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Jahresbericht 2016

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Jahresbericht 2016

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Bundesweite Gründungslandschaft 2016

Kompass 2016

Neue Projekte in 2016

Neues aus laufenden Projekten

Nach wie vor Bewährtes

Veranstaltungen für Unternehmer und Gründer

Qualitätsmanagement

Gründerportraits

Übersicht der Kompass-Zahlen

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Inhalt

Kompass 2016 ··· Richtungsweisend für Unternehmen 2

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Weiterhin keine Lust auf Gründung –positiver Arbeitsmarkt trübt die Gründungsstatistik

Laut Gründungsmonitor 2017 der Kreditanstalt fürWiederaufbau (KfW) ist die Zahl der Existenzgründerauch in 2016 um weitere 91.000 auf einen neuenTiefstand von 672.000 zurückgegangen und bestä-tigt damit die Aussichten aus dem Vorjahresbericht.Dieser Rückgang deutete sich bereits aufgrund derpositiven Konjunktur und den damit verbundenenArbeitsmarkteffekten in 2014 an und wurde in 2015fortgesetzt. Durch die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes gründen weniger Personen aus derArbeitslosigkeit heraus. Der KfW-Gründungsmonitorberichtete 2016 sogar von einem historischen Tief;die Zahl der sogenannten „Notgründungen“ ging lautdes Berichts 2017 abermals zurück auf 166.000.Da Personen aus der Arbeitslosigkeit heraus meistim Vollerwerb gründen, fällt die Quote der Voller-werbsgründer ebenfalls um 14 % erneut auf einenhistorischen Tiefststand. Der Rückgang bei den Nebenerwerbsgründern fällt mit 12 % ähnlich aus.Hier weist der KfW-Gründungmonitor eine Verrin-gerung auf insgesamt 424.000 Gründungen auf,die sogar unter dem bisherigen Tiefpunkt im Jahr2011 liegt.

Diesem Trend unterliegen auch die volkswirtschaft-lich relevanteren Gründergruppen – die innovativenGründungen – mit einem Rückgang auf 58.000.Konstant bleibt dagegen der Anteil der Gründungen,die im Bereich „Digitalisierung“ angesiedelt sind.Dieser liegt nach wie vor bei 20 %. Häufiger alsandere Gründer starten diese in der Regel auch international durch. Besonders hervorzuheben istdie Tatsache, dass 115.000 Wachstumsgründungenzu verzeichnen sind, von denen 31 % durch ebendiese digitalen Gründer markiert werden. So sindauch 30 % der innovativen Gründer wachstums-orientiert.

Grundsätzlich gilt: Die Gründung neuer Unternehmennimmt 2016 einen Anteil von 77 % ein, währendÜbernahmegründungen (9 %) und Beteiligungs-gründungen (14 %) einen geringeren Anreiz zubieten scheinen.

Nach einem mehrjährigen Hoch der Frauenquote(43 %) geht diese erstmals wieder auf 40 % zurück,wobei Frauen nach wie vor stärker im Nebenerwerbgründen (44 %) als im Vollerwerb (33 %).

Bei der Anzahl an Gründern je 10.000 Einwohnerliegt Hessen mit 182 stabil auf dem dritten Ranghinter den Stadtstaaten Hamburg und Berlin. Neue„Gründungshauptstadt“ ist Hamburg (253) undverdrängt Berlin (238) auf den zweiten Rang.

Insgesamt – so das Fazit des KfW-Gründungsmo-nitors – sei der Rückgang der Gründungsaktivitätvolkswirtschaftlich bedenklich, da dies die zukünf-tige wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit trübenkönnte. Ein Lichtblick sei dagegen die Verbesserungder strukturellen Qualität der Gründungen. Für dasJahr 2017 wird bereits eine Besserung der Situationprognostiziert. Zwar ist davon auszugehen, dass sichder Arbeitsmarkteffekt weiterhin positiv gestaltet,aber einhergehend mit der zu erwartenden Verlang-samung des Absorptionseffekts des Arbeitsmarktesund der Aussicht auf die Planerquote in 2016,scheint ein leichter Anstieg in der Gründerquotefür 2017 gegeben.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicherSprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

Bundesweite Gründungslandschaft 2016

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Kompass – ausgezeichnet von der EU-Kommission als europaweiter Leuchturmfür die Förderung internationaler Start-ups

Die Europäische Kommission für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU hat sich mitdem Projekt „Evaluation and Analysis of GoodPractices in Promoting and Supporting Migrant Entrepreneurship“ zum Ziel gesetzt, Maßnahmenzur Existenzgründung von Migranten in der EU28sowie zusätzlichen ausgewählten Ländern zu erheben. Aus einem Pool von mehreren hundertMaßnahmen wurden die Kompass-Maßnahmenvon der Europäischen Kommission als besondersrelevant identifiziert, das Gründungspotenzial vonMigranten zu entwickeln und zu entfalten. Dabeiwurde insbesondere der integrierte, länderübergrei-fende Beratungsansatz gelobt, der auch Chanceneröffnet, international zu wachsen. Als „good prac-tise“ wurde die Beratung und Förderung nach demetablierten Kompass-Mix-Modell entlang der Lebenszyklen von Unternehmen genannt und diezentrale Rolle in der Wertschöpfungskette derFrankfurter GründerMatrix. Als kosmopolitischeGründerhauptstadt bietet Frankfurt somit eine optimale Plattform für internationale Geschäfte:Personen, die länderübergreifend gründen, und Firmen, die auch im Ausland wachsen wollen, findendurch das internationale Netzwerk von Kompasseine praxisorientierte Starthilfe.

ec.europa.eu/DocsRoom/documents/18421

Aktuelle Herausforderungen – Stärkung eines vitalen, vernetzten Gründer-Ökosystems und öffentlich geförderte Beratungen im Zeitalter der Digitalisierung

Laut einer Studie des RKW Kompetenzzentrums in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Unibator und der Johann-Wolfgang-Goethe-Universitätzählt die Rhein-Main-Region zu den stärksten fünfGründungsregionen in Deutschland. Das Ökosystemzeichnet eine gute Gründungsdynamik aus. Auchdie Vielfalt ist anders als vermutet. Der Bestand an FinTech-Gründungen ist mit 11 % noch relativgering. Dominierend sind die Bereiche „InnovativeServices“ (26 %) und „Big Data“ (23 %). Auch „E-Commerce“ (14 %) und „Digital Media“ (12 %)sind stärker. Jedoch zeigt die Studie auch Hand-lungsempfehlungen auf: Zu viele Start-up-Events – fast täglich ein Event – hier fehlt eine sinnvolleModeration sowie Stärkung der Vernetzung mitmittelständischen Unternehmen in der Rhein-Main-Region. Treffen Start-ups auf ansässige Unternehmen,können diese einen Marktzugang ermöglichen.Darüber hinaus eröffnen sich für den Mittelstandneue innovative Perspektiven, wie auch das Kompass-Projekt „Innovation & Inklusion“ zeigt.Dieser Standortvorteil muss jedoch von Seiten deröffentlichen Förderer und der Akteure am Marktnoch besser ausgeschöpft werden, damit insbe-sondere FinTech-Start-ups in einer internationalwettbewerbsfähigen Region wachsen können, soder Tenor der Studie. Als weitere Hemmnisse hältdie Studie den Mangel an (bezahlbarem) Personalund teure Büromieten fest. Zwar schaffen Coworking-Spaces und Gründerzentren in der Region einenAusgleich, diese sind jedoch voll ausgelastet, wiebeispielsweise das Frankfurter Gründerzentrum2016 aufzeigt.

