Grundlauen und Grenzgebiete der Lebensmittelwissenschof)

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Buchbespreehungen 141 nahme des K6rpergewiehts und der Nahrungsmittelkosten, die Bereehnung des ~T~hrwerts und Auswertung. Im Anhang sind Beispiele ffir Fragebogen, die im Laufe der Erhebung verwendet werden kSnnen, angegeben. W. Feldheim (Giefen) Erziehung und Unterweisung in Erniihrungsfragen. (Education and training in nutrition.) "FFHC Basic Study" ~Tr.6, hrsg. v. Food and Agriculture Organization o/the United iVations, Rom 1962. Geb. 56 S. --.50 US $. Unterern~hrung und Fehlern~hrung in weiten Teilen der Erde stellen das Problem der Er- n~hrungserziehung durch die FAO gleichrangig neben Forschungsentwicldung und materielle Hilfe. In fiber 20 L~indern kormte inzwisehen gezeigt werden, daft dutch die Einffihrung besserer Methoden ffir die Verarbeitung der Lebensmittel und die Verbessermag der Ern~hrungsgewohn- heiten der BevSlkerung eine wirksamere Ausnutzung der vorhandenen Lebensmittel m6glich ist. Die Erziehung tr~gt auch zu einer optimalen Ausnutzung zus~tzlicher Lebensmittel, die dureh Neuanbau, besscre Methoden der Verarbeitung oder Einfuhr gewonnen werden, bei. Gleichzeitig mit der Verbesserung der Ern~hrungslage steigt die Produktivit~t der BevSlkerung. In Beispielen werden die Metboden und Erfolge der in einzelnen ausgew~hlten Bezirken unternommenen Ern~h- rungsaufkl~irung besproehen [Israel, Indien (Orissa) und Puerto Rico]. Die hierbei auftretenden Sehwierigkeiten werden geschildert. Um die Arbeit zu fSrdern, wird die Einrichtung weiterer Stellen ffir die Ausbfldung yon Landwirten, Lehrern, Lebensmitteltechnologen, Hauswirtscha~- lern und Gesundheitsberatern auf dem Ern~hrungsgebiet gefordert, tIiermit soll erreicht werden, daf die Zahl der ausgebildeten Kr~fte, die nun ihrerseits wieder belehrend in der Bev61kerung t~tig sein kann, erhSht wird. Gleichzeitig wird auf die ausreichende Versorgung mit Literatur und die Schaffung yon MSglichkeiten zur Durchffihrung yon Laboratoriumsuntersuchungen hin- gewiesen. W. Feldheim (Giefen) Erniihrung und Arbeitsleistung. (Nutrition and working efficiency.) "FFttC Basic Study" ~Tr. 5, hrsg. v. Food and Agriculture Organization o/the United £Vations, Rom 1962. 47 S. Geb. --.50 US$. Fine Unterern~hrtmg oder Fehlerni~hrung mit nnzureichender ~hrstoffzufuhr ergibt eine Herabsetzung der Arbeits]eistung aus folgcnden Grfinden: ErhShung der Anf~lligkeitgegen Krank- heir, Zunakme des Anteils der an der Arbeitsstelle Fehlenden, Eintreten yon Gleichgfiltigkeit, Fehlen yon Initiative und .Mareiz, Steigerung der Unfallh~iufigkeit. An Beispielen wird gezeigt, daf Arbeitsleistung und Calorienztffuhr in unmittelbarem Zusammenhang stehen; tier Bedarf an Eiweil3, Vitaminen und Mineralstoffen wird -- bei ausreichender Calorienzufuhr -- nicht viel yon der Arbeitsleistung beeinfluft. M6glichkeiten zur Steigerung der Arbeitsleistung durch Lebens- mittell~den und Essensausgabe in don Betrieben werden diskutiert. W. Feldheim (Giefen) Grundlagen und Grenzgebieteder Lebensmittelwissenschafl K. Dorfner: Ionenaustauseher. VIII, 163 S. mit 58 Abb. u. 27 Tab. Berlin: Walter do Gruyter & Co. 1963. Geb. 28.-- DM. Der Autor des Buches hat sich zur Aufgabe gesetzt, eine kurze Einffihrung in die Grundlagen des Ionenaustausches und einen ~berblick fiber die wichtigsten EinsatzmSgliehkeiten zu geben. ])as Buch will den Praktiker ansprechen, ohne daft die theoretischen Grundlagen zu kurz k~men. Nach einer Einffihrung in Geschichte, Grundbegriffe und Arbeitsverfahren des Ionenaustau- sches werden die verschiedenen Ionenaustauschertypen und ihre Eigenschaften geschildert. Es folgen Kapitel fiber den Einsatz yon Ionenaustauschern in der pr~parativen und analytisehen Chemic sowie in Pharmazie und ~edizin und fiber technische Anwendungsm6glichkeiten. Fin Namens- und Saehregister schlfisseln don Inhalt des Buehes gut auf. Don Lebensmittelchemiker werden haupts~ehlich das Kapitel fiber die EinsatzmSgliehkeiten der Ionenaustauseher in der Analytik und die kurzen Ausffihrungen fiber die Anwendbarkeit in der Zuckerindustrie interessieren. ])as Buch kann jedem empfohlen werden, der sich in die Technologie und Anwendung der Ionenaustauscher einarbeiten will. Leider ist der Preis des Biichleins aber ffir das Gebotene reeht hoch. E. Li~cl~ (Frankfurt a. M.) Kiinstliehe radioaktive Isotope in Physiologie, Diagnostik und Therapie. Bd. I und II. 2. er- welt. Aufl. Bearb. yon A. C. AIS~Bv,~G, H. W. BA:~sI,J. A. BAss~ u. a. Hrsg. yon It. Sc~rwi~oK und F. Tv~n~. Bd. I: XLII, 1327 S. mit 423 Abb.; Bd. II: XIX, 1248 S. mit 336 Abb. Berlin- GSttingen-tteidelberg: Springer 1961. Geb. zusammen 398.--DM. Fin Werk wie das vorliegende zu besprechen, ist aus versehiedenen Grfinden problematisch. Es ist praktisch undurchffihrbar, daft der Rezensent 2300 Seiten Text liest. Da das Bueh kein Z. Lebensmitt.-Untersuch., Band 123 10

