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Florian Heinen, Sandro Krieg, Ingo Borggr�fe,Matthias Kieslich, Jens Bçhmer, Birgit Ertl-Wagner, Alenka Pecar

Neuropharmakotherapieund klinische Systematik

Verlag W. Kohlhammer

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Wichtiger Hinweis

Pharmakologische Daten ver�ndern sich fortlaufend durch klinische Erfahrung,

pharmakologische Forschung und �nderung von Produktionsverfahren. Verlag

und Autoren haben große Sorgfalt darauf gelegt, dass alle in diesem Buch

gemachten Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Eine Gew�hr-

leistung kçnnen Verlag und Autoren hierf�r jedoch nicht �bernehmen. Daher

ist jeder Benutzer angehalten, die gemachten Angaben, insbesondere in Hin-

sicht auf Arzneimittelnamen, enthaltene Wirkstoffe, spezifische Anwendungs-

bereiche und Dosierungen anhand des Medikamentenbeipackzettels und der

entsprechenden Fachinformationen zu �berpr�fen und ausschließlich in eige-

ner Verantwortung im Bereich der Patientenversorgung zu handeln. Aufgrund

der Auswahl h�ufig angewendeter Arzneimittel besteht kein Anspruch auf

Vollst�ndigkeit. Die unter „Quellen“ mit Namen genannten Pr�parate sind

ausschließlich nach der alphabetischen Reihenfolge aufgenommen; sie spiegeln

weder Verschreibungsh�ufigkeiten noch Pr�ferenzen noch Empfehlungen wider.

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich gesch�tzt. Jede

Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustim-

mung des Verlags unzul�ssig und strafbar. Das gilt insbesondere f�r Vervielf�l-

tigungen, �bersetzungen, Mikroverfilmungen und f�r die Einspeicherung und

Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen

Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese

von jedermann frei benutzt werden d�rfen. Vielmehr kann es sich auch dann

um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesch�tzte Kennzeichen handeln,

wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.

1. Auflage 2012

Alle Rechte vorbehalten� 2012 W. Kohlhammer GmbH StuttgartUmschlag: Gestaltungskonzept Peter HorlacherUmschlagabbildung: Julian Opie „Elena, Schoolgirl“ 1998� Julian Opie. All Rights Reserved, DACS 2011.Gesamtherstellung:W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, StuttgartPrinted in Germany

ISBN 978-3-17-021663-1

E-Book-Formate:pdf: ISBN 978-3-17-026648-3

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Dank

Dieses Buch hat als Grundlage vielf�ltige, berufliche und private Unterst�tzung.Allen sei herzlich gedankt (in alphabetischer Reihenfolge): Prof. Dr. Dr. h.c. ThomasBrandt, FRCP, M�nchen, Frau Prof. Dr. Marianne Dieterich, M�nchen, Prof. Dr.Hans-J�rgen Christen, Hannover, Frau Mona Glogger, M�nchen, Frau Dr. phil.Mechthild Maria mit Felicitas, Gemma Mathilda und Augustin Heinen, M�nchen,Dr. jur. Elmar Heinen, Kçnigswinter, Frau Dagmar K�hnle, Stuttgart, Frau MichaelaLingel, M�nchen, Willy M�hlhausen, M�nchen, Prof. Dr. Thomas Nicolai,M�nchen, Dr. Ruprecht Poensgen, Stuttgart, Frau Margitta Riebler, M�nchen, Dr.jur. Christoph Rothenfußer, M�nchen, Dr. Otto und Frau Dr. Liselotte Rothenfußer,M�nchen, Frau Kathrin Schneider, M�nchen, Frau Dr. Gabriel Weber, H�nxe

Der britische K�nstler Julian Opie erlaubt uns, das Portrait seiner Tochter (Elena,Schoolgirl, 1998) f�r die Gestaltung des Umschlags zu verwenden. Er unterst�tztdamit in seiner visuellen Sprache das, was wir mit diesem Buch wollen und dieKinder von der Kinderneurologie erwarten: Kompetenz und Zuwendung. F�r seineUnterst�tzung sei ihm auf das herzlichste gedankt.

Dieses Buch ist Richard Michaelis, dem maßgeblichen Pionier der Entwicklungs-neurologie in Deutschland zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 2011 gewidmet.

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Vorwort des Herausgebers

Neuropharmakologie und klinische Systematik des Kindes- und Jugendalters wer-den in diesem ersten Band der Reihe „P�diatrische Neurologie“ f�r Ihren klinischenAlltag, Ihre Kitteltasche, zusammengefasst. Der Blickwinkel ist der der Kinder- undJugendneurologie. Wir wollen rasche und pr�zise Information am Krankenbett, inder Ambulanz, im Dienst. Wir wollen Transparenz und direkte Vergleichbarkeit zuden Quellen, so dass jeder Arzt in seiner Verantwortung die Mçglichkeiten vonPharmakotherapie und klinischer Untersuchung an die individuelle Situation derPatienten anpassen kann und zu einer begr�ndeten und maßgeschneiderten The-rapie und Dokumentation gelangt.

Der erste Teil des Buches ist der Neuropharmakotherapie gewidmet. Die (rothinterlegte) Dosierung ist die Kerninformation und an jeder Stelle im Buch soforterkennbar. Britische und amerikanische Handb�cher und Datenbanken best�tigenund erweitern das (kontinental-)europ�ische Spektrum und erlauben die vertie-fende und vergleichende Information.

Der zweite Teil des Buches enth�lt die klinische Systematik von der klassischenneurologischen Untersuchung bis hin zur systematischen Entwicklungsneurologie,von wichtigen Scales & Scores bis hin zur Kinderneuroradiologie. Bildgebung alseine unserer Leitdisziplinen wurde f�r den Arbeitsalltag griffig strukturiert.

Als „ContentPLUS“ stehen Ihnen mittels eines individuellen Zugangscodes praxis-gerechte elektronische Materialien aus diesem Buch zur Verf�gung, die Sie so leichtin ihren Arbeitsalltag integrieren kçnnen.

Wir hoffen, dass dieses Buch zum gesch�tzten und viel genutzten Begleiter Ihrerklinischen Praxis wird.

September 2011

Florian Heinen, M�nchen

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Inhalt

1 Neuropharmakotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

2 Klinische Systematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327Neurologische Untersuchungen (allgemein und U2–U9) . . . . . . . . . . . . . . 329Sprachbeurteilung durch Eltern (U7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363Neuroorthop�die . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365Klinischer Zugang bei Kopfschmerzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383Scales & Scores . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 391Kinderneuroradiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 415

Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441

Neurologische Untersuchungen (allgemein und U2–U9)Entwicklungsneurologie/Orientierung (0–5 Jahre)Sprachbeurteilung durch Eltern (U7)Klinischer Zugang bei KopfschmerzenTriggerpunkt-Evaluationsbogen bei KopfschmerzenScales & Scores

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1 NeuropharmakotherapieSandro Krieg, Ingo Borggr�fe, Matthias Kieslich, Volker Mall, Alenka Pecarund Florian Heinen

