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Investitionsmanagement

Vorlesung SS 2004Prof. Dr. Gottfried Nahr

Fachhochschule RegensburgUniversity of applied sciences

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Grundlagen: Definition der Unternehmung

• Untersuchungsobjekt: Unternehmung• Definition: „ Unternehmung ist eine

– auf Fortbestand ausgerichtete und von einem– Willenszentrum geleitete – Wirtschaftseinheit, die an – einem oder mehreren Teilvorgängen des – gesellschaftlichen Produktionsprozesses teilnimmt,

indem sie einerseits– Wirtschaftsgüter auf ihren Beschaffungsmärkten

erwirbt und, nach ihrer Umwandlung in absatzfähige Produkte, diese andererseits auf den Absatzmärkten veräußert“ (vgl. Perridon/Steiner (1999), S. 1)

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Grundlagen: Willenszentrum

• Unternehmensbeteiligte: Stakeholder

UnternehmungLieferanten

Gläubiger

Staat

Manager

Öffentlichkeit

Kunden

Mitarbeiter

Eigentümer

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Grundlagen: Willenszentrum

Vertragsbeziehungen der Beteiligten zu Unternehmung

UnternehmungLieferanten

Gläubiger

Staat

Manager

Öffentlichkeit

Kunden

Mitarbeiter

Eigentümer

Fixierte, vertraglich determinierte Beziehung zwischen Unternehmens-beteiligten und Unternehmen

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Grundlagen: Separation zwischen Eigentümer und Manager (Normativ)

EigentümerPrincipal

ManagerAgent

Unternehmung

Principal überträgt Leitung der Unternehmung in zu seinen Gunsten

Agent führt Unterneh-men im Sinne der Eigentümer

Erfolg kommt den Eigentümern zu

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Grundlagen: Separation zwischen Eigen-tümer und Manager (Problemorientiert)

EigentümerPrincipal

ManagerAgent

Unternehmung

Principal überträgt Leitung der Unternehmung zu seinen Gunsten

Agent führt Unterneh-men im Sinne der Eigentümer Erfolg kommt den

Eigentümern zu ?

Wer sind die Eigentümer-Haushalte, Organisa- ionen, Manager, -managergeführte Unter- nehmen

ZielformulierungKontrolle der ManagerKapitalmarkt-Vertreter

Manager vertritt Eigentümer

Eigen-Inter-esse

?

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Grundlagen: Entwicklungsgeschichte• Klassische Finanzierungslehre• Leistungswirschaftliche,

empirische und deskriptive Auffassung

• Bezug zur Rechnungslegung und finanzwirtschaftlichen Kennzahlensystemen

• Partielle Vergleichsrechnungen

• Neoklassischer, wissenschaft-licher Theorieansatz

• Entscheidungsorientierter Ansatz basierend auf Prämissen und Axiomen (vollkommener Kapitalmarkt, Risikoaversion)

• Gleichgewichtslösungen• Umsetzung in Praxis ?

• Neoinstitutionalisierte Finanzierungstheorie• Verbindung von neoklassischen Überlegungen mit in der

Empirie bestehenden Ungleichgewichten, Informationsasymmetrien und Marktunvollkommenheiten

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Grundlagen: Investitionsbegriff• Klassischer, deskriptiver

(beschreibender) Ansatz:• Investition ist die

Umwandlung von Geldmittel in Real- / Finanzkapital bzw. in Vermögensgegenstände

• Leistungswirtschaftlicher Bezug zu Vermögen, Produktion, Ansatz in der Bilanz (was, wie, wer, in welche Objekte)

• Entscheidungslogischer, präskriptiver Ansatz:

• Investition ist durch Zah-lungsstrom gekennzeichnet, der mit Auszahlungen beginnt und später Einzahlungen erwarten läßt.

