SozialCourage Euskirchen Ausgabe 4 2012

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CARITAS IN EUSKIRCHEN 4/12 REGIONALBEILAGE DES CARITASVERBANDES FÜR DAS KREISDEKANAT EUSKIRCHEN E.V. INHALT 2 Ehrenamt// Leben im Alter - Leben in Fülle 3 Gedanken// Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht 4-5 Wohnungslosenhilfe// Neue Notschlafstelle 6 Suchthilfe// ZirkusMobil-drogenfrei 7 Hospizdienst// 10 Jahre Tag der Rose// Auszubildende// Interview 8 Neue Demenzhelfer// Dienste mit neuer Adresse// Messe im Grünen ZirkusMobil-drogenfrei seit sechs Jahren auf Erfolgskurs Vorhang auf im „Zirkus Veybachello“

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Die Hauszeitung der Caritas Euskirchen

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CArITAS In EuSKIrCHEn

4/12r E G I O n A L b E I L A G E D E S C A r I T A S V E r b A n D E S F Ü r D A S K r E I S D E K A n A T E u S K I r C H E n E .V .

InHALT

2 Ehrenamt// Leben im Alter - Leben in Fülle

3 Gedanken// Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht

4-5 Wohnungslosenhilfe// Neue Notschlafstelle

6 Suchthilfe// ZirkusMobil-drogenfrei

7 Hospizdienst// 10 Jahre Tag der Rose// Auszubildende// Interview

8 Neue Demenzhelfer// Dienste mit neuer Adresse// Messe im Grünen

ZirkusMobil-drogenfrei seit sechs Jahren auf Erfolgskurs

Vorhang auf im „Zirkus Veybachello“

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Dass die Zahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft zunimmt, ist mittlerweile hin-länglich bekannt.Wie aber mit dieser Situation umgegangen werden soll und welche Herausforde-rungen auf Kirche und Caritas zukommen - dazu gibt es sicher so viele Antworten, wie es Menschen gibt, die sich dieser Frage stellen.Hermann-Josef Schneider, beim Caritas-verband zuständig für die Offene Altenar-beit, hatte gemeinsam mit Birgit Altmeyer vom Referat Altenpastoral im Generalvika-

riat Köln Ehrenamtliche aus den Senioren-clubs zu einem Seminar nach Maria Rast eingeladen.Im Mittelpunkt des Treffens stand der in einer Düsseldorfer Pfarrgemeinde gedrehte Film „Leben in Fülle - Kirche im demogra-fischen Wandel“. Nach einer Einstimmung mit der Frage, wann man eigentlich alt ist und wie alte Menschen sich selbst wahrnehmen, zeigt der Film die Angebote von Seelsorge und Caritas in diesem Stadtteil: Seniorentreffs, Wohnheime, Seniorengottesdienste,

die dunkle Jahreszeit beginnt. Es wird jetzt wieder spät hell und sehr früh dunkel.Auch ist es draußen kalt und bisweilen ungemütlich. Wie schön und angenehm ist es dann in unseren hell erleuchteten und gut beheizten Wohnungen.Die Last der steigenden Energiekosten ver-anlasst gerade jetzt viele Menschen, sich mit dem Thema Energiesparen auseinan-der zu setzen. Sie ersetzen Altgeräte nach und nach durch energieeffiziente Neuge-räte. Glühbirnen sind häufig bereits „aus-gestorben“ und durch moderne Energie-

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Seminar für Ehrenamtliche

sparlampen oder gar LEDs ersetzt. Elektrogeräte werden abgeschaltet und nicht bloß auf „Stand-by“. Abschaltbare Steckerleisten erfreuen sich steigender Beliebtheit. All dies kann dazu beitragen, die steigenden Energiekosten erträglicher zu gestalten.Bei Menschen im sozialen Abseits werden diese steigenden Energiekosten, gerade jetzt zum Winteranfang, allerdings zuse-hends zum existenziellen Problem.Deshalb haben wir bei der Caritas bereits vor einigen Jahren das Projekt „Stromspar-check“ entwickelt. Die Idee dahinter ist, dass Langzeitarbeitslose zu sogenannten Stromsparhelfern ausgebildet werden und anschließend selbst in sozial schwache Haushalte gehen, um dort Möglichkeiten zum Energiesparen aufzuzeigen. Außerdem erhält jeder beratene Haushalt kostenlos ein Energiesparstartpaket,

