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M. Esponda-Argüero Dateisystem WS 2011/2012 1 Prof. Dr. Margarita Esponda-Argüero

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Dateisystem

WS 2011/2012

1

Prof. Dr. Margarita Esponda-Argüero

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Dateisystem

Das Betriebssystem muss eine Schnittstelle zur Verfügung stellen, die für alle verschiedenen Massenspeichermedien funktioniert.

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Erste Festplatten

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1956

5 MByte Daten

1 Tonne

IBM-350 RAMAC-Festplatte

Mini-Festplatte

Zugriffszeit von 600 Millisekunden

$50.000

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50 Jahre später

4

IBM RAMAC (1956)

Seagate Momentus(2006) Differenz

Kapazität 5MB 160GB 32,000

Flächendichte 2K bits/in2 130 Gbits/in2 65,000,000

Preis/MB $1,000 $0.01 1 / 3,200,000

Spindelgeschwindigkeit 1,200 RPM 5,400 RPM 5

Gewich ca. 1 ton 4 oz 1 / 9,000

Daten-Transfer 10 KB/s 44 MB/s 4,400

Leistung 5000 W 2 W 1 / 2,500

Suchen 600 ms 10 ms 1 / 60 1 / 9,000

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Dateisystem

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CPU Hauptspeicher

Bridge

Festplatte NIC

Memory Bus(System Bus)

Ein-/Ausgabe-Bus

off-line Speicher

CD-RW USB drive

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Remote-DateisystemLokales Dateisystemvon Typ 2

Netz

Lokales Dateisystemvon Typ 1

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VFS-Schnittstelle

DateisystemSchnittstelle zum

Benutzerprogramm

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Datei-KonzeptDatei (File)

Abstrakte Datenstruktur, die die kleinste logische

Informationseinheit darstellt, die von einem Prozess

erzeugt und persistent gespeichert werden kann.

Das Betriebssystem befreit die Benutzer und Software-

Entwickler von Hardwaredetails, indem eine abstrakte

Informationseinheit zur Verfügung gestellt wird.

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Datei vs. DiskDatei Abstraktion Massenspeicher

- Die Information ist in Bytes

- Die Information ist in Blocks

- Symbolische Namen - Blocknummer

- Zugriff-Schutz - Kein Schutz

- Konsistenz wird garantiert

- Keine Garantie über die Konsistenz, nachdem ein Block überschrieben wird.

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Datei-Struktur

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- keine einfache Sequenz von Zeichen oder Bytes

- einfache Struktur

Sequenz von Datensätze

festen oder variablen Längen

- komplexe Struktur

ELF-Dateien

Baum-Struktur

formatierte Dokumente

Wer entscheidet

das Betriebssystem oder das Programm

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Dateistruktur

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Dateien können verschiedene interne Strukturen haben.

Unstrukturierte Byte-Folge

Sequenz von Datensätzen

Baum von Datensätzen

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Dateisystem-Struktur

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- Lokale Dateisysteme

- Baumstruktur- O(log n)

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Dateisystem-Struktur

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- mit einer Ebene

- früher auch in großen Rechnern

- heute nur in kleinen eingebetteten Systemen

- sehr einfach zu implementieren

- URLs

- zwei Ebenen

- Erste Lösung in Mehrbenutzersystemen

Dateisysteme haben Verzeichnisse, die selbst wieder als Dateien gespeichert werden müssen.

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Dateisystem-Struktur

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- Hierarchische Dateisysteme

- modernen Systeme sind meistens so organisiert

Filesystem Hierarchy Standard (FHS)- Relationäle DBFS (Java basierte Dateisystem-Implementierung),

liquidFOLDERS, WinFS

- nach Kontext Page-Ranking

- Content-based Bilder nach der umgebenen Information zu

klassifizieren, ohne den Namen zu kennen (Google)

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Anforderungen an das DateisystemPersistent

- Dateien sollen gesichert werden nach Abschalten oder nach Absturz des Systems

Benennung von Dateien- flexibel - Eine Datei darf mehrere Namen haben

Geschützte/gemeinsame Benutzung - exklusiver Zugriff- beschränkter/gemeinsamer Zugriff

Effizient für verschiedene Zugriffspattern- Sequentieller Zugriff- Random-Zugriff

Minimaler Platz-Overhead für Metadaten

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Dateisystem

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Datei-Operationencreate(), open(), close(), read(),

write(), seek(), unlink(), usw.

