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HEFT 19, Herbst 2001 Inhalt Präprothetische Kieferorthopädie Esthetic Excellence in Implant Dentistry Regenerative Parodontaltherapie mit Schmelzmatrixproteinen Einsatzmöglichkeiten des Operations- mikroskopes Qualitätsmanagement in der Praxis Kursberichte Frater Augustinus, Lembach Maurizio S. Tonetti, Hamburg Lone Sander und Mette Kjeldsen, Hamburg Sacha Jovanovic, Los Angeles Guido Singer, Meran Bernd Klaiber, Würzburg Mitglieder

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HEFT 19, Herbst 2001

Inhalt

Präprothetische Kieferorthopädie

Esthetic Excellence in Implant Dentistry

Regenerative Parodontaltherapie mit Schmelzmatrixproteinen

Einsatzmöglichkeiten des Operations-mikroskopes

Qualitätsmanagement in der Praxis

Kursberichte

Frater Augustinus, LembachMaurizio S. Tonetti, HamburgLone Sander und Mette Kjeldsen, HamburgSacha Jovanovic, Los AngelesGuido Singer, MeranBernd Klaiber, Würzburg

Mitglieder

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Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, liebe Fre u n d eder N E U E N G R U P P E,

das Thema der diesjährigen Herbsttagung ist die Perio-Prothetik im neuenJahrhundert im wesentlichen getragen von der Berner Schule.Kollege Niklaus Lang hat sich schon früh mit der Qualitätssicherung inder parodontalen Behandlung befasst. Die Themen der Refere n t e numspannen das Spektrum der Parodontologie bis hin zur pro t h e t i s c h e nVersorgung. In den vergangenen zehn Jahren sind viele neue Ansätze in der Perio-p rothetik und Methoden mit z.T. neuen Materialien veröffentlicht word e n .Angefangen bei der mikrobiologischen Diagnostik über minimalinvasiveP a ro d o n t a l c h i ru rgie, biologische Regeneration bis hin zu neuen Ultra-s c h a l l i n s t rumenten werden praktisch jährlich neue Ansätze pro p a g i e rt ,die jedoch nur teilweise mit harten wissenschaftlichen Daten unterm a u e rtsind. Zu der Realität und diesen Entwicklungen werden die eingeladenenR e f e renten ihre Vo rträge gestalten, aber auch Aussagen zur “evidencebased medicine” machen.F o rtbildungsveranstaltungen im Rahmen der Jahrestagungen sind für dieN E U E G R U P P E eine Möglichkeit, unsere Vorstellungen aktueller undzukünftiger Entwicklungen darzustellen. Trotz erkennbarer Fort b i l d u n g s-müdigkeit unserer Kollegen - getragen durch die unsicheren sozial-politischen Entwicklungen und starken Änderungen in den Behandlungs-konzepten - gelingt es uns immer noch genügend intere s s i e rte Kollegenfür unsere Veranstaltungen anzusprechen. Für die Zukunft jedoch müssenwir uns alle in der Gemeinsamkeit der Ziele stärker engagieren. Nur mitA n regungen und Taten unserer Mitglieder ist der Vorstand imstande solcheVeranstaltungen durc h z u f ü h ren. Mit den N E U E G R U P P E Nachrichten zurFrühjahrs- und Jahrestagung haben wir ein Forum für wissenschaftlicheBeiträge und Erf a h rungen aus der Praxis geschaffen. Als scheidenderPräsident wünsche ich mir deshalb mehr Bereitschaft und Engagement anunseren Zielen mitzuarbeiten.

Mit herzlichen GrüßenRolf Herrmann

Editorial

Glückwünsche Seinen 80sten Geburtstag feierte Günter Klimberg am 06.06.01. DieF reunde der N E U E N G R U P P E g r a t u l i e ren herzlich und wünschen allesGute. Am 06.08.01 wurde Gründungsmitglied Kurt Kreusser 75 Jahre .Die besten Wünsche zu diesem Festtag. 65 Jahre wurden Heinz Erpensteinam 15.06.01, Arne Hertzog am 27.07.01 und Wolfram Hahn am30.10.01. Die N E U E G R U P P E gratuliert herzlichst. Wir gratulieren KarlJ ü rgen Schumacher, der am 01.06.01 55 wurde und Ulrich Klimberg ,der am 08.11.01 seinen 55sten Geburtstag feierte, von ganzem Herz e n .Allen Jubilaren wünschen die Freunde der N E U E N G R U P P E alles Guteund beste Gesundheit.

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P r ä p rothetische orthodontische Maßnahmen gewinnen zunehmend anBedeutung, um ein Höchstmaß an dentofazialer Ästhetik und kaufunk-tioneller Ve r b e s s e rung zu erreichen. Die moderne Zahntechnik bietet zwareine Vielzahl von Korre k t u r- und Ausgleichsmöglichkeiten, anspru c h s v o l l eB e h a n d l u n g s resultate sind jedoch nur bei physiologischer Achsenstellungund Verteilung prothetischer Pfeiler realisierbar.

Der Indikationsbereich präprothetischer Orthodontie reicht von begre n z t e nMaßnahmen, wie der Aufrichtung gekippter Pfeilerzähne, bis hin zuu m f a n g reichen Zahnbewegungen bei fortgeschrittener Gebissdestru k t i o nmit Zahnverlust, Zahnwanderungen, Attachmentverlust und kranioman-d i b u l ä ren Dysfunktionen. Die einzelnen präprothetischen Behandlungs-ziele sind demnach komplex; häufig bestehen fließende Überg ä n g everschiedener Behandlungsindikationen: Ve r b e s s e rung der Ästhetik, Funk-tion, Hygienefähigkeit und Pfeilerqualität.

1. Ästhetische Verbesserung

Die dentogingivale Ästhetik wird bestimmt durch die Sichtbarkeit derZähne bzw. der Gingiva und durch deren Erscheinungsbild in Ruhe, beimSprechen und Lachen.

Folgende Lokalbefunde sind orthodontisch beeinflu s s b a r, um die Harm o n i eder oralen Physiognomie und ein attraktives Lachen wieder herz u s t e l l e n :

l unzureichende Sichtbarkeit der Zähnel hohe Lippenlinie, „gummy smile“l Inkongruenz von Schneidekantenlinie und Unterlippenkurvaturl unphysiologische Gingivaarchitektur, disharmonischer Verlaufl fehlende Interdentalpapillenl Zahnfehlstellungen Diastema, Engstand, Auffächerung...

1.1 Erhalt/Rekonstruktion der interdentalen Gingiva

Das Vo rhandensein der interdentalen Gingiva, besonders zwischen denm i t t l e ren oberen Schneidezähnen, ist ein Kardinalfaktor für ein harm o-nisches Lippenbild. Zwei Hauptfaktoren sind verantwortlich für eineRezession der Interdentalpapille mit Folge dunkler, leerer Appro x i m a l-räume:

l f o rtgeschrittene Parodontitis mit Weichgewebsverlust, Gewebs-schrumpfung oder Defektheilung nach Parodontalchirurgie

l Diastema- oder Engstandkorrektur bei konischer Zahnform (weit inzisaler Kontaktbereich)

Von diff e rentialtherapeutischer Relevanz sind die klinisch-metrischenBefunde von Tarnow et al (1992). Danach ist der vollständige Erhalt derI n t e rdentalpapille eng korre l i e rt mit dem Abstand des Kontaktpunktes zumi n t e rdentalen limbus alveolaris. Bei einer Distanz von 5 mm oder wenigerfand sich in nahezu allen Fällen eine vollständige Auffüllung des Appro-ximalraumes mit interdentaler Gingiva, bereits bei 6 mm Abstand redu-zierte sich der Papillenerhalt auf 56 %. Deshalb gibt es bei Papillenver-lust neben kaschierenden restaurativen Maßnahmen und im Erfolg schwerv o rh e r s e h b a ren plastisch/paro d o n t a l - c h i ru rgischen Eingriffen nur zweigrundsätzliche Behandlungsstrategien:

Präprothetische Kiefer-orthopädie

vonPeter Diedrich

Aachen

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N E U E G R U P P E

l Reduktion der verg r ö ß e rten Distanz Kontaktpunkt-/Knochen durc hRegeneration des interradikulären Parodonts, ggf. in Verbindungmit orthodontischer Intrusion

l Apikalverlagerung der Kontaktfläche durch Stripping und nach-folgendem orthodontischen Lückenschluß.

Der orthodontische Lückenschluß und die Apikalverlagerung der Kontakt-fläche begünstigen durch Kompression und Aufstülpung der interd e n t a l e nGingiva einen Wiederaufbau der Papillenspitze.

Von besonderer ästhetischer und parodontaler Relevanz sind dabei D i a -stemata mit tief inserierendem breiten Frenulum. Nach konventionellerF renektomie entsteht, besonders bei fortgeschrittenem parodontalen Kno-chenabbau, ein Weichgewebsdefekt, der beim Lückenschluß zur Gingiva-invagination führt. Es ist deshalb vorteilhaft, das nach Exzision derB i n d e g e w e b s f a s e rn entstehende We i c h g e w e b s d e fizit mit einem Schleim-hauttransplantat aufzufüllen und so postorthodontisch eine physiologi-sche interdentale Gingivaarchitektur zu erreichen. Wichtig ist dabei, dassdas Transplantat in Höhe der prospektiven Gingivakuppe positioniertw i rd, da sonst kein ausreichendes Weichgewebsvolumen für die Inter-dentalpapille zur Verfügung steht (Abb. 1a-d).

Abb. 1a:P r ä p rothetische Diastemabeseitigung: breites, derbes Fre-nulumtectolabiale, 51-jährige Patientin.

Abb. 1b:Nach Exzision des Frenulums wird der v-förmige interdentaleWeichgewebsdefekt durch ein Schleimhauttransplantat auf-gefüllt.

Abb. 1c: Nach 6 Monaten ist der präprothetische ort h o d o n t i s c h eLückenschluß erreicht, die interdentale Gingiva zeigt einenahezu physiologische Form.

Abb. 1d:Ästhetisch-funktionelle Verbesserung nach kombinierter ortho-dontisch/prothetischer Behandlung.

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Auch durch eine orthodontische Extrusion von langfristig nicht erh a l t u n g s-würdigen Zähnen („hopeless teeth“) kann eine relative Verlagerung desRestdesmodontes erreicht werden, so dass eine günstigere präpro t h e t i s c h eWeichgewebs- und Knochentopographie für ein Implantat oder einenBrückenersatz entsteht. Diese Kieferkammaugmentation betrifft sowohldie vertikale als auch horizontale Dimension (Salama 1993, Matzikos 1997).

1.2 Harmonisierung des Gingivaverlaufs

Wichtige Komponenten für ein ästhetisches Lippenbild sind auch einh a rmonischer Gingivaverlauf in Höhe der Oberlippenlinie und einephysiologische Länge der Schneidezahn- und Eckzahnkronen. Diff e re n t i a l-therapeutische Bedeutung haben folgende diagnostische Kriterien:

l Sichtbarkeit der gingivalen Disharmonie - ästhetische Relevanzl Sondierung des labialen Sulcus - Vergleich klinischer/anatomi-

scher Kronel Zahnmorphologie - inzisale Abrasionen/gingivale Rezessionenl vergleichende Beurteilung der Kronenlänge aller sechs oberen

F rontzähne ->strategische Planung der individuellen In-/Extru s i o n .

O rthodontisch kann durch die Ve rtikalbewegung einzelner Zähne eineHarmonisierung des Gingivaverlaufs erreicht werden (Abb. 2a-d).

Abb. 2a,b:Wi e d e rholte Kro n e n v e r s o rgung der Zähne 11, 21 undiatrogene traumatische Gingivaschädigung haben zu einemunharmonischen Gingivaverlauf geführt, der die Patientinästhetisch beeinträchtigt.

Abb. 2c: Nach 7-monatiger orthodontischer Extrusion im Einklang mitkontinuierlicher inzisaler Reduktion ist der Gingivaverlaufangeglichen.

Abb. 2d:Verbessertes Lippenbild und harmonischer Gingivaverlauf inder postorthodontischen Retentionsphase mit neuen Interrims-kronen.

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N E U E G R U P P E

Richtschnur sind dabei die Kongruenz der Gingivahöhe im Eckzahn- undm i t t l e ren Schneidezahnbereich und ein geringfügig okklusaler Verlauf anden seitlichen Inzisivi.Eine symmetrische Überexposition der marginalen Gingiva (> 2 mm) wirdbeim Lachen als unästhetisch empfunden („gummy smile“). Bei hoherLippenlinie und physiologischer Kronenlänge ist in Abhängigkeit vomAusmaß der Dysgnathie eine orthodontische und/oder chiru rg i s c h eKorrektur erforderlich.

1.3 Anpassung des Bukkalkorridors

T j a n (1984) stellte bei 80 % der Probanden fest, dass beim Lachen auchdie Labialflächen der ersten und zweiten oberen Prämolaren entblößtw e rden. Deshalb tragen die Symmetrie und bukkale Angulation der Eck-zähne und Prämolaren wesentlich dazu bei, die Sichtbarkeit der Zähnein Relation zum Lippenbild attraktiv zu gestalten.

Bei schmalem Bukkalkorridor kann durch orthodontische Positionsänderu n gder Seitenzähne ein „volleres Lächeln“ realisiert werden.

1.4 Reorientierung pathologisch gewanderter Zähne

Die Auff ä c h e rung der Oberkieferf rontzähne, ein häufiges Begleitsymptomeiner profunden parodontalen Destruktion, gehört ebenfalls zu dentypischen Indikationen präprothetischer Orthodontie.

Abb. 3a:P r ä p rothetische Reorientierung aufgefächerter Fro n t z ä h n e ,Ausgangsbefund.

Abb. 3c: O rthodontische Behandlungsphase, Segmentbogentechnik;der fehlende Zahn 13 ist aus ästhetischen Gründen temporärdurch einen Kunststoffzahn, der über ein Bracket am Bodeneinligiert wird, ersetzt.

Abb. 3d:Nach 8 Monaten ist durch Lückenschluß, Retraktion undIntrusion der Frontzähne die Basis für eine weitergehendeorale Rehabilitation geschaffen.

Abb. 3b

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Die individuelle orthodontische Planung der Frontzahnbewegungen setzteine detaillierte Analyse folgender Befunde voraus: Pro filverlauf, Lippen-linie, Lachlinie, Zahnform, Attachmentniveau (Biomechanik/Risiken),Aggressivität der Parodontitis, Kiefergelenk- und Weichgewebefunktion.A u f g rund der meist eingetretenen Elongation steht aus ästhetischen undp a rodontalen Gesichtspunkten im Zentrum der orthodontischen Therapieeine Kombination von Intrusion und Retraktion (Abb. 3a-d).

2. Funktionelle Verbesserung

Die funktionelle Ve r b e s s e rung durch präprothetische Orthodontie beziehtsich im Wesentlichen auf drei Gesichtspunkte:

l Unterkieferlage: Beseitigung frontaler oder seitlicher Zwangs-f ü h ru n g

l F ro n t - / E c k z a h n f ü h rung: Harm o n i s i e ru n gl Okklusionsebene: Beseitigung von In-, Extrusionen bzw. Kre u z b i s s .

Bei manifesten craniomandibulären Dysfunktionen hat die ort h o d o n t i s c h ePlanung das Ergebnis funktionstherapeutischer Maßnahmen zu berück-sichtigen; denn erst wenn eine Harm o n i s i e rung der Kaufunktion,beispielsweise über eine Schienentherapie erreicht wurde, können dieo rthodontischen Maßnahmen auf der Basis der neuen therapeutischenUnterkieferposition definiert werden.

3. Verbesserung der Hygienefähigkeit

Die Hygienefähigkeit restaurativer Maßnahmen betrifft die zweckmäßigeGestaltung des Kronenrandes, der fazio-lingualen Kronenkontur und desI n t e rdentalraumes. In allen drei hygienekritischen Arealen kann die ort h o-dontische Therapie bessere präprothetische Voraussetzungen schaff e n ,und zwar durch:

l Verlängerung der klinischen Krone(forced eruption)

l Korrektur der Zahnachsenstellung(sagittale, labio-linguale Aufrichtung)

l Ve r b e s s e rung der Topographie interdentaler Gingiva- undKnochenstrukturen (Engstandbeseitigung, Derotation)

Unter physiologischen Bedingungen beansprucht der suprakre s t a l egingivale Faserapparat eine Höhe von durchschnittlich 2,04 mm. DerAbstand von der Gingivakuppe bis zum limbus alveolaris erre i c h tannähernd 3 mm (Gargiulo, 1961).