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Buchbespreehungen 141

nahme des K6rpergewiehts und der Nahrungsmittelkosten, die Bereehnung des ~T~hrwerts und Auswertung. Im Anhang sind Beispiele ffir Fragebogen, die im Laufe der Erhebung verwendet werden kSnnen, angegeben. W. Feldheim (Giefen)

Erziehung und Unterweisung in Erniihrungsfragen. (Education and training in nutrition.) "FFHC Basic Study" ~Tr. 6, hrsg. v. Food and Agriculture Organization o/the United iVations, Rom 1962. Geb. 56 S. --.50 US $.

Unterern~hrung und Fehlern~hrung in weiten Teilen der Erde stellen das Problem der Er- n~hrungserziehung durch die FAO gleichrangig neben Forschungsentwicldung und materielle Hilfe. In fiber 20 L~indern kormte inzwisehen gezeigt werden, daft dutch die Einffihrung besserer Methoden ffir die Verarbeitung der Lebensmittel und die Verbessermag der Ern~hrungsgewohn- heiten der BevSlkerung eine wirksamere Ausnutzung der vorhandenen Lebensmittel m6glich ist. Die Erziehung tr~gt auch zu einer optimalen Ausnutzung zus~tzlicher Lebensmittel, die dureh Neuanbau, besscre Methoden der Verarbeitung oder Einfuhr gewonnen werden, bei. Gleichzeitig mit der Verbesserung der Ern~hrungslage steigt die Produktivit~t der BevSlkerung. In Beispielen werden die Metboden und Erfolge der in einzelnen ausgew~hlten Bezirken unternommenen Ern~h- rungsaufkl~irung besproehen [Israel, Indien (Orissa) und Puerto Rico]. Die hierbei auftretenden Sehwierigkeiten werden geschildert. Um die Arbeit zu fSrdern, wird die Einrichtung weiterer Stellen ffir die Ausbfldung yon Landwirten, Lehrern, Lebensmitteltechnologen, Hauswirtscha~- lern und Gesundheitsberatern auf dem Ern~hrungsgebiet gefordert, tIiermit soll erreicht werden, daf die Zahl der ausgebildeten Kr~fte, die nun ihrerseits wieder belehrend in der Bev61kerung t~tig sein kann, erhSht wird. Gleichzeitig wird auf die ausreichende Versorgung mit Literatur und die Schaffung yon MSglichkeiten zur Durchffihrung yon Laboratoriumsuntersuchungen hin- gewiesen. W. Feldheim (Giefen)

