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Laboratorium Institut für aktuelle Kunst im Saarland Künstlerlexikon Saar Künstlerblatt Design Andreas Brandolini

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Laboratorium

Institut füraktuelle Kunst im Saarland

Künstlerlexikon Saar

Künstlerblatt DesignAndreas Brandolini

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Laboratorium

Institut für aktuelle Kunst im Saarlandan der Hochschule der Bildenden Künste Saar

Choisyring 10 66740 SaarlouisFon 06831/[email protected] aktuelle-kunst.dewww.künstlerlexikon-saar.dewww.kunstlexikon-saar.de

www.künstlerlexikon-saar.de

Seit 1993 trägt das Institut für aktuelle Kunst im Saarland Informationen über Künstler, Designer und Architekten im Saarland zusammen.Um dieses umfangreiche Material zeitgemäß verfügbar zu machen, stellt das Künstlerlexikon Saar in Artikeln mit Biografie, Werkauswahl, künstlerischer Einordnung und Literaturangaben Künstlerinnen und Künstler vor. Der Betrachtungszeitraum ergibt sich aus der Tatsache, dass sich erst um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in der Region um Saarbrücken mit den entsprechenden Ausbil-dungs- und Arbeitsmöglichkeiten eine etablierte Künstlerschaft zu bilden begann.Aus der Vielzahl der gestalterisch arbeitenden Menschen an der Saar werden für das Lexikon Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die in ihrer Kunstsparte öffentliche Anerkennung ge -funden und in Werk und Lehre diese Kunstland-schaft geprägt haben und prägen. Die Auswahl trifft der Institutsrat. Die Daten werden durch die Mitarbeiter des Instituts für aktuelle Kunst ständig aktualisiert.

AutorProf. François Burkhardt1936 geboren in Winterthur/Schweiz1969-76 Leiter des Kunsthaus Hamburg 1970 Mitbegründer der Gruppe Urbanes Design 1971-84 Leiter und Geschäftsführer des IDZ Berlin e.V. 1977-92 Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien 1984-90 Direktor des CCI (Abteilung Design und Architektur) im Centre Pompidou, Paris 1986 Gastprofessur am Politechnikum Mailand 1990–2002 Vorstandsvorsitzender des Designlabors Bremerhaven 1992–2002 Professur für Designtheorie und -geschichte an der Hochschule der Bildenden Künste Saar 1996–2000 Leiter der internationalen Designzeitschrift DOMUS in Mailand ab 2000 Direktor der neuen Zeitschrift CROSSING in Mailand

Impressum

HerausgeberJo Enzweiler

RedaktionUrsula Kallenborn, Claudia Maas

Gestaltung Nina Jäger

Umschlag:Berliner Designwerk-statt IImit Abet Laminati1991

AbbildungsnachweisIngeborg Knigge: Seite 11 obenArchiv Andreas Brandolini© Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Andreas Brandolini,François Burkhardt

VerlagVerlag St. Johann GmbH, Saarbrücken

ISBN 3-938070-95-1

Druck und LithografieKrüger Druck+Verlag GmbH, Dillingen

Auflage: 1000

Saarbrücken 2016

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Andreas Brandolini

1951 geboren in Taucha bei Leipzig1973-79 Studium der Architektur TU-Berlin, Dipl.-Ing.1979-81 angesteller Designer / Architekt bei Produktentwicklung Roericht, Ulm1981-85 Architektengemeinschaft Block, Brandolini, Rolfes, Berlin 1982-86 „Bellefast“ – Werkstatt für experimentelles Design, Berlin1986-93 „Brandolini – Büro für Gestaltung“, Berlin1984 Gastprofessor für Design an der Hochschule für Gestaltung Offenbach1981-89 Lehrbeauftragter für Design an der HdK Berlinseit 1989 Professor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken1994-97 ARGE Brandolini-Lindner, Architekten, Wien1996-2003 Directeur Artistique, Centre International d’Art Verrier (CIAV), Meisenthal/ Frankreich1998-2001 Prorektor der HBKsaarlebt und arbeitet seit 1993 in Petit-Réderching/Frankreich und Saarbrücken

Gastdozent, Vorträge, Workshops, Diplomprüfer: TU Graz, HBK Hamburg, Royal College London, Architectural Association London, Universität Sao Paolo, Insituto di Disegno Milano, Gesamthochschule Kassel, Bauhaus Universität Weimar, UdK Berlin, École des Beaux Arts de Brest, École Nationale Supérieure des Beaux Arts de Nancy, École des Beaux Arts Reims

Vertreten in den Sammlungen der Kunstgewerbemuseen Düsseldorf, Berlin, in den Designsammlungen des „Fonds National d‘Art Contemporain“, Paris, des Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt und in der „Neuen Samm-lung“, Pinakothek der Moderne München

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„Mediarobot“, 1983„side by side“, 1982Andreas Brandolini und Joachim B. StanitzekBellefast – Werkstatt für experimentelles Design, Berlin, 1982-1986

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Der Designer als KaufhausflaneurFrançois Burkhardt

Die Auseinandersetzung mit dem FunktionalismusEines der immer wiederkehrenden Themen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist in der Theorie der Architektur und des Design in Deutsch-land die Auseinandersetzung mit dem Funktionalismus, oder richtiger gesagt mit dem Neo-Funktionalismus. Dieser Begriff ist durch die stetige Anpassung an verschiedenste Wünsche inzwischen nur noch ein Ableger des historischen Funktionalismus der zwanziger Jahre. Andreas Brandolini absolviert seine Ausbildung zum Architekten zwischen 1973 und 1979 an der Technischen Universität Berlin, die in den sechziger Jahren eine der Hochburgen für die funktionalistische Lehre war.Was Brandolini von vielen seiner Studienkollegen unterscheidet, ist seine baldige Reaktion gegen die Verbreitung dieser dort vermittelten abstrakten und pseudo-wissenschaft-lichen Tendenz.Nach einer zweijährigen Praxis im Designstudio von Nick Roericht in Ulm kehrt er nach Berlin zurück und beginnt, neben seiner freiberuflichen Arbeit, am Lehrstuhl von Nick Roericht an der HdK seine Lehrtätigkeit. Nick Roericht lässt ihm in der Lehre sehr viel Freiheit. Mit kritischen und klugen Überlegungen zum Thema Funktio-nalismus entwickelt sich Brandolini bald zu einem der schärfsten Kritiker dieser späten aber weit verbreiteten ästhetischen Tendenz.

