Strukturen II: Globalisierung, Finanz- und Weltwirtschaftskrise, Global Governance
description
Transcript of Strukturen II: Globalisierung, Finanz- und Weltwirtschaftskrise, Global Governance
Strukturen II:Globalisierung, Finanz- und Weltwirtschaftskrise, Global Governance
Grundkurs III
Einführung in die Internationalen Beziehungen
1
Globalisierung
“…in its simplest sense globalization refers to the widening, deepening
and speeding up of global interconnectedness…”
Held, McGrew, Goldblatt, and Perraton, 1999. Global Transformations: Politics, Economics and Culture
2
Eine Definition
“Globalization: A process (or set of processes) which embodies a transformation in the spatial
organization of social relations and transactions – assessed in terms of their extensity, intensity, velocity
and impact – generating transcontinental or interregional flows and networks of activity, interaction, and the exercise of
power”
Anthony McGrew: Sustainable Globalization. In: Allen & Thomas (eds.): Poverty and development into the 21st century, 2000,
p. 348.
3
Sieg der Zeit über den Raum
”A sense of the shrinking of distances through the dramatic
reduction in the time taken, either physically (for instance via air
travel) or representationally (via the transmission of elec-tronically mediated information and images),
to cross them.”
(Tomlinson, J.: Globalization and Culture,1999, p.3)
4
Angaben über google.com
23.01.2003, 14:45 Uhr Globalisierung 338.000 in 0,11 Sekunden Globalization1.530.000 in 0,05 Sekunden Mondialisation 318.000 in 0,28 Sekunden
25.01.2006, 03:20 Uhr Globalisierung 3.456.000 in 0,04 Sekunden Globalization53.000.000 in 0,17 Sekunden Mondialisation 4.720.000 in 0,25 Sekunden
02.07.2010, 17:44 Uhr Globalisierung 2.200.000 in 0,13 Sekunden Globalization14.200.000 in 0,18 Sekunden Mondialisation 2.750.000 0,24 Sekunden
5
Literaturtipp Malcolm Waters: Globalization. 2nd ed. London
2001. Jürgen Osterhammel/Niels P.Petersson: Geschichte
der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen. München 2003.
Peter Dicken: Global Shift. 5.Aufl. Mapping the Changing Contours of the World Economy, Thousand Oaks, Calif.: Sage 2007
John Baylis/Steve Smith/Patricia Owens (eds.): The Globalization of World Politics. 4th ed. Oxford: Oxford UP 2008.
Jan Aart Scholte: Globalization. A critical introduction. 2nd ed. Basingstoke 2005.
Roland Robertson/Jan Aaart Scholte (eds.): Encyclopedia of Globalization. London: Routledge 2006, 1728 S.
Richard Higgott/Anthony Payne (eds.): The New Political Economy of Globalisation, 2 Bde., Cheltenham 2000
6
Globalisierung: Definitionen
7
1. Prozess der Zunahme und Intensivierung von Austauschbeziehungen zwischen räumlich voneinander getrennten, weit entfernten Einheiten mit zwei Dimensionen
a) räumlich: (quantitatives) Wachstum der Menge der Beziehungen zwischen Einheiten Verdichtung
b) zeitlich: (qualitative) Intensivierung der Menge der Beziehungen zwischen Einheiten über Zeit Vertiefung
2. Globalisierung beschreibt das Zusammenwachsen ehemals nationaler Märkte zu einem globalen Markt mit dem Resultat der effizienteren Allokation und Nutzung produktiver Ressourcen
Folge: umfassender Prozess der Restrukturierung sozialer Beziehungen
Bildung neuen Wohlstands
Erschütterung der wohlfahrtsstaatlichen
Fundamente der Nachkriegsgesellschaften
8
3. „Globalisierung kann definiert werden als die Intensivierung weltweiter gesellschaftlicher Beziehungen, die weit entfernte Orte in solch einer Weise miteinander verbinden, dass lokale Geschehnisse von Ereignissen geprägt werden, die sich in weiter Ferne abspielen – und umgekehrt. [...] Die Veränderung lokalen Geschehens durch weit entfernte Ereignisse oder Ursachen ist ebenso Bestandteil der Globalisierung wie die Ausdehnung gesellschaftlicher Beziehungen über Raum und Zeit ...“ (Anthony Giddens)
4. Globalisierung heißt nur wenig mehr als die Neuetikettierung von Phänomenen, die bereits durch den weiterreichenden Begriff der internationalen Interdependenz erfasst werden.
5. Globalisierung ist …
a) die Fortsetzung eines Trends, der für die Entwicklung des Kapitalismus seit dem langen 16. Jahrhundert typisch ist: der Zwang zur weltweiten Expansion
b) eine Stufe in der Entwicklung industriewirtschaftlicher Produktionsweisen und Verkehrsformen und geht insoweit bis zur Ausbildung einer industriell geprägten Weltwirtschaft in den 1860er Jahren zurück.