Erniihrung und Arbeitsleistung. (Nutrition and working efficiency.) "FFttC Basic Study" ~Tr. 5, hrsg. v. Food and Agriculture Organization o/the United £Vations, Rom 1962. 47 S. Geb. --.50 US$.

Fine Unterern~hrtmg oder Fehlerni~hrung mit nnzureichender ~hrstoffzufuhr ergibt eine Herabsetzung der Arbeits]eistung aus folgcnden Grfinden: ErhShung der Anf~lligkeit gegen Krank- heir, Zunakme des Anteils der an der Arbeitsstelle Fehlenden, Eintreten yon Gleichgfiltigkeit, Fehlen yon Initiative und .Mareiz, Steigerung der Unfallh~iufigkeit. An Beispielen wird gezeigt, daf Arbeitsleistung und Calorienztffuhr in unmittelbarem Zusammenhang stehen; tier Bedarf an Eiweil3, Vitaminen und Mineralstoffen wird - - bei ausreichender Calorienzufuhr - - nicht viel yon der Arbeitsleistung beeinfluft. M6glichkeiten zur Steigerung der Arbeitsleistung durch Lebens- mittell~den und Essensausgabe in don Betrieben werden diskutiert. W. Feldheim (Giefen)

Grundlagen und Grenzgebiete der Lebensmittelwissenschafl K. Dorfner: Ionenaustauseher. VIII, 163 S. mit 58 Abb. u. 27 Tab. Berlin: Walter do Gruyter

& Co. 1963. Geb. 28.-- DM. Der Autor des Buches hat sich zur Aufgabe gesetzt, eine kurze Einffihrung in die Grundlagen

des Ionenaustausches und einen ~berblick fiber die wichtigsten EinsatzmSgliehkeiten zu geben. ])as Buch will den Praktiker ansprechen, ohne daft die theoretischen Grundlagen zu kurz k~men.

Nach einer Einffihrung in Geschichte, Grundbegriffe und Arbeitsverfahren des Ionenaustau- sches werden die verschiedenen Ionenaustauschertypen und ihre Eigenschaften geschildert. Es folgen Kapitel fiber den Einsatz yon Ionenaustauschern in der pr~parativen und analytisehen Chemic sowie in Pharmazie und ~edizin und fiber technische Anwendungsm6glichkeiten. Fin Namens- und Saehregister schlfisseln don Inhalt des Buehes gut auf.

Don Lebensmittelchemiker werden haupts~ehlich das Kapitel fiber die EinsatzmSgliehkeiten der Ionenaustauseher in der Analytik und die kurzen Ausffihrungen fiber die Anwendbarkeit in der Zuckerindustrie interessieren.

])as Buch kann jedem empfohlen werden, der sich in die Technologie und Anwendung der Ionenaustauscher einarbeiten will. Leider ist der Preis des Biichleins aber ffir das Gebotene reeht hoch. E. Li~cl~ (Frankfurt a. M.)

Kiinstliehe radioaktive Isotope in Physiologie, Diagnostik und Therapie. Bd. I und II. 2. er- welt. Aufl. Bearb. yon A. C. AIS~Bv,~G, H. W. BA:~sI, J. A. B A s s ~ u. a. Hrsg. yon It. Sc~rwi~oK und F. Tv~n~. Bd. I : XLII, 1327 S. mit 423 Abb.; Bd. II : XIX, 1248 S. mit 336 Abb. Berlin- GSttingen-tteidelberg: Springer 1961. Geb. zusammen 398.--DM.

