LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

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Gebetswoche 2009 LESUNGEN FÜR DIE Unsere Mission der Hoffnung Unsere Mission der Hoffnung

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Gebetswoche 2009LESUNGEN FÜR DIE

Unsere Missionder HoffnungUnsere Mission der Hoffnung

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WEITERLESEN!Bücher zur Gebetswoche

Am Büchertisch bestellen oder direkt bei: Adventist Media, c/o Saatkorn-Verlag GmbH, Pulverweg 6, D-21337 Lüneburg, Telefon: 0800 2383680 (kostenlos!), Fax: 04131 9835-500 · Top-Life-Center, Industriestr. 10, A-2140 Spillern, Telefon: 02266 80520; Fax: 02266 80520-20 · Advent-Verlag Krattigen, Leissigenstr. 10, CH-3704 Krattigen, Telefon: 0336 541065, Fax: 0336 544431.

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Mission praktisch!Morris Venden: Christus bezeugen – ohne Druck

Gemeinsam beten – Erneuerung erlebenRandy Maxwell: Wenn Gottes Volk betet …

160 Seiten, Paperback, 21 x 14 cm, Art.-Nr. 1850

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Das Evangelium säkularen Menschen nahebringen

Viele Adventgemeinden in westlich geprägten Ländern schrumpfen seit Jahrzehnten. Wir erreichen nicht mehr die Mitte der Gesellschaft. Woran liegt das? Jon Paulien, Leiter

der theologischen Fakultät der Loma-Linda-Universität (USA), be-schreibt in seinem Buch, was seitens missionsfreudiger Adventisten und Adventgemeinden notwendig ist, um säkularen und postmodernen Menschen – Leuten von heute – das Evangelium nahezubringen.

Was haben wir vom Einsatz für Jesus?

Sind wir schuld, wenn ein Mensch für das ewige Leben verlorengeht, weil wir ihm nichts von Christus und seiner Erlösung erzählt haben oder dabei zu ungeschickt waren? Morris Venden bestreitet das und erläutert seine Ansicht in diesem Buch.

Dennoch ist er davon überzeugt, dass wir es nötig haben, Christus zu bezeugen und unseren Mitmenschen mit unseren Gaben zu dienen. Es ist erforderlich, um geistlich zu wachsen und zu reifen! Morris Venden ist be-liebter Autor zahlreicher Bücher über theologische Themen und praktisches Christentum. Von ihm ist zuletzt Nie ohne Fürsprecher erschienen.

Gottes Formel für die Erweckung seiner Gemeinde

„Eine Erweckung wahrer Frömmig-keit in unseren Reihen ist unser größtes und dringendstes Bedürfnis. Danach zu streben, sollte unsere wichtigste Aufgabe sein“, schrieb Ellen G. White. Wie kann es zu einer solchen Erweckung in den Adventge-

meinden kommen? Welche Voraus-setzungen sind dafür notwendig? Randy Maxwell, beantwortet diese u.a. Fragen anhand der Formel Got-tes für Erweckung in 2. Chronik 7,14. Er nennt vier Voraussetzungen, um Erweckung zu erleben, und macht praktische Vorschläge zur Belebung sowohl des persönlichen als auch des gemeinschaftlichen Gebets.

Die Chancen nutzen!Jon Paulien: Wie erreichen wir Leute von heute?

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INHALT

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009 3

Die Botschaft derdrei Engel aus Offenbarung 14ist Dreh- und Angelpunkt endzeitlicher Verkündigung.

Gebetswoche 2008LESUNGEN FÜR DIE

Unsere Missionder HoffnungUnsere Mission der Hoffnung

Lesungen für die Gebetswoche 2009

Herausgegeben von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

VERLAGSaatkorn-Verlag GmbH

Abt. Advent-VerlagPulwerweg 6

D-21337 Lüneburg

Telefon (0 41 31) 98 35-02Telefax (0 41 31) 98 35-502

E-Mail: [email protected]: www.advent-verlag.de

REDAKTIONÜbersetzung: Heidemarie Klingeberg

Sprachliche Bearbeitung: Thomas Lobitz

GEBETSWOCHE EXTRAThomas Lobitz

GESTALTUNG UND DRUCKGrindeldruck GmbH,Grindelberg 13-17 D-20144 Hamburg

Titelbild: © Matthias Müller – churchphoto.de

Alle weiteren Abbildungen: Adventist Review,

falls nicht anders vermerkt.Printed in Germany

Englischer Originaltext der Gebetslesungen:

www.adventistreview.org

VORWORTE

Eine Bewegung der Hoffnung ■ 4

Mission ist möglich! ■ 5

Missionspioniere brauchen Unterstützung ■ 6

1. LESUNGDie himmlische Mission der Hoffnung ■ 8

2. LESUNGDie universelle Mission der Hoffnung ■ 11

3. LESUNGDie Dringlichkeit der Mission der Hoffnung ■ 13

Gebetswoche Extra ■ 15–18

4. LESUNGDie Mission der Hoffnung in der Anbetung ■ 19

5. LESUNGDie Mission der Hoffnung inmitten

der Hoffnungslosigkeit ■ 22

6. LESUNGDie Mission der Hoffnung annehmen ■ 25

7. LESUNGDie Mission der Hoffnung als Offenbarung

des Charakters Gottes ■ 27

8. LESUNGDie Mission der Hoffnung ist vollendet ■ 29

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4 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009

Liebe Schwestern und Brüder,jedes Jahr bietet die Gebetswocheder weltweiten Adventgemeinde dieGelegenheit zusammenzukommen,

um gemeinsam Gott zu loben, auf seinWort zu hören und miteinander zu beten.Lasst uns dieses letztgenannte Elementnicht vergessen: das Gebet. Während ichEuch diese Zeilen schreibe, herrscht in derganzen Welt große Besorgnis. Die Men-schen scheinen orientierungslos zu sein.Betet deshalb insbesondere für die gesam-te Menschheitsfamilie, dass sie in Jesuswahre Hoffnung und Frieden findet, undbetet für die Gemeinden weltweit, dass siedurch die Kraft des Heiligen Geistes zu ei-

Information zum Hauptautor der Lesungen

Karl Haffner ist der Verfasser derzweiten bis siebten Lesung. Er istverantwortlicher Bezirkspastor der

K e t t e r i n gSeventh-dayA d v e n t i s tChurch undKoordinatorfür Missionfür die Ket-tering Ge-sundheits-dienste inOhio, USA.Er ist verhei-ra te t undh a t z w e iTöchter. Pas-tor Haffnerhat als Autor

zahlreiche Bücher publiziert und Ar-tikel in vielen Zeitschriften verfasst.

nem noch wirksameren Werkzeug Gotteswerden, wenn es darum geht, die christli-che Hoffnung weiterzugeben. Gott hat unsnicht verworfen. Nach wie vor hält er nichtnur Eure persönliche Zukunft, sondernauch die Zukunft seiner Endzeitgemeindein seinen Händen.

Wir haben das Vorrecht, gemeinsam mitunserem Herrn an einer Mission der Hoff-nung mitwirken zu dürfen. Diese Mission istnicht das Resultat menschlicher Kreativität,sondern das Werk Gottes, der sich aus Lie-be selbst auf eine Mission der Hoffnung undErlösung für die gefallene Menschheit be-geben hat. Liebe ist der Treibstoff dieserMission. Jede andere Motivation unseresAuftrags mindert ihren Wert und führt zurVerarmung unseres geistlichen Lebens. Mis-sion war verborgen in Gott und erwuchsaus seiner ewigen Liebe. In der Person desSohnes Gottes hat sie Gestalt angenom-men. Er ist das Vorbild unseres Auftrags. Sei-ne Mission ist auch unsere Mission.

Unsere Freikirche ist eine Bewegung derHoffnung mit einer Mission der Hoffnungfür die gesamte Menschheit. Ihre Aufgabewird in Offenbarung 14,6–12 bildlich dar-gestellt in den Botschaften der drei Engel.Diese Botschaften sollen überallhin gelan-gen, um einer Welt, die sich auf der Suchenach einer letztgültigen Hoffnung befindet,diese zu bringen. Menschliche Hoffnungensind Zerrbilder der göttlichen Hoffnung unddeshalb niemals vertrauenswürdig. Es istunsere Aufgabe, auf der ganzen Erde zu wir-ken und dabei den Samen echter Hoffnungin die Herzen der Menschen zu legen. Jenedrei Engel, die quer durch den gesamtenHimmel fliegen, sind ein Bild für jeden vonuns. Christus selbst hat dafür gesorgt, dasswir alle an der Vollendung seiner Mission fürdiese Welt mitwirken dürfen. Unser Lebenfindet seine Erfüllung und Bestimmung, in-dem es zu einem Teil dieser wunderbarengöttlichen Mission wird. Deshalb lade ichEuch ein, nicht nur selbst bei dieser Missiondabei zu sein, sondern auch Euer persönli-ches Leben durch diese Mission der Hoff-nung bereichern zu lassen.

Die Lesungen für diese Woche sind kei-ne dogmatischen Ausführungen, sondernPredigten, die das Ziel haben, unseren Auf-trag zu beschreiben, unseren Glauben zustärken und uns zu motivieren, selbst zu ei-nem Teil dieses Auftrags zu werden. Noch-mals lege ich Euch ans Herz: Betet für dieweltweite Gemeinde, die damit beschäftigtist, diese Mission der Hoffnung zu erfüllen,die ihr durch unseren großen Gott anver-traut wurde. Rund um die Welt sind Ge-meindeglieder wie Ihr und ich an der Voll-endung dieser Mission beteiligt, manchmalunter sehr schwierigen Umständen. Betetfür sie, damit ihr Glaube gestärkt werde, so-dass ihre Arbeit zur Ehre Gottes Frucht brin-gen kann.

Die Gnade unseres Herrn sei stets mitEuch!

Euer Bruder in Christus

Jan Paulsen

Ein Wort des Präsidenten der Generalkonferenz

Eine Bewegung der Hoffnung

VORWORT

Dr. Jan Paulsen Präsident der Generalkonferenz

(Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten

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LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009 5

Mission ist möglich!Von Bruno Vertallier

BESINNUNG

dehnen. Diesen wichtigen Auftrag konn-ten die Boten des Kreuzes nur erfüllen,wenn sie in christlicher Einmütigkeit mit-einander verbunden blieben und so derWelt offenbarten, dass sie mit Christuseins waren in Gott.“ (Das Wirken derApostel, S. 91.92)

Was der ersten Christenheit angebo-ten wurde, gilt auch uns: Nichts ist wich-tiger als Einheit, wenn wir uns der Her-ausforderung stellen, das ewige Evange-lium zu verkündigen. Wie gut, dass Jesusselbst für uns gebetet hat, damit wir sol-che Einmütigkeit haben. Ja, Gott schenktuns Einheit im Blick auf einen heiligenZweck, nämlich die Aufgabe, die GuteNachricht denen zu verkünden, die ängst-lich, müde und erschöpft sind.

Allen Mitgliedern der Freikirche derSiebenten-Tags-Adventisten in den Ge-

Mission der Hoffnung“ er-innert in unserer Welt heuteein wenig an „mission im-possible“ (Mission unmög-

lich) sowie an den gleichnamigen Film.Wenn Gott Vater, Jesus Christus und derHeilige Geist nicht im Zentrum der Mis-sion stünden, wäre sie wirklich nicht zubewältigen. Jeden Tag streckt die Kriseihre Fangarme aus, um Menschen in dieHoffnungslosigkeit zu ziehen. Arbeitslo-sigkeit, Gewalt in den Familien, Kriege,die Zerstörung des Planeten Erde – dasalles ist unser tägliches Brot.

„Schenk uns Hoffnung für die Mission“,ist der Schrei der Gläubigen, die nicht auf-geben wollen, weil der Kern unserer Hoff-nung Jesus selbst ist. Hoffnung und Mis-sion sind eng mit der Einheit verbunden.Ellen White betont, wie wichtig die Ein-heit ist, wenn wir Menschen erreichenund ihnen von der wunderbaren Hoff-nung erzählen wollen. Sie schrieb: „DerUrgemeinde war ein sich ständig auswei-tendes Werk anvertraut worden: Überalldort, wo aufrichtige Menschen zumDienst für Christus willig waren, sollte sieMittelpunkte des Lichtes und Segensschaffen. Über die ganze Welt sollte sichdie Verkündigung des Evangeliums aus-

bieten der Euro-Afrika-Division möchteich sagen: Wir haben eine gute Chance,die uns anvertraute Mission zu erfüllen,wenn wir dies in Einheit tun, das heißtmit Geduld, Toleranz, Mitgefühl und ei-nem Leben in Treue dem Wort Gottesgegenüber.

Seid zuversichtlich, meine lieben Glau-bensgeschwister. Achtet auf die Stimmeund die Gegenwart Gottes in Eurem Le-ben. Heißt ihn im Gebet und im Lobpreiswillkommen, so dass er Euch nahekom-men kann, und seht, wie viele Türen er fürEuch öffnet, damit Ihr mit großer Hoff-nung Zeugen und Teilhaber der Missionseid.

Mein Wunsch für Euch während dieserGebetswoche ist, dass wir unsere Erfah-rungen austauschen, beten, Zeugnis ab-legen und die Wunder Gottes in unseremLeben entdecken können, so dass wirdurch den Geist des Herrn erneuert wer-den und die Mission der Hoffnung für un-ser Leben entdecken.

In herzlicher GlaubensverbundenheitEuer

Bruno Vertallier

Bruno Vertallier Vorsteher

Euro-Afrika-Division, Bern, Schweiz

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Missionspioniere weltweit, die bereitsüber 11.000 Gemeinden gründeten. Mis-sionspioniere geben Gottes Frohe Bot-schaft an Menschen u. a. durch Bibelstun-den, Gesundheits-, Landwirtschafts- undAusbildungsprogramme weiter. Nachste-hend drei Berichte aus dieser Arbeit.

6 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009

Peter R. KunzeSchatzmeister

Euro-Afrika-Division (Bern)

INFORMATION

konferenz für ihre weltweite Arbeit zur Ver-fügung gestellt. Aus diesen Mitteln erhal-ten die einzelnen Divisionen Bewilligun-gen für besondere Evangelisationsprojek-te in Gebieten, in denen es keine oder nurwenige Gemeindeglieder gibt. Gegenwär-tig arbeiten mehr als 2500 ausgebildete

Zur Sammlung der Gebetstagsgaben

Missionspioniere brauchen Unterstützung

Es ist unser tägliches Vorrecht,durch das Gebet mit Gott in Ver-bindung zu treten, ihn anzube-ten, ihm zu danken für die be-

ständigen Segnungen, ihm das zu sagen,was uns bedrückt, ihm die Herausforde-rungen der Gemeinde vorzutragen undfürbittend für unsere Geschwister einzu-treten.

In der vor uns liegenden Gebetswochekönnen wir im Kreis der Gemeinde dieVerbindung zu Gott wachsen lassen. Dasgemeinsame Gebet stärkt auch unsereGemeinschaft untereinander. Wenn wiram Ende der Gebetswoche unsere Gabendem Herrn bringen, so sehe ich darinmehr als eine gute Gewohnheit – es istder Ausdruck unserer Dankbarkeit fürGottes Segnungen in der Vergangenheit,ein Zeichen, dass wir Gott als den aner-kennen, der unser Leben führt und demwir vertrauen.

Was geschieht mit den Gebetstagsga-ben? Sie werden der Abteilung „AdventistMission“ (Adventmission) der General-

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SALOMONEN, INSELGRUPPE IMPAZIFISCHEN OZEAN

„Nein, wir wollen nicht, dass Sie eineEvangelisation in unserem Dorf halten.“Diese und ähnliche Aussagen hat unserMissionspionier auf den Salomonen vonDorfältesten oft gehört. Die Arbeit in ei-nem neuen Gebiet beginnt meist mit er-heblichen Schwierigkeiten.

Überraschend war jedoch, dass einDorfältester sagte: „Sie können uns beider Renovierung unseres Kirchendacheshelfen.“ Der Pionier fand 20 junge Adven-tisten, die bereit waren, eine Woche langin dieses Dorf zu gehen, um das Dach zureparieren. Die Dorfbewohner schautenbei der Arbeit zu und nahmen an den An-dachten teil. So konnten einige Freund-schaften geschlossen werden. Zum Sab-batgottesdienst erwarteten die Helfer we-nige Gäste – doch mehr als 40 kamen.Gott öffnete die Herzen und Türen für un-sere eigene Gemeinde in diesem Dorf.

INDIEN

Yohan hatte eine gute Arbeitsstelle, ei-ne Frau und zwei Kinder. Abends war erjedoch meist betrunken und verprasstedas Familieneinkommen. Eines Tages er-fuhr er von einer Evangelisation in seinemHeimatdorf. Zusammen mit seiner Fraubesuchte er die 14-tägige Versammlung,da er sein Leben ändern wollte.

Heute ist Yohan ein Missionspionier,der in der Umgebung Gottes Wort ver-kündigt. Aufgrund seiner traurigen Le-benserfahrung mit Alkohol fühlt er sichbesonders berufen, unter Alkoholkrankenzu arbeiten. 460 Menschen konnte er be-reits durch die Taufe zu Christus führenund drei Gemeinden gründen.