Literaturtipp David Held / Anthony McGrew / David
Goldblatt / Jonathan Perraton: Global Transformations. Politics, Economics, and Culture. Cambridge & Oxford: Polity Press 1999.
David Held / Anthony McGrew (Hrsg.): The Global Transformations Reader. An Introduction to the Globalization Debate. Cambridge & Oxford: Polity Press 2.Aufl. 2003.
Dies. (Hrsg.): Governing Globalization. Power, Authority, and Global Governance. Oxford: Blackwell 2002.
Dies. (Hrsg.): Globalization Theory. Approaches and Controversies. Oxford: Blackwell 2007.
9
Die immer engere Verflechtung der Volkswirtschaften (Globalisierung) bringt neue Anforderungen an die Welt-handelsordnung mit sich. Je enger die Länder wirtschaftlich verbunden sind, umso „poröser“ wird nationale Souveränität. Nationale Politiken, die bisher als rein innenpolitische Domänen galten, wirken sich auf die Wettbewerbsbedingun-gen eines Landes im Handel und bei der Attraktion ausländischer Investitionen aus. Immer mehr handels- und investitionsrelevante Politiken geraten dadurch unter internationalen Harmonisierungsdruck:
die Wettbewerbsbedingungen sollen ausgeglichen werden, damit ein Land sich nicht versteckte Vorteile gegenüber anderen Ländern verschafft. Dieser Prozess ist im Rahmen der EU am weitesten fortgeschritten, wo das Binnenmarktprogramm einen neuen Schub von Harmonisierungs- und Anpassungszwängen mit sich brachte. Aber mit zunehmender Globalisierung werden ähnliche Harmonisierungszwänge auch im weltwirtschaftlichen Rahmen spürbar.
10
Kennzeichen der Globalisierung: Die vier I‘s
Investitionen: lokal/regional ungebunden mit internationaler Konkurrenz der Produktionsstandorte
Industrie: internationale Unternehmen, die den vertikalen Aufbau ihrer Produktion internationalisieren, um Kostenunter-schiede zu nutzen (bei ohnehin globalen Absatzmärkten)
Informationstechnologie: Sieg der Zeit über den Raum: überall auf dem Globus besteht umfassende Informationsgleichheit (im Prinzip)
Individuum: der globale Kunde: standardisierte Produkte mit Potentialen für Kostendegression bei großen Stückzahlen bedingen den von nationalen Grenzen unabhängigen Kunden; Produkte, Informationen, Produktionsstandorte werden immer globaler 11
12
Ökonomische Kennzeichen
13
1. Bis in die siebziger Jahre war der internationale Rohstoff- und Warenhandel die treibende Kraft der weltwirtschaftlichen Integration. Seit Anfang der achtziger Jahre wird der internationale Handel in seiner Bedeutung für die grenzüberschreitende Produktion von Gütern und Dienstleistungen zunehmend von einem transnationalen System langfristiger Kapitalverflechtungen überlagert (“Entstofflichung der Weltwirtschaft“)
2. Die wachsende Bedeutung langfristiger transnationaler Kapitalverflechtungen spiegelt sich in der Denationalisierung grosser Konzerne („global players“) einerseits, in ihrer strategischen Bedeutung für die Innovation von Produktionsprozessen, für die Bereitstellung von Arbeitsplätzen und die Stimulierung volkswirtschaftlichen Wachstums andererseits.
Folge: Wettlauf der Staaten um die Schaffung von immer höherenInfrastrukturellen und investiven Anreizen für Investoren einerseits, die Reduktion von Lohnnebenkosten andererseits
(„Standortwettbewerb“).
3. 14
3. Global mobiles Kapital beschränkt sich nicht mehr auf produktive Direktinvestitionen, sondern fließt zunehmend in profitträchtige, kurzfristige (spekulative) Anlagemöglichkeiten. Die globalen Geldmärkte mit ihrem täglichen Umsatz von mehr als einer Billion US Dollar saugen in etwa das Kapital auf, das binnenwirtschaftlich im Weltmaßstab für neue Investitionen und Arbeitsplätze benötigt würde („Kasinokapitalismus“).
4. Während der internationalen Handel sich lange Zeit auf stoffliche Güter beschränkte, die gemessen - und damit besteuert - werden konnten, erschließt er sich als Folge der Kommunikationsrevolution in zunehmendem Maße den Bereich der internationalen Dienstleistungen. Im Gegensatz zum stofflichen Warenhandel handelt es sich hierbei um einen virtuellen Bereich – i.d.R. zwischen Computerterminals – der (auch steuerlich) kaum zu erfassen und zu regulieren ist („Ausbildung einer symbolischen Weltökonomie“).
5. Die gestiegene Kapitalmobilität führt dazu, dass Regierungen immer grössere Probleme haben, ihre „Volkswirtschaften“ zu besteuern und somit die Grundlagen des Wohlfahrtstaates zu gewährleisten. Denn umverteilende Sozialpolitik kann nur dort funktionieren, wo die Mobilität des Kapitals begrenzt ist, es grundsätzlich territorial verhaftet bleibt („finanzielles Ausbluten der Wohlfahrtsstaaten“).
