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Technischer AnwendungsleitfadenPOWERTRONIC®
www.osram.de/powertronic
Inhalt
INHALT
Elektronische Betriebsgeräte für Halogenmetalldampf-
lampen und Natriumdampfhochdrucklampen haben in
den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen
und repräsentieren den aktuellen Stand der Technik.
In diesem technischen Anwendungsleitfaden wird auf die
wesentlichen Produkteigenschaften dieser Geräte ein-
gegangen, es werden die Unterschiede zum Betrieb mit
magnetischen Vorschaltgeräten aufgezeigt sowie Hinweise
und Tipps zur sach- und normgerechten Installation und
Inbetriebnahme gegeben. Darüber hinaus befi nden sich
in diesem Leitfaden Hinweise zum Leuchtendesign, eine
Übersicht der wesentlichen Normen und Prüfzeichen
so wie Hinweise auf wichtige Websites zum Thema Vor-
schaltgeräte bei OSRAM. Dieser Leitfaden ersetzt jedoch
nicht die eigene fachkundige Prüfung, sondern ist als erste
Orientierung konzipiert.
2
1. Das System aus HID-Lampe und EVG 5
1.1. Die Hochdruckentladungslampen 5
1.2. Das POWERTRONIC® EVG 5
1.2.1. Sortiment 6
1.2.2. Funktionsweise 6
1.2.3. Vorteile des intelligenten POWERTRONIC® EVG 6
1.2.4. Vorteile elektronischer Vorschaltgeräte gegenüber konventionellen Geräten 6
1.2.5. Anwendungsbereiche 7
1.2.5.1. Innenraum, Außenraum 7
1.2.5.2. Einbau der Geräte in Leuchten oder Montage mit
Zugentlastung in Zwischendecken 8
2. Das Produkt im praktischen Einsatz 9
2.1. Versorgungsspannung 9
2.1.1. Zulässiger Spannungsbereich 9
2.1.2. Überspannung > 264 V 9
2.1.3. Unterspannung < 198 V 10
2.1.4. Gleichspannung 10
2.1.5. EVG für Netze mit 120 V/277 V 10
2.1.6. Betrieb am 3-Phasen-Netz 10
2.1.7. Schiefl astfestigkeit 11
2.2. Installation 11
2.2.1. EVG-Betrieb bei Leuchten der Schutzklassen I und II 11
2.2.2. Isolation 11
2.2.2.1. Isolationsabstände in Leuchten 11
2.2.2.2. Isolationsprüfung von Leuchten 11
2.2.2.3. Isolationswiderstand in Beleuchtungsanlagen 12
2.2.3. Ausgangsspannung 12
2.2.3.1. Lampenzündspannung 12
2.2.3.2. Arbeitsspannung (U-OUT) 12
2.2.4. Verdrahtung 13
2.2.4.1. Draht- und Leitungsarten 13
2.2.4.2. Leiterquerschnitt 13
2.2.4.3. Leitungslänge zwischen EVG und Lampe 13
2.2.4.4. Leitungsführung 14
2.2.4.5. Verdrahtungspläne für Einbau von POWERTRONIC® EVG PTi und PT-FIT 14
2.2.4.6. Verdrahtungspläne für Downlights mit POWERTRONIC® EVG
mit Zugentlastung 15
2.2.4.7. Verdrahtungspläne für POWERTRONIC® EVG PTo 16
2.2.4.8. Abisolierlänge 16
2.2.5. Leitungsschutzautomat, Einschaltstrom 16
2.2.6. Ableitstrom, Schutzleiterstrom, Berührstrom, FI-Schutzschalter 17
2.3. Betriebsverhalten 17
2.3.1. Lampenzündung und Lampenbetrieb 17
2.3.2. Lampenheißwiederzündung 17
2.3.3. EVG-Reset, Neustart 17
2.3.4. Konstante Lampenleistung 17
2.3.5. Leistungsfaktor, Kompensation 18
2.3.6. EVG-Temperaturen und Einfl uss auf die Lebensdauer 18
2.3.6.1. Gerätetemperatur tc 19
2.3.6.2. EVG-Umgebungstemperatur ta 19
2.3.6.3. Eigenerwärmung EVG 19
2.3.6.4. Praktische Beurteilung der Lebensdauer und der
thermischen Güte eines EVG 20
2.3.6.5. Einfl uss der Temperatur auf die Lebensdauer 21
2.3.6.6. Ausfallrate 21
2.3.7. Allgemeine Einbauhinweise bez. Temperatur 22
2.3.7.1. Leistungsrückregelung aufgrund von Übertemperatur 22
2.3.7.2. EVG-Temperaturmessung in der Leuchte 22
2.3.8. Schaltfestigkeit des EVG 23
2.3.9. Kurzschlussfestigkeit 23
2.3.10. Abschaltkriterien und Abschaltmechanismen 23
2.3.10.1. Kontrolle der Lampenbrennspannung 23
2.3.10.2. Zündzeitbegrenzung 23
2.3.11. Abschalten am Lampenlebensende 23
2.3.12. Geräuschentwicklung 24
2.3.13. Dimmen 24
3
Inhalt
INHALT
4
Inhalt
INHALT
2.4. Hinweise für den Leuchtenbau 28
2.4.1. Thermische Ankopplung 28
2.4.2. Lüftungsschlitze, Kühlrippen 28
2.4.3. Verwendbare Materialien im Leuchtenbau 28
2.4.4. EVG-Montagefreundlichkeit 28
2.4.5. Einbauraum für unabhängige Installationsgeräte 30
2.4.6. Plug-&-Play-Installation mit Kabel/Stecksystem 30
2.4.7. Durchschleifen der Netzleitung mittels
„fl iegender“ Klemme 30
2.4.8. Verwendbare Fassungen 30
2.4.9. Schutz gegen elektrostatische Aufl adungen bei Außenleuchten 31
2.4.10. Schutz gegen Feuchtigkeit bei Außenleuchten 32
2.5. Elektromagnetische Verträglichkeit 32
2.5.1. Oberwellengrenzwerte 32
2.5.2. Störfestigkeit, Immunität 32
2.5.3. Funkstörungen 33
2.5.3.1. Ursachen der Funkstörung 33
2.5.3.2. Installationshinweise zur Vermeidung von Funkstörungen 33
2.6. Fehler, Fehlerquellen und Fehlerbeseitigung 34
3. Normen, Prüfzeichen und CE-Kennzeichnung 35
3.1. Normen 35
3.1.1. Sicherheit 35
3.1.2. Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) 35
3.2. Prüfzeichen 37
3.2.1. VDE-Zeichen 37
3.2.2. ENEC-Zeichen 37
3.2.3. VDE-EMV-Zeichen 37
3.2.4. CCC/CQC-Zeichen 37
3.2.5. C-tick/RCM-Zeichen 37
3.2.6. GOST-Zeichen 37
3.3. CE-Kennzeichnung 38
3.4. Energieeffi zienz-Kennzeichnung 38
3.5. Weitere Kennzeichnungen 38
4. EVG-Aufdruck 39
5. System+-Garantie 40
6. Weiterführende Informationen 40
7. Stichwortverzeichnis 41
1. Das System aus HID-Lampe und EVG
DAS SYSTEM AUS HID-LAMPE UND EVG
1.1. Die HochdruckentladungslampenHalogenmetalldampfl ampen und Natriumdampfhochdruck-
lampen gehören zur Gruppe der Hochdruckentladungs-
lampen. Im Unterschied zur Niederdruckentladung herr-
schen im Entladungsgefäß ein hoher Druck und eine hohe
Temperatur. Das Licht wird bei Entladungslampen in einer
Gasentladung erzeugt, die in einem Brennergefäß zwischen
zwei Elektroden nach der Zündung entsteht. Bei Hoch-
druckentladungslampen ist der Brenner üblicherweise in
einem evakuierten Außenkolben untergebracht, der den
heißen Brenner thermisch von der Umgebung isoliert,
ähnlich dem Prinzip einer Thermoskanne. Es gibt aber
auch außenkolbenlose Entladungslampen sowie Lampen
mit einem gasgefüllten Außenkolben.
In der Gasentladung werden durch den Stromfl uss die
Leuchtzusätze Metallhalogenide und Quecksilber oder
Natriumamalgam angeregt und geben die Anregungs-
energie in Form einer für die jeweiligen Elemente charak-
teristischen Strahlung ab. Die Mischung von Strahlungs-
anteilen verschiedener Elemente ergibt die gewünschte
Farbtempe ratur und Farbwiedergabe.
5
Entla-dungs-bogen
Wärme-staube-schichtung
UV-Filter Außenkolben
(Quarz)
Entladungs-gefäß
(Quarz)
Kontakt-plättchen
Molybdän-Folie
Molybdän-Folie
Metall-halogenide Elektrode
Queck-silberGetter
Stromzu-führung
Sockel
PRINZIP EINER HOCHDRUCK-ENTLADUNGSLAMPE
Abbildung 1: Aufbau eines Quarzbrenners
Die oben stehende Abbildung zeigt den Aufbau einer
Halogenmetalldampfl ampe am Beispiel einer zweiseitig
gesockelten Lampe mit Quarzbrenner.
Bei Halogenmetalldampfl ampen und Natriumdampf-
hochdrucklampen spricht man auch von
HID-Lampen = High Intensity Discharge lamps.
Halogenmetalldampfl ampen werden auch als HIT-Lampen
(aus dem Lampenbezeichnungssystem „LBS“) bezeichnet:
H: High pressure (Hochdruck)
I: Iodide (Jodide)
T: Tubular (röhrenförmig)
Gelegentlich werden sie auch als MH-Lampen (Metal
Halide) bezeichnet. Halogenmetalldampfl ampen zeichnen
sich vor allem durch folgende Eigenschaften aus:
• Hohe Lichtausbeute
• Lange Lebensdauer
• Sehr gute Farbqualität
• Gute bis sehr gute Farbwiedergabe
• Punktlichtquelle mit Vorteilen in der Lichtlenkung
und Brillanz der Beleuchtung
Vertiefende Informationen über Halogenmetalldampfl ampen
fi nden sich in der Applikationsschrift: „Halogenmetall-
dampfl ampen – Hinweise für den Gebrauch und die
Anwendung“
Natriumdampfl ampen werden auch als HS-Lampen (High-
pressure Sodium) bezeichnet. Sie zeichnen sich vor allem
durch folgende Eigenschaften aus:
• Optimale Energieeffi zienz
• Hohe Lebensdauer
• Hohe Zuverlässigkeit
• Sehr hohe Lichtausbeute
• Sehr guter Lichtstromerhalt
• Gutes Dimmverhalten
Vertiefende Informationen über Natriumdampfl ampen
fi nden sich in der Applikationsschrift „High Intensity
Discharge lamps“
1.2. Das POWERTRONIC® EVGElektronische Vorschaltgeräte (EVG) für den Betrieb von
Halogenmetalldampfl ampen mit Keramik (HCI) oder
Quarzglasbrenner (HQI) oder Natriumdampfl ampen (NAV)
heißen bei OSRAM POWERTRONIC®.
Das POWERTRONIC® EVG ersetzt die gängigen System-
komponenten einer konventionellen Leuchte (Drossel,
Zündgerät und Kompensationskondensator) und zeichnet
sich durch eine erheblich vereinfachte Montage aus. Weitere
Vorteile sind der optimale Betrieb des Leuchtmittels
(längere Lebensdauer) sowie geringerer Lichtstromabfall.
Speziell für den Betrieb von Halogenmetalldampfl ampen
mit Keramikbrenner sind elektronische Vorschaltgeräte
mittlerweile eine geeignete Wahl, da sie durch ihre tech-
nischen Eigenschaften das volle Potential der Lampe zur
Entfaltung bringen.
DAS SYSTEM AUS HID-LAMPE UND EVG
1.2.1. SortimentPOWERTRONIC® EVG werden in unterschiedlichen Leis-
tungsstufen angeboten. Für den Innenraum wurden die
PTi- und PT-FIT-Vorschaltgeräte (POWERTRONIC® indoor)
für den Betrieb von HCI- und HQI-Lampen entwickelt. Für
diesen Anwendungsbereich stehen EVG mit Anschluss-
möglichkeiten für eine oder zwei Lampen zur Verfügung.
Für den Außenbereich wurden die PTo-Vorschaltgeräte
(POWERTRONIC® outdoor) zum Betrieb von HCI-, HQI-
und NAV-Lampen entwickelt.
1.2.2. FunktionsweiseIm POWERTRONIC® EVG für Hochdruckentladungslampen
sind alle Funktionen für die Lampenzündung, den Lam-
penbetrieb inklusive dessen Überwachung und das Ab-
schalten der Lampen in einem Gerät vereint.
Um einen optimalen Lampenbetrieb zu erzielen, wandeln
POWERTRONIC® EVG die sinusförmige Wechselspannung
der Netzversorgung in eine Rechteckspannung mit einer
Betriebsfrequenz von 100–240 Hz um. Für eine optimale
Lampenzündung werden vom EVG bis zu 4,5 kV bereit-
gestellt. Eine Wiederzündung heißer Lampen kann damit
jedoch nicht realisiert werden.
Das folgende Diagramm zeigt den Strom- und Spannungs-
verlauf auf der Ausgangsseite eines 150 W POWERTRONIC®
Rechteck-EVG:
Abbildung 2: 150 W POWERTRONIC® Rechteck-EVG
Abbildung 3: Blockschaltbild eines Rechteck-EVG mit Halbbrückentopologie
6
1.2.3. Vorteile des intelligenten POWERTRONIC® EVGDie folgende Aufzählung zeigt die wesentlichen Vorteile
eines intelligenten OSRAM POWERTRONIC® EVG:
• Kompakte Abmessungen und geringes Gewicht
• Hohe EVG-Lebensdauer bei max. zulässigen Tempe-
raturen
• Hohe thermische Güte: Hohe ta- und tc-Temperaturen
der EVG für bestmögliche EVG-Performance auch in
thermisch kritischen Leuchten
• Mikrocontroller für volldigitale Lampensteuerung, intelli-
gentes Zündmanagement und sicheres Abschalten am
Lampenlebensende
• Leistungsrückregelung und reversible Abschaltung des
EVG bei unzulässig hoher Umgebungstemperatur für
maximalen Lichtkomfort
• Versionen mit Zugentlastung mit montagefreundlicher,
zweigeteilter Zugentlastung (gilt für Innen-EVG)
• Platinenversionen für den Einbau mit dem kleinsten
Footprint und/oder für thermisch kritische Anwendungen
(gilt für Innen-EVG)
• 3DIM Funktion (DALI®, StepDIM und AstroDIM) bei PTo
(Außen-EVG)
• Blitzschutzabsicherung bis zu 10 kV (gilt für Außen-EVG)
1.2.4. Vorteile elektronischer Vorschaltgeräte gegen-über konventionellen GerätenFrüher wurden HID-Lampen fast ausschließlich mit kon-
ventionellen, ferromagnetischen Vorschaltgeräten betrieben.
Aufgrund einer Vielzahl von Vorteilen werden diese kon-
ventionellen Geräte zunehmend durch elektronische
Vorschaltgeräte ersetzt.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die charak-
teristischen Eigenschaften von Hochdruckentladungs-
lampen und zeigt zugleich die wesentlichen Vorteile des
Lampenbetriebs am elektronischen Vorschaltgerät im
Vergleich zum KVG.
Beim Vergleich zwischen KVG und EVG stellt die Perfor-
mance des KVG die Bezugsgröße dar und wird mit dem
Wert 100 bewertet. Dies beruht auch auf der Tatsache,
dass die Lampenparameter nach wie vor zu einem
Großteil am Referenz-KVG bestimmt werden.
Folgendes Blockschaltbild zeigt den prinzipiellen Aufbau
eines klassischen Rechteck-EVG in Halbbrückentopologie.
6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
-120 -2,4
-160 -3,2
-200 -4,0
-40 -0,8
-80 -1,6
0 0
40 0,8
120 2,4
80 1,6
160 3,2
200 4,0
Span
nung
(V)
Stro
m (A
)
Zeit (ms)
Spannung
Strom
Netz-
eingang
EMV-
Filter
Gleich-
richter
Tief-
setzer
Halbbrücken-
Inverter
Zündung
Steuer-
einheit
PFC
DAS SYSTEM AUS HID-LAMPE UND EVG
7
1.2.5. Anwendungsbereiche1.2.5.1. Innenraum, AußenraumPOWERTRONIC® PTi und PT-FIT EVG sind grundsätzlich
für den Betrieb im Innenraum ausgelegt und auf diese
Bedingungen hin entwickelt worden.
Garantieansprüche für OSRAM POWERTRONIC® PTi und
PT-FIT EVG erlöschen bei Einsatz im Außenbereich –
unabhängig von einer möglichen IP-Klassifi zierung der
verwendeten Leuchte.
Normenseitig erfüllen die PTi-Geräte die Anforderungen
nach IEC/EN 61547: Störfestigkeit gegen Stoßspannungen
zwischen L und N 1 kV, zwischen L/N und PE 2 kV bei
Geräten mit Eingangsleistung > 25 W bzw. den halben
Werten bei < 25 W. Diese Prüfschärfegrade (Prüfpegel)
entsprechen den Installationsklassen 2 (< 25 W) bzw.
3 (> 25 W) nach IEC/EN 61000-4-5 Anhang A.
Vergleich KVG und POWERTRONIC®
Magnetisches Vorschaltgerät (KVG) Elektronisches Betriebsgerät POWERTRONIC®
Energieverbrauch 100 Bei Indoor-Anwendungen: 10 bis 15 % Einsparung über die gesamte Lebensdauer
Bei Outdoor-Anwendungen: bis zu 30 % Einsparung über die gesamte Lebensdauer durch Dimmfunktionalität (3DIM)
Lampenlebensdauer 100 Bis zu 30 % Verlängerung je nach Lampentyp und Art der Anwendung
Lampenanlauf Typabhängig: in der Regel ca. 60–90 Sek., bis 90 % des Nennlichtstromniveaus erreicht wird
Bis zu 50 % schneller
Farbstabilität (HCI/HQI) Farbstreuung möglich Deutlich reduzierte Streuung; initial und über die gesamte Lebensdauer
Abschalten am Ende der Lampenlebensdauer
Keine oder nur einfache Abschaltmechanismen Permanente Parameterkontrolle, intelligente Abschaltmechanismen
Abschaltung der Zündung Nur mit Timer-Zündgeräten Standardmäßige Abschaltung der Zündung nach 20 Minuten
Lichtfl icker Sichtbares Flickern Flickerfrei dank Betrieb bei 100–240 Hz
Leistungskonstanz Leistungsanstieg über die gesamte Lebensdauer, zudem abhängig von Temperatur- und Netzspannungsschwankungen sowie der Leitungslänge
± 3 % über die gesamte Lebensdauer, unabhängig von Tempe-ratur- und Netzspannungsschwankungen oder Leitungslänge
Handhabung 3 Komponenten, hoher Verdrahtungsaufwand 1 Gerät, geringer Verdrahtungsaufwand
Größe und Gewicht Schwer, mehrere Komponenten, teilweise groß Leicht und kompakt
Blindleistungskompensation (PFC) 0,5–0,95, erhebliche Alterungsschwankungen ≥ 0,95
Geräuschentwicklung Deutliches Brummen möglich Nahezu geräuschlos
Bidirektionaler Datenaustausch Nicht möglich Grundsätzlich möglich (DALI®)
Dimmen Eingeschränkt möglich (zusätzliche Komponenten erforderlich) 3 verschiedene Dimm-Modi sind bei Außen-EVG möglich (DALI®, StepDIM und AstroDIM)
Blitzschutz Nicht notwendig Bei Außen-EVG bis zu 10 kV
Die aufgeführten Werte und Aussagen basieren auf Untersuchungen und Erfahrungen mit OSRAM POWERTRONIC® Geräten und sind daher
nicht 1:1 auf die Geräte anderer Hersteller übertragbar.
