Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen · TÜV SÜD Industrie Service GmbH...
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TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 1
Feuchteschutz in Kellern und
Tiefgaragen, Sanierungen
Dipl.-Ing. Herbert Gottschalk
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 2
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Themen
Feuchtigkeit in Kellern / Untergeschossen
– eingedrungenes Wasser
– Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Schäden in Tiefgaragen durch über Wasser und Schnee eingetragenes Chlorid
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 3
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: eingedrungenes Wasser
Wasserschäden in Untergeschossen resultieren aus:
1. undichten Wasser-, Heizungs- oder Abwasserleitungen, Havarien von z. B
Waschmaschinen
Die in Rede stehenden Mengen sind für eine Plausibilitätsprüfung abzuschätzen. Z. B. nehmen Mauerwerk oder Beton ca. 5 M-% Wasser auf, bis sie dunkel werden.
Die Leitungen müssen abgedrückt werden. Abwasserleitungen können am Ablauf geschlossen
und unter Wasser gesetzt werden – bis zum Niveau von Einläufen.
Bei Brennwertheizungen entsteht sehr viel Tauwasser im Kaminbereich. Hier
müssen die Ablaufsysteme sehr dicht sein. Das Wasser ist nicht zwingend schmutzig und
deshalb nicht sofort als Tauwasser aus dem Kaminbereich zu erkennen.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: eingedrungenes Wasser
Wasserschäden in Untergeschossen resultieren aus:
2. über Kellerfenster oder Rohrdurchführungen (in Wänden) eingedrungenes Wasser
Der HHW (höchster planmäßiger Wasserstand) ist zu ermitteln. Es ist die Frage zu
klären, auf welchem Niveau, bei einem gedachten Graben um das Gebäude, jemals
eine Ente schwimmen würde – ev. auch nur für eine Stunde in hundert Jahren.
Beweis ist über Wasserspuren zu führen.
Wasser muss vom Gebäude abgeleitet
werden. Drainagen dürfen kein Oberflächen-
wasser erhalten. (DIN 18195, 4095). Dichte
Lichtschächte oder Fenster sind zu errichten.
Rohrdurchführungen mit
geschraubten Gummidichtungen
sind zu warten (Schrauben
nachziehen).
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: eingedrungenes Wasser
Wasserschäden in Untergeschossen resultieren aus:
3. über Kellerböden, Kellerwände oder Fugen eingedrungenes Wasser
Der HHW ist zu ermitteln. Es ist dringend zu empfehlen einen Pegel zu errichten um dauerhaft ev.
Wasserstände im Gebäudebereich kontrollieren zu können. Der HHW hat sich häufig verändert. Wenn z. B.
alle Fugen nass sind, können Leckagestellen nicht ermittelt werden.
Sanierungen sind von einem Fachmann zu planen:
Drainagesysteme (Pumpensysteme)
Abdichtungen nach DIN 18195 (außen (nachträglich: ab ca. 250 €/m²) und innen (in
Anlehnung an DIN 18195))
Bauweisen nach WU-Richtlinie (außen und innen)
Mischbauweisen
alternative Innenabdichtungen
Fugen-, Rissabdichtungen mittels Verpressen
flächiges Verpressen von Mauerwerk
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Die Situation ist hinsichtlich Ist-Zustand und Soll-Zustand zu klären
1. juristische Situation
• Gibt es Haftende oder müssen die Eigentümer selbst die Gegebenheiten
bearbeiten?
Beispiel: Gebäude aus den 20-er Jahren zeigt nach einer Generalsanierung, die vor
8 Jahren durchgeführt wurde, Putzabplatzungen an den Kellerwänden.
2. technische Situation
• Welche Mängel werden behauptet? (Keller ist feucht, Wände sind feucht, es wird später
mal Wasser eindringen, Abdichtungen nach DIN 18195 sind bei Sanierung nicht ausgeführt
worden)
• Liegen Schäden vor? (Schimmel an gelagerten Gegenständen, Putzabplatzungen, feuchte
Wandbereiche im EG)
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Rechtsfragen
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Rechtsfragen
• Welches Ergebnis ist bei Sanierungen nach Vertrag bzw. nach den anerkannten
Regeln der Technik geschuldet?