Literaturtipp
Winfried Ruigrok/Rob van Tulder: The Logic of International Restructuring. London 1995.
Peter Dicken: Global Shift. Transforming the World Economy. 5th ed. London: Sage 2007.
15
These 1
In der Weltwirtschaft vor allem, aber auch im Weltverkehr und im weltweiten Austausch von Daten, Symbolen und Inhalten im Prozess elektronisch geschützter virtueller Kommunikation finden derart dramatische Veränderungen von Handlungsabläufen und Handlungsrahmen statt, dass es erlaubt ist, eine neue Qualität der Internationalisierung von Austauschprozessen zu konstatieren und Vorgang wie Resultat mit dem Begriff der Globalisierung zu belegen
16
Deregulierung der (globalen) Finanzmärkte und ihre Folgen
Entwicklung eines neuen Unternehmenstypus: Global Players
17
flächendeckende Diffusion neuer Kommunikationstechnologien,
Weitergabe von Daten in „real time“
Rapider Fall der Kosten für den Transport von Gütern und
Informationen ermöglicht „global sourcing“
Liberalisierung des Welthandels und Deregulierung der
Finanzmärkte erzeugt Wettbewerbsdruck
Auslaufen fordistischer Produktionszyklen in den Industrienationen
ermöglicht den Export ganzer Produktionsketten
Kosten eines 3minütigen Telefongespräches New York -
London
18
0
50
100
150
200
250
300
350
1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Trade to GDP Ratios Rose Dramatically over the Last Decade(Export plus import as a percentage of
GDP)
19
20
25
30
35
40
45
50
55
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005
Vernetzte Welt
20
Struktur des Wikipedia-Internets
21
Internetschwerpunkte
22
Globalisierung: Ein naturwüchsiger Prozess?
Als Ausdruck einer neuen industriellen Revolution wird die Globalisierung vorangetrieben vom technischen Fortschritt des Informationszeitalters. Maßgebliche Entwicklungen sind der Mikroprozessor die Glasfaser die Software
Die Bedeutung des Mikroprozessors ist vergleichbar der des Otto-Motors. So wie dieser überall eingesetzt werden kann, wo bisher körperliche Arbeit verrichtet wurde, kann der Prozessor überall dort eingesetzt werden, wo geistige Arbeit verrichtet werden soll.
Die revolutionäre Funktion der Glasfaser besteht darin, dass Glasfasernetze Entfernungs-Entferner und Zeitüberwinder sind. Wenn die Übertragung einer Information von Europa nach Australien nur ein Zehntel Sekunde benötigt, liegt Australien gleich im Büro nebenan
23
Die Kompression von Raum und Zeit hat zumindest für den internationalen Finanzverkehr das globale Dorf bereits Wirklichkeit werden lassen. Die Öffnung der Grenzen für den Geldverkehr befähigt Spekulanten dazu, kleinste Differenzen für sich auszunutzen und damit die Umsätze im Devisen- und internationalen Wertpapierhandel seit 1985 mehr als zu verzehnfachen.
Auf die Dematerialisierung der Ökonomie und die Deterritorialisierung von Unternehmen ist die Mehrheit der Menschen nicht vorbereitet; sie lebt weiterhin in der alten Welt der Staaten, Grenzen, Reisepässe, Visa und Zollschranken.
24
These 2
o Lokalitätsannahme: fortgesetzte nationale Einbindung der großen internationalen Konzerne als Gegenargument gegen die „Heimatflucht“ der Global Players
o Triadisierungsannahme: „Globalisierung“ beschränkt sich auf die Stärkung eingespielter Auslandsbeziehungen innerhalb der und zwischen den großen regionalen Wirtschaftsblöcken
o Qualitätsannahme: die verstärkte Intensivierung und Internationalisierung des (insbes. wirtschaftlichen) Austauschs hat noch nicht jenes Niveau erreicht, an dem Quantität in Qualität umschlägt
o Politisierungsannahme: trotz aller Deregulierung und Liberalisierung kommt es immer wieder zu politisch motivierten Eingriffen in das Weltwirtschaftssystem, die auf eine Einschränkung des freien Spiels der Kräfte am Markt hinauslaufen
25
Das verfügbare Datenmaterial erlaubt es nicht, derzeit einen Sprung oder einen qualitativen Bruch in der Entwicklung des kapitalistischen Weltwirtschaftssystems zu konstatieren. Was konstatiert werden kann, ist eine (ggfs. beschleunigte) weitere Internationalisierung der Weltwirtschaft, deren materialer Gehalt den Globalisierungsdiskurs aber nicht abdeckt
These 3
26
Kennzeichen der gegenwärtigen Entwicklung ist das Wechselspiel von Globalisierung und Lokalisierung, die Parallelität von intensivierter Internationalisierung einerseits und gleichzeitiger Rückbettung (nicht nur) ökonomischer Handlungen in regionale und/oder lokale Kontexte andererseits Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigkeiten
o Problem der Handlungs- und Steuerungsfähigkeit der (nationalen) Akteure mit ihrer weitgehend territorial beschränkten Aktions-Reichweite angesichts der Konsequenzen einer Globalisierung der Ökonomie
o Frage nach der Bedeutung miteinander vernetzter subnationaler ökonomischer, politischer, gesellschaftlicher oder kultureller Räume als Kommunikations- und Transaktionspotentiale in einer sich globalisierenden Ökonomie
Infragestellung der Rolle des Nationalstaats durch Globalisierung „von oben“ und Regionalisierung „von
unten“
Literaturtipp
27
Literaturtipp
„Globalisierung! Wir wissen genau, wo Du wohnst!“
Altvater und Mahnkopf modernisieren das Böse
Elmar Altvater / Birgit Mahnkopf: Grenzen der Globalisierung. Ökonomie, Ökologie und Politik in der Weltgesellschaft. 7. Auflage Münster: Westfälisches Dampfboot 2007.
