Digitalisierung in der JahresabschlussprüfungLünendonk®Studie 2018 Wirtschaftsprüfung und...

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kategorietitel lünendonk magazin 3/2019 1 WP Ausgabe 3/2019 Digitalisierung in der Jahresabschlussprüfung Auswirkungen auf Mandant und Berufsstand Schwerpunkt Wirtschaftsprüfung in Deutschland

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Ausgabe 3/2019

Digitalisierung in der JahresabschlussprüfungAuswirkungen auf Mandant und Berufsstand

SchwerpunktWirtschaftsprüfung

in Deutschland

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l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 2019 3

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leser,

Vorab: Ein Wort an die Leser unseres neuen Magazins

Jörg Hossenfelder

Geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk & Hossenfelder

D E R „ROT E FA D E N“ D E S VO R L I E-G E N D E N M AGA Z I N S L Ä S ST S I C H M I T V I E R WO RT E N Z U SA M M E N FA S S E N: Der Wirtschaftsprüfer der Zukunft! Änderungen im Be­rufsstand sind aus vielen Gründen vorprogrammiert. So stehen dem wachsenden Markt für Audit und Pro­fessional Services immer weniger Nachwuchskräfte zur Verfügung. Das Arbeitsspektrum wird komple­xer, der Mandant fordernder. Darüber hinaus zählt schon heute der Job des Wirtschaftsprüfers zu den am stärksten regulierten Berufen. Die digitale Transfor­mation sorgt für eine engere Verzahnung mit den Mandanten, wirft aber Fragen im Hinblick auf Investi­tionen, Datensicherheit und Compliance auf.

A L L E N R E ST R I KT I O N E N Z U M T ROTZ: Der Beruf des Wirtschaftsprüfers wird zunehmend interessanter. Intelligente Datenanalysen sorgen für eine Konzentration auf Bewertung und Beratung. Der Prüfer wird von lästigen Tätigkeiten entlastet und kann sich viel stärker um Sachthemen kümmern. Das ist auch wichtig, weil die Ansprüche der Mandanten steigen. In Zukunft werden die Jahresabschlüsse anders geprüft, nämlich smarter. Und der Wirt­schaftsprüfer nimmt immer stärker die Rolle eines betriebswirtschaftlichen Beraters ein. Das klingt nach einer spannenden Aufgabe!

In diesem dritten Magazin aus dem Hause Lünendonk gehen wir sowohl auf aktuelle und als auch auf künf­tige Herausforderungen ein. Hierbei werden nicht nur Entwicklungen innerhalb der WP­Gesellschaften diskutiert, sondern auch die von Mandanten. Neben Qualifikation, digitaler Transformation sowie Regu­lierung geht es auch um die Zusammenarbeit mit Aufsichtsgremien und Abschlussprüfern sowie um Compliance. Zusammengefasst geht es um den Wirt­schaftsprüfer der Zukunft.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!

Jörg Hossenfelder, Geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk & Hossenfelder GmbH

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l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 20194 l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 2019

Inhalt

s c h w e r p u n k t

Marktentwicklung: Audit und Professional Services 7

z u s a m m e n a r b e i t z w i s c h e n m a n d a n t u n d p r ü f e r

Digitalisieren Mandanten und WPs im Gleichschritt oder im Wettlauf? 11

Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsgremien in mittelständischen Unternehmen und Abschlussprüfer im Zeitalter des digitalen Wandels Von Sebastian Moshövel, BANSBACH 14

r e g u l i e r u n g

Die Europäische Union hat verordnet: Wie reagiert der Markt auf den neuen Rechtsrahmen? 17

m i t t e l s ta n d

Was kann der Wirtschaftsprüfer in Familienunternehmen leisten? Von Marc Schmidt, Flick Gocke Schaumburg 20

k a r r i e r e

Anders, bunter und mehr. Der WP-Markt braucht viele Qualifikationen und viel mehr Qualifizierte 22

Wunderbar wandelbar: Der Wirtschaftsprüfer der Zukunft Von Petra Kreimer, Deloitte 26

d i g i ta l i s i e r u n g

Einsatzgebiete und Mehrwerte durch Process Mining Von Christoph Tönsgerlemann und Frank Reutter, ETL 28

Digitalisierung im Unternehmen und Finanzfunktion: Datenseen werden zu Ozeanen 30

Compliance in der digitalen Unternehmenswelt – Rolle der Aufsichtsgremien Von Johannes Hauser, BANSBACH 34

Plattform-Ökonomie trifft Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Das passt zusammen!Von Christoph Tönsgerlemann und Frank Reutter, ETL 36

Digitale Transformation: Ändert sich das Umfeld, entwickeln sich die Akteure mit! 40

Smarter prüfen: Abschlussprüfung 4.0Von Heiner Kompenhans und Andreas Wermelt, Deloitte 44

z u k u n f t

Quo vadis, Wirtschaftsprüfung?Auswirkungen der Digitalisierung auf Berufsstand und Rekrutierung 46

Der Wirtschaftsprüfer als betriebswirtschaftlicher Berater Von Dr. Torsten Kohl, Flick Gocke Schaumburg 48

standards

Editorial 3Autorenprofile, Unternehmensprofile 50Impressum 59

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Marktentwicklung: Audit und Professional Services

Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsgremien in mittelständischen Unternehmen und Abschlussprüfer im

Zeitalter des digitalen Wandels

Wunderbar wandelbar: Der Wirtschaftsprüfer

der Zukunft

Smarter prüfen: Abschlussprüfung 4.0

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SchwerpunktWirtschaftsprüfung

in Deutschland

Compliance in der digitalen Unternehmenswelt –

Rolle der Aufsichtsgremien

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69.201 Praxen von Wirtschaftsprüfern, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften

Umsatz in Mrd. EUR

Anzahl Unternehmen

Anzahl Beschäftigte

Wirtschafts-kanzleien

Marketing-Agenturen

IT-Beratungen

Management-beratungen

2010 7,3 2.895 59.180

2015 8,8 3.367 64.677

Veränderung in % + 20,5 % + 16,3 % + 9,3 %

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Die Big-Four-Markendominanz-Linie

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ABB. 1 .1 : PRAXEN VON WIRTSCHAF TSPRÜFERN/INNEN, WIRTSCHAF TSPRÜFUNGS-GESELLSCHAF TEN IN DER STAT IST IK

ABB. 1 .2: FÜHRENDE WIRTSCHAF TSPRÜFUNGS- UND STEUERBERATUNGSGESELLSCHAF TEN IN DEUTSCHL AND – INL ANDSUMSATZ KUMULIERT (%)

Quelle: Destatis, Informationen zum Preisindex Wirtschaftsprüfung (WZ 2008: 69.20.1), 2018 (ebenfalls Destatis)

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Märkte für Audit & Professional Services – komplex, wachsend und zusammenwachsend

Marktentwicklung: Audit und Professional Services

Wirtschaftsprüfung ist notwendig – aber ist sie auch beliebt?

„Wirtschaftsprüfung ist ein Übel. Wenn man es schon machen muss, soll es so billig wie möglich sein“, so zitiert die Wirtschaftswoche im November 2018 einen deutschen Mittelständler. Nun, wenn schon ein Übel, dann ein Notwendiges. Doch die Zeiten ändern sich ebenso wie die Rollen der Prüfer und Berater.

Fakt ist: Wirtschaftsprüfung soll die formale und sachliche Korrektheit der Angaben eines Unterneh­mens sicherstellen. Bisher reichte das Leistungsspek­trum von der Prüfung von Geschäftsbüchern und der Bescheinigung ihrer Ordnungsmäßigkeit über die Prüfung von Jahres­ und Konzernabschlüssen bis hin zur Prüfung von wirtschaftlichen Verhältnissen, der Kreditwürdigkeit oder von Sanierungskonzepten. Warum diese Beschreibung heute nur noch einen Teil der beruflichen Praxis der Wirtschaftsprüfer abbildet, wird in Beiträgen dieses Magazins vertieft.

Weil Wirtschaftsprüfung an Komplexität und Schnittstellen gewinnt, stieg im Laufe der Zeit die Zahl der Wirtschaftsprüfer und ­kanzleien in Deutsch­land und ihre wirtschaftliche Bedeutung (Abb. 1.1).

Die Branche wuchs mit steigender Komplexität der Wirtschaft

Die Anzahl der Wirtschaftsprüfer – als Mitglieder der Wirtschaftsprüferkammer – ist seit 1990 um über 8.100 Berufsträger oder 128 Prozent auf fast 15.000 angestiegen; die Anzahl der WP­Gesellschaften sogar um 145 Prozent auf knapp 3.000 Gesellschaften. Darin spiegelt sich auch die steigende Komp lexität von Unternehmensprüfungen wider, die immer ver­wickeltere und interdependente Abläufe, internatio­nalere Verflechtungen und zunehmend auch hoch­digitalisierte Strukturen durchleuchten müssen.

Große Kunden unterliegen komplexen Reglemen­tierungen sowie Rechnungslegungsvorschriften und verlangen folglich nach großen international auf­gestellten Wirtschaftsprüfern. Kapazität, internatio­nales Know­how und – wie wir später noch sehen werden – modernste Technik wird unverzichtbar bei großen Prüfungsvorhaben. Diese Entwicklung reicht bis tief in den Mittelstand.

Aufschlussreich sind die Ergebnisse der Lünendonk®­Studie 2018 Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland. Die 25 führenden

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Wirtschaftsprüfungs­ und Steuerberatungsgesell­schaften erwirtschafteten 2017 einen kumulierten Umsatz von 8,5 Milliarden Euro. Die Big Four verein­nahmen über 80 Prozent dieses Umsatzes; 95 Prozent des Top­Marktes werden durch die ersten 13 Gesell­schaften abgedeckt. Die Konzentration im Markt ist hoch (Abb. 1.2).

Weiteres Wachstum mit erweitertem Angebot

Der Markt wächst; die Unternehmen wachsen; da­bei lösen sich die traditionellen Anbietergrenzen auf. Einst gab es strikte Trennungen zwischen Wirt­schaftsprüfern und Steuerberatern sowie Wirtschafts­kanzleien, Management­ und IT­Beratungen oder Marketingagenturen. Im Rahmen der Digitalisierung verschwimmen jetzt die Grenzen, die Leistungsport­folien überlappen zunehmend.

Und so schließt sich ein Kreis: Ist Wirtschafts­prüfung ein notwendiges Übel? Nicht mehr. Und aus Sicht der Anbieter wird Wirtschaftsprüfung mehr und mehr zum Türöffner für andere lukrative Ser­vices. Einmal bei einem Unternehmen an Bord, ist es mit unter interessant, Berateraufträge für Steuern, Arbeitsrecht oder Organisation zu erhalten – soweit dies im Rahmen der aktuellen Regulierung möglich ist. Die großen Vier beraten die Industrie mittlerweile bei Themen rund um den Endkunden (Abb. 1.3). Aber für die kleineren Gesellschaften, die ein so breites Spek trum an Dienstleistungen nicht abbilden können,

wird es zunehmend schwieriger. Das hat auch viel mit der Organisationsstruktur zu tun. Oft führt hier der Weg in die Spezialisierung und Regionalisierung.

Optimismus bei der Marktperspektive. Limitiert aber der Personalmangel weiteres Wachstum?

Insgesamt erwartet die Branche einen deutlich wach­senden Wirtschaftsprüfungsmarkt im weiteren Sinne in Deutschland. Im Jahr 2017 stieg das Marktvolumen in dieser Abgrenzung um satte 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und die Prognosen der Marktteilnehmer für die Jahre 2018 ­ 2020 deuten auf ein weiter anhal­tendes Wachstum des Marktvolumens hin. (Abb. 1.4).

In Verbindung mit dem sich wandelnden Berufsbild zum digitalen ‚Wirtschaftsprüfer 2.0‘ unterstreicht das nicht zuletzt die langfristige Attraktivität der Branche.

Wachstum in personalintensiven Service­Bran­chen aber braucht qualifizierte Mitarbeiter, selbst wenn die Digitalisierung viele Routinetätigkeiten in der Wirtschaftsprüfung erleichtern wird. Notwendig ist – trotz aller neuen Qualifikationsprofile – immer noch der gut ausgebildete Wirtschaftsprüfer im Kern­geschäft. Und genau hier stehen die Wirtschaftsprü­fungs­ und Steuerberatungsgesellschaften in Zukunft vor dem Problem, dass ein Mangel an Fachkräften ihr Wachstum limitieren könnte. Auch dabei wären die unterschiedlichen Gruppen der Anbieter verschie­den betroffen: Hierauf geht der Beitrag ‚Audit HR‘ in diesem Magazin näher ein.

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69.201 Praxen von Wirtschaftsprüfern, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften

Umsatz in Mrd. EUR

Anzahl Unternehmen

Anzahl Beschäftigte

Wirtschafts-kanzleien

Marketing-Agenturen

IT-Beratungen

Management-beratungen

2010 7,3 2.895 59.180

2015 8,8 3.367 64.677

Veränderung in % + 20,5 % + 16,3 % + 9,3 %

PwC EYKPMG

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Die Big-Four-Markendominanz-Linie

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ABB. 1 .3: WIRTSCHAF TSPRÜFUNGS- UND STEUERBERATUNGS-GESELLSCHAF TEN WEITEN IHR ANGEBOTSSPEKTRUM IN NACHBARGEB IE TE AUS UND TREFFEN AUF NEUE WE T TBE WERBER BE I MANDANTEN UND NACHWUCHSREKRUT IERUNG

ABB. 1 .4: MARKT VOLUMEN WIRTSCHAF TSPRÜFUNG UND STEUERBERATUNG IN DEUTSCHL AND (MRD. €)

Quelle: Lünendonk®- Studie 2018 Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland

Quelle: Lünendonk®- Studie 2018 Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland

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Digitalisierung

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Prozessoptimierung

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Nicht nur die Prüfer, sondern auch die Mandanten ändern sich

Globalisierung, Internationalisierung, Digitalisierung ver­ändern die Welt, die Unternehmen, die Abläufe und die Be­ziehungen zwischen Unternehmen und ihren Dienstleistern. So weit so gut, das sagt jeder Berater. Aber es trifft zu: Insbe­sondere die Finanzfunktion in den Unternehmen als direkter Ansprechpartner für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ist massiven Änderungen unterworfen. Berichterstattung ent­wickelt sich zur Echtzeit­Berichterstattung, die eine automati­sierte und transparente Buchhaltung erfordert. Einfache und standardisierte Ende­zu­Ende­Prozesse werden eingeführt. Jeder Prozess – und das gilt in der Industrie 4.0 in Zukunft ins­besondere – transportiert immense Datenvolumina vom Shop Floor bis in die ERP­Systeme der Finanzsysteme. Datenmengen, die nur noch durch Big­Data­Technologie, Data Analytics und In­Memory­Datenbanken beherrschbar sind.

Die Finanzfunktion als Counterpart für den WP

Für die Finanzfunktion in Unternehmen folgt daraus, dass es ei­nen Datenpool als „Single­Point­of­Truth“ geben muss, in dem alle relevanten Daten des Unternehmens möglichst redundanz­frei, auf jeden Fall aber widerspruchsfrei zugänglich sind. Das wiederum ist auch die Plattform, auf die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater letztendlich zugreifen. Für das Unternehmen und die Finanzfunktion selber bedeutet das langfristig, dass das Interne Berichtswesen dem Externen Reporting entspricht

und dass ein Übergang vollzogen wird von der rückblickenden Finanzsteuerung mit gelegentlichen Forecasts zu einer Echt­zeit­Steuerung mit faktenbasierter, vorausschauender Analy­tics und permanenten Echtzeit­Prognosen. Der Weg dahin er­fordert den Einsatz von Data Analytics, künstlicher Intelligenz, Robot Process Automation, möglicherweise Natural Language Processing, ganz sicher aber den Einsatz von Cloud­Lösungen.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Finanz­verantwortliche in den Unternehmen auf mittlere Sicht vor allem Handlungsbedarf hinsichtlich Digitalisierung, Prozess­optimierung, aber auch Globalisierung und Compliance an­melden. Konkret im Zusammenhang mit der Digitalisierung werden Themen wie Cloud Services, Big Data, Business Analy­tics und Cyber Security an Bedeutung gewinnen. Für Finanzvor­stände bzw. kaufmännische Geschäftsführer ist Digitalisierung in den nächsten zwei bis drei Jahren ein Top­Thema (Abb. 2.1).

