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KONTAKT DAS MAGAZIN FÜR KONE KUNDEN | 01.2013 Wohnen im Alter Wohnformen für Menschen, die auch im Alter mobil bleiben wollen Seite 6 Mehr Orientierung Mit der richtigen Ausstattung werden Aufzüge zum Wegweiser Seite 16 Reisen mit Rolli Angenehmer Aufenthalt: Hotels stellen sich auf Gäste mit Handicap ein Seite 23

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Das Magazin für KONE Kunden

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KONTAKTDAS M A G A Z I N F Ü R K O N E K U N D E N | 0 1 . 2 0 1 3

Wohnen im Alter

Wohnformen für Menschen,die auch im Alter mobil bleiben wollen

Seite 6

Mehr Orientierung

Mit der richtigen Ausstattungwerden Aufzüge zumWegweiser

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Reisen mit Rolli

Angenehmer Aufenthalt:Hotels stellen sich auf Gästemit Handicap ein

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Unterwegs mit AdaBARR I ERE FRE I E HOTELS

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stimmt. Doch wenn eine Mitarbeiterinim Haus am Potsdamer Platz Kollegen inder Gebärden sprache schult, stößt er anGrenzen. „Da muss ich passen“, sagt er,der immer mit Begleithündin Ada unter-wegs ist. Sie trägt seinen Computer.

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Regelmäßig bereist Magnus Berglunddie Scandic-Hotels, um sie auf Barriere -freiheit, vor allem aber auf den Umgangdes Personals mit den Gästen zu prüfen.Der 45-Jährige, dessen Hände seit einemSchlaganfall teilweise gelähmt sind,spürt, wenn die Kommunikation nicht

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Liebe Leser, liebe Kunden,

beim Demographiegipfel, der im vergangenen Oktober in Berlin stattfand, wies die Bundesregierung einmal mehrdarauf hin: Berechnungen zufolge wird im Jahr 2060 jeder dritte Bürger Deutschlands 65 Jahre oder älter sein.Indes ist die Tatsache, dass wir in einer älter werdendenGesellschaft leben, nicht neu. Mehr als 90 Prozent derüber 65-Jährigen leben in ganz normalen Wohnungenund nehmen dabei zumeist Barrieren in Kauf. Da ist dienicht bodengleiche Dusche im Badezimmer. Die Schwellezur Balkontür. Und Stufen, die überwunden werden müs-sen, um überhaupt in die Wohnung zu gelangen. EinAufzug allein schafft zwar noch keine Barriere freiheit.Wenn die Beweglichkeit nachlässt, ist er aber eine großeErleichterung.

Eines steht fest: Senioren wollen in den heimischen vierWänden alt werden und möglichst lange unabhängigleben. Beispiele zeigen, wie Wohnkonzepte für dieGeneration „50+“ aussehen können: vom altersgerechtenNeubau über Modernisierungen im Bestand mit nachträg-lichem Aufzugseinbau bis hin zu Wohneinrichtungen, indenen haushaltsnahe und gesundheitsfördernde Dienst -leistungen angeboten werden. Welches Konzept das richtige ist, lässt sich nicht pauschalisieren – denn sounterschiedlich die Lebensmodelle sind, so unterschied-lich sind auch die Wohnvorstellungen.

Doch das Thema Barrierefreiheit fängt nicht erst beiSenioren an. Personen mit motorischen, sensorischen oder geistigen Einschränkungen sind in jeder Altersklassezu finden. Unser Anspruch ist, ein funktionelles Verkehrs -mittel zur Verfügung zu stellen, das alle Nutzer – ob mitoder ohne Handicap – schnell und sicher ans Ziel bringt.Gerade in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Be -hörden und Schulen, aber auch in Einkaufszentren undÄrztehäusern sind Aufzüge sinnvoll, die nicht nur denTransport gewährleisten, sondern durch entsprechendeAusstattungsdetails auch für mehr Orientierung sorgen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Blättern in der neuen KONE kontakt.

Ihr

Axel BerklingVorsitzender der Geschäftsführung

EDITOR IAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

AKTUELLKONE MonoSpace® 500 ist Produkt des Jahres 2012 . . . . . . 4Arbeitsstättenregel ASR A1.7: Handeln Sie jetzt! . . . . . . . . . 5

T ITELNur mit Aufzug: Weichen auf Mobilität gestellt . . . . . . . . . . 6Aktiv Wohnen mit Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

PROJEKTEWohnsiedlung Winnenden: Toskana mit Aufzug . . . . . . . . 12

PRODUKTESchnell und sicher ans Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

TÜR UND TORBarrierefrei mit Automatiktüren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

INTERV IEWOrientierung mit Gefühl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

PRAXISBarrierefreie Hotels: Reisen mit Rolli . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

GLOBALMelbourne: Grünes Krankenhaus für Kinder . . . . . . . . . . . 26

Impressum

HerausgeberKONE GmbH Aufzüge, Rolltreppen und AutomatiktürenVahrenwalder Straße 31730179 Hannoverwww.kone.de

ED ITOR IAL | 3INHALT

Chefredaktion und KontaktNicole Köster (v.i.S.d.P.)Leiterin Marketing & KommunikationTelefon: 0511/2148-606Telefax: 0511/2148-250E-Mail: [email protected]

Redaktion und GestaltungMT-Medien, Hannover

AbbildungsnachweiseKONE: 1, 3, 5, 16–18 | Scandic Hotels: 2, 25 | Paul-Gerhard Loske: 4 |C. von Sass: 6–7, 9 | Macina: 10 | Johanniter: 11 | M. Miltzow: 12–15 |Fotolia: 20–21, 23 | G. Marquardt: 21 oben | E. Feddersen: 21 unten |Zorggroep regio Weesp: 22 | Arcotel Hotels: 24 | Royal Children’sHospital: 26–27

Titelabbildung: KONE MonoSpace® 500, Kabinentableau KSC D20

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KONE Veranstaltungen

19. März 2013 – Hannover-Forum desBundesverbandes Freier Immobilien-und Wohnungsunternehmen e.V.Das Hannover-Forum findet in diesemJahr bereits zum 31. Mal statt und bie-tet der niedersächsischen Immobili-enwirtschaft aktuelle Informationen.KONE ist beim diesjährigen Hannover-Forum mit einem eigenen Stand vertre-ten.

TERMINE

KONE MonoSpace® 500 istProdukt des Jahres 2012Ausgezeichnet: Für den 2012 einge-führten Aufzug MonoSpace® 500 hatKONE den World Architecture News(WAN) Product of the Year Award2012 gewonnen. Die Jury würdigte den MonoSpace® 500 als richtungswei-sendes Produkt, das bei Fahrkomfort,Design sowie Raum- und Energie-effizienz neue Maßstäbe setzt.

Besonders beeindruckt zeigte sich dieJury von letzterem Faktor: Der neueMonoSpace® erzielt eine um bis zu 35Prozent höhere Energieausbeute als seinVorgänger und erreicht standardmäßigdie Energieeffizienzklasse A nach VDI-Richt linie 4707.

Die Auszeichnung wurde am 17. Januar2013 im Rahmen der BAU in Münchenan Ari Lehtoranta, Vice President CNE,überreicht. „Die Entwicklung des KONEMonoSpace® 500 basiert auf jahrelanger,intensiver Forschung. Unser Ziel war, dieNutzerfreundlichkeit durch den Einsatzmodernster Technologie noch weiter zuverbessern. Wir sind stolz, dass unserEngagement für mehr Ökoeffizienz undNachhaltigkeit mit dem WAN Product ofthe Year Award 2012 gewürdigt wurde“,sagte Lehtoranta in seiner Ansprache.

Die WAN ist ein globales Netzwerk undMedium, das von mehr als 220.000Archi tekten aktiv verfolgt wird. Das„Product of the Year“ wird jährlich vonder WAN gekürt, um die besten architek-tonischen Produkte zu würdigen und zuempfehlen.

AUSZE ICHNUNG ALS R ICHTUNGSWE I S ENDES PRODUKT

KONE unter den Top 50 bei „Forbes“

Auf der im Herbst 2012 veröffent-lichten Forbes-Liste der 100 welt-weit innovativsten Unternehmenhat KONE den 42. Platz erreicht.Damit war KONE auch 2012 daseinzige Auf zug- und Rolltreppen -unternehmen unter den Top 50.

Die Forbes-Liste basiert auf der Ein -schät zung von Investoren, wie sichdas Geschäft eines Unter neh mensaufgrund zukunftsweisender neuerPro dukte und Techno logien entwi-ckeln wird. Ausgaben für Forschungund Entwicklung gelten als ent-scheidende Faktoren.

KONE investiert systematisch aufdiesem Gebiet: Das Unternehmenhat seine entsprechenden Ausgabenin den zurückliegenden Jahren kon-tinuierlich gesteigert, zuletzt aufrund 71 Millionen Euro. Weltweithält KONE mehr als 3.000 Patente,dabei ist das Unterneh men mit allseinen Produkten der Zeit stets weitvoraus: 1996 war der MonoSpace®

der erste maschinenraumlose Auf-zug weltweit. Heute ist die dritteGeneration des Mono Space® beiAusstattungs möglich keiten, Fahr-komfort, Energie- und Raum-effizienz führend.

Das Innovationsforum Wohnungs wirt -schaft verschafft durch Präsentationender Zulieferindustrie einen Überblicküber die wesent-lichen Bereiche derGebäu demoder -nisierung.

25. April 2013 – Fachplaner-Dialog,Hannover. Informationen zu techni-schen Details des neuen MonoSpace®-Aufzugs, der neuen TravelMaster™ 110Rolltreppe und zur Modernisierung vonBestands gebäuden sowie Informationenzu aktuellen Normen und Gesetzen.