Die Rechtsprechung des BGH ist bei Sanierungen zu beachten:
BGH VII ZR 117/04
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Rechtsfragen
• Welches Ergebnis ist bei Sanierungen nach Vertrag bzw. nach den anerkannten
Regeln der Technik geschuldet?
Die Rechtsprechung des BGH ist bei Sanierungen zu beachten:
BGH VII ZR 257/03
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Rechtsfragen
• Welches Ergebnis ist bei Sanierungen nach Vertrag bzw. nach den anerkannten
Regeln der Technik geschuldet?
OLG München
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: Luftfeuchtigkeit
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: Luftfeuchtigkeit
• Es ist festzustellen, ob im Keller die relative Luftfeuchtigkeit für eine – dem Vertrag
entsprechende – Kellernutzung zu hoch ist. Auf Gegenständen soll kein Schimmel
entstehen.
das Lüftungsverhalten muss mit einer 14-tages Messung gemessen werden.
es muss jeweils der absolute Feuchtegehalt der Luft im Bezug zum Außenklima
bestimmt werden. Es ist somit zu ermitteln, ob z. B. feuchte Wände in erhöhtem
Maße Feuchtigkeit in die Raumluft abgeben, oder nur selbst geschädigt aussehen.
Standard TÜV SÜD: Ein Mangel kann allenfalls vorliegen, wenn bei fachgerechtem
Lüften, infolge Feuchteabgabe aus Wänden und vom Boden, die absolute
Feuchtigkeit in der Kellerluft dauerhaft nennenswert höher als in der Außenluft ist.
Beispiel: Im Keller ergibt die Messung im Sommer bei dauerhaft gekippten
Fenstern 20°C, 75% rF
Die Außenluft weist 25°C und 56% rF auf.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: Luftfeuchtigkeit
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: Luftfeuchtigkeit
Beispiel: Im Keller ergibt die Messung im Sommer bei dauerhaft gekippten
Fenstern 20°C, 75% rF. Die Außenluft weist 25°C und 56% rF auf.
Lösung: Die Luft mit 20°C enthält bei 100% Sättigung 17,3 g/m³ Wasser in der
Luft. Bei 75%rF enthält diese Luft 12,98 g/m³ Wasser.
Die Außenluft enthält bei Sättigung 23 g/m³ Wasser.
Somit enthält sie bei 56% rF 12,88 g/m³ Wasser.
Die Luft im Keller ist also absolut (in g/m³) ~ gleich mit Wasser angereichert wie die
Außenluft. Dem zur Folge haben in diesem Beispiel die feuchten Kellerwände keine
nennenswerte Feuchtigkeit in die Raumluft abgegeben, bzw. wurde diese immer sofort
problemlos abgeführt. Hinsichtlich der Raumluftbelastung liegt kein Mangel aus den
feuchten Kellerwänden vor.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: zu kühle Wandoberflächen
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: Feuchtigkeit in Wänden und Böden
• Folgen zu kühler Kellerwände
an den Wänden schlägt sich Tauwasser nieder. Dies wird zunächst nicht visuell
wahrgenommen. Erst wenn die Wand eine gewisse Sättigung erfährt, wird sie
dunkel bzw. der Putz nimmt auf Dauer Schaden.
Kellerwände sind dann kalt, wenn z. B. außen Grundwasser ansteht und keine
Wärmedämmung (Altbau, Tiefgaragen) angebracht ist.
Beispiel: Die Außenluft weist 25°C und 56% rF auf.
Die Wände haben eine Oberflächentemperatur von ca. 10°C.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: Feuchtigkeit in Wänden und Böden
• Folgen zu kühler Kellerwände
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: Feuchtigkeit in Wänden und Böden
• Folgen zu kühler Kellerwände
Beispiel: Die Außenluft weist 25°C und 56% rF auf.
Die Wände haben eine Oberflächentemperatur von ca. 10°C.
