FRAKTION tJ' SOIOIE GRONl:N. RATHAUSPl.ATZ 2,90403 ... · ovoj äkolskoj godini pokrenuti akclju za...
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FRAKTION tJ' SOIOIE GRONl:N. RATHAUSPl.ATZ 2,90403 NORNBERG BÜNDNIS gO/DIE GRÜNEN Stadtratsfraktion Nürnberg
Rathausplatz 2 90403 Nürnberg
,Tel: (0911) 231-5091 Fax: (0911) 231-2930 [email protected]'g.de
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Nürnberg, 9.12.2011
Antrag für den Schulausschuss: Vielfältige Lebensentwürfe - Homosexualität und Transgender an Schulen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
laut einer Münchner Studie der Koordinierungsstelle Gleichgeschlechtliche Lebensweisen aus dem Jahr 2010. in der etwa 800 Fachkräfte der Kinderw und Jugendarbeit befragt wurden, attestierten über 90 % der Befragten den Schulen und Jugendtreffs ein unfreundliches soziales Klima für lesbische und schwule Jugendliche. Dieser Wert dürfte in etwa auch auf Nümberg Übertragbar sein.
Ein Schüler des Labenwolf-Gymnasiums beschäftigte sich in seiner Facharbeit mit dem
Thema "Das Bild von Homosexuellen am Labenwolf':Gymnasium" und führte eine Umfrage mit 25 Schi.ilerlnnen durch. Bei der Auswertung betitelte der Schüler die Situation an seiner Schule als "Scheinakzeptanz" von Homosexuellen. Er vermutet, dass dies "zu einer Unsichtbarkeit der Homosexualität führen könnte und es somit homosexuellen Jugendlichen noch schwerer fallen könnte sich zu outen".
Diese beiden Beispiele verdeutlichen, dass Schulen derzeit nicht dazu beitragen, vielfältige Lebensentwürfe wertzuschätzen, ein diskriminierungsfreies Klima umzusetzen und besonders homosexuellen und transgender Jugendlichen ausreichende Unterstützung und Anerkennung während der Phase der Identitätsfindung zu geben.
, In einem von der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen durchgeführten Fachgespräch zeigte sich zudem, dass die wenigsten Lehrkräfte die vielfältigen Lebensentwürfe in den Unterricht einbinden, damit sichtbar machen und so Normalität herstellen. Auch ein Blick in die Schulbücher und Lehrrnaterialien offenbart, dass die klassische Familienkonstellation die Norm ist: Lebensrealitäten von homosexuellen oder transgender Personen werden nicht abgebildet - und somit tabuisiert. Heteronormativität wird damit verstärkt. Dies wird den Anspruchen einer Schule, die begleiten, unterstützen und integrativ arbeiten soll, nicht gerecht. Denn rein statistisch gesehen gibt es in jeder Schulklasse ein lesbisches Mädchen ynd einen schwulen Jungen.
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Wir möchten an Nürnberger Schulen eine Atmosphäre der Akzeptanz und Wertschätzung erreichen. Um dies zu erzielen, sind Veränderungen nötig. Dabei sollten Lehrkräfte. aber auch Schüler_innen und Eltern einbezogen werden.
Homosexualität und Transgender sollte thematisiert werden_ ohne es zu problematisieren. Es ist ein Lebensentwurf, der keinesfalls auf Sexualität begrenzt werden kann und darf. Die Lebensrealität muss kontinuierlich aufgegriffen werden, eine Sensibilisierung dafür sollte bereits im frühen Kindesalter stattfinden. Akzeptanz ist nicht durch Tabuisierung erreichbar.
