Halter Immobilien Infoletter Betriebsvorbereitung

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6 8 Hard Turm Park – Ein beispielhaftes Projekt Gebäude startklar machen Betriebsvorbereitung Das Halter-Modell – Vom Bau in den Betrieb Archhöfe Winterthur – Ein Expertengespräch 4

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6 8Hard Turm Park – Ein beispielhaftes Projekt

Gebäude startklar machen

Betriebsvorbereitung

Das Halter-Modell – Vom Bau in den Betrieb

Archhöfe Winterthur – Ein Expertengespräch

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2 | Betriebsvorbereitung

Editorial | Kennen Sie das «Death Valley of Know-how»? Zugegebenermassen ein dramatischer Begriff; doch zwischen der Bauphase und der Inbetriebnahme von grösseren Immobilienprojekten kann viel Wissen verloren gehen. Damit die Nutzungsphase einer Liegenschaft nicht aus einer Talsohle startet – um beim Bild zu bleiben – ist eine systematische Überführung von der Realisierung in den Betrieb unerlässlich. Dies gilt sowohl für Landmark-Projekte wie die Archhöfe in Winterthur als auch für Arealbebauungen wie das Zentrum Staldenbach in Pfäffikon. Auch wenn die DNA dieser beiden Pro- jekte unterschiedlicher nicht sein könnte, so erfüllen sie doch die zwei wichtigsten Voraussetzungen für die Notwendigkeit einer Betriebsvorbereitung: Sie verfügen über eine gewisse Grösse und weisen einen erhöhten Grad an Komplexität auf. Für die Bauherrschaften bietet sich in der Phase zwischen Bau und Betrieb die Chance, die Schnittstellen zu optimieren, damit in der Bewirtschaftung das volle Potenzial für die Nutzung ausgeschöpft werden kann.

Andres StierliMitglied der Geschäftsleitung [email protected] +41 44 434 27 43

Andres Stierli

Foto Titelseite: Gaston Wicky

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Auf den zweiten Blick …

Das verkehrsfreie Zentrum Staldenbach in Pfäffikon umfasst neun Neubauten auf dem ehemaligen Verwo-Gysko-Areal mit einer gemischten Nutzung von Woh-nen und Arbeiten. Die Gebäude unter-schiedlicher Höhe gruppieren sich entlang des Staldenbachs und werden über eine unterirdische Parkgarage erschlossen und damit verkehrsfrei. Mit anderen Worten: Auf den ersten Blick eine ganz normale Zentrumsbebauung, wie man sie in vielen Gemeinden in der Schweiz antrifft. Ganz im Gegensatz dazu die Archhöfe in Winterthur. Eine innerstädtische Einkaufs-Mall an bester Lage mit einzigartiger Architektur. Dass ein Projekt wie die Arch-höfe einer professionellen Betriebsvor-bereitung bedarf, liegt auf der Hand (siehe Seite 8). Jedoch auch weniger spektakuläre Projekte wie das Zentrum Staldenbach in Pfäffikon SZ erreichen schnell einen hohen Grad an Komplexität. Dem Start in den Betrieb ist auch hier grosse Aufmerksamkeit zu schenken.

Koordinierende Hand«Wir sehen uns als Mittler zwischen Er-steller, Betreiber und Nutzer», erklärt Ro-man Egger, Mitglied der Geschäftsleitung von Halter Immobilien, während er den Situationsplan des Zentrums Staldenbach erklärt. Für eine erfolgreiche Betriebs-vorbereitung brauche es neben viel Wis-sen vor allem Zeit: «Wir starten jeweils so früh wie nötig und so spät als möglich.» Rund ein Jahr vor dem ersten Bezugs- termin, im Juli 2012, erhielt Halter Immo-bilien von der Eigentümerin, der Helvetia

Versicherungen, das Mandat für die Be-triebsvorbereitung. Im April dieses Jahres stand schliesslich der mit den operativen FM-Dienstleistungen (Reinigung, Anlagen-wartung etc.) betraute FM-Provider fest.