welches zum Beispiel Energiesparlampen und abschaltbare Steckerleisten enthält.Immerhin rund 1.200 Haushalte im Kreis Euskirchen konnten wir so in den letzten Jahren beraten und jeder Bedarfsgemein-schaft ein durchschnittliches Sparpotential von 173 Euro pro Jahr aufzeigen. Für Menschen im Hartz IV Bezug ist dies sehr viel Geld.40 langzeitarbeitslose Kreisbürger konn-ten von uns bisher zu Stromsparhelfern ausgebildet werden. Rund ein Viertel die-ser Menschen befindet sich heute, nicht zuletzt durch die Fähigkeiten, welche ihnen als Stromsparhelfer vermittelt wur-den, wieder in einer geregelten Erwerbstä-tigkeitAls positiver Nebeneffekt schlägt die Redu-zierung des CO² Ausstoßes um 300 Kilo-gramm pro beratenen Haushalt jährlich zu Buche.

Franz Josef FunkenGeschäftsführender Vorstand in Euskirchen

Meine sehr verehrtenLeserinnen und Leser,

ambulante Dienste zur Versorgung der Menschen in der Pfarrei…In der anschließenden Diskussion der Seminarteilnehmer zeigte sich, dass es viele Parallelen zu der Situation in den Gemeinden des Kreisdekanats Euskirchen gibt, aber viele Dienste in einer städtischen Umgebung für Betroffene wesentlich leich-ter zu erreichen sind. Die veränderten seel-sorglichen Strukturen erschweren die Arbeit vor Ort zusätzlich. Aber bei allen Teilnehmern des Seminars überwog der Optimismus, dass vor allem die vorhan-dene Struktur der Seniorenclubs in den Gemeinden einen großen Teil der Bedarfe der Menschen vor Ort abdeckt. Neben den Begegnungsmöglichkeiten, die dort vor-handen sind, sind die Clubs auch die Orte, wo Informationen zur Pflege, Essen auf Rädern und andere Hilfsmöglichkeiten ausgetauscht und weitergegeben werden.

HERMANN-JOSEF SCHNEIDER

Leben im Alter - Leben in Fülle

Kontakt und Infos:Hermann-Josef SchneiderCaritas und GemeindeTel. 02251/[email protected]

www.leben-in-fuelle.de

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Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht, wird erleben, dass dieser Ort ganz in der Nähe und der Weg dorthin oft so unwahrscheinlich weit ist. Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht, wird an der Krippe die Armseligkeit des Men-schen und zugleich die Menschwerdung Gottes finden.“

(P. Benedikt Grimm OFM)

In meinen ersten Begegnungen als Kreis-dechant im Caritasverband Euskirchen durfte ich schon viele Menschen kennen-lernen, die sich auf diesen Weg aufgemacht haben, die an der Stelle, wo sie wirken – sei es im Einsatz für Jugend, Familie, Seni-oren, in der Eingliederungshilfe und der Sorge um die Obdachlosen, in der Sucht-hilfe und Rehabilitation, in den Gesund-heitsdiensten …. – Zeugen der menschge-wordenen Liebe Gottes geworden sind! Die weihnachtliche Menschen geworden sind! Für diesen Einsatz möchte ich herzlich danken und ich bin froh, dass wir einen so tatkräftigen Caritasverband in unserem Kreisdekanat haben!

Auch wenn wir uns nicht selber aufmachen können in das „richtige“ Bethlehem, in diese palästinensische Stadt, erinnern uns die Krippen in unseren Häusern und Kir-chen an den Ort, wo Gott Mensch wurde, mehr noch, wo er sogar Kind wurde, vor

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Während ich diese Zeilen schreiben darf, bin ich mit meinen Gedanken schon auf einer Reise in das Heilige Land, die ich mit Gläubigen aus dem Pfarrverband Zülpich unternehmen darf. Neben dem See Gene-zareth, dem Ort, der Schwerpunkt des Wirkens Jesus war und der Stadt Jerusa-lem, fahren wir natürlich auch in die Stadt Bethlehem.

Gerade im Hinblick auf die kommenden Advents- und Weihnachtstage ist Bethle-hem eine ganz besondere Stadt für unseren Glauben. An Weihnachten holen wir uns ja gleichsam, durch die Krippen, die wir auf-stellen, Bethlehem in unsere Kirchen und Häuser. Und jedes Mal, wenn wir uns die Krippen anschauen, machen wir uns auf nach Bethlehem.