28
Literaturtipp
Elmar Altvater / Birgit Mahnkopf: Globalisierung der Unsicherheit. Arbeit im Schatten, Schmutziges Geld und informelle Politik. Münster: Westfälisches Dampfboot 2002.
Joseph Stiglitz: Die Schatten der Globalisierung. Bonn 2002 [ Bundeszentrale für politische Bildung]
29
30
Globalisierung
31
Charakteristische Kennzeichen
Erklärungsversuch: Basisphänomen
Fortschritt der Produktivkräfte 3. Industrielle Revolution: Automatisierung,
Flexibilisierung, Digitalisierung der Produktion Veränderung der Produktionsverhältnisse Wandel von der fordistischen zur
postfordistischen Akkumulationsweise
32
Erklärungsversuch:Modernisierung
Prozess wirtschaftlichen, industriellen, technologischen, gesellschaftlichen, kulturellen, politischen Wandels traditionaler Gesellschaften im Übergang zur modernen Gesellschaft
33
Erklärungsversuch:Basisphänomen II
technischer Fortschritt/technologische Innovation Ausdifferenzierung der internationalen
Arbeitsteilung Globale Orientierung der Absatz- und Bezugs-
marktstrategien industrieller Unternehmungen („global sourcing“)
+ wachsender intraindustrieller Handel Globaler Entwicklungs-, Produktions-
Absatzverbund +
Welthandel expandiert stärker als Weltproduktion 34
35
Vermehrung & Verdichtung grenzüberschreitender Interaktionen
Komplexes System wechselseitiger Abhängigkeiten von Staaten und Gesellschaften
36
Globale Vergesellschaftung
Globale Vergesellschaftung
UmweltUmwelt MigrationMigration WeltmarktWeltmarktWeltfinanz-
systemWeltfinanz-
system
Materielle Kommunikation
Transport
Materielle Kommunikation
Transport
VirtuelleKommunikation,
Informations-Austausch
Kultur
VirtuelleKommunikation,
Informations-Austausch
Kultur
37
Globalisierung: Triebkräfte und
Herausforderungen
38
Technologischer Wandel
Wirtschaftliche Liberalisierung
Politische Liberalisierung
Globalisierung
Territoriale Asymmetrie
Temporale Asymmetrie
Komplexität
Legitimitäts-defizit
Operatives Defizit
Normen-Asymmetrie
Akteurs-Asymmetrie
GlobalisierungsdiskussionProblemfelder aus politikwissenschaftlicher
Sicht1. Handelt es sich bei den unter „Globalisierung“
subsumierten Phänomenena) um Anzeichen eines epochalen Wandels der klassischen
Staatenwelt zur Weltgesellschaft überwiegend nichtstaatlicher Akteure, der einhergeht
o mit dem Verlust nationalstaatlicher Steuerungskompetenzo mit der Beschleunigung, Intensivierung und Verdichtung
von internationalen Verflechtungs- und nationalen Entgrenzungs-prozessen
o mit der räumlichen Erweiterung und qualitativen Verdichtung der Prozesse gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Wandels
oderb) um eine weitere Stufe in der weltweiten Ausdehnung
eines industriewirtschaftlich verfassten Kapitalismus,o deren Anfänge sich entweder schon auf das lange 16.
Jahrhundert oder doch zumindest auf die Zeit seit den 1860er Jahren zurückführen lassen
o und die allenfalls quantitativ mit Blick auf Breite und Tiefe der Integration von Produktion, Distribution, Kapitalverkehr und Kommunikation verdichtet worden ist ?