Für den Einsatz im Außenbereich wurden die
POWERTRONIC® PTo EVG entwickelt. Aufgrund ihrer
Robustheit bieten sie deutliche Verbesserungen gegen-
über äußeren klimatischen Einfl üssen (z. B. Feuchtigkeit
oder Temperaturschwankungen), Vibrationen oder auch
Transienten auf dem Versorgungsnetz (Schalthandlungen
oder Blitze (EN 61000-4-5 Abschnitt 1). Neben der Stra-
ßenbeleuchtung sind die PTo-EVG auch für industrielle
Anwendungen einsetzbar. In beiden Anwendungsbe-
reichen werden erhöhte Anforderungen an die Stoß-
spannungsfestigkeit gestellt. Die PTo übertreffen hier die
Installationsklasse 4 mit Prüfpegeln von L gegen N 3 kV
und L/N gegen PE 4 kV.
DAS SYSTEM AUS HID-LAMPE UND EVG
1.2.5.2. Einbau der Geräte in Leuchten oder Montage mit Zugentlastung in ZwischendeckenPOWERTRONIC® EVG gibt es in zwei unterschiedlichen
Ausführungen – jeweils zugeschnitten auf die Anforde-
rungen der verwendeten Leuchte. Grundsätzlich unter-
scheidet man daher zwischen:
• EVG für den Leuchteneinbau (indoor und outdoor)
• EVG mit Zugentlastung für die unabhängige Montage
zum Beispiel in Zwischendecken (indoor)
Abbildung 4: PTi S oder PT-FIT S für den Leuchteneinbau
Abbildung 5: PTi I oder PT-FIT I mit Zugentlastung
Abbildung 6: PTi B oder PT-FIT B für den Leuchteneinbau
Abbildung 7: PTi SNAP mit integriertem Stecksystem
Abbildung 8: PTo für den Leuchteneinbau
8
Die HID-EVG für den Einbau in Leuchten werden in der
OSRAM Nomenklatur jeweils mit dem Kürzel „S“ gekenn-
zeichnet. Die Platinenversionen werden mit B (aus dem
Englischen für Board) gekennzeichnet. Die Geräte mit
Zugentlastung werden mit „I“ (aus dem Englischen für
Independent) gekennzeichnet und die Geräte mit integrier-
tem Stecksystem werden mit „SNAP“ gekennzeichnet.
Einbau-EVG für den Indoorbereich haben in der Regel ein
Metallgehäuse (Aluminium oder Stahlblech), um eine mög-
lichst gute thermische Ankopplung an die Leuchte zu er-
möglichen.
Geräte mit Zugentlastung für die unabhängige Montage
müssen folgende Eigenschaften aufweisen:
1.) Schutz gegen elektrischen Schlag nach IEC/EN
60598-1. Wirkungsvolle Möglichkeiten zur Erfüllung
dieser Anforderung sind Gehäuse aus elektrisch nicht
leitendem Material, wie Kunststoff (z. B. Polyamid)
2.) Zug- und Schubentlastung der Anschlusskabel
Die Befestigung auf Holz ist für alle POWERTRONIC®
PTi zulässig, da die Geräte die Temperaturgrenzwerte für
die Kennzeichnung gemäß VDE 0710-14 und DIN VDE
0100-559 einhalten. Die Geräte sind mit dem MM-Zeichen
versehen.
2. Das Produkt im praktischen Einsatz
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.1. Versorgungsspannung2.1.1. Zulässiger SpannungsbereichAlle POWERTRONIC® EVG zum Betrieb von Hochdruck-
entladungslampen sind für sinusförmige Wechselspan-
nung von 50 bis 60 Hz in einem Nennspannungsbereich
von 220–240 V ausgelegt. Abweichungen von -10 %/+6 %
von den jeweiligen Nennspannungsgrenzen sind zulässig –
auch in diesem Bereich werden die Lampen durch das
EVG noch in dem für den jeweiligen Lampentyp einge-
stellten optimalen Arbeitspunkt betrieben.
9
2.1.2. Überspannung > 264 VBei Betrieb oberhalb des zulässigen Nennspannungsbe-
reiches („Überspannung“) wird zwischen zwei zeitlich
unterschiedlichen Überspannungsarten differenziert:
Kurzzeitige Überspannungen, die typischerweise eine
Verweildauer im Mikrosekundenbereich haben (schnelle
Transienten, Stoßspannungen).
Diese Überspannungen können verursacht werden durch:
• Schalten induktiver Lasten (z. B. Schweißgeräte,
Auf züge, Wechselrichter usw.)
• Blitzeinschläge
Gegen kurzzeitige Netzüberspannungen sind
POWERTRONIC® EVG gemäß EN/IEC 61547 geschützt.
Quasi-stationäre Überspannungen, die eine Verweildauer
im Bereich von Minuten bis Stunden haben können.
Diese Überspannungen können verursacht werden durch:
• Netzschiefl ast (Unterbrechung des Nullleiters in
3- Phasen-Netzen plus zusätzlich asymmetrische
Lastaufteilung)
• Instabile Versorgungsnetze
Diese Beanspruchung durch Überspannung bedeutet in
jedem Falle eine höhere Belastung der einzelnen Kom-
ponenten (Bauteile). Dies führt zu höheren thermischen
Belastungen und kann somit negativen Einfl uss auf die
Lebensdauer des EVG haben.
POWERTRONIC® EVG sind nicht für den Betrieb bei
Schiefl ast geeignet. Im Extremfall kann die Überspannung
zur Zerstörung des EVG führen. Ausgenommen davon sind
bestimmte Typen, wie z. B. die PTi SNAP Geräte (Details
sind den jeweiligen technischen Datenblättern zu ent-
nehmen), die eine erhöhte Schiefl astfestigkeit aufweisen.
Diese Geräte können Überspannungen von bis 300 V 48
Stunden bzw. von bis 320 V zwei Stunden lang überste-
hen. Im Bereich 275 < V < 320 schaltet das EVG nach 40
Sekunden ab, um sich selbst zu schützen. Bei Netzspan-
nungen über 320 V wird sofort abgeschaltet. Länger an-
dauernde Netzspannungen > 320 V können zur Zerstörung
des Ge rätes führen.
Nennspannungsbereich und Verhalten bei Unter- oder Überspannung
Nennspannungsbereich
Wechselspannung AC 220–240 V, 50/60 Hz
Zulässiger Spannungsbereich für Dauerbetrieb
Wechselspannung AC 198–264 V, 50/60 Hz
Verhalten bei Unterspannung
Lampenbetrieb bei Unterspannung 198–220 V → gewährleisteter Lampenbetrieb
Spannungsabfall während des Betriebes
198 V ≥ U ≥ 176 V → Lampenstart und Betrieb üblicherweise möglich, jedoch keine GarantieU < 176 V → nicht spezifi zierter Bereich → kein Dauerbetrieb möglich
Verhalten bei Überspannung
Lampenbetrieb bei Überspannung U : 240–264 V → gewährleisteter Lampenbetrieb
Spannungsanstieg während des Betriebes
U > 264 V → Kein Dauerbetrieb möglich, EVG kann je nach Spannungs-höhe bereits nach Sekunden irreversibel beschädigt werden.
Schnelle Transienten oder Stoß-spannungen gem. EN/IEC 61547
POWERTRONIC® EVG sind geschützt
Gültig für: POWERTRONIC® EVG
Der Betrieb außerhalb des zulässigen Nennspannungsbe-
reiches kann zur Schädigung des EVG führen. Aus diesem
Grunde ist beim Einsatz der elektronischen Vorschaltge-
räte auf die Auslegung des vorhandenen Netzes und
dessen Werte/Toleranzen zu achten.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.1.3. Unterspannung < 198 VDer Betrieb des EVG unterhalb des zulässigen Nennspan-
nungsbereiches („Unterspannung“) ist nicht zulässig und
kann zu folgenden Auswirkungen führen:
• Lampenbetrieb außerhalb der Nenndaten → Einfl uss auf
die Lampenlebensdauer
• Keine sichere Lampenzündung, diese wird nur oberhalb
von 198 V Versorgungsspannung garantiert.
• Instabiler Lampenbetrieb bis hin zum Verlöschen der
Lampe
• Überlastung des elektronischen Vorschaltgerätes, da
durch die lampenseitige Ausregelung bei reduzierter
Eingangsspannung deutlich höhere Betriebsströme
auftreten können.
Dies kann im Extremfall zur Überlastung von Komponenten
und zum Ausfall des Gerätes führen. Folgende Ursachen
können zu Unterspannung führen:
• Netzschiefl ast
• Nicht sachgerechte Elektroinstallation
• Instabile Versorgungsnetze
• Übergangswiderstand an Klemmstellen
2.1.4. GleichspannungGleichspannungstaugliche EVG werden in den technischen
Daten mit „0 Hz“ gekennzeichnet. Aktuell gibt es im
POWERTRONIC® EVG Sortiment keine Geräte, die die An-
forderungen an die Gleichspannungstauglichkeit erfüllen.
2.1.5. EVG für Netze mit 120 V/277 VElektronische Betriebsgeräte für Halogenmetalldampfl am-
pen werden in zunehmendem Maße auch in Nordamerika
(USA, Kanada) eingesetzt. OSRAM SYLVANIA bietet für
die in Nordamerika gebräuchlichen Netze mit 120 V/277 V
und 60 Hz Betriebsfrequenz eine wachsende Anzahl von
Geräten an.
Weitere Informationen dazu fi nden sich unter:
http://www.sylvania.com/en-us/products/ballasts
Hinweis: Im nordamerikanischen Markt wird die HID-EVG-
Familie mit QT xxx MH (= Metal Halide) bezeichnet.
10
2.1.6. Betrieb am 3-Phasen-NetzLeuchten bzw. Leuchtengruppen können im 3-Phasen-
Netz mit gemeinsamem N-Leiter (Neutralleiter) betrieben
werden. Die nachstehende Grafi k zeigt die korrekte (linkes
Bild) sowie fehlerhafte (rechtes Bild) Verdrahtung und
deren Auswirkung.
UN* > UN
Theoretischer Maximalwert:
UN* max = UN x √3 (= 400 V AC @ UN = 230 V AC)
In der Praxis:
UN* < 350 V in den meisten Fällen
(keine vollständige asymmetrische Lastverteilung)
Wird bei der EVG-Installation in Sternschaltung und an-
liegender Spannung der gemeinsame Neutralleiter unter-
brochen, so können EVG-Leuchten oder -Leuchtengrup-
pen an unzulässig hoher Spannung (Schiefl ast) liegen
und das elektronische Vorschaltgerät kann dadurch zer-
stört werden.
Folgende Punkte sind beim 3-Phasen-Netz für elektroni-
sche Vorschaltgeräte zu beachten:
1. Überprüfen, ob die Netzspannung innerhalb des zu-
lässigen Nennspannungsbereiches des EVG liegt
2. Unbedingt sicherstellen, dass der Neutralleiter bis zu
allen EVG-Leuchten ordnungsgemäß angeschlossen
und einwandfrei kontaktiert ist
3. Leitungstrennungen sowie Leitungsverbindungen dürfen
nur spannungslos vorgenommen werden
4. Bei Versorgungsnetzen mit 3 x 230/240 V in Dreieck-
schaltung ist die Absicherung mit gemeinsamer Ab-
schaltung der Phasenleiter erforderlich
Wichtig:In Neuanlagen dürfen die Verbraucher bei der Messung
des Isolationswiderstandes mit 500 V DC noch nicht ange-
schlossen sein, da dort nach IEC 60364-6 Abschnitt 61.3.3
die Prüfspannung auch zwischen Neutralleiter (N) und
allen drei Außenleitern (L1, L2, L3) angelegt wird. In be-
stehenden Anlagen ist es ausreichend, ohne Abklemmen
der Verbraucher eine Isolationsprüfung zwischen den
Außenleitern (L1, L2, L3) und dem Schutzleiter (PE) durch-
zuführen. Nullleiter (N) und Schutzleiter (PE) dürfen dabei
keine elektrische Verbindung haben. Bei der Isolations-
messung (500 V DC gegen Erde) ist das Öffnen der Neu-
tralleiter-Trennklemme nur bei abgeschalteter Netzspan-
nung zulässig!
Vor Inbetriebnahme auf ordnungsgemäße N-Leiter-
Verbindungen achten!
Während des Betriebs der Beleuchtungsanlage darf der
N-Leiter nicht unterbrochen werden.
Abbildung 9: 3-Phasen-Netz
korrekt fehlerhaft
UN* > UN
L1
N
L3
L2
L1
N
L3
L2
UN
(z.B. 230 V~)
Uphase-Phase
= UN x √3(z.B. 400 V~)
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.1.7. Schiefl astfestigkeitAn elektronischen Vorschaltgeräten liegen in der Regel
Eingangsspannungen zwischen 220 und 240 V in einer
herkömmlichen Dreiphasen-Installation an.
Dieser Wert kann bei fehlender oder fehlerhafter Kontak-
tierung des Nullleiters je nach Lastverteilung auf den
maximalen Wert von √3 x 230 V = 400 V ansteigen:
POWERTRONIC® EVG sind nicht für den Betrieb bei Schief -
last geeignet. Im Extremfall kann die Überspannung zur
Zerstörung des EVG führen.
Ausgenommen davon sind bestimmte Typen, wie z. B. die
PTi SNAP Geräte (Details sind den technischen Daten-
blättern zu entnehmen), die eine erhöhte Überspannungs-
festigkeit aufweisen (siehe auch Kapitel 2.1.2).
2.2. Installation2.2.1. EVG-Betrieb bei Leuchten der Schutzklassen I und IINach EN 60598-1 werden Leuchten unter anderem nach
der Schutzmaßnahme gegen elektrischen Schlag einge-
teilt:
Schutzklasse I (SK I)Bei SK-I-Leuchten müssen alle berührbaren, leitfähigen
Teile, die im Fehlerfall aktiv werden können, mit dem
Schutzleiter gut leitend verbunden werden.
Alle POWERTRONIC® EVG sind grundsätzlich für den
Betrieb in SK-I-Leuchten geeignet. Dabei ist der ord-
nungsgemäße Anschluss des Schutzleiters an der PE-
Klemme des EVG sicherzustellen.
Schutzklasse II (SK II)Bei SK-II-Leuchten beruht der Schutz gegen elektrischen
Schlag nicht allein auf der Basisisolierung, sondern auf zu-
sätzlichen Vorkehrungen wie zusätzlicher oder verstärkter
Isolierung. Schutzklasse-II-Leuchten haben daher keinen
Schutzleiteranschluss (PE).
POWERTRONIC® EVG sind nach der Sicherheitsnorm
EN 61347-1 (Allgemeine Sicherheitsanforderungen) und
EN 61347-2-12 (Besondere Anforderungen) als SK-I-EVG
(mit Schutzerde-Symbol) zugelassen. Zudem erfolgt die
EMV-Zulassung ebenfalls als SK-I-EVG.
Unter bestimmten Voraussetzungen können diese EVG
jedoch auch in SK-II-Leuchten (ohne PE-Anschluss)
verwendet werden. Folgende Bedingungen müssen in
diesem Fall erfüllt sein:
• Als Leuchtenanschlussklemmen sind nur L und N
vorhanden. Es gibt keinen PE-Leuchtenanschluss.
=> An Leuchte und EVG wird kein PE angeschlossen.
• Das EVG ist so eingebaut, dass die PE-EVG-Klemme/
das Schutzerde-Symbol bzw. das EVG nicht sichtbar ist
und folglich auch nicht versehentlich mit PE verbunden
werden kann.
11
• Die Anforderungen bezüglich zusätzlicher/verstärkter
Isolierung und Luft-/Kriechstrecken werden beim EVG
mit Zugentlastung eingehalten oder durch entsprechende
Maßnahmen (Folien, Abstände ...) beim Einbau des EVG
in der Leuchte sichergestellt.
• Die EMV-Anforderungen werden auch ohne Anschluss
von PE eingehalten bzw. durch entsprechende Maß-
nahmen (Ferrite etc.) sichergestellt.
2.2.2. Isolation2.2.2.1. Isolationsabstände in LeuchtenBei der Konstruktion von Leuchten ist bezüglich des
Themas elektrische Sicherheit (vor allem Berührungs-
schutz) die Norm EN 60598-1/IEC 60598-1 maßgeblich.
Um die elektrische Sicherheit einer Leuchte zu gewähr-
leisten, sind bei elektrischen Anschlüssen die Luft- und
Kriechstrecken zu berücksichtigen. Diese Begriffe sind
in der EN 60598-1 Abschnitt 11 für die Netzklemme der
Leuchte wie folgt defi niert:
„Kriechstrecken an einer Netzklemme sind zwischen den
aktiven Teilen in der Klemme und jedem berührbaren
Metallteil zu messen. Die Luftstrecke ist zwischen der
ankommenden Netzanschlussleitung und berührbaren
Metallteilen, d. h. vom blanken, am weitesten abisolierten
Stück zu dem Metallteil, das berührbar sein kann, zu mes-
sen. Auf der Seite der Klemme, an der die inneren Leitun-
gen angeschlossen sind, ist die Luftstrecke zwischen den
aktiven Teilen der Klemme und berührbaren Metallteilen zu
messen.“
Weitere Informationen sind der Leuchtennorm EN 60598-1
zu entnehmen.
2.2.2.2. Isolationsprüfung von LeuchtenLeuchten müssen einer Isolations- und Hochspannungs-
prüfung unterzogen werden (gemäß EN 60598-1). Dabei
ist folgendermaßen vorzugehen:
• Die Netzklemmen und alle Lampenleitungen der Leuchte
– außer der Schutzleiterklemme – sind miteinander
leitend zu verbinden
• Anlegen einer Prüfspannung zwischen den zusammen-
geschlossenen Netz- und Lampenleitungen und geer-
deten Metallteilen
− Isolationsprüfung mit 500 V DC: min. 2 MΩ sind not-
wendig (entspricht max. 0,25 mA Ableitstrom)
− Hochspannungsprüfung mit 1,5 kV AC/50 Hz: 1 Sek.
ohne Überschlag (z. B. Ableitstrom < 10 mA)
Zulässige Alternativen in der Leuchtenfertigung sind
(PM 333, PM 395)
• 100 % Hochspannungsprüfung (Isolationsprüfung kann
entfallen) oder
• 100 % Isolationsprüfung und 1–2 % Hochspannungs-
prüfung oder
• Alternative Prüfung gemäß Absprache mit der Prüfstelle
(z. B. VDE)
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.2.2.3. Isolationswiderstand in BeleuchtungsanlagenDer Isolationswiderstand in Beleuchtungsanlagen
(> 1,0 MΩ) muss gemäß IEC 60364-6 Abschnitt 61.3.3
gemessen werden zwischen:
• den Außenleitern (L1, L2, L3) und dem Schutzleiter (PE)
• dem Neutralleiter (N) und dem Schutzleiter (PE)
In feuergefährdeten Räumen sollte zusätzlich gemessen
werden zwischen:
• den Außenleitern (L1, L2, L3) untereinander
• den Außenleitern (L1, L2, L3) und dem Neutralleiter (N)
Die Isolationsprüfung wird bei 500 V Gleichspannung
vorgenommen.