Wir setzen uns nachdrücklich dafür ein, den notwendigen Mentalitätswandel bei den Schu/leitungen. den Lehrkräften, den Schüler_innen und bei den Eltern herbeizufOhren und stellen folgenden Antrag im Schulausschuss:
1. Das SPI und die Schulverwaltung erstellen in einem ersten Schritt ein Konzept zum Thema "Vielfältige Lebensentwürfe • Homosexualität und Transgender an Schule.n" zum Abbau von Diskriminierung homosexueller und transgender Jugendlicher. Schulleitungen, Vertreter_innen der Lehrkräfte. der Eltern und der Schüler_innen werden dabei einbezogen. Folgende Ziele sollen dabei verfolgt werden:
a. Erhöhung der Kompetenz der Lehrkräfte und JugendsozialarbeiterJnnen in Bezug auf vielfältige Lebensentwürfe und sexuelle Identität
b. Sichtbares Aufgreifen des Themas an der Schule durch
Information zu Gruppen, Vereinen und Beratungsstellen
Sichtbarmachen von vielfältigen Lebensentwürfen im Schulleben
c. Einbeziehung der Eltern
2. Das Pädagogische Institut bietet Fortbildungen zum Thema vielfältige
Lebensentwürfe an.
3. Die VelWaltung prüft, in wie weit der Eltembrief nach Münchner Vorbild, versandt vom Schul- und Kultusreferat, auch in Nümberg umgesetzt werden kann (siehe Anhang).
M!t fr;el.mdlichen Grüßen {\ f I . .,/itt (;;:'1
Elke Leo l
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Stadträtin
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GESAMT SEITEN 02
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Vl~ GRüNEN STADTRAT 5.02/05
Landeshauptstadt MOnchen SchiJl· und Kultusreferat
Elisabeth Weiß~So"ner
Stadts~hulrätin
Oktober 2005
Verbesserung der Situation homosexueller Jugendlicher an dan Münchner Schulen
Mitteilung Nr. 196 nach Schulverteiler If b, II d, IV ~, V, VI und VII b,
An die Eltern der SchOlerinnen und Schaler der 9. Klassen
Sehr geehrte Eltern,
fOnf bis zehn Prozent der Menschen sind homosexuell. Aber: Sie erfahren im täglichen Leben immer noch häufig Ablehnung urid Ausgrenzung. Nicht selten sogar Verachtung und Gewalt. Das Coming Out - dels Bekenntnis zur eigenen Homosexualität - ist daher immer noch problematiSCh. Gerade in der Schule..
Laut einer Berliner, Studie besteht fOr homosexuelle Jugendliche ein vierfach erhöhtes Selbstmordrisiko. Ähnlich geht es den Jugendlichen, die .im falschen Körper leben": den Transsexuellen oder besser Transgender. Dies ist ein nicht hinnehmbarer Zustand. Deshalb Wird in diesem Schuijahr von der Landeshauptstadt MUnchen eine Aktion zur Verbesserung der Lebenssituation homosexueller und transgender Jugendlicher an den Münchner Schulen durchgefOhrt. Ziel ist vor allem die Stärkung des Selbstbewusstseins der betroffenen Jugendlichen. Es geht aber auch darum. die Akzeptanz im persönlichen Umfeld zu erhöhen.
Oen Schulen werden Plakate zur VerfOgung gestellt mit Hinweisen auf AnlaufsteIlen, die Hilfe und UnterstOtzung bieten. Das Thema Soll auch im Unterricht behandelt werden. Lesben, Schwule und Transgender können dann zum Gespräch in die Schulen eingeladen werden.
Ich bitte Sie als Eltern um Offenheit und Verständnis. Sollten Sie oder Ihr Kind Unterstützung benötigen, helfen Ihnen die umseitig aufgefOhrten AnlaufsteIlen gerne.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Weiß-Söllner Stadtschulrätin .
