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Kinderheilkunde Monatsschrift Übersichten Monatsschr Kinderheilkd https://doi.org/10.1007/s00112-020-00919-7 © Der/die Autor(en) 2020 Redaktion B. Koletzko, München T. Lücke, Bochum E. Mayatepek, Düsseldorf N. Wagner, Aachen S. Wirth, Wuppertal F. Zepp, Mainz A. Streng 1 · K. Hartmann 1 · J. Armann 2 · R. Berner 2 · J. G. Liese 1 1 Kinderklinik und Poliklinik, Universitätsklinikum an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg, Deutschland 2 Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland COVID-19 bei hospitalisierten Kindern und Jugendlichen Ein systematischer Review zu publizierten Fallserien (Stand 31.03.2020) und erste Daten aus Deutschland Einleitung Bei Kindern scheinen COVID-19- Erkrankungen durch SARS-CoV-2 insgesamt leichter zu verlaufen als bei Erwachsenen. Bislang gibt es nur wenige Veröffentlichungen zu klinischem Verlauf, Komplikatio- nen und Therapie bei Kindern. Der vorliegende systematische Review zu Fallserien bei hospitalisierten Kindern gibt einen Überblick zum aktuellen Stand der wissenschaft- lichen Evidenz, inklusive erster Daten aus Deutschland aus einem Krankenhaus-Survey der Deut- schen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V. (DGPI). Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich innerhalb weniger Wochen seit seinem ersten bekannten Auſtreten in Wuhan/Hubei/China im Dezember 2019 in nahezu alle Länder verbreitet. Am 11.03.2020 deklarierte die WHO den Ausbruch als Pandemie. Laut dem European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) wurden mit dem Stand 02.04.2020 weltweit insgesamt 928.437 durch das Virus verursach- te Erkrankungen („coronavirus disease 2019“, COVID-19) bestätigt, davon wa- ren 46.891 Patienten verstorben (5,1%) [11]. In Deutschland waren bis zu die- sem Zeitpunkt 73.522 Fälle gemeldet, darunter 872 Todesfälle (1,2%). An COVID-19 erkranken zumeist erwachsene Patienten (95 %). Nach der aktuellen ECDC-Surveillance sind Fieber (47 %), trockener/produktiver Husten (25 %), Halsschmerzen (16 %), Abgeschlagenheit (6%) und Schmerzen (5 %) die häufigsten Symptome [11]. Pul- monale Komplikationen, wie Bronchitis, Pneumonie und ARDS („acute respirato- ry distress syndrome“) sind vorwiegend bei Personen über 60 Jahre und Personen mit Grunderkrankungen beschrieben, darunter Patienten mit chronischen Lungen- und kardiovaskulären Erkran- kungen, Hypertonie, Diabetes, kardialen und onkologischen Erkrankungen. Ca. 30% der bislang bekannten COVID-19- Fälle in Europa wurden hospitalisiert. Bei ca. 4–14% der Patienten nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf; der Fall-Verstorbenen-Anteil (englisch „case-fatality rate“) in Europa liegt zwi- schen 0–9 % und in China bei 2,3 % [11, 31]. Die häufigsten Komplikationen bei verstorbenen Patienten waren respira- torische Insuffizienz/ARDS (97–100 %), akutes Nierenversagen (25–29%), akute Myokardschädigungen (10–77 %) und bakterielle Superinfektionen/septischer Schock (9–100 %) [5, 11]. Der erste pädiatrische Nachweis ei- ner SARS-CoV-2-Infektion erfolgte in China am 20.01.2020 bei einem 10-jäh- rigen asymptomatischen Kind im Rah- men einer Untersuchung von familiärer Transmission [4]. Danach wurden zum klinischen Verlauf von hospitalisierten Kindern mit COVID-19-Infektion in ra- scher Folge Einzelfallberichte und Fall- serien unterschiedlicher Größe v.a. aus China publiziert. Insgesamt scheint das Erkrankungs- bild von COVID-19 bei Kindern einen überwiegend leichten Verlauf zu zeigen [3, 22, 36], auch wenn vereinzelt Kompli- kationen besonders bei Patienten mit Ri- sikofaktoren, wie z. B. kardialen, pulmo- nalen und immunologischen Grunder- krankungen, sowie bei Säuglingen be- richtet wurden. Das Ziel des vorliegen- den systematischen Reviews ist es, dem klinisch tätigen Pädiater eine Übersicht über den klinischen Verlauf, Komplika- tionen, erapie und Prognose von CO- VID-19-Infektionen bei hospitalisierten Kindern anhand der bisher publizierten wissenschaſtlichen Evidenz zu geben. Methodik Es wurde eine Literatursuche in Pub- Med zu den Stichworten „child/children/ childhood/p(a)ediatric/p(a)ediatrician/ pregnancy/neonate/baby/infant/adoles- cent“ AND „corona/coronavirus/CoV/ nCoV/CoV2/SARS-CoV-2/Covid/ COVID/COVID-19“ AND „2020“ durch- geführt (zuletzt am 31.03.2020). Refe- renzen relevanter Publikationen und Re- view-Artikel wurden manuell auf weitere relevante Artikel überprüſt. Artikel wur- den nur bei Vorliegen zumindest einer Monatsschrift Kinderheilkunde

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KinderheilkundeMonatsschrift

Übersichten

Monatsschr Kinderheilkdhttps://doi.org/10.1007/s00112-020-00919-7

© Der/die Autor(en) 2020

RedaktionB. Koletzko, MünchenT. Lücke, BochumE. Mayatepek, DüsseldorfN. Wagner, AachenS. Wirth, WuppertalF. Zepp, Mainz

A. Streng1 · K. Hartmann1 · J. Armann2 · R. Berner2 · J. G. Liese1

1 Kinderklinik und Poliklinik, Universitätsklinikuman der Julius-Maximilians-UniversitätWürzburg,Würzburg, Deutschland

2 Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus an derTechnischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland

COVID-19 bei hospitalisiertenKindern und JugendlichenEin systematischer Review zu publiziertenFallserien (Stand 31.03.2020) und ersteDaten aus Deutschland

Einleitung

Bei Kindern scheinen COVID-19-Erkrankungen durch SARS-CoV-2insgesamt leichter zu verlaufen alsbei Erwachsenen. Bislang gibt esnur wenige Veröffentlichungen zuklinischem Verlauf, Komplikatio-nen und Therapie bei Kindern. Dervorliegende systematische Reviewzu Fallserien bei hospitalisiertenKindern gibt einen Überblick zumaktuellen Stand der wissenschaft-lichen Evidenz, inklusive ersterDaten aus Deutschland aus einemKrankenhaus-Survey der Deut-schen Gesellschaft für PädiatrischeInfektiologie e.V. (DGPI).

Das neue Coronavirus SARS-CoV-2hat sich innerhalb weniger Wochenseit seinem ersten bekannten Auftretenin Wuhan/Hubei/China im Dezember2019 in nahezu alle Länder verbreitet.Am 11.03.2020 deklarierte die WHOden Ausbruch als Pandemie. Laut demEuropean Centre for Disease Preventionand Control (ECDC) wurden mit demStand 02.04.2020 weltweit insgesamt928.437 durch das Virus verursach-te Erkrankungen („coronavirus disease2019“, COVID-19) bestätigt, davon wa-ren 46.891 Patienten verstorben (5,1%)[11]. In Deutschland waren bis zu die-sem Zeitpunkt 73.522 Fälle gemeldet,darunter 872 Todesfälle (1,2%).