Lösung: Die Taupunkttemperatur liegt bei > 15°C. Somit fällt Tauwasser aus,
das von den Bauteilen gespeichert wird. Die Größenordnung beträgt
z. B. > 10 Liter / m². Wird diese Feuchtigkeit zu viel, wird z. B. ein Putz
geschädigt, bzw. es bildet sich Schimmel.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: erhöhte Feuchtigkeit in Kellerwänden und -böden
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: erhöhte Feuchtigkeit in Kellerwänden und -böden infolge in die
Bauteile eindringender Feuchtigkeit
• aus dem Erdreich
• infolge Versalzung
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: erhöhte Feuchtigkeit in Kellerwänden und -böden infolge in die
Bauteile eindringender Feuchtigkeit
• aus dem Erdreich
es sind quantifizierend die Kenndaten zu bestimmen:
Feuchteprofile vertikal und horizontal,
Ausgleichsfeuchte,
Sättigungswerte,
Temperaturen der Bauteiloberflächen,
kapillare Wasseraufnahme
• Die Sanierung ist zu planen:
Welches Feuchteniveau soll erreicht werden?
Standard TÜV SÜD: Wenn keine anderen Vertragsbedingungen vorliegen, muss
der Keller für eine normale Lagerung geeignet sein (siehe vor: Luftfeuchtigkeit) und
es darf keine Feuchtigkeit ins Erdgeschoss aufsteigen. Das Aussehen der Wand
(Farbabplatzungen) ist dann eine Frage der Optik.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: erhöhte Feuchtigkeit in Kellerwänden und -böden infolge in die
Bauteile eindringender Feuchtigkeit
• aus dem Erdreich
• Lösungen
Drainagesysteme (Pumpensysteme) warten, sanieren, errichten
Abdichtungen nach DIN 18195 außen nachträglich
aufbringen, Kombinationen mit Wärmedämmung
verhindern Tauwasseranfall und beseitigen
Wärmebrücken im Fußbodenbereich EG (ab 250.- €/m²)
Abdichtungen innen können (mit Druckabtrag über
Stahlplatten) ebenfalls aufgebracht werden. Fachgerechte
Planung ist erforderlich (aufsteigende Feuchte, Druck,
Bauphysik)
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: erhöhte Feuchtigkeit in Kellerwänden und -böden infolge in die
Bauteile eindringender Feuchtigkeit
• aus dem Erdreich
• Lösungen
Bauweisen nach WU-Richtlinie (außen und innen), z. B. kann bei steigenden GW-
Spiegeln innen nachträglich eine Wanne einbetoniert werden.
alternative Innenabdichtungen (z. B. System Remmers)
Fugen-, Rissabdichtungen mittels Verpressen
flächiges Verpressen von Mauerwerk. Hier gibt es sehr viele Techniken am Markt,
die sich durch Materialien, Druck usw. unterscheiden. Es sind zuvor
Laborbestimmungen (Wassersättigung, Porengehalt usw.) durchzuführen und die
geeignete Technik zu bestimmen. Es sind Erfolgskontrollen durchzuführen
(Kernbohrung).
Mechanisches Einbringen von Horizontalsperren.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: erhöhte Feuchtigkeit in Kellerwänden und -böden infolge in die
Bauteile eindringender Feuchtigkeit
• infolge Versalzung
Liegt Versalzung vor, kann nie mehr Trockenheit
im klassischen Sinne erreicht werden.
Liegen Salze vor, muss die Art und Konzentration
und die Ursache der Versalzung, insbesondere der
Feuchteverlauf analysiert werden.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Feuchtigkeit in Kellern: Feuchtigkeit in Luft, Kellerwänden und -böden
Technisches Kriterium: erhöhte Feuchtigkeit in Kellerwänden und -böden infolge in die
Bauteile eindringender Feuchtigkeit
• infolge Versalzung
• Lösungen
Es ist fachkundig (Labor, Versuche) zu bestimmen in wie weit eine Entsalzung in
einem sinnvollen Kosten – Nutzen Verhältnis steht. Üblicherweise ist hier keine
Rentabilität zu erzielen.
Es sollte, so weit hinsichtlich Nutzung und Optik verträglich, kein Putz und keine
Farbe aufgebracht werden. Mauerwerk sollte gereinigt (gebürstet, gestrahlt) und
„naturbelassen“ werden. Sanierungsputze haben gerade in Problemfällen nur eine
begrenzte Lebensdauer.
Im Bedarfsfall muss das weitere Anreichern mit Salzen verhindert werden. Die
Feuchtevorgänge sind zu analysieren und bei Bedarf zu sanieren.
