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1 Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften Institut für Kunstgeschichte Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2018 Überblick Veranstaltungsverzeichnis 2 Lehrveranstaltungszeitraum 2 Lehrveranstaltungsorte 2 Lehrveranstaltungen für den Bachelorstudiengang 3 1. Semester Basismodul III Kunstgeschichte von der Neuzeit bis zur Gegenwart (03-KUG-1103) 3 Basismodul IV Architektur und Urbanistik (03-KUG-1104) 6 3./4./5. Semester Aufbaumodul I Praxis und Berufsfelder (03- KUG-1201) 10 Aufbaumodul II Epochen und Regionen (03-KUG-1202) 12 Aufbaumodul III Kulturgeschichte (03-KUG-1205) 18 Aufbaumodul IV Theorie, Fachgeschichte und Methoden (03-KUG-1206) 18 Praktikumsmodul (03-KUG-1301) 22 Wahlpflicht Exkursionsmodul (03-KUG-1203) Projektmodul (03-KUG-1204) 16 Lehrveranstaltungen für den Masterstudiengang 26 2. Semester Modul III: Perspektiven kunsthistorischer Forschung: Epochen und Regionen / Form und Ikonographie (03-KUG-1503) 26 Exkursionsmodul (03-KUG-1505) 30 Forschungspraxis (03-KUG-0502) 32 1.-4. Semester Wahlpflicht Praktikumsmodul (03-KUG-1508) 33 Modul Interdisziplinärer Austausch entsprechend der Kooperationsvereinbarungen 34 4. Semester Wissenschaftskompetenz (03-KUG-1507) 31

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Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften

Institut für Kunstgeschichte

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2018 Überblick Veranstaltungsverzeichnis 2 Lehrveranstaltungszeitraum 2 Lehrveranstaltungsorte 2 Lehrveranstaltungen für den Bachelorstudiengang 3 1. Semester Basismodul III Kunstgeschichte von der Neuzeit bis zur

Gegenwart (03-KUG-1103) 3 Basismodul IV Architektur und Urbanistik (03-KUG-1104) 6 3./4./5. Semester Aufbaumodul I Praxis und Berufsfelder (03- KUG-1201) 10 Aufbaumodul II Epochen und Regionen (03-KUG-1202) 12 Aufbaumodul III Kulturgeschichte (03-KUG-1205) 18 Aufbaumodul IV Theorie, Fachgeschichte und Methoden

(03-KUG-1206) 18 Praktikumsmodul (03-KUG-1301) 22

Wahlpflicht Exkursionsmodul (03-KUG-1203) Projektmodul (03-KUG-1204) 16 Lehrveranstaltungen für den Masterstudiengang 26 2. Semester Modul III: Perspektiven kunsthistorischer Forschung: Epochen und

Regionen / Form und Ikonographie (03-KUG-1503) 26 Exkursionsmodul (03-KUG-1505) 30 Forschungspraxis (03-KUG-0502) 32 1.-4. Semester Wahlpflicht Praktikumsmodul (03-KUG-1508) 33 Modul Interdisziplinärer Austausch entsprechend der Kooperationsvereinbarungen 34 4. Semester Wissenschaftskompetenz (03-KUG-1507) 31

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Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungszeitraum Universität: Montag, 09. April 2018 bis Samstag, 14. Juli 2018

Einführungswoche am Institut für Kunstgeschichte:

Montag, 09. April bis Freitag, 13. April 2018

Beginn der Lehrveranstaltungen am Institut für Kunstgeschichte: Ende der Lehrveranstaltungen am Institut für Kunstgeschichte:

Montag, 16. April 2018 Samstag, 14. Juli 2018

Vorlesungsfrei: 1.Mai Himmelfahrt Pfingstmontag

Dienstag, 01. Mai 2018 Donnerstag, 10. Mai 2018 Montag, 21. Mai 2018

Das Veranstaltungsangebot für die Einführungswoche entnehmen Sie bitte unserer Internetseite sowie entsprechenden Aushängen im Institut.

Orte der Lehrveranstaltungen: WMH Institut für Kunstgeschichte, Wünschmanns Hof, Dittrichring 18–20, 5. Etage GSH Institut für Kunstpädagogik, Geschwister-Scholl-Haus, Ritterstraße 8–10 Beginn der Veranstaltungen – sofern nicht anders angegeben – jeweils c.t. (cum tempore, d.h. 15 Min. nach der vollen Stunde). * = Lehrauftrag vorbehaltlich der Genehmigung durch die Universität Leipzig Aktualisierungen und Hinweise auf zusätzliche Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des Institutes unter www.uni-leipzig.de/~kuge.

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Bachelorstudiengang Basismodul III (03-KUG-1103) Kunstgeschichte von der Neuzeit bis zur Gegenwart Neben der Vermittlung von Überblickswissen hat dieses Modul zum Ziel, grundlegende Sicherheit im Umgang mit der Kunstgeschichte zwischen Neuzeit und Gegenwart als Basis für das weitere Studium zu vermitteln und dabei, auf die Spezifika des Zeitraums bezogen, in die üblichen Recherche- und Präsentationsformen des Faches einzuführen. Dieses Modul dient der Einführung in das Studium der Geschichte der Kunst von der Neuzeit bis zur Gegenwart.

03-KUG-1103.VL01 Überblicksvorlesung II

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Mittwoch, 17:15–18:45 Uhr, GSH HS 301

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Die Vorlesung wird einen Überblick über die Entwicklung der bildenden Künste (und der Architektur) von Klassizismus und Romantik bis zur Postmoderne geben (ca. 1850 bis zur Gegenwart). In ihr werden ausgehend von ausgewählten Hauptwerken die wichtigsten künstlerischen Strömungen in Europa (einschließlich Osteuropa) und in Nordamerika vorgestellt. Anhand von wichtigsten theoretischen Schriften wird die Veränderung des Kunstbegriffs in der jeweiligen Epoche erläutert. Einbezogen wird auch das Verhältnis der Künste zur nicht oder nicht primär künstlerischen Bildproduktion (Intermedialität und -ikonizität). Ausgehend von Hauptwerken werden in den einzelnen Sitzungen thematische Scherpunkte gesetzt, die es erlauben, die leitenden Kunstdiskurse der jeweiligen Periode kennenzulernen: 1. Von Winkelmanns neoklassizistischer Begeisterung für die griechische Antike zum europäischen Philhellenismus, 2. Französische Revolution und das Napoleonische Europa, 3. Natur und Kunstreligion in der englischen und deutschen Romantik, 4. Politische Romantik in Frankreich, 5. Realismus, Naturalismus und die Entdeckung des Alltags sowie des Hässlichen, 6. Neue Optik und Freizeitgesellschaft im Impressionismus und Postimpressionismus, 7. Symbolismus, Kunst der Jahrhundertwende im Verhältnis zu Evolutionsbiologie und Psychoanalyse, 8. Die Avantgarden, das Neue Sehen und die Überführung der Kunst ins Leben, 9. Totalitäre Kunst im Faschismus, Nationalsozialismus und Stalinismus, 10. Der Neuanfang der Künste nach dem Zweiten Weltkrieg in Ost und West (Informel, Lyrische Abstraktion und Abstrakter Expressionismus), 11. Von der Minimal Art zum Konzeptualismus, 12. Performative Kunst und Kunstinstallationen, 13. Postmoderne Zitatkunst. In der jeweiligen Sitzung wird weiterführende Literatur zur Vertiefung der Themen genannt.

Literatur: Wird in der Vorlesung bekannt gegeben.

Organisatorisches:

Tutorium

DozentInnen: Isabelle Schön

Zeit/Ort: Donnerstag, 17:15-18:45 Uhr, WMH 5/14

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Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Start:19.04.2018

Übungen (eine Übung auswählen)

03-KUG-1103.ÜB01a Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

DozentInnen: Dr. Kerstin Borchhardt

Zeit/Ort: Mittwoch, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Das Seminar vermittelt Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens sowie die wichtigsten Arbeitstechniken der Disziplin. Dabei werden die grundlegenden Techniken der Literaturrecherche, kritischen Textlektüre, mündlichen und schriftlichen Prästentationsmethoden am konkreten Beispiel geübt. Das Seminar führt in die unterschiedlichen Arbeitstechniken des Faches ein. Anhand ausgewählter Einzelaspekte und Forschungsfragen erlernen die Studierenden wissenschaftliche und methodische Herangehensweisen an die Kunstobjekte.

Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.

Organisatorisches:

03-KUG-1103.ÜB01b Ungehobene Schätze aus den Beständen der Kustodie I Kunstsammlung der Universität Leipzig – Forschungen zur Professorengalerie der Universitätsbibliothek des. 17. und 18. Jahrhunderts IV

DozentInnen: Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen

Zeit/Ort: Donnerstag, 15:15-16:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl: 15

Inhalt: Das Seminar ist auf die Arbeit mit originalen Gemälden ausgerichtet und widmet sich im Besonderen der Untersuchung ausgewählter Porträts aus einer bislang kaum erforschten Professorengalerie der Universitätsbibliothek Leipzig. Zum Gesamtbestand: https://museumsdatenbank.kustodie.uni-leipzig.de/eMP/eMuseumPlus?service=RedirectService&sp=Scollection&sp=SfieldValue&sp=0&sp=0&sp=3&sp=SdetailList&sp=0&sp=Sdetail&sp=0&sp=F Bis auf einige wenige Angaben zur Identität des Dargestellten, zum Künstler und zum Entstehungszeitraum sind diese Werke kaum erforscht – eine Forschungslücke, die wir in diesem Semester weiter schließen möchten. Die Kunstwerke sollen von den Seminarteilnehmern systematisch kunstwissenschaftlich bearbeitet werden – von der materiellen Befundsicherung in Zusammenarbeit mit den Restauratorinnen der Kustodie über die präzise Beschreibung bis hin zur kunsthistorischen Erforschung und Interpretation. Besonderer Forschungsbedarf besteht bei den Biografien der

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Dargestellten, die möglichst quellennah zu erarbeiten sind. Berücksichtigt werden zudem Fragen des ursprünglichen Anbringungsortes sowie Fragen der individuellen Memoria der betreffenden Person durch Darstellung in anderen Medien. Ziel des Seminars ist die Erarbeitung wissenschaftlicher Katalogbeiträge zu den einzelnen Porträts, die in die Datenbank der Kustodie eingespeist werden können. Außerdem sollen Zuschreibungsfragen für den Gesamtkomplex in den Blick genommen sowie Grundlagen für eine entsprechende Ausstellung erarbeitet werden (Erarbeitung einer Ausstellungskonzeption im Raum). Von den Teilnehmern wird die Übernahme eines Referats zu dem zu bearbeitenden Bild sowie eine entsprechende Hausarbeit erwartet.

Literatur: Hiller von Gaertringen, Rudolf / Horsch, Nadja, mit Maja Albert, Jennifer Diener, Johannes Gebhardt, Josephin Heller, Song-En Luo, Stefanie Mühlbauer sowie Elisabeth Schaber: Incitamenta animi. Die Professorengalerie des 17. und 18. Jahrhunderts der Universitätsbibliothek Leipzig, in: Das Portrait als kulturelle Praxis, hrsg. v. Eva-Bettina Krems und Sigrid Ruby, Berlin-München 2016 (= Transformation des Visuellen, Bd. 4), S. 281-299; Sauerländer, Willibald: Die Gegenstandssicherung allgemein. In: Belting, Hans / Dilly, Heinrich / Kemp, Wolfgang u.a.: Kunstgeschichte. Eine Einführung. Berlin 2007, S. 51-61. Schießl, Ulrich: Materielle Befundsicherung an Skulptur und Malerei. Ebd., S. 63-93. Beyer, Andreas: Das Porträt in der Malerei. München 2002. Janda-Bux, Annegrete: Die Entstehung der Bildnissammlung an der Universität Leipzig und ihre Bedeutung für die Geschichte des Gelehrtenporträts. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 4, 1954/55,1/2, S. 143-168. Janda-Bux, Annegrete: Katalog des Kunstbesitzes der Universität Leipzig mit besonderer Berücksichtigung der Gelehrtenbildnisse. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 4.1954/55,1/2, S. 169-197.

Organisatorisches:

03-KUG-1103.ÜB01c Woher kommt das Ornament im Leipziger Stadtbild?

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr

Zeit/Ort: Donnerstag, 09:15–10:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Im Seminar wird eine Einführung in die nachmittelalterliche Ornamentik gegeben. In selbständiger Recherche haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Aufgabe, in den Sammlungsbeständen der Universität Leipzig Ornamentvorlagen für die Leipziger Architektur des Historismus aufzuspüren und exemplarisch in Kurzreferaten vorzustellen. In einer Hausarbeit soll die Verwendung von Ornament an ausgewählten Leipziger Bauwerken oder in ausgewählten Straßenzügen untersucht werden unter Berücksichtigung von Bauaufgabe sowie Sozialstruktur des jeweiligen Stadtbezirks, in dem sich das Bauwerk befindet, bzw. der Umgebungsbebauung.

