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Die Entwicklung der Ressourcen im Bauwesen
Claus Asam Veranstaltungsreihe 2015 DIE ZUKUNFT DES BAUENS 5. Veranstaltung: Recycling im Bau Stuttgart, 19. November 2015
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2 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Ressourcen und Reserven
Reserven: Nachgewiesene, zu heutigen Preisen und mit heutiger Technik wirtschaftlich gewinnbare …rohstoffmengen.
Ressourcen: Nachgewiesene, aber derzeit technisch-wirtschaftlich und/
oder wirtschaftlich nicht gewinnbare ….rohstoffmengen.
Definition: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
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3 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Definition von Ressourcen
Wikipedia
Eine Ressource (französisch la ressource ‚Mittel‚ Quelle, von lateinisch resurgere, hervorquellen) ist ein Mittel, um eine Handlung zu tätigen oder einen Vorgang ablaufen zu lassen.
Eine Ressource kann ein materielles oder immaterielles Gut sein. Meist werden darunter Betriebsmittel, Geldmittel, Boden, Rohstoffe, Energie oder Personen und (Arbeits-)Zeit verstanden, in der Psychologie auch Fähigkeiten, Charaktereigenschaften oder eine geistige Haltung, in der Soziologie auch Bildung, Gesundheit und Prestige. In Managementprozessen und in der Technik wird die Zuteilung von Ressourcen als Ressourcenallokation bezeichnet.
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4 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Definition von Ressourcen
Umweltbundesamt Mittel, das in einem Prozess genutzt wird oder genutzt werden kann. Eine Ressource kann materieller oder immaterieller Art sein. Wird im umweltwissenschaftlichen Kontext der Begriff „Ressource“ verwendet, ist damit eine „natürliche Ressource“ gemeint. Anders als hier wird der Ressourcenbegriff oft auch sehr eng gefasst im Sinne von Rohstoffen verwendet.
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5 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Definition von natürlichen Ressourcen – ProgRess II
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6 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Deutschland als Energie-Rohstoff armes Land ist in der derzeitigen Rohstoffversor-gung stark von Exporten abhängig. Das selbe gilt für große Teile der Erze für die Metallerzeugung. Lediglich mineralische Rohstoffe sind ausreichend vorhanden. Die Entnahme kollidiert jedoch häufig mit anderen Interessen (Z.B. Trinkwasser, Siedlungs-gebieten..)
Rohstoffkarte, BfR
Rohstoffsituation Deutschland
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7 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Deutschland als ist in der derzeitigen Rohstoffversorgung für Erdöl- und Kunststoffproduktion und Chemierohstoffen stark von Exporten abhängig. Das selbe gilt für große Teile der Erze für die Metallerzeugung.
Rohstoffsituation international
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Ressourceneffizienz der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie
BIP / t
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Das Bauwesen im Kontext der Ressourceneffizienz
Das Bauwesen hat einen Anteil von über 50% am Indikator Ressourcenschonung. Daher sollen dem Meta-Indikator spezielle Indikatoren, die die Situation des Bauwesens realistischer beschreiben können, beigestellt werden. Dazu wurde ein Runder Tisch Ressourceneffizienz im Bauwesen eingerichtet, an dem turnusmäßig über den Stand der Indikatorenentwicklung berichtet und diskutiert wird.
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Indikatorenansatz: Metaebene-Mesoebene-Mikroebne
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Strategien zur Ressourcenschonung im Bauwesen
1. Vermehrter Einsatz von Sekundärrohstoffen
2. Substitution von abiotischen durch biotische Rohstoffe
3. Bauen mit weniger Masse
4. Suffizienz
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Ressourceprognose am BBSR Bestand an Wohn- und Nichtwohngebäuden
42%
12%8%
1%
23%
1%2%
2%
1% 1%6%
Bestand insgesamt 2010 Beton
Ziegel
Kalksandstein
Porenbeton
Sonst. Mineralisch (inkl. Bodenbeläge)
Gipskarton
Sonst. Gipsprodukte
Bau-/Konstruktionsholz
Sonst. Holz (inkl. Bodenbeläge)
Flachglas
Mineral. Dämmst.
Kunststoff-Dämmst.
Kunstst.-Fenst./Türen
Sonstige Kunststoffe (inkl. Beläge & Leitungen)
Metalle (inkl. Leitungen)
Sonst. Stoffe (inkl. Leitungen & Beläge)
Nach den Ergebnissen des Stoffstrommodells beträgt das Materiallager des Gebäudebestandes 2010 15.256 Mio. Tonnen. Es flossen 2010 rund 121 Mio. Tonnen an Bauprodukten in den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau und rund 42 Mio. Tonnen stehen durch Abriss/Umbau theoretisch als Ausgangsmenge für die Sekundärrohstofferzeugung zur Verfügung.