„Ballerina“ Schuhladen, MünchenBellefast mit Büro West Architekten1984

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Im Bereich des deutschen Design ist Brandolini einer der ersten, der sich vehement und sarkastisch gegen das Diktat des Funktionalismus äußert. Dies wird nicht nur in den Arbeiten seiner neu gegründeten Gruppe Bellefast (1982) deutlich. Wichtiger ist, dass er mit seinen Gedanken, die er in die Lehre einbringt, eine der ersten Keimzellen für einen Neuanfang in der Konzeption des Design in der Bundes-republik begründet. Brandolini passt sich flexibel an die gestellten Aufgaben an mit einer Formel aus abstrakten und gleichzeitig organischen Tendenzen, die faszinieren und gleichzeitig auch ironisch sein können (documenta 8 Kassel). Unbekümmert und frei wandert er in verschiedenen Welten der Ausdrucksformen, die je nach der Notwendigkeit und der Botschaft eingesetzt werden, die er durch seine Werke vermitteln möchte. Diese Haltung möchte ich eine anti-dogmati-sche nennen. Sie zeugt von Reife in der Auseinandersetzung mit dem Funktio-nalismus, dessen Lehre „di per se“ streng geregelt ist und genau normierte Abläufe verfolgt. 1996 habe ich über Brandolini geschrieben „er ist und bleibt im positiven Sinn ein „Anarcho-rationalist “.

Plädoyer für ein Design der EinfachheitDas große Verdienst von Brandolini ist, dass durch seine Lehre, frühe Schriften und Produkte sich ein ganz anderes Verständnis von Design entwickelt. Ein Verständnis, das nicht den gewohnten professionellen Normen entspricht, aber viel Innova-tion für ein Design beinhaltet, welches auch dem Konsumenten durch eine ihm verständlichere Logik näher kommt. Die Tatsache, dass Brandolini 1984, zusammen mit Jasper Morrison,

„Deutsches Wohnzimmer“documenta 8, 1987

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„Deutsches Wohnzimmer“documenta 8, 1987

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Büchertreppe für Cappellini Arosio (CO)1993

die Aufmerksamkeit auf die Benutzung von halbfertigen Materialien für das Bauen und das Design aus den Baumärkten richtet und sogar fertige Produkte in die Entwürfe zu integrieren versucht, ist ein Hinweis auf die von ihnen empfundene notwendige Integration von Basismate rialien der Industrieproduktion für ein „einfaches“ Design (Das „Kaufhaus des Ostens“und „Berliner Zimmer“, Seminare, welche Brandolini mit Joachim Stanitzek und Jasper Morrison an der HdK Berlin geleitet haben.) Die vordergründige Einfachheit von Brandolinis Arbeiten unterscheidet sich von der Einfachheit der Anderen: Während Morrison auf die Bedeutungslosigkeit der Form setzt, sind die Formen von Brandolini in ihrer Einfachheit ausnahmslos in Verbindung mit Besonderheiten konzipiert, die eine mehrdeutige Sprache als Ausdruck verlangen. Ein einfaches Beispiel: Aus Sperrholzplatten geschnittene und verleimte Teile werden so miteinander verbunden, dass daraus ein multifunk-tionales Objekt entsteht, dessen Name sich aus der Beschreibung der Funk-tionen ergibt (Büchertreppe). Ein komplexeres Beispiel für Einfachheit ist zu sehen in einem Environment, bei welchem in der Mitte eines Teppichs eine Feuerstelle symbolisiert wird. Über dem Teppich befindet sich ein Tisch in Form einer Bratwurst („deutsches Wohnzimmer“, für documenta 8, Kassel konzipiert und heute im Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt zu sehen). Hier wird die Assoziation Deutschland-Feuer-Brat-wurst deutlich, die Formen der Gegenstände sind klar und einfach zu erkennen. Im Gesamtbild finden wir archaische Elemente (Feuerstelle),

kombiniert mit denen des elektroni-schen Zeitalters (Fernseher und elektronische Medien konsole). Ein weiteres Element dieses Environments sind die ledernen Sattel taschen an dem Medienmöbel, ein Zitat aus seinem Projekt „Pony – Express“. Hier treffen Objekte aus verschiedenen, weit auseinander liegenden Epochen aufeinander: die lederne, handwerklich hergestellte Satteltasche und der Fernsehapparat aus dem digitalen Zeitalter. Brandolini macht hier den Übergang von der Moderne zur Nachmoderne deutlich. Das Ganze ist ein vielfältiges, erzählendes und ästhetisch raffiniertes Bild, vielschichtig, aber auch kritisch und ironisch in seinen Aussagen. Die Ikonographie ist für jeden Betrachter dieses „Neuen Deutschen Design“ verständlich.Der Höhepunkt der gewollten Einfachheit im Design, ein Leitmotiv im Werk von Brandolini, kommt besonders in einer Arbeit zum Ausdruck: ein Versammlungs-saal, bestehend aus einem riesigen Tisch aus furnierten Holzplatten mit verchrom-ten Beinen aus der Serie eines großen Büromöbelherstellers. Rundum stehen zweiundvierzig blau gepolsterte und in Naturholz ausgeführte Armlehnstühle (Sitzungssaal der SPD-Fraktion im Saarländischen Landtag). An den Wänden befinden sich Portraits be-liebiger saarländischer Menschen – genau so viele wie Abgeordnete um den Tisch sitzen: Die Auftraggeber (das Volk) schauen den Auftragnehmern (den Politikern) bei der Arbeit über die Schulter! Ein zurückhaltender Raum, charakterisiert durch extrem sparsame Formgebung, der aber trotz minimaler Intervention eine warme und klar geordnete Atmosphäre ausstrahlt.