An COVID-19 erkranken zumeisterwachsene Patienten (≥95%). Nachder aktuellen ECDC-Surveillance sindFieber (47%), trockener/produktiverHusten (25%), Halsschmerzen (16%),Abgeschlagenheit (6%) und Schmerzen(5%) die häufigsten Symptome [11]. Pul-monale Komplikationen, wie Bronchitis,Pneumonie undARDS („acute respirato-ry distress syndrome“) sind vorwiegendbei Personen über 60 Jahre und Personenmit Grunderkrankungen beschrieben,darunter Patienten mit chronischenLungen- und kardiovaskulären Erkran-kungen, Hypertonie, Diabetes, kardialenund onkologischen Erkrankungen. Ca.30% der bislang bekannten COVID-19-Fälle in Europa wurden hospitalisiert.Bei ca. 4–14% der Patienten nimmtdie Krankheit einen schweren Verlauf;der Fall-Verstorbenen-Anteil (englisch„case-fatality rate“) in Europa liegt zwi-schen 0–9% und in China bei 2,3% [11,31]. Die häufigsten Komplikationen beiverstorbenen Patienten waren respira-torische Insuffizienz/ARDS (97–100%),akutes Nierenversagen (25–29%), akuteMyokardschädigungen (10–77%) undbakterielle Superinfektionen/septischerSchock (9–100%) [5, 11].

Der erste pädiatrische Nachweis ei-ner SARS-CoV-2-Infektion erfolgte inChina am 20.01.2020 bei einem 10-jäh-rigen asymptomatischen Kind im Rah-men einer Untersuchung von familiärerTransmission [4]. Danach wurden zum

klinischen Verlauf von hospitalisiertenKindern mit COVID-19-Infektion in ra-scher Folge Einzelfallberichte und Fall-serien unterschiedlicher Größe v. a. ausChina publiziert.

Insgesamt scheint das Erkrankungs-bild von COVID-19 bei Kindern einenüberwiegend leichten Verlauf zu zeigen[3, 22, 36], auchwenn vereinzelt Kompli-kationen besonders bei Patienten mit Ri-sikofaktoren, wie z.B. kardialen, pulmo-nalen und immunologischen Grunder-krankungen, sowie bei Säuglingen be-richtet wurden. Das Ziel des vorliegen-den systematischen Reviews ist es, demklinisch tätigen Pädiater eine Übersichtüber den klinischen Verlauf, Komplika-tionen, Therapie und Prognose von CO-VID-19-Infektionen bei hospitalisiertenKindern anhand der bisher publiziertenwissenschaftlichen Evidenz zu geben.

Methodik

Es wurde eine Literatursuche in Pub-Med zu den Stichworten „child/children/childhood/p(a)ediatric/p(a)ediatrician/pregnancy/neonate/baby/infant/adoles-cent“ AND „corona/coronavirus/CoV/nCoV/CoV2/SARS-CoV-2/Covid/COVID/COVID-19“AND„2020“durch-geführt (zuletzt am 31.03.2020). Refe-renzen relevanter Publikationen und Re-view-Artikel wurdenmanuell aufweitererelevante Artikel überprüft. Artikel wur-den nur bei Vorliegen zumindest einer

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ÜbersichtenTab.1

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(12)

Publiziert

16.03.2020

18.03.2020

12.03.2020

25.03.2020

02.03.2020

24.03.2020

05.03.2020

28.02.2020

22.03.2020

14.02.2020

19.03.2020

12.03.2020

Zeitschrift

–Pediatrics

(accepted)

NEngJM

edLancet

(pre-prin

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InfectDis

Zhonghua

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CurrMed

Sci

Pediatr

Pulmonol

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Med

Referenz

–[10]

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Region

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Zusammenfassung · Abstract

Monatsschr Kinderheilkd https://doi.org/10.1007/s00112-020-00919-7© Der/die Autor(en) 2020

A. Streng · K. Hartmann · J. Armann · R. Berner · J. G. Liese

COVID-19 bei hospitalisierten Kindern und Jugendlichen. Ein systematischer Review zu publiziertenFallserien (Stand 31.03.2020) und erste Daten aus Deutschland

ZusammenfassungHintergrund. Das klinischeWissen zu Verlauf,Komplikationen und Therapie von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen ist bisherbegrenzt.Ziel. Der vorliegende systematische Reviewfasst die aktuelle wissenschaftliche Evidenzzum klinischen Verlauf von COVID-19bei hospitalisierten Kindern zusammen.Zusätzlich werden die ersten Daten ausDeutschland aus einem Kinderklinik-Surveyder Deutschen Gesellschaft für PädiatrischeInfektiologie e.V. (DGPI) vorgestellt.Methodik. Ausgewertet wurden insgesamt12 Fallserien aus China mit 6 bis 2143 SARS-CoV-2-infizierten Kindern, die über einePubMed-Literatursuche bis zum 31.03.2020identifiziert wurden. Die Datenbank des

deutschlandweiten COVID-19 Kinderklinik-Survey der DGPI wurde am 06.04.2020abgefragt.Ergebnisse. In den Fallserien lag dasmediane Alter zwischen 2 und 7 Jahren, miteinem Anteil von Säuglingen von 18 bis45%. Am häufigsten berichtete Symptomewaren Fieber und Husten; bei 40–100% lageine radiologisch (zumeist CT) bestätigteLungenbeteiligung vor. Schwere/kritischeVerläufe – inklusive 2 Todesfälle – wurdenbei bis zu 8% der Kinder berichtet. DieHospitalisierungsdauer lag bei 5 bis 20 Tagen.Der COVID-19-Survey der DGPI erfasste biszum 06.04.2020 33 Kinder aus 21 Kliniken,mitüberwiegenden Infektionen der oberen Atem-wege. 45%waren Säuglinge, 32% hatten eine

Vorerkrankung. Bislang benötigten 3 Kinder(9%) eine intensivstationäre Behandlung.Diskussion. COVID-19 bei hospitalisiertenKindern und Jugendlichen verläuft überwie-gend als unkomplizierte febrile Erkrankungder oberen oder der unteren Atemwege. Nursehr selten kommt es bei Kindern zu schwerenKomplikationen oder Todesfällen. WeitereInformationen zum Verlauf von COVID-19 beiNeugeborenen, Säuglingen und PatientenmitVorerkrankungen sowie zu therapeutischenund präventiven Maßnahmen werdendringend benötigt.

SchlüsselwörterCoronavirus · SARS-CoV-2 · Akute respiratori-sche Infektion · Pädiatrie · Pneumonie

COVID-19 in hospitalized children and adolescents. A systematic review on published case series (as of31.03.2020) and first data from Germany

AbstractBackground. The clinical knowledge aboutthe course, complications and treatment ofCOVID-19 in children and adolescents is so farlimited.Aim. This systematic review summarizesthe current scientific evidence regardingthe clinical presentation of COVID-19 inhospitalized children based on availablecase series from China. In addition, first datafrom a nationwide pediatric hospital surveyconducted by the German Society for PediatricInfectious Diseases (DGPI) are presented.Methods. This study evaluated 12 case seriesfrom China with 6–2143 children infectedwith SARS-CoV-2, which were identified by aliterature search in PubMed up to 31 March

2020. The database of the German nationwideDGPI COVID-19 survey was accessedon 6 April2020.Results. The median patient age in the caseseries was between 2 and 7 years and 18–45%were infants <1 year of age. The duration ofhospital stay was 5–20 days. Most commonlyreported symptoms were fever and cough;in 40–100% of cases involvement of thelower respiratory tract was reported, usuallyconfirmed by computed tomography (CT).Severe and critical courses of disease werereported in up to 8% of the children including2 fatalities. So far the German DGPI COVID-19 survey reported 33 hospitalized childrenup to 6 April 2020, mostly with upper airway

infections. Of these children, 45%were infantsand 32% had an underlyingmedical condition.So far 3 children (9%) needed admission to anintensive care unit.Conclusion. COVID-19 in hospitalized childrenusually presented as an uncomplicated febrileupper airway infection or mild pneumonia.Severe cases or fatalities rarely occurredin children. Information on neonates andchildren with underlying chronic conditionsas well as on therapeutic and preventivemeasures are urgently needed.