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Levetiracetam DESITIN® 250 / 375 / 500 / 750 / 1000 / 1250 / 1500 mg befilmtes Granulat im Beu-tel Wirkstoff: Levetiracetam. Verschreibungspflichtig. Zus.: Arzneil. wirks. Bestandt.: 1 Beutel enth. 250 / 375 / 500 / 750 / 1000 / 1250 / 1500 mg Levetiracetam. Sonst. Bestandt.: Povidon K30, mikrokrist. Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Mg-stearat (Ph. Eur.), Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E171), Macrogol 3350, Talkum. Anw.gebiete: Monotherapie part. Anfälle mit od. ohne sek. Generalisier. bei Pat. ab 16 J. mit neu diagn. Epilepsie. Zusatzbehandl. part. Anfälle m. od. ohne sek. Generalisier. bei Erw., Jugendl. u. Kdrn. ab 25 kg Körpergew. mit Epilepsie, Zusatzbehandl. myoklon. Anfälle bei Erw. u Jugendl. ab 12 J. mit juv. myoklon. Epilepsie, Zusatzbehandl. prim. gen. ton.-klon. Anfälle bei Erw. u. Jugendl. ab 12 J. mit idiopath. general. Epilepsie. Gegenanz.: Überempfindl. gg. Levetiracetam bzw. andere Pyrrolidon-Derivate od. sonst. Bestandt., Kdr. < 25 kg Körpergew. Warnhinw. u. Vorsichtsmaßn. für d. Anwend.: Pat. mit Nierenfunktionsstör., Pat. mit schwerer Leberfunktionsstör.: ggf. Dosisanpass. erforderl. Aus-schleichend absetzen. Die vorh. Daten b. Kdrn. lassen keinen Einfl. auf Wachst. u. Pubertät vermuten. Allerd. sind Langzeiteffekte b. Kdrn. unbek. Berichte über Suizid, Suizidvers., suizid. Gedanken u. suizid. Verhalten bei m. Antiepileptika (einschl. Levetiracetam) behandelten Pat. liegen vor. E. Metaanalyse Plazebo-kontr. Studien m. Antiepileptika zeigte ein leicht erh. Risiko f. d. Auftreten v. Suizidgedanken u. suizid. Verhalten. Pat. sollten hinsichtl. Anzeichen über-wacht u. e. geeignete Behandl. in Erwäg. gezogen w. Verkehrs- u. Rk. Hinweise: Reakt.-Vermö-gen kann beeinträchtigt sein. Schwangersch./Stillzeit: Nicht anw. bzw. nur nach strenger Nut-zen-Risiko-Abwäg. Abn. d. Levetiracetam-Plasma-Konz. in d. Schwangersch., v. a. im 3. Trim. Nebenwirk.: Sehr häufig: Asthenie/Müdigk., Somnolenz. Häufig: Amnesie, Ataxie, Konvulsion, Dreh-/Schwindel, Kopfschm., Hyperkinesie, Tremor, Gleichgewichtsstör., Aufmerksamk.stör., Beeinträcht. d. Gedächtn., Agitat., Depress., emot. Labilität/Stimmungsschw., Feindseligkeit/ Aggress., Insomnie, Nervosität/Reizbark., Persönlichkeitsstör., abnorm. Denken, Abdom.schmer-zen, Diarrhoe, Dyspepsie, Nausea, Erbrechen, Anorexie (erhöh. Risiko b. gleichz. Verabreich. v. Topiramat), Gewichtszun., Diplopie, verschwomm. Sehen, Myalgie, zufällige Verletzungen, In-fekt., Nasopharyng., vermehrter Husten, Exanthem, Ekzem, Juckr., Thrombozytopenie. Häufigk. nicht bekannt: Parästhesie, abnormes Verhalten, Wut, Angst, Konfusion, Halluz., psychot. Stör., Suizid, Suizidvers., suizid. Gedanken, Pankreatitis, Lebervers., Hepatitis, abn. Leberfunktionstest, Gewichtsverlust, Haarausfall (in mehreren Fällen n. Absetzen v. Levetiracetam Besserung), Leu-ko-, Neutro-, Panzytopenie (b. einigen d. Fälle Knochenmarkdepress. festgestellt), tox. epiderm. Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndr., Erythema multiforme. Weitere Hinweise siehe Fach- und Gebrauchsinformation. Desitin Arzneimittel GmbH, Weg beim Jäger 214, 22335 Hamburg Stand der Information: April 2011. ZNS im Fokus – Menschen im Blick.

*Minitablette = zugelassene Darreichungsform Levetiracetam DESITIN®

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NEUDie neue Therapie-Qualität vom Epilepsie-Spezialisten Desitin• 7 Dosisstärken• Einzigartige LEV-Galenik• Fairer Preis

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Abk�rzungenAV – außer Handel, außer VertriebBNFC – British National Formulary for Children (BNF for Children 2010–2011;www.bnf.org)d – TageED – EinzeldosisFI – Fachinformationh – StundenIE – internationale EinheitKOF – Kçrperoberfl�cheLJ – LebensjahrLM – LebensmonatLW – Lebenswochemin – MinutenNSAID – Nicht steroidale anti-inflammatorische Drugs (Medikamente)Off-Label – Off-Label-Dosierungsec – SekundenT – Taketomo (Pediatric Dosage Handbook. Carol K. Taketomo, Pharm D, 17th Ed.,Lexicomp, Ausgabe 2010–2011; www.lexi.com)TD – TagesdosisU – Units

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3,4-Diaminopyridin

Dosierung:– Keine Dosierungsempfehlung im Kindesalter– Erwachsenendosierung (Off-Label):

– initial: 30 mg/d in 3 ED– Steigerung in 5 mg Schritten pro ED– Maximaldosis 80 mg– Dosierungsintervall: 4 h

Neurop�diatrische Indikationen:– Pr�synaptische Stçrung der Vesikelfreisetzung (z. B. Lambert-Eaton-Syndrom)

Wirkweise:– Reversible Blockierung spannungsabh�ngiger axonaler Kaliumkan�le �ber Inter-

aktion mit der a-Untereinheit des Kanalproteins– Verbessern so auch die Acetylcholinfreisetzung an der Synapse (daher Verwen-

dung beim Lambert-Eaton-Syndrom)

Relevante Kontraindikationen:– Epilepsie

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Im empfohlenen Dosisbereich sind in der Literatur keine schwerwiegenden

Nebenwirkungen beschrieben– Hypertonus, Herzrhythmusstçrungen– Kopfschmerzen, M�digkeit, Par�sthesien, Schlafstçrungen– Epileptische Anf�lle– Verwirrtheitszust�nde– Dystonien

Zulassungsstatus:– 3,4-Diaminopyridin-Phosphat erhielt 2002 f�r die Behandlung des Lambert-Eaton-

Syndroms durch die Europ�ischeArzneimittelbehçrde (EMEA)denOrphan-Drug-Status

Quellen:FI: –T: –BNFC: –

Pr�parate:– Firdapse� 10 mg Tabletten

4-Aminopyridin

Dosierung (Off-Label):– Episodische Ataxie Typ II: 3 � 5 mg/d

(Einzelfallabw�gung, keine ausreichende Erfahrung bei Kindern)– Downbeat-/Upbeatnystagmus: 3 � 5 mg/d

(Einzelfallabw�gung, keine ausreichende Erfahrung bei Kindern)

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Neurop�diatrische Indikationen:– Episodische Ataxie Typ II– Downbeat-/Upbeatnystagmus– Neurogener Schmerz– Symptomatische Myasthenie im Rahmen maligner Erkrankungen (Lambert-

Eaton-Syndrom)

Wirkweise:– Reversible Blockierung spannungsabh�ngiger axonaler Kaliumkan�le �ber Inter-

aktion mit der Alpha-Untereinheit des Kanalproteins– Verbessern so auch die Acetylcholinfreisetzung an der Synapse (daher Verwen-

dung beim Lambert-Eaton-Syndrom)

Relevante Kontraindikationen:– Epilepsie

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Im empfohlenen Dosisbereich sind in der Literatur keine schwerwiegenden

Nebenwirkungen beschrieben– Hypertonus, Herzrhythmusstçrungen– Kopfschmerzen, M�digkeit, Par�sthesien, Schlafstçrungen– Epileptische Anf�lle– Verwirrtheitszust�nde– Opisthotonus, Dystonien, Tachykardie, Tachypnoe

Zulassungsstatus:– Keine zugelassenen Pr�parate

Quellen:FI: –T: –BNFC: –

Pr�parate:– Zurzeit sind in Deutschland keine Fertigarzneimittel, welche diesen Wirkstoff enthalten, zugelas-

sen; sie werden deshalb im Rahmen der Individualrezeptur auf �rztliche Verordnung in Hartge-latine-Steckkapseln verarbeitet