• Rein finanziell, quantitativ• Gesamtheitlich zahlungs-

orientiert (Cash)• Zeitpunktorientiert• Risikoorientiert

• Analoge Finanzierungsdefinition

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Grundlagen: Zahlungsreihe

• Investition als Zahlungsreihe dargestellt:

Zeitpt. t0 t1 t2 t3 t…. tn

Objekt A - A0 + NE1 + NE2 + NE3 + NE…. + NEn

Objekt B -10.000 +2.000 - 3.000 +5.000 …… +5.000

Zeitpunktgenaue Erfassung,Keine PeriodendarstellungPeriode ergibt sich der Differenz zweier Zeitpunkte

Zeitpunktgenaue Erfassung von Ein- und Auszahlungen

mit dem Erwartungswert

Konkrete Zahlung: Einzahlung von

erwarteten 5.000 €Zum Zeitpunkt tn

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Grundlagen: Finanzplan

Zeitpt. t0 t1 t2 t3 t…. tn

Investition - A0 + NE1 + NE2 + NE3 + NE…. + NEn

Finanzierg + A0 - NE1 - NE2 - NE3 - NE…. - NEn

Mittelüber-schuss/-fehlbetrag

- / +Betrag

- / +Betrag

- / +Betrag

- / +Betrag

- / +Betrag

- / +Betrag

Der Finanzplan gibt den betrags- und zeitpunktgenauen Überschuss der Ein- und Auszahlungen des Unternehmens im Zeitablauf an und ist das idealtypische Mess-instrument zur Bestimmung der Liquiditätslage des Unternehmens.

Liquidität ist die Eigenschaft des Unternehmens seinen Zahlungsverpflichtungenbetrags- und zeitpunktgenau nachkommen zu können.

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Grundlagen: Gelddimensionen

Betrag [Währung / Zeitpunkt / Risiko]

Zum Beispiel:5.000 [ € / 25.4.2003 / Erwartungswert]5.000 [ € / 14.10.2004 / pessimistischer Wert]7.000 [ € / 25.4.2003 / wahrscheinlichster Wert]3.000 [ € / 25.2.2003 / Sicherheit] – Vergangenheit

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Grundlagen: Ziele der Unternehmen (traditionell)

Liquidität

SicherheitUnabhängigkeit

ErfolgUnternehmens-

wert

NUTZEN

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Grundlagen: Deskriptive Investbeschreibung• Art der Nutzungsleistung

– Realinvestitionen– Finanzinvestitionen– Potentialinvestitionen

• Zwecksetzung– Errichtungs-, Gründungsinvestitionen– Ersatzinvestitionen– Erweiterungsinvestitionen– Umstrukturierungsinvestitionen– Rationalisierungsinvestitionen

• Dauer von Investitionsmaßnahmen• Anlass von Investitionsmaßnahmen

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Gliederung nach Investitionsobjekten• Realgüter/Sachinvestitionen

– Materielle Realinvestitionen• Anlagevermögen• Umlaufvermögen

– Immaterielle Realinvestitionen• Bilanziell erfasst (Rechte, Patente, Konzessionen)• Potentialinvestitionen (Manpower, F&E, Werbemaßnahmen),

die keinen bilanziellen Niederschlag finden• Nominalgüter / Finanzinvestitionen

– Beteiligungstitel (Aktien, Partizipationsscheine, Geschäftsanteile)

– Forderungstitel (Anleihen, Schuldverschreibungen, Festgelder usw.)