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Sitzungssaal der SPD-Fraktion Saarländischer Landtagmit Fotoarbeiten vonEva Maria OcherbauerSaarbrücken1992

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„Intervento minimo“ für Stadt und Land.Ein weiterer Aspekt im Werk von Brandolini ist das Empfinden für minimale Interventionen. Dies möchte ich an zwei Beispielen erörtern.Auf dem Land, in einem kleinen Dorf in Lothringen (Raucourt, 210 Einwoh-ner), wurde Brandolini von der Délégation aux Arts Plastiques in Metz beauftragt, eine künstlerische Inter-vention für das Dorf zu entwerfen. Was verstand man unter künstlerischer Gestaltung für ein Dorf? Nach längeren Verhandlungen mit dem Bürgermeister und Mitgliedern des Gemeinderates wurde ein Programm definiert, das nicht unbedingt mit Kunst in Verbindung zu setzen ist: Kegelbahn, Pétanque, Kinderspielplatz, ein kleines Fußballfeld, Sitzplatz für die Älteren etc. Es konnte also nur um Kunst mit zusätz lichen sozialen Funktionen gehen. Brandolini versteht darunter eine Kunst im Sinne von Beuys sozialer Plastik. Die Subvention des Kunstministeriums wurde so vertretbar. Dann stand der einfache Entwurf, war aber nicht zu finanzieren. Da beschloss die Gemeinde, viele Teile in Eigenleistung zu realisieren, also mit tatkräftiger Beteiligung der Bevölke-rung. Mit einem einfachen Bau als Ort für die Kegelbahn, einer Pétanque-fläche in „terre battue“, umrahmt von Eisenbahnschwellen aus Holz, ein paar Bänken und einer Wiese als Spielfläche für Kinder, war das Programm reali-siert. Bei dieser Arbeit hat Lucius Burckhardts „intervento minimo“ Brandolini, der Burckhardt gut kannte, inspiriert. Er hat alles auf das absolut Notwendige reduziert, kostensparend gearbeitet durch Verwendung von wieder verwerteten Materialen und durch die Beteiligung der Bürger finanzierbar gemacht.

UmfeldgestaltungTerrain François d‘Assise, Raucourt2000-2003

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Galerie, HBKsaar Andreas Brandolini zusammen mit Burkhard Detzler und Freese Architekten, Saarbrücken 2009

Laboratoriums-GebäudeIKS-Göttelbornzusammen mit Architektenteam Udo Winkler, Heusweiler2004

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Gaußplatz, Wienzusammen mit Lindner Architektur Wien1996

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In der Großstadt Wien, an einem stark befahrenen Kreisverkehr, gewann Brandolini einen Wettbewerb für eine Platzgestaltung (Gaußplatz). Der Platz liegt mitten in einem preiswerten Wohngebiet, wo sozialschwächere In- und Ausländer wohnen. Der Ort ist ein Sammelbecken für Kinder und Jugendliche; rund um den Platz gibt es Gaststätten und Läden. Hier fand vor dem Wettbewerb ein Pilotprojekt der Stadt Wien mit Bürgerbeteiligung statt.Brandolini lässt den schwierigen Kreisel bestehen, schwierig weil er in der Mitte von zwei Straßenbahnlinien durchquert wird. Über die Mitte des Kreisels setzt er einen ornamentlosen Stahlring auf vier Stützen, der von Weitem das Zentrum des Kreisverkehr signalisiert. Auf einer Seite flankiert er den Kreisel mit einer langgestreckten Pergola, die seitlich eine Grünwand zum Kreisel bildet und auch als Trennung von Verkehr und Ruhe-flächen gedacht ist. Das Prinzip der Trennwand basiert auf einen Rhythmus zwischen geschlossenen und offenen Teilen, die den Fußgängern vom Bürgersteig aus den Zugang zum Park leicht möglich machen. Hier sind Nischen angeordnet, die das Spielen von Ruhezonen trennen. Was über-rascht, ist die einfache Konstruktion des Ganzen, das aus nur zwei Materia-lien realisiert wurde: Stahl und Natursteinmauer. Dazu das Grün der Kletterpflanzen und das Holz der Platzmöblierung, die gezielt eingesetzt wurden. Hier besteht die Minimalisie-rung im Verzicht auf Effekte durch Gestaltung. Brandolini benützt wenige einfache Standardelemente, die aus dem Baumarkt kommen könnten. Er sagt dazu, dass diese tatsächlich in diesem Kontext entworfen worden sind, mit „grober Eleganz“ (Aussage eines Journalisten). In einem anderen Maßstab verfolgt er das Prinzip des „intervento minimo“und erreicht durch Zurückhaltung und Einfachheit in der Gestaltung ein Resultat, das die Bewohner gerne annehmen und nutzen.