Literatur: Günter Irmscher, Kleine Kunstgeschichte des europäischen Ornaments seit der frühen Neuzeit (1400 - 1900), Darmstadt 1984; Dieter Dolgner, Historismus: 1815-1900, Leipzig 1993; Wolfgang Hocquél, Historismus und Jugendstil 1871 - 1918 : Architekturstadtplan Leipzig, Leipzig 2010; Wolfgang Hocquél, Die Leipziger Passagen & Höfe : Architektur von europäischem Rang / Arcades and courtyards in Leipzig, Markkleeberg 2011

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Organisatorisches:

Tutorium

DozentInnen: Marie Küsel

Zeit/Ort: Montag, 11:15-12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Start: 23.04.2018

Basismodul IV (03-KUG-1104) Architektur und Urbanistik Neben der Vermittlung von Überblickswissen hat dieses Modul zum Ziel, grundlegende Sicherheit im kunsthistorischen Umgang mit Architekturgeschichte zwischen Spätantike und Gegenwart als Basis für das weitere Studium zu vermitteln. Zugleich führt es, auf die Spezifika der Architektur bezogen, in die wissenschaftlichen Recherche-und Präsentationsformen des Faches ein. Das Modul vermittelt einführende Kenntnisse in Geschichte und Theorie der Architektur und des Städtebaus von der Spätantike bis zur Gegenwart, einschließlich der Geschichte der Denkmalpflege und der Stadtdenkmalpflege. (Eine Gruppe auswählen)

Gruppe A Seminar

03-KUG-1104.SE01a Einführung in die Architektur und Urbanistik

DozentInnen: Tanja Scheffler, Dipl-Ing.*

Zeit/Ort: Montag, 13:15–14:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Die Veranstaltung vermittelt einen ersten Überblick über die Geschichte von Architektur und Städtebau vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Dabei geht es darum, die verschiedenen stilgeschichtlichen Entwicklungen und Architekturströmungen einzuordnen und entsprechende bauliche Anlagen fachspezifisch beschreiben zu können. Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf den Entwicklungen des 20. Jahrhunderts (Historismus, Klassische Moderne, NS-Architektur, Nachkriegs- und Ostmoderne). Dabei werden auch sehr viele Leipziger Bauten und Ensembles genauer untersucht, teilweise in Form von Exkursionen.

Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.

Organisatorisches: Gruppe A: Seminar zur Übung 03-KUG-1104.ÜB01a

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Übung

03-KUG-1104.ÜB01a Architektur im Original, im Traktat und im Bild

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr

Zeit/Ort: Freitag, 09:15–10:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Das im Seminar erworbene Wissen über Architektur und Urbanistik kommt in der Übung im Leipziger Stadtraum zur Anwendung. In kurzen Referaten erarbeiten und präsentieren die Studierenden exemplarisch wichtige Leipziger Bauten, die Baugeschichte der Universität, Stadtansichten und Architekturtraktate. Die Termine finden allesamt vor Ort im Stadtraum und in den Sammlungen der Universität Leipzig statt.

Literatur: Wolfgang Hocquél, Leipzig : Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart, Leipzig 2004 (2. Stark erw. Aufl.); Wolfgang Hocquél, Historismus und Jugendstil 1871 - 1918 : Architekturstadtplan Leipzig, Leipzig 2010; Wolfgang Hocquél, Die Leipziger Passagen & Höfe : Architektur von europäischem Rang / Arcades and courtyards in Leipzig, Markkleeberg 2011

Organisatorisches: Gruppe A: Übung zum Seminar 03-KUG-1104.SE01a

Tutorium

DozentInnen: Rickie Giesel

Zeit/Ort: Mittwoch, 13:15-14:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Start: 18.04.2018

Gruppe B Seminar

03-KUG-1104.SE01b Einführung in die Architektur und Urbanistik

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Donnerstag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: In dem Seminar werden exemplarisch Formen und Spezifika der Architektur, Urbanistik und Gartenkunst erarbeitet. Neben Objektkenntnissen wird ein Überblick über die verschiedenen wissenschaftlichen Positionen und Methoden innerhalb der

Kunstgeschichte vermittelt.

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Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.

Organisatorisches: Gruppe B: Seminar zur Übung 03-KUG-1104.ÜB01b

Übung

03-KUG-1104.ÜB01b Architektur im Original, im Traktat und im Bild

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr

Zeit/Ort: Freitag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Das im Seminar erworbene Wissen über Architektur und Urbanistik kommt in der Übung im Leipziger Stadtraum zur Anwendung. In kurzen Referaten erarbeiten und präsentieren die Studierenden exemplarisch wichtige Leipziger Bauten, die Baugeschichte der Universität, Stadtansichten und Architekturtraktate. Die Termine finden allesamt vor Ort im Stadtraum und in den Sammlungen der Universität Leipzig statt.

Literatur: Wolfgang Hocquél, Leipzig : Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart, Leipzig 2004 (2. Stark erw. Aufl.); Wolfgang Hocquél, Historismus und Jugendstil 1871 - 1918 : Architekturstadtplan Leipzig, Leipzig 2010; Wolfgang Hocquél, Die Leipziger Passagen & Höfe : Architektur von europäischem Rang / Arcades and courtyards in Leipzig, Markkleeberg 2011

Organisatorisches: Gruppe B: Übung zum Seminar 03-KUG.1104.SE01b

Tutorium

DozentInnen: Herrmann Löffler

Zeit/Ort: Montag, 15:15-17:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Start: 23.04.2018

Gruppe C Seminar

03-KUG-1104.SE01c Einführung in die Architektur und Urbanistik

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr

Zeit/Ort: Dienstag, 09:15–10:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

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Inhalt: In dem Seminar werden exemplarisch Formen und Spezifika der Architektur, Urbanistik und Gartgenkunst erarbeitet. Neben Objektkenntnissen wird ein Überblick über die verschiedenen wissenschaftlichen Positionen und Methoden innerhalb der Kunstgeschichte vermittelt.

Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.

Organisatorisches: Gruppe C: Seminar zur Übung 03-KUG-1104.ÜB01c

Übung

03-KUG-1104.ÜB01c Architektur im Original, im Traktat und im Bild

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr

Zeit/Ort: Freitag, 13:15–14:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Das im Seminar erworbene Wissen über Architektur und Urbanistik kommt in der Übung im Leipziger Stadtraum zur Anwendung. In kurzen Referaten erarbeiten und präsentieren die Studierenden exemplarisch wichtige Leipziger Bauten, die Baugeschichte der Universität, Stadtansichten und Architekturtraktate. Die Termine finden allesamt vor Ort im Stadtraum und in den Sammlungen der Universität Leipzig statt.

Literatur: Wolfgang Hocquél, Leipzig : Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart, Leipzig 2004 (2. Stark erw. Aufl.); Wolfgang Hocquél, Historismus und Jugendstil 1871 - 1918 : Architekturstadtplan Leipzig, Leipzig 2010; Wolfgang Hocquél, Die Leipziger Passagen & Höfe : Architektur von europäischem Rang / Arcades and courtyards in Leipzig, Markkleeberg 2011

Organisatorisches: Gruppe C: Übung zum Seminar 03-KUG.1104.SE01c

Tutorium

DozentInnen: Josephine Dreßler

Zeit/Ort: Donnerstag, 17:15-18:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Start: 19.04.2018

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Aufbaumodul I (03-KUG-1201) Praxis und Berufsfelder (Seminar und Übungen können auch auf mehrere Semester verteilt werden. Bitte beachten Sie dabei folgende Einschreibmodalitäten:

• Erste Einschreibung erfolgt über Almaweb. Hier können auch die verschiedenen Lehrveranstaltungen gewählt werden.

• Hat der /die Studierende schon eine Lehrveranstaltung oder zwei Lehrveranstaltungen in den vorherigen Semestern belegt, wird die Einschreibung nicht über Almaweb vorgenommen. Bitte senden Sie dann per Mail die gewünschte Anmeldung in die jeweilige Lehrveranstaltung an Frau Nicole Lingott ([email protected])

• Für den Nachweis der belegten Lehrveranstaltung legen Sie dem Dozenten bzw. der Dozentin das auf unserer Homepage zu findende Formular für dieses Modul vor.

Ziel ist die Vermittlung einer präzisen Vorstellung der wichtigsten Berufsfelder des Kunsthistorikers und ihres Tätigkeitsprofils. Das Modul besteht aus einem Seminar und zwei Übungen, die von ausgewiesenen und außerhalb des akademischen Betriebs tätigen Praktikern abgehalten werden und im Gegensatz zum später zu absolvierenden Praktikum drei eng definierte, für die Grundausbildung unverzichtbare Bereiche abdecken: die Gegenstandssicherung auf dem Gebiet der Bildkünste einschließlich der Neuen Medien, die die materielle Erfassung des künstlerischen Artefakts ebenso einschließt wie die historische Verortung und theoretische Reflexion dieser Sicherung; die Gegenstandssicherung auf dem Gebiet von Architektur und Urbanistik einschließlich ihrer methodischen Reflektion; die Kunstvermittlung in Gestalt von Führungen und Ausstellungen in Museen und Galerien sowie in Gestalt von Öffentlichkeitsarbeit und administrativer Tätigkeit.

Seminar

03-KUG-1201.SE01 Biennale als Ort der Kunstproduktion und Ausstellung

DozentInnen: Christin Müller, M. A.*

Zeit/Ort: Dienstag, 13:15-16:45 Uhr, WMH 5/15 14-täglich, Termine: 10.04.18, 24.04.18, 15.05.18, 29.05.18, 12.06.18, 26.06.18 und 10.07.18

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Wie funktioniert eine Ausstellung? Welche Exponate werden warum ausgewählt? Welchen Einfluss hat das Ausstellungsdisplay auf das Ausstellungsthema? Wer ist alles an der Gegenstandssicherung beteiligt und wie? Was bedeutet die digitale Revolution für Kunstwerke? Solche Fragen rund um die musealen Hauptaufgaben Sammeln, Forschen, Ausstellen und Vermitteln sind Inhalt dieses Seminars. Über eine kritische Auseinandersetzung mit Ausstellungen, Publikationen und Akteuren des Kunstbetriebs sollen Fragen, Möglichkeiten und Probleme aufgezeigt werden – diese findet theoretisch im Seminar und praktisch bei Exkursionen in Leipzig und nach Berlin statt.

Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.

Organisatorisches:

Übungen

03-KUG-1201.ÜB01 Gegenstandssicherung im Bereich Architektur und Urbanistik

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DozentInnen: Dr. Stefan Krieg-von Hößlin*

Zeit/Ort: Freitag, 20.04.2018, 15:15–16:45 Uhr , WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: An ausgewählten Beispielen sollen die Baugeschichte Leipzigs und die Beschreibung der architektonischen Formensprache erarbeitet sowie denkmalpflegerische Fragestellungen erörtert werden. Die Spannweite reicht dabei vom Barock bis zum 20. Jahrhundert. Die Termine finden vor Ort statt. Jeder Teilnehmer ist zur Übernahme eines Kurzreferats vor Ort verpflichtet. Ein qualifizierter Schein wird durch die zusätzliche Erarbeitung einer Hausarbeit über ein Mietshaus in Leipzig erworben, Themenstellung erfolgt im Seminar. Unentschuldigtes oder mehr als zweimaliges entschuldigtes Fehlen führt zum Verlust des Leistungsnachweises bzw. der Teilnahmebestätigung. Die Prüfungsvorleistung wird – bedingt durch den Charakter des Seminars – außer durch das Kurzreferat vor allem auch durch regelmäßige Beteiligung an den Seminardiskussionen erbracht und gilt daher durch mehrmaliges Fehlen als nicht erbracht.

Literatur:

Organisatorisches: Blockveranstaltungen freitags und samstags. Erste Veranstaltung am 20.04.2018, 15:15-16:45 Uhr WMH 5/15

03-KUG-1201.ÜB02 Kunstvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit

DozentInnen: Anka Ziefer, M.A.*

Zeit/Ort: 4 Blockveranstaltungen: 08.04.18, 14-19 Uhr (Einführung und Aufgabenverteilung); 29.04.18, 14-19 Uhr (Präsentationen & Organisation Museumsnacht); 05.05.18, 14-24 Uhr (Museumsnacht Halle/Leipzig 2017); 07.05.18, 18-20 Uhr (Auswertung, Analysw - Theorie & Praxis) Theoretische Veranstaltungen im WMH 5/14.

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Die Übung konzentriert sich auf die praktische Durchführung von Vermittlungsansätzen im Bereich der zeitgenössischen Kunst. Im Fokus der Übung steht die Übertragung theoretischer Fragestellungen und Vermittlung künstlerischer Inhalte sowie die Kommunikation mit dem Publikum in der alltäglichen musealen Praxis. Dabei sollen klassische und neue Kunstvermittlungsformate diskutiert und Ihre Praxistauglichkeit analysiert werden. Die Studierenden haben im Rahmen der Übung die Möglichkeit, das Programm der G2 Kunsthalle für die Museumsnacht Halle/Leipzig am 05.05.2018 mitzugestalten und dieses gemeinsam mit Anka Ziefer, Kuratorin und Leiterin der G2 Kunsthalle, vorzubereiten, durchzuführen und im Anschluss kritisch zu analysieren.