In einem modernen Text heißt es:

„Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht!Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht, wird erfahren, dass es viele kleine Schritte sind, die einen dem Ziel näher bringen. Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht, wird entdecken, dass zum Geheimnis der Wüste Durststrecken und Oasen gehören. Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht, wird erkennen, dass wir die Sterne nur am nächt-lichen Himmel sehen können. Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht, wird verspüren, welche stille Kraft in unserer Sehnsucht liegt, die von Gott stammt. Wer sich auf den Weg nach Bethlehem macht, wird merken, dass Gott auch heute bei uns Men-schen Herberge sucht und Heimat.

unseren Augen sichtbar und berührbar! Dieses Geschehen möchte uns, unseren Verband und unsere Gemeinde prägen! Denn es gilt: „Und wird Christus in Bethle-hem tausendmal geboren und nicht in dir, in uns, in unserem Verband und unseren Gemeinden, dann wäre er umsonst gebo-ren!“ (nach Angelus Silesius).

„Transeamus usque Bethlehem!“ – „Kommt, lasst uns nach Bethlehem gehen!“, legen wir alle romantischen Phantasien bei Seite und nehmen wir den Ort so wie er ist. Wir werden die Risse und Brüche wahrnehmen, aber wir werden froh sein, den Ort verehren zu dürfen, an dem Christus geboren worden ist. Wir werden froh sein, den verehren zu dürfen, der das Heil der Welt ist: Jesus Christus, der Sohn Gottes, unser Herr.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Advents-tage, ein frohes und gnadenreiches Weih-nachtsfest und ein glückseliges 2013!

Wer sich auf den Weg nach bethlehem macht

Gedanken

Kreisdechant Guido Zimmermann,Vorsitzender des Caritasrates

Krypta der Geburtskirche in Bethlehem: Der Stern markiert den Geburtsort Jesu.

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Der Winter steht vor der Tür und gerade rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit konnte die Cari-tas Euskirchen mit der Notschlaf-stelle für wohnungslose Mitbür-gerinnen und Mitbürger an ihren neuen Standort in der Kom-merner Straße umziehen.Menschen, deren Obdachlosig-keit meist nur das letzte Puzzel-steinchen einer ganzen Reihe von schicksalhaften Ereignissen wie Überschuldung, Arbeitslosigkeit, Trennung und Verlust ist, haben so auch in diesem Winter die Gewissheit, einen sicheren und warmen Schlafplatz zu finden. Der Umzug war notwendig geworden, weil die alte Notschlafstelle in der ehemaligen Feuerwache der Kreisstadt Euskirchen dem Bagger weichen muss. Der Boden, auf dem sie steht, gehört mit zu dem Gelände, auf welchem der dringend erforderliche Neu-bau der Euskirchener Feuerwache erfolgen wird. Politik, Verwaltung und Caritas suchten gemeinsam nach einer Lösung und kamen überein, die Notunterkunft an den neuen Standort zu verlegen.Im neuen Domizil auf der Kommerner Stra-ße ist die Notunterkunft nun in unmittel-barer Nähe zu den anderen Hilfsangeboten

für wohnungslose Menschen der Caritas Euskirchen untergebracht. Die Notschlaf-stelle ist nämlich nur ein, wenn auch sehr wichtiger, Teil eines ganzen Hilfesystems, welches der Wohlfahrtsverband für Men-schen aufgebaut hat, die entweder bereits ohne Wohnung oder von Woh-nungslosigkeit bedroht sind. In der Tagesstätte können die Menschen sich aufhalten, gemein-sam Zeit verbringen, ihre Wäsche waschen, Körperhygiene betrei-ben oder etwas Warmes

essen. Daneben bieten die Mit-arbeiter der Caritas in der ange-schlossenen Fachberatungs-stelle Hilfe bei Fragen, welche die alltäglichen Existenzsorgen wohnungsloser Menschen betreffen. Von besonderer Bedeutung ist das Angebot einer Postanschrift in der Beratungsstelle für Men-schen, die auf der Straße leben - eben ohne festen Wohnsitz und damit auch ohne eigenen Briefkasten. 197 Postanschriften stellten die Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe im ver-

gangenen Jahr zur Verfügung. Darüber hinaus hat die Caritas im Auftrag der Kreis-

neue (alte) notschlafstelle für Euskirchen

Caritas Euskirchen hält ein ganzes Hilfesystem für Wohnungslose vor

Caritasmitarbeiterin Lydia Honecker ist froh darüber, dass die Notschlafstelle in der Kommerner Straße eine neue Bleibe gefunden hat und wohnungslose Men-schen so auch in diesem Winter einen sicheren und warmen Schlafplatz in der Kreisstadt haben.