Isolationsmessung zwischen N/L und PEDie Prüfungen werden sowohl in Neuanlagen als auch in
bestehenden Anlagen durchgeführt. Die Prüfi ntervalle sind
für bestehende Anlagen in der Arbeitsstättenverordnung
bzw. Betriebssicherheitsverordnung festgelegt.
Die Isolationsmessung erfolgt dabei ohne Abklemmen der
Verbraucher. Der Nullleiter (N) und der Schutzleiter dürfen
keine elektrische Verbindung haben. Bei dieser Isolations-
messung (500 V DC gegen PE) ist das Öffnen der Neutral-
leiter-Trennklemme nur bei abgeschalteter Netzspannung
zulässig! Ein sicheres Wiederanklemmen ist vor erneuter
Netzspannungseinschaltung unbedingt sicherzustellen.
Nichtbeachtung kann durch Schiefl ast und damit Über-
spannung zur Zerstörung aller in der Anlage befi ndlichen
EVG führen.
Zulässig: 500 V = max. 1 mA Messstrom
Ablauf der Messung:
EVG erscheint kurzzeitig niederohmig (Aufl adung der
Kondensatoren im Funkentstörfi lter). EVG erscheint dann
hochohmig. Ein Kurzschluss zwischen den Lampen-
leitungen beeinträchtigt das EVG nicht.
Durch die Isolationsprüfungen wird das EVG nicht zerstört!
Bedingung dabei ist, dass ein Maximalstromwert von 1 mA
nicht überschritten wird.
Achtung:Vor Inbetriebnahme der Beleuchtungsanlage auf ordnungs-
gemäße N-Leiter-Verbindungen achten! Während des Be-
triebs der Beleuchtungsanlage darf der N-Leiter nicht
unterbrochen werden.
2.2.3. AusgangsspannungBeim Betrieb einer Hochdruckentladungslampe gilt es
grundsätzlich, zwischen der Zündphase und dem Normal-
betrieb des EVG zu unterscheiden. Während der Zünd-
phase können temporär sehr hohe Zündspannungen von
bis zu 4,5 kV an der Ausgangsklemme auftreten. Hingegen
ist die Ausgangsspannung, welche im Normalbetrieb einer
Hochdruckentladungslampe an beiden Ausgangsklemmen
anliegt, nie höher als die Arbeitsspannung U-OUT.
12
2.2.3.1. LampenzündspannungPOWERTRONIC® EVG weisen eine asymmetrische Zün-
dung auf. Deshalb ist es wichtig, die Lampenklemmen ein-
deutig zu kennzeichnen. Man unterscheidet zwischen der
Hochspannungspotential (2–5 kV) führenden Leitung, auch
genannt Lamp High (LH), und der zweiten Leitung, auch
genannt Lamp Low (LL), welche ein deutlich niedrigeres
Potential (U-OUT) gegenüber PE besitzt.
LH und LL sind auf dem Geräteaufdruck eindeutig
gekennzeichnet.
LH ist grundsätzlich möglichst kurz zu halten. Zudem ist
ggf. bei Edison-Fassungen auf den korrekten Anschluss
der Potential führenden Leitung zu achten.
2.2.3.2. Arbeitsspannung (U-OUT)U-OUT ist eine verbindliche EVG-Aufschrift gem. der
Sicherheitsnorm EN 61347-2-12.
Dabei bezeichnet U-OUT die größte effektive Arbeits-
spannung zwischen
• den Ausgangsklemmen
• jeder Ausgangsklemme und PE
im Nominalbetrieb einer Hochdruckentladungslampe.
Gelegentlich wird die Ausgangsarbeitsspannung U-OUT
auch als Leerlaufspannung bezeichnet.
Obige Information ist für alle Komponenten wichtig, die
mit dem EVG lampenseitig elektrisch verdrahtet oder
verbunden werden.
Es müssen die Bestandteile wie Lampenleitungen, Fas-
sungen (EN 60061-2), Isolierungen und alle anderen
Komponenten, die mit den EVG-Ausgangsklemmen in
Berührung kommen können, für folgende Spannungen
ausgelegt werden:
• Für den LL-Anschluss die Arbeitsspannung U-OUT
• Für den LH-Anschluss die Zündspannung
OSRAM sorgt als EVG-Hersteller dafür, dass keine höhere
Spannung als die oben genannten an den Ausgangsklem-
men gegenüber anderen Potentialen sowie auch gegen-
über PE, z. B. am Refl ektor, zu erwarten ist. Es muss daher
keine zusätzliche Spannungsreserve berücksichtigt werden.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.2.4. Verdrahtung2.2.4.1. Draht- und LeitungsartenBei der Verdrahtung von Leuchten zum Betrieb von Hoch-
druckentladungslampen ist auf den Spannungswert
U-OUT am Gehäuseaufdruck des EVG zu achten. Der
U-OUT-Wert gibt Aufschluss über die zu verwendenden
Leitungsarten.
OSRAM POWERTRONIC® EVG-Werte weisen eine U-OUT
< 430 V auf. Somit sind H05-Leitungen zur Leuchten-
verdrah tung (netz- und lampenseitig) geeignet.
Sind erhöhte Temperaturen in der Umgebung der Leuchte
zu erwarten, sind Kabel mit Silikonisolierung empfehlenswert.
Da während der Lampenzündung hohe Pulsbelastungen
von bis zu 4,5 kV auftreten, sollten auf der Lampenseite
hochspannungsfeste, doppelt isolierte Kabel verwendet
werden.
Die Tauglichkeit bestimmter Leitungsarten für kurzzeitige
Spannungsspitzen sollten bei den Kabelherstellern nach-
gefragt werden. Zum lampenseitigen Anschluss haben
sich z. B. Kabel mit der Bezeichnung SiHF J 3x1,5 bewährt.
Von der Verwendung von einfachen Standardkabeln oder
Tefl onkabeln ohne zusätzlichen Isolierschutz ist abzuraten,
da eine ausreichende Isolation zwischen den einzelnen
Adern über die gesamte Lebensdauer nicht sichergestellt
ist und somit Schädigungen an EVG oder Leuchte auf-
treten können.
2.2.4.2. LeiterquerschnittDie zu verwendenden Leiterquerschnitte sind auf den
Typenschildern der elektronischen Vorschaltgeräte auf-
gedruckt. Im Allgemeinen gelten folgende Werte:
Massive und mehrdrähtige Leiter:
Drahtquerschnitt von 0,5 mm2 bis max. 2,5 mm2 (siehe
technische Datenblätter für Einzeltypen)
Die Verwendung von Aderendhülsen ist zulässig, aber
nicht zwingend notwendig. Zu beachten ist, dass der
maximale Querschnitt nur ohne Aderendhülse gilt.
Das Verlöten (Verzinnen) der Leiterenden hat sich nicht
bewährt, da ein dauerhafter, stabiler Kontakt zwischen
Klemme und Leiter nicht sichergestellt werden kann.
Daher kann diese Methode auch nicht empfohlen werden.
Massive Leitungen können direkt in die Klemme gesteckt
werden, bei fl exiblen Leitungen ist der Betätigungsdrücker
für das An- und Abklemmen der Adern zu benutzen.
Hinweis für den Netzanschluss mit fl exiblen Anschluss-
leitungen (laut EN 60598-1):
Um ausreichende mechanische Festigkeit zu erzielen,
darf der Nennquerschnitt der Leiter nicht geringer sein als:
• 0,75 mm2 bei gewöhnlichen Leuchten
• 1 mm2 bei anderen Leuchten
13
2.2.4.3. Leitungslänge zwischen EVG und LampeDie Leitungslänge zwischen POWERTRONIC® EVG und
der Lampe/Leuchte ist von entscheidender Bedeutung für:
• die Zündsicherheit des Systems
• die Einhaltung der EMV-Grenzwerte der Beleuchtungs-
anlage
Eine zuverlässige Lampenzündung muss auch bei ungüns-
tigen Bedingungen wie niedrige Umgebungstemperatur
oder hohe Luftfeuchtigkeit und natürlich auch für ältere
Lampen sichergestellt sein.
Maßgeblich für die Leitungslänge ist die Belastungskapa-
zität der verwendeten Leitung. Als Orientierungswert für
die Leitungskapazität kann für eine Standardleitung von
etwa 80 pF/m ausgegangen werden. Die exakten Werte
sind jeweils bei den entsprechenden Kabelherstellern zu
erfragen.
Für den Fall, dass größere Leitungslängen benötigt werden,
empfi ehlt sich:
• Leitungen mit besonders niedrigen Kapazitäten zu
verwenden
• Einen Leuchtenaufbau zu wählen, bei welchem die lam-
penseitige Verdrahtung geringe Koppelkapazität zu PE
aufweist
Eine Übersicht der maximal möglichen Belastungskapazität
je EVG ist den technischen Datenblätter zu entnehmen.
Neben der zuverlässigen Zündung hat die Leitungslänge
maßgeblichen Einfl uss auf das EMV-Verhalten der Be-
leuchtungsanlage. Detaillierte Informationen fi nden sich
hierzu im folgenden Kapitel „Leitungsführung“.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.2.4.4. LeitungsführungUm eine gute Funkentstörung und größtmögliche Be-
triebssicherheit zu erhalten, sollten die folgenden Punkte
bei der Leitungsverlegung beachtet werden:
1. Leitung zwischen EVG und Lampe möglichst kurz
halten.
2. Um Kopplungen zwischen Lampen- und Netzleitung
zu vermeiden, dürfen beide nicht zueinander parallel
verlegt werden. Der Abstand sollte mindestens 5 cm
betragen. Falls eine Kreuzung nicht vermeidbar ist,
muss diese rechtwinklig ausgeführt werden.
3. Falls längere Lampenleitungen unvermeidbar sind,
müssen die beiden Adern (LH und LL) verdrillt werden.
4. Netzleitungen in der Leuchte kurz halten und möglichst
weit entfernt vom EVG führen.
5. Sehr kurze niederinduktive Anbindung des Schutzleiters
an das EVG und an alle metallischen Teile der Leuchte
(beispielsweise Refl ektor).
6. Für Leuchten, die die EMV-Grenzwerte nicht einhalten,
kann es notwendig sein, einen Ferrit über beide Lam-
penleitungen anzubringen. Die Impedanz des Ferrits ist
abhängig von der Leistungsklasse des Gerätes und der
Leuchte. Je größer die Leistung ist, desto größer ist
auch die Impedanz zu wählen. Die Impedanz kann
durch die Anzahl der Windungen variiert werden.
Typische Ferritwerte: 20–70 W → 250 Ω;
100 W–150 W → 400 Ω
7. Leitungsdurchführungen durch Metallteile sollten nie
ungeschützt, sondern immer mit einer Zusatzisolierung
(Isolierschlauch, Durchführungstülle, Kantenschutz etc.)
erfolgen.
Bei der Verdrahtung sind die Vorschriften der Leuchten-
norm EN 60598-1 sowie darüber hinaus gegebenenfalls
länderspezifi sche Vorschriften in ihrer aktuellen Fassung
zu beachten.
Das Leuchtenchassis oder Teile davon dürfen nie als Leiter
„missbraucht“ werden oder auf eine andere Weise Kontakt
mit den Netz- oder Lampenleitungen haben (z. B. durch
blanke Adern, zu lange Abisolierungen, aus der Isolation
stechende Schrauben oder zu scharfe Blechkanten).
Ansonsten kann eine akute Personengefährdung oder
die Zerstörung des Vorschaltgerätes die Folge sein.
Frage: Sind L und N vertauschbar (z. B. für ortsveränder-
liche Leuchten)?
Ja beim Gehäuseaufdruck ~
Ja beim Gehäuseaufdruck L, N
(gilt nur für Leuchten der Schutzklasse II)
Nein beim Gehäuseaufdruck L, N
(gilt für ortsveränderliche Leuchten
der Schutzklasse I)
14
2.2.4.5. Verdrahtungspläne für Einbau von POWERTRONIC® PTi und PT-FITIm Folgenden fi nden sich die Verdrahtungspläne der
ein- und zweilampigen PTi und PT-FIT EVG:
Abbildung 10: Verdrahtungsplan PTi und PT-FIT 35 bis 150 S und B
Abbildung 11: Verdrahtungsplan PTi 2x35 und 2x70 S
Abbildung 12: Verdrahtungsplan PTi 20 S und B, 35 S mini bzw. 35 B mini
Erde
Erde
Erde
Netz
Netz
Netz
3,0 kV
EVG
EVG
EVG
Setup für Einbau-EVG
Einbau-EVG, zweifl ammig
Set-up für Einbau-EVG
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.2.4.6. Verdrahtungspläne für Downlights mit POWERTRONIC® mit ZugentlastungDie Verdrahtung unabhängiger Geräte stellt speziell unter
EMV-Gesichtspunkten besondere Anforderungen. Daher
wird im folgenden Kapitel speziell auf diesen Anwen-
dungsfall eingegangen.
Hinweise: • Kurze Lampenleitung verwenden: ca. 0,5 m
• Der Anschluss PE-LUM darf nur zur Erdung des
Leuchtenkörpers verwendet werden
15
Falls es notwendig ist, längere Lampenleitungen zu ver-
wenden (< 1,5 m), sollte der PE am EVG angeschlossen
und von dort zur Leuchte geführt werden; Lampenlei-
tungen werden verdrillt; Ferrit wird in die Lampenleitung
eingebracht.
Beispiel für das Einschleifen eines Ferrit zur Verringerung
der EMV-AbstrahlungAbbildung 13: Verdrahtungsplan PTi 35 bis 70 I mit Durchschleifen
Abbildung 16: Verdrahtungsplan (Beispiel)
für verbessertes EMV-Verhalten
Abbildung 17: Einschleifen von Ferrit-Kernen zur Verringerung
der EMV-Abstrahlung
Abbildung 14: Verdrahtungsplan PTi 20 I mit Durchschleifen
Abbildung 15: Verdrahtungsplan PTi 100 und
150 I sowie PT-FIT 35 bis 70 I
Ferrit-Kern (1 Windung)
EVG Lampe
EVG Lampe
Ferrit-Kern (2 Windungen)
Downlight-Setup
Netz
Netz
Netz
Netz
Netz
Ferrit-Kern Z>250 Ohm
@ 100 MHz, 1 Windung
EVG
EVG
EVG
Netz
Lum
Lum
Downlight-Setup
Downlight-Setup
Downlight-SetupNetz
EVG
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.2.4.7. Verdrahtungspläne für POWERTRONIC® PToDie PTo-Geräte1 bieten 3 verschiedene Dimm-Modi,
die unter dem 3DIM Feature angeboten werden:
16
2.2.4.8. AbisolierlängeDie erforderliche Abisolierlänge der Drähte ist abhängig
vom verwendeten Klemmentyp am EVG. Man kann je nach
Ausführung der Klemme von einem Wert von 8,5–9 mm
bzw. 10–11 mm ausgehen. Die exakte Abisolierlänge ist
jeweils am EVG aufgedruckt.
2.2.5. Leitungsschutzautomat, EinschaltstromDurch das initiale Aufl aden des für die interne Stromver-
sorgung zuständigen Speicherkondensators entsteht beim
Einschalten eines EVG ein hoher Einschaltstromimpuls
sehr kurzer Dauer (< 1 ms). Bei gleichzeitigem Einschalten
sehr vieler EVG (besonders beim Einschalten im Scheitel
der Netzspannung) fl ießt deshalb ein kurzzeitiger, aber
deutlich erhöhter Gesamtstrom. Daher sind entsprechende
Schalt- und Schutzgeräte für die Strombelastbarkeit aus-
zuwählen. Die maximal zulässige EVG-Anzahl je Siche-
rungsautomat ergibt sich daher aus der Betrachtung der
Summe der maximalen Einschaltstromimpulse je Gerät
und der Zeitdauer. Dieser Wert ist in den Datenblättern
der einzelnen POWERTRONIC® EVG hinterlegt. Nähere
Informationen:
www.osram.de/powertronic
Je nach Dimm-Modus muss das EVG entsprechend
verdrahtet werden:
1 Bis auf das PTo 35
Abbildung 18: 3DIM – Verdrahtung im DALI® Modus
Abbildung 19: 3DIM – Verdrahtung im StepDIM Modus
Abbildung 20: 3DIM – Verdrahtung im AstroDIM Modus
Nähere Informationen zur 3DIM Funktionalität entnehmen
Sie bitte der 3DIM Applikation.
POWERTRONIC® 3DIM-EVG
HID-Lampe
HID out
Lampe
Netzleitung
50/60 Hz
L
LH
LL
N
SD
DA
DA
PTo EVG
POWERTRONIC® 3DIM-EVG
HID-Lampe
HID out
Lampe
Netzleitung
50/60 Hz
DALI®-Bus/
DALI®-Steuerelement
L
LH
LL
N
SD
DA
DA
PTo EVG
POWERTRONIC® 3DIM-EVG
HID-Lampe
HID out
SD-Steuer-
schalter
Netzleitung
50/60 Hz
L
N
SD
DA
DA
PTo EVG
Lampe
LH
LL
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
Einfache Maßnahmen, um die Anzahl der EVG je Siche-
rungsautomat zu erhöhen:
• Einsatz des EBN-OS Einschaltstrombegrenzers
• Einsatz von Wechselspannungsrelais nach jeder Gruppe
mit der max. zulässigen Anzahl von EVG. Die Relais wer-
den so angeschlossen, dass diese schließen, sobald die
Netz spannung anliegt. Durch die Verzögerung der Relais
wird der Einschaltstrom der 2. Gruppe verzögert zur 1.
Gruppe erfolgen. Der Einschaltstromspitzenwert wird da-
durch quasi in mehrere kleinere, nacheinander folgende
Ströme reduziert.
2.2.6. Ableitstrom, Schutzleiterstrom, Berührstrom, FI-SchutzschalterIn der gegenwärtigen Leuchtennorm wird unter dem Be-
griff Ableitstrom sowohl Berührstrom als auch Schutzlei-
terstrom geführt.
Der interne Funkentstörfi lter im EVG und die Lampenkabel
nahe geerdeten Flächen verursachen in Leuchten der
Schutzklasse I einen Ableitstrom durch den Erdleiter,
dessen Wert von der jeweiligen Baureihe abhängt.
Alle POWERTRONIC® EVG mit Stromverbrauch < 4 A wei-
sen einen deutlich geringeren als den maximal zulässigen
Schutzleiterstrom von 2 mA (rms) auf.