Details und Erläuterungen zu diesen zentralen undweiteren spannenden Ergebnissen erwarten Siebeim Lesen der neuen RKW-Studie.

www.rkw-kompetenzzentrum.de/gruendung/studie/die-rhein-main-region-als-gruenderoekosystem/

Was kann die Stadt Frankfurt tun, um die Gründungs-quote zu erhöhen und Start-ups nachhaltig inFrankfurt zu halten? Was sollte vereinfacht werden?Wer sind die Ideen- und Impulsgeber für Innova-tionen? Wo sitzen die Start-up-Talents? Wie kannStart-up-Unterstützung in Kooperation mit F&E-Ein-richtungen, Hochschulen, Universitäten und Akteuren des Gründungsprozesses sowie Gründern,anderen Start-ups und etablierten Unternehmensinnvoll gestaltet werden? Kompass setzt sich fürkurze Wege und ein engmaschiges System von Akteuren ein, die jeden Gründungsprozess entschei-dend beschleunigen. Dabei soll eine Moderationimpulstreibend sein – ein Investment in die Zukunftdes Start-up-Standortes Frankfurt am Main. Wirt-schaft 4.0 stellt neue Herausforderungen an dieStart-up-Förderung. Die zunehmende Digitalisierungaller Lebensbereiche bewirkt einen fundamentalen

Wandel in der Wirtschaft. Die digitalisierte und ver-netzte Produktions- und Dienstleistungswirtschaftwird dazu führen, dass zukünftig Menschen, Dinge,Prozesse, Dienste und Daten weiter miteinandervernetzt werden. Es wird neue Geschäftsfelder und Möglichkeiten in der Kundenansprache undKundenbindung geben, aber auch wachsende Kundenerwartungen. In vielen Bereichen werdenentlang der Produktlebenszyklen neue Dienstlei-stungen und „Smart Services“ entstehen, die fürdie gewerblichen und privaten Kunden einen entscheidenden Mehrwert generieren und zuneh-mend an Bedeutung gewinnen. Die kommunaleGründungsförderung ist aufgefordert, diesen erheblichen Strukturwandel der örtlichen Wirtschaftmit neuen Ideen und Impulsen zu unterstützen.

Frankfurt-Rhein-Main als Hotspot für Start-ups und InnovationUm der stark wachsenden Dynamik in der Gründungs- und Start-up-Szene in Frankfurt undder Region zukünftig gerecht werden zu können,müssen Kapazitäten in allen Bereichen erweitertbzw. neu geschaffen werden. So ist es notwendig,eine zentrale Leitveranstaltung zu etablieren, die invielen anderen Städten bereits fester Bestandteil derGründungsaktivitäten ist. Dabei muss nicht nur einÖkosystem für Gründer und Start-ups geschaffenwerden, sondern auch Strukturen für Innovation undWachstum zur Sicherstellung des wirtschaftlichenErfolges in der Region Frankfurt-Rhein-Main. Hierkann die Stadt Frankfurt federführend wirken.Durch eine verbesserte Kopplung aller Programmeund eine bessere Vernetzung aller – auch privat-wirtschaftlicher – Akteure entsteht mehr Raum fürinnovative Geschäftsideen, eine bessere Unter-stützung für Start-ups und letztlich eine stärkereBindung der Start-ups an die Region.

Frankfurt ist in die internationalen Top-Rankingsder weltweiten Gründerstädte aufgestiegen. Mit demWachstum hat sich eine vielfältige und dynamischeSzene rund um FinTechs, Technologie-Firmen undkreative Start-ups entwickelt. Frankfurt kann nichtnur durch die bekannten Standortfaktoren punkten.Im Vordergrund stehen die Wirtschaftskraft unddas Potenzial von finanzstarken Playern, die dieBasis für eine nachhaltige Entwicklung und einetatsächliche Geschäftstätigkeit ermöglichen. Ziel ist es, eine Plattform für Innovationen und zukunftsweisende Themen der Gründer- und Start-up-Szene zu bieten sowie zusätzliche Impulse für die bestehende Wirtschaft durch neue Ideen,Talente und Programminhalte in der Region Frankfurt-Rhein-Main zu ermöglichen.

• Aufbau einer Netzwerk- und Präsentationsplatt-form für Start-ups und Innovationen – nationalund international

• Zusammenführung der Gründungsaktivitätenund Begleitung der Szene, Gründer, Start-ups,Acceleratoren und Wirtschaft

Kompass 2016

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• Verknüpfung von Innovationen aus unterschied-lichsten Bereichen mit der ansässigen Wirtschaft

• Darstellung von Trends- und Marktentwicklungenin unterschiedlichsten Branchen und Bereichen

2016 in Zahlen –Kompass trotzt dem Bundes-Trend

Für das Jahr 2016 ist festzuhalten, dass die Gründungen noch beratungs- und kapitalintensivergeworden sind. Außerdem sind mehr Teamgrün-dungen und mehr länderübergreifende Start-upszu verzeichnen. Die Vielfalt der Gründungen (Einzelunterunternehmen bis Teamgründung –vom Einzelhandel über Dienstleistung bis hin zurländerübergreifenden Gründung im FinTech- bzw.Allfinanzbereich) ist enorm. Trotz des bundesweitenNegativtrends ist die Zahl von Gründungen gestiegen.Kompass beriet 822 Start-ups und Unternehmen(Vorjahr: 887). Davon starteten 174 in die Selbststän-digkeit. Die Gesamtzahl der beratenen Personenin den Jahren 2000 bis 2016 betrug 24.742 davonwurden 5.469 Personen in die Gründung geführt.In einer qualitativen Erhebung (2014) im Rahmeneiner Projektarbeit der Universität Mainz im Fach-bereich Kommunikation wurde festgestellt, dass80 % der von Kompass begleiteten Neugründungenauch nach fünf Jahren noch erfolgreich am Markttätig sind (siehe Zusammenfassung letzte Seite).

Kompass Mix: wichtige Säule des Arbeits-marktprogramms der Stadt Frankfurt

Das Programm „Kompass Mix“, gefördert über das Sozialdezernat der Stadt Frankfurt und derWirtschaftsförderung Frankfurt am Main, begleitetGründer aus der Arbeitslosigkeit, die in der Selbst-ständigkeit eine Möglichkeit für ihre beruflicheWeiterentwicklung sehen. Das Programm bietetihnen eine Begleitung in den ersten beiden Phasender Existenzgründung „Orientieren und Informieren“und „Planen und Qualifizieren“ und stellt damiteine tragende Säule im Gesamtangebot des Gründerzentrums dar. Hier werden bereits die entscheidenden Grundsteine für den zukünftigenErfolg gelegt. In den Einstiegsseminaren erhaltendie Gründer grundlegende Informationen zumThema Businessplan, Finanzplanung, Darlehens- undZuschuss-Möglichkeiten sowie dem umfangreichenAngebot von Kompass. Beim Unternehmercheckerhalten sie sodann eine Einschätzung ihrer Ge-schäftsidee und ihrer Eignung als Unternehmer, um zu überprüfen und zu entscheiden, welchesweiterführende Programm von Kompass für sie in Frage kommt.

Das zweiwöchige Basisseminar „Existenzgründung“und die anschließenden Aufbauworkshops bietenvon Fachexperten vermittelte Kenntnisse zu wich-tigen Themen rund um die Existenzgründung undbereiten auf die zukünftigen unternehmerischen

Aufgaben vor. Die Teilnehmer kommen aus den unterschiedlichsten beruflichen Kontexten. Hierausergeben sich für sie schon früh wertvolle Synergie-Effekte und branchenübergreifende Netzwerk-kontakte, in Einzelfällen sogar bis hin zur Auftrags-vermittlung. Im Anschluss an das Seminar kann einindividuelles Coaching mit dem Ziel in Anspruchgenommen werden, den eigenen, individuellenBusinessplan zu erstellen und eine gründliche Vorbereitung auf die Existenzgründung zu treffen.Insgesamt hatte das Programm „Kompass Mix“400 Neuzugänge zu verzeichnen, die das Einstiegs-seminar bzw. den Unternehmercheck in Anspruchgenommen haben. In Kooperation mit der Agenturfür Arbeit fanden gemeinsame Informationsveranstal-tungen mit insgesamt 120 weiteren Teilnehmern statt.

Kernstück des Programms „Kompass Mix“ ist nachwie vor die Markterprobungsphase von bis zu vier Monaten. Hier werden erste Markterfahrungengesammelt, die aktiv in die Planung einfließen.Denn ein realistisch ausgearbeiteter Businessplanist wesentlicher Bestandteil einer gut geplantenSelbstständigkeit, egal ob die Gründung aus derArbeitslosigkeit erfolgt oder aus anderen Motiven.Das zugrundegelegte 4-Phasen-Modell von Kompasswirkt wie ein Filter, denn es bietet in jeder Phaseeiner Gründung passgenaue Angebote und beugtsomit „Fehlstarts“ vor. Eine Weiterempfehlungsquotevon 97 % und eine sehr hohe Überlebensquotederjenigen Unternehmen, die fünf Jahre nachGründung noch am Markt sind (80 %), sprechenfür den nachhaltigen Erfolg dieses Programms undder Zusammenarbeit aller eingebundenen Akteure.Die Idee, die Gründungsqualifizierung mit einer„Markterprobung“ zu verbinden, wurde von Kompassbereits im Jahre 2000 aus der Taufe gehoben undhatte schon damals bundesweit Modellcharakter.Gemeinsam Ideen zu entwickeln und auszuprobie-ren, um neue berufliche Perspektiven zu schaffen,ist heute zentraler Bestandteil fast aller Gründungs-zentren oder Coworking-Spaces.