Fin Werk wie das vorliegende zu besprechen, ist aus versehiedenen Grfinden problematisch. Es ist praktisch undurchffihrbar, daft der Rezensent 2300 Seiten Text liest. Da das Bueh kein

Z. Lebensmitt.-Untersuch., Band 123 10

142 Buchbesprechungen

Vorwort enth~lt, muI~ die Zielsetzung der Herausgeber aus dem Inhalt erschlossen werden. Nun ist das Gebiet der radioaktiven Isotope aber recht vielgestaltig: In vielen Fallen ergeben sieh aus den Isotopen eigene Forschungsgebiete, wie z. B. Kernchemie, Strahlenheilkunde, aber aueh Laboratoriumsbau; sie haben ihre eigenen Probleme; Stoffauswahl and Gliederung sind damit weitgehend vorgegeben. In anderen Fallen sind die Isotope ein (h~ufig unerl~l~liehes) Hilfsmittel fiir Problemkreise, die unabh~ngig yon der Existenz und Vefffigbarkeit yon Iso- topen bestehen, wie z .B. Kreislaufphysiologie und Intermedi~rstoffweehsel (vgl. auch z .B. Seite 1/644, 2. Absatz), und nut am Rande ergeben sieh aus dem Isotopengebie~ abgeleitete Teil- probleme wie etwa die Isotopie-Effekte oder der Strontinmstoffweehsel. Die im vorliegenden Werk offenbar angestreb~e Behandlung des Gesamtgebietes der Isotope in der Medizin mul~ also mehr oder weniger Ungleichartiges zu vereinen suchen. So finden sich z .B. im Stoffwechsel- absehnitt viele Beitr~ge, die eine Behandlung der speziellen Substanzgruppe ohne Riieksieht darauf vornehmen, ob die darzustellenden Ergebnisse mit oder ohne Anwendung yon Isotopen gewonnen wurden; bei Aminos~uren und Proteinen z .B. wiirde die ~Nichtberiicksiehtigung stabiler Isotope zu Unlogik und fahrl~ssiger Unvollst~ndigkeit ffihren ( T ~ v ~ , Seite 1/828). In anderen Beitriigen beschr~nken sich die Autoren auf diejenigen Arbeiten, die in dem betreffen- den Bereich mit Isotopen durchgefiihrt worden sind; das ffihrt natfirlieh zu einer einseitigen Darstellung, wie es besonders im Abschnitt Vitamine deutlich wird, und zu ungleiehm~Biger Gewichtsverteilung, indem 94 Seiten in Band I und 36 Seiten in Band I I dem Vitamin B12 ge- widmet sind, aber nur 29 Seiten allen fibrigen Vitaminen zusammen. Weitere bei der Me- sprechung auftretende Probleme ergeben sich aus dem weitgespannten Rahmen des Werkes. So wie ein einziger Autor unm5glich alle hier behandelten Gebiete von Physik, Chemie, theoreti- seher und praktischer h[edizin sowie Technik darstellen kSnnte, so wenig kann ein einzelner Rezensent zu allen Teflen kritisch Stellung nehmen; dazu bediiffte es eines Rezensenten-Teams. Die vorliegende Besprechung beschr~nkt sieh daher vorwiegend auf die der Biochemie gewid- meten Kapitel. Die Diversiti~ der im vorliegenden Werk behandelten Gebiete ffihrt zu weiteren Fragen: Wie oft sind in den le~zten Jahren allein in deutseher Spraehe Kapitel wie etwa Kohlen- hydrat- oder