Literatur: Stefan Kraus, Formate bestimmen die Inhalte: Kunstbetrieb, Kunst und Kunsvermittlung, Berlin/Magdeburg 2016, Kunstvermittlung im Museum: Ein Erfahrungsraum, hg. V. Kristine Preuß U. Fabian Hofmann, Münster 2016. Kerstin Hallmann, Synästhetische Strategien in der Kunstvermittlung: Dimensionen eines elementaren Wahrnehmungsphänomens, München 2016. Rahel Puffert, Die Kunst und ihre Folgen: Zur Genealogie der Kunstvermittlung, Bielefeld 2014. Lisa Spanier, Kunst- und Kunstvermittlung im Museum: Historie-Bestandsaufnahme-Perspektiven. Diss. Düsseldorf 2013. Wolfgang Ranft, "Heute denken morgen fertig": Die Künstlertheorie von Martin

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Kippenberger zur Vermittlung von Kunst, München 2014. Kunstvermittlung in Transformation: Perspektiven und Ergebnisse eines Forschungsprojektes, hg. v. Bernadett Settele, Carmen Mörsch u. a., Zürich 2012. Carmen Mörsch, Am Kreuzungspunkt von vier Diskursen: Die documenta 12. Vermittlung zwischen Affirmation, Reproduktion, Dekonstruktionund Transformation. in: Kunstvermittlung II. Zwischen kritischer Praxis, Zürich 20119. Eva S. Sturum: Im Engpass der Worte, Berlin 1996.

Organisatorisches:

Aufbaumodul II (03-KUG-1202) Epochen und Regionen Das Modul soll die Studierenden zum einen an historische Ordnungsprinzipien und an den aktuellen Diskurs zur Periodisierung der Künste heranführen. Zum anderen werden der Umgang mit kulturgeographischen Fragestellungen geübt und die Kenntnisse der Ent-wicklung und Vernetzung kulturhistorischer Einheiten wie Orte, Regionen und Länder sowie Formen des Kulturkontaktes vermittelt.

Vorlesung

03-KUG-1202.VL01 "Una terza natura" - Die Gartenkunst der italienischen Renaissance

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Mittwoch, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: «la natura con l'arte è fatta artefice e connaturale l'arte e d'ambedue è fatta una terza natura a cui non saprei dar nome.«(Jacopo Bonfadio, 1542) Im italienischen Renaissancegarten finden zentrale Themen der Epoche sinnfälligen künstlerischen Ausdruck, darunter die hier gestellte kunsttheoretische Frage nach dem Verhältnis zwischen Natur und Kunst, in welchem die Gartenkunst als Zwitterwesen eine Schlüsselposition einnimmt. Sie ist nicht (nur) Kunst und nicht (nur) Natur, sondern bringt etwas Neues, eine "dritte Natur" hervor, die in der Gestaltung der Gärten immer wieder thematisiert ist - in der künstlerischen Formung und Rahmung von Wasser und Pflanzen, in figürlich geschnittenem Buchs und Pflanzenarchitekturen etwa. Der Garten ist jedoch auch einer der Orte, an denen sich die neue Natursensibilität der Renaissance fassen lässt: im von wissenschaftlichem Erkenntnisstreben geleiteten Mikrokosmos der Pflanzen- und Tiersammlungen ebenso wie in der "Entdeckung" der Landschaft, die mit Gartennatur und Architektur in Dialog gesetzt wird.Als weiteres Schlüsselthema der Renaissance werden im Garten Rezeption und kreative Aneignung antiker Kunst und Kultur greifbar: in der vom antiken Ideal der geistig produktiven Muße ("otium cum dignitate") geprägten Kultur des Landlebens, in den römischen Statuengärten, in der Assoziation der Gärten mit den literarischen Topoi des "Locus amoenus" und Arkadiens, in den zahlreichen Versuchen, Gestaltungselemente der antiken Gärten aus literarischen Quellen zu rekonstruieren. Die Vorlesung geht diesen und anderen Themen am Beispiel von Gartenanlagen aus ganz Italien, jedoch mit einem Schwerpunkt auf Rom und Mittelitalien, nach und ordnet sie in größere kunst- und kulturhistorische Zusammenhänge ein. Zentrale Gestaltungsprinzipien und -elemente der Gartenkunst werden ebenso behandelt wie ikonographische Motive, die

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Bezüge zu Malerei und Literatur sowie nicht zuletzt die vielfältigen Funktionen und Nutzungen der Gärten, die sie zu einem vitalen Bestandteil der Renaissancekultur machten.

Literatur: Coffin, David R.: Gardens and gardening in papal Rome. Princeton/N.J. 1991; Lazzaro, Claudia: The Italian renaissance garden: from the conventions of planting, design and ornament to the grand gardens of sixteenth century central Italy. New Haven [u.a.] 1990; Ribouillault, Denis: Rome en ses jardins: paysage et pouvoir au XVIe siècle. Paris 2013 (L’ art et l’essai; 12)

Organisatorisches:

Seminare (Ein Seminar auswählen)

03-KUG-1202.SE01a Renaissance und Humanismus

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Montag,11:15–12:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Angesichts des Umstandes, dass in den letzten Jahren ein lautstark auftretender Antihumanismus immer größere Kreise zieht (erkennbar beispielsweise am weltweiten Erfolg von Populisten und Autokraten), will das Seminar, das sich vor allem an Studierende des Masterstudienganges richtet, die unter den Begriffen Renaissance und Humanismus bekannt gewordenen Strömungen der Frühen Neuzeit in den Blick nehmen. Hierbei geht es einesteils um einige Schlüsselwerke der italienischen Renaissance sowie andererseits um deren wissenschaftliche Deutung durch die Kunst- und Kulturwissenschaftler der Zeit seit etwa 1900. Im Zentrum steht dabei die Beobachtung, dass eine mit den Begriffen Humanität und Humanismus verbundene ethische Haltung bestimmend war für die Methodik einer ganzen Reihe von Kunstwissenschaftlern, die sich allesamt der Tradition der deutschen Aufklärung verpflichtet sahen, darunter Aby Warburg, Edgar Wind, Erwin Panofsky und Rudolf Wittkower. Ebenso bestimmend war der unbedingte Glaube an die Vorbildepoche der Renaissance, deren Humanismus als ideales Gegenbild zu den antihumanistischen Strömungen des ausgehenden 19. und 20. Jahrhunderts erschien. Angesichts dieser wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung der Renaissanceforschung widmet sich das Seminar der Frage, in wie weit die Renaissance auch heute noch oder heute wieder als „Morgen der Welt“ (Bernd Roeck) und als Vorbildepoche gelten kann.

Literatur: Panofsky, Erwin: Sinn und Deutung in der bildenden Kunst. Köln 1978 (engl. 1955). - Wittkower, Rudolf: Grundlagen der Architektur im Zeitzalter des Humanismus. München 1983 (engl. 1949). - Wind, Edgar: Heidnische Mysterien in der Renaissance. Frankfurt 1987 (engl. 1958). - Panofsky, Erwin: Renaissancen der europäischen Kunst. Frankfurt 1990 (engl. 1960). - Panofsky, Erwin: Studien zur Ikonologie der Renaissance. Köln 1997 (engl. 1962). ----- Traeger, Jörg: Renaissance und Religion. München 1997. - Landauer, Carl: Erwin Panofsky and the Renascence of the Renaissance, in: Renaissance Quarterly 47, 1994, S. 255-281. - Reudenbach, Bruno: Erwin Panofsky. Beiträge des Symposions Hamburg 1992. Berlin 1994. - Starn,

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Randolph: A Postmodern Renaissance?, in: Renaissance Quarterly 60, 2007, S. 1-24. Bredekamp, Horst (Hg.): Edgar Wind. Kunsthistoriker und Philosoph. Berlin 1998. - Wendland, Ulrike: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil: Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler. München 1999. - Michels, Karen: Transplantierte Kunstwissenschaft: Deutschsprachige Kunstgeschichte im amerikanischen Exil. Berlin: Akademie-Verlag, 1999. - Pfisterer, Ulrich (Hg.): Klassiker der Kunstgeschichte. 2 Bde. München 2007-2008. - Emison, Patricia: The Italian Renaissance and Cultural Memory. New York/Cambridge 2012. - Campbell, Stephen J.: On Renaissance Nonmodernity, in: I Tatti Studies in the Italian Renaissance 20, 2017, S. 261-94. - Roeck, Bernd: Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance. München 2017.

Organisatorisches:

03-KUG-1202.SE01b Sevilla 2018: Moorish Revival und Siglo de Oro. Wie eine andalusische Stadt nach eigenem Profil sucht, u.a. mit Filmbeispielen (z.B. Lawrence of Arabia und Game of Thrones)

DozentInnen: Prof. Dr. Michael Scholz-Hänsel

Zeit/Ort: Donnerstag 9:15–10:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Unsere gerade unterschriebene Erasmus-Vereinbarung mit der Universität von Sevilla gibt den Rahmen für eine genauere Betrachtung der andalusischen Hauptstadt unter kunstgeschichtlichen Fragestellungen. Nach einer einleitenden kulturgeschichtlichen Annäherung sollen uns die drei wichtigsten Epochen in der Geschichte der Stadt beschäftigen: 1. Eine erste mittelalterliche Blütezeit in der zunächst muslimische und dann christliche Herrscher die Stadt mit maurischen Bauten bereicherten, die bis heute das Stadtbild prägen. 2. Die Zeit von Renaissance und Barock, das sogenannte Siglo de Oro (Goldenes Jahrhundert) in dem Sevilla dank eines Monopols auf den Amerikahandel zahlreiche berühmte Maler und Bildhauer in seinen Mauern versammeln konnte (neben Diego Velázquez wird 2018 auch Bartolomé Esteban Murillo besondere Aufmerksamkeit erfahren). 3. Das 20. und 21. Jahrhundert in dem die Stadt ganz bewusst an diese historischen Vorläufer anzuknüpfen sucht: 1929 entstand das gewaltige Areal der Iberoamerikanischen Ausstellung und 1992 folgte im Kolumbus-Jahr eine Weltausstellung. – Das Seminar fragt, wie Sevilla heute gesehen wird und bezieht dazu verschiedene Medien (auch Filmbeispiele) ein. Stimmt das vermarktete Selbstbild der Stadt mit unserer kunsthistorischen Perspektive überein? Wo liegen künftige Konfliktlinien?

Literatur: Kat. der Ausst. Velázquez in Seville, Edinburgh 1996 - Sevilla en el cine, Sevilla 2013 (auch in englischer Ausgabe) - Kat. der Ausst. El Siglo de Oro. Die Ära Velázquez, Berlin und München 2016 - Giese, Francine und Braga, Ariane Varela (Hrsg.): A Fashionable Style. Carl von Diebitsch und das Maurische Revival, Frankfurt a. Main 2017 - art (Titelgeschichte: Murillo in Sevilla), Januar 2018.

Organisatorisches:

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Wahlpflichtmodule Es kann zwischen dem Exkursions- und dem Projektmodul gewählt werden.

Exkursionsmodul (03-KUG-1203)

Seminar / Exkursion

03-KUG-1204.SE01 Wien´s Schätze und ihre Musealisierung

DozentInnen: Dr. Armin Bergmeier und PD Dr. Evelin Wetter

Zeit/Ort: Blockveranstaltungen: 20.04.18 10:15-15:45 Uhr, 25.05.18 10:15-17:45 Uhr, 26.05.18 10:15-17:45 Uhr, 08.06.18 10:15-17:45 Uhr (WMH 5/14)

Teilnehmerzahl: 10

Inhalt: Wie kaum eine andere Großstadt bewahrt Wien das Alte im Stadtbild und im täglichen Gebrauch. Nicht zuletzt getrieben von der florierenden Tourismusindustrie beschäftigt sich Wien beinahe obsessiv mit der eigenen Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts (Maria Theresia und Kaiserin Sissi) und der für Wien so wichtigen Zeit um 1900. Oftmals scheint es, als sei die Monarchie im Herbst 1918 gar nicht untergegangen. Deutlich geringer ausgeprägt ist die Nostalgie nach dem mittelalterlichen Wien, von dem nach den umfassenden Barockisierungen unter Maria Theresia kaum etwas übriggeblieben ist. Das was übrig ist, ist darum umso wichtiger. Im Fokus von Seminar und Exkursion stehen Fragen nach Ursprung und Musealisierung der mittelalterlichen und neuzeitlichen Schätze Wiens. Besonderes Augenmerk verdienen auch das Sammlerwesen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wie auch allgemein Musealisierungstendenzen im Stadtraum. Wie wird z.B. die Erinnerung an die jüngere Vergangenheit Wiens wachgehalten? Der Ausbau der Ringstraße in den 1860er Jahren, die die frühneuzeitlichen Wallanlagen ersetze, die Prachtbauten des Historismus und ebenso die Ikonen des modernen Bauens von Otto Wagner und Adolf Loos werden ein Thema sein: 2018 jährt sich nicht nur das Ende der Donaumonarchie und der Tod Wagners zum 100. Mal, sondern auch das Todesjahr Gustav Klimts und Egon Schieles. Diese zwei Künstler bestimmen wie sonst nur Kaiserin Sissi das Bild Wiens im Ausland. Auch darum ist 2018 ein gutes Jahr, um sich mit den Musealisierungsstrategien und dem „Self-fashioning“ Wiens zu beschäftigen. Während die Blockveranstaltungen des Seminars mit Referaten zu genannten Themen bestritten werden, ermöglicht die Exkursion vielfältige Objektstudien vor Ort. In Relation zum jeweiligen Museumstypus (Dom/Domschatz, Weltliche bzw. Geistliche Schatzkammer, Kunstkammer, Gemäldegalerien, Museum für Angewandte Kunst, Stadtmuseum etc.) werden wir zudem Gelegenheit haben, mit einzelnen Mitarbeitern der Museen auch kuratorische Aspekte zu diskutieren. Angesichts der breiten Themenspektrums wird zu Seminarbeginn eine kommentierte Literaturliste verteilt; zur Einstimmung empfiehlt sich jedoch der Film „Das große Museum“ von Andreas Holzhausen, Österreich, 2014. Neben aktiver Mitarbeit und der Übernahme eines Referates, welches zu einer Hausarbeit auszuarbeiten ist, wird die gemeinschaftliche Erstellung eines Exkursionsreaders erwartet. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Studierende begrenzt.