Unterstützt durch die FRAP Agentur, gemeinnützigeGesellschaft für das Frankfurter Arbeitsmarktpro-gramm mbH, sind 2016 neue Impulse in das Kompass-Mix-Programm eingeflossen und es wurden gemeinsame Veranstaltungsformate imFrankfurter Arbeitslosenzentrum angeboten.

Kompass International Start Ups – gefördertdurch die Wirtschaftsförderung Frankfurt

Im KfW Research – Fokus Volkswirtschaft Nr. 115zum Thema „Migranten überdurchschnittlich gründungsaktiv“ vom 29. Januar 2016 heißt es:„Migranten leisten einen überdurchschnittlichenGründungsbeitrag. Ihre Gründungsneigung ist höherals bei Erwerbsfähigen im Allgemeinen. Sie schaffennach ihrer Gründung zudem häufiger und mehr Arbeitsplätze. Das verstärkt die positiven Impulse derGründungstätigkeit für die deutsche Volkswirt-schaft. (…) Dabei fällt Migranten eine Existenz-gründung in der Tendenz schwerer: Sie nehmenGründungshemmnisse häufiger wahr als Gründerim Allgemeinen.“

Diesen Trend hat Kompass bereits vor vielen Jahrenerkannt und mit maßgeblicher Unterstützung derWirtschaftsförderung Frankfurt am Main GmbH im Jahr 2008 das Projekt „Gezielte Förderung von Gründerinnen und Gründern mit Migrations-hintergrund – Kompass International Start Ups“ins Leben gerufen, das ausschließlich Gründungs-interessierten und jungen Selbstständigen mit internationalem Hintergrund zur Verfügung steht.

Das Angebot individueller Beratung haben allein in2016 insgesamt 118 Personen in Anspruch genom-men. Davon nahmen 101 Gründungsinteressierteund Start-ups am Unternehmercheck teil, um ersteakute Fragen, Anliegen und Probleme zu klären;42 Interessierte nahmen zudem an dem anschlie-ßenden Individualcoaching teil, zum Beispiel zurErstellung eines Businessplans für eine angestrebteFinanzierung. 107 Beratungsmandate wurden dabeimit einer Tragfähigkeit oder mit dem erfolgreichenAbschluss des jeweiligen Gründungsanliegens beendet. Die Kundenzufriedenheit hinsichtlich derCoachings lag in der Bewertung bei 5,0 (von max.5,0) und die Weiterempfehlungsquote bei 100 %.

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„Existenzgründung durch Flüchtlinge. Ein Weg zur (Arbeitsmarkt-)Integration“?Start des Pilotprojektes: „Gründerwerksatt für Geflüchtete“

Flüchtlinge haben ein Recht auf Bildung und Arbeit.Und sie wollen arbeiten. Einige waren in ihremHeimatland selbstständig tätig und sind gut bishochqualifiziert. Darunter befinden sich unter an-deren Krankenschwestern, Zahnärzte, Ingenieureund Naturwissenschaftler. Allen gemeinsam ist der Wunsch, sich zu integrieren und zu arbeiten.Die langen Prozesse, die erforderlich sind, bis –wenn überhaupt – ein fester Arbeitsplatz gefundenwerden kann, führen dazu, dass Potenzial brachliegt und wertvolles Wissen nicht wirtschaftseffektivgenutzt wird.

Zum Stichtag 31. Dezember 2015 wurden inFrankfurt rund 3.300 Asylbewerber und Kontin-gentflüchtlinge registriert. Bei einem Blick auf dieHaupt-Herkunftsgebiete (Syrien, Afghanistan, Irak,Eritrea und Somalia) wird deutlich, dass es sichnicht um eine temporäre Situation handelt, sonderndass es um eine dauerhafte Integration dieserMenschen in Deutschland bzw. Frankfurt geht.Eine dauerhafte Integration kann jedoch nur ge-lingen, wenn auch die berufliche Integration durchden Zugang zu Qualifizierung und Arbeitsmarkt ermöglicht wird.

Flüchtlinge stehen nach ihrer Ankunft erneut großen Herausforderungen gegenüber, die sie zuüberwinden haben. Nach Klärung der Wohnsituation,dem Einstieg in das Anerkennungsverfahren undden Begegnungen mit Menschen aus anderen Kulturkreisen folgen Überlegungen, wie die weitereZukunft gestaltet werden kann. Flüchtlinge habenweniger Zugang zu Informationen und keine Er-fahrung im Umgang mit Behörden in Deutschland.Dazu kommen sprachliche Schwierigkeiten und die Auseinandersetzung mit berufsständischen Regelungen, wenn es um die Anerkennung von Berufsabschlüssen geht. Die Möglichkeit, Beratungenin Anspruch zu nehmen, die bei der Analyse derChancen auf dem Arbeitsmarkt und der Entwick-lung von Zukunftsperspektiven unterstützen, sindhäufig selbst den Anlaufstellen für Flüchtlinge nichtbekannt.

Frankfurt ist eine der ersten Städte, die eine „Grün-derwerkstatt“ für Flüchtlinge und Asylbewerbereinrichtete und bereits im sehr frühen Stadium desIntegrationsprozesses Gründungsunterstützunganbot!

Das Qualifizierungsprojekt bietet Flüchtlingen, diebereits über Berufserfahrung verfügen bzw. bereitsin ihrem jeweiligen Heimatland selbstständigwaren, die Möglichkeit eines beruflichen Neustartsin Frankfurt. Die „Gründerwerkstatt – Flüchtlingeunternehmen etwas“ ist ein modular aufgebautesProjekt und funktioniert nach dem Baukastensystem.Die Bausteine sind folgende:

• Checklisten und Schulungen (Gründerscout) fürMitarbeiter der Institutionen, die eine Anlaufstellefür Flüchtlinge und Asylbewerber sind

• Gründerwerkstatt bei Kompass mit Ideenschmie-den und Workshops

• Tandem – erfahrene Start-ups stehen als Berater,Kooperationspartner, Kunde, Lieferant oder In-vestor zur Seite

• Nutzung eines Büros in der Gründerwerkstatt imFrankfurter Gründerzentrum – für vier Monatevon der Wirtschaftsförderung zur Verfügung ge-stellt

• Begleitende Beratung und Unterstützung

Die Gründerwerkstatt setzt bereits sehr früh im Integrationsprozess an. Ziel ist es, Institutionen undOrganisationen anzusprechen, um auf das Thema„Gründung als ein mögliches Instrument zur Ar-beitsmarktintegration“ aufmerksam zu machen.Viele Organisationen zeigten sich sehr interessiert,verwiesen aber immer wieder auf mangelnde Zeit,um an einer Schulung teilnehmen zu können. Imersten Halbjahr 2016 wurde eine Schulung für dasTeam der FRAP Agentur durchgeführt. Neben derFRAP Agentur verweisen drei weitere Organisa-tionen der freiwilligen Hilfe Interessierte auf dieAngebote.

Neue Projekte in 2016

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Bundesweit wurden nachstehende Hürden vongründungsinteressierten Geflüchteten festgehalten:

• Fehlende Sprachkenntnisse

• Fehlende Marktkenntnisse

• Gründungsberatung ist zumeist auf Deutsch

• Keine Kenntnisse der deutschen Geschäftskultur

• Kaum Investitions- bzw. Startkapital vorhanden

• Kein Zugang zu Krediten, da kaum Sicherheitenvorzuweisen sind

• Keine Schufa-Auskunft (für Vermietung etc.)

• Keine Kenntnisse über Förderangebote

• Keine klaren Ansprechpartner

• Hohe bürokratische Hürden für Selbstständigkeit, je nach Aufenthaltstitel

• Kein Büro-Arbeitsplatz für die Gründung (fehlende PCs etc.)

• Keine Kenntnis der gesetzlichen Auflagen (Mindestlohn, Hygienevorschriften etc.)

• Wohnraumsituation

• Familiäre und psychische Belastungen

Hier zeigt sich der innovative Ansatz des Pilot-projektes, denn die meisten Hürden finden im modularen Ansatz Beachtung, selbst solche wie„kein Büroarbeitsplatz“ oder „kein Zugang zu Fi-nanzierung“. Wird ein Darlehen benötigt, erfolgteine Vermittlung an den Frankfurter Gründerfondsund die Wirtschaftsbank Hessen.