Gaußplatz Wien1996

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Zeus, Mailand „Little Sisters“, Hocker/bench, Barhocker/barbench1994

Casino, Saarbrückenzusammen mit Atelier Mendini, Mailand (Mosaiken)1998

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Informations- und Kunden-CenterStadtwerke Saarbrücken AG1996

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Zwischen Regionalismus und GlobalisierungDie Tatsache, dass Brandolini sich mit Regionalismus beschäftigt, könnte widersprüchlich erscheinen, da das Regionale, als Gegensatz zum Funktionalis-mus betrachtet wird, der das Globale im Auge hat. Es zeigt, wie stark er sich von der Funktionalismusdebatte gelöst hat, und wie er ihn mit aktuellen Themen in seine Entwurfsmethode integrieren kann. Er kannte sicher die Thesen von Paul Ricoeur und Kenneth Frampton zum „kritischen Regionalismus“. Diese sagt aus, dass eine hybride Weltkultur dann entsteht, wenn eine Befruchtung zwischen bodenständi-gen Kulturen und Weltzivilisationen statt findet, also zwischen Tradition und Innovation. Ganz in diesem Sinne entwirft er Inneneinrichtungen, die regionale Aspekte aufnehmen (Schullandheim Gersheim). Es entstehen Tische, Stühle, Wandschränke, Etagenbetten, Hocker, Vitrinen und Garderoben, sogar Türen und Wandverkleidungen in rotkernigem Buchenholz, ein Material aus der Region und bearbeitet von Schreinermeistern aus der gleichen Region. Alles wurde nach ökologischen Produktionskriterien realisiert (keine oder kleine Transport wege, natürliche Behandlung des Materials usw.). Die Intention war es, lokale ländliche Traditionen zum Ausgangspunkt des Entwurfs zu machen. Erinnert werden soll an die Entvölkerung und Neubesiedlung nach dem 30-jährigen Krieg, als die Saarpfalz mit Menschen aus dem Alpen-raum neu besiedelt wurde. Die Wahl der Gestaltungsart ist historisch fundiert und aktuell durch den ökologi-schen Ansatz. Brandolini trifft den Geschmack einer breiten Bevölkerungs-schicht und gleichzeitig ist aus professionel-ler Sicht das Design gelungen. Wieder kommt hier eine Anzahl von vielschich tigen Aspekten zur Geltung, was das Projekt bereichert und ihm Bedeutung gibt. Die Auseinandersetzung mit dem Regionalis-mus, nach einer ersten Phase des Radikal- und des Avantgardedesign, hat ihn zu einer Mäßigung in der Produktsprache gebracht, ohne dass sein Drang nach Einfachheit verloren ging. Er selbst hat sich in seiner reifen Phase seines Werks gefunden und bringt diese Vollkommenheit jetzt zum Ausdruck.

Tisch und SesselVereinigte SaarschreinerA. G. Mandelbach2006

„Flötz“, Restaurant, IKS Göttelborn2006

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Interiordesign/Möbel für „Spohns Haus“, Ökologisches SchullandheimGersheim A. G. Mandelbach2005

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Die Erfahrungen als Artdirektor des Centre International d‘Art Verrier in MeisenthalDie Artdirektion für das CIAV in Meisenthal (einem Projekt, welches wir mit französischen Kollegen gemeinsam aufgebaut haben) fällt in einen Augenblick von Brandolinis kultureller Entwicklung, in dem er die Bedeutung der historischen Aneignung eines Ortes konkret wahrnehmen konnte. Meisenthal ist ein Ort, der die Ge-schichte des Glases der Art-Nouveau- Schule von Nancy geprägt hat und noch heute durch den Besitz vieler großartiger Objekte in seinem Museum, große Bedeutung für die Kunst geschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat. Brandolini erlebte in Person das Erwachen dieses kulturell stark von der Geschichte geprägten Ortes, konnte seinen Beitrag dazu leisten und erlebte persönlich, wie Aspekte des Regionalis-mus noch heute durch die Tradition des Ortes zum lebendigen Material werden können. Er griff unter anderem auf ein Lager mit hunderten Holzformen aus der früheren Produktion der Firma Burgun, Schverer & Cie zurück, ließ sie katalogisieren und restaurieren, so dass diese für die Produktion wieder einsetzbar wurden. Sie dienten als Ausgangsbasis für die Herstellung neuer Glasobjekte. Die Künstler und Designer veränderten die alten historisierenden Holzformen für die Entwicklung neuer Objekte. Diese Besonderheit, die Brandolini in seine eigene Produktion für die Kollektion der CIAV einführte und sie auch den Studierenden in seinen Kursen vermittelte, bildet die Basis der Formsprache seiner Meisenthaler Objekte. Seine für Kleinserien realisierten Objekte für den CIAV entstehen aus dem Geist der Variabilität des Gleichen in Form und Farbe. Als Standard für das Kunsthandwerk, wenn man diesen Widerspruch annimmt, der die Tätigkeit des Handwerks mit der Industrie-Form des Design verbindet. So entsteht bei Brandolini die Tendenz aus einer Form, wenn möglich, eine Serie unterschiedlicher Objekte zu entwickeln.

„10 Jahre Cirva“, Glas-Ausstellung in Paris, Marseille, Taiwan und JapanAusstellungsgestaltung Andreas Brandolini und Jasper Morrison1993-1996

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GlasobjekteCentre International d‘Art Verrier (CIAV)Meisenthal1996-2006

Dies gilt sowohl für seine eigenen Objekte für die Kollektion des CIAV als auch für manche seiner Mitstreiter, vor allem aber für die von ihm organisier-ten, oder geleiteten Workshops mit Studenten.