Beratungsstellenach §§ 67 ff. SGB XII

Finanzierung: Kreis/Land NRW

NotschlafstelleFinanzierung: Stadt/Spenden/CV

Tagesstätte für Wohnungslose

Finanzierung: CV/Spenden/Stadt

TagestrukturierendeMaßnahmen

Finanzierung: CV/Produktverkauf/Spenden

Betreutes Wohnen §§ 67 ff. SGB XII

Finanzierung: Land NRW/Caritas

Freier Wohnungsmarkt

MO.S.ES Mobile Sozialarbeit Euskirchen Stadt

Finanzierung: Stadt/ Caritas

Euskirchen untergebracht. Die Notschlaf-stelle ist nämlich nur ein, wenn auch sehr wichtiger, Teil eines ganzen Hilfesystems, welches der Wohlfahrtsverband für Men-schen aufgebaut hat, die entweder bereits ohne Wohnung oder von Woh-nungslosigkeit bedroht sind. In der Tagesstätte

ben oder etwas Warmes

hinaus hat die Caritas im Auftrag der Kreis-

Das neue MO.S.ES Fahrzeug ist nun endlich einsatzbereit.

Das umfassende Hilfesystem der Caritas-Wohnungslosenhilfe.

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Kontakt und Infos:Wohnungslosenhilfe und bettenpatenschaftenKommerner Str. 21, 53879 EuskirchenTel. 02251/9418-17/[email protected] 1007616KSK Euskirchen

stadt die Auszahlung des sogenannten Tagessatzes übernommen. Ein Wohnungs-loser ohne geregeltes Einkommen - also quasi jeder - hat Anspruch auf Hartz IV Leistungen, welche in diesem Fall eben täg-lich - als Tagessatz in Höhe von rund 12 Euro - ausgezahlt werden. 112 Menschen nutzten 2011 dieses Angebot.Weiterer Baustein des Hilfesystems ist das Streetworkprojekt MO.S.ES, für welches die Caritas kürzlich auch durch die Unterstüt-zung des Lions-Club Euskirchen-Veybach, ein neues Fahrzeug anschaffen konnte. Ende 2011 kam das Betreute Wohnen für Wohnungslose hinzu, derzeit 6 Plätze, die bereits alle belegt sind. Kostenträger ist der Landschaftsverband Rheinland. Das Ange-bot soll Menschen mit Wohnungslosig-keitserfahrung einen Wiedereinstieg in selbstbestimmtes Wohnen ermöglichen.

Ferner bietet die Caritas in ihrer Werkstatt in der Kommerner Straße sogenannte tages-strukturierende Maßnahmen an. Für einige Stunden täglich können wohnungslose Mit-bürgerinnen und Mitbürger hier unter Anleitung Holzarbeiten ausführen. Sie ler-nen so, wieder Verantwortung zu überneh-men und in einen geregelten Tagesablauf zurück zu finden. Die dabei entstehenden Spielsachen und Vogelhäuschen werden von den Wohnungslosen gemeinsam mit Cari-tasmitarbeitern auf Festen, wie etwa dem Knollenfest oder dem Weihnachtsmarkt verkauft. Der Erlös trägt dazu bei, die Not-schlafstelle zu erhalten. (Auch auf dem dies-jährigen Weihnachtsmarkt ist die Woh-nungslosenhilfe vom 28. November bis zum 2. Dezember mit einem Stand vertreten.) Denn auch wenn die Notunterkunft nun in neue Räume zieht, so ist doch ihr dauer-

hafter Betrieb nicht ohne Spendengelder möglich. Jedes Jahr muss die Caritas Euskir-chen eine Unterfinanzierung von 40.000 Euro durch Eigenmittel und Spenden auf-fangen. „Um die Notunterkunft am neuen Standort herrichten zu können, haben wir Stiftungsmittel beantragt. Für ihren täg-lichen Betrieb sind wir nach wie vor auf Spenden angewiesen, “ so Caritaschef Franz Josef Funken. „In den letzten Jahren haben wir dies aber immer geschafft, auch dank der großartigen Unterstützung durch viele Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und der Verwaltung und Politik des gesamten Kreises Euskirchen.“ Besonders die Möglichkeit, eine Bettenpa-tenschaft in der Notschlafstelle zu überneh-men, wird oft und gern von Spendern genutzt. „Viele haben bereits die zweite Patenschaft in Folge übernommen. Unter-nehmen gehen auch mehrere Patenschaften gleichzeitig ein - dies ist großartig und hilft uns sehr. Vielen Dank dafür!“ so Funken abschließend.