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Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.

Organisatorisches: Exkursion vom 03.09.18 bis 12.09.18

Projektmodul (03-KUG-1204)

Seminar

03-KUG-1204.SE01 Zerissene Gesellschaft: Kunst und demokratische Prozesse

DozentInnen: Prof. Dr. Dr. Tanja Zimmermann

Zeit/Ort: Dienstag, 09:15–12:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Künstler stehen vor dem Dilemma, ob und wie sie sich durch ihre Kunst politisch-sozial engagieren: Partizipieren sie intensiv am politisch-sozialen Leben, gehen sie die Gefahr ein, dass ihre Werke als Propaganda oder als nicht künstlerisch abgelehnt werden. Schotten sie sich von der Politik und vom gesellschaftlichen Umfeld ab, wird ihnen vorgeworfen, dass sie autonome, lebensfremde l’art pour l’art produzieren. Im Seminar werden unterschiedliche Arten politisch engagierter Kunst- und Bildproduktion in den Blick genommen – vom Realismus des 19. Jh. zur Dokumentarfotografie bzw. zum Fotojournalismus, der politische Ereignisse aufzeichnet oder langsame, jedoch tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft aufdeckt, von der „Faktenkunst“ der russischen Avantgarden zur „applied social art“, zu der der polnische Videokünstler und Kurator Artur Żmijewski auf der Berlin Biennale 2012 aufgerufen hat. Die „angewandte soziale Kunst“ zielt darauf ab, die Grenze von Kunst und Leben in Frage zu stellen und neue Realitätsräume eröffnen, in denen politisch-soziale Gegebenheiten nicht nur kognitiv-emotional, sondern auch performativ-körperlich nachvollzogen werden sollen. Untersucht werden Künstler, die nach dem Prinzip der Mimikry als Politiker auftreten (Gruppe Janez Janša), soziale Experimente durchführen (Żmijewski) oder die Kunst zum investigativen Instrument bei der Rekonstruktionen von vermeintlichen politischen Verbrechen machen (Gruppe Forensic Architecture). Schließlich werden in der Veranstaltung auch die Grenzen der dokumentarischen Medien im digitalen Zeitalter ausgelotet; die dokumentarischen Comics werden ihnen als Gegenentwurf gegenübergestellt. Die Projektgruppe wird, soweit dies Organisation und Zeitpläne zulassen, mit den Kuratoren und Organisatoren des 18. Festivals für Fotografie f/stop Leipzig Zerrissene Gesellschaft zusammenarbeiten. In der angeleiteten Projektarbeit und der Übung werden Studierende das historische und methodologische Kompetenzen erwerben, um auf dieser Grundlage dann auch in kurzer Frist Begleittexte für das 8. Festival für Fotografie f/stop Leipzig verfassen und Führungen durch die Ausstellung Zerrissene Gesellschaft (22.06.- 01.07.2018) anbieten zu können. Möglicherweise werden weitere Bibliotheken und Archive aufgesucht und dort exemplarisch ausgewählte Foto- und Comicreportagen vorgestellt. Diejenigen unter den Teilnehmern, die sich fristgerecht für eine vor längerer Zeit geplante bereits Exkursion nach Ljubljana angemeldet haben, werden dort zusätzlich am Workshop Entangeld Society. Art and Democratic Prozesses (07.06.-10.106.2018) teilnehmen, der in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut France Stele an der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste und voraussichtlich auch dem Festival f/stop Leipzig ausgerichtet wird. Die dort erbrachten Leistungen sind nicht integraler Bestandteil des Projektmoduls, werden aber begleitend

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betreut und ausgewertet.

Literatur: Huse, Ulrich (Hg.): Zensur und Medienkontrolle in demokratischen Gesellschaften. Wiesbanden 2017; Frimmel, Sandra/Liptay, Fabienne/Sajewska, Dorota/Sasse, Sylvia (Hg.): Kunst als Alibi. Zürich-Berlin 2017; Weizman, Eyal: Forensic architecture: violence at the treshold of detectability, New York 2017; Latimer, Quinn/Szymczyk, Adam (Hg): Der Documenta 14 Reader. München 2017; Vowinckel, Annette (Hg.): Agenten der Bilder. Fotografisches Handeln im 20. Jahrhundert. Göttingen 2016; Hüppfauf, Bernd: Fotografie im Krieg. Paderborn 2015; Paul, Gerhard: BilderMacht. Studien zur Visual History des 20. und 21. Jahrhunderts. Göttingen 2013; Żmijewski /Artur, Warsza, Johanna (Hg.): Forget Fear. 7. Berlin Biennale für Zeitgenössische Kunst, Köln 2012; Piotrowski, Piotr (ed.): Art and Democracy in Post-Communist Europe. London 2012; Grittmann, Elke: Das politische Bild. Fotojournalismus und Pressefotografie in Theorie und Empirie. Köln 2007; Holzer, Anton: Rasende Reporter. Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. Hoffmann, Kay (Hg.): Trau – schau – wem. Digitalisierung und dokumentarische Form. Konstanz 1997; Ertel, Dieter (Hg.): Strategie der Blicke. Zur Modellierung von Wirklichkeit in Dokumentarfilmen und Reportage. Konstanz 1996; Grünewald, Dietrich (Hg.): Der dokumentarische Comic. Reportage und Biografie. Essen 2013; Herding, Klaus (Hg.): Realismus als Widerspruch. Die Wirklichkeit in Courbets Malerei. Frankfurt a.M. 1979.

Organisatorisches:

Übung

03-KUG-1204.ÜB01 Zerissene Gesellschaft: Kunst und demokratische Prozesse

DozentInnen Prof. Dr. Dr. Tanja Zimmermann

Zeit/Ort: Mittwoch, 09:15–12:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Künstler stehen vor dem Dilemma, ob und wie sie sich durch ihre Kunst politisch-sozial engagieren: Partizipieren sie intensiv am politisch-sozialen Leben, gehen sie die Gefahr ein, dass ihre Werke als Propaganda oder als nicht künstlerisch abgelehnt werden. Schotten sie sich von der Politik und vom gesellschaftlichen Umfeld ab, wird ihnen vorgeworfen, dass sie autonome, lebensfremde l’art pour l’art produzieren. Im Seminar werden unterschiedliche Arten politisch engagierter Kunst- und Bildproduktion in den Blick genommen – vom Realismus des 19. Jh. zur Dokumentarfotografie bzw. zum Fotojournalismus, der politische Ereignisse aufzeichnet oder langsame, jedoch tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft aufdeckt, von der „Faktenkunst“ der russischen Avantgarden zur „applied social art“, zu der der polnische Videokünstler und Kurator Artur Żmijewski auf der Berlin Biennale 2012 aufgerufen hat. Die „angewandte soziale Kunst“ zielt darauf ab, die Grenze von Kunst und Leben in Frage zu stellen und neue Realitätsräume eröffnen, in denen politisch-soziale Gegebenheiten nicht nur kognitiv-emotional, sondern auch performativ-körperlich nachvollzogen werden sollen. Untersucht werden Künstler, die nach dem Prinzip der Mimikry als Politiker auftreten (Gruppe Janez Janša), soziale Experimente durchführen (Żmijewski) oder die Kunst zum investigativen Instrument bei der Rekonstruktionen von vermeintlichen politischen Verbrechen machen (Gruppe Forensic Architecture). Schließlich werden in

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der Veranstaltung auch die Grenzen der dokumentarischen Medien im digitalen Zeitalter ausgelotet; die dokumentarischen Comics werden ihnen als Gegenentwurf gegenübergestellt. Die Projektgruppe wird, soweit dies Organisation und Zeitpläne zulassen, mit den Kuratoren und Organisatoren des 18. Festivals für Fotografie f/stop Leipzig Zerrissene Gesellschaft zusammenarbeiten. In der angeleiteten Projektarbeit und der Übung werden Studierende das historische und methodologische Kompetenzen erwerben, um auf dieser Grundlage dann auch in kurzer Frist Begleittexte für das 8. Festival für Fotografie f/stop Leipzig verfassen und Führungen durch die Ausstellung Zerrissene Gesellschaft (22.06.- 01.07.2018) anbieten zu können. Möglicherweise werden weitere Bibliotheken und Archive aufgesucht und dort exemplarisch ausgewählte Foto- und Comicreportagen vorgestellt. Diejenigen unter den Teilnehmern, die sich fristgerecht für eine vor längerer Zeit geplante bereits Exkursion nach Ljubljana angemeldet haben, werden dort zusätzlich am Workshop Entangeld Society. Art and Democratic Prozesses (07.06.-10.106.2018) teilnehmen, der in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut France Stele an der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste und voraussichtlich auch dem Festival f/stop Leipzig ausgerichtet wird. Die dort erbrachten Leistungen sind nicht integraler Bestandteil des Projektmoduls, werden aber begleitend betreut und ausgewertet.

Literatur: Huse, Ulrich (Hg.): Zensur und Medienkontrolle in demokratischen Gesellschaften. Wiesbanden 2017; Frimmel, Sandra/Liptay, Fabienne/Sajewska, Dorota/Sasse, Sylvia (Hg.): Kunst als Alibi. Zürich-Berlin 2017; Weizman, Eyal: Forensic architecture: violence at the treshold of detectability, New York 2017; Latimer, Quinn/Szymczyk, Adam (Hg): Der Documenta 14 Reader. München 2017; Vowinckel, Annette (Hg.): Agenten der Bilder. Fotografisches Handeln im 20. Jahrhundert. Göttingen 2016; Hüppfauf, Bernd: Fotografie im Krieg. Paderborn 2015; Paul, Gerhard: BilderMacht. Studien zur Visual History des 20. und 21. Jahrhunderts. Göttingen 2013; Żmijewski /Artur, Warsza, Johanna (Hg.): Forget Fear. 7. Berlin Biennale für Zeitgenössische Kunst, Köln 2012; Piotrowski, Piotr (ed.): Art and Democracy in Post-Communist Europe. London 2012; Grittmann, Elke: Das politische Bild. Fotojournalismus und Pressefotografie in Theorie und Empirie. Köln 2007; Holzer, Anton: Rasende Reporter. Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. Hoffmann, Kay (Hg.): Trau – schau – wem. Digitalisierung und dokumentarische Form. Konstanz 1997; Ertel, Dieter (Hg.): Strategie der Blicke. Zur Modellierung von Wirklichkeit in Dokumentarfilmen und Reportage. Konstanz 1996; Grünewald, Dietrich (Hg.): Der dokumentarische Comic. Reportage und Biografie. Essen 2013; Herding, Klaus (Hg.): Realismus als Widerspruch. Die Wirklichkeit in Courbets Malerei. Frankfurt a.M. 1979.

Organisatorisches:

Aufbaumodul III (03-KUG-1205) Kulturgeschichte Das Modul macht die Studierenden anhand konkreter Themenstellungen mit dem kulturhistorischen Ansatz innerhalb des Faches Kunstgeschichte vertraut. Dieser ist interdisziplinär angelegt und fragt nach der Einbindung des Kunstwerks in sozial- religions-, mentalitäts- und politik- sowie ideengeschichtliche Zusammenhänge. Der kritische Umgang mit dem Kulturbegriff gibt die Möglichkeit zur Diskussion aktueller Fragen und Methoden der Forschung.

Vorlesung

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03-KUG-1205.VL01 Architektur und der Traum von einem besseren Menschen. Planen und Bauen für neue Lebensformen von der Zeit der Aufklärung bis heute

DozentInnen: Prof. Dr. Arnold Bartetzky

Zeit/Ort: Donnerstag, 15:15–16:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Seit der Zeit der Aufklärung mit ihrem Fortschrittsoptimismus, emanzipatorischen Elan und Glauben an die Macht der Vernunft wurden Architektur und Städtebau immer wieder mit Ideen einer neuen, besseren Gesellschaft verknüpft. Die gebaute Umwelt sollte nicht nur auf die Bedürfnisse des Menschen reagieren, sondern ihn zugleich auch zu einem sozialeren Verhalten erziehen und damit die Entwicklung neuer Lebensformen befördern. Die Vorlesung geht solchen Ideen und ihren gebauten Ergebnissen nach – von den Visionen der sogenannten utopischen Sozialisten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts über Reformansätze des Wohnungsbaus in der Zeit um 1900 sowie spätere Projekte zur Kollektivierung von Wohnen und Lebensführung bis zu alternativen Wohnkonzepten der Gegenwart. Analysiert werden zahlreiche Beispiele in verschiedenen Teilen Europas und in Nordamerika, wobei das Interesse nicht allein den architektonischen und urbanistischen Lösungen, sondern auch verschiedenen Aspekten der Geschichte sozialer Utopien in Ost und West gilt.