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Für ein ideologisch befreites RadikaldesignAndreas Brandolini ist und bleibt ein Mitstreiter für ein „anderes“ Design, welches nicht leicht in die traditionellen Kategorien der Profession zu integrie-ren ist. In seiner Lehre sowie in seiner täglichen Entwurfsarbeit geht er meist von Lösungen aus, die dem traditio-nellen Industriedesign entgegen gesetzt sind. Sehr früh sagte er dem „sauberen“, „ergonomischen“ und „funktionsgerechten“ Design den Kampf an (Eins, zwei, drei Eierbecher, HfbK Berlin, 1982). Seine Zitate in seinen Schriften machen deutlich, an was er sich orientiert und wovon er sich beeinflussen lässt. Da kommen Paul Virilio, Max Reinhardt, Blixa Bargeld, László Moholy-Nagy, William S. Burroughs, Roland Barthes oder Brian Eno vor (Ins Volle geplap-pert, 1984). Seine Kultur, die er sich nach seiner Ausbildung zum Architek-ten angeeignet hat, wurde durch seine Nähe zur damaligen Berliner Under-ground Bewegung der siebziger Jahre, den sogenannten wilden Jahren, geprägt. Diese Kunst- und Musikszene brachte Maler, Musiker, Modemacher, Schriftsteller und einige wenige Designer zusammen. Diese Begegnun-gen öffneten ihm den Horizont und machten ihm deutlich, welche Bedeu-tung der Transversalität im Denken und im Entwerfen zukommt. „Aus den Freizeit-Feierabend- und Unterhal-tungsrebellen sind Professionals gewor-den“ (aus: Die Berliner Designszene hat viele Gesichter“ 1989). „Es gibt nichts Neues zu entwerfen; ohne Stift und Zeichenbrett wird nur das verwendet, was die Industrie sowieso ausstößt. Gefördert wird nicht der Schweiß des Fleißigen, sondern das Schlitzohr, oder gar Genie eines Kaufhaus-Flaneurs, der mit der Erkenntnis, dass die Faulheit oft Mutter praktischer Erfindungen ist, mit Bedacht das eine oder andere Objekt aus dem reichhaltigen Angebot unserer Verkaufsplätze auswählt. Sei es, weil es ihn durch seine Hässlich-keit in eine kreative Unruhe versetzt, sei es, weil es ihn durch seine Eleganz ver - zaubert, oder auch nur weil es billig ist.“

„Möbel an der Wand“Galerie Martin SchmitzKassel 1991

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(„Das Kaufhaus der Ostens“ 1984). Diese Zitate machen deutlich, welche radikale Zensur Brandolini für das Design suchte und heute noch als vernünftig für ein „anderes Design“ ansieht. In diesem Sinne hat er immer das heute von der Profession so geschätzte Marketing in Frage gestellt. Er stellt mit Recht fest, dass das Industrie Design von einer experimen-tierfreudigen Profession degeneriert ist hin zu einem von Produkttechniken und Marketingstrategien dominierten Handwerk. Er macht deutlich, dass beim Design nicht die Herstellbarkeit oder die Vermarktung im Vordergrund zu stehen haben, sondern das „auf die Spitze treiben eines Gedankens“. Er hat recht, denn erst das bringt Innovation. Man sagt uns kontinuierlich, dass Design primär den Markt braucht. Brandolini macht uns deutlich, dass im Vorfeld für die Entwicklung von Design das Experiment steht, aus dem ein interessantes und gutes Serienprodukt für den Markt erst entstehen kann. Das Positive an der Radikalität Brandolinis sehe ich darin, dass er versucht, die Normalität des Gewöhnlichen zur Schau zu stellen. Er behauptet von sich, er habe nur die vermeintlich unscheinbaren Dinge etwas verändert (Wörterbuch, Kamingespräche, 1995). Hier schließt sich der Kreis, der den Weg von Brandolini im Design verfolgt, der von der Funktionalismuskritik über ein eigenes, ideologisch befreites Radikaldesign, zum alltäglichen, „einf achen“ aber qualifizierten Design führt. An diesem Designprozess arbeitet er immer noch weiter, denn er hat seine Kritik an der Profession und der Gesellschaft seit Beginn der siebziger Jahre bis heute nicht auf-gegeben. Brandolinis Weg, über etwa 45 Jahre hinweg, ist kulturell berei-chernd, beruhigend und aufschluss-reich in einer Zeit, in welcher Design prinzipiell vom Absatz auf den Märkten bestimmt wird.

BusstopHannover1994

KinderklinikUniversitätsklinik Homburg1995

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Ausstellungen

Einzelausstellungen1988 „Chambre de Kassel“, Galerie VIA, Paris 1990 „Brandolog, Brandolini auf dem Teppich“, Galerie Pentagon, Köln und prodomo, Wien1992 Andreas Brandolini in der Galerie von Witzleben, Karlsruhe1995 „Brandolini – Projekte 1992-1996“, Stadtgalerie Saarbrücken 2013 „Irgendwann in Meisenthal“ – Glasobjekte von Andreas Brandolini, Centre International d‘Art Verrier Meisenthal, Glas- und Heimat- Museum Warndt, Völklingen-Ludweiler