Der Schutzleiterstrom begrenzt ebenso wie der Einschalt-
strom die an einem Fehlerstrom-Schutzschalter betreib-
bare EVG-Anzahl.
Um die Anzahl der Geräte zu erhöhen bieten sich folgende
Lösungen an:
• Leuchten auf drei Phasen aufteilen und dreiphasige
FI-Schalter benutzen
• Stoßstromfeste, kurzzeitverzögerte FI-Schalter einsetzen
• FI-Schalter mit 30 mA verwenden (soweit zulässig)
• Max. 30 EVG je Phase und FI-Schalter anschließen
Der Berührstrom ist für alle POWERTRONIC® EVG auf
0,7 mApeak, bzw 0,5 mArms begrenzt.
2.3. Betriebsverhalten2.3.1. Lampenzündung und LampenbetriebDen Betrieb von Hochdruckentladungslampen unterteilt
man aufgrund sehr unterschiedlicher Verhaltensweisen in
eine Startphase und den laufenden Betrieb. In der Start-
phase bedarf es für die initiale Zündung einer Hochdruck-
entladungslampe eines Spannungsbereiches von 1.800 bis
4.000 V (je nach Lampentyp). Im Normalbetrieb werden
Spannungen von 80 bis 140 V benötigt, je nach Lampen-
typ bzw. Lampenalter.
Um einen sicheren und zuverlässigen Lampenstart zu er-
möglichen, stellen POWERTRONIC® EVG für den Lampen-
start kurzzeitig Zündspannungen von bis zu 4,5 kV zur Ver-
fügung. Da die Zündung asymmetrisch aufgebaut ist, wird
das hohe Potential über den mit LH und dem „Dreieck mit
Blitz“ gekennzeichneten Lampenausgang geführt.
17
Das intelligente POWERTRONIC® EVG überwacht jede
Phase des Startvorgangs und sobald sich die Lampe nach
dem sogenannten Durchbruch in einem stabilen Betriebs-
modus einstellt, wird die Spannung auf den benötigen
Wert der Lampenbrennspannung in einem Bereich von
80–140 Volt zurückgefahren.
2.3.2. LampenheißwiederzündungPOWERTRONIC® EVG sind nicht in der Lage, Hochdruck-
entladungslampen heiß zu zünden.
Benötigt zum Beispiel eine Halogenmetalldampfl ampe im
kalten Zustand eine Zündspannung von bis zu 4,5 kV, so
steigt dieser Wert im heißen Zustand auf bis zu 30 kV an.
Mit fortschreitender Abkühlung der Lampe reduziert sich
dieser wieder. Abhängig von der Leistung der Lampe, der
Leuchtenkonstruktion und den Abkühlbedingungen der
Lampe in der Leuchte erreichen Hochdruckentladungslam-
pen nach ca. 3 bis max. 20 Minuten wieder ein Niveau, auf
dem sie durch das EVG mit den maximal zur Verfügung
stehenden 4,5 kV erneut gezündet werden können.
Für die Heißwiederzündung von doppelseitig gesockelten
Halogenmetalldampf- und NAV-Lampen werden spezielle
Heißwieder zünd geräte sowie besondere Sockelausfüh-
rungen be nötigt. Zudem ist eine Freigabe des Lampen-
herstellers bzgl. der Eignung der Lampe Voraussetzung.
2.3.3. EVG-Reset, Neustart Schaltet sich ein POWERTRONIC® EVG ab (z. B. wegen
Zündzeitbegrenzung, Temperaturabschaltung etc.), so
muss es mindestens für 0,5 Sekunden vom Netz getrennt
werden, bevor ein erneutes Einschalten möglich ist.
2.3.4. Konstante LampenleistungIm Vergleich zum konventionellen Betriebsgerät betreibt
ein POWERTRONIC® EVG eine Hochdruckentladungslampe
über die gesamte Lampenlebensdauer mit konstanter
Leistung. Die Schwankungsbreite liegt dabei bei max. 5 %.
Der Anstieg der Lampenbrennspannung über die Lebens-
dauer wird dabei über den Lampenstrom, welchen das
EVG zur Verfügung stellt, ausgeregelt.
Am konventionellen Betriebsgerät kann die Systemleistung
dagegen ganz erheblich schwanken, da ein Ausregeln der
Lampenspannung nicht möglich ist.
Siehe hierzu auch die Applikationsschrift:
„Halogenmetalldampfl ampen – Hinweise für den Gebrauch
und die Anwendung“
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
18
Die Temperaturbetrachtung muss für beide Systemkompo-
nenten (EVG und Lampe) getrennt erfolgen. Bei der Lampe
sind es physikalische Gesetzmäßigkeiten, die den Tempe-
raturbereich einschränken, sowie Grenztemperaturen, die
aus sicherheitstechnischen Gründen einzuhalten sind.
Beim EVG müssen aus Gründen der Betriebssicherheit
feste Grenzen vorgegeben werden. Über die diskrete Be-
trachtungsweise hinaus spielen im Leuchteneinbau äußere
Einfl üsse, die gegenseitige Beeinfl ussung von EVG, Lampe
und Leuchte sowie die Wahl des Einbauortes eine wesent-
liche Rolle.
Die Einhaltung der vorgegebenen Grenzen und damit die Gewährleistung der Betriebssicherheit obliegen dem jeweiligen Leuchtenhersteller.
2.3.6. EVG-Temperaturen und Einfl uss auf die Lebens-dauerZur Beurteilung der Güte eines EVG ist die Betrachtung
des thermischen Verhaltens unter Berücksichtigung der
maximal zulässigen Temperaturen entscheidend.
Bezüglich der betrachteten Temperaturen unterscheidet
man dabei grundsätzlich zwischen der Leuchtenumge-
bungstemperatur, der EVG-Umgebungstemperatur und
der EVG-Gehäusetemperatur.
Die folgende Abbildung veranschaulicht diese unter-
schiedlichen Temperaturen:
2.3.5. Leistungsfaktor, KompensationDer Leistungsfaktor λ ist bei allen elektrischen Verbrauchern
das Verhältnis von Wirkleistung (PWirk = U x IWirk) und
Scheinleistung (PSchein = U x I). Einfl uss auf diese Größe hat
sowohl die Phasenverschiebung cos φ zwischen Strom
und Spannung als auch die Stromverzerrung ε (Abweichung
von der Sinusform).
λ = PWirk / PSchein = ε cos φ
Im Gegensatz zu konventionellen Vorschaltgeräten (KVG:
induktiv, 50 Hz) ist bei elektronischen Vorschaltgeräten
nahezu keine Phasenverschiebung vorhanden. Daher ist
keine Kompensation erforderlich. Jedoch entstehen beim
Betrieb von elektronischen Vorschaltgeräten geringe Ver-
zerrungen des sinusförmigen Netzstromverlaufs. Allgemein
werden diese Verzerrungen auch durch Harmonische oder
Oberwellen beschrieben.
Der Oberwellengehalt des Netzstromes ist durch nationale
und internationale Vorschriften (IEC 61000-3-2, EN
61000-3-2) reglementiert. Elektronische Vorschaltgeräte
von OSRAM haben zur Einhaltung dieser Vorschriften
aktive vollelektronische Oberwellenfi lter eingebaut, die
ein ε > 0,95 und damit einen Leistungsfaktor λ ≥ 0,95 ge-
währleisten. EVG sind in dieser Hinsicht deutlich besser
als KVG.
Ausnahme:Für Systemleistungen kleiner 25 W bestehen erleichterte
Bewertungskriterien für den Oberwellengehalt, sodass
in diesem Fall beispielsweise ein Leistungsfaktor λ ~ 0,6
zulässig ist.
Alle POWERTRONIC® sind hinsichtlich des Netzstrom-
oberwellengehalts gemäß EN 61000-3-2 vom VDE
ge prüft und tragen das VDE-EMV-Zeichen:
Abbildung 21: Schematischer Aufbau einer Leuchte
Leuchtenumgebungstemperatur
EVG-Gehäusetemperatur (tc)
EVG-Umgebungstemperatur (ta)
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
19
2.3.6.1. Gerätetemperatur tc Nach EN 60598-1 handelt es sich bei tc (temperature case
= Gehäusetemperatur) um die höchste zulässige Tempera-
tur, die an einer speziell gekennzeichneten Stelle auf dem
EVG (tc-Messpunkt) im normalen Betrieb bei Nennspannung
(oder am max. Wert eines Bemessungsspannungsbereichs)
auftreten darf. Es handelt sich also um einen sicherheits-
relevanten Wert.
In der Praxis hängt die am tc-Punkt gemessene Tempera-
tur des EVG von mehreren Faktoren ab:
• Leuchtenumgebungstemperatur
• Verluste und die daraus resultierende Eigenerwärmung
des EVG
• Leuchtendesign und die thermische Anbindung des EVG
an die Leuchte
Zur Ermittlung der Lebensdauer eines EVG wird maßgeb-
lich die Temperatur des EVG am tc-Messpunkt unter Be-
rücksichtigung der Werte im Datenblatt herangezogen. Um
die im Datenblatt genannte Lebensdauer zu erreichen, ist
zu keinem Zeitpunkt eine Überschreitung von tc erlaubt.
Es ist jedem EVG-Hersteller freigestellt, den tc-Messpunkt
auf seinem EVG individuell zu platzieren. Dies kann sowohl
an besonders warmen als auch an eher kühleren Stellen
geschehen und hat damit unmittelbar Einfl uss auf die real
am Gerät gemessene Temperatur.
Auf OSRAM POWERTRONIC® EVG wird der tc-Punkt stets
so platziert, dass eine gute Korrelation zwischen der am
tc-Punkt gemessenen Temperatur und echten Temperatu-
ren an für die EVG-Lebensdauer maßgeblichen Bauteilen
besteht.
Es sei darauf hingewiesen, dass die absolute Höhe des tc-Wertes an sich kein Qualitätsmerkmal darstellt, da es sich wie oben beschrieben um einen individuell plat -zierten Messpunkt zur Messung des tc-Wertes handelt.
2.3.6.2. EVG-Umgebungstemperatur ta
Nach EN 60598-1 handelt es sich bei ta (a=ambient, Um-
gebungstemperatur) um den höchsten Wert der Dauertem-
peratur, bei dem die Leuchte (das EVG) im bestimmungs-
gemäßen Betrieb betrieben werden darf. Das heißt, bei
dieser Temperatur darf auch die tc-Temperatur aus Ab-
schnitt 2.3.6.1 nicht überschritten werden.
Bei OSRAM POWERTRONIC® EVG korreliert die spezifi -
zierte maximale ta mit dem Wert für tc. Dieser Zusammen-
hang gilt für einen Referenzaufbau nach EN 61347-1
Anhang D. Dabei wird das EVG ohne thermische Anbin-
dung an eine Leuchte betrieben.
Da die EVG-Umgebungstemperatur ta unter Referenz-bedingungen für alle EVG ermittelt wird, eignet sie sich auch zum direkten Vergleich der thermischen Güte unterschiedlicher EVG.
Anhand der ta-Temperatur lassen sich EVG also auch ver-
gleichen, auch wenn keine Möglichkeit zur Messung be-
steht.
In der Praxis – bei der thermischen Auslegung von Leuchten
und zur Bestimmung der Lebensdauer eines EVG in einer
Leuchte – wird die Messung der tc-Temperatur gewählt.
Hierbei müssen jedoch immer je EVG dezidiert die Anga-
ben zur Lebensdauer in Abhängigkeit von der tc-Tempe-
ratur betrachtet werden.
Wenn zu niedrige EVG-Umgebungstemperaturen (ta) vor-
liegen, ist das EVG nicht in der Lage, eine zuverlässige
Lampenzündung sicherzustellen. Bei zu tiefen Tempera-
turen können sich darüber hinaus die Eigenschaften ein-
zelner Bauelemente soweit verändern, dass es zu Fehl-
funktionen des EVG kommen kann.
Die auf dem EVG angegebene minimale ta darf somit nicht
unterschritten werden.
Wenn zu hohe EVG-Umgebungstemperaturen (ta) vorliegen,
wird die Lebensdauer des EVG verkürzt bzw. kann das
EVG zerstört werden. Hohe EVG-Ausfallraten könnten die
Folge sein.
Typische Werte für die Lagerung elektronischer Vorschalt-
geräte sind:
Lagertemperatur: -40 °C bis max. +80 °C
Luftfeuchtigkeit: 5 % bis max. 85 %, nicht kondensiert
Zu beachten ist:Bevor die Geräte zum Einsatz kommen, müssen sie sich
wieder innerhalb der spezifi zierten ta-Temperaturgrenzen
befi nden.
Die Werte der ta-Temperaturen für die jeweiligen Geräte-
typen entnehmen Sie bitte den technischen Datenblättern
des jeweiligen Gerätes.
2.3.6.3. Eigenerwärmung EVGPOWERTRONIC® EVG haben eine Effi zienz von 90 bis
92 %. Die restliche Leistung führt als Verlustleistung zur
Eigenerwärmung der Geräte. Typische Werte der Erhöhung
der Temperatur am EVG-Gehäuse gegenüber der Umge-
bungstemperatur sind 10 °C...30 °C. Dies erlaubt unter
Einhaltung der jeweiligen Grenzwerte einen sehr weiten
Umgebungstemperaturbereich, der für die wesentlichen
Anwendungsbereiche in der Regel ausreichend ist. Sollte
dies einmal nicht der Fall sein, so ist der thermische
Haushalt der Leuchte durch geeignete Maßnahmen in
der Leuchte oder am Einbauort zu verbessern.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
20
2.3.6.4. Praktische Beurteilung der Lebensdauer und der thermischen Güte eines EVG Es gibt zwei Möglichkeiten, Klarheit über die zu erwarten-
de Lebensdauer eines EVG zu erhalten:
1) Ohne Temperaturmessung
Durch Vergleich der ta-Werte der zu bewertenden EVG
anhand der Angaben zur ta-Temperatur im Datenblatt der
jeweiligen EVG die entsprechende EVG-Lebensdauer
einsehen/ableiten
2) Mit Temperaturmessung in einer Leuchte
Leuchtenumgebungstemperatur festlegen (z. B. + 25 °C)
→ die Temperatur am tc-Messpunkt der zu vergleichenden
EVG messen und anhand der gemessenen Temperatur im
jeweiligen Datenblatt des EVG die entsprechende Lebens-
dauer einsehen/ableiten
→ Vergleicht man nur Nenn- oder Katalogdaten, so sind
die Angaben zur ta-Temperatur denen zur tc-Temperatur
vorzuziehen.
→ Deutlich aussagekräftiger und realistischer sind jedoch
echte Messungen der tc-Temperatur des EVG in einer
Leuchte (nicht frei brennend) und die Ableitung der
EVG-Lebensdauer über die Angaben im Datenblatt.
→ Maßgeblichen Einfl uss auf die echte EVG-Lebensdauer
hat die Anbindung des EVG an die Leuchte und damit
die Möglichkeit, die Wärmeabfuhr zu verbessern.
Die reale Messung der tc-Temperatur und ein Abgleich mit
den spezifi zierten Daten zur EVG-Lebensdauer in Abhän-
gigkeit von der tc-Temperatur ist der einzig zuverlässige
Weg zur Ermittlung der Lebensdauer eines EVG.
ACHTUNG:Ein einfacher Vergleich der absoluten Nennwerte der tc-
Temperaturen der EVG verschiedener Hersteller sagt noch
nichts über deren Güte und Lebensdauer aus, da der Ort
des tc-Punktes vom EVG-Hersteller frei gewählt werden
kann.
Veranschaulichung an einem Rechenbeispiel:
EVG 1:Nennangaben: tc = 80 °C, ta = +55 °C, 40.000 h Lebensdauer
bei tc = 80 °C
→ Bei einer EVG-Umgebungstemperatur von 55 °C wird
die max. tc-Temperatur erreicht und somit eine Lebens-
dauer von 40.000 h.
EVG 2:Nennangaben: tc = 80 °C, ta = +55 °C, 40.000 h Lebensdauer
bei tc life = 70 °C
→ Bei einer EVG-Umgebungstemperatur von 55 °C wird
die max. tc-Temperatur erreicht; die tc life wird jedoch
um 10 °C überschritten, was einer Lebensdauer von
ca. 20.000 h entspricht.
→ Bei einer EVG-Umgebungstemperatur von
55 °C - 10 °C = 45 °C stellt sich eine tc-Temperatur
80 °C - 10 °C = 70 °C (entspricht tc life) ein und die
Lebensdauer von 40.000 h wird erreicht.
Schlussfolgerung:Trotz gleicher nominaler, maximaler tc- und ta-Temperaturen
erreicht EVG 1 seine Lebensdauer von 40.000 h bei seiner
max. zulässigen EVG-Umgebungstemperatur ta.
EVG 2 jedoch erreicht nur die halbe Lebensdauer von
20.000 h. Um die gleiche Lebensdauer von 40.000 h zu
erreichen, darf EVG 2 nur bei tc life = 70 °C betrieben
werden. In diesem Fall wäre sicherzustellen, dass die
Umgebungstemperatur um 10 °C gesenkt werden müsste.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
21
Hinweis: Als Richtwert kann bei POWERTRONIC® von einer Ver-
doppelung der Lebensdauer bei einer dauerhaften Unter-
schreitung der tc-Temperatur von 10 °C ausgegangen
werden. Bei einer Überschreitung der tc-Temperaturen schützen sich die POWERTRONIC® durch eine Leis-tungsrückregelung bzw. Abschaltung (siehe auch 2.3.7.1).
Bei OSRAM steht die tc-Temperatur in festem Zusammen-
hang mit der Lebensdauer des EVG. Beim PT-FIT EVG
etwa korreliert die max. zulässige Temperatur am tc-
Messpunkt immer mit einer Lebensdauer von 30.000 h.
Die tc-Temperatur ist somit ein wichtiger Grenzwert, einer-
seits für die Sicherheitszulassung der Leuchte gemäß EN
60598-1, andererseits für die vom Hersteller angegebene
EVG-Lebensdauer unter Berücksichtigung der thermischen
Belastung der Komponenten.
2.3.6.6. AusfallrateDie Ausfallrate elektronischer Bauelemente hängt neben
der Bauteilespezifi kation und -qualität ganz wesentlich von
der Betriebstemperatur ab. POWERTRONIC® sind so kon-
zipiert, dass bei der maximal zulässigen Gerätetemperatur
(tc max) eine Ausfallrate von weniger als 2,5 ‰ pro 1.000
Betriebsstunden zu erwarten ist. Dies entspricht bei einer
Lebensdauer von bis zu 60.000 Stunden (je nach EVG-Typ)
einem Prozentsatz ausgefallener Geräte von weniger als
10 %. Nähere Informationen zur Ausfallrate sind den tech-
nischen Datenblättern zu entnehmen.
2.3.6.5. Einfl uss der Temperatur auf die LebensdauerDie Lebensdauer eines EVG wird von der Ausfallrate der
zum Einsatz kommenden elektronischen Bauelemente be-
stimmt. Die Ausfallraten der Bauelemente hängen wieder-
um von den spezifi schen Komponenteneigenschaften und
von ihren thermischen und elektrischen Belastungen ab.