KeywordsCoronavirus · SARS-CoV-2 · Acute respiratorytract infection · Pediatric · Pneumonia

englischsprachigen Zusammenfassungberücksichtigt. Ein „Pre-print“-Artikel[23] ohne Peer Review wurde mitauf-genommen. Fallserien mit mehr als 5hospitalisierten COVID-19-Patientenmit symptomatischer Infektion wurdeneingeschlossen.

Demografische und klinische Datenwurden unabhängig von zwei derVerfas-ser extrahiert. Die Daten von 12 Fallseri-en wurden in Übersichtstabellen einzelnund für die 8 größten Studien zusam-

mengefasst dargestellt. Falls der Anteilvon Kindern mit Pneumonie von denAutoren nicht explizit ausgewiesen war,wurde derNachweis von Veränderungen(milchglasartige bzw. fleckige Verschat-tungen sowie sonstige Auffälligkeiten)der Lunge in der Computertomogra-phie (CT) sowie von Infiltraten in derRöntgenaufnahme als Kennzeichen ei-ner Pneumonie gewertet. Die Einteilungdes Schweregrades (asymptomatisch/mild/moderat/schwer/kritisch) beruhte

zumeist auf den Angaben/Definitionender jeweiligen Autoren; für Studien mitentsprechend verfügbaren Details wurdeanhand der klinischen Angaben analogder Definition von Dong et al. [10] nach-träglich eine Zuordnung vorgenommen(Kriterien: s. Legende zu . Tab. 2). DieNormwertbereiche der jeweiligen loka-len Labore divergierten, daher wurdeder jeweilige Anteil der Patienten mitabweichenden Laborwerten angegeben.

Monatsschrift Kinderheilkunde

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Übersichten

Tab. 2 COVID-19 bei hospitalisierten Kindern und Jugendlichen (Daten aus publizierten Fallserien) – Klinische Charakteristika

Zusammen-fassunga

Klinische Charakteristika

Autor(Studiennr.)

Studiennr.(1)–(8)

Dong Y(1)

Lu X(2)

Ma H(3)

Qiu H(4)

Wang D(5)

Zheng F(6)

Xia W(7)

Cai J(8)

Zhou Y(9)

Wei M(10)

Sun D(11)

Liu W(12)

Patienten (n) 10–2143 2143b 171 50 36 31 25 20 10 9c 9d 8e 6

Symptome

Fieber 36–80% kA 42% 64% 36% 65% 52% 60% 80% 44% 44% 75% 100%

Husten 19–65% kA 49% 44% 19% 45% 44% 65% 60% 22% 22% 75% 100%

Rhinitis 8–40% kA 8% 16% kA kA 8% 15% 40% 11% 11% kA 17%

Pharyngitis 2–46% kA 46% 2% 6% kA kA 5% 40% kA kA 13% 83%

Diarrhö 0–15% kA 9% 6% 3% 9% 12% 15% 0% 0% kA 38% 0%

Erbrechen 4–10% kA 6% 4% 3% kA 8% 10% kA 0% kA 50% 67%

Tachy-/Dyspnoe 0–29% kA 29% kA 3% kA 8% 10% 0% kA kA 100% 17%

Abgeschlagenheit 4–10% kA 8% 4% kA 10% kA 5% kA 0% kA 13% 0%

Pneumonie 40–100% 45% 65% 86%f 53% 45%f 68% 100%f 40%f ≥89% kA 100% 67%

Schweregradg

Asymptomatisch 0–28% 4,4%h 16% 4% 28% 13% 0% kA 0% kA 11% – 0%

Mild 10–60% 51% 19% 10% 19% 42% 32% kA 60% kA 22% – 33%

Moderat 39–82% 39% 62% 82% 53% 45% 60% kA 40% kA kA – 50%

Schwer 0–5% 5% 1%i 0% 0% 0% 0% kA 0% 0% 0% 63% 17%

Kritisch 0–8% 0,6% 0,6% 4% 0% 0% 8% kA 0% 0% 0% 38% 0%

Todesfälle (Alter/Geschl.)

2 1 (14 J./männl.)j

1(10M./weibl.)k

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Hospitalisie-rungs- bzw.Krankheits-dauer (Tage)

5–23 kA kA 5–19 10–207–22l

7–23l kA 8–20 6–22l – kA >9–>28m 5–13

aZusammenfassende Angaben beziehen sich nur auf Studien ≥10 Patienten (Studiennr. 1–8)bKlinisch-laborbestätigt: 731, klinisch-epidemiologisch: 1412cNur Einschluss von Kindern ≤3 JahrendNur Einschluss von Kindern jünger als ein JahreNur Einschluss von schwer/kritisch kranken KindernfAuffälligkeiten im Thorax-CTgNach Definition des jeweiligen Autors bzw.: asymptomatisch =̂ keine klinischen Symptome/Zeichen und radiologischer Befund normal; mild =̂ Infektionder oberen Luftwege (IDOL); moderat =̂ (milde) Pneumonie; schwer =̂ intensivpflichtig/<92%-Sauerstoffsättigung; kritisch =̂ Acute respiratory distresssyndrome (ARDS), Sepsis, MultiorganversagenhLaborbestätigt: 13%, Verdachtsfälle: 0%i2 intensivstationär behandelte Patientenmit invasiver BeatmungjTodesursache kAkTodesursache MultiorganversagenlKrankheitsdauer, definiert als Zeitspanne bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses des Polymerase chain reaction (PCR)-Virusnachweises aus demRachenabstrich (Tage)mKrankheitsdauer (Tage)

Zusätzlich wurden erste Daten zustationär aufgenommenen Kindern ausDeutschland aus einem Survey derDeut-schen Gesellschaft für Pädiatrische In-fektiologie (DGPI) verfügbar (Stand06.04.2020; COVID-19 Survey, https://dgpi.de) [9].

Resultate

Fallserien aus China

Ergebnisse der LiteratursucheVon 219 identifizierten Artikeln wurdennach Inspektion des Titels und des Ab-stract insgesamt75Artikel näher geprüft.Insgesamt wurden 12 Fallserien mit hos-pitalisierten Kindern und Jugendlichen

(n= 6–2143)mitCOVID-19identifiziert,die alle aus China stammten.

Insgesamt 8 Studien enthielten Anga-benzu10odermehrhospitalisiertenKin-dern.DieStudievonDongetal. [10]zual-len bei der nationalen chinesischenMel-debörde bis zum 08.02.2020 registrier-ten Kindern mit COVID-19 (n= 2143)enthielt sowohl hospitalisierte als auchambulante betreute Kinder.

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Abb. 18 Typische Befunde des Thorax-CT für Kindermit COVID-19-Pneumonie.aWeiblich, 14 Jahre alt: vereinzeltemilch-glasartige Verschattung im rechtenunteren Lungenlappen, Lokalisation pleuranah und -fern.bMännlich, 10 Jahre alt: Kon-solidierungenmit „halo sign“ im linkenunteren Lungenlappen, umgebenvonmilchglasartigenVerschattungen. cMännlich,ein Jahr alt: diffuse Konsolidierungen undmilchglasartige Verschattungen in beiden Lungen, zusätzlich „white lung“ rechts.(Aus Xia et al. 2020 [32]; Abdruckmit freundlicher Genehmigungdes Verlags JohnWiley& Sons)

Die Fallserie von Liu et al. [19] be-schreibt die ersten 6 aus Wuhan doku-mentiertenFälle vonCOVID-19 beiKin-dern. Drei kleinere Fallserien (8 bis 9 Pa-tienten) bezogen sich auf Säuglinge [30],Säuglinge und Kleinkinder [35] und in-tensivstationär behandelte Kinder [28].