Fetts~ure-S~offweehsel in handbuchartiger l~orm erschienen ? W a n n kommt der Zeitpunkt, zu dem diese I-I~ufung (unter den versehiedensten Generalthemen yon ttandbfiehern) als eme so grol~e Belastung yon prospektiven Autoren und yon Bibliotheksetats empfunden wird, dal~ man schlieBlich zu einer Einschr~nkung yon Paralle]au~s~tzen kommt ? - - Iqfitz]ieh bei der Durchsicht der Kapitel ist das umfangreiche Saehregister ~on 270 Seiten - - 12% des Text- umfanges, das zweisprachig angelegt ist und Querverweisungen bringt, ttinderlieh ist dagegen das Fehlen eines Autorem'egisters, zumal nicht in allen Kapitelu die zitierte Literatur alphabetisch geordnet ist. Weniger schwerwiegend sind Inkonsistenzen der Nomenklatur (Oxy- bzw. Hydroxy-), und yon ernsteren DrucldeMern scheinen nut wenige stehengeblieben zu sein (z. B. Seite 1/675 oben: Oxalaeetat start richtig Oxalsueeinat). Wendet man sieh den einzelnen Kapiteln zu, so sei zun~chst in groben Umrissen die Einteilung des Werkes angegeben. A. Physikalische, ehemische und biologisehe Grundlagen, ~Iethodik (535 Seiten), d a ~ n t e r MeBmethoden, Auto- radiographie, Strahlenbiologie, Strahlenschutz, Laboratoriumsbau. B. Untersuehungen in Phy- siologie, Pharmakologie and Diagnostik (1497 Seiten), darunter Historik, Synthese, Mathematik, Analyse, Stoffweehsel im weitesten Sinne (allein 1054 Seiten), Genetik, Immunologie, Tumoren, Pharmakologie, Photosynthese, Antimetabolite, Kreislau/, Tumor, Sehilddrfise, Vitamin B~2, Erythropoetin. C. Therapie (270 Seiten). Der Inhalt der einzelnen Kapitel gibt nur in seltenen F~llen zu kri~ischen Bemerkungen Anlal~ : So ist im Abschnitt Strontium der LiteraturschluB 1957. was beim Erseheinungsjahr 1961 auf einem so aktuellen Gebiet natiirlich naehteilig ist. Etwas kurz weggekommen is~ das Gebiet der/queleins~uren und Nueleotide, in dem Oc~oA und Koch- hERa ihre eigenen Forsehungsbeitr~ge meis~erlieh darstellen, alle anderen Aspekte des Nuclein- s~urestoffwechsels aber nur am Rande, bei den Mikroorganismen (ein im fibrigen kluger, umfassen- der Artikel) bzw. beim Mitoehondrien- und beim Muskelstoffwechsel, anklingen. Beim Abschnitt fiber den Eisenstoffwechsel fallen Ausdriieke auf Iferrokinetisehe Untersuehungstechnik; organis- misehes Eisen), die zumindes~ fiberfliissig sind. Schliefillch selen 3 Kapltel hervorgehoben, m denen wirklich effolgreich versucht worden ist, die Besonderheiten des Arbeitens mit Isotopen und die Anwendungsbreite der radloaktiven )/[arkierung mit den Problemstellungen und Ent- wieldungslinien bes~immter Teilgebiete zu konfrontieren: ]N]~T~]SR fiber den Mineral- und Wasser- haushalt; WALLE~FELS und SV~D fiber die Enzymologie; Dv¢~Ax und TITus fiber die experi- mentelle Pharmakologie. Siebert (Mainz) °°