14. Mai 2013 – InnovationsforumWohnungswirtschaft, Hannover.

Weitere Infos aufwww.kone.de/termine

Ari Lehtoranta, Executive Vice President

KONE Mittel- und Nordeuropa (2.v.r.),

und Axel Berkling, Vorsitzender der

Geschäftsführung KONE Deutschland

(Mitte), freuten sich über den WAN

Product of the Year Award.

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Handeln Sie jetzt! Bereits seit Dezember 2009 gilt die Ar -beits stättenregel ASR A1.7, die Anforde -rungen zum Schutz von Personen beimUmgang mit automatischen Türen undToren definiert. Um Doppelregelungenzu vermeiden, wurde die bis März 2012gültige betriebsgenossenschaftlicheRegel BGR 232 zurückgezogen.

Im Unterschied zur BGR 232 schreibtdie ASR A1.7 Betrieben eine sicherheits-technische Prüfung vor: Wenn Flügelvon Türen und Toren Personen berüh-

ren, stoßen oder quetschen können,müssen Schließkräfte so begrenzt wer-den, dass im Falle eines Falles niemandverletzt wird.

KONE bietet daher die Schließkraft -messung nach ASR A1.7 an. Werdenzulässige Werte überschritten, schlägtKONE Maßnahmen zur Minimierungvon Gefährdungen vor und setzt dieseum. Betreiber kommen damit ihrerPrüfpflicht nach und sind im Regressfallauf der sicheren Seite!

ARBE ITSSTÄTTENREGEL ASR A1 .7 : SCHL I ESSKRAFTMESSUNG

Schulungen in der KONE Academy

Die KONE Grundlagenschulungenzur Planung von Aufzügen richtensich an Architekten, Bauingenieu -re, Planer und Betreiber. Währendsich die 14. Schulung in ersterLinie um Energieeffizienz dreht,liegt der Schwerpunkt des 15.Seminars auf dem ThemaBrandschutz.

Wie kann man Betriebskosten undEnergieverbrauch senken, wie denGeräuschpegel in Aufzugkabinenund angrenzenden Räumen mini-mieren? Diese Fragen werden beim14. KONE Grundlagenseminar am20. und 21. März erörtert.

Die 15. KONE Grundlagenschulung,die am 10. und 11. Juni stattfin-det, gibt Aufschluss über Betreiber-pflichten. Dem Thema Brandschutzkommt dabei eine besondere Rollezu.

Beide Veranstaltungen finden in derKONE Academy in Hannover unterder Leitung von Thomas Lipphardt,Manager Technische Regelwerke,statt. Sie werden von vielenArchitektenkammern anerkannt.

Anmeldung: [email protected]

Weitere Termine

12.–15. März 2013 – MIPIM Inter na -tionale Immobilienmesse, Cannes.Mit rund 20.000 Teilnehmern aus über80 Ländern ist die MIPIM Treffpunkt fürArchitekten, Planer, Ingenieure, Maklerund Berater aus aller Welt. Globalherausragende Immobilien projekte ausfünf Kategorien werden mit den MIPIMAward prämiert.

www.mipim.com

15.März 2013 –Wohnen mit Zukunftin neuen Wohnformen und leben-digen Nachbarschaften, Hanno ver.Bundesweite Fachtagung für Kommu- nen und Wohnungsunternehmen zuPotenzialen von neuen Wohn formen fürMenschen mit Unterstützungsbedarf. In Fachforen werden Aspekte der Bau-,Stadt- und Raum forschung erörtert.

www.fgw-ev.de

12.–14. April 2013 – Gebäude. Ener -gie. Technik., Freiburg. ErneuerbareEnergien und technische Lösungen fürenergieeffizientes Bauen, Modernisierenund Sanieren. Neben Vortrags- undSeminarveranstaltungen für Bauherrenund Modernisierer werden auchVeranstaltungen für die interessierteFachwelt angeboten.

www.getec-freiburg.de

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Nur mit AufzugNach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird im Jahr 2060 ein Drittel der deutschenBevölkerung über 65 Jahre alt sein. Bedingt wird diese Entwicklung durch die anhaltend niedrigeGeburtenrate und die steigende Lebenserwartung. In den kommenden Jahrzehnten wird sich derdemographische Wandel noch stärker bemerkbar machen. Schon heute planen Architektendaher vermehrt Wohnformen für Menschen, die auch im Alter mobil bleiben wollen. Aufzügenkommt dabei eine entscheidende Rolle zu.

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Krankheit, Bedürftigkeit? Das homoge-ne Bild vom Alter trügt: Dank besserermedizinischer Versorgung bleibenSenioren immer länger geistig und körperlich fit. Mehr als 90 Prozent derüber 65-Jährigen leben in ganz norma-len Wohnungen und Häusern – undzwar gewollt. Sie möchten möglichstlange in ihrer gewohnten Umgebungbleiben, selbstbestimmt leben undnicht von Hilfe und Pflege abhängigsein. In einem dieser Häuser lebt dasEhepaar Adam in Alfeld.

Einzug nur mit AufzugDas Jahr, in dem das Haus in der Winde15 errichtet worden ist, kann nicht mit Sicherheit genannt werden. DieJahreszahl auf dem Grundstein weistauf die 20er-Jahre des 18. Jahrhundertshin. Man kann ahnen, welch bewegteGeschichte das Haus im historischenStadtkern Alfelds aufweist. „Wir wissenmit ziemlicher Sicherheit, dass das Hausum 1760 herum bei einem Brand starkbeschädigt wurde und anschließend zugroßen Teilen neu errichtet werdenmusste – viel mehr geben die Chroni-ken der Stadt Alfeld allerdings nichther“, sagt Helmut Adam, der das Hausmit seiner Frau Lore bewohnt. Wie die Inschrift auf dem Torbogen belegt,ist das Haus spätestens seit 1761 imFamilienbesitz. Alte Fotografien zeugendavon, dass im jetzigen Garten der

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Weichen aufMobilität gestellt

WOHNEN IM ALTER

Der Forschungsbericht „Wohnen im Alter – Marktprozesse und wohnungspolitischer Handlungsbedarf“ des KuratoriumsDeutsche Altenhilfe zeigt auf, dass rund 90 Prozent aller Senioren in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, da sie mitBarrieren in ihren Wohnungen zu kämpfen haben. Nur rund 400.000 Wohnungen in Deutschland sind altersgerecht –das ist gerade einmal ein Prozent des hiesigen Bestands.

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Adams einst die Werkstatt des Schmie -de meisters Kreibohm stand, des Groß -vaters von Lore Adam. Der Betrieb gehtnach dessen Tod an seinen älteren Sohnüber, Lores Vater beschlägt hier nochPferde bis zur Währungsreform 1948.

Die Winde 15 fügt sich perfekt in dieAltstadt Alfelds ein. Die elf Meter breiteKlinkerfront des zweistöckigen Bausweist auf der linken Seite eine ungefährdrei Meter breite Durchfahrt auf, die in den Innenhof führt. Hier ist ein kleiner Park angelegt. Über denInnenhof erfolgt auch der Zugang zueinem Anbau, der schon etwa 100Jahre alt sein dürfte. Hier leben, liebenund streiten sich Lore und HelmutAdam. Als die ehemaligen Mieter 2011ausziehen, beschließt Lore Adam, dasssie gern wieder im Haus ihrer Elternleben möchte. Ihr Gatte ist davonzunächst wenig begeistert: „DasObergeschoss des Anbaus wird durcheine lange, schmale Treppe erschlos-sen“, erklärt Adam. „Ich habe zu mei-ner Frau gesagt, da schleppe ich keineEinkäufe hoch. Also entschieden wiruns dafür, einen Aufzug zu installieren.“

Turmbau zu AlfeldDa das Gebäude aufgrund seinerArchitektur keinen innenliegendenAufzugschacht zuließ, musste eigenshierfür ein Schachtturm errichtet wer-

den. „Das war ein aufwendigesUnterfangen, aber letztlich der einzigeWeg, unser Vorhaben zu realisieren“,sagt Adam. Da der hier eingebauteKONE MonoSpace® keinen Maschinen-raum benötigt, ist der Schachtkopf ver-kürzt, der Turm passt sich somit derHöhe des Gebäudes an. Der Aufzugführt vom Erdgeschoss ins 1. OG,genauer: direkt ins Wohnzimmer derFamilie Adam – komfortabler geht’snicht. „Unsere Freunde und Bekanntensind begeistert“, sagt Adam nicht ohneStolz.

Ein Punkt war den Adams bei der Wahldes Aufzugs besonders wichtig: „Ichbin 68 Jahre alt, meine Frau ein Jahrjünger“, erklärt Adam. „Nicht, dassderzeit Bedarf bestünde, aber wer kann schon in die Zukunft schauen und sagen, ob wir nicht doch irgend-wann einen Gehwagen oder gar einenRollstuhl benötigen? Insofern sollte derAufzug auf jeden Fall rollstuhlgerechtsein.“ Und das ist er: Mit einer Breitevon einem Meter und einer Tiefe von1,25 Metern entspricht der Fahrkorbexakt den Mindestmaßen eines roll-stuhlgerechten Aufzugs gemäß DIN 81-70. Adam erklärt auch dieEntscheidung für KONE: „KONE warder einzige Aufzugsbauer, der mir aufAnhieb einen Preis nennen konnte –das hat mir gefallen. Bei allen anderenAnbietern hatte ich das Gefühl, dass sie

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kein wirkliches Interesse an der ja dochrecht kleinen Aufzugsanlage hatten.“

Vollständig barrierefrei ist das Haus der Adams indes nicht: An das Wohn -zimmer schließen sich in offener Bau -weise Küche, Esszimmer sowie einBalkon an. Dieser ist über eine drei-flügelige – nicht schwellenlose –Terrassen tür begehbar. Auch findetman im Bad beispielsweise keinebodengleiche Dusche – noch nicht.„Diese Maßnahmen sind momentannicht notwendig“, erklärt HelmutAdam. „Doch die Weichen sind aufMobilität gestellt, wobei der Aufzugauch für einen so hohen Wohnkomfortsorgt, dass wir ihn nicht mehr missenmöchten.“

Das Haus in der Winde 15 in Alfeld istein gutes Beispiel dafür, wie man histo-rische Altbauten nachträglich mit einerAufzugsanlage versehen kann – mitüberschaubaren finanziellen Mittelnund auch dann, wenn das Gebäude -innere nicht genügend Platz für einenAufzugschacht hergibt. Doch nicht nurObjekte im Bestand, auch Neubautenmüssen mehr auf die Anforde rungeneiner zunehmend alternden Bevölke -rung zugeschnitten werden, weshalbArchitekten vermehrt Wohn formen fürMenschen planen, die auch im Altermobil bleiben wollen.