Virtuelles Dateisystem VFS

Schnittstelle zum Benutzerprogramm.

Abstraktion innerhalb des Kernels, um die Koexistenz von verschiedenen Dateisystem-Implementierungen zu ermöglichen.

Buffer Cache Eine Hashtabelle mit Buffer-Einträgen und eine Liste leerer Buffer wird hier verwaltet.

Gerätetreiber

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Datei - Eigenschaften

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Name Symbolischer Name

Identifier Tag-Nummer, um eine Datei innerhalb des Dateisystems eindeutig zu identifizieren.

Type Wichtige Information für Systeme, die verschiedene Dateitypen unterstützen.

Location Zeiger auf das Gerät und auf die Position innerhalb des Geräts, in dem die Datei gespeichert ist.

Grundlegende Eigenschaften

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Datei - Eigenschaften

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Size Größe der Datei in Bytes, Words oder Blocks.

Protection Zugriffskontrolle.

Time Zeitinformation über Erzeugung, letzte Veränderung und letzte Verwendung.

Owner Welche Programme/Benutzer hat die Datei gespeichert.

… weiter mit grundlegenden Eigenschaften

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Grundlegende Datei-Operationen

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Create - Platz für eine neue Datei muss gefunden werden

- Ein Eintrag ohne Daten für die neue Datei muss in dem entsprechenden Verzeichnis gemacht werden

Write - Eine Datei wird gesucht, deren Namen eingegeben werden muss.

- (Das System muss ständig die Position aufbewahren, in der als nächstes geschrieben werden soll).

Read - Ein angegebener Dateiname wird gesucht, Daten werden gelesen und an eine angegebene Speicherposition platziert.

- (Ein Zeiger auf die nächste Position, die gelesen werden kann, muss ständig aufbewahrt werden).

Aus Betriebssystemsicht

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Grundlegende Datei-Operationen

Seek - Eine Datei wird durchsucht und ein Zeiger auf einem gesuchten Wert platziert.

Delete - Zuerst wir der Name der Datei gesucht und nachdem der Name im Verzeichnis gefunden wurde, wird zuerst der Platz freigegeben, der die Datei belegt.

- Zum Schluss wird die Datei-Entry aus dem Verzeichnis gelöscht.

Truncate - Diese Operation erlaubt es, den Inhalt einer Datei zu löschen, ohne den Eintrag mit Eigenschaften aus dem Verzeichnis zu löschen.

Aus Betriebssystemsicht

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Datei-OperationenWeitere Operationen können prinzipiell aus den ersten sechs grundlegenden Operationen zusammengesetzt werden.

append - Am Ende einer Datei werden neue Daten angehängt.

rename - Eine Datei wird gesucht und ihre Namen-Eigenschaft geändert.

z.B.

copy - Hier wird eine neue Datei erzeugt und dann mit Read- und Write-Operationen der Inhalt kopiert.

Eine Reihe von set- und get-Operationen, mit denen die Eigenschaften von Dateien geändert werden können, gehören auch zur Dateisystem-Schnittstelle.

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Datei-OperationenDie meisten Betriebssysteme bieten eine open- und close- Operation.

Mit Hilfe dieser beiden Operationen können Prozesse den Zugriff auf Dateien für eine Weile ermöglichen und eine Reihe von Lese- oder Schreibe-Operationen effizienter realisieren.

Für die Implementierung der open- und close- Operationen verwendet das Betriebssystem eine oder mehrere Tabellen.

Mehrere Prozesse sollen auch manchmal gleichzeitig auf eine Datei zugreifen können.

open-file tables

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Das Öffnen einer Datei− Virtuelles oder konkretes Speichergerät suchen

− Datei in die Verzeichnisstruktur suchen− Zugriffsrechte kontrollieren

− Konsistenz der Operation überprüfen

− Lokalität der Datei feststellen− Verwaltungsstrukturen der Datei im Hauptspeicher anlegen für

spätere Lese-/Schreibe-Operationen− die geöffnete Datei wird in die open-file Table des Prozesses

eingetragen.