Sechs Studien stammten aus demWuhan Children’s Hospital [19, 21, 23,28, 32] bzw. der entsprechenden Pro-vinz Hubei [34], davon 5 aus annähernddemselben Zeitraum Mitte/Ende Januarbis ca. Mitte/Ende Februar [21, 23, 28,32, 34]. Diese Studien zeigten teilwei-se Überschneidungen insbesondere inder Angabe von Kindern mit spezifi-schen Vorerkrankungen, Koinfektionen,schwer und kritisch kranken Kindernbzw. Todesfällen.

Demografische Daten, Inkubati-ons- und Hospitalisierungsdauer,VorerkrankungenInsgesamt umfassten die 12 Studien 2518Patienten aus dem gesamten pädiatri-schen Altersspektrum. Bei den 8 Fallse-rien mit mindestens 10 hospitalisiertenKindern lag derAltersmedian imBereichvon 2 bis 7 Jahren. Der Anteil von Säug-lingen unter einem Jahr war 18–45%.Der Anteil der männlichen Kinder laginsgesamt bei 40–65%, bei 27 Säuglin-gen (zusammengefasst aus 4 Studien) bei41% [2, 23, 28, 30].

In 2 Studien wird die InkubationszeitbeiKindernmit2bis10Tagenangegeben,mit einem Median von 6 bis 7 Tagen [2,28]. Die Hospitalisierungsdauer lag bei

5 bis 20 Tagen, bei intensivstationärenPatienten bei bis zu über 28 Tagen [28].

Vorerkrankungen wurden bei 12(12%) von 98 Patienten in 6 Studienberichtet: 8 Kinder mit kardiologischer(davon 6 in der Studie von Xia et al.[32]), 2 Kinder mit hämatologisch-on-kologischer [21, 28] und je ein Kindmit nephrologischer und neurologischerVorerkrankung.

Übersicht: . Tab. 1.

Klinische CharakteristikaÜbersicht: . Tab. 2.

Symptome.Das häufigste Symptom warFieber (36–80%), mit einer mittlerenDauer von 2 bis 3 Tagen [2, 21, 26] undeinem Bereich von einem bis 16 Tagen[21, 29]. Der Anteil der Kinder mitFieber ≥38,5 °C lag bei 11–49% [2, 26],mit hohem Fieber >39 °C bei 9% [21].Häufig waren auch (trockener) Husten(19–65%), Rhinitis (8–40%) und Pha-ryngitis (2–46%). Eine Studie erfassteeine Tachykardie bei 42% von 171 Kin-dern [21]. Bis zu 29% zeigten eine Tachy-pnoe/Dyspnoe, 0–15% gastrointestinaleSymptome (Erbrechen, Diarrhö, Bauch-schmerzen), 4–10% Abgeschlagenheitund 4–8% Kopfschmerzen [23, 26]. BeiSäuglingen und Kleinkindern wurdenebenfalls Fieber, Husten und Rhinitis alshäufigste Symptome genannt [2, 23, 30,35].

Pneumonie. Eine Pneumonie bzw. einNachweis von Auffälligkeiten bzw. Ver-schattungen der Lunge im CT lag bei

40–100% der Kinder vor. Davon zeigten11–42% kein Fieber oder Husten bzw.sonstige Symptome einer Infektion [21,26].

In der Studie von Lu et al. [21] mit111 Kindern mit Angabe einer Pneumo-nie waren in jeder pädiatrischen Alters-gruppe (<1, 1–5, 6–10 und 11–15 J) zwi-schen 23 und 31% betroffen. In der Stu-die von Zheng et al. [34] war der Anteilvon Kindern mit abnormalem CT amhöchsten bei Kindern unter 3 Jahren (8von 10 Kindern <3 J), inklusive zweierkritisch erkrankter Kinder.

Eine Sauerstofftherapie war nur seltennotwendig (0–17%); eine invasive Be-atmung auf Intensivstation erfolgte bei0–8% der Patienten.

Schweregrad. Der Anteil asymptomati-scher Patienten lag in den 5 größten Stu-dien bei 4–28%.DieKrankheit verlief bei10–60%derKindermild, vorwiegend alsfieberhafteErkrankungderoberenAtem-wege.Mit 39–82% amhäufigstenwar einmoderater Krankheitsverlauf mit leich-terPneumonie.Einenschwerenodersehrschweren Verlauf zeigten bis zu 5% bzw.8% der hospitalisierten Kinder.

In der großen Studie von Dong et al.[10] mit 2143 Patienten waren 60% derschwer bzw. 69%der kritisch Erkranktenin der Altersgruppe unter 5 Jahren. 11%der Säuglinge bzw. 7%der Ein- bis 5-Jäh-rigen mit COVID-19 zeigten hier einenschweren bis sehr schweren Verlauf, imVergleich zu 3–4% bei älteren Kindernund Jugendlichen.

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ÜbersichtenTab.3

COVID-19beihospitalisierten

Kind

ernun

dJugend

lichen(Daten

ausp

ublizierten

Fallserien)–Diagn

ostik

undTherapie

Zusammen

-fassun

gaDiagn

ostikun

dTh

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ie

Autor

(Studien

nr.)

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r.(1)–(8)

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(1)

LuX

(2)

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QiuH

(4)

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(5)

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(6)

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(7)

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(8)

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Y(9)

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(10)

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(11)

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(n)

10–2143

2143

b171

5036

3125

2010

9c9d

8e6

Virologie

–RT-PCR

f /gen.

Sequ

enzie-

rung

RT-PCR

gRT-PCR

gRT-PCR

gPC

RPC

Rgen.Se-

quenzie-

rung

RT-PCR

gRT-PCR

gPC

RRT-PCR

gRT-PCR

gRT-PCR

g

Radiolog

ie–

kAThorax-CT

Thorax-CT

Thorax-CT

Thorax-CT

Thorax-CT/

-rön

tgen

Thorax-CT

Thorax-

röntgen

Thorax-CT

kAThorax-CT/

-rön

tgen

Thorax-CT

(1kA)

Milchg

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Verschattung

en29–60%

kA33

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60%

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%kA

75%

17%

Fleckige

Verschattung

enh

31–67%

kA19

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12%BL

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Therap

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0–48

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m100%

n

Interferon

0–100%

kAkA

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48%

kA0%

kAkA

100%

0%

AB-Therapie

42–56%

pkA

kA42

%p

kAkA

56%

pkA

50%

pkA

kA63

%p

100%

p

Glukokortikoide

0–8%

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kAkA

8%

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q67

%

Immun

glob

uline,

i.v.

0–8%

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50%

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erap

ie0–17

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kA0%

75%

17%

Invas.Be

atmun

g0–8%

kA2%

kA0%

0%

8%

kA0%

kA0%

25%

k.A.

a Zusam

menfassende

AngabenbeziehensichnuraufStudien≥10

Patienten

(Studiennr.1–8)

b Klinisch-laborbestätigt:731,klinisch-epidem

iologisch:1412

c NurEinschlussvonKindern≤3Jahren

d NurEinschlussvonKindernjüngeralseinJahr

e NurEinschlussvonschw

er/kritischkrankenKindern

f NasopharyngealoderRachenabstrich

oderBlutprobe

g NasopharyngealoderRachenabstrich

h ULunilateral,B

Lbilateral

i SieheTable2ausZ

heng

etal.[34],Zuordnung„bilateralpatchyshadow

s“ausTextangaben

entnom

men

j Ganciclovir,Ribavirin,Oseltamivir

k Lopinavir-Ritonavir

l Umifenovir(Arbidol),Oseltamivir,Lopinavir/Litonavir

mRibavirin,Oseltamivir,Interferon

n Ribavirin2von6Patienten,Oseltamivir6von6Patienten

o Interferon-α,inhalativ

p AB-Therapieexplizitangegeben,beiMaetal.[23]und

Zhengetal.[34]auchbakteriellerErregerspezifi

ziert

q i.v.