39
2. Verändern die unter Globalisierung subsumierten Transformationsprozesse gesellschaftliche Tiefenstrukturen und staatliche Handlungsspielräume derart,
o dass nicht nur die Entscheidungs- und Handlungsautonomie der als Wohlfahrts- bzw. Daseinsvorsorgestaaten (Forsthoff) definierten nationalen Akteure im Binnenverhältnis empfindlich beeinträchtigt wird (“Globalisierungsfalle“)
o sondern auch das klassische, auf der souveränen Aktionsfähigkeit des Territorial- und Nationalstaats nach außen aufbauende System der internationalen Politik in eine qualitativ neue Weltgesellschaft diffundiert?
3. Machen die unter 1 und 2 angesprochenen Entwicklungen die Formulierung neuer, nicht länger territorial radizierter Politikkonzepte notwendig? Wie definiert sich die Rolle des Staates in einem Global-Governance-Kontext? Wer sorgt für die verbindliche Zuteilung von Werten und – im Sinn der Politikdefinition Harold Lasswells – für die Entscheidung über „who gets what, when and how“?
40
4. Bezieht sich die Globalisierungsdebatte auf handfeste Veränderungen- etwa das Ende des Wettbewerbs nationaler Volkswirtschaften im traditionellen Sinn, der durch den (qualitativ) neuen Wettbewerb von Standorten mit ihren jeweiligen spezifischen politischen, sozialen, ökologischen und Ressourcen- wie Infrastruktur-Austattungen abgelöst wird ?
Oder bezieht sich die Globalisierungsdebatte auf einen Modebegriff, auf ein politisches Schlagwort, einen Mythos, dessen primäre Funktion darin besteht, als Deckmantel für die Durchsetzung von Partikularinteressen, Immunisierung von Reformstaus gegen Kritik, sowie Bemäntelung des Politik(er)versagens zu dienen ?
41
“What is called ‘globalization’ is really another name for the
dominant role of the United States.”Dr. Henry Kissinger, former U.S. Secretary of State, from his lecture
“Globalization and World Order,” Trinity College, Dublin, October 12, 1999.
Thank you ever so much, dear Henry …
42
Globalisierung: Probleme
Erosion des Nationalstaats als Argumentationstopos
„Der Nationalstaat ist für die kleinen Probleme zu groß und für die großen Probleme zu klein geworden.“
Bsp.: globales Problem: Treibhauseffekt Bsp.: lokales Problem: Reformierung des Schulwesens
Folge: Der Nationalstaat erodiert. Zusätzliche Problemlösungsebenen ober- wie unterhalb der nationalstaatlichen Ebene treten hinzu. Die ehemals starren Grenzen von Staatsgebiet, Staatsmacht und -volk werden durchlässiger.
44
Diese Phänomene sind allesamt nicht neu – sie werden seit den 70er Jahren unter dem Stichwort Interdependenz diskutiert –, aber die Prozesse haben sich beschleunigt und qualitativ wie quantitativ
neue Dimensionen erreicht. Hierin liegt das Neue an der Globalisierung.
Souveränitätsverlust, Entgrenzung, Global Governance.Neues (weltgesellschaftliches?) Milieu des nationalen
Akteurs?
45
• Fortschritt der Produktivkräfte• Internationalisierung/Globalisierung der Produktion, Distribution, von Dienstleistungen und des Kapital- markts• Entstofflichung/ Virtualisierung der Weltwirtschaft
Wachstum der Menge regionaler, internationaler, transnationaler Akteure, Organisationen, IGOs/ INGOs und Regime
Verdichtung globaler Verflechtungen in Schlüssel-bereichen: Wirtschaft, Politik, Technologie, Kommunikation, Verkehr, Migration, Rechtswesen: Wachsende
Durchlässigkeit von Grenzen
Reduzierung der Fähigkeit von Staaten zur Schaffung politischer/ ökonomischer/ rechtlicher Kontrollinstrumente zur Steuerung des Stromes von Gütern, Dienstleistungen, Personen, Ideen
Wachstum der Zahl transnationaler Konzerne: 1973-
2003
47
Num
ber
of
Pare
nt
MN
C
3500038500
60000 61500
ca.7000
ca.19000
1970 1985 1990 1994 1998 2003
Quelle: UNCTAD WIR 2005
Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen seit 1945
48
UN Membership
51 6076
99117 127
144 154 159 159185 191
1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1984 1990 1994 since2002
Nu
mb
er o
f U
N
Mem
ber
Sta
tes
49
Reduzierung der Fähigkeit von Staaten zur Schaffung politischer/ ökonomischer/ rechtlicher Kontrollinstrumente zur
Steuerung des Stromes von Gütern, Dienstleistungen, Personen, Ideen
Wachsende Notwendigkeit zwischenstaatlicher Kooperation zur Beeinflussung/ Gestaltung von Politikergebnissen
Wachstum der Menge internationaler Institutionen und Organisationen zur Konfliktbearbeitung und Konfliktverregelung
(Ansatzweise) Genese eines Systems der „Global Governance“ und Neudefinition der Kompetenzen, Zuständigkeiten,
Handlungsmöglichkeiten, Verhaltenserwartungen nationaler Akteure
Genese eines fragilen interdependenten Weltsystems, bedroht von (Re-) Nationalisierungstendenzen, Abschottungspolitik, ideologischen, religiösen
und fundamentalistischen Wirkkräften sowie negativen Wirkungen des technischen Fortschritts (ökologische Katastrophen, Ausbreitung neuer
Krankheiten und Seuchen, Rüstungsproliferation)
Das Grundproblem
„Der Kapitalismus ist ein kraftvoller und starker Tiger, der angestachelt werden kann, um eine Wirtschaft zu beleben – vorausgesetzt seine Kräfte werden durch staatsbürgerliche und politische Institutionen gebändigt. Die Globalisierung hat den Tiger aus dem Käfig gelassen und einen „wilden“ Kapitalismus freigesetzt, der wie ein befreiter Tiger seine räuberischen und alles verschlingenden Gewohnheiten wieder aufgenommen hat“ [Benjamin R. Barber].
