Electrochemische Eigenschaften des Wasserstoffgases

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Tenaperalur in den tieferen Erdschichten. 39 im Kolbcn bis an den Hals, oftmals steigt es aus dem Kolben heraus, wahrend trotz der Volumvergrosserung keine Gasblase sich entwickek. Oeffnet man nun den Hahn der Maschine, so dass der ursprungliche Druck irn Kolhen sich wieder herstellt, so nimmt die Flussigkeit auch ihr Volum wicder an, und zwar mil einer solchen IIeftigkeit, dass der Kolben dadurch erzittert. Pumpt man bis zu vollstindiger Leere aus, so entweichen betriicht- liche Mengen Gas. (Compt. rend. T. 36. - Chem.-pharm. Centrbl. 1853. No. 31.) B. Temperatur in den tieferen Erdscbichten. W a l f c r d in hat Vcrsuche uber die Tcmperatur in der Tiefc am arlesischen Brunnen zu Mansilorf angestellt. Derselbe ist 730 Meter = 2247 Par. Fuss tief. Bei einer Tiefe von 7-20 Meter crgab sich eine Ternperatur von 27,G3O C; bei einer Tiefe von SO2 Nctcr, an der Stelle, wo das Wasser, welches der Brunnen lieferl, hervorquillt, zeigtc sein Ausflussthcrmomcter 25,(iB0 C. Ein nrunnen in hfansdorf, welches 205 Met uber dcm Mecrc lie@, der 7 Met. tier ist, wovon B,Ei Met. mil Wasser angcfullt sind, crgab im Rfittel cine Temperatur von 9,7O C. Hieraus er- giebt sich fur 31,04 Met. Tiefe einc Zunahme von do C. der Temperatur. (Po'oggd. Amal. 1853. h'o. 6. p. 319-50.) Mr. Elelitro-chemische Eigenschaften des Wasserstoff- gases. Versuche, welche E d m u n d n e c q u e r c 1 iiher die Einwirkung des Wasserstoffgases auf Losungen von Dletall- salzen anstellte, fuhrtcn zu folgendcn Hesultaten: 4) Ein Platindraht, welcher fiir sich allein aus einer so vie1 als rniiglich neutralen Chlorgoldliisung kein metal- lischcs Gold abscheiden kann, erlangt die Eigenschaft, die Chlorgoldlosung zu reducircn, wenn er gleichzeitig mit dieser Liisung und mit Wasserstoffgas in Bcruhrung ist, welches sich ubcr dcr Chlorgoldlosung befindel. (In der nebcnst. Fig. ist g die Goldlosung, welche sowohl das Gefass, als auch einen Theil der Glasrohre erfullt; der Raum bc ist mit Wasserstoffgas er- fullt, a 6 ist der Platindraht Das Gold schlagt sich rnetallisch mi) denjenir Theil des Platindrahts nieder, welc er

Transcript of Electrochemische Eigenschaften des Wasserstoffgases

Tenaperalur in den tieferen Erdschichten. 39

im Kolbcn bis an den Hals, oftmals steigt es aus dem Kolben heraus, wahrend trotz der Volumvergrosserung keine Gasblase sich entwickek. Oeffnet man nun den Hahn der Maschine, so dass der ursprungliche Druck irn Kolhen sich wieder herstellt, so nimmt die Flussigkeit auch ihr Volum wicder an, und zwar mil einer solchen IIeftigkeit, dass der Kolben dadurch erzittert. Pumpt man bis zu vollstindiger Leere aus, so entweichen betriicht- liche Mengen Gas. (Compt. rend. T. 36. - Chem.-pharm. Centrbl. 1853. No. 31.) B.

Temperatur in den tieferen Erdscbichten. W a l f c r d in hat Vcrsuche uber die Tcmperatur in

der Tiefc am arlesischen Brunnen zu Mansilorf angestellt. Derselbe ist 730 Meter = 2247 Par. Fuss tief. Bei einer Tiefe von 7-20 Meter crgab sich eine Ternperatur von 27,G3O C; bei einer Tiefe von SO2 Nctcr, an der Stelle, wo das Wasser, welches der Brunnen lieferl, hervorquillt, zeigtc sein Ausflussthcrmomcter 25,(iB0 C. Ein nrunnen in hfansdorf, welches 205 Met uber dcm Mecrc lie@, der 7 Met. tier ist, wovon B,Ei Met. mil Wasser angcfullt sind, crgab im Rfittel cine Temperatur von 9,7O C. Hieraus er- giebt sich fur 31,04 Met. Tiefe einc Zunahme von d o C. der Temperatur. (Po'oggd. A m a l . 1853. h'o. 6. p . 319-50.)

Mr.

Elelitro-chemische Eigenschaften des Wasserstoff- gases.

Versuche, welche E d m u n d n e c q u e r c 1 iiher die Einwirkung des Wasserstoffgases auf Losungen von Dletall- salzen anstellte, fuhrtcn zu folgendcn Hesultaten:

4) Ein Platindraht, welcher fiir sich allein aus einer so vie1 als rniiglich neutralen Chlorgoldliisung kein metal- lischcs Gold abscheiden kann, erlangt die Eigenschaft, die Chlorgoldlosung zu reducircn, wenn er gleichzeitig mit dieser Liisung und mit Wasserstoffgas in Bcruhrung ist,

welches sich ubcr dcr Chlorgoldlosung befindel. (In der nebcnst. Fig. ist g die Goldlosung, welche sowohl das Gefass, als auch einen Theil der Glasrohre erfullt; der Raum b c ist mit Wasserstoffgas er- fullt, a 6 ist der Platindraht Das Gold schlagt sich rnetallisch mi) d e n j e n i r Theil des Platindrahts nieder, welc er

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in die Chlorgoldlosung taucht, und das Wasserstoffgas wird nach und nach von dcr Flussigkeit (in Folg,e von Salzsaurebildung) verscbluckt. Wassersloffgas allern ver- mag die Goldlosung nicht zu reduciren.