Ausstellungsbeteiligungen1982 „For sale?“ Design on the border, Österreich, prodomo, Wien (Gruppe Bellefast)„Möbel perdu – Schöneres Wohnen“, (Gruppe Bellefast), Kunstgewerbemuseum Hamburg„Mein Stuhl, Dein Stuhl, unsere Stühle“, (Gruppe Bellefast), Deplana Forum/ Deutscher Werkbund Berlin„1,2,3….Eierbecher“ (Gruppe Bellefast), Möbelgeschäft „Raumpunkt, Berlin 1983 „Moderne Antiquitäten“, Galerie Möbel Perdu, Hamburg (Gruppe Bellefast),„Bellefast“, Studio Barbarossa, Stuttgart (Gruppe Bellefast)„light“ bei High-Tech, Milano (Gruppe Bellefast),„Hat for 1984“, One-Off, London (Gruppe Bellefast),1984 “Zukunft der Metropolen”, Technische Universität Berlin, (Gruppe Bellefast),„Phoenix, New Attitudes in Design“, Queen’s Quai Terminal, Toronto/Kanada, Gallery 49th Parallel, New York (Gruppe Bellefast),Galerie Möbel perdu, HamburgGalerie Strand, München„Quartett bei Zeus“, Mailand, (Gruppe Bellefast), „Kaufhaus des Ostens“ ein Projekt der HdK-Berlin, Fachbereich für Industriedesign, Verkaufsausstellung, (Gruppe Bellefast)1985 „49th Parallel“, New York„Berliner Zimmer“ - Ausstellung zum Interior Design, Hotel Esplanade, Berlin, (Gruppe Bellefast),„Neues Deutsches Design“, WDR Köln1986 „design Poker“, HdK-Projekt und Bellefast-Präsentation Handelskammer Steiermark, Graz/Österreich„Zwischen zwei Stühlen“, Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis, Bregenz„Berliner Zimmer“, Internationale Möbelmesse Köln, (Gruppe Bellefast)„Prototypen. Avant-Garde-Design uit Berlijn“, Rotterdamse Kunststichting, Rotterdam/Holland, (Gruppe Bellefast)„Gefühlscollagen – Wohnen von Sinnen“, Kunstmuseum Düsseldorf, (Gruppe Bellefast)„Transit Berlin-West – Möbel und Mode“ IDZ an der HdK Berlin, (Gruppe Bellefast)Damenmöbel“ – design-Galerie Weinand, Berlin,„Anteprima Europeo Design 86“, ZEUS, Mailand, Paris, Köln, Tokio„Betonmöbel“, Design Galerie Weinand, Berlin„Betonmöbel“, Design Galerie Herbert Jakob Weinand, Berlin1987 „documenta 8“, Kassel „19. Internationale Biennale“, Sao Paulo/Brasilien „Medien-Möbel“,Showroom Berliner Zimmer, Berlin „Der neue reiche Tisch“, ZEUS, Milano„SALEM“ (mit Eva Maria Ocherbauer), Design Galerie Weinand, Berlin1988 „prototypen der DesignWerkstatt“, Kaufhaus Wertheim, Berlin„Berliner Zimmer“, Internationale Möbelmesse, Köln„Design heute, Maßstäbe: Formgebung zwischen Industrie und Kunst-Stück“, Deutsches Architekturmuseum Frankfurt „Il segno e mobile“, Cassero, Monte Savino/Italien„Les Avant-Gardes Du Mobilier – Berlin“, Centre Pompidou Paris, Galerie Neotu, Paris„International Design Forum“, Singapur1989 „Seating-Project“ Art-Frankfurt„Rastlos 82/89 – Ein Treffen europäischer Designer“, prodomo Wien

„Rastlos 82/89 – the project“, prodomo, Wien„Prototypen der DesignWerkstatt“ Rotterdamse Kunststichting„Ready-Maids“, Madam Sata, Sao Paulo1990 „Berliner Weg, Prototypen der Designwerkstatt“, Berlin, Köln, Rotterdam, Bern, 1988-1990, GA„First – International Design – Forum“, Singapur„Designed in Germany since 1949“, Rat für Formgebung, Los Angeles, New York, Toronto1991 „Capitales européennes du Nouveau Design“, Galerie du CCI au Centre national d’art et de culture Georges Pompidou, Paris „Formes des Métropoles“, Paris „Rauh aber herzlich“, Goethe Institut Mailand Abet-Designwerkstatt“, Berlin, Hamburg u.a., Interferenzen: kunst aus westberlin, Riga/Lettland „Das seating project“ – Zehn Designer entwerfen Sitzmöbel, ART Frankfurt1992 „Kopfsprünge – Design erleben im Stadtbad“, Gemeinschaftsausstellung, DesignLabor Bremerhaven 18. Triennale di Milano „Der breite und die schmale Wege“, Rat für Formgebung, Frankfurt 1994 „Kunstflug Rheinisches Design“, Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof 1997 “Etno Logic”, Spazio Zeus, Milano 1998 „bewußt, einfach – Das Entstehen einer alternativen Produktkultur“, Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen1999 „Pfirschblüt & Cyberblau“, Kornspeicher, Weimar 2001 „touché“, Berliner Rathaus2002/2003 „Moins et plus, le design“ – dans la collection du fonds national d’art contemporain, Musée d’art modern de Sainte Etienne Métropole Paris2005 “Passagen“ – Interior Design in Köln, 20052012 Meisenthal, le feu sacré, Site du Grand-Hornu, Hornu/Belgique2014 Meisenthal, le feu sacré, Institut Frauncais,Milano, Italien2014/15 „Schrill, bizarr, brachial“, BröhahnMuseum, Berlin2015 Trésors de Sable et de Feu. Verre et Cristalaux Arts Décoratifs,, XIV - XXI SiècleMuseé des Arts Décoratifs, Paris

Kunst im öffentlichen Raum

– Sitzungssaal der SPD-Fraktion im Saarländi-schen Landtag, 1992

– Haltestelle Leinaustraße, Hannover, 1994– Präsentteller für die SPD-Landtagsfraktion

Saarbrücken, 1995– Spielbank Saarbrücken, BELETAGE– Rezeption Kinderklinik Homburg, 1996– Juwelier- und Goldschmiedewerkstatt

Rigo Groß, Saarlouis, 1996– Infocenter und Kundencenter, Stadtwerke

Saarbrücken, 1996– „CIRVA: le verre“, Centre la Vieille Charité,

Marseille, 1997– Möbel für Schullandheim im Gersheim, 2005

Brandolini Büro für Gestaltung

– Mitarbeiter in Saarbrücken: Gudrun Albrecht, Axel Bollinger, Dieter Boppert, Christoph Bühler, Carsten Feil, Jörg Gimmler, Klaus Hackl, Sebastian Hien, Hannes Käfer, Tom Karg, Bernd Kleebeck, Josef Klein, Martin Menzner, Stefan Sauer, Frank Schilling, Julia Schmidt, Viki Schwenk, Thoma Sittler, Jan Theissen, Sabine Wilhelm

– Mitarbeiter in Berlin: Werner Aisslinger, Karin Schmidt-Ruhland, Jörg Hundertpfund, Jasemin Selmanagic, Christof Walther, Alexander Zielinski

– Mitarbeiter in Wien: Hilmar Bauer, Bernhard Radke

Bibliografie

Monografien– Brandolog. Brandolini auf dem Teppich.