Acetazolamid (AZA)

Dosierung:– Epilepsie: 8–30 mg/kg/d (FI)– Episodische Ataxie Typ II: 5–10 mg/kg/d (Off-Label)– Pseudotumor cerebri (Off-Label):

– S�uglinge: Initialdosis: 8 mg/kg/d in 3 ED, Steigerung aufmaximal 100 mg/kg/d– Kinder: Beginn mit 25 mg/kg/d, Steigerung um 25 mg/kg/d

(max. 100 mg/kg/d oder 2 g/d)– Adoleszente: Beginn mit 25 mg/kg/d, Steigerung um 25 mg/kg/d

(max. 100 mg/kg/d oder 2 g/d);– Zentrale Atemstçrungen mit begleitender Hypox�mie: 7,5–10 mg/kg/d

(Cave: Stoffwechselentgleisung) (Off-Label)

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Neurop�diatrische Indikationen:– Reduktion der Liquorproduktion bei erhçhtemHirndruck (inklusive posth�mor-

rhagische Ventrikelvergrçßerung und idiopathische intrakranielle Hypertension)– Alternativtherapie fokaler, generalisierter oder Abscence-Epilepsie– Episodische Ataxie Typ II– Zentrale Atemstçrungen mit begleitenden Hypox�mien

Wirkweise:– Carboanhydrase-Hemmer

Relevante Kontraindikationen:– Hypokali�mie, Hyponatri�mie

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Metabolische Azidose– Vermehrter Harndrang– Hautrçtung– Par�sthesien– Hyperkalziurie/Nephrolithiasis– In Verbindung mit NSAIDs nephrotoxisch– Erhçhung des Carbamazepin-Spiegels– (Selten) Stevens-Johnson-Syndrom

Zulassungsstatus:– Registriert nach Arzneimittelgesetz „alt“

Quellen:FI: –T: –BNFC:– Epilepsie

– oral oder langsam i. v.– Neugeborene: Initialdosis: 2,5 mg/kg/ED 2–3 mal t�glich, Erhaltungsdosis: 5–7 mg/kg/ED

2–3 mal t�glich– Kinder 1 Monat bis 12 Jahre: Initialdosis: 2,5 mg/kg/ED 2–3 mal t�glich, gefolgt von

5–7 mg/kg/ED 2–3 mal t�glich, maximal: 750 mg/d (Erhaltungsdosis)– Kinder 12–18 Jahre: 250 mg/ED 2–4 mal t�glich

– Erhçhter Hirndruck (auch bei posth�morrhagischem Hydrozephalus des S�uglings)– oral oder langsam i. v.

– Kinder 1 Monat bis 12 Jahre: Initialdosis: 8 mg/kg/ED 3 mal t�glich, Steigerung auf maxi-mal 100 mg/kg/d

Pr�parate:– Acemit� Tabletten 250 mg– Diamox� Tabletten 250 mg; retard Kapseln 500 mg; parenteral Trockensubstanz Injektionsflaschen

500 mg– Glaupax� Tabletten 250 mg

Kommentar:– Vorsicht bei l�ngerer Gabe– Regelm�ßige Kontrolle des S�ure-Basen-Haushalts sowie der Elektrolyte

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Acetylsalicyls�ure (ASS)

Dosierung:– Schlaganfall:

– Prophylaxe: 1–3 mg/kg/d– Akuttherapie des Schlaganfalls als Therapiebeginn oder bei nur kurz anhal-

tender Symptomatik: 3–5 mg/kg/d (Daten nur f�r Erwachsene, nicht f�rKinder, vorhanden)

– Nach 3–6 Monaten NMH-Therapie nach klinischer Akutphase, in stabilerSituation: 3–5 mg/kg/d (bei Neugeborenen fehlen Daten zu Dosierung undVertr�glichkeit von ASS)

– Spannungskopfschmerz-Akuttherapie: 10–15 mg/kg ED– Migr�ne-Akuttherapie: 10–15 mg/kg ED p. o./i. v.– Migr�ne-Prophylaxe: 2–3 mg/kg/d– Fieber bei Kawasaki-Syndrom: 50 mg/kg/d oder 80–100 mg/kg/d in 4 ED f�r

48–72 h, danach 3–5 mg/kg/d; Therapieende nach 6–8 Wochen

Neurop�diatrische Indikationen:– Schlaganfall-Prophylaxe, -Sekund�rprophylaxe– Spannungskopfschmerz– Migr�ne-Akuttherapie– Migr�ne-Prophylaxe– Fieber bei Kawasaki-Syndrom

Wirkweise:– Thrombozytenaggregationshemmung durch Hemmung der Cyclooxygenase mit

konsekutiver Syntheseminderung von Thromboxan A2 und Prostacyclin

Relevante Kontraindikationen:– Schwere Leber- oder Niereninsuffizienz– Kinder und Jugendliche mit fieberhaften Erkrankungen

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Sehr selten bei niedriger Dosis– �belkeit, Sodbrennen, Erbrechen– Bronchokonstriktion– Schleimhautreizungen, Blutungen im Magen-Darm-Trakt und Magenulzera– Schubauslçsung bei chronisch entz�ndlichen Darmerkrankungen– Bei Kindern (und Jugendlichen) mit fieberhaften Erkrankungen Reye-Syndrom

mçglich (historisch)

Zulassungsstatus:– Variiert nach Pr�parat (siehe jeweilige FI)

Quellen:FI:Acesal� 250 mg Tabletten (Beispiel nach Alphabet, Stand: 08/2009)– Leichte bis m�ßig starke Schmerzen und Fieber

Alter: Einzeldosis:7–9 Jahre 1 Tablette, d. h. 250 mg9–12 Jahre 1–11�2 Tabletten, d. h. 250–375 mg�lter als 12 Jahre 2–3 Tabletten, d. h. 500–750 mg

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Die Einzeldosis kann, falls erforderlich, in Abst�nden von 4–8 h bis zu 3 mal t�glich eingenommenwerden.

T:– Kawasaki-Syndrom

– oral– 80–100 mg/kg/d in 4 ED f�r 2 Wochen (Serumkonzentration beobachten), nachdem fieber-

los: 3–5 mg/kg/d in 1 ED, bei Patienten ohne Koronararterienabnormalit�ten: geringereDosis f�r mehr als 7 Wochen oder bis Erythrozytensedimentationsrate und Thrombozyten-zahl wieder normal

– Analgetisch und Fiebersenkend– oral, rektal

– 10–15 mg/kg/ED alle 4–6 h, maximal 4 g/d– Antiinflammatorisch

– oral– Initialdosis: 60–90 mg/kg/d in geteilten Dosierungen– Gewçhnliche Erhaltungsdosis: 80–100 mg/kg/d aufgeteilt alle 6–8 h– Serumkonzentration beobachten

– Thrombozytenaggregationshemmend– Ad�quate p�diatrische Studien sind nicht bekannt, die p�diatrische Dosis wird aus der Er-

wachsenendosis und klinischen Erfahrungen abgeleitet (nicht gut begr�ndet).– Dosierungen reichen von 3–5 mg/kg/d bis zu 5–10 mg/kg/d in 1 ED.