Neubau für die „Generation 50+“Doch wie sehen diese aus? Das lässtsich beispielsweise an dem Projekt„Generation 50+“ der Wohnungs -genossen schaft Heimatwerk HannovereG ablesen, die vor den Toren Hanno -

vers in Garbsen einen dreistöckigenNeubau mit insgesamt 25 altersgerech-ten Wohnungen errichtet hat. „AlleWohnungen sind barrierefrei, fünfdavon auf die speziellen Bedürf nissevon Rollstuhlfahrern zugeschnitten“,sagt Cord Holger Hecht, Vorstand derHeimatwerk Hannover eG.

Räumliches GesamtkonzeptDie Anlage liegt in der Mozartstraße 18in Garbsen. Hier stand bis 2007 diekatholische St.-Johannes-Kirche, dievom Bistum Hildesheim profaniert undanschließend zurückgebaut wurde. DieHeimatwerk Hannover eG kaufte dasGrundstück und erarbeitete zusammenmit der Stadt Garbsen und dem Bistum

Hildesheim das altersgerechte Wohn -konzept, um eine Nutzung unter sozia-len Gesichtspunkten zu gewährleisten.Die Lage ist optimal: In der Nähe be -finden sich ein großes Lebensmittel -geschäft sowie ein Ärztehaus, zudembesteht Anschluss an den öffentlichenNahverkehr. „Wir betreiben rund 80Seniorenwohnungen in Garbsen, davonzwölf in direkter Nach barschaft“, erklärtHecht. „Bei der Bebauung der Mozart-straße 18 haben wir uns für ein räumli-ches Gesamt konzept entschieden, dassich an der Nutzung der Bestands-wohnungen orientiert.“

Beim Rückbau der Kirche blieben einigeElemente erhalten, die in den Neubauintegriert worden sind – und so erin-

Sind stolz auf ihr Haus mit

nachträglich eingebautem Aufzug:

Lore und Helmut Adam.

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nert das Gebäude architektonischdurch die Eingangstür und das Kreuzan die ursprüngliche Bebauung. Zentraldurch einen Treppen- und Aufzugsturmerschlossen, gliedert sich ein Mittelbaumit einem 60 Quadratmeter großenGemeinschaftsbereich an, der denBewohnern als Ort der Zusammenkunftdienen soll. In den Seitenflügeln befin-den sich die Wohnungen, die übergebäudeinterne Flure zugänglich sind.

Bedürfnisse der Bewohner im FokusDie Wohnungen – 18 Zwei-, sechsDrei- und eine Vierzimmerwohnung –sind zwischen 55 und 110 Quadrat -meter groß und verfügen jeweils übereinen Balkon, eine Loggia oder eineTerrasse. „Dabei haben wir daraufgeachtet, dass die Zugänge schwellen-los sind“, sagt Hecht. „Tatsächlich sindSchwellen beim Betreten der Außen -bereiche einer Wohnung eine häufigeUnfallursache, da hier Stolpergefahrbesteht.“ Die Bäder sind barrierefrei mitbodengleichen Duschen ausgestattet,die rollstuhlgerechten Wohnungen zu -dem mit unterfahrbaren Waschtischen.

Damit die Bewohner in ihre Wohnun -gen gelangen können, ohne Stufen zuüberwinden, ist auch ein Aufzug einge-baut worden. Die Heimatwerk Hanno -ver eG hat sich dabei für den maschi-

nenraumlosen KONE MonoSpace® ent-schieden, in dem bis zu 13 PersonenPlatz haben. „Wichtig war uns vorallem, dass der Aufzug nach DIN EN81-70 rollstuhlgerecht ist“, sagt Hecht.Da das Gebäude nach den Anforde -rungen des Niedrigenergiehaus -standards KfW 70 errichtet worden ist,hat der MonoSpace® auch wegen sei-nes getriebelosen, regenerativen unddamit sparsamen EcoDisc®-Antriebesüberzeugt. Die Verwendung energieef-fizienter LED-Spots für die Kabinen be -leuchtung trägt ebenfalls dazu bei, dassmöglichst wenig Energie verbrauchtwird. Die Entscheidung für KONE hatteaber auch weitere Gründe, wie Hechterklärt: „Die bestehende Ge schäfts -beziehung gleicht einem partnerschaft-lichem Miteinander, zudem war dasAngebot von KONE gegenüber demWettbewerb auch preislich attraktiv.“

Wert- und KomfortzuwachsDie beiden vorgestellten Objekte zeigen deutlich, wie unterschiedlichWohnformen für Senioren aussehenkönnen: hier das historische Haus, dasseinen Aufzug erst nachträglich erhal-ten hat, da der Neubau, der eigens fürdie „Generation 50+“ errichtet wurde.Die Gemeinsamkeit der beide Objektebesteht darin, dass sie ihren Bewohnernein hohes Maß an Mobilität gewährleis-ten – und das bis ins Alter.

Am Beispiel der Adams lässt sich able-sen, dass sich ein Aufzug auch nach-träglich in die individuelle Architektureines Hauses einfügen lässt. Die Inves -titionssumme hält sich dabei in über-schaubaren Grenzen – und zahlt sichgleich doppelt aus, denn neben demZugewinn an Wohnkomfort steigt auch der Wert der Immobilie.

Umbau willige können hierzu zinsgüns-tige Darlehen in Anspruch nehmen, wie sie beispielweise die KfW-Bank mit ihrem Programm „AltersgerechtUmbauen“ anbietet. Denn eines istklar: Die Wohnqualität bestimmt dieLebensqualität. Das gilt gerade dann,wenn die Beweglichkeit nachlässt – und die eigenen vier Wände immermehr zum Lebensmittelpunkt werden.

Was aber hat es mit dem Begriff aufsich, was ist Alter und ab wann ist maneigentlich alt? Diese Frage kann kaumbeantwortet werden, schon gar nichtaus biologischer oder medizinischerSicht. Denn im wissenschaftlichen Sinnbedeutet altern, die Lebensspanne vonder Geburt bis zum Tod zu durchlau-fen. Wenn die Wissenschaft also keineAntwort weiß, halten wir es doch ein-fach mit dem Volksmund – und derweiß bekanntlich: Man ist so alt, wieman sich fühlt.

Der dreistöckige

Neubau in Garbsen

bietet 25 altersge-

rechte Wohnungen.

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Wohnen mit Service im SüdostenHannovers: Im Kirchroder Stadt-viertel Seelhorster Garten entsteht das Johanniter-Quartier Kirchrode mit 57 barrierefreien Wohneinheiten.Mitte Januar haben die Johanniter den Grundstein gelegt, bereits zumJahres ende soll der Neubau bezugs-fertig sein.

Um das Wohnen im Alter so angenehmwie möglich zu gestalten, bieten dieJohanniter ein umfangreiches Service -angebot an. Es reicht vom Menüdienstüber die Organisation von Botengängenund Begleit diensten bis hin zum stan-dardmäßig in jeder Wohnung installier-ten Hausnotrufsystem. Die Services kön-nen je nach Bedarf von den Bewohnernin Anspruch genommen werden.

Aktiv wohnen mit Service

JOHANNITER -QUART IER K IRCHRODE

Das Johanniter-Quartier Kirchrode

bietet ideale Voraussetzunge für

aktives Wohnen bis ins hohe Alter.

Darüber hinaus ist auch das Umfeldideal zum Wohnen im aktiven Ruhe -stand geeignet: Einkaufs möglich keiten,Arztpraxen und Apotheken sind zu Fußerreichbar, mit der Stadtbahn ist man in15 Minuten im StadtzentrumHannovers.

Zur barrierefreien Ausstattung desGebäudes gehören auch zwei KONEMonoSpace®. Diese sind rollstuhlge-recht, mit Handläufen, halbhohenSpiegeln und Sprachansage entspre-chen sie der DIN 81-70. Beide Aufzügehaben eine Tragkraft von 1.000 kg und

können bis zu 13 Personen befördern.Sie sind so großzügig dimensioniert,dass im Falle eines Falles auchKrankentrage transporte möglich sind.

Weitere Infos gibt es bei denJohannitern im Internet unterwww.johanniter.de/hannover/wohnkultur

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Toskana mit Aufzug Mit den Arkadien-Siedlungen verwirklicht der baden-württembergische Bauträger Strenger ein wegweisendes, inzwischenmehrfach ausgezeichnetes Konzept für nachhaltigen Wohn- und Städtebau. Wir stellen das jüngste der Arkadien-Projektein Winnenden vor, knapp 25 S-Bahn-Minuten von Stuttgart entfernt.