Restaurative Maßnahmen haben sich an diesen biologischen Parameternzu orientieren. Andererseits benötigt eine Restauration zur dauerh a f t e nRetention eine ausreichende Höhe gesunder, supragingival gelegenerH a rtsubstanz. Diese Voraussetzungen können durch koronale Wu rz e l-f r a k t u ren, -perforationen oder -resorptionen sowie durch Wu rz e l k a r i e sbeeinträchtigt sein.

I n g b e r (1976) empfiehlt daher eine orthodontische Kro n e n v e r l ä n g e ru n g(forced eruption), um die biologischen Vorbedingungen für eine Restau-ration wieder herzustellen.

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N E U E G R U P P E

Da während der orthodontischen Extrusion eine limbale Knochenappo-sition unterdrückt werden soll, muss präorthodontisch entweder einec h i ru rgische Durc h t rennung der suprakrestalen Fasern erfolgen, oder dieo rthodontische Kraft kann auf eine unphysiologische Höhe (ca. 1 N)gesteigert werden; letzteres ist nur bei marktoten Zähnen möglich.

4. Verbesserung der Pfeilerqualität

Die Verbesserung der Pfeilerqualität kann orthodontisch beeinflusst wer-den durch:

l b e s s e re strategische Ve rteilung und Achsenstellung der Pfeilerz ä h n e

l R e l a t i o n s v e r ä n d e rung von Wu rzel und Kro n e

Im Vo rd e rg rund der P f e i l e r v e r t e i l u n g stehen die Reduktion zu großer Pfei-lerspannen bzw. eine Lückenöffnung sowie der Gewinn neuer Brücken-pfeiler durch Distalisierung endständiger Prämolaren, Ve rteilung hemise-zierter Wurzeln oder M3-Einordnung (Abb. 4a-c).

Abb. 4a:Durch einen Fahrradunfall waren zahlreiche Molaren und Prä-molaren in beiden Kiefern bis in den Wurzelbereich frakturiertund mußten entfernt werden. Behandlungsplan: Fre i l e g u n gder unteren re t i n i e rten Weisheitszähne und anschließendeo rthodontische Mesialisierung aller zweiten und drittenMolaren. Straight-wire Mechanik und extraorale Verankerungdurch eine Delaire-Maske, 20 jährige Patientin.

Abb. 4b:Nach 15 Monaten konnten provisorische Brücken zurRetention in allen Quadranten eingesetzt werden.

Abb. 4c: Schematische Überlagerung des prä- und postort h o d o n t i s c h e nRöntgenbefundes: die unteren dritten Molaren sind um 11b z w. 15 mm mesialisiert worden. Der linke obere Molar wurd ed u rch die Kortikalis des Sinusbodens in seiner Tr a n s l a t i o nb e h i n d e rt -> leicht gekippte Endposition und Bewegungs-strecke von nur 7 mm.

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Eine umfangreiche re t rospektive Querschnittsstudie konnte belegen, dassder präprothetisch distalisierte Prämolar als endständiger Brückenpfeilereine prognostisch günstige Alternative zum Implantat darstellt (D i e d r i c het al 1996). In dem bis zu 14-jährigen Nachuntersuchungszeitraum( m i t t l e re Distalisieru n g s s t recke 9,4 mm) erwiesen sich alle distalisiert e nP r ä m o l a ren als voll funktionstüchtige Brückenpfeiler bei erhaltener Vitalität und parodontaler Gesundheit (Abb. 5a-b).

Das klassische Beispiel präprothetischer Orthodontie ist die Aufrichtunggekippter Molaren.

Der Verlust erster Molaren ohne nachfolgende prothetische Ve r s o rg u n gkann eine Reihe von Folgeschäden im Kausystem auslösen. Der Lokalbe-fund ist durch Kippung benachbarter Zähne und Elongation der Antago-nisten charakterisiert: Die Mesialkippung des zweiten Molaren involvierteine funktionelle, prothetische und parodontale Problematik (Abb. 6).

Die f u n k t i o n e l l e Beeinträchtigung ist durch extraaxiale Belastung undokklusale Interf e renzen gegeben, die kranio-mandibuläre Dysfunktionenauslösen und durch exzentrisches Gleiten des Unterkiefers die Auff ä c h e-rung oberer Inzisivi mit beeinflussen können. P r o t h e t i s c h ist nach F u h r(1987) bei einer Pfeilerd i v e rgenz < 25° eine parallele Einschubrichtung d u rch alleinige Präparation nicht mehr erre i c h b a r. Die paro d o n t a l e

Abb. 5a:Nach Extraktion des nicht erhaltungsfähigen Zahnes 26 sollder Zahn 27 mesialisiert werden. Im linken Unterkiefer wirdder zweite Prämolar um 13,5 mm distalisiert, um einen end-ständigen Brückenpfeiler zu gewinnen. Präort h o d o n t i s c h e rAusgangsbefund mit ausgeprägter vertikaler Atrophie im zahn-losen Kieferabschnitt.

Abb. 5b:K o n t rollbefund 18 Jahre nach der postort h o d o n t i s c h e nB r ü c k e n v e r s o rgung: der distalisierte Prämolar ist vital und zeigtparodontale Integrität.

Abb. 6: Probleme der Molarenkippung.

1 . Dietrich, P.; Fuhrmann, R.A.; We h r-bein, H.; Erpenstein, H.: Distalmovement of pre m o l a res to pro v i d eposterior abutments for missingmolars. Am J Orthod DentofacO rthop 109, 355 (1996)

2 . Fuhr; K.: Festsitzende Brücken. In:Praxis der Zahnheilkunde, Bd. 5.U r b a n & Schwarz e n b e rg ,München 1987.

3 . G a rgiulo, A. W.; Wentz, F. M.;Orban, B.: Dimensions andrelations of the dento-gingivaljunction in humans. J Periodont 32,261 (1961)

4 . I n g b e r, J. S.: Forced eruption: Part II.A method of treating non-re s t o r a b l eteeth - periodontal and re s t o r a t i v econsiderations. J Periodontal 47,203 (1976)

5 . Matzikos, T.: Forced eruption andimplant sit development: soft tissueresponse. Am J Orthod DentofacO rthop 112, 596 (1997)

6 . Salama, H.; Salama M.: The role ofo rthodontic extrusive remodeling inthe enhancement of soft and hardtissue pro files prior to implantplacement: A systematic appro a c hto the management of extraction sitdefects. Int J Periodont Restorat Dent4, 312 (1993)

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N E U E G R U P P E

I N T R O D U C T I O N

Dental implant therapy has a long history with the first successful endos-seous dental implant re p o rted to have been placed in 600 AD (1). In thepast two decades, the replacement of missing teeth with implant-re t a i n e dp rostheses has become a scientifically accepted routine treatment modality.This bre a k t h rough in re c o n s t ructive dental therapy can be attributed to theconcept of osseointegration first described by the two pioneers in this fie l dP rofessor Branemark (2) and Professor Schroeder (3). The application ofthis biologic phenomenon of direct contact between living bone and a com-m e rcially pure titanium implant surface has elevated the long-term successrate of this therapeutic pro c e d u re to 91-95% in fully edentulous as well asp a rtially edentulous patients (4). More re c e n t l y, the scope of dental implanttherapy has been significantly widened and modern dental implant therapyre q u i res not only a mere functional result but rather a combination of agood functional and esthetic result. Esthetics is a fundamental considerationin contemporary implant dentistry and today any implant-supported pro s t h e-sis should be compared to the esthetic standards that can be obtained withconventional tooth-supported restorations (5) with the creation of an incons-picuous implant restoration being re g a rded as the gold standard .

D I A G N O S I S

The replacement of missing teeth in the esthetic appear-ance zone with dentoalveolar implants re q u i res a com-p rehensive diagnosis and treatment plan (Figure 1).The consideration of the fundamental restorative, perio-dontal, and biological parameters as they relate to theesthetic appearance of the anterior maxillary dentitionwithin the dentofacial complex is of paramount impor-tance. Objective esthetic restorative principles such astooth form, tooth pro p o rtions, optical characteristics,axial inclination, and width to length ratio have beenadopted from removable prosthodontics and widelypublished (6, 7). Although these principles pro v i d egeneral guidelines, every situation should be evaluatedwithin the context of the individual labial framework,which ultimately defines the esthetic zone. In additionto these restorative parameters, an understanding of

The Art and Science ofEsthetic Excellence inImplant Dentistry

vonFarhad E. Boltchi

Dallas, Texas

Figure 1 Initial presentation of 33-year old female patient with congenitallymissing right maxillary lateral incisor demonstrating inadequate mesio-distaldimension (4.5 mm) for implant insertion.

P roblematik liegt in der Ve r ä n d e rung des limbus alveolaris auf der Mesial-seite des gekippten Molaren:

Der Knochenrand knickt nach kaudal ab und die entstehende spitzwinkligeZahn-/Knochenkontur begünstigt eine Plaqueakkumulation, Gingiva-stauchung und die Entwicklung infraalveolärer Taschen.

Die orthodontische Molarenaufrichtung bewirkt eine entscheidende funk-tionelle und parodontale Ve r b e s s e rung der Pfeilerqualität (We h r b e i n ,Diedrich 1992).

7 . Ta rn o w, D. P.; Magner, A. W. ;F l e t c h e r, P.: The effect of the distancef rom the contact point to the crest ofbone on the presence or absence ofthe interproximal papilla. J Perio-dontol 63, 995 (1992)

8 . Tjan, A. H. L.; Miller, G. D.: TheJGP: Some esthetic factors in asmile. J Prosth Dent 51,24 (1984)Wehrbein, H.; Diedrich, P.: Paro-dontalbefunde bei der Aufrichtunggekippter Molaren. Dtsch Zahnärz t lZ 47, 326 (1992)

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the biological principles governing the esthetic appearance of the soft tis-sue frame surrounding natural teeth and dental implants forms the basis forthe correct treatment plan. The goal is to achieve the incorporation of thefinal implant-supported restoration into a soft tissue frame with a harm o-niously scalloped gingival contour and distinct papillae filling the embra-s u re spaces. The main determinant for this ideal soft tissue pro file is theunderlying three-dimensional osseous topography. In health the gingival tis-sues normally follow the arc h i t e c t u re of the underlying osseous crest, whichin turn follows the scallop of the cementoenamel junction circ u m f e re n t i a l l y.Based on the dimensions of the interproximal dentogingival complex, it hasbeen determined that the interproximal papilla completely fills the embra-s u re space in cases where the distance between the apical extension of thecontact point and the osseous crest does not exceed 5 mm (8). There f o re ,the maintenance or development of the interproximal osseous hard tissuepeaks is of primary importance for the creation of esthetic appearing papillaein implant dentistry.Another diagnostic consideration is the treatment of young or adolescentpatients with dental implants. These patients frequently present with missingteeth due to trauma or congenitally missing teeth in the esthetic zone. Ifimplants are placed and re s t o red too early in these patients, especially inthe maxillary anterior segment, the adjacent teeth will undergo further eru p-tion whereas the implant will remain static due its ankylosed nature. Thiswill create an esthetic discrepancy with the possible need to remove theimplant. As a general rule and under normal circumstances, anterior implantsshould not be placed prior to age 16 in females and prior to age 18 inmales (9). This ensures that the active phase of facial growth has been com-pleted in the majority of these young patients. A deviation from this rule isonly possible in special circumstances and when the completion of activefacial growth has been confirmed by a series of two consecutive cephalo-metric radiographs taken at an interval of 6 months to 1 year apart (10).

T R E A TMENT PLANNING

To d a y, osseointegration can be achieved on a very predictable basis, especially with rough surface implants (11). The fact that an implant is osseo-integrated, however, does not ensure restorative and esthetic success. Thep e rception of esthetic success or failure depends on the esthetic re s t o r a t i v eparameters as well as the periodontal parameters as outlined above. A per-fectly matched implant crown will not appear attractiveand inconspicuous if the investing soft tissue frame doesnot appear anatomically and esthetically correct. Asuccessful esthetic result begins with conceptualizingthe final implant restoration. The implant shouldre p resent the apical extension of an ideal re s t o r a t i o nand there f o re a ”restoratively-driven” approach ratherthan a ”surgically-driven” approach should be followed(12). This re q u i res the use of diagnostic casts and anideal diagnostic wax-up of the teeth and softtissuesa c c o rding to the outlined esthetic principles. This idealdiagnostic wax-up enables the involved clinicians toanticipate and plan for any necessary adjunctiveo rthodontic, surgical, or restorative treatment modalities.These adjunctive treatment modalities can be employed either prior to, inconjunction with, or after implant placement in order to achieve the bestpossible esthetic result (Figure 2).

Figure 2 Clinical situation demonstratingadequate mesio-distal dimension (6 mm)for implant therapy after completion ofpartial orthodontic therapy

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N E U E G R U P P E

The optimal three-dimensional positioning of the implant is crucial to theesthetic and functional success. The implant must be placed in a pre c i s emesio-distal, bucco-lingual, and vertical position. The fabrication of a radio-graphic guide based on the optimal implant position, thre e - d i m e n s i o n a limaging (conventional or computerized tomography), and the fabricationof a surgical guide (13) based on the obtained diagnostic information areessential steps to ensure the correct implant position. A distance of at least1-1.5 mm between the implant shoulder and the adjacent root of a naturaltooth is re q u i red to maintain the interproximal osseous peak, which is cru-cial for the formation of the interproximal papilla (14). There f o re, a mesio-distal distance of at least 7 mm at the soft tissue and bone level is neces-s a ry for the placement of a standard diameter (4 mm) implant and a mini-mum of 6 mm at the soft tissue and bone level is necessary for the place-ment of a narrow diameter (3.25-3.5 mm) implant, which is typically utili-zed for the replacement of maxillary lateral and mandibular incisor teeth.In cases of multiple adjacent implant restorations adjacent implants shouldbe placed with a distance of at least 3 mm between the adjacent implantshoulders to ensure the maintenance of the inter-implant osseous peak (15).The bucco-lingual position of the implant should be at the future point ofe m e rgence of the envisioned restoration and the implant axis should becompatible with the chosen prosthetic treatment option (scre w - retained orcemented) (9). A 10-15 degree deviation of the implant axis from the optimallocation towards the buccal aspect can usually be compensated for withp rosthetic means such as angled abutments or customized abutments. Al a rger than 15 degree deviation, however, leads to a compromised soft tis-sue pro file by displacing the buccal gingival margin more apically andshould there f o re be avoided (16). The vertical sink depth of the implant isdependent upon the chosen prosthetic treatment option (scre w - retained orcemented) and the discrepancy between the diameter of the implant shoulderand the diameter of the future restoration at the point of emergence. Thegoal is to achieve a smooth transition from the implant shoulder to the pointof emergence of the future restoration without the incorporation of a ridge-lap design. A submerged or semi-submerged implant placement is there-f o re usually necessary. However, the implant shoulder should not be pla-ced too deep since a physiologic resorption of 2 mm of bone as measure df rom the implant shoulder can usually be anticipated to accommodate thecomponents of the peri-implant biologic width (17). There f o re, a deepimplant shoulder leads to more bone resorption and to a more apical positionof the peri-implant soft tissue pro file. In addition, a deep implant shoulderalso complicates the restorative pro c e d u res. As a general rule, the implantshoulder should be positioned 2 mm below the future position of the faci-

al gingival margin or cervical extension of the futurere s t o r a t i o n .

ADJUNCTIVE HARD AND SOFT TISSUE P R O C E D U R E S

The optimal esthetic implant restoration is dependentupon ideal hard and soft tissue topography. This idealtopography is rarely present after tooth loss. The hardand concomitant soft tissue resorption, which followsthe loss of a tooth due to extraction, periodontaldisease, or trauma or the absence of an ideal hardand soft tissue topography in cases of congenitally mis-sing teeth due to under-development of the alveolarridge, usually results in a horizontal and/or vert i c a ld e ficiency of the residual alveolar ridge (Figure 3).

Figure 3 Surgical view demonstrating adequate bucco/lingual dimensioncrestally with severe buccal concavity further apically resulting in a buccalfenestration defect after insertion of the ITI 3.3 x 12 mm Narrow Neck Implant

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In order to achieve an ideal and long-term stable esthetic and functionalresult, adjunctive hard and soft pro c e d u res are frequently re q u i red (9). Theseadjunctive pro c e d u res can be perf o rmed prior to, at the time of, or afterimplant placement. The timing of these pro c e d u res is dependent on the seve-rity of the defic i e n c y. Major deficiencies should be corrected prior to implantplacement, whereas minor deficiencies can be corrected at the time ofimplant placement (Figures 4-5) or after the initial healing has taken place.