F, V, v. t tahn: Thesigraphie. XI I I , 244 S. mit 526 Abb. Wiesbaden: Franz Steiner 1962. Gzl. 96. DM.

Die Thesigraphie (yon t~gat~ ~ Ordnung, Lagerung) wetter die Kristallisationsformen aus, die sich beim Eintrocknen eines Gemisehes aus einer KupferchloridlSsung und einer biol0giseheu

Buchbespreehungen 143

Fliissigkeit (Serum, Pflanzensaft oder -extrakt) ergeben. Seitdem E. X)FEIFFE~ im Jahre 1930 die ersten Versuehe verSffentlichte und alas Verfahren als ,,Empfindliehe KristMlisationen" be- zeichnete, sind solche Untersuchungen yon einer ganzen Reihe yon Autoren angestellt worden. Verf. des vorliegenden Buches hat nun die Methode in vielen Punkten sehr verfeinert und stan- dardisiert. Auf Grund yon fast 17000 Versuchen ist er, wie er im Vorwort erklart, imstande, auf diese Weise ,,die Ver~nderungen der Nahrungsmittel dutch Diingemittel, radioaktive Strahlen, Zus~tze und/oder ungeeignete Aufbereitungen eindeutig und reproduzierbar festzustellen".

Die Technik der Versuehsanstellung kann hier nicht im einzelnen beschrieben werden. Im Prinzip wird eine KupferehloridlSsung mit der zu untersuchenden Fltissigkeit vermiseht und in einer Klimakammer einer langsamen KristMlisation tiberlassen. Die Anordnung tier Krist/~llehen wird ausgewertet, woftir Verf. eine grtindhche Anleitung gibt. Die vier wichtigsten MerkmMe sind: die Zentrierung, die ttohlformbildung, die Verstrahlung und die Durchstrahlung, wozu noch einige weniger bedeutsame kommen. Aueh die Aufbereitung des UntersuchungsmateriMes wird genau beschrieben. Es handelt sieh im Grunde um eine Zerkleinerung des pflanzliehen MateriMes mit bestimmten Mengen Wasser.

Verf. erlautert seine Ergebnisse. Er unternimmt den Versueh einer PhAnomenologie der Pflan- zen-Thesigramme, d.h. er untersucht, ob bestimmte Pflanzengruppen, Famflien z. B., in sich bezeiehnende Ahnliehkeiten in ihren Thesigrammen aufweisen. AnschlieBend behandelt er die bier haupts/~ehlieh interessierende thesigraphische Qualit/~tsbestimmung yon Lebensmitteln. ]~erticksichtigt wird der Einflu$ des Trocknens, des Koehens, der tIitzesterilisation und der Tief- ktihlung, des ]~ackens und RSstens, des Grtinens yon Gemtisekonserven, tier Behandlung mit Diphenyl, die Auswirkung yon Antisepticis und Insectieiden mad schlieBlieh die Wirkung physi- kMischer Kr/~fte wie der BeschMlung und tier Bestrahlung mit v-Strahlen. Alles das gibt sich in Veranderungen der KristMlisation des Kuloferehlorids zu erkennen, und die Ergebnisse, die repro- duzierbar und statistiseh gesichert sind, finden sich in mehr Ms 500 Aufnahmen yon Thesigrammen dargestellt.

Verf. hut sieher recht, wema er betont, dag das Auswerten derselben eine grofte Erfahrung und Beobachtungsgabe voraussetzt, t~ef. ermangelt dieser und kann sich infolgedessen tiber Einzel- heiten nieht maBgeblich ~uftern. Ftir ihn sieht munches durehaus gleich aus. Es scheinen abet im tibrigen auch Experten nieht immer gleicher Meinung zu sein. So erkl/~rt Verf. (S. 2) yon sechs Blutkristallisationsplatten, deren Autor O. S~r~AWRY sie als ,,weitgehend tibereinstimmend" bezeiehnet, sie seien, Ms Thesigramme betrachtet, so stark voneinander abweichend wie man es sich nur ausdenken kSnne. Nattirlich sind diese Platten nach einer anderen Arbeitsweise Ms der des Verf. erhalten worden, abet da es sich doeh schlieBlich um eine Beurteflung yon Kristalli- sationsformen handelt, so stimmen solehe Unterschiede der Auffassung doch etwas bedenklich.

Erstaunlich ist die groBe Empfindlichkeit des pflanzlichen Materials allein schon gegen rein mechanisehe Einwirkung. Die Iierstellung des Extraktes muB z. B. dutch Reiben auf einer Raffel oder dutch Zerreiben in der l~eibschale mit Quarzsand und Zusatz yon Wasser bei Zimmertemp. erfolgen. Die Verwendung einer schnell laufenden Ktichenmaschine ergib~ vSllig andere Thesi- gramme, was durch Aufnahmen belegt wird, deren Versehiedenheiten so auffMlend sind, dub auch Ref. sie zu erkennen vermag. Noeh mehr: Die Thesigramme d e r m i t einer Ktichenmaschine 4 rain lung zerkleinerten Gemfise stimmen mit jenen des gekoehten Gemtises fiberein, was aus den Bfldern gut zu ersehen ist. Verf. hat festgestellt, dal~ die betreffende Kfiehenmasehine das Material in 4 rain um 5--8 ° C erw~rmt und sehlieBt aus den Thesigrammen, dab nach dieser Be- handlung ,,nieht mehr feinzerkleinerte Frisehware, sondern hitzever~ndertes (partiell gekoehtes) Gemfise bzw. Fruchtsaft vorliegt". Der verbltiffende Befund wird (auf S. 64) mit vollem Ernst und sehr bedeutsam hervorgehoben.