– Mechanisch-prothetische Herzklappen, Blalock-Taussig-Shunt, Fontan-Operation: Hier nichtaufgef�hrt

– Arterieller isch�mischer Schlaganfall: 2–5 mg/kg/d in 1 ED nachdem Antikoagulationstherapieabgebrochen wurde

BNFC:– Kawasaki-Syndrom

– oral– Neugeborene: Beginnend mit 8 mg/kg/ED 4 mal t�glich f�r 2 Wochen oder bis fieberfrei,

gefolgt von 5 mg/kg/d in 1 ED f�r 6–8 Wochen; falls kein Anzeichen einer koronaren L�sionnach 8 Wochen vorhanden, Behandlung absetzen oder �rztlichen Rat einholen

– Kinder (1 Monat bis 12 Jahre): Beginnend mit 7,5–12,5 mg/kg/ED 4 mal t�glich f�r 2 Wo-chen oder bis fieberfrei, dann 2–5 mg/kg/d in 1 ED f�r 6–8 Wochen; falls kein Anzeicheneiner koronaren L�sion nach 8 Wochen vorhanden, Behandlung absetzen oder �rztlichen Rateinholen

– Schlaganfallprophylaxe– oral

– Neugeborene: 1–5 mg/kg/d in 1 ED– Kinder 1 Monat bis 12 Jahre: 1–5 mg/kg/d (�blicherweise maximal 75 mg) in 1 ED– Kinder 12–18 Jahre: 75 mg/d in 1 ED

Pr�parate:– Acesal� Tabletten 250, 500 mg– Aggrenox� Retardkapseln 25 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Dipyridamol– Alka-Seltzer� classic Brausetabletten 324 mg– Aspirin� complex Granulat Beutel 500 mg Acetylsalicyls�ure + 30 mg Pseudoephedrin– Aspirin� Direkt Kautabletten 500 mg– Aspirin� Effect Granulat Beutel 500 mg– Aspirin� forte 500 mg Tabletten 500 mg Acetylsalicyls�ure + 50 mg Coffein– Aspirin� i. v. Pulver und Lçsungsmittel zur Herstellung einer Infusionslçsung 500 mg– Aspirin� Migr�ne Brausetabletten 500 mg– Aspirin� N Tabletten 100, 300 mg– Aspirin� protect magensaftresistente Tabletten 100, 300 mg– Aspirin� plus C Brausetabletten 400 mg Acetylsalicyls�ure + 240 Ascorbins�ure– Aspirin� Tabletten 100, 300, 500 mg– Aspirin� Tabletten 500 mg– Apernyl� Stifte 32 mg– ASS ACTAVIS 100 mg Tabletten– ASS AL 100 TAH� Tabletten 100 mg

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– ASS ABZ Protect� 100 mg magensaftresistente Tabletten– ASS ACTAVIS� 100 mg Tabletten– ASS acxount� Tabletten 500 mg– ASS AL 500� Tabletten 500 mg– ASS ATID� 75 mg, 100 mg magensaftresistente Tabletten– ASS+C HEXAL� Brausetabletten 500 mg Acetylsalicyls�ure + 250 Ascorbins�ure– ASS+C-ratiopharm� Brausetabletten 600 mg Acetylsalicyls�ure + 200 Ascorbins�ure– ASS+C – 1A Pharma� Brausetabletten 500 mg Acetylsalicys�ure + 250 mg Ascorbins�ure; 100 mg

Acetylsalicyls�ure Tabletten– ASS-CT� 500 mg Tabletten– ASS-CT TAH� Tabletten 50, 100 mg– ASS elac TAH� 100 mg, 500 mg Tabletten– ASS Fair Med� 100 mg, 500 mg Tabletten– ASS gamma� Tabletten 75 mg– ASS Heumann� 100 mg Tabletten– ASS LICH� 100 mg Tabletten– ASS OPT� Schmerztabletten Foliapharm 500 mg– ASS protectid� 100 mg magensaftresistente Tabletten– ASS RATIOPHARM Protect� 100 mg magensaftresistente Tabletten– ASS-ratiopharm TAH� Tabletten 100 mg– ASS-ratiopharm� Tabletten 300, 500 mg– ASS-Sandoz� Tabletten 100, 500 mg– ASS SOPHIEN� 500 mg Tabletten– ASS STADA Protect� 100 mg magensaftresistente Tabletten, Tabletten 500 mg– ASS TAD� protect magensaftresistente Tabletten 100 mg– ASS TEVA� 100 mg, 500 mg Tabletten– ASS 100 HEXAL� Tabletten 100 mg– ASS 500 HEXAL� Tabletten 500 mg– Ausbuettels ASS 500 mg Tabletten– Boxazin� plus C Brausetabletten 500 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Ascorbins�ure– Boxonal N� Acetylsalicyls�ure 250 mg + 50 mg Coffein + 200 mg Paracetamol Schmerztabletten– Carbasalat Calcium Viatris� 100 mg Brausetabletten– Delgesic� 100 mg, 500 mg, 1 000 mg Pulver– Docpelin ASS� 500 mg Tabletten– dolomo TN� N Tabletten Tag (weiß): 250 mg Acetylsalicyls�ure + 250 mg Paracetamol + 50 mg

Coffein Nacht (blau): 250 mg Acetylsalicyls�ure + 250 mg Paracetamol + 30 mg Codeinphosphat– Dolopyrin AL� Tabletten Acetylsalicyls�ure 250 mg + 50 mg Coffein + 200 mg Paracetamol– Dolviran� N Tabletten 500 mg Acetylsalicyls�ure + 30 mg Codeinphosphat– Doppel Spalt Compact� Tabletten 500 mg Acetylsalicys�ure + 50 mg Coffein– EUDORLIN� N Tabletten 400 mg Acetylsalicyls�ure + 50 mg Coffein– Febrisan ASS� 500 mg Brausetabletten– Firbrex� Tabletten 300 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol– GIB ASS� 500 mg Tabletten– Godamed� Tabletten 500 mg– Godamed� TAH Tabletten 50, 100, 300 mg– Gripal+C-ratiopharm� Brausetabletten 300 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol + 300 mg

Ascorbins�ure– HA-Tabletten� N Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol + 50 mg Coffein– Herz ASS-ratiopharm� Tabletten 50, 100 mg– Herz ASS – 1A Pharma� Tabletten 100 mg– Melabon K� Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 250 mg Paracetamol + 50 mg Coffein– Mipyrin� Tabletten Acetylsalicyls�ure 250 mg + 50 mg Coffein + 200 mg Paracetamol– Neuralgin ASS Vario� Tabletten 500 mg– Neuralgin� Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol + 50 mg Coffein– Neurandial N� Tabletten Acetylsalicyls�ure 250 mg + 50 mg Coffein + 200 mg Paracetamol– Novo Petrin� Novum Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol + 50 mg Coffein– ratiopyrin� Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol + 50 mg Coffein– Retortapyrin� Tabletten Acetylsalicyls�ure 250 mg + 50 mg Coffein + 200 mg Paracetamol

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– Spalt Plus Coffein N� Tabletten, Acetylsalicyls�ure 250 mg + 50 mg Coffein + 200 mg Paracetamol– Spalt� Schmerztabletten 300 mg Acetylsalicyls�ure + 300 mg Paracetamol– Temagin ASS� 600 mg Tabletten– Temagin PAC� Tabletten Acetylsalicyls�ure 250 mg + 50 mg Coffein + 200 mg Paracetamol– Tempil N� Kapseln 2,5 mg Diphenylpyralin + 10 mg Metamfepramon + 250 mg Acetylsalicyls�ure– Thomapyrin� Brausetabletten 300 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol– Thomapyrin� INTENSIV Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 250 mg Paracetamol + 50 mg

Coffein– Thomapyrin� Schmerztabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol + 50 mg Coffein– TITRALGAN� Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol + 50 mg Coffein– Togal ASS� Tabletten 400 mg– Togal Classic Duo� Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 200 mg Paracetamol– Togal CLASSIC� Tabletten 250 mg Acetylsalicyls�ure + 42 mg Lithiumcitrat + 1,5 mg Chinin– Togal� Kopfschmerzbrause + Vitamin C 500 mg Acetylsalicyls�ure + 150 mg Ascorbins�ure +