MYANMAR (BIRMA)

Seit vielen Jahren versuchte die Ge-meinschaft, den Stamm der Leeso im Nor-den des Landes zu erreichen, doch ohne

Erfolg. Vor zwei Jahren zog der Missions-pionier Tumbo in das Stammesgebiet der1,2 Millionen Leesos und konnte nachkurzer Zeit eine kleine Gruppe von Gläu-bigen organisieren.

Durch einen tragischen Verkehrsunfallverlor Tumbo sein Leben. Doch seine FrauMaria und Mejana, eine Frau aus der klei-nen Schar der Gläubigen, nahmen sichvor, die Missionsarbeit weiterzuführen.Sie ließen sich durch Tumbos Tod nichtentmutigen. Mejana verkündigt heute dasWort Gottes, und Maria dient durch ihreArbeit den gesundheitlichen Bedürfnissender Bevölkerung. Betet für diese beidenMissionspioniere, denn sie reden zu denMenschen im Norden Myanmars von derLiebe Gottes in Wort und Tat.

Herzlichen Dank für eure Gebetstagsgaben!

Peter R. Kunze

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009 7

Die Wahrheit in Jesus gilt für Menschen aus allen Kulturen.

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8 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009

Von Jan Paulsen

Die himmlische Mission der HoffnungChristi Mission ist unsere Mission

1. LESUNG

dass der Vater ihm nicht länger beige-standen hätte – nein, auf keinen Fall! Je-sus bezeugte: „Und der mich gesandthat, ist mit mir. Er lässt mich nicht allein“.(Joh 8,29) Bei der Erfüllung der Missionwirkten Vater und Sohn zusammen, aberihr Zusammensein drückte sich auf eineandere Weise aus. Für Jesus war es not-wendig, Mensch zu werden und die Herr-

lichkeit seiner Göttlichkeit abzulegen.Aber diese Art von Trennung, die für sei-ne Mission notwendig war, wies gleich-zeitig auf eine vollständige Einheit hin.Der Sendende und der Gesandte wür-den wieder vereint werden. Tatsächlichbetete Jesus um diese erneute Vereini-gung: „Und nun, Vater, verherrliche dumich bei dir mit der Herrlichkeit, die ichbei dir hatte, ehe die Welt war.“ (Joh 17,5)Er sagte zu den Jüngern: „Ich bin noch ei-ne kleine Zeit bei euch, und dann geheich hin zu dem, der mich gesandt hat.“(7,33) Als die Mission erfüllt war, kehrteer zu seinem Vater zurück. Diese Rück-kehr geschah durch das Kreuz und dieAuferstehung.

Die Mission des Sohnes bestand da-rin, dass er sein Leben für andere Men-schen hingab, es ging jedoch nicht da-rum, eine Botschaft weiterzugeben, die

Die Gemeinde ist ein komple-xes Gebilde, das vom HeiligenGeist zum Zweck der Erfüllungdes Missionsauftrags ins Le-

ben gerufen wurde. Eine lebendige Ge-meinde verliert sich nicht in dogmati-schen und theologischen Diskussionen,die Spannungen und Zwietracht zur Fol-ge haben. Die wirklich lebendige Ge-meinde konzentriert sich aufdie Mission für den Herrn.Man kann sogar mit Recht sa-gen, dass die Gemeinde sichselbst in der Erfüllung ihrerMission verwirklicht, sie wirddurch ihre Mission definiert.Mission ist ein göttliches Pro-gramm, von Gott selbst ins Le-ben gerufen und uns offen-bart in seinem Sohn, den er indiese Welt gesandt hat. In die-ser Lesung werden wir dieMission des Sohnes Gottesund ihre Bedeutung für unse-re Mission als Gemeinde be-trachten.

GOTT SANDTE SEINEN SOHN

Die Sendung des Sohnes war ein kos-misches Ereignis, eine göttliche Ent-scheidung, die Gott noch vor der Schöp-fung der Welt getroffen hatte. Den Ge-danken der Mission gab es schon, als sienoch gar nicht notwendig war. Dann –genau im richtigen Augenblick derMenschheitsgeschichte – sandte der Va-ter den Sohn, „geboren von einer Frau“(Gal 4,4). Jesus wusste genau, dass sei-ne Gegenwart in dieser Welt kein histo-rischer Zufall war, sondern ein exakt ge-plantes Ereignis. Er wusste, warum er aufdiesem Planeten war; es gab einen spe-zifischen Grund für sein Dasein. Seinmissionarisches Bewusstsein verlieh sei-nem Leben Sinn.

Die Sendung des Sohnes enthieltauch ein Element der Trennung. Nicht,

nichts mit ihm zu tun hatte. Er selbst mitseiner Person war die Botschaft, die Gottuns gesandt hat: „Darin besteht die Lie-be: nicht dass wir Gott geliebt haben,sondern dass er uns geliebt hat und ge-sandt seinen Sohn zur Versöhnung fürunsre Sünden.“ (1 Joh 4,10) Der Bot-schafter wurde selbst zur Botschaft undpersonifizierte sie bis in den Tod. Er kam,

um uns zu erlösen, um unsewiges Leben zu geben (vgl.Joh 3,16). Er wurde vom Vater„gesandt ... in die Welt, damitwir durch ihn leben sollen“ (1 Joh 4,9). Er verkündete dieErlösung, indem er sich mitseinem eigenen Leben hin-gab. Seine Mission und seinePerson waren eine untrennba-re Einheit. In diesem Akt derSelbstaufgabe offenbarte erdie Liebe des Vaters.

Christus wurde gesandt,um einer Menschheit, die tiefin die Finsternis der Sündeund Unwissenheit verstricktwar, die Herrlichkeit Gottes zu

offenbaren. Er sprach zum Vater: „Ich ha-be deinen Namen den Menschen offen-bart“. (Joh 17,6) Er kannte seine Missionund konnte zum Vater sagen: „Ich habeerfüllt, wozu ich gesandt wurde!“ DerApostel Johannes schreibt: „Und dasWort ward Fleisch ... und wir sahen seineHerrlichkeit, eine Herrlichkeit als des ein-geborenen Sohnes vom Vater, vollerGnade und Wahrheit.“ (Joh 1,14) Er be-zeugt die Tatsache, dass Jesus seine Mis-sion erfüllt hat. Die Mission Jesu war ei-ne Offenbarung des wahren CharaktersGottes im Zusammenhang mit einem ge-waltigen kosmischen Kampf. Aber dasBild, das er uns von Gott übermittelte,war die Offenbarung seiner eigenen Per-son. Nur Gott kann die Fülle seines Cha-rakters offenbaren. Johannes bezeugt:„Niemand hat Gott je gesehen; der Ein-geborene, der Gott ist und in des Vaters

Natürlich sollen wir eine Artund Weise der Verkündigung

wählen, die für die Gesellschaft,in der wir leben, ansprechendund bedeutsam ist, aber er istnicht unsere Aufgabe, den In-

halt der Botschaft zu verändern.

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LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009 9

Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.“(Joh 1,18) In der Person des Sohnes wur-de Gott zum Missionar per se. „Er [Jesus]war der größte Missionar, den die Welt jegesehen hatte.“ (Ellen White, Medical Mi-nistry, S. 15)

Jesus verkörperte den Vater mit seinerPerson, aber er verkündete diese Offen-barung auch mit menschlichen Worten.Es gibt eine ganze Anzahl von Lehren, dieJesus den Menschen mitteilte, die LehrenJesu. Er lehrte nicht aus sich selbst, „son-dern von dem, der mich gesandt hat“(Joh 7,16). Die Hingabe an seine Missionwar so ausschließlich, dass er sagte:„Denn ich habe nicht aus mir selbst gere-det, sondern der Vater, der mich gesandthat, der hat mir ein Gebot gegeben, wasich tun und reden soll. ... Darum: was ich

rede, das rede ich so, wie es mir der Va-ter gesagt hat.“ (Joh 12,49.50) Die Bot-schaft, die er verkündete, war ihm vomVater gegeben worden, und er war nichtfrei, sie nach Belieben zu verändern oderumzugestalten. Das ist wichtig. Jesus alsBotschafter war vom Vater dazu beauf-tragt, ihn zu vertreten und für ihn zu spre-chen. Das bedeutet, dass ein Botschafternicht nur bereit ist, die ihm anvertrauteMission zu erfüllen, sondern gleichzeitigauch dem gehorcht, der ihn gesandt hat.Für Jesus war es klar, „dass ich tue denWillen dessen, der mich gesandt hat, undvollende sein Werk“ (Joh 4,34). Bei derAusführung seines Auftrags versuchte Je-sus nicht sich selbst zu gefallen, sonderndem, der ihn gesandt hatte (siehe Joh5,30). Genau das tat er.

Kurz bevor er gekreuzigt wurde, sagteJesus zum Vater: „Ich habe dich verherr-licht auf Erden und das Werk vollendet,das du mir gegeben hast, damit ich estue.“ (Joh 17,4) Und dann fügte er hinzu:„Wie du mich gesandt hast in die Welt, sosende ich sie auch in die Welt.“ (V. 18)Die Mission ist noch nicht abgeschlos-sen; sie wird fortgesetzt durch jene, dieJesus jetzt in die Welt sendet. Seine Mis-sion ist das Vorbild für ihre Mission. Unsist gesagt, dass „der wahre Missionsgeistder Geist Christi [ist]. Der Erlöser der Weltwar das große Vorbild für alle Missiona-re“. (Ellen White, Testimonies for theChurch, Bd. 5, S. 385) Wir sollten uns fra-gen, wie wir diesen Gedanken auf unserLeben anwenden können.

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unserm Herrn“ (Eph 3,10.11). Das Ge-heimnis der erlösenden Kraft des Kreu-zes entfaltet sich weiter in der Erfahrungder Gemeinde; so bezeugt es die Güte,Macht und Liebe Gottes vor dem Univer-sum. Jedes Leben, das von der rettendenKraft des Kreuzes erfüllt ist, wird zu ei-nem universellen Zeugnis für die Weis-heit Gottes und seiner veränderndenKraft.

Als Jesus uns aufrief, an seiner Missionteilzuhaben, kündigte er damit seinenAbschied an. Nach seiner Rückkehr zumVater sollte die verbleibende Zeit mit ei-ner Mission der Hoffnung für dieMenschheit gefüllt werden. Er hat die Ge-meinde nicht verlassen. Er hat seinenJüngern als Repräsentanten seiner Ge-meinde versprochen: „Und siehe, ich binbei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“(Mt 28,20)

Seine Gegenwart unter uns findet ih-ren Ausdruck durch den Heiligen Geist.Er sandte nicht nur uns; er sandte denHeiligen Geist, um uns zur Erfüllung die-ser Mission der Hoffnung zu befähigen(siehe Joh 14,26; 15,26; 16,7). Die Erfül-lung der Mission bedeutet, dass die Tren-nung von Gott ein Ende haben wird. Unddann werden wir sagen können: „Wir ha-ben dich verherrlicht auf Erden und dasWerk vollendet, das du uns gegebenhast, damit wir es tun“ (nach Joh 17,4).

Wir sind noch nicht am Ziel. Die letzteMeile liegt noch vor uns, aber wir werdenweiterhin jedem Menschen auf der Erde„mit lauter Stimme das ewige Evange-lium“ der Erlösung verkünden und alleaufrufen, Gott zu fürchten und denSchöpfer anzubeten. Das ist tatsächlicheine Mission der Hoffnung, und wir müs-sen zusammenstehen, um sie in der Kraftder Heiligen Geistes zu Ende zu bringen.Durch die Einheit in der Gemeinschaftdes Heiligen Geistes wird die Missionvollendet. Durch das Einssein in der Lie-be zu unserem Erlöser und unseren Mit-gläubigen wird die Mission der Hoffnungfür die Welt ermöglicht. Am Ende der

„ICH HABE SIE GESANDT“

Unsere Existenz findet eine besonde-re Dimension in der Erfüllung der Mis-sion, die Jesus uns anvertraut hat.

Wenn er zu euch sagt: „Ich sendeeuch“, dann definiert er eure Existenzoder zumindest ihr Fundament neu. Ineiner Welt der existenziellen Orientie-rungslosigkeit erleben Menschen eine in-tensive Leere auf der Suche nach einemGrund für ihr Dasein. In dieser Situationhören wir Gott sagen: „Ich sende euch.“Es gibt einen Grund für unser Dasein aufdiesem Planeten. Wir sollten niemalsmeinen, unsere Existenz sei ein Zufall.Wir sind in diese Welt geboren, um eineMission zu erfüllen, und alles, was wirtun, sollte sich an diesem Missionsver-ständnis orientieren. Indem er uns zu ei-ner Mission ruft, bereichert Jesus unserLeben auf eine herrliche und wunderba-re Weise und schenkt uns einen Sinn.

Die uns anvertraute Mission ist das Er-lösungswerk Jesu und seine Bedeutungfür uns und für die Menschheit. Die Bot-schaft, die wir verkünden sollen, ist be-gründet in der Person und den WortenJesu, die für uns in der Heiligen Schriftbewahrt wurden. Wir haben kein Recht,diese Botschaft zu verändern. Es ist nichtunsere eigene Botschaft, und wir kön-nen mit ihr nicht nach Belieben verfah-ren. Die Botschaft und die Mission habenihren Ursprung in Gott und wurden unsdurch Jesus gegeben. Wir werden unse-re Mission erfüllen, indem wir uns ihr de-mütig unterordnen, wenn wir sie ver-kündigen. Wir vermitteln der Welt seineBotschaft, nicht unsere. Natürlich sollenwir eine Art und Weise der Verkündigungwählen, die für die Gesellschaft, in derwir leben, ansprechend und bedeutsamist, aber es ist nicht unsere Aufgabe, denInhalt der Botschaft zu verändern.

Damit die Mission wirkungsvoll ist,muss seine Botschaft zu unserer Bot-schaft werden. Damit meine ich, dass sieunser Leben verändern muss. Kurz bevorJesus uns mit unserer Mission beauftrag-te, sagte er zum Vater: „Heilige sie in derWahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.“(Joh 17,17) Die Botschaft Jesu muss mituns als Einzelpersonen und als Gemein-schaft der Gläubigen übereinstimmen.Wir wollen in unserem Leben die Herr-lichkeit und Kraft Gottes offenbaren undbei der Erfüllung dieser Mission der Hoff-nung beständig vorankommen. Es warGottes Absicht, dass „jetzt kund werdedie mannigfaltige Weisheit Gottes denMächten und Gewalten im Himmeldurch die Gemeinde. Diesen ewigen Vor-satz hat Gott ausgeführt in Christus Jesus,

Weltgeschichte hat Jesus uns alle geru-fen und zur Arbeit im Weinberg gesandt.Hören wir noch einmal sein Gebet füruns: „Wie du mich gesandt hast in dieWelt, so sende ich sie auch in die Welt.Ich heilige mich selbst für sie, damit auchsie geheiligt seien in der Wahrheit.“ (Joh17,18.19) ■

Dr. Jan Paulsen ist der Präsidentder Generalkonferenz

(Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten.

10 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009

Fragen fürs Gespräch

?1. Wie können Männer und

Frauen von heute einen Sinnfür ihr Leben finden?

2. Ist jeder Christ zum Missio-nar berufen? Begründe dei-ne Antwort.

3. Inwiefern ist unser Auftrageine Mission der Hoffnung?

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Wir werden uns ein wenig den histori-schen Zusammenhang ansehen und dann einpaar Anwendungsmöglichkeiten betrachten.Erinnern wir uns daran, dass Johannes, dergeliebte Jünger Jesu, die Offenbarung verfassthat. Um das Jahr 95 n. Chr. befindet er sich imExil auf der Insel Patmos und teilt seine Hoff-nungsbotschaft den Christen mit, die auf diesieben Gemeinden in Asien verstreut sind.Diese Nachfolger Jesu wurden von Kaiser Do-mitian verfolgt. Lesen wir, wie Historiker die-sen Mann beschreiben: „Nach allem, wasüber ihn berichtet wird, war Domitian an-scheinend ein sehr böser Mensch, unhöflich,anmaßend, arrogant und grausam. Er war eingroßer Mann mit großen Augen, obwohl erschlecht sah. Und wie alle machtbesessenenMenschen ließ er sich mit ‚dominus et deus‘(Herr und Gott) anreden.“ (zitiert nachwww.roman-empire.net/emperors/domitian-index.html)

In diese Verfolgungszeit sendet Gott sei-nem Diener Johannes eine Botschaft der Hoff-nung. Gott lüftet den Vorhang der Zeit und ge-währt Johannes Einblick in die letzten Kapitelder menschlichen Geschichte auf dieser Erde.Gott offenbart, wie er sein Volk in den letztenTagen vor seiner Rückkehr mit seiner univer-sellen Hoffnungsbotschaft ansprechen wird.

Man hat vorgeschlagen, die Freikir-che der Siebenten-Tags-Adventi-sten auf eine einzigartige Lehrezu konzentrieren. Was meinst

du, welche Lehre das sein könnte? Der Sab-bat? Der Zustand der Toten? Vielleicht die Gabe der Prophetie?