Etappenweise InbetriebnahmeDie grösste Herausforderung für die etappenweise Inbetriebnahme ist die Ab- grenzung gegenüber den umliegenden Parzellen. Hier gilt es, ein ganzes Geflecht aus Dienstbarkeiten und Kostenteilern

für alle Nutzungen in Einklang zu bringen. Der Betrieb eines Areals ist um ein Viel-faches anspruchsvoller, als jener einer einzelnen Wohnimmobilie. Jasmin Friedli, Leiterin Bewirtschaftung der Helvetia Versicherungen, sieht einen Mehrwert in der Betriebsvorbereitung. Als «eine fach-kompetente Unterstützung mit effizienter Umsetzung» bringt Friedli die Leis-tungen von Halter Immobilien im Projekt Staldenbach auf den Punkt.

Der Teufel steckt im DetailBereits während des Bauprojekts werden die Weichen für einen erfolgreichen Be-trieb gestellt. «Hierzu hat sich das baube-gleitende FM in der Praxis etabliert», so Friedli. «Daran anknüpfend schliesst die Betriebsvorbereitung die oft beobachtete

«Eine fachkompetente Unterstützung mit effizienter Umsetzung.»

Jasmin Friedli, Helvetia Versicherungen

Know-howPlanung / Bau

Know-howBetrieb

Realisierung Nutzung

Zentrum Staldenbach in Pfäffikon SZ (Visualisierung: Helve-tia Versicherungen)

Grafiken unten: Vom Bau in den Betrieb ohne und mit Be-triebsvorbereitung

Lücke bei der Übernahme eines Gebäudes in die Bewirtschaftung.» In der kritischen Phase der Betriebsaufnahme sei oft keine präzise Objektdokumentation vorhanden, Schlüsselpersonen des Betriebes werden nicht oder erst zu spät ins Objekt ein-geführt, ergänzt Egger. «Das kann zum Beispiel dazu führen, dass der Zugang zur Tiefgarage beim Bezug der Wohnungen zwar technisch einwandfrei funktioniert, die Mieter jedoch noch keine Magnet-karte für die Einfahrt besitzen».

Know-howPlanung / Bau

Know-howBetrieb

Realisierung Nutzung

Betriebsvorbereitung

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Auf den ehemaligen GC-Trainingsplätzenin Zürich-West entsteht auf vier Bau-feldern das Grossprojekt Hard Turm Park. In der ersten Etappe wurde Ende 2012 eine Blockrandbebauung mit Gewerbe-, Wohn- und Gastroflächen sowie einem Hotel fertiggestellt. Die zweite Etappe umfasst ein Hochhaus mit Eigentums-wohnungen sowie einem weiteren Hotel. Die hohe Komplexität der Gebäude hat direkte Auswirkungen auf den Initialauf-wand der Bewirtschaftung. Insbesondere die verschiedenen Nutzungen und Dienst-barkeiten zu angrenzenden Baufeldern erfordern eine sorgfältige Betriebsvorbe-reitung. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt

wandte sich die Investorin der ersten Etappe, die Swiss Re, an Halter Immobili-en, um sich Unterstützung zu holen. «Das übergeordnete Betriebsmodell stand bereits fest», sagt Primo Bianchi, Portfolio Manager Real Estate bei Swiss Re. Auf Wunsch der Auftraggeberin verfeinerte Halter Immobilien das Betriebskonzept in Subkonzepte sowie ein Betriebshand-buch und kaufte die benötigten Leistun-gen ein. Der zentrale nächste Schritt war die Überführung in den Betrieb. Durch den frühen Einbezug der Immobilien-spezialisten wird das Wissen aus der Bauphase gesichert und fliesst bei der Inbetriebnahme und der Implementierung der Betriebsorganisation ein.

Ansprüche an Bauherren steigenDie stetig zunehmende Komplexität von Bauprojekten und die damit einherge-hende steigende Anzahl Projektbeteiligter macht es für Bauherren zunehmend an-spruchsvoller, die für den effizienten Ge-bäudebetrieb erforderlichen Informatio-nen und Leistungen rechtzeitig abzurufen. Gerade bei modernen Immobilien, welche im Sinne der Nachhaltigkeit entwickelt und gebaut werden, hat ein effizienter Betrieb einen enormen Stellenwert.

Hard Turm Park – Aus der Bauphase in den Betrieb

Für Bauherren bietet sich die Chance, mit Unterstützung einer professionellen Betriebsvorbereitung ihre Immobilie unter den besten Bedingungen an den Start zu bringen. Das Beispiel Hard Turm Park in Zürich zeigt, wie das geht.

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«Oft wird die Schnittstelle zwischen Bau und Betrieb im Lebenszyklus einer Immobilie vernachlässigt. Mit der Be-triebsvorbereitung schliessen wir den Gap und können uns gleichzeitig als Investor auf unsere Kernaufgaben kon-zentrieren.»