The hard tissue augmentative pro c e d u res include ridge pre s e rvation in con-junction with extractions, hard tissue grafting, guided bone re g e n e r a t i o nwith or without concomitant hard tissue grafting, ridge expansion, anddistraction osteogenesis. In addition to the hard tissue augmentative pro-c e d u res various soft tissue grafting pro c e d u res are often re q u i red to achie-ve an optimal result (Figures 6-7).

These pro c e d u res include free gingival grafts, connective tissue grafts, andcombined interpositional grafts. A combined non-surgical hard and soft tissue augmentative pro c e d u re is the technique of orthodontic extrusion. Ithas been demonstrated that the slow orthodontic extrusion of hopeless teethwith even minimal remaining attachment can alter the hard and soft tissuetopography by moving the gingival soft tissues and the underlying bone ina coronal direction concomitant with tooth movement (18), there b ydeveloping a more favorable environment for the final restoration. Althoughthis technique has its limitations, it should be considered prior to extraction

Figure 4 Autogenous bone was harvested from the maxillary tuberosity toaugment the fenestration defect

F i g u re 7 Clinical view demonstrating excellent soft tissue contours and buccalaugmentation after 4 weeks of healing

Figure 6 The implant was uncovered after 4 months and a connective tissuegraft was harvested from the palate and was trimmed so that it could beinserted into a prepared supraperiosteal pouch to create the illusion of abuccal root eminence

F i g u re 5 The bone graft was covered with a porcine collagen membrane (Bio-Gide®) which was secured in place with a bioresorbable tack apically (Lead-Fix®)

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N E U E G R U P P E

of any tooth in the esthetic zone since it re p resents a non-invasive, elegantmethod to augment the soft and hard tissues and to counteract the inevitablepost-extraction resorptive pro c e s s .Another indication for the application of adjunctive soft and hard tissue p ro c e d u res is the enhancement of the gingival topography by means ofesthetic crown lengthening (19). This pro c e d u re can be employed to corre c testhetic problems associated with gingival asymmetry, insufficient clinicalc rown length, and flat gingival contours (20). The main indication for thisp ro c e d u re in conjunction with esthetic implant dentistry is the young patientp resenting with one or more missing teeth in the maxillary or mandibularanterior sextants. Although these patients may have completed the activephase of tooth eruption and facial growth and be ready for implant therapy,f requently they have not completed the passive phase of tooth eruption. Inthese situations the implant should not be placed according to the adjacentteeth but rather according to the ideal esthetic parameters and an estheticc rown lengthening pro c e d u re of the adjacent teeth should be perf o rm e deither prior to or in conjunction with implant placement. If the implant is placed according to the adjacent teeth without the benefit of esthetic cro w nlengthening, the future passive eruption of these teeth will create a gingivala s y m m e t ry between the implant restoration and the natural teeth, there b yc o m p romising the esthetic re s u l t .

R E S T O R A TIVE PROCEDURES

The restorative pro c e d u res are usually initiated after the implants are osseo-integrated. The first and most crucial step is to utilize customized pro v i s i o n a lrestorations to guide the peri-implant soft tissue healing. The pro v i s i o n a lrestoration should incorporate a smooth transition from the subgingivalimplant shoulder to the emergence point of the restoration. The pro v i s i o n a lrestoration can be modified during the provisionalization period of 6-8weeks to gain the desired peri-implant soft tissue contours. Once the pro p e rsoft tissue contours have been achieved with the provisional restoration, thefinal restoration can be fabricated. In addition to the implant position andtooth shade, the final contours of the provisional restoration should be trans-f e rred to the laboratory as well. This can be accomplished either with acustomized impression coping replicating the final contours of the pro v i s i o n a lrestoration, with a second master model incorporating the exact contoursof the provisional restoration, or by using the provisional restoration itselfas the final impression transfer coping. These techniques assure that thefinal restoration is fabricated with the exact same contours as the pro v i s i o n a lrestoration. The final restoration should preferably be scre w - retained with

Figure 9 The customized abutment was inserted and torqued to 25 N/cm.The margin for the cemented restoration is located only 1 mm subgingivally

Figure 8 A customized metal-ceramic abutment based on the Narrow Neckframework blank was fabricated. The subgingival ceramic portion of thiscustomized abutment re c a p t u res the soft tissue contours created by theprovisional restoration

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either a transocclusal or a transversal screw retention mechanism. Thisretention mechanism ensures retrievability and avoids the need toremove excess cement from the subgingivally located implant shoulder,which can be very difficult. Another advantage is an optimal marg i n a lfidelity through the utilization of pre-fabricated components, which isi m p o rtant in the context of impaired oral hygiene for the patient dueto the subgingivally located implant shoulder (9). Correction of axisd i s c repancies can be accomplished with a transverse screw re t e n t i o nmechanism or through the fabrication of a custom abutment as the basefor a cemented restoration (9). It is important, however, that the customabutment be fabricated with a more coronally located second marg i nfollowing the scalloped course of the peri-implant mucosa in a 1-1.5mm distance to ensure ease of excess cement removal and the use oforal hygiene measures by the patient (9) (Figures 8-9). The adhere n-ce to the above outlined protocol leads to a pleasing and naturalappearing result (Figures 10-14).

Figure 11 Occlusal view of the final restoration demonstrating excellent buc-cal softtissue contours, which are supported by the subgingival ceramic por-tion of the metal-ceramic abutment

F i g u re 12 Labial view of the cemented final metal-ceramic re s t o r a t i o ndemonstrating healthy peri-implant soft tissues with esthetically pleasing scalloped and harmonious contours and papillae filling the embrasure spaces

Figure 13 Labial view of the contralateral natural tooth (peg-shaped lateralincisor with composite build-up) demonstrating similar soft tissue contours asthe implant restoration

Figure 10 Final periapical radiograph demonstra-ting healthy peri-implant hard tissue conditions with physiologic remodeling

Figure 14 Final labial view of the maxillary anterior sextant demonstratingthe harmoniously integrated implant restoration

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N E U E G R U P P E

SPECIAL CONSIDERATIONS: MULTIPLE ADJACENT MISSING TEETH ANDTHE FULLY EDENTULOUS MAXILLA

The replacement of multiple, adjacent missing teeth in the esthetic zone withdental implants is far more complex and challenging than the re p l a c e m e n tof single teeth. This complexity is due to the flattening of the ridge after lossof multiple teeth and the associated difficulty in re-establishing a naturallyappearing inter-implant papilla between two adjacent implants. Althougha comprehensive treatment plan based on biological and scientific princi-ples and the careful coordination of the appropriate surgical and re s t o r a-tive techniques can usually lead to satisfactory results for both the patientand the involved clinicians, it should be anticipated that a perfect estheticresult is not possible in these cases due to the current biological limitations(5). The situation is even more challenging and complex in cases of fullyedentulous maxillae. To avoid possible esthetic and phonetic problems dueto the severe atrophy of the fully edentulous maxillary ridge, an implant-s u p p o rted overd e n t u re should be re g a rded as the treatment of choice inthese cases (21). An implant-retained overd e n t u re without palatal cover-age supported by 6-8 implants usually compensates adequately for the ver-tical and horizontal resorption after total maxillary tooth loss and leads tosatisfying esthetic results (22). Although technically more challenging, afixed hybrid re c o n s t ruction with an extended buccal prosthesis flange ands u p p o rted by 6-8 implants can be considered as well. The disadvantageof this restorative option is the limitation on optimal plaque control posedby the extended buccal flange design (22). A fixed partial denture brid-gework design divided into 2-3 segments should only be considered incases with adequate hard and soft tissue volume (21).

Infolge einer Parodontitis kommt es zum Verlust des gesamten Zahnhalte-apparates bestehend aus azellulärem Zement, parodontalem Ligamentund Alveolarknochen. Das Ziel der regenerativen Paro d o n t a l b e h a n d l u n gist es, eine Neubildung dieser verlorengegangenen Gewebe zu bewirken.

Dieses Ziel wurde erstmals mit der Guided tissue regeneration erre i c h t .Die Membranen sollen mechanisch ein Tiefenwachstum des gingivalenEpithels verh i n d e rn und damit den langsamer wachsenden Zellen desP a rodontes Gelegenheit geben, auf der Wu rz e l o b e rfläche des Zahnesein neues funktionelles Attachment zu bilden.Bei dreiwandigen Knochentaschen und Furkationen II. Grades im Unter-kiefer werden voraussagbare Ergebnisse erreicht, wenn es gelingt dieMembranen ausreichend lange mit Gingiva bedeckt zu halten. Bei ein-und zweiwandigen Knochentaschen und Furkationen sind die Erg e b n i s s edeutlich schlechter.Als Guided bone regeneration im Zusammenhang mit Kieferkamm-augmentationen sowie Implantationen, wo nur Knochen re g e n e r i e rt werd e nmuss, führt die Membrantechnik jedoch zu bedeutend besseren Erg e b-nissen, die hier auch vorhersehbar sind.

Mit den Schmelzmatrixproteinen wird ein anderer Weg zur paro d o n t a l e nRegeneration beschritten. So soll durch Nachahmung der Prozesse, die

Regenerative Parodontaltherapiemit Schmelzmatrix-proteinen(Emdogain®)

vonBrigitte Simon

Stuttgart

Brånemark implants. Clin Oral Impl Res1993; 4:151-157.15. Tarnow DP, Cho SC, Wallace SS.The effect of inter-implant distance on theheight of inter-implant bone crest. J Perio-dontol 2000; 71:546-549.16. Potashnick SR. Soft tissue modelingfor the esthetic single-tooth implantrestoration. J Esthet Dent 1998; 10:121-131.17. Hermann JS, Cochran DL,Nummikoski PV, Buser D. Crestal bonechanges around titanium implants. Aradiographic evaluation of unloadedn o n - s u b m e rged and submerg e dimplants in the canine mandible. JPeriodontol 1997; 68:1117-1130.18. Salama H, Salama M. The role oforthodontic extrusive remodeling in theenhancement of soft and hard tissue pro-files prior to implant placement: asystematic approach to the managementof extraction site defects. Int J Perio-dontics Restorative Dent 1993; 13:313-333.19. Allen EP. Surgical cro w nlengthening for function and esthetics.Dent Clin North Am1993; 37:163-179.20. Allen EP. Use of mucogingivals u rgical pro c e d u res to enhanceesthetics. Dent Clin North Am 1988;32:307-330.21. Zitzman NU, Marinello CP. Treat-ment plan for restoring the edentulousmaxilla with implant-support e drestorations: Removable overd e n t u reversus fixed partial denture design. JProsthet Dent 1999; 82:188-196.

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w ä h rend der Entwicklung von Zahnwurzel und parodontalem Gewebestattfinden, auf der Wu rz e l o b e rfläche des erkrankten Zahnes neuesAttachment entstehen.Bei der Zahnentwicklung wird azelluläres Zement gebildet, wenn Zellendes Zahnsäckchens mit endogener oder exogener Schmelzmatrix inKontakt kommen (Hammarström 1997). Ti e rexperimentelle Studien zeigten, dass nach Reimplantation von Zähnenund auch an bukkalen Dehiszenzdefekten nach Applikation eines Schmelz-m a t r i x p roteins auf die denudierte Wu rz e l o b e rfläche eine Regenerationaller parodontalen Stru k t u ren herbeigefügt wird (Hammarström 1997,Hammarström et al 1997).

Diese Ergebnisse wurden in mehre ren klinischen Studien (Heijl 1997, Mel-lonig 1999, Sculean et al 1999, Yukna & Mellonig 2000) bestätigt. DieHumanhistologien zeigten teilweise azelluläres Zement (Heijl 1997, Mello-nig 1999) und teilweise vorwiegend zelluläres Zement (Sculean et al 1999).

Immunologische Untersuchungen zeigten, dass auch nach mehrm a l i g e rAnwendung von Emdogain‚ keine Ve r ä n d e rung des Antikörpertiters imBlut auftrat. Das immunogene Potential des Schmelzmatrixpro t e i n e s ,welches aus embryonalen Schweinekiefern gewonnen wird, ist demnachnur gering (Zetterström et al 1997). Auch bei Patienten mit Neigung zuA l l e rgien wurden keine Reaktionen auf Amelogenin gesehen. Patientensollten aber immer über den tierischen Ursprung des Materials aufgeklärtwerden.

Bei der Behandlung vertikaler Knochendefekte wurden nach 3 Jahre n2,5-3,0 mm klinischer Attachment- und röntgenologisch bestimmterKnochengewinn festgestellt (Zetterström et al 1997). Bei konsekutiv behan-delten Patienten konnten Attachmentgewinne von 4,6 mm und eineröntgenologisch bestimmt mittlere Defektauffüllung von 69% festgestelltwerden (Heden et al 1999).Im Halbseitenvergleich zu einem Placebo war der klinische Attachment-gewinn nach 36 Monaten in der Testgruppe mit 2,2 mm versus 1,7 mms i g n i fikant größer. Der röntgenologisch feststellbare Knochengewinn betru g2,6mm entsprechend einer 66% Defektauffüllung, während an denK o n t rollzähnen kein Knochengewinn festgestellt wurde (Heijl et al 1997).

Ve rgleiche zwischen Emdogain‚ und der GTR-Technik mit re s o r b i e r b a re noder nicht re s o r b i e r b a ren Membranen zeigten gleiche Ergebnisse hin-sichtlich der Reduktion der Sondierungstiefen und des klinischen Attachment-gewinnes (Eger & Müller 1998, Sculean et al 1999, Ponteriero et al1999).Eine Kombination von Emdogain‚ mit Membranen scheint keinen weitere nVorteil zu ergeben (Sculean et al 2001).

I n s b e s o n d e re die Arbeit von Heijl et al (1997), die 16 und 36 Monatenach Behandlung 1- und 2-wandiger Knochentaschen mit Emdogain‚einen statistisch signifikanten klinischen Attachmentgewinn nachwies, hatuns dazu bewogen, dieses Präparat in unser Therapiespektrum aufzu-nehmen.

Die Anwendung von Emdogain‚ ist im Ve rgleich zur GTR-Technik einfacher.Der Zugang zu den Knochentaschen erfolgt über einen vollen Mukoperiost-lappen. Dieser ist dem Split flap vorzuziehen, da er eine bessereMöglichkeit zur Mobilisation und damit zum primären Verschluss bietet. Nach Kürettage des Defektes und sorgfältiger Wu rzelglättung wird das

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Heijl L, Heden G, Svärdström G, Öst-

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dem Lappen anhaftende Granulationsgewebe mit einer feinen Gingiva-s c h e re entfernt. Wichtig ist nun eine gute Blutstillung. Hilfreich sind hierkleine Präpariert u p f e r, die mesial und distal des Defektes zwischen Alveolar-knochen und Lappen kleinere Blutmengen aufnehmen und gleichzeitigden Lappen oral abhalten können. Die Wu rz e l o b e rfläche wird mit Kochsalzlösung gespült und von Blutb e f reit. „Pref Gel‚, ein EDTA-Präparat mit neutralem ph-We rt, wird miteiner sterilen Spritze mit stumpfer Kanüle aus der Verpackung aufgezo-gen und auf die exponierte Wu rz e l o b e rfläche appliziert. Es muss zweiMinuten einwirken, um den “Smear Layer” von der Wu rz e l o b e rfläche zuentfernen und die kollagene Matrix der Dentinoberfläche freizulegen. Nach dem Konditionieren muss das Pref Gel‚ mit reichlich Kochsalzlösungabgespült werden und gleich anschließend Emdogain‚ vom Fundus derKnochentasche her reichlich auf die Wu rz e l o b e rfläche aufgetragen werd e n .Diese darf nicht mehr mit Blut oder Speichel kontaminiert werden, da sichnur auf der sauberen Wu rz e l o b e rfläche eine wirksame Pro t e i n m a t r i xniederschlagen kann. Es hat sich bewährt, die Naht vor dem Auftragen von Pref Gel‚ undEmdogain‚ vorz u b e reiten, so dass sie anschließend nur noch angezogenund verknotet werden muss. We rden mehre re Defekte nebeneinanderbehandelt, so wird beginnend mit dem distalsten Defekt ein Interd e n t a l-raum nach dem anderen behandelt und vernäht. Positiv bewertet werden muss bei der Regenerationstherapie mit Emdogain‚die auffallend gute Ve rträglichkeit des Präparates. Wir konnten in keinemFall eine Wundheilungsstörung feststellen.