Die Antwort lautet: „[Es gibt] eine einzig-artige Lehre [der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten]. Es gibt andere, die an dieSabbatwahrheit glauben und diese Wahrheitseit Jahren aufrechterhalten. Es gibt andere,die hinsichtlich des Zustands des Menschenim Tod dasselbe glauben wie wir. Es gibt an-dere, die die Gabe der Weissagung akzeptie-ren, und es gibt sehr viele Menschen in fast je-der Glaubensgemeinschaft, die an dieWiederkunft Christi glauben. Unser einzigarti-ger Beitrag an die religiöse Welt ist die dreifa-che Engelsbotschaft und ihre Verbindung mitder Heiligtumslehre und der Lehre vom Ge-richt.“ (Morris L. Venden, The Pillars, PacificPress Publishing Association, Mountain View,Kalifornien, USA, 1983)

Es handelt sich um die Botschaft der dreiEngel aus Offenbarung 14,6–13. Unsere Frei-kirche wurde berufen, diese Botschaft in denletzten Tagen der Weltgeschichte „hinauszu-posaunen“. Dieser Bibeltext ist erfüllt vonHoffnung. Er definiert die Mission unsererFreikirche. Und er verkündet die Erlösung!

OFFENBARUNG 14,6

In Offenbarung 14,6 schreibt Johannes:„Und ich sah einen andern Engel fliegen mit-ten durch den Himmel, der hatte ein ewigesEvangelium zu verkündigen denen, die auf Er-den wohnen, allen Nationen und Stämmenund Sprachen und Völkern.“

Von Karl Haffner

Die universelle Mission der HoffnungWie Offenbarung 14,6 unsere Mission definiert

2. LESUNG

DIE ART UNSERER BERUFUNG

Als Grundlage für unser weiteres Studiumwollen wir die Art dieser Berufung erforschen.Aus der Vielzahl der Schwerpunkte von Offenbarung 14,6 wollen wir drei Schlüssel-begriffe herausnehmen, die unsere Berufungals Gemeinde charakterisieren: 1. Hoffnung, 2. Mission, 3. weltweit. Zusammengefasst: Wirteilen eine weltweite Mission der Hoffnung.

1. WIR TEILEN EINE BOTSCHAFT DERHOFFNUNG

Unsere Botschaft ist zuerst eine Botschaftder Hoffnung, sie ist das „ewige Evangelium“.Wir sind Rufer der Hoffnung. Der Mediziner Je-

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009 11

Page 12: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

meinte zu den Lobreden: „Ich weiß nicht, obich lachen oder weinen soll, ich freue michüber den Applaus, aber wir haben zehn Men-schen verloren, und das ist schlimm.“

Der Pilot, den viele ihren Retter nannten,weinte um die zehn Todesopfer. Seinerzeit istunser Retter unter Tränen zusammengebro-chen, weil er vorhersehen konnte, dass vielenseiner Kinder der ewige Tod bevorstand. Des-halb weinte er über die Stadt. Dann berief erseine Gemeinde dazu, bis zur letzten Stundedie ewige gute Nachricht der Rettung für alle,die glauben, zu verkündigen. Dieser Auftrag

kommt aus dem Herzen unseres Vaters. Dasist unsere Mission der Hoffnung. Sie ist be-deutungsvoll.

3. WIR TEILEN EINE WELTWEITEWARNUNGSBOTSCHAFT

Schließlich teilen wir eine weltweite War-nungsbotschaft. Gott möchte, dass seine Bot-schaft, „allen [verkündet wird], die noch aufder Erde [sind]“, wie es Eugene Peterson inseinem Gleichnis The Message ausgedrückthat.

Dies ist in der Tat eine globale Herausfor-derung, und sie wird am Ende erst bewältigt,

rome Groopman, Autor von The Anatomy ofHope, definiert Hoffnung als „die Fähigkeit, ei-nen Weg in die Zukunft zu erkennen“. Er er-klärt: „Ich denke, Hoffnung war und ist dasHerz der Medizin und Heilkunst, und das wirdsie immer bleiben … [auch mit unserer gan-zen Medizintechnik] kommen wir immer wie-der zurück auf dieses tiefe menschliche Be-dürfnis zu glauben, dass es möglich ist, eineZukunft zu erreichen, die besser ist als dieGegenwart.“ (Jerome Groopman; The Anato-my of Hope, Random House, New York, 2004)Das muss man sich mal überlegen: Einer derbesten Mediziner der Welt sagt, die beste Me-dizin, die wir kennen, sei die Hoffnung!

Die Bibel lehrt, dass es tatsächlich einenWeg gibt, der in eine hellere Zukunft führt. Wirfinden diesen Weg in der dreifachen Engels-botschaft.

2. WIR TEILEN EINE BEDEUTUNGSVOLLE MISSIONUnsere zweite Beobachtung aus Offenba-

rung 14,6: Wir teilen eine bedeutungsvolleMission. Es gibt zahlreiche Gemeindeaktivitä-ten, die keine große Bedeutung haben. Ob esnun um die Diskussion geht, in welcher Farbedie Wände gestrichen werden sollenoder welcher Gottesdienststil derrichtige ist. Wie leicht lassen wir unsvon bedeutungslosen Dingen ablen-ken. Diese Themen sind zwar nichtunwichtig, aber sie sind nicht so ent-scheidend wie unsere vordringlicheMission – der Welt die Botschaft derdrei Engel zu verkünden. Letztlichgeht es im Blick auf die Ewigkeit umdie Ausgewogenheit!

Vor einigen Jahren berichtete dieZeitung The Oregonian über das Tref-fen der Überlebenden anlässlich des20. Jahrestages des Absturzes derMaschine von Flug 173 der UnitedAirlines in Portland, Oregon. DieSchlagzeile lautete: „Die Überleben-den von Flug 173 nennen den Pilotenihren Retter.“ Bei dieser Feier applau-dierten etwa 200 Menschen – vor al-lem Passagiere der DC-8, die auf einWohngebiet in Portland gestürzt war – demMann, der das Flugzeug auf den Boden gesteuert hatte. Am 8. Dezember 1978 um18.15 Uhr war der Maschine der Treibstoffausgegangen, während die Mannschaft gerade versucht hatte, ein Problem mit demFahrwerk zu lösen. Als das Flugzeug abstürz-te, starben zehn der 189 Passagiere.

Der Zeitungsartikel ist gespickt mit Zitatenvon Überlebenden, die Flugkapitän McBroomals ihren Retter bezeichnen. Trotz aller Ehrun-gen konnte McBroom sich nicht freuen. Statt-dessen erwähnte er mehrfach, dass ihn derTod der zehn Passagiere, die nicht überlebthatten, 20 Jahre lang belastet hat. McBroom

wenn die Mission zu einer persönlichen Mis-sion wird. Verkündigung geschieht nur, wennwir persönlich in Aktion treten, nicht, wennwir andere drängen, etwas zu tun.

Unsere Mission, die Welt zu erreichen, wirdnur funktionieren, wenn du und ich unserenAuftrag erfüllen, unsere Umgebung und Nach-barschaft mit der guten Nachricht zu errei-chen. Dann wird die Botschaft persönlich.Dann geht es darum, wie dein und mein täg-liches Leben aussieht. Denn die Menschenbeobachten uns und treffen ihre Entschei-dungen – auch solche für die Ewigkeit – aufder Grundlage dessen, was sie sehen.

Es gibt ein Gleichnis von einem Holzfäller,der bei seiner Arbeit im Wald eines Tages voneinem Tiger angegriffen wurde. Der Holzfällerpackte den Tiger beim Schwanz, und der Ti-ger lief im Kreis herum und versuchte, denMann zwischen die Zähne zu bekommen. Einbuddhistischer Mönch, der im Wald spazierenging, hörte den Lärm und schlenderte zumOrt des Geschehens. Als der Holzfäller denMönch erblickte, rief er: „Bitte, nimm meineAxt und töte diesen Tiger, bevor er mich ver-speist!“

Der Mönch senkte die Augen, faltete an-dächtig die Hände und antwortete: „Estut mir leid, ich kann den Tiger nicht tö-ten. Ich bin Buddhist, und als Buddhistist mir alles Leben heilig, egal, ob esum Insekten, Menschen oder Tieregeht.“

Der Holzfäller meinte: „Glücklicher-weise bin ich nicht mit deinem Glau-ben gesegnet. Würdest du dann bittemeinen Platz am Schwanz des Tigerseinnehmen, damit ich das Tier tötenkann?“

Der Mönch war einverstanden, undsie tauschten die Plätze. Dann nahmder Holzfäller seine Axt, lud sie sich aufdie Schulter, und pfeifend machte ersich durch den Wald davon. Der budd-histische Mönch schrie voller Entset-zen: „Bitte komm zurück und töte die-sen Tiger, so wie du versprochen hast,sonst verschlingt er mich!“

Im Gehen rief der Holzfäller: „DeinBeispiel hat mich so beeindruckt, dass ichmich zu deinem Glauben bekehrt habe.“

Genauso bekehren sich Menschen zumChristentum – durch unser Beispiel. Deshalbsagte Jesus zu seinen Nachfolgern: „Ihr seiddas Licht der Welt … So lasst euer Licht leuch-ten vor den Leuten, damit sie eure guten Wer-ke sehen und euren Vater im Himmel prei-sen.“ (Mt 5,14–16)

Als adventistische Christen sind wir dazubeauftragt, das Licht Jesu in unsere dunkleUmgebung zu tragen. Gemeinsam teilen wireine Botschaft der Hoffnung. Wir teilen eineMission, die Bedeutung hat, und wir verkün-den eine weltweite Warnungsbotschaft. ■

12 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009

Unsere Mission, die Welt zu erreichen, wird nur

funktionieren, wenn du undich unseren Auftrag erfüllen,

unsere Umgebung und Nachbarschaft mit der

guten Nachricht zu erreichen.Dann wird die Botschaft

persönlich.

Fragen fürs Gespräch

?1. Erkläre, wie die Begriffe

Hoffnung, Mission und welt-weit in Offenbarung 14,6herausgehoben werden.

2. Welche Rolle spielt das per-sönliche Vorbild bei der Er-füllung unserer Mission?

Page 13: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

Von Karl Haffner

Die Dringlichkeit der Mission der HoffnungWarum die Gerichtsbotschaft eine gute Nachricht ist

3. LESUNG

und die Massengräber erzählen, über denKrieg gegen den Iran, die Tausende undAbertausende, die hingerichtet wurden?Was wirst du Gott sagen?“

Aber Saddam fluchte nur noch heftiger.(Ian Fisher, The Capture of Hussein: Con-frontation; Bearing Questions, 4 New IraqiLeaders Pay Hussein a Visit, The New YorkTimes, 15. Dezember 2003,www.nytimes.com)

DIE STUNDE DES GERICHTS IST GEKOMMEN

Obwohl Saddam Husseindies wahrscheinlich nie

erkannt hat, ist

der Tag des Ge-richts Realität. EinesTages wird jeder vor Gott Re-chenschaft ablegen müssen. DieseWarnung vor dem Gericht ist ein inte-graler Teil der Botschaft, die Gott in den letz-ten Tagen durch seine Gemeinde verkündi-gen wird. Der erste der drei Engel in Offen-barung 14 erklärt: „Fürchtet Gott und gebtihm die Ehre; denn die Stunde seines Ge-richts ist gekommen!“ (V. 7)

Von welchem Gericht sprechen wir?Wenn „die Stunde seines Gerichts gekom-

Nach seiner Gefangennahmebrachte man Saddam Hussein,den früheren irakischen Diktator,an einen geheimen Ort zu einem

Treffen mit vier neuen Machthabern desIrak. Es wurde berichtet, dass sich Saddamtrotz seiner Situation unverschämt und un-einsichtig zeigte. Ahmad Chalabi, Mitglieddes Regierungsrates und Vorsitzender desirakischen Nationalkongresses, sagte: „Erwar sehr klar im Kopf und hatte sich voll un-

ter Kontrolle. Er wollte sich beim iraki-schen Volk nicht entschuldigen.

Er leugnete keines derVerbrechen,

mit denenman ihn kon-frontierte. Er versuchte, sie zurechtfertigen.“

Mowaffak al-Rubaie, ein anderes anwe-sendes Ratsmitglied, sagte: „1979 befandich mich in seiner Folterkammer, und nunsaß er vor mir, machtlos, und niemand hät-te mich daran gehindert, ihm irgendetwasanzutun. Man muss sich das einmal vor-stellen: Wir trugen unsere Argumente vor,und er fluchte nur.“

Die vier Männer konfrontierten Saddam30 Minuten lang mit seinen Verbrechen. Alssie den Raum verließen, bellte Al-Rubaieden entmachteten Diktator an: „Gott verflu-che dich! Was wirst du ihm über Halabja

men [ist]“, ist es dann nicht klar, dass es sichjetzt ereignen muss – also in den letzten Ta-gen der Weltgeschichte?

Wenn man diese Fragen beantwortenmöchte, muss man verstehen, dass jede Artvon Gericht unterschiedliche Phasen um-fasst. Diese erste Gerichtsphase findet tat-sächlich vor der Wiederkunft Jesu statt. Dasergibt sich eindeutig aus dem Kontext, dennder zweite und der dritte Engel beziehensich auf die Zeit vor dem Kommen Christi.Also muss sich die Botschaft des ersten En-gels auf die Vorwiederkunftszeit beziehen.

Zu jedem fairen Prozess gehört eineUntersuchungsphase. Die Tatsachen müs-sen vor der Urteilsverkündung geprüft wer-

den. Kannst du dir einen Rich-ter vorstel-

len, derein-

fach willkürlichStrafen verhängt, oh-ne vorher eine Untersuchung durchführenzu lassen, um die Schuld oder Unschuld desAngeklagten festzustellen? Wenn Gott aufdiese Weise Gericht halten würde, wie soll-ten wir dann auf seine Fairness vertrauenkönnen?

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009 13

Page 14: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

gereinigt! Jesus wird wiederkommen, umseine Nachfolger zu retten! Und das ist wirk-lich eine gute Nachricht!

GERICHTSBOTSCHAFT ALS FROHEBOTSCHAFT

Wenn wir Jesus als Erlöser und Hohe-priester angenommen haben, brauchen wiruns vor dem göttlichen Gericht nicht zufürchten. Wir brauchen nur unsere Freund-schaft zu Jesus zu pflegen.

Steve Wingers vergleicht diesen Vorgangmit seiner College-Abschlussarbeit im FachLogik, welches für seine schwierigen Ab-schlussprüfungen bekannt war. Die Erwar-tung dieses schrecklichen Prüfungstagesbrachte die Studenten gehörig ins Schwit-zen. Der Professor hatte ihnen erlaubt, so

viele Informationen mitzubringen, wie aufein DIN-A-4-Blatt passten. Die meisten Stu-denten schrieben so viele Fakten wie mög-lich auf ihren Zettel.

Ein Student jedoch schlenderte in dieKlasse, legte ein Blatt Papier auf den Bo-den und bat einen Studenten der höherenSemester, sich daraufzustellen. Dieser er-zählte ihm alles, was er wissen musste.Der findige Prüfling bekam als einziger dieNote eins.

Genauso ist es auch bei der letztenPrüfung. Wir haben nichts zu befürchten,solange Jesus bei uns ist. Deshalb ist derTag des Gerichts für jeden Gläubigen, derJesus kennt und annimmt, was er am

Bei der Wiederkunft wird Gott verkün-den: „... mein Lohn [ist] mit mir, einem je-den zu geben, wie seine Werke sind“. (Offb22,12) Mit anderen Worten: Wenn Jesuswiederkommt, wird die Untersuchungspha-se des Gerichts beendet sein. Die Entschei-dung, ob jemand verloren oder gerettet ist,wurde bereits getroffen. Deshalb müssenwir verkündigen, dass die Stunde des Vor-wiederkunftsgerichts gekommen ist.

Gut, wir wissen, dass diese Untersu-chungsphase vor der Wiederkunft ge-schieht, aber wann beginnt sie? Daniel 8,14prophezeit das Ereignis: „Bis zweitausend-dreihundert Abende und Morgen vergan-gen sind; dann wird das Heiligtum wiedergeweiht werden.“ Hier werden Bilder ausdem alttestamentlichen Heiligtum am Gro-ßen Versöhnungstag verwendet.

Und so funktionierte es: Nehmen wir an,ich hätte damals im Altertum als Israelit ge-lebt und auf dem Markt ein Gewand ge-stohlen. Im Normalfall hätte ich mich schul-dig gefühlt und im Heiligtum meine Sündebekannt. Mir wäre vergeben worden, undmeine Sünde wäre auf ein Lamm übertra-gen worden; aber die Sünde wäre im Hei-ligtum geblieben.

Dann wäre das Heiligtum am GroßenVersöhnungstag, wenn der Priester ins Aller-heiligste ging, von meiner Sünde gereinigtworden. An diesem Tag wurdedas Heiligtum „gereinigt“, undalle Sünden wurden entfernt.

Am Kreuz wurde Jesus zu un-serem Opferlamm. Jedes Mal,wenn wir um Sündenvergebungbitten, werden wir durch dasLamm Gottes rein, das die Sün-den der Welt hinwegnimmt(siehe Joh 1,29). Unsere Sündebleibt im himmlischen Heilig-tum, wo Jesus als Hohepriesterfür uns eintritt. Aber wann wirddas himmlische Heiligtum ge-reinigt? Wie im Alten Testamentwird es am Großen Versöh-nungstag gereinigt.

