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Frauen geben Technik Frauen geben Technik neue Impulse e.V. neue Impulse e.V. Bolognaprozess in Ingenieur- und Naturwissenschaften Jahrhundertchance für Gender im Mainstream? 17. Dezember 2004, aktualisiert Barbara Schwarze, Geschäftsführerin Kompetenzzentrum Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie www.kompetenzz.de Frauen geben Technik neue Impulse e.V. www.frauen-technik-impulse.de

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Frauen geben Technik Frauen geben Technik neue Impulse e.V.neue Impulse e.V.

Bolognaprozess in Ingenieur- und Naturwissenschaften

Jahrhundertchance für Gender im Mainstream?17. Dezember 2004, aktualisiert

Barbara Schwarze, Geschäftsführerin

Kompetenzzentrum Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie

www.kompetenzz.de

Frauen geben Technik neue Impulse e.V.www.frauen-technik-impulse.de

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Noch ermutigende Tendenzen bei den Absolventinnenin Ingenieurwissenschaften in Deutschland gesamt

2003 | Frauen geben Technik neue Impulse e.V.Quelle: Statistisches Bundesamt 2004

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Ermutigende Tendenzen bei den Absolventinnenin Naturwissenschaften in Deutschland gesamt

2003 | Frauen geben Technik neue Impulse e.V.Quelle: Statistisches Bundesamt 2004

Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften, Studienjahre 1975 - 2003Absolventinnen und Absolventen

-

5 000

10 000

15 000

20 000

25 000

30 000

35 000

40 000

Jahr

An

zah

l

FrauenMänner

Gesamt

Früheres Bundesgebiet Deutschland

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Entwicklung der Studienanfängerinnen und – anfänger im 1. FS 2004In ausgewählten Fächern – Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr

2003 | Frauen geben Technik neue Impulse e.V.Quelle: Statistisches Bundesamt 2004

Entwicklung der Studienanfängerinnen und Studienanfänger im 1. FS 2004 (vorläufige Zahlen) in den Studienbereichen Informatik, Maschinenbau/verfahrenstechnik, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen

(Veränderungen zum Vorjahr 2003 in Prozent)

-7,9%

-22,7%

-12,2%

-13,7%

-12,9%

-4,2%

-14,6%

-12,2%

-25,0% -20,0% -15,0% -10,0% -5,0% 0,0% 5,0% 10,0%

Frauen

MännerInformatik

Maschinenbau/ Verfahrenstechnik

Elektrotechnik

Bauingenieurwesen

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Wenn Frauen den Standort Deutschland stärken sollen, ist weitaus mehr an Engagement für den Nachwuchs erforderlich!Quelle: Statistisches Bundesamt 2003: Hochschulpersonal 2003,

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Stifterverband für die Deutsche WissenschaftBachelorkarrieren unter der Lupe, 12.10.04 Berlin

2003 | Frauen geben Technik neue Impulse e.V.Quelle: IDW 15.10.04

Norbert Bensel: Personalvorstand Deutsche Bahn AG

Die grundsätzliche Akzeptanz für die neuen Abschlüsse ist in den Unternehmen vorhanden.

Für den erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt erwarten die Arbeitgeber neben der fachlichen Kompetenz ein hohes Maß an methodischen, sozialen und unternehmerischen Kompetenzen.

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Aktuelle Trends aus der Wirtschaft…..BACHELOR WELCOME!Stifterverband für die Deutsche Wirtschaft 2004

Erklärung führender deutscher Unternehmen zur Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse in Deutschland

Seit langer Zeit fordern die Unternehmen in Deutschland eine Reform der Hochschulausbildung mit mehr Praxisnähe, kürzeren Studienzeiten, größeren internationalen Anteilen und einer besseren internationalen Vergleichbarkeit. ...Die Umstellung auf die Abschlüsse Bachelor und Master bietet die Chance, dies umfassend zu erreichen, ohne den Anspruch auf hohe fachliche Qualität aufzugeben. Wir unterstützen daher die konsequente Umstellung auf die neuen Abschlüsse. ....Es ist uns bewusst, dass der Erfolg der neuen Studienstruktur nicht nur von der Qualität der Angebote, sondern auch von unseren Nachfrageent-entscheidungen abhängt. ...Unsere Zusagen: Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, um die durch den Bologna-Prozess unumkehrbare Strukturreform auch seitens der Wirtschaft zum Erfolg zu bringen. [auch unter Genderaspekten?]