CARSTEN DÜPPENGIESSER

Viel Unterstützung und Zuspruch findet die Akti-on Obdach der Caritas Euskirchen mittlerweile im Kreisgebiet. Ob nun die Katholischen Frauenge-meinschaften Deutschlands, die Firma Pfeifer & Langen, Künstler wie etwa Harmonica Sound Eus-kirchen, Kitas, Vereine wie zum Beispiel Fair Zül-pich und Rotaract, Privatpersonen wie der Geschäftsführer Hubert Hamacher, oder Politiker wie der Bundestagsabgeordnete Detlef Seif, sie alle und noch viel mehr setzen sich für die woh-nungslosen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Eus-kirchen ein. Auf dem Euskirchener Weihnachts-markt ist die Caritas traditionell mit einem Stand vertreten, an welchem die Wohnungslosen selbst gebasteltes Holzspielzeug für „ihre“ Notschlaf-stelle verkaufen. Hierbei werden sie seit Jahren durch Mitglieder aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen und den Landtagsabgeordneten Klaus Voussem unterstützt.

Der ehemalige Kreisde-chant, leitender Pfarrer von Euskirchen und Vor-sitzender des Caritasra-tes, Monsignore Bernhard Auel, widmete die Kollekte seines Abschiedsgottes-dienstes der Wohnungslo-senhilfe der Caritas Eus-kirchen und bat um eine Spende statt perönlicher Geschenke

Sehr geehrte Spender zu Gunsten der Notschlafstelle,mit ganz großem Dank wende ich mich an Sie und möchte ich Ihnen auf diesem Weg ein herzliches „Vergelt’s Gott“ sagen. Der Abschied in Euskirchen ist mir nicht leicht gefallen, die große Teilnahme beim Gottesdienst vor einem Monat hat mich gestärkt und auch froh gestimmt. Ich bin froh über insgesamt 5.306,87 Euro zu Gunsten der Notschlafstelle unseres Caritasverbandes, wird doch dadurch deutlich, dass wir dem Anliegen des II. Vatikanischen Konzils gerecht werden, das heute genau vor 50 Jahren begonnen hat. Die Kirche sollte sich vor allem den Armen zuwenden. Darum gehören die so genannten Nichtsesshaften auch nicht an den Rand der Stadt, sondern mitten hinein. Denn nur so kann es gelingen, ihnen in Würde zu begeg-nen und zu helfen, wieder einen guten Platz in der Gemeinschaft aller zu finden. Inzwischen bin ich hier in Bonn eingezogen. Wenn auch noch nicht alles an seinem Platz steht, so kann ich mich dennoch gut hier einleben.

So grüße ich aus dem nicht allzu fernen Bonn,Ihr

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„Schule am Veybach“ in Satzvey erklärte nun Kreissparkassenvorstand Udo Becker: „Wir werden das Projekt weiter finanziell unterstützen.“ Die Kreissparkasse fördert das Projekt einmalig mit 6.100 Euro, um eine Weiterführung in 2012 und 2013 zu ermöglichen.

Gemeinsam mit Becker stan-den die stellvertretende

Schulleiterin Astrid Müsch, der Vorsit-

zende der Bürger-stiftung, Uwe Schmitz, Caritas-vorstand Franz Josef Funken und als Vertreter des

Landrates Kreisge-sundheitsamtsleiter

Dr. Bernhard Z i e m e r

auf der Bühne der

Schulaula am Vey-bach, um die letzten sechs Jahre „Zir-kusMobil-drogen-frei“ Revue passie-ren zu lassen.

„Wir brauchen in unserer Gesellschaft starke Kinder und daher ist es wichtig, sie an der richtigen Stelle zu fördern“, so Ziemer. Caritaschef Funken erläuterte, wie dieses „Starkma-chen“ durch das Projektteam an den Schu-len jeweils vor sich geht.Das dies wunderbar funktioniert, konnten

die anwesenden Gäste gemeinsam mit Eltern und Schülern der „Schule am Vey-bach“ bei der anschließenden Gala des Zirkus „Veybachello“ selbst erleben. Die Zirkuspädagogin Ulli Türk und Caritasmit-arbeiter Thomas Stihl hatten zusammen mit den Schülern in zwei Projektwochen ein tolles Programm mit Clowns, Akro-baten, Feuerspuckern und Fakiren auf die Beine gestellt. Nach etwa 45 Minuten senkte sich unter großem Applaus der Vor-hang für die jungen Artisten.