Primo Bianchi, Portfolio Manager

Bindeglied zwischen ProzessenKonkret dient die Betriebsvorbereitung als Bindeglied zwischen den Prozessen des Bauprojekts mit den Bereichen Organisa-tion, Finanzen, Bau (angelehnt an SIA 113) und des Gebäudemanagements, das sich in Prozesse, Leistungen, Kosten sowie Produkte gliedert (nach ProLeMo). Auf Basis eines bereits in der Erstellung in-tegrierten planungs- und baubegleitenden Facility Managements wird modulartig ein auf das Projekt abgestimmtes Gesamt- paket geschnürt. Dazu gehören die Be-triebsstrategie, der Aufbau des Betriebs, die Leistungsbeschaffung und schliesslich die Implementierung.

Konkrete HandlungsempfehlungenDie Betriebsvorbereitung mit ihrem typischen Projektcharakter startet idealer-weise bereits im laufenden Bauprojekt. Sie wird vom Investor beauftragt und ermöglicht der Bewirtschaftung die reibungslose Übernahme eines funktionie-renden Betriebs. Die Fokussierung auf den Betrieb sorgt auch bei einem hektischen Bauabschluss für einen erfolgreichen Start und die nachhaltige Effizienz des Objekts. Nur so können Gebäude heutigen Anfor-derungen in Bezug auf Ökonomie und Ökologie gerecht werden.

Grosse ErleichterungFür Investoren bietet sich demnach gerade hier die Chance, ihre Liegenschaften unter besten Bedingungen an den Start zu bringen. «Für uns ist die Betriebsvorbe-reitung eine grosse Erleichterung. Wir können uns als Investor auf unsere Kern-aufgaben konzentrieren und wissen gleichzeitig, dass diese häufig vernach-lässigte Phase im Lebenszyklus einer Immobilie in guten Händen liegt», erläu-tert Bianchi. Die erste Etappe des Projekts Hard Turm Park ist 2012 optimal in den

funktionierenden Betrieb gestartet und die Interessen der unterschiedlichen Nut-zer bzw. Mieter konnten von Beginn weg zusammenführt werden. Bis 2015 folgen die weiteren Etappen der Bebauung – inklusive der Betriebsvorbereitung durch Halter Immobilien.

Hotel, Mietwohnungen und Büros: Das Aufeinandertreffen verschiedener Nutzer und deren Ansprüche erhöht die Komplexität eines Projekts in der Inbetriebnahme. (Fotos: Gaston Wicky)

Unten rechts: Das Modell zeigt die vier Etappen des Projekts Hard Turm Park.

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Das von Halter Immobilien entwickelte Modell der Betriebsvorbereitung gliedert sich in vier Module. Dadurch wird eine systematische Überführung des Bauprojekts in die Bewirtschaftung ermöglicht.

BetriebsstrategieDurch die Definition und Dokumentation der Betriebsstrategie fokussiert sich die Eigentümerschaft zunehmend auf den Be-trieb. Dabei werden Eigenfertigungstiefe und die eigentümer- und objektspezifi-sche Betriebsorganisation definiert. Darauf basierend werden eine gewerke- und leis- tungsorientierte Instandhaltungsstrategie sowie die Prozesse für die zukünftige Budgetierung und das Reporting festgelegt.

Aufbau BetriebNoch während des Bauprojekts wird das Mengengerüst erstellt (Flächen und Anlagen). Mit der Definition der erforder-lichen Dienste werden danach Leistungsver-zeichnisse strukturiert (z. B. nach Pro-LeMo) und in Service Level Agreements (SLAs) überführt. Es erfolgt eine präzise Terminplanung der Leistungsbeschaffung und Implementierung in Abstimmung mit Bezugs- / Eröffnungsterminen.

LeistungsbeschaffungFür die Beschaffung von externen Betreiberleistungen wird in der Regel ein Submissionsverfahren durchgeführt. Bestehende Rahmenvereinbarungen und erstellergebundene Wartungsauflagen werden adäquat berücksichtigt. Modul-abschluss sind unterschriebene Verträge. Für das Flächenmanagement werden die Grundlagen für die Systemintegration geschaffen.