25 Jahre lebte Familie Sukowski in derDoppelhaushälfte in Nellmersbach.Dann machte der Tod der Mutter vonAndrea Sukowski den Umzug unver-meidlich. „Die Kinder waren schon aus-gezogen. Das Haus war zu groß füruns“, sagt die examinierte Alten pflege -rin Andrea Sukowski (52). „Vor allemhatte mein Vater Probleme mit denStufen zum Hochparterre. Er leidet anArthrose. Und auch wir werden einmalälter.“ So zog sie im Oktober 2011 mitihrem Mann Hans (55) und dem Vater(86) in die Erdgeschosswohnung in derArkadien-Siedlung Winnenden.

WOHNS IEDLUNG ARKADIEN , W INNENDEN

Die Wohnung ist stufenfrei über eineflache Rampe erreichbar. Will der Vaterdas Auto nehmen, fährt er mit dem Auf -zug in die Tiefgarage. Für den Fall, dassihm der Gehstock nicht mehr reichensollte, ist vorgesorgt: Die Tür breitensind rollstuhlgerecht. Die Stufe zurTerrasse könnte mit einer Rampe über-brückt werden. Die Familie ist zufrieden.

Kriterium Barrierefreiheit Barrierefreiheit wird zunehmend zueinem Kriterium für die Wohnungswahldeutscher Mittelstandsfamilien. Die

Wohnungswirtschaft hat die Entwick -lung erkannt, doch die Umsetzung indie Praxis geht nur allmählich voran –Barrierefreiheit kostet. „Bei der Planungdes Quartiers wollten wir auch älteren,behinderten und kranken Menschenermöglichen, ihre Pflegekraft bei sichwohnen zu lassen“, sagt Rolf-DieterFuchs, Projektleiter des LudwigsburgerBauträgers Strenger. Also wurden fürdie Mehrgeschosser Wohnungen mitangeschlossenem Einzimmerapparte -ment entworfen, eigenes Bad inklusive.Leider fanden sich kaum Interessenten.Bei den Käufern der Gartenhofhäuser

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PRO JEKTE | 13

fand das Konzept deutlich mehr An -klang. Allerdings sind diese nicht stufen-frei erreichbar. Und ein Aufzug fehlt.

Auch in den Mehrfamilienhäusern der Arkadien-Siedlungen sind Aufzügebis heute nicht selbstverständlich. InWinnenden erhielten allerdings sechs vonacht Mehrgeschossern maschinenraum-lose Anlagen. „Nach wie vor“, sagt Fuchs,„ist die Bereitschaft, die Mehrkos ten füreinen Aufzug zu tragen, nicht generellvorhanden.“ Dabei richten sich die Arka -dien-Projekte an eher gut situierte Fami -lien. Im Falle von Winnenden lag derQuadratmeterpreis um die 2.700 Euro.

Das Vorzeigekonzept Das Konzept der Arkadien-Siedlungenwurde Ende der 1990er-Jahre vonArchitekten, Bauingenieuren, Land -schafts architekten und Verkehrsplanernentwickelt. „Es zielt nicht auf einzelneHäuser, sondern auf die Gesamtanlageeines Quartiers ab, dem wir einen dörf-

lichen und nachbarschaftlichen Charak -ter geben wollen“, erläutert Fuchs, derbereits das erste, 2002 fertiggestellteProjekt in Asperg betreute. Was Fuchsmeint: eine übersichtliche, in sich abge-schlossene Siedlung mit kleinräumigenStrukturen, viel Grün und Wasser alsbelebenden Elementen, und das allesausgerichtet auf Fußgänger und Rad -fahrer, eingebunden in die Umge bung.Schulen, Einkaufsmöglich keiten undöffentliche Verkehrsmittel sollen allemöglichst ohne Auto zu erreichen sein.

Man könnte von einer Gartenstadt sprechen, wären die bisherigen dreiArka dien-Projekte – vor allem derGrund stücks preise wegen – nicht eherim kleinstädtischen Rahmen entstanden:Asperg (13.000 Einwohner), Steinheima.d. Murr (12.000 Einwohner) und ebenWinnenden (28.000 Einwohner), alle imEinzugsbereich der LandeshauptstadtStuttgart gelegen. Rolf-Dieter Fuchsspricht daher lieber von „ganzheitlichenSiedlungen“, die neben ökonomischen

auch ökologische, architektonische undsoziale Aspekte miteinander ins Gleich -gewicht bringen sollen. Die auf die

Kurz und bündig

Bauträger: Strenger Bauen und

Woh nen, Ludwigsburg.

Grün-, Wasser- und Freiflächen planung:

Atelier Dreiseitl, Überlingen.

Städtebaulicher Entwurf: Joachim Eble

Architektur, Tübingen.

Auszeichnung: Green Dot Award 2012

für das nachhaltigste Bauvorhaben

weltweit.

Bauzeit: 2006–2011. 163 Wohnein-

heiten, u.a. in 8 Mehrfamilienhäusern,

davon 6 mit je 1 MonoSpace® (630

kg/8 Pers., Designpaket R3 Spring

0011) mit energieeffizientem Antrieb.

Aufzugfachplanung, Wartung &

Notrufsystem: KONE.

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Italienliebe der Deut schen zielendeWerbung liegt dabei gar nicht malfalsch: „Zuhause in der Toskana“, heißtes in den Broschüren über Winnenden.

Gemeinschaftsleben Denn was die Dörfer und Städte Italiensfür Deutsche so anziehend macht, ist janicht zuletzt ihr geschlossenes Erschei -nungsbild: eine „Vielfalt in der Einheit“,die Strenger in den Arka dien-Projektenmit deutscher Gründ lichkeit als Grund -buchlast rechtlich absichert. So soll dasBild der Siedlung auf Dauer erhaltenwerden. Das betrifft etwa das ausgeklü-gelte Farbkonzept, das sich an aufeinan-der abgestimmten mediterranen Tönenorientiert. Die Mineralfarben verhaltensich dabei um gekehrt zum Wetter: BeiSonnen schein mildern sie das grelleLicht, während sie auch bei trübemLicht intensiv wirken.

Das Gestaltungskonzept beschränkt sichdabei nicht auf die Gebäude, sondernschließt Wege und Straßen mit ein.Gepflasterte Rinnen zur Ableitung desRegenwassers trennen die wahlweisemit Bitumen, Ziegeln und Granitsteinenbelegten und daher aufgelockert wir-kenden Verkehrsflächen.

Straßenaufweitungen schaffen kleinePlätze zum Spielen und Schwätzen.„Die sozialen Kontakte zwischen denrund 400 Einwohnern zu fördern, istunser Ziel“, sagt Fuchs. Das geschiehtauch, indem öffentliche und privateFlächen zwar klar im Raum ablesbarsind, aber nicht durch hohe Zäune,Hecken oder Mauern getrennt werden.Die Menschen sollen nicht voneinanderabgeschottet werden. Dazu steht auchein Gemeinschaftsraum zur Verfügung,der für Feste und Feiern genutzt werdenkann. Dieses Konzept scheint aufzugehen.

Jährlich treffen sich die Anwohner zumSommerfest am See. Da es im vergan-genen Jahr wegen eines Sturms abge-brochen werden musste, holte man esim Januar bei Schnee und Glühweinnach. „Da waren sicher mehr als 100Leute dabei“, freut sich Mitorganisa -torin Andrea Sukowski.

Integrierte Ökologie 2012 wurde Arkadien Winnenden mitdem Green Dot Award ausgezeichnet.Ein Grund war die umfassende ökologi-sche Planung des Quartiers, bei der dieFolgen des Klimawandels – Starkregen -fälle und steigende Durchschnitts tem -peraturen – besonders berücksichtigtwurden. So liegt der Versiegelungsgraddurch viele Grünflächen sowie denEinsatz wassergebundener Decken aufWegen und Parkplätzen bei gerade ein-mal 30 Prozent der 3,4 Hektar großenGesamt fläche. Aber auch die versiegel-ten Be reiche sind nur in Teilen an dieMisch kanalisation der Stadt angeschlos-sen. „Insgesamt sind 90 Prozent desGe ländes mit einem mehrstufigenWasser rückhaltesystem verbunden, umdie städtische Kanalisation punktuell zu entlasten und Überflutungen im Stadt -gebiet vorzubeugen“, sagt RudolfMager, Projektleiter vom Landschafts -planungsbüro Dreiseitl.

Dabei wird das Regenwasser zunächstüber sichtbare Rinnen im Straßenraumund begrünte Mulden, anschließendüber zwei Seeflächen in den örtlichen,entlang des Arkadien-Gebietes renatu-rierten Wasserlauf abgeleitet. Der neuangelegte Park entlang des Zipfelbachesdient als ausgedehnte Sickerfläche. „BeiStarkregen helfen er und zwei kleineSeen, das Wasser von den Häuser fern-zuhalten“, so Mager.

Die Grün- und Wasserflächen habennoch einen weiteren Effekt: Sie beugender Aufheizung des Quartiers in denSommermonaten vor und schaffen soein mildes Kleinklima. „Wir stellen unsmittel- und langfristig auf steigendeDurchschnittstemperaturen ein“, sagtProjektleiter Mager.

Bevor 2007 der erste Bauabschnitt inAngriff genommen werden konnte,musste das Gelände einer früherenHolzfabrik von giftigen Rückständen imBoden befreit werden. Kubikmeterweisewurde belastetes Erdreich ausgetauscht.„Glücklicherweise waren die Gebäudeselbst unbelastet, sodass wir die Mate -rialien recyceln und damit für Boden -austausch und Straßenunterbau ver-

wenden konnten“, sagt der Projekt -leiter. Auch auf den Straßenoberflächenkam wiederverwendetes Material zumEinsatz. „Wir haben Pflastersteine ehe-maliger Kasernenflächen erwerben kön-nen. Wo früher marschiert wurde, spie-len heute Kinder“, sagt Fuchs mit einemLächeln.