Extreme Überhitzung kann Bauelemente kurzfristig zerstö-
ren. Dauerhaft erhöhte Temperaturen führen darüber hin-
aus zu vorzeitigem Ausfall. Zwischen der Ausfallrate eines
elektronischen Bauelementes und seiner thermischen
Beanspruchung besteht in bestimmten Bereichen oftmals
ein nahezu exponentieller Zusammenhang.
Aufgrund dieses exponentiellen Zusammenhangs verkürzt
eine Überschreitung der zulässigen tc-Temperatur die
Lebensdauer des EVG stark. Umgekehrt verlängert sich
bei Unterschreitung dieser Grenztemperatur die Lebens-
dauer überproportional. Die folgenden Grafi ken zeigen die
Lebenserwartung der verschiedenen EVG-Typen bei unter-
schiedlichen tc-Temperaturen:
Abbildung 22: Lebenserwartung von PTi-Geräten
Abbildung 23: Lebenserwartung des PTo 70/220-240 3DIM
Abbildung 24: Lebenserwartung des PTo 150/220-240 3DIM
0
0 20000 60000 10000040000 80000 120000
10
20
40
30
50
60
80
70
90
100
Funk
tions
fähi
ge B
etrie
bsge
räte
(%)
t (h)
Ta = 40 °C/Tc = 70 °C
Ta = 45 °C/Tc = 75 °C
Ta = 50 °C/Tc = 80 °C
Ta = 55 °C/Tc = 85 °C
100000
80
0 20000 6000040000 80000 100000
85
90
95
100
105
Funk
tions
fähi
ge B
etrie
bsge
räte
(%)
t (h)
Ta = 40 °C/Tc = 70 °C
Ta = 45 °C/Tc = 75 °C
Ta = 50 °C/Tc = 80 °C
Ta = 55 °C/Tc = 85 °C
00 20000 60000 10000040000 80000 120000
10
20
40
30
50
60
80
70
90
100
Funk
tions
fähi
ge B
etrie
bsge
räte
(%)
t (h)
Ta = 40 °C/Tc = 60 °C
Ta = 45 °C/Tc = 65 °C
Ta = 50 °C/Tc = 70 °C
Ta = 55 °C/Tc = 75 °C
PTi GERÄTE
PTo 70 3DIM
PTo 150 3DIM
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.3.7. Allgemeine Einbauhinweise bez. TemperaturEs ist unbedingt dafür zu sorgen, dass sich Lampen und
EVG in der Leuchte nicht gegenseitig aufheizen können
bzw. die EVG-Verlustleistung auch bei der maximal zu
erwartenden Umgebungstemperatur und/oder Versor-
gungsspannung sicher abgeführt wird.
Die Temperatur am tc-Messpunkt des EVG darf im Betrieb
selbst bei der maximal zu erwartenden Umgebungstempe-
ratur und Versorgungsspannung nicht überschritten werden.
Bei der Messung sollte unter „normalen“ Umgebungsver-
hältnissen am tc-Messpunkt eine Temperatur ermittelt wer-
den, die mindestens 5 °C...10 °C unter dem angegebenen
Maximalwert liegt, um auch in Extremsituationen eine aus-
reichende Sicherheitsreserve zu haben.
Für einen optimalen Temperaturhaushalt kann eine Ent-
kopplung des Systems (z. B. Lampe im Leuchtenkopf und
EVG im Leuchtenfuß bzw. Leuchtenträger) notwendig wer-
den, da sich Lampe und EVG bei räumlicher Nähe ohne
besondere Maßnahmen immer gegenseitig aufheizen und
es damit zu überhöhten Temperaturen am EVG kommen
kann. Bei dieser Systemtrennung müssen selbstverständ-
lich die maximal zulässigen Leitungslängen zwischen EVG
und Lampe(n) eingehalten werden.
→ siehe auch Verdrahtungshinweise (Kapitel 2.2.4)
→ siehe auch Hinweise für den Leuchtenbau, thermische
Ankopplung (Kapitel 2.4 und 2.4.1)
2.3.7.1. Leistungsrückregelung aufgrund von ÜbertemperaturAufgrund nicht optimaler Leuchtenkonstruktion oder durch
externe Wärmequellen (z. B. Sonneneinstrahlung) kann ein
EVG bei zu hohen Temperaturen, das heißt im nicht spezi-
fi zierten Bereich, betrieben werden. Um das Gerät vor Zer-
störung zu schützen, regelt das POWERTRONIC® EVG die
Ausgangsleistung automatisch zurück. Diese Rückrege-
lung ist gleichbedeutend mit einer thermischen Entlastung
des Gerätes und soll dazu dienen, das Gerät vor irrever-
sibler Zerstörung zu schützen. Rückgeregelt wird dabei
um max. 40 % der Nennleistung. Befi ndet sich das Gerät
wieder im zulässigen Temperaturbereich, wird die Leistung
entsprechend erhöht. Der Anwender registriert eine mög-
liche Leistungsrückregelung durch einen Rückgang im
Lichtstrom der versorgten Lampen. Reicht dies noch nicht
aus, erfolgt im nächsten Schritt die EVG-Abschaltung.
Die Leistungsrückregelung aufgrund von Übertemperatur
ist als „last exit“ vor Abschalten oder Zerstörung des Ge-
rätes zu betrachten. Es ist daher im Leuchtendesign un-
bedingt darauf zu achten, dass für das EVG bei normalen
Umgebungstemperaturen ausreichend thermische Reser-
ven existieren und das Gerät nicht schon im Grenzbereich
betrieben wird.
Permanente Leistungsreduzierung der Lampe mit nega-
tivem Einfl uss auf die Lichtqualität, die Effi zienz und ver-
mutlich auch die Lebensdauer der Lampe sowie häufi geres
Abschalten oder frühzeitige Alterung und Ausfälle des
EVG sind in diesem Fall die logischen Konsequenzen.
22
2.3.7.2. EVG-Temperaturmessung in der LeuchteNach EN 60598-1 gibt es sowohl für Aufbauleuchten (fest:
z. B. Downlights, und ortsveränderlich: z. B. Stehleuchten)
als auch für Einbauleuchten genau defi nierte Prüf- und
Messvoraussetzungen.
Die relevanten Temperaturen am EVG (tc-Messpunkt) lassen
sich am einfachsten mit aufgeklebten Thermoelementen
oder einem geeigneten Messgerät ermitteln. Die thermische
Neutralität des Klebstoffes/Kitts ist hierbei zu beachten.
Für die EVG-Messung genügt es im Allgemeinen, einen
Gehäusedeckel mit einem Thermoelement zu versehen.
Die Temperaturwerte sollten erst dann ermittelt werden,
wenn die Beharrungstemperatur des Systems erreicht ist,
d. h. wenn über einen längeren Zeitpunkt keine signifi kante
Temperaturänderung mehr eintritt.
Gemäß der Norm sollte diese Messung beim Höchstwert
des Bemessungsspannungsbereiches durchgeführt werden.
Sinnvoll ist aber die thermisch ungünstigste Spannung des
Bemessungsspannungsbereiches, welche meist die Unter-
grenze ist, da in diesem Fall die höchsten Ströme und damit
verbunden die höchsten thermischen Belastungen auftreten.
Bei der thermischen Beurteilung der Leuchte empfi ehlt
sich unter Berücksichtigung des durch die EN 60598-1
spezifi zierten Aufbaus folgende Vorgehensweise:
1. Thermische Situation in der Leuchte ohne Erwärmung
durch das Betriebsgerät
Leuchte in Messanordnung nach EN 60598-1 in Nenn-
Einbaulage mit EVG, bestückter Lampe und Thermo-
elementen versehen. Die Lampe wird jedoch nicht vom
eingebauten EVG, sondern von einem extern verdrah-
teten Vorschaltgerät versorgt. Auf diese Weise kann
die nur von der Lampe ausgehende Erwärmung der
gesamten Anordnung ermittelt und die thermische
„Ankopplung“ an die Umgebung optimiert werden.
2. Thermische Situation in der Leuchte mit Erwärmung
des Betriebsgerätes
Anordnung wie unter Punkt 1 beschrieben, jedoch Ver-
sorgung der Lampe mit einem internen Vorschaltgerät.
Unter Berücksichtigung der zuvor gewonnenen Mess-
werte kann nun die vom EVG zusätzlich verursachte
Wärmeentwicklung ermittelt werden.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.3.8. Schaltfestigkeit des EVGDie Schaltfestigkeit elektronischer Vorschaltgeräte wird
grundsätzlich über die Anzahl möglicher Lampenstarts
pro Tag ermittelt. Multipliziert über die Lebensdauer ergibt
sich eine Schaltzahl für professionelle elektronische Vor-
schaltgeräte.
Für HID-EVG gelten jedoch einige Besonderheiten:
• Hochdruckentladungslampen sind aufgrund ihrer Lampen-
physik nicht für häufi ges Schalten ausgelegt, da nach
deren Ausschalten bis zu einem erneuten Lampenstart
eine Abkühlzeit in der Größenordnung zwischen 3–15
Minuten notwendig ist
• In typischen HID-Anwendungen erfolgen daher nur
wenige Schaltungen pro Tag
• Aufgrund der Zündzeitbegrenzung im EVG wird nach
einer bestimmten Anzahl und Dauer nicht erfolgreicher
Lampenstartversuche das EVG abgeschaltet.
Schaltrhythmustests haben gezeigt, das POWERTRONIC®
EVG problemlos 40.000 Lampenstarts durchführen können,
was bei einer Lebensdauer von 40.000 Stunden rechne-
risch einem Lampenstart pro Stunde entspricht.
2.3.9. KurzschlussfestigkeitBei POWERTRONIC® EVG sind die sekundärseitigen Aus-
gänge für ca. 5 Minuten kurzschlusssicher. Dagegen muss
ein Kurzschluss zwischen einem Lampenanschluss und
dem Gehäuse/Schutzleiter unter allen Umständen vermieden
werden, da dieser sogenannte Erd- oder Masseschluss zur
sicheren Zerstörung des EVG führt.
2.3.10. Abschaltkriterien und AbschaltmechanismenEiner der entscheidenden Vorteile des Lampenbetriebs am
EVG gegenüber dem KVG sind die aktiven und intelligenten
Schutzmechanismen des EVG zur Gewährleistung eines
sicheren und zuverlässigen Lampenbetriebs. Im Folgenden
werden die wesentlichen Ausfallursachen der Hochdruck-
entladungslampen sowie die entsprechenden Abschalt-
mechanismen des EVG dargestellt.
2.3.10.1. Kontrolle der LampenbrennspannungEiner der maßgeblichen Parameter für einen sicheren und
zuverlässigen Lampenbetrieb ist die Lampenbrennspan-
nung. POWERTRONIC® EVG vollziehen daher eine perma-
nente Überwachung der Lampenbrennspannung. Unter-
schreitet oder überschreitet die Lampenspannung ihre
defi nierten Grenzen, so schaltet das Gerät die Lampe ab,
da ein ordnungsgemäßer Lampenbetrieb nicht mehr
sicher gestellt werden kann und die Wahrscheinlichkeit
nahe liegt, dass sich die Lampe in einem nicht spezifi -
zierten Zustand befi ndet.
23
2.3.10.2. ZündzeitbegrenzungDie Sicherheitsnorm EN 61347-2-12 fordert für EVG für
Hochdruckentladungslampen mit Zündspannungen über
5 kV ein defi niertes Abschalten der Zündspannung nach
einer bestimmten Zeit. POWERTRONIC® EVG sind – ob-
wohl die Zündspannungen kleiner als 5 kV sind, standard-
mäßig mit einer Zündzeitbegrenzung ausgestattet. Dies
bedeutet, dass das EVG nach einer defi nierten Zeitdauer
ohne erfolgreiche Lampenzündung abgeschaltet wird. Um
nach erfolgter Abkühlung die Warmwiederzündung von
Hochdruckentladungslampen mit EVG zu ermöglichen,
erfolgt die Abschaltung des EVG nach 20 Minuten. Er-
neutes Zünden ist nach einer kurzen Netzunterbrechung
(t > 0,5 Sekunden) wieder möglich. Eine selbständige
Autostartfunktion des EVG nach einer zu defi nierenden
Zeitdauer (z. B. 3 Stunden) ist aufgrund der oben ge-
nannten Norm nicht erlaubt.
2.3.11. Abschalten am LampenlebensendeDas Lebensdauerende einer Hochdruckentladungslampe
kann sich sehr unterschiedlich darstellen.
Gründe hierfür könnten sein:
• Undichte Brenner oder Außenkolben
• Anstieg der Wiederzündspitze
• Bruch der Stromzuführungen oder der Elektroden im
Brenner
• Verzundern der Sockelkontakte durch Überschläge in
der Fassung
• Platzen der Lampe (betrifft ausschließlich HCI- und
HQI-Lampen).
POWERTRONIC® EVG betreiben Halogenmetalldampf-
lampen oder Natriumdampfhochdrucklampen grundsätz-
lich sicher und zuverlässig. Besonderes Augenmerk wird
dabei auf das Erkennen und Beherrschen der End-of-Life-
Effekte (EoL-Effekte) der Lampen gelegt.
Daher sind die intelligenten EVG in der Lage, unterschied-
liche EoL-Modi der Lampen zu detektieren und die Lam-
pen entsprechend abzuschalten.
Folgende Betriebszustände und Entladungen im Außenkol-
ben werden durch PTi bzw. PTo erkannt und abgeschaltet:
• Glimmentladung
• Bogenentladung
• Glühlampenmodus (Incandescent Mode)
Details zu den genannten EoL-Phänomenen fi nden sich
auch in der Applikationsschrift: „Halogenmetalldampf-
lampen – Hinweise für den Gebrauch und die Anwendung“
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
1) Abschaltmechanismus – Anstieg der Wiederzünd-spitzeBeim konventionellen Betrieb ist die Wiederzündspitze ein
Peak in der Lampenbrennspannung nach dem Nulldurch-
gang von Strom und Spannung. Bei sinusförmigem Lam-
penstrom nimmt der Strom vor dem Nulldurchgang all-
mählich ab. Durch den zunehmend geringeren Stromfl uss
kühlt das Lampenplasma aus. Es verringert dadurch weiter
seine Leitfähigkeit, bis die Versorgungsspannung nicht
mehr in der Lage ist, das Plasma wieder zu zünden und
die Lampe letztendlich erlischt.
Einer der Hauptvorteile des Betriebs am POWERTRONIC®
EVG liegt im reduzierten Auftreten der Wiederzündspitze.
Da bei diesen Geräten der Nulldurchgang des Stroms sehr
steil ist, sind die Zeiten, in denen geringe oder keine Ströme
fl ießen, sehr kurz und das Plasma hat deutlich weniger
Gelegenheit abzukühlen.
Letztlich kann eine Hochdruckentladungslampe am EVG
länger betrieben werden. Die geringere Wiederzündspitze
am EVG ist zu einem guten Teil für die längere Lebens-
dauer durch EVG-Betrieb im Vergleich zum konventionellen
Drosselbetrieb verantwortlich.
2) Abschaltmechanismus – GleichrichteffektUnterschiedlich aufgeheizte Elektroden, mangelhafte
Funktion einer der Elektroden oder eine Entladung im Au-
ßenkolben sind mögliche Ursachen eines asymmetrischen
Betriebsmodus (Gleichrichtbetrieb) von Hochdruckent-
ladungslampen. Der Gleichrichteffekt verursacht einen
hohen Gleichstromanteil. Infolgedessen gerät die konven-
tionelle Drossel in Sättigung mit starker Abnahme der
Drosselimpedanz. Im Extremfall wird der Lampenstrom nur
durch den Ohmschen Widerstand der Drossel begrenzt.
Überhitzen von Drossel und Zündgerät können die Folgen
sein.
Bei POWERTRONIC® EVG werden Strom und Spannung
permanent von einem Mikrocontroller überwacht und ge-
regelt. POWERTRONIC® EVG schalten somit ab, bevor
Gleichrichteffekte zu Schäden am EVG führen können
und bieten somit ein klares Plus an Sicherheit gegenüber
konventionellen Betriebsgeräten.
2.3.12. GeräuschentwicklungPOWERTRONIC® EVG sind im Betrieb so leise, dass sie
in ruhiger Umgebung akustisch kaum noch wahrnehmbar
sind. Ihr Grenzwert liegt im Allgemeinen bei < 30 dB(A)
Im Vergleich dazu sind Richtwerte akzeptabler Raum-
schalldruckpegel:
• Für ein Büro: 35 dB(A)
• In einem Verkaufsraum: 35 dB(A)
Einfl ussgrößen für den Schalldruckpegel sind die Schall-
leistungspegel der jeweiligen elektronischen Vorschalt-
geräte, die akustischen Eigenschaften der Leuchten, die
mechanischen Einbaubedingungen der EVG in den Leuchten,
die Absorptionseigenschaften des Raumes, gekennzeichnet
durch Volumen und Nachhallzeit, sowie die Anzahl der
elektronischen Vorschaltgeräte.
24
Tipp:Will man möglichst geräuscharme Leuchten entwickeln, so
ist eine ausreichende Entkopplung von EVG und Chassis
bzw. Leuchtenträgern unerlässlich, d. h. das EVG mög-
lichst bodenfrei, nur punktuell aufl iegend oder mittels den
aus der konventionellen Vorschaltgerätetechnik bekannten
Gummiabsorbern auf das Leuchtenchassis montieren.
Diese Befestigungsart kann jedoch unter Umständen zu
thermischen Problemen führen (maximal zulässige Tempe-
ratur am Messpunkt tc wird aufgrund schlechter thermi-
scher Anbindung überschritten), da die Wärme nur bei
vollfl ächiger und damit temperaturschlüssiger Montage
bestmöglich an die Umgebung abgeführt werden kann.
Die Lösung dieses Problems durch eine geeignete Ge-
häusekonstruktion und/oder Montageart der Leuchte
(Zwangsbelüftung oder -kühlung, verstärkte Konvektions-
wirkung) hat einen weiteren Vorteil bei der Reduzierung
des Störgeräuschpegels und sollte deshalb unbedingt
in Betracht gezogen werden.
Versuche haben gezeigt, dass die Geräuschentwicklung in
einer deutlichen Abhängigkeit zur Betriebstemperatur des
elektronischen Vorschaltgerätes steht. Dies spielt vor allem
dann eine Rolle, wenn das EVG gemäß den vorgenannten
Empfehlungen montiert wurde. In extremen Fällen kann
auf einen zusätzlichen Kühlkörper nicht verzichtet werden.
Zudem nimmt der Geräuschpegel mit steigender Tempera-
tur des EVG überproportional zu. Daher empfi ehlt es sich,
die EVG mit einer niedrigeren als der maximal zulässigen
Betriebstemperatur zu betreiben. In der Praxis bedeutet
das, dass die Geräuschentwicklung umso geringer ist, je
niedriger die Temperatur am Messpunkt tc liegt. Eine
Paarung aus akustisch entkoppelter EVG-Montage und
reduzierter Betriebstemperatur stellt die technisch beste
Lösung dar.
