Jahresbericht DRF 2010
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Jahresbericht für 2010
Годовой отчет за 2010 год
Jahresbericht für 2010
Годовой отчет за 2010 год1. Januar bis 31. Dezember 2010
С 1 января по 31 декабря 2010 г.
Schillerstraße 59
10627 Berlin
Tel: 030 / 26 39 07 - 0
Fax: 030 / 26 39 07 - 20
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.deutsch-russisches-forum.de
Herausgegeben vom Deutsch-Russischen Forum e.V., Berlin
Übersetzt und redigiert von Michael Wilhelmi
Redaktionelle Verantwortung: Martin Hoffmann und Sebastian Nitzsche
Bildnachweis: Seite 97
Die Meinungen, die in den Veröffentlichungen des Deutsch-Russischen
Forums e.V. geäußert werden, geben ausschließlich die Auffassungen der
jeweiligen Autoren wieder. Der Abdruck oder die auszugsweise publizistische
Nutzung ist nur mit vorheriger Zustimmung gestattet.
Gestaltung: Soenke Hollstein, Berlin
2 3 Inhaltsverzeichnis Содержание
Ernst-Jörg von Studnitz
Grußwort des Vorsitzenden 6
Эрнст-Йорг фон Штуднитц
Приветствие председателя правления 9
Impressionen 2010 12
Bпечатления 2010 12
Martin Hoffmann
Bericht des Geschäftsführenden Vorstandes 14
Мартин Хоффманн
Отчет исполнительного директора и члена правления 21
Gerhard Schröder
Vortragsveranstaltung anlässlich des Mitgliedertreffens 28
des Deutsch-Russischen Forums e.V.
»Herausforderungen und Chancen für die Partnerschaft
zwischen Deutschland und Russland«
Герхард Шрёдер
Доклад по случаю встречи 36
с членами Германо-Российского Форума на тему «Вызовы и шансы в партнерстве между Германией и Россией»
Wladimir Jakunin
Vortragsveranstaltung 44
»Deutschland und Russland: Wirtschaftliche Zusammenarbeit
und gesellschaftliche Herausforderungen«
Владимир Якунин
Доклад 54
«Германия и Россия: экономическое сотрудничество и общественные вызовы»
Zehn Jahre Petersburger Dialog 63
Десять лет «Петербургского диалога» 64
Nikita Michalkow
Thesen des Vortrags anlässlich 66
des 10. Petersburger Dialogs
»Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahrzehnt«
Никита Михалков
Тезисы выступления на десятом заседании форума 73 «Петербургский диалог», посвященном теме «Российское и германское общества в следующем десятилетии»
Impressionen 2010 78
Bпечатления 2010 78
Veranstaltungskalender 2010 80 Программа на 2010 год 80
Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis 86
Премия им. Фридриха Йозефа Хааса 86
Gremien des Deutsch-Russischen Forums e.V. 89 Правление и попечительский совет 89
Германо-Российского Форума
4 5
Pressespiegel 91
Обзор прессы 91
Dank an unsere Förderer 94
Спонсоры 94
Bildnachweis 96
Фотографии 96
Ernst-Jörg von Studnitz
Grußwort des Vorsitzenden
Verehrte Mitglieder und Freunde des Deutsch-Russischen Forums!
Hiermit legt Ihnen das Deutsch-Russische Forum den Bericht über das
17. Jahr seiner Arbeit für die Förderung der deutsch-russischen Beziehungen
im nicht staatlichen Bereich vor. Wie in den vergangenen Jahren wird
schwer punkt mäßig nicht über einzelne Veranstaltungen berichtet. Das ist
die Aufgabe der regelmäßig im Laufe des Jahres erscheinenden Infobriefe.
Der Jahresbericht bietet die Möglichkeit, besonders wichtige und deshalb
her vor stechende Reden und Vorträge in Bezug auf die deutsch-russischen
Ernst-Jörg von Studnitz
6 7
Beziehungen im Wortlaut zu dokumentieren. An diesem Brauch wollen wir
fest halten, weil dadurch über die Jahre eine wichtige Dokumentation ent-
standen ist.
Diesem Jahresbericht sollen einige Gedanken zu dem großen Thema der
Mo dernisierungspartner schaft vorangeschickt werden, das die beiderseiti gen
Beziehungen beherrscht und gestaltet. Die darin angesprochene Part ner -
schaft zum Zwecke der Modernisierung Russlands, denn darum handelt es
sich, hat verschiedene Facetten, unter denen dem Forum nur in dem zivil-
ge sell schaftlichen Bereich eine Aufgabe zukommt. Primär springt, wenn von
Mo dernisierung die Rede ist, die Wirtschaft ins Auge. Dort liegen auch die
wich tigs ten, gerade auch von der deutschen Wirtschaft gesehenen und an ge -
nom menen Aufgaben. Hier gibt es miteinander übereinstimmende Inte res sen,
so dass von einer echten Partnerschaft gesprochen werden kann. Das gilt
auch für die den gleichen Zwecken dienende Zusammenarbeit im Bereich der
Wissen schaft. Auch für die politischen Beziehungen im engeren Sinne gibt es
Modernisierungsbedarf. Das wird besonders deutlich im Bereich der Sicher-
heits politik, die sich in der heutigen Zeit nur partnerschaftlich als gemeinsame
Sicher heit verstehen kann.
Gegenüber diesen Bereichen erreichter Partnerschaft befinden sich die
zivilgesellschaftlichen Beziehungen erst im Zustand sich allmählich realisie-
render Partnerschaft, so dass noch Handlungsbedarf besteht. Das hat seinen
Grund in dem historisch begründeten unterschiedlichen Entwicklungsstand
der demokratischen und zivilgesellschaftlichen Institutionen. Sie werden ver -
schie den bewertet und daraus folgt ihre jeweils andere Bedeutung. Einrich -
tungen der politischen Bildungsarbeit, die es gegenwärtig kaum in Russ land
gibt, oder es sind nur solche, die demokratische Vielfalt verleugnend nur einer
politischen Denkrichtung dienen, haben nach 1945 eine entscheidende Rolle
für den Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland gespielt.
Dieser Erfahrung entspringt der Impuls, ähnliche Institutionen in
Russland entstehen zu sehen. Die deutschen politischen Stiftungen leisten hier-
bei wichtige Grundlagenarbeit, die das Forum mit seinen Seminaren mit der
Moskauer Schule für Politische Studien seinerseits erbringen will. Hier gilt es,
Vorbehalte in Russland gegenüber politisch ausgerichteten NGOs abzubauen.
Die Notwendigkeit von NGOs im sozialen Bereich wird schon allein deshalb
anerkannt, weil die enormen Aufgaben im Bereich sozialer Betreuung in allen
Alters- und Schicksalsgruppen mit staatlichen Mitteln nicht geleistet werden
können. Die Nützlichkeit der Kooperation mit deutschen NGOs sozialer
Orientierung wird deshalb russischerseits anerkannt, wenn auch oftmals auf
lokaler Ebene das Verständnis für die notwendige Unterstützung solcher Ini-
tia tiven fehlt. Hier gilt es, moderne Ideen zu vermitteln. Schwieriger ist die
Koope ration mit politischen, oftmals auf die Sicherung von Menschenrechten
oder Umweltinteressen ausgerichteten NGOs. Das andere Verständnis poli-
tischer Macht in Russland, die nicht durch widerstreitende Interessen in
Frage gestellt werden darf, bestreitet die Legitimität politischer NGOs, mit
der Folge, dass deutsche politische NGOs in der Zusammenarbeit mit rus-
sischen Partnern behindert oder ganz davon ausgeschlossen werden. Hier
bedarf es langfristiger, geduldiger Überzeugungsarbeit vom Wert und der
Un ver zichtbarkeit bürgerlichen Engagements in allen Bereichen des zivilen
und politischen Lebens. Am überzeugendsten wirken gute Beispiele. Hier hat
das Deutsch-Russische Forum in der Förderung von Städtepartnerschaften ein
wir kungsvolles Instrument. Engagierte Bürger können am besten beweisen,
dass ihr Wirken dem Staat nicht abträglich ist, sondern im Gegenteil Zu frie -
denheit der Bürger schafft, weil sie erfahren, dass ihre Mitarbeit ge wünscht
und geschätzt wird. Bei der Städtepartnerkonferenz im April 2011 in Rothen-
burg ob der Tauber wird diese Motivation eine treibende Kraft für wei tere
bilaterale Kooperation sein. Das schwierigste Aufgabenfeld bleibt dort be -
stehen, wo im partnerschaftlichen Geist Zugang gesucht werden muss zu den
po litischen Gewalten in Russland, um bei ihnen allmählich Verständnis für
die Notwendigkeit zu erwecken, menschenrechtliche Initiativen nicht nur
zuzulassen, sondern auch zu fördern. Erst dadurch entsteht wahre Demo-
kratie, die sich nicht in Wahlprozeduren erschöpfen darf. Wenn das menschli-
che Individuum als zentrale Aufgabe staatlichen Handelns verstanden wird,
erstarkt damit von selbst das Verständnis für den Rechtsstaat.
Es ist eine gelebte Partnerschaft für Modernisierung, wenn im stän-
digen zivilen Dialog zwischen Deutschen und Russen die tragenden und
zivilen Frieden stiftenden Elemente zivilgesellschaftlichen Handelns bewusst
gemacht werden und sich Schritt für Schritt in die politische Wirklichkeit um -
setzen lassen. Der Weg dazu ist allein der Dialog, der den Partner als gleich-
wertig anerkennt, nicht aber Vorhaltung und Belehrung.
Für eine solche Arbeit zähle ich auf Ihrer aller Unterstützung und danke
allen für das bisher in unserem beiderseitigen Interesse hierfür Geleistete.
Dr. Ernst-Jörg von Studnitz
Februar 2011
Эрнст-Йорг фон Штуднитц Приветственное слово председателя правления
Многоуважаемые члены и друзья Германо-Российского Форума!
Германо-Российский Форум представляет Вам отчет за 17-й год работы на благо развития германо-российских отношений в неправительственной сфере. Как и в предыдущие годы, основной упор будет сделан не на отдельные мероприятия – это является задачей информационных писем, регулярно рассылаемых в течение года. Годовой отчет, в свою очередь, выделяет и дословно документирует наиболее значимые доклады и выступления в области германо-российских отношений. Мы хотим и в дальнейшем придерживаться этой традиции, благодаря которой за прошедшие годы была создана обширная документация.
Предваряя годовой отчет, я хотел бы затронуть важную тему партнерства в области модернизации, поскольку эта тема является главенствующей и формирующей для наших взаимоотношений. Партнерство, имеющее целью модернизацию России, – поскольку именно об этом идет речь, – имеет различные ракурсы; причем нашему Форуму отведена определенная роль в общественно-гражданской сфере. Если речь заходит о модернизации, в первую очередь нужно упомянуть экономику. В этой области лежат наиважнейшие задачи, принятые на себя в том числе и германской экономикой; здесь имеются обоюдные интересы, позволяющие говорить об истинном партнерстве. Это относится также и к сотрудничеству в сфере науки, преследующему сходные цели. Политические взаимоотношения, в узком смысле этого понятия, в свою очередь также нуждаются в модернизации. В особенности это можно отнести к сфере международной безопасности, которую в современном мире невозможно трактовать иначе как партнерство по достижению коллективной безопасности.
По сравнению с перечисленными областями, в которых партнерство можно считать достигнутым, взаимоотношения в общественно-гражданской сфере находятся скорее в процессе постепенного становления, требующего определенных усилий. Это объясняется исторически обоснованными различиями в развитии демократических и общественно-гражданских органов, значение которых по-разному оценивается и которые соответственно имеют различный удельный вес в обществе. В России, к примеру, на данный момент практически не имеется организаций по распространению политического образования, – или же только те, что представляют одно-единственное направление, отрицая тем самым демократический плюрализм. В Германии, напротив,
8 9
такие учреждения сыграли решающую роль в становлении демократии и правового государства после 1945 года. Обладая подобным опытом, мы были бы рады появлению таких организаций также и в России. Германские политические учреждения проводят в этом плане важную основополагающую работу, которую Форум, в свою очередь, стремится поддержать при помощи семинаров, проводимых совместно с Московской школой политических исследований.
При этом мы должны приложить усилия, чтобы развеять имеющиеся в России сомнения по поводу политически направленных неправительственных организаций (НПО). Необходимость НПО в социальной сфере не оспариваривается хотя бы уже потому, что колоссальная задача социального обеспечения всех возрастных и прочих групп при помощи государственных средств не представляется выполнимой. По этой причине, – хотя на локальном уровне зачастую и приходится сталкиваться с нехваткой понимания и поддержки подобных инициатив, – сотрудничество с социально направленными германскими НПО в общем и целом признается выгодным российской стороной. В этом плане важной задачей является распространение современных идей. Сложнее выглядит ситуация, если речь заходит о сотрудничестве с политически направленными НПО, зачастую ставящими своей целью защиту прав человека или охрану окружающей среды. Сомнение в легитимности политических НПО произрастает из российского понимания политической власти как данности, не подлежащей пересмотру со стороны каких-либо противоречащих ей интересов. Вследствие этого германские политические НПО, при попытке сотрудничества с российскими партнерами, наталкиваются на сопротивление или даже на запрет деятельности. Требуется продолжительная, кропотливая работа, чтобы убедить российскую сторону в необходимости участия граждан во всех сферах общественной и политической жизни. Наиболее убедительными служат здесь положительные примеры. Германо-Российский Форум располагает действенным инструментом, оказывая поддержку партнерству городов. Активные, заинтересованные граждане могут лучшим образом доказать, что их влияние никоим образом не идет во вред государству; что их деятельность, напротив, служит общественному благополучию, поскольку дает им ощущение востребованности и значимости. На конференции городов-партнеров в апреле 2011 в г. Ротенбург-на-Таубере, эта идея послужит движущей силой для дальнейшего развития двустороннего партнерства.
Наиболее сложной задачей по-прежнему является поиск партнерского подхода к российским политическим силам, с целью, чтобы они постепенно осознали необходимость не только дозволения, но и поддержки организаций по защите прав человека. Только таким
образом может возникнуть подлинная демократия, не ограничивающаяся одними лишь избирательными процедурами. Если человек как таковой сделается главной задачей государственной деятельности, само собой окрепнет и приятие правового государства в общественном сознании.
Живое, деятельное партнерство в целях модернизации состоит в том, чтобы в условиях постоянного гражданского диалога между немцами и россиянами выявлялись, а также шаг за шагом претворялись в политическую реальность те важнейшие элементы общественно-гражданской деятельности, которые поддерживают общество и созидают гражданский мир. Один лишь равноправный, уважительный диалог, и никоим образом не упреки или поучения, служит верным путем в этом направлении.
Я призываю Вас к всесторонней поддержке подобной деятельности и выражаю всем Вам свою благодарность за достигнутые успехи на благо нашим обоюдным интересам.
Д-р Эрнст-Йорг фон Штуднитц Февраль 2011 г.
10 11
Impressionen 2010 Bпечатления 2010
12 13
Martin Hoffmann
Bericht des Geschäftsführenden Vorstandes
1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010
Sehr geehrte Mitglieder,
für die deutsch-russischen Beziehungen, und für den Dialog auf zivil-
ge sell schaftlicher Ebene ganz besonders, war das Jahr 2010 außerordentlich
erfolg reich. Diese Feststellung ist alles andere als selbstverständlich, denn die
wirt schaftlichen Rückschläge in beiden Ländern mussten bewältigt werden. Die
großen Umwälzungsprozesse in Tunesien und Ägypten, aber auch die zurück -
liegenden Proteste in einigen EU-Ländern zeigen, dass der Dialog mit den
Martin Hoffmann
14 15
Bürgern und die Einbindung ihrer Ideen konstituierend für gesellschaftlichen
Wandel sind. Dies gilt sowohl nach innen als auch für die Zusammenarbeit
der Menschen über die Grenzen hinweg. Hier bietet die deutsch-russische
Zu sammenarbeit ein außergewöhnlich positives Beispiel. Die Gründe hierfür
liegen vor allem in der seit Jahrzehnten vorbildlichen Netzwerkarbeit. Die
Intensität des Dialogs der beiden Länder manifestiert sich im Renommee der
Akteure und der Originalität der Aktionen. Diese haben Signal- und Sym-
bol charakter und machen in der Öffentlichkeit sichtbar, welche Bedeutung
Russland für Deutschland und ein gefestigtes Europa zukommt. Entscheidend
jedoch für die Wirkungskraft der gemeinsamen Initiative ist das weit gespannte
Netz kommunaler Partnerschaften sowie die Vielzahl politischer und privater
Stiftungen und nichtstaatlicher Einrichtungen in Deutschland und Russland.
Den Erfolg solcher auf Dauer angelegten Aktivitäten belegt beispielswei-
se unser Alumni-Portal „Hallo Deutschland!“. Die Zahl von mehr als zehn-
tausend hier registrierten ehemaligen russischen Teilnehmern an deutschen
För der pro gram men zeugt davon, welch immenses Potenzial in unseren Län -
dern aus dem Bürgerdialog geschöpft werden kann. Die besondere Qualität der
deutsch-russischen Beziehungen liegt darin, dass die vielfältigen Initiativen –
in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien, in Sport und Kultur – Säulen
des Vertrauens schaffen, die sich zu einem tragenden Bauwerk fügen. Der
Pe ters burger Dialog würdigt und stärkt diese Arbeit, indem er das politische
Commi t ment des russischen Präsidenten und der deutschen Bundeskanzlerin
zur Geltung bringt. Hier wird anschaulich demonstriert, dass sich gesellschaft-
licher Wandel nur in einem engagierten konstruktiven Dialog von Re gie ren -
den und Bürgern vollziehen kann.
Die Beteiligung sowohl deutscher als auch russischer Mitglieder an der
Arbeit des Forums hat einen qualitativen und quantitativen Sprung ermöglicht.
Das Angebot, am Forum mitzuwirken und neue Initiativen anzustoßen, er -
fährt großen Zuspruch, der sich exemplarisch an der Rekordbeteiligung
Lutz und Maria Pfannenstiel mit den Gewinnern des Bundescup 2010
beim diesjährigen Mitgliedertreffen in Russland ablesen lässt, der aber auch
am allseits regen Interesse für die mannigfaltigen Aktivitäten des Deutsch-
Russischen Forums spürbar wird.
Hand in Hand: Initiative für die deutsch-russische Partnerschaft
Mehr als 550 Mitglieder und Gäste fanden sich am 11. März auf dem
zweiten Mitgliedertreffen des Forums im Moskauer Hotel Baltschug Kem-
pinski zur Abschlussveranstaltung mit Alexej Mordaschow und Gerhard
Schröder ein. Eine überwältigende Resonanz, die zeigt, wie sehr das Thema
der deutsch-russischen Partnerschaft die Zivilgesellschaften in beiden Län-
dern bewegt. Ganz in diesem Sinn warb der Altbundeskanzler in seinen Aus-
führungen über Herausforderungen und Chancen dieser Partnerschaft für ein
Assoziierungsabkommen zwischen EU und Russland und eine stärkere gegen-
seitige Verflechtung der Wirtschaften und Gesellschaften.
Wie sehr dieses Zusammenspiel durch das Wirken von Einzelpersönlich-
keiten befördert werden kann, kam auf der Jahresmitglieder versammlung am
31. März in Berlin zum Ausdruck, auf der der Unternehmer Nikolaus Knauf
in einem Festakt mit dem Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis für deutsch-
russische Verständigung ausgezeichnet wurde. In seiner Laudatio beschei-
nigte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Klaus
Mangold dem Preisträger, die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen
wie kaum ein anderer mitgeprägt und mit seinem gesellschaftlichen Verant-
wor tungs bewusstsein wesentlich zum guten Ansehen der deutschen Wirtschaft
in Russland beigetragen zu haben.
Die Jahreskonferenz des Deutsch-Russischen Forums spannte den
Rahmen der Länderzusammenarbeit konsequent weiter und lud Vertreter aus
Deutschland, Polen und Russland – unter anderen Andreas Schockenhoff,
Koordinator für deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit,
Dr. Friedrich Joseph Haass-Preisverleihung 2010 an Nikolaus Knauf (2.v.l.)
16 17
Konstantin Kossatschow, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses der
Staatsduma und Andrzej Halicki, Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige
Angelegenheiten im Sejm – zum 29. September ins Auswärtige Amt, um über
die Rolle der drei Staaten bei der Neuausrichtung der Ostpolitik der Euro-
päischen Union zu diskutieren und die Chancen und Grenzen der Östlichen
Partnerschaft auszuloten.