Neuhauser Str, 39 80331 Moneh$n
•••
U!t u~UNtN ~IHUI~HI 5.03/05
. ,
;;;;iJ[iB"eratu:ngSstelle für schwule Männer
Angebot: Einzelberatung, Paarberatung. Gruppen, Therapieberatung und -vermittlung, Beratung und Betreuung von Gewaltopfern. Beratung .für Fmunde' und Angehörige
Tagesberatu ng
Pestalozzistraße 6 80469 München nach Terminvereinbarung Telefon: (089) 26025070 E-Mail: [email protected] www.subonline.org
Abendberatung
Müllerstraße 43 80469 München Montag - Freitag, 19.00 - 22.00 Uhr Telefon: (089) 19446 E-Mail; 19446@subonlint::l.org
Angebot: Einzelberatung, Paarberatung, Coming-Out-Gruppen, Beratung für Eltern und Angehörige, Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsprogramm
LeTRa, Lesbenberatungsstelle
Angsrtorstraße 3 80469 München Telefon/Fax: (089) 7254272 Tel.-Zeit: MD, Mi 14,30, Di 10.30 - 13.00 Uhr Beratungstermin nach Vereinbarung
E·Mail: [email protected] www.letra.de
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Vlc u~UN~N ~IHUTRAT 5.04/05
Angebot: Stammtisch für transsexuelle Männer Telefon: 0179 - 2893275 wvvw.transmann,de E-Mail: [email protected]
Transsexuelle Menschen (Tmnsgender) sind Menschen. die die innere Gewissheit haben, dem jeweils anderen Geschlecht anzugehören. Es gibt Frauen. die sich als Männer fühlen und Männer, die sich als Frauen fühlen. Dies ist keine Frage der Sexualität sondern des angeborenen Geschlechts,
Angebot: Selbsthilfe fOr transsexuelle Menschen Telefon: (089) 89197982 www.vivats.de E-Mail: [email protected]
Bundesverband der Eltern, Freunde und
~h Angehörigen von Homosexl,Jellen e.V. Anton-Freyt:ag-Straße 43, 30823 Garbsen www.befah.de ' E·Mail: [email protected]
LSVO Bayern Der LSVD ist die bundesweit größte clo SUB e.Y. Organisation von Schwulen und Lesben. Müllerstraße 43 Als Bürgerrechts-. Selbsthilfe- und 80469 München Solidarverband bietet der LSVD Beratung www.lsvd.de und Unterstützung und leistet politische www.bayern.lsvd.de Lobbyarbeit.
Landeshauptstadt München Direktorium
Angertorstraß,e 7 (Eingang Müllerstraßel 80469 München
Koordinierungsstelle Telefon: (089)23000942,23000957 für gleichgeschlechtliche Fax: (089)23001982 Lebensweisen E-Mail: [email protected]
Ul~ u~uN~N STADTRAT 5.05/05
Münih' te Okula Giden Homoseksüel Oe",;lerin Durumunun Düzeltilmesi .
SaYln anne va babalar. homoseksüellerin insanlar arasmdaki oram, yOzde bei ile on araslnda. Ancak gündelik hayaUa alk $Ik kendileri ile sosyal i1illkiler kesniyor ve dl§lanlyoriar. Olduk~a sik 3!ia?jllanlyor ve ~lddete maruz kahyorlar. Coming out "'$imdiye kadar gizlediöi eicinselliS)ini yaktnlanna ve yevresine acrklama- hala pak I<olay bir ~y degit. özellikle okul ~vresinde.
Berli"' de yaptlan bir ara$tlrmaya göre homoseksDel genQlerde intihar riski dört kat daha fazla. Aynl durum 'yanh$ bedende yaiayan' genl;ler i9in de sözkonusu: TranssaksOel daha dogrusu transgender gen'tler (yani beeten cinsiyeti ile sosyal oinsiyeti farkll olan kiliiler). Bu durum harekete geymeyi gerektiriyor. Bu nedenle Münih Belediyesi bu egitim Ylhnda. Münih' te okula giden homoseksüel va transgender gen(:lerin durumunu dü,eltrnek Il;in etkinlikler dOzenleyecek. Burada amac hedef gruba dahil gen~lerin kendine güvenlerinin arttlrtlmasl. Aym zamanda da gencin sosyal c;evresinin tepkisinin azaltllmasl.
Okullara bu konuda yarchm ve destek veren kUnJluljlarln Iistesini il;eren afifjler dagrtllacak. ~ Bu kanu derste de i~lenecek. Ellcinsel Vii! transgender olan 1<i§i1er konwimak ir;in okula davet edilebUjrler.
Silden arme ve baba olarak i9tenlikle davranmamZl ve anlaYI:;i göstertnenili rica adiyorum. Eger sizin ...eya cocugunuzun deste~e ihtiyoolnl% varsa. arka sayfadaki kurului1ar yardima hazlrdlrlar.
Candan selamlanmlzla
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PoboljAanje situaclJe homoseksualne omladine ..i minhenskim ~kolama
Poätovani roditelji!