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Bachelor Welcome!Erklärung führender deutscher Unternehmen zur Umstellung auf

Bachelor- und Master-Abschlüsse in Deutschland

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Studienanfängerinnen und –anfänger nach angestrebtem Abschluss 2003 Math.Nat.

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Fächergruppe Mathematik, Naturw issenschaften 2003: Studienanfängerinnen und Studienanfänger im 1. FS nach angestrebtem Abschluß

53%

14%

13%

11%

5%2% 2%

Diplom (U)

Fachhochschulabschluß

Lehramt

Bachelorabschluß

Promotionen

Masterabschluß

Sonstiger Abschluß

Gesamt: 98.226 Frauen: 37.206 Männer: 61.020

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Studienanfängerinnen und –anfänger nach angestrebtem Abschluss 2003 Ing. wiss.

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Fächergruppe Ingenieurwissenschaften 2003: Studienanfängerinnen und Studienanfänger im 1. FS nach angestrebtem Abschluß

52%

31%

7% 5%1% 4%

Fachhochschulabschluß

Diplom (U)

Bachelorabschluß

Masterabschluß

Promotionen

Sonstiger Abschluß

Gesamt: 87.542 Frauen: 18.972 Männer: 68.570

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Frauen im Aufwind bei Bologna?

Bereits bei der Akkreditierung liegt ein wichtiger „Hebel“ zur Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit*:

Im Rahmen des Projekts wurde herausgefunden, dass die „Frauenfreundlichkeit“ eines Studiengangs vor allem dann gegeben ist, wenn er die Kriterien:

Interdisziplinarität, Berufsbezug, ökologische Kompetenz, interkulturelle Aspekte und die Betonung der Sprach-kompetenz berücksichtigt.* Quelle: Sabine Hering/Elke Kruse

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StudienanfängerInnen im Maschinenbau nach FächernStudienbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik 2003:

Studienanfängerinnen im 1. FS nach Studienfächern

34%

9%

9%9%

5%

6%

2%

6%

2%2%

2%2%

7%

2% 3% Maschinenbau/-w esen

Verfahrenstechnik

Umw elttechnik (einschl. Recycling)

Chemie-Ingenieurw esen/Chemietechnik

Werkstoffw issenschaften

Gesundheitstechnik

Fertigungs-/Produktionstechnik

Druck- und Reproduktionstechnik

Versorgungstechnik

Physikalische Technik

Feinw erktechnik

Energietechnik (ohne Elektrotechnik)

Textil- und Bekleidungstechnik/-gew erbe

Kunststofftechnik

Sonstige

Frauen: 6.898

Studienbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik 2003: Studienanfänger im 1. FS nach Studienfächern

64%

5%

5%

3%

3%

2%

3%

2%

3%3%

2%2% 2%1% Maschinenbau/-w esen

Verfahrenstechnik

Umw elttechnik (einschl. Recycling)

Chemie-Ingenieurw esen/Chemietechnik

Werkstoffw issenschaften

Gesundheitstechnik

Fertigungs-/Produktionstechnik

Druck- und Reproduktionstechnik

Versorgungstechnik

Physikalische Technik

Feinw erktechnik

Energietechnik (ohne Elektrotechnik)

Textil- und Bekleidungstechnik/-gew erbe

Kunststofftechnik

Sonstige

Männer: 29.813

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StudienanfängerInnen im Informatik nach Fächern

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Überfachliche Kompetenzen – Was wollen ArbeitgeberInnen?IW-trends des Instituts der Deutschen Wirtschaft 3/2004

In den vergangenen drei Jahrzehnten haben die überfachlichen Kompetenzen an Bedeutung gewonnen. Die Berufsforschung hat festgestellt,

dass die zunehmende Komplexität der beruflichen Tätigkeiten Fähigkeiten erfordert, die nicht an konkrete Tätigkeiten gebunden sind.