In unserer Praxis wird Emdogain‚ vor allem bei tiefen, engen 3-wandigenKnochentaschen eingesetzt. Außerdem verwenden wir Emdogain‚ bei 1-und 2-wandigen Knochentaschen, da hier in der Literatur bessere Erg e b-nisse gezeigt wurden als mit der Membrantechnik. Besonders im Ober-k i e f e rf rontzahngebiet wirken sich Schrumpfungen der Interd e n t a l p a p i l l e n ,wie sie nach Membranexpositionen auftreten, sehr negativ auf dasästhetische Ergebnis der Behandlung aus. Diese Komplikation wird mitEmdogain‚ vermieden.Sehr breite Knochenkrater und solche Knochendefekte, bei denen derMukoperiostlappen ohne Unterstützung kollabieren und in den Defekt ein-sinken würde, werden mit Membranen auch in Kombination mit autologenKnochentransplantaten behandelt.

Die Erfolgsaussichten der regenerative Behandlung von Furkationsdefektensind bei der GTR-Technik geringer als bei vertikalen Knochendefekten( P o n t e r i e ro et al 1992, Andersson et al 1994) und nur bei FurkationenII. Grades im Unterkiefer können voraussagbare Ergebnisse erzielt werd e n( P o n t e r i e ro et al 1987, Gantes et al 1988). Zur Behandlung von Furkations-defekten mit Emdogain‚ wurden noch keine randomisierten, kontro l l i e rt e nklinischen Studien veröffentlicht.Ebenso fehlen Daten zur Rezessionsdeckung mit Hilfe von Emdogain. Nurein Case re p o rt berichtet von 2mm Attachmentgewinn und 3 mm Gewinnan keratinisierter Gingiva nach Behandlung eines unteren Eckzahnes miteinem subepithelialen Bindegewebstransplantat und Emdogain. Diehistologische Untersuchung zeigte neu gebildetes Attachment (Rasperiniet al 2000). Mit Spannung erw a rten wir weitere wissenschaftliche Studien insbesonderezur Rezessionsdeckung mit koronalem Verschiebelappen und Emdogain‚bei multiplen Rezessionen, wie Bernd Heinz sie im letzten Jahr auf derD G P - Tagung in Frankfurt live operierte und deren beeindru c k e n d e sklinisches Ergebnis er in diesem Jahr in Lübeck im Diapositiv zeigen konnte.

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Auf dem Gebiet der Endodontie hat es in den letzten Jahren entscheidendeWe i t e rentwicklungen gegeben. Eine bedeutende We i t e rentwicklung istdie Einführung des Operationsmikroskopes.

Mit dem Operationsmikroskop gilt: ”Heute sehen wir, was wir früher durc hTasten erraten mussten”. Dies hat natürlich Konsequenzen nämlich, dasswir in den allermeisten Fällen unserer Misserfolge Wu rzelkanäle schlicht-weg nicht ertastet und damit übersehen haben. Denn ohne entspre c h e n d eVe rg r ö ß e rung und Beleuchtung ist das Auffinden bestimmter Kanälegeradezu ein Glücksspiel. Dies hat dann zur Konsequenz, dass bei einemM i s s e rfolg die konventionelle Revision unter Zuhilfenahme eines Operations-mikroskopes indiziert ist, um nicht aufbereitete, nicht gespülte und nichtabgefüllte Kanäle aufzufinden, welche übersehen wurden (1). AlsIndikationen für Wu rz e l s p i t z e n resektionen bleiben fast nur noch die Fälle,bei denen ein Wurzelstift nicht oder nur mit großem Risiko zu entfernenist. Auch hat der Einsatz des Operationsmikroskopes in der konventionellenEndodontie wiederum zur We i t e rentwicklung sehr effizienter Schall- undUltraschallspitzen geführt, mit deren Hilfe es in sehr vielen Fällen möglichist, auch diese Stiftaufbauten zu entfernen.

Selbstverständlich gibt es in der Anatomie des Wu rzelsystems gewisseGesetzmäßigkeiten, aber es gibt auch eine Regel, die heißt: Die Va r i a t i o nist die Norm.Es würde den Rahmen dieser Abhandlung sprengen, sollten alle Va r i a t i o n e nder Anzahl der Wu rzelkanäle der einzelnen Zähne beschrieben werd e n .Erwähnt werden sollen nur beispielhaft die oberen Molaren.Bei oberen ersten Molaren wird heute bereits in 92% ein zweiter mesio-buccaler Kanal gefunden, bei oberen zweiten Molaren schon in 60% derFälle (2). Sowohl das Auffinden, als auch die Darstellung und Aufbere i t u n gdieses Kanals, bedarf schon einiger Übung und Routine.

Abb.1 zeigt den Zahn 26 mit Zugangspräparation. In Abb.2 istder mesiobuccale Kanaleingang dargestellt. Die Abb.3-7 zeigenals Ausschnitt von Abb.2 eine Bildfolge, wie der zweite mesio-buccale Kanal Schritt für Schritt dargestellt wird, in 25 facher Ve r-g r ö ß e rung. In Abb.8 sind die zwei mesiobuccalen Kanäle defin i t i vpräpariert, wobei die Zugangspräparation nach mesial erweitertw u rde, um zum zweiten mesiobuccalen Kanal einen geradenZugang zu ermöglichen. Am unteren Bildrand ist der distobuccaleKanaleingang erkennbar. Die Abb. 9-11 sind die dazugehörigenRöntgenbilder mit Ausgangsröntgenbild, Messaufnahme undObturationskontrolle.D u rch den noch gar nicht so lange erfolgten ro u t i n i e rten Einsatzdes Operationsmikroskopes in der Endodontie werden die Studienüber die durchschnittliche Anzahl der Wurzelkanäle der verschie-denen Zähne sicherlich noch öfter eine Korrektur nach oben erf a h-ren.

Der Einsatz des Operationsmikroskopes ist anfangs mit eineme rheblichen Mehraufwand an Zeit und einer sehr flach verlaufendenL e rn k u rve verbunden, die, bis zu einem ro u t i n i e rten Einsatz, sicherlichmit einem halben bis ganzen Jahr anzusetzen ist (2).

Die benötigten Ve rg r ö ß e rungen liegen im Bereich von 10 bis 15fachund bei ganz feinen Strukturen öfter auch bei 20 bis 25fach.

Neben dem Auffinden zusätzlicher Wu rzelkanäle erlaubt das

Einsatzmöglichkeitendes Operationsmikros-kopes in der Endodontie

vonJosef Diemer

Meckenbeuren

Abb. 1

Abb. 2

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N E U E G R U P P E

Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5

Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8

Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11

O p e r a t i o n s m i k roskop mit den neu entwickelten Schall- und Ultraschall-spitzen eine die Zahnsubstanz schonendere Zugangspräparation undeine viel gezieltere Darstellung der Kanaleingänge. Dies ist im Hinblickauf die prothetische Ve r s o rgung und den Langzeiterfolg sicherlich einganz wichtiger Parameter (siehe auch Abb. 1-8).

Auch die Entfernung vieler frakturierter Stifte und Instrumente , die Deckungvon Perforationen und das Erkennen und Lokalisieren von Frakturen sindd u rch den Einsatz des Operationsmikroskopes erst möglich oder zumindestviel besser möglich geworden.

Völlig verändert hat das Operationsmikroskop die chiru rgische Endodontie.Es wurden neue Instrumente sowie Schall- und Ultraschallspitzen entwickeltmit deren Hilfe feinste Kanäle und sehr häufig vorkommende Isthmenpräpariert, gespült und obturiert werden können (3).

Die Abb.12 zeigt die intraoperative Aufsicht auf eine mit Methylenblauangefärbte, apektomierte Wu rzelspitze. Es sind zwei Wu rzelkanäle undein nicht abgefüllter Isthmus zu erkennen. In Abb.13 wurden die beidenKanäle und der Isthmus mit speziellen Ultraschallspitzen aufbereitet undgespült. In der Abb.14 ist die aufbereitete Kavität mit MTA abgefüllt.

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Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Operationsmikro s k o pbeim Auffinden der Wu rzelkanäle und bei der Zahnsubstanz schonendenDarstellung der Kanaleingänge große Vo rteile bringt. Sehr viele Misserf o l g ekönnen über eine konventionelle Revision angegangen werden. Bei dennoch gelegentlich, aber seltener vorkommenden Indikationen für einec h i ru rgische Endodontie hat das Operationsmikroskop völlig neue Behand-lungsmöglichkeiten eröffnet.

Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 1. Ruddle CJ. Micro-endodontic non-s u rgical re t reatment. Dent Clin Nort hAm. 1997 Jul;41 (3):429-54.

2. Stropko JJ. Canal morphology ofmaxillary molars: Clinical observationsof canal configurations. Endodon1999;25:446-50 Weine FS . The C-Shaped Mandibular Second Molar:Incidence and Other Considerations.

3. Kim S. Principles of endodontic micro-s u rg e ry Dent Clin North Am. 1997Jul;41 (3):481-97.

Gelebtes Qualitäts-management in der Praxis

vonWalter Schneider

Böblingen

Qualitätsmanagement (QM) ist ein integraler Bestandteil einer gutenP r a x i s f ü h rung. Das aus gutem Grunde: Zum einen spart es enorm Zeit,weil Arbeitsprozesse defin i e rt sind und nicht dem Zufall überlassen sind.Zum andern, weil es einen immensen Wettbewerbsvorteil bietet, da dieServicequalität steigt und reibungsloses Arbeiten die Norm ist.

Was sind nun die Voraussetzungen für ein funktionierendes Qualitäts -management?

Alle will ich gar nicht auflisten, das würde den Rahmen sprengen. Aberso viel sei gesagt:

1. Ein klar definiertes Wertesystem2. Eine auch nach außen kommunizierte Praxisphilosophie3. Der Wille des Teams, Veränderungen im Sinne von deutlichen Ver-

besserungen herbeizuführen.

Über die Werte:

Die We rt e findung erfolgt im Team und natürlich stellt der Praxisinhaberseine eigenen We rte jenen der Mitarbeiter gegenüber. Daraus ergibt sichschnell, inwieweit hier Gleichklang oder Dissonanz besteht.Sind erst einmal die We rte (nämlich das, für was man als Mensch undZ a h n a rzt steht) defin i e rt, ist es nur ein kleiner Schritt für sein Untern e h m e nZ a h n a rztpraxis auch die richtige Philosophie zu finden, und diese mit einoder zwei Sätzen darzulegen.Alles in allem re s u l t i e rt daraus ein zielorientiertes Handeln und natürlichauch Behandeln.Zwei Beispiele mögen dies belegen. Wir machen seit mehr als 20 Jahre n

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N E U E G R U P P E

keine Amalgamfüllungen mehr, weil........., die Gründe sind vielfältig.Wir arbeiten selbst bei Einzelkronen mit Art i k u l a t o ren, weil es unsere mVerständnis von Qualität entspricht. Mit beiden Aussagen kommuniziere nwir unseren Qualitätsanspruch, grenzen aber in gleicher Weise Patientenaus, die diese Behandlung nicht wollen, es sich vielleicht nicht leistenkönnen.........?Wenn wir aber so wie wir denken wahrgenommen werden wollen,bestimmen unsere We rte unser Handeln. Einer Untersuchung einer re n o m-mierten internationalen Unternehmensberatung zufolge, werden börsen-n o t i e rte Unternehmen weltweit ca. 30 Prozent höher am Aktienmarktb e w e rtet, wenn sie eine klare Unternehmensphilosophie und ein klard e f i n i e rtes We rtesystem vorweisen. Wa rum? Ganz einfach, sie sinderfolgreicher! Wir haben in unserer Praxis die QM-Norm nach ISO EN9001 erfüllt. Ob sich dieser Aufwand lohnt, kann man sicherlich disku-t i e ren. Der Gesetzgeber hat eine Gesetzesvorlage eingebracht, nach derbis zum Jahre 2005 alle am Gesundheitswesen beteiligte Gru p p i e ru n g e nein QM vorweisen müssen. Wie dies auszusehen hat, welche Maßstäbeangelegt werden, ist in keiner Weise klar. Wir arbeiten aber für uns undunsere Patienten, nicht für andere, also packen wir es an.

Das Qualitätsmanagement einer Praxis steht im wesentlichen auf dreiSäulen:

I.Das Qualitätsmanagement für unsere Patienten

Im Vo rd e rg rund steht dabei die Überlegung, wie möchte ich, wäre ichselbst Patient, dass man mit mir umgeht, wie möchte ich empfangenwerden, welche Serviceleistung erwarte ich von meiner Praxis.G e rne möchte ich meine eigenen Empfindungen schildern. Etwas Infor-mation über die Praxis, über die Ausbildung der Mitarbeiter und desPraxisinhabers wissen. Auch Kenntnis zu haben über das Leistungsspektru mder Praxis zu erf a h ren wäre interessant. Dann erw a rte ich, dass ichpünktlich behandelt werde, dass sich der Behandler genügend Zeit nimmt,dass ohne Hektik behandelt wird. Das Umfeld soll ordentlich sein, dieMitarbeiter gepflegt sein und wenn ich Fragen habe, hätte ich gerne einefreundliche und kompetenete Antwort.Zuviel verlangt? Ich glaube nicht!

Welche Anforderungen ergeben sich jetzt daraus? Ein paar Beispieleverdeutlichen dies:

1. Den Anamnesebogen füllt der Patient zuhause aus, und schicktdiesen auch vor seinem Termin an die Praxis zurück.

2. Eine Imagebro s c h ü re gibt Auskunft über die Praxis, den Aus-bildungsstand, das Leistungsspektrum.

3. Ein gut geführtes Terminbuch (nicht zu verwechseln mit eingetra-genen Te rminen) lässt im terminlichen Bereich wenig Überr a-schungen zu.

4. Aufklärung und Unterschrift über notwenige chirurgische Maß-nahmen zusammen mit Rezept, Einnahme der Medikamente undVerhaltensmaßregeln nach dem Eingriff sind ein feiner Service,geschieht dies lange bevor der Eingriff stattfindet.

II. Qualitätsmanagement für unsere fachlichen Bereich.

Dazu gibt es ein grundlegendes Stichwort: Das Denken in Arbeits-p rozessen. Jede Behandlung ist zwar individuell, hat aber fast immer

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Basiselemente zum Inhalt. Das führt dazu, dass man alle Behandlungenin Arbeitsprozesse aufgliedern kann. Notiert man diese Einzelschritte ineiner Spalte untereinander und fügt dazu eine zweite ein, die gegebenen-falls das lege-art i s - Vo rgehen beschreiben, erhält man den Ansatz für dieVerbesserungsmöglichkeiten.Hat man auf diese Art und Weise defin i e rt, wie man jetzt und in Zukunftarbeiten möchte, ist ein wesentlicher Beitrag geleistet zur Qualitäts-verbesserung.Nicht ein einmal gutes Ergebnis ist das Ziel, sondern die Idee, möglichstviele hochqualitative Ergebnisse zu erzielen.Ein simples Beispiel mag genügen: Bei der Abformung von Implantat-pfeilern traten ab und zu nicht genau sitzende Gerüste auf. Da wir diesimmer über ein Röntgenbild kontro l l i e ren und auch einen noch so kleinenSpalt nicht tolerieren, lernten wir um. Erst als wir begannen, die Implantat-pfeiler mit Zahnseide zu umschlingen, mit Pattern-Resin zu verstärken, erstdann trat dieses Phänomen nicht mehr auf.Die zuvor aufgetretenen Fehler kosteten die Praxis viel Geld, musste dochdas Gerüst getrennt werden, ein weiterer Anpro b e t e rmin eingefügt werd e n .Nur durch einen kleinen Arbeitsschritt mehr haben wir die Fehlerq u o t eauf Null gesenkt.

III. Qualitätsmanagement für unsere Organisation.

Hier liessen sich an Negativbeispielen ganze Bände füllen. Fragen wiruns einfach, wie könnten wir den Idealzustand herstellen.Meine Meinung:

Reibungsloses Funktionieren, maximale Information, kein Ve rgessen beider Leistungserfassung, nicht Stunden am Feierabend mit Briefen, Begrün-dungen. Kontrollen, etc. verbringen, einfach stre s s f rei! Bis zum heutigenTage Realität: Die Praxis lebt von der Erfassung von Daten, die manchmal durch Zurufoder Diktat notiert werden. Fast alle Daten fallen im Behandlungszimmeran. Die Eintragung nimmt mal die Mitarbeiterin, mal der Behandler selbstvor. Von dort wandert die Karteikarte in die Rezeption, um die Daten inden Computer einzugeben. Die Planung erfolgt meist am Schre i b t i s c h ,abends, nachdem die Befunde gesichtet wurden. Die nach der Planungre s u l t i e rende Kostenschätzung wird nach Gesetzen gemacht, die oftschwer nachzuvollziehen sind.