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Aufbau Betrieb

– Mengengerüste

– Service Levels

– Detailterminplanung

– Organisationsform

– Instandhaltungsstrategie

– Finanzielle Führung

Betriebsstrategie

Vier Module der Betriebsvorbereitung

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Die systematische Überführung eines Bau-projekts in die Bewirtschaftung heisst, dass …

– eine reibungslose Bauwerksübergabe und Inbetriebnahme der technischen Gewerke erfolgt.

– die wesentlichen Informationen aus dem Bau in den Betrieb überführt werden.

– ein durchgängiges und vollständiges Garantiemanagement die Qualität sichert.

– Überbeanspruchung und Fluktuation beim Betriebspersonal minimiert werden.

– die Weichen für die nachhaltige Wert- erhaltung richtig gestellt sind.

– die Aufnahme eines funktionierenden Betriebs ermöglicht wird.

ImplementierungGo Live!: In der Endphase des Bauprojekts wird das Objekt definitiv an die ver-antwortlichen Stellen übergeben. Um erhöhten Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, erfolgen eine Auditierung der Betreiberleistungen und die Betriebsopti-mierung der Haustechnik. Der buch-halterische Abschluss des ersten Betriebs-jahres beendet die Betriebsvorbereitung.

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Implementierung

– Instruktion / Betriebshandbuch

– Go Live! im Bauprojekt

– Auditierung / Betriebsoptimierung

Leistungsbeschaffung

– Externe Dienstleister

– Erstellergebundene Wartung

– Flächenmanagement

Vier Module der Betriebsvorbereitung

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8 | Betriebsvorbereitung

in der Wettbewerbsphase sinnvoll ist. Wie beurteilen Sie den richtigen Zeitpunkt für den Start der Betriebsvorbereitung?

Gaétan Kameni: Ich glaube wir haben bei den Archhöfen dazu gute Erfahrungen gesammelt; die Betriebsvorbereitung wurde über ein Jahr vor Bezug gestartet, so dass schliesslich ein halbes Jahr vor der Eröffnung der FM-Provider bekannt war. Für die Submission ist eine gewisse Genauigkeit der Planung nötig, damit die FM-Anbieter überhaupt eine realistische Aussage machen können.

Andres Stierli: Sie sprechen einen wichti-gen Punkt an. Wir erleben vielfach, dass Bauherren nur die FM-Submission im Blick haben. Die Ausschreibung der operativen FM-Leistungen ist zwar tatsächlich ein wichtiges Etappenziel. Zunächst soll-te aber die Betriebsstrategie definiert werden. Die Zusammenfassung der Mengengerüste in adäquater Körnigkeit dient anschliessend als Grundlage für die Leistungsbeschaffung – sprich die FM-Submission. Und schliesslich gilt es, die Vertragspartner während der Implemen-tierung zu begleiten.

Tayfun Ocak: Als Portfoliomanager bin ich natürlich primär an der Betriebsphase einer Immobilie interessiert und dass diese möglichst reibungslos läuft. Du, Gaétan, warst aber als Bauprojekt-Verantwortli-cher während der Bauphase näher am baubegleitenden FM und der Betriebsvor-bereitung dran. Worin erkennst du kon-kret den Mehrwert einer professionellen Betriebsvorbereitung für deine Arbeit?

Gaétan Kameni: Hauptsächlich darin, eine gewisse Sicherheit zu erlangen, dass alle Entscheidungen, die in der Entwick-lungs- und Realisierungsphase gefällt wurden, nicht nur aus ästhetischer und ökonomischer Sicht beurteilt wurden, sondern auch aus einer betrieblichen. Schlussendlich geht es darum, dass man

Am 2. August 2013 eröffnete die City Mall Archhöfe in Winterthur ihre Tore. Die Betriebsvorbereitung verlangte allen Beteiligten ange-sichts der Komplexität des Gebäudes einiges ab. Als Vertreter der Bauherr-schaft BVK – eine der grössten und bedeutendsten Vorsorgeeinrichtun-gen – berichten Tayfun Ocak, Leiter Portfoliomanagement, und Gaétan Kameni, Projektmanager Immobilien, über ihre Erfahrungen rund um die Inbetriebnahme des Einkaufszent-rums. Ihr Gesprächspartner ist Andres Stierli, Mitglied der Geschäftsleitung von Halter Immobilien.