Das kommt natürlich den Wirtschaftsprüfungs­ und Steuer­beratungs­Gesellschaften entgegen, die ihre Leistungsportfo­lios genau in jene Bereiche ausweiten. Hier werden Wirtschafts­prüfungs­Gesellschaften profitieren, die solche Lösungen aus eigener Kraft oder mit Kooperationspartnern anbieten.

Wie wirken die Digital Tools auf die Zusammen arbeit zwischen Unternehmen und Prüfer?

Data Analytics zum Beispiel ermöglicht die Analyse von Voll­daten – nicht nur von Stichproben –, künstliche Intelligenz unterstützt die Prüfungsplanung und die Prüfungsdurchfüh­

Die Berichterstattung entwickelt sich zur Echtzeit-Berichterstattung. Entwicklung aus eigener Kraft oder in Kooperation mit Prüfern und Beratern?

Digitalisieren Mandanten und WPs im Gleichschritt

oder im Wettlauf?

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rung; Robot Process Automation standardisiert und automati­siert den Prüfungsprozess. Und Natural Language Processing wird ein wunderbares Hilfsmittel, die Interaktion von Mensch und Computer auf der Basis natürlicher Sprache schneller und effektiver zu machen. Viele dieser Anwendungen und auch solche der Finanzfunktion der Unternehmen werden in Zu­kunft in der Cloud sein. Und dort – oder von den Rechnern des Unternehmens on premise – müssen sie auch für berechtigte Externe, wie Prüfer, zugänglich sein.

Investments der Wirtschaftsprüfer für einen besseren Kunden-Service

Die digitale Vernetzung mit dem Mandanten steht daher auch weit oben auf der Agenda nahezu aller Wirtschaftsprü­fungs­Gesellschaften. Denn es gab nie mehr digitale Werkzeuge der Zusammenarbeit: Digitale Datenräume (Data Rooms), ge­meinsame webbasierte Dateiablagen, Remote­Zugriffe, Shared Services können die Zusammenarbeit enger und effizienter machen. Für den Kunden bedeutet die Digitalisierung der Man­dantenschnittstellen auch eine bessere (neudeutsch) Customer Experience. Im ersten Schritt werden Dokumente und Infor­mationen sicher über ein Client­Portal mit dem Kunden aus­getauscht (z.B. „Prepared by Client“­Unterlagen (PBC­Listen)

zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung). Weitere Beispiele sind As­a­service­Angebote, wie KPI­Reporting, Demand Ana­lytics und Chatbots oder auch Managed Planning und Managed Konsolidation.

Etwas Mühe kostet es schon: Datenheterogenität und Datensilos

Voraussetzung ist in jedem Fall die digitale Verständigung zwischen Wirtschaftsprüfer und Mandant, gegebenenfalls über IT­Systemgrenzen hinweg. Und dabei sind oft auf beiden Seiten sehr unterschiedliche Systemlandschaften im Spiel. Integrierte Workflows müssen dann sicherstellen, dass die Daten durch­gängig genutzt werden können. Ein nicht zu unterschätzendes Problem liegt auch in Heterogenität und Qualitätsmängeln der relevanten Daten, die durch unterschiedliche Systeme in den verschiedensten Formaten geliefert werden. Notwendig ist dann ihre Aufbereitung, um sie schließlich in standardi­sierten und automatisierten Reporting­Systemen verwenden zu können.

Mit dem einher gehen steigende Ansprüche an die Daten­sicherheit und den Datenschutz; Cyber Security wird immer mehr an Bedeutung gewinnen.

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Kostenoptimierung

Finanzierung

Qualitätssicherung

IT-Security

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ABB. 2.1 : TOP-THEMEN VON CFOs AUS DER S ICHT DER WP-GESELLSCHAF TEN (NENNUNGEN IN %)

Quelle: Lünendonk®- Studie 2018 Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland

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Neue Aufgaben für Aufsichtsräte

Die Digitalisierung im Finanzwesen der Unternehmen ist nicht nur ein Thema für Finanzvorstände und kaufmännische Geschäftsführer. Globalisierung, Internationalisierung und Digitalisierung in allen Unternehmensprozessen stellen für Aufsichtsräte und Beiräte, insbesondere auch in mittelstän­dischen Unternehmen, eine neue Herausforderung dar.

Originäre Aufgabe des Aufsichtsrats ist es, die Tätigkeit der Geschäftsführung zu überwachen. Diese Aufgabe und damit auch die Anforderungen an die Tätigkeit des Aufsichtsrats haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. War es bis zur Jahrtausendwende noch primäre Aufgabe, rückschauend die Geschäftsführung des Unternehmens zu überwachen, z. B. durch Prüfung und Billigung des Jahresabschlusses, steht heute durch Gesetz und Rechtsprechung die Beurteilung der künftigen Entwicklung des Unternehmens und seine Zukunfts­fähigkeit im Mittelpunkt. Der Aufsichtsrat hat die möglichen Risiken des Unternehmens zu beurteilen und die Geschäftslei­tung im Rahmen der Corporate Governance in übergeordneten Fragen der Unternehmensführung, der Internationalisierung,

der Digitalisierung und der Unternehmensstrategie zu beraten. Ähnliche Funktionen kommen auch dem im Mittelstand

weit verbreiteten Beirat zu. In Beiräten stehen meist die Bera­tung, die Steuerung und das Coaching der Geschäftsführung und der Gesellschafter im Vordergrund. Oftmals wird daneben dem Beirat eine Überwachungsfunktion eingeräumt.

Digitalisierung verändert Anforderung an Aufsichtsräte

Der digitale Wandel hat Einfluss auf die Aufgaben und die Verantwortung von diesen in Unternehmen eingerichteten Gremien, da sie sich in ihren Funktionen mit der Digitalisie­rung im Unternehmen auseinandersetzen müssen. Beispiels­weise ist die Entscheidung der Geschäftsführung, das bisherige ERP­System auf eine zukunftsfähige, cloudbasierte Lösung umzustellen, sicherlich eine maßgebende, von den Gremien zu begleitende Entscheidung.

Aufsichtsräte und Beiräte in mittelständischen Unterneh­men wurden meist aufgrund der Eigentümerstruktur und/oder aufgrund spezifischer Geschäfts­ oder Branchenkenntnisse

Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsgremien

in mittelständischen Unternehmen und

Abschlussprüfer im Zeitalter des digitalen Wandels

z u s a m m e n a r b e i t z w i s c h e n m a n d a n t u n d p r ü f e r

Von Sebastian Moshövel, BANSBACH

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ausgewählt. Im Fokus stand bisher vorwiegend die Beratung zur Akquisitions­, Produkt­ und Marketingstrategie, bei denen die Mitglieder der Gremien wertvolle Beiträge für die zukünf­tige Ausrichtung des Unternehmens leisten. Zukünftig wird jedoch darüber hinaus auch eine umfassende Expertise bei digitalen Themen gefordert sein.

In dem Beispiel der Umstellung auf eine cloudbasierte Lösung stellt sich schnell die Frage nach der passenden Aus­gestaltung. Welche der möglichen Arten von cloudbasierten Lösungen ist nun für das Unternehmen die beste? Welche Kriterien sind wie zu bewerten?

Eine fehlerhafte Entscheidung bei diesen durchaus kom­plexen Fragestellungen kann sowohl erhebliche Kosten als auch konkrete Betriebsrisiken, beispielsweise hinsichtlich der Verfügbarkeit von IT­Systemen in Unternehmensprozessen, zur Folge haben.

Die Aufsichtsgremien haben sich aufgrund ihrer zugewie­senen Aufgabe intensiv mit solchen Fragestellungen über kom­plexe Digitalisierungsmaßnahmen zu beschäftigen. Wie aber können sie den neuen Anforderungen gerecht werden?

Abschlussprüfer als Partner auf Augenhöhe

Zur Umsetzung dieser Aufgabe braucht selbst ein mit digitaler Ex­pertise ausgestattetes Gremium einen unabhängigen Experten auf Augenhöhe, der nicht direkt in die Umsetzungsmaßnahmen involviert ist. Er sollte die Prozesse, das Geschäfts modell, die Unternehmenskultur und die geschäftliche Entwicklung des Un­ternehmens bestens kennen sowie mit den speziellen Belangen von mittelständischen Unternehmen vertraut sein.

Gerade der Abschlussprüfer des Unternehmens verfügt durch seine klassische Tätigkeit über das gewünschte Wissen. Auch er muss in der Lage sein, aktuelle informationstechnische Fragestellungen zu beurteilen. Insbesondere in der Überwin­dung der (scheinbaren) Gegensätze „Fachlichkeit“ und „Tech­nik“ zeichnet sich der moderne Abschlussprüfer aus und kann für Aufsichtsräte und Beiräte eine unabhängige Expertenmei­nung in Digitalisierungsfragen liefern. Er ist damit der ideale Partner für die Aufsichtsgremien im Zeitalter des digitalen Wandels. Mit seiner Hilfe können die Gremien Digitalisie­rungsmaßnahmen sachkundig und fundiert begleiten.

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Die Wirtschaftsprüferbranche beginnt zu rotieren – jedenfalls in ersten Schritten

Auf die Wirtschaftsprüferbranche kommen durch die Um­setzung der EU­Verordnung zur Abschlussprüfung aus dem Jahr 2016 Veränderungen zu. Absicht der EU­Reform war, die Übermacht der großen Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaften zu reduzieren, die die Mandate der „von öffentlichem Interesse“ – PIEs) de facto unter sich aufgeteilt hatten. Dazu gehören kapitalmarktorientierte Unternehmen im regulierten Markt, Kreditinstitute in einer Abgrenzung des Kreditwesengesetzes und viele Versicherungsunternehmen.

Nun gab es aber gute Gründe, dass Großunternehmen und Konzerne stets von demselben potenten Anbieter geprüft wurden: Die Sachverhalte waren komplex, das aufgebaute Know­how der Wirtschaftsprüfer war im Laufe der Jahre un­gemein wertvoll bei der Beurteilung der Unternehmensin­terna. Insgesamt jedoch winkte der Regulierungsgewinn, den Markt der Prüfung für Großunternehmen und Konzerne auf­zubrechen, für kleinere Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaften zugänglicher zu machen und den Wettbewerb insgesamt zu fördern. Daher waren die einzelnen EU­Staaten gehalten, die Richtlinie in natio nales Recht umzusetzen, was in Deutschland unter der schönen Bezeichnung Abschlussprüfungsreformge­setz (AReG) geschah. Bei manchen Details der Ausgestaltung hatten die einzelnen Staaten Wahlrecht, wie sie die Verord­nung übernehmen.

Was verändert AReG in großen Zügen?

Insbesondere drei Bereiche sind deutlich von der EU­Verord­nung und der Umsetzung in nationales Recht betroffen. Dazu gehören die Befugnisse und Verpflichtungen der Prüfungs­ausschüsse in den Unternehmen, die externe und die interne

Rotation von Wirtschaftsprüfern sowie die Einschränkungen der zulässigen Nichtprüfungsleistungen.

Der Prüfungsausschuss in den Unternehmen – Institu-t ionelle Instanz für den Wirtschaftsprüfer: Seine Rolle wird aufgewertet, seine Verantwortung ebenfalls. Der neu eingefügte Paragraph 333a des HGB enthält eine Strafnorm für besonders gravierende Verstöße gegen die prüfungsbezo­genen Pflichten der Mitglieder eines Prüfungsausschusses. Damit gehen die Sanktionen über die bisher bestehenden Ahndungen für Ordnungswidrigkeiten hinaus. Die Aus­schüsse müssen die Auswahl eines unabhängigen Abschluss­prüfers und dessen zusätzliche Beratungsleistungen billigen – und verantworten.

Rotation der Prüfungsgesellschaften und Prüfer: Die obligatorische externe Rotation hat zur Folge, dass Mandate, die über Jahrzehnte von einer einzigen WP­Gesellschaft geprüft wurden, nun ausgeschrieben und an andere Prüfungsunter­nehmen vergeben werden müssen. Es besteht die Pflicht zum regelmäßigen Wechsel des Abschlussprüfers für kapitalmarkt­orientierte Unternehmen nach in der Regel zehn Jahren; die Höchstlaufzeiten bei öffentlichen Ausschreibungen der Man­date betragen 20 Jahre. Diese Fristen tragen immerhin dem Gedanken Rechnung, dass ein häufiger Wechsel des Prüfers die Gefahr von Know­how­Verlust mit sich bringt und die Qualität der Prüfung des jeweiligen Unternehmens mindern könnte. Diese Gefahr wird allerdings erhöht durch die Pflicht zur in­ternen Rotation des für die Durchführung einer Abschluss­prüfung verantwortlichen Wirtschaftsprüfers nach sieben Jahren. Frühestens drei Jahre nach seiner letzten Abschluss­prüfung in einem Unternehmen kann ein Wirtschaftsprüfer wieder an der Prüfung dieses Unternehmens mitwirken. Ganz eindeutig erschienen die Regelungen jedoch nicht, so dass es Unsicherheiten und Interpretationsschwierigkeiten bei den Betroffenen gab.

Die Europäische Union hat verordnet:

Wie reagiert der Markt auf den neuen Rechtsrahmen?

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Einschränkung der zulässigen Nichtprüfungsleis-tungen: Die Abschlussprüfer dürfen weiterhin bestimmte Steuerberatungsleistungen für ihre Mandanten erbringen. Immerhin. Allerdings in Grenzen (§ 319a HGB); vor allem muss dem im bisherigen Recht schon verankerten Grundsatz des Selbstprüfungsverbotes Rechnung getragen werden. Konkret heißt das, dass die Steuerberatungsleistung des Abschluss­prüfers keine wesentlichen Auswirkungen haben darf (zum Beispiel Gewinnverlagerungen ins Ausland). Die EU­Verord­nung erhält zudem eine Liste von Nichtprüfungsleistungen (Black List), deren Erbringung dem Abschlussprüfer bei von ihm geprüften Unternehmen gänzlich verboten ist.

Unzulässige Nichtprüfungsleistungen (Black List)

• Steuerberatungsleistungen in Bezug auf Lohnsteuer und Zölle

• Leistungen verbunden mit der Teilnahme an Führung oder Entscheidungen

• Buchhaltung und Erstellung von Unterlagen der Rechnungslegung und Abschlüsse

• Lohn­ und Gehaltsabrechnungen• Gestaltung und Umsetzung interner Kontroll­ und

Risikomanagementverfahren• Juristische Leistungen:

• Allgemeine Beratung• Verhandlungen im Namen des geprüften

Unternehmens• Vermittlungstätigkeiten

• Leistungen im Zusammenhang mit der internen Revision• Leistungen im Zusammenhang mit Finanzierung,

Kapitalstruktur und ­ausstattung sowie Anlagestrategie• Werbung für Handel mit oder Zeichnung von Aktien• Personaldienstleistungen

Quelle: Mazars, MANDANTENINFORMATION.

Neuerungen durch das Abschlussprüfungsreformgesetz (AReG), 2016

Wie reagiert der Markt?

