Lesestrategien im kompetenzorientierten Literaturunterricht.
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Lesestrategien im kompetenzorientierten
Literaturunterricht
Was Sie in diesem Seminar erwartet
17.10. Leseprozess 24.10. Was sind Lesestrategien?31.10. Was ist Vorstellungsbildung und wie kann diese
im Literaturunterricht aktiviert werden 7.11. Identifikatorische Annäherung an einen
literarischen Text14.11. Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen21.11. Sprachliche Gestaltung eines literarischen Textes
aufmerksam wahrnehmen 28.11. Literarische Gespräche führen
Was ich in diesem Seminar von Ihnen erwarte
aktive Mitarbeit Pünktlichkeit und regelmäßige Teilnahme Seminarunterlagen aus dem Netz
herunterladen und zuverlässig zum Seminar mitbringen
Gestaltung einer Seminarsitzung Verfassen einer Seminararbeit („klassische“
Hausarbeit oder ein ausführlicher Stundenentwurf) Abgabe: spätestens 31. März 2007
Der Leseprozess
Lesen ist komplexer Vorgang, der hohe Anforderungen an den Leser stellt
Lesen eine kognitive Herausforderung aber auch Faktoren wie Motivation,
Imagination, die durch den Leseprozess hervorgerufenen Emotionen und situative Bedingungen beeinflussen den Leseprozess
Die eigene Lesebiographie reflektieren
Schildern Sie ein besonders angenehmes Lektüreerlebnis.
Schildern Sie eine Situation, in der Lesen eine unangenehme Pflicht für Sie war!
Beziehen Sie sich dabei bitte auf das Lesen literarischer Texte!
Zeit: ca. 10 Minuten
Einflussfaktoren literarischer Verstehensprozesse
Tauschen Sie sich nun über Ihre Erfahrungen in der Gruppe aus!
Halten Sie die Einflussfaktoren literarischer Verstehensprozesse auf einer Folie fest.
Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Plenum.
Zeit: 10 Minuten
Operationen eines gezielten Leseprozesses
Ein gezielter Leseprozess umfasst verschiedene Operationen, die textintern (auf der Wort-, Satz- und Textebene) und textüberschreitend angelegt sind
Lesen kann als bottom-up und als top-down Prozess erfolgen
Syntaktisch-semantische Bedeutungszuschreibung
lexikalischer Zugriff auf das Gelesene: Buchstaben und Wörter werden entschlüsselt und Bedeutungen zugeordnet und zu größeren Informationseinheiten zusammengefügt
der verfügbare Wortschatz beeinflusst den Leseprozess
Der Zugriff auf Vorwissen erfolgt nicht nur kognitiv, es gibt auch imaginativ und emotional aktivierbare Wissensbestände
Lokale und globale Kohärenzbildung
die bereits entschlüsselten Informationseinheiten werden textintern oder textüberschreitend in einen größeren Sinnzusammenhang gestellt
textinterne Verknüpfungen werden auf der Basis von grammatischen und syntaktischen Strukturen hergestellt
Lokale und globale Kohärenzbildung
Literarische Texte enthalten jedoch immer auch Leerstellen
Diese müssen durch aktive Konstruktionstätigkeiten und Schlussfolgerungen vom Leser gefüllt werden
Schlussfolgerungen werden durch textüberschreitende Verknüpfungen mit Weltwissen gezogen
Judith Herrmann: Sommerhaus, später
Stein fand das Haus im Winter. Er rief mich in den ersten
Dezembertagen an und sagte „Hallo“, und schwieg.
Ich schwieg auch. Er sagte: „Hier ist Stein“, ich sagte „ich
weiß“ …
Erstellen eines mentalen Modells
Die einzelnen Informationen des Textes werden zu einem Gesamtbild verdichtet
Der Aufbau eines mentalen Modells ist allerdings auch beeinflusst von der Leseerwartung, dem Leseziel und dem Vorwissen des Lesers.
das mentale Modell enthält Informationen über alle Mitspieler, Handlungsorte, den Handlungsverlauf, die Personenkonstellationen und auch die Handlungsintention der Figuren
Erstellen eines mentalen Modells
Der Aufbau eines mentalen Modells beinhaltet auch das Bewerten des Gelesenen
Der Leser setzt das Gelesene in Beziehung zu eigenen Erfahrungen und Wertmaßstäben
Auch das Lebensalter der Leser beeinflusst die Bewertung eines Textes. Jüngere Leser orientieren sich häufig an eigene Erfahrungen und normierten Wertmaßstäben. Erst mit zunehmendem Alter werden die Beurteilungskriterien differenzierter
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Bis nächste Woche!