Literatur: Bollerey, Franziska: Architekturkonzeptionen der utopischen Sozialisten. Alternative Planung und Architektur für den gesellschaftlichen Prozess. 2. Aufl., Berlin 1991; L' architecture engagée. Manifeste zur Veränderung der Gesellschaft. Hg. von Winfried Nerdinger. München 2012; Bauen und Wohnen in Gemeinschaft / Building and Living in Communities. Hg. von Annette Becker u.a. Basel 2015; Stumberger, Rudolf: Das kommunistische Amerika. Auf den Spuren utopischer Kommunen in den USA. Wien 2015; Jennings, Chris: Paradise Now. The Story of American Utopianism. New York 2016; Together! Die neue Architektur der Gemeinschaft. Hg. vom Vitra Design Museum. Weil am Rhein – Berlin 2017.

Organisatorisches:

Seminare (Ein Seminar auswählen)

03-KUG-1205.SE01a Schwarze Szene – Punk – Bohème: Subkulturen zwischen Sinnsuche, Kunst und „ästhetischem Widerstand“

DozentInnen: Dr. Kerstin Borchhardt

Zeit/Ort: Mittwoch ,13:15–14:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Als Formationen des „ästhetischen Widerstandes“ (Bosch/Pfütze 2017) sind viele Subkulturen oder Szenen ein wichtiger Entwicklungsmotor sowohl der Gesellschaft als auch der Kunst. Grade ihr oft belächeltes – durch Stil und Lebensweise zur Schau gestelltes – „Anderssein“ artikuliert nicht selten eine ernstzunehmende Kritik an etablierten gesellschaftlichen Strukturen sowie die Suche nach Identität und Sinn. Die in den entsprechenden Szenen entwickelten visuellen Muster – unabhängig ob in der

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Mode, der bildenden Kunst, den Massenmedien oder auf Konzert-Performances – sind hier nicht nur pure Oberfläche sondern Ausdruck von Lebensgefühl, Weltsicht und dem Willen zur Veränderung. Im Seminar soll diesen Phänomenen an ausgesuchten Beispielen seit dem späten 19. Jahrhundert – angefangen von der Bohème, über Künstlergruppen wie dem „Blauen Reiter“, Jugendkulturen wie Punk und Hip Hop, bis hin zu zeitgenössischen digitalen Szenen – nachgegangen werden. Der Fokus liegt dabei zum einen auf der Analyse der Entwicklungen und Inszenierungen visueller Muster vor ihrem sozio-kulturellen Hintergrund und zum anderen auf theoretischen Diskursen, so z. B. um das Phänomen des „ästhetischen Widerstandes“ und die historischen Konstruktionen von High- und Low Culture bzw. Kunst und Populärkultur. Dazu werden auch die Inszenierungspraxen zum Thema „Subkultur“ in Museen, bspw. an den Ausstellungen „Geniale Dilletanten“ (u. a. München/Hamburg 2015, Dresden 2017) und „Virtual Normality – Netzkünstlerinnen 0.2“ (Leipzig 2018), erforscht. Aus aktuellem Anlass – nämlich dem alljährlich stattfindenden Wave Gotik Treffen (WGT) zu Pfingsten – wird ein wesentlicher Schwerpunkt des Seminars auf der Analyse der Geschichte, Ästhetik und gesellschaftlichen Bedeutung der „Schwarzen Szene(n)“ in verschiedenen Kulturkreisen liegen. Dazu haben führende und international arbeitende Künstler aus der „Schwarzen Szene“ Mexikos (Darkettos), wie César Oropeza Ramirez und Daniel Drack, eine Ausstellung unter dem Titel „Otherness“ konzipiert, die vom 14.05.2018 – 25.05.2018 im Augusteum der Universität Leipzig gezeigt und sowohl in das Seminar als auch in das WGT eingebunden wird. Diese Ausstellung diskutiert in einer Synthese aus klassischen Schauermotiven wie Totenschädeln und Frankensteinkreationen, philosophischen Ideen, Poesie, mexikanischem Kulturgut wie den Alebrijes und den Lebenserfahrungen von Szenenmitgliedern das Problem der Konstruktion des Fremden und Ausgestoßenen sowie dessen möglicher Inklusion im künstlerischen und gesellschaftlichen Kontext. Dieses Problem ist nicht nur für das Verständnis subkultureller Szenen – die oft selbst von vielen Menschen als fremdartig empfunden werden – sondern auch im Kontext interkultureller Beziehungen von Bedeutung. Über die Ausstellung und die Übungen vor Originalen sowie durch Minivorlesungen, die die Künstler während des Seminars halten, soll ein lebendiger Einblick in die Lebens- und Kunstwelt der mexikanischen „Schwarzen Szene“ im Austausch mit (und im Vergleich zu) Deutschland gegeben werden. Interessierte Studierende erhalten außerdem die Gelegenheit, sich über das Seminar und die Ausstellung aktiv am WGT zu beteiligen (bei Interesse und Fragen dazu, bitte direkt an [email protected] wenden).

Literatur: Claudio Biedermann/Christian Stiegler: Horror und Ästhetik, Konstanz 2008;- Karl Heinz Bohrer: Die drei Kulturen, in: Jürgen Habermas: Stichworte zur geistigen Situation der Zeit, Bd. 2 Politik und Kultur, Frankfurt a. M. 1979, S. 636-669;- Aida Bosch/Hermann Pfütze (Hg.): Ästhetischer Widerstand gegen Zerstörung und Selbstzerstörung, Wiesbaden 2017;- Pierre Boudieu: Die Regeln der Kunst, Genese und Struktur des literarischen Feldes, Frankfurt a. M. 2010,- Dunja Brill: Subversion or Stereotype?, The Gothic Subculture as a Case Study of Gendered Identities and Representations, Gießen 2006;- Martha Cooper: Hip Hop Files: photographs 1979-1984, Köln [u. a] 2008;- Catrina: exposición fotográfia colectiva, hg. von Daniel Drack, Ciudad de México 2017;- Kirsten Einfeldt: Moderne Kunst in Mexiko: Raum, Material und nationale Identität, Bielefeld 2010;- Geniale Dilletanten: Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland [ Haus der Kunst, München, 25.6. - 11.10.2015, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, 22.1. - 1.5.2016 und weitere Stationen], hg. von Leonard Emmerling, Ostfildern 2015;- Francesca Gavin: Hell Bound, London 2010:- Christoph Gruneberg (Hg.): Gothic: Transmutations of Horror in Late Twentieth

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Century Art, Cambridge 1997;- Dick Hebdige: Subculture: The Meaning of Style, London, 1983;- Werner Helsper: Okkultismus. Die neue Jugendreligion? Die Symbolik des Todes und des Bösen in der Jugendkultur, Opladen 1992;- Salvio Incorvaia: Der klassische Punk - eine Oral-History: Biografien, Netzwerke und Selbstbildnis einer Subkultur im Düsseldorfer Raum 1977–1983, Essen 2017;- Roland Hitzler: Leben in Szenen, Wiesbaden 2005;- P. Hodkinson: Goth: Identity, Style, and Subculture, Oxford 2002;- A. Honneth (Hg.): Jugendkultur als Widerstand: Milieus, Rituale Provokationen, Frankfurt a. M. 1979;- Kai-Uwe Hugge: Digitale Jugendkulturen, Wiesbaden 2014;- Ket: Graffiti Tattoo, Kings on Skin, Berlin 2010;- Helmut Kreuzer: Die Boheme, Analyse und Dokumentation der intellektuellen Subkultur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Stuttgart/Weimar 2000;- Daniel Lezama: The Evolution of the Fantastic in the Art of Mexico, in: Brumal. Revista de investigación sobre lo Fantástico, 2016,- Adolph Lechtenberg: Mex. De. 13. Begegnung Mexiko-Deutschland, Reunión México-Alemania: Positionen der Malerei und Zeichnung aus beiden Ländern, London 1983;- Charles Moffat: THE NEO-GOTHIC ART MANIFESTO, Toronto 2000/2003;- Alexander Nym (Hg.): Schillerndes Dunkel: Geschichte, Entwicklung und Themen der Gothic-Szene, Leipzig 2010;- Andreas Reckwitz: Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung, Berlin 2012;- Geralf Popop: Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression, Berlin 2018;- Birgit Richard: Todesbilder: Kunst, Subkultur, Medien, München 1995;- Birgit Richard: Die Industrial Culture Szene, Frankfurt 2000;- A. McRobby, Feminism and Youth Culture, London 2000;- Susan Sontag: Fascinating Fascism, 1974;- Bernhard Waldenfels: Topographie des Fremden – Studien zur Phänomenologie des Fremden 1, F./M.: Suhrkamp 1997;- Aktuelle Kunst aus Mexiko [Frankfurter Kunstverein, Raiffeisenhalle, Frankfurt am Main, 19.9.1992 - 1.11.1992], hg. von Peter Weiermair, Frankfurt a. M. 1992;- Nick Zedd: THE EXTREMIST MANIFESTO, Ciudad de México 2013.

Organisatorisches:

03-KUG-1205.SE01b Denkmäler in Raum und Zeit

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Donnerstag 13:15–14:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Denkmäler gehören zur Grundausstattung der modernen Stadt. Schon die frühe Neuzeit besetzte den städtischen Raum mit Monumenten, die sowohl Wegmarken und Orientierungspunkte in der urbanen Textur waren als auch Bedeutungsträger herrschender Ideologien und Ordnungsvorstellungen. Um die Funktionen von Denkmälern im Kontext der urbanen Ordnung und im Zusammenhang symbolischer Setzungen wird es in diesem Seminar gehen. Im Fokus steht dabei nicht allein die städtebauliche Verortung des Denkmals zum Zeitpunkt seines Entstehens, sondern ebenso um seine weitere Aufstellungsgeschichte, seine Schändung, seine Zerstörung sowie seine Neuschöpfung und kommentierende Ergänzung. Zudem wird es darum gehen, die Denkmäler mit Blick auf das bürgerliche Ritual der Stadt (Einweihungsfeiern, Jahrestage, Feste) und deren visuelle Kultur (Pläne, Ansichten, illustrierte Publizistik) zu analysieren. Abschließend ist nach der ästhetischen Wirkung der Denkmalstopographie in Vergangenheit und Gegenwart zu fragen. Das Seminar konzentriert sich auf

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Leipziger Denkmäler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die in etlichen Fällen aus verschiedensten Gründen ihren Standort gewechselt haben. Eine vorläufige Liste dieser Monumente umfaßt die Denkmäler für Carl Wilhelm Müller (1819), Johann Adam Hiller (1832), Johann Sebastian Bach (1843 und 1908), Albrecht Daniel Thaer (1850), Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1851), Gottfried Wilhelm Leibniz (1883), Johann Wolfgang von Goethe (1903). Hinzu kommen Denkmäler, die nicht nur ihren Standort gewechselt haben, sondern zerstört und wieder erschaffen bzw. kommentierend ergänzt wurden, darunter die Erinnerungsmale für Felix Mendelsohn-Bartholdy (1892 und 2006), Carl Heine (1896 und 2001) und Richard Wagner (Max Klinger 1913-20/Stephan Balkenhol 2013). Ein eigener Abschnitt des Seminars gilt einer Leerstelle: den Denkmälern von und für Frauen. Beispielhaft hierfür stehen der Mende-Brunnen (1886), das Denkmal für Louise Otto-Peters (1900), der Villers-Brunnen (1903) sowie das Ehrenmal für Clara Zetkin (1967), das an der Stelle des 1942 eingeschmolzenen Bismarck-Denkmals steht.Das Seminar richtet sich an Studierende des Bachelorstudiengangs. Vorausgesetzt wird die kontinuierliche und konstruktive Diskussion der einführenden Texte sowie Bereitschaft, sich ernsthaft mit den Denkmälern selbst und mit deren urbanistischer Situation auseinanderzusetzen. Dazu zählt auch die Analyse des reichhaltigen historischen Bildmaterials, das es erlaubt, die Denkmalstopographie der Stadt fast lückenlos zu rekonstruieren. Da das Seminar mehrere Ortstermine einschließt, ist die Teilnehmerzahl auf maximal 16 begrenzt.