Nun wird natürlich der – temporäre – Verlust von Mandaten in der Prüfung und das Verbot bestimmter Beratungsleistungen zu Ausweichreaktionen der Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaf­ten führen. Sie werden mehr und mehr in Beratungsbereiche vorstoßen, die bisher der Managementberatung, IT­Beratungen und auch Digitalagenturen vorbehalten waren. Insofern führt die EU­Verordnung über einen Sekundäreffekt doch noch zu einer Neuordnung des Marktes, allerdings möglicherweise anders als gedacht. Der gesamte Professional­Services­Markt ist in Bewegung gekommen. Dies betrifft primär die großen Prüfungs­ und Beratungsunternehmen, aber nicht zuletzt auch den nachgelagerten Markt, da die Akteure ihre Angebots­ Portfolios durch Zukäufe und Übernahmen neu sortieren. Die vielen Übernahmen der letzten Jahre, insbesondere im Be­reich der Digitalagenturen und Spezialanbieter von Dienst­leistungen, sind hierfür Indiz.

Ob die neuen Regelungen die erhoffte Wirkung zeigen, wird sich noch erweisen. Der Verdacht liegt nahe, dass durch die erzwungene externe Rotation die Mandate auf lange Sicht von einem großen Prüfer zum anderen wandern. Damit würde die Marktmacht der großen Vier nicht beeinträchtigt (Abb. 3.1 und 3.2).

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MDAX-PRÜFER 2017Marktanteile der Prüfungsmandate von

MDAX-Unternehmen 2017 und 2016

12,0% Deloitte

2,0% BDO

38,0% KPMG

26,0% PwC

22,0% EY

30,0% PwC

10,0% EY

3,3% Deloitte

56,7% KPMG

DAX-PRÜFER 2017Marktanteile der Prüfungsmandate

von DAX-Unternehmen 2017 und 2016

ABB. 3.1 UND 3.2: MARKTANTE ILE DER PRÜFUNGSMANDATE VON DAX- UND MDAX-UNTERNEHMEN 2017

Quelle: Lünendonk®-Studie 2018: Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften in Deutschland

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l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 201920

Familienunternehmen zeichnen sich im Regelfall durch ein besonderes Zusammenspiel von Unternehmen, Familie und Vermögen aus. Somit ist im Regelfall ein themenübergreifender, die einzelnen Sphären berücksichtigender, ganzheitlicher Bera­tungsansatz notwendig. Aufgrund seiner vielfältigen Ausbil­dung kann der Wirtschaftsprüfer hier in vielen verschiedenen Beratungsfeldern Familienunternehmen unterstützen. Der nachfolgende Beitrag soll aufzeigen, wie der Wirtschaftsprüfer neben der klassischen Jahresabschlussprüfung das Unterneh­men und seine Gesellschafter mit weiteren Beratungsdienstlei­stungen unterstützen kann.

In Familienunternehmen sind im Regelfall themen­übergreifenden Frage stellungen im Hinblick auf Unterneh­mensstrategie, ökonomische Interessen und familieninterne Planungen aufeinander abzustimmen. Diese Abstimmung gelingt im Regelfall immer dann möglichst optimal, wenn der Wirtschaftsprüfer im Rahmen eines ganzheitlichen Bera­tungsansatzes den Gesamtüberblick über die Unternehmens­gruppe und die dahinterstehende Gesellschafterstruktur in einer Person vereint. Aufgrund seiner Tätigkeit im Rahmen der Jahresabschlussprüfung kennt der Wirtschaftsprüfer im Regelfall die für einen übergreifenden, qualifizierten Bera­tungansatz notwendigen Zusammenhänge zwischen Gesell­schafts­ und Gesellschafterebene. Um einem solchen Bera­tungsansatz gerecht zu werden, ist ein Generalist gefordert. Aufgrund seiner vielfältigen Ausbildung in den Bereichen Prüfung, Rechnungslegung, Betriebswirtschaft, Steuern und Recht kann der Wirtschaftsprüfer dieser Generalistenrolle gerecht werden. Familienunternehmen stehen für Konstanz

und Nachhaltigkeit, welche auch für die Erfüllung des vorge­zeichneten Beratungsansatzes notwendig ist.

Beratungsleistungen des Wirtschaftsprüfers in den unterschiedlichen Lebensphasen eines Unternehmens

Familienunternehmen sind regelmäßig neben den wirtschaft­lichen Herausforderungen des Marktumfeldes auch mit Pro­blemstellungen aus dem familiären Bereich konfrontiert. Dies erfordert eine enge Abstimmung von unternehmerischen und privaten Zielen. Familienunternehmen lassen sich üblicher­weise in die nachfolgenden Lebensphasen kategorisieren:1. Auf­ und Ausbauphase2. Wachstumsphase3. Nachfolgephase

In der Auf­ und Ausbauphase stehen oft strategische Über­legungen der Unternehmensführung im Vordergrund, z.B. geeignete Rechtsformwahl, angemessene Finanzierungs­struktur, geeignete Planungs­ und Lenkungsstrukturen. Bei zunehmender Internationalisierung der Unternehmens­tätigkeiten spielen aber auch steuerliche Fragestellungen von Anfang an eine erhebliche Rolle. Neben angemessenen Verrechnungspreis systemen kommt der Frage der steuer­optimalen Ausgestaltung der Unternehmensstruktur eine erhebliche Bedeutung zu. Hier kann der Wirtschaftsprüfer von Anfang an strategische Weichen stellungen mitgestalten, idealerweise unterstützt durch seine internationalen Koopera­tionspartner im Rahmen eines weltweiten Verbundes.

Was kann der Wirtschaftsprüfer in

Familienunter nehmen leisten?

Von Marc Schmidt, Flick Gocke Schaumburg

m i t t e l s ta n d

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Die Wachstumsphase ist oft von Transaktionsprozessen geprägt, in denen der Wirtschaftsprüfer im Rahmen von Due­Diligence­Prozessen oder bei Bewertungsfragen aufgrund seiner Corporate­Finance­Expertise unterstützen kann. Dies gilt sowohl für externe Erwerbe als auch für Änderungen im Gesellschafterkreis des Familienunternehmens.

Bei zunehmender Unternehmensgröße erlangen angemes­sene IT­Systeme, aussagefähige Reporting Tools (einschließ­lich Berichts­ und Informationssystemen) und angemessene Compliance­Managementsysteme (inkl. Tax­Compliance­ Managementsystem) zunehmend an Bedeutung. Bei der Imple­mentierung solcher Systeme kann der Wirtschaftsprüfer bera­tend unterstützen oder ein eingerichtetes System überprüfen, z.B. Compliance­Managementsysteme nach IDW PS 980 oder Risiko managementsysteme nach IDW PS 981.

In weniger erfolgreichen Unternehmensphasen bei Sanie­rung oder Insolvenz kann der Wirtschaftsprüfer aufgrund seiner langjährigen Unternehmenskenntnis an Sanierungs­ und Restrukturierungskonzepten mitwirken. Hier kommt ihm oftmals auch eine vermittelnde Funktion zwischen Gesellschaf­tern, Gläubigern und Banken zu. Auch Sanierungsgutachten im Sinne von IDW S 6 gehören in diesem Zusammenhang zu seinen Aufgaben.

Der Entwicklung von geeigneten Nachfolgekonzepten kommt bei Familienunternehmen eine besondere Bedeutung zu. Hierbei geht es einerseits darum, frühzeitig geeignete Nach­folger in die Unternehmenstätigkeiten einzubinden und einen rechtzeitigen Übergang der Gesellschafterverantwortung auf die

nächste Generation zu gewährleisten. Hier kann der Wirtschafts­prüfer­ bei Bedarf mit einem interdisziplinären Team zunächst die entscheidenden Impulse geben und an der Umsetzung unterstützend mitwirken. Für das Verhältnis der Gesellschafter untereinander wird in Familienunternehmen oft eine Familien­charta oder ein Code of Conduct abgeschlossen, bei denen der Wirtschaftsprüfer oftmals vermittelnd involviert ist.

Vorausschauend geplant: Die beste Lösung für alle Beteiligten

Phasenübergreifend ist der Wirtschaftsprüfer oftmals in Frage­stellungen der Gewinnverwendungspolitik, Kapitalausstat­tung, Finanzierung und die Auswahl und die Beurteilung des fremd­ oder familieninternen Managements eingebunden.

Neben den vorgenannten Themen steht bei Familienunter­nehmen regelmäßig eine angemessene und vorausschauende Steuerplanung im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sind stets die Interessen aller Beteiligten des Unternehmens, der Gesellschafter und ihrer Angehörigen, auch nachfolgende Generationen, in Einklang zu bringen. Etwaige Vor­ und Nach­teile einzelner Beteiligter sind zu berücksichtigen und im Wege eines angemessenen Ausgleichs zu kompensieren. Aufgrund seiner umfassenden Kenntnis der Unternehmens­ und Ge­sellschafterstruktur ist der Wirtschaftsprüfer prädestiniert, vorausschauende steuerliche Optimierung im Sinne aller Betei­ligten unter Berücksichtigung der berufsrecht lichen Grenzen umzusetzen.

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l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 201922

Ein Berufsbild ändert sich: Wirtschaftsprüfer als Coach und Gestalter

Die Jahresabschlussprüfung hat sich von einem eher formalen Abhaken von Bilanzpositionen zu einer Prüfung entwickelt, die sich an der Entwicklung des Gesamtunternehmens und seiner kritischen Geschäftsprozesse orientiert. Der Typus des Wirt­schaftsprüfers wandelt sich vom Fachmann für Rechnungs­legungs­ und Bilanzierungsfragen zum Abschlussprüfer im Kontext von Governance­, Compliance­ und Risikomanage­ment. Sein Know­how, seine Erfahrung und seine tiefe Kenntnis des Unternehmens machen den Wirtschaftsprüfer dann auch folgerichtig zu einem kundigen Berater. Als betriebswirtschaft­licher Sachverständiger ist er mit seiner externen und unab­hängigen Perspektive Ansprechpartner für das Top­Manage­ment bei unternehmerischen Fragestellungen rund um alle relevanten betriebswirtschaftlichen, steuerlichen, rechtlichen und planerisch­strategischen Aspekte. Er hat Zugang zu allen Informationen im Unternehmen, analysiert und bewertet sie und deckt so Zusammenhänge und Ursachen auf, die sonst verborgen blieben.

Neue digitale Technologien und komplementär veränderte Mitarbeiterstrukturen

Unterstützt wird er dabei von modernsten digitalen Hilfs­mitteln. Papier bleibt unverzichtbar; aber die einheitliche elektronische Dokumentation ist Standard. Die Arbeitsun­terlagen liegen digital auf Servern vor; jedes Mitglied des Prü­fungsteams kann online unabhängig von Zeit und Ort darauf zugreifen. Die Möglichkeit zur Verarbeitung großer Datenmen­gen auf Hochleistungsrechnern, der Einsatz von regelbasierten Algo rithmen, Analytics Tools und Audit­Bots (Prüfungs­Soft­ware­Roboter) ermöglichen die Prüfung von 100 Prozent der Geschäftsvorfälle – statt der früher üblichen Stichproben. Dabei kommt es immer auf tiefes wirtschaftliches Verständnis und weitreichende Branchenexpertise an. Darüber hinaus wird es aber auch immer wichtiger, Daten analysieren, verstehen und auswerten zu können.

Im Verlauf der digitalen Transformation zeichnen sich heute zwei wesentliche Entwicklungen ab: Erstens werden durch technische Möglichkeiten der Personal­ und der Reiseaufwand bei bestimmten Tätigkeiten abnehmen und zweitens ändert sich die Mitarbeiterstruktur durch steigenden Einsatz von Inge­nieuren, Programmierern und Beratern, von Mathematikern, Statistikern und Data Scientists. Ergo hat sich die Wirtschafts­prüfung zu einer multidisziplinären, komplexen, IT­gestütz­ten Dienstleistung für die Unternehmensüberwachung und Unternehmensentwicklung in einem komplizierten externen Umfeld entwickelt.

Sinkende Attraktivität des Berufsbildes Wirtschaftsprüfer?

Allerdings besteht der Verdacht, dass sich die Evolution des Berufsbildes des spezifisch ausgebildeten und examinierten Wirtschaftsprüfers noch nicht ausreichend herumgesprochen hat. Oder gibt es andere Gründe für die sinkenden Zahlen des Wirtschaftsprüfernachwuchses?

Der Beruf scheint für viele Absolventen nicht mehr attraktiv zu sein. Sie wollen nicht tage­ oder wochenlang aus dem Koffer leben, um Mandanten auch fernab der attraktiven Ballungs­gebiete zu prüfen. Auch die früheren Anreizsysteme funk­tionieren immer weniger. War ehedem die Partnerschaft das höchste Ziel der neu eintretenden Mitarbeiter in eine Prüfungs­gesellschaft, das entbehrungsreich über Jahre konsequent ver­folgt wurde, so wollen sich heute viele junge Talente nicht frühzeitig als Partner an ein Unternehmen binden.

Die Branche gilt mit einem Durchschnittsalter der Prüfer von gut 55 Jahren als überaltert (Lünendonk®­Studie 2018: Wirtschaftsprüfungs­ und Steuerberatungs­Gesellschaften in Deutschland). 45 Prozent der in der Wirtschaftsprüferkammer organisierten Mitglieder sind 55 Jahre und älter; nur 5,5 Prozent sind jünger als 35 Jahre. Die Personalfrage ist – vor allem für mittelständische Prüfer – zur Existenzfrage geworden.

Anders, bunter und mehr. Der WP-Markt braucht viele Qualifikationen und viel mehr Qualifizierte

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1.272

1.456

1.3361.194

1.079

1.164

1.016936

828

721632

603

716688

400

600

800

1.000

1.200

1.400

1.600

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Kandidaten WP-Examina

ABB. 4.1 : KANDIDATEN FÜR WP-E XAMINA 2004 B IS 2017: E INBRUCH DER AT TRAKT IV ITÄT DES BERUFSB ILDES?

Quelle: WP Kammer, https://www.wpk.de/nachwuchs/pruefungsstelle/ergebnisse/

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4 Börsen-Zeitung Nr. 355 Börsen-Zeitung Nr. 356 Lünendonk WP-Studie 20187 Mitgliederstatistik der WPK Stand Juli 20188 2.11.2018 / WirtschaftsWoche 459 Lünendonk WP-Studie 201810 2.11.2018 / WirtschaftsWoche 45

Werden ‚Berufsträger‘ Mangelware?

Auf der einen Seite wächst der Markt, auf der anderen Seite stehen immer weniger Absolventen zur Verfügung. Schon heute können die von Lünendonk analysierten Unternehmen nicht mehr alle Stellen besetzen. Das liegt auch daran, dass die Zahl der Absolventen seit Jahren sinkt. Die Anzahl der Kandi­daten zum WP­Examen scheint sich in den letzten Jahren auf einem niedrigeren Niveau zu stabilisieren. Meldeten sich im Zeitraum 2005 bis 2010 noch jeweils deutlich über 1.000 Kan­didaten pro Jahr, so ist ihre Anzahl daraufhin kontinuierlich gesunken und liegt in den letzten Jahren auf einem Niveau zwischen 600 und 700 Kandidaten (Abb. 4.1). Davon treten nicht alle an, und letztlich bestehen fast 30 Prozent endgültig nicht. Derzeit kommen jährlich zwischen 300 und 400 junge Wirtschaftsprüfer auf den Arbeitsmarkt. Damit kann die Ge­samtbranche von 20.000 Prüfern auf Dauer nicht bestehen. Nachwuchs im Kernbereich ist also ein Problemthema für die Branche.

