Präoperative Myomembolisation als Option bei großem Uterus ...
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U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N
Präoperative Myomembolisation als Option bei großem Uterus myomatosus und dringendem Wunsch nach Uteruserhalt –
drei Kasuistiken
Th. Kröncke*, M. David*** Klinik für Strahlenheilkunde, CCM**Klinik für Gynäkologie, CVK
Kasuistiken 2011
• Pat. 1:
43-jährige Patientin mit dringendem Wunsch nach uteruserhaltendem Vorgehen, palpatorisch Uterus bis 2 Querfinger oberhalb des Nabels reichend.
• Pat. 2:
40-jähr. Pat. (Virgo) mit potentiellem Kinderwunsch und einem dringenden Wunsch nach uteruserhaltendem Vorgehen. Uterus palpatorisch bis 3 Querfinger unter den Rippenbogen reichend; sie gibt keine Beschwerden an; nebenbefundlich schlecht eingestellter Diab. mellitus.
• Pat. 3:
51-jähr. Patientin mit einem Uterus palpatorisch 2 Querfinger über dem Nabel mit einem großen dominanten Vorderwandmyom. Im Vordergrund stehen Druckbeschwerden. Die Patientin wünscht unbedingt ein uteruserhaltendes Vorgehen.
Pat. 1 (43j.)Coronar (li.) und sagittal (re.) orientiertes T2-gewichtete MRT
Aufnahme des Uterus; Pfeil: Nabelhöhe
Pat. 1 (43j.): Angiogramm, linke A. uterina vor UAE
Ablauf der Myomembolisation (UAE)
Embolisation der Aa. uterinae mit Partikeln def. Größe
kontrollierter Myominfarkt
Rückgang der Blutungs- / Druckbeschwerden;
Schrumpfung der Myomknoten
(über Monate)
(sofort)
Pat. 1 (43j.): Angiogramm, linke A. uterina nach Embolisation
Pat. 1, 43 J.; Uterus am Beginn u. Ende der OP
Pat. 2 (40j.):Coronar (li.) und sagittal (re.) orientiertes T2-gewichtete MRT
Aufnahme des Uterus;
Pat. 3 (51 J.): 2,1 kg schweres Myom
Pat. 1 Pat. 2 Pat. 3
Hämoglobin (g/dl)-präoperativ-bei Entlassung
12,6 9,3*
12,910,5
11,3 9,3
Krankschreibung (in Wo.) 9,5 14 5
Beeinträchtigung der Lebensführung (in Wo.)
9 gar nicht 7
Narbenlänge (ca. 3 Monate postop.; in cm)
12 15 11
Durchmesser größtes Myom (lt. histolog. Befund; in cm)
11,5 x 9 x 8 18,5 18 x15 x 13
Postoperatives Befinden**-bezogen auf Myombeschwerden-bezogen auf allgemeine Gesundheit
98
54
10 8
Druckgefühl im Unterbauch/ Fremdkörpergefühl**-präoperativ-postoperativ
40
keine Angabe0
40
Operationsempfehlung an Freundin ja ja ja
*nach Transfusion von 2 Einheiten Erythrozyten-Konzentrat; **Skala : 0 (= gar nicht) bis 10 (= maximal)
Subjektive und objektive Angaben zur Charakterisierung des postoperativen Zustandes und der Zufriedenheit der Patientinnen
PUAE in der internationalen Literatur (Fallserien)ErstautorPubl.jahr
Pat.(n)
Kontroll-gruppe
Op.modus
Wesentliche Ergebnisse
Ngeh2004
5 ja Lap. Blutverl. geringer, Bluttransf. nur in Kontrollgr., Op.zeit u. Dauer Klinikaufenth. ähnlich
Dumousset2007
22 nein LS (12)Lap. (9)HE (1)
leichtere Myomentf., keine Bluttransf., mittl. Hb-Wert prä-/postoperativ 12,3 vs. 10,3 g/dl
Üstünsöz2007
15 ja Lap. vs. Kontrollgr. Op.zeit kürzer, Blutverlust geringer, keine Bluttransf., keine HE
Malartic2010
12 nein LS (6)Lap (3)Hyst.(3)
Hb-Diff. prä-/post - 0,97g/dl, keine Blutübertragung, keine ernsthaften Komplikationen
Tixier2010
30 ja Lap. (25)LS (5)
Blutverlust, Op.zeit, prä-/postop. Hb-Diff. vs. Kontrollgr. geringer, Klinikaufenthalt länger
Butori2011
33 nein Lap. (25)LS (8)
leichtere Myomentf., keine Bluttransf., mittl. Hb-Wert prä-/postoperativ 12,9 vs. 11,4 g/dl, keine HE
Goldman2012
12 ja LS Studien- vs. Kontrollgr.- sign. größere Myome/Uteri: trotzdem Op.zeit, Blutverlust, Hb-Diff. ähnlich; Klinikaufenth. nach PUAE länger
Zusammenfassung
• UAE ist weltweit ein etabliertes Verfahren zur Myomtherapie als Alternative zur Operation; Kombination beider Vorgehensweisen ist wenigen Fällen vorbehalten.
• Mit präoperativer UAE lassen sich Blutungskomplikationen vermindern und ein Uteruserhalt gewährleisten.
• PUAE kann bei solchen Patientinnen in Erwägung gezogen /angeboten werden, die den Uteruserhalt unbedingt wünschen, bei denen aber präoperativ bereits von einem erhöhten Blutungsrisiko ausgegangen und/oder bei denen das intraoperative Hysterektomierisiko („technische Gründe“ ) als hoch eingeschätzt wird.
• Zusatzkosten durch die Embolisationsmassnahme stehen ein u.U. verkürzter Klinikaufenthalt durch einen günstigeren intra- und postoperativen Verlauf und die teilweise oder gänzliche Einsparung von Blutkonserven sowie eine große Zufriedenheit der behandelten Patientinnen gegenüber.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!