50 mg Coffein– Werodon ASS� Tabletten 500 mg

Kommentar:– Erhçht (eventuell/historisch) das Risiko f�r ein Reye-Syndrom (< 12 Jahre)– Sollte deshalb w�hrend gleichzeitiger akuter febriler Erkrankungen nicht einge-

nommen werden (insbesondere bei Varicella und Influenza)– Optionales Monitoring der Antikoagulation: PFA-100

Aciclovir

Dosierung:– HSV1- oder -2-Enzephalitis: 45 mg/kg/d in 3 ED (bei neonataler Infektion

60 mg/kg in 3 ED) �ber 21 d– Vor 12. LJ als Infusion– Bei best�tigter HSV-Enzephalitis oder bei Immunsuppression Dosisverdopp-

lung und Behandlung �ber 14 d (Neugeborene 21 d)

Neurop�diatrische Indikationen:– Bei nachgewiesener oder bei V. a. Herpes-simplex- oder Varicella-Zoster-Enze-

phalitis– Facialisparese bei Varicella-Zoster-Virus

Wirkweise:– Antimetabolit, Hemmung der viralen DNA-Polymerase– Wird durch virale Thymidinkinase phosphoryliert und anschließend durch die

zellul�re Kinase zu Aciclo-GTP weiterphosphoryliert– Wird statt GTP nun Aciclo-GTP durch die DNA-Polymerase zur DNA-Replika-

tion verwendet und eingebaut, so kann kein weiteres Desoxynucleotid-Triphos-phat (dNTP) angekn�pft werden, da Aciclo-GTP keine 3’-OH-Gruppe besitztund es kommt zum Abbruch der DNA-Synthese

Relevante Kontraindikationen:– Keine

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Dosisreduktion bei Niereninsuffizienz wegen Risiko einer toxischen Enzephalopathie

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Zulassungsstatus:– Variiert nach Pr�parat (siehe jeweilige FI)

Quellen:FI:Zovirax� Suspension (Beispiel nach Alphabet, Stand: 11/2002)– Herpes-simplex-Infektionen

– Kinder > 2 Jahre: erhalten die Erwachsenendosis– Kinder < 2 Jahre: die H�lfte der Erwachsenendosis– Erwachsenendosis: 200 mg/ED 5 mal tags�ber im Abstand von 4 h– Anmerkung: Immunsupprimierte Patienten erhalten zur Vorbeugung eine Einzeldosis von

200 mg/ED 4 mal t�glich alle 6 h. Stark immunsupprimierten Patienten, z. B. nach Organtrans-plantationen, kann eine Einzeldosis von 400 mg/ED 4 mal t�glich alle 6 h verabreicht werden.

T:– HSV bei immunsupprimierten Patienten

– oral– Kinder: 1 000 mg/d in 3–5 ED f�r 7–14 d, maximal 80 mg/kg/d, aber 1 g/d nicht �ber-

schreiten– i. v.

– Kinder < 12 Jahre: 30 mg/kg/d in 3 ED f�r 7–14 d– Kinder $ 12 Jahre: 15 mg/kg/d in 3 ED f�r 7–14 d

– HSV-Prophylaxe bei immunsupprimierten Patienten– oral

– Kinder und Erwachsene: 600–1 000 mg/d in 3–5 ED w�hrend einer Gef�hrdungsperiode,maximal 80 mg/kg/d, aber 1 g/d nicht �berschreiten

– HSV-Encephalitis– i. v.

– Kinder 3 Monate bis 12 Jahre: 60 mg/kg/d in 3 ED, teilweise wird 1 500 mg/m2/d in 3 EDf�r 14–21 d empfohlen

– Kinder > 12 Jahre: 30–45 mg/kg/d in 3 ED f�r 14–21 d– Neugeborenen HSV

– i. v.– 60 mg/kg/d in 3 ED f�r 14–21 d

– Varicella-Zoster-Virus bei immunsupprimierten Patienten– i. v.

– S�uglinge < 1 Jahr: 30 mg/kg/d in 3 ED f�r 7–10 d oder solange keine neue L�sion innerhalb48 h auftritt

– Kinder $ 1 Jahr: 1 500 mg/m2/d oder 30 mg/kg/d in 3 ED f�r 7–10 d oder, solange keineneue L�sion binnen 48 h auftritt, f�r einen Zeitraum von 7–10 d

– Jugendliche: 30–45 mg/kg/d in 3 ED f�r 7–10 d– Herstellerhinweis USA: Kinder < 12 Jahre: 60 mg/kg/d in 3 ED f�r 7 d; Kinder$ 12 Jahre:

30 mg/kg/d in 3 ED f�r 7 d– Varicella-Zoster-Virus bei immunkompetenten Patienten (Beginn der Behandlung binnen 24 h

des ersten Auftretens des Ausschlags)– oral

– Kinder $ 2 Jahre und # 40 kg: 80 mg/kg/d in 4 ED f�r 5 d, maximal 3 200 mg/d– Kinder > 40 kg: 3 200 mg/d in 4 ED f�r 5 d

– Varicella-Zoster-Virus bei immunkompetenten Patienten (Beginn der Behandlung binnen 48 hdes ersten Auftretens des Ausschlags)– oral

– Kinder $ 12 Jahre: 4 000 mg/d in 5 ED f�r 7–10 dBNFC:– Bei HSV

– oral– Kinder 1 Monat bis 2 Jahre: 500 mg/d in 5 ED f�r 5 d (auch l�nger, falls neue L�sion entsteht

oder Heilung unvollst�ndig; Dosis verdoppeln, falls immunsupprimierter Patient oderAufnahme beeintr�chtigt)

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– Kinder 12–18 Jahre: 1 000 mg/d in 5 ED f�r 5 d (auch l�nger, falls neue L�sion entsteht oderHeilung unvollst�ndig; Dosis verdoppeln, falls immunsupprimierter Patient oder Aufnahmebeeintr�chtigt)

– i. v.– Neugeborene: 60 mg/kg/d in 3 ED f�r 14 d (21 d falls ZNS-Befall)– Kinder 1–3 Monate: 60 mg/kg/d in 3 ED f�r 14 d (21 d falls ZNS-Befall)– Kinder 3 Monate bis 12 Jahre: 250 mg/m2 alle 8 h f�r 5 d, doppelte Dosis falls ZNS-Befall

(bis zu 21 d) oder immunsupprimiert– Kinder 12–18 Jahre: 15 mg/kg/d in 3 ED f�r 5 d, doppelte Dosis falls ZNS-Befall (bis zu

21 d) oder immunsupprimiert– HSV-Prophylaxe bei immunsupprimierten Patienten

– oral– Kinder 1 Monat bis 2 Jahre: 100–200 mg/ED 4 mal t�glich– Kinder 2–18 Jahre: 200–400 mg/ED 4 mal t�glich

– Varicella-Zoster- und Herpes-Zoster-Infektion– oral

– Kinder 1 Monat bis 2 Jahre: 800 mg/d in 4 ED f�r 5 d– Kinder 2–6 Jahre: 1 600 mg/d in 4 ED f�r 5 d– Kinder 6–12 Jahre: 3 200 mg/d in 4 ED f�r 5 d– Kinder 12–18 Jahre: 4 000 mg/d in 5 ED f�r 7d

– i. v.– Neugeborene: 30–60 mg/kg/d in 3 ED mindestens f�r 7 d– Kinder 1–3 Monate: 30–60 mg/kg/d in 3 ED mindestens f�r 7 d– Kinder 3 Monate bis 12 Jahre: 750 mg/m2/d in 3 ED f�r 5 d, doppelte Dosis falls immun-

geschw�cht– Kinder 12–18 Jahre: 15 mg/kg/d in 3 ED f�r 5 d, doppelte Dosis falls immungeschw�cht– Anmerkung: Vermeidung exzessiver Dosen bei adipçsen Patienten. Parenterale Dosis sollte

auf Basis von Idealgewicht berechnet werden.– Abschw�chung von Varicella falls Varizella-Zoster-Immunglobulin nicht nachgewiesen