Wann hat dieser Große Versöhnungstagstattgefunden? Daniel sagt uns, dass das2300 prophetische Tage (die in der prophe-tischen Literatur 2300 buchstäbliche Jahrebedeuten) nach dem Erlass zum Wiederauf-bau Jerusalems geschehen würde. DieserErlass wurde 457 v. Chr. verkündigt. Dem-nach begann Jesus 2300 Jahre nach diesemErlass, im Jahr 1844, mit seiner letzten Pha-se des Untersuchungsgerichts, um die Sün-de schließlich für immer auszurotten.

Weil Jesus Christus im Allerheiligsten deshimmlischen Heiligtums für uns eintritt, hatdas Vorwiederkunftsgericht keine nachteili-gen Folgen für jeden Sünder, der Jesus alsErlöser angenommen hat. Das Heiligtum ist

Kreuz für uns getan hat, in Wirklichkeit derTag der Befreiung!

DAS GERICHT BRINGT DIE BEFREIUNG

Als der Apostel Petrus von diesem Tagsprach, beschrieb er dreimal, wie entschie-den Gott im Gericht handelt. Lesen wir denernüchternden Bericht: „Denn Gott hat selbstdie Engel, die gesündigt haben, nicht ver-schont, sondern hat sie mit Ketten der Fins-ternis in die Hölle gestoßen und übergeben,damit sie für das Gericht festgehalten wer-den; und hat die frühere Welt nicht ver-schont, sondern bewahrte allein Noah, denPrediger der Gerechtigkeit, mit sieben an-dern, als er die Sintflut über die Welt derGottlosen brachte; und hat die Städte Sodomund Gomorra zu Schutt und Asche gemachtund zum Untergang verurteilt und damit einBeispiel gesetzt den Gottlosen, die hernachkommen würden; und hat den gerechtenLot errettet, dem die schändlichen Leute vielLeid antaten mit ihrem ausschweifenden Le-ben ... Der Herr weiß die Frommen aus derVersuchung zu erretten, die Ungerechtenaber festzuhalten für den Tag des Gerichts,um sie zu strafen ...“ (2 Ptr 2,4-9)

„Lasst euch nicht täuschen“, sagt uns Pe-trus, „die Folge der Sünde ist der Tod.“ Dochselbst wenn Gott Gericht hält, bleibt er sei-

nem liebevollen Charakter treu undrettet diejenigen, die an ihn glau-ben.

Der frühere US-Präsident Geor-ge Bush Sr. machte eine Erinne-rungsreise in den Südpazifik. Wäh-rend des Zweiten Weltkriegs warBush als Bomberpilot von der japa-nischen Flugabwehr abgeschossenworden. Ein Artikel beschreibt sei-ne Rückkehr an den Ort, wo er ausseinem abgestürzten Flugzeug ge-rettet worden war.

Bei seinem Besuch traf Bush ei-nen Japaner, der sich als Augen-zeuge von Bushs Rettung im Jahr1944 bezeichnete. Der Veteran er-

zählte, als er und seine Kameraden die Ret-tung beobachtet hätten, habe einer seinerFreunde gesagt: „Wenn sie sich so um dasLeben eines einzigen Piloten sorgen, wirdAmerika den Krieg bestimmt gewinnen.“(High Sidey, „One Bush’s War and Remem-brance“, Time, 23. September 2002.)

Wir als Christen dürfen diese Zuversichtteilen. Wir werden den Kampf zwischen Gutund Böse am Ende gewinnen, weil Gott sichso sehr um jedes seiner Kinder sorgt.

Das ist unsere Botschaft. Es ist dringlich,dass wir diese gute Nachricht nah und fernverkündigen. Der Tag der Befreiung wirdkommen. Unsere Rettung ist sicher, dennJesus ist unsere Hoffnung! ■

14 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009

Fragen fürs Gespräch

?1. Was trifft zu – handelt es

sich um einen Tag des Ge-richts oder der Befreiung?

2. Welchen Sinn hat der Ver-söhnungstag im himmli-schen Heiligtum?

Wenn wir Jesus als Erlöser undHohepriester angenommen

haben, brauchen wir uns vordem göttlichen Gericht nicht

zu fürchten. Wir brauchen nur unsere Freundschaft zu Jesus

zu pflegen.

Page 15: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

GEBETSWOCHE EXTRA 2009 15

Gebetswoche extraGebetswoche extra2009

FREUNDSCHAFT MIT GOTT

Im Mittelpunkt der Andacht Jesu stand die Vater-Sohn-Be-ziehung, die Konzentration auf die Güte und Macht Gottes. Da-rum gilt es wahrzunehmen, wie Gott es mit mir meint und wiebegeisternd es ist, dass wir durch Christus Gottes Kinder sind.„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wah-rer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erken-nen.“ (Joh 17,3) Wer die Verheißungen der heiligen Schrift er-forscht und für sich persönlich in Anspruch nimmt,spürt, wie ihn das auch gefühlsmäßig erfasst. Wenndie Freundschaft Gottes im Mittelpunkt der Be-trachtung steht, dann gelten seine Vergebung, sei-ne Weisungen, seine Geduld, seine Hilfe und seineVollendung mir ganz persönlich. Daraus erwächstein Bewusstsein von Führung, das über den Tagbleibt und im Handeln spürbar wird.

Zur Freundschaft mit Jesus gehört auch meineAntwort. Beziehe ich ihn tatsächlich in alles mit ein?

LESEN

An erster Stelle steht die Bibel. Zur persönlichenAndacht wird das Bibellesen, wenn es persönlichinteressiert. Was wird erzählt? Wie ist das genau ab-gelaufen? Wie haben die Worte geklungen? In wel-cher Gesinnung und mit welcher Absicht wurden siegesprochen bzw. geschrieben? Was bedeuten sie?Textvergleiche und verschiedene Übersetzungenhelfen dabei.

GEBET UND MEDITATION

Es gibt keine klare Trennlinie zwischen Gebet undMeditation. Beim Beten spricht man, beim Meditie-ren hört man zu. Meditation gibt Gott Raum zu ant-worten. Das geschieht im Nachdenken über das ge-

Was geistliches Leben fördertANREGUNG ZUR VERTIEFUNG DER BEZIEHUNG ZU CHRISTUS

lesene Wort Gottes. Was sagt es über mich? Welche Schluss-folgerungen ziehe ich daraus? Worum muss ich beten und wassoll ich tun?

Das geschieht auch im Nachdenken über Geschehenes, dieZeitereignisse oder über Aufgaben. Wie denke und wie emp-finde ich darüber? Wie sieht das aus, wenn ich es konsequentmit der Gesinnung Jesu betrachte? Welche Motive bewegenmich und welche Ziele verfolge ich: Was ist das eigentliche Ge-

Beziehung und Zeugnis

Verkündigung ist eine Aufgabe der Gemeinde, das persönli-che Zeugnis eine Angelegenheit eines jeden Christen. Dochso wichtig beides ist – die Grundlage dafür ist die persönli-che Beziehung zu Christus, die gefördert und gepflegt wer-

den will. Dazu bietet die Gebetswoche eine gute Gelegenheit. In vie-len Gemeinden treffen sich die Gläubigen in kleinen Gruppen, um dasThema der Lesung zu betrachten, sich darüber auszutauschen, ge-meinsam zu beten und Gemeinschaft zu pflegen. Diese Zeit kann zueinem geistlichen Höhepunkt werden, von dem jeder eine Weile zeh-ren kann.

Vielleicht können wir dadurch ermutigt werden, auch in unseremtäglichen Leben die Beziehung zu Gott zu suchen und zu pflegen.Denn so wie eine Woche Nahrung im Überfluss nicht für das ganzeJahr sättigt, brauchen wir regelmäßige „geistliche Mahlzeiten“, um ge-sund zu bleiben und zu wachsen. Einige Anregungen dafür haben wirauf den „gelben Seiten“ zusammengestellt. Sie zeigen auf, was unse-re Beziehung zu Christus stärkt und was sie möglicherweise schwächt.

Möge diese Woche dazu dienen, die enge Verbindung zwischender persönlichen Beziehung zu Gott und einem glaubwürdigenZeugnis zu erkennen und zu erfahren. tl

Page 16: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

16 GEBETSWOCHE EXTRA 2009

Gebetswoche extraGebetswoche extra2009betsanliegen dabei? Wassind die Prioritäten?

Andacht beginnt mitDenken und führt zumBeten, und Beten führtwiederum zum Nach-denken, denn Beten istDenken. Wer anbetet, der soll „im Geist und in der Wahrheit anbeten“(Jo 4,24).

Im Mittelpunkt der Me-ditation steht wieder dasNachsinnen über Gott.„Es würde für uns gutsein, täglich eine stilleStunde über das LebenJesu nachzudenken. Wirsollten das ganze ErlebenJesu auf Erden mit allenEinzelheiten, besondersaber die letzen Tage, anunserem inneren Augevorüberziehen lassen.Wenn wir in dieser Weisebei dem Opfer verweilen,das er für uns gebrachthat, wird unser Vertrauenzu ihm wachsen, unsereLiebe zu ihm lebendigerwerden, und am Ende werden wir tiefer mit seinem gutenGeist erfüllt sein.“ (Ellen G. White, Das Leben Jesu, S. 67)

LOB UND DANK

Güte motiviert, Lob beflügelt und Dank erfreut. Lob und Danksind Kraftquellen Gottes. Zur persönlichen Andacht gehört daherdie Konzentration auf die Güte Gottes. Wofür bin ich dankbar undwofür kann ich noch dankbar sein? Welche Verheißungen Gottes

sind mir wichtig? Welches Lobliedkann ich singen? Nur wer das Gutesieht und sich von Dank erfüllen lässt,kann zum Ruhm Gottes beitragen.

BEKENNTNIS UND VERGEBUNG

Kann ich meine Fehler undSchwächen eingestehen und aus-sprechen? Oder vermeide ich denpeinlich genauen Blick darauf durcheine fromme, verallgemeinernde Bit-te um Sündenvergebung? Die Befrei-ung, die aus der Vergebung kommt,ist nicht nur eine persönliche Kraft-quelle, sie macht auch den „Dienstder Versöhnung“ glaubwürdig.

BITTE UND FÜRBITTE

Paulus schrieb dem jungen Predi-ger Timotheus: „So ermahne ichnun, dass man vor allen Dingen tueBitte, Gebet, Fürbitte und Danksa-gung für alle Menschen.“ (1 Tim 2,1)Das Wort Gottes fordert den DienerGottes zur Fürbitte auf (Jes 37,4).

Es ist gut zu wissen, dass wir vorGott über alles klagen und ihn um al-les bitten dürfen. Es ist besonderswichtig, die Aufforderung der Schrift

wörtlich zu nehmen: „Alle eure Sorge werfet auf ihn.“ (1 Pt 5,7)Das muss regelrecht geübt werden. Die Zeit der Fürbittebraucht darum einen festen Platz in der persönlichen Andachtdes Predigers. Durch die Fürbitte solidarisiert sich der Beter mitdem Leid oder der Not des anderen und gibt zugleich die Lastan Gott weiter. Für Menschen in Schwierigkeiten kann es vielbedeuten, wenn sie wissen, dass ihr Prediger für sie betet. Eine Gebetsliste hilft, dieses Versprechen zu erfüllen.

Was geistliches Leben hindertGeistliche Probleme lassen sich nicht einfach durch

neue Methoden oder organisatorische Änderungen lösen,sondern nur durch den Geist Gottes. Verhaltensweisenkönnen aber von Gott trennen und das geistliche Lebenblockieren.

RELIGIÖSE BETRIEBSAMKEIT STATT ABHÄNGIGKEIT VON GOTT

Das eigene Tun wird bedeutsamer als das Hören aufGott. Ellen White warnte: „Die Rabbiner hielten es für dasWesen der Religion, stets regste Betriebsamkeit zu entfal-

In vielen Ländern sind die Menschen neugierig auf die Bibel.

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Page 17: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

GEBETSWOCHE EXTRA 2009 17

Gebetswoche extraGebetswoche extra2009ten. Sie bewiesen ihre überlegene Frömmigkeit durch äu-ßerliche Leistungen. Sie trennten dadurch ihre Seele vonGott und vertrauten allein sich selbst. In der gleichen Ge-fahr stehen Menschen heute noch. Nimmt ihre Regsamkeitzu und ist ihr Wirken für Gott erfolgreich, laufen sie Gefahr,sich auf ihre menschlichen Pläne und Methoden zu verlas-sen, weniger zu beten und weniger Glauben zu üben. Wirverlieren … unsere Abhängigkeit von Gott aus den Augenund versuchen, aus unserer Betriebsamkeit einen Heilandzu machen. Es ist nötig, beständig auf Jesus zu blicken, umzu erkennen, dass es seine Kraft ist, die alles schafft. Wäh-rend wir eifrig für das Heil der Verlorenen wirken sollen,müssen wir uns Zeit lassen, um nachzudenken, um zu be-ten und das Wort Gottes zu betrachten; denn nur die unteranhaltendem Gebet ausgeführte und durch das VerdienstChristi geheiligte Arbeit wird am Ende zum Guten wirken.“(Das Leben Jesu, S 354.355)

MANGEL AN ZEIT

Zeit haben ist eine Frage der Prioritäten. Wir nehmen unsZeit für das, was uns wichtig ist. Jesus rät: „Trachtet zuerstnach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, sowird euch das alles zufallen.“ (Mt 6,33) Bei der Verbindungzu Gott liegt die Betonung auf dem Zuerst.

Für das Aufrechterhalten einer Beziehung zu Christus sindgeplante und gewohnheitsgemäße persönliche Andachtszei-ten unerlässlich. Das hat Jesus vorgelebt (Mk 1,35; Lk 5,16;6,12 usw.).

MANGEL AN PLANUNG

Wer sich nicht vornimmt, Zeit mit Gott zu verbringen, er-lebt immer wieder, dass keine Zeit dafür bleibt. Das Ge-heimnis der geistlichen Kraft Daniels lag in seinem Gebets-leben. Und das war organisiert: dreimal am Tag (Dan 6,11).Daran konnte nicht einmal ein königliches Verbot etwas än-dern. Bei aller Flexibilität, die für die Terminplanung im täg-lichen Dienst nötig ist, die Zeit mit Gott braucht Planung, Re-gelmäßigkeit und Gewohnheitsbildung.

MANGEL AN PRIVATSPHÄRE

Die regelmäßige persönliche Andacht sollte zu einer Zeitund an einem Ort stattfinden, an dem Störungen durch Tele-fon oder die Familie weitgehend ausgeschlossen sind. „Alle,die von Gott zugerüstet werden, brauchen die stille Stunde,damit sie mit sich selbst, mit der Natur und mit Gott Zwie-sprache halten können … Jeder muss persönlich erleben, wieGott zu seinem Herzen spricht. Wenn alle anderen Stimmenverstummen und wir in Stille auf ihn warten, dann lässt un-ser inneres Schweigen die Stimme Gottes klarer hervortre-ten.“ (Ministry of Healing, 58)

MANGEL AN DISZIPLIN

Geistliches Leben erfordert Selbstdisziplin. Was Bedeu-tung hat, fällt uns niemals leicht. Darum ist es gut, sich selbstrechenschaftspflichtig zu machen. Es kann hilfreich sein, füreinige Zeit ein Tagebuch über die persönliche Zeit mit Gottzu führen. Eine Minigruppe, in der sich zwei oder drei Men-schen regelmäßig treffen, Erfahrungen austauschen und ge-meinsam beten, kann helfen.

Wer in einer solchen Gruppe ehrlich darüber spricht, wieer seine persönliche Zeit mit Gott plant und wie es ihm da-bei ergeht, fühlt sich dann auch vor der Gruppe verantwort-lich, diese Pläne einzuhalten und daran zu wachsen.

GEISTLICHE DURSTSTRECKEN

Die Heilige Schrift berichtet von Boten Gottes, die ihre Ver-bindung zu Gott verloren und in Zweifel und Verzweiflung ge-rieten. Jeder kann in geistliche Durststrecken geraten. Daskann durch traumatische Erlebnisse oder durch Perspektivlo-sigkeit in der Arbeit geschehen, es kann aber auch ganz all-mählich und kaum merklich eintreten. Was kann dagegen ge-tan werden?

Auszeit nehmenWird die Veränderung im geistlichen Leben selbst erkannt,

so ist eine persönliche Zeit für Einkehr, Ursachenforschungund Neuanfang die beste Hilfe. Zeit und Ort müssen eine un-gestörte Atmosphäre bieten. Der Alltag muss vorübergehendausgeschlossen bleiben. Dafür können Urlaubstage verwen-det werden.

Hilfe annehmenDem Betroffenen nahestehende Personen (z. B. Ehepart-

ner, Freund) merken die Auswirkungen einer geistlichenDurststrecke häufig früher als er selbst. Hilfe ist möglich, woauf Nahestehende gehört und das vertrauensvolle Gesprächgesucht wird.� Seelsorge annehmen. Vertraue dich einem Pastor an.� Beter suchen. Vertraute, gläubige Menschen ansprechen

mit der Bitte um Fürbitte.� Geistliche Partnerschaft. Sich regelmäßig mit gleich

gesinnten Menschen treffen. Mit ihnen gemeinsam lesen,beten, Ursachen erforschen, Gedanken und Erfahrungenaustauschen, Wege und Schritte bedenken.

� Geistliche Angebote (Rüstzeiten, Einkehrwochen etc.) nutzen.

� Professionelle Hilfe. Gespräche mit gläubigen Beraternund Therapeuten können auch bei Glaubenskrisen Ursa-chen aufdecken und Wege zur Überwindung zeigen.