Diese überfachlichen Kompetenzen liegen sowohl im Bereich der methodisch-analytischen als auch der sozial-kommunikativen Fähigkeiten.

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Überfachliche Kompetenzen – Was wollen ArbeitgeberInnen (2)?IW-trends des Instituts der Deutschen Wirtschaft 3/2004

Für die hier befragten Unternehmen sind Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie Lernfähigkeit die wichtigsten überfachlichen Qualifikationen für Bachelor- und Masterabsolventen.

Eine optimale Nutzung der informationstechnischen Infrastruktur erfordert ein hohes Maß an organisatorischer Flexibilität und damit ein hohes Maß an Kooperation und Absprache.

Einen weiteren Bedeutungszuwachs gewinnen kommunikative Fähigkeiten durch die organisatorische Integration der Kunden in die Wertschöpfungskette der Unternehmen.

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Kompetenzen von Hochschulabsolventinnen und –absolventen,berufliche Anforderungen und die Folgerungen für die Studienreform

HIS KIA 6/2004

Ingenieurinnen und Ingenieure heben sich von anderen Befragten durch ein sehr hohes Kompetenzdefizit im Bereich der Fremdsprachen ab (60 % Defizite);

auch sind die Defizite bei den EDV- und Rechtskenntnissen vergleichsweise stark ausgeprägt.

Von fehlenden Fremdsprachenkenntnissen ebenfalls relativ häufig berichten Informatikerinnen und Informatiker (53 %)

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Bolognaprozess: Chancen für mehr Gender im Mainstream?

• Zielvereinbarungen, leistungsorientierte Mittelvergabe

• Leitbilder, Profilbildung, Strukturentwicklung

• nationale und internationale Attraktivität

Alle diese für viele Lehrende noch neuen Signalwörter bringen Chancen für eine Erneuerung von Lehre und Studium in den technischen und naturwissenschaft-lichen Fachbereichen.

Sie bringen Chancen für eine Implementierung von Genderaspekten in die Steuerungsverfahren, Zielvereinbarungen, neu zu entwicklenden Module, Lehr- und Lernmöglichkeiten.

Sie sind derzeit auch....... eine Überforderung für die einzelnen Lehrenden, insbesondere bei der Aufgabe der Implementierung von Genderaspekten in alle oben genannten Felder der Hochschule.

Sie sind insbesondere...... eine Überforderung für viele Gleichstellungs-beauftragte und lehrende Frauen in ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fachbereichen.

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Gender Mainstreaming in der Studienreform: Eine Überforderung für die Frauen (und Männer) vor Ort?Warum? Dies zeigt ein praktisches Beispiel von Prof. Dr.- Ing. Burghilde Wieneke, Vizepräsidentin der TFH Berlin

Gender Mainstreaming in den Studiengängen – Eine Check-Liste

•Werden Frauen und Männer von diesem Studiengang gleichermaßen angesprochen?•Ist die Öffentlichkeitsarbeit für diesen Studiengang gleichermaßen auf Frauen und auf Männer ausgerichtet?•In Studiengängen mit geringem Frauenanteil: Gibt es spezielle Informationsmaterialien und Akquise-Kanäle für Frauen? •Sind Gender-Erfahrungen aus vergleichbaren Studiengängen eingeflossen?•Werden unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen von Frauen und Männern berücksichtigt?•Sind die Eignungsprüfungen fair gegenüber Frauen und Männern?•Haben Frauen und Männer gleiche Zugangschancen für ein ggfs. erforderliches Vorpraktikum?•In Studiengängen mit geringem Frauenanteil: Gibt es begleitende Maßnahmen zur Vernetzung der