Neueinstellungen in Deutschland: Ganz vorn dabei die großen WP-Gesellschaften

Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern ist schon heute für viele Unternehmen ein Wachstumshemmnis. Hinzu kommt, dass die großen internationalen Prüfungskonzerne den Markt der Nachwuchs­Wirtschaftsprüfer praktisch leerräumen. Für viele Absolventen scheint es attraktiver zu sein, bei einem großen, bekannten Unternehmen zu arbeiten. Unter den Top­25­Unternehmen, die Neueinstellungen in Deutschland im Jahr 2017 in nennenswertem Umfange öffentlich angekün­digt haben, befinden sich – wenig überraschend – die großen vier Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaften mit angekündigten Neueinstellungen von jeweils 1.000 oder mehr Mitarbeitern – in Summe mit einer Planzahl von 6.800 Mitarbeitern in der näheren Zukunft. Diese hohe Anzahl an Fachkräften muss erst einmal rekrutiert werden; und bezeichnenderweise sind unter den Top 25 ebenfalls die größten Konkurrenten aus dem Beratungssektor, die im gleichen Reservoir fischen (Abb. 4.2).

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Unternehmen Anzahl Jahr Branche

1 Deutsche Bahn 24000 2018 Verkehr2 Deutsche Lufthansa 8000 2018 Fluggesellschaft3 PWC 2500 2018 Beratung/Wirtschaftsprüfung4 Amazon 2000 2018 Handel5 KPMG 2000 2018 Beratung/Wirtschaftsprüfung6 Vonovia 2000 2018 Immobilien7 Würth 2000 2018 Befestigungstechnik8 Zalando 2000 2018 Handel9 Accenture 1800 2018 Beratung10 Fraport 1800 2018 Flughafen11 Ernst & Young 1700 2018 Beratung/Wirtschaftsprüfung12 Capgemini 1400 2018 Beratung13 Deloitte 1200 2018 Beratung/Wirtschaftsprüfung14 Porsche Automobil 1200 2019 Automobilindustrie15 TÜV Süd 1200 2018 Prüfgesellschaft16 Dekra 1000 2018 Prüfgesellschaft17 Easyjet 1000 2018 Fluggesellschaft18 Lidl 1000 2018 Handel19 Sartorius 1000 2025 Laborausrüster20 Time-Partner 1000 2018 Personaldienstleister21 YG-1 1000 Maschinenbau22 TÜV Reinland 900 2018 Prüfgesellschaft23 Bechtle 800 2018 IT24 Ferchau 800 2018 Ingenieurdienstleister25 Boston Consulting Group 750 2019 Beratung

ABB. 4.2: ANGEKÜNDIGTE NEUE INSTELLUNGEN IN DEUTSCHL AND 2017 (PL ANZAHLEN VON 1000+)

Quelle: FA.Z. exklusiv: Diese deutschen Unternehmen stellen ein, 03.01.2018, http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/diese-deutschen-unternehmen-stellen-ein-15370430.htm

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Nichts ist so beständig, wie der Wandel. Das gilt, auch und gerade, für den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer. Die Zeiten, in denen vor allem Absolventen wirtschaftswissenschaft­licher Studiengänge hier Karriere machten, sind jedenfalls vorbei. In einer immer komplexeren Welt werden auch die Aufgaben der Wirtschaftsprüfer immer vielfältiger. Sozial­ und Geisteswissen schaftler sind daher gefragte Kandidaten, ebenso wie Absolventen der sogenannten MINT­Studiengänge, also Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Technikexperten.

Blick aufs große Ganze

Zugegeben: Eine ausgeprägte Zahlenaffinität und ein gutes Verständnis für Geschäftsmodelle und Prozesse sollten nach wie vor zur Grundausstattung jedes (angehenden) Wirtschafts­prüfers gehören. Wer in diesem Bereich arbeiten will, muss inzwischen aber mehr können als nur Rechnungswesen.

„In der Wirtschaftsprüfung geht es nicht mehr allein um Zahlen, sondern um übergreifende Zusammenhänge“, erklärt Christoph Schenk, Managing Partner Audit & Assurance bei Deloitte in München. Die Prüfung von Konzern­ und Jahresabschlüs­sen bleibt zwar eine Kernkompetenz, zumal das Gesetz diese Aufgabe ausschließlich den examinierten Wirtschaftsprüfern anvertraut. Doch auch außerhalb des gesetzlich normierten Bereichs gibt es viel zu tun.

Beratung ist Trumpf

Sehr dynamisch entwickelt sich zum Beispiel der Bereich der Beratung: Wirtschaftsprüfer zertifizieren Compliance­ Management­Systeme, unterstützen Unternehmen bei der Ausgestaltung interner Kontrollsysteme und stehen ihnen in allen Fragen der nationalen und internationalen Rechnungs­legung zur Seite. Auch politische Entwicklungen nehmen immer häufiger Einfluss aufs Tagesgeschäft. Aktuellstes Bei­spiel: der Brexit. Seine Auswirkungen auf die ökonomischen Rahmenbedingungen erhöhen bei vielen Unternehmen den Beratungsbedarf. Das schafft ein weiteres, anspruchsvolles Tätigkeitsgebiet für Wirtschaftsprüfer.

Die stetig wachsende Aufgabenfülle verändert nicht nur das Anforderungsprofil, sondern auch den Zugang zum Beruf. Absolventen können inzwischen direkt in die Beratung einstei­gen, ohne vorher Erfahrung in der klassischen Wirtschaftsprü­fung gesammelt zu haben. Einblicke ins Kerngeschäft erhalten sie dennoch. Denn durch den interdisziplinären Ansatz gibt es etliche Anknüpfungspunkte zwischen den verschiedenen Sektoren. So lernen angehende Wirtschaftsprüfer von Anfang an unterschiedliche Bereiche kennen und erhalten eine sehr breite praktische Ausbildung.

Wunderbar wandelbar: Der Wirtschaftsprüfer

der ZukunftVon Petra Kreimer, Deloitte

Häkchen machen war gestern. Der Beruf des Wirtschaftsprüfers ist heute vielfältiger denn je. Berufseinsteiger erwarten unterschiedlichste Aufgaben,

vielfältige Karrierechancen – und ein extrem dynamisches Umfeld.

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Auf die Technik kommt es an

Der vielleicht wichtigste Treiber der Veränderung ist derzeit aber die Digitalisierung. In fast allen Branchen stehen eta­blierte Prozesse und Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand. Für Unternehmen, aber auch für die Wirtschaftsprüfer selbst ist diese Entwicklung Herausforderung und Ansporn zugleich.

„In meiner gesamten Berufslaufbahn habe ich keine spannendere Zeit erlebt“, resümiert Deloitte­Experte Schenk. Schon heute eröffnen IT­Tools und künstliche Intelligenz neue Möglich­keiten in der Prüfung. Einfache, repetitive Arbeiten erledigen immer häufiger Algorithmen. Dem einzelnen Prüfer bleibt dadurch mehr Raum, seine eigentlichen Kompetenzen einzu­bringen. Neben der Fähigkeit zum analytischen Denken sind das vor allem Kommunikationsstärke und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Schenk: „In Zeiten des rasanten Wandels müssen die Entschei-dungsträger in den Unternehmen permanent wichtige Weichenstel-lungen vornehmen und weit reichende Entscheidungen treffen. Wir als Wirtschaftsprüfer stehen ihnen dabei zur Seite, geben Vertrauen und schaffen Sicherheit.“

Christoph Schenk, Managing Partner Audit & Assurance bei Deloitte

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Die digitale Transformation schafft eine Flut von Daten; Industrie 4.0 und IIoT - Lösungen verstärken den Trend. Innova-tive Ansätze und Technologien sind die Voraussetzung, um aus den Datenmengen entscheidungsrelevante Erkenntnisse und Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Process Mining („PM“) ist eine richtungsweisende Technologie, die unter bestimmten Vor aussetzungen eine wirtschaftliche und effektive Analyse der Unternehmensabläufe ermöglicht. Darü­ber hinaus existieren auch in der Jahresabschlussprüfung und in der betriebswirtschaftlichen Beratung Einsatzgebiete für PM.

PM­Methoden nutzen die im Rahmen IT­gestützter Ge­schäftsprozesse („Workflows“) erzeugten Datenspuren und er­stellen Modelle zur Darstellung der Arbeitsabläufe. Sogenannte prozessgestützte Informationssysteme (engl. process­aware information systems, PAIS), wie bspw. die ERP­Systeme SAP, Oracle oder Microsoft Dynamics NAV, liefern die erforderlichen Daten über event logs (protokollierte Ereignisdaten). Auch Bu­siness­Process­Management (BPM)­ oder Workflow­Manage­ment (WFM)­Systeme erzeugen die relevanten Informationen.

Neben dem Vorhandensein stellt auch die Datenqualität eine Voraussetzung für den wirtschaftlichen Einsatz von PM dar. Gerade bei historisch gewachsenen und heterogenen IT­Systemlandschaften, wie sie bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) nicht selten vorzufinden sind, gehen dem Einsatz von Process­Mining Maßnahmen zur Integration und Vereinheitlichung voraus. Entsprechende IT­Projekte stehen in vielen Unternehmen ganz oben auf der Prioritätenliste.

Der Grund hierfür ist naheliegend. Unvollständige und inkonsistente Daten führen nicht nur zu einer fehlerhaften Berichterstattung im in­ und externen Rechnungswesen oder bspw. zu einer erhöhten Kapitalbindung in der Lagerwirt­schaft, sondern insbesondere auch zu Prozessverzögerungen. Anschaulich wird dies am Beispiel von Lieferverzögerungen aufgrund nachträglicher Preisänderungen, fehlender Informa­tionen über die Kreditwürdigkeit des Kunden oder die fehlende Möglichkeit, Zollpapiere im Rahmen des Auslieferungspro­zesses zu erstellen.

Technisch erfolgt die Datenintegration über eine Verbin­dung der unter den relevanten Systemen liegenden Daten­banken (Datensilos). Dabei können Middleware­Technologien, wie bspw. der Enterprise Service Bus oder Datenintegrations­systeme wie edbic der ETL­Gruppe, eingesetzt werden. Solche Lösungen können auch ohne hohe Investitionen in integrierte ERP­Systeme erweiterte Datenströme und eine erhöhte Trans­parenz in den Geschäftsprozessen erzeugen. Die tatsächlichen Arbeitsabläufe können dann mittels PM visualisiert und ana­lysiert werden (Abb. 5.1).

Durch den Einsatz von PM können Prozessschwächen leicht erkannt und Arbeitsabläufe zielgerichtet optimiert werden. Die Optimierung geht in der Regel einher mit einer weitgehenden Standardisierung von Geschäftsprozessen, welche wiederum Voraussetzung für die Hebung von Effizienzen durch (Teil­)Automatisierung ist.

Ein wichtiger Teil der Jahresabschlussprüfung ist die Auf­nahme rechnungslegungsrelevanter Geschäftsprozesse und die Prüfung der implementierten Kontrollen im Rahmen des Internen Kontrollsystems (IKS). Zeitaufwändige Inter­views zur Prozessaufnahme sowie die Prüfung der Wirksam­keit der systemintegrierten Kontrollen in umfangreichen Stichproben entfallen durch PM. Neben einer transparenten Darstellung der tatsächlich stattgefundenen Arbeitsabläufe können Abweichungen oder Verstöße gegen interne oder externe Vorgaben detailliert herausgearbeitet werden (sog. „Conformance“).

Die Einsatzmöglichkeiten von Process Mining sind vielfäl­tig. Entscheidende Voraussetzung für den Einsatz sind quali­tativ hochwertig Unternehmensdaten, die häufig zunächst im Rahmen einer digitalen Agenda zu generieren oder – soweit bereits vorhanden – über entsprechende ganzheitliche Lö­sungen zu integrieren sind. Der Wirtschaftsprüfer kann hier­bei wertvoller Sparringspartner gerade für KMU sein. Sind die Voraussetzungen erst einmal geschaffen, können Unterneh­men neben einer Effizienz­ und Produktivitätssteigerung auch neue Geschäftsmodelle entwickeln. Dem Wirtschaftsprüfer bieten sich Chancen zur Weiterentwicklung des Prüfungsan­satzes und zur Erweiterung seines Dienstleistungsangebots.

Einsatzgebiete und Mehrwerte durch Process Mining

Von Christoph Tönsgerlemann und Frank Reutter, ETL

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Prozess Start

Prozess Ende

Kreditprüfung

KreditmanagementFreigabe

Preisänderung

Stornierung Warenausgang

Stornierung Rechnung

0,5%

100%

100%

99%

99,75%

100%

98%

1,5%

90%

95%

100%

100%

1%

100%

t+0,5

t+2

t+0,5

t+0,5

t+0,25

t+0,25

t+0,25

t+0,25

t+0,5

Auslieferung erstellen

Warenausgang Erfassung

Gleiche Rechnung aus

Anlegen Auftragsposition

5%

10%

0,25%

ABB. 5.1 : DARSTELLUNG E INES ABSATZPROZESSES ÜBER PM-TOOLSQuelle: ETL

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Digitalisierung – ein Oberbegriff für Geschwindigkeit, Volumen und Varietät in der WP?

Es sind drei V (volume, variety and velocity), die den Wesenskern der Digitalisierung und von Big Data umschreiben. Die rasante Entwicklung der Themen Business Intelligence und Big Data hat zum Begriff der digitalen Transformation geführt. Neue Geschäftsmodelle erfordern geänderte Geschäftsprozesse. Es

ist unwahrscheinlich, dass es eine Branche gibt, die nicht in mehr oder minder großem Ausmaß von den Auswirkungen der Digitalisierung betroffen ist. Die meisten Unternehmen treiben ihren eigenen Digitalisierungsprozess heute schon auf breiter Front voran. Blickt man aus der Perspektive der Wirtschafts­prüfer auf die Branchen der Mandanten, so sind insbesondere Telekommunikationsunternehmen und Financial Services von der Digitalisierung betroffen (Abb. 6.1) .

Digitalisierung im Unternehmen

und Finanz funktion: Datenseen werden

zu Ozeanen

l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 201930

Telekommunikation, IT

Banken, Versicherungen, Fonds- und Private-Equity-Gesellschaften

Industrie

Handel

Verkehr, Logistik

Medien

Energie

Gesundheitswesen

Behörden, Öffentlicher Dienst

Immobilienwirtschaft

Alle

Next 10

Top 25

-2 -1 0 1 2

1,651,671,781,631,781,611,471,441,50

1,351,331,441,221,561,381,211,441,39

1,201,441,33

0,981,001,050,...

0,890,830,400,560,56

ABB. 6.1 : MANDANTEN DER WIRTSCHAF TSPRÜFER-BRANCHE WERDEN IN DEN NÄCHSTEN JAHREN IHRE D IG ITAL IS IERUNGSANSTRENGUNGEN ERHÖHEN

Frage: Welche Branchen sind in den kommenden zwei Jahren stark von Digitalisierung betroffen? (-2 = gar nicht bis +2 = sehr stark), n = 39 Quelle: Lünendonk®-Studie 2018: Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften in Deutschland

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Einer der wesentlichen Effekte der Digitalisierung in den Kundenunternehmen wird sein, dass die Datenflüsse von der Produktionshalle bis in das Finanzsystem der Unternehmen durchgehend digitalisiert sind, und die verschiedenen Sys­teme, angefangen vom Manufacturing­Execution­ (MES) bis zum Enterprise­Resource­Planning­System (ERP), miteinander kommunizieren und immense Mengen an Daten bereitstellen. Und je mehr die Wirtschaft zur Industrie 4.0 transformiert, desto mehr speist sich diese Datenflut zusätzlich aus Maschi­nen­ und Sensordaten aller möglichen technischen Einrich­tungen. Immer neue Datenquellen, etwa Smart­Meter­Systeme, Überwachungssensoren oder Assistenzgeräte, eröffnen Mög­lichkeiten zur Interdependenzanalyse, Umfeld­ und Trendfor­schung sowie zur Systemsteuerung und ­überwachung.