Wien 1990– Martin Schmitz (Hg.): Der Haken. Texte über

Design von Andreas Brandolini. Kassel 1990– Andreas Brandolini Kamin Gespräche.

Interviews und Monologe unter Mitarbeit von Daniel Funke. Kassel 1994, S. 132 ff

– Andreas Brandolini: Projekte 1992-1996. Saarbrücken 1995

Herausgeber– Andreas Brandolini (Hg.): Platz machen,

für „steirischer herbst“ (Graz). Berlin 1991

Sammelschriften– 1, 2, 3 Eierbecher. Studienarbeit Hochschule

der Künste. Berlin 1982– For sale? Design on the border. Wien 1982, o. S. – Möbel perdu – Schöneres Wohnen.

Hamburg 1982, S. 32– Rolf-Peter Baacke, Uta Brandes, Michael Erlhoff:

Design als Gegenstand. Einleitung in eine Phänomenologie. Dritter Teil. Berlin 1983, S. 149-153

– Axel Stumpf: Kaufhaus des Ostens. Hannover 1984, o. S

– Phoenix-New Attitudes in Design. Toronto 1984, S. 9, 37, 72, 73, 100

– Volker Albus, Michel Feith, Rouli Lecatasa, Wolfgang Schepers und Claudia Schneider-Esleben (Hg): Gefühlscollagen - Wohnen von Sinnen. Düsseldorf 1986, S. 133

– Transit Berlin West – Möbel und Mode. Berlin 1986, S. 8, 9

– Zwischen zwei Stühlen. Lochau 1986, S. 72, 92, 159, 168, 170, 171

– prototypen – Avantgarde Design uit Berlijn. Rotterdam 1986, o. S.

– Kunstforum Bd. 82, 90, 99. Köln 1987/89– Berliner Designhandbuch. Berlin 1987– Berliner Wege – Produkt und Design aus Berlin.

Berlin 1987, S 25-27.– documenta 8. Kassel 1987, Band 2, S. 3, 35– WIND World Interior Design No. 3 (Japan),

1987, S. 32 ff– 19. Biennale International. Sao Paulo 1987, S. 309– il segno e obile. San Savino 1988, S. 4, 9, 19, 20– Jocelyn de Noblet, Design – Le geste et le

compass. Paris 1988, S. 217, 222– Berliner Wege – Industriedesign aus Berlin.

Berlin 1988– Berliner Zimmer. Berlin 1988, S. 2, 6– Les Avant-Gardes du Mobilier-Berlin. Berlin/

Paris 1988, S. 10, 11; 30, 31; 58– Design heute. München 1988, Abb. 604– Christian Borngräber: Prototypen der

Designwerkstatt. Berlin 1988, S. 85-95– Masterpieces Edition B-S. 1988 – Design. Paris 1989– Berliner Architekturpreis – Wettbewerb

für ein Signet. Berlin 1989– Jahresbericht des Internationales Design

Zentrum 1988. Berlin 1989– BLUEPRINT. 1989 Titelseite, S. 39– wind – world interior design, Nr. 7,

Japan. O. O., 1989, S. 71– Pressespiegel zur Designwerkstatt Berlin.

Berlin 1989 – IDZ-Protokolle III Wettbewerb Architekturpreis.

Berlin 1989, S. 40 ff.– Kunstforum. Köln 1989, Titelbild, S. 85-87; 92-95– Jörg Huber, Martin Heller, Hans Ulrich Reck

(Hg): Imitationen – Nachahmung und Modell: Von der Lust am Falschen. Museum für Gestaltung, Zürich 1989

– Das seating project, 1989– International Design Yearbook 89/90.

London/München 1989, S. 59– Rastlos 1982/1989 – the project. Wien 1989, o. S.– Design heute. Internationale Industrie-Design

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– INSIDE – homes and design, 1990, S 6 ff.– Michael Erlhoff (Hg): Deutsches Design.

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Mailand 1991– Stadtforum Berlin, Berlin 1991– Steirische Wirtschaftszeitung, Juli 1991, S. 25– Neue Zeit, Juli 1991, S. 29– Zeit Magazin, 3.10.1991– Interferenzen: Kunst aus Westberlin 1960-1990.

Berlin 1991, S. 102, 103, 340– Andreas Brandolini: Ottagono, 100. Mailand

1991, S. 64 ff– Die Benutzeroberfläche der Stadt. Rastlos für

Stadtforum Berlin. Berlin 1991– Erinnerungen. Design für Städte

und Gemeinden des Saarlandes. Hochschule der Bildenden Künste Saar. Saarbrücken 1991, S. 18, 76

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– Edition Favourites. Galerie Weinand, Berlin o. J.– COCKTAIL, Heike Mühlhaus. Berlin o. J.– Masterpieces Edition B-S– AIT, Architektur, Innenarchitektur, Technischer

Ausbau: 11-96, S. 85 ff– Lothar Romain (Hg.): Busstops, Internationales

Design-Projekt 1992, Hannover/München 1992, S. 17-21, 90-99

– Designbilanz. Köln 1992– 100% MAKE UP Crusinallo, 1992– Design Bilanz. Köln 1992, S. 34, 40-43, 51, 75,

79, 84, 98, 100-109, 251, 257, 273, 280, 282-284, 286, 291-293, Abb. 128, 48

– La casa di Alice. Parma 1992– World design Nationalism and Globalism in

Design. New York 1992, S. 33, 36, 37– Stadtidee Stadtforum. Berlin 1992, S. 9-39– Der breite und die schmale Wege. Rat für

Formgebung. Frankfurt 1992 – Hugh Aldersey-Williams: Nationalism and

Globalism in Design. New York 1992, S. 33, 37)– Kopfsprünge. Design erleben im Stadtbad.