Zahlen – Zwei erfolgreiche Arbeitsmarktintegrationen

17 potenzielle Gründer aus Krisengebieten habeneinzelne Bausteine der Gründerwerkstatt bzw. begleitende Beratung und Unterstützung in Anspruchgenommen. Davon alleine zehn aus dem Herkunfts-land Syrien. Besonders diese Gruppe kennzeichnetein hoher Bildungsstand und dementsprechendeBerufserfahrung. Zum Teil waren sie bereits erfolg-reich in ihrem Heimatland unternehmerisch tätig.Vier der Teilnehmer kommen aus Afghanistan unddrei weitere aus Äthiopien. In zwei Fällen gibt esbereits einen Projekterfolg. Ein Teilnehmer hat bereits im Bereich Gastronomie gegründet und ein Teilnehmer hat sich erfolgreich im Verlauf desBeratungsprozesses beworben. Letzterer hat auchdie Markterprobungsphase in Anspruch genommenund konnte in diesem Rahmen das Netzwerk imHause zu Firmen, die in der gleichen Branche bzw.entlang der Wertschöpfungskette tätig sind, nutzen.

Sechs Teilnehmer nutzen ein Markterprobungsbüroim Gründerzentrum, sechs Teilnehmer befindensich noch im laufenden Coaching und elf der Teil-nehmer haben sich gegen die Existenzgründungentschieden. Um den Gesamtprozess noch zu optimieren gilt es, alle Akteure noch besser einzu-binden, damit dieses Angebot noch zielgerichteterumgesetzt werden kann.

Ausblick 2017

Fortführung und weitere Verzahnung mit dem ISUInternational Start-up Projekt der Wirtschaftsför-derung für 15 Gründungsinteressierte mit einerBleibeperspektive

MEETAfrica. LänderübergreifendeGründungen ermöglichen

Das Sonderprogramm MEETAfrica steht für „Mo-bilisation Européenne pour l’EntreprenariaT enAfrique“. Es handelt sich dabei um ein von der Europäischen Union kofinanziertes Programm, daswie unser Angebot „Geschäftsideen für Entwicklung“den Unternehmergeist von gut ausgebildeten Migranten fördert, die sich und ihr Land mit ihremKnow-how voranbringen möchten. MEETAfrica unterstützt insgesamt 80 in Deutschland undFrankreich ausgebildete Unternehmensgründerdabei, in ihren Herkunftsländern ein innovativesund erfolgreiches Unternehmen auf den Weg zubringen.

MEETAfrica richtet sich an Hochschulabsolventen,Nachwuchswissenschaftler und Berufstätige, dieaus einem der folgenden Länder stammen: Algerien,Kamerun, Mali, Marokko, Senegal, Tunesien. InDeutschland beschränkt sich das Programm aufdie Länder Kamerun, Marokko und Tunesien.

www.Geschäftsideen-für-entwicklung.de

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Erfolgreicher Abschluss des Projektes U-Start: Stärkung von unternehmerischemDenken und Handeln in Schulen

Nach wie vor finden sich im Bildungssystem zahl-reiche Defizite im Hinblick auf die Förderung undVermittlung von unternehmerischem Denken und Handeln. Im Rahmen des EU-ProgrammsERASMUS+ hat sich U-Start zum Ziel gesetzt, dieszu ändern. Auftakt war im September 2015. BisEnde 2016 geht es nun darum, Schüler und Studie-rende für unternehmerisches Handeln zu begeistern.Gemeinsam mit ihnen werden Business Gamesentwickelt und spielerisch ausprobiert. Später tretendie Teams in internationalen Turnieren um die besteGeschäftsidee gegeneinander an. Dies fördert nichtnur den „Unternehmergeist“, sondern auch deninternationalen Austausch durch interaktive Lern-methoden. So lautet das Motto: „Internationales,gemeinsames Lernen, das Spaß macht und praxis-orientiert ist“. Die Koordinierungsstelle für diesesProjekt ist die italienische Agentur für die Ent-wicklung von Schulungs- und Trainingsmaterialienin Rom. In diesem Zusammenhang danken wir insbesondere Herrn Dr. Knut Are Beuck von derFranz-Böhm-Schule in Frankfurt am Main (Berufs-,Berufsfach- und Fachoberschule).

Mevino Horizon 2020

Unter der Federführung der regionalen Wirtschafts-förderung Konya Investment Support Office in derTürkei erhielt Kompass im Rahmen des Programms„Horizon 2020“ im November 2015 den Zuschlagfür das Projekt MEVINO. Ziel dieses Projekts ist es,die professionelle Unterstützung und Koordinationder regionalen Wirtschaftsförderungen potenziellerinnovativer Start-ups zu verbessern. Weitere Partnersind Bulgarien und Spanien. Die Blaupause dafür istdas 4-Phasen-Modell von Kompass. Die Auftakt-veranstaltung war im Februar 2016 bei Kompass.

Inklusion & InnovationInklusion & Innovation 3.0

Das Projekt „Inklusion & Innovation“ steht unterdem Motto: Durch Innovationen zum inklusivenStart-up – Inklusion durch Innovation. Menschenmit einer Behinderung sind häufig fachlich hoch-qualifiziert. Dies setzen viele Unternehmen gewinn-bringend für sich ein. „Ideen- und Produktentwicklunginklusiv!“ lautete der Kompass-Workshop auf der Messe. Wie gelingt es, neue Gründungs-, Pro-dukt- oder Dienstleistungsideen zu entwickeln, die„Barriere frei!“ sind oder dem Motto „designed forall“ entsprechen – und damit ganz einfach neueZielgruppen erschließen? Wo behinderte undnichtbehinderte Menschen professionell in Unter-nehmen als Kollegen in Teams zusammenarbeiten,liegt der Keim für eine neue Kultur der Vielfalt undinnovativen Lösungen. Damit verbindet Kompassim Rahmen des Projektes Inklusion mit Innovation.Das Beratungszentrum analysiert die Wertschöp-fungsketten und Prozesse und geht unter anderemfolgenden Fragen nach:

• Wo könnten Start-ups und KMUs noch inklusiverund damit innovativer und leistungsfähiger sein?

• Wo liegen Probleme – und wo die Lösungen?

• Mit welchen Produkten, Dienstleistungen oderErweiterungen des Portfolios – für Zielgruppenmit oder ohne wahrgenommene körperlicheoder psychische Einschränkung – werden Unternehmen noch wettbewerbsfähiger?

• Welche Gründungsideen von Menschen mit Behinderung sind zukunftsfähig und sichern sowohl der Idee als auch dem Ideengeber einenerfolgreichen und nachhaltigen Platz in der Erwerbsgesellschaft?

Menschen mit wahrgenommenen körperlichenoder psychischen Einschränkungen, inklusive Ge-schäftsideen oder Unternehmen mit Interesse aninklusiven Portfolios und Arbeitsprozessen habenim Rahmen des Projekts kostenfrei Zugang zu denBeratungsleistungen von Kompass.

Nachdem in I+I 1.0 Angebote und Leistungen inklusiv und zielgruppenorientiert entwickelt undauf den Markt gebracht wurden, erfuhr I+I 2.0eine Erweiterung in den Zielgruppen gemäß derUN-BRK sowie eine noch stärkere Fokussierungauf Innovationsentwicklung. Für das im Oktober2016 gestartete I+I 3.0 haben wir uns das Modelleines zukünftigen inklusiven Arbeitsmarkts vor-genommen, Wissenstransfer unter den diversenStakeholdern eines zukünftigen inklusiven Arbeits-marktes: Erwerbstätige mit und ohne Behinde-rung/en, Arbeitgebende/Start-ups, Forschung + Lehre(Universitäten), Beratungsinstitutionen, WiFös (Beratende), Werkstätten für Menschen mit Behin-derung, Inklusionsfirmen…

Anhand von Modellen sollen normative und praktische Veränderungen von Geschäftsmodellenausprobiert werden = Inklusion als Lernprozessvon und für Organisationen, Unternehmen

Innovativ = Innovationen aus und durch Inklusion

Zukunftsweisend, perspektivisch = Inklusion alsgesellschaftlich nachhaltiger innovativer Prozess =Transformation des Arbeitsmarktes

2016 ging das Projekt in die dritte Runde undkonnte sich deutschlandweit nachhaltig Renommeeaufbauen und Nachfrage generieren. Das Projektwurde aus Mitteln des Hessischen Sozialministe-riums und der Europäischen Union – EuropäischerSozialfonds gefördert.