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Tab. 4 COVID-19 bei hospitalisierten Kindern und Jugendlichen (Daten aus publizierten Fallserien) – Labor

Zusammen-fassunga

Laborb

Autor(Studiennr.)

Studiennr.(1)–(8)

Dong Y(1)

Lu X(2)

Ma H(3)

Qiu H(4)

Wang D(5)

Zheng F(6)

Xia W(7)

Cai J(8)

Zhou Y(9)

Wei M(10)

Sun D(11)

Liu W(12)

Patienten (n) 10–2143 2143c 171 50 36 31 25 20 10 9d 9e 8f 6

Leukozyten

Leukozytose 4–30% kA kA 4% kA 10%g (50%[1/2])h

10% 30% 22% kA 25% 0%

Leukopenie 6–38% kA 26% 38% 19% 6% (0%[0/2])h

20% 10% 0% kA 13% 67%

Lymphozyten

Lymphozytose 8–20% kA kA 8% kA 13%g kA 15% 20% 67% kA 25% 0%

Lymphopenie 0–40% kA 4% 20% 31% 6% 40% 35% 0% 0% kA 13% 100%

Thrombozyten

Thrombozytose 6–20% kA kA 16% kA 6% kA kA 20% kA kA 25% 0%

Thrombopenie 10–16% kA kA 16% kA kA kA kA 10% kA kA 13% 0%

CRP erhöht 3–35% kA 20% 18% 3% 10%(3/30)

(50%[1/2])h

35%i 30% kA kA 63% 83%

PCT erhöht 4–80% kA 64% kA 17% 4%(1/28)

kA 80% 10% kA kA 63% kA

BSG be-schleunigt

0–19% kA kA kA 0% 19%(4/21)

kA kA kA kA kA kA 40%(2/5)

ALT erhöht 6–25% kA 12% kA 6% 22%(6/27)

kA 25% 10% kA kA 50% 17%

AST erhöht 8–22% kA 15% kA 8% 22%(6/27)

kA kA 20% kA kA 0% 67%

CK erhöht 3–15% kA kA kA 3% 15%(4/27)

(100%[2/2])h

kA kA kA kA 25% 0%

CK-MB erhöht 25–50% kA kA kA 31% kA kA 25%i 50% kA kA kA kA

LDH erhöht 30% kA kA kA kA kA (100%[2/2])h

kA 30% kA kA 63% 33%

D-Dimereerhöht

8–40% kA 14% kA 8% kA kA kA 40%(2/5)

kA kA 20%(2/5)

50%

CRP C-reaktives Protein, PCT Prokalzitonin, BSG Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, ALT Alanin-Aminotransferase, AST Aspartat-Aminotransferase,CK Kreatinkinase, LDH LaktatdehydrogenaseaZusammenfassende Angaben beziehen sich nur auf Studien ≥10 Patienten (Studiennr. 1–8)bGrenzwerte entsprechend den lokalen Laboren, wie in Originalarbeit angegebencKlinisch-laborbestätigt: 731, klinisch-epidemiologisch: 1412dNur Einschluss von Kindern ≤3 JahreneNur Einschluss von Kindern jünger als ein JahrfNur Einschluss von schwer/kritisch kranken KinderngAus Henry et al. 2020 [12]hLaborwerte nur für kritische Patienten vorhanden, nicht in Zusammenfassung eingeschlosseniAus Table 2 von Xia et al. [32] entnommen (im Text von Xia et al davon abweichende Angaben)

Intensivmedizinisch behandelte Pati-enten und Todesfälle. Insgesamt liegenzu 11 intensivmedizinisch behandeltenKindern (Altersmedian 2 Jahre, Bereich2Monate bis 15 Jahre; 8 von11männlich)detaillierte Beschreibungen vor [19, 28,34]. Darunter waren 3 Säuglinge jüngerals ein Jahr, 4 Kleinkinder ≤3 Jahren und4 Schulkinder. Bei 4 Kindern war eineGrunderkrankung bekannt, hierunter 2Säuglinge mit angeborenen Herzfehlern,

ein 8-jähriger Junge mit akuter lympha-tischer Leukämie und ein einjährigerJunge mit Hydronephrose [28, 34].

Die beiden kritischen Patienten mitangeborenen Herzfehlern zeigten Fieber,Dyspnoe und Husten (männl., 8Mo.)bzw.Diarrhö (männl., ein J.) sowie radio-logisch bilaterale Konsolidierungen inder Lunge. ImVerlauf entwickelten beideein ARDS und mussten invasiv beatmetwerden. Als zusätzliche Komplikationen

wurden bei dem Einjährigen eine Hypo-natriämie (Natrium 126mmol/l) sowieein dialysepflichtiges akutes Nierenver-sagen beschrieben [34].

Ein3-jährigesMädchenmitschweremVerlauf litt unter hohem Fieber (>39 °C)über 11 Tage, Husten, Tonsillitis, Erbre-chen und Tachypnoe. Im CT-Bild desThorax zeigten sich beidseits fleckige,milchglasartige Verschattungen [19].

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Übersichten

Vonden8 intensivpflichtigenKindernder Fallserie von Sun et al. [28] zeigtenalle pulmonale Komplikationen mit ein-oder meist beidseitigen (6 von 8 Pati-enten) Auffälligkeiten in der Bildgebung(milchglasartige Verschattungen 6 von 8,fleckige Verschattungen 6 von 8, „whitelung“ im Verlauf 1 von 8). Insgesamt 6der 8Kinder erhielten eine Sauerstoffthe-rapie, 2 Kinderwurden zusätzlich invasivbeatmet. Zwei Patienten entwickelten einseptischesGeschehenbis zum septischenSchockmit Multiorganversagen, hierun-ter ein13Monate altesmännlichesKlein-kind mit Herzinsuffizienz, Koagulopa-thie, Nierensteinen und Hydronephrose[28], sowie ein im Verlauf verstorbenes10 Monate altes Mädchen mit einer to-xischen Enzephalopathie, Status epilep-ticus, disseminierter intravasaler Gerin-nung und Invagination [21, 23, 28]. Inder Arbeit von Dong et al. [10] wurdeein weiterer Todesfall eines 14-jährigenJungen ohne weitere Informationen be-richtet.

DiagnostikÜbersicht: . Tab. 3.

Erregernachweise. SARS-CoV-2 wurdezumeist mittels Reverse-Transkripta-se(RT)-PCR detektiert. Koinfektionenmit Influenzavirus (6), RSV (2), Zy-tomegalievirus (1), Mykoplasmen (12)sowie Enterobacter aerogenes wurden bei12–40% der Patienten aus 4 Studienbeschrieben [23, 28, 32, 34].

SARS-CoV-2 konnte in respirato-rischen Kontrollabstrichen nach 6 bis22 Tagen nicht mehr nachgewiesenwerden. In einer Studie wurden auchStuhlproben von 6 Kindern untersucht,bei einem der älteren Kinder (10 J.)war die Testung nach 10 Tagen nega-tiv, aber bei 5 Kindern „viral shedding“für mindestens 18 bis 30 Tage nach-weisbar; Serum und Urinproben dieser5 Patienten waren negativ [2].