Das Schließen einer Datei- Nach Eingabe der Datei-Eintragszeiger wird diese aus der open-file

Table des Prozesses entfernt.

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Verwaltung geöffneter Dateien

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Pro Datei werden mindestens

– Informationen zum Auffinden der Datenblöcke

– Informationen über die Zugriffsrechte

– ein Referenz-Zähler

Pro Ein-/Ausgabekanal werden mindestens

– die Referenz auf die Dateiinformationen

– ein individueller Positionszeiger innerhalb der Datei

– ggf. ein weiterer Referenz-Zähler

benötigt.

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Verwaltung geöffneter Dateien

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Das Dateisystem verwendet oft zwei Tabellen.

pre-process table

system-wide table

hier werden alle Dateien eingetragen, die ein Prozess gerade benutzt.

Zusätzliche Information wie z.B. Iterator, Zugriffsmodus und ein Zeiger auf den Eintrag der Datei in die system-wide table.

Hier befinden sich prozessunabhängige Informationen über die Dateien wie z.B. Dateigröße, Zugriffsdaten, Lokalität auf dem Speichermedium und ein Zähler pro Datei, um zu kontrollieren, wie viele Prozesse gerade mit der Datei arbeiten.

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Kanäle

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- 0 Standard-Eingabekanal

- 1 Standard-Ausgabekanal

- 2 Standard-Fehlerkanal

Prozess A

Prozess B

6543210

Festplatte

Beispiel Unix/Linux

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pos

Prozess B

Prozess A

Benutzer-Adressraum Kernel-Adressraumopen file table

Verwaltung geöffneter DateienEin-Ausgabekanäle Iteratoren

Dateien Verzeichnis

26

0

1234

0

12345

pos

pos

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Schutz-MechanismenDas Betriebssystem muss kontrollierte Zugriffsmöglichkeiten auf Dateien anbieten.

Zwingend (Mandatory) oder beratend (advisory):

Mandatory – der Zugriff auf eine Datei wird vom Betriebssystem verweigert, z.B. wenn ein anderer Prozess den Lock der Datei besitzt.

Advisory – Prozesse werden nur gewarnt über den Lock-Zustand einer Datei und können selber entscheiden, wie sie sich verhalten.

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Datei-Locks

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Die meisten Betriebssysteme unterstützen die Verwendung von Locks, um den Zugriff auf Dateien zu blockieren.

Verschiedene Sorten von Locks:

Standard LockEine bereits geöffnete Datei darf nicht ein zweites Mal geöffnet werden.

Opportunistic Lock

Ein Client holt sich vom Server ein Datei-Lock, um in einer lokalen Kopie der Datei Veränderungen zu realisieren.

Wenn ein anderer Prozess Zugriff auf die Datei haben will, unterbricht der Server den Oplock des Clients, holt sich die Veränderungen im Server und teilt den Lock dem neuen Client zu.

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DateitypenSoll das Betriebssystem Dateitypen unterstützen?

Lösungen:

- der Dateityp ist Teil des Dateinamens

- der Dateityp wird in der Datei gespeichert

- nur Dateitypen bezüglich der internen Struktur einer Datei.

- jedes Betriebssystem muss mindestens die Struktur von

ausführbaren Dateien unterstützen, um Programme laden

und ausführen zu können.

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DateistrukturAusführbare Datei

Magische Zahl

Textgröße

Datengröße

BSS-Größe

Symboltabellengröße

Einstiegspunkt

Flags

Text

Daten

Relokations-Bits

Symboltabelle

Header

Eine sogenannte magische Zahl (magic number) am Anfang der Datei kennzeichnet seine Ausführbarkeit.

Eine scheinbar unstrukturierte Folge von Bytes wird vom Betriebssystem interpretiert.

Jedes Betriebssystem soll mindestens seine eigene ausführbare Datei erkennen und interpretieren können.

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DateizugriffEs gibt zwei Hauptformen von Dateizugriffen

− Sequenzieller Zugriff

- einfachste Zugriffsart

- in einigen Speichermedien die einzige Möglichkeit

- (Magnetbänder)

-Direkter Zugriff

- Mit der Einführung von Festplatten als Speichermedium wurde es erst möglich.

- Unentbehrlich für viele Anwendungen (z.B. Datenbanken).