Aus „Handbuch für Prediger“, Advent-Verlag Lüneburg,2002 (herausgegeben von der Euro-Afrika-Division der Sie-

benten-Tags-Adventisten), S. 42–48 (gekürzt und bearbeitet).

Page 18: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

18 GEBETSWOCHE EXTRA 2009

Gebetswoche extraGebetswoche extra2009Beten – einmal andersVORSCHLÄGE ZUR GESTALTUNG EINER GEBETSZEIT

SCHRIFTLICH BETEN

Schreiben ordnet die Gedanken und hilft, sich zu konzen-trieren. Wenn du Probleme hast, im Gebet „bei der Sache“ zubleiben, schreibe dein Gebet einfach nieder.

LIEDER SINGEN

Gestalte eine Gebetszeit mit Musik und Gesang. Singen undMusizieren zur Ehre Gottes wird in der Bibel häufig erwähnt:„Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen!Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!“ (Psalm 150,3.4 GNB) Gemeinsamer Gesang ehrt Gott,ermutigt die Seele und macht Spaß.

EIN LIED DICHTEN

Wenn du musikalisch und textlich begabt bist, komponiereein Lied für Gott. Oder bilde mit einigen Gleichgesinnten eineGruppe und dichtet gemeinsam ein Lied.

EIN GEDICHT SCHREIBEN

Wenn du gerne Gedichte oder Prosatexte schreibst, verfassedoch einmal ein Gedicht oder einen Prosatext für Gott.

GEBETSWAND

Schreibe dein Lob und deinen Dank, dei-ne Bitten und Fürbitten auf ein Blatt Papierund hefte es an eine Wand. Wenn viele Ge-meindeglieder sich daran beteiligen, kannim Laufe der Gebetswoche in der Gemein-de eine Gebetswand gestaltet werden. Einige selbst gemalte Bilder oder andereGestaltungselemente lassen diese Wand zueinem Blickfang werden, zu dem man ger-ne hingeht.

EINEN BRIEF AN GOTT SCHREIBEN

Stelle dir vor, Jesus wäre dein Brief-freund. Schreibe ihm doch einfach, wasdich beschäftigt, welche Fragen du an ihnhast und wo er in deinem Leben wirkensoll. Er antwortet bestimmt – auf seineWeise!

ERGÄNZUNGSGEBET

Der Leiter der Gebetsgruppe oder derGemeinde formuliert zu Beginn einige Sätze als öffentliches Ge-bet, macht dann eine Sprechpause, und die übrigen Beter er-gänzen seine Einleitung gedanklich mit ihren eigenen Worten.Beispielsweise dankt der Vorbeter für die Führung Gottes in derGemeinde während des letzten Jahres, und die Beter konkreti-sieren diesen allgemeinen Dank in ihren persönlichen, stillenGebeten. Nach einer Pause kann diese Form auch mit Lob Got-tes, Bitte und Fürbitte wiederholt werden.

GEBETSSPAZIERGANG

Die Gemeinde geht im Park spazieren und versammelt sichan markanten Punkten zu Gebetsgemeinschaften, in denen Gottgelobt und ihm gedankt werden kann sowie Bitten und Fürbit-ten ausgesprochen werden können.

Page 19: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

Gestern haben wir uns mit diesem Versbeschäftigt und die Dringlichkeit unsererBotschaft im Lichte des Gerichts, das „be-gonnen hat“, betrachtet. Heute sehen wiruns denselben Vers noch einmal an, umdie Bedeutung der Anbetung bei unsererMission der Hoffnung zu überdenken. Be-achten wir, dass im Mittelpunkt unsererBotschaft ein Aufruf steht, „den [anzube-ten], der gemacht hat Himmel und Erdeund Meer und die Wasserquellen!“

Philip Yancey meint: „Es ist schrecklich,

Dankbarkeit zu empfinden und sich beiniemandem bedanken zu können, Ehr-furcht zu verspüren und niemanden an-beten zu können.“ (Philip Yancey, „Open

Die Geschichte jedes erfolgrei-chen Unternehmens ist die Ge-schichte von einer vorherr-schenden Mission, die dieses

Unternehmen zu seiner Größe geführthat. Diese Mission bezeichnet das Unter-nehmensziel. Denken wir zum Beispielan die Mission von Coca Cola: „Für jedenMenschen auf der Welt eine Flasche CocaCola erreichbar zu machen.“

Walt Disney wollte „die Menschenglücklich machen“. Die Firma Sony formu-liert: „Wir wollen die Freude erle-ben, Technik weiterzuentwickelnund sie zum Wohl der Allge-meinheit anzuwenden.“ Der Soft-ware-Gigant Microsoft möchteMenschen Möglichkeiten eröff-nen „durch eine großartige Soft-ware – jederzeit, überall und fürjedes Problem“.

Und denken wir schließlich andiese große, wagemutige Mis-sion der Freikirche der Sieben-ten-Tags-Adventisten: „Die Bot-schaft der drei Engel in Offenba-rung 14 zu verkündigen.“ Ist dasnicht eine großartige Mission?

Deshalb werden wir uns inder Gebetswoche mit einem in-tensiveren Studium des Textesin Offenbarung 14 beschäftigen,der die Mission der Endzeitge-meinde Gottes ausdrückt. Wirhaben einen prophetischen Auf-trag, der Welt eine Botschaft derHoffnung zu verkündigen.

ANBETUNG UND UNSEREMISSION

Offenbarung 14,7 berichtet:„Und er sprach mit großer Stim-me: Fürchtet Gott und gebt ihmdie Ehre; denn die Stunde seines Gerichtsist gekommen! Und betet an den, der ge-macht hat Himmel und Erde und Meerund die Wasserquellen!“

Von Karl Haffner

Die Mission der Hoffnung in der AnbetungDas Wer, Wie und Wann der Anbetung

4. LESUNG

Windows“, Marriage Partnership, Bd. 5,Nr. 4.) Als Glaubensgemeinschaft habenwir unseren Gott, dem wir danken kön-nen. Wir haben jemanden, den wir anbe-ten können! Das ist die Kernsubstanz un-serer Kirche. Anbetung steht im Zentrumunserer Mission.

Was bedeutet das? Wir wollen uns imZusammenhang mit der Anbetung mit dreiFragen beschäftigen: Wen? Wie? Wann?

WEN SOLLEN WIR ANBETEN?

Beachten wir, wer unsereAnbetung empfängt. Wir betenihn an, der Himmel und Erdegemacht hat. In unserem fort-schrittlichen Zeitalter vonRaumfahrten und ausgeklügel-ter Technologie gibt es die un-endlich große Versuchung, un-sere Bewunderung nicht mehrauf unseren Schöpfer, sondernauf uns selbst zu lenken.

Ende des 19. Jahrhundertswaren zwei Pioniere besessenvon dem Gedanken, denMount Rainier zu besteigen,diesen herrlichen Viertausen-der im US-Staat Washington.Sie ließen sich von einem in-dianischen Bergführer bera-ten, der ihnen sagte, sein Volkhielte es für eine Gottesläste-rung, den Mount Rainier zubesteigen. Er beschrieb denThron Gottes im Feuersee aufdem Gipfel und sagte, kein In-dianer Amerikas würde es wa-gen, diesen heiligen Boden zubetreten.

Die Bergsteiger boten im-mer größere Summen, bissich schließlich ein Bergführer

bestechen ließ. Obwohl der Bergführerversuchte, sie einen falschen Weg zu füh-ren, waren diese Männer fest entschlos-sen, ihr Ziel zu erreichen. Knapp unter

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009 19

„Die Sünde des Götzendienstesist seine Nutzlosigkeit. Weil erin Wirklichkeit nur eine Anbe-tung unserer eigenen Leistungdarstellt, kann er uns niemalshelfen zu wachsen – so wie dieAnbetung eines Gottes über uns

helfen kann zu wachsen.Schließlich werden wir das Le-ben als flach und wenig inspi-rierend empfinden und nichtwissen, warum dies so ist.“

(Harold Kushner)

Page 20: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

dem Gipfel sagte der Bergführer: „Es istmir nicht erlaubt, höher zu klettern. Vonhier aus müsst ihr allein gehen.“ Mutiggingen die Männer weiter, entschlossen,den Berg zu bezwingen. Und es gelang ih-nen. Sie machten Fotos. Sie hissten eineFlagge. Sie hatten für die Menschheit ei-nen weiteren Sieg errungen.

Während ihr mutiger Entschluss einer-seits bewundernswert war, ist ihre Leis-tung bei näherem Nachdenken aber auchirritierend. Schließlich haben sie heiligesRecht verletzt. Sie haben für die Men-schen erobert, was für Gott reserviert war.

In unserem hoch entwickelten Zeitalterbleibt es eine beständige Versuchung,Menschen größer und Gott kleiner zu ma-chen. Als Samuel F. B. Mose vor mehr als150 Jahren den Telegrafen erfand, waren

ultimative Errungenschaften, ist nicht dieUntreue gegenüber Gott oder der Angriffgegen ihn. Die Sünde des Götzendienstesist seine Nutzlosigkeit. Weil er in Wirklich-keit nur eine Anbetung unserer eigenenLeistung darstellt, kann er uns niemalshelfen zu wachsen – so wie die Anbetungeines Gottes über uns helfen kann, zuwachsen. Schließlich werden wir das Le-ben als flach und wenig inspirierend emp-finden und nicht wissen, warum dies soist.“ (Harold Kushner, Who Needs God,Summit Books, New York 1989, S. 54.)

Jeder menschliche Geist sehnt sich da-nach, mit dem Psalmisten auszurufen:„Wenn ich sehe die Himmel, deiner FingerWerk, den Mond und die Sterne, die dubereitet hast: was ist der Mensch, dass duseiner gedenkst ...?“ (Ps 8,4.5)

seine ersten Worte, die über den Drahtgingen: „Was Gott vollbracht hat.“ Als NeilArmstrong 1969 den Mond betrat, sagteer: „Ein kleiner Schritt für einen Men-schen, ein großer Sprung für die gesamteMenschheit.“ Damals dankte man Gott fürmenschliche Erfindungen, heute nichtmehr.

Rabbi Harold Kushner schreibt: „DieTechnik ist der Feind der Ehrfurcht. Be-wusst oder unbewusst löscht die Technikheilige Feuer, weil [sie] das feiert, was einMensch tun kann. Beim Götzendienst derBibel geht es nicht darum, Steine und Sta-tuen anzubeten. Götzendienst ist dasFeiern des vom Menschen Gemachten alshöchste Errungenschaft der Welt. Das Ver-kehrte am Götzendienst, an der Anbetungmenschlicher Leistungen, als wären sie

20 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2009

Page 21: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008 21

Fragen fürs Gespräch

?1. Welche Bereiche unseres

Lebens sollen in die Anbetung einbezogen sein?Begründe deine Antwort.

2. Warum steht die Anbetung inden letzten Tagen im Zentrum der Entscheidung?

3. Welche „Götter“ beten moderne Menschen an?

Das hängt nicht von uns und unserembevorzugten Gottesdienststil ab. Bei ech-ter Anbetung geht es um die völlige Hin-gabe an Gott. „Ich bin davon überzeugt,dass Pastoren keinen Pfifferling auf dieAnbetung geben“, klagt Eugene Peterson,„wirklich nicht. Und dafür gib es einenGrund. Bei echter Anbetung passiertnichts. Man verliert die Kontrolle, man ge-wöhnt sich manipulative Sprache undUnterhaltungsprogramme ab … Pastorenmeinen, wenn sie echte Anbetung prakti-zierten, dann würden sich die Kirchensehr schnell leeren.“ (Eugene Peterson in„The Door“, Christianity Today, Bd. 36, Nr. 9, November/Dezember 1991.)

Allzu oft verwechseln Menschen Anbe-tung mit einem Unterhaltungsprogramm,das dem eigenen Ich gefallen soll. Des-halb sagen sie Sätze wie: „Ich gehe heutein die First Church zum Gottesdienst, dortspricht ein unterhaltsamer auswärtigerPrediger. Nächste Woche besuche ich dieMain-Street-Fellowship-Kirche, weil dortim Gottesdienst eine heiße Band spielt.“Das Ergebnis? Wir erzeugen eine Genera-tion von „Junkies“, die in der einen Wochezum „hippsten“ Gottesdienst und in dernächsten zur spannendsten Predigt ge-hen und niemals in irgendeiner Ortsge-meinde Fuß fassen werden. Sie jammerndarüber, wie wenig der Gottesdienst ih-rem Geschmack entspricht – als ob dieGemeinde dazu da wäre, selbstsüchtigenKonsumenten gute Unterhaltung undemotionale Höhepunkte anzubieten.

Anbetung bedeutet, jede Regung Gottzu unterstellen und uns ihm völlig hin-zugeben. Die Folge der Anbetung ist stetsein Leben des Gehorsams. Wenn wir Gottwahrhaftig anbeten, dann wird alles, waswir tun, zu einem Akt der Hingabe unddes Lobes. Es geht um ihn, nicht um uns.Wenn wir zur Anbetung zusammenkom-men, dann drücken wir unsere Dankbar-keit ihm gegenüber aus und bringen de-mütig unsere Nöte vor ihn. Er ist das Zen-trum der gemeinsamen Anbetung, nichtwir.

WANN SOLLEN WIR ANBETEN?

Damit kommen wir zu der Frage: Wannsollen wir anbeten? Lesen wir Offenba-rung 14,7 und beachten wir den klarenBezug zur Schöpfung. Der Eine, der unse-re Anbetung empfängt, ist der, der „ge-macht hat Himmel und Erde und Meerund die Wasserquellen“.

In der Schöpfungsgeschichte lesen wir:„Und so vollendete Gott am siebenten Ta-ge seine Werke, die er machte, und ruhteam siebenten Tage von allen seinen Wer-ken, die er gemacht hatte. Und Gott seg-

Wenn Gott nicht das Objekt unsererVerehrung ist, werden wir etwas anderesfinden, das wir anbeten. Filmstars, Vide-ospiele, schnelle Autos – kümmerliche,armselige Götter werden unsere Anbe-tung stehlen, wenn wir uns nicht an deneinen, einzigen Gott halten, der allein un-serer Anbetung würdig ist, den Gott, deralles im Himmel und auf Erden erschaf-fen hat.

WIE SOLLEN WIR ANBETEN?

Nun kommen wir zur zweiten Frage:Wie sollen wir anbeten? Diese Frage hat inder gesamten Christenheit immer wiederheftige Diskussionen erregt. Sollen wirmit Trommeln, Tanz, Orgelbegleitung, miterhobenen Händen, in der Stille oder la-chend anbeten?

nete den siebenten Tag und heiligte ihn,weil er an ihm ruhte von allen seinen Wer-ken, die Gott geschaffen und gemachthatte.“ (1 Mo 2,2.3.)

Und Ellen White fügt hinzu: „Der wah-re Sabbat, der dem Menschen zur Erinne-rung an die Schöpfung diente, wurde vonseinem angestammten Platz, dem heili-gen Gebot Gottes, entfernt, und ein fal-scher Sabbat wurde eingesetzt und ge-heiligt … Aber eine Botschaft, die dritteEngelsbotschaft, wurde der Welt gegeben,um die Wahrheit wieder an die richtigeStelle zu setzen, damit sie als Gottes Prüf-stein der Wahrheit in diesen letzten Tagenfest dastünde. Gottes Forderungen sollender Welt in ihrer ursprünglichen Frischeund Kraft zugänglich gemacht werden.“(Ellen White, The Youth’s Instructor, 20. Oktober 1898)

Ist es nicht ein Vorrecht, Gottes Gabedes Sabbats in „ihrer [ganzen] ursprüng-lichen Frische und Kraft“ zu verkündigen?Das ist unsere Freude als Siebenten-Tags-Adventisten, das ist unsere Mission! ■

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22 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008

Von Karl Haffner

Die Mission der Hoffnung inmitten derHoffnungslosigkeit

Berufen, das Wertesystem der Welt herauszufordern

5. LESUNG

Wir sprechen Gott seine Güte nicht ab,nur weil Menschen böse sein können. Trotzdes scheinbar unvermeidlichen morali-schen, finanziellen und politischen Zu-sammenbruchs der heutigen Welt erklingteine Stimme der Hoffnung aus den adven-tistischen Gemeinden weltweit. Diese Stim-me erinnert eine verzweifelte Welt an GottesGüte und unseren unzerstörbaren Grund derHoffnung.

Wenn menschliche Systeme versagen –und sie werden alle versagen –, dann siehauf Jesus, und du wirst Grund zur Hoffnungfinden. Bei unserem Studium der dreifachenEngelsbotschaft von Offenbarung 14 wer-den wir an diese Wahrheit erinnert. Heutekommen wir zum zweiten Engel, der dieseWarnung ausruft: „Sie ist gefallen, sie ist ge-fallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hatmit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränktalle Völker.“ (V. 8) Der Fall Babylons symbo-lisiert den endzeitlichen Zusammenbruchfalscher religiöser Hoffnungen und Systeme.