Das galt auch für unsere Praxis lange Zeit!Aus dem Geschilderten ergaben sich einige grundlegende Ford e ru n g e nfür das organisatorische QM.

1. Die Daten werden dort eingegeben, wo sie anfallen und direkt inden Computer eingegeben.

2. Die Definition der fachlichen Arbeitsprozesse haben wir erw e i t e rt ,indem wir die Abrechnungspositionen hinzugefügt haben. So sindwir in der Lage, mit wenigen Klicks auch komplexe Behandlungeneinzutragen; nicht nur die Leistungspositionen, sondern auch diemedizinische Dokumentation.

3. Die Planung erfolgt immer zusammen mit dem Patienten. Fragenkönnen gestellt, das Für und Wider für diese oder jene Lösungerörtert werden. Eine sofortige Überprüfung der Lösungsidee istwichtig und gibt dem Patienten Sicherheit.

4. Die Kostenschätzung selbst ist neben den fachlichen Parameternauch von der Philosophie abhängig. Hohe fachliche Qualität

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N E U E G R U P P E

bedeutet eben auch höheres Honorar, und kann beispielsweisenicht immer mit den Gebührensätzen der Sozialversicherung inEinklang gebracht werden.

Das was man tun muss: Mit seinem Patienten darüber reden; bitte nicht,das kostet dies oder das, sondern nur: Welche Qualität möchten Siehaben?

Mit diesen wenigen Beispielen wünsche ich viel Freude bei der Einführu n geines effektiven Qualitätsmanegements.

Augustinus Graf Henckel von Donnersmarck

- Sinn - Angst - Zuversicht, Berufung und Beruf- Die Stellung des Arztes in der heutigen Gesellschaft.

Fragen, Anmerkungen und denkbare Antworten zu denBedingungen des Lebens.

Schon traditionell hatte Pit Beyer zusammen mit seiner Frau Kiki insfrühlingshafte Elsaß zu Tagen der Besinnung und der Freude eingeladen.Sinn, Angst, Zuversicht sind nicht nur Zweifel und Fragen, die ausschließlichZ a h n ä rzte berühren, aber sie machen auch nicht halt vor dieser Gru p p eder Freiberufler. Gerade für Personen, die die Mitte ihres Lebens bereitshinter sich gelassen haben, stellen sich diese Fragen drängender, besondersauch in dem Maße, wie das Ende der beruflichen Tätigkeit ins Blickfeldgerät.N a t u rgemäß waren es nicht gerade die an Alter jüngsten Mitglieder derN E U E N G R U P P E , die sich zu diesem Seminar zusammengefunden hatten.Die Vita des Referenten lies hohe Erw a rtungen an die zwei Seminart a g eberechtigt erscheinen.Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck, als Sprössling eines wohl-habenden Adelsgeschlechts am 29. Juni 1935 in Naklo in Oberschlesiengeboren, ließ uns durch die Schilderung seines Lebens tiefe Einblicke indie an Spannungen und Ve rw e rfungen reiche persönliche Geschichtenehmen. Es war sehr bald deutlich, dass auch ein Mensch mit derartumfassender theologischer, philosophischer und geschichtlicher Bildungvon den gleichen Zweifeln heimgesucht wird, wie jeder andere auch,und dass vom Seminar kein Patentrezept für die Beantwortung der eingangsgestellten Sinnfragen zu erwarten war.1953 war der Referent als Frater Augustinus in den Orden der Prämon-stratenser eingetreten. Seine umfassende Bildung erwarb er sich durc hStudien an verschiedenen Ordensschulen und an der Päpstlichen Uni-versität Gregoriana in Rom.Trotz seiner hohen wissenschaftlichen Qualifikation ist Graf Donnersmarc kimmer ein sehr weltlich orientierter Theologe gewesen. Stiftskämmere r,G y m n a s i a l l e h re r, geistlicher Rektor und Dozent an der Diozesanakademiein Essen, Direktor des Katholischen Büros bei der Landesre g i e rung inNRW waren seine weltlichen Aufgaben. In einer von ihm selbst gegrün-deten Wi rtschaftsberatungsgesellschaft berät er heute Unternehmen inFragen der Wirtschaftsethik, hält Vorträge und leitet Seminare.

Seminar Lembach06.-07.04.2001

vonJürgen Menn

Hilchenbach

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Der Referent verzichtete darauf, das Thema anhand eines klaren Konzeptstheologisch /philosophisch wissenschaftlich abzuarbeiten, was die Te i l-nehmer sicherlich auch überf o rd e rt hätte. Stattdessen wählte er Erf a h ru n g e nseines eigenen Lebens, um den Antworten auf die Sinnfragen näher zukommen. Für Graf Donnersmarck selbstverständlich, lag die Beantwort u n gder „letzten Fragen“ in seinem festen römisch-katholischen Glauben - woder fehlte, hatten die Teilnehmer manchmal Schwierigkeiten, ihm zu folgen.Unabhängig davon führte das Seminar jedoch zu Bedingungen und Regelnmenschlichen Zusammenlebens.Mensch wird als Zeitwesen, Gesellschaftswesen und Individuum ver-standen.Das Zeit- und Gesellschaftswesen Mensch ist unveränderbar - die Bedin-gungen, die sich daraus ergeben sind lebensbestimmend.Das Individuum Mensch ist veränderbar - hier besteht ein individuellerGestaltungsraum.Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist für Graf Donnersmarck letztendlichtheologisch-christlich zu beantworten und fokusiert sich in der Frage nachdem Glauben an die Auferstehung.

Sinn als individuelle Antriebskraft für mein Leben!

Eng verbunden mit der Frage nach dem Sinn des Lebens ist die Fragenach den die Gesellschaft verbindenden gemeinsamen We rten. DerR e f e rent äußerte Zweifel an dem oft postulierten We rtewandel seit den6 8 e rn. Er sieht das Problem darin, dass Institutionen (Kirchen, SchulenGewerkschaften, Familien usw.) Schwierigkeiten haben, We rt o rd n u n g e nin Wertvorstellungen zu überführen.Ve r s c h ä rft wird dieses Problem durch den oft beklagten Qualitätsverlustu n s e rer demokratischen Einrichtungen. Dass dieses Problem nicht ganzneu ist, wurde durch ein Bon mot von Carlo Schmid belegt: „Parlamentesind mal voller, mal leerer - aber auf jeden Fall sind sie immer vollerLehrer“.Ethik ist eine Sache der Philosophie! Philosophie ist auf Konsens angewiesen,was in einer pluralistischen Gesellschaft schwierig zu erreichen ist.Mindestens 60% der Menschen akzeptieren Ethik als ein Instru m e n t ,a n d e re zu führen - sie lehnen es aber gleichzeitig ab, sich diesen ethischenWerten zu unterwerfen.Autorität wird akzeptiert oder nicht. Sie ist gebunden an die eigeneP o s i t i o n i e rung in der Gesellschaft. Wie weit darf ich mich allgemeingültigengesellschaftlichen Wertvorstellungen anpassen und wo muss ich meinenÜberzeugungen treu bleiben?

Angst ist nicht gleich Furcht! (die Furcht des Herrn ist aller Weisheit Anfang!)

Der Referent gab an, vor nur zwei Dingen Angst zu haben:

- im Alter anderen zur Last fallen zu müssen- vor dem damit möglicherweise einhergehenden Verlust der Würde.

Wovor haben Zahnärzte Angst?

- Existenzangst jüngerer Kollegen, materielle Ängste- Individuelle Ängste z.B. in einem System leben zu müssen, in demman nicht leben möchte

- Verlustangst, Bindungsangst- Migrationsängste- Verlust des Arbeitsplatzes

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N E U E G R U P P E

Therapie gegen die Angst ist die ständige Auseinandersetzung mit denGründen der Angst, z.B. durch Vorbereitung auf den Fall X.

Angst macht das, was wir vorhersehbar nicht steuern können - wer wirduns helfen?

Woraus lässt sich Zuversicht gewinnen?

- ein gewisses Maß an Dickfelligkeit kann nützlich sein- zu versuchen, bei den Ängsten „Herr des Verfahrens“ zu bleiben- rechte Ordnung in die eigene Sinnfrage zu bringen- annehmen (bewusst!), was nicht zu ändern ist.

Letzten Endes gibt es jedoch nach Graf Donnersmarck keine Zuversicht,außer aus dem Glauben - „der Herr wird’s schon richten!“So richten Kinder ihre Zuversicht auf die Eltern.In der Philosophie gibt es dazu zwei große gegensätzliche Auff a s s u n g e n .Epikur fordert auf das Schicksal zu gestalten. Die Stoa fordert: „Nimm’s hin, was Du nicht ändern kannst!“

Sinn - Zuversicht

Das Heute schafft die Voraussetzung für das Morgen. Der Sinn der eigenenExistenz lässt sich alleine schon daraus ableiten ohne jegliche re l i g i ö s eBegründung.

Oberste Priorität ist die Stimmigkeit des eigenen Lebens!

Mit dieser Ford e rung entließ der Referent die Teilnehmer des Seminars indie gewohnt hochklassige Gastronomie des „Cheval blanc“. Gesprächemit, über und um den außergewöhnlich anregenden Referenten und dieGenüsse aus Keller und Küche machten es den Seminart e i l n e h m e rn ,zumindest für dieses Wochenende, leicht, die geford e rte Stimmigkeitherzustellen.Pit Beyer und seiner lieben Frau Kiki herzlichsten Dank für dieses, wieimmer, so liebevoll und fürsorglich arrangierte Wochenende!

Praxiskurs mit Prof. Maurizio S. Tonetti, London, bei Jan Halben in Hamburg(1.-2.5.01)

Das Ziel der gesamten PAR-Therapie kann defin i e rt werden als Ausschaltungaller Risikofaktoren, die zu einer Erkrankung bzw. Neuerkrankung derparodontalen Stützgewebe führen können:

l Sondierungstiefen über 4 mm,l Plaque-Index über 20 – 25 %,l BOP,l Furkationsbeteiligungen (13 – 17-fach höheres Risiko einer Neu-

infektion).l Mehr als 10 Zigaretten am Tag (10-fach höheres Risiko einer Neuer-

krankung).

CHANGING GOALS INPERIODONTAL THERAPY

vonWolfgang Westermann

Emstetten

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Jeder dieser Faktoren ist ein Problemfaktor in Hinsicht auf paro d o n t a l eGesundheit.Die Effizienz aller parodontologischen Behandlungsverf a h ren ist durc hv e rgleichende wissenschaftliche Studien nachgewiesen, so dass sich einlogisches Therapiekonzept in der Parodontologie etablieren kann.Wie logisch das therapeutische Vo rgehen bei Paro d o n t a l e r k r a n k u n g e nsein kann, wurde uns zwei Tage von Maurizio T o n e t t i e r l ä u t e rt, der jedeseiner Therapieentscheidungen anhand einer Vielzahl wissenschaftlicherStudien ableiten konnte.

Der geringste Aufwand ist erf o rderlich bei AP-Fällen (chronische Paro d o n t i t i sleichter oder mittlerer Schwere). Hier reicht in der Regel eine mechanischeTherapie aus. Führt diese Therapie zum Erfolg, kommt der Patient in dasRecall.Wenn der Erfolg nicht ausreichend ist (Resttaschen, BOP), hängt diew e i t e re Therapie von der Ursache des Mißerfolges ab: Mundhygienea u s reichend? Lokales Problem (Nischen, Anatomie der Ta s c h e ,Furkationen)? In solchen Fällen ist ein erneutes Deep Scaling erf o rd e r l i c h .Erst, wenn alle möglichen Ursachen ausgeschlossen werden konnten,werden bei aktiven Resttaschen Antibiotika eingesetzt.

Der Einsatz von Antibiotika (bei vereinzelten Resttaschen, bei pro g re s s i v e rP a rodontitis) setzt voraus, dass vorher der Biofilm, in dem sich die Keimeorganisieren, zerstört wird, weil sonst die Wirkung der Antibiotika nichta u s reichend ist. Im Biofilm müßte eine 50 bis 100 mal über demN o rm a l w e rt höhere Konzentration erreicht werden, um die Keime zuz e r s t ö ren. Daher sollten immer erst unmittelbar nach dem Deep ScalingAntibiotika eingesetzt werden.Bei der lokalen Anwendung von Medikamenten ist zu bedenken, dassd u rch das Sulcus Fluid die Wirkung der unterschiedlichen Präparate starkeingeschränkt wird. Die Mikro o rganismen befinden sich in der Ta s c h ebzw. im umgebenden Gewebe. Demnach muss das Medikament in derTiefe der Tasche wirken und dies über einen längeren Zeitraum. Diesschließt die Wirkung von Mundspüllösungen aus.Präparate, die in die Tasche injiziert werden, verlieren durch das SulcusFluid innerhalb von 15 Minuten ihre Wirkung, die Wirkung von z. B.Elyzol ist innerhalb von 20 Stunden vollkommen verschwunden.Im Gegensatz dazu gewährleisten Präparate, die an Tr ä g e r s u b s t a n z e ngebunden sind (z. B. Actisite), eine Wirkung von über 10 Tagen.

Wenn nach dem Deep Scaling Resttaschen von über 4 mm verbleiben,kommen je nach Anatomie und Lage des Defektes unterschiedliche Ve r-f a h ren zur Anwendung. Im ästhetisch unproblematischen Bereich (Molare n )kann die resektive Therapie zu akzeptablen Langzeitergebnissen führe n .

Im Fro n t z a h n b e reich sollte regenerativ gearbeitet werden, um ästhetischeP robleme zu vermeiden. Die Anatomie des Defektes (Knochentasche)bestimmt hier das Behandlungsverfahren: bei spitz-winkligen (nicht über37 Grad) und nicht zu tiefen Defekten führt Emdogain zu ausre i c h e n d e nErgebnissen. Ist der Winkel des Defektes kleiner als 25 Grad, kommt esim Durchschnitt zu 1,5 mm mehr Attachmentgewinn als bei Defekten miteinem Winkel von über 37 Grad. Ti e f e re Defekte (über 3 mm) habenschlechtere Ergebnisse zur Folge als flachere (kleiner als 3 mm). Bei tieferen und breiteren Defekten (über 37 Grad) müssen Membraneneingesetzt werden. Dabei gibt es im Ergebnis generell keinen Unterschiedzwischen re s o r b i e r b a ren und nicht-re s o r b i e r b a ren Membranen. Lediglichdas Space Making zwingt bei größeren Defekten zur Anwendung nicht

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N E U E G R U P P E

re s o r b i e r b a rer Membranen, da hier ein Kollaps der Membran in denDefekt hinein vermieden werden kann.Füller (Eigenknochen, Bio-Oss u.s.w.) haben keinen Einfluss auf den Attach-mentgewinn.Im statistischen Mittel gewinnt man in über 50 % der Fälle mehr als4 mm Attachment. (Nach Angaben von Tonetti wendet er jedoch nurin ca. 10 % der Fälle GTR an).

Bei der Schnittführung ist darauf zu achten, dass die Incision möglichstnicht über dem Defekt liegt, weil dann ein primärer Wu n d v e r s c h l u s sp roblematisch sein kann. Vielmehr wird die Schnittführung nach Cort e l l i n iempfohlen, die, je nach der Größe des Approximalraumes nach vestibulärverlagert wird.Beim Entfernen der Membran sollten die Incisionen an exakt den gleichenStellen liegen, wie beim Legen der Membran, da sonst die Gefäßver-sorgung unnötig gestört wird.

Bei der Deckung von Rezessionen hängt das Ergebnis wesentlich vonder Art des gewählten Op-Ve rf a h rens ab. So führen 2-zeitige Ve rf a h re n( B e rnimoulin) und laterale Verschiebelappen im statistischen Mittel zu63 % Deckung der Rezession, epithelisierte freie Gingivatransplantatezu 70,4 %, GTR zu 75 %, Coronale Verschiebelappen zu 81 % undf reie Bindegewebetransplantate zu 87,6 % Deckung.

Muss noch erwähnt werden, dass Maurizio Tonetti nicht nur durch dieAuswertung etlicher Studien und durch eigene Untersuchungen für klareEntscheidungskriterien in der PA R - C h i ru rgie sorgte, sondern die geschil-derten Op-Verfahren auch noch souverän voroperierte.Eine GTR-Op und die Deckung einer Rezession (beides unter Op-Mikro-skop) zeigten den hervorragenden Kliniker.Wie sagte Heinz Erpenstein? “Tonetti kann der legitime Nachfolger vonJan Lindhe werden”. Nach dem, was wir 2 Tage in Hamburg gesehenund gehört haben, ist dem nichts hinzuzufügen!