Komplexe, hochintegrierte ERP­Systeme erzeugen Daten für die Finanz­ und Geschäftsbuchhaltung – meist über mehrere Teilprozesse hinweg. Stufenweise werden diese Daten dann in­tegriert bis sie schließlich in den Systemen der Geschäfts­ und Finanzbuchhaltung angekommen sind und dort für Forecasts, Unternehmenssteuerung und Unternehmens­Reporting (GuV und Bilanz) genutzt werden.

Die Verarbeitung der Massendaten über Vor­ und Neben­systeme geschieht nicht selten in Black Boxes, die sich nur mit spezifischen Datenanalysen und Software­Werkzeugen durchleuchten lassen. Damit hat das Megathema „Big Data“ die Abschlussprüfung erreicht – mit all seinen Herausforderungen und Chancen (Abb. 6.2).

Die Finanzfunktion in den Unternehmen steht deshalb vor der Aufgabe, diese Daten entsprechend vorzuhalten (Data Lakes), zu analysieren (Data Analytics), zu bewerten und zu nutzen. Die Digitalisierung und Vernetzung von Finanzfunk­tion und Rechnungswesen spielt dabei eine zentrale Rolle.

Zur digitalen Transformation der Wirtschaftsprüfer

Prüfungsgesellschaften müssen die Entwicklung ihrer Kun­den beobachten und den Einfluss der digitalen Transforma­tion im Geschäftsumfeld ihrer Kunden bei ihren Prüfungen berücksichtigen. Dafür müssen sie selbst digitalisieren und sich im gleichen Tempo wie die zu prüfenden Unternehmen ent wickeln – oder sogar schneller. Die Digitalisierung eröffnet dabei der Wirtschaftsprüfer­Branche viele Chancen. Hierbei ist zu differenzieren zwischen der Digitalisierung in der Zusam­menarbeit mit den Mandanten (IT Audit, Business Analytics, Cyber Security, Cloud, Transparenz et cetera) und der Digi­talisierung im eigenen Wirtschaftsprüfungsunternehmen (Wissensmanagement und ­transfer, Interne Benchmarks, Einführung von Steuerungs­Cockpits und Frühwarnsystemen, Kostenoptimierung, vernetztes Arbeiten, Remote Audit, Aug­mented Reality usw.). Mehr zur digitalen Transformation der Wirtschaftsprüfer findet sich im folgenden Beitrag‚ Digitale Transformation der WPs‘.

11 Lünendonk WP-Studie 201812 PSP, 10 Thesen zur Digitalisierung der Wirtschaftsprüfung, 201713 EXPE RT FOCUS 2017|11

ABB. 6.2: ZUNEHMENDE D IG ITAL IS IERUNG PRODUZIERT B IG DATA FÜR ERP-SYSTEME, GESCHÄF TS- UND F INANZBUCHHALTUNG

Quelle: Lünendonk®-Whitepaper, Smart Factory – Wie die Digitalisierung Fabriken verändert

32 l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 2019

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ERP

MES

Shopfloor IT

Produkt

Einkauf Lieferanten Produktionsplanung Logistik Sequenzierung

Kundenauftragsmanagement

Durchgängiger bidirektionaler Datenaustausch

Sequenzierung, Fabriksteuerung

Operationen am Band

Vernetzung und Verordnung

Lagerverwalttung

Unternehmens-Cloud

Unternehmensberichterstattung(intern, extern)

Unternehmensprüfung

ERP

MES

Shopfloor IT

Produkt

Einkauf Lieferanten Produktionsplanung Logistik Sequenzierung

Kundenauftragsmanagement

Durchgängiger bidirektionaler Datenaustausch

Sequenzierung, Fabriksteuerung

Operationen am Band

Vernetzung und Verordnung

Lagerverwalttung

Unternehmens-Cloud

Unternehmensberichterstattung(intern, extern)

Unternehmensprüfung

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l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 20193434 l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 2019

Auch für Unternehmen im Mittelstand ist Compliance, d.h. die Einhaltung von Regeln und Richtlinien, zum wegweisenden Thema geworden. Geschäftsführung, Aufsichtsräte und Beiräte müssen verstärkt Überwachungs-pflichten erfüllen.Sie werden dem regelmäßig nur gerecht, wenn sie geeignete Compliance- Management-Systeme etablieren.

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l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 2019 35

Vermeidung von Regelverstößen

Werden die zahlreichen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen nicht eingehalten, drohen neben entspre­chenden Sanktionen vor allem Reputationsschäden, welche die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens belasten können. Daher ist es wichtig, diese Risiken durch entsprechende Kon­trollen zu überwachen, um Verstöße zu verhindern oder sie so rechtzeitig zu erkennen, dass gegensteuernde Maßnahmen er­griffen werden können. In einer immer komplexer werdenden Unternehmenswelt haben Aufsichtsräte und Beiräte darauf zu achten, dass Kontrollen zur Einhaltung von Compliance­Rege­lungen auch in digitalisierten Prozessabläufen im Unterneh­men eingerichtet sind. Nur so können sie ihren Kontroll­ und Beratungsfunktionen adäquat nachkommen.

Risiken minimieren durch digitale Compliance-Instrumente

Typische Compliance­Risiken im Mittelstand ergeben sich beispielsweise hinsichtlich der Einhaltung steuerlicher Re­gelungen, da die steuerrechtlichen Anforderungen äußerst vielfältig, komplex und mit hohen Risiken verbunden sind. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Unternehmensprozesse (z. B. Einkauf, Vertrieb, Logistik) inklusive automatisierter Kommunikation zwischen den verschiedensten IT­Systemen verändern sich auch die Anforderungen an ein funktionie­rendes Tax­Compliance­Management­System. Dieses umfasst somit mehr als eine Verfahrensdokumentation, die Beauf­tragung eines Steuerberaters oder die Fristenüberwachung durch die Steuerabteilung. Vielmehr müssen sich Kontroll­ und Überwachungsfunktionen mit Themen wie Change­Manage­ment­Verfahren, Stammdatenpflege und Schnittstellenkon­trollen befassen. Beispielsweise können bei der Automatisie­rung der Erfassung und Prüfung von Eingangsrechnungen die

Regeln zur Ermittlung von Steuerbeträgen als Routinetransak­tionen implementiert werden, um Sicherheit in der korrekten Behandlung von Vorsteuerbeträgen zu erlangen.

Durch den Einsatz von digitalen Instrumenten im Bereich Compliance können die vielfach im Unternehmen gesammel­ten Daten nutzbar und für die Überwachung der Einhaltung von Vorgaben – beispielsweise durch Datenanalysen – ausgewertet werden. Idealerweise erfolgt eine kontinuierliche Analyse von Datenbeständen auf Basis von definierten Fragestellungen mit dem Ziel, Auffälligkeiten zu entdecken. Hierdurch kann eine laufende Kontrolle gewährleistet werden (Continuous Monito­ring), um zeitnah auf Risiken reagieren zu können.

Keine Lösung von der Stange: Maßgeschneiderte Strategien für Mittelständler

Da mittelständische Unternehmen stark ergebnisorientiert arbeiten und auf sie abgestimmte Projekte bevorzugen, sind Standardlösungen in Form von Großprojekten oftmals keine sinnvolle Lösung. Hier bietet es sich an, gemeinsam mit dem Abschlussprüfer eine auf das Unternehmen zugeschnittene Lösung zu finden. Denn der Abschlussprüfer ist durch seine Tätigkeit mit den Geschäftsprozessen des Unternehmens soweit vertraut, dass er bei der Identifizierung der wesent­lichen Compliance­Risiken sowie bei der Etablierung von angemessenen, auf die Größe und Komplexität des Unterneh­mens ausgerichteten Compliance­Strukturen bestens unter­stützen kann.

Insoweit können Aufsichtsräte und Beiräte die zunehmend geforderte digitale Kompetenz auch aus einer sinnvollen Zu­sammenarbeit mit dem Abschlussprüfer generieren. Dabei sind Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaften gefragt, die ihre fachliche und technische Expertise in Digitalisierungsfragen weiterentwickeln, um so als Prüfer und Berater auf Augen­höhe maßgeschneiderte Lösungen erarbeiten zu können.

Compliance in der digitalen Unternehmenswelt – Rolle der AufsichtsgremienVon Johannes Hauser, BANSBACH

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Anforderungsprofile an Wirtschaftsprüfer und Steuerberater (Professional Services Firms, kurz „PSF“) unterliegen durch die Auswirkungen der Digitalisierung auf sämtliche Wertschöp­fungsprozesse einem starken Wandel. Die Geschäftsmodelle und Prozesse der Unternehmen sind zunehmend datengetrie­ben, wodurch PSF sowohl vor der Herausforderung stehen, technologische Veränderungen in der gesamten Aufbau­ und Ablauf organisation der Unternehmen zu verstehen, als auch ihre eigenen Methoden anzupassen.

Innovative Technologien für individuelle Ansprüche

Um den Erwartungen an eine qualitativ hochwertige und effi­ziente Prüfung sowie der Nachfrage nach neuen Lösungen im Bereich der Beratungsdienstleistungen gerecht zu werden, stellt sich den PSF die Frage nach der maschinellen Unter­stützung der Leistungserbringung, ohne dabei die Erwar­tung der Mandanten an eine individuelle Beratung vor Ort zu vernachlässigen.

Massendatenanalysen, IT­Systemprüfungen sowie die Fo­kussierung auf Kontrollen gehören bereits seit Jahren zu den

Standardlösungen. Viele ERP­Systeme in den Unternehmen ermöglichen aber bereits heute eine tiefergehende Analyse von Daten und Geschäftsprozessen in den Haupt­ und Neben­büchern; die Analysen sind beim Mandanten vor Ort oder auch von extern jederzeit möglich, und der Gesetzgeber wird aus fiskalischen und gesamtwirtschaftlichen Gründen die Vor­gaben für die Nachvollziehbarkeit von Geschäftsvorfällen und Prozessen künftig noch weiter standardisieren.

Da somit die technische Grundlage für eine effiziente und – zumindest für Teilbereiche der Prüfgebiete – vollständige Prüfung der Geschäftsvorfälle gegeben ist, wird künftig die Nachfrage nach automatisierten Lösungen den Standard vorge­ben. Die Nutzung dieser Lösung, die Innovationsfähigkeit, die Kostenführerschaft und die Möglichkeit zur Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen sind heute sehr stark von der Verfüg­barkeit der relevanten Unternehmensdaten abhängig. Gerade mittelständische Unternehmen mit geringem Standardisie­rungsgrad in ihren Geschäftsprozessen sowie inkonsistenten und intransparenten Unternehmensdaten aufgrund von Si­lostrukturen sind von den teils disruptiven Entwicklungen im Rahmen der Digitalisierung stark betroffen.

Plattform-Ökonomie trifft Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Das passt zusammen!Von Christoph Tönsgerlemann und Frank Reutter, ETL

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Die Erwartungshaltung im Wandel

Unter Berücksichtigung der Entwicklungen in der Plattform­ökonomie ist es nur folgerichtig, dass Mandanten zunehmend Prüfungs­, Erstellungs­ und Beratungsleistungen von ihren Prü­fern und Beratern über digitale Plattformen erwarten (Abb. 7.1.).

Digitale Plattformen bieten analog zu technischen Platt­formen ein Grundgerüst, auf dessen Basis verschiedene mo­dulare Bestandteile und unterschiedliche Lösungen integriert werden können. Jede Art von Unternehmensdaten und son­stige relevante Informationen (z.B. Geo­Daten, Statistiken, Geschäftspartnerdaten) können auf eine solche Plattform automatisiert zur Analyse oder Weiterverarbeitung angeliefert werden. Offene Plattformen verfügen über geeignete Program­mierschnittstellen (API‘s), die eine leichte Anbindung weiterer Softwaretools ermöglichen.

Anwendungsfälle und Voraussetzungen

Auch die Dokumentation der Prüfungsdurchführung (insbe­sondere der Massendatenanalysen) und der Ergebnisse kann teilweise automatisiert erfolgen und für jedes mögliche End­gerät aufbereitet werden. Die Datenmodelle der Analysetools können mit unternehmensindividuellen oder branchenspezi­fischen Benchmarks und Key Performance Indicators (KPI‘s) angereichert werden. Sofern hochwertige Daten, Benchmarks und KPI´s vorliegen und die Daten über eine entsprechende Zeitreihe verfügbar sind, kann die Prüfungs­ und Analyse­qualität ebenfalls gesteigert werden. Unregelmäßigkeiten und Planabweichungen bei Finanz­, Prozess­ oder Systemkenn­zahlen können im Rahmen eines „continuous auditing“ zeitnah erkannt werden.

Eine leistungsfähige Plattform ist abhängig von qualitativ hochwertigen Daten, die bspw. über die für steuerliche Zwecke standardisierte GDPdU­ bzw. GoBD­Schnittstelle bereitgestellt werden. Ferner muss eine hochsichere und DSGVO­konforme IT­Infrastruktur die Erfüllung der besonderen berufsrecht­lichen Anforderungen für Berufsträger sicherstellen.

Die Einsatzmöglichkeit gerade auch für kleinere mittelstän­dische Unternehmen liegt in der möglichen Auslagerung von Teilbereichen und Geschäftsprozessen. Viele kleinere Unter­nehmen finden schlicht nicht mehr genügend Mitarbeiter für anspruchsvolle Aufgaben im Finanz­ und Rechnungs wesen. Über digitale Plattformen können PSF ihren Mandanten an­bieten, einzelne Geschäftsprozesse oder Teilfunktionen im Rahmen eines „Business­Process­Outsourcing“ zu überneh­men (z.B. Lohn­ und Finanzbuchhaltung, Controlling, Tax­Re­porting/­CMS, Konsolidierung, Stammdatenprüfungen).

Mit Kollaborationen in die digitale Transformation

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater werden sich dem geän­derten Anforderungsprofil Ihrer Mandanten stellen müssen. Sofern sie die technischen Lösungen aufgrund der hohen In­vestitionen nicht durch eigene Entwicklungen anbieten kön­nen, werden sie sich zu „Nutzungsgemeinschaften“ innerhalb der PSF zusammenschließen oder Dienstleister beauftragen. Gerade auch für kleine und mittelgroße PSF sind Plattformlö­sungen wichtig, um ihre mittelständischen Mandanten bei der digitalen Transformation begleiten zu können. Gleichzeitig sind PSF für Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber, wenn sie die Einbindung in zukunftsweisende Projekte und Lösungen anbieten können.

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l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 2019 3939l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 2019

Offene API

Offene API

Data SourceLayer

Data Aquisition

Layer

Metadata Layer

Process & QS Layer

Data Integration

Layer

Anwendungsbereiche

KPI-Statistik-Source

Cloud & Appliance

Data Distribution

Layer

Data Presentation

Layer

Data Delivery

Layer

FIBU

Enterprise Applications - Datenanalyse- IT-Prüfung- Benchmarketing- Continuous Auditing/Revision- Process Mining- Data Mining

- BPO - Lohn- /Finanzbuchhaltung - Tax-Reporting/Tax-CMS - Controlling - Blockchain- Vertragsprüfung

Cloud Applications

Extracts

Mensch

Social Media

ABB 7.1 : E TL PL AT TFORM

Quelle: ETL

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Ein Digitalisierungsfahrplan für Wirtschaftsprüfer

Die Lünendonk®­Studie 2018: Wirtschaftsprüfungs­ und Steuerberatungs­Gesellschaften in Deutschland mit 41 un­tersuchten Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaften weist die Digitali sierung als zweitwichtigste Managementaufgabe aus, gleich nach der Rekrutierung von geeignetem Personal. Nach

den Empfehlungen der Wirtschaftsprüferkammer sollte eine Digitali sierungsstrategie auf vier Säulen aufgebaut werden: der Digitalisierung der internen Organisation und der eigenen IT­Struktur sowie der Digitalisierung der Datenbasis und den Dienstleistungen (Abb. 8.1). Die sozusagen mandantennahen Punkte behandeln wir im Folgenden kursorisch.