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Grundlagen: Investitionsentscheidungsfaktoren

Umfelddes

InvestorsInvestitions-

objekt

Zielfunktion des

Investors

Entscheidung

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Grundlagen: Umfassendes Entschei-dungssystem (Gesamtheitlicher Ansatz)

• Zielfunktion des Investors

Quantitative Faktoren Qualitative Faktorenfinanzielle nicht

finanzielle

InvestObjekt Quantitative Faktoren Qualitative Faktoren

finanzielle nicht finanzielle

Umwelt /Alternative

Quantitative Faktoren Qualitative Faktoren

Finanzielle nicht finanzielle

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Grundlagen: statischer Entscheidungsansatz

• Zielfunktion Quantitative Faktoren Qualitative Faktorenfinanzielle nicht

finanzielle

InvestObjekt Quantitative Faktoren Qualitative Faktoren

finanzielle nicht finanzielle

Umfeld /Alternative

Quantitative Faktoren Qualitative Faktoren

Finanzielle nicht finanzielle

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Grundlagen: dynamischer Entscheidungsansatz (Kapitalwert-Methode)

• Zielfunktion Quantitative Faktoren Qualitative Faktorenfinanzielle nicht

finanzielle

InvestObjekt Quantitative Faktoren Qualitative Faktoren

finanzielle nicht finanzielle

Umfeld /Alternative

Quantitative Faktoren Qualitative Faktoren

Finanzielle nicht finanzielle

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Grundlagen: Investitionscontrolling

• Planung

Realisation Kontrolle

Sollwerte

Ist-Werte

Soll-Ist-VergleichAnalyse

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Grundlagen: InvestControlling - Ablauf• Anlass

– Strategische Gründe: Unternehmenskauf, Geschäftsfeldplang, Produkteinführung usw.

– Operative Maßnahmen: Ersatz-, Erweiterungsinvest., optimale Nutzungsdauer, Ratiomaßnahmen

– Pragmatische Problemlösungsfälle: Konkurrenzreaktionen, Umweltschutzbedingungen,

• Planung und Koordination– Informationsbedarf, -beschaffung, -aufbereitung, -abstimmung,

Wirtschaftlichkeitsberechnung• Realisation• Kontrolle und Analyse

– Soll – Ist – Vergleich; Analyse der Ergebnisse, Feedback

Rollierende Planung und Analyse

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Investitionscontrolling - Prozess• Problemstellung• Suchphase

• Beurteilungs- und Entscheidungsphase

• Realisationsphase

• Kontrollphase

• Aufgabenbeschreibung• Beschreibung alternativer

Investitionsmöglichkeiten• Bestimmung alternativer

Objekt - Zahlungsströme Wahl des Kalkulationszinsfußes

• Gewinnung der Ist-Zahlen

• Soll-Ist-VergleichAnalyse-Verfahren

Wil-lens-bil-

dung

Willensdurch-

set-zung

Feedback

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Grundlagen: Problemstellungen

• Wertbestimmung von Investitionen• Alternativenauswahl • Optimale Nutzungsdauer bzw.

Ersatzzeitpunkt• Optimales Investitionsprogramm• Wertpapieranalyse• Zusammensetzung des Umlaufvermögens• Wertbestimmung von Unternehmen bzw.

UnternehmensanteilenWeiter zu Zinsrechnungen – ohne einzelne Problemstellungen zu beachten

Springe zu

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Problemstellungen: Wertbestimmung

• Ableitung eines subjektiven Investitionswertes aus Zielsetzung, Objektdaten und Umfeld des Investors

• Bestimmung von Grenzpreisen für Käufer und Verkäufer

Grenzpreis Verkäufer

Grenzpreis Käufer

Zielsetzung Käufer

Zielsetzung Verkäufer

Arbitrium/Einigungsbereich

Zur Problemstellung

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Problemstellungen: Alternativenauswahl

• Bestimmung der besten Alternative• Bestimmung der Rangfolge von Alternativen

• Vollständiger Ansatz hat– Zielfunktion des Investors– Beschreibung des Investitionsobjektes– Entscheidungsumfeld des Investors (Kapitalmarkt-

Alternativen)zu berücksichtigen.

