Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

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ührung in die Astronomie und Astrophysik, Te Kapitel 2 Elektromagnetische Strahlung & Stellare Spektren Cornelis Dullemond Ralf Klessen

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Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I. Kapitel 2. Elektromagnetische Strahlung & Stellare Spektren. Cornelis Dullemond Ralf Klessen. Grundlage der Astronomie. Wie wird Licht in den astronomischen Objekten erzeugt?. Wie beobachten wir Licht mit Teleskopen?. - PowerPoint PPT Presentation

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Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Kapitel 2

Elektromagnetische Strahlung&

Stellare Spektren

Cornelis DullemondRalf Klessen

Page 2: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Wie wird Licht in denastronomischen Objekten erzeugt?

Wie beschreiben wir Lichtmathematisch?

Wie beobachten wir Lichtmit Teleskopen?

Grundlage der Astronomie

Page 3: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Wie beschreibt manLicht?

Page 4: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Messung von Strahlung

Strahlungsfluss:

Energiezuname pro Oberfläche pro Zeit

Wichtig: Fang an mit sehr kaltem Hohlraum

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Intermezzo: CGS Einheiten

Größe CGS SILänge 1 cm 10-2 mZeit 1 s 1 sEnergie 1 erg 10-7 JMasse 1 g 10-3 kgKraft 1 dyne 10-5 NDruck 1 dyne/cm2 10-1 PaTemperatur 1 K 1 K

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Messung von Strahlung

Zeit

Tem

pera

tur

Die Zunahme der Temperatur pro Sekunde im Hohlraum gibt an, wie viel Strahlungsenergie pro Sekunde durch die Pupille geht.

Die genaue Umrechnung des Temperaturzuwachs dT/dt in den Fluss F ist allerdings sehr stark von den Eigenschaften des Geräts abhängig und muss entsprechend geicht werden

Page 7: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Messung von StrahlungMan muss bei sehr niedriger Temperatur beginnen, dairgendwann die Temperatur inSättigung geht.

Der Hohlraum fängt dannan selbst Strahlung zu produzieren, die durch die Pupille wieder austritt

Page 8: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Messung von Strahlung

Zeit

Tem

pera

tur

Man muss bei sehr niedriger Temperatur beginnen, dairgendwann die Temperatur inSättigung geht.

Der Hohlraum fängt dannan selbst Strahlung zu produzieren, die durch die Pupille wieder austritt

Die Sättigungstemperatur ist physikalisch genau definiert:

(Stefan-BoltzmannKonstante)

Sättigungstemperatur

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Messung von Strahlung

Um diese Sättigungzu vermeiden, werden professionelle astronomische Instrumente kryogen gekühlt.

Hier: das CRIRES Instrument in seinem Vakuum-Faß, an dem Very Large Telescope in Chile. Wird bis auf 25 K runtergekühlt.

CRIRES misst Strahlung im nahen Infrarot-Bereich.

Photo: Hüdepohl, ESO. Quelle: http://www.ls.eso.org/sci/facilities/lasilla/news/index.html

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Messung von Strahlung

Für die Neugierigen:Das CRIRES Instrumentist an das VLT UT1 Teleskop gekoppelt, im Nasmyth-Fokus

Quelle: European Southern Observatory, Photo Gallery - Very Large Telescope

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HohlraumstrahlungOffenbar produzieren die Wände des Hohlraums eine Strahlung, die sehr genau von der Temperatur abhängt.

Wenn man durch die Pupille schaut, sieht man folgenden Strahlungsfluss:

Dies folgt direkt aus der Quanten-Thermodynamik.

Der perfekte Hohlraum wird „schwarzer Strahler“ genannt. Und die Strahlung „Schwarzkörperstrahlung“.

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Wellenlänge, Frequenz

Wellenlänge λ [cm]

Frequenz ν [Hz]

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Spektrum: Fluss pro Wellenlänge

dλ [cm]λ [cm]

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Spektrum: Fluss pro Frequenzdν [Hz] ν [Hz]

Page 15: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Beides kann man benutzendν [Hz] ν [Hz]

dλ [cm]λ [cm]

aber

Übung:Beweisen Sie diese Gleichung

Übung:Beweisen Sie diese Gleichung

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Spektrum eines Schwarzkörpers

Planck-Funktion

Plancksches Wirkungsquantum

Boltzmann-Konstante

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Spektrum eines Schwarzkörpers

Page 18: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrum eines Schwarzkörpers

Ein Photon hat 2 Polarisations-Freiheitsgrade

Quanten-Zustands-Dichte

Photon-Energie

Zustands-Besetzungs-Grad(Quanten-Statistik)

Dies geht nur, wenn man Licht als Energie-Quanten mit Energie hνbetrachtet. Dies hat Max Planck 1900 entdeckt als er, eher widerwillig,versuchte, die Schwarzkörperstrahlung mit der Boltzmannschen Statistikzu beschreiben, obwohl er am Anfang gar nicht glaubte, dass seine Quanten wirklich physikalische Bedeutung hatten. Er hat damit, unwillkürlich, die Geburt der Quantenmechanik eingeläutet.