Mit vereinten Kräften: Arbeit an der Gesellschaft der Zukunft
Deutsche und Russen, die heute ihre vielfältigen Beziehungen so dy -
na misch ent wickeln, verbindet eine wechselvolle Geschichte, aus der eine
ge mein sa me Verantwortung für die Zukunft erwächst. Beide Partner sind
sich angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die Gesellschaften
Deutschlands und Russlands im 21. Jahrhundert stehen, der Notwendigkeit
eines vertrauensbildenden, auf die Zukunft gerichteten Dialogs bewusst. Der
Petersburger Dialog als zentrales deutsch-russisches Gesprächsforum hat
sich im zehnten Jahr seines Bestehens dieser Aufgabe angenommen. Die Jubi -
läums konferenz behandelte vom 13. bis 15. Juli in Jekaterinburg unter dem
Leit thema Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahrzehnt eingehend
alle Fassetten der zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklung beider Länder.
Auf der abschließenden Plenarsitzung unterstrichen Bundeskanzlerin Angela
Merkel und Präsident Dmitrij Medwedew die Bedeutung des Petersburger
Dialogs für beide Gesellschaften und sicherten ihre Unterstützung auch für
das kommende Jahrzehnt zu.
Der gemeinsame Blick auf die Herausforderungen von morgen stand auch im
Fokus der 12. Potsdamer Begegnungen in der Brandenburgischen Staats kanz lei.
Un ter der Schirmherrschaft des neuen Bundespräsidenten Christian Wulff
sannen deutsche und russische Wissenschaftler, Publizisten und Literaten vom
4. bis 6. Juli gemeinsam über Wünschenswerte Zukünfte nach, wobei die Dis kus -
sions schwerpunkte auf die Bereiche Bildung und Energieversorgung gelegt wurden.
Wiktor Subkow, Lothar de Maizière, Angela Merkel, Dmitri Medwedew
Wie sehr die gesellschaftlichen Entwicklungen der Zukunft und ihre Im -
pli kationen für das Verhältnis von Deutschen und Russen auch die politischen
Akteure bewegt, kam in der Vortragsveranstaltung mit Philipp Mißfelder,
Außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Robert
Schlegel, Mitglied des Duma-Ausschusses für Informationspolitik und Infor -
ma tions techno logien, im November zum Ausdruck. Den Blick der beiden
Ver tre ter der jungen Generation in die Zukunft der deutsch-russischen Partner-
schaft – so das Veranstaltungsmotto – ergänzte im Dezember Bot schaf ter
Vladimir Grinin um seine Gedanken zu den gesellschaftlichen Aspekten der
deutsch-russischen Modernisierungspartnerschaft.
Gut unterrichtet: Know-How für die Praxis
Die Grundlagen für die Zukunft der deutsch-russischen Beziehungen
werden im Hier und Jetzt gelegt: Heute das notwendige Wissen übereinander
zu haben, bedeutet mit dem Rüstzeug für den gemeinsamen Erfolg von mor-
gen ausgestattet zu sein. Das Forum setzt dabei auf qualifizierte In forma tion
aus erster Hand. So präsentierte der Politikwissenschaft ler Andrej Rjabow
vom Moskauer Carnegie Center im Februar eine detaillierte Analyse der
Situation in Russland nach der Finanzkrise. Alexej Samochwalow, Direktor des
Nationalen Forschungszentrums für Radio und Fernsehen, verschaffte den
Gästen des Forums im Mai tiefere Einsichten in die Renaissance der natio-
nalen Idee in Russland und deren Rolle in den Medien und der Politik wissen-
schaft ler Pjotr Fedossow lenkte im Juni die Aufmerksamkeit auf Das Tandem
Medwedew/Putin und die Modernisierung Russlands.
Mit der im Westen mit Besorgnis beobachteten Praxis der Rechts an wen-
dung in Russland setzte sich Jelena Lukjanowa, Mitglied der Gesell schafts -
kam mer der Russischen Föderation, im Oktober auseinander. In ihrem in der
Berliner Bosch-Repräsentanz gehaltenen Vortrag bewertete die Moskauer
Jura-Professorin die derzeitige Situation als »äußerst beunruhigend«. Der
Teilnehmer des Bundescup »Spielend Russisch lernen« 2010
18 19
Präsident der Russischen Eisenbahnen Wladimir Jakunin schlug unter der
Über schrift Deutschland und Russland: Wirtschaftliche Zusammenarbeit und gesell-
schaftliche Herausforderungen einen größeren Bogen und legte im September
seine Sicht auf die unterschiedlichsten Aspekte der gegenseitigen Beziehungen
dar.
Gut gerüstet: Akteure für die Beziehungen von morgen
Der Netzwerkgedanke hat sich insbesondere in der Nachwuchsarbeit,
die traditionell ein Hauptanliegen des Forums ist, nachhaltig bewährt.
Den Aus gangspunkt bilden dabei die Young-Leader-Seminare, deren
Teilnehmer im vergangenen Jahr vom 6. bis 10. Juli in Wolgograd und vom
23. bis 27. No vember in Frankfurt am Main die Themen Wirtschaftsstandort
Wolgo grad – Entwicklungspotenziale der südlichen Wolgaregion und Wertekanon
in der Wirt schaft – Neudefinition durch die Krise oder weiter wie bisher? disku-
tier ten.
Die Teilnehmer der Seminare sind seit 1995 im weit verzweigten Alumni-
Netzwerk Club Forum organisiert, in dem die Akteure der Beziehungen von
morgen ihre Kontakte pflegen und erweitern. Die Ehemaligen kamen im Juni
in Irkutsk und im November in Luxemburg zum Gedankenaustausch zusam-
men.
Eine feste Größe im Engagement des Forums für den Nachwuchs ist
in zwischen der in Zusammenarbeit mit dem Fonds Russkij Mir organisierte
Bundescup »Spielend Russisch lernen«, an dem sich 2010 unter der Schirm -
herrschaft von dreizehn Landesministern bundesweit 5.200 Schüler beteiligt
haben. Austragungsort des großen Finales der von Gazprom Germania und
Schalke 04 unterstützten Offensive für die russische Sprache war zum dritten
Mal die Arena in Gelsenkirchen. Die Initiative für mehr Russisch wird ergänzt
durch das Internetangebot «класс!» (»klass!«), das Russischlernenden und
Teilnehmer des 33. Young-Leader-Seminars in Wolgograd
ihren Lehrern – auch für den Unterricht – eine Fülle von sprachlich authen-
tischem Material zu Land und Leuten bietet.
Zu den etablierten Maßnahmen der Nachwuchsförderung zählen auch die
Praktika für junge russische Journalisten, in denen der Mediennachwuchs
Erfahrungen in deutschen Redaktionen und PR-Abteilungen sammeln kann.
Die Praktikanten werden in Fachseminaren und Workshops professionell
begleitet und weitergebildet.
Dieser Bericht kann das Programm des Deutsch-Russischen Forums mit
seinen zahlreichen Aktivitäten nicht en detail nachzeichnen und beschränkt
sich daher auf einige exemplarische Projekte, die illustrieren, in welcher Form
wir unseren Beitrag in den vielstimmigen Dialog der deutsch-russischen
Beziehungen einbringen. Autorität und Kompetenz unserer Arbeit verdanken
sich den aktiven Gremien und den sachkundigen und engagierten Mitgliedern,
auf die sich das Forum in beiden Ländern stützen kann. Dafür darf ich mich im
Namen der Geschäftsstelle bei Vorstand, Kuratorium und bei Ihnen, verehrte
Mitglieder, bedanken. Uns ermutigen Ihre Unterstützung und Expertise, die
Rolle einer tragenden Säule des Bürgerdialogs mit Russland täglich von neuem
auszufüllen.
Martin Hoffmann
Februar 2011
Die Gremien des Deutsch-Russischen Forums e.V. traten im Jahr 2010
wie folgt zusammen:
Jahresmitgliederversammlung 31. März 2010
Vorstand 11. März 2010
17. Mai 2010
26. August 2010
25. November 2010
Kuratorium 25. November 2010
20 21
Отчет исполнительного директора и члена правления Мартина Хоффманна за период с 1 января по 31 декабря 2010 г.
Многоуважаемые члены Германо-Российского Форума!
2010 год явился необычайно успешным для развития германо-российских отношений и в особенности для диалога на общественно-гражданском уровне. Это ни в коей мере не было само собой раз уме ющимся, поскольку обеим странам пришлось столкнуться с экономическими проблемами. Значительные перемены в Тунисе и Египте, а также и имевшие место акции протеста в отдельных странах ЕС наглядно демонстрируют, что диалог с гражданами и влияние их идей служат делу общественного развития – как для самих стран, так и в рамках сотрудничества, выходящего за границы государств. Германо-российское партнерство является здесь необычайно позитивным примером. Основой сему служит в первую очередь превосходная сеть коммуникации, вот уже многие десятилетия существующая меж ду Германией и Россией. Интенсивность диалога отражается
как в высокой репутации его участников, так и в оригинальности мероприятий, обладающих сигнальным и символическим характером и демонстрирующих широкой общественности значение России для Германии и для прочной Европы. Решающим фактором в плане эффективности совместной инициативы является широкая сеть коммунальных партнерств, равно как многообразие политических и частных учреждений и негосударственных организаций в Германии и в России.
Успех подобных долгосрочных мероприятий доказывает, к примеру, наш портал выпускников (так называемых алюмни) «hallo Deutschland!». Здесь зарегистрированы более 10.000 россиян, в свое
Потсдамские встречи 2010 г.
время принявших участие в различных германских программах. Это свидетельствует об огромном потенциале, который мы можем почерпнуть для обеих наших стран из гражданского диалога. Особая ценность германо-российских отношений заключается в том, что разнообразные мероприятия – будь то в области экономики, политики, науки, средств массовой информации, спорта или культуры – служат фундаментом доверия, который может стать прочной основой дальнейшему развитию. «Петербургский диалог» по достоинству ценит и поддерживает эту деятельность, открыто подчеркивая зна-чение политических деклараций со стороны Президента России и Федерального канцлера Германии и давая таким образом понять, что развитие общества неразрывно связано с заинтересованным, конструктивным диалогом между правительством и гражданами.
Участие как германских, так и российских членов в работе Форума сделало возможным рывок в качественном и в количественном отношении. Мы являемся свидетелями бурной реакции в ответ на призыв присоединиться к Форуму и выступить с новыми инициа тивами. Доказательством тому является беспримерное число участников на
Встрече членов в России в этом году, а также и общий повышенный интерес к разнообразным мероприятиям Германо-Российского Фо -рума.
Взявшись за руки: инициатива для германо-российского
партнерства
В ходе второй Встречи членов Германо-Российского Форума, более 550 членов и приглашенных собрались 11-го марта в московской гостинице «Балчуг Кемпински» на заключительное мероприятие с участием Алексея Мордашова и Герхарда Шрёдера. Этот колоссальный резонанс явно демонстрирует, сколь волнующей является
на переднем плане: Андреа фон Кнооп, Алексей Мордашов, Эрнст-Йорг фон Штудниц,
Герхард Шрёдер (слева на право)
тема германо-российского партнерства в гражданских обществах обеих стран. Развивая это направление, бывший Федеральный канцлер Германии агитировал в своем докладе о шансах и вызовах указанного партнерства за Соглашение об ассоциации между ЕС и Россией, а также за усиление взаимного влияния в экономических и общественных сферах.
Неоценимая значимость, которую деятельность граждан может приобрести в области взаимного сотрудничества, была продемон-стрирована на Годовом собрании членов Германо-Российского Форума, состоявшемся 31-го марта в Берлине. Премией д-ра Фридриха Йозефа Хааза «За особый вклад в развитие германо-российских отношений» был торжественно награжден предприниматель Николаус Кнауф. Как подчеркнул в своей хвалебной речи председатель Восточного комитета германской экономики Клаус Мангольд, награжденный оказал беспримерное влияние на развитие германо-российских экономических отношений, а также внес, благодаря своему гражданскому чувству ответственности, важный вклад в становление доброй репутации германской экономики в России.
29-го сентября, в ходе Годовой конференции Германо-Российс-кого Форума, последовательно раздвигающей рамки сотрудничества между странами, в Федеральное министерство иностранных дел были приглашены представители Германии, Польши и России. На встрече обсуждалась роль трех государств в обновлении Восточной политики Евросоюза, а также шансы и границы Восточного партнерства. В числе приглашенных присутствовали Андреас Шокенхофф, координатор германо-российского общественного сотрудничества; Константин Косачев, председатель комитета по международным делам Госдумы; а также Анджей Халицки, председатель комитета по международным делам польского сейма.
22 23
Премия д-ра Фридриха Хааcа 2010 г.
Общими усилиями: на благо обществу будущего
Граждане Германии и России, поддерживающие сегодня столь динамичные и разнообразные отношения, связаны между собой про-шлым, полным исторических поворотов. Это должно послужить истоком совместной ответственности за будущее. В виду важнейших вызовов, стоящих перед обществами Германии и России в XXI-м веке, обе стороны сознают необходимость диалога, основанного на доверии и обращенного в будущее. На десятом году своего существования в качестве основного германо-российского дискуссионного форума, эту задачу взял на себя «Петербургский диалог». На юбилейной конференции, проходившей с 13-го по 15-е июля в Екатеринбурге под лозунгом «Российское и германское общества в следующем десяти-
летии», были со всех сторон рассмотрены перспективы общественного развития обеих стран. На заключительном пленарном заседании Феде -ральный канцлер Германии Ангела Меркель и Прези дент Российской Федерации Дмитрий Медведев еще раз подчеркнули особую роль «Петербургского диалога» для обоих обществ и заверили его в своей поддержке на грядущие десять лет.
Общий взгляд на вызовы будущего находился в центре внимания также и на 12-х Потсдамских встречах, состоявшихся в Государственной канцелярии в Бранденбурге. Под патронажем нового Федерального президента Германии Кристиана Вульффа, немецкие и российские ученые, публицисты и литературные деятели делились размышлениями на тему «Образы желаемого завтра». В качестве основных вопросов в дискуссиях обсуждались образование и энергоснабжение.
В какой степени перспективы общественного развития в будущем и его последствия для взаимоотношений между немцами и россиянами занимают умы в том числе и политических деятелей,
Филип Мисфельдер, Эрнст-Йорг фон Штудниц, Роберт Шлегел
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было продемонстрировано на семинаре «Новое поколение – будущее
российско-германского партнерства», организованном Форумом в ноябре. Высказывания молодых докладчиков Филиппа Мисфель-дера, эксперта парламентской фракции ХДС/ХСС по вопросам внешней политики, и Роберта Шлегеля, члена Комитета Госдумы по информационной политике, информационным технологиям и связи, были дополнены в декабре выступлением посла Владимира Гринина. Он поделился своими соображениями о гражданских аспектах российско-германского партнерства в сфере модернизации.
На славу обучены: ноу-хау для практического применения
Основы будущего германо-российских отношений закладываются уже сегодня: кто сегодня обладает необходимыми знаниями друг о друге, будет завтра вооружен для совместного успеха. Особое значение Форум придает квалифицированной информации из первых рук. Так, политолог Андрей Рябов из московского Центра Карнеги представил в феврале подробный анализ посткризисной России в докладе «Россия
перед вызовами посткризисного мира». В мае, директор Национального
исследовательского центра радио и телевидения Алексей Самох валов рассказал приглашенным о возрождении национальной идеи в России и о ее роли в средствах массовой информации; а политолог Петр Федосов обратил в июне внимание собравшихся на «Тандем Медведев/
Путин и модернизацию России».
Практику применения права в России, за которой не без тревоги следят западные наблюдатели, выбрала своей темой в октябре Елена Лукьянова, член Общественной палаты РФ. В своем докладе в представительстве Боша в Берлине, профессор юридических наук из Москвы обозначила актуальную ситуацию как «чрезвычайно тревожную». Президент «Российских железных дорог» Владимир
Андрей Рябов
Якунин выступил в сентябре со своими размышлениями на самые различные аспекты российско-германских взаимоотношений под заголовком «Германия и Россия: экономическое сотрудничество и
общественные вызовы».
При всей амуниции: действующие лица завтрашних отношений
Обширная сеть контактов и коммуникации доказала свою надежную эффективность в особенности при работе с молодым поколением, которую Форум традиционно видит одной из своих основных задач. Исходным пунктом здесь являются Семинары для молодых лидеров. В прошлом году их участники обсуждали, с 6-го по 10-е июля в Волгограде и с 23-го по 27-е ноября во Франкфурте на Майне, такие темы, как «Экономический потенциал Волгограда: Шансы
развития Южного Поволжья» и «Канон ценностей в экономике: новое
определение под влиянием кризиса, или далее как прежде?»
Участники Семинаров с 1995 г. основали разветвленную сеть коммуникации Клуб Форум. При помощи этого сообщества
алюмни (выпускников) действующие лица завтрашних отношений поддерживают и развивают свои контакты. В июне в Иркутске и в ноябре в Люксембурге были организованы встречи выпускников, на которых бывшие участники Семинаров обменялись мнениями.
Прочное место в работе Форума с подрастающим поколением занимает Федеральный кубок «Учить русский играя», орга-низованный совместно с фондом «Русский Мир». В 2010 г. в нем, под патронажем 13-ти земельных министров, приняли участие 5200 германских школьников. Большой финал в схватке за владение русским языком в третий раз состоялся, при поддержке со стороны Газпрома Германия и Шальке 04, на стадионе в Гельзенкирхене.
34-ый семинар молодых лидеров во Франкфурте-на-майне 2010 г.
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Инициативу за распространение русского языка дополняет интер нет-портал «класс!», предоставляющий ученикам и учителям аутентичный языковой материал о стране и людях, в том числе и в качестве дидак-тического материала для занятий.
В плане работы с молодежью зарекомендовали себя также стажировки молодых российских журналистов, в ходе которых молодые работники СМИ набираются опыта в немецких редакциях и PR-отделах. Практиканты получают профессиональную поддержку и повышают свою квалификацию на специальных занятиях и семинарах.
Разумеется, этот отчет не может передать всю полноту программы Германо-Российского Форума с его многочисленными мероприятиями. Поэтому мы остановились лишь на нескольких показательных про-ектах, которые демонстрируют наш вклад в многоголосый диалог российско-германских отношений. Значимости и компетентности нашей деятельности мы обязаны активному участию органов правления, а также сведущим и заинтересованным членам, служащим
надежной опорой нашему Форуму в обеих странах. За это мне хочется от лица нашего бюро выразить глубокую благодарность правлению, попечительскому совету и всем Вам, уважаемые члены Форума. Ваша поддержка и совет побуждают нас снова и снова выполнять роль опорного столпа в деле гражданского диалога между Германией и Россией.
Мартин Хоффманн февраль 2011 г.
участники Федерального кубока «Учить русский играя»
Gerhard Schröder
Herausforderungen und Chancen
für die Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland
Vortragsveranstaltung in Zusammenarbeit
mit der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bin Ihrer Einladung gerne gefolgt, denn ich bin überzeugt, dass Or -
gani sationen wie das Deutsch-Russische Forum für die Beziehungen un serer
beiden Länder von großer Bedeutung sind. Unser gemeinsames Ziel muss sein,
die wechselseitige Verflechtung zwischen unseren beiden Ländern in Wirt -
Gerhard Schröder
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schaft, Politik und Zivilgesellschaft weiter zu entwickeln. Nur wenn das gelingt,
können wir auf Dauer Wohlstand und Frieden auf unserem Kontinent sichern.
Das Verhältnis zu Russland ist für Deutschland aus historischen Gründen
sehr wichtig. Wir kennen alle die gemeinsame Geschichte, die von Zeiten
engster Zusammenarbeit geprägt war, aber eben auch von Zeiten blutiger
Rivalität. War das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland vertrauens-
voll, stand es um den Frieden in Europa meist gut. War es von Misstrauen
und Feindseligkeit geprägt, war leider allzu häufig Krieg eine Folge. Das ist
die Lehre, die wir insbesondere aus dem 20. Jahrhundert zu ziehen haben.
Deswegen tritt Deutschland innerhalb der Europäischen Union dafür ein –
und zwar unabhängig davon, welche Parteien regieren –, besonders enge
Beziehungen zu Russland zu pflegen. Deutschland sucht gute Beziehungen zu
Russland, weil dies im Interesse Europas ist. Wir Europäer brauchen Russland,
ebenso wie Russland Europa braucht. Keine der großen internationalen
He raus forderungen, etwa der Klimawandel, die Energiesicherheit oder die
Kon flikte im Nahen und Mittleren Osten können ohne Russland gemeistert
werden. Und ohne Europas Hilfe wird Russland seinen Modernisierungsweg
in Wirtschaft und Gesellschaft nicht erfolgreich fortsetzen können.