Pet da deset procenata svetskog stanovnistva su homoseksualci. I pored toga, oni joi·uvek u $vakodnevnom Zivotu dozivljavaju odbojnost, izolaeiju a öesto prezir i nasilje. Coming Outizjasnjavanje sopslvenog homoseksualiteta· je radi taga, a pogotovo U skoli, jos uvek pl'oblematlcno.
Prema jednoj stl,ldiji spro"edenoj u Bertinu, rizik samoubistsva kod homoseksualne omladlne je cetvorostruko uvee:an. Slieno je i sa mladima koji zive u .pogreäflom telu": lransseksualci iIi balje receno transd2enderi (Transgender). Takvo stanje je ne podnolöljivo i grad Minhen te u ovoj äkolskoj godini pokrenuti akclju za plJboljianje fivotne situacije homoseksuatne i transd2ender omladine u minhenskim skolama. Cilj je pre svega jaeanje samopouzdanja (svesti 0 svojoj vrednosti) kod tih mladih Ijudi i povecanje prihvatljillosti njihovog homoseksualiteta u IiCnom okruzenju.
.U skolama ce biti okaceni plakati sa adresama mesta koja nude pomoc. OVu temu treba takode obradiU i U okvirn nastave. Tada na ra%9ovore u skolama 01091,1 biti pozvani lezbejke, gej moSkarci i transdzenderi.
Vas kao roditelja molim za otvorenO$t i razumevanje. Ukoliko bi Vama ili Vasem detetu zatrebala pornoc rade Ce Vam je prutiti mestanavedena na polel1lni.
Srdaean po~rav
GESAMT SEITEN 05
TOP:
I. Anmeldung
Schulausschuss
Sitzungsdatum 19.04.2013
öffentlich
Betreff: Vielfältige Lebensentwürfe - Homosexualität und Transgender an Schulen - Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis 90 Die Grünen vom 09.12.2011 -
Anlagen: - Sachverhalt - Elternbrief des Schulreferats der Stadt München
Bisherige Beratungsfolge:
Gremium Sitzungsdatum Bericht Abstimmungsergebnis
angenommen abgelehnt vertagt/verwiesen
Sachverhalt (kurz): Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit möglicher Lebensentwürfe altersangemessen und diskriminierungsfrei an den Schulen zu thematisieren, fällt in die fachliche und pädagogische Verantwortung der Lehrkräfte der entsprechenden Schularten. Die pädagogische Arbeit wird bei Bedarf unterstützt durch weitere schulische und außerschulische Beratungsangebote für Schülerinnen und Schüler sowie durch Gesprächs- und Fortbildungsangebote des Instituts für Pädagogik und Schulpsychologie, die sich insbesondere an Lehrkräfte und Eltern richten.
Beschluss-/Gutachtenvorschlag: entfällt, da Bericht
1a. Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Noch offen, weil
Ja
Kosten:
noch nicht bezifferbar
Gesamtkosten € Folgekosten pro Jahr davon pro Jahr X
davon investiv € begrenzter Zeitraum Sachkosten €
davon konsumtiv € dauerhaft Personalkosten €
NürnbergNürnberg
001 08.2010
1b. Haushaltsmittel/Verpflichtungsermächtigungen sind bereitgestellt:
Nein Abstimmung mit Stk (siehe Punkt 4) erforderlich
Ja Betrag: € Profitcenter/Investitionsauftrag:
2a. Auswirkungen auf den Stellenplan:
Nein
Ja im Umfang von Vollkraftstellen (weiter bei 2b)
2b. Deckung vorhanden:
Nein Abstimmung mit OrgA (siehe Punkt 4) erforderlich
Ja Stellen-Nr.