Es erhebt sieh nun die Frage nach den Ursachen, welche diese so mannigfaltig beeinfluBten KristMlisationen eigentlich hervorrufen. Verf. konstatiert dazu schlieht: ,,Eine physikMisch- ehemische Ursache ftir dieses Ph~nomen ist bis jetzt nieht bekannt geworden (S. 12). Er spricht yon einem ,,inneren Arrangement", yon der Bildung eines , immateriellen Netzes" durch den Pflanzenextrakt, , indem nur an bestimmten Stellen ein leerer Platz (oder ein geeigneter Platz) ffir das Kupferehlorid freigelassen wiirde". Es werden ,,Bildekr~fte" verantwortlieh gemaeht. Sie werden defmiert Ms ,,die - - unbekannte - - Wirkursache (causa efficiens), die veranlaBt, daft sich die Kupferchloridmolektile auf der KristMlisationsplatte in charakteristiseher Weise anord- nen, so dab ein Thesigramm entsteht". Verf. legt Mlerdings dem Wort ,,Bildekr/~fte" keinen eso- terischen Un~erton bei, wie er ausdriicklich erkl~rt, sondern meint, es handele sich eben um ,,KrAfte" in den Zusatzsubstanzen, die die Kristall-Aggregate bilden. Er geht darauf auch nicht n~her ein, da er in dem vorliegenden, fibrigens vorztiglieh ausgestatteten Buche nur die praktische Arbeit darstellen wollte. Seine Gedankeng~nge hut er in einer im gleiehen Verlag erschienenen Brosehfire ,,Zur Metaphysik der Naturwissensehaften" dargelegt, in weleher er die Fragen auf wel*ansehaulich-spekulativem Wege 15st: ,,Bei wesentliehen Fragen der Thesigraphie ergaben sieh

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144 Zeitschriftenreferate. - - Die Bes$andtefle der Lebensmi~tel

Aufschlfisse aus scholastischen Werken, besonders denen des hl. Thomas yon Aquin." Die Be- rufung auf das Transzenden$ale ist sicher bequem, da sich bckann~lich mit Worten ein System bereiten l~Bt, nur ist Ref. nicht bereit, solche Erkl/irungen einer Analysenmethode zu akzeptieren. Wenn man den Versuch machen wollte, aus diesen sonderbaren Kupferehloridkristallisationen fiberhaupt einen brauchbaren Kern herauszuschglen, so w/ire doch in ersber Linie eine Aufkl~rung der Ursachen notwendig. Dazu die vierte Dimension zu bemiihen, is$ ggnzlich abwegig. Hier is$ nur mit exakter wissenschaftlicher und sicher sehr miihsamer Arbeit etwas zu erreichen. Erst wenn die Ursachen gekl/~rt sind, aber wirklich erst dann, mag man darangehen, eine Qualit/~tsbeurteilung yon Lebensmittein zu versuchen. H. Thalsr (Braunschweig)

Zeitschrit enreferate Die Bestandteile der Lebensmittel und deren Bestimmung

Mineralstoffe J. T. van Bruggen und J. C. Scott: Mikrobestimmung yon Kohlendioxyd. (Microdetcrmination

of carbon dioxide.) (Portland, Oreg., Dept. o/Biochem., Univ. o/Oregon, Med. School.) Analyt. Biochem. (~.Xr.) 8, 464~471 (1962).