Page 19: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrum eines Schwarzkörpers

T = 300 K

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Spektrum eines Schwarzkörpers

T = 300 K

Log-Log Plot:Man sieht Vieles besser, aber ist etwas gewöhnungs-bedürftig

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Spektrum eines SchwarzkörpersRayleigh-Jeans Limit

Begründung:

Page 22: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrum eines Schwarzkörpers

T = 300 K

Rayleigh-Jeans Limit

Bei niedrigen Frequenzen (=Energien) stimmt das Rayleigh-Jeans Gesetz(klassische Beschreibung)

Bei hohen Frequenzen (=Energien) muss man Quanten-Statistik anwenden, sonst erfolgt die Ultraviolett-Katastrophe

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Spektrum eines Schwarzkörpers

T = 300 K

Wien Limit

Dies wäre der Fall, wenn jederQuantenzustand nur maximal1 mal besetzt werden dürfte

Aber Photonen sind „Bosonen“und folgen damit nicht dem Paulisches Ausschließungsprinzip: Es kann mehrere Photonen pro Zustand geben.

Bei hohen Frequenzen (=Energien) stimmt das Wiensche Gesetz

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Spektrum eines Schwarzkörpers

T = 300 K

Wien-Bereich

Rayleigh-Jeans-Bereich

Quanten-Zustände sindmehrfach besetzt

Quanten-Zuständesind unterbesetzt(meist 0, maximal 1 Photon/Zustand)

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Spektrum eines Schwarzkörpers(Wiensches Verschiebungsgesetz)

T = 3000 K

T = 300 K

T = 30 KT = 3 K

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Urheber: Unbekannt. Quelle: http://www.volunteerlocal.com/blog/tag/strike-while-the-iron-is-hot/

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Fluss von einem Schwarzkörper

Das Integral über die Planck-Kurve gibt den totalen (=bolometrischen) Fluss:

Temperatur:T

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Sterne als Schwarzkörper

R*

Fluss an der Oberfläche:

Luminosität:

d

Beobachteter Fluss:

Als erste Annäherung können wir Sterne als Schwarzkörper betrachten

Page 29: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Sterne als Schwarzkörper

R*

Fluss an der Oberfläche:

Luminosität:

d

Beobachteter Fluss:

Als erste Annäherung können wir Sterne als Schwarzkörper betrachten

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FarbenMenschliches Auge: Empfindlichkeit:

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cones_SMJ2_E.svgBased on data from Stockman, MacLeod & Johnson (1993) Journal of the Optical Society of America A, 10, 2491

λ [nm]

T=1500K

T=3000KT=6000KT=12000K

Indem man bei minimal 2 Wellenlängen den Fluss misst, kann man durch das Verhältnis der zwei Messungen die Temperatur abschätzen.

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Farben

Urheber: Unbekannt. Quelle: http://www.volunteerlocal.com/blog/tag/strike-while-the-iron-is-hot/

Page 32: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

FarbenMenschliches Auge: Empfindlichkeit:

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cones_SMJ2_E.svgBased on data from Stockman, MacLeod & Johnson (1993) Journal of the Optical Society of America A, 10, 2491

λ [nm]

T=1500K

T=3000KT=6000KT=12000K

Indem man bei minimal 2 Wellenlängen den Fluss misst, kann man durch das Verhältnis der zwei Messungen die Temperatur abschätzen.

Page 33: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

FarbenAstronomische Filters

Quelle: http://www.opticstar.com/images/astronomy/imagers/MI/G2/G2-RgbFilets-290x218.jpg

T=1500K

T=3000KT=6000KT=12000K

Indem man bei minimal 2 Wellenlängen den Fluss misst, kann man durch das Verhältnis der zwei Messungen die Temperatur abschätzen.Mit mehreren Filtern kann man Abweichungen von Schwarzkörperstrahlungmessen.

Page 34: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Farben

Linse

CCD oder schwarzweiß

Film

Die Messung ergibt:

Page 35: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Farben

Die Filter-Transmissions-Funktion φν beschreibt die Eigenschaften des Filters.