Aarhus zu Besuch inHamburg08.-09.06.2001

vonMattias Müller

Hamburg

Wir trafen uns in gewohnter familiärer Runde bei Laugencroissant undfrischem Kaffee am Freitag Morgen in der Praxis von Jan Halben inH a m b u rg. Das Thema für die weiteren Stunden bis Sonnabend Nachmittagh i e ß :

Basics of modern periodontal Diagnostic and Therapy

Aus der Universität in Aarhus waren dazu die beiden Oberärztinnen LoneSander und Mette Kjeldsen angereist. Beide waren auch zusammen 2J a h re bei Professor Kinane in Glasgow in der Forschung tätig und betre i b e nheute neben ihrer Lehrtätigkeit an der Hochschule in Aarhus ihre eigenePraxis.So standen uns spannende Einblicke und Diskussionen bevor, geprägtvon den Gedanken grundlegender Forschung und deren Umsetzung inganz praktische Parodontologie in der zahnärztlichen Praxis Zum Beginn beurteilte Mette Kjeldsen die heute bekannten Erkenntnisse

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aus der Immunologie und Mikrobiologie unter der Fragestellung:

When should we treat, when should we not?

Ausgangspunkt war die Betrachtung eines weitgehend “paro d o n t i t i s-resistenten” Patienten und die Frage, warum bekommt er trotz Plaquekeinen Stützgewebeverlust oder: “Was macht ihn gegen Paro d o n t i t i sresistent?” Heute hoffen wir von den “Strategien” des Gesunden mehr zulernen, als von den Kranken.Mit aktuellen Quellen und Zahlen belegt wurden folgende Themenbere i c h edargestellt und diskutiert:

Aus dem Bereich der Mikrobiologie:

l Die Bedeutung der Dynamik des Biofilms; Mikro o rg a n i s m e nkönnen nur in diesem Umfeld die bekannten Destruktionen aus-lösen. Es bestehen allerdings Hinweise, dass längst nicht alleM i k ro o rganismen in diesem Biofilm bekannt bzw. re g e l m ä ß i gnachweisbar sind.

l Viren und ihre mögliche Bedeutung.l Studien über eine vollständige Desinfektion der Mundhöhle in

einem Zug.l Der Einsatz von lokal applizierten Antibiotika.

Einige immunologische Aspekte:

l Die heute bekannten und mit Hilfe des PST-Tests nachweisbarengenetischen Unterschiede im Zusammenhang mit der Synthese vonInterleukinen. Es wurden durchaus unterschiedliche Studien zurB e w e rtung der gewonnenen Erkenntnisse für die Risikoein-schätzung eines einzelnen Patienten hervorgehoben.

l Erkenntnisse über Mechanismen des Kollagenstoff w e c h s e l swurden anhand der Wirkung von Doxycyclin in unterschwelligerKonzentration erörtert.

Im Rahmen der praktischen Umsetzung der Konzepte folgte ein gemein-samer paro d o n t a l c h i rugischer Eingriff: Jan Halben demonstrierte dieDeckung einer Rezession im Unterkiefer mit einem Papillenverschiebe-lappen. Indikation und Durchführung wurden diskutiert.

Den Abend verbrachten wir, bei Jan schon berühmt, in der “Weiten We l t ” .Bei exzellenter Küche und gutem Wein genossen wir den fre u n d s c h a f t l i c h e nAustausch und die gemütliche Stimmung. Der Sonnabend begann mit Sonne und Wochenmarkt vor der Tür undzur Entschädigung mit Kaffee und frischen Croissants - hinter der Tür.

Es folgte ein weiterer gemeinsamer Eingriff: Mit dem Ziel der Regenerationvon parodontalem Attachment operierte Lone Sander einen Defekt in derO b e r k i e f e rf ront. Viele Möglichkeiten standen zur Diskussion, Membranen,Füller und Emdogain lagen zur Anwendung bereit. Nach sorg f ä l t i g e rDarstellung des Defektes und Besichtigung der Ergebnisse einer sehr gutenVorbehandlung, entschied sich Frau Sander für die Applikation vonS c h m e l z m a t r i x p roteinen. Auch hier wurde das Vo rgehen und Altern a t i v e ndiskutiert. Regeneration war dann auch das weitere Thema der Vo rträge. Gru n d s ä t z-liche Faktoren wurden erört e rt: Größe und Form der Defekte, genere l l eR i s i k o f a k t o ren und deren Bewertung. Dabei wurden die bekannten Syste-

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N E U E G R U P P E

Sascha Jovanovic an derUCLAAdvanced InternationalStudies Soft Tissue Management and BoneReconstruction in Implant Dentistry

vonUlf Krüger-Janson

Frankfurt

18. – 23. Juni 2001 bei herrlichem Wetter und sehr angenehmenTemperaturen.

Die Veranstaltung, Flug und Unterbringung wurde vom Präsidenten RolfH e rmann auf perfekte Art und Weise org a n i s i e rt. Von den beiden Hotelskonnte die UCLA zu Fuß in wenigen Minuten erreicht werden. Die UCLAliegt im Norden der Stadt, unterhalb des Sunset Blvd.

Angekommen am Samstagnachmittag, mit diversen Mietwagen versorg t ,teilten sich die Teilnehmer auf, um Los Angeles und Umgebung zu er-kunden. Am Montag wurden die 24 Teilnehmer zum Frühstück ins WestHotel eingeladen. Anschließend begrüßte uns William R. Ya n c e y, DDS.D r. Yancey ist leitender Direktor im Bereich der zahnärztlichen Fortbildung.

matiken bestätigt (die tiefe dreiwandige Knochentasche mit einem Defekt-winkel kleiner/gleich 25° als idealer Einsatzort für membrangeschützteRegeneration, in flacheren Defekten und an Furkationen eher Schmelz-m a t r i x p rotein). Besonders deutlich wurde die Bedeutung einer umfang-reichen Nachsorge mit professioneller Hygieneunterstützung über einenlangen Zeitraum. Zur “Membranitisprophylaxe” wurde vorg e s c h l a g e n ,Metronidazol auf die Membran zu geben. Im Rahmen des Eingriffs undgegen PG, PI und AA wird vor und drei Tage nach der Membran-OPsystemisch Amoxicillin verabreicht.

Das erste Thema am Nachmittag war: Risikobeurteilung. Eine sorg f ä l t i g eAnamnese und die Beurteilung der bekannten systemischen Faktoren führtzu den ca. 20% der Patienten mit erhöhtem Risiko. Dabei sollen auchgenetische Faktoren beurteilt werden. Anwesenheit der bekannten Perio-pathogenen Aa, Pg, Bf und subgingivale Konkremente bezeichnen zuver-lässig Bereiche mit hohem pathogenem Risiko. Bei der Beurteilung vonRöntgenaufnahmen sollte bedacht werden, dass erst ein Verlust von mehrals 30% der Knochenmineralien radiologisch sichtbar wird. Defekte inFurkationen sind oftmals nur ca. 1mm tief, 50% werden nicht erkannt.

Als letztes ging es dann um den Erhalt der erzielten Behandlungsergeb-nisse. Dabei wurden die hohen dänischen Ziele deutlich: Plaquekleiner/gleich 20%!, keine Blutung beim Sondieren (“except a few sites”),nur noch einzelne Taschen > 4mm- ohne Blutung. Sollten diese Ziele nichte rreicht sein, folgt eine neue Beurteilung des Falls. Als erstes stellt sichdabei die Frage: wie gut war die durc h g e f ü h rte Therapie! Es folgt dieFrage nach der Qualität der Mundhygiene. Dann erst folgen Fragen nachg e n e rellen Krankheiten, spezifischen Infektionen, endodontischenKomplikationen oder Frakturen.

Die beiden Referentinnen konnten uns an den zwei Tagen deutlich machen,wie sie auf der Grundlage ihrer Kenntnisse aus der Forschung, Paro-dontologie ganz praktisch umsetzen. Dabei wurde unter anderem deutlich,dass tägliche Parodontologie das fundierte Verständnis der neuen Erkennt-nisse benötigt, aber primär ein penibles Handwerk erf o rd e rt. Ve r s t ä n d l i c h ,dass man in Aarhus Dentalhygienikerinnen ausbildet!

Wir danken Jan für seine herv o rragende Gastfreundschaft und einenexzellenten Kurs.

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Zur Person von Sascha Jovanovic :

- seit 1986 in Los Angeles- spricht Deutsch, Englisch, Holländisch & Jugoslawisch- Mitglied an der Fakultät für Orale Medizin und Biologie- graduiert an der Universität von Amsterdam- Q u a l i fiz i e rung zum Parodontologen mit Masters Degree an der UCLA - fellowship für Implantologie an Loma Linda - prosthodontic residency in der Uni von Aachen- Präsident der europäischen Gesellschaft für Osseointegration-1990 Rezipient der deutschen Gesellschaft für Implantologie„Research award”

-1993 Rezipient des Implantologen award der Kaliforn i s c h e nGesellschaft für Parodontologie

- 1994 Rezipient an der amerikanischen Akademie für Parodonto-logie

Schwerpunkt seiner Tätigkeit sind:

- Rekonstruktion von Knochendefekten, und die ästhetischen Reha-bilitation in der Implantologie.

- Experimentelle Studien - die Untersuchung und Erforschung vonKnochentransplantatmaterialien rh – BMP – 2 und Membranen , dieBiologie der Weichgewebe um das Parodontium resp. dasImplantat.

Unter dem Aspekt der re k o n s t ruktiven Therapie, will uns Sascha Jovanovicsein Behandlungskonzept und die Essenz seiner intensiven Forschungend u rch Vo rträge und Live Operationen vermitteln. Die Fort b i l d u n g s t a g esind so org a n i s i e rt, dass Fälle anhand von Dias dargestellt und be-schrieben, Pro b l e m b e reiche eru i e rt und diskutiert, dann als Live OP nach-vollziehbar, dem Auditorium vermittelt werden.Im Gebäude der UCLA im zweiten Kellergeschoß, mit dem OP Raum aufgleicher Ebene, wurde die OP mit Videobeamer übertragen.

Diagnostik:

Die Ansprüche der Patienten werden immer größer, was Komfort undÄsthetik betrifft. Diagnose und Beurteilung der horizontalen und vert i k a l e nKnochensituation sowie der parodontal – gingivalen und dentalen Situa-tion schaffen eine Vorhersehbarkeit.

Wichtige Aspekte:

E rhalt, z.B. maximalen Knochenniveaus um größte gingivale Breite zuermöglichen.Therapeutische Maßnahmen wie Management der Weichgewebe unddes Transplantates (Gingiva Graft) - Augmentationen zur Schaffung einesadäquaten Implantatlagers. Einschätzung der Faktoren von Knochen-heilung, Ossifikation und Osseointegration.Implantat Oberfläche und Design wurden untersucht. Oberflächen – Ti t a nOxyde (Brånemark), Titan mit angerauhter Oberfläche (Titan – blasted–bestrahlt), durch Säure Ätzung (Ionen auf der Oberfläche – 3i Osseo-tite) und sandgestrahlt von Straumann. Definitive Untersuchungserg e b n i s s e ,welche Oberfläche eine höhere vertikale Resorption zur Folge hat, liegennoch nicht vor. Das Risiko bei rauhen Oberflächen durch Plaqueanlage-

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N E U E G R U P P E

rungen eine Periimplantitis zu pro v o z i e ren, ist bekannt. Die Gefahr einmaschinell gefrästes Implantat mit zu hohem Druck zu inkorporieren, ver-ursacht eine avaskuläre Ischämie, und als Folge osteomyelitische Reak-tionen. Einfache Indikationen werden mit maschinell gefertigten, glattenImplantaten versorgt, in der regenerativen Therapie werden rauhe Ober-flächen mit dem Vorteil einer primären Stabilität bevorzugt.E rfolge in Funktion = zu 95% optimal, und Ästhetik = zu 58% können alsgelungen bezeichnet werden. Mißerfolge werden bei unzure i c h e n d e mGingivalsaum, freiliegendem Kronenrand und Papillenkollaps verbucht.Auch bei zu apikaler Lage des Implantates mit folgender Rezession derGingiva, oder durch mangelnde Va s k u l a r i s i e rung bei zu geringem Abstand- (Positionierung zueinander). Besonders im Frontzahngebiet wird gernedieser Fehler aufgrund des geringen Platzangebotes begangen. Ergo –weniger sind mehr.

Implantatlokalisation:

Hier präferiert Sascha Jovanovic als Standard möglichst äquigingivaleLage des oberen Implantatrandes, vorausgesetzt die Gingiva ist stabil.Sonst ist die bevorzugte Lage nicht tiefer nach apikal als 2,5 mm. Umdiesen Abstand zu gewährleisten, werden routinemäßig Schablonen ange-f e rtigt. Referenzpunkte sind somit abru f b a r. Die Zusammenarbeit mit demTechniker als Team wird hier hervorgehoben und sehr geschätzt.

Ersatzmaterialien:

Trikalziumphosphat - Cerasorb ist in den USA nicht zugelassen.Bio Oss wird nach Meinung von Sascha Jovanovic nicht re s o r b i e rt .G rundsätzlich bevorzugt er re s o r b i e r b a re Materialien wie homologen undautologen Knochen. Wobei der autologe Knochen absoluten Vo rzug hat.

Augmentation:

Z.B. Monokortikaler Block bei der horizontalen Therapie ist nicht unbe-dingt das Mittel der Wahl. Die geringe Va s k u l a r i s i e rung, die nur durc hdie Aufla g e fläche gewährleistet ist, verr i n g e rt die Erfolgsaussichten, eben-so die Problematik der We i c h t e i l p e rforation. Deshalb wird hier mit Bone-chips und einer re s o r b i e r b a ren Membran in Kombination gearbeitet. Einv e rg l e i c h b a rer Aufbau mit Gore Tex und Bonechips wäre auf Gru n dweniger Materials, schnellerer Durchblutung und leichtere Modellierbar-keit (Konturv e r b e s s e rung) erf o l g s v e r s p re c h e n d e r. Die gängigste Methodeist eine mit Titan verstärkte Membran, die bei einem vertikalen Knochen-verlust über 4mm zum Einsatz kommt. Der dazu benötigte autologeKnochen wird mittels Tre p a n b o h rer am aufsteigenden Ast oder vom Kinnentnommen, zermahlen und mit Eigenblut vermischt. Falls eine re l a t i vhohe vertikale Distanz zu schaffen ist, bedient sich Sascha Jovanoviceiner geformten Titan - Gore Membran die mit einer Schraube vonOsteomed auf entsprechende Distanz gehalten wird. Bei sehr gro ß e nDefekten und einem nicht ausreichendem Angebot von Knochen, ver-wendet er zusätzlich auch eine Mischung von human bone und Bio Oss.So kann eine ausreichende Höhe erreicht werden. Die Membran selbstwird durch Schrauben fixiert.

Ein weiteres Beispiel mit sehr starker Resorption im Seitenzahngebietw u rde demonstriert ,- hier kann die entsprechende vertikale Höhe mit denImplantaten selbst geschaffen werden, indem die Basis eingeschraubtwird (Implantatniveau höher als ossäre Grenze), die restliche Fläche mit

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Augmentat aufgefüllt, und mit einer entsprechenden Membran abgedecktw i rd. Grundsätzlich sollte beim Aufbau das höchste benachbarte Knochen-niveau als Referenz angestrebt werden. Die maximal zu erre i c h e n d eHöhe, vertikal als auch horizontal, wird mit 8mm benannt. Hier liegt beidiesem System die Limitierung. Bei der re k o n s t ruktiven Therapie, zur vestibulären Ausformung, Abdeckungvon Fenestrierungen, und zur generellen Konturf o rmung verwendet SaschaJovanovic fast immer die sehr leicht zu verarbeitende Titan gestützte Gore– Titan Membran.