Seit dem Rücktritt von Tony Blair alsPremierminister von Großbritan-nien (er amtierte 1997–2007) wur-de viel über sein geistliches Leben

gesagt und geschrieben. Eine Ausgabe desTime-Magazins von 2008 bot folgende Ein-blicke in Blairs Glaubensleben:

„Blair ist tief religiös – derjenige politischeFührer in Großbritannien, der seit WilliamEwart Gladstone vor mehr als 100 Jahren amdeutlichsten seine Frömmigkeit zeigt. Erstellt sich religiösen Fragen ganz offen undweicht nicht aus. Sein langjähriger Presse-sprecher und Berater, Alastair Campbell, er-innert sich daran, dass Blair 1996 eine Schu-le in Schottland besuchte, in der ein Amok-läufer 16 Kinder und einen Lehrer getötethatte. In einem blutverschmierten Klassen-zimmer fragte Campbell Blair: ‚Was sagtdenn dein Gott dazu?‘ Blair, sagte Campbell,machte eine Pause und antwortete: ‚Nurweil der Mensch böse ist, heißt das nicht,dass Gott nicht gut sein könnte.‘“ (MichaelElliott, „Tony Blair’s Leap of Faith“, Time, 9. Juni 2008, S. 34.)

Gottes Endzeitbotschaft jedoch bekräftigt,dass alle Dinge am Ende in Ordung gebrachtwerden. Gottes Reich wird siegen.

WAS SAGT DIE BOTSCHAFT DESZWEITEN ENGELS?

Wie lautet also die Botschaft des zweitenEngels? Es ist die Botschaft, dass Babylon ge-fallen ist. Was ist das Wesentliche an Baby-lon? Es ist der Geist der Selbstzufriedenheit,der wenigstens bis zur Geschichte vomTurmbau zu Babel in 1. Mose 11,1–9 zu-rückgeht. Damals dachten sich die Men-schen: „Wohlauf, lasst uns eine Stadt und ei-nen Turm bauen, dessen Spitze bis an denHimmel reiche, damit wir uns einen Namenmachen.“ (1 Mo 11,4) Sie wollten nicht Gotterhöhen, sondern sich selbst.

In Offenbarung 17,5 wird Babylon „dieMutter der Hurerei und aller Gräuel auf Er-

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LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008 23

„Doch, das bin ich!“, rief er umso lauter. „Und was macht dich so sicher, dass du

der König des Universums bist?“ „Gott hat mir gesagt, dass ich der König

des Universums bin.“ Genau in diesem Augenblick kam eine

Stimme von der anderen Seite des Ganges:„Habe ich gar nicht!“

Genau wie Nebukadnezar haben sich

schon viele Menschen für Gott gehalten.Dieser hochmütige Geist von Babylon istderselbe Geist, der Satan aus dem Himmelvertrieben hat. Es ist der Geist, der die Ur-sache für Adams und Evas Rauswurf ausdem Paradies war. Er ist das Zentrum desgroßen Kampfes zwischen Gut und Böse –der Geist der Rebellion, der Gott sein will.Und wir wollen uns klar ausdrücken: DerGeist von Babylon hört nicht auf, unserenPlaneten zu verderben.

Hier sind einige Aussagen von bekann-ten geistlichen Leitern:

Casey Treat, Gründer des Christian FaithCenter in Seattle, US-Staat Washington,predigte einmal: „Der Vater, der Sohn undder Heilige Geist hielten eine Konferenzab. Sie sagten: ‚Wir wollen den Menschenals genaues Duplikat von uns selbst er-schaffen.‘ Ich weiß nicht, wie es euch geht,mir geht das durch und durch! Ein genau-es Duplikat Gottes! Ruft das laut: ‚Ich binein genaues Duplikat Gottes!‘“ (Casey Tre-at, „Believing in Yourself“, Tonaufnahmeaus dem Seattle Christian Center, zitiert inMarvin Moore, The Antichrist and the NewWorld Order, Pacific Press Publishing As-sociation, Boise, Idaho, 1993; S. 85f.) Die

den“ genannt. Buchstäblich und symbo-lisch war Babylon der Feind der Wahrheitund des Volkes Gottes. Dieser Begriff stehtauf besondere Weise für alle abgefallenenreligiösen Organisationen der Endzeit. AufBabylon vertrauen bedeutet, seinen Glau-ben und seine Hoffnung mehr auf zivileund religiöse Kräfte als allein auf die KraftGottes zu setzen.

Historisch gesehen umfass-ten die ruhmreichen Jahre desalten Babylon insbesondere dieRegierungszeit Nebukadnezars,als er die Stadt in voller Schön-heit wieder aufbaute. Er wolltesein Reich zu einem universalenund ewigen Imperium machen.Die Stadt glänzte mit 53 Tem-peln, die bedeutenden Götterngeweiht waren, 955 kleinerenHeiligtümern und 384 Straßen-altären. Sie besaß hängendeGärten (eines der sieben Welt-wunder der antiken Welt), diemit einem komplizierten Rohr-leitungssystem bewässert wur-den. Unter Nebukadnezar wur-de in Babylon so viel gebaut,dass allein der Bericht über dieInschriften, die in die von ihmerbauten Gebäude gemeißeltwaren, 126 Seiten füllte. VomDach seines Palastes konnte Ne-bukadnezar die doppelte Mauerum seine Stadt betrachten. Dieäußere Mauer war ca. 85 Kilo-meter lang und breit genug, dass ein Pfer-dewagen mit vier Pferden darauf fahrenkonnte. Der Historiker Herodot schrieb im5. Jahrhundert v. Chr., Babylon sei dieglanzvollste Stadt der damals bekanntenWelt.

Kein Wunder, dass Nebukadnezar sich inseinem Ruhm sonnen konnte. Auf demDach seines Palastes dachte er bei sich: „Dasist das große Babel, das ich erbaut habe zurKönigsstadt durch meine große Macht zuEhren meiner Herrlichkeit.“ (Dan 4,27)

Dieser größenwahnsinnige Königgleicht dem Psychiatriepatienten, der je-den Abend aus seiner Zelle rief: „Ich binder König des Universums! Ich bin derHerrscher der Welt. Jeder wird tun, was ichsage, denn ich bin der oberste Herrscherdes Universums!“

Eines Abends kam ein Arzt herein undwies ihn zurecht. „Harry! Steig heruntervon deinem Stuhl. Hör auf, mit den Fäus-ten gegen deine Brust zu schlagen! Dustörst die Leute, die schlafen wollen.“

„Aber ich bin der König des Univer-sums.“

„Harry, du bist nicht der König des Uni-versums.“

Versammlung wiederholte diesen Satz im-mer wieder, immer lauter, sie sangen ge-radezu in Ekstase: „Ich bin ein genaues Du-plikat Gottes!“ (Ebd.)

Kenneth Copeland, ein sehr bekannteramerikanischer Fernsehevangelist, sagt:„Du hast Gott nicht in dir, du bist selbst einGott!“ (Kenneth Copeland, „The Force ofLove“, Band Nr. BCC-56, Kenneth Cope-

land, Fort Worth, Tex., regis-triert beim Christian ResearchInstitute, CRI, zitiert in MichaelHorton, Hrsg., The Agony ofDeceit, Moody Press, Chicago1990, S. 92)

Reden diese populären Lei-ter nicht wie Christen? Sehensie nicht aus wie Christen? Ver-halten sie sich nicht wie Chris-ten? Und dennoch lehren siegenau die Lehre, die Satan ausdem Himmel vertrieben hat:Wir können werden wie Gott.

Gott allein gebührt die An-betung. Die Lehre Babylonsbesagt, dass wir Götter sind –der Anbetung würdig und frei,Gottes Gesetz neu zu definie-ren. Deshalb beruft Gott in denletzten Tagen ein Volk, das sei-ne Herrschaft anerkennt, dasdie Täuschung des Bösen undseine religiösen und politi-schen Instrumente entlarvtund die Wahrheit sagt: „Baby-lon ist gefallen!“

Vor der Wiederkunft Christi wird dieWarnung des zweiten Engels den wahrenNachfolgern Christi verkündigt. Ihre Bot-schaft wird die Menschen aus der fal-schen religiösen Babylonbewegung he-rausrufen, um dem einen, einzig wahrenGott zu folgen.

So gesehen hat die Botschaft des zwei-ten Engels für Christi Nachfolger von heu-te eine entscheidende Bedeutung, dennsie stellt die Frage: Gehörst du ganz zu Gottoder nicht? Oder anders gefragt: Willst duden Erlöser anbeten oder dich selbst?

DIE ZWEITE ENGELSBOTSCHAFTUND IHRE RELEVANZ FÜR HEUTE

Wahrscheinlich steckt in jedem vonuns ein Stück Babylon, das uns am Ende– wenn wir es nicht Christus unterstellen– bezwingen könnte. Wir sollten wach-sam sein.

Ein Gleichnis erzählt: Es gab einmal ei-nen Mann, der Gott fragte: „Was ist deinerMeinung nach schwieriger – Mensch seinoder Gott sein?“

„Gott sein ist viel schwieriger“, antwor-tete Gott, „ich muss mich um das ganze

Wenn du dich selbst auf denThron setzt, der in WirklichkeitGott allein gehört, bedeutet das,

im Geist Babylons zu leben. Als Gottes Volk der Übrigen

mit einer besonderen Endzeit-botschaft sollen wir das Wertesystem der Welt

herausfordern und in einer engen Abhängigkeit von Gott

leben, denn Babylon ist gefallen.

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24 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008

nötig befunden, Gott deinen Zehnten unddeine Gaben vorzuenthalten, damit dudeine finanziellen Verpflichtungen erfül-len kannst? Wirst du Gott zutrauen, Gottzu sein, wenn es um finanzielle Dingegeht? Vielleicht geht es um die Zeit. Dumöchtest dir jeden Tag Zeit nehmen, ummit Gott zu kommunizieren, aber deineAkten müssen pünktlich fertig werden,und du musst die Termine in der Firmaeinhalten, deshalb kannst du für deineAndacht keine Zeit mehr erübrigen.

Es geht doch in Wirklichkeit darum:Traust du Gott zu, Gott zu sein, wenn esum deine Zeitplanung geht? Vielleicht istes eine Eigenschaft der Sünde, dass duein Gefühl der Vergänglichkeit empfin-dest? Wenn du ab und zu Kompromisseschließt, dann findest du gelegentlich Er-leichterung. Ich frage: Traust du Gott zu,Gott zu sein, wenn es darum geht, die ei-

Universum mit seinen Planeten und Gala-xien kümmern. Du brauchst dich nur umdeine Familie und deinen Job zu küm-mern.“

„Das ist schon wahr“, gab der Mann zu,„aber du hast unendlich viel Zeit und eineunendlich große Kraft. Das Schwierige be-steht nicht darin, den Job zu machen, son-dern ihn innerhalb der Grenzen mensch-licher Kraft und menschlicher Lebenszeitzu bewältigen.“

„Du weißt ja nicht, was du sagst“,meinte Gott. „Es ist viel schwieriger, Gottzu sein.“ Der Mann erwiderte: „Wie kannstdu das sagen, wenn du nie Mensch warstund ich nie Gott war? Was wirst du sagen,wenn wir nur eine Sekunde lang die Rol-len tauschen, sodass du das Gefühl ken-nenlernst, Mensch zu sein, und ich mer-ken kann, wie es sich anfühlt, Gott zusein? Nur eine Sekunde, das reicht, unddann wird alles wieder wie vorher.“

Gott gefiel die Idee nicht, aber derMann bettelte so lange, bis Gott nachgab.Sie tauschten die Rollen. Der Menschwurde Gott und Gott wurde Mensch. Aberals der Mensch einmal auf dem göttlichenThron saß, weigerte er sich, Gott seinenPlatz zurückzugeben. Seither regiert derMensch die Welt, und Gott lebt im Exil.

Eine Fabel? Ja. Ein falsches Bild? Nein.Kannst du die Bedeutung der zweiten

Engelsbotschaft für dein Leben von heuteerkennen? Gibt es einen Bereich, in demdu Gott entmachtet und dich an seineStelle gesetzt hast? Vielleicht gab es einenfinanziellen Engpass, und du hast es für

gentlichen Werte nurbei ihm zu finden?

Wenn du dich selbstauf den Thron setzt,der in Wirklichkeit Gottallein gehört, bedeutetdas, im Geist Babylonszu leben. Als GottesVolk der Übrigen miteiner besonderen End-zeitbotschaft sollen wirdas Wertesystem derWelt herausfordernund in einer engen Ab-hängigkeit von Gott le-ben, denn Babylon istgefallen.

Beachten wir dennüchternen Appell vonJohannes, dem Verfas-ser der Offenbarung:„Danach sah ich einenandern Engel hernie-derfahren vom Him-mel, der hatte großeMacht, und die Erdewurde erleuchtet von

seinem Glanz. Und er rief mit mächtigerStimme: Sie ist gefallen, sie ist gefallen,Babylon, die Große, und ist eine Behau-sung der Teufel geworden und ein Ge-fängnis aller unreinen Geister und ein Ge-fängnis aller unreinen Vögel und ein Ge-fängnis aller unreinen und verhasstenTiere. Denn von dem Zorneswein ihrerHurerei haben alle Völker getrunken, unddie Könige auf Erden haben mit ihr Hure-rei getrieben, und die Kaufleute auf Erdensind reich geworden von ihrer großen Üp-pigkeit. Und ich hörte eine andre Stimmevom Himmel, die sprach: Geht hinaus ausihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ih-ren Sünden und nichts empfangt von ih-ren Plagen!“ (Offb 18,1– 4)

Das ist der letzte Aufruf Jesu an seineNachfolger in den Kirchen Babylons: „Gehthinaus aus ihr, mein Volk“, bittet er, „dassihr nicht teilhabt an ihren Sünden.“ ■

Fragen fürs Gespräch

?1. Kann ich als Siebenten-Tags-

Adventist den Geist Baby-lons besitzen? Wie könntees dazu kommen?

2. Inwiefern ist die antike StadtBabylon eine passende Illus-tration für die Bedeutungder abgefallenen Glaubens-systeme in der Endzeit?

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LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008 25

Von Karl Haffner

Die Mission der Hoffnung annehmenWahre Anbetung bewirkt reine Hände und reine Herzen

6. LESUNG

Wer mit Google nach „Malzei-chen des Tieres“ sucht, erhältmehr als 1800 Treffer (bei„mark of the beast“ sind es et-

wa 480 000). Es sieht ganz so aus, als obsich eine Menge Leute mit diesem Themabeschäftigen. Aber was genau ist eigentlichdas Malzeichen des Tieres? Es ist die Mög-lichkeit, dich selbst zu retten, indem du dichMächten unterwirfst, die Gott und seinemGesetz feindlich gegenüber stehen. Es be-deutet, das Geschöpf anzubeten und nichtden Schöpfer. Es ist das Gegenteil des Sie-gels Gottes. Lasst uns Offenbarung 14,9–12lesen und diese Gedanken vertiefen.

WAHRE ANBETUNG GEGEN FALSCHE ANBETUNG

„Und ein dritter Engel folgte ihnen undsprach mit großer Stimme: Wenn jemanddas Tier anbetet und sein Bild und nimmtdas Zeichen an seine Stirn oderan seine Hand, der wird von demWein des Zornes Gottes trinken,der unvermischt eingeschenkt istin den Kelch seines Zorns, und erwird gequält werden mit Feuerund Schwefel vor den heiligenEngeln und vor dem Lamm. Undder Rauch von ihrer Qual wirdaufsteigen von Ewigkeit zu Ewig-keit; und sie haben keine RuheTag und Nacht, die das Tier an-beten und sein Bild und wer dasZeichen seines Namens an-nimmt. Hier ist Geduld der Heili-gen! Hier sind, die da halten die Gebote Got-tes und den Glauben an Jesus!“

Als Erstes wird in diesem Textabschnittdie wahre Anbetung der Täuschung der fal-schen Anbetung gegenübergestellt. DieseBotschaft konzentriert sich auf die Frage derAnbetung: „Wenn jemand das Tier anbetet.“

Diskussionen über Anbetung sind in derGemeinde keine Neuigkeit. Endlos ist dieZahl der Argumente pro oder contra, wennes darum geht, welche Art der Anbetung ak-zeptabel ist – offene Anbetung, freie Anbe-

ERLÖSUNG DURCH GLAUBEN GEGEN ERLÖSUNG DURCH WERKE

Das zweite Thema, das in der dritten En-gelsbotschaft angesprochen wird, betrifftden Gegensatz zwischen der Erlösung durchGlauben und der Erlösung durch Werke. El-len White schreibt dazu: „Das wichtigsteThema ist die dritte Engelsbotschaft, die dieBotschaften des ersten und zweiten Engelseinschließt. Alle sollten die Wahrheiten ver-stehen, die in diesen drei Botschaften ent-halten sind, und sie im täglichen Leben prak-tizieren, denn dies ist entscheidend für dieErlösung.“ (Brief 97, 1902, Evangelism, S. 196)

Warum ist diese Botschaft so wichtig? Sieist wichtig, weil das ewige Schicksal allerMenschen untrennbar mit dem Thema ver-bunden ist, das durch den dritten Engel zurSprache gebracht wird – dem Thema der An-betung. Wirst du dich ganz und gar auf die

Seite Gottes stellen? Oder wirstdu Kompromisse mit einer Kari-katur Gottes eingehen, die denAllerhöchsten lästert?