Bremerhaven 1992, S. 24 ff– Alessandro Mendini and… La fabrica estetica.

1992, Abb. 10 u. S. 249)– frieze – International Art Magazine. 1993, S. 30 ff– Progetto/oggetto. Arosio/Italien, 1993– Jardin des Modes, 1993, S. 90, 91– Modernité et modestie. Liège 1993, S. 44-51– Euro Design. Japan, 1993– Ottagono 100. Milano 1993– Glas – 33 Mirrors. Milano 1993, Abb. 4– design come, No. 0, 1993, S. 20 ff– Progetti e territoto’94. Verona 1994– Thomas Hauffe: Fantasie und Härte – Das Neue

deutsche Design der achtziger Jahre. Gießen 1994, S. 109, 141 ff

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1994, S. 73– Design Horizonte – Vorbild. Abbild. Trugbild.

1994, S. 94, 95– Uta Brandes: Über die Bearbeitung der

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– domus Nr. 762. Milano, Juli/August 1994, S. 64+65

– Kunstflug Rheinisches Design. Kunstmuseum Düsseldorf 1994, S. 48

– AXIS, Tokyo 1995, S. 44, 45– INTERNI, Milano, April 1995, S. 130 ff– Nomadologie der Neunziger – steirischer

herbst. Ostfildern 1995, S. 58, 146 ff.– designreport Nr. 10, 1995, S. 34 ff.– Möbel Raum Design International 1*95, S. 28 ff

– Tight Rope, HBKsaar, Saarbrücken 1995, S. 54– Saar-Terrassen. Zum städtebaulichen

Wettbewerb „Regierungsviertel Saarbrücken“. in: Saarbrücker Hefte, 1996, S. 72

– Perspektiven. Wien 1996, S. 12, 13– Collezione Design 1996 – domus Nr. 783 Juni 1996, S. 44-47)– Bauwelt, Heft 29, 1996, S. 1672, 1673)– Reflexionen. Drei Jahre Glaswerkstatt

Meisenthal. Saarbrücken 1996, S. 62, 85– AIT – Architektur Innenarchitektur Technischer

Ausbau, 11-96, S. 85– Domusdossier, April 1997 (Utilism Internatio-

nal), S. 54, 55)– International Design Yearbook 96/97, London/

München 1996– Ideales Heim – Das Schweizer Wohnmagazin,

11/97, S. 112 ff– AIT, Leinfelden 1997, S. 68, 69– Hausgemacht. 1997– Etno Logic. Milano 1997– Made in Senigallia, 1997, S. 44– Volker Albus : bewußt, einfach – Das Entstehen

einer alternativen Produktkultur, ifa Institut für Auslandsbeziehungen e.V., Bonn 1998, S. 48-60

– Architekten als Designer. München 1998, S. 58, 190– Abitare 389, 1999, S. 163– Katerina Vatsella: Emotion Farbe. Fragen an

Andreas Brandolini. In: Pfirschblüt&Cyberblau. Goethe. Farbe. Raum. Weimar 1999, S. 122-127

– Die künstliche natur des lichts. Saarbrücken 2001, die lange nacht des lichts, 23. Juni 2001, Saarlandmuseum Saarbrücken. Ein transmedia-les Projekt der HBKsaar, S. 88-91

– Antje Monz, Johan Monz : Design als Therapie, – Raumgestaltung in Krankenhäusern, Kliniken, Sanatorien. Leinfelden-Echterdingen 2001, S. 126-129

– Touché – Arbeiten mit Glas in Meisenthal. Saarbrücken 2001, S. 12-21, 29

– Moins et plus, le design – dans la collection du fonds national d’art contemporain. Paris 2002, S. 187

– ZEUS 20 anni di passion. 1984-2004, 2004, S. 49– Franco Bertoni: Minimalist Design. 2004, S. 172 ff.– Passage. Köln 2005, S. 4– Collections Privées – 1999-2005 histoire d’un

parcours Nanterre/Frankreich, 2005– Handwerken. Saarbrücken 2006– Country – Die neue Lust auf ländliche

Lebensart, (Zeitschrift). Hamburg, 2006– made in meisenthal. Meisenthal, 2007, S. 50,

51, 68-71– Bernd Polster Wohndesign Deutschland. Die

Klassiker. Köln, 2008, S. 403– Marta Herford: Nullpunkt. Nieuwe GERMAN

Gestaltung. Herford 2009, S. 122, – Anne Bony: Meubles et Descors des années 80.

Pamplona/Spanien 2010– KAUFHAUS DES OSTENS – Studienhefte

Problemorientiertes Design 4, Hamburg 2012– Meisenthal, le feu sacré. Meisenthal 2012,

S. 108, 109– Andrea Bierle: Zwei aus gutem Holz, S. 54-56– Max Borka: An die jungen Designer, bellefast-

berlin. Interview mit Andreas Brandolini, S. 128-134

– Andrea Mehlhose, Martin Wellner (Fremd-körper®): Moderne Wohnaccessoires – 100 Jahre Design. Potsdam 2012, S. 93, 222

Fernsehfilme– Christian Borngräber und Bob Rooyens:

Aufbruch zum Durchbruch. Eine Schau zum Neuen Deutschen Design. WDR Köln, 1985

– Ingo Langer: Der Sehnerv darf verletzt werden – aber das Sitzfleisch nicht. SFB – Berlin, 1989

– Andreas Brandolini: Zuhause: 30 Statements aus 11 Städten. 1991 (Video)

– Jeunes pousses de verre, CIAV Meisenthal, 2004

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