Das Projekt „ZirkusMobil-drogenfrei“ setzt an den vorhandenen positiven Möglich-keiten und Eigenschaften der Kinder an und will diese fördern und verstärken. „Der Beifall ist für die Schüler die Belohnung am Ende der Projektwoche“, so Stihl. „Beim ZirkusMobil-drogenfrei können sie eigene

Kräfte erproben, auch wenn sie dabei vielleicht an Grenzen

stoßen, sie brauchen einander und genie-

ßen am Ende den Applaus für ihre Mühen. Sie erfah-ren sich selbst und entwickeln ein großes Stück Selbstvertrauen.“

CARSTEN DÜPPENGIESSER

23 Projektwochen an neun Förder- und zwei Hauptschulen, rund 330 Kinder und Jugendliche als Teilnehmer, drei Lehrer-fortbildungen mit rund 40 Pädagogen, Anfragen von Kindergärten, Schulen und Vereinen – das ist die durchaus beeindru-ckende Erfolgsbilanz des vor sechs Jahren ins Leben gerufenen Suchtprä-ventionsprojektes „Zirkus-Mobil-drogenfrei“.

Das gemeinsame Projekt der Caritas und des Kreises Euskirchen zur L e b e n s k o m p e -tenzerweiterung für Kinder und Jugendliche, wie es offiziell heißt, wur-de durch die finanzi-elle Unterstützung der Bürgerstiftung der Kreis-sparkasse Euskirchen ermög-licht. 2006 stellte die Bürgerstiftung dem „ZirkusMobil-drogenfrei“ 35.000 Euro als Anschubfinanzierung zur Verfügung. Mit diesen Mitteln konnten umfangreiche Materialien zur Durchführung von Zirkus-wochen und Aufführungen angeschafft und die Honorarkosten für die professio-nellen Zirkuspädagogen bestritten werden, welche jede Projektwoche begleiten. Die Kosten der an den Aktionswochen beteilig-ten Fachkräfte der Caritas und des Kreises werden von den jeweiligen Institutionen getragen. Vom Kreisbauhof in Schleiden erhielt das Projekt einen alten Bauwagen, der zum Zirkusmobil umgebaut wurde.Anlässlich des Abschlusses der 23. Projekt-woche an der Mechernicher Förderschule

ZirkusMobil ist seit 6 Jahren Erfolgsmodell23. Projektwoche mit „Zirkus Veybachello“ - Wechsel in der Finanzierung

Freuen sich gemeinsam über den Erfolg des Pro-jektes: (v.l.) Thomas Stihl (Caritas), Schüler der Schule am Veybach, Astrid Müsch (stellvertretende Schulleiterin), Udo Becker (Vorstand Kreissparkasse Euskirchen), Uwe Schmitz (Vorsitzender Bürgerstif-tung), Bernhard Ziemer (Leiter Kreisgesundheits-amt), Franz Josef Funken (Caritas), Jörg Zerche (Kreis Euskirchen), Willi Goebbel (Stadt Mechernich), Guido Lorbach (Kreis Euskirchen).

Große Freude hatten die Schüler der Schule

am Veybach in Mechernich-Satzvey bei der Vorführung des

Gelernten während der großen Ab-schlussgala in ihrer Schulaula.

Volles Haus und begeisterte Zuschauer bei der Gala im „Zirkus Veybachello“

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schätzen, wie die Prüfung tatsächlich für mich gelaufen ist. Es wurden leider viele fremde Themen abgefragt, teilweise auch Unterrichtsstoff des dritten Ausbildungs-jahres. Es hat jedoch bei allen etwas „ge-hakt“.Engel: Wie wirkt das „Gehörte“ auf Sie? Macht Ihnen das ein wenig Unbehagen vor Ihrer noch im Januar anstehenden Zwischenprüfung? Stoll: Nein, ich hoffe, meine Zwischenprü-fung im Januar nächsten Jahres mit gutem Erfolg zu absolvieren, um dann auch bereits im Mai nächsten Jahres die Abschlussprüfung vorziehen zu können. Engel: In Welchem Fachbereich sind Sie denn zur-zeit tätig? Und mit welchen Aufgaben sind Sie dort betraut?

Haas: Zurzeit bin ich in der Verwaltung und dort in der Buchhaltung sowie in den Pro-jekten Stromsparscheck und Cabit tätig. Dort führe ich die Erstgespräche mit den Teilnehmern, stelle ihnen die Maßnahme vor und helfe bei der Betreuung.Stoll: Ich bin der Stabsabteilung Schulen und Bildung zugeteilt und arbeite dort bei der Verwaltung, Organisation und Planung der OGS Stützpunkte mit. Es gefällt mir sehr gut, ich bin viel mit Menschen in Kon-takt. Seit der Begleitung der Visitationen der OGS Stützpunkte weiß ich auch, wie man Protokolle schreibt.Engel: Vielen Dank!