In Gottes Reich wird die Erlö-sung kostenlos allen geschenkt,die akzeptieren, was Jesus amKreuz für sie getan hat. Im Reichdes Bösen muss die Erlösungdurch Werke verdient werden.Deshalb sagt der Engel: „Und siehaben keine Ruhe Tag undNacht, die das Tier anbeten undsein Bild.“ Ruhe finden nur jene,die sich in jeder Hinsicht ganz

und gar auf Jesus verlassen – was ihr Leben,ihre Freiheit und ihre Erlösung betrifft.

Ein Beispiel dieser Ruhe erleben wirdurch das Geschenk des Sabbats – des Ta-ges, den Gott zum Tag der Anbetung be-stimmt hat. Die Beachtung des Sabbats isteine wunderbare Antwort auf all das, was Je-sus für uns getan hat.

Denkt darüber nach, was Jesus getan hat.Er nahm die Strafe für unsere Sünde aufsich. Das bedeutet, dass wir uns niemals sor-gen müssen, ob wir gut genug für den Him-

tung, traditionelle Anbetung, private Anbe-tung, gemeinsame Anbetung, Anbetungslie-der, Anbetungsaufführungen und so weiter.

Ein neutraler Beobachter mag zu demSchluss kommen, dass Anbetung immer mitdenen zu tun hat, die daran teilnehmen. Tat-sächlich aber ist Anbetung, in deren Zentrumdie Anbeter selbst stehen, nichts anderes alsgeistlicher Narzissmus, religiöses Heiden-tum oder, wenn man so will, Anbetung desTieres.

Mit den Worten von Chris Rice formuliert:„Wahre Anbetung Gottes bedeutet nicht,schöne Worte zu machen, wunderschön zusingen und sich herauszuputzen, um ihn mituns selbst zu beeindrucken. Wahre Anbe-tung bedeutet vielmehr, uns selbst gänzlichungeschützt Gott zu Füßen zu legen.“ Und A.W. Tozer formuliert: „Anbetung ist das Wis-sen um das Heilige.“

In der letzten Zeit vor Christi Wiederkunftwird Gottes Übrigen-Gemeinde die allge-

meine Aufmerksamkeit auf die echte, bibli-sche Anbetung lenken. Diese Anbetung wirdnicht an irgendeinem Tag stattfinden, dendie Menschen sich ausgesucht haben, son-dern am Sabbat, der seit der Schöpfung vonGott geheiligten Zeit.

Es ist eine Anbetung, die sich nicht aufirgendwelche menschlichen Vorzüge, Vorlie-ben oder Äußerlichkeiten fixiert, sondern aufunser tiefes Bedürfnis, unserem heiligenGott die ihm gebührende Wertschätzung zuerweisen.

Wir beachten den Sabbat nicht,um uns die Erlösung zu

verdienen, sondern um dadurchdem Herrn, den wir lieben, unsere Treue und Anbetung

zu erweisen.

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26 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008

mel sind. Dieses Geschenk hängt nicht vondem ab, was wir tun, sondern davon, was Je-sus für uns getan hat – es hat nichts damitzu tun, ob wir an einem bestimmten Tagzum Gottesdienst gehen, kein Schweine-fleisch essen oder den Zehnten zahlen. Wirwerden gerettet allein durch den Glaubenan Jesus. Weil er nach Golgatha ging, vermagJesus uns das zu geben, was wir uns nichtselbst verdienen können – gerecht vor Gottzu stehen (siehe Römer 3,21-24). Wir kön-nen dem, was Jesus getan hat, nichts hinzu-fügen.

Deshalb ist die Sabbatheiligung die idea-le Antwort auf dieses Geschenk. Er erinnertuns daran, von unserem endlosen Kampfdarum, gut genug zu sein, abzulassen. In un-serem hektischen Bemühen, uns die Erlö-sung durch gute Taten zu verdienen, schenktuns Gott den Sabbat als eine Erinnerung daran, lieber auszuruhen.

Ist es nicht geradezu eine Ironie, dass derApostel Johannes uns sagt, die Frage der An-betung würde in den letzten Kapiteln derGeschichte dieser Erde ein zentrales Themadarstellen? Also entspann dich, lieber Mit-pilger; die Arbeit wurde auf Golgatha getan,und Gottes Gnade genügt für dich.

DAS SIEGEL GOTTES GEGEN DASMALZEICHEN DES TIERES

Ein letzter Vergleich in diesem Textab-schnitt stellt dem Siegel Gottes das Malzei-chen des Tieres gegenüber. In Offenbarung14 beschreibt Johannes zwei Lager, die sichunmittelbar vor der Wiederkunft Jesu gegen-über stehen. Die erste Gruppe betet das Tieran und erhält sein Malzeichen – sie unter-wirft sich seiner Autorität und bringt dies

vierten. Ellen White schreibt: „... dass derSabbat des vierten Gebots das Siegel des le-bendigen Gottes ist ...“ (Der große Kampf, S. 639)

Jesus hielt den Sabbat. Auf diese Weisegab er seinen Nachfolgern ein Beispiel. Wirbeachten den Sabbat nicht, um uns die Er-lösung zu verdienen, sondern um dadurchdem Herrn, den wir lieben, unsere Treue undAnbetung zu erweisen.

Rosa Cornelia Veal berichtet von ihrer Be-gegnung mit einer Frau namens Ruby Free:„Ich traf sie, als sie gerade eine Israelreise lei-tete. Sie muss ein Geheimnis haben, sagteich völlig verblüfft zu mir selbst. Wie konntesie sonst in der Lage sein, so vieles so leichtzu bewältigen? Sie war eine gute Zuhörerin,schlichtete Streit, erwies sich als ausge-zeichnete Organisatorin sowie als umsichti-ge ,Mutterhenne‘ für 72 Touristen und ihrebeiden Kinder, und schien doch niemalsmüde oder gar aufgeregt zu sein.

Als wir wieder zu Hause waren, besuch-te ich Ruby. Und ich glaube, ich habe ihr Ge-heimnis entdeckt. Über ihrem Spülbeckenstanden zwei Worte: ,JA, HERR.‘ “

Genau das ist das Motto der Übrigen: „Ja,Herr.“ Weil sie sich einer engen Freundschaftmit ihm erfreuen, wird ihr Gebet lauten:„Wenn Jesus am Sabbat anbetete und dumich dazu einlädst, seinem Beispiel zu fol-gen, dann: ,Ja, Herr!‘“

Und was ist mit dir? Gott fragt dich: „Wirstdu an meiner Mission der Hoffnung teilneh-men? Wirst du in dem Werk meines SohnesJesus ruhen? Wirst du mir treu bleiben?“

Er sehnt sich so sehr danach, jene zweiWorte von dir zu hören: „Ja, Herr!“ ■

Fragen fürs Gespräch

?1. Trägt jeder, der am Sabbat

Gottesdienst feiert, gewisser-maßen automatisch das Sie-gel Gottes? Wie verhält essich diesbezüglich mit denJuden?

2. Der Autor betont die beidenWorte „Ja, Herr.“ Worin be-steht ihre besondere Bedeu-tung im Gesamtzusammen-hang dieser Lesung?

3. Werden wir durch das Haltendes Sabbats errettet? Begründe deine Antwort.

sichtbar zum Ausdruck, indem sie einemverstümmelten Gesetz gehorcht, einem Ge-setz, dem ein menschliches Gebot eingefügtwurde. Die zweite Gruppe besteht aus denwahren Nachfolgern Jesu, sie „halten die Ge-bote Gottes und den Glauben an Jesus“.

Unechte Christen bekommen das Mal-zeichen des Tieres. Echte Christen erhaltendas Gegenstück zu diesem Malzeichen,nämlich das Siegel Gottes. Dieses Siegelwird symbolisch beschrieben, indem die Er-lösten den Namen Gottes und des Lammesauf ihren Stirnen tragen. Das bedeutet, dassdie Übrigen den Charakter Gottes im täg-lichen Leben widerspiegeln. Sie stehen treuzu ihrem Erlöser. Sie entscheiden sich dafür,die Gebote Gottes zu befolgen und denGlauben an Jesus festzuhalten (Offb 14,12).Sie befolgen alle Gebote – einschließlich des

Page 27: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

Von Karl Haffner

Die Mission der Hoffnung als Offenbarungdes Charakters Gottes

Wo steckt die gute Nachricht in einer Schreckensbotschaft?

7. LESUNG

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008 27

ten haben. Natürlich sollen wir alle Völkerzu Jüngern machen, aber wie können wirdas erreichen?

Der prophetische Ruf aus Offenbarung14 bezeichnet unsere einzigartige Stim-me, die in einer für die Weltgeschichteentscheidenden Zeit ertönt.

Denken wir erneut über die ernüch-ternden Worte der Botschaft nach, diewir verkündigen sollen: „Und ein dritterEngel folgte ihnen und sprach mit gro-ßer Stimme: Wenn jemand das Tier an-betet und sein Bild und nimmt das Zei-chen an seine Stirn oder an seine Hand,der wird von dem Wein des Zornes Got-tes trinken, der unvermischt einge-schenkt ist in den Kelch seines Zorns.“(Offb 14,9.10, vgl. V. 11.12)

Die Botschaft der Hoffnung, die wirverkündigen, wird Gottes wahren Charak-ter eindeutig offenbaren; dieser Charakterzeichnet sich durch Gerechtigkeit undBarmherzigkeit aus. Aber sind sie mitein-ander vereinbar? Wo ist die Gute Nach-richt in dieser Botschaft des Schreckens?Wie können wir unsere Mission erfüllen,eine Botschaft zu verkündigen, die schein-bar widersprüchliche Tugenden preist?Auf der Grundlage der dritten Engelsbot-schaft wollen wir diese beiden Eigen-schaften Gottes untersuchen, die wir ver-breiten sollen.

Es gibt eine Geschichte von einemRestaurant in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia), das einenseltsamen Namen hatte. Es hieß

„The Church of God Grill“ – „Der Kirchen-Grill“. Am Anfang war es kein Restaurant,sondern mehr eine Kirche mit der Mis-sion, die Stadt Atlanta mit der Evangeli-umsbotschaft zu erreichen.

Eines Sonntags verkauften die Gemein-deglieder Grillhähnchen, um ihre leereKasse etwas aufzufüllen. Dies erwies sichals gute Methode, um schnell etwas Geldzu verdienen. Bald aßen die Gäste dieHähnchen so gern, dass die Leiter der Kir-chengemeinde den Gottesdienst verkürzenmussten, um für die vielen Menschen imRestaurant Platz zu schaffen. Mit der Zeitfiel der Gottesdienst dem boo-menden Hähnchen-Geschäftzum Opfer. Schließlich ließensie den Gottesdienst ausfallen,um sich auf den Hähnchenver-kauf zu konzentrieren.

Manchmal vergessen dieGläubigen, worum es eigent-lich geht. Die Mission wird ver-wässert. Ablenkungen überla-gern den eigentlichen Zweck.Die Dringlichkeit bestimmtdann, was wichtig ist.

Denken wir an unsere Ge-meinde. Worum geht es uns?Unser Kerngeschäft ist der gro-ße Missionsauftrag in Matthäus 28,19.20,richtig? Jesus sagte: „Darum gehet hinund machet zu Jüngern alle Völker: Taufetsie auf den Namen des Vaters und desSohnes und des Heiligen Geistes und leh-ret sie halten alles, was ich euch befohlenhabe. Und siehe, ich bin bei euch alle Ta-ge bis an der Welt Ende.“

Kann das jede christliche Kirche als ihrKerngeschäft bezeichnen? Ich hoffe, dassunsere gemeinsame Reise in dieser Wo-che uns geholfen hat, das Bewusstsein fürdie einzigartige Berufung zu vertiefen, diewir als Siebenten-Tags-Adventisten erhal-

GOTTES GERECHTIGKEIT VERKÜNDIGEN

Die gute Nachricht aus Offenbarung 14lautet: Gott ist ein Gott der Gerechtigkeit.Er wird nicht zulassen, dass Sünde unbe-straft bleibt. Sind wir dafür nicht dankbar?Schließlich ist der Ruf nach Gerechtigkeitschon in unseren Genen verankert. Wenndu daran zweifelst, dann lies diese Ge-schichte, die Pastor Bill Hybels von einemachtjährigen Mädchen aus Salem, Massa-chusetts, erzählt, das sich in dem ver-zweifelten Versuch, das Puzzle ihres Le-bens wieder zusammenzusetzen, einerintensiven Psychotherapie unterzog. IhrTrauma geht zurück auf eine Nacht, die sieim Haus eines Freundes verbracht hatte.

Irgendwann im Morgengrauenbetrat der Vater des Freundesdas Zimmer, in dem sie schlief,und missbrauchte sie. Und alsob das noch nicht genügte, fieler wenige Stunden später wie-der über sie her.

Glücklicherweise hatte die-ses Mädchen den Mut, ihren El-tern zu erzählen, was passiertwar. Unglücklicherweise hatder Richter – als ihr Fall vor Ge-richt kam und ihr Vergewaltigerseines Verbrechens überführtwurde – die Strafe zur Bewäh-rung ausgesetzt, denn seiner

Meinung nach entsprach der Täter, derden Kindesmissbrauch begangen hatte,nicht dem Profil eines chronischen Ver-brechers. Dieses achtjährige Mädchenwar entsetzt, dass der Mann, der sie miss-braucht hat, frei herumläuft und für seinVerbrechen nicht bestraft wird.

Macht dich diese Geschichte auch ganzkrank? Wahrscheinlich, aber warum? Weiles in jedem Menschen diese Sehnsuchtnach Gerechtigkeit gibt. Wir sind uns ei-nig, dass ein solches Unrecht bestraft wer-den muss, nicht wahr? Deshalb ist Ge-richtsbotschaft gute Nachricht. Oder mit

Die Botschaft der Hoffnung, die wir verkündigen, wird Gottes

wahren Charakter eindeutig offenbaren; dieser Charakter

zeichnet sich durch Gerechtigkeitund Barmherzigkeit aus.

Page 28: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

den Worten von Cornel West: „Gerechtig-keit ist öffentlich gemachte Liebe.“

Wir als Adventisten können in diesenletzten Tagen mit Gewissheit predigen,dass das Böse nicht das letzte Wort habenwird. Unser liebender Gott wird die Sün-de nicht ignorieren. Für alle, die das Mal-zeichen des Tieres gewählt haben, wirdder Tag der Abrechnung kommen, und siewerden „von dem Wein des Zornes Gottestrinken, der unvermischt eingeschenkt istin den Kelch seines Zorns“ (Offb 14,10).

Der Apostel Paulus hat es so ausge-drückt: „Denn es ist gerecht bei Gott, mitBedrängnis zu vergelten denen, die euchbedrängen, euch aber, die ihr Bedrängnisleidet, Ruhe zu geben mit uns, wenn derHerr Jesus sich offenbaren wird vom Him-mel her mit den Engeln seiner Macht inFeuerflammen, Vergeltung zu üben an de-nen, die Gott nicht kennen und die nichtgehorsam sind dem Evangelium unseresHerrn Jesus. Die werden Strafe erleiden,das ewige Verderben, vom Angesicht desHerrn her und von seiner herrlichenMacht.“ (2 Ths 1,6-9)

Ich hoffe, dass du nicht dabei bist,wenn jene bestraft werden, die „Gottnicht kennen“. Unsere Beziehung zu Jesusmacht den Unterschied zwischen Lebenund Tod aus. Die Schlüsselfrage am Tagder Abrechnung wird lauten: Kennst duGott? Wenn die Antwort „ja“ lautet, dannwirst du am Tag des Gerichts Barmherzig-keit erlangen.

GOTTES BARMHERZIGKEIT VERKÜNDIGEN

Die gute Nachricht von der Barmher-zigkeit Gottes ist der zweite Teil unsererzweifachen Botschaft. Denken wir daran,wie die dreifache Engelsbotschaft endet:„Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind,die da halten die Gebote Gottes und denGlauben an Jesus!“ (Offb 14,12) Habt Ge-duld, meine Brüder und Schwestern. Je-der, der Gottes Geboten gehorcht und Je-sus treu bleibt, hat nichts zu befürchten.Im Gegenteil, wir können uns auf das En-de freuen, weil wir wissen, dass wir andiesem Tag nur Barmherzigkeit von unse-rem Gott der Liebe zu erwarten haben.Frederick Buechner erinnert uns daran,dass „derjenige, der uns am Ende richtet,derjenige sein wird, der uns am meistenliebt“. (Frederick Buechner, Wishful Thin-king: A Seeker’s ABC, Harper Collins 1993,S. 58)

Das Gericht ist ein Akt der Liebe. Ver-gessen wir die volkstümlichen Vorstellun-gen von der Hölle, die uns einreden wol-len, dass Gott ein strenger Zuchtmeisterist, der Freude daran hat, seine Kinder im

ewigen Feuer zu quälen. Der ewige Todder Bösen ist ein Ausdruck von Gottes Lie-be: Er gibt ihnen, was sie gewählt haben.Er hat alles Erdenkliche getan, um dieseSituation zu vermeiden, als Jesus blutendans Kreuz ging, um seinen geliebten Kin-dern die Möglichkeit zu schenken, immerbei ihm zu sein.