Literatur: 1. allgemein: Sitte, Camillo: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen. Wien 1889. – Brinkmann, Albert Erich: Platz und Monument. Untersuchungen zur Geschichte und Ästhetik der Stadtbaukunst in neuerer Zeit. Berlin 1908. - Michalski, Sergiusz: Public Monuments. Art in Political Bondage 1870-1997. London 1998 - Mai, Ekkehard/Schmirber, Gisela: Denkmal – Zeichen – Monument. Skulptur im o ffentlichen Raum heute. Mu nchen 1989. - Alings, Reinhard: Monument und Nation. Das Bild vom Nationalstaat im Medium Denkmal - zum Verhaltnis von Nation und Staat im deutschen Kaiserreich 1871–1918. Berlin/New York 1996 (einführend Kap. I, S. 3-64). --- 2. Leipzig: – Eschner, Max: Leipziger Denkmaler. Gedenksteine und Gedenktafeln. Leipzig 1910. - Leipziger Denkmale. Hg. v. Markus Cottin etc., 2 Bde. Leipzig 1998 und 2009. - Stadt Leipzig (Hg.): Die Denkmale der Leipziger City: Kleiner Fuhrer zu den wichtigsten Bau- und Kulturdenkmalen. 2. Aufl., Leipzig 2000.

Organisatorisches:

Aufbaumodul IV (03-KUG-1206) Theorie, Fachgeschichte und Methoden Das Modul soll die Studierenden mit der Geschichte des eigenen Faches vertraut machen und ihre theoretische und methodische Kompetenz stärken. (Eine Gruppe auswählen)

Gruppe A Seminar

03-KUG-1206.SE01a Die Madonna weint Blut! - Kultbilder in Italien vom Mittelalter bis zum Barock

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DozentInnen: Johannes Gebhardt, M.A.*

Zeit/Ort: Donnerstag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Wenn wir Wilhelm Gumppenbergs in seinem Atlas Marianus (1657) niedergeschriebenen Geschichten und Legenden zu den wundertätigen Marienbildern Glauben schenken dürfen, dann bluteten, schwitzten, weinten, sprachen oder lachten sie. Die Bilder zogen mit Feldherren in die Schlacht und gewannen Kriege, sie retteten die Bevölkerung vor Naturkatastrophen oder wehrten verheerende Epidemien wie die Pest ab. Für das Wirken jener Wunder wurden die Bilder kultisch verehrt. Wir nennen sie deshalb Kultbilder. Fortan prägten sie das öffentliche Leben der Stadt. In Rom gründeten sich im Laufe des 16. Jahrhunderts zahlreiche neue Bruderschaften, die sich der entschiedenen Propagierung des Kultes um die Bilder annahmen. In feierlichen Prozessionen trugen sie ihre kultischen Aushängeschilder durch die Straßen. Man vollzog an den Bildern rituelle Handlungen, indem man sie bekleidete oder wusch. In den römischen Kirchen ging man schließlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts dazu über, die Bilder immer prachtvoller und aufwendiger zu inszenieren. Im Seminar widmen wir uns zunächst anhand ausgewählter Fallbeispiele der Geschichte der Verehrungspraxis römischer Kultbilder, die uns in den unterschiedlichen Medien der Malerei, Bildhauerei sowie der Druckgrafik begegnen werden. Den theoretischen Schwerpunkt des Seminars bildet die Auseinandersetzung mit der Genese des Kultbildbegriffs, der in der kunsthistorischen Forschung bis heute Anlass zur kontroversen Diskussion gibt.

Literatur: Belting, Hans: Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst. München 1990; Freedberg, David: The Power of Images. Studies in the History and Theory of Response. Chicago / London 1989; Ganz, David / Henkel, Georg: Kultbilder im konfessionellen Zeitalter. Historischer Überblick und Forschungsperspektiven. In: Ganz, David / Henkel, Georg (Hg.): Rahmen-Diskurse. Kultbilder im konfessionellen Zeitalter. Berlin 2004 (= KultBild, Bd. 2), S. 9-38; Wolf, Gerhard: Salus Populi Romani. Die Geschichte römischer Kultbilder im Mittelalter. Weinheim 1990.

Organisatorisches:

Übung

03-KUG-1206.ÜB01a Mehr als nur Formenlehre! Ein Lektürekurs zu Methoden der Architektur-geschichte

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Mittwoch, 15:15–16:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

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Inhalt: In den „Methoden-Readern“ und „Klassikern der Kunstgeschichte“ sind Texte zur Architektur oft weniger repräsentiert als die bildenden Künste; ein aktuelles Handbuch zu den Methoden der Architekturgeschichte fehlt. Warum? Mehr als die allgemeine Kunstgeschichte ist die Architekturgeschichte eine interdisziplinäre Angelegenheit, bestritten von Architekten ebenso wie von Kunsthistorikern, sowie zunehmend auch von Kulturwissenschaftlern, Soziologen oder Anthropologen. Entsprechend heterogen sind die Fragen, die an die Architektur gestellt und die methodischen Wege, die eingeschlagen wurden und werden, um diese zu beantworten. Durch die Auswahl von AutorInnen mit unterschiedlichem fachlichen Hintergrund soll dieser Aspekt im Lektürekurs diskutiert und die Potentiale für unsere kunsthistorische Arbeit ausgelotet werden. Daneben stehen aber auch „Klassiker“ wie Jacob Burckhardt, Heinrich Wölfflin, Richard Krautheimer oder Rudolf Wittkower auf dem Programm, deren Werk durch die Lektüre von Sekundärtexten in der allgemeinen Kunstgeschichte und ihrem Methodenkanon verortet werden soll.

Literatur: Einführende Literatur wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.

Organisatorisches:

Gruppe B Seminar

03-KUG-1206.SE01b Stil – Bedeutung – Präsenz: Hauptwerke der Kunstgeschichtsschreibung

DozentInnen: Dr. Armin Bergmeier

Zeit/Ort: Dienstag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Das Lektüreseminar wird sich mit ausgewählten Schlüsselwerken der Kunstgeschichtsschreibung beschäftigen, von Winckelmann über Panofsky bis hin zu neuesten bildwissenschaftlichen Ansätzen und der interdisziplinären Präsenz-Forschung. Die Seminarsitzungen werden sich chronologisch durch die Kunstgeschichtsschreibung bewegen. Wir werden die erste moderne „Kunstgeschichte“ Johann-Joachim Winckelmanns in Abgrenzung zu den Werken Vasaris untersuchen. Weiterhin werden wir uns mit den bis in die Gegenwart wichtigen Arbeiten und Begriffen Alois Riegls („Kunstwollen“), Michael Baxandalls („period eye“) und Edward Saids („Orientalism“) beschäftigen. Im Zentrum des Seminars werden die Ikonologie Erwin Panofskys sowie semiotische Fragen (Zeichenlehre) stehen. Wir werden dann die Ablehnung der ikonologischen und semiotischen Methoden und die Suche nach neuen Wegen in der jüngeren Kunstgeschichte betrachten. Diese Ablehnung kulminierte in der deutschen Bildwissenschaft (G. Boehm, H. Belting, H. Bredekamp) und den amerikanischen visual studies (W.T. Mitchell). Aspekte dieser Forschungen zur Präsenz von Bildern und Objekten (bspw. Hans Belting) und zur Zeitlichkeit von Bildern (bspw. Keith Moxey) werden zu den Fragen der Tagung im Juni überleiten. Die Übung wird aus der aktiven Teilnahme an einem halbtägigen Methoden-Workshop und einer zweitägigen Tagung bestehen. Der Workshop am 13.6. zum Thema „Methodologies of Temporality“ wird von Prof. emer. Keith Moxey (Barnard/Columbia University, New York) geleitet werden. Daran schließt sich die internationale Tagung „Picturing the Present: Gegenwart im Bild und Bild in der Gegenwart“ (14.-15.6.18) an. Für die erfolgreiche

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Durchführung von Übung und Seminar ist die Präsenz und die aktive Teilnahme aller SeminarteilnehmerInnen notwendig. Sicherheit im Umgang mit englischsprachiger Texte und die Fähigkeit, eigene Gedanken und grundlegende Zusammenhänge auf Englisch auszudrücken, sind Voraussetzung.

Literatur: Gottfried Boehm (Hrsg.) Was ist ein Bild? (München 1994), Michael Ann Holly, Panofsky and the Foundations of Art History (Cornell 1987), Keith Moxey, Visual Time: The Image in History (Durham 2013), W.J.T. Mitchell, What Do Images Want (Chicago 2005), Hans Ulrich Gumbrecht, Production of Presence (Stanford 2004)

Organisatorisches:

Übung

03-KUG-1104.ÜB01b

DozentInnen: Dr. Armin Bergmeier

Zeit/Ort: Tagungsteilnahme & Workshop

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Die dazugehörige Übung wird in Form eines englischsprachigen Workshops (13.06.18, 14 Uhr) zu "methodologies of temporality" (geleitet von Prof. Keith Moxey, Columbia University New York) und einer internationalen Tagung zum Thema der Darstellung von Zeit im Mittelalter und früher Neuzeit (14-15.06.2018) "Picturing the Present: Gegenwart im Bild und Bild in der Gegenwart (c. 200–1600 CE)"angeboten.

Literatur: Gottfried Boehm (Hrsg.) Was ist ein Bild? (München 1994), Michael Ann Holly, Panofsky and the Foundations of Art History (Cornell 1987), Keith Moxey, Visual Time: The Image in History (Durham 2013), W.J.T. Mitchell, What Do Images Want (Chicago 2005), Hans Ulrich Gumbrecht, Production of Presence (Stanford 2004)

Organisatorisches: Eine Tagungs- und Workshopteilnahme sind verbindlich.

Praktikumsmodul (03-KUG-1301) Zu den Qualifikationszielen zählt die praktische Erfahrung in einem kunsthistorischen Berufsfeld. In die Praxis einer öffentlichen oder privaten Institution eingebunden, werden die Studierenden in die Arbeitsabläufe und Aufgabenstellungen eingeführt, um berufs-qualifizierende Kenntnisse sowie Einblicke in Strukturen und Netzwerke möglicher zukünftiger professioneller Tätigkeiten zu gewinnen. Das 4-wöchige Praktikum wird in der Regel in der vorlesungsfreien Zeit absolviert

03-KUG-1301.PR01 Praktikum (min. 4 Wochen)

DozentInnen: Prof. Frank Zöllner

Organisatorisches: Vierwöchiges Praktikum

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Masterstudiengang

Modul I (03-KUG-1503) Perspektiven kunsthistorischer Forschung: Epochen und Regionen / Form und Ikonographie In diesem Modul liegt der Fokus auf zwei spezifisch kunsthistorischen Problemstellungen, die alternierend angeboten werden. Im ersten Schwerpunkt erweitern die Studierenden ihr Problembewusstsein für Modelle chronologischer Ordnungen und topographischer Organisationen. Es wird eine kulturgeographische Perspektive eröffnet, die historische Landschaften, Herrschafts- und Wirtschaftsterritorien, lokale, regionale und nationale Räume, internationalen Austausch und transnationale Durchdringung sowie globale Vereinnahmung in den Blick nimmt. Der zweite Schwerpunkt legt den Fokus stärker auf das einzelne Werk. Zum einen werden Fragen der Werkgenese, der technischen Produktion, Konstruktion und Materialität entwickelt, zum anderen werden Aspekte der künstlerischen Form und der ikonographischen Bedeutung diskutiert.

Vorlesung

03-KUG-1503.VL01 "Una terza natura" - Die Gartenkunst der italienischen Renaissance

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Mittwoch, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: «la natura con l'arte è fatta artefice e connaturale l'arte e d'ambedue è fatta una terza natura a cui non saprei dar nome.«(Jacopo Bonfadio, 1542) Im italienischen Renaissancegarten finden zentrale Themen der Epoche sinnfälligen künstlerischen Ausdruck, darunter die hier gestellte kunsttheoretische Frage nach dem Verhältnis zwischen Natur und Kunst, in welchem die Gartenkunst als Zwitterwesen eine Schlüsselposition einnimmt. Sie ist nicht (nur) Kunst und nicht (nur) Natur, sondern bringt etwas Neues, eine "dritte Natur" hervor, die in der Gestaltung der Gärten immer wieder thematisiert ist - in der künstlerischen Formung und Rahmung von Wasser und Pflanzen, in figürlich geschnittenem Buchs und Pflanzenarchitekturen etwa. Der Garten ist jedoch auch einer der Orte, an denen sich die neue Natursensibilität der Renaissance fassen lässt: im von wissenschaftlichem Erkenntnisstreben geleiteten Mikrokosmos der Pflanzen- und Tiersammlungen ebenso wie in der "Entdeckung" der Landschaft, die mit Gartennatur und Architektur in Dialog gesetzt wird.Als weiteres Schlüsselthema der Renaissance werden im Garten Rezeption und kreative Aneignung antiker Kunst und Kultur greifbar: in der vom antiken Ideal der geistig produktiven Muße ("otium cum dignitate") geprägten Kultur des Landlebens, in den römischen Statuengärten, in der Assoziation der Gärten mit den literarischen Topoi des "Locus amoenus" und Arkadiens, in den zahlreichen Versuchen, Gestaltungselemente der antiken Gärten aus literarischen Quellen zu rekonstruieren. Die Vorlesung geht diesen und anderen Themen am Beispiel von Gartenanlagen aus ganz Italien, jedoch mit einem Schwerpunkt auf Rom und Mittelitalien, nach und ordnet sie in größere kunst- und kulturhistorische Zusammenhänge ein. Zentrale Gestaltungsprinzipien und -elemente der Gartenkunst werden ebenso behandelt wie ikonographische Motive, die Bezüge zu Malerei und Literatur sowie nicht zuletzt die vielfältigen Funktionen und Nutzungen der Gärten, die sie zu einem vitalen Bestandteil der Renaissancekultur machten.