Seit dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion hat sich die globale
Situation dramatisch verändert. Das bipolare internationale System ist zer-
brochen; neue Gefahren und Herausforderungen sind entstanden. Aber auch
Russland hat sich verändert. Russland ist nicht mehr der schwache Ver hand-
lungspartner, den wir aus den 90er Jahren des vergangenen Jahrtausends
ken nen. Damals war Russland durch einen Zerfall von Staatlichkeit gekenn-
zeichnet. Heute ist Russland ein selbstbewusstes Land, stabil im Innern und
auf Grund seines Rohstoffreichtums wirtschaftlich gestärkt.
Aber behandelt die internationale Politik Russland seiner Stärke, aber
auch seiner Würde entsprechend? Meine Antwort lautet: Nein. Das Verhalten
einiger westlicher Staaten, man braucht die US-Politik nicht zu verschwei-
Per Fischer, Alexander Golev
gen, war in den vergangenen zwei Jahrzehnten von Herablassung gegenüber
dem vermeintlich schwachen Russland geprägt. Mit dem Wechsel in der
US-Administration gibt es nun die Chance auf eine Umorientierung – weg
von der Konfrontation, hin zur Kooperation. Die ersten Schritte von Präsident
Obama, etwa der Verzicht auf die US-Raketen- und Radarsysteme in Ost eu-
ropa, waren richtig. Wenn dieser Weg fortgesetzt wird, dann besteht ins beson -
dere in der Sicherheitspolitik die Möglichkeit für eine enge und vertrauens -
volle Zusammenarbeit.
Es gibt genügend Themen, bei denen Europäer und Russen gemeinsa-
me Interessen haben – etwa bei der Abrüstung, der Nichtverbreitung von
Massen vernichtungswaffen, der Stabilisierung Afghanistans und bei der
Befriedung der unruhigen Kaukasus-Region. Der russische Präsident
Medwedew hat ein Konzept für eine euro-atlantische Sicherheitsarchitek tur
vor gelegt. Dieses Konzept bietet nach meiner Auffassung eine Basis für wei-
tere Verhandlungen.
Die Hand ist gereicht, und die Europäer und die NATO-Staaten täten gut
daran, diese Chance zu nutzen. Das betrifft auch die konkrete Zu sammen arbeit
zwischen NATO und Russland. Wir müssen akzeptieren, dass Russland – wie
die NATO auch – eigene Sicherheitsinteressen, auch Interessenssphären hat.
Konkret bedeutet das: Es muss nach meiner Auffassung klar sein, dass es
kei nen NATO-Beitritt Georgiens und der Ukraine geben kann. Ein solcher
Schritt würde nicht mehr, sondern weniger Sicherheit für Europa bringen. In
der Ukraine scheinen nach der Präsidentschaftswahl solche Planspiele der Ver -
gangenheit anzugehören. Georgien hat einen Krieg im Kaukasus vom Zaun
gebrochen – dies haben die unabhängigen Untersuchungen belegt. Kriegs hasa -
deure haben in der NATO nichts zu suchen; und dies sollte dem georgisch en
Präsidenten durch die NATO auch deutlich zum Ausdruck gebracht werden.
Russland hat geopolitisch eine große Bedeutung für Europa. Zu Beginn
des 21. Jahrhunderts erleben wir einen politischen und ökonomischen Aufstieg
Asiens, insbesondere von Indien und China. Die zentrale Frage für uns in
Europa ist: Welche Rolle wird unser Kontinent in Zukunft spielen? Unser
gemeinsames Ziel in Deutschland und in der EU muss sein, dass das vereinte
Europa neben den USA, China, Russland und Indien zu einem entscheiden-
den Pol in der globalen Politik wird. Das ist wichtig, weil Europa eine soziale,
wirtschaftliche, kulturelle und politische Gemeinschaft ist, wie es sie sonst auf
der Welt nicht gibt. Eine transnationale Einheit, die den Menschen ein Leben
in Freiheit, in Frieden, in Wohlstand und in Sicherheit ermöglicht. Und damit
ist sie ein Vorbild für andere Staaten und Regionen.
Die Europäische Union hat enorme wirtschaftliche und politische
Potenziale. Sie ist ein politischer Raum, der rund 30 Prozent der Weltwirtschaft
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vertritt und der größte Binnenmarkt der Welt mit rund 500 Millionen Ein-
wohnern ist. Und das wird gelegentlich ausgeblendet: Sie könnte auch eine
militärische Macht sein. Denn sie bringt immerhin rund ein Fünftel der glo-
balen Militärausgaben auf.
Derzeit schöpft die Europäische Union ihre politischen Potenziale nicht
hinreichend aus – um es einmal diplomatisch auszudrücken. Und vor Augen
geführt wurde uns dies eindrucksvoll beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen.
Dieser Gipfel hat zwei bemerkenswerte Resultate hinterlassen. Zum einen
das Scheitern in einer der wichtigsten globalen Fragen. Und zum anderen die
Machtlosigkeit der europäischen Staaten. In Kopenhagen waren die Europäer
an den Entscheidungen nicht beteiligt. Verhandelt haben am Schluss die USA,
China, Indien, Brasilien und Südafrika. Was sind die Konsequenzen für die
Europäische Union aus dieser politischen Demütigung in Kopenhagen?
Nach meiner Auffassung muss die EU drei Herausforderungen meistern,
damit sie zu einem Pol in der Weltpolitik werden kann: Um politisch hand-
lungsfähig zu sein, muss die Europäische Union im Inneren ihre Institutionen
weiter reformieren. Um ökonomisch stark zu sein, muss Europa sein weltweit
einzigartiges Sozialmodell bewahren. Und um ein globaler Faktor zu werden,
muss die EU strategisch wichtige Nachbarstaaten enger an sich binden.
Konkret: Die EU muss ihre Partnerschaft mit Russland vertiefen.
Russland hat weitreichende Interessen und Traditionen, die von Europa bis
Asien reichen. Aber in erster Linie sieht sich Russland als ein europäisches Land.
Und dies sollten wir Europäer als unsere Chance begreifen. Denn Russland hat
noch eine politische Alternative: Die Hinwendung nach Asien. Wir Europäer
müssen darauf achten, dass Russland sich nicht zu stark in diese Richtung ori-
entiert. Das ist weder politisch noch ökonomisch in unserem Interesse. Es wäre
auch nicht, davon bin ich überzeugt, im russischen Interesse. Denn auch für
Russland ist Europa ein verlässlicher und unverzichtbarer Partner.
Wilfried Bergmann im Gespräch
Russland und die Europäische Union sind als Wirtschaftspartner fürein-
ander von zentraler Bedeutung. Russlands Wirtschaftskraft ist in den vergan-
genen Jahren stark gewachsen. Und dies wird auch nach der Überwindung
der globalen Wirtschaftskrise wieder der Fall sein. Allerdings wissen wir
auch, dass Russland trotz dieser vordergründig hervorragenden Zahlen vor
großen wirtschaftlichen Herausforderungen steht. Der Modernisierungskurs
der Wirtschaft muss weiter vorangetrieben werden, damit die Abhängigkeit
von der Entwicklung der Rohstoffpreise reduziert wird. Russland muss seine
Infrastruktur zügig ausbauen, einen wettbewerbsfähigen Industriesektor
schaffen – insbesondere im High-Tech-Bereich. Die Modernisierung Russlands
kann nur gelingen, wenn inländisches wie ausländisches Kapital verlässliche
rechtliche Rahmenbedingungen vorfinden. Präsident Medwedew und Minis -
ter präsident Putin haben die Verbesserung des Rechtssystems, mehr Rechts-
staatlichkeit und die Bekämpfung der Korruption zu einer zentralen Aufgabe
für die nächsten Jahre erklärt. Das ist der richtige Weg, um das Ziel eines
stabilen, rechtsstaatlichen und prosperierenden Russlands zu erreichen.
Russland spielt auch eine zentrale Rolle dabei, wie wir die Energiever-
sor gung im globalen Zusammenhang sichern können. Die Nachfrage nach
fos silen Energieträgern wird in den kommenden 20 Jahren ansteigen. Das
hängt vor allem mit dem Bedarf in Indien und China zusammen. Die zentrale
Frage wird sein, wie Energiesicherheit und Energieversorgung international
gewährleistet werden können – und zwar fair, frei und bezahlbar. Denn die
Herausforderung betrifft ja nicht nur alleine die Energiepolitik, sondern vor
allem auch die Auswirkungen auf die Weltkonjunktur und das internationale
Sicherheitsgefüge.
Was können die Antworten auf diese Herausforderungen sein?
Erstens: Wir brauchen global eine nachhaltige Energiepolitik, die die
Ressourcen schont und uns unabhängiger macht von fossilen Energiequellen.
Mitgliedertreffen in Moskau
Dies geht nur, wenn wir global auf Energieeffizienz und Erneuerbare
Energien setzen. In Deutschland haben wir in den vergangenen Jahren eine
Wende in der Energiepolitik vollzogen. Deutschland ist sowohl bei der
Energieproduktivität als auch beim Einsatz Erneuerbarer Energien weltweit
führend. Dieses Potenzial und Know-How können deutsche Unternehmen
in Russland einbringen, um dem Land zu helfen, seine reichen regenerativen
Ressourcen zu nutzen und den Energieverbrauch zu senken.
Darüber hinaus gilt es zweitens die Versorgung mit fossilen Energieträgern
weiter zu diversifizieren. Ich bin der Auffassung, dass wir Europäer die besten
Voraussetzungen haben, diese Herausforderung zu meistern. Zum einen, weil
die meisten Staaten Europas über eine leistungsfähige Infrastruktur verfügen.
Und zum anderen, weil wir aufgrund unserer geographischen Lage einen ver-
hältnismäßig einfachen Zugang zu Energiequellen haben. Um unsere Position
zu wahren, müssen wir in Europa das Thema Energieversorgung – und damit
verbunden das Thema Energietransport – als gemeinsame europäische politische
Aufgabe betrachten. Das Ziel muss sein, die europäische Energiepolitik enger zu
vernetzen und die internationalen Energiepartnerschaften weiter zu vertiefen –
und das gilt vor allem für unseren wichtigsten Lieferanten: Russland.
Ich sehe keine Gefahr einer möglichen Abhängigkeit Europas von rus-
sischen Gas- und Öllieferungen. Der Anteil russischen Gases an den EU-
Gasimporten beträgt derzeit etwa 25 Prozent. Demgegenüber liefert Russland
jedoch weit über die Hälfte seiner Gasexporte an die Europäische Union.
Russland ist auf die Exporteinnahmen in einem viel größeren Maße angewie-
sen als Europa auf russisches Gas. Wenn von einer Abhängigkeit gesprochen
werden kann, dann von einer gegenseitigen. Die Gaskrisen 2006 und 2009 und
die Unterbrechung des Transportes des russischen Gases durch die Ukraine
haben jedoch deutlich gemacht, dass es ein Transitproblem gibt. Der damalige
Streit ging um Gaspreise und um Rechnungen, die seitens der Ukraine nicht
bezahlt wurden. Es handelte sich nicht um eine Lieferkrise, sondern um eine
Transitkrise. Eine Wiederholung in diesem Jahr scheint durch einen neuen
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Gerhard Schröder
Bild Tief 01
transparenten Liefervertrag und die finanzielle Unterstützung der Ukraine
durch den IWF abgewendet. Aber mittelfristig müssen wir reagieren, denn
80 Prozent der Lieferungen für Europa laufen über diese eine Leitung durch
die Ukraine. Und deswegen müssen wir zum einen soviel Transportrouten wie
möglich entwickeln – nicht nur aus Russland, sondern auch aus anderen Län-
dern – und auf eine Internationalisierung der Pipelines drängen. Das ist eine
der vordringlichen Aufgaben für die neue Europäische Kommission.
Eine Gefahr sehe ich jedoch: Wir Europäer versäumen es, uns den
Zu gang zu Energiequellen zu sichern. Asien und die USA sind hierbei Kon-
kurrenten. Es geht heutzutage nicht mehr darum, wie viel man für Energie zu
zahlen bereit ist. Es geht darum, dass man überhaupt noch Zugang zu Energie
hat. Wir sehen erste Änderungen in der russischen Energiepolitik, die für uns
Europäer Nachteile bringen könnten: Russland wird in den nächsten Jahren
zu nehmend mehr Gas und Öl nach Asien und in die USA liefern als nach
Europa.
Was müssen wir also tun? Zum einen müssen sich europäische Un ter -
nehmen in der Förderung in Russland verstärkt engagieren, wie es etwa ENI,
Total und Wintershall tun. Darüber hinaus gibt es in Russland eine große
Offenheit für ausländische Investitionen im Energiesektor.
Im Gegenzug dürfen wir Europa nicht vor russischem Kapital abschot-
ten. Denn gegenseitige Verflechtung führt zu gemeinsamen Interessen, mehr
Sicherheit und zur Öffnung der russischen Wirtschaft und Gesellschaft.
Zum anderen müssen wir auf eine weitere Diversifizierung bei den
Lieferanten und den Transportwegen achten – das betrifft insbesondere die
Erdgasversorgung. Wer über Energiesicherheit diskutiert, muss aber auch einen
Blick auf die Stabilität in den Erzeugerregionen werfen. Russland ist für Europa
seit fast vier Jahrzehnten ein verlässlicher Partner in der Energieversorgung.
Dies war während des Kalten Krieges so, dies war in den vergangenen Jahren
so und, ich bin sicher, dies wird auch in Zukunft so sein. Die Alternativen zu
Russland – der Nahe Osten und Nordafrika – sind keinesfalls verlässlicher. Das
Chaos im Irak, der Konflikt um das Atomprogramm des Iran und der Nahost-
Konflikt bedrohen unsere Versorgungssicherheit. Auch deswegen pflegen
Staaten wie Deutschland eine privilegierte Energiepartnerschaft mit Russland.
Denn es ist eine Garantie für eine sichere Energieversorgung.
Die Beziehungen zwischen Europäischer Union und Russland bezeich-
nen wir als eine »strategische Partnerschaft«. Und das gilt auch für die
deutsch-russischen Beziehungen. Allerdings muss man anmerken, dass dieser
Part ner schaft eine wirkliche strategische Tiefe fehlt. Nach meiner Auffassung
ist es an der Zeit, Russland enger an die europäischen Strukturen zu binden.
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Derzeit wird über ein neues Partnerschafts- und Kooperations-Abkommen
zwischen EU und Russland verhandelt. Das ist aber nicht ausreichend. Bei
Russ land wird es nicht um eine EU-Mitgliedschaft gehen, aber wir brauchen
eine Assoziierung. Da kann es dann um Felder wie die Handelsliberalisierung
bis hin zu einer Freihandelszone, gemeinsame Infrastrukturprojekte, einen
regel mäßigen und vertieften politischen Dialog, vereinfachte Visaregeln und
eine sicherheitspolitische Kooperation gehen. Wir erreichen damit eine Mo -
der nisierung – in Russland, das sich an unser Werte- und Rechtssystem annä-
hern wird. Und wir erreichen damit Stabilität – für unseren Kontinent, denn
gleiche Interessen führen in der Regel zu gemeinsamem Handeln.
Russland ist ein wichtiger Partner für Europa und für Deutschland – poli-
tisch, wirtschaftlich und kulturell. Umgekehrt setzt Russland nicht nur großes
Vertrauen, sondern auch große Hoffnungen auf Europa. Wir sollten sowohl
dieses Vertrauen als auch diese Hoffnungen nicht enttäuschen. Präsident
Medwedew hat ein ambitioniertes Programm vorgelegt, um Russland zu
modernisieren. Bildung, Forschung, Innovation und Infrastruktur sind die
zentralen Bereiche. Das Versprechen, die Rechtsstaatlichkeit zu fördern
sollten wir ernst nehmen. Wenn Russland auf diesem Weg, den im Jahr 1999
der damalige Präsident Putin eingeschlagen hat, fortschreitet, werden wir ei -
nen starken und verlässlichen Partner haben. Diese Chance müssen wir Euro -
päer nutzen. Der Weg führt dabei nicht über Konfrontation, sondern nur über
Kooperation.
Daher ist die Arbeit des Deutsch-Russischen Forums so wichtig. Sie leis-
ten einen Beitrag, dass sich beide Länder enger miteinander verflechten und
voneinander lernen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Gerhard Schröder
Bundeskanzler a.D.
Deutsch-Russisches Forum, Hotel Baltschug Kempinski
Moskau, 11. März 2010
Герхард Шрёдер Вызовы и шансы в партнерстве между Германией и Россией
Выступление на встрече, организованной Германо-Российским Форумом в сотрудничестве с Российско-Германской внешнеторговой палатой
Многоуважаемые дамы и господа!
Я с радостью принял Ваше приглашение, поскольку убежден, что организации, подобные Германо-Российскому Форуму, имеют огромное значение в плане взаимоотношений между нашими странами. Наша совместная задача состоит в дальнейшем развитии взаимосвязей между обеими странами в областях экономики, политики и гражданского общества. Только при успешном ее выполнении мы можем обеспечить прочный мир и благополучие на нашем континенте. Взаимоотношения с Россией играют для Германии важную роль с исторической точки зрения. Нам хорошо известна наша совместная история, включающая в себя эпохи тесного сотрудничества, но также
и периоды кровавых распрей. Во времена взаимного доверия между Германией и Россией во всей Европе, как правило, царил мир. Наступало время недоверия и вражды – к сожалению, в результате дело часто кончалось войной. Этот урок нам пришлось вынести в особенности из опыта XX-го века. Поэтому в Европейском Союзе Германия выступает за особо тесные взаимоотношения с Россией – причем вне зависимости от тех или иных правящих партий. Германия стремится к добрым отношениям с Россией, поскольку это в интересах Европы. Мы, европейцы, нуждаемся в России, равно как и Россия нуждается в Европе. Ни одна из крупных международных задач, будь то изменение климата, надежность энергетики или же конфликты на Ближнем и Среднем Востоке, не может быть решена без России. А Россия без помощи
Герхард Шрёдер, Эрнст-Йорг фон Штуднитц, Алексей Мордашов, (слева на право)
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Европы не сможет успешно продолжить путь модернизации экономики и общества.
С момента развала Советского Союза ситуация в мире драматически изменилась. Биполярная международная система раскололась; возни кли новые очаги угрозы и новые вызовы. Но и Россия изменилась. Россия не является больше слабым торговым партнером, как в 90-е годы прошлого тысячелетия. В то время Россия несла печать государственного распада. Сегодня Россия – уверенная в себе, внутренне стабильная и экономически окрепшая благодаря сырьевому богатству страна.
Но обходятся ли с Россией в международной политике адекватно ее силе, равно как и ее достоинству? На мой взгляд – никоим образом. Мнение некоторых западных государств – не обойдем умолчанием политику США – за последние двадцать лет было продиктовано высоко-мерием по отношению к якобы слабой России. Перемены в правящих кругах США позволяют надеяться на смену курса: от конфронтации к кооперации. Первые шаги президента Обамы в этом направлении –
как, к примеру, отказ от размещения американских ракет и радарных систем в Восточной Европе – были правильными. Если такая линия будет продолжена, то существует реальная возможность тесного и доверительного сотрудничества, в особенности в сфере безопасности.
Существует достаточно тем, объединяющих европейцев и россиян общими интересами: разоружение, нераспространение оружия массового уничтожения, стабилизация ситуации в Афганистане, умиротворение неспокойного Кавказского региона. Президент России Медведев представил проект Договора о евро-атлантической коллективной безопасности. Эта концепция должна послужить, как мне кажется, основой для дальнейших переговоров.
Анжелика Коркунова, Герхард Шрёдер
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Дружеская рука протянута; хорошо бы европейцы и члены НАТО не упустили этого шанса. Это относится также и к конкретному сотрудничеству между НАТО и Россией. Мы должны признать, что Россия – как и НАТО – имеет собственные интересы в области без-опас ности, а также собственные сферы интересов. На мой взгляд, это означает, что о вступлении Грузии и Украины в НАТО не может быть и речи. Подобный шаг означал бы не укрепление, а снижение безопасности в Европе. На Украине подобные спекуляции, похоже, улеглись после новых президентских выборов. Грузия развязала войну на Кавказе, что доказано независимыми экспертами. Поджигателям войны не место в НАТО, и страны НАТО должны это ясно дать понять грузинскому президенту.
С геополитической точки зрения Россия имеет огромное значение для Европы. В начале XXI-го века мы являемся свидетелями политического и экономического подъема Азии, в особенности Китая и Индии. Перед Европой стоит ключевой вопрос: какая роль предназначена нашему континенту в грядущем? Для Германии и Евросоюза должно сделаться общей задачей, чтобы объединенная Европа, наряду с США, Китаем, Россией и Индией, стала бы важной точкой опоры в глобальной политике. Это важно, поскольку Европа представляет собой социальное, экономическое, культурное и политическое сообщество, которому нет равных на земном шаре – транснациональное единство, позволяющее людям жить в мире, свободе, благополучии и безопасности. В этом Европа может послужить примером для других стран и регионов.