2) Die Lmwandlung des Wasscrstoffgases in Salzsaure und die lieduction des Goldes aus Chlorgoldlosung unter Verrnittelung des Platins Gndet auch bei vlilligem Abschluss der Luft statt, Da nach vollendeter Reaction kein Platin in derLiisung zu finden ist, so muss dasPlatin nur durch seine Gegenwart und nur als elcktrisclier Leiter gewirkt haben. Der Wasserstoff vermag unter Einwirkung des mctallischeri Platins sich mil dem Chlor des Ctrlorgoldes auf ahnlichc Weise zu Salzsaure zu verbinden, wie Wasser- stoffgas und Sauerstoffgas unter Ycrmitlelung , des metal- lischen Platins zu Wasser zusammentreten. Die negative Elektricitat des Wasserstoffs wird durch das Platin abge-

leibet und k i l t aus diesem in das reducirte Gold uber. (In

A ncbenst. Fig. ist A I1 C eine mit eingeschmolzcnen Pla- tindriihten verschcne Glas- rijhre, welchc von A his B Wassersloffgas u n d von B his C Clilorgoltllosung eat,- hiilt. Die anfangs offenen, spatcr S"s"losscnenSpitzen A und D dicncn dazu, den obern Theil der Hbhrc mit WassersrofYgas zu fiillcn. Die negative Elektricit& geht durch den Platindraht de, die posilive EleklricitPt durch den Draht / ' g zum Galva- nometer. Das Gold schei- det sich an dcm eingetauch- ten Stuck e des Drahtes d e rnetallisch ab.)

3) Ein Golddraht oder (;oldblecti zcigt unter den- selhen Vcrhaltnissen keinc Abscheidung von Cold und kcine Verdichtung von Was-

,!4) Man k a n n eine ein- fache galvanische oder vol- taische Ketle bilden aus

scI's1o ffga s.

Apparat aum Aufsammeln der Gase. 41

einer einzigcn Flussigkeit (Chlorgoldlosung), zwei Platin- driihtcn oder Platinblechen und einem einzi en Gase

blechc oder Drahk und mit der Flussigkeit in Beriihrung sein. Verhindet man mehrere solcher einfachen Ketten rnit einander, so erhalt man eine Gassaule, gebildet aus e i n e m Gas, e i n e m Aletall und e i n e r Fliissigkeit. Die von G r o vc sebildete Gassaule hingegen besteht aus z w e i Gascn (Wasserstoffgas und Sauerstoffgas), e i n em lllctall Platin) und e i n e I' Flussigkcit (angeshuertem Wasser). Die 6 e c q u e r e 1's c h e W a ss c rs t o ffg a ss iiu I e w i r h t j e d o c h s c h w ii-

cher, als die Grove'sche Knallgassaule. 5) Die chemisch reine Chlorgoldliisung ersetzt in Bcc-

u e r e l ' s Gassaule das angesauerte Wasser sammt dem 8 aue rs t o ra -as der Grove'schen GassBule. 6) Die Wirkungen der Becquerel'schen Gassaule sind

anderer A r t als diejenigen, welcho .statt finden, wenn Wasserstoffgas mit Salpetersiiure zusammenlrifft, von wel- cher dasselbe ohne Dazwischenkunft des I'latins verschluckt (ox y d i r t) w i r d.

'7) Vcrsuche, anstatt der Chlorgoldliisung andere Flus- sigkcitcn ills Elcktrolyte anzuwcnden, bliehen bis j t r t z t ohne Erfolg. (Obserc. isel. aux prop. electrochim. de l'liydro- g k n e ; par !If. E. B e c p e r e l . - Ann. de Chim. el de Phys. 3. S. T, 37. Ao- i l 18.53. p . J8.j - 398.)

(Wasserstoffgas); das Gas muss aber mit einem f er Platin-

8. Ludwig.

Apparat zum Aufsatiimelri der Gase. Um die pncumatischen Wanncn enthchrlich zu machen,

hat \V i I I ia ni s cinen Apparat aussedacht, der z. B. zum Aufsammeln des SauerstofFes fur eine Vorlesung in folgen- der Wcisc ausgefuhrt und gcbraucht wcrdcn kann:

Eine Glasllasche von angemessener Grosse hat obcn drei Tubulaturcn oder besser in der Milte einen wciten Hals [nit wcilcr Miindun ' und eingeschliffenem Glastiipsel und dancbcn rechls un 2 l i n k s zwci Tubulaturen, A und B. In bcide Tutulaluren steckt man mittelst eincs Korkes Glasrohren. Die Riihrc in A heisse Gasrohr. Sie ist ausscrhalb tlcr Flasche etwas niedergcbogcn und w i d beim Erilwickcln dcs Gases mittelst ein.es Korkes in den Kolhen hefcstigt, in dcm sich das chlorsaure Kali bcfindet. Die Rijhre in H hcisse Wasserrohr. Diescs reicht inner- halb dcr Flasche bis a u f den Boden. Das Ende ausscn ist wie das Rohr A niedergebogen. Wird Gas entwickelt, so wird dic Flasche mit Wasser, so weit es die Tubulalur