Bei der Materialauswahl wurde aufumweltfreundliche Materialien geach-tet. Das reichte vom mineralischen Putz über Wasserlacke und -lasuren imInnen- und Außenbereich bis zuMuschel kalkmauern, die See- und

Mitte und rechts: Familie Sukowski

schätzt ihr neues Zuhause. Die

Wohnung liegt ebenerdig, die

Tiefgarage ist mit dem Aufzug

bequem erreichbar.

Unten: Arkadien Winnenden zeigt,

das sich nachhaltiges Bauen auch

wirtschaftlich lohnt.

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PRO JEKTE | 15

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Grundstücksflächen einfassen. Bei denPflanzen konzentrierte man sich auf hei-mische Arten, um Vögeln und Insektenneue Lebensräume zu bieten.

Bei der Gebäudedämmung achtete manauf die Einhaltung der Energieeinspar -verordnung (EnEV) 2009. Entsprechendliegt der rechnerisch ermittelte Ver -brauch bei 85 kWh. Die Nahwärme -versorgung wird von einem Blockheiz -kraftwerk übernommen, das durch sei-nen Gasbetrieb rund 25 Prozent weni-ger Energie als vergleichbare Gas ther -men in Wohnungen benötigt und dabei

zugleich Strom erzeugt, der in dasöffentliche Netz eingespeist wird.

Die in den Mehrfamilienhäusern einge-setzten KONE MonoSpace®-Aufzüge mitihren energieeffizienten frequenzgeregel-ten Antrieben helfen, den gemeinschaft-lichen Stromverbrauch gering zu halten.„Dabei setzt Strenger die maschinen-raumlosen Anlagen nicht nur in denArkadien-Projekten, sondern in allenProjekten der Firmengruppe Strengerein“, sagt Projektleiter Fuchs. Bislang hatKONE knapp 60 Personen aufzüge imAuftrag des Unternehmens realisiert.

Unklare Aussichten Der Erfolg der bisherigen Arkadien-Projekte verlangt nach Fortsetzung,doch die Aussichten stehen derzeitschlecht. „Es ist schwierig, ein Ge-lände zu finden, das in Größe, Lage,Beschaffenheit und Preis für unserKonzept geeignet wäre“, sagtProjektleiter Fuchs. „Wir hoffen dasBeste.“

KONE kontakt: Peter Hangstörfer, Tel. 07141/

45 802-16, [email protected]

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16 | PRODUKTE

Schnell und sicher ans ZielAufzüge sorgen für den zuverlässigen und sicheren Transport von Personen in Gebäuden. Bei entsprechen-der Ausstattung dienen sie darüber hinaus auch der Information sowie der besseren Orientierung – dashilft insbesondere Personen mit eingeschränkter Wahrnehmung, schnell und sicher ans Ziel zu kommen.Positiver Nebeneffekt: Die Ausstattungsdetails sind auch optisch attraktiv.

Starke KontrasteSpeziell für Seniorenwohnanlagen,Alten- und Pflegeheime hat KONESpezialgrafiken für die KabinentableausKSC D20 (teilhoch) und KSC D40 (kabinenhoch) entworfen. Die Variante„Ziffern“ weist große Stockwerksziffernauf, die aufgrund des hohen Kontrastssehr gut erkennbar sind. Bei der Aus -führung „Streifen“ sind die Stockwerks -ziffern farblich hinterlegt, beim Modell„Zoo“ zusätzlich um Tiermotive er gänzt.Im Zusammenspiel mit gleichfarbigenHaltestellen-Ruftableaus ist bei denVarianten „Ziffern“ und „Zoo“ eineFarbkodierung der Etagen möglich. Das Modell „Zoo“ sieht dabei nicht

INFORMAT ION UND OR IENT IERUNG

KONE kontakt 01.2013

nur frisch und fröhlich aus, sondern hilftauch Kindern und älteren Menschen,die richtige Etage anzusteuern.

Wichtige GebäudeinformationenDie gedruckten Mieterverzeichnisse TD1(A4) und TD2 (A3) vermitteln wichtige

Gebäudeinformationen,zum Beispiel welcherMieter auf welcherEtage zu finden ist – ingroßen Bürogebäudenoder Ärztehäusernerleichtern dieseInformationen die

Orientierung. Die Mieterver-zeichnisse werden kundenspezifischerstellt. Sie können jederzeit aktualisiertund sowohl horizontal als auch vertikalmontiert werden, die Aluminiumein-fassung ist entweder in glänzender oder gebürsteter Ausführung erhält-lich.

Digitaler WegweiserDie Infoscreens IS08(Standard, 8,4 Zoll LC-Display) und IS15(Premium, 15 ZollLC-Display, fürMiniSpace® undMonoSpace® 700)sind digitale Etagenpläne, anhand derersich Fahrgäste bereits in der Aufzug -kabine im Gebäude orientieren können.Anders als Mieterverzeichnisse könnendie In foscreens aber nicht nur Texte,sondern auch Bilder und Videos dar-stellen. Sie eignen sich damit nicht nurzur Infor mation, sondern auch zurUnter haltung.

Garantierte AufmerksamkeitNoch einen Schritt weiter geht KONE tv. Das Infotainmentsystem isteine besonders attraktive Form derBesucherorientierung, denn neben derEtagenbelegung können auf dem LC-Display mit großer Bildschirmdiagonaleauch Nachrichten, Unterhaltung undWerbung in Full-HD-Auflösung wieder-gegeben werden. Die Aufenthaltszeit im Aufzug wird damit angenehm über-brückt. Die Bildschirme sind in Edel -stahlrahmen, hinter Glas oder Spezial -spiegeln eingefasst und echte Blick -fänger. Die garantierte Aufmerksamkeitder Fahrgäste eröffnet Betreibern damitganz neue Möglichkeiten, Produkte undDienstleistungen zu bewerben.

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PRODUKTE | 17

Schick, robust, barrierefreiDie Signalisation KSC 140 eignet sichbesonders für neue und zu modernisieren-de Aufzüge in stark frequentierten, öffent-lichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Schulenund Behörden. Sie ist äußerst robust und damit geeignet, Vandalismusschäden vorzubeugen. Daneben bietet sich dieSignalisation für Anlagen an, die konformzur EN 81-70 ausgelegt werden sollen. Sobefinden sich die Stockwerksziffern nebenden Tastern auf Schildern mit erhabenerBeschriftung, die Brailleschrift erlaubtauch blinden Benutzern, die richtigeEtage anzuwählen.

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18 | TÜR UND TOR

In Krankenhäusern geht kein Weg an

Automatiktüren vorbei: Sie erleichtern

nicht nur Senioren und Rollstuhlfahrern

die Passage, sondern sorgen auch für

beschleunigte, reibungslose Abläufe.

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TÜR UND TOR | 19

Barrierefrei mit AutomatiktürenIn Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind Automatiktüren aufgrund der Vorgaben der DIN 18040 zum barrierefreienBauen weit verbreitet. Von privaten Nutzern werden sie – aufgrund der vermeintlich hohen Kosten – noch nicht so oft genutzt.Dabei sorgen Automatiktüren für einen hohen Wohnkomfort und tragen, vor allem im Hinblick auf eine älter werdendeGesellschaft, zum barrierefreien und altersgerechten Wohnen bei. KONE bietet eine weitgefächerte Produktpalette für beideBereiche an.

Aus Krankenhäusern sind Automatik -türen nicht wegzudenken: Man findetsie auf jeder Station, jedem Flur. Sieermöglichen Menschen mit einge-schränkter Beweglichkeit den ungehin-derten, berührungslosen Zugang zuGebäuden beziehungsweise den Durch -gang zu Räumen. Ohne jeglichen Kraft -aufwand oder auch mit vollen Händenkönnen Räume so betreten und wiederverlassen werden.

Das bedeutet ein Höchstmaß an Kom fortund Sicherheit. Denn Automatiktürenerleichtern nicht nur Senioren oderRollstuhlfahrern die Passage. Sie dienenauch Krankenschwestern, die einenbettlägerigen Patienten zur Unter -suchung bringen, oder Laboranten, diebeispielsweise Blutproben transportieren– und sorgen damit für beschleunigte,reibungslose Arbeitsabläufe.

Spezielle AnforderungenKrankenhäuser stellen besondere An-for derungen an Automatiktüren – vorallem in Bereichen, die in der Regelnicht unauthorisiert, sondern nur imBeisein von medizinischem Fachper -sonal betreten werden dürfen. Mandenke an OP-Säle, an Räume in derRadiologie, in denen Strahlung freige-setzt wird, oder an Räume, in denenViren isoliert werden müssen. Es liegtauf der Hand, dass in diesen Fällen her-metische, also luftdicht schließendeTüren benötigt werden, die ein Aus -treten von Strahlung oder Krank heits -erregern verhindern und gleichzeitig

KOMFORTABLER ZUGANG

den Ansprüchen an ein steriles Umfeldgerecht werden, wie es im OP erforder-lich ist.

Der niederländische Hersteller Markus,2011 von KONE erworben, bietet ent-sprechende Lösungen an. Ein Haupt -augenmerk liegt auf OP-Türen wie derM5: Sie schließt luft- und schalldicht,verhindert das Eindringen von Keimenund hält Druck unterschiede zwischenOP und vorgelagertem Schleusenraumaufrecht. Das Lieferprogramm umfasstauch alle anderen im medizinischenBereich benötigten Türen, sowohl fürden Quarantäne bereich als auch fürSchall- und Strah len schutz.