Digitale Transformation: Ändert sich das Umfeld,

entwickeln sich die Akteure mit!

Interne Organisation Dienstleistungen IT-Struktur Datenbasis

Prozesse werden an die Anforderungen der Digitalisierung angepasst• Mandanten-

Stammdatenverwaltung• Datenaustausch• Dokumentenarchivierung• Qualitätssicherung• Finanzwesen• Personalwesen

Die erbrachten Leistungen werden digitalisiert • Abschlussprüfung/

Assurance• Buchhaltung/Erstellung• Steuerberatung• Betriebswirtschaftliche Beratung

Die IT-Infrastruktur wird performant• Infrastruktur - Hardware• Infrastruktur - Software

Die Datenqualität wird verbessert• Mandanten-

Stammdatenverwaltung• Datenbeschaffung und

Datenaufbereitung• Datenanalyse

ABB. 8.1 : FELDER DER D IG ITAL IS IERUNG DER WIRTSCHAF TSPRÜFUNG INTERN UND BE I DEN LE ISTUNGEN

Quelle: Wirtschaftsprüferkammer, https://www.wpk.de/digitalisierung/kompass/digitalisierung-im-berufsstand/

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Die Digitalisierung der Datenbasis und der Abschlussprüfung

In der digitalen Wirtschaftsprüfung der Zukunft werden eine wesentlich erweiterte Datenbeschaffung, digitale Technologien und neue Analysemethoden eingeführt werden.14 Eine grund­legende Aufgabe ist, für die Auswertungssysteme die richtigen Daten bereitzustellen, die in ‚Data Lakes‘ organisiert sind. Soft­warelösungen für Datenanalysen unterstützen die notwendige Strukturierung der Daten. Hierfür muss ein Datenmodell ent­wickelt werden, um die Zusammenhänge der Daten aus einer Vielzahl von ERP­Systemen in der Analysesoftware abzubilden. Das Prüfungssystem muss dann fähig sein, sich automatisiert die richtigen Daten herauszuziehen und zu analysieren.15 Dabei werden künftig zum Beispiel sogenannte Daten­Crawler die er­forderlichen Daten über vorgefertigte Templates sammeln und Analysen direkt im System des Mandanten vornehmen.16 Robot Process Automation (RPA) übernimmt sich wieder holende und standardisierte Aufgaben der Datenauswertung im Rahmen der Abschlussprüfung, vor allem bei früher manuell durchge­führten, zeitaufwendigen Dokumentationen.

Artificial Intelligence und Machine Learning werden in Zukunft in der digitalen Wirtschaftsprüfung unstrukturierte Informationen auch aus externen Quellen in einen umfas­senden Prüfungsprozess einbeziehen. Die Prüfung kann so feststellen, ob externe Informationen direkte oder indirekte Auswirkungen auf das Audit haben.

Fast überflüssig zu erwähnen ist, dass die Arbeitsunter lagen für Wirtschaftsprüfer durchgehend in digitalisierter Form vor­liegen werden, auf Servern, in Data Rooms, zentral abgelegt.

Jedes Mitglied des Prüfungsteams kann dann unabhängig von Zeit und Ort darauf zugreifen (remote) und die entsprechenden Dokumente bearbeiten.

Schneller und genauer. Die Qualität des Prüfungsprozesses und der Prüfung verbessert sich

Massendatenanalyse in der Abschlussprüfung erlaubt, den Stichprobenumfang bis hin zu einer Vollprüfung auszuweiten, um so eine hohe Prüfungssicherheit sicherzustellen. Automati­sierte Datenanalysen (Data Integrated Audit) steigern die Quali­tät von Abschlussprüfungen erheblich. Sie ermöglichen einen schnellen Überblick über das Zahlenmaterial des zu prüfenden Jahresabschlusses. Durch Trend­ oder Kennzahlenanalysen können Auffälligkeiten festgestellt werden. Ungewöhnliche Sachverhalte oder Korrelationen werden ausgewertet und für die Unternehmensführung visualisiert.

Mit Prüfmakros und Algorithmen lassen sich selbst kom­plexe Daten automatisch auswerten und Informationen aus verschiedenen Quellen miteinander verknüpfen. Process Mining visualisiert Prozesse und vergleicht den tatsächlichen Ablauf mit einem idealtypischen. Ineffizienzen und Schwach­stellen werden so aufgedeckt. Die Prüfung erbringt damit zu­sätzliche Leistungen und Mehrwerte für Mandanten.

Technologische Investitionsschwerpunkte der Wirtschafts­prüfungs­Gesellschaften sind daher mittelfristig vor allem Business Analytics und Business Intelligence, Prüfungssoft­ware, Cloud­Lösungen und Digital Workplaces. Alles Bausteine für die digitalisierte Wirtschaftsprüfung der Zukunft. Wie sieht deren langfristige Entwicklung in groben Umrissen aus?

14 Lünendonk WP-Studie 201815 Lünendonk WP-Studie 201816 SP, 10 Thesen zur Digitalisierung der Wirtschaftsprüfung, 2017

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l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 20194242 l ü n e n d o n k m a g a z i n 3 / 2019

Drei Thesen zu Auswirkungen der Digitalisierung auf Prüfer, Prüfung und Mandanten

Letztlich führt der Einsatz von digitalen Technologien in der Wirtschaftsprüfung zu immer kürzeren Prüfungszyklen, zum Continuous Auditing oder Realtime Audit. Dabei wird der menschliche Prüfer nicht überflüssig, sondern die Technologie gibt ihm mehr Raum und Zeit, seine eigentlichen Kompetenzen einzubringen: analytisches Denken, Bewertungsstärke und Kommunikationsfähigkeit gegenüber dem Kunden. Die Digi­talisierung verändert die Art der Wirtschaftsprüfung, die Vor­gehensweise der Wirtschaftsprüfer und die Zusammenarbeit mit den Mandanten. Will man die Auswirkungen in wenigen Thesen beschreiben, bieten sich die drei folgenden an:

These 1: Der Wirtschaftsprüfer wird durch die digitalen Hilfsmittel entlastet und kann sich auf komplexere Aufgaben und Bewertungen konzentrieren.

These 2: Die Abschlussprüfung selbst wird sich wandeln von einer vergangenheitsorientierten, Bilanzen und GuV pri­mär beleg­ und stichprobenhaft prüfenden zu einer prozess­

orientierten, daten­ und systemorientierten Prüfung. Bald wird sie echtzeitorientiert arbeiten, digitalen Zugang zu allen Datensätzen des Unternehmens und Vorgängen haben und Daten aus ERP­ und BI­Systemen komplett in die Prüfung in­tegrieren. Technisch kann die Prüfung jederzeit von jedem Ort aus erfolgen. D.h. im Grunde, das Unternehmen wird das ganze Jahr permanent geprüft. Dadurch hat der Mandant Zeit, bis zum Jahresende Mängel zu beheben oder Gegenmaßnahmen einzuleiten.

These 3: Die Mandanten erwarten in Zukunft mehr als nur eine Prüfungsleistung von ihren Wirtschaftsprüfern. Sie werden bereit sein, als Nebenprodukt anfallende Hinweise auf Prozessverbesserungen zu honorieren. Dies wie derum schlägt die Brücke zur angestrebten Portfolioausweitung im Angebot der Wirtschaftsprüferbranche.

Wie sehen Praktiker der Branche ganz konkret die Zukunft der Wirtschaftsprüfung? Darüber geben die folgenden Beiträge zum Wirtschaftsprüfer der Zukunft Auskunft: ’Smarter Prüfen, Abschlussprüfung 4.0‘ und Wunderbar wandelbar: der Wirt­schaftsprüfer der Zukunft‘.

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Nie zuvor gab es derart umfassende Informationen zu Kunden, Geschäftsvorgängen oder Finanztransaktionen wie heute – ein Effekt

der Digitalisierung. Die Abschlussprüfung kann sich das zunutze machen: Big Data lässt Prüfungshandlungen zu, die alles bislang Mögliche

übertreffen. Allerdings sind die Vorteile des technischen Fortschritts nicht zum Nulltarif zu haben. Über das Potenzial und die Herausforderungen

innovativer Abschlussprüfungen.

Smarter prüfen: Abschlussprüfung 4.0

Von Heiner Kompenhans und Andreas Wermelt, Deloitte

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Abschlussprüfer sind Datenexperten. Um zu klären, ob ein Un­ternehmen die Regeln der Rechnungslegung beachtet, müssen sie unterschiedlichste Informationsquellen auswerten, Risiken abschätzen und unternehmensinterne Kontrollmechanismen beurteilen. Unabdingbar ist es auch, dass sie das wirtschaft­liche und rechtliche Umfeld des Unternehmens kennen. Ver­pflichtend sind zudem hervorragende Technologiekenntnisse und das Wissen um analytische Methoden. Denn die Digitali­sierung revolutioniert nicht nur Unternehmen. Sie verändert auch die Anforderungen an jene, die sie prüfen.

Daten bringen die Wahrheit ans Licht

Immer neue Datenquellen, etwa Smart­Meter­Systeme, Über­wachungssensoren oder Assistenzgeräte, eröffnen bislang unbekannte Möglichkeiten zur Interdependenzanalyse, Um­feld­ und Trendforschung sowie zur Systemsteuerung und ­überwachung. Damit hat das Megathema „Big Data“ die Ab­schlussprüfung erreicht – mit all seinen Herausforderungen und Chancen.

Innovative Abschlussprüfung setzt auf standardisierte Pro­zesse und lässt sich von künstlicher Intelligenz (KI) unterstützen. Ein wichtiges Beispiel: Process Mining. Heute gibt es kaum noch Prozesse im Unternehmen, die keine digitalen Spuren hinter­lassen, egal ob in Einkauf, Buchhaltung, Logistik oder Kunden­betreuung. Das Process Mining nutzt diese Daten, um eben jene Prozesse zu visualisieren. Dargestellt wird allerdings nicht der idealtypische Ablauf, sondern die ungeschönte Realität. Denn nur wer weiß, wo es Abweichungen von der Ideallinie gibt, kann gezielt nach den Ursachen suchen und Missstände abstellen.

Weiterer Vorteil des Verfahrens: Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse lassen sich einzelne Prozesstransaktionen nach­vollziehen (Process Walkthroughs). Durch sie versteht der Prü­fer die für die Rechnungslegung relevanten Vorgänge. Das Verfahren könnte schon bald zum Standardrepertoire in der Abschlussprüfung gehören.

Blick in die digitale Glaskugel

Abschlussprüfer benötigen für ihre Arbeit aber mehr als nur die Daten, die das Unternehmen zur Verfügung stellt. Gerade

für Prognosen haben sie immer schon auch externe Quellen angezapft. Doch noch nie konnten sie so aus dem Vollen schöp­fen wie heute.

Will ein Prüfer etwa die Gewährleistungsrisiken eines Unter­nehmens beurteilen, stehen ihm nicht mehr nur interne Infor­mationen zu Reklamationen, Rückläufen etc. zur Verfügung, sondern auch Kundenkommentare in sozialen Netzwerken oder Foren. Sie lassen sich über Auswertungstools laufend er­fassen und analysieren. Auf Basis der Ergebnisse lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit vorhersagen, wie sich der Bereich künftig entwickeln wird. Qualitativ hochwertige Abschluss­prüfungen werden in Zukunft verstärkt mit diesen „Predictive Analytics“­Ansätzen experimentieren.

Echtzeitauswertung de luxe

Etwas anderes gilt mit Blick auf den wohl umfassendsten An­satz, das Risikoprofil eines Unternehmens zu beobachten. Er dürfte vorerst nur zum Einsatz kommen, wenn Unternehmen das Verfahren als eigenständige Überwachungsinstanz im­plementiert haben: Die sogenannte „Assurance Intelligence“ sammelt strukturiert und wertet Daten nach definierten Kri­terien (Schlagworten, Marken, Kunden etc.) in Echtzeit aus. Dabei greift das System nicht nur auf Informationen zu, die indexiert und über Suchmaschinen zugänglich sind, sondern bezieht auch die themenspezifischen Datenbanken des Deep Web mit ein.

Täglich neue Herausforderungen

Die Zukunft der Abschlussprüfung hat gerade erst begonnen. Doch schon heute zeigt sich, wo die Reise hingeht. Einerseits werden Big Data und die Automatisierung die Qualität der Prü­fung kontinuierlich verbessern, andererseits verschieben sie deren Fokus: Kontrollen mit Blick auf die Datenqualität und all­gemeine IT­Kontrollen gewinnen an Bedeutung. Die Fähigkeit, beliebig große Datenmengen zu extrahieren, zu analysieren und zu interpretieren entwickelt sich zur Schlüsselkompetenz der Berufsträger. Der Wirtschaftsprüfer 4.0 muss deshalb auch die Sprache der IT beherrschen und sein Fachwissen in die digitale Welt übertragen.

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Das erfordert verstärkt zukunftsfähige Reaktionen. So gilt es für die Branche, sich auf die IT­basierten Geschäftsmodelle ihrer Mandanten einzustellen, aber auch die Möglichkeiten der Digitalisierung selbst effizient zu nutzen. Als Schlagworte hinsichtlich der Zusammenarbeit mit den Kunden sind hierbei unter anderem IT­Prüfung, Business Analytics, Cyber Security, Cloud, Transparenz und – mit größerer Bedeutung – künst­liche Intelligenz zu nennen. Im eigenen Unternehmen stehen neben der IT­basierten, mehr oder weniger automatisierten, Abschlussprüfung auch Wissensmanagement und ­transfer, Cockpits und Frühwarnsysteme, Kostenoptimierung, ver­netztes Arbeiten, Remote Audit sowie Augmented Reality auf den Prioritätenlisten.

Neben der Digitalisierung und den damit zwangsläufig verbundenen Investitionen üben die regulatorischen Anfor­derungen wie beispielsweise die Prüferrotation verstärkten Druck auf die WP­Gesellschaften aus. Daher ist es nicht ver­wunderlich, dass die genannten Faktoren großen Einfluss auf Aktivitäten für eine Erweiterung des Portfolios sowie die Inter­nationalisierung haben.

Die Kernleistungen liegen zwar immer noch bei der Wirt­schaftsprüfung und Steuerberatung. Inzwischen bieten aber nicht nur die Big Four mit Services wie Advisory, Consulting, Legal und anderen ein breiteres Leistungsspektrum an. Auch weil die Nachfrage nach digitaler Transformation, International Tax, LegalTech und sogar Digital Customer Experience steigt, reagieren vor allem die größeren Gesellschaften mit Diver­sifikation auf die obligatorische externe Rotation. Aufgrund der Nachfrage von immer mehr Mandanten nach länderüber­greifenden Services haben sich bereits verschiedene deutsche Prüfungsgesellschaften einem internationalen Netzwerk an­geschlossen. Ziel ist es, sich durch mehr Größe und Internati­onalität eine bessere Ausgangsposition sowohl bei der Prüfer­ Rotation als auch beim Gewinn neuer Kunden zu verschaffen.

Komplette Veränderung der Mitarbeiterstruktur – und der Unternehmenskultur

Eines ist sicher: Um erhebliche Investitionen in die Digitali­sierung kommen die WP­Gesellschaften nicht herum. Diese

QUO VADIS, WIRTSCHAFTSPRÜFUNG?

