Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst Struktur und Eigenschaften der Materialien Vorlesung Teil 2:...
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Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Struktur und Eigenschaften der
Materialien
Vorlesung Teil 2: Zweistofflegierungen
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Legierungen entstehen durch Zusatz anderer Stoffe zu einem Metall (Legierungskomponenten).Das Mischungsverhältnis ist beliebig. Der metallische Charakter bleibt erhalten.
Ziele höhere Festigkeit bei ausreichender Zähigkeit besseres Verschleißverhalten besseres Korrosionsverhalten Formbarkeit
Legierungen
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Legierungsbildung
Unlöslichkeit teilweise vollkommeneLöslichkeit Löslichkeit
physikalischeGemenge
heterogenmehrere Phasen
Mischkristalle
homogeneinphasig
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Definition
Phasen sind:
• chemisch homogene
• kristallographisch unterscheidbare
Anteile eines physikalischen Gemenges
Je nach Mischbarkeit können im flüssigen oder festen Zustand eine oder mehrere Phasen vorliegen.
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Zweistoffsystem
Legierungen bestehen aus zwei Komponenten
Löslichkeit im festen Zustand: Anzahl der
Phasen:
nicht 2
teilweise 2
vollkommen 1
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Zustandsschaubilder
sind die graphische Darstellung der Phasenbe-
ziehungen in Legierungssystemen.
Parameter sind Temperatur und Konzentration.
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Zustandsdiagramm
Te
mp
era
tur
T
Konzentration C
Erstarrung von Legierungen:
TS, A
TS, B
- vollständige Löslichkeit- teilweise Löslichkeit- Unlöslichkeit
100 75 50 25 % 00 25 50 75 % 100
Element A Element B
TS - Schmelztemperatur
?
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Amorphe vs. kristalline Erstarrung
amorph kristallin
Te
mp
era
tur
T
Abkühlzeit tT
em
per
atu
r T
Abkühlzeit t
flüssig
erstarrt
TS
Beginn der Erstarrung
Ende derErstarrung
Haltelinie - Freiwerdender Kristallisationswärme
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Temperatur - Zeit - Kurven vom Erstarrungsprozeß eines
reinen Metalls (Kupfer)
vom Erstarrungsprozeß einer Legierung (Nickel-Kupfer)
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Kristalline Erstarrung reiner Stoffe
Te
mp
era
tur
T
Abkühlzeit t
Te
mp
era
tur
T
Abkühlzeit t
TS, A
TS, BKri
sta
lle
S
chm
elze
Kri
sta
lle
S
chm
elzeKristallisation
Kristallisation
Metall A Metall B
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Abkühlverlauf bei der ErstarrungT
em
per
atu
r T
Abkühlzeit t
reines Metall + Legierung amorpher Stoffeutektische Legierung
A
B
TS, A
TS, B
Beginn derErstarrung
Ende derErstarrung
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Phasenzustände
Schmelzeund Kristalle
KristalleSchmelze
Te
mp
era
tur
T
Abkühlzeit t
TK
TK B
TK E
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Phasenregel
F - Anzahl der Freiheitsgrade
Möglichkeit der Änderung von Temperatur oder
Konzentration, ohne dass P sich ändert
K - Anzahl der beteiligten Komponenten
P - Anzahl der Phasen
F = K - P + 1
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Phasenregel - Beispiel
Erstarrung einer Zweikomponenten Legierung:
F = 2 - 2 + 1 = 1
1 Freiheitsgrad, d.h. die Temperatur kann sich während
der Erstarrung ändern. Man erhält Knickpunkte bei Kri-
stallisationsbeginn und Kristallisationsende.
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Phasenregel - Beispiel
Erstarrung eines amorphen Stoffes:
F = 1 - 1 + 1 = 1
1 Freiheitsgrad, d.h. die Temperatur kann sich während
der Erstarrung ändern. Man erhält keine Knick- und
Haltepunkte.
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Phasenregel - Beispiel
Erstarrung eines reinen Metalls:
F = 1 - 2 + 1 = 0
Die Temperatur muss so lange konstant bleiben, bis die
erste Phase = Schmelze verschwunden ist, d.h. bis das
System einphasig ist. Man erhält einen Haltepunkt.
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Vollkommene Unlöslichkeit im festen und flüssigen ZustandT
em
per
atu
r T
Konzentration C
TS, A
TS, B
100 % 100 %
Element A Element B
Liquidus-linie LL
Solidus-linie SL
SA + SB
A + SB
A + B
Abkühlzeit t
TS, A
TS, B
L
60 % A40 % B
L
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Vollkommene Unlöslichkeit im festen und flüssigen Zustand am Beispiel Eisen - Blei
Tem
per
atu
r T
Konzentration C
TS, A
TS, B
100 % 100 %
Element A Element B
Liquidus-linie LL
Solidus-linie SL
SA + SB
A + SB
A + B
Abkühlzeit t
TS, A
TS, B
L
60 % A40 % B
L
Eisen - Blei real
Fe Gew - % Pb Pb
Tem
per
atu
r in
°C
1600
1500
1400
400
300
2000 20 40 60 80 100
SFe + SPb
1528°
Fe + SPb
327° Fe + Pb
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Vollständige Löslichkeit im flüssigen und festen ZustandT
em
per
atu
r T
Konzentration C100% A 100% B
TS, B
TS, A
Schmelze SA B
Liquiduslinie
Soliduslinie
Mischkristalle MK
MK + SA B
L1
Abkühlzeit t
T
L2 L A L B
MKMK MK
MKMKMK
MK
L2L1
- Knickpunkte
L A L B
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Vollkommene Löslichkeit im flüssigen Zustand, Unlöslichkeit im festen Zustand
Schmelze SA B
S + AS + B
Kristalle A + B
Soliduslinie - Eutektikale- eutektischer Punkt oder Eutektikum
Liquiduslinie
Abkühlzeit t
T
L1
- Knickpunkte
L2 L3 L A L BL1 L2 L3
Konzentration C100% 100% A B
TS, B
TS, A
TEu.