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 26
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen r
Schäden in TG durch über Wasser und Schnee eingetragenes Chlorid
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 27
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen r
Schäden in TG durch über Wasser und Schnee eingetragenes Chlorid
In September 2010 wurde die Neuauflage des Merkblattes „Parkhäuser und
Tiefgaragen“ des Deutschen Beton- und Bautechnikvereins (DBV-Merkblatt) im
Weißdruck veröffentlicht.
Dieses Merkblatt dürfte aufgrund des eigenen Anspruchs und der Konformität zu
DIN 1045 und zu den Heften des DAfStb, Heft 525 + Heft 526 allgemein anerkannte
Regel der Technik sein.
Im DBV-Merkblatt werden alle Arten des Schutzes des Betons, von nur lokaler
Rissbehandlung bis zu bituminösen Bauweisen gleichwertig dargestellt.
Können Parkflächen wieder ohne Schutz durch Beschichtungen gegen Chlorideintrag
errichtet werden?
Im DBV-Merkblatt wird das Thema Wartung deutlich herausgestellt.
Wer ist dafür verantwortlich?
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Anerkannte Regeln der Technik, Generelle Planungsgrundsätze
Die Bewehrung muss vor Chloridbelastung geschützt werden.
Grundsätzlich wird durch die Vorgaben der DIN 1045 der Schutz des Stahls vor
Korrosion durch Chloridangriff durch die Betonfestigkeitsklasse und die
Betonüberdeckung im ungerissenen Beton sichergestellt.
Es ist und war immer so, dass dort wo der Beton nicht gerissen ist kein zusätzlicher
Schutz durch Beschichtungen oder Abdichtungen notwendig ist. Die einfachen
Fragen sind immer: Wie werden Risse vermieden? Wo entstehen Risse?
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Anerkannte Regeln der Technik, Generelle Planungsgrundsätze
Bei der Planung des Schutzkonzeptes und der generellen Randbedingungen sind die
wesentlichen Einflussfaktoren hinsichtlich der Dauerhaftigkeit zu berücksichtigen:
– Belastungen (Größe der Garage, Fahrzeugwechsel), - Risse (ja, nein, Breite, Tiefe)
– Betondeckung, Betonqualität - Gefälle
– Ebenheit - Entwässerung
– Wartungskonzept
Denklogisch gibt es Abhängigkeiten zwischen diesen Kriterien
Beispielsweise würde bei einer Kleingarage mit Abdichtung nach DIN 18195, grobkörnigem
Asphaltbelag und erhöhter Ebenheit ein Gefälle nichts bewirken, da im praktischen Leben nie soviel
Wasser eingetragen würde, dass es zu einer Entwässerung laufen würde. Insofern kann es nicht
richtig sein generell auszusagen: „Ein Gefälle ist nach Regel der Technik immer erforderlich“.
Gleichwohl wird ein Gefälle bei größeren Garagen und häufigen Nutzerwechseln unumgänglich sein.
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Schutzsysteme gegen Chlorideintrag
Risse-freie Bauweisen (Vorspannung) bzw. Bewehrung aus Edelstahl
OS 11 Beschichtungen, also Beschichtungen, die Risse überbrücken
OS 8 Beschichtungen, also Beschichtungen die starr sind und ein Wartungskonzept
erfordern. Im Rahmen dessen sind die entstehenden Risse zu bearbeiten
Bituminöse Systeme, also Abdichtungen und Schutzbeläge
In den vergangenen Jahren haben sich am Markt insbesondere die Beschichtungen
durchgesetzt. Es ist der Eindruck entstanden, dass nur flächige Beschichtungen die
anerkannten Regeln der Technik erfüllen
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Neue Darstellung im DBV-Merkblatt
Die Lebenszeit wird auf 50 Jahre festgelegt bzw. muss mit dem Bauherrn vereinbart
werden
Es werden die Abhängigkeiten von Belastung, Nutzung, Betonerfordernissen und
Schutzsystem dargestellt. Bei einem entsprechenden Schutzsystem kann die
Betondeckung und die Betonqualität reduziert werden
Die Wartung wird besonders herausgestellt. Es wird zwischen Wartung und
erweiterter Wartung unterschieden
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Neue Darstellung im DBV-Merkblatt
Es werden Varianten dargestellt
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Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Neue Darstellung im DBV-Merkblatt
Varianten
Unabhängig eines Oberflächenschutzes mit Beschichtungen werden
Betoneigenschaften (Qualität und Betondeckung) von der Art der Wartung abhängig
gemacht (nicht nur von einer flächigen Beschichtung).