3.a Prüfung der Genderrelevanz durchgeführt:
Nein
Ja
3.b Geschlechterrelevante Auswirkungen:
Nein
Ja siehe Anlagen
4. Abstimmung ist erfolgt mit:
Ref. I / OrgA
Deckungsvorschlag akzeptiert
keine Stellendeckung vorhanden
Einbringung in das Stellenschaffungsverfahren
Ref. II / Stk
Deckungsvorschlag akzeptiert
keine Haushaltsmittel vorhanden
Ein Finanzierungsvorschlag ist noch zu erarbeiten
RA (verpflichtend bei Satzungen und Verordnungen)
II. Herrn OBM III. 3. BM Nürnberg, 18.03.2013 Bürgermeister Geschäftsbereich Schule (2448)
Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen für den Schulausschuss: „Vielfältige
Lebensentwürfe - Homosexualität und Transgender an Schulen“ vom 09.12.2011
Der Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis 90 Die Grünen zieht aus einer Münchener Studie der
Koordinierungsstelle Gleichgeschlechtliche Lebensweisen aus dem Jahr 2010, in der 800 Fachkräfte
der Kinder- und Jugendarbeit befragt wurden und aus der Facharbeit eines Schülers des Labenwolf-
Gymnasiums mit dem Thema „Das Bild von Homosexuellen am Labenwolf-Gymnasium“ mit Umfrage
unter 25 Schülerinnen und Schülern die Erkenntnis, dass Schulen „derzeit nicht dazu beitragen,
vielfältige Lebensentwürfe wertzuschätzen, ein diskriminierungsfreies Klima umzusetzen und
besonders homosexuellen und transgender Jugendlichen ausreichende Unterstützung (...) zu geben.
IPSN und die Schulverwaltung sollen als Konsequenz deshalb ein Konzept „Vielfältige Lebensentwürfe
– Homosexualität und Transgender an Schulen“ erstellen, unter Einbeziehung von Schulleitungen,
Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern. Ziel solle die Kompetenzerweiterung von
Lehrkräften sein, das sichtbare Aufgreifen des Themas an der Schule sowie die Einbeziehung von
Eltern. Ferner möge das IPSN Fortbildungen zum Thema anbieten, darüber hinaus die Verwaltung
prüfen, inwieweit ein vom Münchener Schul- und Kultusreferat versandter Elternbrief auch in
Nürnberg zum Einsatz kommen könne.
Nach Einschätzung der kommunalen Schulverwaltung sind Lebensplanung, vielfältige
Lebensentwürfe und individuelle Orientierungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
grundsätzlich Gegenstand der pädagogischen und fachlichen Arbeit an den Schulen aller Schularten.
Die Befassung damit liegt somit in der pädagogischen und fachlichen Verantwortung der Lehrkräfte
vor Ort, die in der verantwortungsvollen Wahrnehmung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages
sowie in Kenntnis der personalen und sozialen Rahmenbedingungen der ihnen anvertrauten
Schülerinnen und Schüler im Unterricht und im schulischen Zusammenleben auf das Bedürfnis von
Kindern und Jugendlichen nach Gespräch und individueller Orientierung eingehen können.
Die Auseinandersetzung mit den Aspekten von Persönlichkeitsentwicklung, sozialer Kommunikation,
Zusammenleben in der Schulfamilie und außerhalb der Schule sowie die entsprechende Werte- und
Verhaltenserziehung müssen dabei altersangemessen erfolgen. Sie kann sowohl im Fachunterricht
als auch fächerübergreifend oder im Rahmen von Projekten geleistet werden, wobei entweder
Lehrplaninhalte, (schul-)aktuelle Anlässe oder die Kombination von beidem initiierend sein können.
Gerade die Schulen und Lehrkräfte sind bei aktuellen oder wiederkehrenden Problemstellungen im
Bereich des Schullebens oder der individuellen Lebensführung ohnehin mit vielfältigen Erwartungen
konfrontiert. Themen, die von Lehrkräften im Unterricht oder im Schulalltag mit den Schülerinnen
und Schülern möglichst nachhaltig lern- und verhaltenswirksam behandelt werden sollen, sind unter
anderem interkulturelles, diskriminierungsfreies soziales Zusammenleben, Streitschlichtung und
Gewaltprävention in der Schule, gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen,
Schuldenproblematik und Suchtprävention, Ausgleich von Verhaltens- und Leistungsdefiziten, mehr
Sport-, Bewegungs-, Freizeit- und Kulturangebote anzubahnen, allgemein Lebens- und
Zukunftsorientierung zu vermitteln, ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement zu fördern
u.v.a.m.