– oral– Kinder 1 Monat bis 18 Jahre: 10 mg/kg/ED 4 mal t�glich f�r 7 d, Beginn: 1 Woche nach

Exposition– Herpesvirus Hautinfektion/Augeninfektion: Hier nicht aufgef�hrt

Pr�parate:– Acic� Tabletten 200, 400, 800 mg; Pulver zur Herstellung einer Infusionslçsung 250, 500 mg– Aciclo Basics� 200 mg, 400 mg, 800 mg Tabletten– Aciclobeta� Tabletten 200, 400, 800 mg– Aciclostad� Tabletten 200, 400, 800 mg– Aciclovir – 1A Phrama� Tabletten 200, 400, 800 mg– Aciclovir AL� Tabletten 200, 400, 800 mg– Aciclovir Aristo� 200 mg, 400 mg, 800 mg Tabletten– Aciclovir-CT� Tabletten 200, 400, 800 mg– Aciclovir Heumann� 200 mg, 400 mg, 800 mg Tabletten– Aciclovir Hospira� 25 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslçsung– Aciclovir KSK� 800 mg Tabletten– Aciclovir-ratiopharm� Tabletten 200, 400, 800 mg; Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung

einer Infusionslçsung 250 mg, 500 mg– Acivir Actavis� 250 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslçsung Durchstechflaschen– Acivir� Trockensubstanz 250 mg, 500 mg– Mapox� 200 mg, 400 mg, 800 mg Tabletten– Supraviran� 200 mg, 400 mg, 800 mg Filmtabletten– Virzin� Tabletten 200, 400, 800 mg– Zovirax� Trockensubstanz zur i. v.-Infusion 500 mg; Suspension (200 mg/5 ml) 62,5, 125 ml

Kommentar:– Infusion �ber 60 min, bei schneller Injektion erhçhte Gefahr der Nierensch�di-

gung, auf gute Hydratation achten

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ACTH(Tetracosactid)

Dosierung:– 15–30 IE/m2 i. m. ED (maximal 60 IE/d)– Die Dauer der Therapie ist bislang nicht systematisch in Studien untersucht

worden. �blicherweise wird das ACTH f�r 2–3 Wochen t�glich intramuskul�rverabreicht, anschließend �ber eine Dosisreduktion und/oder eine Vergrçße-rung der Injektionsintervalle �ber 1–15 Wochen stufenweise abgesetzt.

Neurop�diatrische Indikationen:– West-Syndrom, Epileptische Enzephalopathien

Wirkweise:– Kontrolliert als glandotropes Hormon Synthese und Aussch�ttung der Korti-

kosteroide

Relevante Kontraindikationen:– Akute systemische Infektion– Nicht bei Neugeborenen verwenden (Depot enth�lt Benzylalkohol)

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Hypertonie, Kardiomyopathie, Nephrokalzinose, Hypokali�mie– Anaphylaxie mçglich– H�ufig Hyperglyk�mie– Irritabilit�t– Erhçhter Appetit und Gewichtszunahme– Erhçhtes Infektionsrisiko durch Immunsuppression– Gastrointestinale Blutungen– Osteoporose– Iatrogenes Cushing-Syndrom– Wirkungsverst�rkung von Herzglykosiden– Vermehrte Kaliumausscheidung durch Saluretika– Wirkungsverminderung von Antidiabetika und Cumarinen– Wirkungsverminderung durch Rifampicin, Barbiturate, Phenytoin– Erhçhte gastrointestinale Blutungsgefahr durch Salicylate– Verst�rkung der steroidalen Wirkung durch Theophyllin und Propranolol– Abschw�chung der Cortisolaussch�ttung durch Omeprazol und Dexamethason– Lebersch�digung mçglich bei gleichzeitiger Gabe von Antikonvulsiva

Zulassungsstatus:– Explizite Zulassung f�r das West-Syndrom

Quellen:FI:Synacthen Depot� 1 mg Ampulle (Beispiel nach Alphabet, Stand: 05/2009)– West-Syndrom

– i. m.– Schulkinder: Initialdosis 0,25–1 mg/d; Erhaltungsdosis 0,25–1 mg alle 2–8 d– Kleinkinder: Initialdosis 0,25–0,5 mg/d; Erhaltungsdosis 0,25–0,5 mg alle 2–8 d– S�uglinge: Initialdosis 0,25 mg/d i. m.; Erhaltungsdosis 0,25 mg alle 2–8 d– Eine Dosisreduktion hat langsam zu erfolgen. Eine relative Insuffizienz der Hypophysen-

Nebennierenrinden-Regulation ist nach l�ngerer Behandlung mçglich und kann nach The-23

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rapieende �ber einige Monate anhalten. Eine ad�quate Substitutionstherapie ist in diesenF�llen angezeigt.

– Bei operativen Eingriffen oder verletzungsbedingten Stresssituationen w�hrend oder bis zu1 Jahr nach Beendigung der Therapie kann eine Erhçhung der Dosis bzw. eine Wieder-aufnahme der Therapie erforderlich werden.

T:– Infantile Spasms

– i. m.– Kurzzeitbehandlung: 5–40 IE/d f�r 1–6 Wochen– Langzeitbehandlung: 40–160 IE/d f�r 3–12 Monate– Hrachovy: Infantile Spasmen. Ann Pharmacother 1994; 28: 779–791– Anmerkung: Studie zeigt, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen Kurz- und

Langzeitbehandlung gibt: Initialdosis: 20 IE/d f�r 2 Wochen; falls Patient darauf anspricht,Reduzierung und Abbruch �ber einen Zeitraum von 1 Woche; falls Patient nicht daraufanspricht, auf 30 IE/d f�r 4 Wochen erhçhen, dann Reduzierung und Abbruch �ber einenZeitraum von 1 Woche.

– Gewçhnliche Dosis: 20–40 IE/d oder 5–8 IE/kg/d aufgeteilt in 1–2 ED, Bereich 5–160 IE/dBNFC:– Infantile Spasms

– i. m.– Kinder 1 Monat bis 2 Jahre: Initialdosis: 500 �g jeden 2. Tag, je nach Ansprechen

– Adrenocorticale Insuffizienz (30-Minuten-Test)– i. v./i. m.

– Standard-Dosis-Test: 145 �g/m2 (max. 250 �g) in 1 ED, Niedriger-Dosis-Test: 300 ng/m2

Pr�parate:– Synacten� Ampulle 0,25 mg/1 ml (= 25 IE)– Synacthene� Ampullen 0,25 mg/ml (= 25 IE)– Synacthen Depot� Ampullen 1 mg/ml (= 100 IE)

Kommentar:– Zum Teil wird ACTH als �berlegen betrachtet gegen�ber oralem Prednisolon,

obwohl der Evidenzgrad hierf�r gering ist und ACTH schlechter toleriert wird alsPrednisolon.

– H�ufig infektionsassoziiertes Mortalit�tsrisiko von bis zu 5 %; muss in die Risiko-absch�tzung der Therapie eingehen.

– W�hrend im angloamerikanischen Raum vorwiegend nat�rliches ACTH einge-setzt wird, wird im europ�ischen und asiatischen Raum vornehmlich syntheti-sches ACTH verwendet.

– In prospektiven und randomisierten Doppelblindstudien rangieren Erfolgsratenzwischen 42 und 87 %.

– Unstrittig ist bei gleicher Wirksamkeit die Dosisabh�ngigkeit der unerw�nschtenWirkungen des ACTH, die beim synthetischen ACTH st�rker ausgepr�gt sind.