Türen öffnen ohne SchlüsselAutomatiktüren lassen sich auch ideal in private Wohnungen und Häuser integrieren. So können manuelleEingangs- und Wohnungstüren in derRegel un kompliziert mit elektromecha-nischen Drehflügelantrieben wie demUniSwing™ compact, dem UniSwing™solid oder dem UWD 2200 von KONEnachgerüstet werden. Ist im Zuge vonRenovierungen bauliche Flexibilitätgefragt oder ist nur wenig Platz vorhan-den, schaffen Schiebetüren aus derKONE UniDrive™-Serie attraktiveAutomatisierungslösungen, die bequemmit Rollstuhl, Rollator oder Gehhilfepassiert werden können.

Dabei sind Automatiktüren nicht nur fürSenioren oder in ihrer Mobilität einge-schränkte Personen von Vorteil. Man

denke nur an die Situation, in der manvom Einkaufen nach Hause kommt undmit Taschen beladen vor der verschlos-senen Haustür steht. Um diese zu öff-nen, muss man jetzt alles umständlichaus der Hand legen. Bei einer Auto -matik tür ist dem nicht so: Hier wird derherkömmliche Schlüssel durch einenTransponder ersetzt. Befindet man sichin unmittelbarer Nähe zur Tür, sendetder Transponder ein Signal an die Tür -steuerung, die sich daraufhin berüh-rungslos öffnet und somit einen beque-men Zutritt erlaubt.

Frühzeitig planenEs lohnt sich, Automatiktüren frühzeitigfür den barrierefreien Aus- oder Umbaueiner Wohnimmobilie durch Planer undArchitekten zu berücksichtigen – denndadurch lassen sich beim Bau oder beider Modernisierung reibungslose Ab -läufe realisieren und mögliche Nach -rüstkosten von vornherein reduzieren.Zudem ist eine Inanspruchnahme desKfW-Programms „Altersgerecht Um -bauen“ möglich, das Maßnahmen zurBarrierenreduzierung in Haus, Wohn -gebäude oder Wohnumfeld mit zins-günstigen Darlehen fördert. Für Eigen -tümer ein Grund mehr, über die Wert -steigerung ihrer Immobilien durch einesinnvolle Ausstattung mit Automatik -türen nachzudenken.

KONE kontakt: Thorsten Richter, Tel. 05241/

23328-61, [email protected]

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KONE kontakt 01.2013

20 | INTERV I EW

Orientierung mit GefühlDie Zahl älterer Menschen wächst und damit die Zahl derjenigen, die unter Demenz leiden und stationär gepflegt werden.Derzeit sollen es rund 1,3 Mio. Menschen sein. Für Architekten und Heimbetreiber stellt sich die Frage, was eine gute baulicheGestaltung zur Lebensqualität der Heimbewohner beitragen kann. Wir haben dazu mit dem Berliner Architekten EckhardtFeddersen und Gesine Marquardt gesprochen, die an der TU Dresden über demenzgerechte Architektur forscht.

Wie sollte ein Heim gestaltet sein, dasdemenzkranken Menschen gerecht wird?Feddersen: Ich spreche ungern voneiner Krankheit, weil es sich bei denFormen der Demenz meines Erachtensum na türliche Alterungsprozesse vonNerven system und Gehirn handelt. Nurist man früher meist an körperlichenGe brechen gestorben. Inzwischen

BARR I EREFRE I E ARCHITEKTUR FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ

ändert sich das: Die Zahl älterer Men -schen mit Demenz steigt. In einigenJahren werden sie die weitaus größteGruppe in den Heimen stellen.

Was also können Architekten tun, damitsich Demente wohlfühlen?Feddersen: Die Intellektualität verliertan Bedeutung und verschwindet

schließ lich ganz. Was bleibt, sind dieSinne: Sehen, Hören, Tasten, Riechenund Schmecken. Die müssen wiransprechen, damit die Menschen einselbstbestimmtes Leben führen können.Demente entscheiden nicht mehrbewusst-rational, sondern emotional,nach Gefühl und tief abgespeichertenErfahrungen. Da diese von Mensch zu

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INTERV I EW | 21

Mensch verschieden sind, plane ichAlternativen ein: hier der harte Sessel,dort die weiche Couch; hier der Ort für Musik und Fernsehen, dort ein Ortder Stille. Wichtig ist die Küche: für ein-fache Arbeiten und für die Gerüche. Marquardt: Wir müssen die Heimehäuslich gestalten, sodass sie dasbewusste Erkennen von räumlichenSituationen unterstützen und Vertraut -heit vermitteln. Menschen mit Demenzleben in der Vergangenheit, vor allem inder Zeit zwischen ihrem 20. und 30.Lebensjahr. Ein 75-Jähriger lebt in den1960er-Jahren. Daran sollten sich dieInnenräume orientieren.

Welche Bedeutung haben Licht und Farbe?Marquardt: Würden wir uns in Räumenmit Neonröhren wohlfühlen? Eben.Statt gleichmäßig heller, zu heller Räu -

me sollten wir Orte unterschiedlicherHelligkeit, je nach Geschmack undStimmungslage schaffen. So wie zuHause auch. Wichtig ist jedoch einehelle Grundausleuchtung. Im Alterbenötigt das Auge mehr Licht. Ich ver-mute, dass Menschen mit Demenz sichoft allein deshalb nicht zurechtfinden,weil sie in einem wenig belichtetenInnenraum kaum etwas sehen können! Feddersen: Simple farbpsychologischeAnnahmen, nach denen z.B. Rot belebtoder aggressiv macht, sind überholt.Die Gefühle und symbolischen Bedeu -tungen, die wir Farben beilegen, sindsozial vermittelt. Dazu kommen indivi-duelle Veranlagung und individuelleErfahrungen: Der eine liebt Blau, derandere empfindet es als kalt. Wir solltendaher auch bei Farben Alternativenschaffen.

Sich wohlzufühlen setzt freie Bewegungvoraus. Wie können Planer Demente inihrer Mobilität unterstützen?Marquardt: Die meisten Heimbewoh -ner lebten früher in Wohnungen mitklar abgegrenzten Räumen und klarenFunktionen. Entsprechend sollten dieGrundrisse leicht einzuprägen sein.Fließende Übergänge vom Flur zuWohn bereich und Küche sind nicht gut, die völlige Trennung aber ebensowenig. Besser wählt man eine verglasteTür oder verzichtet ganz auf sie. Hinter -grund: Menschen mit Demenz ver-gessen, wie die Küche und der Weg dorthin aussehen. Sie brauchen eineSichtbeziehung, die das Ziel und denWeg dahin erkennen lassen. Also keineSichtöffnung in der Wand, da dann dieBlickbeziehung eine andere ist als derWeg; das überfordert.

Können Farben die Orientierung unter-stützen?Marquardt: Farben allein haben keinenEinfluss auf die Orientierungsfähigkeit.Aber sie können Menschen mit Demenzhelfen, Räume und Bereiche voneinan-

Was bleibt, ist die Erinnerung:

Mit der Demenz verändert sich

die Wahrnehmung des Menschen.

Gesine Marquardt 1974 in Dresden geboren. Nach Abschluss ihres Architektur- studiums in Stuttgart und NewYork geht sie nach Zwischen -stationen in Architekturbüros indie Forschung. Sie spezialisiertsich auf die Themenkreise Woh -nen und Pflege im Alter, promo-viert und publiziert darüber an derTU Dresden. Unter anderem ist sieVerfasserin von „Kriterien katalogdemenzfreundliche Architektur:Möglich keiten der Unterstützungder räumlichen Orientierung instationären Altenpflegeeinrich -tungen“, 2. Aufl. 2009.

www.tu-dresden.de/Members/gesine.marquardt

Eckhard Feddersen1946 in Husum geboren, nachArchitekturstudium in Karlsruhe, in den USA und Berlin arbeitet erals Architekt und Lehrbeauftragter.Er spezialisiert sich zunehmend aufPflegeheime und gründet 2002das Architekturbüro feddersen-architekten. Feddersen ist in di-versen Foren und Initiativen zumThema Pflege und Wohnen imAlter engagiert.

www.feddersen-architekten.de

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Demenzdorf HogeweyIn der 2009 eröffneten Einrichtung leben rund 150 Menschen mit schwererDemenz. Besonderheit ist der KONEMonoSpace® (1.600 kg/21 Pers.), derbewusst für die Nutzung durch dieBewohner konzipiert wurde: Bewegungs -melder registrieren, ob sich jemand imTürbe reich aufhält; der Gewichts sensorregistriert Personen in der Kabine. Sokann der Aufzug intuitiv ge nutzt werden:Die Bewohner fahren automatisch vonden Wohngruppen im 1. OG ins EG, wosich Supermarkt, Restaurant und Veran -staltungsräume befinden, oder von dortnach oben.

der abzugrenzen, sofern die Kontrastehoch genug sind – wie allen Menschen,die unter Seh schwächen leiden. Dassbei einer Alzheimerdemenz besondereProbleme bei der Unterscheidung vonGrün- und Blautönen auftreten, kommthinzu. Vermeiden würde ich allerdingsdunkle Farben wie Schwarz oderDunkelbraun im Bodenbereich, die eher als „Abgrund“ empfundenwerden.Feddersen: Will man Demente in ihrer Orientierung unterstützen, helfen Far ben nicht weiter, wohl aberAusstattungs elemente, die Bilder erzeu-gen. Das kann z.B. eine große Pflanzesein oder ein Puppenwagen – genaudort, wo der Flur abknickt oder in denBereichen vor dem Aufzug als Hinweisauf die Etage.