Schon aus der Anzahl der Themen wird klar, dass von der Schule inzwischen praktisch die Lösung
aller gesellschaftlichen Herausforderungen erwartet wird. Dass dies nicht zu leisten ist, dürfte
einleuchten. Also wird auch die Schule nur sehr bedingt in der Lage sein, Vorurteile gegen
Homosexualität abzumildern.
Aufgrund dieser Vielfalt an Themenstellungen und Erwartungen an die pädagogische Vermittlung
reagieren Schulen zunehmend mit der Entwicklung eines schulspezifischen Leitbilds, an dem sie sich
in ihrer unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Arbeit orientieren. Das Leitbild, das in der Regel
von wesentlichen Bezugsgruppen der Schulgemeinschaft (Lehrkräfte, Schüler/innen, Eltern,
Schulleitung) erarbeitet wird, ist somit Orientierungsrahmen und drückt den Konsens der
Schulfamilie zu gemeinsam vereinbarten Zielen pädagogischen Handelns, zum Grundverständnis von
Zusammenarbeit und Zusammenleben in der konkreten Schule sowie zu den angestrebten Werten
aus, indem beispielsweise zu
• Bildungsverständnis
• Lern- und Erziehungszielen
• Sozial- und Selbstkompetenz
• Unterrichtsmethodik und -gestaltung
• Kooperationspartnern
• Schulprofil und Arbeitsschwerpunkten
entsprechende, für die pädagogische Arbeit an der Schule verbindliche Aussagen und Festlegungen
getroffen werden.
Insbesondere mit der Wahrnehmung der kulturellen und sozialen Herausforderungen in der
Unterrichtsarbeit und in der schulischen Kommunikation beziehen sich die Schulen auf ihr Leitbild,
verfolgen im Schuljahr eigens aufgestellte Sozialziele (die zum Beispiel monatlich abgeändert werden
können) oder betonen in der schulpädagogischen Arbeit in besonderer Weise die ethischen
Grundlagen der Werteerziehung (zum Beispiel UNESCO – Projektschule). Gemeinsam ist diesen
Leitbildern in den Schulen der Grundgedanke und das Ziel der Befähigung zu Toleranz, gegenseitigem
Respekt und einem diskriminierungsfreien Klima des Zusammenlebens.
Hinsichtlich der Zielrichtung im Antrag „Vielfältige Lebensentwürfe - Homosexualität und
Transgender an Schulen“ von Bündnis 90/Die Grünen kann daher festgestellt werden:
Grundsätzlich geht die Schulverwaltung von einer pädagogisch verantwortungsvollen,
lehrplankonformen, diskriminierungsfreien, am pädagogischen Leitbild und damit an den
Schülerinnen und Schülern orientierten Behandlung von Themen der allgemeinen Lebensführung
und sexuellen Orientierung aus. Die im Antrag von Bündnis 90 Die Grünen zum Ausdruck gebrachte
pauschalierte Problematik eines abweisenden sozialen Klimas für lesbische und schwule Jugendlichen
und jungen Erwachsene an Nürnberger Schulen wird von der Schulverwaltung insofern nicht geteilt,
die als Beleg angeführten Beispiele werden entsprechend zurückhaltend interpretiert.
Insofern wird zu den einzelnen, im Antrag benannten Punkten wie folgt Stellung genommen:
Zu 1. Die städtische Schulverwaltung geht davon aus, dass grundsätzlich die Vielfalt und
Unterschiedlichkeit möglicher Lebensentwürfe altersangemessen und diskriminierungsfrei an den
Schulen der in Frage kommenden Schularten in eigener fachlicher und pädagogischer Verantwortung
von den Lehrkräften thematisiert werden. Dabei wird bei Bedarf sowohl auf weitere schulische und
außerschulische Gesprächs- und Beratungsangebote (darunter kommunale und staatliche
Schulpsychologie, JaS, Beratungsstellen, ...) verweisen sein, wie auch die vertiefte
Auseinandersetzung mit der Thematik in der Schule angeboten werden können.
Für die Erstellung eines eigenen, kommunal initiierten Konzepts „Vielfältige Lebensentwürfe -
Homosexualität und Transgender an Schulen“ unter Einbeziehung von Schulleitungen, Lehrkräften,
Eltern und Schüler/innen bzw. die Beteiligung daran sieht die Verwaltung weder zeitliche noch
finanzielle Ressourcen.