Европейский Союз обладает гигантским экономическим и политическим потенциалом. Он представляет собой политическое пространство, обладающее 30 процентов мировой экономики, и круп-нейший внутренний рынок с населением примерно в 500 миллионов человек. А также – на это часто закрывают глаза – ЕС является и мощной военной державой: не будем забывать, что он несет пятую часть мировых военных расходов.
В настоящее время Евросоюз, дипломатично выражаясь, не исчерпывает своего политического потенциала. Это было нам наглядно показано на климатической конференции ООН в Копенгагене. На этой кон ференции было продемонстрировано два примечательных результата. Во-первых, провал в одном из важнейших глобальных вопросов. И во-вторых, бессилие европейских государств. В Копенгагене европейцы фактически не были задействованы в принятии решений. Переговоры, в конечном итоге, велись между США, Китаем, Индией, Бразилией и Южной Африкой. Каковы же выводы из этого политического унижения для Европы?
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На мой взгляд, Евросоюз должен поставить перед собой три задачи, если он хочет сделаться важной точкой опоры в мировой политике. Чтобы быть политически дееспособным, ЕС должен проводить дальнейшие реформы своих внутренних учреждений. Чтобы быть экономически мощной, Европа обязана сохранить свою уникальную социальную систему. А чтобы стать важным глобальным фактором, Евросоюзу необходимо позаботиться о более тесных связях со стратегически важными соседними странами – и конкретно, углубить партнерство с Россией.
Россия имеет далеко идущие традиции и интересы, простира-ющиеся от Европы и до Азии. Но в первую очередь, Россия видит себя европейским государством – и в этом мы, европейцы, должны осознать свой шанс. Поскольку у России есть и другая политическая альтернатива: а именно, обернуться к Азии. Мы в Европе должны следить за тем, чтобы этот путь не стал для России слишком заманчивым: это не в наших интересах ни политически, ни экономически. Я убежден, что это противоречило бы и интересам России, поскольку также и для России Европа является надежным и необходимым партнером.
Россия и Европейский Союз обоюдно несут ключевую роль в качестве экономических партнеров. Экономическая мощь России зна-чительно возросла за прошедшие годы. Движение в этом направлении будет продолжено и после преодоления всемирного экономического кризиса. Мы знаем, однако, что несмотря на явные превосходные показатели, перед Россией стоят немалые экономические вызовы. Необходимо ускорить процесс экономической модернизации, чтобы ослабить зависимость от колебаний цен на сырье. Россия должна усилить развитие инфраструктур и создать конкурентоспособный индустриальный сектор, особенно в области высоких технологий.
Модернизация России может увенчаться успехом лишь при условии, что внутренний, равно как и зарубежный капитал обретут надежные рамки. Президент Медведев и премьер-министр Путин объявили улучшение правовой системы, укрепление принципа правового государства и борьбу с коррупцией одной из важнейших задач на ближайшие годы. Это верное направление на пути к стабильной, процветающей и надежной в правовом отношении России.
России принадлежит основная роль также и в области мирового энергоснабжения. В ближайшие 20 лет спрос на ископаемые энерго-носители будет неуклонно возрастать, что в первую очередь связано с ростом потребления в Китае и Индии. Вопрос мирового обеспечения энергоснабжением и его надежности, учитывая принцип справедливости,
свободы и посильных цен, будет поэтому являться краеугольным. Нельзя забывать, что эта задача касается не только энергетической политики как таковой, но прежде всего ее последствий в сфере мировой конъюнктуры, а также системы безопасности.
Что может послужить ответом на эти вызовы?
В первую очередь, нам необходима глобальная, долгосрочная энергетическая политика, щадящая природные ресурсы и ослябляющая нашу зависимость от ископаемых источников энергии. Предпосылкой к тому является, что в глобальном масштабе должен быть сделан упор на эффективность, а также на возобновляемые источники энергии. В Германии за последние годы произошел перелом в сфере энергетической политики. Германия играет ведущую роль во всем мире как в плане продуктивности энергии, так и в плане задействования возобновляемых источников. Этим потенциалом и ноу-хау германские предприятия могут поделиться с Россией, чтобы помочь ей в использовании богатых регенеративных ресурсов и в снижении потребления энергии.
Помимо этого, снабжение ископаемыми энергоносителями по-прежнему необходимо рассредоточивать. На мой взгляд, мы в Европе обладаем наилучшими предпосылками для решения этой задачи. Во-первых, поскольку большинство европейских государств рас-полагают эффективными инфраструктурами. И во-вторых, посколь-ку наше географическое положение открывает нам относительно простой доступ к источникам энергии. Чтобы упрочить нашу позицию, Европе необходимо рассматривать проблему энергоснабжения – а в связи с этим и транспортировки энергии – как общеевропейскую политическую задачу. Наша цель должна состоять в том, чтобы крепче связать воедино энергетическую политику Европы и углубить международное партнерство в сфере энергетики – и это прежде всего относится к нашему важнейшему поставщику: России.
Мне не видится никакой угрозы в плане возможной зависимости Европы от российских поставок нефти и газа. Доля российского газа в общем газовом импорте Евросоюза составляет на сегодняшний день примерно 25 процентов. Россия же, в свою очередь, поставляет более половины своего экспортируемого газа в страны Евросоюза. Таким образом, Россия гораздо более зависима от прибыли с экспорта, нежели Европа от российского газа: так что если уж и говорить о зависимости, то как минимум об обоюдной. Однако газовые кризисы 2006 и 2009 гг., а также прерванные поставки российского газа через территорию Украины наглядно продемонстрировали, что в вопросах транспортировки имеются очевидные проблемы. Темой тогдашнего
раздора были цены на газ, а также не оплаченные Украиной счета. Таким образом, речь шла о кризисе не в области поставок, а в области транзита. В этом году повторение подобного кризиса, похоже, удалось предотвратить – с одной стороны, благодаря новому, открытому договору о поставках, с другой – благодаря финансовой поддержке Украины со стороны Международного валютного фонда. Однако рано или поздно мы должны найти выход из этой ситуации, поскольку 80 процентов поставок в Европу проходят через этот единственный газопровод на Украине. Поэтому нам необходимо обеспечить как можно больше транспортных путей – это относится не только к России, но и к другим странам-поставщикам, – равно как и настаивать на переходе трубопроводов в международную собственность. Это одна из первоочередных задач новой Европейской Комиссии.
Однако существуют опасения, что Европа может упустить возможность закрепить за собой доступ к источникам энергии. Нашими конкурентами являются Азия и США. В настоящее время речь уже не идет о том, кто сколько готов заплатить за энергию; речь идет о том, чтобы вообще иметь доступ к энергии. Мы сталкиваемся с первыми
изменениями в российской энергетической политике, возможно невыгодными для Европы: в ближайшие годы Россия постепенно начнет поставлять больше нефти и газа в Азию и в США, чем в Европу.
Как же нам быть? Во-первых, европейские предприятия должны при-ни мать более активное участие в российской нефте- и газодобывающей промышленности, по примеру ENI, Total и Wintershall. Помимо этого, Россия демонстрирует большую готовность в вопросах международных инвестиций в энергетический сектор – Европа, в свою очередь, не должна отгораживаться от российских капиталовложений, поскольку взаимопроникновение идет на благо обоюдным интересам, безопасности, а также укреплению доверия в российской экономике и в обществе.
40 41
Хайнрих Бонненберг, Елена Бонненберг-Вербицкая, Герхард Шрёдер,
Михаил В. Шмаков (слева на право)
Во-вторых, мы должны делать упор на дальнейшее рассре-доточение среди поставщиков и транспортных путей, в особенности что касается газа. Рассуждая об энергетической надежности, нельзя, однако, оставить без внимания вопрос стабильности в странах-производителях. Россия вот уже почти сорок лет является надежным партнером Европы в сфере энергоснабжения – так оно было и в период холодной войны, и в недавнем прошлом. Поэтому я уверен, что так оно будет и впредь. Альтернативные варианты, а именно Ближний Восток и Северная Африка, ни в коей мере не являются более надежными. Неразбериха в Ираке, спор вокруг атомных программ Ирана и конфликт на Ближнем Востоке являются реальной угрозой для нашего снабжения. Вот еще одна причина, по которой Германия, равно как и другие страны, в области энергетики предпочитают привилегированное партнерство с Россией: оно служит нам гарантией надежного энергоснабжения.
Мы называем взаимоотношения между Евросоюзом и Россией «стратегическим партнерством». Точно так же можно обозначить и германско-российские отношения. Однако необходимо отметить, что
этому партнерству еще не хватает подлинной стратегической глубины. Я считаю, настало время наладить более тесные связи между Россией и европейскими структурами. На данный момент обсуждается новое соглашение о партнерстве и сотрудничестве между ЕС и Россией. Однако этого мало. О вступлении России в Евросоюз речь не идет, но ассоциация между Россией и ЕС нам необходима – будь то в плане либерализации торговых отношений вплоть до создания зоны свободной торговли, или же общих проектов в области инфраструктуры, регулярного и углубленного политического диалога, упрощенных визовых порядков, а также сотрудничества в сфере политики безопасности. Тем самым мы добьемся модернизации для России, которая сблизится с нашими ценностными и правовыми системами. А также мы добьемся
Герхард Шрёдер, Мариа Кофал
стабильности для нашего континента, поскольку общие интересы, как правило, побуждают на совместные действия.
Россия является важным партнером для Европы и для Германии – в политическом, экономическом и культурном отношении. Россия, со своей стороны, не только оказывает большое доверие, но и возлагает большие надежды на Европу. Мы не имеем права обмануть этого доверия и этих надежд. Президент Медведев представил амбициозную про грам му модернизации России, центральными пунктами которой являются сферы образования, научных исследований, инноваций и инфраструктуры, а также важное обещание укреплять и поддерживать принцип правового государства. Если Россия будет и далее неуклонно продвигаться по этому пути, намеченному в 1999 г. тогдашним президентом Путиным, то мы будем иметь дело с сильным и надежным партнером. Европе необходимо воспользоваться этим шансом, что возможно не путем конфронтации, но исключительно путем сотрудничества.
В этом смысле особую важность приобретает деятельность Германо-Российского Форума, который позволяет обеим странам теснее сотрудничать и учиться друг у друга.
Большое спасибо за внимание!
Герхард Шрёдер бывший Федеральный канцлер Германии Германо-Российский Форум, гостиница Балчуг Кемпински Москва, 11 марта 2010 г.
42 43
Wladimir Jakunin
Deutschland und Russland: Wirtschaftliche Zusammenarbeit
und gesellschaftliche Herausforderungen
Vortragsveranstaltung in Zusammenarbeit
mit dem Petersburger Dialog
und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Sehr geehrte Damen und Herren,
es scheint mir symbolisch zu sein, dass unsere heutige Zusammenkunft
drei Veranstalter hat und auf diese Weise zivilgesellschaftliche, politische und
wirtschaftliche Zusammenarbeit miteinander verknüpft.
Wladimir Jakunin
44 45
Die russischen Eisenbahnen haben schon immer einen wichtigen Platz
in der Wirtschaft des Landes eingenommen. Die Industrialisierung Russlands
hat mit dem Bau der Eisenbahnen ihren Anfang genommen, und in dieser
Hinsicht sind wir kein Sonderfall: in Deutschland, England und allen anderen
Ländern war das genau so. Im Falle Russlands jedoch mit seinen ausgedehnten
Weiten spielte und spielt die Eisenbahn eine besondere Rolle. Fast 40 Prozent
aller Fahrgäste und 80 Prozent des gesamten Frachtaufkommens im Land wer-
den auf der Schiene befördert.
Darüber hinaus aber ist von Bedeutung, dass der Ausbau der Eisenbahn
stets – und das bereits von den Eisenbahnpionieren in Russland – unter dem
Aspekt der sozialen Wirkung in der Gesellschaft gesehen wurde. Ich habe mir
alte Zeichnungen der Transsibirischen Eisenbahn angesehen. Bei Entwürfen
für eine Station an der Transsib wurden Häuser für die Menschen, die auf die-
ser Station einmal arbeiten sollten, in direkter Nachbarschaft mitgeplant. Die
Menschen selbst waren noch gar nicht vor Ort. Diese Häuser waren solide, aus
Holz gebaut und je nach Dienststellung der Person, für die sie bestimmt waren,
unterschiedlich ausgestattet. War dies zum Beispiel ein Stationsvorsteher, so
stand ihm ranggemäß zu, dass neben seinem Haus ein Gewächshaus und ein
Viehstall gebaut wurden. Außerdem sahen die Pläne auch Begegnungsstätten
und Treffpunkte für die Bewohner der Region vor. Das ist auch der Grund
dafür, dass wir heute noch, in einer Zeit, in der die Eisenbahn reformiert wird,
nach wie vor über rund 300 Kindereinrichtungen – sowohl Kindergärten als
auch Schulen – verfügen.
Im Laufe der russischen Geschichte sind die kleinen Nationen und
Volksgruppen nie unterdrückt worden. Die Kinder der nordischen Völker
wurden aus ihren Familien genommen, in Internate in die großen Städte
gegeben, dort unterrichtet, erzogen und versorgt. Herangewachsen waren sie
dann nicht mehr imstande, in ihrer ursprünglichen Umgebung zu leben. Sie
blieben in den großen Städten und kehrten nicht zurück. Heute bieten wir den
Vortragsveranstaltung mit Wladimir Jakunin
Kindern unserer Eisenbahner von den entlegenen Stationen keine Schul- oder
Internatsplätze mehr in Moskau oder St. Petersburg, sondern in den nahe
gelegenen größeren Städten ihrer Region, damit die jungen Menschen nach
der Ausbildung wieder in ihre Heimatorte zurückkehren und dort arbeiten
können. Bei der Verwaltung der Eisenbahn geht es also nicht nur um Fracht-
und Personenbeförderung, sondern auch um soziale Belange.
Wir leben insofern in einer recht schwierigen und verantwortungsvol-
len Zeit, als mit dem Zerfall der Sowjetunion unser politisches Paradigma
zu sam mengebrochen ist. Genau deshalb hat Wladimir Putin von einer geopo-
li tischen Katastrophe gesprochen. Der Zerfall eines so großen Staates muss
un weigerlich tektonische Verschiebungen in der Geopolitik hervorrufen. Und
die Wirtschaftskrise, die wir seit 2008 durchleben, hat auch noch das bis dahin
vorherrschende wirtschaftlichen Paradigma zusammenbrechen lassen. Das
neoliberale Paradigma hat sich als unfähig erwiesen, die im Zuge der wirt-
schaft lichen Globalisierung aufgetretenen Fragen zu lösen.
Russland und Deutschland sind die größten Länder Europas, Russland
ist zudem auch das größte Land Eurasiens. Zweifelsohne hat sich unser Land
in den letzten zehn Jahren mit recht kräftigem Tempo entwickelt, doch mit
diesem Tempo kann Russland noch nicht das Niveau der neunziger Jahre
wieder erlangen, weder was die Wirtschaftsentwicklung noch was seine Stel-
lung in der Welt angeht. Nichtsdestoweniger ist völlig offenkundig, dass
man Russland als geopolitische Kraft nicht einfach aus der Weltkarte ausra-
dieren kann. Die Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland ist
nicht auf die Wirtschafts- oder Handelsbeziehungen beschränkt, sondern
er streckt sich auf mannigfaltige Gebiete: Klimaschutz, Energieversorgung,
Ver kehr, europäische Sicherheit – insbesondere Abrüstung und die Beilegung
inter nationaler Konflikte – sowie Kultur und Jugendaustausch. Die gesamte
Kooperation ist von dem Bemühen geleitet, Stereotype in der Wahrnehmung
Russlands durch die deutsche Öffentlichkeit und Deutschlands durch die rus-
sische Öffentlichkeit auszumerzen.
Von großer Bedeutung ist, dass unsere Beziehungen sich unabhängig
von Wechseln an der politischen Machtspitze weiter entwickeln. Deshalb
ver fügen wir gerade in unseren Beziehungen mit Deutschland über eine so
breite vertragsrechtliche Basis und etliche institutionelle Instrumente, wie wir
sie mit anderen Ländern nicht haben. In erster Linie betrifft das natürlich die
Außen- und Sicherheitspolitik. Russen und Deutsche sind einander in gewis-
ser Weise sehr ähnlich. Die heutigen Generationen der Deutschen werden
von der Schulbank an in dem Gefühl erzogen, Verantwortung für die Un -
billen des Zweiten Weltkriegs zu tragen. Unter diesem Blickwinkel hat sich
in der Gesellschaft ein bestimmtes Verhaltensmuster in den gegenseitigen
Be ziehungen mit dem transatlantischen Partner und mit Russland herausge-
46 47
bildet: ein Verantwortungsgefühl auch für das, was frühere Generationen von
Deutschen in der Vergangenheit getan haben.
Die Russen sind im Westen lange als träge, irgendwie einfältige
Menschen mit einer Neigung zur Unterwürfigkeit und zu einer totalitären
Ge sell schaftsform wahrgenommen worden. Und wir mussten auch immerzu
den Beweis antreten, dass dem nicht so ist. Vielleicht eint uns auch das.
Die Vorschläge des russischen Präsidenten zur internationalen Sicherheit
kommen unseren Vorstellungen sehr nah. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf
einen Aspekt lenken, den Sie vielleicht für irrelevant halten werden, an dem
mir aber durchaus etwas zu sein scheint. Ich spreche viel mit auslän dischen
Partnern und diskutiere mit ihnen häufig und offen über ganz unterschied-
liche Themen, auch über einen möglichen Nato-Beitritt Russlands. Ich gebe
Ihnen hierzu ein Beispiel. Stellen Sie sich Folgendes vor: Ein ganz normaler
Autofahrer, nicht betrunken, überfährt mit leicht überhöhter Geschwindigkeit
einen Menschen und verletzt ihn tödlich. Sowohl in unserem als auch in Ihrem
Land müsste sich dieser Fahrer aller Wahrscheinlichkeit nach wegen fahrläs-
siger Tötung vor Gericht verantworten.
Nehmen wir ein anderes Beispiel: Im Irak sind bis heute tausende von
Soldaten umgekommen, unter anderem auch aus Europa. Die Verluste bei
den Irakern gehen Berichten zufolge bereits in die Zehntausende. Der ehema-
lige britische Premierminister hat eingeräumt, dass die Information, der Irak
sei im Besitz von Massenvernichtungswaffen, nicht der Wahrheit entsprach.
Was ergibt sich daraus? Ein Autofahrer hat einen Menschen überfahren und
wird vor Gericht gestellt. Tausende von Leben sind ausgelöscht worden, und
niemand verliert ein Wort darüber.
Dabei geht es nicht um den Namen des Bündnisses, sondern um das
Wesen, um die Politik dieses Bündnisses bzw. der Länder, die ihm angehören.
Ich würde nicht wollen, dass mein Land Mitglied einer solchen Organisation
Rainer Lindner, Wladimir Jakunin
wäre. Ich möchte nicht, dass meine Kinder an solchen Abenteuern wie dem
im Irak beteiligt werden. Allem Anschein nach müssen wir uns das, was man
»atlantische Solidarität« nennt, noch einmal ganz genau anschauen. Das sind
schöne Worte. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass wir in einer Welt des
wirt schaft lichen Wettbewerbs leben. Und mit wem konkurriert denn die
euro päische Wirtschaft? Natürlich nicht mit Russland, denn Russland ist
Roh stofflieferant und die Europäer sind in erster Linie Verbraucher. Viel-
leicht konkurriert die europäische Wirtschaft mit der arabischen Welt, mit
Süd ostasien, mit China – aber all das stimmt nicht so ganz. Letzten Endes ist
der einzige wirkliche Konkurrent der Europäer die amerikanische Wirtschaft.
Wenn wir aber von der Wettbewerbsfähigkeit Europas reden und uns darin
einig sind, dass Europa mit Amerika im Wettbewerb steht, dann gilt es nach-
zudenken. Woher eigentlich kommen einige Entscheidungen, die hier auf
Widerstand stoßen? Haben sie mit dem globalen Wettbewerb zu tun? Dass
zum Beispiel ein Ihnen wohl bekannter Autohersteller nicht verkauft wurde,
was war das für eine Entscheidung? Eine politische? Enge Zusammenarbeit
und offener Gedankentausch können derartige Missverständnisse und derar-
tiges Misstrauen auf beiden Seiten ausräumen. Dann werden auch Fragen der
Sicherheit leichter und sachgerechter angegangen werden können.