Andres Stierli: Als Eigentümerin der Archhöfe hat sich die BVK sehr früh dazu entschieden, ein Gesamtpaket mit bau-begleitendem FM, Betriebsvorbereitung und Bewirtschaftung von Halter Immo-bilien zu beziehen. Üblicherweise macht man ja einen TU- oder GU-Vertrag und irgendwann schnallt man sich noch einen Bewirtschafter an. Was hat Sie zu diesem innovativen Ansatz bewogen?

Gaétan Kameni: Es hat im Kern mit dem Vertragswerk zwischen der Bauherrschaft und Halter zu tun. Dieses sieht vor, dass der definitive Kaufpreis in Abhängigkeit der Mieterträge erst zwei Jahre nach Er-öffnung festgesetzt wird. Dies wirft sofort auch die Frage auf, wie organisieren wir die Bewirtschaftung und die Inbetriebnah-me, um ganz sicher ein optimales Resultat zu erhalten. Da Halter das Projekt bereits entwickelte und realisierte, lag es nahe, auch die betriebliche Verantwortung und die Inbetriebnahme Halter Immobilien zu übertragen. Damit ist die gesamte Wertschöpfungskette bis zwei Jahre nach Eröffnung abgedeckt.

Tayfun Ocak: Es entstand schon früh ein Bewusstsein, sowohl seitens BVK als auch seitens Halter, dass dieses Gebäude in

dieser Komplexität mit dem Ineinander-greifen verschiedener Nutzungen wie Shopping, Büro und Wohnen insbe-sondere auch hinsichtlich des Betriebs sauber aufgesetzt werden muss. Mit dem Bezug des Gesamtpaketes soll sowohl die reibungslose Inbetriebnahme als auch die Effizienz des ordentlichen Betriebes sichergestellt werden.

Andres Stierli: Komplexität ist ein gutes Stichwort. Wie beurteilen Sie die aus-schlaggebenden Faktoren, damit sich eine Betriebsvorbereitung zu institutionalisieren lohnt? Ist dies einzig von der Komplexität abhängig oder spielt die Grösse einer Immobilie auch eine Rolle?

Tayfun Ocak: Ich sehe in der Komplexität schon den Hauptfaktor. Bei einem einfa-chen Mehrfamilienhaus ist der Aufwand für die Betriebsvorbereitung im Initialauf-wand für die Bewirtschaftung enthalten. Wenn aber unterschiedliche Nutzungen untergebracht sind oder zum Beispiel komplexere Haustechnik mit einem Ge-bäudeleitsystem eingebaut werden – alles was unter den BKP 23 - 26 subsummiert ist – ist eine gute Betriebsvorbereitung unabdingbar.

Gaétan Kameni: Ich sehe es ähnlich. Eine Wohnimmobilie für 20 Mio. ist ein ganz anderer Fall als ein Pflegeheim für 20 Mio. als klassische Betreiberimmobilie. Letzteres ist natürlich vom betrieblichen Aspekt her viel komplexer.

Andres Stierli: Eine Frage, die wir in unseren Betriebsvorbereitungsmandaten immer wieder antreffen, ist jene nach dem richtigen Zeitpunkt während der Re-alisierungsphase. Ich glaube, wir sind uns einig, dass das baubegleitende FM nicht früh genug starten kann und bereits

Archhöfe Winterthur – Ein Expertengespräch

«Den Nutzen einer professio-nellen Betriebsvorbereitung erkennt man erst, wenn diese vernachlässigt wurde.»

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nicht Gefahr läuft, ein Projekt mit Män-geln ins Portfolio zu übergeben, die fast nicht mehr korrigierbar sind. Für meine tägliche Arbeit bedeutete es aber auch eine Entlastung. Denn ohne die Betriebs-vorbereitung durch Halter wären wohl sehr viele Fragen technischer Natur seitens des FM-Providers an uns gelangt.

Andres Stierli: Sie haben eben sehr schön unseren Fokus zusammengefasst. Es geht darum – angefangen im baubegleitenden FM und später in der Betriebsvorbereitung – ein Gebäude auf seine Funktionalität hin zu optimieren und zu überprüfen mit dem Hauptziel, unsere Auftraggeber zu entlasten. Bei dieser Aufgabe gehen wir durchaus auch mit einer gewissen Demut zur Sache – nämlich ohne den Anspruch, auch in der Architektur oder im Städtebau eine Leaderrolle zu übernehmen.