Johannes berichtet: „Und ich hörte ei-ne große Stimme von dem Thron her, diesprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei denMenschen! Und er wird bei ihnen woh-nen, und sie werden sein Volk sein und erselbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein.“(Offb 21,3)

Das bedeutet Himmel: Wir werden beiGott sein! Dann erst werden unsere Sehn-sucht und unser Hunger völlig gestillt sein.Der Psalmist schreibt: „Ich aber willschauen dein Antlitz in Gerechtigkeit, ichwill satt werden, wenn ich erwache, andeinem Bilde.“ (Ps 17,15)

Bald werden wir für immer bei unse-rem barmherzigen Gott sein. Das ist derHimmel. Deshalb gebt die Hoffnung nichtauf. Bleibt dran an der Mission. Eines Ta-ges werden wir unseren Gott sehen! „Ja,Herr Jesus, komme bald!“ ■

28 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008

Fragen fürs Gespräch

?1. Was ist das „Kerngeschäft“

der Gemeinde?

2. Wie können wir eine Ablen-kung von diesem Kernge-schäft vermeiden?

3. Erkläre, wie Gottes Gerech-tigkeit und Barmherzigkeitzusammenwirken.

Page 29: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

Diese Botschaften haben vertiefend undausweitend gewirkt, Tausende von Men-schenherzen zum Handeln bewegt und Aus-bildungsstätten, Verlagshäuser und Gesund-heitseinrichtungen ins Leben gerufen. Sie al-le sind Werkzeuge Gottes, die in dem großenWerk mithelfen, das der erste, zweite unddritte Engel repräsentieren, die mitten durchden Himmel fliegen, um die Bewohner derErde zu mahnen, dass Christus wieder-kommt, in Kraft und großer Herrlichkeit …

[Wenn das Ende nahe ist], sollen wir trotzschlimmster Gegnerschaft an der Wahrheitfesthalten, weil es die Wahrheit ist. Gott wirktan Menschenherzen; die Menschen arbeitennicht allein. Die große erleuchtende Kraft

Der dritte Engel wird als mittendurch den Himmel fliegend dar-gestellt. Er ist ein Sinnbild für dieArbeit derer, die die erste, zweite

und dritte Engelsbotschaft verkündigen; allegehören zusammen. Das Zeugnis von dergültigen, ewigen Wahrheit dieser großarti-gen Botschaften, die uns so viel bedeutenund in der religiösen Welt so viel Oppositionausgelöst haben, gilt immer noch. Satanversucht beständig, seinen Schatten derHölle auf diese Botschaften zu werfen, da-mit Gottes Volk der Übrigen ihre Bedeutung,ihre Zeit und ihren Ort nicht klar erkennt;aber sie leben und werden unsere geistlicheErfahrung stärken bis zum Ende der Zeit.

Von Ellen G. White

Die Mission der Hoffnung ist vollendetWir gehen der Heimat entgegen

8. LESUNG

kommt von Christus. Bei jedem Gesprächsollte sein Vorbild bei den Menschen auf-leuchten.

DIE GEBOTE GOTTES UND DER GLAUBE AN JESUS

Der Regenbogen über dem Thron, derBogen der Verheißung, bezeugt der ganzenWelt, dass Gott sein Volk in seinem Kampfnie vergessen wird. Jesus muss unser Themasein. Mit Stift und Stimme sollen wir nichtnur die Gebote Gottes, sondern auch denGlauben an Jesus verkündigen. Dies wird –mehr als andere Dinge – eine echte Her-zensfrömmigkeit entstehen lassen.

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008 29

Page 30: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

wir arbeiten für dieses und für das ewige Le-ben. Und wenn wir uns dem Ende der Welt-geschichte nähern, werden wir als Christenentweder schneller wachsen oder genausoschnell zurückfallen.

„Meinen Bogen habe ich in die Wolkengesetzt; der soll das Zeichen sein des Bun-des zwischen mir und der Erde ... Alsdannwill ich gedenken an meinen Bund, ... dasshinfort keine Sintflut mehr komme, die allesFleisch verderbe.“ (1 Mo 9,13–15) Der Re-genbogen über dem Thron ist ein immerwährendes Zeugnis, dass Gott „die Welt [so]geliebt [hat], dass er seinen eingeborenen

Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben,nicht verloren werden, sondern das ewigeLeben haben“ (Joh 3,16). Immer wenn erden Menschen das Gesetz erklärt, soll derLehrer der Wahrheit auf den Thron weisen,über dem der Bogen der Verheißung steht,der Gerechtigkeit Christi.

Die Herrlichkeit des Gesetzes ist Chris-tus. Er kam, um das Gesetz zu erhöhen undes erhaben zu machen. Macht klar unddeutlich, dass Barmherzigkeit und Wahr-heit in Christus zusammentreffen und dasssich Gerechtigkeit und Frieden umarmen.Wenn ihr auf diesen Thron schaut und Gotteure Buße, euer Lob und euren Dank dar-bringt, dann macht ihr einen christlichenCharakter vollkommen und verkündigt derWelt Christus. Ihr wohnt in Christus undChristus wohnt in euch, ihr habt diesenFrieden, der alles Verstehen übersteigt. Wirsollten beständig über Christus und seine

Wenn wir die Tatsache vortragen, dassMenschen einem göttlichen Moralgesetzunterstehen, dann sagt ihnen ihr Verstand,dass dies wahr ist, dass sie Gott Treue schul-den. Dieses Leben ist unsere Bewährungs-zeit. Wir stehen unter der Disziplin und Herr-schaft Gottes, damit wir einen Charakter bil-den und gute Gewohnheiten für ein höheresLeben erwerben.

Versuchungen werden über uns kom-men. Die Ungerechtigkeit wird überhand-nehmen. Wenn du es am wenigsten er-wartest, werden dunkle, schreckliche Kapitel aufgeschlagen, um die Seele

niederzudrücken, aber wir brauchen nichtaufzugeben oder entmutigt zu sein, wennwir wissen, dass über dem Thron Gottesder Bogen der Verheißung steht. Wir wer-den schwere Versuchungen, Gegnerschaft,Entbehrung und Feindschaft erleben; aberwir wissen, dass auch Jesus das alles durchlitten hat.

Diese Erfahrungen sind für uns wertvoll,und ihr Nutzen ist keineswegs auf dieseskurze Leben beschränkt, sondern reicht bisin die Ewigkeit. Durch Geduld, Glaube,Hoffnung wird unser Charakter für dieEwigkeit geformt. Denen, die Gott lieben,werden alle Dinge zum Guten mitwirken(vgl. Röm 8,28 EB).

Über alle Szenen dieses Lebens, in denenwir eine Rolle zu spielen haben, sollen wirsorgfältig nachdenken, denn sie sind Teil un-serer Erziehung. Wir sollen solide Balken inunser Charaktergebäude einbauen, denn

anziehende Liebe nachdenken. Wir müs-sen unsere Gedanken auf Jesus konzen-trieren, sie an ihm verankern. In jeder Dis-kussion erwähne die göttlichen Eigen-schaften.

GOTT ERFÜLLT MIT HOFFNUNG

Wie der Bogen in den Wolken durch dasZusammenspiel von Sonnenlicht und Regenentsteht, so steht der Regenbogen, der denThron umgibt, für die vereinte Kraft vonBarmherzigkeit und Gerechtigkeit. Es gehtnicht nur um die Gerechtigkeit, sie würde die

Herrlichkeit des Regen-bogens der Verheißungüber dem Thron verdun-keln, und die Menschenkönnten nur die Strafedes Gesetzes sehen. Gä-be es aber keine Ge-rechtigkeit und keineStrafe, dann gäbe es kei-ne Stabilität der Herr-schaft Gottes. Es ist dieMischung aus Gerech-tigkeit und Barmherzig-keit, die die Erlösungganz und vollständigmacht. Es ist die Verbin-dung dieser beiden Ei-genschaften, die unsbeim Anblick des Erlö-sers der Welt und desGesetzes Gottes ausru-fen lässt: „Deine Huldmacht mich groß.“ (2 Sam 22,36)

Wir wissen, dass dasEvangelium eine voll-kommene und vollstän-dige Lehre ist, dass esdie Unveränderlichkeit

des Gesetzes Gottes offenbart. Es erfüllt dasHerz mit Hoffnung und Liebe zu Gott …

Die Erlösung – dass Christus ein solchesOpfer für den Menschen brachte – ist das,was allein zählt. Sie rettet uns vor der Sün-de, dem Grund für alles Elend und alles Bö-se in unserer Welt. Die Barmherzigkeit, diesich nach dem Sünder ausstreckt, zieht ihnbeständig zu Jesus. Wenn er antwortet,wenn er als reuiger Sünder, als Bekennenderkommt, wenn er die Hoffnung, die ihm dasEvangelium bietet, im Glauben annimmt,wird Gott das zerbrochene und zerschlage-ne Herz nicht zurückstoßen. So wird nichtdas Gesetz Gottes geschwächt, sondern dieKraft der Sünde gebrochen, und dem reui-gen Sünder wird das Zepter der Barmher-zigkeit entgegengestreckt. („An Appeal toOur Ministers and Conference Committees“,1892, Special Testimonies, Series A, No. 1b,S. 15–21)

30 LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008

Page 31: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

wird uns in der zukünftigen Welt erklärt wer-den. Die Geheimnisse der Gnade werdenenthüllt. Und wo unser unzulänglicher Ver-stand nur Verwirrung und unerfüllte Verhei-ßungen sah, da werden wir die vollkom-menste und schönste Harmonie erblicken.Wir werden erkennen, dass die unendlicheLiebe uns Erfahrungen machen ließ, die unsschwer zu schaffen machten. Wenn uns offenbar wird, mit welch zärtlicher Fürsorgeer alles so einrichtete, dass es zu unserm Besten diente, wird uns unaussprechlicheFreude erfüllen.

Im Himmel gibt es keinen Schmerz. In

der Heimat der Erlösten wird es keine Trä-nen, keine Leichenzüge und keine Anzei-chen von Trauer geben. „Kein Einwohnerwird sagen: Ich bin schwach. Denn das Volk,das darin wohnt, wird Vergebung der Sündehaben.“ (Jes 33,24) Die Flut der Seligkeitwird anschwellen und tiefer werden, so wiedie Jahre der Ewigkeit dahinrollen.

Noch befinden wir uns in der Unruhe derirdischen Geschäftigkeit. Lasst uns ernstlichan die gesegnete Zukunft denken. Möge un-ser Glaube jede dunkle Wolke durchdringenund den vor Augen sehen, der für die Sün-den der Welt starb. Er hat allen, die ihn an-nehmen und an ihn glauben, die Pforten desParadieses geöffnet. Ihnen gibt er Kraft, Söh-ne und Töchter Gottes zu werden.

HOFFNUNG AUF DAS BALDIGE KOMMEN JESU

Mögen die Schwierigkeiten, die unsschmerzlich zu schaffen machen, uns lehren,voranzuschreiten und der hohen Berufung

VORBEREITUNG AUF DAS KOMMEN CHRISTI

Mein Bruder, meine Schwester, ich for-dere euch dringend auf: Bereitet euch aufdas Kommen Christi in den Wolken desHimmels vor. Treibt Tag für Tag die Liebe zurWeltlichkeit aus euren Herzen hinaus. Er-fahrt und versteht, was es bedeutet, Ge-meinschaft mit Christus zu haben. Bereiteteuch auf das Gericht vor, damit ihr, wennChristus kommt, um von allen Gläubigenangebetet zu werden, unter denen seid, dieihm in Frieden begegnen.

An jenem Tage werden die Er-lösten in der Herrlichkeit des Va-ters und des Sohnes glänzen. DieEngel werden auf ihren goldenenHarfen spielen und den Königund die Zeugen seines Sieges,die sich im Blute des Lammesrein gewaschen haben, willkom-men heißen. Siegesjubel wird er-schallen und den ganzen Him-mel erfüllen. Christus hat gesiegt.Er zieht in die himmlischen Höfeein, begleitet von seinen Erlös-ten, die Zeugen dafür sind, dassseine Sendung, sein Leid undOpfer nicht umsonst waren.

UNSERE HOFFNUNG AUF WIEDERVEREINIGUNG

Die Auferstehung und Him-melfahrt Christi sind die Sicher-heit für den Sieg der HeiligenGottes über Tod und Grab. Siesind ein Pfand dafür, dass derHimmel allen offensteht, die ihrWesen im Blute des Lammes gereinigt ha-ben. Jesus ging als Vertreter des Men-schengeschlechts zu seinem Vater im Him-mel. Gott wird alle, die den Charakter Jesuwiderspiegeln, zu sich aufnehmen, damitsie seine Herrlichkeit sehen und an ihr teil-haben.

Dort gibt es eine Heimat für die Erden-pilger, Gewänder für die Gerechten, herrli-che Kronen und Siegespalmen. Was uns inder Vorsehung Gottes unverständlich war,

in Christus Jesus zu entsprechen! Möge unsder Gedanke ermutigen, dass der Herr baldkommt! Möge diese Hoffnung unsre Herzenerfreuen! „Denn noch über eine kleine Wei-le, so wird kommen, der da kommen soll,und nicht verziehen.“ (Hbr 10,37) „Selig sinddie Knechte, die der Herr, so er kommt, wa-chend findet.“ (Lk 12,37)

Wir gehen der Heimat entgegen. Der unsso liebte, dass er für uns starb, hat eine Stadtfür uns erbaut. Das neue Jerusalem ist unserRuheort. In der Stadt Gottes wird es keineTraurigkeit geben. Kein Wehklagen, kein Kla-gelied zerstörter und begrabener Hoffnun-

gen wird je wieder gehört wer-den. Bald werden die Kleider derMühsal gegen Hochzeitsgewän-der ausgewechselt. Bald werdenwir Zeugen der Krönung unsresKönigs sein. Alle, deren Leben inChristus verborgen gewesen ist,die auf Erden den guten Kampfdes Glaubens gekämpft haben,werden im Reiche Gottes dieHerrlichkeit des Erlösers wider-strahlen.

Nicht mehr lange, dann wer-den wir den sehen, in dem alleunsre Hoffnungen auf das ewigeLeben zusammengefasst sind.In seiner Gegenwart erscheinenalle Versuchungen und Leidendieses Lebens wie nichts. „Wer-fet euer Vertrauen nicht weg,welches eine große Belohnunghat. Geduld aber ist euch not,auf dass ihr den Willen Gottestut und die Verheißung empfan-get. Denn noch über eine kleineWeile, so wird kommen, der da

kommen soll, und nicht verziehen.“ (Hbr10,35-37) Seht auf, seht auf, und lasst eu-ern Glauben immer stärker werden. Folgt insolchem Glauben dem schmalen Pfad, derdurch die Tore der Stadt Gottes in die seli-ge Ewigkeit, die unermessliche, unbe-grenzte herrliche Zukunft der Erlösten führt.(Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 3, S. 372-374, rev.) ■

Ellen G. White gehörte zu den Pionieren der Siebenten-Tags-

Adventisten. Ihr Werk ist für dieAdventgemeinde auch heute noch

von prophetischer Bedeutung.

LESUNGEN ZUR GEBETSWOCHE 2008 31

Die Barmherzigkeit, die sichnach dem Sünder ausstreckt,zieht ihn beständig zu Jesus.

Wenn er antwortet, wenn er alsreuiger Sünder, als Bekennenderkommt, wenn er die Hoffnung,die ihm das Evangelium bietet,

im Glauben annimmt, wird Gott das zerbrochene

und zerschlagene Herz nicht zurückstoßen.

Fragen fürs Gespräch

?1. Wie relevant ist die dreifache

Engelsbotschaft von Offenba-rung 14 für das heutige Leben?

2. Worauf freust du dich ammeisten angesichts derWiederkunft Jesu?

Page 32: LESUNGEN FÜR DIE Gebetswoche 2009

Das sind nur sieben von insgesamt 145 Buchtiteln, die ohne den Lesekreis desAdvent-Verlags vermutlich nicht erschienen wären. Die Gesamtaufl age aller Lesekreis-Bücher beträgt über 750.000 – und darin sind die Missionsbücher nochnicht einmal enthalten. Ohne den Lesekreis gäbe es

� � � weniger glaubensstärkende Bücher� � � weniger Bücher über Gemeindeaufbau und Evangelisation� � � weniger Bücher zur Unterstützung des persönlichen Bibelstudiums� � � weniger Missionsbücher� � � weniger Bücher von Ellen G. White

Die allermeisten dieser Bücher kann nur ein adventistischer Verlag herausgeben. Wenn dir eine reichhaltige Auswahl an guter adventistischer Literatur wichtig ist, dann tritt dem Lesekreis bei. Für maximal 60 Euro im Jahr erhältst du automatisch jedes neue Buch. Und du hilfst mit, dass Gemeindeglieder und Freunde Bücher lesen können, die sie näher zu Gott bringen.

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Hiermit trete ich dem „Lesekreis Advent-Verlag“ bei.Ich erhalte im Quartal Bücher für maximal 60 € / 120 CHF im Jahr. Meine Mitgliedschaft kann ich jährlich bis zum 31. Oktober zum Ende des Kalenderjahres kündigen.

� CD-ROM des Advent-Verlags (Ausgabe 2007)

� Bd. 1 der Familienbibel „Menschen in Gottes Hand“

� „Lexikon zur Bibel“ von Fritz Rienecker

� folgende drei Lesekreis-Bücher:

Einsenden an: Leserkreis Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg, Fax 0 41 31/98 35-50oAdvent-Verlag Krattigen, Leissigenstrasse 17, CH-3704 Krattigen, Fax (00 41) [o] 3 36 54 44 31

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