TANJA ENGEL

Engel: Sie sind jetzt beide im zweiten Ausbil-dungsjahr- sozusagen Halbzeit Ihrer Ausbil-dungszeit! Wie gefällt es Ihnen denn nach einen Jahr beim Caritasverband?Stoll: Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl beim Caritasverband und würde am Liebsten bleiben.Haas: Ich fühle mich ebenfalls immer noch wohl beim Caritasverband und fand alle Bereiche, in denen ich bislang eingesetzt worden bin, interessant und gut. Mit den „Zahlen“ komme ich jetzt auch gut zurecht und träume nicht mehr davon.Engel: Halbzeit in der Ausbildungszeit heißt auch Zwischenprüfung- Wie ist diese denn gelaufen?Haas: Ich habe mich gut auf die Zwischen-prüfung vorbereitet, kann aber nicht ein-

Caritasmitarbeiterin Christel Eppelt (1.v.l.) freute sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen Monika Stoffers und Silvia Krüger über die Spende des Linos-Club Euskirchen-Veybach, überreicht durch Theo Spiluttini und Dr. Ahad Bazzazi.

Azubis mittendrinnachgefragt: Wie läufts im zweiten Jahr?

Zurzeit sind bei der Caritas Euskirchen vier Auszubildende beschäftigt. Das Redakti-onsteam der SoCo Euskirchen begleitet sie auf ihrem Weg durch den Verband und ihre Ausbildung. Für diese Ausgabe interviewten wir Marion Haas und Yvonne Stoll. Sie sind im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation. SoCo Eus-kirchen Redakteurin Tanja Engel sprach mit ihnen über ihre bisherigen Erfahrungen.

men. Der Lions-Club Euskirchen-Veybach führte dort bereits zum 10. Mal den „Tag der Rose“ durch. Dabei werden traditionell Hunderte Rosen an Passanten verteilt, be-gleitet von der Bitte um eine Spende für die Demenz- und Hospizhilfe der Caritas Eus-kirchen. „Dieses Jahr können wir ein Ju-biläum feiern, seit einem Jahrzehnt unter-stützen Sie unsere Arbeit mit dieser tollen Aktion“, freute sich Caritaschef Franz Josef Funken bei der Spendenübergabe.„Wir haben den Tag der Rose damals ins Leben gerufen, um ganz bewusst diese wichtige Arbeit hier bei uns in der Region zu unterstützen“, so Spiluttini. Mittlerwei-le wüssten viele Passanten schon Bescheid. „Es ist erstaunlich, wie es gelungen ist, durch die kleine Geste der geschenkten Rose, verbunden mit der Bitte um eine Spende, die Hospizarbeit in den Köp-fen der Menschen positiv zu verankern“, betont Spiluttini.

Die Caritasmitarbeiterinnen Christel Ep-pelt, Silvia Krüger und Monika Stoffers, die zusammen mit ehrenamtlichen Caritas-helferinnen den „Tag der Rose“ begleiten, freuten sich über das freiwillige Engage-ment und betonten die Wichtigkeit einer solchen Aktion. „Nicht allein die Geldspen-de, über die wir uns natürlich sehr freuen und die wir gut gebrauchen können, finde ich erwähnenswert. Es ergaben sich inter-essante Gespräche mit den Passanten. Die Menschen haben mittlerweile die Scheu vor dem Thema Hospizarbeit verloren“, so das gemeinsame Fazit der Caritasmitarbei-terinnen.

CARSTEN DÜPPENGIESSER

10. Tag der rose in EuskirchenLions Club unterstützt Hospizhilfe nachhaltig

Lions-Club überreichte bereits zum 10. Mal Spende für Demenz- und Hospizar-beit - Im Frühjahr Hunderte Blumen in der Innenstadt verteilt.