Ich glaube, dass der Petersburger Dialog eine herausragende Rolle
spielt, und zwar als ein Dialog, der die Vertreter der Zivilgesellschaft einbe-
zieht – nicht hauptamtliche Politiker, nicht staatliche Funktionäre, sondern
Men schen aus der Gesellschaft des einen und des anderen Landes. Seine Rolle
deckt sich in mancher Hinsicht mit der des World Public Forum – Dialogue
of Civilizations. Diese internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in
Wien ist keine russische Organisation. Das World Public Forum hat es sich
zum Ziel gesetzt, breite Schichten der Zivilgesellschaft für den Dialog zu ge -
winnen und zwar deshalb, weil die Staaten keinen Dialog führen: Sie führen
Ver handlungen, und das hat nichts gemein mit den Beziehungen zwischen den
Menschen. Sobald sich Staaten an einen Verhandlungstisch setzen, befindet
sich zwischen ihnen ein Tisch – sei es ein imaginärer oder ein echter.
Eberhard Schneider, Martin Hoffmann
Daher unterstützen wir den Vorschlag des Vorsitzenden des deutschen
Len kungsausschusses des Petersburger Dialogs, Lothar de Maizière, der an -
ge regt hat, dass Dialogue of Civilizations und Petersburger Dialog gemeinsam
eine Seminarreihe durchführen, die der Weltanschauung der beiden Or gani -
sationen entspricht.
Mit Blick auf die Wirtschaft haben wir in der Tat allen Grund zufrieden zu
sein, denn wir haben Wachstum. In der Krise hatten wir einen Rückgang von
34 Prozent hinnehmen müssen, doch nun haben wir wieder einen Aufschwung,
auch wenn wir das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht haben. Ich freue
mich, dass der Anteil der Eisenbahn an der Beförderungsleistung steigt. Doch
wenn ich sage, dass die Beförderungsleistung der Eisenbahn im Vergleich zur
Vorkrisenzeit um ungefähr 15 Prozent gewachsen ist, vergesse ich nicht, dass
wir immer noch 10 Prozent unter dem einstigen Niveau aus der Zeit vor der
Krise liegen. Daher ist es meiner Ansicht nach zumindest verfrüht, davon zu
sprechen, dass die Krise überwunden sei. Einige Experten weisen schon heute
auf eine mögliche zweite Krisenwelle hin. Noch vor zwei Tagen habe ich einen
Fern sehbericht darüber gehört, dass diese zweite Welle in den Vereinigten
Staaten bereits allmählich anrollt.
Die Gründe der Krise interpretiert jeder auf seine Art. Allerdings sind
sich Wirtschaftsexperten und -vertreter weitgehend einig und erklären, dass
die Kluft zwischen virtueller Finanzwirtschaft und Realwirtschaft ein solches
Ausmaß erreicht hatte, dass es unweigerlich zur Krise kommen musste. Die
Fachleute taxieren den Wert der gesamten Realwirtschaft auf zirka 60 Bil lio -
nen Dollar. Demgegenüber sind Derivate für schätzungsweise – genaue Zah -
len kennt niemand – 600 Billionen Dollar ausgegeben worden. Eine zehn fache
Dis krepanz.
Das ist Fakt eins. Fakt zwei sind die eklatanten wirtschaftlichen und so -
zialen Ungleichheiten in der Welt. Afrika mit seiner Bevölkerung von einer
Milliarde Menschen ist im Grunde vom Aussterben bedroht. Mit schöner
48 49
Lothar de Maizière, Vladimir Grinin
Regelmäßigkeit wird sowohl im Westen als auch bei uns darüber geschrieben,
dass man Afrika helfen muss. Es werden auch Spendengelder nach Afrika
geschickt. Aber für die Milliardenbevölkerung Afrikas sind diese Spendengel-
der bei weitem nicht genug, weil man dort die sozialen Verhältnisse ändern
muss. Damit befasst sich niemand, und hierin liegt der grundsätzliche Wider-
spruch unseres heutigen Wirtschaftsmodells.
Niemand hat die Initiative ergriffen, internationale Kontrollmechanismen
für die Finanzströme einzurichten – wie es übrigens vor zwei Jahren der
Han dels minister der USA vorgeschlagen hat. Damals wurde erstmals ange-
sprochen, dass der amerikanische Staat die Dollar-Emission nicht kontrol-
liert. Doch schon auf dem Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum
war nicht mehr die Rede davon, dass solche Mechanismen geschaffen werden
müs sen. Vielmehr wurden Stimmen laut, dass es gar nicht möglich wäre, die -
se einzu richten. Natürlich ist das nicht möglich, denn man hat eine Ware
erdacht, deren Wert von keiner anderen übertroffen werden kann. Diese Ware
heißt Dollar. Der US-Dollar wird auf der ganzen Welt verkauft, er ist die
Leit währung. Man druckt soviel man von ihm braucht und zwar nicht nach
Ein schätzung der amerikanischen Regierung, sondern des Federal Reserve
System, das keine staatliche Einrichtung ist. Doch wer wird wohl ein Geschäft
ausschlagen, bei dem die Herstellungskosten für eine 100-Dollar-Note ganze
4 Cent betragen, diese aber weltweit für 100 Dollar verkauft wird. Das ist
ein Reingewinn von 250.000 Prozent! Dabei haben sowohl die deutsche als
auch die russische Wirtschaft in der Krisenbewältigung auf die Stützung des
Realsektors gesetzt, insbesondere auch über die Stützung des Bankensystems.
Unsere Länder kooperieren beim Bau der neuen Nord Stream-Pipeline.
Wir arbeiten auch weiterhin im Bereich der Bildung zusammen. Gerade erst
wurde in St. Petersburg ein Ausbildungszentrum für unsere Fachleute für
internationale Logistik eröffnet. Die Beziehungen zu unseren deutschen Kol -
le gen im Bereich Frachtverkehr entwickeln sich prächtig. Auch die Arbeit,
Wilfried Bergmann
50 51
die wir beim Transport von Zulieferteilen für Volkswagen im Gebiet Kaluga
geleistet haben, ist nach Ansicht der Volkswagen-Führung nahezu ideal.
Nach Volkswagen kommen nun weitere deutsche Industrieunternehmen
in das Gebiet Kaluga. So hat zum Beispiel das Unternehmen Berlin Chemie
dort mit dem Bau einer Pharmafabrik begonnen. Sobald sich ein erfolgrei-
ches ausländisches Unternehmen in Russland ansiedelt, entstehen in seinem
Umfeld weitere Firmen und Betriebe.
Zweifellos sind für deutsche Unternehmer auch die bei den Olympia-
Projekten in Sotschi zu vergebenden Arbeiten von Interesse. Allseits bekannt
ist natürlich unsere Kooperation mit Siemens sowohl was die Fertigung von
Lokomotiven im Ural als auch den Erwerb von Hochgeschwindigkeitszügen
angeht. Wir beabsichtigen, diese Kooperation fortzusetzen. Einen hohen
Stel len wert hat für uns auch die Zusammenarbeit im Bereich Kommunale
Dienst leistungen und Wohnungswirtschaft sowie im Bereich der Gesundheits-
versorgung, bei der Innovationsprozesse im Vordergrund stehen. Auf diesem
Gebiet liegt noch ein langer Weg vor Russland bis man sagen könnte, dass
wir wieder den Stand von Wissenschaft und Technik erreicht haben, der dem
seinerzeitigen Niveau der Sowjetunion entspräche. Doch schon jetzt tun sich
glänzende junge Wissenschaftler hervor, und unsere Innovationsprojekte
kommen gut voran – umso mehr als sie unmittelbar vom Präsidenten unseres
Landes Dmitrij Medwedew unterstützt werden.
Ich denke, dass es für die russisch-deutsche Wirtschaftskooperation
enor me Entwicklungspotenziale gibt. Wir haben eine echte Chance, den Ver -
kehr von morgen zu gestalten. Gegenwärtig ist bei uns die Transsi birische
Eisenbahn als Verkehrskorridor im Gespräch, der über das Gebiet Russlands
den südostasiatischen und chinesischen Wirtschaftsraum mit Europa und vor
allem Deutschland verbinden könnte. Russland hat ein Interesse daran und
investiert in den Bau dieses Transitkorridors. Doch schon heute arbeitet man
in China an Plänen für eine Zugverbindung zwischen Peking und Berlin.
Züge fahren jetzt auch. Ihre Fahrzeit beträgt sieben Tage. Die Wagen
sind richtig schön. Glauben Sie mir, in Europa gibt es solche Wagen nicht,
weil bei Ihnen die Entfernungen nicht so groß sind wie in Russland mit sei nen
Weiten und weil die Zügen schneller und nicht über Nacht fahren. Wenn Sie
Interesse haben und einmal den Geruch vergangener Zeiten atmen wollen,
lade ich Sie ein, mit unserem Zug bis Wladiwostok zu fahren. Sie werden
sich davon überzeugen können, dass Eisenbahn nicht nur Kunststoff und
Geschwindigkeit bedeutet, sondern auch noch Flair und Atmosphäre. Nichts -
destoweniger nutzt die Eisenbahn im Konkurrenzkampf mit dem Kraftverkehr
auch die neueste Spitzentechnologie. Die Chinesen führen die in Deutschland
erprobte Magnetschwebebahn ein. Sie arbeiten mit Nachdruck daran und
investieren in diese Technik, die nicht nur ein Verkehrssystem, sondern auch
ein Geschäft der Zukunft werden könnte. Ich bin der festen Überzeugung,
dass Infrastrukturprojekte erstens ein Weg aus der Krise sind und zweitens die
Gestaltung der Zukunft bedeuten.
Damit bei uns diese Zukunft beginnen kann, sind mindestens zwei
Grundvoraussetzungen notwendig: Erstens, dass die kommenden Genera-
tionen in einer gesunden Umgebung leben und arbeiten können – bildlich
gesprochen, dass sie ohne Gasmasken atmen können. Zweitens ist die
Schwerpunktsetzung auf Bildung und soziale Entwicklung der jungen Gene-
ration der Schlüsselfaktor für eine zeitgemäße Gesellschaftsentwicklung.
Die Formel für wirtschaftlichen Erfolg besteht aus drei Elementen:
Terri torium, Bevölkerung und Zugang zu Spitzentechnologie. Betrachtet
man Deutschland und Russland als einen wirtschaftlichen Block, so verfü-
gen wir bereits über diese drei Elemente. Daher ist für uns in Russland die
Zu sammenarbeit mit Europa und besonders mit Deutschland nicht nur ein
politisches Dogma oder eine politische Maxime. Jeder, der sich einigermaßen
auskennt, begreift, dass Russlands Perspektiven ohne diese Zusammenarbeit
düster sind. Doch ich möchte auch noch einmal betonen, dass ohne diese
Zusammenarbeit – wenn nicht Integration, dann Zusammenarbeit – auch die
europäische Wirtschaft und damit auch Deutschland, das Rückgrat der euro-
päischen Wirtschaft, düstere Perspektiven hat.
Ein wichtiges Thema ist die soziale Lage in unseren Gesellschaften. Die
Europäer und auch die Deutschen spüren zunehmend die Probleme, die im
Zu ge dessen, was man heute »mobility«, also Migration nennt, entstehen.
Die Franzosen und Engländer haben dieselben Probleme. Menschen, die
von entsprechenden politischen Aussagen geleitet in ein Land mit einer an -
de ren Kultur kommen, fühlen sich nicht verpflichtet, die Traditionen der
Ge sell schaft, in die sie gekommen sind, zu achten, sind jedoch der festen
Wladimir Jakunin, Vladimir Grinin
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Überzeugung, dass diese Gesellschaft verpflichtet ist, sie alle zu versorgen.
Hier stellt sich eine entscheidende Frage, und zwar die nach dem Verhältnis
von Recht und Pflicht.
Deutschland und Russland brauchen Zuwanderung und haben ihre Gren-
zen geöffnet. Dabei stoßen sie auf ein und dasselbe Problem: die Anpassung der
Neuankömmlinge an das Leben und gesellschaftliche Bewusstsein des Landes,
in das sie gekommen sind. Der sehr wichtige Minderheitenschutz verwandelt
sich mitunter in etwas ganz anderes. Das läuft dann darauf hinaus, dass wir bei
dem Versuch, Zwangsverpflichtungen zu vermeiden, dahin gelangen, dass wir
unter das Diktat der Minderheiten geraten, und nicht nur der nationalen.
Besonders für die Europäer ist die Frage sehr heikel, was in einer
Gesellschaft erlaubt sein soll und was nicht. Ich schildere Ihnen ein Beispiel,
das mich in Schrecken versetzt, da es der Kultur unseres Landes zuwiderläuft.
Bei uns im Land gibt es jetzt Kinder, bei denen in der Spalte »Mutter« nur ein
Strich steht. Ein Mann, durchaus gutsituiert, sexuell normal veranlagt, unter-
schreibt einen Vertrag mit einer Leihmutter, weil er sich nicht ehelich binden
will. Sie bringt das Kind zur Welt, und er nimmt es zu sich: In der Spalte
»Mutter« wird ein Strich eingetragen. Der Europarat hat vorgeschlagen, die
Begriffe »Mutter« und »Vater« abzuschaffen und nur noch von »Elternteil«
zu sprechen. Wir wenden soviel Mühe für den Umweltschutz auf und verges-
sen dabei, dass in der Natur alles festgelegt ist. Genauso wie es schädlich ist,
in die Natur einzugreifen und in Russland die sibirischen Flüsse nach Süden
umzuleiten, ist es schädlich in die Natur der menschlichen Beziehungen ein-
zugreifen.
Mir scheint der gesamte Komplex politischer, wirtschaftlicher, sozialer,
kultureller und religiöser Fragen, die wir im Dialogue of Civilizations behan-
deln, gleichermaßen auch für die Beziehungen von Russland und Deutschland
Aktualität zu besitzen. Als Vertreter des Dialogue of Civilizations und als
rus sischer Bürger rufe ich alle dazu auf, dass dieser Dialog nicht mit einer
schrift lichen Verlautbarung zu Ende gebracht wird, sondern mit konkreten
Vor schlägen dazu, wie wir uns weiter entwickeln wollen und was wir zu
tun beabsichtigen. Darin kommt der Pragmatismus des Eisenbahners zum
Ausdruck und dies unterscheidet ihn von der Virtualität des Politikers.
Wladimir I. Jakunin
Präsident OAO Russische Eisenbahnen
Deutsch-Russisches Forum, Hotel Adlon
Berlin, 20. September 2010
BildMerkel 01
Владимир Якунин Германия и Россия: экономическое сотрудничество
и общественные вызовы
Выступление на встрече, организованной Германо-Российским Форумом в сотрудничестве с «Петербургским диалогом» и Восточным комитетом германской экономики
Уважаемые дамы и господа,
мне кажется символичным, что сегодняшняя конференция организована тремя организациями и таким образом связывает гражданское, политическое и экономическое сотрудничество.
Российские железные дороги всегда занимали важное место в экономике России. Индустриализация России началась с создания же -лез ных дорог, и в этом отношении мы не представляем из себя ничего уникального: то же самое происходило в Германии, в Великобритании, в любой другой стране. Но для России с ее протяженнейшими территориями железная дорога играла и играет особую роль. Около 40 процентов всех пассажиров и 80 процентов всей грузовой базы, которая есть в стране, перевозятся железными дорогами.
Но не только это важно. Важно и то, что развитие российских железных дорог всегда – еще основателями железных дорог в России – рассматривалось через призму социального взаимодействия в обществе. Я смотрел чертежи старого Транссиба. Когда проектировалась станция на Транссибе, рядом с ней проектировались дома для людей, которые будут на этой станции работать. Самих людей еще не было. Это были добротные деревянные дома, которые различались в зависимости от ранга того, кому они предназначались. Если это был, к примеру, начальник станции, то ему по чину было положено, чтобы рядом с домом были построены теплица и хлев для скота. Кроме того, планировались места, где жители этого региона могли бы собираться и встречаться. Именно поэтому даже сегодня, в процессе реформирования железнодорожного транспорта, у нас по-прежнему есть около трехсот детских учреждений – и детские сады, и школы.
Развитие России никогда не сопровождалось подавлением малых наций и народностей. Брали детишeк из семей северных народов, забирали их в интернаты в центральные города, учили, воспитывали, обеспечивали. А потом эти дети, вырастая, утрачивали возможность жить в той среде, к которой они принадлежали, оставались в больших городах и обратно не возвращались. Сегодня мы детей наших железно-дорожников с отдаленных станций приглашаем в школы и интернаты
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уже не в Москву, не в Санкт-Петербург, а в близлежащие центральные города этого региона, чтобы молодые люди потом возвращались в родные места и могли там работать. Так что в процессе управления железной дорогой решаются не только вопросы перевозки грузов или пассажиров, но и вопросы социальные.
Мы живем в довольно сложное и ответственное время, поскольку с развалом Советского Союза обрушилась политическая парадигма. Именно поэтому Владимир Путин назвал этот период геополитической катастрофой. Развал такого огромного государства не может не вызвать тектонических сдвигов в геополитике. А экономический кризис, который мы с Вами переживаем с 2008-го года, привел к краху и доми-нировавшей экономической парадигмы. Неолиберальная парадигма оказалась несостоятельной с точки зрения решения тех вопросов, которые возникли в процессе глобализации экономических связей.
Россия и Германия – крупнейшие страны Европы, а Россия – еще и Евразии. Мы, безусловно, за последние десять лет развивались достаточно мощными темпами, но эти темпы еще не позволяют России достигнуть
уровня 90-х годов – ни по развитию экономики, ни по положению в мире. Однако совершенно очевидно, что Россию невозможно резинкой стереть с карты мира как геополитическую силу. Сотрудничество России и Германи – это не только экономика или торговые отношения. Это широкое со -труд ничество в различных направлениях: защита климата, энергетика, транспорт, европейская безопасность, в том числе сокращение вооружения, разрешение международных конфликтов, культура, обмен молодежью. Это все усилия по разрушению стереотипов восприятия немецкой общественностью России и российской общественностью Германии.
Очень важно, что вне зависимости от изменений политической властной верхушки эти отношения продолжают развиваться. Поэтому у
Владимир Якунин
BildMerkel 03
нас именно с Германией настолько широко развитая договорно-правовая база и некоторые институциональные инструменты, которых с другими государствами нет. Конечно, в первую очередь это касается внешней политики, безопасности. Мы с Вами в чем-то очень похожи. Поколения современных немцев со школьной скамьи воспитываются в чувстве ответственности за события в период Второй мировой войны. С этой точки зрения в обществе выработался определенный мотив поведения – во взаимоотношениях с заокеанским партнером, во взаимоотношениях с Россией. Это чувство ответственности даже и за то, что прежние поколения немцев совершили в прошлом.
А русские долго воспринимались Западом как люди ленивые, в чем-то ограниченные, склонные к низкопоклонству и тоталитарному обществу. И нам тоже приходилось все время доказывать, что это не так. Может быть, это тоже нас объединяет.
Нам очень близки предложения нашего президента по вопросу обеспечения международной безопасности. Я бы хотел обратить Ваше внимание на один аспект, который, может быть, Вам покажется несостоятельным, но мне кажется, что в этом что-то есть. У меня очень широкий круг общения с иностранными партнерами, мы часто и откровенно рассуждаем на разные темы – в том числе и о возможном вступлении России в НАТО. По этому поводу я приведу пример. Вот представьте себе: едет вполне нормальный водитель, не пьяный. Он чуть-чуть превышает скорость, и в этот момент насмерть сбивает человека. Что в нашей стране, что в Вашей стране – этот водитель, вероятно, будет подвергнут уголовному преследованию за непредумышленное убийство.
Возьмем другой пример: В Ираке на сегодняшний день погибли тысячи солдат, в том числе и из Европы. Про иракцев говорят, что их потери исчисляются уже десятками тысяч. Бывший премьер-министр Великобритании признает, что информация о якобы имевшемся у Ирака оружии массового уничтожения являлась ложной. Что же получается? Если водитель сбил одного человека, его привлекают к суду. Уничтожены тысячи людей, и об этом никто не говорит.
Речь идет не о названии организации. Речь идет о сути, о политике этой организации или стран, которые в нее входят. Я думаю, что в такой организации я бы не хотел, чтобы моя страна участвовала. Я не хочу, чтобы мои дети принимали участие в подобных авантюрах, как в Ираке. Поэтому надо, по всей видимости, еще раз приглядеться к тому, что называют «атлантической солидарностью». Прекрасные слова. Но не надо забывать и о том, что мы живем в мире экономической
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конкуренции. А с кем конкурирует европейская экономика? Она, конечно, не конкурирует с Россией – поскольку Россия поставщик сырья, а европейцы являются в первую очередь потребителями. Может быть, европейская экономика конкурирует с арабским миром, с юго-восточной Азией, с Китаем, – но это не совсем так. В конце концов, единственным реальным конкурентом европейской экономики является экономика США. Но если мы говорим о глобальной конкурентоспособности Европы и соглашаемся, что конкурирует Европа с Америкой, то стоит задуматься. Некоторые решения, которые наталкиваются на сопротивление: это решения какого уровня? Глобальной конкуренции? Например, нeпродажа одного хорошо Вам известного автозавода: какого рода было это решение? Политического? Тесное сотрудничество и открытый обмен мыслями могут ликвидировать подобное взаимное непонимание и недоверие. Тогда и вопросы безопасности будут решаться значительно проще и адекватно их содержанию.