50
Die Lösung Wenn die Probleme zunehmend globalen
Charakter annehmen, muss sich auch die politische Problemlösung „globalisieren“. Hierfür gibt es verschiedene Konzepte bis hin zur Errichtung eines Weltstaates. Da dieser jedoch – zumindest auf absehbare Zeit – Utopie bleiben wird und nach Meinung vieler auch gar nicht wünschenswert wäre, hat man sich auf die Suche nach anderen, neuartigen Organisationsformen für Politik im Zeitalter der Globalisierung gemacht. Hierfür steht der Begriff „Global Governance“. Global Governance wird bezeichnet als ... Weltregieren ohne Weltregierung Weltinnenpolitik Weltordnungspolitik Politik im 21. Jahrhundert Gegenkonzept zum Neoliberalismus Antwort auf die Globalisierung
51
Global Governance ist …
„ ... Gesucht waren Lösungsansätze, die die wirtschaftlichen und politischen Vorteile der Globalisierung nicht in Frage stellen und geeignet sind, die aufgetretenen Ungerechtigkeiten und Gefahren zu überwinden oder zu mildern ... Diese Aufgabe wird inzwischen mit dem Namen Global Governance bezeichnet ...“
[Deutscher Bundestag]
52
Literaturtipp
Deutscher Bundestag, 14.Wahlperiode, Drucksache 14/9200 vom 12.06.2002: Schlussbericht der Enquete-Kommission Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderung und Antworten
http://dip.bundestag.de/btd/14/092/1409200.pdf
53
Global Governance ist … „... politische Korrektur der globalisierten
Marktwirtschaft im Sinne ... einer Einbindung des ökonomischen Systems in umfassendere gesellschaftliche Ziele...“ [Holger Mürle]
„... nicht nur ein außenpolitisches Konzept, sondern ein Projekt zur Reorganisation von Politik auf allen Handlungsebenen ... Global Governance bedeutet, den drohenden Gestaltungs-verzicht der Politik zugunsten anonymer Systemlogiken und die Herausbildung einer ‚entstaatlichten Welt‘ abzuwenden ...“ [Dirk Messner / Franz Nuscheler]
„... komplexes Mehrebenensystem des Regierens jenseits des Nationalstaats...“[Ulrich Menzel]
„... das Gegenteil von Regelungen, die eine weitere Liberalisierung und Globalisierung der Märkte zum Inhalt haben...“[Holger Mürle]
54
Global Governance ist …
„... das Zusammenwirken von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren von der lokalen bis zur globalen Ebene ...” [Dirk Messner / Franz Nuscheler]
„... Versuch zur Bewältigung globaler Probleme ...“ [Dirk Messner / Franz Nuscheler]
„... ein aus dem weltpolitischen Regulierungsdefizit geborenes Konzept, mit dem die Kompetenz und Transparenz Internationaler Institutionen unter Einbeziehung nichtstaatlicher Akteure gestärkt werden soll ...” [Klaus Müller]
55
Handlungsebenen und Akteure in der Global-Governance-Architektur
56
Nation State
Regional Integration Projects(EU, NAFTA, etc.)
Local Politics(City Regions, Communities, etc.)
InternationalRegimes
UN Organizations
Private Global Players-Multinational Companies-International Banks / Rating Agencies-Media
National +Global Civil Society-NGO‘s- Interest Groups- Science
Adaptiert aus: Messner, Dirk (1998): Die Transformation von Staat und Politik im Globalisierungsprozeß, in: ders. (Hrsg.): Die Zukunft des Staates und der Politik. Möglichkeiten und Grenzen politischer Steuerung in der Weltgesellschaft. Bonn.