L B L A
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Hebelgesetz
* Menge der Restschmelze~ 45%
* Menge der bereitsgebildeten Mischkristalle~ 55%
L1
T1
T2
T3
* *
Schmelze SA B
Misch-kristalle MK
100% 100% A B
TS, B
TS, A
b
c d e
a
Konzentrationder MK bei T2:20% B80% A
Konzentration derRestschmelze bei T2:ca. 65% B 35% A
f g
Hebelgesetz der abgewandten
Hebelarme: für T2 gilt
c d = Menge der Restschmelze
d e = Menge der bereits gebildeten
Mischkristalle
Hebelgesetz der zugewandten
Hebelarme: für T2 gilt
Konzentration der Restschmelze,
bzw. der Mischkristalle
für T1 und T3 analog verfahren
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Untereutektisches Gefüge
Eutektikum
nichtmetallischeEinschlüsse
+ MK
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Vollkommene Löslichkeit im flüssigen Zustand, Unlöslichkeit im festen Zustand
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Vollkommene Löslichkeit im flüssigen Zustand, Unlöslichkeit im festen Zustand
100% 100% A B
Konzentration C
L1 L2 L3
Schmelze SA B
S + AS + B
Kristalle A + B
TS, B
TS, A
TEu.
EEutektikum
A B
E = A + B
100%
0%
Gefüge-anteil
100%
0%
65% A35% E
55% B45% E
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Zustandsdiagramm Blei - Zinn
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Vollkommene Löslichkeit im flüssigen Zustand, teilweise Löslichkeit im festen Zustand
V - Diagramm mit Mischungslücke
Liquiduslinie
SoliduslinieS
egregationslinieSA B + -MK
-MK
MK - +
L1
aSchmelzea
Schmelze SA B
SA B +
-MK-MK
TS, B
TS, A
Konzentration C100% 100% A B
Te
mp
era
tur
T
b
c
d
e
b
c
d
e
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Vollkommene Löslichkeit im flüssigen Zustand, teilweise Löslichkeit im festen Zustand
peritektische Reaktion
Liquiduslinie
Soliduslinie
Peritektikale
Seg
rega
tions
linie
+ S
+MK
Schmelze S
+ S
+ MK + + MK
L1
a
b
c
d
Schmelzea
b
c
d
Konzentration C100% 100% A B
TS, B
TS, A
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Zustandsdiagramme von Zweistoffsystemen
nicht - nicht
Fe / PbAg / NiAl / Pb
- vollkommen -
Linsendiagramm
Cu / Ni
vollkommen - nicht
V-Diagrammeutektisches System
Bi / Cd
vollkommen - teilweise
V-Diagrammeutektisches Systemmit Mischungslücke
Al / Mg
vollkommen - teilweise
peritektisches System
Pt / Ag
vollkommen - nicht (- teilweise)Verbindungsbildung
mit offenemMaximum
Ca / Mg
vollkommen - nicht (- teilweise)Verbindungsbildung
mit offenemMaximum
K / Na
Löslichkeit imflüssigen - festen
Zustand
Löslichkeit imflüssigen - festen
ZustandZustandsdiagramm ZustandsdiagrammBeispiele Beispiele
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Einfluß der Legierungszusammensetzung auf Zugfestigkeit und Bruchdehnung
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Zustand eutektisches Systemeutektische Systemmit Mischungslücke
peritektische System
flüssig vollkommene Löslichkeit
festvollkommeneUnlöslichkeit reine Kristalle
begrenzte Löslichkeit MischkristalleEutektikum = Gemischvon Mischkristallen
Bildung von Mischkristallen,kein Eutektikum
flüssig
fest
gemeinsamer Punkt von Liquidus- undSoliduslinie im Eutektikumeutektische Reaktion an der EutektikalenSE Akrit + BKrit SE MK + MK
kein Minimum in derSoliduslinieperitektische Reaktion an derPeritektikalen
MK Schmelze + MK
MK Schmelze + MK
Zustandsübersicht
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Abhängigkeit des E-Moduls von der Legierungszusammensetzung
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Unterschied zwischen Kristallgemisch und Mischkristall
Härte
elektr. Widerstand
elektr. Widerstand
Wärmedehnung
Prof. Dr.-Ing. Dorothee Schroeder-Obst
Kaffeepause !