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Stoffströme 2010 aus Wohn- und Nichtwohnbereich
0 20 40 60 80 100 120 140
Input
Output
Mio. t
Materialflüsse 2010
Beton ZiegelKalksandstein PorenbetonSonst. Mineralisch (inkl. Bodenbeläge) GipskartonSonst. Gipsprodukte Bau-/KonstruktionsholzSonst. Holz (inkl. Bodenbeläge) FlachglasMineral. Dämmst. Kunststoff-Dämmst.Kunstst.-Fenst./Türen Sonstige Kunststoffe (inkl. Beläge & Leitungen)Metalle (inkl. Leitungen) Sonst. Stoffe (inkl. Leitungen & Beläge)
Unterteilung nach 16 Materialgruppen
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Sensitivitätsstudien zum den Materialflüssen
Beeinflussende Faktoren
§ Bevölkerungsentwicklung
§ Baubestand
§ Neubautätigkeit
§ Abbruchtätigkeit
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Bestands- und Bevölkerungsentwicklung
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95
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2020
2030
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Einw
ohne
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Mill
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n
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e in
Mio
. m²
Bestands- und Bevölkerungsentwicklung
Nichtwohngebäude
Wohngebäude
Einwohner
m² Nutz- und Wohnfläche pro EW1995 2000 2010 2020 2030 2040 2050
Nichtwohngebäude 32,4 33,6 36,7 39,4 42,3 44,6 47,1Wohngebäude 43,7 46,9 49,2 52,7 56,4 59,0 61,8
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Bestandsentwicklung
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4.000
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7.000
8.000
9.000
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1995
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2020
2030
2040
2050
Nu
tz-/
Wo
hn
fläc
he
in M
io. m²
Entwicklung des Bestandes
MehrfamilienhäuserEin-/ZweifamilienhäuserSonstige NichtwohngebäudeHotels/GaststättenHandels-/LagergebäudeFabrik-/WerkstattgebäudeLandw. BetriebsgebäudeBüro-/VerwaltungsgebäudeAnstaltsgebäude
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17 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Neubautätigkeit
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Nut
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ohnf
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Mio
. m²
Errichtung neuer Gebäude
MehrfamilienhäuserEin-/ZweifamilienhäuserSonstige NichtwohngebäudeSonst. nichtlandw. Betriebsgeb.Hotels/GaststättenHandels-/LagergebäudeFabrik-/WerkstattgebäudeLandw. BetriebsgebäudeBüro-/VerwaltungsgebäudeAnstaltsgebäude
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Abbruchtätigkeiten
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Nut
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ohnf
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Mio
. m²
Abgang ganzer Gebäude
AnstaltsgebäudeBüro-/VerwaltungsgebäudeLandw. BetriebsgebäudeFabrik-/WerkstattgebäudeHandels-/LagergebäudeHotels/GaststättenSonst. nichtlandw. Betriebsgeb.Sonstige NichtwohngebäudeEin-/ZweifamilienhäuserMehrfamilienhäuser
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19 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Sensitivitätsstudien (Varianten)
BAU: Bauvolumen entsprechend Bautätigkeitsannahmen 2030-2050 RC-Quote 2010 unverändert bis 2050
BAU-RC: wie vor jedoch mit RC-Quote aus Expertenschätzung NA: Wie BAU aber Holzbauweise im EFH von 15% auf 30 %
im MFH von 2 auf 15%, Betonmaterialeinsparung -10% Wärmedämmstoffeinsatz +30% EFH-Bautätigkeit wird halbiert und entsprechend MFH WE gebaut
NA-RC: wie NA, jedoch mit RC-Quote aus Expertenschätzung
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20 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Baustoffe / Expertenschätzung Recycling-Anteile im Produktsegment für die Hochbauverwendung (in %)
2010 2030 2050 Beton 0,4 6,0 12,0 Ziegel 0,0 10,0 15,0 Kalksandstein 0,0 5,0 5,0 Porenbetonstein 0,0 2,0 5,0 Sonstige Mineralische/Schüttungen 6,0 21,0 21,0 Gipskarton/Gipswandbauplatten 0,0 30,0 50,0 Sonstige Gipsprodukte 0,0 0,0 5,0 Konstruktionsholz 0,0 0,0 0,0 Holz-Bauplatten 4,0 10,0 20,0 Flachglas 15,0 25,0 35,0 Mineral. Wärmedämmungen, davon ca. 40 % Steinwolle mit RC 0, 15, 20 27,0 42,0 56,0
Erdölbasierte Wärmedämmungen 10,0 19,0 19,0 Kunststofftüren/-fenster 13,0 25,0 50,0 Sonstige Kunststoffe/PVC-Bahnenware/Teppiche 1,0 5,0 10,0
Metalle (nicht Untersuchungsgegenstand) 50,0 60,0 70,0 Sonstige 0,0 2,0 5,0
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21 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Abgeschätzte Einsparpotenziale der Varianten
0 20 40 60 80 100 120 140
BAU ohne RC
BAU
NA
BAU-RC
NA-RC
Mio. t
Input-Materialflüsse im Jahr 2030
Input RC Bauweise
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22 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Abgeschätzte Einsparpotenziale der Varianten
0 20 40 60 80 100 120 140
BAU ohne RC
BAU
NA
BAU-RC
NA-RC
Mio. t
Input-Materialflüsse im Jahr 2030
Input RC Bauweise
0 10 20 30 40 50 60 70
BAU ohne Pot.
BAU-Pot.
NA-Pot.
BAU-RC-Pot.
NA-RC-Pot.
Mio. t
Input-Materialflüsse im Jahr 2050
Input RC Bauweise
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23 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Relationen: Materialien-Input Wohnen + Nichtwohnen
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
2010
2030
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Relationen innerhalb der Materialien-‐Inputs Wohnen + Nichtwohnen
Errichtung neuer Gebäude
Sanierung
Bauen im Bestand (ohne Sanierung)
Abfall / Verschnitt bei Neubau, Umbau, usw.
Neubau versiegelter Flächen und Verfüllung von Baugruben
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24 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Relationen Materialien-Outputs Wohnen + Nichtwohnen
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
2010
2030
2050
Relationen innerhalb der Materialien-‐Outputs Wohnen + Nichtwohnen
Abriss ganzer Gebäude
Sanierung
Bauen im Bestand (ohne Sanierung)
Abfall / Verschnitt bei Neubau, Umbau, usw.
Abriss versiegelter Flächen
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25 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Modellrechnung BAU-RC für mineralische Fraktionen
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26 Recycling im Bau Stuttgart, 19. Nov. 2015
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Weitere Informationen: www.bbsr.bund.de Kontakt: [email protected]
Die Studie kann über das BBSR bezogen werden