- Operationen mit entsprechender Blockposition müssen vom Betriebssystem angeboten werden.

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Verzeichnisstruktur

Die Verzeichnisstruktur kann als eine Symbol-Tabelle

betrachtet werden, mit deren Hilfe Dateinamen in

Verzeichniseinträge übersetzt werden können.

Ein Dateieintrag kann in verschiedenen Verzeichnissen

sichtbar sein.

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VerzeichnisstrukturModerne Rechnersysteme haben Graph-Strukturen in ihren Verzeichnissen.

Operationen:

link erzeugt einen Eintrag von

einer vorhandenen Datei in

einem angegebenen

Dateiverzeichnis.

unlink löscht einen Dateieintrag

in dem Verzeichnis, und wenn

es keinen anderen Verweis

gibt, der auf die Datei zeigt,

wird auch diese gelöscht.

Graph ohne Zyklen

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Grafikquelle: Silverschatz, Galvin, Gagne

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Link-Operationen

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1. als harter Verweis (hard link)

- nur auf Dateien möglich

- alle Veränderungen inklusive des Löschens des Links wirken auf die ursprüngliche Datei

- ein Referenz-Zähler wird mitgeführt

- erfordert Schreibzugriff auf das Verzeichnis, in dem sich der Link befindet.

2. als symbolischer Verweis (symbolic link)

- auf eine Datei oder ein Verzeichnis möglich

- ein Problem beim Datei- oder Verzeichnislöschen ist, alle Verbindungen zu finden und diese dann zu löschen

Es gibt zwei Möglichkeiten, Links zu implementieren

Linux

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Verzeichnisstruktur

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Probleme mit Graphen ohne Zyklen

Lösungen

- Mit Rückwärts-Zeiger können alle Links, die auf eine Datei zeigen, gelöscht werden, aber eine variable Dateieinträge-Größe wird notwendig.

-Rückwärts-Zeiger mit daisy chain-Organisation

-Wenn Links auf Verzeichnisse erzeugt werden, werden die Links während der Traversierung weitergegeben (bypass).

-Verwendung von Zählern.

-Neuer Datentyp für Links

Wenn Dateien gelöscht werden, bleiben dangling pointers

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VerzeichnisstrukturProbleme mit Graphen ohne Zyklen

Lösungen

- Mit Rückwärts-Zeiger können alle Links, die auf eine Datei zeigen, gelöscht werden, aber eine variable Dateieinträge- Größe wird notwendig.

-Rückwärts-Zeiger mit daisy chain-Organisation

-Wenn Links auf Verzeichnisse erzeugt werden, werden die Links während der Traversierung weitergegeben (bypass).

-Verwendung von Zählern.

-Neuer Datentyp für Links

Wenn Dateien gelöscht werden, bleiben dangling pointers

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VerzeichnisstrukturAllgemeine Graph-Verzeichnisse Wenn wir Links auf

Verzeichnisse anlegen, entsteht ein Graph mit Zyklen.

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Grafikquelle: Silverschatz, Galvin, Gagne

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Verzeichnisstruktur

Das einfachste ist es, Zyklen zu vermeiden, wenn neue Links erzeugt werden.

Wie?

- nur Links auf Dateien sind erlaubt

weitere Lösungen sind:

- Garbage Collection (sehr zeitintensiv)

- Kontrollieren nach Zyklen beim Erzeugen von neuen Links.

Probleme mit Allgemeinen Graph-Verzeichnissen

- Zyklen innerhalb von Verzeichnisstrukturen sind ein Problem, wenn Dateien gesucht oder gelöscht werden sollen.

- Zyklen in Graphen zu finden ist zeitaufwendig.

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Anflanschen von DateisystemenIn Unix-ähnlichen Betriebssystemen ist es möglich, neue Dateisysteme mit Hilfe der mount-Operation zu öffnen, so als würde man einfach ein neues Verzeichnis öffnen.

Innerhalb der mount-Operation muss nur der Name des neuen Geräts oder Dateisystems angegeben werden und die Position innerhalb des Verzeichnisses, indem das neue Volumen angebunden werden soll.

In den letzten Versionen des Windows-Systems ist es möglich, mount-Operationen an beliebiegen Stellen des Verzeichnisses zu machen.

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