Radiologie. Die meisten Informationenliegen zu CT-Aufnahmen des Thoraxvor. Typisches Zeichen der SARS-CoV-2-positiven Kinder in der CT-Diag-nostik waren milchglasartige (29–60%)und fleckige Verschattungen (gesamt31–67%; 19–40% unilateral, 12–46%

bilateral). Bei bis zu 35% der Kinderkonnten weitere Auffälligkeiten in derCT-Bildgebung beschrieben werden:Konsolidierungen mit „halo sign“ (10von 20 Patienten, bzw. 3 von 9), kleineKnötchen (3 von 20, bzw. 6 von 9), re-tikuläre Zeichnungsvermehrung (4 von20) und Pleuraerguss (1 von 50) [21,23, 32, 35]. Typische Aufnahmen zeigt. Abb. 1 (aus Xia et al. [32]).

Nach Ma et al. [23] finden sich dieCOVID-19-assoziierten Verschattungenmeistpleuranah(82%)und indenUnter-lappen (56%). 12 von 15Kindern zeigtenbei Entlassung (im Durchschnitt nach8 Tagen) noch radiologische Auffällig-keiten im Kontroll-CT des Thorax, trotzfehlender klinischer Symptome [23].Eine weitere Studie wies ebenfalls pul-monale Auffälligkeiten (milchglasartigeVerschattungen)bei8asymptomatischenvon insgesamt 19 CT-untersuchten Kin-dern nach [26]. In der Studie von Xiaet al. [32] waren ebenfalls noch CT-Auffälligkeiten nach Abklingen der kli-nischen Symptomatik und 2 negativenVirusnachweisen sichtbar.

Labor. Übersicht: . Tab. 4.In den 8 größeren Studien waren die

absoluten Zahlen der Leukozyten, Lym-phozyten sowie Thrombozyten bei derMehrheit der Kinder normwertig. Leu-kozytose und Leukopenie wurden un-abhängig vom Schweregrad bei 4–30%bzw. 6–38%beobachtet, eine Lymphope-nie bei 0–40% und eine Lymphozytosebei 8–20%. Die Zahl der Thrombozytenwarbei 6–20%derKinder erhöhtundbei10–16%erniedrigt.DieBlutbildauffällig-keitenbei schwerundkritischerkranktenKindern waren vergleichbar [19, 28, 34].

Als Entzündungsparameter wurdenC-reaktives Protein (CRP in 9 von 12Publikationen), Prokalzitonin (PCT in 6von 12) und Blutkörperchensenkungs-geschwindigkeit (BSG in 3 von 12)berichtet. Das CRP war bei 3–35%meistleicht erhöht, die BSGwar bei bis zu 19%der Kinder leicht erhöht. Prokalzitoninwar je nach Fallserie bei 4–80% derKinder erhöht. CRP und PCT stiegenbei Kindernmit schweren und kritischenVerläufen z.T. deutlich an [19, 28, 34].

Eine leichtgradige Erhöhung derTransaminasenaktivitätwurdebei6–25%

(Alanin-Aminotransferase, ALT) und8–22% (Aspartat-Aminotransferase,AST) der Kinder beobachtet. Leicht-gradige Erhöhungen der Kreatinkinase(CK) wurden in 4 Arbeiten bei 3–15%der Kinder berichtet, sowie bei 36%(4 von 11) aller Patienten auf Inten-sivstation. Ein im Verlauf verstorbenerSäugling verzeichnete einen CK-Anstiegauf 20.702U/l. Eine erhöhte, für dieHerzmuskulatur spezifischere CK-MBwurde in 3 Arbeiten bei 25–50% der Pa-tienten angegeben. Ein Anstieg der Lak-tatdehydrogenase (LDH) (361–891U/l)wurde bei 73% (8 von 11) der Kindermit schwereren Verläufen beobachtet[19, 28, 34]. D-Dimer-Bestimmungenwurden in 5 Arbeiten angegeben undwaren bei 8–40% der Patienten sowiebei 50% (3 von 6, [19, 28]) aller in-tensivpflichtigen Kinder erhöht. Nebenüberwiegend leichten Erhöhungen istbei dem verstorbenen Säugling ein An-stieg der D-Dimere auf bis zu 40,34mg/ldokumentiert [21].

InderStudie vonQiuet al. [26] zeigtenKinder mit Pneumonie gegenüber Kin-dern mit asymptomatischer/milder Er-krankung häufiger eine Lymphozytope-nie sowie Erhöhungen für Prokalzitonin,D-Dimere und CK-MB.

Medikamentöse TherapieAngaben zur symptomatischen, antiin-flammatorischen und antiviralen Thera-pie sind nur teilweise vorhanden. In 3 dergrößeren Studien [23, 26, 34] erhielten48–100% der Patienten Interferon und24–48% antivirale Medikamente (Lopi-navir/Ritonavirbzw.Litonavir,Ribavirin,Oseltamivir,Ganciclovir,Umifenovir). In2 der Studien wurden Immunglobulinejeweils 8% der Patienten verabreicht, ineiner Studie Glukokortikoide (8%). Ei-ne antibiotischeTherapie wurde 42–56%der Kinder verabreicht. Die intensivme-dizinisch behandelten Patienten bei Sunet al. [28] erhielten alleOseltamivir, Riba-virin und Interferon, Antibiotika in 63%,Glukokortikoide in 63% und Immun-globuline i.v. in 50%. Bewertungen zurWirksamkeit der Behandlungen liegennicht vor.

Monatsschrift Kinderheilkunde

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0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Infektion der oberen Atemwege (Rhinitis,…

Fieber und/oder Allgemeinsymptome

Gastrointestinale Symptomatik

Bronchitis, Bronchiolitis

Pneumonie (*nicht* radiologisch gesichert)

Pneumonie (radiologisch gesichert)

Enzephalitis

Sepsis (+ Sepsis-ähnliches Krankheitsbild)

Akutes Lungenversagen (pARDS)

Sonstiges

zur Aufnahme

im Verlauf

Anzahl (n)

Abb. 28 COVID-19 bei 33 hospitalisiertenKindern inDeutschland: Symptomebei Aufnahmeund imVerlauf.Mehrfachnennungmöglich. (Aus DGPI [9], Stand 06.04.2020)

Hospitalisierungen in Deutschland(DGPI-Survey)

Seit dem 18.03.2020 werden im Surveyder DGPI – in enger Kooperation mitDGKJ, VLKKD und vielen Konventge-sellschaften – Fälle aus ganz Deutsch-land registriert. Im Zeitraum bis zum06.04.2020 wurden dort Aufnahmen von33Kindernaus21Klinikenerfasst, davon3 auf Intensivstation. Von den 33 Kin-dernwaren15 (45%)Säuglinge (darunter5 Neugeborene), 12 Kinder im Alter voneinembis5 Jahren, einKind inderAlters-gruppe von 6 bis 10 Jahren und 5 Kinderüber 11 Jahren; 22 von 33 (67%) wa-ren weiblich. Die häufigsten Symptomewaren Fieber und/oder Allgemeinsym-ptome (14 von 33; 42%), Infektion deroberen Atemwege (12 von 33; 36%) undgastrointestinale Symptome (4 von 33;11%).EineBronchitis/Bronchiolitiswur-de bei 6 Kindern (18%), Pneumonie bei2 Kindern (6%), Sepsis bei 3 (9%) undEnzephalitisbeieinemKind(3%)berich-tet (. Abb.2).Von22Kindernmitverfüg-baren Angaben hatten 7 (32%) Kinderkardiale (3), pulmonale (4), neurologi-sche (3) oder andere (6) Vorerkrankun-gen. Therapeutisch wurden eine Sauer-stoffsupplementation bei 3 von 33 Kin-dern (9%) sowie eine nichtinvasive Beat-mungbeieinemKinddurchgeführt(3%).Medikamentös wurden inhalative Bron-

chodilatatoren(5; 15%), systemischeAn-tibiotika (7; 21%), NSAID (3; 9%) undsystemische Steroide (2; 6%) verabreicht.Bei einem Kind war eine Nierenersatz-therapie/Dialyse erforderlich. Mit demStand zum 06.04.2020 waren 22 (67%)der 33 gemeldeten Kinder bereits gesun-det oder zeigten nur noch leichte Rest-symptome.