Мне представляется, что «Петербургский диалог» как диалог, кото-рый вовлекает гражданских представителей, – не профессиональных политиков, не государственных деятелей, а членов общества с одной и с другой стороны, – несет колоссального значения роль. И эта роль совпадает в чем-то с ролью Мирового общественного форума «Диалог цивилизаций». Эта общественная неправительственная международная организация со штаб-квартирой в Вене не является российской. Это организация, которая поставила перед собой цель вовлекать широкие гражданские массы в диалог – по той причине, что государства диалога не ведут: они ведут переговоры, и это не имеет ничего общего с человеческими взаимоотношениями. Как только стороны сели за стол переговоров, между ними стол – либо условный, либо настоящий.
Поэтому мы поддерживаем предложение председателя германского Координационного комитета «Петербургского диалога», Лотара де Мезьера, чтобы «Диалог цивилизаций» и «Петербургский диалог» орга-низовали серию семинаров, которые отвечали бы идеологии наших организаций.
Если говорить об экономике, то в самом деле, у нас есть основание быть довольными, поскольку имеется рост – во время кризиса мы потерпели снижение на 34 процентов, но сейчас мы снова поднимаемся, хотя докризисного уровня еще не достигли. Я рад, что у нас возрастает доля перевозок железнодорожным транспортом. Но говоря о том, что железнодорожные перевозки, по сравнению с докризисным периодом, выросли ориентировочно на 15 процентов, я не забываю, что по отношению к докризисному периоду мы все еще на 10 процентов ниже прежнего уровня. Поэтому по нашему мнению, говорить о том, что
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экономический кризис преодолен, по меньшей мере преждевременно. Некоторые эксперты уже сегодня рассуждают о возможности второй волны кризиса. Два дня тому назад я слышал выступление по телевидению о том, что в США уже постепенно нарастает эта самая вторая волна.
Причины кризиса каждый трактует по-своему, но экономисты и представители бизнеса во многом едины, утверждая, что разрыв между виртуальной финансовой экономикой и реальной экономикой достиг размера, при котором кризис был неизбежен. Эксперты оценивают всю реальную экономику примерно в стоимость 60 триллионов долларов. При этом деривативы – точной цифры никто не знает – наиздавались приблизительно на 600 триллионов долларов. Десятикратный разрыв.
Это первый факт. Второй факт – это колоссальные диспропорции экономического и социального развития в мире. Африка сегодня, с населением в один миллиард человек, живет по сути дела на грани вымирания. Периодически, – что на Западе, что у нас, – появляются статьи о том, что надо помогать Африке. Туда даже направляют спонсорские деньги. Но для миллиардного населения Африки этих
спонсорских денег явно не достаточно – потому, что там нужно менять социальную среду. Этим никто не занимается, а это ключевое противоречие современной экономической модели.
Никто не предпринял усилий для того, чтобы, – как это пред-лагалось, кстати, два года тому назад министром торговли США, – создать некий механизм международного контроля за финансовыми потоками. Тогда же впервые зазвучали слова о том, что американское государство не контролирует эмиссию американского доллара. Однако уже на Петербургском международном экономическом форуме никто не говорил о необходимости создания такого механизма; более того, раздаются голоса, что создать такой механизм невозможно. Конечно,
Манфред Штольпе, Владимир М. Гринин
невозможно: потому что изобретен товар, ценность которого не может превзойти ни один другой вид товара. Этот товар называется доллар. Он продается во всем мире, он является основной валютой, и его печатают столько, сколько необходимо – по мнению не американского правительства, а Федеральной резервной системы, которая не является государственной организацией. Но конечно: кто же откажется от бизнеса, при котором стоимость изготовления одной стодолларовой купюры составляет четыре цента, а продается он в мире за 100 долларов. 250 тысяч процентов чистой прибыли! При этом и германская экономика, и российская экономика в попытке преодоления кризиса сделали упор на поддержку реального сектора, в том числе через поддержку банковской системы.
Сотрудничество между нашими странами осуществляется и по линии создания нового трубопровода «Nord Stream». Кооперация продолжается и в области образования. Совсем недавно в Санкт-Петербурге открылся центр по обучению наших специалистов международной логистике. У нас прекрасно развиваются отношения с немецкими коллегами в области транспортировки грузов. И та
работа, которую мы организовали по доставке комплектующих «Volkswagen»’ов в Калужской области, по мнению руководителей «Volkswagen»’а, является практически идеальной.
За «Volkswagen»’ом в эту же область едут другие предприятия немецкой промышленности. Например, компания «Berlin Chemie», которая там начала строительство фармакологической фабрики. Стоит только появиться успешному зарубежному бизнесу, как вокруг него в России сразу начинают возникать другие бизнесы.
Безусловно, для немецких предпринимателей представляет интерес и работа, связанная с олимпийскими проектами в Сочи. Конечно, у всех
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Райнер Линднер, Владимир Якунин
на слуху наше сотрудничество с компанией «Siemens» – это касается и производства локомотивов на Урале, и приобретения скоростных поездов. Мы предполагаем продолжить это сотрудничество.
Огромное значение для нас имеет сотрудничество в области жилищно-коммунального хозяйства и здравоохранения. Здесь важ-нейшую роль играют процессы инновации. В этом отношении у России еще очень долгий путь, прежде чем можно будет сказать, что мы сумели восстановить научно-технический уровень, в свое время соответствовавший положению советской науки. Но уже появляются блестящие молодые ученые, и инновационные проекты успешно развиваются, – тем более, что они непосредственно поддерживаются президентом страны Д. А. Медведевым. Я думаю, что и у нас, и у немецкой бизнес-элиты есть огромные возможности по развитию кооперации. Мы обладаем реальным шансом по созданию транспорта будущего. Мы сегодня говорим о Транссибе как транспортном коридоре, который позволил бы связать экономики Китая, юго-восточной Азии с экономикой Европы, и прежде всего
Германии, через территорию России. Россия в этом заинтересована. Выделяются средства на постройку этого транзитного коридора. Но уже сегодня в Китае планируют создать поезд, который ходил бы между Пекином и Берлином.
Да, сегодня поезда ходят. Время движения в пути – семь суток. И вагоны хорошие. Поверьте, в Европе таких вагонов практически нет – потому, что у Вас дистанции поменьше, чем в России с ее просторами, поезда быстрые, и Вам не надо ездить ночью. Если хотите вдохнуть аромат былых времен, приглашаю всех желающих проехать на нашем поезде до Владивостока. Вы убедитесь, что железнодорожный транспорт – это не только пластик и не только скорость. Это еще и аура, и атмосфера. Но
Вильфрид Бергманн, Владимир М. Гринин
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железнодорожный транспорт, в конкурентной борьбе с автомобильным транспортом, использует и самые передовые технологии. Китайцы приняли на вооружение то, что было опробовано в Германии: поезд с использованием так называемой магнитной левитации. Они серьезно этим занимаются, они в это деньги вкладывают. Это может оказаться не только транспортом, но и бизнесом будущего. Я абсолютно уверен, что инфраструктурные проекты – это, во-первых, способ выхода из кризиса, и во-вторых, созидание будущего.
Для того, чтобы это будущее у нас состоялось, необходимы как минимум две основные составляющие: во-первых, чтобы грядущие поколения могли жить в здоровой атмосфере – образно говоря, дышать без противогазов. Во-вторых, упор на образование и социальное развитие молодежи является ключевым фактором современного развития. Экономическая формула успеха состоит из трех составляющих частей: территория, население и доступ к передовым технологиям. Если посмотреть на Германию и на Россию как на объединенный экономический блок, эти три составляющие у нас есть. Поэтому для нас в России сотрудничество с Европой и в частности с Германией является не просто политической догмой или политическим лозунгом. Всем, кто разбирается, понятно, что без этого сотрудничества у России очень сложные перспективы. Но я хочу подчеркнуть, что без этого сотрудничества – если не интеграция, то сотрудничество, – очень слож-ные перспективы и у европейской экономики, а значит, и у Германии, которая является столпом европейской экономики.
Очень важный вопрос – социальная обстановка в обществах. Евро пейцы, и немцы в том числе, в большей степени испытывают на себе проблемы, связанные с тем, что сегодня называется «mobility», то есть миграцией. Те же проблемы и у французов, и у англичан. Те, кто, ведомые соответствующими политическими лозунгами, приезжает в страну другой культуры, не считают себя обязанными уважать традиции того общества, куда они приехали – но при этом абсолютно уверены, что это общество обязано их всем обeспечить. И здесь возникает очень важный вопрос: а именно соотношения между правом и обязанностью.
Открыв границы и нуждаясь в притоке иммигрантов, Германия и Россия сталкиваются с одной и той же проблемой – адаптацей приезжих к жизни и к общественному сознанию страны, куда они приезжают. Очень важный тезис защиты интересов меньшинств превращается иногда во что-то совершенно иное. И тогда получается, что, пытаясь уберечься от диктата, мы доходим до того, что подвергаемся диктату со стороны меньшинств, и не только национальных.
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Очень деликатный вопрос, особенно для европейцев: что позволено в обществе, а что нет. Я Вам приведу пример, приводящий меня в ужас, противоречащий культуре нашей страны. У нас в стране появились дети, у которых в графе «мать» прочерк. Мужчина вполне состоятельный, причем нормальной сексуальной ориентации, не желая связывать себя узами брака, подписывает договор с суррогатной матерью. Она рожает ребенка, он этого ребенка забирает – в графе «мать» прочерк. Совет Европы предложил отказаться от понятия «мать» и «отец» и оставить только понятие «родителя». Мы столько усилий тратим на защиту экологии, и при этом забываем, что в природе все определено. И точно так же, как вредно вмешиваться и поворачивать сибирские реки России на юг, вредно вмешиваться в природу человеческих отношений.
Мне кажется, что весь комплекс вопросов – политических, экономических, социальных, культурологических, религиозных, – который мы рассматриваем на форуме «Диалог цивилизаций», точно так же актуален и для взаимоотношений между Россией и Германией. И как представитель «Диалога цивилизаций», и как гражданин России я всех призываю к тому, чтобы этот диалог заканчивался не просто статьей, а конкретными предложениями о том, как мы хотим развиваться, что мы собираемся делать. Это отражает прагматизм железнодорожника и отличает его от виртуальности политика.
Владимир И. Якунин Президент ОАО «Российские железные дороги» Германо-Российский Форум, гостиница «Адлон» г. Берлин, 20 сентября 2010 г.
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Zehn Jahre Petersburger Dialog
Der Petersburger Dialog wurde im Jahr 2001 auf Initiative von Bundes-
kanzler Gerhard Schröder und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin
ins Leben gerufen, um die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zwischen
Russ land und Deutschland zu fördern. Inzwischen ist der Petersburger
Dia log zu einer festen Größe in den deutsch-russischen Beziehungen
ge worden – als dynamische Kommunikations- und Diskussionsplattform
bringt er Teilnehmer aus allen gesellschaftlich relevanten Gruppen
Deutschlands und Russlands zusammen und neue Projekte an die Öffent-
lichkeit.
Uraler Föderale Universität in Jekaterinburg
Im Jubiläumsjahr des 10. Petersburger Dialogs tagten rund 300 deut sche
und russische Teilnehmer vom 13. bis 15. Juli 2010 in Jekaterinburg am Ural. Das
Dach thema lautete »Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahr zehnt«.
Auf den Gemeinsamkeiten der Geschichte aufbauen und in die Zukunft
denken – dieser Gedanke zog sich als Leitfaden durch den gesamten Dialog
und seine acht Arbeitsgruppen. An der Podiumsdiskussion zur Eröffnung nah-
men Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kultur-
besitz, und Nikita Michalkow, Vorsitzender des Verbandes der russischen
Film schaffenden, teil. Beide unterstrichen in ihren einleitenden Reden die Be -
deutung der kulturellen Wurzeln für die deutsch-russischen Beziehungen. Das
Interesse aneinander müsse in mehr Wissen übereinander verwandelt werden,
so Parzinger. Initiativen dazu hervorzubringen und voranzutreiben, sei eine
entscheidende Aufgabe des Petersburger Dialogs.
Aus dem Petersburger Dialog hervorgegangen sind wichtige Projekte wie
das Koch-Metschnikow-Forum im Bereich der Gesundheitsvorsorge und die
Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch.
Zu den aktuellen Ergebnissen des 10. Petersburger Dialogs zählen die
Aus stellungsvorhaben »Bronzezeit – Europa ohne Grenzen« und »Russen und
Deutsche. 1000 Jahre Geschichte, Kunst und Kultur«, eine Initiative zur Grün-
dung eines deutsch-russischen Sozialforums sowie die Weiterführung der
Arbeit im Rahmen der Modernisierungspartnerschaft, deren Umsetzung beim
8. Petersburger Dialog 2008 in St. Petersburg vereinbart worden war.
Im Laufe des vergangenen Jahres führte das Deutsch-Russische Forum
mehrere Veranstaltungen in Kooperation mit dem Petersburger Dialog durch –
darunter Vorträge und Podiumsdiskussionen mit dem neuen Botschafter der
Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland S. E. Wladimir Grinin
und dem Präsident der Russischen Eisenbahngesellschaften Wladimir Jakunin.
Десять лет «Петербургского диалога»
«Петербургский диалог» был создан в 2001 году по инициативе Президента Российской Федерации Владимира Путина и Федерального канцлера Федеративной Республики Германия Герхарда Шрёдера. Цель форума – содействие развитию гражданского сотрудничества между Германией и Россией. На сегодняшний день «Петербургский диалог» стал неотъемлемым фактором российско-германских отношений –
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в качестве коммуникационной и дискуссионной платформы форум собирает участников всех групп, имеющих общественное значение в Германии и в России, и обращается к общественности с новыми проектами.
В юбилейный год десятого «Петербургского диалога» 13-15 июля 2010 года в Екатеринбурге на Урале собралось около 300 германских и российских участников. Основная тема форума: «Российское и германское общества в следующем десятилетии».
Опираться на совместную историю и смотреть в будущее – вот мысли, красной нитью проходившие через дискуссии форума и его восьми рабочих групп. На подиумной дискуссии, открывшей работу форума, выступили проф. др. Герман Парцингер, президент фонда «Прусское культурное наследие», и Никита Михалков, председатель Союза кинематографистов России. В своих вступительных речах они подчеркнули значение культурных корней для развития российско-германских отношений. «Мы должны превратить интерес друг к другу в знания друг о друге», – как выразился Парцингер, по мнению которого, задача «Петербургского диалога» – выступать с соответствующими инициативами и способствовать их развитию.
«Петербургский диалог» стал инициатором важных проектов – как, например, Форума Коха-Мечникова в области здравоохранения и Фонда «Германо-российский молодежный обмен».
В числе новейших результатов десятого «Петербургского диалога» – запланированные выставки «Эпоха бронзы – Европа без границ», «Русские и немцы. 1000 лет истории, искусства и культуры», инициатива создания российско-германского Социального форума, а также продолжение работы в рамках партнерства в сфере модерни-зации, соглашение о реализации которого было заключено в 2008 году в Санкт-Петербурге.
В течение прошлого года Германо-Российский Форум в со -трудничестве с «Петербургским диалогом» организовал ряд меро-приятий, в том числе доклады и подиумные дискуссии с участием нового посла Российской Федерации в Федеративной Республике Германия, Его превосходительства Владимира Гринина, и президента «Российских железных дорог» Владимира Якунина.
Nikita Michalkow
Thesen des Vortrags anlässlich des 10. Petersburger Dialogs
»Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahrzehnt«
I. Eine russische Redensart lautet: »Was dem Russen gut tut, bringt den
Deutschen um.« Und was dem Deutschen gut tut, wie ist das für den Russen?
In jedem Scherz steckt ein Körnchen Wahrheit, umso mehr als dies wohl
auch kein Scherz ist. Doch was überhaupt hat Russen und Deutsche trotzdem
verbunden und was kann sie verbinden? Oblomow und Stolz etwa, die beiden
so ungleichen Freunde aus dem Roman von Gontscharow. Bewertungen
wie »gut – schlecht« und Sprüche wie »Er ist Russe, das erklärt so man-
ches« eignen sich allenfalls für die Beschreibung der Beziehungen zwischen
Nikita Michalkow
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einzelnen Menschen. Was aber ist mit den Beziehungen zwischen unseren
Ländern und Völkern, die ihr jeweils eigenes Leben leben und sich von ihren
Traditionen und ihrem Nationalgeist leiten lassen?
Jahrhundertelang kam der Geist des Ostens über Russland und Eurasien
nach Deutschland, das die Abhängigkeit von Rom und die Feudalherrschaft
überwand. Russland hat Deutschland und Europa gerettet, indem es dreihun -
dert Jahre lang das Tatarenjoch auf sich genommen hat. Hätte es das nicht
getan, in welcher Sprache hätten wohl Goethe und Schiller gesprochen und
ihre Werke verfasst? Im Gegenzug hat Russland durch Deutschland das be -
kommen, woran es ihm schon immer mangelte: stabile Beziehungen, ehrliche
und klare Zielsetzungen und eine konstruktive Beständigkeit in seinen Ge -
schäfts beziehungen.
II. Ohne Zweifel haben sich in heutiger Zeit sowohl unsere Regierungen
als auch Zivilgesellschaft und Geschäftswelt weit aufeinander zu bewegt,
und zwar in der Wirtschaft, in der Politik und im Bereich Gesellschaft und
Kultur. Ich habe diese Reihenfolge nicht zufällig gewählt. Denn die heutigen
Prioritäten sehen so aus: Wirtschaft, Politik, Kultur. Alles stellt sich also so dar,
wie es die deutschen Kommunisten und russischen Bolschewiken uns (nach
Marx) gelehrt haben: Erst die Basis, dann der Überbau.
Wir bauen Erdgasleitungen, pumpen Öl durch Pipelines, bauen Auto mo-
bil werke, treiben Handel, tauschen uns im Europarlament aus. Wir arbei ten zu -
sam men und sind Partner. Wir pflegen ganz und gar marktwirtschaft liche und in
diesem Sinne gutnachbarschaftliche Beziehungen. Alles scheint gut zu sein. Wir
ken nen die Antworten auf die taktischen Fragen, auf das »Was tun und wie vorge-
hen?« Einfach hier etwas verbessern, dort ergänzen oder auf etwas verzichten.
Was aber ist mit der Strategie, mit den allgemeinen Fragestellungen,
ohne die die speziellen einfach sinnlos sind? Können wir ohne Pathos, ohne
Angela Merkel, Dmitri Medwedew
geschäftige Nutzenrechnung eine Antwort auf die entscheidenden Fragen
finden: Wozu und wofür leben Russen und Deutsche heute? Wozu und
wofür sollen sie leben? Was verband und verbindet unsere Völker in einem
tieferen, wahrhaftigen, über sichtbaren materiellen Wohlstand und poli-
tische Stabilität hinausgehenden Sinne? Vielleicht lohnt es sich, gemeinsam
Antworten auf diese allgemeinen Fragen zu suchen und so nicht nur in den
Genuss einer wohlgeordneten Lebenswelt zu kommen, sondern auch Freude
und Sinn in unserer Seinsbestimmung zu finden. Stellen wir uns dieser
Herausforderung.
III. Um aber diese Herausforderung zu bewältigen, müssen wir uns
bemühen, uns selbst und einander zu verstehen. Wir müssen uns eingestehen,
dass wir verschieden sind, und deswegen dürfen wir uns bei der Suche nach
dem richtigen Tonfall für unsere Beziehungen nicht so sehr auf Verstand
und Macht, als vielmehr auf Kraft und Weisheit stützen. Erst dann werden
wir begreifen können, worin Geheimnis und Bestimmung unserer Völker
bestehen, wo, an welcher Trennlinie, in welchem Fluchtpunkt sie sich treffen
können. Und rei chen unsere menschlichen Kräfte, um sich und einander zu
finden? Oder be nötigen wir dafür Höheren Beistand?
Zuallererst aber müssen wir uns vor Augen führen, was wir in den
Wir ren des 20. Jahrhunderts verloren haben. Unsere beiden Welten haben
wir verloren. Die russische und die deutsche Welt sind in der Feuersbrunst
der Revolu tionen und Weltkriege verschwunden. Es gab eine Abkehr: Der
schöpferische Geist hat uns verlassen, und die in der Verneinung und im
Anta go nismus wur zelnde, auf dem Wörtchen »nein« basierende pseudo-
nationale Einigkeit hat obsiegt. Das wurde für unsere beiden Völker zur
Tragödie.