Linse

CCD oder schwarzweiß

Film

Die Messung ergibt:

Filter

Page 36: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

FarbenAstronomische Filters (hier: das Johnson-Cousins System)

Quelle: http://www.asahi-spectra.com/opticalfilters/astronomical_filter.html

T=1500K

T=3000KT=6000KT=12000K

Filter sind meist teil eines Filter-Sets. Die Filter müssen breit genug sein, um insgesamt viel Licht (sprich: Energie) durchzulassen so dass schwache Quellen detektiert werden können. Aber sie müssen eng genug sein, damit sie sich nicht gegenseitig zu viel überlappen. Am Besten sind sie 100% durchlässig im gewünschten Wellenlängen-Interval und 0% durchlässig außerhalb. Leider gibt es keine solchen perfekten Materialien.

Page 37: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

FarbenAstronomische Filters (hier: das SDSS System)

Quelle: http://www.asahi-spectra.com/opticalfilters/astronomical_filter.html

T=1500K

T=3000KT=6000KT=12000K

Das Johnson System ist schon etwas alt. Ein moderneres System ist zum Beispiel das Sloan Digital Sky Survey (SDSS) System. Die Filter sind schon viel blockförmiger und überlappen sich kaum, und damit ist die Interpretation der Beobachtungen viel einfacher.

Perfekt blockförmige Filter sind leider technisch nicht produzierbar.

Page 38: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

FarbenAstronomische Filters (hier: narrow band filters)

Quelle: http://www.asahi-spectra.com/opticalfilters/astronomical_filter.html

T=1500K

T=3000KT=6000KT=12000K

Manchmal möchte man ein ganz bestimmtes spektroskopisches Merkmal messen, zum Beispiel die berühmte H-β Linie oder die berühmte O III Linie (mehr darüber später). Dafür sind schmale Filter besser (da die nur für diese Linie, und keine andere Strahlung, empfindlich sind).

Eine detailliertere Messung von Fν kann man mit Spektroskopie machen (später).

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Das Magnituden-System• Die Helligkeiten der Sterne in den verschiedenen

Bändern (Filter) kann man nur ungefähr in Fν umrechnen, weil sie ja eigentlich Integrale der Form

sind.• In der Praxis benutzt man eher das Magnituden-

System. Dies haben wir, für den Gesamtfluss,

schon in der Einleitung gesehen (bolometrische Magnitude): Anmerkung: Die ganz genaue

Definition ist:

Page 40: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Magnituden-System

• Jetzt nur F durch Ffilter ersetzen:

• Meist schreibt man anstatt mFilter einfach den Filternamen. Beispiel:

Auch hier Achtung: Die genaue Definitionen sind heutzutage nicht mehr an Vega gekoppelt, und weichen leicht davon ab.

Page 41: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Magnituden-System

• Eine „Farbe“ kann man nun folgendermaßen definieren, zum Beispiel:

• oder andere Kombinationen, z.B. U-B, V-R, R-I• Vega hat also per Definition B-V=0, U-B=0 etc.• Heißere Sterne haben B-V<0 etc• Kühlere Sterne haben B-V>0 etc

– z.B.: Sonne hat B-V=0.66

Page 42: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Magnituden-System• Obwohl es keine genaue Übersetzung von Magnituden in Flüsse

gibt (wegen der Breite des Filters), gilt ungefähr:

Filter λ[μm] mag 0 = Fν [erg cm-2 s-1 Hz-1]

U 0.36 1.81 × 10-20

B 0.44 4.26 × 10-20

V 0.55 3.63 × 10-20

R 0.64 3.07 × 10-20

I 0.79 2.55 × 10-20

J 1.23 1.69 × 10-20

H 1.66 1.06 × 10-20

K 2.22 6.41 × 10-21

L 3.45 3.42 × 10-21

M 4.8 1.55 × 10-21

N 10 4.10 × 10-22

Q 20 1.15 × 10-22

Page 43: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Absolute Magnituden• Eine Magnitude m repräsentiert die Helligkeit eines

Sterns, so wie wir ihn am Himmel sehen. • Die absolute Magnitude M ist die Magnitude die der

Stern hätte, wenn er genau 10 parsec von uns entfernt wäre. Damit ist die absolute Magnitude eine intrinsische Eigenschaft des Sterns.

• Die absolute bolometrische Magnitude repräsentiert also die totale Leuchtkraft L des Sterns.

• Die Sonne hat Mbol,Sun=4.74.

• Für ein Stern mit Leuchtkraft L gilt also:Übung:Komischerweise hat Vega nicht absolute bolometrische Magnitude 0, sondern 0.57. Warum?

Übung:Komischerweise hat Vega nicht absolute bolometrische Magnitude 0, sondern 0.57. Warum?