Wie sollten die Aufzüge selbst gestaltetsein? Marquardt: Das ist schwer zu sagen.Aus wissenschaftlicher Sicht wissen wirvieles einfach nicht. Und dann ist auchdie Schwere der Demenz zu berücksich-tigen. Sollen die Bewohner die Aufzügeselbständig benutzen und sich im Hausfrei bewegen können – oder eher nicht?Feddersen: Womöglich wird die Kabinenur als wackelnder Raum wahrgenom-men. Das würde die Angst mancherNutzer erklären. Andererseits sindTreppen schwerer zu bewältigen undunfallträchtig dazu. Der Aufzug mussallerdings an die Fähigkeiten der Be -wohner angepasst werden. Beschrif -

Aufzüge planen für Menschen mitDemenz

Es gibt keine allgemein gültigenoder normierten Regeln für dieGestaltung von Aufzügen fürDemente, wohl aber Erfahrungs -werte und begründete Annah men,wie sie z.B. in der VDI-Richtlinie6008 und der DIN EN 81-70 zu finden sind. Letztere solltegenerell Anwendung finden.

Damit der Aufzug gut zu findenist, sollten sowohl die zum Aufzugweisende Beschilderung als auchdie Schachttüren durch starkeFarbkon traste von der Wand abgehoben werden. Eine hellereBeleuchtung im Türbereich und in der Kabine hat einen ähnlichenEffekt. Empfehlens wert sind 500Lux am Boden.

Von spiegelnden Flächen in derKabine ist abzuraten, da sie dieOrientierung erschweren. AuchKabinenspiegel können irritierenoder dazu führen, dass Dementesich mit vermeintlichen Mitfahrernunterhalten und die Kabine nichtmehr verlassen. Klappsitze habeneinen ähnlichen Effekt.

Große Tasten und Anzeige-elemen te können Menschen mit schwächerer Demenzund/oder Seh schwäche helfen,ebenso Kabinen tableaus undHaltestellen signalisationen mithohem Kon trast und Bildmotiven.Empfeh lenswert ist eine Sprach -ansage, ggf. auch eine ergänzendeinduktive Höranlage.

Der Bodenbelag der Kabine sollteeben ausgeführt sein, um Stolper -fallen zu vermeiden, und bau-seitig, um keine optische Barrierezu bilden. In keinem Fall sollte erdunkel sein, damit er nicht alsAbgrund wahrgenommen wird.Über die genaue Auslegung einesAufzugs muss letztlich in einemGespräch zwischen Betreiber undHersteller entschieden werden.

tungen und Anzeigen sind für sie ohneBedeutung; einprägsame Dekorationenin den Zugangsbereichen helfen ihnenviel mehr, die jeweils richtige Etage zuerkennen. Oder man setzt auf ein intui-tives System wie in Hogewey, das meines Wissens ein Unikum ist (s.u.). Früher waren Aufzüge jedenfalls keinThema. Meist sind die Anlagen außer-halb der Wohnbereiche oder in Neben -fluren platziert und damit unsichtbar.Wer von den Bewohnern den Aufzugfindet und nutzen kann, hat ebenGlück. Heute sind es eher wirtschaft-liche Gründe, weshalb Anlagen „ver-steckt“ werden. Wenn auf einer Etagezwei Wohngruppen geplant werden,kann ich aus Kostengründen nicht auchzwei Aufzüge einbauen. Also kann dieAnlage womöglich nur in Begleitunggenutzt werden.

Sie hielten es lieber anders?Feddersen: Es wäre überlegenswert.Der Aufzug müsste dann in denWohnbereich integriert werden, gutsichtbar in die Achse des Flures oder –im Falle eines Rundflures, den mancheBetreiber bevorzugen – an einer markanten Aufweitung. Aber es gibtGrenzen: Der Aufzug in Hogewey istintuitiv benutzbar, fährt jedoch nur zweiEtagen an: Ich steige in einer Etage einund komme in der anderen an. Ein drit-ter Halt ist nicht vorgesehen. Auch darfder Aufzug nicht in einen Außenbereichführen. Das alles muss ich planerischberücksichtigen.

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Menschen mit Handicap, die auf Reisen gehen wollen, haben es schwer. Denn zu den eigenen motorischen, sensorischen und geistigen Einschränkungen kommen dieUnzulänglichkeiten, mit denen man unterwegs und vor Ort zu kämpfen hat. Hotellerieund Tourismusgewerbe suchen daher nach Lösungen, behinderten Menschen Geschäfts-und Urlaubsreisen so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten – ein Vorhaben,das langen Atem braucht.

Reisen mit Rolli

BARR I EREFRE I E HOTELS

„Behinderte und körperlich einge-schränk te Personen werden zu einerwirtschaftlich zunehmend bedeutsamenZielgruppe“, stellt Sandra Warden fest.Das gelte, so die Geschäftsführerin desDeutschen Hotel- und Gaststätten ver -bands (Dehoga), nicht mehr nur fürKur- und Badeorte, sondern zunehmendauch für den Städtetourismus. GanzeRegionen seien inzwischen um dieseZielgruppe bemüht. „Die Hotels reagie-ren darauf mit entsprechenden Ange bo -ten und Dienstleistungen“, so Warden.

Der Weg dahin ist allerdings lang. Sohaben zwar Dehoga und Behinderten -verbände 2005 Standards für dieBarrierefreiheit vereinbart, doch istderen Einhaltung keine Mindestvoraus -

setzung, um in einer der fünf Sterne -kategorien eingeordnet zu werden. Umeine zuverlässige Grundlage für Reise -entscheidungen zu bieten, ist eine neueKennzeichnung in Vorbereitung, dievon 2013 an schrittweise die Dehoga-Standards bundesweit ablösen soll, undzwar – das ist neu – über die gesamteServicekette hinweg. „Die Kennzeich -nung ,Tourismus für alle’ wird sich anHotels und Gastronomiebetriebe, aberauch an Freizeiteinrichtungen, Verkehrs -unternehmen etc. richten, die sich frei-willig auf vollständige oder teilweiseBarrierefreiheit hin überprüfen lassenkönnen“, erklärt Rolf Schrader, Ge -schäfts führer des Deutschen Seminarsfür Tourismus (DSFT) Berlin, das einerder Projektträger ist. 3

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Marketingdirektor des 2010 eröffnetenScandic Berlin Potsdamer Platz. Nachseinen Angaben sind derzeit rund achtProzent der Gäste behindert oder einge-schränkt. „Damit kommen wir nicht aufdas Niveau unserer skandinavischenHäuser, die Tendenz aber zeigt nachoben“, so Kain.

Die Liste der Barrierefrei-Einrichtungenist tatsächlich eindrucksvoll: 60 der 563Zimmer wurden für geh-, seh- und hör-behinderte bzw. entsprechend einge-schränkte Personen ausgelegt. DieZimmer überraschen mit originellenDetails wie zwei Türspionen: einemoberen und einem unteren, wobei derLetztere speziell für Rollstuhlfahrer undKinder gedacht ist. Oder mit dem Vibra -tionsalarm, der, unter das Kopfkissengelegt, als Wecker und Brandmelderzugleich dient. Sinnvoll sind auch dieTüren, die Nachbarzimmer und damitMenschen mit Einschränkungen undihre separat untergebrachten Begleit -personen verbinden.

In den öffentlichen Bereichen sind dieBelange beeinträchtigter Personenebenfalls durchgehend berücksichtigt:So gibt es Halter für Gehhilfen an derRezeption und Induktionsschleifen fürHörgeräte in den Konferenzräumen.Blinde können sich in den öffentlichenBereichen sowie auf drei Etagen desHotels durchgängig mithilfe derBlindenschrift orientieren. Für Sehbe -hinderte wurden kontrastreiche Boden -beläge gewählt, um den Eingangs -bereich und die Flure von Zimmern undAufzügen optisch abzugrenzen.

Über haupt die Aufzüge: Die Anlagenwurden so platziert, dass die Wege für Gehbehinderte zu den Konferenz -bereichen möglichst kurz ausfallen. Bei Ruftastern und Bedientableaus derAufzüge wurde zwar auf Brailleschriftverzichtet, doch erlaubt die Prägungder Knöpfe die Orientierung. Sprach -ansagen helfen Sehbehinderten, sich im Hotel zurechtzufinden.

Arcotel Onyx HamburgWie weit das Angebot eines Hotels aufGäste mit Behinderungen Rücksichtnimmt, wird also auch künftig vomEngagement seines Betreibers abhän-gen. Ein Beispiel ist die österreichischeHotelkette Arcotel, die zehn Häuser inÖsterreich, Kroatien und Deutschlandbetreibt. Ihr neuestes Haus ist das 2012an der Hamburger Reeperbahn eröffne-te Arcotel Onyx. Zwei der 215 Zimmerund Suiten sind durchgehend für geh-behinderte Personen eingerichtet: BreiteTüren und Flure, schwellenlose Zugän -ge, hohe Betten und unterfahrbareWaschbecken erleichtern den Reisendenihren Aufenthalt. Lobby, Seminar- undMeetingbereiche sind ebenfalls durch-gehend barrierefrei gestaltet. Die Braille-schrift hilft Blinden, sich im Hotel zu ori-entieren.

Dass sich das Unternehmen vor allemauf Gehbehinderte fokussiert, ist fürManfred Mayer, Alleinvorstand derArcotel Hotel AG, eine wirtschaftlicheFrage. „Wir können nicht alle Einschrän -kungen gleichermaßen abdecken, zu -mal die Zimmer, die wir in neun unsererHäuser anbieten, nicht durchgehendvon behinderten Gästen belegt werden.“

Die in Deutschland gültigen normativenVorgaben hält Mayer dabei nicht immerfür hilfreich. Die bei Neu- und Umbau -

ten gültigen DIN-Vorschriften seienweder vollständig noch durchgehendpraxistauglich. „Beispiele sind diePlatzierung der Notruftaster und dieForm der Haltegriffe in den Toiletten.Da weichen wir inzwischen bewusst vonden Normen ab“, sagt Mayer, der voneinem Lernprozess spricht: „Wir entwi-ckeln unsere Standards aufgrund derWünsche und Reaktionen der behinder-ten Gäste.“

Scandic HotelsEinen ganz ähnlichen Lernprozess erlebtdie schwedische Hotelkette Scandic, diederzeit 166 Häuser in dreizehn Ländernv.a. Nord- und Mitteleuropas betreibt,davon zwei in Deutschland. 1995begann die Entwicklung erster Barriere -frei-Standards. Zwei Jahre später –Scandic betrieb rund 130 Hotels –beschloss die Konzernleitung einenumfassenden 90-Punkte-Plan, der füralle neu eröffneten Häuser Gültigkeithatte und 2009 auf 110 Punkte erwei-tert wurde.