Die russische Welt – in der Oblomow und Stolz lebten und einander
verstanden – mit ihren Bauernmärkten, Fuhrwerken, Schankdienern,
Kutschern, staubigen Wegen, mit ihrem Glockengeläut und Sonnen-
Arbeitsgruppe »Bildung und Wissenschaft«
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schein, diese Welt, die viele mit ihrem Staub, ihrem Stumpfsinn und
ihren Fliegen ärgerte, die aber dennoch vom Ewigen Licht erwärmt
wurde und in der im Laufe von Jahrhunderten mehr als anderthalb
Millionen Deutsche eine zweite Heimat gefunden haben, diese Welt
gibt es nicht mehr. Sie ist verschwunden, und es entstand eine Pause,
die zunächst Schakale und später Mäuse füllten. Auch die romantisch-
heldenmütige deutsche Welt, die Kulturraum und -zeit aktiv gestaltete,
in der das »deutsche Genie« wirkte, in der Zehntausende von russischen
Flüchtlingen und Emigranten Zuflucht fanden, gibt es heute nicht mehr.
Auch sie ist verschwunden, und es entstand eine Pause, die zunächst
Wölfe und später Hasen füllten.
Der Krieg, dessen bitteren Kelch unsere Völker bis zur Neige leerten,
ist uns in den Leib gefahren. Als kulturelle und geistige Welt wurden
Russland und Deutschland im 20. Jahrhundert zerstört. Sie existieren nicht
mehr. Ich betone, dass ich hier nicht von der Politik spreche, darüber
habe ich nicht zu urteilen. Als Künstler und Bürger rede ich über Völker,
Gesellschaften und Menschen, die ihr über Jahrhunderte tradiertes kulturel-
les Herzstück eingebüßt haben, und fühle mit ihnen.
Ich bin überzeugt, dass genau hier der neuralgische Punkt all unserer
Probleme liegt. Daher müssen wir unsere Suche nach jenem fruchtbaren Boden,
auf dem die Saat der Existenz und Koexistenz unserer beiden Völker aufgehen
kann, mit einer Hinwendung des Einzelnen und der Nation zur Kul tur und mit
einer Renaissance des traditionellen Weltempfindens beginnen. Ich betrachte das
nicht als eine kirchliche Aufgabe. Mir geht es um die Tiefen- und Geisteskultur,
die die deutsche und russische Literatur, Phi lo sophie, Musik, Malerei und
Architektur geprägt, große Kunstwerke her vor gebracht, das Alltagsleben bestim-
mt, Rechtsgrundsätze aufgestellt, Bil der von »Helden unserer Zeit« geschaffen,
Verhaltensnormen ausgebildet und Moralvorschriften formuliert haben. Mir
geht es um das menschliche Ge wissen, um ethische Verantwortung und die
Bestimmung des Menschen, des deutschen und russischen.
Kloster der Heiligen Zarenmärtyrer, Jekaterinburg
»Ein Mensch ohne Glauben ist für mich uninteressant,« sagte der
rus sische Denker Wassilij Rosanow. Und das ist richtig. Denn infolge der
»Revo lu tion der Nichtgläubigen« ist im vereinten Europa von heute und
auch in Russland jener »Durchschnittseuropäer« entstanden, den Konstantin
Leontjew als »Werkzeug universaler Zerstörung« bezeichnet hat. Rosanow
pa ra phra sierend sage ich, dass ein Volk und eine Gesellschaft ohne Glauben,
ins be sondere die moderne Zivilgesellschaft, für mich uninteressant sind, und
sei en diese auch dreimal demokratisch und tolerant.
Russland und Deutschland müssen innehalten, sich auf das Haupt-
sächliche, Grundlegende, Bedeutsame konzentrieren und die Prioritäten
än dern. Sie müssen angefangen bei Kultur, Wirtschaft und Politik ihre ei -
gene Welt und ihre Beziehungswelt schaffen. In eben dieser Reihenfolge und
nicht anders. Dies wird dann für Jahrhunderte Bestand haben und nicht nur
für eine Tauwetterperiode, nach der materielle und politische Interessen sehr
schnell wieder zu einem kalten oder auch heißen Krieg führen können.
Wir brauchen in unseren Beziehungen Kreativität und Positivität nicht
nur und nicht so sehr in Politik und Wirtschaft, sondern an den vibrierenden
Schnittstellen, an denen sich die nationalen Kulturen austauschen – Literatur,
Philosophie, Musik, Malerei, Theater- und Filmkunst. Beziehungen verlieren
erst dann ihren formellen Charakter, wenn dahin ter ein lebendiges menschli-
ches Interesse an der Suche nach kultureller und nationaler Identität, nach
wirtschaftlichen Vorteilen und langfristiger Stabilität steht.
Über den Tellerrand von Öl und Gas schauen kann in den russisch-
deutschen Beziehungen heute nur ein kulturvoller Mensch und eine Zivil ge-
sell schaft, die sich auf die Traditionen ihres Volkes stützt und die Traditionen
anderer Völker respektiert. Der »Durchschnittseuropäer« jedoch, ein heimat-
loser Geschäftsmann, Agnostiker und Nihilist, wird über dem Tellerrand von
Öl und Gas nichts als Dunst sehen können.
Arbeitsgruppe »Kirchen in Europa«
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Wenn wir die »positive, nationale und kulturelle Einigkeit« als »Bench-
mark« für unsere Beziehungen nehmen, dann werden wir – dessen bin ich
mir sicher – klar und deutlich verstehen, wozu wir leben sollen, warum keinen
Krieg führen, weswegen zusammen arbeiten, wozu Erdöl und Erdgas fördern
oder Autos bauen.
IV. Was ich gesagt habe, scheint mir für die Zukunft der russisch-
deutschen Beziehungen der eigentliche zentrale Punkt zu sein. Doch Worte
allein genügen nicht. Gesellschaftliche Diskussionsforen machen häufig diesen
Fehler: Man redet miteinander, lässt sein Licht leuchten, stellt seine Ideen vor,
geht wieder auseinander und vergisst alles.
Man muss etwas unternehmen, meine Damen und Herren! Nur wir sel-
ber können die russische und deutsche Welt, die russische und deutsche Kultur
wiederbeleben. Bei uns sagt man: »Die Augen fürchten sich, die Hände fassen
an.« Ich weiß, dass man nicht alles auf einmal schaffen kann. Es ist töricht, den
Glauben mit der Knute durchsetzen zu wollen. Wir brauchen keine kulturelle
Revolution! Wir brauchen eine kulturelle Evolution und einen aufgeklärten
Konservatismus. Dieser Weg ist lang und mühsam, aber er ist richtig! Russland
und Deutschland können ihn ruhig und entspannt über Jahrhunderte gemein-
sam gehen. Der Weg der kulturellen Evolution kann das gesamte Europa
kon so li dieren und wirklich einen. Ich gehe so weit zu sagen, dass es meiner
Meinung nach für das vereinte Europa in der globalisierten Welt von heute
gar keinen anderen Weg zu einer friedlichen Koexistenz gibt.
In diesem Zusammenhang schlage ich vor, die russisch-deutschen Be -
ziehun gen kulturell neu zu formieren und ihnen eine neue Qualität zu ver -
leihen, indem – ganz konkret – in Russland und Deutschland soziokultu relle
und wirtschaftliche Räume geschaffen werden, in denen sich Kultur, Krea -
tivität, Wirtschaft und tägliches Leben mit der Unterstützung von Staat und
Zivilgesellschaft gedeihlich entwickeln können. Ich denke da an eine Re nais-
Peter-Boenisch-Gedächtnispreisträgerin 2010: Pauline Tillmann
san ce der »Deutschen Siedlung« in Moskau und des »Russischen Be zirks« in
Berlin. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie das in Berlin machbar wäre,
was aber Moskau angeht, so könnte in Lefortowo und im Bezirk Basmannyj im
Umfeld eines modernen Kulturbetriebs, gesellschaftlichen Le bens und kleiner
und mittlerer Unternehmen die historische »Deutsche Sied lung« wieder
zum Leben erweckt werden. Eine deutsche Kirche, ein deutscher Wochen -
markt, eine deutsche Apotheke, eine deutsche Bäckerei, deutsche Cafés
und Restaurants, deutsche Läden und Betriebe, ein deutsches Theater, eine
deutsche Bibliothek, ein Museum und ein Archiv, eine deutsche Uni versität als
Zweig stelle des Goethe-Instituts, eine deutsche Schule und ein Kindergarten.
Und all das in einer Atmosphäre, in der sich russisches und deutsches Leben
und Sein gegenseitig durchdringen, russische und deutsche Sprache interagie-
ren, in einer Atmosphäre traditioneller Volkskultur.
Das Projekt, das ich vorschlage, muss auf internationaler, föderaler
und kom munaler Ebene abgestimmt werden. Deshalb kann es nur unter der
Schirm herr schaft der politischen Führung unserer Länder erfolgreich umge-
setzt werden. In diesem Zusammenhang schlage ich vor, an Bundes kanzle rin
Angela Merkel und Präsident Dmitrij Medwedew heranzutreten und sie um
po li tische und wirtschaftliche Unterstützung dieses Projekts zu bitten, dessen
Um setzung meiner Ansicht nach ein konkretes Ergebnis unserer Arbeit im
Peters burger Dialog sein könnte.
Nikita Michalkow
Präsident des Russischen Kulturfonds
Uraler Föderale Boris-Jelzin-Universität
Jekaterinburg, 14. Juli 2010
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Никита C. Михалков Тезисы выступления на десятом заседании форума «Петербургский диалог», посвященном теме «Российское и германское общества в следующем десятилетии»
I. «Что русскому хорошо, то немцу смерть». А что немцу хорошо, то русскому как? В каждой шутке есть доля шутки, тем более что это, пожалуй, и не шутка. И все же: что вообще связывало и может связывать русского и немца? Ну, скажем, двух таких друзей из романа Гончарова, как Обломова и Штольца. Другой разговор, что оценки «хорошо – плохо» и фразы «он русский – это многое объясняет» годятся для описания отношений конкретных людей; а вот как быть с отношениями между нашими странами и народами, живущими особой жизнью, ведомыми традициями, национальным духом?
Из века в век, через Россию-Евразию Германия получала дух Вос-тока, превозмогая рыцарскую и римскую зависимость. Россия спасла и сохранила Германию и Европу, приняв и удержав на себе трехсотлетнее татаро-монгольское иго; не будь этого, на каком бы языке разговаривали
и творили Гете и Шиллер? В свою очередь – через Германию Россия получала то, чего ей всегда недоставало: стабильность отношений, честность и яс ность задач, созидательную размеренность в деловых отношениях. II. Бесспорно – сегодня и правительствами наших стран, и гражданс-кими обществами, и бизнесом сделано много шагов навстречу друг другу – и в экономике, и в политике, и в социально-культурной сфере. Но я не случайно назвал последовательность этих шагов именно в таком порядке. Потому что сегодня приоритеты таковы: экономика, политика, культура; то есть все именно так, как нас немецкие коммунисты и русские большевики и учили (по Марксу): сначала базис, а потом надстройка.
на подиуме: Сабине Адлер, Херманн Парцингер, Никита С. Михалков
Мы тянем газопроводы, качаем нефть, строим автомобильные заводы, торгуем, общаемся в Европарламенте. Мы сотрудничаем, и мы партнеры. У нас вполне рыночные, и в этом смысле – добрососедские отношения. Казалось бы, все хорошо – мы знаем ответы на тактические вопросы «что и как делать», нужно просто что-то улучшить, кое-что добавить, от чего-то отказаться.
А вот как быть со стратегией? Как быть с общими вопросами, без которых вопросы частные просто бессмысленны? Можем мы без патетики, без суетливого подсчета прибыли спокойно осмотреться и поискать ответ на один главный вопрос: «Зачем и ради чего живут сегодня русские и немцы, и зачем и ради чего они должны жить?» Что наши народы связывало и может связывать в глубинном истинном смысле, превосходящем видимый уровень материального благо-состояния и политической стабильности? Может быть, стоит поискать ответы на эти общие вопросы вместе? И в результате не только получить удовлетворение от благоустроенности нашего быта, но и обрести радость и смысл от предназначения нашего бытия? Давайте поставим перед собой такую задачу.
III. А вот для того, чтобы эту задачу решить, нам нужно постараться себя и друг друга понять. Мы должны признать, что мы разные, и потому в поиске верной ноты во взаимоотношениях друг к другу мы должны опираться не столько на ум и власть, сколько на силу и мудрость. Тогда мы и сможем понять: в чем тайна и предназначение наших народов, в чем и где, у какой черты, на каком горизонте они могут сойтись. И достаточно ли нам для того, чтобы найти себя и друг друга, только наших человеческих сил? Или нам нужна для этого Иная Помощь?
Но, прежде всего, нам следует осознать, что мы в лихолетье XX века утратили. А утратили мы два наших мира. Русский и германский мир исчезли в пожаре революций и мировых войн. Произошло Отречение. Нас
Pабочая группа «политика»
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оставил созидательный дух. Восторжествовало псевдонародное единение, основанное на отрицании и противодействии, на слове «нет». И это стало трагедией, трагедией двух наших наций.
Русского мира, в котором жили и понимали друг друга Обломов и Штольц, – с базарами, экипажами, половыми, кучерами, пыльными дорогами, колокольным звоном, солнечным светом, – который раздражал многих пылью, тупостью, мухами, но который был согрет неугасимой лампадой и в котором в течение столетий обрели вторую родину более полутора миллионов немцев – теперь нет, он исчез, и возникла пауза, которую сначала заполнили шакалы, а потом мыши. Германского мира, романтического и мужественного, активно формирующего культурное пространство и время, мира, в котором творил «германский гений», в котором нашли приют десятки тысяч русских беженцев и эмигрантов, – теперь нет, он исчез, и возникла пауза, которую сначала заполнили волки, а потом зайцы.
Нас пронзила Война, горькую чашу которой наши народы испили до дна. Как духовные и культурные миры в XX веке, Россия и Германия были разрушены. Их больше нет. Подчеркиваю: я говорю сейчас не о политике, и не мне о ней судить. Как художник и гражданин говорю и сожалею о народах, обществах, людях, которые утратили свою традиционную многовековую культурную сердцевину.
Убежден, что именно здесь – болевая точка всех наших проблем. Поэтому с обращения человека и нации лицом к культуре, с возрождения традиционного мироощущения, нам следует начинать поиск той плодородной почвы, на которой могут взойти ростки бытия и события двух наших народов. Я не рассматриваю это как церковную задачу. Я говорю о глубинной, духовной культуре, которая пронизывала собой русскую и германскую литературу, философию, музыку, живопись, архитектуру, рождала шедевры искусства, насыщала быт, постулировала нормы права, порождала образы «героев нашего времени», формировала правила обихода и устанавливала требования морали. Я говорю о совести человеческой, нравственной ответственности и предназначении человека – германца и русского.
«Человек без веры – мне не интересен», – сказал русский мудрец Василий Розанов. И это правильно. Ибо в результате «революции неверов» и появился сегодня в Объединенной Европе, да и в России, тот «средний европеец», который, по словам Константина Леонтьева, является орудием всемирного разрушения. Перефразируя Розанова, скажу, что народ и общество без веры, в особенности современное гражданское общество, мне – не интересны; будь при этом они хоть трижды демократичны и толерантны.
России и Германии надо сосредоточиться. Остановиться на главном, глубинном, значительном. Поменять приоритеты. И начать строить свой мир и мир наших взаимоотношений – с культуры, экономики и политики. Именно в таком порядке, а не наоборот. И тогда это будет на века, а не на время оттепели, после которой очень быстро, в силу господства материальных и политических интересов, может вновь вспыхнуть и холодная, и горячая война.
Созидательность и позитивность во взаимоотношениях нам надо иметь не только и не столько в экономике и политике, сколько в вибрациях тех пограничных точек, через которые проходят взаимотоки национальных культур: литературы, философии, музыки, живописи, театра, кино. Взаимоотношения перестают быть формальными тогда, когда за ними стоит живой человеческий интерес поиска культурной и национальной идентичности, экономической выгоды и долгосрочной стабильности.
Поверх нефти и газа в российско-германских отношениях сегодня может смотреть только культурный человек и гражданское общество, которое опирается на традиции своего народа и уважает традиции других народов. А «средний европеец», безродный коммерсант, агностик и нигилист, ничего кроме марева поверх нефти и газа в российско-германских отношениях увидеть не сможет.
Убежден: когда в качестве «точки отсчета» в наших взаимо-отношениях мы примем «позитивное, национальное, культурное единение», тогда ясно и отчетливо поймем – зачем нам жить, почему нельзя воевать, во имя чего сотрудничать, для чего нефть и газ добывать и автомобили делать.
IV. То, что я сказал, представляется мне главным, истинным, корневым для будущего российско-германских взаимоотношений. Но лишь сказать – недостаточно. Этим часто грешат форумы общественности: поговорили, блеснули умом, поделились идеями, разошлись и забыли.
Дело надо делать, господа! Только мы, сами, можем возродить русский и германский мир, русскую и германскую культуру. Глаза боятся, а руки делают. Я понимаю, что нельзя сделать «все и сразу». Глупо насаждать веру палками или гнать народ в церковь. Культурная революция нам не нужна! Нам необходимы – культурная эволюция и просвещенный консерватизм. Это путь долгий и трудный. Но это путь верный! По нему Россия и Германия спокойно, с ровным дыханием могут веками идти вместе. Путь культурной эволюции может консолидировать
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и реально объединить всю Европу. Скажу больше: на мой взгляд, иного пути к мирному сосуществованию для единой Европы в современном глобальном мире просто нет.
В связи с этим я предлагаю культурно переформатировать процесс «российско-германских отношений» и вывести их на новый качественный уровень с помощью конкретного дела – образования в России и Германии социально-культурных и экономических пространств, где при поддержке государства и гражданского общества могла бы возникнуть благоприятная инвестиционная атмосфера для развития культуры, творчества, бизнеса и быта. Я имею в виду – возрождение «Немецкой слободы» в Москве и «Русского района» в Берлине. Мне трудно предположить, как это может быть реализовано в Берлине, а вот что касается Москвы, то в Лефортово и в Басманном районе на основе развития современных культурных индустрий, социально-бытовой сферы, малого и среднего бизнеса может быть возрождена историческая «Немецкая слобода». Кирха, немецкий рынок, немецкая аптека, немецкая булочная, немецкие кафе и рестораны, немецкие лавки и мастерские, немецкий театр, немецкая библиотека, музей и архив, немецкий университет – филиал Гете-института, немецкая школа и детский сад. И все это – в атмосфере взаимопроникновения русского и немецкого быта и бытия, на основе взаимосвязи русского и немецкого языка, в атмосфере традиционной народной культуры.
Предлагаемый проект требует согласования и решения многих вопросов на международном, федеральном и муниципальном уровнях. Поэтому oн может быть успешно реализован только под патронатом руководителей наших стран. В связи с этим предлагаю обратиться к госпоже канцлеру Ангеле Меркель и господину президенту Дмитрию Медведеву с просьбой о политической и экономической поддержке проекта, реализация которого, на мой взгляд, может стать практическим результатом работы нашего форума.
Никита С. Михалков Президент Российского Фонда Культуры Уральский федеральный университет имени первого Президента России Б. Н. Ельцина 14 июля 2010 г.
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Veranstaltungskalender 2010
Программа на 2010 год
12. bis 17. Januar, Berlin, Düsseldorf, Hannover
Delegationsreise junger Abgeordneter
der Russischen Föderation nach Deutschland
in Kooperation mit Wiese Consult GmbH
und der Handels- und Industriekammer der RF
12 – 17 января, Берлин, Дюссельдорф, Ганновер Поездка молодых депутатов Российской Федерации в Германию при сотрудничестве с компанией Wiese Consult GmbH и Торгово-промышленной палатой Российской Федерации
12. Februar, Berlin
Vortragsveranstaltung
Russland nach der Finanzkrise: Modernisierung oder Status quo?
mit Dr. Andrej Rjabow, Politologe, Carnegie Center, Moskau
12 февраля, Берлин Доклад Россия перед вызовами посткризисного мира:
модернизация или консервация?