Diskussion

Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 hatsich als pandemisches Virus innerhalbkurzer Zeit weltweit verbreitet und alleAltersgruppen erfasst. Auch wenn Mor-bidität und Letalität bei Patienten über60Jahrenamhöchstensind, treteninEin-zelfällen auch schwer verlaufende Infek-tionen im Kindes- und Jugendalter auf.In dem vorliegenden systematischen Re-view wurden die Daten von insgesamt2518 Kindern mit SARS-CoV-2-Infekti-on aus 12 chinesischen Fallserien unter-sucht und hinsichtlich des Verlaufes beihospitalisierten Kindern evaluiert. FürdieEinschätzungvonhospitalisiertenPa-tienten, aber auch für die VorbereitungaufdasManagementderPandemie inderPädiatrie isteswertvoll,dassbereits3Mo-nate nach Auftreten der ersten COVID-19-Erkrankungen publizierte Daten zurVerfügung stehen. Dennoch muss dievorliegende Evidenz für den klinischen

Verlauf sowie die Diagnostik undThera-pie von COVID-19 bei Kindern noch alsbegrenzt angesehenwerden. Obwohl alle12 Fallserien vorwiegend hospitalisierteKinder eingeschlossen haben, sind sie inihrem methodischen Aufbau, der Quali-tät der Datenerhebung, der Auswahl derPatientenuntergruppen und der Reprä-sentativität für die Pädiatrie sehr unter-schiedlich.Dahermüssen jederVergleichder Fallserien untereinander sowie jedeSchlussfolgerung aus diesen Veröffentli-chungen mit Vorsicht interpretiert wer-den.

Klinische Symptomatik und Verlauf

Nach derzeitigen Erkenntnissen infizie-rensichKinderundJugendlichenichtsel-tener als Erwachsene mit SARS-CoV-2,ihre Infektion scheint aber oft asympto-matisch oder oligosymptomatisch abzu-laufen [22]. Die hier vorgestellten Fallse-rienbestätigendie früherenBeobachtun-gen, dass auch symptomatische Infektio-nen bei hospitalisierten Kindern generellweniger schwer und mit einer besserenPrognose als bei Erwachsenen verlaufen[11, 22, 26, 31, 36].TypischeKennzeicheneiner COVID-19-Infektion bei hospita-lisierten Kindern waren Fieber und eineInfektionserkrankung der oberen Atem-wege mit Rhinitis, Pharyngitis und Hus-tenoderderunterenAtemwegemitPneu-monie und/oder Bronchitis. In einer Ge-genüberstellung in der Studie von Maet al. [23] zeigten die erkrankten Kinderein ähnliches Spektrum an Symptomenwie Erwachsene, aber der Anteil der Pa-tienten mit Fieber (64% vs. 88%), Hus-ten (44% vs. 68%), Halsschmerzen (2%vs. 14%) und Abgeschlagenheit (4% vs.38%)war beiKinderndeutlichniedriger.Zusätzlich berichten Qiu et al. [26] voneinemseltenerenAuftretenvonPneumo-nie (53%vs. 95%), vonseltenererhöhtemCRP (3% vs. 49%) und von seltenerenschwerenVerläufen (0% vs. 23%). Inten-sivstationäre Behandlungen wurden beiKindern selten berichtet [10, 28].

Bei Kindern <6 Jahre bestand jedochein etwas erhöhtes Risiko für einenschwereren Verlauf [10]. Die Wirksam-keit der häufig durchgeführten antivira-len und antiinflammatorischen Therapieließ sich aufgrund der fehlenden Kon-

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Übersichten

trollen nicht beurteilen. In Deutschlandkam es seit dem 23.03.2020 zu einerdeutlichen Zunahme der dem DGPI-Survey gemeldeten stationären Aufnah-men, mit einem Kind (KW 11) bzw.14 (KW 12) SARS-CoV-2 infiziertenKindern pro Woche mit überwiegendleichtem klinischen Verlauf [9].

Todesfälle im Kindes- undJugendalter

In den hier untersuchten chinesischenFallserien wurden insgesamt nur 2 To-desfälle berichtet [10, 21]. Weder imDGPI-Survey [9] noch durch das Ro-bert Koch-Institut [27] wurde bis zum06.04.2020 ein Todesfall bei Kinderngemeldet. Zum 03.04.2020 weisen dieMeldestatistiken der italienischen Ge-sundheitsbehörde (Istituto Superiore diSanità) [14] bei insgesamt 13.241 CO-VID-19-Verstorbenen einen Patientenim Alter unter 20 Jahren auf. In Spanienwurde am 05.04.2020 bei insgesamt 4709Todesfällen von einem verstorbenen Pa-tienten unter 10 Jahren sowie einemverstorbenen Patienten im Alter von10 bis 19 Jahren berichtet [24]. In denUSA wurde am 28.03.2020 der Tod einesSäuglings von der Gesundheitsbehördevon Illinois veröffentlicht [13]. Noch un-bestätigte Pressemeldungen betrafen dieTode einer 16-Jährigen in Frankreich,eines 14-Jährigen in Portugal, eines 13-Jährigen aus Großbritannien und einer12-Jährigen aus Belgien.

Neugeborene und Säuglinge

Zu COVID-19-Erkrankungen bei Neu-geborenengibt esbislangnurwenigeEin-zelfallberichte [15, 33]. In der Studie vonXia et al. [32] wurden 3 Neugeborene,in einem Review aus China 2 Neuge-borenen mit COVID-19-Erkrankungengenannt [20], darunter ein 17 Tage alterJunge mit Fieber, Husten und Erbrechen(Infektion im Haushalt) und ein 5 Tagealtes Kind mit Fieber (Mutter infiziert).Von Neugeborenen, die von COVID-19-erkranktenMüttern geboren wurden,ist bisher nur über ein infiziertes, aberasymptomatisches Kind berichtet wor-den [20]. Bislang gibt es keine Belegefür eine vertikale Transmission von CO-

VID-19 [16, 17, 25]. Interessanterweisewaren im DGPI-Survey unter den ers-ten 26 stationären Aufnahme insgesamt15 Säuglinge (45%), darunter 5 im Neu-geborenenalter unter 28 Tagen [9].

Ein weiblicher Säugling im Alter von2 Monaten erkrankte an einer Pneumo-nie [7], darüber hinaus zeigen 2 kleinerechinesische Fallserien [30, 35] bei Säug-lingen vorwiegend das Vorliegen von In-fektionszeichen der oberen Atemwege.DiegroßevergleichendeStudievonDonget al. belegt jedoch insgesamt ein erhöh-tes Risiko für einen schwereren Verlaufvon COVID-19 im Säuglingsalter [10].

Kinder mit Vorerkrankungen

Insgesamt wurde nur von 12 Kindernmit Vorerkrankungen in den vorgestell-ten Fallserien berichtet. In den beidengrößten Studien sind die Angaben dazuallerdingsnicht [10]odernurunvollstän-dig [21] vorhanden, sodass von einem„underreporting“ auszugehen ist. Auffäl-lig war die häufige Nennung kardiologi-scherVorerkrankungen (8 von12Patien-ten), die jedoch lediglich aus 2 Fallseriengemeldet wurde, sodass hier möglicher-weise einzentrumsbedingtes „overrepor-ting“ besteht [32, 34].