Almotriptan

Dosierung:– Migr�ne-Akuttherapie bei mangelndem Erfolg der NSAID: 12,5 mg ED

(Off-Label)

Neurop�diatrische Indikationen:– Akute Minderung der Symptome in der Migr�ne-Attacke bei mangelndem Erfolg

der NSAID

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Wirkweise:– Selektiver Agonist an den Serotonin-Rezeptoren 5-HT1B und 5-HT1D

– Agonismus an diesen Rezeptoren durch Sumatriptan f�hrt zu Konstriktiondilatierter cerebraler Gef�ße und zur Verminderung der Aussch�ttung von Ent-z�ndungsmediatoren

Relevante Kontraindikationen:– Vasopasmus, fr�here cerebrovaskul�re Probleme oder TIA– Periphere vaskul�re Erkrankungen, arterieller Hypertonus, isch�mische Herz-

erkrankungen– Gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern (Kontraindikation bis 2 Wochen

nach Absetzen), Ergotaminen oder Ergotaminderivaten– Schwere Leberfunktionsstçrungen– Vorsicht bei: Basilarismigr�ne, hemiplegischer oder ophthalmoplegischer Migr�-

ne, anderen ernsthaften neurologischen Erkrankungen, Adipositas, Hypercholes-terin�mie, Diabetes mellitus, Kindern und Jugendlichen < 18. LJ (fehlende Er-fahrungen), schwerer Niereninsuffizienz

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Angina Pectoris-�hnliche Beschwerden, Blutdruck�nderung– Schwindel, M�digkeit, Sedierung– Herzklopfen, Engegef�hl im Rachen und Halsbereich– Hauterythem– In hohen Dosen gr�n-schwarze Farb�nderung des Blutes (Sulfh�moglobin�mie)– Serotoninsyndrom bei Kombination eines Triptans mit einem Antidepressivum

aus der Gruppe der SSRI oder der SNRI:– �belkeit, Erbrechen und Durchfall– Ruhelosigkeit, Halluzinationen, Verlust der Koordination– Tachykardie, Blutdruckschwankungen, erhçhte Kçrpertemperatur– Gesteigerte Reflexe

– Keine gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern– Ergotamine oder Ergotaminderivate erhçhen Gefahr von Koronarspasmen (Gabe

fr�hestens 6 h nach Almotriptan oder Gabe von Almotriptan 24 h nach Ergota-minen)

Zulassungsstatus:– Keine Zulassung f�r < 18 Jahre

Quellen:FI:Almogran� 12,5 mg Tablette (Beispiel nach Alphabet, Stand: 10/2009)– Akute Behandlung der Kopfschmerzphase von Migr�neanf�llen mit oder ohne Aura

– Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: �ber die Anwendung von Almotriptan bei Kindernund Jugendlichen liegen keine Daten vor, daher wird die Anwendung bei dieser Altersgruppenicht empfohlen.

T: –BNFC: –

Pr�parate:– Almogran� Filmtabletten 12,5 mg

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Amantadin

Dosierung:– 5 mg/kg/d f�r 2–7 d

Neurop�diatrische Indikationen:– Influenza A-Enzephalitis

Wirkweise:– Interferiert mit dem viralen M2-Protein (Protonen-selektiver Ionenkanal) durch

Bindung an dessen Transmembranregion und sterischer Blockade des Ionenkanals– Konsekutiv inhibiert dies das Uncoating der Viren nach der Endocytose.– Des Weiteren ist Amantadin am NMDA-Rezeptor antagonistisch wirksam und

erf�hrt deswegen Anwendung bei Parkinson-Syndromen.

Relevante Kontraindikationen:– Schwere nicht kompensierte Herzinsuffizienz (Stadium NYHA IV)– Kardiomyopathien, Myokarditiden– AV-Block Grad II und III– Bradykardie < 55/min– Bekanntes langes QT-Intervall (QTc nach Bazett > 420 ms) oder erkennbare

U-Wellen oder angeborenes QT-Syndrom in der Familienanamnese– Schwerwiegende ventrikul�re Arrhythmien einschließlich Torsade de pointes– GleichzeitigeTherapiemitBudipinoder anderenQT-verl�ngerndenMedikamenten– Hypokali�mie, Hypomagnesi�mie– p. o.: < 5. LJ– Vorsicht bei: Kindern, Engwinkelglaukom, Niereninsuffizienz, Erregungs- und

Verwirrtheitszust�nden, Deliranten Syndromen sowie exogenen Psychosen in derAnamnese, Hirnorganischem Psychosyndrom und cerebralen Anfallsleiden in derAnamnese, Risikogruppen f�r Elektrolytstçrungen, Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen, gleichzeitiger Behandlung mit Memantin und Kombination Triamteren/Hydrochlorothiazid, Schwangerschaft

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Schwindel, Kopfschmerzen, �belkeit, Erbrechen, Diarrhoe– Konzentrationsstçrungen, Depression, Euphorie, Verwirrungszust�nde, Halluzi-

nationen, Albtr�ume– Verschwommensehen– Schlafstçrungen– Epileptische Anf�lle, Myoklonien, Symptome einer peripheren Neuropathie– Livedo reticularis, z. T. verbunden mit demen im Unterschenkel- und Knçchel-

bereich– Miktionsstçrungen– Leukopenie, Thrombozytopenie– Orthostatische Dysregulation– Ventrikul�re Tachykardie, Kammerflimmern, Torsade de pointes, QT-Verl�nge-

rung, Herzrhythmusstçrungen mit Tachykardie– Verl�ngerung des QT-Intervalls bei Kombination mit: Klasse-IA- und -III-Antiar-

rhythmika, Antipsychotika, tri- und tetracyclischen Antidepressiva, Antihistami-nika, Makrolidantibiotika, Gyrasehemmern, Azol-Antimykotika, Budipin, Halo-fantrin, Cotrimoxazol, Pentamidin, Cisaprid, Bepridil

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– Erhçhung der Nebenwirkungen von Amantadin bei Kombination mit Antipar-kinsonika

– Verst�rkung der Nebenwirkungen von Anticholinergika– Wirkungsverst�rkung von Amantadin bei gleichzeitiger Einnahme weiterer

NMDA-Antagonisten, indirekt zentral wirkender Sympathomimetika, Levodopa– Kombination mit Triamteren und Hydrochlorothiazid f�hrt zu Anreicherung

von Amantadin im Kçrper

Zulassungsstatus:– Variiert nach Pr�parat (siehe jeweilige FI)

Quellen:FI:Amantadin AbZ� 100 mg Tablette (Beispiel nach Alphabet, Stand: 08/2006)– Chemoprophylaxe und -therapie der Virusgrippe Typ A

– Amantadin sollte mçglichst vor Exposition oder sobald wie mçglich nach dem ersten Kontaktverabreicht und danach f�r 10 d weitergegeben werden. Bei wiederholter Exposition wird einevorbeugende Verabreichung �ber 3 Monate empfohlen (die infektiçse Periode der Influenza Aerstreckt sich auf die Zeit vor bis ca. 1 Woche nach Ausbruch der typischen Krankheitssymp-tome).