Андрея Рябова, политолога, члена научного совета московского Центра Карнеги
11. März, Moskau
Mitgliedertreffen des Deutsch-Russischen Forums
und anschließende Vortragsveranstaltung
Herausforderungen und Chancen für die Partnerschaft
zwischen Deutschland und Russland
mit Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D.
und Alexej Mordaschow,
Vorsitzender des Aufsichtsrats, Generaldirektor, Severstal
11 марта, Москва Встреча с членами Германо-Российского Форума с последующим докладом на тему Вызовы и шансы для партнерства
между Германией и Россией
Герхарда Шредера, федерального канцлера ФРГ в отставке и Алексея Мордашова, генерального директора OAO «Северсталь»
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31. März, Berlin, Hotel Adlon
Jahresmitgliederversammlung des Deutsch-Russischen Forums
mit Verleihung des Dr. Friedrich Joseph Haass-Preises
Festredner: Prof. Dr. Klaus Mangold, Vorsitzender,
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Die Bedeutung familiengeführter Unternehmen in den
deutsch-russischen Beziehungen
Preisträger: Nikolaus Knauf, Stellvertretender Vorsitzender
des Gesellschafterausschusses, Knauf Gruppe
31 марта, Берлин, отель «Адлон» Годовое собрание членов Германо-Российского Форума и Вручение премии им. д-ра Фридриха Йозефа Хааcа Почетный докладчик: д-р Клаус Мангольд, председатель Восточного комитета немецкой экономики Значение предприятий с семейной
структурой управления в сфере германо-российских отношений
Лауреат: г-н Николаус Кнауф, заместитель председателя комитета компаньонов международной группы предприятий «Кнауф»
18. Mai, Berlin
Vortragsveranstaltung
Die Nationale Idee und die russischen Medien
mit Prof. Dr. Alexej Samochwalow, Direktor des Nationalen
Wissenschaftlichen Fernseh- und Radiozentrums
18 мая, Берлин Доклад Национальная идея и российские СМИ
Алексея Самохвалова, директора Национального исследовательского центра телевидения и радио
14. Juni, Berlin
Vortragsveranstaltung
Das Tandem Medwedew/Putin und die Modernisierung Russlands –
Standpunkte, Ziele, Umsetzungsidee
mit Dr. Pjotr Fedossow, Politikwissenschaftler
14 июня, Берлин Доклад Тандем Медведев/Путин и модернизация России –
точки зрения, цели, идеи реализации
Петра Федосова, политолога, ИНИОН РАН
5. bis 6. Juli, Potsdam
XII. Potsdamer Begegnungen
Wünschenswerte Zukünfte. Deutschland und Russland im 21. Jahrhundert
5 – 6 июля, Потсдам ХII Потсдамские встречи Образы желаемого завтра. Германия и Россия в 21 веке
6. bis 10. Juli, Wolgograd
33. Young-Leader Seminar
Entwicklungspotenziale des Wirtschaftsstandorts Wolgograd
6 – 10 июля, Волгоград 33-ий семинар для молодых лидеров Экономические перспективы развития Волгограда
13. bis 15. Juli, Jekaterinburg/Ural
10. Petersburger Dialog
Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahrzehnt
organisiert durch die Geschäftsstelle des Petersburger Dialog e.V.
13 – 15 июля, Екатеринбург Х Петербургский диалог Германское и российское общество в следующем десятилетии
oрганизуется секретариатом «Петербургского диалога»
26. Juli bis 11. September, deutschlandweit
Praktika für angehende russische Journalisten
in deutschen Redaktionen und unternehmensinternen Presseabteilungen
26 июля – 11 сентября, по всей Германии Стажировка молодых российских журналистов в редакциях германских СМИ и пресс-службах немецких компаний
20. September, Berlin
Vortragsveranstaltung
Deutschland und Russland:
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und gesellschaftliche Herausforderungen
mit Wladimir Jakunin,
Präsident der staatlichen russischen Eisenbahngesellschaft
20 сентября, Берлин Доклад Россия и Германия:
экономическое сотрудничество и общественные вызовы
Владимира Якунина, президента ОАО «РЖД»
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29. September, Berlin
Jahreskonferenz
Deutschland und Russland:
Die Ostpolitik der EU:
Die Rolle Deutschlands, Polens und Russlands
29 сентября, Берлин Годовая конференция Россия и Германия:
Восточная политика ЕС:
Роль Германии, Польши и России
26. Oktober, Berlin
Vortragsveranstaltung
Deutschland und Russland:
Recht und Ordnung im neuen Russland –
Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven
mit Dr. Elena A. Lukjanowa,
Mitglied der Gesellschaftskammer der Russischen Föderation,
Professorin an der juristischen Fakultät
der Lomonossow-Universität Moskau
26 октября, Берлин Доклад Закон и порядок в современной России.
Лекция по политико-юридической анатомии Елены А. Лукьяновой, члена Общественной палаты Российской Федерации, профессора юридического факультета Московского государственного университета им. М.В.Ломоносова, доктора юридических наук, адвоката
28. bis 29. Oktober, Wladiwostok
Gala-Konzert
im Rahmen des Kulturprojekts »Figaro im Fernen Osten«
in Kooperation mit VladOpera e.V.
und der Stuttgarter Staatsoper
28 – 29 октября, Владивосток Гала-концерт в рамках проекта «Фигаро на Дальнем Востоке» при сотрудничестве с VladOpera e.V. и Государственной оперой Штутгарта
30. bis 31. Oktober, Gelsenkirchen
Finale auf Schalke
Bundescup 2010 »Spielend Russisch lernen«,
Sprachspiel für mehr Russisch an deutschen Schulen
30 – 31 октября, Гельзенкирхен Финал на стадионе «Шальке» Федерального кубка 2010 «Учить русский играя», Языковая игра для развития интереса к русскому языку в немецких школах
23. November, Berlin
Vortragsveranstaltung
Eine neue Generation – Die Zukunft der deutsch-russischen Partnerschaft
mit Philipp Mißfelder, MdB, Bundesvorsitzender
der Jungen Union Deutschlands
und Robert A. Schlegel, Mitglied des Duma-Ausschusses
für Informationspolitik und Informationstechnologien
23 ноября, Берлин Доклад Новое поколение – Будущее германо-российского партнерства
Филиппа Мисфельдера, члена Бундестага, Председателя Союза молодых христианских демократов и Роберта Шлегеля, депутата Государственной Думы, члена Комитета ГД по информационной политике, информационным технологиям и связи
23. bis 27. November, Frankfurt/Main
34. Young-Leader Seminar
Wertekanon in der Wirtschaft –
Neudefinition durch die Krise oder weiter wie bisher?
23 – 27 ноября, Франкфурт-на-Майне 34-ый семинар для молодых лидеров Канон ценностей в экономике –
новое определение под влиянием кризиса или далее как прежде?
24. November, Berlin
Eröffnungsveranstaltung der Russischen Filmwoche in Berlin
Eröffnungsfilm »Krai«(»The Edge«), Regie Alexej Utschitel
in Kooperation mit dem »Interfest« Moskau,
der Botschaft der Russischen Föderation
und dem Petersburger Dialog e.V.
24 ноября, Берлин Открытие Недели российского кино в Берлине фильмом «Край» режиссера Алексея Учителя при сотрудничестве с компанией «Interfest», Посольством Российской Федерации в Германии и Петербургским Диалогом
26. November, Frankfurt/Main
Vortragsveranstaltung
zum 15-jährigen Bestehen des Clubs FORUM,
Alumnivereinigung des Deutsch-Russischen Forums
mit Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstands, Deutsche Bank AG
26 ноября, Франкфурт-на-Майне Доклад приуроченный к 15-летнему юбилею клуба Forum – объединения
выпускников программ Германо-Российского Форума
Юргена Фитшена, члена правления Deutsche Bank AG
1. Dezember, Berlin
Gesprächsabend
mit Andrej Makarow, Staatsdumaabgeordneter,
Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Haushalt und Steuern
und Moderator der TV-Sendung »Gerechtigkeit«
1 декабря, Берлин Bечер дискуссий с Андреем Макаровым, Депутатом Государственной Думы, Заместителем председателя комитета ГД по бюджету и налогам, телеведущим программы «Справедливость»
6. Dezember, Berlin
Vortragsveranstaltung
Deutsch-russische Modernisierungspartnerschaft – gesellschaftliche Aspekte
mit S.E. Wladimir M. Grinin, Außerordentlicher und Bevollmächtigter
Botschafter der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland
6 декабря, Берлин Доклад Российско-германское партнерство в сфере модернизации –
общественные аспекты
Владимира Михайловича Гринина, Чрезвычайного и ПолномочногоПосла Российской Федерации в Федеративной Республике Германия
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Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis
für deutsch-russische Verständigung
Премия им. Фридриха Йозефа Хааса за взаимопонимание между народами Германии и России
Alljährlich verleiht das Deutsch-Russische Forum den Dr. Friedrich
Joseph Haass-Preis für deutsch-russische Verständigung an eine Persönlich-
keit des öffentlichen Lebens, die sich in besonderer Weise um die deutsch-
russischen Beziehungen verdient gemacht hat. Der Preis ist mit Euro
5.000,00 dotiert.
Bernhard Reutersberg, Nikolaus Knauf, Ernst-Jörg von Studnitz
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Ежегодно Германо-Российский Форум присуждает Премию им. Фридриха Йозефа Хааса за взаимопонимание между народами Герма-нии и России лицам, которые внесли особенный вклад в развитие гер мано-российских отношений. Премия им. Фридриха Йозефа Хааса дотирована 5.000 евро.
Preisträger Лауреаты
2010 Nikolaus Knauf, Stellvertretender Vorsitzender,
Gesellschafterausschuss Knauf Gruppe
Николаус Кнауф, заместитель председателя комитета участников, группа предприятий «Knauf»2009 Dr. Alexej Mordaschow, Vorsitzender des Aufsichtsrats,
Generaldirektor, Severstal
Д-р Алексей Мордашов, генеральный директор OAO «Северсталь»2008 Angelika Küpper, Vorsitzende der
»Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung Essen e.V.«
Ангелика Кюппер, председатель «Эссенского общества германо-российских встреч» Anne Hofinga, Russlandhilfe e.V.
Анне Хофинга, союз «Руссландхильфе» 2007 Michail Gorbatschow, Staatspräsident a.D.
Михаил Сергеевич Горбачев, президент СССР в отставке2006 Dr. Martin Friedrichs,
Organisator medizinischer Projekte in Russland
Д-р Мартин Фридрихс, организатор медицинских проектов в России2005 Dr. Tamara Morschtschakowa, Beraterin und
ehemalige stellvertretende Vorsitzende
des Verfassungsgerichts der Russischen Föderation
Д-р Тамара Морщакова, консультант и председатель Конституционного суда Российской Федерации в отставке2004 S. E. Erzbischof Dr. Georg Kretschmar,
geistlicher Leiter der evangelisch-lutherischen Kirche in Russland
und anderen Staaten (ELKRAS)
Его Превосходительство архиепископ Д-р Георг Кречмар, духовный наставник Евангелическо-лютеранской Церкви в России и сопредельных государствах (ELKRAS)
2003 Dr. Jekaterina Genijewa,
Präsidentin des Instituts »Offene Gesellschaft«, Moskau
Д-р Екатерина Гениева, президент Института «Открытое общество», Москва
2002 Dr. Manfred Stolpe, Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Д-р Манфред Штольпе, премьер-министр земли Бранденбург 2001 Jurij Luschkow, Oberbürgermeister von Moskau
Юрий Лужков, мэр г. Москвы2000 Otto Wolff von Amerongen, Unternehmer
Отто Вольф фон Амеронген, предприниматель 1999 Wladimir Wojnowitsch, Schriftsteller
Владимир Войнович, писатель 1998 Dr. Sigmund Jähn, Raumfahrtberater, ESA
Д-р Зигмунд Йен, консультант в области космонавтики, Европейское космическое агентство (ESA)
1997 Dr. Maja Turowskaja,
Theater- und Filmkritikerin und Drehbuchautorin
Д-р Майя Туровская, критик театра и кино, сценарист1996 Thomas Roth, Journalist, Leiter des ARD Studios Moskau
Томас Рот, журналист, руководитель Московской студии германского публично-правового телеканала ARD
1995 Professor Dr. Wjatscheslaw Daschitschew,
Leiter des Zentrums für deutsch-russische Studien im Institut
für globale wirtschaftliche und politische Studien
Проф. д-р Вячеслав Дашичев, руководитель Центра германо- российских исследований при Институте международных экономических и политических исследований РАН1994 Professor Dr. Wolfgang Kartte, ehemaliger Berater der
Bundesregierung für die Russische Föderation
Проф. д-р Вольфганг Картте, бывший советник Федерального правительства по Российской Федерации
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Die Gremien des Deutsch-Russischen Forums e.V.
Органы Германо-Российского Форума
Dr. Ernst-Jörg von Studnitz (Vorsitzender) Д-р Эрнст-Йорг фон Штуднитц (председатель)Prof. Dr. Wilfried Bergmann (Stellvertreter) Проф. д-р Вильфрид Бергманн (заместитель председателя)Dr. Andrea von Knoop (Stellvertreterin) Д-р Андреа фон Кнооп (заместитель председателя)Per Fischer (Schatzmeister) Пер Фишер (казначей)Dr. Sergej Nikitin Д-р Сергей Никитин
Prof. Michael Rutz Проф. Михаэль Рутц
Heino Wiese Хайно Визе
Martin Hoffmann (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied) Мартин Хоффманн (исп. директор и член правления)
Dr. Andreas Meyer-Landrut (Ehrenvorsitzender) Д-р Андреас Майер-Ландрут (почетный председатель)
Dr. Bernhard Reutersberg
(Vorsitzender) Д-р Бернхард Ройтерсберг (председатель) Prof. Dr. Roland Berger Проф. д-р Роланд Бергер
Dr. Heinrich Bonnenberg Д-р Хайнрих Бонненберг Dr. Andre Carls Д-р Андрэ Карлс
Dr. Eckhard Cordes Д-р Экхард Кордэс
Dr. Julian Deutz Д-р Юлиан Дойтц
Gerhard Dunstheimer Герхард Дунстхеймер
Brigitte Ederer Бригитте Эдерер
Dr. Hans-Ulrich Engel Д-р Ганс-Ульрих Энгель
Dr. h.c. Gernot Erler Д-р Гернот Эрлер
Dr. Ernst-Jörg von Studnitz
Dr. Wilfried Bergmann
Dr. Andreavon Knoop
Per Fischer Dr. Sergej Nikitin
Michael Rutz Heino Wiese Martin Hoffmann
Vorstand Правление
Kuratorium Попечительский совет
Hans-Joachim Gornig Ганс-Йоахим Горниг
Dr. Tessen von Heydebreck Д-р Тессен фон Хейдебрек
Nikolaus Knauf Николаус Кнауф
Dr. Gabriele Krone-Schmalz Д-р Габриэла Кроне-Шмальц
Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann Проф. д-р Клаус-Дитер Леманн
Lothar de Maizière Лотар де Мезьер
Prof. Dr. Klaus Mangold Проф. д-р Клаус Мангольд
Alexander Medwedew Александр Медведев
Dr. Alexej Mordaschow Д-р Алексей Мордашов
Markus Scheer Маркус Шeeр
Dr. Hermann Schmitt Д-р Германн Шмитт
Prof. Dr. Klaus Segbers Проф. д-р Клаус Зегберс
Dr. Manfred Stolpe Д-р Манфред Штольпе
Dr. Heinrich Weiss Д-р Генрих Вайсс
Martin Hoffmann
(Geschäftsführendes Vorstandsmitglied) Мартин Хоффманн (исп. директор и член правления)Sebastian Nitzsche (Stellvertretender Geschäftsführer)
Себастиан Ницше (Заместитель исполнительного директора) Marcel Blessing-Shumilin Марсель Блессинг-Шумилин Gerlinde Eberlein Герлинде Эберляйн
Elena von Fumetti Елена фон Фуметти Sibylle Groß Сибилла Гросс
Birgit Klein Биргит Кляйн
Anna Kaiser Анна Кайзер
Anja Kretzer Аня Кретцер
Darina Startseva Дарина Старцева
Ria Steppan Риа Штеппан
Susanne Wunderlich Сюзанне Вундерлих
Dr. Friedrich Anders
Д-р Фридрих Андерс
Lena Edich Лена Едих
Artjom Lyssenko Артем Лысенко
Marita Müller Марита Мюллер
Maren Schrobar Марен Шробар
Julia Strauch Юлия Штраух
Irene Österle Ирене Эстерле
Stand: 28. Februar 2011 По состоянию на 28 февраля 2011 г.
Geschäftsstelle Главный офис
Infozentrum „hallo deutschland!“ in Moskau
Инфоцентр „hallo deutschland!“ в Москве
Geschäftsstelle Petersburger Dialog e.V.
Главный офис «Петербургского диалога»
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»Gorodskie Westi« vom 10. Juni 2010
газета «Городские вести» от 10 июня 2010 г.
»Kamenzer Zeitung« vom 11./12. Septrember 2010
газета «Kamenzer Zeitung» от 11/12 сентября 2010 г.
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»Wort und Tat« vom November 2010
газета «Слово и дело» от ноября 2010 г.
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Dank an unsere Förderer
Благодарность в адрес наших спонсоров
Die Tätigkeitsfelder des Deutsch-Russischen Forums, sein Veranstal-
tungsprogramm ebenso wie das Angebot der Dienstleistungen haben sich in
den vergangenen Jahren deutlich erweitert.
Möglich wurde dies durch die Hilfe unserer Mitglieder und einer
Viel zahl von Stiftungen und Unternehmen, die unser Engagement für eine
Verbes serung der deutsch-russischen Beziehungen großzügig unterstützen.
Hierfür möchten wir allen Förderern unseren Dank aussprechen.
За последние годы значительно расширились направления деятель-ности, программа мероприятий, сервисные услуги Германо-Российского Форума – благодаря помощи со стороны наших членов и целого ря -да фондов и компаний, которые всесторонне поддерживают нашу работу, нацеленную на улучшение германо-российских связей. За это высказываем благодарность всем нашим спонсорам.
Für einen grundlegenden Beitrag zur Umsetzung einzelner Projekte
dankt das Deutsch-Russische Forum herzlich:
За крупномасштабный вклад в реализацию отдельных проектов Германо-Российский Форум выражает сердечную благодарность сле ду ющим компаниям и организациям:
Auswärtiges Amt Jahreskonferenz, Journalistenpraktikum, Medienforum
Bertelsmann Stiftung Jahreskonferenz
Commerzbank AG Mitgliederversammlung
DAAD Informationszentrum «hallo deutschland», Young-Leader Seminar
Deutsche Bank AG Club FORUM
Deutsche Bank Stiftung Opern in Wladiwostok
FAZIT-Stiftung Journalistenpraktikum
GAZPROM Germania GmbH kulturportal-russland.de,
Bundescup »Spielend Russisch lernen«
Otto Wolff-Stiftung Journalistenpraktikum
Robert Bosch Stiftung Medienforum
Rosbank »Figaro im Osten«
Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch Gemeinnützige GmbH
Bundescup »Spielend Russisch lernen«
Stiftung Russkij Mir Bundescup »Spielend Russisch lernen«
Wintershall Holding GmbH Potsdamer Begegnungen,
Bundescup »Spielend Russisch lernen«
Für weitere Unterstützung danken wir:
За дальнейшую поддержку выражаем благодарность следующим компаниям и организациям:
Auswärtiges Amt
Bank of Moscow
BeitenBurkhardt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Bertelsmann Stiftung
Californian Products
Commerzbank AG
Cornelsen Verlag GmbH
DAAD
Deutsche Bank AG
Deutsche Bank Ltd.
Deutsche Bank Stiftung
Deutsche Börse AG
DZ Bank AG
FC Schalke 04
Ferrostaal AG
Goethe Institut Russland
KfW IPEX-Bank
OOO Knauf Service
Landesregierung Brandenburg
Lernidee Erlebnisreisen
MEDION AG
Metro Group
Robert Bosch Stiftung
Rundfunk Berlin-Brandenburg
Siemens AG
Stiftung Russkij Mir
Volkswagen AG
Wintershall Holding GmbH
94 95
Bildnachweis
Фотографии
Seite 82
Sibylle Groß
Seiten 12, 13, 84
Jet-Foto
Seiten 13, 21, 82
kdbusch.com
Seiten 12, 13, 17, 63, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 73, 74, 82
Wolfgang Korall
Seite 12
Anja Kretzer
Seiten 13, 16, 23, 81, 87
Frank Nürnberger
Seiten 15, 18, 79, 84, 85
Karsten Rabas
Seiten 6, 12, 13, 14, 24, 44, 45, 47, 48,
49, 50, 52, 55, 58, 59, 60, 78, 79, 81, 82, 83, 84, 85
Sascha Radke
Seiten 12, 25, 80, 81
Günter Steffen
Seite 26
Anne Wäschle
Seiten 22, 28, 29, 31, 32, 33, 36, 37, 41, 42, 78, 80
Sergej Wasiljew
Seite 19
Anton Zavirokhin