2.3.13. DimmenHochdruckentladungslampen auf Basis von Natrium-
dampfhochdrucklampen oder Halogenmetalldampfl ampen
können grundsätzlich leistungsreduziert betrieben werden.
Es ist dabei jedoch zu berücksichtigen, dass es bei ge-
dimmtem Betrieb zu Einbußen in der Lichtqualität und der
Effi zienz (lm/W) kommt. Das Dimmen von HID-Lampen
kann daher aus heutiger Sicht nur für die Außenbeleuch-
tung empfohlen werden. Die POWERTRONIC® PTi und
PT-FIT Geräte bieten daher keine Dimmfunktion.
Im Zuge von Energieeinsparung und CO2-Reduzierung ist
gerade im Bereich der Außenbeleuchtung die Dimmbarkeit
von Beleuchtungsanlagen erwünscht. Die Einbußen in der
Lichtqualität kann zu später Stunde vertreten werden, da
die Anzahl der Verkehrsteilnehmer in der Nacht rapide ab-
nimmt. OSRAM entwickelte aus diesen Gründen die ideale
EVG-Lösung mit der PTo-Familie, die mit dem 3DIM Fea-
ture ausgestattet wurde. 3DIM steht für DALI®, StepDIM
und AstroDIM.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
25
Falls keine Steuerleitung in der Infrastruktur vorhanden ist,
steht dem Anwender die AstroDIM Funktion zur Verfügung.
Hier kann ohne externe Steuerung ein Dimmverhalten der
Leuchte durchgeführt werden, indem in einem defi nierten
Zeitfenster (z. B. innerhalb von sechs Stunden) die Lampe
von 100 auf 60 % herunter- und wieder heraufgedimmt wird.
Alle drei Dimmbarkeits-Einstellungen können per Software-
Tool angepasst und jederzeit wieder geändert werden.
OSRAM bietet hierzu den Schnittstellencontroller DALI
Magic und die Software 3DIM Tool als Download an:
Ausführliche Infos zum Thema 3DIM entnehmen Sie bitte
der Webseite: www.osram.de/3dim
Hier stehen für den Anwender drei verschiedene Dimm-
Modi zur Verfügung:
DALI® ist ein Kommunikationsstandard, der industrieüber-
greifend bei Leuchtenherstellern eingesetzt wird. DALI®
funktioniert bidirektional in einem Telemanagementsystem
und erlaubt dem Anwender jederzeit verschiedene Kont-
roll- und Einstellungsmöglichkeiten pro Lichtpunkt.
StepDIM ist die Möglichkeit, per Steuerleitung die Leuchte
bis zu einem bestimmten Dimmfaktor (z. B. von 100 auf
60 %) einstufi g zu regeln.
Abbildung 25: DALI® – Digital Addressable Lighting Interface
Abbildung 26: StepDIM
Abbildung 27: AstroDIM
Zeit
Lum
en
Zeit
Lum
en
Zeit
Lum
en
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
26
Beim Dimmen werden die Leistungen heruntergeregelt, um
Energie einzusparen. Folgende Werte ergeben sich aus
Systemsicht pro DIM-Level, Lampentyp und Wattage:
Licht- und Leistungsdaten bei einem PTo 50 3DIM System
PTo 50 3DIM HCI-TT 50W WDL NAV-T 50W Super
DIM-Level[%]
PL[W]
PS[W]
PHI[lm]
ETA[lm/W]
ETA sys[lm/W]
CT[K]
Ra PHI[lm]
ETA[lm/W]
ETA sys[lm/W]
100 50,5 56,4 4960 98,1 87,9 3041 79 4005 79,3 71,0
90 45,7 51,2 4375 95,7 85,5 3183 75 3380 73,9 66,0
80 40,6 45,6 3725 91,8 81,7 3389 71 2715 66,8 59,5
75 37,9 42,7 3375 89,1 79,0 3521 69 2380 62,7 55,7
70 36,0 40,6 3115 86,6 76,7 3634 67 2140 59,4 52,7
60 33,6 38,1 Nicht freigegeben, auf 60 % zu dimmen 1890 56,3 49,6
Licht- und Leistungsdaten bei einem PTo 70 3DIM System
PTo 70 3DIM HCI-TT 70W WDL NAV-T 70W Super
DIM-Level[%]
PL[W]
PS[W]
PHI[lm]
ETA[lm/W]
ETA sys[lm/W]
CT[K]
Ra PHI[lm]
ETA[lm/W]
ETA sys[lm/W]
100 73,3 80,9 7150 97,5 88,4 3003 89 6810 92,9 84,2
90 64,5 71,4 6280 97,4 88,0 3056 84 5675 88,0 79,5
80 56,6 62,8 5435 96,1 86,5 3141 80 4595 81,2 73,1
75 51,8 57,8 4890 94,4 84,7 3225 78 3940 76,0 68,2
70 47,8 53,4 4430 92,7 82,9 3322 75 3400 71,2 63,7
60 46,1 51,8 4175 90,5 80,6 3439 73 3150 68,3 60,8
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
27
Licht- und Leistungsdaten bei einem PTo 150 3DIM System
PTo 150 3DIM HCI-TT 150W WDL NAV-T 150W Super
DIM-Level[%]
PL[W]
PS[W]
PHI[lm]
ETA[lm/W]
ETA sys[lm/W]
CT[K]
Ra PHI[lm]
ETA[lm/W]
ETA sys[lm/W]
100 148,5 161,9 16400 110,4 101,3 3009 88 17820 120,0 110,1
90 136 148 15010 110,4 101,4 3069 84 16010 117,8 108,2
80 121 132 13230 109,3 100,2 3222 79 13720 113,4 104,0
75 104,0 114 11050 106,2 97,0 3343 76 11020 105,9 96,7
70 92 101 9445 102,6 93,5 3502 73 9095 98,8 90,0
60 84 91,7 8230 97,9 89,7 3661 70 7800 92,9 85,1
Licht- und Leistungsdaten bei einem PTo 100 3DIM System
PTo 100 3DIM HCI-TT 100W WDL NAV-T 100W Super
DIM-Level[%]
PL[W]
PS[W]
PHI[lm]
ETA[lm/W]
ETA sys[lm/W]
CT[K]
Ra PHI[lm]
ETA[lm/W]
ETA sys[lm/W]
100 98,0 106,1 10695 109,1 100,8 3009 86 10670 108,8 100,5
90 85,0 92,3 9215 108,4 99,9 3057 83 9420 110,8 102
80 74,2 80,9 7870 106,1 97,3 3151 79 8020 108 99,1
75 67,0 73,4 6930 103,5 94,3 3255 76 6550 97,7 89,2
70 62,7 69,1 6345 101,1 91,8 3338 74 5085 81,1 73,6
60 59,3 65,7 5790 97,6 88,1 3464 72 4300 72,5 65,4
Erklärungen:
PL Leistung Lampe
PS Leistung System (Lampe + Vorschaltgerät)
PHI Lichtstrom
ETA Lichtausbeute Lampe
ETA sys Lichtausbeute Lampe + Vorschaltgerät
CT Farbtemperatur
Ra Farbwiedergabe
Bitte beachten: Die angegebenen Werte sind exempla-
risch zu sehen, da Lampen und Vorschaltgeräte aufgrund
mehrerer Faktoren natürlichen Toleranzen unterliegen.
Die angegebenen Messwerte wurden photometrisch in
einer zwei Meter großen Ulbricht-Kugel bei 25 °C Raum-
temperatur ermittelt.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.4. Hinweise für den LeuchtenbauDie allgemeinen Empfehlungen für das Leuchtendesign
durch IEC und die nationalen Zulassungsstellen (VDE,
KEMA, ANSI etc.) sind zu beachten.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass bei POWERTRONIC®
Systemen Zündspannungen bis 4,5 kV auftreten können.
Komponenten (Fassungen, Leitungen etc.) und Materialen
sind entsprechend dieser Anforderungen auszuwählen.
Daten zu den verwendeten Lampen können in den rele-
vanten IEC-Normen 61167 (Halogenmetalldampfl ampe)
und der IEC 60622 (Natriumdampfhochdrucklampe) ein-
gesehen werden. Darüber hinaus fi ndet die internationale
Leuchtennorm IEC 60598 Anwendung.
Hinweise zur Verdrahtung fi nden sich im Kapitel „2.2.4
Verdrahtung“, Hinweise zur Einhaltung der EMV-Richtlinien
im Kapitel „2.2.4.4 Leitungsführung“.
2.4.1. Thermische AnkopplungPOWERTRONIC® EVG haben eine Effi zienz von 90 bis
92 %. Die restliche Leistung führt als Verlustleistung zur
Eigenerwärmung der Geräte. Aufgrund ihrer hohen Effi zi-
enz haben die EVG eine relativ geringe Eigenerwärmung.
Um jedoch eine möglichst hohe Gerätelebensdauer und
geringe Ausfallraten zu erreichen, muss diese Wärme
bestmöglich aus dem Gerät abgeführt werden können.
Speziell für den Einbau in Leuchten ist daher Folgendes
zu beachten:
• Durch geeignete Maßnahmen für einen guten Wärme-
übergang zwischen dem POWERTRONIC® Gerät und
dem Leuchtengehäuse sorgen.
− Direkte, großfl ächige Anbindung des EVG an das
Leuchtengehäuse
− Leuchten aus gut wärmeleitenden Materialen wie
etwa Metallen fertigen
• Luftspalte zwischen EVG und Leuchtengehäuse
ver meiden
– Luft wirkt wie ein Isolator
− EVG nicht auf Zwischenstegen montieren
− Keine Abstandshalter zwischen EVG und Leuchtenge-
häuse zum Fixieren des EVG in der Leuchte ver wenden
− Montage- oder Haltebleche so einsetzen, dass groß-
fl ächiger Kontakt zwischen EVG und Leuchtengehäuse
sichergestellt ist
• Kein Isolationsmaterial zwischen EVG und Leuchten-
gehäuse
− Kein doppelseitiges Klebeband zum Fixieren des EVG
verwenden
− Keine Materialien mit geringem Wärmeübergang
zwischen EVG und Leuchte bringen
• Für besonders gute Wärmeableitung an kritischen
Stellen können gezielt Wärmepads zwischen EVG
und Leuchtengehäuse eingesetzt werden
• Abstand zwischen EVG und Lampe halten (Ideal
≥ 30 cm); wenn möglich separate Kammer für EVG
vorsehen, ansonsten Kühlbleche oder Kühlkörper
verwenden, um möglichst viel Wärmestrahlung vom
Gerät fernzuhalten.
In jedem Fall ist eine Messung der Temperatur tc am
Messpunkt erforderlich, um sicherzustellen, dass tc
max. nicht überschritten wird.
28
2.4.2. Lüftungsschlitze, KühlrippenLüftungsschlitze in der Leuchte sorgen für eine direkte
Ventilation im Leuchteninneren und ermöglichen somit
eine direkte Kühlung des EVG. Die Lüftungsschlitze (für
Lufteintritt und Luftaustritt) sollten eine Mindestbreite
von 4–5 mm haben und so angeordnet sein, dass in jeder
Lage der Leuchte ein Luftstrom am EVG vorbei gegeben
ist. Kühlrippen an den Außenseiten der Leuchte erhöhen
die Oberfl äche und sorgen somit zusätzlich für eine ver-
besserte thermische Abstrahlcharakteristik der Leuchte.
2.4.3. Verwendbare Materialien im LeuchtenbauHeutzutage werden je nach Ausführung und Anwendungs-
hintergrund sowohl Kunststoffe als auch Metalle im Leuch-
tenbau von HID-Systemen verwendet. Jedes Material hat
dabei seine spezifi schen Eigenschaften. Prinzipiell ist da-
bei jedoch zu beachten, dass das verwendete Material
den thermischen Anforderungen durch die abgestrahlte
Wärme des Leuchtmittels entspricht. Zudem wird eine
entsprechende UV-Beständigkeit des Materials voraus-
gesetzt.
Weiterführende Details hierzu in der Applikationsschrift:
„Halogenmetalldampfl ampen – Hinweise für den Gebrauch
und die Anwendung“.
Aus der Sicht des EVG ist ein möglichst guter Wärmeüber-
gang anzustreben (siehe auch Kapitel „2.4.1 Thermische
Ankopplung“).
2.4.4. EVG-MontagefreundlichkeitJe nach Anwendung und Einbausituation in der Leuchte
wird ein Einbau-EVG oder ein EVG mit Zugentlastung ver-
wendet. Sowohl die Einbaugeräte (PTi S oder B, PT-FIT S
oder B und PTo) wie auch die Geräte mit Zugentlastung
(PTi I oder SNAP und PT-FIT I) zeichnen sich durch hohen
Montagekomfort aus:
S-Version für den Leuchteneinbau:
Abbildung 28: PTi 70/220-240 S
• Befestigung des Gerätes mittels Ösen am Boden oder
seitlich möglich
• Steckklemmen für schnelles, werkzeugloses Anschließen
und Lösen der Drähte
• Robustes Metallgehäuse, formstabil
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
29
B-Version für den Leuchteneinbau: PTi I-Geräte mit Zugentlastung für die unabhängige Montage:
PTi SNAP-Geräte mit integriertem Stecksystem für die
unabhängige Montage:
PTo für den Leuchteneinbau:
Abbildung 29: PT-FIT 70/220-240 B Abbildung 31: PTi 70/220-240 I
Abbildung 32: PTi 70/220-240 SNAP
Abbildung 30: PTo 100/220-240 3DIM
• Befestigung des Gerätes mittels Ösen am Boden
• Steckklemmen für schnelles, werkzeugloses Anschließen
und Lösen der Drähte
• Das Leuchtengehäuse muss Schutz anbieten, damit die
Anforderungen der Sicherheitsnormen EN 60598-1 und
EN 61347-2-12 erfüllt werden können
• Großer Klemmraum erlaubt guten Zugang zu den Klemmen
• Großzügig dimensionierter Klemmraum erlaubt den Ein-
satz einer fl iegenden Klemme zur netzseitigen Durchver-
drahtung
• Der LUM-PE-Anschluss erlaubt dauerhaft sicheres, di-
rektes Erden der Leuchte über den Schutzleiter des EVG
• Zugentlastung für diverse Kabeltypen und Durchmesser
zwischen 7 und 11 mm approbiert
• Die PTi Varianten 20, 35, 50 und 70 können durch-
geschleift werden
• Getrennte Zugentlastungskappen für separaten Zugang
zur Primär- und Sekundärseite
• Nur eine Schraube pro Zugentlastungskappe für
schnelles und doch sicheres Fixieren der Kabel
• Mit integrierter universaler ST18-Steckverbindung auf
der Lampenseite und GST18-Steckverbindung auf der
Netzseite für die schnelle, fehlerfreie Installation
• Mit integrierter Zugentlastung im Gehäuse
• Befestigung des Gerätes mittels Ösen am Boden
möglich
• Steckklemmen für schnelles, werkzeugloses
Anschließen und Lösen der Drähte
• Robustes Kunststoffgehäuse
• Zum Schutz vor Nässe und Feuchte ist das Innere
des Gehäuses (Platine) vergossen
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.4.5. Einbauraum für unabhängige Installationsgeräte POWERTRONIC® PTi/PT-FIT I Geräte mit integrierter Zug-
entlastung sind ideal für den Einsatz in Zwischendecken
geeignet. Der Durchmesser des Deckenausschnitts ist
dabei abhängig von der zur Verfügung stehenden Einbau-
höhe zu wählen:
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der erforderlichen
Deckenausschnitte in Abhängigkeit von der Einbautiefe für
die einzelnen Geräte mit Zugentlastung.
Unabhängige Geräte sollten für eine optimale thermische
Entkopplung mit ausreichend Abstand (> 30 cm) zur
Leuchte platziert werden.
2.4.6. Plug-&-Play-Installation mit Kabel/StecksystemSpeziell im Projektgeschäft wird der Einsatz von Kabel-
stecksystemen immer beliebter. Diese Plug-&-Play-
Lösungen bieten folgende Vorteile:
• Einfaches und schnelles Verbinden von Leuchte und
EVG bzw. Netz und EVG
• Verpolungssicheres Stecken reduziert Fehler in der
Installation
• Korrekte Verdrahtung des EVG wird bereits ab Werk geprüft
Speziell bei E26/E27- und E40-Schraubsockeln muss die
Polung beachtet werden.
30
Kenndaten bei Einbaugeräten in Zwischendecken
PTi 20 I PTi 35 bis 70 IPT-FIT 35 bis 70 IPTi 35 bis 70 SNAP
PTi 2x35 IPTi 2x70 I
PTi 100 IPTi 150 I
∅ (mm) h (mm)
95 65 80 x 140
104 55 70 110 105
125 40 55 75 70
145 35 45 65 60
Beispiele von Fassungstypen
Fassungstyp Lampentyp Lampenbezeichnung
G12/G22 Stecksockellampe HCI-T, HQI-T
G8.5 Stecksockellampe HCI-TC
Rx7s/Fc2 2-seitig gesockelte Lampe HCI-TS, HQI-TS
E26/E27/E40(hochspannungsgeeignet)
Schraubsockel HCI-PAR, HCI-TT, HCI-ET, HCI-E/P
GU 6.5, GU 8.5 Bajonettsockel HCI-TF, HCI-TX/P
GX 8.5, GX 10 Twist and Lock HCI-R111
Abbildung 33: Schematische Darstellung des Einbauraums für
unabhängige Geräte
OSRAM bietet folgende Plug-&-Play-Lösungen:
• PTi SNAP (integrierter Stecker)
• PTi I/P und PT-FIT I/P (vorkonfektionierte Lampenleitung
mit Stecker)
• PTi I/2P und PT-FIT I/2P (vorkonfektionierte Lampen-
und Netzleitung mit Stecker)
Damit der Einsatz von Kabelstecksystemen tatsächlich
schnell, zuverlässig und vor allem auch sicher ist, werden
bei OSRAM folgenden Tests im Rahmen der Konfektio-
nierung durchgeführt:
• Hochspannungstest
• Isolationstest
• Funktionstest
2.4.7. Durchschleifen der Netzleitung mittels „fl iegender“ KlemmeDie unabhängigen POWERTRONIC® EVG mit Zugent-
lastung bieten aufgrund ihres großzügig dimensionierten
Klemmraums die Möglichkeit, die Netzleitung mittels einer
Klemme (z. B. Wago-Klemme) von einem Gerät zum
nächsten weiterzuschleifen. Zu beachten ist dabei jedoch,
dass die Kabeltemperaturen im EVG nicht die maximal
zulässigen Grenzen überschreiten dürfen.
2.4.8. Verwendbare FassungenPrinzipiell können alle Fassungen, die die Anforderungen
an die Hochspannungsfestigkeit erfüllen, verwendet
werden, um die entsprechenden Lampen mit einem
POWERTRONIC® EVG zu betreiben. In der Regel ist von
einer Zündspannung von bis zu 4,5 kV Puls auszugehen.
Details können jeweils dem Geräteaufdruck oder dem
Gerätedatenblatt entnommen werden.
Beim Anschluss der Fassung (oder der Leuchte) an das
EVG ist unbedingt sicherzustellen, dass Lamp High und
Lamp Low, das heißt die Zündleitungen mit hohem und
niedrigem Potential, korrekt angeschlossen werden.