Tayfun Ocak: Genau da erlebe ich aber immer wieder auch ein gewisses Konflikt-potenzial. Der Bewirtschafter hat naturge-mäss einen starken Fokus auf den Betrieb, was dazu führt, dass er in Bezug auf die Materialisierung zum Beispiel eher konser-vativ ist. Ganz im Gegensatz zu manchen Architekten, die das Aussergewöhnliche suchen.

Gaétan Kameni: Dieses Spannungspoten-zial gibt es, das stimmt. Hier scheint mir aber wichtig für uns als professio-nellen Bauherren, dass wir sowohl in ästhetischer, architektonischer als auch in betrieblicher Hinsicht von unseren Dienst-leistern eine möglichst fundierte Entschei-dungsgrundlage erhalten, um von Fall zu Fall ästhetische oder betriebliche Aspekte höher zu gewichten.

Andres Stierli: Das ist nun fast schon ein Schlusswort. Ihr Resümee?

Tayfun Ocak: Die Zusammenarbeit mit Halter war angenehm und wir sind mit den erbrachten Leistungen sehr zufrieden. Letztlich kommt es auf die Personen an, die zusammen arbeiten. Hier hat die Chemie gestimmt.

Gaétan Kameni: Ich glaube zudem, dass der Erfolg der Archhöfe im Betrieb – neben der guten Arbeit von Halter Immobilien – auch der diesbezüglichen Sensibilität seitens der Bauherrschaft zu verdanken ist, die dem Thema Inbetriebnahme von Anfang an einen hohen Stellenwert ein-räumte.

Andres Stierli: Ich danke Ihnen für das interessante Gespräch!

Bild ganz links: Tayfun Ocak, Leiter Portfoliomanagement, BVK

Nebenstehendes Bild: Andres Stierli, Mitglied der Geschäftsleitung Halter Immobilien im Gespräch mit Gaétan Kameni, Projektmana-ger Immobilien, BVK

«Wir gehen mit einer klaren Fokussiertheit an die Sache heran.»

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10 | Betriebsvorbereitung

Frisch gestartet – Referenzprojekte

Suurstoffi, Risch-Rotkreuz

An zentraler Lage beim Bahnhof Rotkreuz entsteht in den nächsten fünf Jahren das Quartier Suurstoffi mit einem vielfältigenAngebot an Wohnungen für bis zu 1500 Bewohner und Dienstleistungsflächen mit bis zu 3000 Arbeitsplätzen. Das neue Quartier legt seinen Fokus neben der Nahversorgung auch auf Bildungsmöglich-keiten, Sport- und Freizeitangebote, Naherholung und attraktive Aufenthalts-räume. Dadurch wird der konzeptionelleAnsatz eines «Dorfes im Dorf» mit einem aussergewöhnlichen Ambiente beseelt.

Tätigkeit: Betriebskonzept gesamtes Areal, Unterstützung bei der Übergabe in den BetriebBauherrschaft: Zug Estates AGNutzung: Wohnen, Arbeiten, Schule, Kindergarten

www.suurstoffi.ch

Alte Börse, Zürich

Das Börsengebäude von den Architekten Walter Henauer und Ernst Witschi wurde 1929 bis 1930 gebaut. Die Alte Börse ist ein aus baukünstlerischer Sicht und auf Grund des Symbolgehaltes für die Stadt Zürich bedeutendes Bauwerk. In den letzten Jahren wurden diverse grössere und kleinere Umbauten / Umnutzungen realisiert. Beim aktuellen Projekt handelt es sich um die Erneuerung der gesamten Haustechnikanlagen und der konstruktivenund wärmetechnischen Erneuerung der Dachhaut. Eine besondere Herausforderung bestand darin, die für das Restaurant Aura vorgesehenen variablen Nutzungen (Events) für die Bewirtschaftung unter einen Hut zu bringen.