Strukturdeterminanten von Global GovernanceProblemtypen-globale öffentliche Güter- grenzüberschreitende Probleme- globale (Krisen-) Phänomene- globale Interdependenzprobleme- Systemwettbewerb- Komplexität der Global-Governance-Architektur Management
globaler Interdependenzen-„pooled interdependence“-sequentielle Interdependenz-reziproke Interdependenz
Macht- Machtvakuum / polyzentrisches internationales System- asymmetrische Machtstrukturen- Veto-Macht- Stärke privater / wirtschaftlicher MachtInteressenkonstellationen
-komplementäre Interessen-konvergierende Interessenkonstellationen-konfliktive Interessenkonstellationen-Indifferenz
Handlungsorientierungen der Akteure-Tausch- und Aushandlungsorientierung-Konfrontationsorientierung-gemeinsame Problemlösungs-orientierung
Leitbilder-kooperatives Global Governance-Projekt-nationalstaatliche Interessenpolitik-regionale Blockbildung
Quelle: Messner 1998, 29.
58
Literaturtipp
Dirk Messner: Nationalstaaten in der Global Governance -Architektur. Wie kann das deutsche politische System Global Governance-tauglich werden? INEF- Report Heft 66/2002
Dirk Messner /Franz Nuscheler: Das Konzept Global Governance. Stand und Perspektiven. INEF- Report Heft 67/2003
http://inef.uni-duisburg.de/page/PublSerien.html
59
EinführungWas ist eine Finanzkrise?
EinführungWas ist eine Finanzkrise?
Eine Finanzkrise ist gekennzeichnet durch einen Rückgang von Vermögenspreisen Zahlungsunfähigkeit zahlreicher
Unternehmen der Finanzwirtschaft anderer Branchen (z.B. Automobilindustrie)
Beeinträchtigung der ökonomischen Aktivität in einem oder mehreren Ländern
61
Ursachen IKasinokapitalismus
„Erheblich an Gewicht haben insbesondere die internationalen Kapitalströme gewonnen – durchschnittlich 1230 Mrd. US-Dollar laufen
jeden Tag um die Welt. Lediglich drei Prozent dienen der Abwicklung des Warenhandels. Die
übrigen 97% sind reine Finanztransfers, Kapital, das vor allem auf der Suche nach kurz- und
langfristigen Anlagemöglichkeiten ist.“
(Bundesverband Deutscher Investmentbanken: Jahresbericht 1998, S. 41)
62
Handelsvolumen auf den globalen Finanzmärkten
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006
BIP
de
r O
ECD
= 1
00
A ktien und A nleihen
Devisen
Börsegehandelte Derivate
OTC Derivate
63
Ursachen IIDie Immobilienkrise in den USA
64
65
Ursachen IIIWas führte zur Finanzkrise?
Wirtschaftswachstum in den USA wurde wesentlich durch Konsum der privaten Haushalte gestützt, wobei dieser durch Verschuldung der Haushalte finanziert wurde
Durch sinkende Immobilienpreise fällt die Deckungsgrundlage → Auswirkungen: Kreditausweitung für Schuldner nicht mehr
möglich, Banken verlangen Rückzahlung des Kredits bzw. zusätzliche Sicherheiten, Schuldner hat Schwierigkeiten, seine Kredite zurück zu bezahlen
66
Ursachen IVAnteil von „schlechten Krediten“
Hypothekenmarkt in den USA
Subprime
Andere Hypothekendarlehen
ca. 2 Billionen $
ca. 10 Billionen $
67
Auswirkungen der Finanzkrise
Zusammenbruch der Märkte Existenzbedrohende Liquiditätsnot vieler Banken
Verstaatlichung Staatsgarantien
Aktienmärkte im freien Fall Unabsehbare Folgen für Realwirtschaft
Erheblich erschwerter Zugang zu Krediten Extreme Zurückhaltung bei Investitionen Sinkender Konsum Kurzarbeit / Entlassungen Besonders betroffene Branchen: Bau, Transportwesen,
Automobilindustrie und -zulieferer, Immobiliengesellschaften
Zweitrundeneffekte für Banken 68
Notwendige Maßnahmen
Vermeidung von Bankenpleiten durch staatliche Haftungen, Verstaatlichungen, etc.