– Im Allgemeinen erhalten:– Kinder ab 5 Jahren: 1 Filmtablette Amantadin 100 mg/d (entsprechend 100 mg Amanta-

dinhydrochlorid/d)– Kinder ab 10 Jahren oder ab 45 kg Kçrpergewicht: 1 Filmtablette Amantadin 100 mg/ED

2 mal t�glich (entsprechend 200 mg Amantadinhydrochlorid/d)T: –BNFC:Nur f�r Kinder > 10 Jahren zugelassen, wird aber nicht mehr empfohlen

Pr�parate:– Amixx� Tabletten 100 mg– Amantadin AbZ� Filmtabletten 100 mg– Amantadin AL� Filmtabletten 100, 200 mg– Amantadin beta� Filmtabletten 100, 200 mg– Amantadin-CT� Filmtabletten 100 mg– Amantadin HEXAL� Filmtabletten 100, 200 mg– Amantadin Holsten� Filmtabletten 100 mg– Amantadin-neuraxpharm� Filmtabletten 100, 200 mg– Amantadin-ratiopharm� Filmtabletten 100 mg; Infusionslçsung Infusionsflasche 200 mg/500 ml– Amantadin-Serag� Infusionslçsung Infusionsflasche 200 mg/500 ml– Amantadin STADA� Tabletten 100 mg– Amantadin-Sulfat Sandoz� Filmtabletten 100 mg– Amantadin-HCl Sandoz� Tabletten 200 mg– Amantagamma� Tabletten 100, 200 mg– PK-Merz� Filmtabletten 100, 150 mg; Infusionslçsung Infusionsflasche 0,2 g/500 ml– Tregor� Tabletten 100, 200 mg

Amitriptylin

Dosierung:– Prohylaxe Migr�ne und chronischer Spannungskopfschmerz:

initial: 0,1 mg/kg/d, maximal 0,5–1 mg/kg/d; einschleichend dosieren;Wirkung nach 6–8 Wochen beurteilen; nach ca. 6 Monaten Auslassversuch;EKG-Kontrolle (maximal 75–100 mg/d)

– Sialorrhoe: Hçchstdosis 3 � 50 mg/d, einschleichend dosieren

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– Neurogene Schmerzen: Startdosis: 0,2 mg/kg/d p. o. abends, in 2–3 Wochenauf Zieldosis: 1 mg/kg/d oder geringste wirksame Dosis

– Absetzen: 50 % der bisher verwendeten Dosis f�r 4 Wochen, 25 % der bisherverwendeten Dosis f�r 2 Wochen

Neurop�diatrische Indikationen:– Chronischer Kopfschmerz (Spannungskopfschmerz) oder andere chronische

Schmerzsyndrome inbesondere mit Schlafstçrung– Alternative Therapie bei peripheren neurogenen Schmerzen– Migr�ne-Prophylaxe– Sialorrhoe

Wirkweise:– Nicht selektiver Monoamin-Reuptake-Inhibitor (NSMRI), trizyklisches Antide-

pressivum

Relevante Kontraindikationen:– Herzrhythmusstçrungen (daher EKG vor Therapiebeginn)

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:– Keine Verwendung zusammen mit MAO-Hemmern– Verwirrung, M�digkeit, Sedierung, posturale Hypotension, Synkopen,– Anticholinerge Effekte (Mundtrockenheit, Verschwommensehen, Harnretention,

Obstipation)– Hautausschlag, Blutbildver�nderungen, kardiale Erregungsleitungsstçrungen

Zulassungsstatus:– Variiert nach Pr�parat (siehe jeweilige FI)

Quellen:FI:Saroten� retard Tabs 75 mg (Beispiel nach Alphabet, Stand: 09/2008)– Depressive Erkrankungen

– Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: 25–150 mg oder bis zu einer Maximaldosis von4–5 mg/kg Kçrpergewicht eingesetzt. Entsprechend kçnnen 1-mal 1/3 bis 2-mal 1 RetardtabletteSaroten retard Tabs 75 mg pro Tag gegeben werden. Hierbei ist jedoch das Nutzen-Risiko-Verh�ltnis sorgf�ltig abzuw�gen.

– Chronische Schmerzen– Keine Kinderdosierung angegeben

T:– Chronische Schmerzen

– oral– Kinder: Initialdosis: 0,1 mg/kg vor dem Einschlafen, kann auf 0,5–2 mg/kg vor dem Ein-

schlafen �ber einen Zeitraum von ca. 2–3 Wochen erhçht werden.– Depressionen

– oral– Dopheide JA: Recognizing and Treating Depression in Children and Adolescents. Am J

Health Syst Pharm 2006; 63:233–243 und Wagner KD: Pharmacotherapy for Major Depres-sion in Children and Adolescents. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry 2005;29:819–826:

– Kinder in Studien (n = 9, Alter 9–12 Jahre): Initialdosis: 1 mg/kg/d in 3 ED, Erhaltungs-dosis: 1,5 mg/kg/d

– Teilweise werden auch bis zu 3 mg/kg/d oder 5 mg/kg/d empfohlen, falls gute �berwachung.

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– Anmerkung: Keine FDA-Zulassung f�r Kinder; klinische Studien konnten keinen Erfolg inder Anwendung aufzeigen (sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen)

– Migr�neprophylaxe– oral

– Hershey AD: Effectiveness of Amitriptyline in the Prophylactic Managment of ChildhoodHeadaches 2000; 40:539–549

– Anmerkung: Nur begrenzte Studien mit wenigen Kindern liegen vor– Kinder (n = 24; Durchschnittsalter = 8, Bereich: 6–12 Jahre): �ber 5 d ansteigende Dosis

bis zur Maximaldosis von 1,5 mg/kg/d, Erfolg bei 19 Patienten, 5 stiegen aus der Studie aus(Sorge 1982)

– Kinder (n = 192, Durchschnittsalter 12 € 3, > 3 Kopfschmerzen/Monat): Initialdosis:0,25 mg/kg/d vor dem Einschlafen, alle 2 Wochen Anstieg der Dosis um 0,25 mg/kg/d,Zieldosis: 1 mg/kg/d

– Anmerkung: Kopfschmerzh�ufigkeit und -dauer der Patienten sank, wenige Nebenwirkun-gen, Durchschnittszieldosis: 0,99 € 0,23 mg/kg/, Bereich 0,16–1,7 mg/kg/d, ECGs wurdenbei Kindern durchgef�hrt, die > 1 mg/kg/d einnahmen oder bei denjenigen, bei denenkardiale Nebenwirkungen beschrieben wurden.

BNFC:– Depressionen

– oral– Kinder 16–18 Jahre: 10–25 mg/ED 3 mal t�glich oder 30–75 mg vor dem Einschlafen, bei

Bedarf steigern auf 150–200 mg/d– Enuresis nocturna

– oral– Kinder 6–11 Jahre: 10–20 mg zur Nacht– Kinder 11–16 Jahre: 20–25 mg zur Nacht– Anmerkung: maximale Therapiedauer 3 Monate

– Neuralgie bei Palliativbehandlung– oral

– Kinder 2–12 Jahre: Initialdosis: 200–500 �g/kg/d in 1 ED (max. 25 mg) zur Nacht, beiBedarf auf 1 mg/kg/ED 2 mal t�glich steigern (nur auf fach�rztliches Anraten)

– Kinder 12–18 Jahre: 10–25 mg/d in 1 ED zur Nacht, bei Bedarf auf 75 mg zur Nacht steigern(hçhere Dosierungen nur auf fach�rztliches Anraten)

Pr�parate:– Amineurin� Filmtabletten 10, 25, 50, 100 (ret.) mg– Amioxid neuraxpharm� 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg Tabletten; Filmtabletten 75, 100 mg;

Retardkapseln 25, 50, 75 mg, Lçsung (40 mg/ml) 30, 50 ml– Amitriptylin beta� Filmtabletten 10, 25 mg– Amitriptylin-CT� Tabletten 25, 75 mg– Amitriptylin dura� Filmtabletten 10 mg, 25 mg, 75 (ret.) mg– Amitriptylin-Sandoz� Retardtabletten 10 mg– Equlibrin� 30 mg, 60 mg Tabletten, 90 mg, 120 mg Tabs. Tabletten– Saroten� Filmtabletten, 75 (ret.) mg; Injektionslçsung Ampullen 50 mg/2 ml– Syneudon� Tabletten 50 mg

Kommentar:– Therapiedauer regelm�ßig und kritisch �berpr�fen!– Bei neuropathischen Schmerzen gute Kombinationsoption mit Carbamazepin

Amphotericin B

Dosierung (liposomal):– Meningo-Enzephalitis durch Kryptokokken oder Aspergillus: 1–1,5 mg/kg/d– Bei Candida-Meningo-Enzephalitis in Kombination mit Flucytosin: Flucyto-

sin: 100–150 mg/kg/d + Amphotericin B 1–1,5 mg/kg/d

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