„Wir setzen im Wettbewerb auf Nach -haltigkeit, was für uns auch die Zugäng -lichkeit für Menschen mit körperlichenoder sensorischen Einschränkungen ein-schließt. Allein in Deutschland lebenetwa acht Millionen Menschen mitEinschränkungen“, sagt Heiko Kain,

Barrierefreiheit beginnt mit ganz

einfachen Dingen, z.B. Fluren und

breiten Türen für Rollstuhlfahrer.

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Barrierefreie AufzügeDie Anforderungen, die Aufzüge in denöffentlichen Bereichen eines Hotelserfüllen müssen, sind eindeutig festge-legt. Nach den Landesbauordnungen(LBO) und dem Behindertengleich -stellungsgesetz (BGG) müssen öffentli-che Gebäude, aber auch Gebäude, dievon Behinderten genutzt werden kön-nen, barrierefrei zugänglich sein. Daswird bei mehrgeschossigen Bauten inder Regel durch den Einbau mindestenseines Aufzugs erreicht. Wichtigste nor-mative Grundlage ist dabei die DIN EN81-70 über die Zugänglichkeit der Auf -züge für Personen mit Behinderungen.Die Norm fordert, dass Aufzüge fürMenschen mit „eingeschränkter Beweg -lichkeit“ benutzbar sein müssen. Auchwenn der Begriff etwas anderes sugge-riert, so bezieht er sich doch auf alleFormen von Behinderung bzw. körper-licher und sensorischer Beschränkung. Vor den Aufzügen ist eine Warte flächevon mindestens 150 cm x 150 cm vor-gesehen, damit Rollstuhlfahrer sich gutbewegen können. Ist die Warteflächezugleich ein Durchgangs bereich für denWeg zu Wellnessbereich oder Restau-rant, muss das Vorbeigehen am warten-den Rollstuhlbenutzer möglich sein.Gegenüber den Aufzugtüren solltenabwärts führende Treppen möglichstvermieden werden, ansonsten in einemAbstand von mindestens 300 cm ange-ordnet sein.

Vorgaben gibt es auch für die Kabineselbst. So muss die Mindestfläche 110 cm x 140 cm betragen, die lichteZugangsbreite bei wenigstens 90 cmliegen, um den Aufzug bequem miteiner Begleitperson nutzen zu können.Kann der Rollstuhlfahrer in der Kabinenicht wenden, ist ein Spiegel notwen-dig, um das sichere Verlassen per Rück -wärtsfahrt zu ermöglichen. Ein Handlaufermöglicht älteren Personen das Fest -halten bei der Fahrt. Für Schwerhörigeist eine Sprachansage erforderlich. FürSehbehinderte muss das Bedientableaukontrastreich gestaltet und taktil erfass-bar sein.

Andere Vorgaben wie ein zusätzlicheswaagerechtes Bedientableau, ein Klapp -sitz oder extragroße Taster sind nicht

zwingend vorgeschrieben. „Welche die-ser Optionen sinnvollerweise eingesetztwerden, entscheidet sich am besten imGespräch zwischen Aufzuglieferant undKunde, das von der EN 81-70 ohnehingefordert wird“, sagt Thomas Lipp -hardt, Manager Technische Regelwerkebei KONE.

Das Gespräch dient dabei zunächst derRechtssicherheit: „Abweichungen vonder Norm sind zulässig, sofern siebegründet und dokumentiert werden“,erklärt er. Darüber hinaus ist das Ge -spräch erforderlich, um die konkretenEinsatzbedingungen zu regeln. „Die EN81-70“, so der Manager, „definiert nurdie Mindestbedingungen an einen bar-rierefreien Aufzug.“

Tatsächlich ist die Zahl der Ausstat tungs - varianten und -möglichkeiten kaum zuüberblicken. Das beginnt beim Einsatzder Blindenschrift auf Bedienelementen,geht über den Einsatz induktiver Hör -anlagen und reicht bis zu berührungs-empfindlichen Displays, die tauben

Menschen die Verständigung mit der Notrufzentrale ermöglichen.

Häufiger allerdings bleiben die Aufzügehinter dem zurück, was für eine barrie-refreie Nutzung erforderlich, möglichund sinnvoll wäre. Ein Beispiel ist dieVerwendung von Magnetkarten, dienicht nur den Zugang zu den Zimmern,sondern auch die Benutzung der Auf -züge ermöglichen und damit Unbefug -ten den Zugang zu den Zimmerbe -reichen verwehren. „Für blinde Fahr -gäste kann die Benutzung eines Karten -lesegerätes in den Kabinen zur Hürdewerden“, sagt Lipphardt, der um somehr auf die Absprache zwischenHersteller und Betreiber setzt.

KONE kontakt: Thomas Lipphardt, Tel. 0511/

2148-328, [email protected]

Die barrierefreien Badezimmer verfügen

über unterfahrbare Waschtische und

rollstuhlgerechte Toiletten.

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Melbourne: GrünesKrankenhaus für KinderEs war ein historisches Ereignis für den australischen Bundesstaat Victoria, als Queen Elizabeth II dasneue Melbourne Royal Children’s Hospital (RCH) am 26. Oktober 2011 feierlich eröffnete. Das hoch-moderne Gebäude ist der größte medizinische Komplex des Bundesstaats Victoria – und das grünsteKrankenhaus Australiens.

ROYAL CH ILDREN’S HOSP ITAL

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Wer das RCH über den Haupteingangbetritt, steht in der sonnendurchflutetenEmpfangshalle. Vom Atrium aus er -streckt sich die die sogenannte MainStreet in alle Flügel des Krankenhauses.Eine Promenade mit Geschäften undCafés lädt zum Schlendern ein – ganzwie in einer Kleinstadt.

Das Gebäude, als anregende Umge -bung für Kinder konzipiert, bietet zahl-reiche Attraktionen. Da wären zumBeispiel ein zweistöckiges Korallenriff-Aquarium und ein Gehege, in demneun Erdmännchen aus dem Mel bour -ner Zoo ihr neues Zuhause gefunden

haben. Das soll die jungen Patientenerfreuen, beschäftigen, unterhalten –und vor allem davon ablenken, dass siesich in einem Krankenhaus befinden.

Regenerative EnergieRund eine Milliarde australischer Dollarhat die Bauherrengemeinschaft, beste-hend aus dem GesundheitsministeriumVictorias, dem RCH und dem Children’sHealth Partnership Konsortium, in denNeubau investiert. Im Hinblick auf denBetrieb standen bereits bei der Planungenergieeffiziente Lösungen im Mittel -punkt. Dies war auch der ausschlagge-

bende Grund, weshalb KONE den Zu -schlag als Lieferant der Aufzugstechnikerhielt.

Das neue RCH ist als erstes Krankenhausmit fünf Sternen nach dem Green-Star-Rating des australischen Green BuildingCouncil zertifiziert. Die Verwendungenergieeffizienter Technologien senkt die Kohlendioxid-Emissionen des RCH im Vergleich zu einem herkömmlich be -triebenen Krankenhaus um 45 Pro zent. So sorgen die auf dem Dach installiertenSonnenkollektoren dafür, dass 40 Prozentdes Warmwasserbedarfs aus Solarenergiegewonnen werden. Ein 800-Kilowatt-Biomassekraftwerk stellt Wärme fürHeizzwecke bereit. Aufzüge von KONEmit regenerativem EcoDisc®-An trieb run-den das ökoeffiziente Paket ab.

Design als WohlfühlfaktorDoch Energieeffizienz ist nicht alles,auch auf das Design wurde großenWert gelegt. Damit sich die jungenPatienten während der Fahrt im Aufzugwohl fühlen, sind die Kabinenwändemit beliebten Kindermotiven auf getön-tem Glas verkleidet. Um die Sicherheitzu erhöhen, sind Digitalkameras in denKabinen installiert, die über die drahtlo-se KONE E-Link™-Überwachungstechnikauf das regionale KONE Servicebüroaufgeschaltet sind.

Eine weitere Besonderheit ist der Spe -zial aufzug, der vom Hubschrauber -landeplatz in alle Stationsebenen führt.Er ist der größte Bettenaufzug in einemKrankenhaus auf der südlichen Erdhalb -kugel und so konzipiert, dass währenddes Patiententransports in die Notfall -chirurgie lebensrettende Maßnahmendurchgeführt werden können. „UnserZiel war es, das fortschrittlichste Kin -derkrankenhaus Australiens, wenn nichtder Welt zu bauen“, sagt Peter Caruana,Leiter KONE Projekt ManagementAustralien. „Zum Wohle der Kinderhaben alle Beteiligten sehr viel Herz und Leidenschaft an den Tag gelegt,vor allem das Montage-Team vor Ort.“

Im Royal Children’s Hospital trifft

Energieeffizienz auf Wohlfühldesign.

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Sicherheit steckt im Detail.Schnell noch durchschlüpfen? Drücken Sie den Rufknopf des Aufzugs, das geht schneller und ist sicherer. Bei KONE genießt Sicherheit oberste Priorität, aber auch im Alltag sollten wir stets daran denken „Sicherheit steckt im Detail!”

kone.de/safety