Bei einer bituminösen Abdichtung kann nennenswert Betondeckung und
Betonqualität gespart werden
Es ist möglich in der Fläche nicht zu beschichten und nur mit lokalen
Schutzmaßnahmen (Bandagen) zu arbeiten.
(Entwurfsgrundsatz c, Variante 1a lokaler Schutz, Tabelle 7)
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 34
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Variante: Bituminöse Abdichtung
Es ist und war anerkannte Regel der Technik den notwendigen Schutz mittels
bituminöser Abdichtung herzustellen.
Das DBV-Merkblatt beschreibt die dabei erlaubten Einsparungen bei der Betonqualität
und insbesondere der Betondeckung.
Es entspricht dem Stand der Technik die klassische
Abdichtung nach DIN 18195 mit Abdichtungen mittels
Flüssigkunststoffen (Kemperol o. ä.) bei den auf-
gehenden Bauteilen zu kombinieren. Damit können
Verblechungen und mechanische Befestigungen der
Hochzüge eingespart werden.
TÜV SÜD beurteilt die Variante mit Einsparung an Beton-
deckung, Abdichtung nach DIN 18195, Rissebeschränkung (2 mm) und Einsatz von
Flüssigkunststoffen bei aufgehenden Bauteilen als sehr wirtschaftlich. Es sollte eine
vertragliche Festlegung formuliert werden.
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 35
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Variante: Lokale Schutzmaßnahme / Bandagen
In der ungerissenen Fläche ist keine Beschichtung erforderlich. Betonqualität und
Betondeckung müssen hochwertig sein. Nutzung, Gefälle usw. müssen konform sein.
Ein entsprechender erweiterter Wartungsplan muss vereinbart sein.
An aufgehende Bauteile muss ein zusätzlicher Schutz angebracht werden
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 36
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Variante: Lokale Schutzmaßnahme / Bandagen
Risse müssen mit fachgerechten Bandagen geschlossen werden. Davor ist bei Bedarf
eingedrungenes Chlorid zu entfernen. Je nach Ausmaß der Bandagen ist das optische
Erscheinungsbild zu korrigieren (Flächige dauerhafte Bodenfarbe mit
Untergrundvorbereitung)
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 37
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Variante: Lokale Schutzmaßnahme / Bandagen
Es ist ein erweiterter Wartungsplan zu vereinbaren
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 38
Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen
Variante: Lokale Schutzmaßnahme / Bandagen
Es ist ein erweiterter Wartungsplan zu vereinbaren
– Der Wartungsplan muss zur Abnahme vorliegen
– Es ist zu regeln wer in welchen Abständen verantwortlich Prüfungen durchführt
– Der Wartungsplan muss regeln wer, wann und wie in Risse eingedrungenes Chlorid beseitigt
und Risse dauerhaft schließt
TÜV SÜD beurteilt, dass die Variante „Lokale Schutzmaßnahme“ nur auf den „ersten Blick“ eine
günstige Variante ist. Betonqualität und Betondeckung sowie Rissebeschränkung erfordern
schon hohe Kosten. In vielen Fällen (mehrere „wilde“ Risse) werden aufwändige Arbeiten
während der Gewährleistungszeit folgen. Maßnahmen zur Optik sind nach Bandage-Arbeiten oft
unumgänglich
TÜV SÜD beurteilt, dass die komplette Leistung „Dauerhaftigkeit der Konstruktion“ im
Bauträgervertrag erst mit Bearbeitung der Risse abgeschlossen ist. Demzufolge müssen im
Bauträgervertrag die Wartungen in den ersten 5 Jahren wohl vom Bauträger durchgeführt
werden.
Juristisches Risiko: Ende der Gewährleistungszeit? Wann sind andere Formulierungen
laiengerecht? Stichwort: Insolvenzrisiko?
TÜV SÜD Industrie Service GmbH Feuchteschutz in Kellern und Tiefgaragen, Sanierungen, 2011 / 39
TÜV SÜD Industrie Service GmbH
Bautechnik
Westendstraße 199
80686 München
Herbert Gottschalk
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