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Zusammenfassung Magnituden

Scheinbare Magnitude (im Filter X)

Absolute Magnitude (im Filter X)

Scheinbare bolometrische Magnitude

Absolute bolometrische Magnitude

aus der Tabelle

aus der Tabelle

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Das Hertzsprung-Russell Diagramm

Wie wir Sterne an Handihrer Farbe und Leuchtkraft

klassifizieren können

Page 46: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Hertzsprung-Russell DiagramL * [

L ]

1

10-1

10-2

10-3

10-4

10-5

10-6

101

102

103

104

105

106

2500 5000 10000 20000 40000 80000T* [K]

Kühl Heiß

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Das Hertzsprung-Russell DiagramL * [

L ]

1

10-1

10-2

10-3

10-4

10-5

10-6

101

102

103

104

105

106

2500500010000200004000080000T* [K]

Aus historischen Gründen zeigt die Temperatur-Achse nach links

Heiß Kühl

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Das Hertzsprung-Russell DiagramL * [

L ]

1

10-1

10-2

10-3

10-4

10-5

10-6

101

102

103

104

105

106

2500500010000200004000080000T* [K]

Die Hauptreihe

Hauptreihe (main sequence)

Sonne

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Das Hertzsprung-Russell DiagramL * [

L ]

1

10-1

10-2

10-3

10-4

10-5

10-6

101

102

103

104

105

106

2500500010000200004000080000T* [K]

Die Vorhauptreihen-Sternen (Geburt)

T Tauri Sterne

Page 50: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Hertzsprung-Russell DiagramL * [

L ]

1

10-1

10-2

10-3

10-4

10-5

10-6

101

102

103

104

105

106

2500500010000200004000080000T* [K]

Die Nachhauptreihen-Sternen (Spätphase)

Riesen

Superriesen

Weiße Zwergen

Page 51: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Urheber: U

nbekannt. Quelle: htt

p://jenomarz.com

/wp-content/uploads/2012/04/H

-R-Diagram

1.jpgaus der Vorlesung: htt

p://jenomarz.com

/stellar-zoo-meet-the-species/

Page 52: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Echte Stern-Spektren

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=1M, T=5780K, L=1L

Die Sonne

Page 53: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Echte Stern-SpektrenDie Sonne

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=1M, T=5780K, L=1L

Page 54: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Echte Stern-SpektrenEin A-Stern

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=3M, T=10000K, L=100L

Page 55: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Echte Stern-SpektrenEin A-Stern

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=3M, T=10000K, L=100L

Page 56: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Genauere Beschreibungvon Licht:

Die „Intensität“

Page 57: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Genauere Beschreibung von Strahlung

„Intensität“ Iν

Die Dimension ist:

Hängt von Position, Frequenz und Richtung ab:

Im Vakuum gilt:

Page 58: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Genauere Beschreibung von Strahlung

s=0

s=10

Intensität in Richtung ist konstant entlang einerLinie die in Richtung geht(gilt nur in Vakuum!!)

Page 59: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Genauere Beschreibung von Strahlung

s=0

s=10

Intensität in Richtung ist konstant entlang einerLinie die in Richtung geht(gilt nur in Vakuum!!)

Page 60: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Genauere Beschreibung von Strahlung

s=0

s=10

Das Bild wird größer auf der Netzhaut,aber nicht heller! Tatsächlich ist dieIntensität konstant!

Intensität in Richtung ist konstant entlang einerLinie die in Richtung geht(gilt nur in Vakuum!!)

Page 61: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Fluss versus Intensität eines Sterns

A B

Warum geht der gemessene Fluss eines Sterns mit d-2 und warum

bleibt die Intensität konstant mit Abstand?

und für d>>R* gilt zudem:

Page 62: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Optische Tiefe

s0

s1

Die „optische Tiefe“ eines Objekts entlang eines Strahls ist „wie viele freie Weglängen gibt es entlang des Strahls?“

Mittlere freie Weglänge:

ist die Opazität

Page 63: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Eddington-Barbier RegelEine grobe Abschätzung der Intensität Iν die man beobachtet ist:

τν=2/3

Also: Man sieht das, was in optischer Tiefe 2/3 liegt.

Page 64: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Emissions- versus Absorptionlinien

Linien-Profil:

ρκν

ν

σ

νline

Page 65: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Emissions- versus Absorptionslinien

T [K]

s [cm]

ρ [g cm-3]

Eine Sternatmosphäre

Zentrum des Sterns

Page 66: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Emissions- versus Absorptionslinien

λ [cm]

s [cm]

Heiß Kühl

Eine Sternatmosphäre

Page 67: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Emissions- versus Absorptionslinien

λ [cm]

s [cm]

Heiß Kühl

τλ=2/3

Eine Sternatmosphäre

Page 68: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Emissions- versus Absorptionslinien

λ [cm]

s [cm]

Heiß Kühl

τλ=2/3

Eddington-Barbier Annäherung

Absorption

Eine Sternatmosphäre

Page 69: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Beispiel: Ein A-Stern

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=3M, T=10000K, L=100L

Page 70: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Beispiel: Detailliertes Sonnenspektrum

Fraunhofersche Linien = Absorptionslinien

Was lernen wir?