1960 hat I-IoL~r-gE~Sm¢ [Anal. Chim. Acta 28, 13 (1960)] eine ~ikromethode zur Bestimmung yon COs in Gasgemischen verSffentlicht. Verff. wandeln diese Arbeitsweise ab und bestimmen COs in Fliissigkeiten. Probevolumen yon 1--25 ml mit einem CO~-Gehalt -con 0,13--2,55 #tool sind erforderlich. Die geringste noch faBbarc C02-~enge war 0,013 #m/10 ml. Die Xnderung dcr Leitf/ihigkeit client als Mal3 fiir die C02-Konzentration. Apparatur und Methodik werden aus- ffihrlich beschrieben. Vorgegebene CO~-Mengen wcrden zwischen 101 und 104% wiedergefunden. AuBerdem wird die Bestimmung yon ~4CO2 durch geringe Abwandlung der Absorptionsapparatur ermSglicht. Wi~nseh (Freising) °°

G. Tiilg: Beitr~ige zur Ultramikro- und Spurenanalyse organiseher Stoffe. L Die Bestimmung kleinster Mengen schwerfliichtiger Stoffe au~ Grund ihres Fluor-, Schwe[el- oder Phosphorgehaltes. (Mainz, Inst./. anorgan. Chem. u. Kernchem. d. Univ.) Z. analyt. Chem. 194, 20--44 (1963).

Diese umfangreiche VerTffen~liehung befafit sich mit der MSglichkeit, in organischen Sub- stanzmengen unter 10 ~ug den F-, S- und P-Gehalt bei der Elemen~aranalyse zu crfassen. Als AufschluB flit die F- und S-Bestimmung eignet sich die Verbrennung in der Sauerstofffiasche (Papicrtr/iger 0der Pt-Schiffchen), w/~hrend fiir die P-Bes~immung eine nasse Veraschung mit rauchender Salpeters/~ure und Perchlors/iure in offenen Gef~Ben einfacher ist. Die ffir diese Auf- schlfisse entwickelten appara$iven Vorrichtungen sind textlich und in einer Abb. erl/~u~er~. Zur l~-Bestimmung nach dem AufschluB wird die ~essung der Zr-Eriochromcyanin-Farblackaus- bleiehung im Bereich yon 0--2,5 #g F - bei 540 mtt in 500 mm-Quarzcuvetten benutzt. Die Standardabweichung der Methodc betr~gt ffir 1 #g F - im Temperaturbcreich 22 ° d~ 1 ° C -4- 0,007 #g. Als zweites Verfahren kann die Ausbleichung yon Zr-Morinat in salzsaurer alkoholischer L5sung benutzt werden. Der ausgebleich~e Farbkomplex l~Bt sich mit ~ethylisobutylketon aus- sehiitteln. Der Ext rak t wird in einer 20 mm-Cuvette bei 415 m/~ im Bereich yon 0--1 #g F - ge- messen. Bei 21 ° d: 0,5 ° C ergab sieh eine relative Standardabwcichung yon 1,1%. Zur Schwe/el- bestimmung wird der ulkalische AufschluB mit H202 zu Sulfat oxydier~. Dann erfolg6 mi$ t t J und I-IaPO~ eine Reduktion zu H2S, das in Natronlaugc absorbiert und darm im abgeschlossenen System unter AusschluB yon Sauerstoff mit einer CadmiumlSsung bei Gegenwart yon Dithizon als Indicator titrier~ wird. Die Schwe4~elbes~immm~g verlangt einen gewissen appara~iven Auf- wand. Einzelheiten mit einer Abb. der Apparatur werden ausfiihrlich gesehildert. Die Phosphor- mengen zwischen 0,05 und 1 #g werden nach dem !Vfolybd/inblauverfahren bes~imm~. Der 1Vfolyb- d~nblaukomplex kann mi~ )/[ethylisobutylke~on ausgeschiittelt werden. Die 1Vfessung effolg~ bei 780 m# in 1- oder 2 cm-Cuvet~en. Zur Verhinderung einer Ausbleichung des Farbkomplexes mfissen die Proben im Dunkeln stehen. Die Standardabweichung ergab sich zu :~ 0,005 #g. AbschlieBend werden die Methoden und ihre Anwendung an Hand verschicdener Un~ersuchungs- materialien in ihrer Genauigkeit und in ihren Grcnzen Sabellarisch belegt.

K.-E. Quentin (~iinchen)

R. J. Italh Die spektrophotometrisehe Bestimmung yon Submikromengen an Fluorid in bio- logischem Material. (The spectrophotometrie determlna~ion o~ submicrogram amounts of fluorine

* EinschlieBlich Referate yon Arbeiten in Fortschrittsberichten, Sammelwzrken u. dgl.