Das Bindegewebstransplantat ist Jovanovic typisch, und findet bei jedemP ro z e d e re seine Anwendung. Die Erf a h rung, dass ein Zweiteingriff fastimmer notwendig ist, veranlassten den Operateur zur Anwendung dieserTechnik. Auch die Befürchtungen, das eine geringe Durchblutung zuN e k rose, und damit zur Freilegung der Membran führe, bestätigt sich beider Menge der dargestellten Fälle nicht. Im Gegenteil wird eine natürlicheB a rr i e re gebildet, die gleichzeitig den Vo rteil hat, Konfigurativ zu sein.Die Entnahmetechnik ist sehr atraumatisch (parallele Inzision ).Die Herstellung der Provisorien entspricht den weitgehend bekanntenTechniken. Erhalt der gingivalen Stru k t u ren, die Ausformung der inter-p roximalen Papille mit anfänglich re d u z i e rten Dru c k v e rhältnissen und dieSteuerung einer wünschenswerten gingivalen Morphologie.

Der Alveolar Distraktor zur vertikalen Distraktionsosteogenese. Zur Zeitsehr stark im Kommen von der Firma Martin KLS. Ursprünglich zurVe r l ä n g e rung von Gliedmaßen, findet das Gerät modifiz i e rt ,seinen Einzugin die Zahnheilkunde. Der dargestellte Fall in der OK Front, war mit Sicher-heit an der Grenze des Machbaren. Mit einer unglaublichen Konzen-tration und operativem Know how hat Sascha Jovanovic die Situationg e m e i s t e rt. Lösen des Segmentes mit der Stichsäge, Erhalt intakter Periost-s t ru k t u ren am Gaumen und Fixierung der Schrauben an dem noch zurVe rfügung stehenden Knochenangebot. Der Patient muß 3-4 Rotationena u s f ü h ren. (Jede Schraubenrotation entspricht 1/3 mm).12 Tage nachOP wird das Gerät zur Ossifikation belassen. (bis zu 15mm Gewinn sindmöglich). Die Planung eines solchen Falles ist sehr schwer. Entspre c h e n d ediagnostische darstellende Bildverf a h ren sind hier von erheblichem Vo rt e i l .Generell wird diese Therapie als sehr sicher bezeichnet.Die durch die Vo rträge vermittelte Vo rgehensweise konnte nun amSchweinekiefer geübt, bzw. erprobt werden. Jedem Teilnehmer stand einhalber Kiefer zur Ve rfügung. Die Aufgabe war Insertion eines Implantatesbei geringen Knochenverhältnissen mit Fenestrierung nach vestibulär. Ein-bringen von Bio Oss und Abdeckung mit Ti verstärkter Membran. Graftauf die Membran gelegt, dann vernäht. Die sehr feine und dünne Schleim-haut gestaltete die Entnahme eines Transplantates etwas diff i z i l e r. Allen“Operateuren” machte diese kreative Unterbrechung sehr viel Spaß.

Fazit :

Sascha Jovanovic hat uns in der Woche ein nachvollziehbares Behand-lungskonzept vermittelt. Es hat alle Anwesenden begeistert. Die Organi-sation war super. Auch die begleitenden Hilfen seitens der UCLAMitarbeiter wurden als sehr angenehm und professionell empfunden. DieA t m o s p h ä re auch im zweiten Kellergeschoß war sehr gut. Während dergesamten Fortbildungswoche wurde immer sehr freundlich für unserleibliches Wohl gesorgt.Die Live Operationen waren alle sehr beeindruckend. Mit ausgespro c h e n e rPräzision und einer unglaublichen Geduld hat Sascha Jovanovic die sehr

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N E U E G R U P P E

I m p l a n t a t p rothetik in Südtirol. Yo u n g s t e r-Kurs bei Dr. Guido Singer, Meran.

Am Samstag den 7. Juli 01 fand der lang erw a rtete Kurs „Ve n e e r i n g-materials in Implant Dentistry“ für die N E U E GRUPPE - Youngsters in Meranstatt, der von Guido Singer in eigener Praxis org a n i s i e rt und von seinemMitarbeiter und Kollegen Dr. Rosario Prisco gehalten wurde.

A u f g rund des verlockenden norditalienischen Kursortes und der täglichenD i rektverbindung von Frankfurt/Main nach Bolzano im Pro p e l l e r- C i t y h o p p e rentschieden sich einige Youngsters, bereits am Donnerstag nach Meranzu kommen, um die Dolce Vita zu genießen und die Süd-tiroler Gegendzu erkunden. Die übrigen Teilnehmer reisten sowohl per Auto, als auchmit der Bahn an, wobei allen gemeinsam war, dass die grenzenlosen EU-Reisemöglichkeiten empfindlich gestört wurden durch die stre n g e nitalienischen Gre n z k o n t rollen in Zusammenhang mit dem in Genua statt-findenden G8-Gipfel. Nichtsdestotrotz waren bis Freitag Nachmittag alleKursteilnehmer in einem herv o rragenden Hotel untergebracht und genossenausgiebig die äußeren und inneren Flüssigkeitsanwendungen.F reitag Abend ging es im Autokorso zum Begrüßungsabend in eine urigeTi roler Hütte, wo bei ausreichender Ve r s o rgung mit re g i o n a l t y p i s c h e nSpezialitäten die neusten Neuigkeiten ausgetauscht und alle Yo u n g s t e r-Updates besprochen wurden.

Implantatkurs beiGuido Singer Meran

vonHajo Peters

Witten

schwierigen Fälle mit Bravour gelöst. Ebenso beeindruckte sein Erf a h ru n g s-spektrum und die Konsequenz in der Vorgehensweise. G roßes Kompliment und vielen Dank an Sascha Jovanovic, auch imNamen aller Teilnehmer.

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Der Kurstag am Samstag begann mit einer Führung durch die Praxis-räume des Studio-Singer, welches in unmittelbarer Nähe zur MeranerT h e rme und dem „Meraner Hof“ liegt. „Führung“ beschreibt die Situationam besten, denn man hätte sich ohne weiteres zwischen den 14 Behand-l u n g s z i m m e rn, den Büros, Wa rtesälen und 16 Te c h n i k e r- A r b e i t s p l ä t z e nverlaufen können. Glücklicherweise hingen überall in der PraxisEvakuierungspläne, die uns die Orientierung erleichterten.D r. Rosario Prisco ist monatlich drei Wochen im Studio Singer tätig. Erhat in Italien zuerst Humanmedizin studiert und dann seinen Facharzt inZahnmedizin gemacht. 1996 hat er in Boston auf der Goldmann Schoolof Dental Medicine den C.A.G.S. in Prothetik bekommen. Er ist ein ActiveMember des American College of Prosthodontics, der American Acadamyof Osseointegration und der Italian Society of Osseointegration. In GuidoSingers Praxis befasst sich Prisco ausschließlich mit Prothetik und hierbesonders dem Schwerpunkt Implantat-Prothetik.In seinem Ganztageskurs vermittelte er uns die neuroanatomischen Gru n d-lagen der oralen Sensorik und folgerte beim Ve rgleich zur Taktilität dernatürlichen Dentition mit prothetischen Restaurationen, dass eine oraleRehabilitation im re d u z i e rten oder unbezahnten Gebiß nur mit möglichstfestsitzenden, implantatgestützten Suprakonstruktionen durc h z u f ü h ren sei,um eine maximal mögliche Imitation parodontaler Abstützung zu erre i c h e n .Sein konsequentes Konzept der festsitzenden Implantatkonstru k t i o n e ne rregte die lebhafte Diskussion unter den v.a. parodontologisch orien-t i e rten Yo u n g s t e rn. Übereinstimmend wurde dabei festgestellt, dass nurdie strenge Recall-Organisation einen Langzeiterfolg sichern kann. Diesw u rde besonders deutlich an vielen von Dr. Prisco gezeigten klinischenBeispielen, bei denen zur Maskierung von Weichgewebsdefekten aus-gedehnte prothetische Giniva-Modellationen zum Einsatz kamen. Inw e i t e ren klinischen Fallbeispielen ging es um provisorische Ve r s o rg u n g e nund die Problematiken, die entstehen können, wenn prothetische Planungund Ausführung sowie die chiru rgischen Behandlungsabläufe nicht ineiner gemeinsamen Einrichtung oder unter genauer Absprache und Koope-ration ablaufen. Guido unterstrich diesen Punkt und erklärte, dass bei ihmin der Praxis nur noch Zahnersatz auf selber inserierten Implantaten her-gestellt wird, so dass der Patient von Planung bis Ve r s o rgung durch eingleichbleibendes Konzept betreut wird. Der Vo rtrag endete mit der Vo r-stellung speziell entwickelter Keramik-Schulter-Implantate für besondereästhetische Ansprüche.Am Abend hatten Guido und seine Frau Gioia zu einem Empfang in ihrHaus eingeladen, bevor es zum gemeinsamen Abendessen und an-schließendem Night-Life ging. Bei herrlichem Ausblick auf Meran wurd e nauf Guidos Te rrasse die gesammelten Eindrücke besprochen und bere i t sPläne für weitere Yo u n g s t e r- Tre ffen geschmiedet. Guido und Gioia giltunser tiefster Dank für ein perfekt org a n i s i e rtes Wochenende in einertraumhaften Atmosphäre.Die begeisterten und dankbaren Teilnehmer waren: Lea Hakim, Lars Pohle,Sven Hertzog, Torben Hennies, Britta Wengel, Clara Hansson, Hajo Peters,Christian Buns, Christian Möller, Kalmann Rohles, Christian Schilcher undHolger Kessler.

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N E U E G R U P P E

Am 21.- 22. September 2001 wurden wir von Herrn Professor Klaiberund seinen Mitarbeitern, Frau Doktor Carmen Anding und Herrn Privat-dozent Burkhard Hugo zu einem praktischen Kurs im spätsommerlicheWürzburg empfangen.Zuerst erläuterte Professor Klaiber uns die Indikationsbereiche, die er fürdie Komposit-Anwendung im Frontzahnbereich heute sieht:

So ist der Ersatz verlorengegangener Zahnhartsubstanz bedingt durc hKaries, Trauma, Erosion, Attrition und Abrasion mit der direkten Technikproblemlos und substanzschonend möglich. Ebenso können Zahnfarbe,- f o rm und -stellung ohne größeres Präparationstrauma verändert werd e n .Professor Klaiber unterteilt die Möglichkeiten der Anwendung in:

l rein restaurative Maßnahmen

l Therapie vor oder nach kieferorthopädischer Behandlung

l präprothetisch oder anstelle von Prothetik, zur Verbesserung oderErgänzung bereits vorhandener Restaurationen

l als rein kosmetische Maßnahme.

Anschließend weihte uns Prof. Klaiber in dieGeheimnisse der dentalen Ästhetik ein. Er erläu-t e rte die Basis für das Verständnis von Formund Farbe, ihr Zusammenspiel und klärte unsüber bindende und trennende Kräfte auf. Erzeigte, wie man durch minimale Ve r ä n d e ru n g e noder optische Täuschungen die Harmonie oderSymmetrie in einem dentalen Arrangement ver-b e s s e rn oder auch durcheinanderbringen kann.Plötzlich verstand man, warum eine negativeLachlinie einen Menschen älter erscheinen lässt,w a rum Zähne femininer oder maskulinerwirken, wie wichtig das Ve rhältnis zwischenA p p roximalkontakten und interinzisalen Dre i-ecken ist, warum ein Lächeln einen Bukkalkor-ridor braucht. Pro p o rtionen, Achsenverh ä l t n i s s eoder Dominanz der oberen Einser bekamen

jetzt eine ganz andere Bedeutung und einiges, was in dem phantastischenBuch von Rufenacht unverständlich blieb, wurde klarer.K u rzgesagt: unsere Sinne wurden geschärft, und uns wurden Mittel andie Hand gegeben, mit denen wir nun bewusst diese optischen Eff e k t epraktisch umzusetzen erlernten.Kantenlinien und „Schmelzlifting“ sind nur zwei der Schlagworte, die fürdie optische Beeinflussung und Wirkung eines Zahnes auf den Betrachterstehen. So war es nun möglich, vorhersagbar Zähne breiter oder schmaler,kürzer oder länger wirken zu lassen.Ebenso wurden Begriffe aus der Farblehre abgehandelt und ihre Wi r k u n gerläutert.Die Vor und Nachteile der Anwendung von Feinsthybridkompositen fürdie minimal invasive Technik wurden dargelegt.

Zum Abschluss des ersten Tages stellte uns Privatdozent Hugo die Anwen-dung der offenen Matrizentechnik vor, bei der vor dem eigentlichenSchichten des Komposites mit Hilfe feinster Tr a n s p a rentmatrizen eineindividuelle „Appro x i m a l - Verschalung“ hergestellt wird. Diese Te c h n i k

Grundregeln der Ästhetikund ihre Realisation mitKomposit

vonMaik Georg Pillich

Hamburg

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erlaubt besonders die zervikale Ausformung der Matrize entspre c h e n dder gingivalen Kontur. Eine Verlagerung des Approximalkontaktes nachzervikal zur Verbesserung der roten Ästhetik ist nun möglich.Die Matrize wird nicht mehr ausschließlich durch Interdentalkeile fixiert,s o n d e rn gegen einen lichtpolymerisierenden Pro v i s o r i u m s k u n s t s t o ff (Ferm i tod. Clip), welcher auch im Spritzverf a h ren (z.B. Systemp onlay, Fa.Vivadent) eingebracht werden kann, approximal ausgeformt. Durc hEinbringen eines niedrig gefüllten Komposites in spritzbarer Konsistenz(z.B. Tetric Flow, Fa. Vivadent) mit einer 0,5 mm feinen Metallkanüle lässtsich nun durch Separation von Zahn und Nachbarzahn unter Zuhilfe-nahme eines Heidemannspatels eine Verspannung erzielen. Diese Situationwird durch Lichtpolymerisation fixiert.Nun kann die endgültige Formgebung von labial und oral durch fre i e„anatomische“ Modellation mit einem Feinsthybridkomposit (z.B. EnamelHFO plus, Fa. Micerium oder Herkulite XRV, Fa. Kerr) erfolgen.Diese Technik erlaubt fast definitiv ausgeformte Approximal- sowie Labial-und Oralflächen, so dass das anschließende Ausarbeiten mit diaman-t i e rter Finierflamme, oszillierenden Feilen und Skalpell auf eine Minimumre d u z i e rt wird. In diesem Zusammenhang wurde nochmals auf die gro ß eBedeutung der labialen Morphologie und Oberflächentextur hingewiesen(Kantenlinien, Wölbung, Lichtre flexion). Die Orientierung an Form undStruktur der Nachbarzähne ist hier mitentscheidend.Die abschließende Politur erfolgt mit Hilfe von Gummipoliere rn (Bro w n i e ,Greenie), Bürste (Okklubrush, Fa. Hawe-Neos) und einer feinen Ziegen-haarbürste mit Polierpaste (z.B. Shiny Paste C, Fa. Micerium)

Nach soviel geballter Information und wahrscheinlich vielen Aha-Erleb-nissen für die Zuhöre r, wurde der Abend in einem kleinen italienischenRestaurant am Yachthafen von Würz b u rg mit einem phantastischen Essenund hausgemachtem Grappa abgerundet.

Am nächsten Morgen fanden wir uns im Phantomsaal der Zahnklinik ein.Denn nun ging es daran, die vielen Details und Lerninhalte praktisch umzu-setzen. Unsere Aufgaben für den Tag lauteten:

1 . Eckenaufbau an Zahn 21 mit Hilfe eines palatinalen Silikonschlüssels

2 . Diastemaschluss an Zahn 12

3 . Aufbau des Zapfenzahnes 21.

Die entsprechenden Schritte wurden vorher durch Vi d e o d e m o n s t r a t i o nv o rgestellt. Die individuelle und persönliche Betreuung durch Prof. Klaiberund sein Team erwies sich als sehr nützlich, da Fragen im Einzelnenbesprochen werden konnten und nützliche Tipps und Tricks direkt umge-setzt wurden.

Abschließend möchte ich Professor Klaiber und seinem Team nochmalsim Namen der N E U E N G R U P P E meinen herzlichen Dank für diepersönliche und freundliche Betreuung aussprechen. Die sehr gute didak-tische und praktische Aufbereitung der Thematik, verbunden mit der herz-lichen Atmosphäre machten den Kurs zu einem Highlight. Auf Grund der großen Nachfrage schon im Vo rfeld der Veranstaltung sollder Kurs am 27./28.9.2002 wiederholt werden. Es lohnt sich sehr !

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N E U E G R U P P E

Dr. Dr. Heinz Erpenstein65 Jahre

vonRalf Mutschelknauss

Stuttgart

Heinz Erpenstein ist am 15.6.1936 in Münster/Westfalen geboren. Erhat dort seine Kindheit und Jugend verbracht, ist zur Schule gegangenund hat das Abitur abgelegt. Das Studium hat er mit Ausnahme einerkurzen Zeit in München, überwiegend in Münster absolviert, 1961 daszahnärztliche und 1966 das medizinische Staatsexamen abgelegt. 1961 erfolgte die Promotion zum Dr. med. dent. und 1967 zum Dr. med..