Temperatur desGases geht runter je höher man in der Sonnen-Atmosphäre geht.

Page 71: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Beispiel: Sonnencorona

Röntgen-Spektrum der Sonne von CORONAS-FSylwester, Sylwester & Phillips (2010)

Was lernen wir?

Es muss eine sehrheiße, dünne Gas-Schicht oberhalbder Sonne geben.

Page 72: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Detaillierte Modellierung ergibt:

Model by Fedun, Shelyag, Erdelyi (2011)

Page 73: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Detaillierte Modellierung ergibt:

Model by Fedun, Shelyag, Erdelyi (2011)

Phot

osph

äre

Chromosphäre Corona

Page 74: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Limb-darkening

Urheber: NASA, Quelle: http://solarscience.msfc.nasa.gov/surface.shtml

Page 75: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Limb-darkening

λ [cm]

s [cm]

Heiß Kühl

τν=2/3

Page 76: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Limb-darkening

λ [cm]

s [cm]

Heiß Kühl

τν=2/3

Page 77: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Strahlungsprozesse

Page 78: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Strahlungsprozesse• Linien-Prozesse:

– Atomare Linien (elektronische Quantenzustände)– Molekulare Linien (rotations- und vibrations-

Quantenzustände)

• Kontinuum-Prozesse:– Ionisation/Rekombination (bound-free/free-bound)– Bremsstrahlung (free-free)– Synchrotronstrahlung– Streuung (an Elektronen, an Staubteilchen, an Molekülen)– Thermische Emission von Staubteilchen

Page 79: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 E6

E5

E4

E3

E2E1=0

Ene

rgy

Die Energien

Page 80: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 g6=2

g5=1

g4=1

g3=3

g2=1g1=4

Ene

rgy

Entartung der Niveaus

Page 81: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 E6

E5

E4

E3

E2E1=0

Ene

rgy

Besetzung der Niveaus

Page 82: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 E6

E5

E4

E3

E2E1=0

Ene

rgy γ

Spontanes radiatives Zerfall(= Linien-Emission)

Page 83: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 E6

E5

E4

E3

E2E1=0

Ene

rgy

γLinien-Absorption

Page 84: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 E6

E5

E4

E3

E2E1=0

Ene

rgy

γStimulierte Emissionγ

Page 85: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 E6

E5

E4

E3

E2E1=0

Ene

rgy γ

spontaner radiativer Zerfall (Emissionslinie) kann von jeder Kombination der Niveaus kommen, solange sie durch die Auswahlregeln erlaubt sind

Page 86: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 E6

E5

E4

E3

E2E1=0

Ene

rgy

EcollisionStoßanregung

Unser Atom

freies Elektron

Page 87: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Linien von Atomen und Molekülen

4

3

Beispiel: Ein Atom mit 6Quantenzuständen

21

56 E6

E5

E4

E3

E2E1=0

Ene

rgy

EcollisionStoßabregung

Unser Atom

freies Elektron

Page 88: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Wasserstoffatom

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

Page 89: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Wasserstoffatom

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

Ly-α Ly-β Ly-γ Ly-δ Lyman-Serie (Ultraviolet)

Linien („bound-bound transitions“)

Page 90: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Wasserstoffatom

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

Ba-α Ba-β Ba-γ Ba-δ

Balmer-Serie (Optisch)

Linien („bound-bound transitions“)

Page 91: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Wasserstoffatom

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

H-α H-β H-γ H-δ

Balmer-Serie (Optisch)

(In der Astronomie benutzt man„H“ anstatt „Ba“)

Linien („bound-bound transitions“)

Page 92: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Wasserstoffatom

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

Pa-α Pa-β Pa-γ Pa-δ

Paschen-Serie (Infrared)

Linien („bound-bound transitions“)

Page 93: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Wasserstoffatom

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

Thermische Anregung,gefolgt von Linien-Emission.

Kollisionmit einemfreienElektron

1 Em

issi

onsl

inie

, ode

r

2 Em

issi

onsl

inie

nEmissionslinien:

Linien („bound-bound transitions“)

Page 94: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Wasserstoffatom

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

Absorption eines Photons,gefolgt von thermische„de-excitation“.

AbsorptioneinesPhotons(Absorptions-Linie)

Kollision miteinem freienElektron

Absorptionslinien:

Linien („bound-bound transitions“)

Page 95: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Das Wasserstoffatom

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

Viele mögliche Kombinationen

Linien („bound-bound transitions“)

Page 96: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Beispiel: Ein A-Stern

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=3M, T=10000K, L=100L

H-αH-β

H-γH-δ

Pa-γPa-δ

Pa-εLy-α

Page 97: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Thermische Ionisation und Rekombination

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Kontinuum

(„bound-free & free-bound transitions“)

Saha-Gleichung:

Np, Ne und NH sind die Anzahl Teilchen (Proton, Elektron, H-Atom) pro cm3.