Reformierung der Einlagensicherung EU weit abgestimmtes Konjunkturpaket zur
Verhinderung einer Depression Stimulierung der Baubranche durch
Infrastrukturprojekte Großzügige Förderung der Altbausanierung Großzügige Förderung von Alternativenergien Temporäre Investitionsfreibeträge etc. Abschaffung Kreditvertragsgebühr und
Grundbuchs-eintragungsgebühr 69
Reaktionen auf die Krise
Maßnahmen zur Stärkung der Solvabilität
Liquiditätsunterstützung
Garantien für Neuemissionen
Diskussion: Garantien für toxische Wertpapiere und Bad Bank
15. SeptemberInsolvenz Lehman
Nach LehmanZusammenbruch: strukturierteresVorgehen
Einzelfalllösungen
Dez. 2007 Juli 2008 Dez. 2008 Juli 2009
70
Reaktionen auf die Krise
Befund: zu geringeKapitalausstattung der Institute
Befund: erschwerte Liquiditätsbeschaffung
Befund: „vergiftete“Wertpapiere in denBilanzen der Institute
Therapie:Kapitalspritzen durch direkte Beteiligung des Staates an einzelnen Banken
Therapie :Staatsgarantien für Geldleihe der Institute untereinander (Interbankenhandel), Staatsgarantien für begebene Anleihen der Banken
Therapie :Aufkauf der Papiere durch den Staat (eine oder mehrere „Bad Bank[s]“) oder Ausfallgarantien
Grundstruktur der nationalen Rettungspakete
1.Rundeder Ret-tungs-pakete(Okt 08)
Verstaatlichung:in einigen Ländern bereits erfolgt (u.a. USA, UK, Island),in DE: „ultima ratio“ ( „HRE-Gesetz“)
2.Rundeder Ret-tungs-pakete(Feb/Mrz2009)
71
Ziele
Zentrale Ziele Stabilisierung des Interbankenmarkts
und Stärkung des Vertrauens in die Finanzmärkte
Vermeidung weiterer Insolvenzen
72
Maßnahmen Bankenrettung: 65 Mrd.€ in
Großbritannien, Banken verstaatlicht Beschluss der EU am 17.10.2008 in Paris
700 Mrd. € zur Rettung der Kredite Konjunkturpakete:
Deutschland: 32 Mrd. € (USA 825 Mrd. Dollar) Spanien: 11 Mrd. € Großbritannien: 15 Mrd. € (Absenkung der
Umsatzsteuer von 17 auf 15 %) Frankreich: 26 Mrd. € (für Unternehmen,
Verkehrsprojekte, Bauvorhaben); 2,5 Mrd. € für Autounternehmen (Vorwurf des Protektionismus, Kfz Produktion soll im Land bleiben
EU (Brüssel): 200 Mrd. € für Konjunktur Deutschland: II. Konjunkturprogrammprogramm
50 Mrd. € (Steuersenkungsprojekte)73
Hilfeleistungen von internationalen Organisationen
74
Bankenstabilisierung im europäischen Vergleich
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
50%
Griechenland
Spanien
Portugal
Frankreich
Deutschland UK
Finnland
Österreich
Slowenien
Niederlande
Schweden
Bankenpakete in Europain % des BIP
Quelle: OeNB.75
Regulierung und Aufsicht der Finanzmärkte
Aufsichtsinstitutionen stärken, Kooperation fördern: National, EU-Ebene, international
Umfassende Regulierung ... von Märkten, Produkten und Haftung von Akteuren Ansätze: Eigenkapital- und Liquiditätsvorsorge,
Risikobewertung, Bilanzierungsregeln Finanztransaktionssteuer Schaffung von Transparenz und Überschaubarkeit für
Politik, Finanzmarktakteure, Anleger, z.B. durch Austrocknen von Off-Shorezentren Standardisierung von Produkten Haftung von Ratingagenturen für die Bewertung von
Finanzmarktprodukten Diskussion der Rolle der Telekommunikation
76
Banken-Rettungspakete
Staatliche Rettungspakete, um Zusammenbruch „systemrelevanter“ Banken zu verhindern
Strikte Bedingungen werden gefordert: Staat erhält angemessene Vergütung und Rechte Verbot/Beschränkung von Dividendenzahlungen Begrenzung der Zahlungen an Manager Kein Abbau von Arbeitsplätzen Verpflichtung zur Kreditvergabe an Haushalte, KMUs Restrukturierungsplan
77
1) Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt).– a) Eigene Schätzung auf Basis von Angaben internationaler und nationaler Institutionen.
Quelle: IWF
a)-15
-12
-9
-6
-3
3
6
9
12
15
0
vH
-15
-12
-9
-6
-3
3
6
9
12
15
0
vH
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Entwicklung der Weltproduktion und des Welthandels1)
Veränderung gegenüber dem Vorjahr
Welthandel(Volumen)
Weltproduktion1)
© Sachverständigenrat
Schaubild 3
a)
AuswirkungenDie deutsche und internationale
Wirtschaft Finanzkrise wirkt sich auf Realwirtschaft aus Einbruch der Welthandelsvolumina um fast 12
Prozent
78
Fazit
Maßnahmen der G-20 (höhere Eigenkapitalquote, Bonusreduktion..) setzen nicht bei den tiefer liegenden Ursachen der Finanzkrise an
Gefahr einer neuen Blase Wir müssen innerhalb Leijonhufvuds Korridors
gelangen: Unternehmensrenditen dürfen nicht niedriger als
Finanzmarktrenditen sein Absatzbelebung durch Kaufkraft und Nachfragebelebung Arbeitslosigkeit, Armut bekämpfen, Löhne, Dritte Welt… Leistungsbilanzen muessen ausgeglichener werden Einkommensverteilung muss weltweit korrigiert werden
79
…kein Kommentar…
81
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!