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Literatur: Coffin, David R.: Gardens and gardening in papal Rome. Princeton/N.J. 1991; Lazzaro, Claudia: The Italian renaissance garden: from the conventions of planting, design and ornament to the grand gardens of sixteenth century central Italy. New Haven [u.a.] 1990; Ribouillault, Denis: Rome en ses jardins: paysage et pouvoir au XVIe siècle. Paris 2013 (L’ art et l’essai; 12)

Organisatorisches:

Seminare (Ein Seminar auswählen)

03-KUG-1503.SE01a Renaissance und Humanismus

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Montag,11:15–12:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Angesichts des Umstandes, dass in den letzten Jahren ein lautstark auftretender Antihumanismus immer größere Kreise zieht (erkennbar beispielsweise am weltweiten Erfolg von Populisten und Autokraten), will das Seminar, das sich vor allem an Studierende des Masterstudienganges richtet, die unter den Begriffen Renaissance und Humanismus bekannt gewordenen Strömungen der Frühen Neuzeit in den Blick nehmen. Hierbei geht es einesteils um einige Schlüsselwerke der italienischen Renaissance sowie andererseits um deren wissenschaftliche Deutung durch die Kunst- und Kulturwissenschaftler der Zeit seit etwa 1900. Im Zentrum steht dabei die Beobachtung, dass eine mit den Begriffen Humanität und Humanismus verbundene ethische Haltung bestimmend war für die Methodik einer ganzen Reihe von Kunstwissenschaftlern, die sich allesamt der Tradition der deutschen Aufklärung verpflichtet sahen, darunter Aby Warburg, Edgar Wind, Erwin Panofsky und Rudolf Wittkower. Ebenso bestimmend war der unbedingte Glaube an die Vorbildepoche der Renaissance, deren Humanismus als ideales Gegenbild zu den antihumanistischen Strömungen des ausgehenden 19. und 20. Jahrhunderts erschien. Angesichts dieser wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung der Renaissanceforschung widmet sich das Seminar der Frage, in wie weit die Renaissance auch heute noch oder heute wieder als „Morgen der Welt“ (Bernd Roeck) und als Vorbildepoche gelten kann.

Literatur: Panofsky, Erwin: Sinn und Deutung in der bildenden Kunst. Köln 1978 (engl. 1955). - Wittkower, Rudolf: Grundlagen der Architektur im Zeitzalter des Humanismus. München 1983 (engl. 1949). - Wind, Edgar: Heidnische Mysterien in der Renaissance. Frankfurt 1987 (engl. 1958). - Panofsky, Erwin: Renaissancen der europäischen Kunst. Frankfurt 1990 (engl. 1960). - Panofsky, Erwin: Studien zur Ikonologie der Renaissance. Köln 1997 (engl. 1962). ----- Traeger, Jörg: Renaissance und Religion. München 1997. - Landauer, Carl: Erwin Panofsky and the Renascence of the Renaissance, in: Renaissance Quarterly 47, 1994, S. 255-281. - Reudenbach, Bruno: Erwin Panofsky. Beiträge des Symposions Hamburg 1992. Berlin 1994. - Starn, Randolph: A Postmodern Renaissance?, in: Renaissance Quarterly 60, 2007, S. 1-24. Bredekamp, Horst (Hg.): Edgar Wind. Kunsthistoriker und Philosoph. Berlin 1998. - Wendland, Ulrike: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil: Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen

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Wissenschaftler. München 1999. - Michels, Karen: Transplantierte Kunstwissenschaft: Deutschsprachige Kunstgeschichte im amerikanischen Exil. Berlin: Akademie-Verlag, 1999. - Pfisterer, Ulrich (Hg.): Klassiker der Kunstgeschichte. 2 Bde. München 2007-2008. - Emison, Patricia: The Italian Renaissance and Cultural Memory. New York/Cambridge 2012. - Campbell, Stephen J.: On Renaissance Nonmodernity, in: I Tatti Studies in the Italian Renaissance 20, 2017, S. 261-94. - Roeck, Bernd: Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance. München 2017.

Organisatorisches:

03-KUG-1503.SE01b Sevilla 2018: Moorish Revival und Siglo de Oro. Wie eine andalusische Stadt nach eigenem Profil sucht, u.a. mit Filmbeispielen (z.B. Lawrence of Arabia und Game of Thrones)

DozentInnen: Prof. Dr. Michael Scholz-Hänsel

Zeit/Ort: Donnerstag 9:15–10:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Unsere gerade unterschriebene Erasmus-Vereinbarung mit der Universität von Sevilla gibt den Rahmen für eine genauere Betrachtung der andalusischen Hauptstadt unter kunstgeschichtlichen Fragestellungen. Nach einer einleitenden kulturgeschichtlichen Annäherung sollen uns die drei wichtigsten Epochen in der Geschichte der Stadt beschäftigen: 1. Eine erste mittelalterliche Blütezeit in der zunächst muslimische und dann christliche Herrscher die Stadt mit maurischen Bauten bereicherten, die bis heute das Stadtbild prägen. 2. Die Zeit von Renaissance und Barock, das sogenannte Siglo de Oro (Goldenes Jahrhundert) in dem Sevilla dank eines Monopols auf den Amerikahandel zahlreiche berühmte Maler und Bildhauer in seinen Mauern versammeln konnte (neben Diego Velázquez wird 2018 auch Bartolomé Esteban Murillo besondere Aufmerksamkeit erfahren). 3. Das 20. und 21. Jahrhundert in dem die Stadt ganz bewusst an diese historischen Vorläufer anzuknüpfen sucht: 1929 entstand das gewaltige Areal der Iberoamerikanischen Ausstellung und 1992 folgte im Kolumbus-Jahr eine Weltausstellung. – Das Seminar fragt, wie Sevilla heute gesehen wird und bezieht dazu verschiedene Medien (auch Filmbeispiele) ein. Stimmt das vermarktete Selbstbild der Stadt mit unserer kunsthistorischen Perspektive überein? Wo liegen künftige Konfliktlinien?

Literatur: Kat. der Ausst. Velázquez in Seville, Edinburgh 1996 - Sevilla en el cine, Sevilla 2013 (auch in englischer Ausgabe) - Kat. der Ausst. El Siglo de Oro. Die Ära Velázquez, Berlin und München 2016 - Giese, Francine und Braga, Ariane Varela (Hrsg.): A Fashionable Style. Carl von Diebitsch und das Maurische Revival, Frankfurt a. Main 2017 - art (Titelgeschichte: Murillo in Sevilla), Januar 2018.

Organisatorisches:

03-KUG-1503.SE01c Schwarze Szene – Punk – Bohème: Subkulturen zwischen Sinnsuche, Kunst und „ästhetischem Widerstand“

DozentInnen: Dr. Kerstin Borchhardt

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Zeit/Ort: Mittwoch ,13:15–14:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Als Formationen des „ästhetischen Widerstandes“ (Bosch/Pfütze 2017) sind viele Subkulturen oder Szenen ein wichtiger Entwicklungsmotor sowohl der Gesellschaft als auch der Kunst. Grade ihr oft belächeltes – durch Stil und Lebensweise zur Schau gestelltes – „Anderssein“ artikuliert nicht selten eine ernstzunehmende Kritik an etablierten gesellschaftlichen Strukturen sowie die Suche nach Identität und Sinn. Die in den entsprechenden Szenen entwickelten visuellen Muster – unabhängig ob in der Mode, der bildenden Kunst, den Massenmedien oder auf Konzert-Performances – sind hier nicht nur pure Oberfläche sondern Ausdruck von Lebensgefühl, Weltsicht und dem Willen zur Veränderung. Im Seminar soll diesen Phänomenen an ausgesuchten Beispielen seit dem späten 19. Jahrhundert – angefangen von der Bohème, über Künstlergruppen wie dem „Blauen Reiter“, Jugendkulturen wie Punk und Hip Hop, bis hin zu zeitgenössischen digitalen Szenen – nachgegangen werden. Der Fokus liegt dabei zum einen auf der Analyse der Entwicklungen und Inszenierungen visueller Muster vor ihrem sozio-kulturellen Hintergrund und zum anderen auf theoretischen Diskursen, so z. B. um das Phänomen des „ästhetischen Widerstandes“ und die historischen Konstruktionen von High- und Low Culture bzw. Kunst und Populärkultur. Dazu werden auch die Inszenierungspraxen zum Thema „Subkultur“ in Museen, bspw. an den Ausstellungen „Geniale Dilletanten“ (u. a. München/Hamburg 2015, Dresden 2017) und „Virtual Normality – Netzkünstlerinnen 0.2“ (Leipzig 2018), erforscht. Aus aktuellem Anlass – nämlich dem alljährlich stattfindenden Wave Gotik Treffen (WGT) zu Pfingsten – wird ein wesentlicher Schwerpunkt des Seminars auf der Analyse der Geschichte, Ästhetik und gesellschaftlichen Bedeutung der „Schwarzen Szene(n)“ in verschiedenen Kulturkreisen liegen. Dazu haben führende und international arbeitende Künstler aus der „Schwarzen Szene“ Mexikos (Darkettos), wie César Oropeza Ramirez und Daniel Drack, eine Ausstellung unter dem Titel „Otherness“ konzipiert, die vom 14.05.2018 – 25.05.2018 im Augusteum der Universität Leipzig gezeigt und sowohl in das Seminar als auch in das WGT eingebunden wird. Diese Ausstellung diskutiert in einer Synthese aus klassischen Schauermotiven wie Totenschädeln und Frankensteinkreationen, philosophischen Ideen, Poesie, mexikanischem Kulturgut wie den Alebrijes und den Lebenserfahrungen von Szenenmitgliedern das Problem der Konstruktion des Fremden und Ausgestoßenen sowie dessen möglicher Inklusion im künstlerischen und gesellschaftlichen Kontext. Dieses Problem ist nicht nur für das Verständnis subkultureller Szenen – die oft selbst von vielen Menschen als fremdartig empfunden werden – sondern auch im Kontext interkultureller Beziehungen von Bedeutung. Über die Ausstellung und die Übungen vor Originalen sowie durch Minivorlesungen, die die Künstler während des Seminars halten, soll ein lebendiger Einblick in die Lebens- und Kunstwelt der mexikanischen „Schwarzen Szene“ im Austausch mit (und im Vergleich zu) Deutschland gegeben werden. Interessierte Studierende erhalten außerdem die Gelegenheit, sich über das Seminar und die Ausstellung aktiv am WGT zu beteiligen (bei Interesse und Fragen dazu, bitte direkt an [email protected] wenden).

Literatur: Claudio Biedermann/Christian Stiegler: Horror und Ästhetik, Konstanz 2008;- Karl Heinz Bohrer: Die drei Kulturen, in: Jürgen Habermas: Stichworte zur geistigen Situation der Zeit, Bd. 2 Politik und Kultur, Frankfurt a. M. 1979, S. 636-669;- Aida Bosch/Hermann Pfütze (Hg.): Ästhetischer Widerstand gegen Zerstörung und Selbstzerstörung, Wiesbaden 2017;- Pierre Boudieu: Die Regeln der Kunst, Genese und Struktur des literarischen Feldes, Frankfurt a. M. 2010,- Dunja Brill: Subversion or

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Stereotype?, The Gothic Subculture as a Case Study of Gendered Identities and Representations, Gießen 2006;- Martha Cooper: Hip Hop Files: photographs 1979-1984, Köln [u. a] 2008;- Catrina: exposición fotográfia colectiva, hg. von Daniel Drack, Ciudad de México 2017;- Kirsten Einfeldt: Moderne Kunst in Mexiko: Raum, Material und nationale Identität, Bielefeld 2010;- Geniale Dilletanten: Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland [ Haus der Kunst, München, 25.6. - 11.10.2015, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, 22.1. - 1.5.2016 und weitere Stationen], hg. von Leonard Emmerling, Ostfildern 2015;- Francesca Gavin: Hell Bound, London 2010:- Christoph Gruneberg (Hg.): Gothic: Transmutations of Horror in Late Twentieth Century Art, Cambridge 1997;- Dick Hebdige: Subculture: The Meaning of Style, London, 1983;- Werner Helsper: Okkultismus. Die neue Jugendreligion? Die Symbolik des Todes und des Bösen in der Jugendkultur, Opladen 1992;- Salvio Incorvaia: Der klassische Punk - eine Oral-History: Biografien, Netzwerke und Selbstbildnis einer Subkultur im Düsseldorfer Raum 1977–1983, Essen 2017;- Roland Hitzler: Leben in Szenen, Wiesbaden 2005;- P. Hodkinson: Goth: Identity, Style, and Subculture, Oxford 2002;- A. Honneth (Hg.): Jugendkultur als Widerstand: Milieus, Rituale Provokationen, Frankfurt a. M. 1979;- Kai-Uwe Hugge: Digitale Jugendkulturen, Wiesbaden 2014;- Ket: Graffiti Tattoo, Kings on Skin, Berlin 2010;- Helmut Kreuzer: Die Boheme, Analyse und Dokumentation der intellektuellen Subkultur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Stuttgart/Weimar 2000;- Daniel Lezama: The Evolution of the Fantastic in the Art of Mexico, in: Brumal. Revista de investigación sobre lo Fantástico, 2016,- Adolph Lechtenberg: Mex. De. 13. Begegnung Mexiko-Deutschland, Reunión México-Alemania: Positionen der Malerei und Zeichnung aus beiden Ländern, London 1983;- Charles Moffat: THE NEO-GOTHIC ART MANIFESTO, Toronto 2000/2003;- Alexander Nym (Hg.): Schillerndes Dunkel: Geschichte, Entwicklung und Themen der Gothic-Szene, Leipzig 2010;- Andreas Reckwitz: Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung, Berlin 2012;- Geralf Popop: Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression, Berlin 2018;- Birgit Richard: Todesbilder: Kunst, Subkultur, Medien, München 1995;- Birgit Richard: Die Industrial Culture Szene, Frankfurt 2000;- A. McRobby, Feminism and Youth Culture, London 2000;- Susan Sontag: Fascinating Fascism, 1974;- Bernhard Waldenfels: Topographie des Fremden – Studien zur Phänomenologie des Fremden 1, F./M.: Suhrkamp 1997;- Aktuelle Kunst aus Mexiko [Frankfurter Kunstverein, Raiffeisenhalle, Frankfurt am Main, 19.9.1992 - 1.11.1992], hg. von Peter Weiermair, Frankfurt a. M. 1992;- Nick Zedd: THE EXTREMIST MANIFESTO, Ciudad de México 2013.