Auswirkungen der Digitalisierung auf Berufsstand und

RekrutierungSie ist gleichermaßen Chance und Herausforderung: die Digitalisierung.

Der sogenannte Megatrend betrifft alle Bereiche der Wirtschaft und zwingt zunehmend zum Handeln, wollen Unternehmen auch künftig

im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen. Die Wirtschafts- prüfungsgesellschaften (WP) sind von dieser Entwicklung nicht ausgenommen. Im Gegenteil: Der nach wie vor wachsende Markt wird zunehmend beeinflusst

durch Regulierung und Internationalisierung.

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hat nicht nur Auswirkungen nach innen und nach außen, sondern auch auf die Unternehmenskultur. Damit müssen sich die WP­Gesellschaften intensiver befassen. Vor allem die Rekrutierung geeigneter Mitarbeiter stellt den Schlüssel dar, um die Digitalisierung zu bewältigen. Das zieht eine kom­plette Veränderung der Mitarbeiterstruktur in den kommenden Jahren nach sich. Neben hochqualifizierten Experten in der Prüfung und Beratung sind zunehmend Spezialisten gefragt, die Kenntnisse sowohl in der Rechnungslegung als auch in der Informatik mitbringen. Der Automatisierung bei den Routi­netätigkeiten werden hingegen einige Jobs zum Opfer fallen.

Zudem kämpft der Markt schon seit Jahren mit einem Nach­wuchsmangel bei den Wirtschaftsprüfern. Immer weniger Ab­solventen stehen zur Verfügung, die heute häufig nicht mehr über Stellenausschreibungen, sondern über frühzeitige Bin­dung während des Studiums gewonnen werden. Dagegen ent­stehen im Hinblick auf das erweiterte Leistungsspektrum mit Technikthemen wie unter anderem Blockchain, Data Analytics und künstlicher Intelligenz völlig neue Stellen bei den WP­Ge­

sellschaften. Neue Qualifikationen sind gefragt, darunter Data Scientists, Programmierer, IT­Berater und Kreative. Mehr als ein Drittel der Neueinstellungen bei den Big Four kommt mitt­lerweile von technischen Hochschulen.

Der Gewinn von jungen Talenten hat inzwischen eine strate­gische Bedeutung inne. Die größte Herausforderung in dem Zu­sammenhang ist aber, das Know­how der Berufsträger mit der Technikkompetenz der Neueinsteiger zu synchronisieren und sowohl für das eigene Unternehmen als auch den Mandanten Mehrwerte zu schaffen. Aber auch innerhalb der Hierarchien müssen Fragen beantwortet werden wie beispielsweise Um­gang mit Stimmrechten.

Neupositionierung des Berufsstands

Kompetente Mitarbeiter sind das Fundament der digitalen Transformation. Und dieser Schritt wird entscheidend für den erfolgreichen Weg in die digitale Zukunft sein – ist aber gleich­zeitig eine Chance zur erfolgreichen Neupositionierung des Berufsstands, der an Attraktivität gewinnen wird.

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Als wesentlicher Erfolgsfaktor unternehmerischer Tätigkeit galt viele Jahre lang die Teilhabe an der Globalisierung. Welt­weit nehmen Menschen jedoch sichtbare und spürbare Verän­derungen ihres jeweiligen Lebensraumes vor und empfinden die erlebte Realität als vermutete Bedrohung. Daraus ergibt sich eine größer werdende Sehnsucht nach Übersichtlich­keit und nationaler Fokussierung. Für den zukünftigen Geschäftserfolg ist daher nicht nur wichtig, Pro­dukte und Kunden auszuwählen, sondern auch die jeweiligen Befindlichkeiten und die politische Si­tuation des Marktes seiner Zielgruppe genauer zu analysieren. Klassische Werttreiber wie eta­blierte Marken, umfassender Kundenstamm, anerkannte Produkte können Marktteilnehmer immer weniger vor Geschäftsrisiken schützen.

Den zunehmenden nationalen Bedürfnissen tritt eine ebenfalls steigende Anforderung an regulatorische He­rausforderungen entgegen. Nationale Regierungen versuchen, durch entsprechende Regulierung entsprechende Wettbe­werbsvorteile für national agierende Unternehmen zu gene­rieren. In Summe ergeben sich daraus für die Unternehmen erhöhte Anforderungen, die jeweiligen nationalen regulato­rischen Vorgaben einzuhalten.

Unter dem Stichwort „Digitalisierung“ werden darüber hi­naus weitere Veränderungen für Unternehmen bzw. deren

Geschäftsmodelle diskutiert. So entstehen neue Geschäfts­modelle mit veränderten Wertschöpfungsketten, die zu ver­änderten Kooperationen etablierter Anbieter führen. Durch das Entstehen neuer digitaler Geschäftsmodelle kommt es zu disruptiven Marktveränderungen, die Absatz und Beschaf­fungsmärkte nachhaltig verändern können. Dies führt zu einer gestiegenen Unsicherheit hinsichtlich der Prognose

zukünftiger Entwicklungspfade und erfordert größere Analysen und Datengrundlagen für eine angemes­

sene Entscheidung. In den bestehenden Finanzkennzahlen zur

Steuerung des Unternehmens und zur strate­gischen Ausrichtung können diese langfristigen

Trends und die aktuellen Wertschöpfungspoten­tiale häufig nicht mehr adäquat abgebildet werden.

Um den eigenen Unternehmenserfolg zukünftig prog­nostizieren zu können, ist daher erforderlich, Werttreiber zu analysieren, mit denen das Unternehmen in einer digitalisier­ten Welt bestehen kann.

Dieser Prozess wird begleitet durch die zunehmende Be­deutung sogenannter Data Analytics Tools. Mit diesen werden große Datenmengen digitalisiert und Vergleichsprozesse mit Wettbewerbern automatisiert. Dadurch werden Geschäftspro­zesse und Wettbewerbsvorteile transparenter und schneller abrufbar.

Der Wirtschaftsprüfer als betriebswirtschaftlicher Berater

Veränderte Rahmenbedingungen erfordern ein neues Denken. Dies gilt auch für die Ausrichtung von Wirtschaftsprüfern, die verstärkt vor einem neuen Hintergrund agieren.

Von Dr. Torsten Kohl, Flick Gocke Schaumburg

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Der Wirtschaftsprüfer als Dienstleister in Zeiten der Veränderung

Als betriebswirtschaftlicher Berater wird sich der Wirtschaftsprüfer dabei folgenden Themen im Sinne seiner Mandanten annehmen können:• Unterstützung bei der Ausrichtung der Geschäfts-

tätigkeit vor dem Hintergrund disruptiver Geschäfts-modelle

• Nutzbarmachung von Erkenntnisgewinnen aus der Analyse großer Datenblöcke (Stichwort „Big Data“)

• Entwicklung neuer Steuerungsgrößen zur Abbildung neuer Wertdimensionen

• Umsetzung dieser Erkenntnisse bei der laufenden Anpassung des Beteiligungsportfolios

Dabei kann die Unterstützung durch den Wirtschaftsprüfer durch klassische Tätigkeiten in Form der Verifizierung und Plausibilisierung entscheidungsrelevanter Informationen erfolgen. Vor dem beschriebenen Hintergrund werden diese Tätigkeiten jedoch komplexer und sind in immer kürzeren Zeit intervallen anzupassen. Derartige Überlegungen können dabei durch Auswertung größerer Datenmengen entspre­chend begleitet werden.

Kompetenzvermutung für anstehende Aufgaben

Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaften bieten sich in diesem Kontext als natürlicher Dienstleister für Unternehmen an. Sie verfügen im Rahmen ihrer jeweiligen nationalen Kenntnisse über die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben und können eine Einhaltung gesetzlicher regulatorischer Vorschriften überprüfen.

Fraglich ist, ob dieser Kom­petenzvermutung signifikante

Einschränkungen aufgrund der Unabhängigkeitsanforderung an Wirt­

schaftsprüfer entgegenstehen. Danach sind bestimmte Tätigkeiten für Unternehmen von

öffentlichem Interesse unzulässig. Dagegen sind Leistungen, die traditionell von einem Abschlussprüfer erbracht werden können, weiterhin zulässig. Dies sind insbesondere im Bereich der Transaktionen Due­Diligence­Arbeiten, Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Begehung eines Prospekts einschließ­lich der Abgabe von Comfort Lettern sowie rechnungslegungs­bezogene prüfungsnahe Beratungs­ und Bestätigungsleis­tungen im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen.

Besonderen Mehrwert kann der Abschlussprüfer jedoch neben den Unternehmen von öffentlichem Interesse bei der Beratung von nicht am Kapitalmarkt aktiven Unternehmen erbringen. Diese Unternehmen sind dadurch gekennzeichnet, dass das operative Geschäft im Vordergrund steht und die per­sonelle Aufbereitung von unterstützenden Funktionen nicht im gleichen Umfang unterstützt wird. Entsprechende Spezial­abteilungen sind nicht oder nicht im vergleichbaren Maße aufgebaut. Anknüpfungspunkte können sich dabei sowohl bei einem Übergang in eine andere Unternehmensgenera­tion (Stichwort Nachfolgeplanung) als auch innerhalb einer Unternehmensgeneration ergeben. Insbesondere im Rahmen von Nachfolgethemen zeigen sich auch die Grenzen der Di­gitalisierung. Bei derartigen Entscheidungen ist die alleinige Orientierung an finanziellen Nutzungskalkülen häufig nicht zielführend.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass Veränderungen durch Sachkunde begleitet werden müssen. Wirtschaftsprüfer stellen dazu weitreichende Kompetenzen zur Verfügung, Mandanten bei diesen Veränderungen zu unterstützen.

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Autorenprofile

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Johannes Hauser, BANSBACH

Johannes Hauser ist geschäftsführender Partner von BANSBACH in Stuttgart. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ver­antwortet bei BANSBACH zusammen mit einem Expertenteam den Fachbe­reich Audit und Rechnungslegung und ist Mitglied der Prüfungskommission für Wirtschaftsprüfer.

Herr Hauser verfügt über eine lang­jährige praktische Erfahrung in der Betreuung namhafter mittelständischer Unternehmen, insbesondere mit Aufsichts­ bzw. Beiratsgremien. Zusam­men mit den Experten von BANSBACH berät er mittelständische Unternehmen nicht nur in den klassischen Kernkompe­tenzen Wirtschaftsprüfung und Steuer­beratung, sondern auch interdisziplinär zu betriebswirtschaftlichen Fragestel­lungen.

Kontakt:Johannes HauserGeschäftsführender PartnerTelefon: +49 711 164 68 54E-Mail: johannes.hauser @bansbach-gmbh.de

� Artikel „Compliance in der digitalen Unter-nehmenswelt – Rolle der Aufsichtsgremien“, S. 34

S. 34

Dr. Torsten Kohl, Flick Gocke Schaumburg

Herr Dr. Torsten Kohl, Diplom­Kaufmann, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, ist seit 2004 bei FGS, Mitglied der Geschäfts­führung der Flick Gocke Schaumburg GmbH Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaft und Partner der Flick Gocke Schaumburg Partnerschaft mbB.

Er betreut seit 20 Jahren sowohl bör­sennotierte als auch mittelständische Unternehmen, national und internati­onal agierende Unternehmensgruppen im Bereich Corporate Finance, Transak­tion Services sowie der nationalen und internationalen Rechnungslegung. Da­rüber hinaus ist er als Gutachter bei gerichtlichen Anlässen und Schiedsver­fahren tätig.

Herr Dr. Kohl ist Mitglied im Fach­ausschuss für Unternehmensbewertung und Betriebswirtschaft (FAUB) des IDW sowie Dozent an der Bundesfinanzakade­mie. Weiterhin ist er Autor regelmäßiger Veröffentlichungen und Vortragender in Seminaren zum Thema Unterneh­mensbewertung.

Kontakt:Dr. Torsten KohlWirtschaftsprüfer, Steuerberater, PartnerTelefon: +49 228 959 42 01 E-Mail: [email protected]

� Artikel „Der Wirtschaftsprüfer als betriebs-wirtschaftlicher Berater“, S. 48

S. 48

Jörg Hossenfelder, Lünendonk & Hossenfelder

Jörg Hossenfelder ist seit 2009 ge­schäftsführender Gesellschafter der Lünendonk & Hossenfelder GmbH. Der gelernte Kommunikations­ und Politik­wissenschaftler (Universitäten Mainz und Bologna) mit den Schwerpunkten Soziale Marktforschung sowie Öffent­liche Meinung verantwortet seit 2004 die Marktanalysen und Beratungskon­zepte bei Lünendonk.

Er zeichnet zudem verantwortlich für die Marktsegmente Facility Manage­ment, industrielle Instandhaltung sowie Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung.

Kontakt:Jörg HossenfelderGeschäftsführender GesellschafterTelefon: +49 8261 73 14 00E-Mail: [email protected]

� Artikel „Marktentwicklung: Audit und Professional Services“, S. 7� Artikel „Digitalisieren Mandanten und WPs im Gleichschritt oder im Wettlauf?“, S. 11� Artikel „Die Europäische Union hat verord-net: Wie reagiert der Markt auf den neuen Rechtsrahmen?“, S. 17� Artikel „Anders, bunter und mehr. Der WP-Markt braucht viele Qualifikationen und viel mehr Qualifizierte“, S. 22� Artikel „Digitalisierung im Unternehmen und Finanz funktion: Datenseen werden zu Ozeanen“, S. 30� Artikel „Digitale Transformation: Ändert sich das Umfeld, entwickeln sich die Akteure mit!“, S. 40� Artikel „Quo vadis, Wirtschaftsprüfung? Auswirkungen der Digitalisierung auf Berufs-stand und Rekrutierung“, S. 46

S. 7S. 11

S. 17

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S. 22S. 30

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Petra Kreimer, Deloitte

Petra Kreimer ist seit 2012 als HR Business Partnerin bei Deloitte für den Unternehmensbereich Audit & Assu­rance tätig und verantwortet in dieser Position sowohl die strategische Ein­bindung der HR­Themen in die unter­nehmerischen Entscheidungen als auch die Umsetzung der operativen personal­wirtschaftlichen Prozesse. Zuvor war sie in diversen Rollen im Personalmanage­ment einer internationalen deutschen Großbank u.a. auch in Sao Paulo und New York aktiv.

Kontakt:Petra KreimerHR Business PartnerinTelefon: +49 211 87 72 30 50E-Mail: [email protected]

� Artikel „Wunderbar wandelbar: Der Wirtschaftsprüfer der Zukunft“, S. 26

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Heiner Kompenhans, Deloitte

Heiner Kompenhans ist seit 1996 Part­ner bei Deloitte. Sein Fokus liegt auf der Betreuung großer börsennotierter Un­ternehmen. Neben seinen mandatsbe­zogenen Aufgaben hat er immer wieder Managementaufgaben übernommen. Er ist Mitglied des deutschen Audit & As­surance Leadership Teams von Deloitte.

Kontakt:Heiner Kompenhans Managing Partner Audit GermanyTelefon: + 49 69 756 95 67 05 E-Mail: [email protected]

� Artikel „Smarter prüfen: Abschlussprüfung 4.0“, S. 44

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Sebastian Moshövel, BANSBACH

Sebastian Moshövel ist Wirtschafts­prüfer und Steuerberater am Hauptsitz von BANSBACH in Stuttgart. Der Di­plom­Kaufmann studierte Betriebswirt­schaftslehre an der Universität in Mün­ster und hat langjährige Erfahrung in der Prüfung und Beratung mittelständischer sowie börsennotierter Unternehmen, insbesondere in den Branchen IT und Maschinenbau.