Neues aus laufenden Projekten

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CIM Centrum für internationale Migrationund Entwicklung – Geschäftsideen für inDeutschland lebende Rückkehrer

Das Centrum für internationale Migration und Entwicklung koordiniert ein vom Bundesministeriumfür wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung(BMZ) finanziertes Programm in Kooperation mitKompass. Das Programm schließt zum BeispielMenschen der Länder Marokko, Kamerun, Kolumbien,Ghana und Georgien ein, die derzeit in Deutschlandleben, aber eine innovative Geschäftsidee haben,die sie in ihren Heimatländern umsetzen wollenund dabei unternehmerische Unterstützung benö-tigen.

Da es sich um technologieorientierte Gründungenund Spin-offs aus ansässigen Unternehmen handelt,profitiert auch die lokale Wirtschaft davon. Kompass reicht den Menschen aus diesen Länderndie Hand und stärkt sie bei der Entwicklung ihrerIdeen und Existenzgründungen. Die Dauer beträgtinsgesamt ein Jahr. Dabei spielt der Wohnort, vondem aus sie handeln, keine entscheidende Rolle.Für dieses Angebot wurden folgende Inhalte ent-wickelt, die sowohl vor als auch nach der Startphaseumgesetzt werden können:

• Kurse zur Unternehmensgründung

• Unterstützung bei der Erstellung des Businessplans

• Individuelle Beratung, zum Beispiel zu Markt-analyse und Finanzierungsmöglichkeiten

• Networking: Vermittlung geeigneter Ansprech-partner in relevanten Institutionen wie etwaBanken; Herstellung von Kontakten zu poten-ziellen Geschäftspartnern

www.Geschäftsideen-für-entwicklung.de

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Fördermittelberatung für Unternehmen

Öffentliche Fördermittel – von Bund, Ländern oderauf EU-Ebene – können Unternehmen finanziellentlasten. Förderung gibt es unter anderem fürForschung und Entwicklung, operative Kosten undgemeinnützige Zwecke sowie Aus- und Weiterbil-dung. Kompass bietet Unternehmen eine schnelleund praxisnahe Unterstützung bei der passendenProjektauswahl, bei Anträgen zu ESF & EFRE Mitteln sowie Projektbegleitung. Im Rahmen derFördermittelberatung schafft Kompass durch fachkundige Fördermittelberater die notwendigenVoraussetzungen für die geeignete Programmauswahlund mögliche Förderung. Weitere Leistungen sinddie Unterstützung bei der Antragstellung inklusiveBudgetplanung, Kommunikationsplanung, Abrech-nungsverfahren und Verwendungsnachweisen.

Die Anzahl der Kunden, die bei Kompass Förder-mittelberatung beansprucht haben, hat sich imJahr 2016 verdreifacht. Neben den „klassischen“Kunden, die sich über Programme wie Horizon2020, INTERREG und Erasmus informierten undsich von Kompass bei der Antragstellung begleitenließen, gab es 2016 verstärkt Nachfrage aus derKreativbranche, besonders in den Bereichen Musik,Film und Kunst. Neu waren auch Kunden, die Beratung im Tourismussektor beansprucht haben.

Nennenswerte Erfolge waren unter anderem dieAntragstellung des Konsortiums Kulturfarbenfabrikbeim Kulturamt Frankfurt für ein Jazzfestival undeine Literatur-Lesereihe.

Unterstützung internationaler Start-upsund Unternehmen beim Markteintritt inder Rhein-Main-Region

Kompass unterstützt kleine und mittelständischeUnternehmen (KMU) mit Kompetenz, Erfahrungund einem guten Netzwerk beim Markteintritt inder Rhein-Main-Region. Die Unternehmen konzen-trieren sich auf ihr Geschäft und Kompass stellt dienotwendigen Kontakte für sie her. Dieser Service„Marktberatung“ beinhaltet unter anderem:

• Beratung bei geplanten Unternehmensgründungen

• Businessplanerstellung

• Standortanalyse

• Konzeption einer auf den deutschen Markt ab-gestimmten Präsentation des Unternehmensund seiner Produkte

• Vermittlung von Vertriebspartnern, Lieferanten,Importeuren und Kooperationspartnern

• Passgenaue Wirtschaftsinformationen sowieMarktstudien für die Unternehmensgründungund Fördermittelberatung

In 4 Phasen zum Erfolg

Bei aller fachlichen und akademischen Qualifikationist für eine erfolgreiche Existenzgründung aucheine Qualifizierung zum unternehmerischen Denkenund Handeln wichtig. Kompass begleitet und berätFrauen und Männer auf dem Weg in die Selbst-ständigkeit und stellt seit Jahren praxisorientiertesGründungswissen zur Verfügung.

Das von Kompass entwickelte 4-Phasen-Modellbietet einen prozessorientierten Rahmen, mit demdie Existenzgründung in allen Phasen beschriebenund unterstützt wird. Dies umfasst das Erarbeitender Idee, den Start, den Aufbau, das Wachstum unddie nachhaltige Marktpräsenz des Unternehmens.

1. Phase: Orientieren & Informieren

Kompass bietet unter anderem Informationsveran-staltungen, Orientierungsgespräche und Gründungs-Profilings an, um neue Perspektiven aufzuzeigen.

2. Phase: Planen & Qualifizieren

In Seminaren oder Businessplan-Coachings wirdumfassendes Know-how zum Thema „Gründen“vermittelt. So optimieren künftige Unternehmerihre Chancen.

3. Phase: Starten & Umsetzen

In dieser Stufe bieten Umsetzungs-Coachings oderNetzwerkauktionen die Möglichkeit, neue Her-ausforderungen kompetent anzunehmen und Kontakte zum Geschäftsaufbau zu knüpfen.

4. Phase: Sichern & Wachsen

Nach der Gründung geht es um die nachhaltige Sicherung der Expansion. Mit Aufbau-Coachingsund Betriebsanalysen unterstützt Kompass dielangfristige Existenzsicherung.

Kompass-Tool-Box für Gründer und Unternehmen

Für alle 4 Phasen hat Kompass eigene Tools ent-wickelt, um Gründer optimal zu unterstützen. So wird zum Beispiel im „Unternehmercheck“ in derersten Phase die Entscheidung, den Schritt in dieSelbstständigkeit zu gehen, überprüft. Gründer investieren in ihre berufliche Zukunft. Im Laufeihrer Karriere haben sie bereits ein vielfältigesKnow-how erworben und verantwortungsvolleAufgaben übernommen. Im Rahmen einer Selbst-ständigkeit benötigen sie jedoch zusätzliche Kompetenzen. In der ersten Phase definieren dieGründer bei Kompass ihr Potenzial. Gemeinsamwerden zunächst die unternehmerischen Fähigkei-ten entschlüsselt und formale sowie fachliche Anforderungen der Gründung betrachtet.

Eine gute Geschäftsidee alleine reicht nicht. Deswe-gen bietet Kompass in der zweiten Phase spezielle,branchenspezifische eigene Tools, die Gründerbeim Erstellen ihres persönlichen Businessplansunterstützen. Dazu zählen passgenaue Finanztoolsfür Handel, Gastronomie und Dienstleistung sowieeine Powerpoint-Präsentation für Geschäftsmodelle.Dieser Ansatz bietet Struktur, genaue Analysen vonKunden und Märkten und finanzplanerische Über-legungen, sodass aus einer innovativen Geschäfts-idee ein eigenständiges, erfolgreiches Unternehmenwachsen kann.

Allen Gründern ist ein langfristiger und nachhaltigerErfolg ihres Unternehmens wichtig. Um die Ge-schäftsidee auf Dauerhaftigkeit zu überprüfen, bietet Kompass Nachhaltigkeits-Checks an, die denGründern Chancen und Risiken aufzeigen. Dabeisteht nicht nur die Überlebenschance des Unter-nehmens im Fokus. Gleichermaßen sind Fragen wie„Achten Sie im Alltag auf Umwelt- und Sozial-standards?“ oder „Wie verantwortungsbewusst ist Ihr Umgang mit Lieferanten und Kunden?“ vonBedeutung.