Die folgende Aufl istung zeigt die gebräuchlichsten Fassun-
gen für Halogenmetalldampfl ampen, die für den Betrieb
am EVG geeignet sind:
h
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
Für alle Fassungen gilt es, die typischen Bedingungen für
Entladungslampen zu berücksichtigen, nämlich hohe
Zündspannung und Temperaturen. Die Auswahl und der
technisch richtige Einbau von Lampenfassungen nach den
entsprechenden Vorschriften (z. B. IEC 60598/VDE 0711,
IEC 60335/VDE 0700) obliegen dem Anwender. Fassungen
bestehen aus mehreren Bauteilen, die jeweils eigene Funk-
tionsgrenzen aufweisen. Eine Überschreitung dieser Grenz-
werte verursacht den vorzeitigen Ausfall der Fassungen.
Weitere Einbau- und Verwendungshinweise bezüglich
Fassungen entnehmen Sie bitte der OSRAM Applikations-
schrift: „Halogen-Metalldampfl ampen – Hinweise für den
Gebrauch und die Anwendung“
Bei einem Systemwechsel (HQL- zu NAV- bzw. HCI-
Lampen) ist die Fassung zu prüfen bzw. auszutauschen.
2.4.9. Schutz gegen elektrostatische Aufl adungen bei AußenleuchtenElektrostatische Aufl adungen bei Metallteilen in einer Au-
ßenleuchte können unter Umständen Fehler oder Beschä-
digungen am EVG verursachen. Diese Metallteile werden
durch Wolken oder Blitzstürme aufgeladen und erreichen
Hochspannungen von bis zu 50 kV. Um die Entladung auf
das EVG zu vermeiden, sollten folgende Aspekte beim
Leuchtenbau berücksichtigt werden, um den problemlosen
Betrieb des EVG zu gewährleisten:
1. Verbindung bzw. Verdrahtung zwischen dem Metallteil
der Leuchte und der Klemme „Equipotential“ des EVG
2. Der Abstand zwischen dem Metallteil und dem EVG
sollte mindestens 8 mm betragen
3. Die Lampenleitungen sollten doppelt isoliert sein
Durch diese Maßnahmen wäre sichergestellt, dass Hoch-
spannungen auf 6...8 kV begrenzt werden können, denen
das PTo üblicherweise standhalten kann.
Bei der Installation der Leuchte an den Masten sind je
nach Typ des Mastes noch weitere Vorkehrungen zu treffen,
damit keine elektrostatischen Aufl adungen über den
Boden zur Leuchte gelangen:
31
GND L N
LN
LN
GND L N
L N
LN
LN
L N
L N
LN
LN
L N
Abbildung 34: Sicherer Anschluss mit Blitzschutz im Außenbereich –
Schutzklasse-I-Leuchte
Abbildung 35: Sicherer Anschluss mit Blitzschutz im Außenbereich –
Schutzklasse-II-Leuchte aus Kunststoff
Abbildung 36: Sicherer Anschluss mit Blitzschutz im Außenbereich –
Schutzklasse-II-Leuchte aus Metall
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.4.10. Schutz gegen Feuchtigkeit bei AußenleuchtenDie PTo-EVG wurden für Außenleuchten mit höherer IP-
Klasse (geeignet sind Leuchten mit IP-Klasse 54 und
höher) entwickelt. Durch die vergossene Bauweise sind
sie besser gegen klimatische Einfl üsse (Feuchtigkeit, Kon-
denswasser) geschützt. Bei älteren Beleuchtungsanlagen
(Leuchten) oder aufgrund erhöhter Materialalterung von
Leuchtenbestandteilen (Dichtungen, Abdeckungen etc.)
ist eine Einbauposition vorzuziehen, in welcher ein Schutz
vor Spritzwasser bzw. Niederschlägen gegeben ist.
2.5. Elektromagnetische VerträglichkeitDer Begriff EMV (elektromagnetische Verträglichkeit) und
die darin enthaltenen Bestimmungen stehen für eine Reihe
verschiedener Prüfkriterien.
Die wichtigsten Kriterien, die im Zusammenhang mit elek-
tronischen Vorschaltgeräten eine Rolle spielen, sind in den
folgenden Normen für Funkstörungen, Oberwellengehalt
(bis zur 39. Harmonischen) und Störfestigkeit geregelt.
Für die Einhaltung der EMV-Störfestigkeitsanforderungen,
der Grenzwerte für Oberschwingungsströme und der
Grenzwerte für Funkstörungen (sowie der Sicherheit) bürgt
OSRAM mit der CE-Kennzeichnung auf den elektronischen
Vorschaltgeräten POWERTRONIC® (siehe auch Kap. 3.2
Prüfzeichen).
32
Aufl istung der wichtigsten Normen für EVG
Internationale Norm IEC/CISPR
Europäische Norm EN
Oberwellen IEC 61000-3-2 EN 61000-3-2
Störfestigkeit IEC 61547 EN 61547
Funkstörungen CISPR 15 EN 55015
Elektromagnetische Felder IEC 62493 EN 62493
2.5.1. OberwellengrenzwerteBeleuchtungseinrichtungen unterliegen einer Beschrän-
kung der Netzstrom-Oberschwingungen. Sie sind klassi-
fi ziert und liegen in der Klasse C. Bis 25 W gelten dabei
erleichterte Anforderungen.
Für Beleuchtungsanlagen > 25 W gelten folgende Grenz-
werte:
Alle POWERTRONIC® EVG (> 25 W) zum Betrieb von HCI-,
HQI- und NAV-Lampen haben einen Gesamtoberwellenge-
halt = THD von < 10 %.
Werden Geräte eingesetzt, die nicht die Oberwellengrenz-
werte einhalten, so kann dies zu schwerwiegenden Kon-
sequenzen führen:
• Frühzeitiges Ausfallen von Kondensatoren
• Verfrühtes Ansprechen von Schutzschaltern und
anderen Sicherungseinrichtungen
• Ausfall oder Fehlfunktion von Computern, Antrieben,
Beleuchtungseinrichtungen und anderen empfi ndlichen
Verbrauchern
• Überlastung des Neutralleiters (besonders durch
3. Oberwelle)
• Zerspringen oder Platzen von Entladungslampen
2.5.2. Störfestigkeit, ImmunitätDie Geräte halten die Bedingungen nach IEC 61547 für die
Immunität ein. Das heißt, sie sind geschützt gegen äußere
Einfl üsse von elektromagnetischen Feldern, bei Entladungen
statischer Elektrizität (ESD), bei kurzzeitigen Überspan-
nungen (Transienten) und Spannungseinbrüchen bzw.
-unterbrechungen am Netz.
Grenzwerte bei Oberwellen
Ordnungszahl Anteil in % vom Netzstrom der Grundwelle (50 Hz)
2 2
3 30 x Leistungsfaktor (λ)
5 10
7 7
9 5
11 < n < 39 3
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.5.3. FunkstörungenDie Einhaltung der Grenzwerte für Funkstörungen ist Vor-
aussetzung für die Erteilung des VDE-EMV-Zeichens durch
das unabhängige VDE-Prüfi nstitut in Offenbach/Deutsch-
land.
Die elektronischen Vorschaltgeräte (EVG) werden in einem
Prüfaufbau mittels einer Referenzleuchte, wie in CISPR 30
beschrieben, geprüft.
EVG für die unabhängige Montage werden hingegen aus-
schließlich nach der CISPR 15 geprüft. Die Störpegel einer
Leuchte hängen jedoch nicht nur vom EVG ab, sondern
von mehreren Faktoren:
• Anordnung der Komponenten Lampe und EVG
• Leuchtenkonstruktion
• Verdrahtung
Daher ist die Einhaltung der Grenzwerte der Leuchte als
Gesamtsystem wesentlich kritischer und muss bei jeder
Leuchtenzulassung (z. B. durch das VDE-Prüfi nstitut) neu
geprüft werden. Hierfür trägt der Leuchtenhersteller die
Verantwortung.
2.5.3.1. Ursachen der FunkstörungUnter dem Begriff „Funkstörung“ werden sowohl die leitungs-
gebundenen als auch die abgestrahlten Störemissionen eines
elektrischen Verbrauchers auf andere Geräte am selben
Netz und/oder auf die unmittelbare Umgebung zusammen-
gefasst.
Um einen gleichzeitigen und störungsfreien Betrieb der
verschiedensten elektrischen Verbraucher zu gewährleis-
ten, muss jedes einzelne Gerät bezüglich der Funkstör-
werte bestimmte Grenzen einhalten und eine gewisse
Störfestigkeit aufweisen.
33
POWERTRONIC® EVG basieren auf einer hochfrequenten
Schaltungstopologie, um eine hohe Energieeffi zienz und
eine geringe Baugröße des Gerätes zu erreichen. Diese
hochfrequenten Schaltvorgänge im Zusammenspiel mit
nicht linearen Bauelementen (Dioden, Transistoren etc.)
erzeugen Störungen auf den am EVG angeschlossenen
Netz- und Lampenleitungen. Sowohl die Netz- als auch
die Lampenleitung sind hier als Antennen zu betrachten.
Der größte Teil der elektromagnetischen Strahlung wird
über die Leitungen abgegeben. Unter ungünstigen Bedin-
gungen kann die Lampenleitung mit der Leuchte einen
Resonator bilden und somit zu erhöhter Abstrahlung füh-
ren (λ/4, 100 MHz → l = 75 cm). Der Resonanzkreis wird
beeinfl usst durch die Induktivität der Leitung, der kapazi-
tiven Leitungskopplung zu metallischen Flächen der
Leuchte und der verwendeten Lampe. Sofern dieser Re-
sonanzkreis nicht durch bauliche Maßnahmen gedämpft
werden kann, empfi ehlt es sich, Ferrite in der Lampen-
leitung zu verwenden.
2.5.3.2. Installationshinweise zur Vermeidung von FunkstörungenDa die Leitungsverlegung entscheidenden Einfl uss auf die
Strahlungscharakteristik einer Leuchte hat, ist unbedingt auf
eine sorgfältige Leitungsverlegung innerhalb (und außer halb)
der Leuchte, wie in Kapitel 2.2.4.4 beschrieben, zu achten.
Durch die Verwendung interner, aufwendiger EMV-Filter
werden die vorgenannten Störungen unter die von der
Norm vorgeschriebenen Grenzen gesenkt, sodass die
elektronischen Vorschaltgeräte von OSRAM – für sich
alleine betrachtet – den Normen entsprechen. Der EVG-
Einbau in die Leuchte kann diese Eigenschaften jedoch
maßgeblich verändern.
DAS PRODUKT IM PRAKTISCHEN EINSATZ
2.6. Fehler, Fehlerquellen und Fehlerbeseitigung
34
Fehler Fehlerquellen Fehlerbeseitigung
Lampen deutlich zu hell oder zu dunkel Prüfen, ob die korrekte Wattage eingesetzt ist Ggf. Wechsel der Lampe bzw. des EVG
Lampe blinkt Lampe hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und ein stabiler Betrieb ist nicht mehr möglich
Lampenaustausch notwendig
Gerät schaltet sich nach einiger Zeit im Betrieb ab EVG wird außerhalb der Spezifi kation betrieben Leuchtendesign oder Umgebung anpassen
EVG wird in zu heißer Umgebung betrieben und schaltetsich ab, um irreversible Zerstörung zu vermeiden
Leuchtendesign oder Umgebung anpassen.Zum Neustart ist eine Netzunterbrechung notwendig
Netzspannung außerhalb des zulässigen Bereichs Leuchtendesign oder Umgebung anpassen
Lampentyp nicht passend zum EVG (z. B. NAV und PTi) Ggf. Wechsel der Lampe bzw. des EVG
Lampe zündet nicht (bei 2-lampigen Geräten zünden beide Lampen nicht) und es ist auch kein sichtbares Glimmen kurz nach dem Einschalten erkennbar (selbstnach einer Minute Auszeit mit einem geräteinternen Reset und einem erneuten Einschalten tritt dasselbe Erscheinungsbild auf).
• FI oder eine andere Schutzeinrichtung in der Installa-tion hat angesprochen
• Wurde die maximal zulässige Anzahl von elektronischen Vorschaltgeräten je Sicherung bei der Installation im 3-Phasen-Netz überschritten?
• Ist sichergestellt, dass der Neutralleiter bis zu allen Leuchten ordnungsgemäß angeschlossen und ein-wandfrei kontaktiert ist?
• Ist evtl. Feuchtigkeit in die Leuchte eingedrungen, die einen Kurzschluss verursacht hat?
Überprüfung der netzseitigen Verdrahtung, ggf. der Isolationsfestigkeit
Fehler in der netzseitigen Verdrahtung Überprüfung, ob die Netzeingangsspannung am EVG gemäß dem spezifi zierten Anwendungsbereich tatsächlich vor-handen ist. Sicherstellen, dass der Neutralleiter bis zu allen Leuchten ordnungsgemäß angeschlossen und einwandfrei kontaktiert ist. Überprüfen, ob alle Leitungen korrekte Verbindung in den Klemmen haben.
Der irreversible Überlastungsschutz im EVG hat angesprochen (das EVG ist dauerhaft beschädigt)
Prüfen, ob die Lampe an anderen Brennstellen funktioniert. Sollte dies nicht der Fall sein, die Netzeingangsspannung überprüfen, ob sie innerhalb der Spezifi kation liegt. Wenn auch sichergestellt ist, dass der Neutralleiter sowohl ord-nungsgemäß angeschlossen als auch einwandfrei kontak-tiert ist, müssen sowohl EVG als auch Lampe(n) erneuert werden.
Unterschiedliche Helligkeit zwischen verschiedenen Brennstellen
Es wurden Lampen unterschiedlicher Leistung/Lichtfarbe eingesetzt
Die Lampentype und -leistung muss mit der auf dem EVG angegebenen Type übereinstimmen. Innerhalb einer An-wendung sollte die Lichtfarbe homogen gewählt werden.
Die Verdrahtung zwischen EVG und Lampe ist fehlerhaft, evtl. Kontaktprobleme
Vor Ort lampenseitig die Verdrahtung auf einwandfreie Kontaktierung überprüfen
Wurde die Lampenverdrahtung gemäß den Angaben auf dem EVG ausgeführt?
Ggf. Lampenverdrahtung gemäß den EVG-Angaben durchführen
Das EVG wird im nicht spezifi zierten Temperaturbereich betrieben und versucht, durch Leistungsrückregelung der Lampe eine thermische Entlastung zu erzielen („Zwangs-dimmen“)
Prüfen, ob an den betroffenen Brennstellen das EVG über den spezifi zierten Temperaturen betrieben wird. Konstruk-tive Änderungen durchführen, um das Gerät thermisch zu entlasten.
Störung anderer Elektrogeräte, besonders Rundfunk- oder TV-Empfänger
Verdrahtungsprobleme Siehe hierzu auch die Hinweise in Kapitel 2.2.4.4 Leitungsführung
Andere Elektro- oder Rundfunkgeräte haben eine unzureichende Störfestigkeit
Die Distanz zwischen der Leuchte und dem Elektro- oder Rundfunkgerät vergrößern; ggf. mit dem Hersteller des Gerätes Kontakt aufnehmen.
3. Normen, Prüfzeichen und CE-Kennzeichnung
NORMEN, PRÜFZEICHEN UND CE-KENNZEICHNUNG
3.1. Normen3.1.1. SicherheitEN 61347-2-12 in Verbindung mit EN 61347-1
„Geräte für Lampen – Teil 2-12: Besondere Anforderungen
an gleich- oder wechselstromversorgte elektronische
Vorschaltgeräte für Entladungslampen (ausgenommen
Leuchtstoffl ampen)“ in Verbindung mit „Geräte für Lampen
– Teil 1: Allgemeine und Sicherheitsanforderungen“
Die Norm EN 61347-2-12 legt besondere allgemeine und
Sicherheitsanforderungen für gleich- und wechselstrom-
versorgte elektronische Vorschaltgeräte fest. Die Versor-
gung umfasst Wechselspannungen bis 1000 V bei 50 oder
60 Hz. Der Vorschaltgerätetyp ist ein Konverter, der Bau-
teile für die Zündung und die Stabilisierung zum Betrieb
einer Entladungslampe mit Gleichstrom oder einer von der
Versorgungsfrequenz abweichenden Frequenz enthalten
kann.
Die mit dem Vorschaltgerät in Verbindung stehenden Lam-
pen sind in IEC 60188 (Quecksilberdampf-Hochdruck-
lampen), IEC 60192 (Natriumdampf-Niederdrucklampen),
IEC 60662 (Natriumdampf-Hochdrucklampen), IEC 61167
(Halogenmetalldampfl ampen) und anderen Normen für
allgemeine Beleuchtungszwecke festgelegt.
Die Norm EN 61347-2-12 legt des Weiteren fest, inwieweit
ein Abschnitt aus EN 61347-1 anwendbar ist und be-
stimmt die Reihenfolge, in der die Prüfungen der Anfor-
derungen durchzuführen sind.
Die Norm umfasst im Wesentlichen Anforderungen zu
folgenden Themengebieten:
Aufschriften (PE/FE, Klemmen, Verdrahtung, Zündspan-
nung, U-OUT), Anschlussklemmen, Schutzleiteranschluss,
Schutz gegen zufälliges Berühren aktiver Teile, Feuchte-
beständigkeit und Isolierung, Spannungsfestigkeit, Fehler-
bedingungen, Schutz der dazugehörigen Bauteile, Zünd-
spannung, anomale Bedingungen (Verhalten des Vor-
schaltgerätes am Ende des Lampenlebens), Aufbau,
Kriech- und Luftstrecken, Schrauben, stromführende Teile
und Verbindungen, Wärme- und Feuerbeständigkeit,
Kriechstromfestigkeit, Beständigkeit gegen Korrosion.
Die Normkonformität ist Voraussetzung für VDE-EMV-
Prüfzeichen und CE-Konformität.
EN 60598-1„Leuchten – Teil 1: Allgemeine Anforderungen und Prüfungen“
Die Norm EN 60598-1 legt allgemeine Anforderungen für
Leuchten fest, die elektrische Lichtquellen zum Betrieb an
Versorgungsspannungen bis einschließlich 1000 V ent-
halten. Die Anforderungen und die dazugehörigen Prüfungen
dieser Norm gelten für: Einteilung, Aufschriften, mechani-
scher und elektrischer Aufbau.
35
Die Norm ist für Einbau-EVG nicht anwendbar. Für unab-
hängige EVG sind jedoch folgende Abschnitte normativ
vorgeschrieben:
Aufbau (Leitungsführungen, Anschlussklemmen, Anschluss-
stellen und Netzanschlüsse, mechanische Festigkeit), äußere
und innere Leitungen (Netzanschluss und andere äußere
Leitungen, Zugentlastungsvorrichtung), Schutz gegen
elektrischen Schlag, Beständigkeit gegen Staub, feste
Fremdkörper und Wasser, Isolationswiderstand, Span-
nungsfestigkeit, Berührungsstrom und Schutzleiterstrom,
Luft- und Kriechstrecken.
Für unabhängige EVG ist die Normkonformität Voraus-
setzung für VDE-EMV-Prüfzeichen und CE-Konformität.