Tätigkeit: Betriebskonzeption, FM-SubmissionBauherrschaft: BVK Personalvorsorge des Kantons ZürichNutzung: Gastro, Retail, Büro, Einstellhalle

www.bvk.ch (> Immobilien > Alte Börse)

amRietpark, Schlieren

Seit 2007 wird auf dem ehemaligen Färbi-Areal gebaut. Im Herbst 2009 wurden die ersten Gebäude bezogen, im Frühjahr 2013 konnte die dritte Etappe mit einem Wohnhochhaus fertiggestellt werden. Bereits Mitte Oktober 2012 erfolgte der Baustart für die bisher grösste Bauetappe im neuen Stadtteil amRietpark: diese umfasst auch ein Bürohaus an der Wiesen-strasse. Das neue Bürogebäude wird direkt entlang der Bahngeleise zu stehen kommen. Mit insgesamt 12‘600 Quad-ratmetern bietet es modernste Büro- und Verkaufsflächen. Der Grundriss ermöglicht hochflexible Einheiten mit allen denk- baren Nutzungen: Grossraumbüros, Einzel-büros oder eine Kombination aus beidem. Die Mieter haben die Möglichkeit, komplettausgestattete Büroflächen zu beziehen, ebenso ist eine Anmietung ohne Ausbau möglich. Für die Farbgestaltung wurde der aus Zürich stammende Künstler Kerim Seiler beauftragt.

Tätigkeit: Baubegleitendes FM, Betriebs-vorbereitung, ErstvermietungBauherrschaft: Swiss LifeNutzung: 12‘600 m2 Büro undGeschäftsflächen

www.amrietpark.ch

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Hard Turm Park, Zürich

Mit dem Hard Turm Park werden urbaneFlächen auf hohem Niveau geschaffen. Auf vier Baufeldern entstehen in EtappenMiet- und Eigentumswohnungen, Büro-und Geschäftsflächen sowie zwei Hotels.Eine durchdachte Betriebskonzeption ist nicht nur innerhalb der Liegenschaftenwichtig, sondern insbesondere auch zwischen den baufeldübergreifenden Flächen. Um Rechte und Pflichten von Investoren wahrzunehmen, kommt eine professionelle Betriebsvorbereitung zum Einsatz. Mit FM-Reviews und konkre-ten Handlungsempfehlungen wird der reibungslose Übergang vom Bau in den Betrieb gewährleistet.

Tätigkeit: Planungs- und baubegleitendes FM, Betriebskostenrechnung, Betriebs-vorbereitung, Verkauf STWEG, Erstver-mietungBauherrschaften: SwissRe, Credit Suisse, Helvetia Versicherungen, Hardturm AGNutzung: Wohnen, Hotel, Retail, Gewer-be, Gastronomie, Büros

www.hardturmpark.ch

Archhöfe, Winterthur

Die Archhöfe bieten ein einmaliges Shopping-Erlebnis, moderne Büroflächen und 68 individuelle Wohnungen. Mit einer professionellen Betriebsvorbereitung wurde sichergestellt, dass nicht nur einbetriebsbereites Gebäude, sondern auch ein funktionierender Betrieb übergeben wird. Als Betreiberin hat Halter Immobilienzusammen mit den Mietern den Verein «Interessengemeinschaft Archhöfe» ge-gründet, der für das Center Marketing zuständig ist (Eröffnungswerbung, Eröff-nungsfest, laufende Werbung). Damit liegt die Verantwortung für die Strategie und Steuerung bei Halter Immobilien.

Tätigkeit: Erstvermietung, planungs- und baubegleitendes FM, Betriebsvorberei-tung, Bewirtschaftung, Center Manage-ment, Center MarketingBauherrschaft: BVK Personalvorsorgedes Kantons ZürichNutzung: Shopping Mall, Gastronomie,Büros, Praxen, Wohnen

www.archhöfe.ch

Zentrum Staldenbach, Pfäffikon SZ

Auf dem ehemaligen Industrieareal Verwo-Gysko in Pfäffikon entsteht bis 2014 eine Überbauung mit einer gemisch-ten Nutzung von Wohnen und Arbeiten.Das Zentrum Staldenbach schafft eine grosszügige Fussgängerverbindung zwi-schen Bahnhof und Ortskern und markiertso ein neues Tor zu Pfäffikon. Insgesamtneun Neubauten unterschiedlicher Höhe gruppieren sich entlang dem Dorfbach, der Fussgängerverbindung und um einen leicht erhöhten Wohnhof. Tätigkeit: Betriebskostenrechnungund Betriebskonzept für das gesamte Areal, BetriebsvorbereitungBauherrschaft: Helvetia VersicherungenNutzung: Wohnen, Arbeiten und Gewerbe

www.zentrum-staldenbach.ch

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Halter AG, [email protected], www.halter.ch

Zürich T +41 44 434 24 00

BaselT +41 61 404 46 40

Bern T +41 31 925 91 91

Luzern T +41 41 414 35 40

LausanneT +41 21 310 13 00

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