Nach wie vor Bewährtes

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Kompass-Gründer profitierenvom Frankfurter Gründerfonds

Der Frankfurter Gründerfonds startete im Juni 2010mit dem Ziel, Gründer bei der Finanzierung ihrerGeschäftsmodelle zu unterstützen. Er ist ein Projektder Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH in Kooperation mit der Frankfurt School Financial Services GmbH, einem Tochterunternehmen derFrankfurt School of Finance & Management. Mittlerweile ist er zu einer etablierten Adresse beider Gründungsfinanzierung in Frankfurt avanciertund enger Kooperationspartner von Kompass. Er schließt die Lücke für den durchschnittlich angefragten Kreditbedarf von unter 34.000 EUR – ein Betrag, der von Banken nur selten gerne finanziert wird. In den letzten beiden Jahren bliebendie Anfragen etwa auf gleichem Niveau. So erhieltdas Frankfurter Gründerfondsbüro insgesamt 612Anfragen und 210 Anträge. Es wurden 109 Bürg-schaftsempfehlungen an die Bürgschaftsbank Hessen (BBH) ausgesprochen, die entsprechend106 Bürgschaftszusagen erteilte. Das Team desFrankfurter Gründerfondsbüros führte 703 Unter-nehmens-Checks durch, denn nach der Kreditver-gabe legen die Unternehmen vierteljährlich ihreZahlen im Büro des Frankfurter Gründerfonds vor.Allein 28,5 % aller Antragsteller beim FrankfurterGründerfonds kamen aus dem GründerzentrumKompass.

www.frankfurter-gruenderfonds.de

Hessen-Mikrodarlehen der WIBank für Kleinstgründer – Nachfrage steigt

Seit November 2013 sind die WirtschaftsförderungFrankfurt GmbH als Kooperationspartner der Wirt-schafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank)und die gemeinnützige Kompass GmbH Projekt-partner für das „Hessen-Mikrodarlehen“.

Dabei hat Kompass den Auftrag, Gründer beimAusfüllen der Mikrodarlehen-Anträge professionellzu unterstützen. Dieses neue Darlehen steht Kleinst-gründern und Unternehmen, die bis zu drei Jahream Markt sind, mit einem Kreditbedarf von 3.000bis 25.000 Euro zur Verfügung. Der Tilgungszeitraumbeträgt fünf Jahre, wobei die ersten sechs Monatetilgungsfrei sind. Die Darlehen werden nicht vonHausbanken, sondern direkt von der WIBank ver-geben. Einzige Voraussetzung: Zum Zeitpunkt derAntragsstellung müssen Business- und Finanzplanvorliegen. Auch bei der Erstellung dieser beiden wich-tigen Grundlagen leistet Kompass Unterstützung.

www.wibank.de/Förderprogramme A-Z/Mikrodarlehen

Kompass als wichtiges Glied in der Wertschöpfungskette der Frankfurter GründerMatrix

Die Frankfurter GründerMatrix deckt die Kernbe-reiche Räumlichkeiten (Mainraum und FrankfurterGründerzentrum), Finanzierung (Frankfurter Gründer-fonds) und Public Relations (Frankfurter Gründerpreis)ab. Mit der Erschließung von Gründungs- undWachstumspotenzialen bildet Kompass durch dienachhaltige Förderung ein wichtiges Glied in dieserWertschöpfungskette. Als zentrale Anlaufstelle legtKompass den Schwerpunkt auf eine kompetenteund neutrale Beratung und Begleitung der Gründerund unterstützt damit die Entwicklung erfolgver-sprechender Ideen zu marktfähigen Konzepten.Kompass ist die entscheidende Tür zur FrankfurterGründerMatrix: 30 % aller geförderten Fälle desGründerfonds und 50 % aller Vermietungen imFrankfurter Gründerzentrum sind Kompass-Gründer.Neben der hohen Kompetenz in der Entwicklungvon BWL-Tools, CSR/Nachhaltigkeits-Check-up-Tools sowie einer hohen Beratungsexpertise undTrainingskompetenz in allen Unternehmensphasenhat Kompass als Tochterunternehmen der Wirt-schaftsförderung (50 %) mit seinen gefördertenProjekten ein öffentliches Mandat inne.

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Januar 2016 – JOB-MESSE Erziehungswissen-schaften 2016 an der Goethe Universität: „Der pädagogischen Praxis auf der Spur“

Zum 4. Mal veranstalteten der Fachbereich Erzie-hungswissenschaften und das Paritätische Bildungs-werk Hessen sowie der Career Service der Goethe-Universität Frankfurt die Job-Messe für angehendePädagogen in den Feldern Sozialpädagogik, Erwach-senenbildung und Sonderpädagogik. Kompass warmit einem eigenen Stand vertreten und zeigte Studierenden und Absolventen der Pädagogik ineinem Workshop auf, wie man ein soziales Unter-nehmen gründen kann.

Februar 2016 – Aktive Teilnahme am FinTech Roundtable

Unter der Leitung des Oberbürgermeisters und des Wirtschaftsdezernenten der Stadt Frankfurt am Main trafen sich Vertreter der FinTech-Szene.Der Finanzsektor hat in den letzten Jahren einetiefgreifende Veränderung durch die digitalen Technologien erfahren. Die Verknüpfung von Finanzdienstleistungen und modernen Technologien,kurz FinTech, gilt als eines der zentralen Zukunfts-themen für den Finanzbereich und den FinanzplatzFrankfurt. Gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft,Wissenschaft und Politik soll ein gründerfreundlichesÖkosystem in Frankfurt geschaffen werden, um denStandort zu einem internationalen FinTech-Hubauszubauen.

Februar 2016 – FinTech-Szene meets Innovation und Inklusion

In Kooperation mit der Frankfurt School of Finance& Management gGmbH veranstaltete Kompass im Rahmen des Projekts „Innovation und Inklusion“erstmals eine Ideenschmiede zum Thema „Barriere-freies Banking“. Bei der impulsgebenden Veranstal-tung gaben Inklusionsexperten Antworten auf Fragenwie zum Beispiel:

• Vor welchen Herausforderungen stehen Bank-oder Versicherungskunden, deren Seh- oder Hörvermögen beispielsweise eingeschränkt ist,heute?

• Wie können mobile oder webbasierte Zahlungs-systeme oder die Kontoverwaltung barrierefreigestaltet werden?

• Bei Barrieren denken viele Menschen an Treppen,die für Rollstuhlfahrer ein Hindernis darstellen.Aber auch Sprache kann eine Barriere sein. Unverständliche Formulierungen, nicht erklärteFachbegriffe oder Juristendeutsch versperren vielen Menschen den Zugang zum Inhalt. Wiefinden leichte Sprache sowie Anlagekonzepteund -strategien zusammen?

April 2016 – Aufschwung Messe 2016

Bei dieser Messe erhalten junge Unternehmen undExistenzgründer detaillierte Informationen für denerfolgreichen Start. Die „Aufschwung“ gehört zuden führenden Messen ihrer Art in Deutschland.Seit Jahren ist Kompass ein Teil dieser dynamischenVeranstaltung und als Aussteller mit eigenemStand vertreten. Inspiration und Austausch ist dasAnliegen der Veranstaltung. In 2016 standen inter-nationale Start-ups im Fokus. Als kosmopolitischeGründerhauptstadt bietet Frankfurt eine optimalePlattform für internationale Geschäfte: Personen,die länderübergreifend gründen, und Firmen, dieauch im Ausland wachsen wollen, finden durch das internationale Netzwerk von Kompass einepraxisorientierte Starthilfe. Welche Erfahrungenmachen Gründer und Unternehmer im Ausland?Was sind zum Beispiel die typischen „Fettnäpfchen“,in die Jungunternehmer hineinstolpern können?Wie gelingt es, nach Misserfolgen wieder mit guterMotivation neue Herausforderungen anzunehmen?Welchen Rahmenbedingungen müssen sie sich beiländerübergreifenden Geschäften stellen? WelcheHürden müssen ausländische Unternehmer nehmen,wenn sie sich in Deutschland selbstständig machenmöchten? Und schließlich: Welche Institutionenbegleiten sie auf ihrem Weg? Diesen Fragen stelltensich Dr. Frauke Fischer, Gründerin von Peru PuroGmbH, Frankfurt am Main und Dr. Frank Fuchs, International Consulting, Frankfurt am Main.

September 2016 – Ausbildungsmesse

Unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsdezer-nenten der Stadt Frankfurt am Main, Herrn StadtratMarkus Frank, mit freundlicher Unterstützung u. a.der Berufsfeuerwehr, der Arbeitsagentur sowie derWirtschaftsförderung der Stadt Frankfurt am Mainfand die 5. ausbildungsmesse mit über 50 Ausstel-lern statt. Kompass war mit einem eigenen Standvertreten. Die Idee der Ausbildungsmesse-ffm istes, z. B. Schüler und junge Leute auf der Suchenach beruflichem Weiterkommen, Eltern, Lehrer,Unternehmen und Institutionen zu einem erstenInformations-Gespräch zusammen zu bringen.

www.ausbildungsmesse-ffm.de

Oktober 2016 – Leben und Arbeiten in Frankfurt-Rhein-Main für spanische Zuwanderer

Die Abteilung für Arbeit und Soziales der Botschaftvon Spanien in Berlin veranstaltete gemeinsam mit dem WELCOMECENTER Hessen im Berufsin-formationszentrum der Arbeitsagentur eine Messe.Kompass bietet spanischen Zuwanderern, die hier inder Region gründen möchten, ebenso Unterstützungwie bestehenden spanischen Unternehmen zumThema „Länderübergreifendes Wachsen“ und warmit einem eigenen Beratungsstand vertreten.

www.empleo.gob.es/es/mundo/consejerias/alemania/webempleo/index.htm

November 2016 – Kompass stark nachgefragt auf der Future Convention

Die Future Convention ist die Plattform für denAustausch von Zukunftsideen zwischen jungen Talenten, der Wirtschaft und all jenen, die die Welt von morgen mitgestalten wollen.