Studentinnen?•Ist sichergestellt, dass in diesem Studiengang Professorinnen und weibliche Lehrbeauftragte unterrichten?•Werden Frauen und Männer gleichermaßen bei der Job-Suche (Studiumsfinanzierung) in studiengangsrelevanten Berufsfeldern unterstützt?•Werden Frauen und Männer bei der geschlechtssensiblen Laufbahnplanung und beim Erwerb von Zusatz-Qualifikationen unterstützt?•Gibt es Unterschiede in den Arbeitsmarktchancen zwischen Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs?•Werden beim Master-Studiengang Abschreckungseffekte bei der Formulierung von Voraus- setzungen und Vorkenntnissen vermieden?•Werden bei den Voraussetzungen für den Master-Studiengang unterschiedliche Berufsbio- graphien von Frauen und Männern berücksichtigt?

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Gender Mainstreaming - das Werkzeug für die Umsetzung von Chancengleichheit?Heike Kahlert und Delia Schindler (2003): Mit Hochschulreform Chancengleichheit herstellen? Gender Mainstreaming zwischen Ökonomisierung und Demokratisierung, S.58

• Gender Maínstreaming (GM) greift zu kurz, wenn es nur den Aspekt der Beteiligung von Frauen und Männern aufgreift: Der Genderbegriff erfasst auch die soziale, historische, und kulturelle Herstellung und Zuschreibung von Geschlecht. Diese kann in zahlreiche Module der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge integriert werden.

• GM fokussiert auf Geschlechterdifferenz und thematisiert den Umgang mit anderen Differenzen nur wenig. Durch den ausschließlichen Geschlechter- bezug wird ein erheblicher Teil von Lehrenden nicht oder nur randständig angesprochen. Die Einbeziehung auch anderer Dimensionen (wie Alter, ethnische Zuge- hörigkeit, soziale Herkunft,..) kann zu einer breiteren Einbindung des Mainstreams der reformengagierten Lehrenden führen.

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GM in der Hochschul- und Studienreform – Verteilung der „Lasten“

Wer hat was zu tun?• Bundesebene: Zielvereinbarungen unter Genderaspekten zusammen- stellen und Muster-Zielvereinbarungen erarbeiten - z.B. zur Studienberatung von Studieninteressentinnen - z.B. zu den Aufgaben der Career-Centers - z.B. zu den Möglichkeiten von Kinderbetreuung - z.B. zur Weiterbildung der Hochschulangehörigen - z.B. zu qualitativen und quantitativen Genderzielen (hochschulübergreifend) - z.B. zu Zuständigkeiten (Personen, Gremien) und Berichtspflichten.• Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften: Erwartungen konkretisieren, neue Abschlüsse durch Einstellungsverhalten honorieren und etablieren. • Hochschulleitungen: Genderziele in die Zielvereinbarungen einbringen; Anreizsysteme für die Entwicklung von Genderaspekten in der Entwicklung neuer Studiengänge schaffen, um die “Bottom-up”-Entwicklung voranzu- treiben, also die Entwicklung aus den Fachbereichen heraus. Weiterbildung und Austausch auf Länderebene ermöglichen. • Fachbereiche: Fachbereichseigene Gender-Zielvereinbarungen entwickeln, Monitoringverfahren vereinbaren, gesellschaftliche Gruppen einbeziehen, Modulentwicklung professionalisieren (Expertinnen einbeziehen). • Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte: Wissensprozesse organisieren, z.B. über Zusammenstellung von best-practice-Modellen, Austauschforen, Weiterbildungsangebote.