Es läge zudem nicht in der Kompetenz von städtischer Schulverwaltung oder kommunalen
Projektgruppen, Lehrkräften insbesondere an den staatlichen Schulen Unterrichtskonzepte zur
verbindlichen Umsetzung vorzugeben. Bedarfe für die Unterstützung von Lehrkräften bei der
Strukturierung und inhaltlichen Gestaltung von Unterrichtseinheiten und Beratungsprozessen im
Zusammenhang von vielfältigen Lebensentwürfen, Homosexualität und Transgender können
hingegen gut im Bereich der Lehrerfortbildung angemeldet und bearbeitet werden.
zu 2. Der Beitrag des Instituts für Pädagogik und Schulpsychologie
Das Pädagogische Institut beschäftigte sich schon in den 80er und 90er Jahren mit der Thematik, um
die Akzeptanz Homosexueller in der Schule zu erhöhen. Von 1990 bis 1997 gab es einen
Gesprächskreis homosexueller Pädagogen, später auch mit Pädagoginnen. Danach war kein Interesse
mehr zu verzeichnen.
IPSN wird die Fragestellung auf Grund des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes und der Bedeutung
von Inklusion und Managing Diversity in der Schule wieder aufgreifen und plant für Herbst 2013
zunächst einen Gesprächskreis mit Vertreter/innen von Eltern nicht heterosexueller Schülerinnen
und Schüler, nicht der gängigen Norm entsprechende Sexualität lebenden Lehrkräften und
erwachsenen Schülerinnen und Schülern, der von einem Pädagogen und einer Schulpsychologin von
IPSN moderiert wird.
Ziel ist es, einen ersten Überblick über die Lage Homo- und Transsexueller an Nürnberger Schulen zu
gewinnen, Ideen für eine längerfristige Fortbildungsarbeit zu entwickeln und für 2014 eine Tagung
zum Thema gemeinsam mit folgenden Schwerpunkten vorzubereiten:
• Stand der wissenschaftlichen Forschung und der Behandlung der Thematik in ausgewählten
Bundesländern und Großstädten
• Psychologische Aspekte der Abwehr „abweichender“ Sexualität
• Schaffung einer schulischen Willkommenskultur auch für nicht heterosexuelle Personen
• Das Thema im Fachunterricht (z.B. Geschichte, Alte Sprachen, Ethik, Religion, Berufliche
Fächer)
Damit sollte ein Beitrag dazu geleistet werden, dass
• Vorurteile abgebaut werden
• auch homo- und transsexuelle Schüler/innen „ihre eigene körperliche und seelische
Entwicklung nicht unvorbereitet erleben und ihre Geschlechtlichkeit annehmen und
bejahen“ können (KMBek vom 12. August 2002) ,
• Lehrkräfte und andere Mitarbeiter/innen ihre nicht heterosexuelle Orientierung in der Schule
nicht verstecken müssen, sondern so wie die Mehrheit angemessen leben können,
• und sich auch Eltern bzw. Erziehungsberechtigte anderer sexueller Orientierung in unseren
Schulen angenommen fühlen.
Als Kooperationspartner anzufragen wären u.a. die Lehrer/innen- und Elternverbände,
Jugendamt/JAS, die Elterngruppe von Fliederlich e.V. und die Staatliche Schulpsychologie.
zu 3. Der Münchner Elternbrief vom Oktober 2005 zur „Verbesserung der Situation homosexueller
Jugendlicher an den Münchener Schulen“ an die Eltern der Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen
war in München Teil einer mit entsprechenden Finanz- und Personalressourcen ausgestatteten
Kampagne, flankiert u.a. von einer Plakataktion und weiteren unterrichtlichen Angeboten mit
außerschulischen Referenten. Da derzeit an den Nürnberger Schulen eine vergleichbare Aktion
finanziell und personell nicht darstellbar und auch nicht geplant ist, ist auch die Grundlage für einen
Elternbrief nach Münchner Vorbild nicht gegeben.
Anlagen:
- Antrag Bündnis 90/Die Grünen
- Elternbrief der Stadt München