Heinz Erpenstein war von 1961 bis 1969 wissenschaftlicher Assistent ander Universitätszahnklinik in Münster.Die ersten Jahre verbrachte er in der chiru rgischen Abteilung bei Pro f e s s o rB e c k e r, wo er eine sehr gute zahnärztlich chiru rgische Ausbildung bekam.Heinz Erpenstein war ein engagierter Filmemacher und so haben wir indieser Zeit 4 Unterr i c h t s filme gedreht über die Diagnostik und die Behand-lung der Parodontopathien mit Darstellung der verschiedenen Operations-methoden sowie das Einschleifen des Gebisses. Für diese Filme habenwir beim FDI-Kongress 1967 in Paris ein Diplôme d’Honneur erhalten.

1964 heiratete er Dr. Anneliese Strienz, die sich nach ihrer Fachzahn-arztausbildung als Kieferorthopädin in Münster niederlies.

Ab 1967 wechselte Heinz Erpenstein in die neu gegründete Abteilungfür Parodontologie. Während seiner Assistentenzeit, aber auch nach derNiederlassung 1969 in Münster haben wir intensiv praktisch, wissen-schaftlich und in der Fortbildung zusammen gearbeitet. Daraus re s u l t i e rt e nm e h re re gemeinsame Ve r ö ffentlichungen. Nach seiner Niederlassungwar Heinz Lehrbeauftragter in der Abteilung für Parodontologie. Er hatsich in dieser Zeit am Unterricht in Parodontologie maßgeblich beteiligt.Es war insgesamt eine für alle Beteiligten fru c h t b a re und angenehmeZusammenarbeit in einem harmonischen Team. Nach meinem Ausscheidenaus der Klinik 1973 hat Heinz neben Lavine Flores-de-Jacoby und PeterDiedrich bis zur Übernahme der Abteilung durch Professor Lange einenwesentlichen Teil des Unterrichtes in Parodontologie gestaltet.

Von 1974 bis 1996 war Heinz Lehrer und Fachbere i c h s s p recher fürP a rodontologie in der Akademie für Praxis und Wissenschaft der DeutschenGesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Er hat in dieser Zeitauch selbst zahlreiche Grund- und Folgekurse der Akademie gegeben. Seine wissenschaftliche Tätigkeit fand ihren Niederschlag in 54 Publi-kationen und 9 Buchbeiträgen. Er hat über 200 wissenschaftliche Vo r-träge, Fortbildungsvorträge und Kurse abgehalten.

1976 und 1991 erhielt er jeweils den Jahre s b e s t p reis der DeutschenGesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, sowie 1983 den Ta g e s-bestpreis der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie.1968 wurde Heinz Erpenstein Mitglied der ARPA.

Von 1970 bis 1990 war er im Vorstand der ARPA bzw. der DGP. 10Jahre davon war er Generalsekretär, 4 Jahre Präsident (1984 – 1988),1 Jahr Schatzmeister und in der übrigen Zeit Beiratsmitglied. HeinzErpenstein war und ist bis heute der erste Kollege aus der Praxis, derPräsident der DGP wurde.1978 hat Heinz Erpenstein als Mitglied der Kammerversammlung We s t-falen/Lippen mit Erfolg den Antrag gestellt zur Einführung des We i t e r-bildungsgebietes Parodontologie. Nach fast fünfjährigen zähen Ve r-handlungen konnten die Ausbildungsmodalitäten, die Prüfungsord n u n gund die Überg a n g s regelungen form u l i e rt und von allen Gremien sowievom Ministerium genehmigt werden.

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1978 erfolgte die Aufnahme in die N E U E G R U P P E . Heinz erfüllte dieA n f o rd e rungen, welche die N E U E G R U P P E an ihre Kandidaten stellt inhohem Maße. Durch seine aufrichtige und unbestechliche Haltung warer kein bequemer aber immer ein treuer Freund, auf den man sich in jederLebenslage absolut verlassen konnte.1982 wurde Heinz Fellow des International College of Dentists.1989 wurde ihm die Herm a n n - E u l e r-Medaille der Deutschen Gesellschaftfür Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verliehen.

Von 1992 bis 1994 war Heinz Mitglied des Editorial Board des Journ a lof Clinical Periodontology, ab 1990 Mitglied des Beirates der DeutschenZahnäztlichen Zeitschrift und ab 1994 Mitglied des Beirates der Zeit-schrift Parodontologie.B e s o n d e re Auszeichnungen waren 1998 die Ehrenmitgliedschaft derDeutschen Gesellschaft für Parodontologie und 1999 die Ernennung zumEhrenvorsitzenden des Münsterischen Zahnärztevereins.

1995 verlor Heinz seine Frau Anneliese nach langer mit großer Geduldertragener Krankheit. Er hat einen Sohn, zwei Töchter und drei Enkel.

Heinz ist ein sehr engagierter Zahnarzt und arbeitet absolut genau undpräzise. Es ist ein ästhetischer Genuss, seine Präparationen und seineOperationen live oder im Diapositiv zu sehen. Ein Teil dieses herv o rr a-genden Bildmaterials wird demnächst in einem Buch veröffentlicht.

Die letzten Jahre sind leider von schwerer Krankheit gekennzeichnet.Heinz schafft es jedoch immer wieder mit Mut und Energie in seine Praxisund an seinen Schreibtisch zurückzukehren um sein Buch “Die Paro d o n t a l-c h i ru rgie” zu vollenden. Sein Beruf ist für ihn Berufung und gleichzeitigHobby.

Ein echtes Hobby für ihn ist das Sammeln moderner Kunst und insbe-s o n d e re die Pferdezucht. Wenn er fast täglich zu seinen Pferden auf einentypisch westfälischen Bauernhof geht, dann findet er seine innere Ruheund Befriedigung. Wir wünschen ihm von Herzen, dass er noch lange Zeit dies alles genießenkann.

Am 27.7.2001 feierte Arne Hertzog im Kreise seiner Familie seinen 65.G e b u rtstag. Der gebürtige Aachener studierte nach dem Abitur zunächstPhysik, wechselte dann aber 1957 zum Studium der Zahnheilkunde. Dievorklinischen Semester absolvierte er in Köln und erwarb in Düsseldorfdas Staatsexamen und die Promotion. 1966 ließ er sich nach zweijährigerAssistenzzeit in eigener Praxis in Aachen nieder. Als wacher, von Neu-gier getriebener Ve rt reter unsers Berufstandes, ist er stets offen für Neuesund auf der Suche nach Ve r b e s s e rung und Ve rvollständigung seines Wi s-sens und Könnens.Zu den Schwerpunkten seines Behandlungsspektrums zählen Zahnersatznach gnathologischen Gesichtspunkten und Parodontologie. Zu diesenThemen organisierte er Kurse in seiner eigenen Praxis mit Peter Thomasund Rudi Slavicek, auch Arne Lauritzens Kurse gehören zu seinem beru f-lichen Werdegang.

Laudatio zu Arne Hertzogs 65. Geburtstag

vonHelga Ohlrogge

Aachen

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N E U E G R U P P E

Seine parodontologischen Kenntnisse verdankt er Dan Loughlin ausArlington, G. Kremer und R. Nevins aus Swampscott und G. Bowers mitseiner Studiengruppe aus Baltimore.

1970 wurde Arne in die N E U E G R U P P E aufgenommen.Auch ist er Mitglied in verschiedenen europäischen und internationalenGesellschaften und nimmt regelmäßig an internen und externen Diskus-sionen und Fortbildungen teil.Zwei Jahre war er als Beisitzer im Vorstand der DGP aktiv.A u ß e rdem stand er der KZV- N o rd rhein viele Jahre als Gutachter fürP a rodontologie und Prothetik zur Seite und bemühte sich um die Durc h-setzung eines hohen Standards. Er gehörte dem Gutachterausschuß Nord-rhein an.Seine Mitarbeiter zu eigenständiger Leistung anzuleiten und sie zu Fach-kräften auszubilden, ist ein wesentliches Merkmal seiner Praxisführu n g .A rne versteht zu delegieren, setzt Einfühlungsvermögen und Ve rtrauen inseine Mitarbeiter, die er durch umfangreiche Fort b i l d u n g s p ro g r a m m eimmer neu zu motivieren versteht. So war er einer der ersten, der diep rofessionelle Mundhygiene schon in den Anfängen konsequent underfolgreich einsetzte.

Mit seinem beru flichen Elan hat Arne auch seinen Sohn Sven für die Zahn-medizin gewonnen, der 1998 mit in seine Praxis einstieg. Seitdem arbeitenbeide in regem fachlichen Austausch erf o l g reich und motiviert zusammen.Die künstlerische Tätigkeit seiner temperamentvollen und liebenswert e nEhefrau Miriam brachte einen ganz neuen Aspekt in Arnes Leben. Auchseine drei erwachsenen Kinder und fünf Enkel sind dem verantwort u n g s-bewußten und stets präsenten Vater und Großvater Arne eine große Fre u d eund ein wunderbarer Ausgleich zum beruflichen Alltag.Schöne Stunden, Entspannung und Erholung finden Arne und Miriam inihrem Feriendomizil in Kroatien in Miriams Heimat.Neben seinem beruflichen und familiären Leben findet Arne noch Zeitund Freude am Basketballspiel und am Tennis. Besonders am Herz e nliegen ihm die Jugendmannschaften, die ihn wiederum als vorbildlichenund verständnisvollen Betreuer erleben und anerkennen.Wir engagierten Aachener Kollegen tre ffen uns mit Arne schon seit Jahre nregelmäßig zu einem Stammtisch, der in privater Atmosphäre zu Hausebei kulinarischem Dinner stattfindet. Fachlicher und persönlicher Gedanken-austausch - mal ernst, mal heiter - lässt die Abende zu schönen Erlebnissenwerden und das nächste Treffen mit Freude erwarten.„ A rne, Du mit Deiner humorvollen und rheinisch fröhlichen Art, trägst sehrzum Gelingen dieser Abende bei und bist uns in den gemeinsamen Jahre nein wahrer Freund geworden“.Im Namen aller Mitglieder und Freunde der N E U E N G R U P P E gratulierenwir Dir recht herzlich und wünschen Dir noch viele erf o l g reiche und glück-liche Jahre bei bester Gesundheit.

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Wolfram Hahn 65 Jahre

vonJoachim Schulz-Bongert

Düsseldorf

Als ich Anfang der siebziger Jahre der USC in Los Angeles einen Besuchabstattete, zeigte mir der Direktor der Zahnklinik die Räumlichkeiten,i n s b e s o n d e re die mannigfaltigen Kurssäle. Wir passierten einen Flur, alsder Direktor eine Tür mit den Wo rten öffnete: Hier ist jemand drin, dersich über ihren Besuch sicher sehr freuen wird.

Es war Wolfram Hahn, der dabei war am Phantom, einer Gruppe vonStudenten das Präparieren von Zähnen zu demonstrieren. Seine Augenleuchteten, als er in mir einen Landsmann erkannte und wir verabre d e t e nuns für den Abend. Daraus entstand eine freundschaftliche Beziehung,die bis heute andauert.Wolfram Hahn, geboren und aufgewachsen in Berlin, wo er auch dieSchule besuchte, absolvierte dort eine Zahntechnikerlehre und hatte dieAbsicht, Zahnmedizin zu studieren, was jedoch nicht möglich war, weildie Gegend Berlins, in der er lebte, zur Hauptstadt der DDR geword e nw a r. Bekanntlich hatten an der Humbold-Universität nur Pro l e t a r i e r k i n d e rAnrecht auf einen Studienplatz.

Im Jahr 1956 verließ er die DDR und siedelte über in die USA. Dort mussteer zunächst das College besuchen, bevor er 1968 das Studium der Zahn-medizin an der USC LA aufnehmen konnte.

Studium und Lebensunterhalt verdiente er sich mit der Zahntechnik. Erarbeitete für PK. Thomas, Rex Ingraham, Harold Eissmann u. a..

Von 1972 bis 1978 übte er eine Lehrtätigkeit an der USC aus und führt eeine Privatpraxis in Santa Monica.Sein Tre ffen mit mir war die Initialzündung zur Rückkehr nach Deutsch-land. Zunächst lud ich ihn als Kursgeber nach Düsseldorf ein, andereEinladungen folgten, bis er 1979 endgültig hier blieb und eine Praxis inBonn eröffnete. Zu seinen Patienten zählten die zahlreichen Mitgliederder US-Gemeinde in Bonn.Er ist verheiratet und hat zwei Söhne, beide Zahnmediziner. Der Älterehat eine Praxis in Californien, der Jüngere schwankt noch zwischenAmerika und Europa.

Wolfram Hahn lebt seit 1998 im Ruhestand und zwar in Österreich nichtf e rn von Salzburg. Ich wünsche ihm noch lange Jahre in Zufriedenheitund guter Gesundheit, vereint mit seiner Frau Gretel.

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N E U E G R U P P E

Am 10.03.2001 verstarb unser langjähriges Mitglied Dr. GüntherRomanowsky aus Düsseldorf. Günther Romanowsky wurde am 17.2.1923in Ostpreußen geboren, stammte also aus der gleichen Gegend wieunser unvergessener Charlie Przetak. Nach seiner Schulzeit in Lötzenw u rde er zum Kriegsdienst eingezogen und musste drei Jahre als Leutnantbei der U-Boot-Waffe dienen.

Im Wintersemester 1946/47 begann er das Studium der Medizin/Zahn-medizin in Hamburg, um dann nach einem Umweg über München 1950seine Approbation und Promotion an der Medizinischen AkademieD ü s s e l d o rf mit der Note “sehr gut” zu erlangen. Schon als Student besuchteer die Tuft´s-University in Boston und freundete sich mit Richard Petralis,Phil Molloy, Bob Stein und Paul Lustig an.

Aus dieser Zeit stammte auch sein hoher Anspruch an die Ergebnisse seinerArbeit. 1951 machte sich Günther Romanowsky in Düsseldorf selbständig.Fast zwangsläufig bekam er Kontakt zur N E U E N G R U P P E und wurde 1967Mitglied in unserer Ve reinigung. Ab Ende der sechziger Jahre hatte er einezusätzliche Tätigkeit als Belegarzt der kieferc h i ru rgischen Abteilung derEvangelischen Krankenanstalten –Florence Nigthtingale- in DüsseldorfK a i s e r s w e rth.

Seine Kinder Katrin und Niklas wurden 1976/79 geboren. Aufgru n dseines großen sozialen Engagements und wegen der Behandlungb e h i n d e rter Kinder aus Bethel erhielt er 1981 eine hohe Auszeichnungim Vatikan. Günther Romanowsky beschäftigte sich sehr intensiv mitallgemeinmedizinischen Fragen und seine besondere Liebe galt derHomöopathie .

Im Juli 1984 traf ihn ein schreckliches Schicksal. Er erlitt einen Schlag-anfall und war von da an linksseitig gelähmt. Er musste seine Praxis auf-geben und litt sehr daru n t e r, nicht mehr aktiv dabei sein zu können. Immerwar er darauf bedacht, Freunden mit guten Ratschlägen aus seinemmedizinischen Erfahrungsschatz zu helfen.

Er musste einen unglaublichen Leidensweg gehen. Auf Hilfe angewiesen,wollte er immer noch anderen helfen. Er hatte stets irgendwelche Ideen,sei es die Verbesserung der Wirksamkeit von Anästhetika oder die Her-stellung von Bettflaschen für liegend Kranke.Günther Romanowsky war verheiratet mit Marita, die auch während derlangen Krankheit treu zu ihm stand.

Am Schluss seines Lebens musste er noch einen furc h t b a ren Unfall seinesSohnes Niklas erleben. Wer diesen dynamischen Menschen gekannt hatund sein Leiden gesehen hat, kann schon zweifeln, ob es Gere c h t i g k e i tim Leben gibt. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

Zum Tode vonGünter Romanowsky

vonPit Beyer

Düsseldorf

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Impressum

Copyright 2001 N E U E G R U P P E Nachrichten. Herausgeber:N E U E G R U P P E , wissenschaftliche Ve reinigung von Zahnärz t e n .Redaktionelle Leitung: Dr. Jürgen Bre t t h a u e r, Dr. Ulrich Gaa.Die N E U E G R U P P E Nachrichten umfasst 2 Ausgaben pro Jahr.Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urh e b e r-rechtlich geschützt.

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