Dabei geht es vom sozialen und generationsüber-greifenden Miteinander und der Mediennutzungbis zur nächsten digitalen Revolution, über dieKunst und Kultur bis hin zum Lernen und Leben in der Zukunft. In Workshops, Foren und vielen Beiträgen konnte man erfahren, wie sich unserLeben verändern wird. Kompass war Austeller undmoderierte einen interaktiven Cross InnovationSpeedworkshop zum Thema „Innovation durch Inklusion oder wie kommt das Neue in die Welt?!“Das Impulsreferat hielt Jenny Krutzinna, Gründerinund CoWorkerin – „Barriere frei!“ oder „designedfor all“ – Impulse für unsere Kommunikation, unserZusammenarbeiten und für innovative Ideen! In 90 Minuten entwickelten Gründer, Start-ups,Freiberufler und Mitarbeiter von KMUs durch freiesAssoziieren und die Kompass Cross Innovation neueGründungs-, Produkt- oder Dienstleistungsideen.

Darüber hinaus wurde ein exklusives Gründer-Coaching als einer der Preise für die Awardees aus-gelobt.

www.future-convention.de

Veranstaltungen für Unternehmer und Gründer (Auswahl)

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November 2016 – Erste Entrepreneur University unter dem Motto: Lerne direkt & persönlich von den Besten!

Die Intention der ersten Entrepreneur Universityist, dass interessante Start-up-Unternehmen, en-gagierte Selbstständige und Businessinteressierteaus ganz Deutschland an diesem Tag zusammen-kommen, um einander kennenzulernen und wert-volle Kontakte zu knüpfen. Darüber hinaus wurdenvon Deutschlands bekanntesten Jungunternehmernund Start-up-Stars Vorträge gehalten, die helfen,Erfolgssysteme, die wirklich funktionieren, in zukünftige Unternehmen zu implementieren. Einereignisreicher Tag in einem neuen Format mit praxisnahen Tipps und wertvollem Content.

www.Entrepreneur-University.de www.facebook.com/EntrepreneurUniversitys

November 2016 – Informationsveranstaltungzu Perspektiven in Bildung und Beruf für Geflüchtete und Migranten an derGoethe Universität

Auf Initiative des International Office der GoetheUniversität, die das Academic Welcome Program,ein Programm für hochqualifizierte Geflüchtete,denen die Möglichkeit zum Gasthörerstudium gegeben wird, entwickelt haben, trafen sich allerelevanten Akteure der Arbeitsmarktintegration,um Geflüchtete besser und schneller in den Arbeits-markt zu integrieren. Neben der Aufnahme vonStudium, Arbeit oder Praktikum stand die Gründer-werkstatt für Geflüchtete im Fokus, da viele derGeflüchteten bereits in ihrem Heimatland selbst-ständig tätig waren und über eine sehr gute Qualifizierung oder langjährige Berufserfahrungverfügen.

Outplacement-Beratung für Transfergesellschaften

In Zusammenarbeit mit der Consult Personaldienst-leistungen GmbH, einem Tochterunternehmen desBildungswerks der Hessischen Wirtschaft e. V., setztKompass seit vielen Jahren erfolgreich Konzepteder Transfer- und Outplacement-Beratung um.Nach wie vor verändern sich Märkte, Betriebe werden umstrukturiert und Technologien neu eingeführt. Das hat Folgen für Unternehmen undArbeitnehmer, wie zum Beispiel den Abbau von Arbeitsplätzen, Standortschließungen oder -verla-gerungen. 2016 führte Kompass gemeinsam mitConsult Beratungen zum Thema Existenzgründungdurch. „Neue Perspektiven für die Betroffenen bieten“, lautete das Credo dieses erfolgreichenKonzepts.

www.consult-gmbh.de

Praktikumsplätze für junge Menschen mit Behinderung

In Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Süd-hessen bietet Kompass Praktikumsplätze für jungeMenschen mit Behinderung, Benachteiligung, psychischer Erkrankung oder aus dem Autismus-Spektrum an, die nicht alle dieselben Bedürfnissehaben. Kompass stellt eine breitgefächerte Palettean maßgeschneiderten Angeboten zur Verfügung,um junge Menschen auf ihrem Weg in die beruflicheund soziale Teilhabe mit speziellen Fördermöglich-keiten zu begleiten. 2016 wurden drei Praktikantenbetreut, die im Rahmen ihrer kaufmännischen Aus-bildung ein mehrmonatiges Praktikum absolvierenmüssen.

www.bbw-suedhessen.de

Kompass erfolgreich zweifach re-zertifiziert

Einen wichtigen Schritt zur Qualitätssteigerungund -sicherung hat Kompass durch die Zertifizie-rung von CERTQUA – Gesellschaft der DeutschenWirtschaft zur Förderung und Zertifizierung vonQualitätssicherungssystemen in der Beruflichen Bildung mbH und der Akkreditierungs- und Zulas-sungsverordnung Arbeitsförderung – AZAV getan.Das Qualitätsmanagementsystem der KompassgGmbH wurde 2016 in einem Wiederholungsauditder CERTQUA nach DIN EN 9001:2008 mit Erfolgzertifiziert. Auch der Antrag auf Zulassung als Bil-dungsträger nach AZAV wurde von der CERTQUApositiv entschieden.

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Qualitäts-management

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JuNi Fashion

Spezialisierte Damenboutique für Mode in Überlängen und Schuhe in Übergrößen.

Im Februar 2017 hat JuNi Fashion in Frankfurt-Sachsenhausen ein Ladengeschäft für Damenmodein Überlängen eröffnet. Das Unternehmen bietetqualitativ hochwertige Mode für Frauen jeder Altersgruppe ab einer Körpergröße von 1,75 m an.Darüber hinaus führt JuNi Fashion passend zu denOutfits italienische und deutsche Damenschuhe in den Größen 43 – 45.

Von schicker Businessmode bis hin zu stilvollerFreizeitkleidung umfasst das Sortiment eine Vielzahlattraktiver deutscher und europäischer Modelabels,die überwiegend in Europa produziert werden. DieInhaberinnen Jurgita Budryte (1,85 m) und NicoleHarder (1,94 m) sind beide groß und wissen auseigener Erfahrung, was für großgewachsene Frauenwichtig ist.

Jurgita (35) hat einen Bachelor in Economics undeinen Master in Europäischen Studien. Seit sie im Jahr 2007 die Mode in Überlängen für sich entdeckt hat, zog sie in Erwägung, sich in dieserBranche selbstständig zu machen. Nach intensivenRecherchen erwies sich ihr damaliger Wohnort Berlin als suboptimal, da dort das Angebot bereitsexistierte. Auch den Markt in Wien hat sie gründlichuntersucht, während sie dort zwei Jahre lebte. Für sie war schnell klar, dass in Wien nicht Qualität,sondern hauptsächlich Schnäppchen im Vorder-grund stehen. Als Jurgita im Jahr 2015 aus beruf-lichen und privaten Gründen nach Frankfurt amMain umzog, war der richtige Moment gekommen.

Nicole (52) hat sich nach 35 Jahren in verschiedenen,kaufmännischen Positionen ihren Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit erfüllt. Als sich Jurgitaund Nicole kennenlernten und gemeinsam die ersten Überlegungen hin zu einem eigenen Unter-nehmen anstellten, merkten beide schnell, dass sie sehr gut zusammenarbeiten – teamorientiertund effizient.

Schon nach kurzer Zeit waren sie sich einig, einUnternehmen für Mode in Überlängen zu gründen.Ein Jahr lang haben sie an ihrem Konzept und demBusinessplan inklusive der Standortsuche gearbeitet.Um bestmöglich vorbereitet zu sein, haben Nicoleund Jurgita ein Seminar bei Kompass absolviertund das dortige Coaching in Anspruch genommen.