Der amtierende Präsident des Lions-Club Euskirchen-Veybach, Theo Spiluttini und sein Clubkollege Dr. Ahad Bazzazi, der Vorsitzende des Fördervereins der Lions, waren jetzt im Caritas-Servicezentrum De-menz und Hospiz „Café Insel“ in der Frau-enbergerstraße in Euskirchen zu Gast, um einen Spendenscheck über 1.000 Euro zu-gunsten der Demenz- und Hospizhilfe des Wohlfahrtsverbandes zu überreichen.Die Summe war auf dem Euskirchener Stadtfest im Frühjahr zusammen gekom-

CArITAS bEI unS 7

Caritas HospizdienstFrauenbergerstr. 2-4, 53879 EuskirchenTelefon: 0 22 51/12 65 10

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Demenz erkrankt sind, zu betreuen und mit ihnen Zeit zu gestalten. Im Rahmen ihrer Schulung ist den Teilnehmern mit Unter-stützung von kompetenten Fachleuten eine Menge an Wissen und „Handwerkszeug“ vermittelt worden. Die Caritas Euskirchen wird in Kürze erneut einen Qualifizierungskurs zum Demenz-helfer anbieten. Demenz-Koordinatorin Sylvia Krüger gibt interessierten Kreisbür-gerinnen und Bürgern unter der Rufnum-mer 02251/126712 nähere Infos zum geplanten Kurs.

Während einer kleinen Feierstunde in der Begegnungsstätte „Café Insel“ des Caritas-Servicezentrums Demenz und Hospiz erhielten kürzlich 9 Teilnehmer des Qualifi-zierungskurses „Gemeinsam Brücken bau-en“ von der Koordinatorin der Demenzhil-fe, Silvia Krüger, im Beisein des zuständigen Fachbereichsleiters Klaus Schruff, ihre Zer-tifikate und können nun künftig als ehren-amtliche Demenzhelfer tätig werden. Der Kursus umfasste insgesamt 33 Unterrichts-stunden. In 10 Abendseminaren wurden die Teilnehmer befähigt, Menschen, die an

8 CArITAS bEI unS Regionalbeilage des Caritasverbandes für das Kreisdekanat Euskirchen e.V. So zi al cou ra ge 4 | 2012

CArITAS In EuSKIrCHEn

IMPrESSuM

Herausgeber: Caritasverband für

das Kreisdekanat Euskirchen e.V.

Redaktion: Carsten Düppengießer

(verantwortlich)

Redaktionsteam: Maria Surges, Sebastian Seifert,

Hermann-Josef Schneider, Monika Stoffers,

Tanja Engel

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

Caritas-Geschäftsstelle, Wilhelmstraße 52,

53879 Euskirchen, Tel. 02251/7000-42

[email protected]

www.caritas-eu.de

Fotos: Caritas Euskirchen; Seite 3: G. Zimmermann

Layout: Carsten Düppengießer

neue Demenzhelferinnen und Helfer qualifiziert

Ehrenamtliche bauen brücken

Psychisch Kranke organisierten Messe im GrünenBesucher der SPZ-Tagesstätte feierten mit Psychiatrie-Seelsorger

Auch 2012 organisierten die Besucher der SPZ-Tagesstätte gemeinsam mit Psychiatrie-Seelsorger Pfarrer Willi Wisskirchen einen Freiluftgottesdienst. Die Gäste der Tagesstätte stellten auch die Liedhefte und Fürbitten zum ausgewählten Thema „Glauben“ zusammen. Ein „Dankeschön“ für die unkomplizierte Genehmigung geht an die Verwaltung der Kreisstadt Euskirchen und eines an Petrus für das gute Wetter.

Freuten sich gemeinsam mit den neuen De-menzhelferinnen und Helfern über die geschaff-te Qualifikation: Dietmar Seichter (1.v.l.) und Silvia Krüger (5.v.l.) von der Caritas Euskirchen

Die Caritas-Dienste der Entschul-dungshilfe, das Caritas-betreu-ungswesen und der Caritas-Migra-tionsdienst sind umgezogen:

EntschuldungshilfeKapellenstr. 11, 53879 EuskirchenTelefon: 0 22 51/6 50 45-11 Persönliche beratung nur nach telefonischer TerminabspracheTelefonische beratung und Terminabsprache:Mo bis Fr von 11:30 - 12:30 uhr

InsolvenzberatungKapellenstr. 11, 53879 EuskirchenTelefon: 0 22 51/6 50 45-19 Persönliche beratung nur nach telefonischer TerminabspracheTelefonische beratung und Terminabsprache:Mo bis Fr (ausser Do.) von 11:30 - 12:30 uhr

betreuungswesenKapellenstr. 11, 53879 EuskirchenTelefon: 0 22 51/6 50 45-21,-23,-24,-26Fax: 0 22 51/6 50 45-22

MigrationsdienstKapellenstr. 11, 53879 [email protected]: 0 22 51/6 50 45-21