Zur Problemstellung

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Problemstellungen: Nutzungsdauer

• Unterscheidung zwischen technischer und ökonomischer Nutzungsdauer bzw. Ersatzzeitpunkt

• Auswahl des Wirtschaftlichkeitsverfahren vom Informationsstand abhängig

• Zielsetzung, Entscheidungsumfeld sind einzubeziehen

Zur Problemstellung

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Problemstellungen: Investitionsprogramm

• Investitionen sind vielfach nicht isoliert bewertbar, sondern sind im Gesamtzusammenhang eines Unternehmens zu berücksichtigen

• Ansatz von Kombinations- bzw. Synergie – Effekten• Lösung über Programmansätze wie

– linearer Programmierung– ganzzahliger Programmierung

Zur Problemstellung

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Problemstellungen: Wertpapieranalyse

Einzela

nalys

e

Gesamtanalyse

Beteiligung

Gläubigerpapier

alle Wertpapiere

Bewertung der Rechte

Bewertung von Zins- und

Tilgungszahlung

Portefeuille-Analyse

Fundamental

Technisch

Marktanalytisch

RisikoanalyseRating

Zur Problemstellung

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Problemstellung: Unternehmensbewertung• Objektivierte Reproduktionswertverfahren

(Substanzbewertung)• Subjektive Ertragswert bzw. Discounted Cash-Flow-

Verfahren (Shareholder Value)• Multiplikatoren-Verfahren

• Unterschiedliche Bewertungsanlässe und differierende Informationsausstattungen bedingen unterschiedliche Bewertungsverfahren

• Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung

Zur Problemstellung

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Grundlagen: Zinsen und Zinsrechnung

• Zins: Entgelt bzw. Äquivalent für einen Zeitraum – bei Verzicht auf Verfügungsmacht (Zinsempfänger)– bei Erhalt der Verfügungsmacht (Zinszahler)

• Messung von Zins– absolut als Zinsbetrag– relativ als Zinssatz (Prozentangabe)

• Zinsbetrag = EB – AB (für angegebenen Zeitraum)• Zinssatz = (EB – AB) / AB (für Zeitperiode)

ZeitEBAB

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Grundlagen: Zinsen und Zinsperioden• Einfache Verzinsung

– Zinsbetrag wird am jeweiligen Periodenende nicht dem verzinslichen Kapital zugeschlagen

• Zinseszinsen– Zinsbetrag wird an

jeweiligen Periodenende dem verzinslichen Kapital zugeschlagen und verzinst (Zinseszinsen)

)1(0 inKKn nn iKK )1(0

n – Perioden werden die Zinsen aufaddiert (additives Wachstum)

n-Perioden werden Zinsen aufgezinst (exponentielles Wachstum)

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Grundlagen: Zinsformeln (diskret)• Einfache Verzinsung • Zinseszinsen

)1(0 inKKn nn iKK )1(0

10 )1( inKK n

nn iKK )1(0

)1

( 0

iKK

n

n

)1

( 0

nKK

i

n 1

0

n n

KKi

)1log(loglog 0

iKKn n

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Grundlagen: Unterperiodische Verzinsung

• Festlegung, ob überperiodischer oder unter-periodischer Zinssatz bei m Perioden gegeben ist.

• Geg.: Jahreszinssatz i – relativer, unterjährlicher Zinssatz: j = i / m– konformer, unterjährlicher Zinssatz: k = (1+i)^(1/m) -1

• Geg.: Unterjährlicher Jahreszins j– nomineller Jahrszins: i = j * m– effektiver Jahreszins: ieff = (1+j)^m - 1

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Grundlagen: ZinszusammenhängeBeziehungen zwischen jährlichen und unterjährlichen (periodischen) Zinssätzen

Gesucht nomineller Jahreszins relativer Periodenzins effektiver Jahreszins konformer PeriodenzinsGegeben i j i* k

nomineller Jahreszins i j = (i/m) i* = (1+i/m) (̂m) - 1 k = (1+i) (̂1/m) -1relativer Periodenzins j i = j * m i* = (1+j) (̂m) - 1 k = (1+(j*m)) (̂1/m) -1effektiver Jahreszins i* i =m * ((1+i*) (̂1/m) -1) j = (1+i*) (̂1/m) -1konformer Periodenzins k i = (1 + k)^m -1 j = ((1+k)^m - 1)/ mPerioden m