Im Februar 2017 war es dann soweit: In der Brückenstraße 50 in Frankfurt-Sachsenhausen entstand ein wunderschönes Ladengeschäft mitStil und Wohlfühlambiente. Es ist ideal, um sich inangenehmer Atmosphäre Zeit zu nehmen undMode für sich zu entdecken: Schöne, qualitativhochwertige Teile, die perfekt passen.

Der bisherige Erfolg hat das Konzept bestätigt.JuNi Fashion wird immer mehr zur Community großer Frauen im Rhein-Main-Gebiet.

JuNi Fashion

Mode für die große FrauBrückenstraße 5060594 Frankfurt-Sachsenhausen

Telefon +49 (0) 69 633 909 38

www.junifashion.de

Granny’s Café

Café an der Campusmeile in Frankfurt am Mainim renommierten Gebäude „The Flag II“

Das Granny’s wurde im Oktober 2016 gegründet.Schon lange war es ein großer Wunsch von Tugba(eine der beiden Gründer) ein kleines Café zu eröffnen, in dem sie ihre mit viel Liebe gebackenenKuchen an ihre Gäste verkaufen kann. Doch denSchritt in die Selbstständigkeit wagte sie erst mitder Ermutigung von Valentino (Partner und 2.Gründer). Valentino hatte bereits viele Jahre Er-fahrung in der Selbstständigkeit und brachte dasnötige Know-how mit. Mit seinen finanztechni-schen und ihren künstlerischen Fähigkeiten eröff-neten sie zusammen das Café „Granny‘s“ inFrankfurt am Main. Das Café befindet sich an derCampusmeile (Adickesallee) im neu errichtetenGebäude „The Flag II“. Hier stehen 350 Apart-ments zur Verfügung, die hauptsächlich von Stu-denten und Businessleuten genutzt werden. ImGranny‘s werden in der hauseigenen Küche nurselbstgebackene Spezialitäten nach Oma‘s Rezep-ten hergestellt. Auch Tugba‘s Oma war schon imCafé und hat vor Ort gebacken. Da hauptsächlichnach Oma‘s Rezepten gebacken wird, entstand dieIdee des Namens „Granny‘s“.

Das Café zeichnet sich durch seine einzigartigen,köstlichen Kuchen und Speisen aus. Selbstver-ständlich kann man für besondere Anlässe auchganze Kuchen oder Torten im Granny‘s vorbestellen.Mittags wird frisch vor Ort gekocht. Wichtig ist denbeiden Gründern dabei, frische und regionale Zu-taten zu verwenden. Dabei verzichten sie bewusstauf Geschmacksverstärker oder künstliche Zusatz-stoffe, was die Kunden sehr schätzen. Vegane undlaktosefreie Speisen sind selbstverständlich eben-falls im Angebot.

Zu den Stammgästen zählen viele Mitarbeiter desHessischen Rundfunks, des Polizeipräsidiums, desgegenüberliegenden Ärztezentrums und der Ge-schäftsgebäude in der Adickesallee. Die im selbenGebäude lebenden Studenten aus aller Welt be-reichern das tägliche Bild im Granny‘s. In den so-zialen Medien wie zum Beispiel Facebook undInstagram hat Granny's viele positive Bewertungenund Follower. Beide Gründer sind glücklich überden Erfolg und fest davon überzeugt, dass sie dasohne die Hilfe von Kompass (ganz besonders FrauEllen Bommersheim) niemals geschafft hätten!

Tugba & Valentino

Adickesallee 4060322 Frankfurt

Telefon +49 (0) 69 272 499 48

www.grannys.cafe

Gründerportraits

Kompass 2016 ··· Richtungsweisend für Unternehmen 14

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Ayse Demir

International Projekt Management

Das Unternehmen wurde im September 2016 gegründet. Als ein weltweit kooperierender IT-Beratungskonzern seine Niederlassungen in Frankfurtzusammengelegte und damit ca. 300 Mitarbeiterfreigesetzt wurden, stand Ayse Demir vor der großenEntscheidung, ihre Zukunft neu zu bestimmen. Siefühlte, dass sich ihr eine große Chance bot.

Eine Lösung war gefragt, die ihrem Qur´an-konfor-men Lebensstil gerecht sein musste und zugleicheine Alternative zur globalen wirtschaftlichen Ent-wicklung sein sollte. Es ärgerte sie, dass aufgrunddes rücksichtslosen Agierens großer Konzerne soviele Menschen ohne Arbeit dastanden. Ihr Zielwar es, die Arbeitsplätze, die aus Frankfurt ausge-lagert werden sollten, zu erhalten und eine bes-sere Alternative, die Qur´an-konforme Wirtschaft,anzubieten. Ihr war bewusst, dass seit Menschen-gedenken Vertrauen und Handel zwischen den Völkern die Schnittstellen zwischen den Gesell-schaften sind, die den Austausch und das Vertrauenzwischen den Völkern fördern. So machte sie sichzum Ziel, eine Brücke zwischen den Kulturen zubauen, die auf Vertrauen, gegenseitigem Respektund Akzeptanz aufbaut.

Die Arbeitsbedingungen in ihrem Unternehmensollten human und familienfreundlich sein. NachRücksprache mit ihrer Familie und Recherchen imInternet führte ihr Weg zu Kompass. Von Anfangan fühlte sich Ayse Demir sehr gut aufgenommenund beraten. Von der Geschäftsidee bis zum Busi-nessplan hat Kompass sie professionell unterstützt.Sie nahm an allen Seminaren und Start-up-Förderprogrammen teil und startete sodann mitihrem Beratungsunternehmen in den Büroräumendes Gründerzentrums der WirtschaftsförderungFrankfurt am Main.

Als ehemalige Projekt Managerin in einem inter-national agierenden Unternehmen wollte sie auchweiterhin mit internationalen und interkulturellenMenschen zusammenarbeiten. Als Muslima-Türkin,die seit 1979 in Deutschland lebt, drei Sprachenspricht, Kommunikation, Empathie und Transparenzin den Vordergrund stellt und Lebenserfahrungenin der deutschen, indischen und der eigenen türki-schen Gesellschaft vorzuweisen hat, wollte sie eineDienstleitung anbieten, die auf diesen Erfahrungenfußt.

Seit Firmengründung hat sie Aufträge für diversetürkische Start-ups ausgeführt, ihnen bei der Gründung beratend zur Seite gestanden und einigeselbstständige Unternehmenskunden bei Buch-haltung und Office-Management unterstützt.

Ein neues Projekt ist zurzeit in der Initiierungsphase.Ziel dieses Projektes ist es, ein Qur´an-Wirtschafs-system als Alternative zum bestehenden kapitalisti-schen Zinssystem anzubieten. Ihren Kunden, ca. 12Haushalte mit unterschiedlichen Stärken und Bedürfnissen, bietet sie Beratung im Qur´an-Ökonomie-System an und bündelt deren Kaufkraftin einem Fonds. Dort wird gemeinsam entschieden,welches Objekt erworben werden soll. Das Objektsoll ohne Zinsen finanziert werden, das Prinzip desQur´an-Wirtschaft-Systems soll hier Anwendungfinden.

Das Dienstleistungsangebot (deutsch/türkisch) umfasst: Beratung & Coaching Qur´an-Wirtschaft-Ökonomie, Buchhaltung und Office-Management,Replacement und Visa-Beschaffung, OutsourcingProject Support und Projekt Management.

Ayse Demir

Hanauer Landstraße 52160386 Frankfurt am Main

Telefon +49 (0) 172 2898450

[email protected]

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Geförderte Angebote und Teilnehmer/-innen Kompass 2016 im Überblick

Gesamtteilnehmer

Infoveranstaltung 281Profiling / Unternehmerchecks 386Coaching (StartUps / Kompass Mix / Selbstzahler / Outplacement), AVGS 176International Start Ups (ISU) 118Länderübergreifende Seminare, U-Start 213Inklusion & Innovation Seminare / Coaching 126Firmenhilfe – Krisenintervention 3Mikrodarlehen (Wi Bank) Beratung 7Fördermittelberatung 22Veranstaltungen mit Kooperationspartnern 27Gründerwerkstatt für Geflüchtete 17

Erfolgsbilanz 2000 – 2016

2000 bis 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Gesamtzahl der TN 15.282 1.418 1.360 1.176 1.081 719 1.027 970 887 822

In die Selbstständigkeit geführt 3.880 274 265 217 148 27 159 184 141 174

Fazit Gesamtzahl Teilnehmer*: 24.742Gesamtzahl der erfolgreich gestarteten Gründer: 5.469

*Gründer und Unternehmen

Kompass 2016 ··· Richtungsweisend für Unternehmen Übersicht der Kompass-Zahlen