Page 98: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Photoionisation und Rekombination

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

Radiative Ionisation(=„Photoionisation“).

Und Rekombination,gefolgt vonRekombinations-Linien

vieleMöglichkeiten

für „Rekombinationslinien“

„Rekombinationslinien“ sindeigentlich gewönliche Linien.Sie werden so genannt, weilsie oft auftreten wenn H photoionisiert wird.

Elektron thermalisiert,und heizt das Gas auf

Phot

o-Io

nisa

tion

(„bound-free & free-bound transitions“)

Page 99: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Photoionisations-Querschnitt

E=hν

Photoionisations-Querschnitt desH-atoms

13.6eV

Die genaue Formel für den Querschnitt als Funktion von Photon-Energie ist etwas komplizierter. Für mehr Information, siehe das Buch von Osterbrock & Ferland (2006) „Astrophysics of Gaseous Nebulae and Active Galactic Nuclei “.

λ = 0.091 μm = 910 Å

Page 100: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Photoionisations-Querschnitt

E=hν

Photoionisations-Querschnitt desH-atoms

13.6eV

Die genaue Formel für den Querschnitt als Funktion von Photon-Energie ist etwas komplizierter. Für mehr Information, siehe das Buch von Osterbrock & Ferland (2006) „Astrophysics of Gaseous Nebulae and Active Galactic Nuclei “.

log

log

Ein Potenzgesetz wird eine geradeLinie in log-log Plots

λ = 0.091 μm = 910 Å

Page 101: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Photoionisation und Rekombination

E=0

E=-13.6 eV

E=-3.4 eVE=-1.5 eV

...

n=1

n=2n=3

...

n=∞

(„bound-free & free-bound transitions“)

Wenn das Gas heiß ist, dann ist auch n=2durch thermischeAnregung teilweisebesetzt. Dann kann auchvon dort photoionisiertwerden, und das brauchtPhotonen geringerer Energie.

vieleMöglichkeiten

für „Rekombinationslinien“

Elektron thermalisiert,und heizt das Gas auf

Page 102: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Photoionisations-Querschnitt

E=hν

Photoionisations-Querschnitt desH-atoms

13.6eV

Die Höhe der „Dreiecke“ hängt von Quantenphysik und von der Besetzung der Niveaus ab. Letzteres hängt wieder von der Temperatur des Gases ab.

log

log

Ein Potenzgesetz wird eine geradeLinie in log-log Plots

3.4eVλ = 0.091 μm = 910 Å

λ = 0.365 μm = 3647 Å

Page 103: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Photoionisations-Querschnitt

E=hν

Photoionisations-Querschnitt desH-atoms

13.6eV

Die Höhe der „Dreiecke“ hängt von Quantenphysik und von der Besetzung der Niveaus ab. Letzteres hängt wieder von der Temperatur des Gases ab.

log

log

Ein Potenzgesetz wird eine geradeLinie in log-log Plots

Niedrigere Temperatur

λ = 0.365 μm = 3647 Å

3.4eVλ = 0.091 μm = 910 Å

Page 104: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Photoionisations-Querschnitt

E=hν

Photoionisations-Querschnitt desH-atoms

13.6eV

Die Höhe der „Dreiecke“ hängt von Quantenphysik und von der Besetzung der Niveaus ab. Letzteres hängt wieder von der Temperatur des Gases ab.

log

log

Ein Potenzgesetz wird eine geradeLinie in log-log Plots

3.4eVλ = 0.091 μm = 910 Å

λ = 0.365 μm = 3647 Å

Lym

an e

dge

Balm

er e

dge

Pasc

hen

edge

Page 105: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Photoionisations-Querschnitt

λ

Photoionisations-Querschnitt desH-atoms

13.6eV

Die Höhe der „Dreiecke“ hängt von Quantenphysik und von der Besetzung der Niveaus ab. Letzteres hängt wieder von der Temperatur des Gases ab.

log

log3.4eVλ = 0.091 μm = 910 Å

λ = 0.365 μm = 3647 Å

Lym

an e

dge

Balm

er e

dge

Pasc

hen

edge

Page 106: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Beispiel: Ein A-Stern

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=3M, T=10000K, L=100L

Page 107: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Beispiel: Ein A-Stern

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=3M, T=10000K, L=100L

Ly-αLy-β

Ly-γ

Lym

an e

dge

Balm

er e

dge

Pasc

hen

edge

Page 108: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Beispiel: Ein A-Stern

Kurucz Modell und Schwarzkörpermodell mit M=3M, T=10000K, L=100L

Ly-αLy-β

Ly-γ

Lym

an e

dge

Balm

er e

dge

Pasc

hen

edge

Die Sprünge im Spektrum kann man also verstehen als Folge der sprunghaften Anstiege der Opazität bei höhere Photonenenergie hν (weil das Photon dann ein H-Atom ionisieren kann, und dadurch das Photon vom H-Atom absorbiert wird). Höhere Opazität bedeutet, dass die Stelle, wo τν=2/3, jetzt in den höheren Schichten der Sternatmosphäre liegt, wo es kühler ist. Also: weniger Fluss. Eddington-Barbier.