Gesucht nomineller Jahreszins relativer Periodenzins effektiver Jahreszins konformer PeriodenzinsGegeben

nomineller Jahreszins i j = (i/m) i* = EFFEKTIV k = (1+i) (̂1/m) -1relativer Periodenzins j i = j * m i* = EFFEKTIV k = (1+(j*m)) (̂1/m) -1effektiver Jahreszins i* i =NOMINAL j = (1+i*) (̂1/m) -1konformer Periodenzins k i = (1 + k)^m -1 j = ((1+k)^m - 1)/ mPerioden m

Die Schreibweise entspricht dem Tab.Kalk. Programm von Excel; EFFEKTIV und NOMINAL sind Hilfsfunktionen bei Excel.

Gesucht nomineller Jahreszins relativer Periodenzins effektiver Jahreszins konformer PeriodenzinsGegeben

nomineller Jahreszins 0,100 0,025 0,103812891 0,024113689relativer Periodenzins 0,025 0,1 0,103812891 0,024113689effektiver Jahreszins 0,104 0,1 0,025konformer Periodenzins 0,024 0,1 0,025Perioden 4

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Grundlagen: Stetige Verzinsung

• Unterstellung, dass Kapital am jeweiligen Periodenende gleich ist wie bei diskretem Zinseszins

– Kn = K0* e(ln(1+i) * n) ( = Kn = K0 * (1+i)n )

• Unterstellung, dass unterjährliche Zinseszinsberechnung erfolgt mit infinitesimal kleinen relativen Periodenzinssätzen

– Kn = K0* e (i * n)

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Grundlagen: Unsicherheit

1...11

n

iii

n

ii pNdupxx

i

n

ii pxx

2

1

)(

Erwartungswert

Risiko - Standardabweichung

Wahrschein-lichkeit

Ereignis

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Grundlagen: UnsicherheitsaspekteBasisdaten – Ereignisgrößen Einwertig Mehrwertig

Verfahren

Einzeln

Mehrere Funktionell Vektoriell (,)-Ansatz

Ergebnis

Sicherheitsmodelle X Eindeutig Einfache Unsicherheitsmodelle

1. Szenariotechnik X Mehrere eindeutige

2. Bandbreitenverfahren

X Mehrere eindeutige

Komplexe Unsicherheitsverfahren

Simulationsverfahren X X Funktion Korrekturverfahren X X Funktion Risikoanalyse X X Funktion Portefeuille-

Verfahren X Vektoriell

(mehrwertig)

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Grundlagen: Methodenübersicht

Quantitative Verfahren

bei Sicherheit bei Unsicherheit

Einzelinvestition Invest-Programm Einzelinvestition Invest-Programm

Statische Verfahren

Dynamische Verfahren

Kosten – Gewinn-vergleichsrechnung

Amortisations-Rechnung

Dean-Modell

LineareProgrammierung

GanzzahligeProgrammierung

Risikoanalyse

Korrekturverfahren

Portefeulle-Theorie

CAPMKfapitalamrkt

Simulationsverfahren

VollständigerFinanzplan

Kapital-(Endwert)-Methode

Annuitäten-Methode

Interner Zinsfuß

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Grundlagen:• Weiter mit Modul 2. • Die Grundlagen sind gelegt.

Nun wird gerechnet, was das Zeug hält.

• Die Verfahren werden erläutert und die Berechnungsmöglichkeiten, die Excel bietet, angewandt.

• Probleme der Bestimmung von Vorteilhaftigkeiten werden gelöst.

• Auf geht`s – auf die Plätze, fertig, los…...