Bisher gibt es erstaunlich wenigeMeldungen zu immunkompromittier-ten Kindern mit COVID-19. Bei demin den Studien von Lu et al. [21] undSun et al. [28] sowie in dem Fallberichtvon Chen et al. [6] berichteten 8-jäh-rigen Jungen mit akuter lymphatischerLeukämie, chemotherapieassoziierterGranulozytopenie und COVID-19-asso-ziierter Pneumonie handelt es sich umdenselben Patienten. Ein erster Berichtaus einem pädiatrischen Transplantati-onszentrum aus der Lombardei/Italienzu immunkompromittierten Patientenerwähnt 3 positiv auf SARS-CoV-2getestete Kinder, die jedoch keine Kom-plikation oder klinische Zeichen einerLungenerkrankung aufwiesen [8].

Labor- und radiologischeDiagnostik

ImBlutbildwarenbei bis zu zweiDrittelnder hospitalisierten Kinder keine Auffäl-ligkeiten nachweisbar. Bei den übrigen

Kindern konnte kein eindeutiger Trendbezüglich der Erhöhung bzw. Ernied-rigung der Leukozyten, Lymphozytenund Thrombozyten beobachtet werden.Auch bei schwer und kritisch erkrank-ten Kindern zeigte sich im Blutbild keinklarer Hinweis. Dies deckt sich mit derÜbersichtsarbeit zu Laborwerten von66 Kindern mit SARS-CoV-2-Infektionvon Henry et al. [12]. Hingegen wurdeninStudienbeiErwachsenenmitschwerenVerläufen häufiger erhöhte Leukozyten-sowie erniedrigte Lymphozytenzahlenbeschrieben [5, 18].

Deutliche Anstiege der LDH und derD-Dimere wurden in einzelnen Studi-en bei bis zu der Hälfte der Kinder mitschweren Verläufen [21, 28, 34] sowiebei dem verstorbenen Säugling [21] be-obachtet. Analog dazuwurdenErhöhun-gen derD-Dimere in Erwachsenenstudi-en als Risikofaktor für schwere Verläufeidentifiziert [5] und könnten als Hinwei-se auf thrombotische und ischämischeKomplikationen im pulmonalen Gefäß-bett interpretiert werden.

Bezüglich der bildgebenden Diag-nostik ließen sich im CT des Thoraxmilchglasartige und fleckige Verschat-tungen als typischeZeichen derCOVID-19-Pneumonie frühzeitig nachweisen,teilweise auch bei asymptomatischenund PCR-negativen Kindern [23, 32].Die auffälligen Befunde fanden sichvorwiegend in den Unterlappen sowiein den pleuranahen, peripheren Lun-genabschnitten. Die Indikation zu einerCT-Untersuchung sollte wie bei ande-ren Erkrankungen sehr kritisch gestelltwerden, da es keine eindeutige Korre-lation zum klinischen Verlauf gibt undsomit nicht notwendigerweise therapeu-tische Konsequenzen abgeleitet werdenkönnen. Stets sollte die hohe Strah-lenbelastung der Untersuchung bei derIndikationsstellung bedacht werden [1].

Vergleich COVID-19 zuanderen respiratorischenViruserkrankungen

Einige Autoren evaluierten auch denSchweregrad von COVID-19 bei Kin-dern im Vergleich zu anderen viralenErkrankungen anhand von Literatur-angaben. Klinisch scheint das deutlich

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seltenere Auftreten von Halsschmerzenbzw. Pharyngitis ein mögliches Un-terscheidungsmerkmal im Vergleich zuInfluenza-A-H1N1 zu sein (3% vs. 95%)[26]. NachQiu et al. [26] kommt es zwarbei Kindern mit COVID-19 häufigerzu einer Pneumonie als bei Kindernmit Influenza-A-H1N1 (53% vs. 11%),jedoch sei der Anteil an schweren Ver-läufen deutlich seltener (0% vs. 11%).Auffällig bei COVID-19-Patienten warin dieser Studie auch eine Erhöhung dermyokardialen Enzyme (31% vs. 11%)[26]. Gegenüber anderen epidemischauftretenden Coronaviren wie SARS-CoV und MERS-CoV scheint eine In-fektion mit SARS-CoV-2 in der Regeldeutlich weniger schwer zu verlaufen[26, 36].

Limitationen

Insgesamt waren die Fallserien von sehrheterogenerQualität.Angabeninsbeson-dere zu Vorerkrankungen und Medika-tion sind nur teilweise vorhanden. Vorallem in der Anfangsphase der Epide-mie ist davon auszugehen, dass mög-licherweise ein Teil der Kinder primärzur Diagnostik/Isolierung und nicht auf-grund von COVID-19-Symptomen hos-pitalisiert wurde. Darauf weisen die An-gabe von „asymptomatischen“ Kindernund der z.T. hohe Anteil an „milden“Infektionen in den Fallserien hin. DieNennung vermutlich z.T. derselben Pa-tienten mit Vorerkrankung, Koinfektio-nenundkritischenVerläufen inverschie-denen Studien erschwert zudem die Ein-schätzungderentatsächlicherHäufigkeit.Die z.T. auch mit antiviralen Medika-menten durchgeführten Therapieversu-che lassenaufgrundfehlenderKontrollenkeinenRückschluss auf ihreWirksamkeitzu.

Ausblick

Die dargestellten Daten aus Fallserien zuinsgesamt 2518 Kindern mit COVID-19ausChinazeigenbeihospitalisiertenKin-dern einen in der Regel milderen Verlaufals bei Erwachsenen. Schwere und kriti-sche Verläufe bei Kindern und Jugendli-chenwurdenbisher auchbei Risikogrup-pennurseltenberichtet, auchwennSäug-

linge und Kleinkinder hierfür ein insge-samt leicht erhöhtes Risiko aufweisen.Inwiefern eine Erhöhung der LDH undder D-Dimere oder andere Laborpara-meter bzw. Biomarker mit einem schwe-rerenVerlauf assoziiert sind, muss weiteruntersucht werden. Aufgrund der ver-fügbaren Daten erscheint eine Therapiemit antiviralen und/oder antiinflamma-torischen Medikamenten derzeit allen-falls als Heilversuch in Ausnahmefällenindiziert.Weiteremöglichstpopulations-bezogene Daten sowie Daten zu Risiko-patienten werden dringend benötigt, umdas neue Krankheitsbild COVID-19 beiKindern einordnen und mögliche prä-ventive wie therapeutische Maßnahmenmöglichst effizient und sicher anwendenzu können.

Fazit für die Praxis

4 In der Pädiatrie ist von einer hohenAnzahl von oligosymptomatischenund asymptomatischen Kindern mitSARS-CoV-2-Infektion auszugehen.

4 Bei hospitalisierten Kindern mitCOVID-19 überwiegen leichte bismoderate Verläufe, oft als leichtePneumonie. Todesfälle sind sehrselten.

4 Säuglinge undKleinkinder sindhäufi-ger vonCOVID-19-Hospitalisierungenbetroffen. Vereinzelt werden schwereVerläufe berichtet.

4 Die Datenlage zu Risikogruppen,Laborparametern und Therapie istbislang begrenzt.

4 Weitere Erhebungen sind dringenderforderlich, insbesondere ergibt sichüber die Beteiligung aller Kinderkli-niken am DGPI COVID-19-Survey dieMöglichkeit, innerhalb kurzer Zeit diein Deutschland verfügbaren Daten zuerfassen und zugänglich zu machen(https://dgpi.de/).

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. J. G. Liese,MScKinderklinik und Poliklinik,Universitätsklinikum ander Julius-Maximilians-Universität WürzburgWürzburg, [email protected]

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt. A. Streng, K. Hartmann, J. Ar-mann, R. Berner und J. Liese geben an, dass kein Inter-essenkonflikt besteht.

Für diesenBeitragwurden vondenAutoren keineStudien anMenschenoder Tierendurchgeführt.Für die aufgeführten Studiengelten die jeweils dortangegebenen ethischenRichtlinien.

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