Organisatorisches:

Exkursionsmodul (03-KUG-1505)

Seminar / Exkursion

03-KUG-1505.SE01 Wien´s Schätze und ihre Musealisierung

DozentInnen: Dr. Armin Bergmeier und PD Dr. Evelin Wetter

Zeit/Ort: Blockveranstaltungen: 20.04.18 10:15-15:45 Uhr, 25.05.18 10:15-17:45 Uhr, 26.05.18 10:15-17:45 Uhr, 08.06.18 10:15-17:45 Uhr (WMH 5/14)

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Teilnehmerzahl: 10

Inhalt: Wie kaum eine andere Großstadt bewahrt Wien das Alte im Stadtbild und im täglichen Gebrauch. Nicht zuletzt getrieben von der florierenden Tourismusindustrie beschäftigt sich Wien beinahe obsessiv mit der eigenen Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts (Maria Theresia und Kaiserin Sissi) und der für Wien so wichtigen Zeit um 1900. Oftmals scheint es, als sei die Monarchie im Herbst 1918 gar nicht untergegangen. Deutlich geringer ausgeprägt ist die Nostalgie nach dem mittelalterlichen Wien, von dem nach den umfassenden Barockisierungen unter Maria Theresia kaum etwas übriggeblieben ist. Das was übrig ist, ist darum umso wichtiger. Im Fokus von Seminar und Exkursion stehen Fragen nach Ursprung und Musealisierung der mittelalterlichen und neuzeitlichen Schätze Wiens. Besonderes Augenmerk verdienen auch das Sammlerwesen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wie auch allgemein Musealisierungstendenzen im Stadtraum. Wie wird z.B. die Erinnerung an die jüngere Vergangenheit Wiens wachgehalten? Der Ausbau der Ringstraße in den 1860er Jahren, die die frühneuzeitlichen Wallanlagen ersetze, die Prachtbauten des Historismus und ebenso die Ikonen des modernen Bauens von Otto Wagner und Adolf Loos werden ein Thema sein: 2018 jährt sich nicht nur das Ende der Donaumonarchie und der Tod Wagners zum 100. Mal, sondern auch das Todesjahr Gustav Klimts und Egon Schieles. Diese zwei Künstler bestimmen wie sonst nur Kaiserin Sissi das Bild Wiens im Ausland. Auch darum ist 2018 ein gutes Jahr, um sich mit den Musealisierungsstrategien und dem „Self-fashioning“ Wiens zu beschäftigen. Während die Blockveranstaltungen des Seminars mit Referaten zu genannten Themen bestritten werden, ermöglicht die Exkursion vielfältige Objektstudien vor Ort. In Relation zum jeweiligen Museumstypus (Dom/Domschatz, Weltliche bzw. Geistliche Schatzkammer, Kunstkammer, Gemäldegalerien, Museum für Angewandte Kunst, Stadtmuseum etc.) werden wir zudem Gelegenheit haben, mit einzelnen Mitarbeitern der Museen auch kuratorische Aspekte zu diskutieren. Angesichts der breiten Themenspektrums wird zu Seminarbeginn eine kommentierte Literaturliste verteilt; zur Einstimmung empfiehlt sich jedoch der Film „Das große Museum“ von Andreas Holzhausen, Österreich, 2014. Neben aktiver Mitarbeit und der Übernahme eines Referates, welches zu einer Hausarbeit auszuarbeiten ist, wird die gemeinschaftliche Erstellung eines Exkursionsreaders erwartet. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Studierende begrenzt.

Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.

Organisatorisches: Exkursion vom 03.09.18 bis 12.09.18

Modul (03-KUG-1507) Wissenschaftskompetenz Die Studierenden erlernen das Formulieren von fachwissenschaftlichen Fragestellungen, die Konzipierung einer eigenständigen wissenschaftlichen Untersuchung, die Präsentation sowie den Austausch der Untersuchungsergebnisse.

Kolloquien

03-KUG-1507.SE01a Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

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03-KUG-1507.SE01b Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Martin Schieder

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01d Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: PD Dr. Evelin Wetter

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01e Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Dr. Tanja Zimmermann

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01f Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01c Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Michael Scholz-Hänsel

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

Modul (03-KUG-0502) Forschungspraxis Das Forschungspraktikum dient dazu, eigenständige Forschungsarbeit zu erlernen und zu erproben.

Seminar

03-KUG-0502.SE01 "Gärten und öffentliche Spaziergänge": Bürgerliche Gartenkultur in Leipzig, 18. und 19. Jahrhundert

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch und Dr. Simone Tübbecke

Zeit/Ort: Donnerstag, 13:15–14:45 Uhr, WMH5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Die Leipziger Gärten wurden im 18. und 19. Jahrhundert weit über die Landesgrenzen hinaus gerühmt. Im Bereich der ehemaligen Befestigungsanlagen, angrenzend an die Stadtmauern, waren ab Ende des 17. Jhs. prächtige barocke Gartenanlagen entstanden, die sich wie ein grüner Gürtel um die Stadt legten. Neben den berühmtesten und größten – dem Großbosischen, Kleinbosischen und Apels Garten –

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existierten zahlreiche weitere kleinere Bürgergärten. Die bürgerliche Gartenkultur war in dieser Ausprägung einzigartig in Deutschland. In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts gehörte Leipzig zu den ersten Städten, in denen bürgerliche Landschaftsgärten angelegt und Gartendenkmäler errichtet wurden. Im gleichen Zeitraum setzte mit dem Abbruch der Befestigungsanlagen eine Schwerpunktverlagerung in der Gartenkultur ein: Während die Barockgärten nach und nach neuen Nutzungen zugeführt wurden oder der Stadterweiterung zum Opfer fielen, wurde der ehemalige Befestigungsring schrittweise zu einem städtischen Landschaftsgarten gestaltet. Bedeutende private Anlagen entstanden weiterhin auf den umliegenden Rittergütern, beispielsweise in Lützschena. Im Wintersemester soll die Entstehung dieser Leipziger Gartenkultur, die Interaktion der Akteure innerhalb der bürgerlichen Netzwerke und die weitere Entwicklung der Gärten (bis zu ihrem durch den Bauboom des 19. Jahrhunderts verursachten Ende) sowie die Entstehung der Stadtparks beleuchtet werden. Eine weitere Fragestellung betrifft die Vermittlung der Leipziger Gärten in zeitgenössischen Medien (Grundrisspläne, Gartenansichten in Zeichnungen, Kupferstichen, Radierungen, Gartenbeschreibungen in Büchern, Gedichte etc.). Grundlage der Forschungsarbeit bildet die Auswertung der Bestände der Kustodie, der Universitätsbibliothek, des Stadtgeschichtlichen Museums und des Stadtarchivs durch die TeilnehmerInnen; in der Auseinandersetzung mit aktuellen Methoden der Gartenkunstgeschichte werden die erzielten Ergebnisse fortlaufend im Seminar diskutiert.Die Forschungsergebnisse des Wintersemesters sollen in eine Publikation einfließen, die im zweiten Teil des Moduls im Sommersemester 2018 erarbeitet wird. Dabei sollen im Sinne der berufsrelevanten Qualifizierung alle Schritte der Erstellung einer Publikation – Zielgruppenbestimmung, inhaltliche Konzeption und Zeitplanung, Grafik und Layout, Bildbeschaffung und -rechteklärung, Bild- und Textredaktion, Lektorat, Korrekturschleifen, Endredaktion – durchlaufen werden. Die Publikation soll im Rahmen einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung vorgestellt werden.

Literatur: Schweizer, Stefan; Winter, Sascha (Hg.): Gartenkunst in Deutschland. Von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Regensburg 2012. Ausst.-Kat. 2016 Tavernier, Ludwig: "Nur das Grosse kann wirken": die Entfestigung der Messestadt Leipzig im Zeitalter des Klassizismus. In: Wiegels, Rainer /Woesler, Winfried (Hg.): Antike neu entdeckt. Aspekte der Antike-Rezeption im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Osnabrücker Region, Kolloquium Osnabrück, 16.- 18 Februar 2000, Möhnesee 2002, S. 273-295.

Organisatorisches: Modul über zwei Semester (WS 17/18 & SS18) Teil 2

Wahlpflichtmodule (Ein Modul ist auszuwählen)

Praktikumsmodul (03-KUG-1508) Im Praktikumsmodul erhalten die Studierenden einen vertiefenden Einblick in ein fachspezifisches Berufsfeld ihrer Wahl. Sie wenden die im Studium erworbenen fachspezifischen Kenntnisse im berufspraktischen Bereich an und erweitern sie zugleich. Durch die projektbezogene Mitarbeit in einer öffentlichen oder privaten Institution erwerben die Studierenden wichtige berufsqualifizierende Kompetenzen. Im abschließenden Praktikumsbericht dokumentieren die Studierenden einerseits die im Praktikum geleistete Umsetzung von im Studium erworbenen Kompetenzen, andererseits reflektieren sie Inhalte, Zielsetzungen und Ergebnisse der begleiteten Projekte.

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Modul Interdisziplinärer Austausch entsprechend den Kooperationsvereinbarungen Hier ist ein Modul eines anderen Faches im Umfang von 10 LP entsprechend der Fächerkooperationsvereinbarungen für den Masterstudiengang Kunstgeschichte zu wählen. Bei dieser Wahl werden die Studierenden zur Bearbeitung fachübergreifender Themen und zur Entwicklung aktueller transdisziplinärer Fragestellungen angeregt.

Kooperationen: Master Kulturwissenschaften: Module 06-04-2D2-3 Rahmenbedingungen des Kulturmanagements

06-04-181-3 Institutionalisierung und Organisation von Kultur in Europa

06-04-2ABCD-3 Kulturvergleich 06-004-2D3 Praxisobjekte: Angewandtes Kulturmanagement

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Master Romanische Studien: Module 04-FRA-2101 Literatur, Kultur, Geschichte: Frankreich und

Frankophonie I 04-FRA-2102 Literatur, Kultur, Geschichte: Frankreich und

Frankophonie II 04-FRA-2104 Literatur, Kultur, Geschichte: Frankreich und

Frankophonie III 04-FRA-2107 Literatur, Kultur, Geschichte: Frankreich und

Frankophonie IV 04-ITA-2301 Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte Italiens I 04-ITA-2303 Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte Italiens II

04-ITA-2305 Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte Italiens III 04-ITA-2201 Literatur, Kultur, Geschichte: Lateinamerika I 04-ITA-2203 Literatur, Kultur, Geschichte: Lateinamerika II 04-ITA-2204 Hybride „border culture“: Re-thinking the Amerikcas

Hybridität: Repräsentation – Inszenierung – Diskursstrategien von der Eroberung bis zum Zeitalter der Globalisierung

04-SPA-2205 Inszenierung der Hybridität von der Entdeckung bis zur Gegenwart in Literatur, Theater, Kunst und Medien: Spanien und Lateinamerika

04-SPA-2206 Literatur, Kultur und Geschichte: Positionen der Intermedialität in der spanischen (und latein- amerikanischen) Literatur- und Mediengeschichte)

Master Slawistik: Module 04-050-1504 Slawische Literaturen und Kulturen 04-050-1509 Wissenschaftliche Erforschung slawischer Sprachen

und Kulturen Master Theaterwissenschaft Module 03-TWL-1001 Basismodul: Theorien und Methoden 03-TWL-2001 Schwerpunktmodul 1: Geschichte 03-TWL-2004 Schwerpunktmodul 2: Theorie 03-TWL-2005 Schwerpunktmodul 3: Transkulturalität 03-TWL-2006 Schwerpunktmodul 4: Transkulturelle Theaterpraxis