3.1.2. Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)EN 55015„Grenzwerte und Messverfahren für Funkstörungen von
elektrischen Beleuchtungseinrichtungen und ähnlichen
Elektrogeräten“
Die Norm EN 55015 gilt für die Aussendung (Abstrahlung
und Weiterleitung) hochfrequenter Störgrößen von, unter
anderem, allen Beleuchtungseinrichtungen mit der Haupt-
aufgabe, Licht zu Beleuchtungszwecken zu erzeugen und/
oder zu verteilen, die entweder an das Niederspannungs-
netz oder für den Batteriebetrieb vorgesehen sind sowie
für unabhängiges Zubehör für den ausschließlichen Ge-
brauch mit Beleuchtungseinrichtungen.
Die Grenzwerte in dieser Norm wurden auf der Grundlage
der Wahrscheinlichkeit so bestimmt, dass die Funkentstö-
rung in wirtschaftlich tragbaren Grenzen bleibt und doch,
im Ganzen, ein ausreichender Schutz des Funkempfanges
und der elektromagnetischen Verträglichkeit sichergestellt
sind. In ungünstigen Fällen können zusätzliche Maßnah-
men erforderlich sein.
Die Norm umfasst Vorgaben und Messverfahren zu Stör-
aussendungen im Frequenzbereich von 9 kHz bis 300 MHz.
Dabei legt sie die Grenzwerte der leitungsgeführten Stör-
spannungen im Frequenzbereich bis 30 MHz an den
Stromversorgungsanschlüssen, an den Lastanschlüssen
und an den Steueranschlüssen fest. Des Weiteren werden
für die abgestrahlten Störaussendungen die Grenzwerte
der magnetischen Komponente der Störfeldstärke im
Frequenzbereich von 9 kHz bis 30 MHz und der elektrischen
Komponente der Störfeldstärke im Frequenzbereich von
30 MHz bis 300 MHz angegeben.
Die Messung der abgestrahlten Störaussendung im
Frequenzbereich 30 bis 300 MHz kann mit der Messme-
thode für leitungsgebundene Störaussendungen unter
Verwendung des CDN-Verfahrens durchgeführt werden.
NORMEN, PRÜFZEICHEN UND CE-KENNZEICHNUNG
Der Grenzwert für die leitungsgeführten Störaussendungen
zur Anwendung mit dem CDN-Verfahren ist mit dem
Grenzwert für abgestrahlte Störaussendungen vergleich-
bar und bietet einen angemessenen Schutz von Funk-
diensten über den Frequenzbereich von 30 bis 300 MHz.
Die Normkonformität ist Voraussetzung für VDE-EMV-
Prüfzeichen und CE-Konformität.
EN 55022„Einrichtungen der Informationstechnik – Funkstöreigen-
schaften – Grenzwerte und Messverfahren“
Die Norm EN 55022 gibt Verfahren für die Messung der
Pegel von Störsignalen, die durch Einrichtungen der Infor-
mationstechnik erzeugt werden, an und legt Grenzwerte
für den Frequenzbereich von 9 kHz bis 1 GHz fest.
Die Normkonformität ist für EVG nicht vorgeschrieben.
EN 61547„Einrichtungen für allgemeine Beleuchtungszwecke –
EMV-Störfestigkeitsanforderungen“
Die Norm EN 61547 legt Anforderungen an die elektroma-
gnetische Störfestigkeit von Beleuchtungseinrichtungen
fest und zwar sowohl für den Anschluss an das Nieder-
spannungsnetz als auch für den Batteriebetrieb.
Die Norm umfasst Anforderungen an die Immunität des
EVG gegenüber folgenden äußeren Störeinfl üssen:
Entladungen statischer Elektrizität, hochfrequente und
netzfrequente elektromagnetische Felder, schnelle Tran-
sienten, eingespeiste Ströme, Stoßspannungen/-ströme,
Spannungseinbrüche und -unterbrechungen, Spannungs-
schwankungen.
Die Normkonformität ist Voraussetzung für VDE-EMV-
Prüfzeichen und CE-Konformität.
EN 61000-3-2„Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-2:
Grenzwerte – Grenzwerte für Oberschwingungsströme
(Geräte-Eingangsstrom bis einschließlich 16 A pro Leiter)“
Die Norm EN 61000-3-2 gilt für die Begrenzung von Ober-
schwingungsströmen, die in das öffentliche Niederspan-
nungsnetz eingespeist werden. Sie legt die Grenzwerte der
Oberschwingungsanteile des Eingangsstroms fest, die
durch ein Gerät (Betriebsmittel, Einrichtung) hervorgerufen
werden können, das unter festgelegten Bedingungen ge-
prüft wird. Dabei gelten unterschiedliche Grenzwerte und
Messverfahren für Beleuchtungseinrichtungen mit einer
Netzeingangswirkleistung bis einschließlich 25 W bzw.
größer als 25 W.
Die Normkonformität ist Voraussetzung für VDE-EMV-
Prüfzeichen und CE-Konformität.
36
EN 61000-3-3„Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-3:
Grenzwerte – Begrenzung von Spannungsänderungen,
Spannungsschwankungen und Flicker in öffentlichen
Niederspannungs-Versorgungsnetzen für Geräte mit
einem Bemessungsstrom bis einschließlich 16 A pro
Leiter, die keiner Sonderanschlussbedingung unterliegen“
Die Norm EN 61000-3-3 gilt für die Begrenzung von Span-
nungsschwankungen und Flicker, die dem öffentlichen
Niederspannungs-Versorgungsnetz eingeprägt werden.
Sie legt Grenzwerte für die Spannungsänderungen fest,
die von Geräten und Einrichtungen erzeugt werden, die
unter festgelegten Bedingungen geprüft werden, und gibt
eine Anleitung zu Berechnungsverfahren.
Die Normkonformität ist Voraussetzung für VDE-EMV-
Prüfzeichen und CE-Konformität.
EN 62386 (nur für PTo-Geräte)Diese Norm beschreibt den Industriestandard DALI® und
legt ein Protokoll sowie ein Prüfverfahren für die Steuerung
von elektronischen Steuergeräten mit digitalen Signalen
für Beleuchtungszwecke fest. Die Prüfungen in diesem
Normentwurf sind Typprüfungen. Anforderungen zur Prü-
fung einzelner Betriebsgeräte während der Produktion sind
nicht enthalten.
Der DALI® Standard im Überblick:
• Jedes Betriebsgerät muss Teil 102 erfüllen.
• Ein Betriebsgerät kann mehreren Device-Typen
(Part 100, 200, 300) angehören.
• Spezifi sche Kommandos und Eigenschaften sind
in den Teilen 2xx defi niert und beschrieben.
Digital Addressable Lighting Interface Standard
Teil 100: Allgemeine Anforderungen
Teil 200: Besondere Anforderungen an Betriebsgeräte
Teil 300: Besondere Anforderungen an Steuergeräte
Teil 101: System
Teil 201: Leuchtstoffl ampen
Teil 301: XML-Beschreibung
Teil 102: Betriebsgeräte Teil 202: Notbeleuchtung Teil 302: 3-Byte-Protokoll
Teil 103: SteuergeräteTeil 203: Entladungslampen (HID)
Teil 204: Niedervolt- Halogenlampen
Teil 205: Glühlampen
Teil 206: Umwandlung des digitalen Signals in eine Gleichspannung
Teil 207: LED-Module
Teil 208: Schaltfunktion
Teil 209: Farb-/Farb-temperatursteuerung
Teil 210: Sequenzer
Teil 211: Optische Steuerung
NORMEN, PRÜFZEICHEN UND CE-KENNZEICHNUNG
EN 62493 (nur für PTi I, PT-FIT I und PTi SNAP Geräte)Die Norm gilt für die Beurteilung von Beleuchtungseinrich-
tungen bezüglich der Exposition von Personen gegenüber
elektromagnetischen Feldern. Die Beurteilung beinhaltet
die induzierten Stromdichten bei Frequenzen von 20 kHz
bis 10 MHz und die spezifi sche Absorptionsrate (SAR) für
Frequenzen von 100 kHz bis 300 MHz in dem Raum um
die Beleuchtungseinrichtung.
3.2. Prüfzeichen3.2.1. VDE-Zeichen
Das VDE Prüf- und Zertifi zierungsinstitut bescheinigt mit
der Vergabe des VDE-Zeichens die Konformität des zerti-
fi zierten EVG mit den im Zeichengenehmigungsausweis
genannten Sicherheitsnormen im Sinne der EG-Nieder-
spannungsrichtlinie. Die zertifi zierten Produkte unterliegen
danach der Werksinspektion und Fertigungsüberwachung.
Zugleich bildet der Zeichengenehmigungsausweis die
Grundlage für die EG-Konformitätserklärung und CE-
Kennzeichnung durch den Hersteller oder dessen Be-
vollmächtigten.
Das VDE-Zeichen für EVG zum Betrieb von Hochdruck-
entladungslampen umfasst die Erfüllung der Sicherheits-
norm EN 61347-2-12 in Verbindung mit EN 61347-1.
3.2.2. ENEC-Zeichen
Das ENEC Zeichen steht für European Norm Electrical
Certifi cation und ist das vereinbarte Konformitätszeichen
zwischen den Prüfstellen der Europäischen Union.
Es steht für Normkonformität mit den im ENEC-Abkom-
men aufgeführten europäischen Sicherheits- und Arbeits-
weisenormen. ENEC beinhaltet, wie beim VDE-Zeichen,
neben der Typprüfung des EVG auch eine ständige Kont-
rolle der Produktionsprozesse und Produkte. Die Zahl
rechts neben dem Prüfzeichen steht für die zertifi zierende
Stelle. 10 steht beispielsweise für das VDE Prüf- und
Zertifi zierungsinstitut in Deutschland.
Das ENEC-Zeichen für EVG zum Betrieb von Hochdruck-
entladungslampen umfasst die Erfüllung der Sicherheits-
norm EN 61347-2-12 in Verbindung mit EN 61347-1.
37
3.2.3. VDE-EMV-Zeichen
Das VDE Prüf- und Zertifi zierungsinstitut bescheinigt mit
der Vergabe des VDE-EMV-Zeichens die Konformität des
zertifi zierten EVG mit den im Zeichengenehmigungsaus-
weis genannten EMV-Normen im Sinne der EG-Richtlinie
über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Zugleich
bildet der Zeichengenehmigungsausweis die Grundlage
für die EG-Konformitätserklärung und CE-Kennzeichnung
durch den Hersteller oder dessen Bevollmächtigten.
Das VDE-EMV-Zeichen für EVG zum Betrieb von Hoch-
druckentladungslampen umfasst die Erfüllung der
EMV-Normen EN 55015, EN 61547, EN 61000-3-2 und
EN 61000-3-3.
3.2.4. CCC/CQC-Zeichen
Das CCC-Zeichen ist ein obligatorisches Sicherheits- und
Qualitätszeichen für verschiedene Produkte, die auf dem
chinesischen Markt verkauft werden. Es wurde am
30.04.2003 in Kraft gesetzt. Für die Erlangung des CCC-
Zeichens ist die Übereinstimmung des Produkts mit chi-
nesischen Normen durch ein von der CNCA (Certifi cation
and Accreditation Administration of the People’s Republic
of China) akkreditiertes Laboratorium zu bestätigen und
die Durchführung einer Werksinspektion erforderlich.
Für HID-EVG gibt es kein CCC-Zeichen. Neben der obliga-
torischen Zertifi zierung bietet das China Quality Certifi cation
Centre eine freiwillige Produktzertifi zierung an, das so-
genannte CQC-Zeichen. Die Produkte werden anhand
von Normen für Qualität, Sicherheit, EMV, Umwelteigen-
schaften oder Arbeitsweise geprüft.
Der Unterschied zwischen CCC und CQC ist, dass CCC
verpfl ichtend ist und CQC freiwillig. Der Prozessablauf ist
identisch. Da Leuchten mit HID-Lampe ein CCC-Zeichen
benötigen, ist ein CQC-Zeichen auf dem HID-EVG vorteil-
haft, um die Approbation der Leuchte zu erhalten.
3.2.5. C-tick/RCM-Zeichen
Hierbei handelt es sich um ein Zulassungszeichen der
australischen Zulassungsbehörden.
3.2.6. GOST-Zeichen
Hierbei handelt es sich um ein Zulassungszeichen der
russischen Zulassungsbehörden.
10
NORMEN, PRÜFZEICHEN UND CE-KENNZEICHNUNG
3.3. CE-Kennzeichnung
Die CE-Kennzeichnung von Produkten ist eine vom EU-
Recht vorgeschriebene Kennzeichnung, mit welcher der
Hersteller die Konformität mit den bestimmten EG-Richt-
linien erklärt. Für POWERTRONIC® Produkte von OSRAM
sind das die Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG und
die EMV-Richtlinie 2004/108/EG und die Ökodesignricht-
linien 2009/125/EG und 245/2009. Die CE-Kennzeichnung
ist deshalb Bedingung für das Inverkehrbringen und die
Inbetriebnahme eines Produktes innerhalb des Europä-
ischen Wirtschaftsraumes und somit Voraussetzung für
den Vertrieb.
Die CE-Kennzeichnung wurde vorrangig geschaffen, um
dem Endverbraucher im freien Warenverkehr sichere und
elektromagnetisch verträgliche Produkte innerhalb des
Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und der darin be-
fi ndlichen Europäischen Gemeinschaft (EG) zu gewährleis-
ten. Die CE-Kennzeichnung wird dabei häufi g als „Reise-
pass“ für den europäischen Binnenmarkt bezeichnet.
Der Nachweis für die Konformität darf eigenverantwortlich
vom Hersteller erbracht werden und wird von den natio-
nalen Marktüberwachungsbehörden, in Deutschland zum
Beispiel für EMV die BNetzA (Bundesnetzagentur), kon-
trolliert und gegebenenfalls strafrechtlich verfolgt. Für
POWERTRONIC® Produkte bedient sich OSRAM für diesen
Nachweis der Expertise eines unabhängigen Prüfi nstituts.
Die CE-Kennzeichnung ist kein Qualitäts- oder Prüfzeichen
und macht damit keine Aussage über die Qualität der ge-
kennzeichneten Produkte. Sie sollte deshalb nicht mit den
Prüfzeichen von unabhängigen Prüfi nstituten (wie z. B.
ENEC-, VDE- oder VDE-EMV-Zeichen) verwechselt werden.
Das WEEE-Symbol steht für Waste Electrical and Electro-
nic Equipment und regelt die Rücknahme und das Recyc-
ling von Elektronikprodukten. Die wichtigen zentralen Ziele
sind die Vermeidung von Elektro- und Elektronikschrott
und die Reduzierung von Abfallmengen durch Wiederver-
wendung.
38
3.4. Energieeffi zienz-Kennzeichnung
Die Klassifi zierungen von Vorschaltgeräten in verschiedene
Energiestufen wurden durch den Verband CELMA einge-
führt. CELMA ist der Dachverband der nationalen Hersteller-
verbände für Leuchten und elektrotechnische Komponen-
ten für Leuchten in der Europäischen Union. CELMA hat
19 Mitgliedsverbände und vertritt über 1.000 Unternehmen
in 13 europäischen Ländern. Bei den Herstellern handelt
es sich meist um kleine und mittlere Unternehmen, die ins-
gesamt 107.000 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jah-
resumsatz von 15 Milliarden Euro verzeichnen. Ziel des
Zusammenschlusses ist unter anderem, alle Vorschalt-
geräte für HID-Lampen nach bestimmten festgelegten Kri-
terien in Energieklassen einzustufen und der Europäischen
Union Vorschläge zu unterbreiten, welche Energieklassen
zukünftig nicht mehr in der EU eingesetzt werden dürfen.
Alle POWERTRONIC® EVG werden in die Energieklasse A2
eingestuft und erfüllen die geltenden Effi zienzvorgaben ab
2017 für Vorschaltgeräte im Rahmen der ErP-Richtlinie.
3.5. Weitere Kennzeichnungen
Montage auf Materialien, deren Entfl ammeigenschaften
nicht bekannt sind, wobei im Normalfall 95 °C und sowohl
im anormalen Betrieb als auch im Fehlerfall 115 °C nicht
überschritten werden.
Max. Gehäusetemperatur im Fehlerfall (z. B. 110 °C)
A2
4. EVG-Aufdruck
EVG-AUFDRUCK
Darstellung am Beispiel von PTi 70/220-240 S
Darstellung am Beispiel von PTo 100/220-240 3DIM
39
Anschlussschema
Lampenseite
Anschlussschema
Versorgungsseite
Prüfzeichen, Konformität
und Klassifi zierung
EVG-Bezeichnung
EVG-Bezeichnung
Zu verwendende
Lampentypen
Zu verwendende
Lampentypen
Zulässige ta- und tc-Temperaturwerte
Anschlussschema
Versorgungsseite
Anschlussschema
Lampenseite
Prüfzeichen,
Konformität und
Klassifi zierung
Kennzeichnung des
tc-Messpunktes
Kennzeichnung des
tc-Messpunktes
Installationshinweise
Installationshinweise
5. System+-Garantie
6. Weiterführende Informationen
SYSTEM+-GARANTIE/WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
OSRAM System+-GarantieBei gemeinsamem Einsatz der elektronischen Vorschaltge-
räte POWERTRONIC® und Hochdruckentladungslampen
HQI®/HCI®/NAV® von OSRAM gibt OSRAM volle 5 Jahre
Garantie auf POWERTRONIC® und volle 1 bzw. 2 Jahre
Garantie auf HQI®/HCI®/NAV®. Für die System+-Garantie
muss die Beleuchtungsanlage bei OSRAM registriert werden.
Weitere Informationen und die Garantiebedingungen
fi nden Sie unter: www.osram.de/systemgarantie
Datenblätter, Typenlisten sowie Ausschreibungstexte und
andere Informationen rund um das Thema POWERTRONIC®
können der folgenden Webseite entnommen werden:
www.osram.de/powertronic
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7. Stichwortverzeichnis
STICHWORTVERZEICHNIS
3DIM DALI®, StepDIM und AstroDIM
CT Farbtemperatur
DA DALI®
EMV Elektromagnetische Verträglichkeit
EoL End of Life
ETA Lichtausbeute Lampe
ETA sys Lichtausbeute Lampe + Vorschaltgerät
HCI Halogenmetalldampfl ampe mit keramischem Brenner
HQI Halogenmetalldampfl ampe mit Quarzglas-Brenner
HS High-pressure Sodium lamp
MH Metal Halide Lamp
NAV Natriumdampf-Hochdruckentladungslampe
PFC Powerfactor Correction (Blindleistungskompensation)
PHI Lichtstrom
PL Leistung Lampe
PS Leistung System (Lampe + Vorschaltgerät)
Ra Farbwiedergabe
SD StepDIM
ta Umgebungstemperatur
tc Temperatur am tc Punkt
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www.osram.de
OSRAM GmbH
Hauptverwaltung
Marcel-Breuer-Straße 6
80807 München
Fon +49 (0)89-6213-0
Fax +49 (0)89-6213-20 20
www.osram.de
www.osram.de
01/1
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echn
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und
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ümer
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lten.
www.osram.de/powertronic