Die Sprünge im Spektrum kann man also verstehen als Folge der sprunghaften Anstiege der Opazität bei höhere Photonenenergie hν (weil das Photon dann ein H-Atom ionisieren kann, und dadurch das Photon vom H-Atom absorbiert wird). Höhere Opazität bedeutet, dass die Stelle, wo τν=2/3, jetzt in den höheren Schichten der Sternatmosphäre liegt, wo es kühler ist. Also: weniger Fluss. Eddington-Barbier.

Page 109: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Ionisation anderer Elementen• Ein ionisiertes Wasserstoffatom ist ein Proton. Ein

Proton hat kein Linienspektrum.

• Aber ein einfach ionisiertes Heliumatom hat immer noch ein Elektron, und hat somit ein Linienspektrum. In diesen besonderen Fall sogar ein Spektrum dass dem Wasserstoff-Spektrum sehr ähnlich ist, nur bei höheren Energieen.

• Ein x-mal ionisiertes Atom mit Atomnummer Z hat ein ganz anderes Linienspektrum als ein y-mal (x≠y) ionisiertes (oder neutrales) Atom mit Atomnummer Z

Page 110: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Ionisation anderer Elementen• Moderne Benennung der ionisierte Atome, z.B.:

– H, H+=p– He, He+, He++=He2+

– O, O+, O2+, O3+, O4+, O5+, O6+, O7+, O8+

• Historische, aber in der Astronomie noch oft benutzte, Benennung:– HI, HII– HeI, HeII, HeIII– OI, OII, OIII, OIV, OV, OVI, OVII, OVIII, OIX

Page 111: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikationvon Sternen

OBAFGKMLT

Page 112: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation• Obwohl wir die Morgan-Keenan Spektralklassen

OBAFGKMLT schon mal gesehen haben, haben wir sie bis jetzt immer nur mit Leuchtkraft, Temperatur und Masse des Sterns in Verbindung gebracht.

• In der Praxis sind dies allerdings spektrale Klassen, die man an der Form des Spektrums identifizieren kann.

• Die physikalischen Parameter, die für diese verschiedenen Spektren verantwortlich sind, sind hauptsächlich:– Temperatur an der Oberfläche (sogenannte „effektive Temperatur“)

– Gravitationskonstante g [cm/s2] an der Oberfläche

Page 113: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

Page 114: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

Urheber: Unbekannt. Quelle: http://www.sirtf.nau.edu/~koerner/ast180/lectures/lec20.html

Page 115: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Aus: Vorlesung von Prof. Richard Pogge Ohio StateQuelle: http://www.astronomy.ohio-state.edu/~pogge/Ast162/Unit1/SpTypes/index.htmlThe original source spectra are from Jacoby, G.H., Hunter, D.A., & Christian, C.A. A Library of Stellar Spectra, 1984, ApJS, 56, 257

„Frühe“ Spektralklassen(Eng: „early type“)

„Späte“ Spektralklassen(Eng: „late type“)

(„früh“ und „spät“ sind altmodische Bezeichnungen die aus der Zeit stammen als man glaubte, ein Stern fängt als O-Stern an, und kühlt ab bis M-Stern)

Page 116: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

O5

H

H

H

HH

HH

H

He II

He II

Page 117: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

B0

H

H

H

H

HHH

H

He I

He IHe I

He I

Page 118: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

B4

H

H

H

HHH

HH

He I

He IHe I

He I

O2Erde

Page 119: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

A1

HHHHHH

H

H

Ca II K

O2Erde

Page 120: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

A5

HH

HH

HH

H

H

Ca II K

O2Erde

(„Telluric“)

Page 121: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

F0

HH

H

HH

H H

H

Ca II K

Ca I

Ti II

Fe I Na I D

O2Erde

(„Telluric“)

Page 122: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

F5

HH

H

HHH

H

H

Ca II K

Ca I

Ti II

Fe INa I D

O2Erde

(„Telluric“)

Page 123: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

G0

HH

H

H

HH

H

H

Ca II K

Ca I

Fe I

Na I D

O2Erde

(„Telluric“)