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Analyse auch bei Hochschulen selbst erforderlich:Ranking in den klassischen Diplomfächern nach Studienanfängerinnen:Benchmarking und Wettbewerb erforderlich! [Beispieljahr 2001]

Quelle: Statistisches Bundesamt 2003, www.ranking-kompetenzz.de

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Analyse auch bei Hochschulen selbst erforderlich:Studierendensekretariate und Prüfungsämter unter Genderaspekten einbinden

Motivieren Sie die Hochschulleitungen, ein regelmäßiges halb-jährliches oder jährliches Benchmarking des Studierenden-sekretariats unter Genderaspekten einzuholen bzw. dies zur regelmäßigen Berichtspflicht zu machen

• wer schreibt sich für welche Studiengänge mit welchen Studienvoraussetzungen ein (m/w), • wer bricht ab bzw. wechselt den Studiengang/das jeweilige Fach (m/w).

Gleiches gilt für die Prüfungsämter/das Prüfungsamt.

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Konkrete Maßnahmen ergreifen (www.ranking-kompetenzz.de)Support the Best – Anreize durch Wirtschaft und Politik setzen

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Frauen

Männer

36.395

20.955

4.414

3.184

979

9.058

5.972

1.322 1.054293

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

40.000

An

zah

lFächergruppe Ingenieurwissenschaften 2003: Studienanfängerinnen und

Studienanfänger im 1. FS nach angestrebtem Abschluß (in Klammern proz. Anteil der Frauen)

Frauen

Männer

(19,9%)

(22,2%)

(23,0%)

(24,9%)

(23,0%)

Quelle: Statistisches Budnesamt 2004 und eigene Berechnungen

Signal: Bachelor/Master kommt bei den Studentinnen an

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Erste Umfragen (Universität Kassel*) zeigen, dass mit einem erheblichen Rückgang der Studienabbruchquote in Bachelor- und Masterstudiengängen gerechnet wird.

41 % der 569 befragten Fachbereichsleitungen an 161 Hochschulen sind sich sicher, dass der Verbleib der StudienanfängerInnen im gewählten Studienfach erheblich höher ist.

Als Ursachen für die erfreuliche Entwicklung werden hauptsächlich ein erhöhter Umfang der Betreuungsmaß-nahmen, der modulare Aufbau des Studiums, eine besser planbare Studiendauer und vor allem die internationale

Vergleichbarkeit des Studienganges genannt.

* Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung Universität Kassel (Hrsg.) (2003): Stefanie Schwarz-Hahn, Maike Rehburg: Bachelor und Master in Deutschland. Empirische Befunde zur Studienstrukturreform.

Modern = gut?

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2003 | Frauen geben Technik neue Impulse e.V.

To dos Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen:

1. Bachelor- und Masterabschlüsse müssen chancengleichen Berufserfolg ermöglichen. Hochschulen müssen ein Monitoring des Erfolgs ihrer Absolventinnen und Absolventen durchführen.

2. Leistung soll sich lohnen?Zukunftsvisionen und Vorbilder für junge Frauen müssen geschaffen und bekannt gemacht werden, damit diese wissen, warum und wofür es sich lohnt, Forscherin, Ingenieurin, Naturwissenschaftlerin zu werden.

3. Arbeitgeberverbände, Unternehmen und Gewerkschaften, Forschungseinrichtungen und Hochschulen sind hier in der Verantwortung zu zeigen, warum sich Leistung für diese neue Generation lohnen soll.

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To dos Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen:

3. Unternehmen und ihre Verbände in Deutschland müssen die internen Veränderungen zu einer vielfältigen (diversen) Unternehmenskultur sichtbarer machen und die „Schlagzahl“ der Veränderung erhöhen. Sonst bleiben die „neuen“ Nach-wuchsgruppen aus.

Mehr an positivem Wettbewerb schaffen, diese Prozesse durch öffentliche Auftragsvergabe (und die Schaffung entsprechender Richtlinienvorgaben dazu) und Aufnahme in die berichts-relevanten Unternehmensfacts (Börsen) unterstützen.

4. Gleiches gilt für Hochschulen und Forschungseinrichtungen: Die Offenheit für eine vielfältige Kultur unter Lehrenden und Studierenden muss im Binnenverhältnis in den Gremien und auch im Außenauftritt sichtbar werden.