Er ist Redaktionsmitglied beim von BANSBACH mit herausgegebenen IFRS­Praxishandbuch (Verlag Vahlen) sowie Verfasser von internen und externen Fachbeiträgen. Als Mitarbeiter des Fach­bereichs Audit und Rechnungslegung begleitet er Projekte zur Digitalisierung der Prüfung bei BANSBACH und den Digitalisierungsprozess bei Mandanten.

Kontakt:Sebastian MoshövelSenior ManagerTelefon: +49 711 164 68 30E-Mail: sebastian.moshoevel @bansbach-gmbh.de

� Artikel „Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsgremien in mittelständischen Unternehmen und Abschlussprüfer im Zeitalter des digitalen Wandels“, S. 14

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Autorenprofile

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Marc Schmidt, Flick Gocke Schaumburg

Herr Marc Schmidt, Diplom­Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, ist seit 1994 bei FGS, Mitglied der Geschäftsfüh­rung der Flick Gocke Schaumburg GmbH Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaft und Partner der Flick Gocke Schaumburg Partnerschaft mbB.

Er betreut seit 25 Jahren mittelstän­dische, national und international agierende Unternehmensgruppen im Rahmen der Jahres­ und Konzernab­schlussprüfung sowie der steuerlichen Beratung mit den Schwerpunkten Bi­lanzsteuerrecht, Betriebsprüfung und Transaction Services.

Herr Schmidt ist Prüfer für Quali­tätskontrolle gemäß §57a Abs. 3 WPO und Dozent an der Bundesfinanzaka­demie Brühl und hat einen Lehrauftrag für Internationale Rechnungslegung nach IFRS an der Universität zu Bonn. Weiterhin ist er Autor regelmäßiger Veröffent lichungen und Mitglied des Arbeitskreises „Familiengesellschaften“ des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.

Kontakt:Marc Schmidt Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Partner Telefon: +49 228 959 41 77 E-Mail: [email protected]

� Artikel „Was kann der Wirtschaftsprüfer in Familienunternehmen leisten“, S. 20

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Frank Reutter, ETL

Frank Reutter verfügt als Diplom­Wirt­schaftsinformatiker, Wirtschaftsprüfer/ Steuerberater und Certified Informa­tion Systems Auditor (CISA) über be­sondere Expertise an der Schnittstelle Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und IT. Bei der ETL Wirtschaftsprüfungs­Ge­sellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, verantwortet er die Bereiche IT­Audit, IT­Assurance sowie Data and Analytics.Außerdem engagiert sich Herr Reutter als Mitglied der Information Systems Audit and Control Association (ISACA, USA), der Deutschsprachigen SAP An­wendergruppe e.V. (DSAG) sowie dem In­stitut der Wirtschaftsprüfer in Deutsch­land e.V.

Kontakt:Frank Reutter Diplom-WirtschaftsinformatikerWirtschaftsprüfer, Steuerberater, CISADirectorTelefon: +49 221 430 75 69 33 E-Mail: [email protected]

� Artikel „Einsatzgebiete und Mehrwerte durch Process Mining“, S. 28� Artikel „Plattform-Ökonomie trifft Wirt-schaftsprüfer und Steuerberater. Das passt zusammen!“, S. 36

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Andreas Wermelt, Deloitte

Andreas Wermelt, WP/StB, ist Audit & Assurance Partner bei Deloitte und lei­tet den Bereich Business Assurance. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Berufser­fahrung in der Betreuung von Industrie­unternehmen verschiedener Branchen und Größenklassen zum Aufbau und zur Prüfung integrierter Risiko Manage­ment­, Compliance Management und interner Kontrollsysteme. Er ist Mitglied des Audit & Assurance Leadership Teams und wirkt in diversen Arbeitskreisen und

­gruppen des IDW und der Schmalen­bach­Gesellschaft mit.

Kontakt:Andreas Wermelt, Leiter Business Assurance Telefon: +49 211 87 72 44 22 E-Mail: [email protected]

� Artikel „Smarter prüfen: Abschlussprüfung 4.0“, S. 44

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Christoph Tönsgerlemann, ETL

Christoph Tönsgerlemann ist Wirt­schaftsprüfer/Steuerberater und ver­antwortet in der ETL­Gruppe den Be­reich Wirtschaftsprüfung. Er verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Beratung und Prüfung von Unternehmen un­terschiedlicher Rechtsformen, Größe und Branchen. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Modellierung und Op­timierung von finanzrelevanten Proze­ssen und internen Kontrollsystemen in mittelständischen Unternehmen sowie öffent lichen Verwaltungen. Seine Erfah­rung aus der Begleitung von zahlreichen Unternehmenstransaktionen als Un­ternehmer und Berater gibt er an seine Mandanten weiter und lässt er in seine Tätigkeit als Aufsichtsrat und Beirat ein­fließen.

Die digitale Transformation der Leis­tungen und Prozesse für die Bereiche audit, assurance, advisory und analytics sieht er als disruptive Notwendigkeit und gestaltet die umfassenden Verände­rungen aktiv mit einem fachübergreifen­den Expertenteam.

Kontakt:Christoph TönsgerlemannVorsitzender des VorstandsTelefon: +49 30 22 64 09 90 E-Mail: christoph.toensgerlemann @etl.de

� Artikel „Einsatzgebiete und Mehrwerte durch Process Mining“, S. 28� Artikel „Plattform-Ökonomie trifft Wirt-schaftsprüfer und Steuerberater. Das passt zusammen!“, S. 36

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1924 gegründet, gehört BANSBACH seit über 90 Jahren zu den führenden mittel ständischen Wirtschaftsprüfungs­ und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland und hat seine Wurzeln im süddeutschen Raum.

Über BANSBACH

BANSBACH ist deutschlandweit tätig und beschäftigt derzeit insgesamt rund 350 Mitarbeiter am Hauptsitz in Stutt­gart sowie an den sieben Standorten in Baden­Baden, Balingen, Dresden, Frank­furt, Freiburg, Jena und Leipzig.

Neben den klassischen Tätigkeits­schwerpunkten der Wirtschaftsprü­fung und Steuerberatung gehören zum Leistungsspektrum auch weitere Dienst­leistungen, wie etwa IT­Prüfung und

­Beratung, Unternehmensberatung, Un­ternehmensbewertung, Family Offices, Financial Services und Rechtsberatung. Der Mandantenkreis umfasst Gesell­schaften vom Start­up­Unternehmen bis zu namhaften Konzernen, vom reinen Familienunternehmen bis zu kapital­marktorientierten Unternehmen, Unter­nehmen im privaten und öffentlichen Sektor sowie Stiftungen, Vereine und Privatpersonen. BANSBACH ist in allen wesentlichen Bereichen der Wirtschaft (insbesondere Automotive, Bauwirt­schaft, Handel, IT, Medien, Finanzdienst­

leistungen sowie Versorgungswerke und Non­Profit­Unternehmen) tätig. Die Kernkompetenz liegt schwerpunkt­mäßig in der Betreuung größerer, mittel­ständischer Unternehmensgruppen und deren Anteilseigner.

Die Unternehmensorganisation bei BANSBACH zeichnet sich durch flache Hierarchien und kurze Entscheidungs­wege aus. Durch die persönliche Betreu­ung durch einen Ansprechpartner und die Fach­ und Branchen­Kompetenz im Team wird sichergestellt, dass der Man­dant die für ihn optimale und effiziente Betreuung erhält.

Als Mitbegründer von KRESTON In­ternational, einem der weltweit größ­ten Netzwerke unabhängiger Wirt­schaftsprüfer und Steuerberater, ist die BANSBACH GmbH auch der richtige Ansprechpartner in internationalen Fra­gen. Mehr als 20.000 Fachkräfte in über 100 Staaten unterstützen BANSBACH bei länderübergreifenden Expertisen unter Beachtung der internationalen Quali­tätsstandards.

Mit rund 120 Berufsträgern und qualifizierten Spezialisten betreut BANSBACH Mandanten teilweise über Jahrzehnte hinweg, begleitet die Trans­formationsprozesse ganzheitlich und ist mit einem jungen, dynamischen Team für die Zukunftsthemen Globalisierung und Digitalisierung bestens aufgestellt.

Kontakt:BANSBACH GmbH WirtschaftsprüfungsgesellschaftSteuerberatungsgesellschaft Gänsheidestraße 67 – 74 70184 StuttgartTelefon: +49 711 164 66E-Mail: [email protected]: www.bansbach-gmbh.de

Unternehmensprofile

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Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advi­sory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszwei­gen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitglieds­gesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kom­petenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Heraus­forderungen. Making an impact that matters – für rund 286.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich.

Kontakt:Deloitte GmbHWirtschaftsprüfungs-GesellschaftDr. Pascal SchneiderHead of Brand & CommunicationsRosenheimer Platz 4 81669 München Telfon: +49 89 2 90 36 88 08Telefax: +49 89 2 90 36 11 88 08E-Mail: [email protected] Internet: www.deloitte.com/de

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Die ETL AG Wirtschaftsprüfungs­Ge­sellschaft Steuerberatungsgesellschaft gehört der international agierenden ETL­Gruppe an, die unter ihrem Dach 1.500 Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechts­anwälte, Unternehmensberater und Fi­nanzdienstleister vereint.

Die ETL­Gruppe ist in Deutschland mit über 870 Kanzleien vertreten und darüber hinaus mit ETL Global weltweit in über 50 Ländern mit 220 Kanzleien präsent. ETL ist Marktführer im Bereich Steuerberatung und gehört zu den Top 5 der Wirtschaftsprüfungs­ und Steuer­beratungsgesellschaften in Deutschland. Die Unternehmensgruppe erwirtschaftet mit ihren Geschäftsbereichen Steuerbe­ratung, Wirtschaftsprüfung, Rechtsbe­ratung, Unternehmensberatung und IT bundesweit einen Gruppenumsatz von über 900 Mio. Euro.

Mit über 35 Niederlassungen hat die ETL AG Wirtschaftsprüfungs­Gesell­schaft Steuerberatungsgesellschaft das größte deutsche und inhabergeführte

Niederlassungsnetz. Die Partner sind in ihren Regionen tief verwurzelt und tragen unternehmerische und fach­liche Verantwortung für die von ihnen geleiteten Standorte und Mandatsbe­ziehungen. Mandanten verschiedener Branchen und aller Größenordnungen

– vom Familienunternehmen über in­ternational agierende mittelständische Unternehmensgruppen sowie Organisa­tionen und öffentliche Verwaltungen bis hin zu größeren Corporates – vertrauen auf die multidisziplinäre Betreuung durch die Wirtschaftsprüfer und Berater der ETL­Gruppe.

Über 50 Jahre Erfahrung in Entwick­lung und Betrieb innovativer Software­lösungen und IT­Services fließen in die digitale DNA und bilden die Basis für zahlreiche Kundenlösungen aus den Be­reichen digitale Geschäftsprozesse, Data & Analytics sowie IT­Assurance. Alle Da­ten werden im ETL­eigenen und zertifi­zierten Rechenzentrum in Deutschland verwaltet und sicher archiviert.

Kontakt:ETL AG Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Mauerstraße 86-8810117 BerlinTelefon: +49 30 22 64 09 90E-Mail: [email protected] Internet: www.etl-wirtschaftsprüfung.de

Unternehmensprofile

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Flick Gocke Schaumburg steht für steuer­zentrierte Rechtsberatung: Dies bedeutet die Kombination einer außerordentlichen Expertise im nationalen und internatio­nalen Steuerrecht mit Spezialwissen in weiteren besonders unternehmensrele­vanten Gebieten des Wirtschaftsrechts und der Wirtschaftsprüfung.

Diese Vielschichtigkeit unterneh­merischer Aufgaben erfordert einen konsequent interdisziplinären Ansatz: Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirt­schaftsprüfer arbeiten dazu bei Flick Gocke Schaumburg eng zusammen.

Die Flick Gocke Schaumburg GmbH Wirtschaftsprüfungs­Gesellschaft er­bringt dabei sämtliche Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Sonderprüfungen, Unternehmensbewer­tung, Internationale Rechnungslegung, Unter nehmenstransaktionen sowie In­terne Revision.

International erfolgt die Beratung der Flick Gocke Schaumburg GmbH im Ver­bund mit Praxity, einer weltweiten Allianz

unabhängiger Wirtschaftsprüfungs­Ge­sellschaften. Zum Nutzen von interna­tional tätigen Mandanten kann damit auf das Know­how und die Erfahrungen renommierter Prüfungs­ und Beratungs­gesellschaften in den wesentlichen Indus­trieländern zugegriffen werden.

Mandanten von Flick Gocke Schaum­burg stellen global aufgestellte Konzerne, die Mehrheit der DAX­Werte, national und international tätige Familienunter­nehmen und mittelständische Unterneh­men, vermögende Privatpersonen sowie gemeinnützige und öffentliche Institu­tionen dar.

Erfahrungsschwerpunkte liegen in in zahlreichen Schlüsselbranchen vor. Diese sind insbesondere folgende Be­reiche: Energie, Telekommunikation, Automotive, Maschinenbau, Chemie, Pharma und Biotech, Immobilien und Baugewerbe, Handel, Nahrungsmittel, Banken und Versicherungen, Logistik und Verkehr, Elektrotechnik, Medizin­technik, Medien und IT.

Kontakt:Flick Gocke SchaumburgRechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater Partnerschaft mbBFriedrich-Ebert-Allee 1353113 BonnTelefon: +49 228 959 42 01Telefax: +49 228 959 41 00E-Mail: [email protected]: www.fgs.de

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Die Lünendonk & Hossenfelder GmbH, Mindelheim, analysiert europaweit Un­ternehmen aus der Informationstech­nik, Beratungs­, Prüfungs­ und Dienst­leistungsbranche. Mit dem Konzept Kompetenz3 bieten die Informations­ und Transformationsberater unabhän­gige Marktforschung, Marktanalyse und Marktberatung aus einer Hand. Der Geschäftsbereich Marktanalysen betreut die seit 1983 als Marktbaro­meter geltenden „Lünendonk®­Listen und ­Studien“ sowie das umfassende Re search­Programm.

Die Lünendonk®­Studien gehören als Teil des Leistungsportfolios der Lünendonk & Hossenfelder GmbH zum

„Strategic Data Research“ (SDR). In Ver­bindung mit den Leistungen in den Portfolio­Elementen „Strategic Road­map Requirements“ (SRR) und „Strate­gic Transformation Services“ (STS) ist Lünendonk in der Lage, ihre Beratungs­ kunden von der Entwicklung der stra­tegischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderlichen Infor­mationen bis hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.

Kontakt:Lünendonk & Hossenfelder GmbH Jörg HossenfelderGeschäftsführender GesellschafterMaximilianstraße 4087719 MindelheimTelefon: +49 8261 7 31 40-0Telefax: +49 8261 7 31 40-66E-Mail: [email protected]: www.luenendonk.de

Lünendonk MagazinSchwerpunkt Wirtschaftsprüfung in Deutschland

HerausgeberLünendonk & Hossenfelder GmbHMaximilianstraße 4087719 Mindelheim Telefon: +49 8261 7 31 40-0Telefax: +49 8261 7 31 40-66E-Mail: [email protected]: www.luenendonk.de

RedaktionsleitungJörg HossenfelderTextredaktionJörg Hossenfelder, Udo Künz, Enrico ZscheileFotos/IllustrationenPanthermedia: Titel, S. 2, 3, 5, 6, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 27, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49Konzeption und GestaltungK16 GmbH, Hamburg www.k16.deDruckRESET ST. PAULI Druckerei GmbH, HamburgPrinted in Germany.Copyright© Lünendonk & Hossenfelder GmbH 2019Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung dieser Unterlage sowie Verwertung ihres Inhalts unzulässig, soweit nicht ausdrücklich zugestanden! Technische Änderungen vorbehalten.www.luenendonk.de

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