Page 124: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

G4

O2Erde

(„Telluric“)H

H

H

H

Ca II K

Fe I

Na I D

H

Page 125: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

K0

O2Erde

(„Telluric“)

Fe I

Na I D

H

H

Ca II K

HH

Page 126: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

K5

O2Erde

(„Telluric“)

Fe I

Na I DH

H

H

Page 127: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

M0

O2Erde

(„Telluric“)

Fe I

Na I D

TiOTiO

TiO

TiO

Page 128: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

M5

TiO

TiO

TiO

TiO

Page 129: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

M5

TiO

TiO

TiO

TiO

Page 130: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation

Page 131: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektrale Klassifikation„Spätere“ Spektren: spät-M, L-Zwerg, T-Zwerg

Marley & Leggett 2009, Daten von Cushing et al. 2006

Page 132: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Ursprung der „Harvard Classification“Pickering‘s Frauen(„Computers“)

Quelle: http://simostronomy.blogspot.de/2010/06/pickerings-women.html

1890-1910

Page 133: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Wilhelmina („Mina“) Fleming

Quelle: http://simostronomy.blogspot.de/2010/06/pickerings-women.html

Wilhelmina Fleming

Erste Frau in Pickerings Team.

Kurator des Henry DraperArchivs für photographischePlatten in Harvard.

Sie erfand die ersten bedeutungs-vollen Spektralklassen.

Page 134: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Antonia Maury

Quelle: http://simostronomy.blogspot.de/2010/06/pickerings-women.html

Antonia Maury

Erkannte die Beziehung zwischen den Spektralklassen und der Temperatur.

Fand eine weitere „Dimension“ in den Spektralklassen: vor allem den „c-characteristic“ womit sie zwei verschiedene Arten von roten Sternen unterscheiden konnte. Ejnar Hertzsprung erkannte, dass die ohne „c-characteristic“ nahe schwache rote Zwerge sind, und die mit „c-characteristic“ entfernte helle rote Riesen.

Maury entdeckte die ersten „spektralen Doppelsterne“.

Page 135: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Henrietta Swan Leavitt

Quelle: http://simostronomy.blogspot.de/2010/06/pickerings-women.html

Henrietta Swan Leavitt

Erfand ein Standard für die Helligkeit von Sternen.

Erforschte variable Sterne. Sie entdeckte, dass variable Sterne vom Typ „Cepheid“ in den Magallanschen Wolken einen Zusammenhang zeigen zwischen der Helligkeit und der Periode der Variabilität. Dies ist von unschätzbarer Wert, da dies es ermöglicht, Entfernungen von Galaxien zu messen!

Und das hat wiederum Auswirkungen auf unser Verständnis des Ausmaßes des Universums („the cosmological distance ladder“).

Page 136: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Annie Jump Cannon

Quelle: http://simostronomy.blogspot.de/2010/06/pickerings-women.html

Annie Jump Cannon

Sie war super-effizient bei der Klassifikation: 3 pro Minute!Sie hatte 5 Assistenten um ihreKlassifikation zu dokumentieren.

Sie hat alle 200.000 Sterne desHenry-Draper Katalogs selbstklassifiziert.

Sie vereinfachte das System undordnete die Spektralklassen in Temperatur (daher OBAFGKM), und sie führte die Unterklassen 1-10 ein.

Ihr System ist bis heute der Standard!

Page 137: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

SpektroskopischeDoppelsterne

Page 138: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Doppelsterne

r ist groß genug, dass wir beide Sterne einzeln sehen könnenr

Visueller und/oder astrometrischer Doppelstern:

r ist nicht groß genug, um beide Sterne einzeln sehen zu könnenr

(wir können nicht wissen, ob dies ein Doppelstern ist)

r ist klein genug, damit die Sterne (a) kurze Periode und (b) hohe Dopplerverschiebung haben.r

Spektroskopischer Doppelstern:

r ist so klein, und unsere Sichtlinie günstig, dass sich die Sterne periodisch bedecken. Im Extremfall können die Sterne sogar teilweise verschmolzen sein (contact binary).

Photometrischer Doppelstern und/oder Kontakt-Doppelstern:

Page 139: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektroskopischer Doppelstern

Quelle: http://radio.astro.gla.ac.uk/stellarlect/index.html

Page 140: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektroskopischer Doppelstern

Credit: R. Pogge, OSU, Quelle: http://www.astronomy.ohio-state.edu/~pogge/Ast162/Movies/specbin.html

Page 141: Einführung in die Astronomie und Astrophysik, Teil I

Spektroskopischer Doppelstern

Credit: Terry Herter, Cornell University. Quelle: http://astro.ph.unimelb.edu.au/software/binary/binary.htm

Selbst herumspielen: