BMBF-Programm Integrierter Umweltschutz in der ... · ist die Bandsauberkeit ein...
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BMBF-Programm Integrierter Umweltschutz in der Metallerzeugung
Reduzierung von Umweltbelastungen durch on-line Messung von Bandsauberkeit und Ölauflagen auf Stahlband mittels Ellipsometrie
Abschlussbericht
zu dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt der Partner
Betriebsforschungsinstitut, VDEh-Institut für Angewandte Forschung GmbH (BFI)
Rasselstein GmbH ( TKS-RA)
Laufzeit: 01.03.2002-31.12.2005
Autor: Stephan Krannich (BFI)
Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung unter den Förderkennzeichen
01 RW 0131 und 01 RW 0132 gefördert.
Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei Stephan Krannich (BFI), Werner Woeste (BFI), Helmut Oberhoffer (TKS-RA), Reiner Klein (TKS-RA)
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Reduzierung von Umweltbelastungen durch on-line Messung von Bandsauberkeit und Ölauflagen auf Stahlband mittels Ellipsometrie
Inhaltsverzeichnis Seite
1 Kurzdarstellung
1.1 Aufgabenstellung und Ziele 3
1.2 Voraussetzungen 3
1.3 Planung und Ablauf des Vorhabens 4
1.4 Stand der Technik 6
1.5 Zusammenarbeit mit anderen Stellen 7
2 Darstellung des Projektablaufs
2.1 Erzielte Ergebnisse 8
2.1.1 Auswahl eines Messverfahrens 8
2.1.1.1 Prinzip der Ellipsometrie 8
2.1.1.2 Auswahl des Ellipsometers 10
2.1.2 Laborversuche und Kalibriermessungen 12
2.1.3 Aufbau des Messsystems und Betriebserprobungen 15
2.1.3.1 Durchführung von Testmessungen 15
2.1.3.2 Einsatz des Ellipsometers in der Nachwalzlinie 18
2.1.3.3 Ergebnisse der Betriebserprobung 24
2.2 Voraussichtlicher Nutzen 28
2.3 Bekannt gewordene Fortschritte bei anderen Stellen 28
2.4 Erfolgte und geplante Veröffentlichungen 28
2.5 Zusammenfassung 29
2.6 Literaturverzeichnis 30
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1 Kurzdarstellung 1.1 Aufgabenstellung und Ziele Sowohl beim Umformen als auch bei metallischen und organischen Beschichtungsprozessen
ist die Bandsauberkeit ein Schlüsselparameter. Um eine gleichbleibend gute
Bandoberflächenqualität zu erzielen, ist es daher notwendig, Verschmutzungen mit Öl,
Kohlenstoff und Eisenabrieb durch geeignete Messsysteme zu erfassen und gezielte
Gegenmaßnahmen einzuleiten. Sowohl die Kontrolle der Bandsauberkeit z.B. bezüglich des
Restfettgehalts auf der Bandoberfläche in Nachwalzlinien bzw. nach Reinigungslinien vor der
Bandbeschichtung als auch die Kontrolle einer lückenlosen Beölung von Weißblechbändern
in der Linie sind von großer Bedeutung. Beim Nachwalzen liegen die Restölauflagen bei ca.
10-80 mg/m². Weißblech wird üblicherweise mit 4-8 mg/ m² Flächengewicht eingeölt.
Gesamtziel des Gemeinschaftsprojekts war die Entwicklung und der Einsatz eines
Ellipsometersystems zur Überwachung von Restverschmutzungen und Ölbeschichtungen
auf Stahl- und Weißblechbändern im Auflagenbereich von 1-100 mg/m², d.h. im
Schichtdickenbereich von 1-100 nm, auf schnell bewegten Stahlbändern in Nachwalz- und
Einöllinien bei Bandgeschwindigkeiten bis 2000 m/min.
1.2 Voraussetzungen Das BFI hat sich im Rahmen mehrerer Forschungsvorhaben mit der Messung von
Ölauflagen und der Messung von Verschmutzungen auf Stahlbändern befasst. Dabei wurden
Verfahren auf Basis von Infrarot-Absorption, Reflexion von sichtbaren Licht, Fluoreszenz und
Ellipsometrie untersucht. Schwerpunkt der letzten Arbeiten war die Untersuchung der
Messbarkeit von Restverschmutzungen auf Stahlbändern mittels Ellipsometrie. Der
Industriepartner Rasselstein als Hersteller von Fein- und Weißblech besitzt sowohl
Erfahrungen mit Anpassung und Einsatz von on-line Messsystemen in Produktionslinien als
auch bei Entwicklung und Einsatz von Messtechnik zur Beschichtungs- und
Ölauflagenkontrolle. Durch die wissenschaftlich-technische Kompetenz der Projektpartner
waren die nötigen Voraussetzungen für die Qualität der Projektdurchführung gegeben.
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1.3 Planung und Ablauf des Vorhabens Für das Vorhaben wurde von den Partnern BFI und Rasselstein folgender Arbeitsplan
umgesetzt:
• Auswahl eines geeigneten Ellipsometersystems
• Laborversuche, Kalibriermessungen
• Aufbau eines Messsystems für den Betriebseinsatz
• Entwicklung und Konstruktion eines Lagestabilisierungssystems
• Erstellung einer Traversiervorrichtung
• Betriebserprobung des Prototyps
• Analyse der Ergebnisse und Verbesserung des Prototyps
• Auswahl eines geeigneten Ellipsometersystems
Zunächst erfolgte eine Analyse verschiedener Ellipsometervarianten: Systeme mit
rotierenden Analysator bzw. ohne mechanisch bewegte Elemente, Einwellenlängen-
Ellipsometer, Mehrwellenlängen- bzw. spektroskopische Ellipsometer. Dazu wurden
Kontakte zu Fachleuten aus der Ellipsometrie und zu Ellipsometerherstellern hergestellt.
• Laborversuche, Kalibriermessungen
In diesem Arbeitspunkt wurden Laborversuche und Kalibriermessungen mit verschiedenen
Ellipsometern durchgeführt. Die Einflüsse von Blechrauhigkeit und Schichtstruktur wurden
untersucht. Ellipsometrische Modellierungsansätze führten auf Grund der vielen
unbekannten Parameter zu keinen verwertbaren Ergebnissen, so dass die Methode einer
direkten Kalibrierung auf präparierten Blechen mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur und
Rauhigkeit angewandt wurde. Als Referenzverfahren dienten die bei Rasselstein üblichen
Verfahren.
• Aufbau eines Messsystems für den Betriebseinsatz
Das Messsystem wurde nach definierten Vorgaben für die spezifischen Bedingungen des
Betriebseinsatzes so ausgelegt, dass ein wartungsarmer und störungsfreier Einsatz unter
erschwerten Industriebedingungen gewährleistet war. Zur Installation des Prototyps in einer
Produktionsanlage waren spezifische Konstruktionen wie Befestigungen und Schutzgehäuse
nötig. Hard- und Software zur Datenerfassung und Auswertung wurden entwickelt und
integriert.
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• Entwicklung und Konstruktion eines Lagestabilisierungssystems
Die Genauigkeiten ellipsometrischer Messungen hängen stark von der Lagestabilisierung
des Systems und einer ausreichender Bandstabilisierung ab. Höhen- und Winkelpositionen
des Ellipsometers müssen sich in engen Toleranzen bewegen. Dazu wurden zwei Varianten
geprüft:
- Bandberuhigung durch mechanische Stützrolle
- Selbstjustage des Systems mit optischen Vierquadrantendetektor und Stellmechanismen.
In der Praxis erwies sich die Bandberuhigung durch mechanische Stützrollen als
wirkungsvoll. Durch Anordnung des Messkopfes über dem Zenit einer Stützrolle konnte die
nötige Lagestabilisierung und damit die erforderlichen Messbedingungen für das
Ellipsometer erreicht werden.
• Erstellung einer Traversiervorrichtung
Zur Kontrolle der Einölung von Weißblech über die gesamte Breite des Bandes sollte das
System mit traversierenden Messköpfen betrieben werden. Nach damaligen Vorgaben
wären der Aufwand und die Kosten zur Erstellung von hochpräzisen Traversiervorrichtungen
allerdings wesentlich höher ausgefallen als geplant. Der Focus des Projekts richtete sich
daher auf die Messung der Bandsauberkeit beim Nachwalzprozess. Laboranalysen an
herausgeschnittenen Bandproben aus der Nachwalzlinie zeigten, dass die Restölauflagen
quer zum Band und auf beiden Bandseiten weitgehend gleich verteilt waren und damit auf
eine Traversierung verzichtet werden konnte.
• Betriebserprobung des Prototyps
Das System wurde in zwei Stufen auf Betriebstauglichkeit geprüft. In der ersten Stufe wurde
ein Standard-Ellipsometer umgerüstet und in einer Inspektionslinie getestet. In der zweiten
Stufe erfolgten Aufbau und Einsatz des Prototyps in der Nachwalzlinie. Es wurden Kalibrier-
und Vergleichsmessungen mit üblichen Referenzverfahren an Bandproben durchgeführt.
• Analyse der Ergebnisse und Verbesserung des Prototyps
Es erfolgten Software-Anpassungsmaßnahmen, Fehlerbeseitigung und Systemanalyse
sowie eine abschließende Überprüfung und Bewertung der Betriebstauglichkeit. Das
Ellipsometersystem ist auf der Bandoberseite installiert und arbeitet quasi wartungsfrei. Es
war geplant ein zweites Ellipsometer an der Bandunterseite zu installieren.
Voruntersuchungen zeigten jedoch, das beide Bandseiten mit fast gleichen Restölauflagen
belegt waren. Dadurch konnte der Einsatz des zweiten Ellipsometers an der Bandunterseite
entfallen. Rasselstein beabsichtigt das zweite Ellipsometer am Bandeinlauf der
Nachwalzstraße zu integrieren, um mögliche Oberflächenrückstände wie z.B. Oxidschichten
aus dem Glühprozess zu erfassen. Dieser Schritt wird außerhalb des Projektrahmens nach
Projektabschluss erfolgen.
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1.4 Stand der Technik Durch Variation der Betriebsparameter der Walzstraße, insbesondere der
Walzgeschwindigkeit und der Art und Menge der Ölemulsion werden Eisenabrieb und
Ölrückstände auf dem Band beeinflusst. Nach dem Kaltwalz- bzw. Nachwalzprozess
befindet sich ein Schmutzfilm auf dem Stahlband, der aus Ölresten der Walzemulsion, aus
Eisenabrieb von Band und Walzen sowie aus Verbindungen dieser Stoffe besteht. Durch die
Zugabe von Spülmitteln, mechanische oder pneumatische Abstreifung und
Emulsionsfilterung versucht man die Verschmutzung für die folgenden Prozesse in
erträglichen Grenzen zu halten. In nachfolgenden Beschichtungslinien ist die Bandsauberkeit
für die Qualität der Beschichtung von besonderer Bedeutung, so dass die Bänder in der
Regel vor der Beschichtung in Reinigungslinien durch chemische und elektrochemische
Verfahren behandelt werden müssen. Typische Oberflächenverschmutzungen nach dem
Kaltwalzprozess haben folgende Größen: Öl - bis zu 400 mg/m², Eisenabrieb 40-200 mg/m².
Beim Nachwalzen betragen die Rest- Ölauflagen ca. 10-80 mg/m², der Eisenabrieb ca.1-10
mg/m².
Ein anderer Aspekt ist die Kontrolle der Einölung von Fein- und Weißblechbändern in der
Linie. So müssen Kaltwalzerzeugnisse aus Gründen des Korrosionsschutzes und der
Schmierung bei weiterverarbeitenden Produktionsschritten definiert eingeölt werden. Neben
ausreichenden Korrosionsschutz kommt es auch auf leichte Abwaschbarkeit an. Es besteht
die Forderung nach definierten und lückenlosen Ölbeschichtungen auf Walzband
insbesondere von Fein- und Weißblech. Dieser Vorgang wird von speziellen
elektrostatischen Einölern ausgeführt. Zur Gewährleistung einer definierten und konstanten
Einölung erfolgt dabei eine von der Bandgeschwindigkeit abhängige, integrale
Durchflussregelung der Ölmenge im Einöler. Während die Ölauflagen auf Feinblech im
Bereich von 1-5 g/m² (µm) liegen, werden Weißblechbänder mit 4-8 mg/m² ( nm) eingeölt.
In den letzten Jahren wurden bei Stahlherstellern und -verbrauchern Entwicklungsarbeiten
dahingehend durchgeführt, einheitliche Methoden zur Bestimmung der
Oberflächensauberkeit und von Ölauflagen vorzuschreiben. Diese Methoden erfordern in der
Regel das Herausschneiden von Proben und den anschließenden Einsatz von Laboranalytik.
On-line Verfahren zur Messung der Bandsauberkeit und von Ölauflagen auf Basis von
Infrarot-Absorption, UV- angeregter Fluoreszenz, UV- angeregter Elektronenemission
(OSEE; Optisch Stimulierte Elektronen Emission) und Reflexion von polarisierten Licht
(Ellipsometrie) sind bekannt /1-15/. Diese Verfahren werden durch verschiedene
Querempfindlichkeiten beeinflusst, wie der physikalischen und chemischen
Zusammensetzung der Verschmutzung und der Ölauflage, der Bandrauhigkeit, der
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Bandgeschwindigkeit und von Abstandseffekten, so dass für eine uneingeschränkte
Betriebstauglichkeit weiterer Entwicklungsbedarf bestand. Das BFI hat sich im Rahmen
mehrer Projekte mit Entwicklungen von Verfahren zur Messung von Ölauflagen und
Bandverschmutzungen mit Öl und Eisenabrieb befasst /7,8,9/. Die Arbeiten konzentrierten
sich in letzter Zeit auf Messungen von Restverschmutzung und Ölauflagen im Milligramm-
bzw. Nanometerbereich mit ellipsometrischen Verfahren /9/. Auch von anderen Stellen
durchgeführte Untersuchungen zeigten, dass on-line Ellipsometrie ein großes Potential für
Anwendungen im Metall- und Stahlbereich besitzt /13,14/.
Durchgeführte Recherchen zu den im Projekt erfolgten Arbeiten ergaben keine Anzeichen
auf die Verletzung bestehender Schutzrechte.
1.5 Zusammenarbeit mit anderen Stellen Es wurden Kontakte zu Fachleuten aus der Ellipsometrie und zu Produzenten von
Ellipsometern hergestellt und verschiedene Ellipsometer auf Ihre Eignung getestet. Zur
Gewinnung weiterer Informationen wurde die Datenbank Ellipsometrie genutzt /21/. Die
Datenbank Ellipsometrie enthält Einträge zu Herstellern und Nutzern der Ellipsometrie, sowie
deren technischer Ausrüstung und ihren aktuellen Arbeitsgebieten.
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2 Darstellung des Projektablaufs 2.1 Erzielte Ergebnisse 2.1.1 Auswahl eines Messverfahrens 2.1.1.1 Prinzip der Ellipsometrie Die Ellipsometrie /16-20/ ein zerstörungs- und berührungsfreies optisches Messverfahren
beruht darauf, dass polarisiertes Licht bei Reflexion an einer Oberfläche seinen
Polarisationszustand ändert. Wellenamplitude und Phase der Komponenten parallel und
senkrecht zur Einfallsebene werden dabei im allgemeinen unterschiedlich geändert. Das
daher elliptisch polarisierte, reflektierte Licht wird durch polarisierende Elemente auf seinen
Polarisationszustand untersucht. Bei der Ellipsometrie misst man das komplexe Verhältnis
der von der Probe erzeugten Fresnel'schen Reflexionskoeffizienten für die p- und s-
polarisierte Lichtkomponente und drückt dieses Verhältnis über die ellipsometrischen Winkel
Psi und Delta entsprechend der ellipsometrischen Grundgleichung aus:
Rp/Rs = tan(PSI)*exp(i DELTA) (1)
Aus den gemessenen ellipsometrischen Größen PSI und DELTA können die optischen
Konstanten, d.h. der komplexe Brechungsindex eines Materials ermittelt werden und mit
weiterführenden Modellen die Schichtdicke und der Brechungsindex von
Oberflächenschichten bestimmt werden. Da die Ellipsometrie das Verhältnis der beiden
Werte (Rp, Rs) misst, ist es eine sehr genaue und reproduzierbare Messmethode. Unter
optimalen Bedingungen lassen sich noch Schichtdicken im Sub-Nanomerbereich messen. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass diese Vorteile nicht ohne weiteres in allen
Anwendungsgebieten erzielt werden können. So stellt im Besonderen die Anwendung dieses
Verfahrens auf Stahlbändern eine besondere Herausforderung dar. Neben der
Oberflächenstruktur (Rauhigkeit) beeinflussen die hohen Bandgeschwindigkeiten sowie die
produktionsbedingten Begleiterscheinungen wie z. B. Wasser- und Ölnebel diese
Präzisionsmessung im Nanometerbereich.
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Bild 1: Ellipsometrisches Messprinzip /20/
Die Grundelemente einer ellipsometrischen Messanordnung sind Lichtquelle, Messobjekt,
Intensitätsdetektor und Polarisatoren.
Man unterscheidet:
• Null-Ellipsometer (NE), basierend auf der Auslöschung des Signals.
• Ellipsometer mit rotierenden Komponenten (RPE, RCE,RAE), das heißt entweder
Polarisator, Kompensator oder Analysator rotieren ( Bild 2).
• Phasen-Modulations-Ellipsometer (PME), hier ist der Kompensator
(doppelbrechender Piezokristall) als Modulator ausgeführt. Der Vorteil dieser Technik
liegt in der erheblich gesteigerten Messgeschwindigkeit. Piezomodulatoren arbeiten
z.B. bei 50 oder 100 kHz.
• Spektroskopische Ellipsometer
Ersetzt man den einzelnen Detektor durch Mehrkanaldetektoren, so sind spektrale
Messungen möglich. Üblich sind Systeme mit rotierenden Komponenten und auch
Ellipsometer ohne bewegte Komponenten (PME). Mit Ellipsometern nach dem PME- Prinzip
sind spektrale Messungen im Millisekundenbereich möglich.
Ellipsometrie kann man in breiten Bereichen des Spektrums elektromagnetischer Wellen
betreiben. Als Lichtquellen im Ultravioletten-, Sichtbaren-, Infraroten-Spektralbereich werden
hauptsächlich Laser und Bogenlampen verwendet. Laser liefern in der Regel bei einer
Wellenlänge hohe Lichtintensitäten. Spektroskopische Ellipsometer werden mit
Bogenlampen betrieben. Nachteil der Bogenlampen gegenüber Lasern ist dabei die
geringere Intensität des Lichts.
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He-Ne-Laser
Polarisator Kompensator
Analysator
Foto-Detektor
Φο
Öl Metall
Bild 2: Einwellenlängen Laser-Ellipsometer
2.1.1.2 Auswahl des Ellipsometers Zunächst war geplant einen speziellen Aufbau eines Ellipsometersystems zu testen.
Berechnungen und Messungen zeigten, dass bei einen Einfallswinkel von 60° und dünnen
Schichten sich nur die ellipsometrische Größe DELTA ändert. Das bedeutet, dass sich nur
die Elliptizität, d.h. die Form der Ellipse ändert. Die Lage bzw. Orientierung der Ellipse, die
ellipsometrische Größe PSI, bleibt dabei konstant. Diese Tatsache sollte ein Messsystem
ohne permanent, rotierende Elemente mit sehr kurzer Ansprechzeit ermöglichen. Mit einem
Polarisations-Strahlteiler und zwei Detektoren kann so direkt durch Intensitätsmessungen die
Schichtdicke bestimmt werden. Dieses System konnte aber vom Hersteller nicht im
geplanten Zeitrahmen geliefert werden.
Es erfolgte eine Analyse weiterer möglicher Ellipsometervarianten: Systeme mit rotierenden
Analysator, Systeme ohne mechanisch bewegte Elemente, Einwellenlängen-Ellipsometer,
Mehrwellenlängen- bzw. spektroskopische Ellipsometer. Es wurden Kontakte zu Fachleuten
aus der Ellipsometrie und zu Produzenten von Ellipsometern hergestellt und verschiedene
Ellipsometer auf Ihre Eignung getestet. Aufgrund der komplexen Problematik, dem Vorliegen
von Zwischenschichten, wurden mögliche Varianten zur Messung von Ölauflagen auf
Weißblech in Beölungslinien und zur Messung von Restölauflagen in Nachwalzlinie geprüft:
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• Einsatz eines Einwellenlängen-Laser-Ellipsometers: Zwischenschichten, d.h.
Passivierungs-, Chrom-, Chromoxid-Schichtdicken werden als bekannte Größen
durch entsprechende Korrekturwerte berücksichtigt.
• Einsatz von zwei Laser-Ellipsometern: Messungen vor und nach der Einölung mit
zwei Ellipsometern in Differenzanordnug zur Eliminierung des Einflusses der
Zwischenschichten.
• Einsatz von mehrwellenlängen- oder spektroskopischen Ellipsometern.
Erste Untersuchungen (s. Laborversuche, Kalibriermessungen) zur Messung von Ölauflagen
auf Weißblech- und Stahlband wurden mit der Ellipsometer-Versuchsplattform 02B der Fa.
DRE durchgeführt, einem RAE-Ellipsometer mit He-Ne-Laser und einer Wellenlänge von
632,8 nm. Für die Datenauswertung kann bei diesem Gerät zwischen einer harmonischen
Analyse des Intensitätsprofils und einem Algorithmus zur Minimumsuche ( Minsearch)
gewählt werden. Auf bewegten Band führte die Betriebsart mit harmonischen Analyse zu
großen Fehlern. Die Messzeit des sehr genauen Minsearch-Modus liegt jedoch im
Sekundenbereich und ist damit für Messungen an schnell bewegten Bändern nicht geeignet.
Weiterhin wurden Messungen mit dem spektroskopischen Phasen-Modulations-Ellipsometer
UVISEL der Fa. Jobin Yvon (Wellenlängenbereich von 240-840 nm) durchgeführt. Die
Ergebnisse waren bei Blechbändern mit hoher Rauhigkeit nicht zufriedenstellend.
Untersuchungen und Testmessungen mit dem Laser- Ellipsometer SE 400 der Fa.
SENTECH führten zu positiven Ergebnissen. Im Ergebnis der Tests wurde beschlossen, die
Messung der Einölung von Weißblech im Auflagenbereich von 4-8 mg/m² über die
Bandbreite traversierend mit zwei Laser-Ellipsometern in Differenzanordnung durchzuführen.
Durch synchrone Messungen vor und nach der Einölung sollte der Einfluss der
Zwischenschichten minimiert bzw. kompensiert werden. Dieser Ansatz wurde aufgrund der
oben genannten Kostenprobleme mit der Traversiereinheit zurückgestellt (1.3 Planung und
Ablauf des Vorhabens). Die weiteren Arbeiten konzentrierten sich daher auf den Einsatz des
Ellipsometersystems zur Messung der Bandsauberkeit beim Nachwalzen. Übliche
Restölauflagen im Nachwalzprozess liegen bei 10-80 mg/m². Probleme mit
Zwischenschichten wurden nicht erwartet, da der vorausgehende Glühprozess in der Regel
saubere Oberflächen mit geringen Oxid- und Kohlenstoffauflagen liefert. Dadurch sollten sich
die Restölauflagen im Nachwalzprozess mit jeweils einem Ellipsometer pro Bandseite
messen lassen.
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2.1.2 Laborversuche und Kalibrierung
Es erfolgten ellipsometrische Messungen auf Blechproben aus der Produktionslinie und auf
definiert beölten Blechen. Diese wurden mit den Laser-Ellipsometern 02B, SE 400 ( Bild 3)
durchgeführt. Die Einflüsse von Blechrauhigkeit und Schichtstruktur wurden untersucht.
Ellipsometrische Modellierungsansätze führten auf Grund der vielen unbekannten Parameter
zu keinen physikalisch sinnvollen Ergebnis, so dass die Methode der direkten Kalibrierung
des DELTA-Wertes auf definiert beölten Blechen mit verschiedenen Oberflächenstrukturen
und Rauhigkeiten angewandt wurde. Als Referenzverfahren dienten die bei Rasselstein
üblichen stationären Verfahren (Hydrophile-Waage, CV-Methode) zur Ölauflagenmessung.
Weißblech wird mit dem lebensmitteltauglichen Esther DOS ( Di-Octylsebacat) eingeölt.
Diese Auflagen werden mit der hydrophilen Waage gemessen. Dazu werden Blechproben in
Wasser getaucht und der Spreitungsdruck des aufschwimmenden Ölfilms bestimmt. Im
Nachwalzprozess wird als Schmier- und Kühlmittel eine Tinol-Wasseremulsion mit einem
Tinolanteil von 0,5 - 9% eingesetzt. Die Tinol-Ölauflagenmessung an herausgeschnittenen
Bandproben erfolgt dabei durch die CV-Methode, d.h. durch Verbrennung des Kohlenstoffs
und Messung des dabei entstehenden CO2-Infrarot-Absorptionsignals.
Bild 3: Laborversuche mit Laser-Ellipsometer SE 400
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Kalibriermessungen wurden an unbeölten und definiert beölten Weißblechproben mit
unterschiedlicher Oberflächen ( verzinnt-aufgeschmolzen, verzinnt-nicht-aufgeschmolzen,
verchromt, glänzend, matt, stone) durchgeführt. Die Rauhigkeiten lagen im Bereich von 0,1 –
1,5 µm Ra. Die Bleche wurden mit unterschiedlichen Öl-Lösungskonzentrationen (Bild 4)
definiert beölt. Bei dieser Methode, die hinreichend gleichmäßige Ölfilme erzeugt, werden die
Bleche mit einer Geschwindigkeit von 20 mm/s senkrecht aus der Flüssigkeit gezogen.
Anschließend werden mit der hydrophilen Waage (DOS) bzw. der CV-Methode (Tinol) die
Ölauflagen bestimmt. Der ellipsometrische Winkel DELTA reagiert sehr empfindlich auf
Schichtdicken im unteren Nanometerbereich. Der Winkel PSI erfährt demgegenüber bei den
vorliegenden dünnen Schichten kaum Änderungen. Die Kalibrierungen zeigten
oberflächenspezifische Abhängigkeiten zwischen dem ellipsometrischen Winkel DELTA und
der Ölauflage. Für DOS-Auflagen bis ca. 15 mg/m² ergaben sich lineare (Bild 5), für höhere
Tinol-Ölauflagen polynomische Verläufe der Kalibrierkurven (Bild 6).
Tauchbeölung
0
10
20
30
40
50
60
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Öl-Konzentration g/l Methylethylketon
Öla
ufla
ge m
g/m
²
Bild 4: Kalibrierung durch Tauchbeölung von Blechproben
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14
y = -0,7832x + 141,46R2 = 0,9933
125
130
135
140
145
0 2 4 6 8 10 12 14 16
DOS Ölauflage (mg/m²)
DE
LTA
(°)
Bild 5: Exemplarische Kalibrierkurve für DOS-Ölauflagen auf Weißblech
Rauhigkeit Ra ~ 0,3 µm,
y = 0,0015x2 - 0,3276x + 145,28R2 = 0,9921
126
128
130
132
134
136
138
140
142
144
146
148
0 20 40 60 80 100
CV Tinol Ölauflage (mg/m²)
DEL
TA(°
)
Bild 6: Exemplarische Kalibrierkurve für Tinol-Ölauflagen auf Stahlband
Rauhigkeit Ra ~ 0,3 µm,
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2.1.3 Aufbau des Messsystems und Betriebserprobungen
Der Aufbau und Erprobung des Messsystems wurde in zwei Stufen durchgeführt. In der
ersten Stufe wurde ein SE 400 Ellipsometer für die Testmessungen in der Linie modifiziert.
Es musste geklärt werden ob das ausgewählte Ellipsometer in der Lage ist an bewegten
Bändern Ölauflagen zu messen. Nach erfolgreichen Testmessungen erfolgte dann in der
zweiten Stufe der Aufbau und die Betriebserprobungen des Ellipsometer-Prototyps.
2.1.3.1 Durchführung von Testmessungen Dazu gehörten:
- Erstellung einer Montageplatte für die Messköpfe,
- Bau eines Halterahmens für das Ellipsometer,
- Bau einer Aufhängung für Längs-, Querachsen- und Höhenverstellung der Messköpfe,
- Integration eines Abstandssensors (optische Triangulation) zur Kontrolle der nötigen
Winkel- und Höhenjustage von ca. +/- 0,1° und +/- 0,1mm.
Das Ellipsometer wurde quer zum Bandlaufrichtung in einer Inspektionslinie an einer festen
Position über einer Stabilisierungsrolle eingebaut ( Bild 7 ). Der Messwinkel betrug 60°. Die
Testmessungen erfolgten auf Weißblech- und Stahlblechbändern mit unterschiedlichen
Ölauflagen, Oberflächenausführungen und Rauhigkeiten. Die DOS-Ölauflagen betrugen ca.
2-5 mg/m² ( Bild 8), die Tinol-Ölauflagen 10-40 mg/m² (Bild 9). Die Bandgeschwindigkeiten
lagen zwischen 100 und 600 m/min.
Bild 7: Ellipsometrische Testmessungen in der Inspektionslinie
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Messung in der Linie 100 m/min WA 281095
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Messpunkte
Öla
ufla
ge (m
g/m
²)
Bild 8: Gemessene DOS-Ölauflage auf Weißblech (Bandgeschwindigkeit 100 m/min)
Messung in der Linie 600 m/min WA 279148
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
40,0
45,0
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Messpunke
Öla
ufla
ge (m
g/m
²)
Bild 9: Gemessene Tinol-Ölauflage auf Stahlband (Bandgeschwindigkeit 600 m/min)
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Die Testmessungen in der Inspektionslinie zeigten die prinzipielle Eignung des
Ellipsometers. Probleme ergaben sich durch unplane Bandlagen. Da das Ellipsometer vor
einer Bandführungsrolle eingebaut wurde, erzeugten die Bandschwingungen größere
Messwertschwankungen. Wesentliche Verbesserungen konnten durch Einbau einer
Bandstabilisierungssrolle erreicht werden. Trotz Signalrauschen, verursacht durch die
Bandoberflächenstruktur bzw. Rauhigkeit, konnten durch Mittelwertbildung reproduzierbare
Messwerte ermittelt werden. Weitere Testmessungen wurden mit verbesserter Bandführung
und Mittelwertbildung über 5-20 Messwerte durchgeführt. Ein typischer Ölauflagenverlauf
über eine Bandlänge von ca.15000 m ist in (Bild10) dargestellt.
Die höheren Ölauflagen an Bandanfang und Bandende resultieren aus geringeren
Bandgeschwindigkeiten. Beim Walzen wird die eingespritzte Emulsionsmenge konstant
gehalten, so dass sich bei kleineren Walzgeschwindigkeiten höhere Ölauflagen einstellen.
Der Ölauflagenverlauf ergibt sich aus der gemessenen ellipsometrischen Größe Delta und
der mit der üblichen Referenzmethode ermittelten Kalibrierkurve.
Messung in der Linie 600 m/min WA 282135
0,00
5,00
10,00
15,00
20,00
25,00
30,00
35,00
40,00
0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00
Zeit (min)
Öla
ufla
ge (m
g/m
²)
Bild 10: In der Inspektionslinie gemessene Tinol-Ölauflage auf Stahlband
(Bandgeschwindigkeit 600 m/min)
___________________________________________________________________________
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Abschlussbericht
18
2.1.3.2 Einsatz des Ellipsometers in der Nachwalzlinie Nach erfolgreichen Abschluss der Testmessungen in der Inspektionslinie erfolgte der Aufbau
des Messsystems für den Einsatz in eine Nachwalzlinie bei Rasselstein. Nachwalzen ist ein
Prozessschritt zur Verbesserung des Umformverhaltens von Stahlbändern. Beim
Nachwalzen (Nassdressieren mit einer Öl-Wasser-Emulsion) beträgt die Dickenabnahme bis
zu 40 %. Es wird dabei die geforderte Oberflächenrauheit und die Ebenheit des Bandes
eingestellt. Die resultierenden Banddicken können dabei dünner als 0,13 mm sein. Bild 11
zeigt das Prinzip einer Nachwalzstraße. Im ersten Gerüst erfolgt die Dickenreduzierung,
während im zweiten Gerüst die gewünschte Oberflächenstruktur geprägt wird. Zwei typische
Oberflächenstrukturen sind in Bild 12 und Bild 13 dargestellt. Die matte Struktur besitzt eine
Rauhigkeit von ca. 1µm Ra. Die so genannte Stone-Struktur hat eine ausgeprägte
Rillenstruktur in Walzrichtung. Der Rauheitswert Ra beträgt ca. 0,3 µm
Bild 11: Nachwalzprozess ( Nachwalzwerk mit 2 Gerüsten)
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____________________________________________________________________________________________________________ Reduzierung von Umweltbelastungen durch on-line Messung von Bandsauberkeit und Ölauflagen auf Stahlband mittels Ellipsometrie
Abschlussbericht
19
Bild 12: Oberflächenstruktur (matt), Rauhigkeit Ra ~1 µm
Bild 13: Oberflächenstruktur (stone), Rauhigkeit Ra ~ 0,3µm
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Abschlussbericht
20
Das Ellipsometer wurde für die spezifischen Bedingungen des Betriebseinsatzes so
ausgelegt, dass ein wartungsarmer und störungsfreier Einsatz unter Industriebedingungen
(Ölnebel, Wasserdampf, Schmutz) gewährleistet ist. Das Ellipsometer ist in fester Position an
einer stabilen Traverse über einer Rolle (Bild 14) montiert. Der Arbeitsabstand beträgt 55
mm. Das Ellipsometergehäuse wird mit Pressluft gespült, um eine Verschmutzung der Optik
zu verhindern. Eine massive Edelstahlkonstruktion dient als Schutzgehäuse für die
hochempfindlichen Messköpfe.
Bild14: Ansicht des Ellipsometers im Stillstand
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Abschlussbericht
21
Bild15: Ellipsometer-Controller und Steuerelektronik
Die Ellipsometer-Controller und die Steuerelektronik wurden neben der Linie montiert
(Bild15). Sie werden zum Schutz vor Überhitzung mit Pressluft gekühlt. Die Controller sind
über Ethernet mit dem BFI-Steuerrechner verbunden. Dieser steuert vollautomatisch, unter
Inanspruchnahme von Prozessdaten die Messung, wertet die Sensordaten aus und liefert
die Ergebnisse an das betriebsinterne Rechnersystem von Rasselstein (Bild 16).
Dabei wird auf oberflächenspezifische und durch gezielt im Labor präparierte Einöl-
Kalibrierkurven zugegriffen. Die ellipsometrischen Größen können dann in Ölauflagen
umgerechnet werden. Durch entsprechende Synchronisation mit der Bandgeschwindigkeit
werden die Messwerte den jeweiligen Bandstellen zugeordnet und an den
Prozessführungsrechner weitergereicht. Die Messwerte werden on-line am Display
dargestellt und in Protokolldateien abgelegt (Bild17). Die in einer Datenbank bei Rasselstein
gespeicherten ortsbezogenen Ölauflagewerte können mit relevanten Anlagenparametern,
wie der Walzgeschwindigkeit, dem Dressiergrad, der Oberflächenstruktur und anderen
Parametern korreliert und zur Prozessoptimierung genutzt werden (Bild 18).
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Abschlussbericht
22
Bild16: Integration in das betriebsinterne Rechnersystem
Bild17: Anzeige und Bedienungs-Interface des Ölauflagen-Messsystems
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Abschlussbericht
23
Ölauflage
Geschwindigkeit
Walzkraft 1. Gerüst
Walzkraft 2. Gerüst
Walzkraft 2. Gerüst
Bild 18: In einer Datenbank von Rasselstein gespeicherter Datensatz eines Bandes
Bild19: Seitenansicht des Ellipsometers bei 2000 m/min Bandgeschwindigkeit
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Abschlussbericht
24
2.1.3.3 Ergebnisse der Bertriebserprobung Es wurden Ölauflagenmessungen in der Linie auf typischem Bandmaterial durchgeführt.
Dazu gehört DWI ( Draw and Wall Ironing)-Material im Rauhigkeitsbereich von ca.1 µm Ra
und Oberflächen mit anderen Topographien und geringeren Rauhigkeiten. Die Messungen
zeigen die Funktionsfähigkeit des Ellipsometersytems bei Bandgeschwindigkeiten bis 2000
m/min auch bei starker Wasser-Nebelbildung über dem Band (Bild 19).
Die mit dem Ellipsometer gemessene Ölauflage von beispielsweise 12 mg/m² (entspricht
einer Schichtdicke von ca.12 nm) auf DWI-Material mit einer matten Oberflächenstruktur und
höherer Rauhigkeit ist im Bild 20 dargestellt. Gemessen wurde über eine Bandlänge von ca.
6000 m bei einer mittleren Bandgeschwindigkeit von 2000 m/min. In Bild 21 ist ein
gemessener Ölauflagenverlauf auf einem Band mit der Oberflächenstruktur „stone“ nach
einem Walzenwechsel dargestellt. Dabei wurde mit geringer Walzgeschwindigkeit (250
m/min) gestartet und dann die Walzgeschwindigkeit langsam erhöht. Es resultiert ein von ca.
40 mg/m² auf 20 mg/m² abnehmender Ölauflagenverlauf. Beim Walzen wird die eingespritzte
Emulsionsmenge konstant gehalten, so dass sich bei kleineren Walzgeschwindigkeiten in
höhere Ölauflagen einstellen. Der Abfall der Ölauflage bei einer Bandlänge von ca. 4500 m
korrespondiert mit einer sprunghaften Erhöhung der Bandgeschwindigkeit. Die dargestellten
Messwerte sind gleitende Mittelwerte von 20 Einzelmessungen. Bei einer Messrate von 33
Hz (30ms) und einer Bandgeschwindigkeit von 2000 m/min erfolgt dabei die Mittelung der
Ölauflage über eine Bandlänge von 20 m.
02468
1012141618202224
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000Bandlänge (m)
Auf
lage
(mg/
m²)
Bild 20: Ölauflagenverlauf bei 2000 m/min Bandgeschwindigkeit
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Abschlussbericht
25
0
10
20
30
40
50
60
70
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000Bandlänge (m)
Auf
lage
(mg/
m²)
Bild 21: Ölauflagenverlauf nach Arbeitswalzenwechsel und geringerer Bandgeschwindigkeit
In einer Studie wurde die Ölauflage über eine Bandlänge parallel zur ellipsometrischen On-
line-Messung durch gezielte Probenahme parallel im Labor mit der CV-Methode
(Kohlenstoff-Verbrennung) auf die Tinolauflage überprüft. In Bild 22 ist zu sehen, dass es
sich hierbei um einen Ring handelt, der Anfang und Ende geringere Ölauflage besitzt im
Vergleich zu den anderen Bereichen mit höheren Auflagen. Des Weiteren wurde durch eine
aufwendige Laborpräparation die Kohlenstoffverbrennungsanalyse nach Seiten getrennt
durchgeführt. Hierbei wird deutlich, dass die Unterschiede zwischen Bandober- und
Bandunterseite sehr gering sind, so dass die Messung nur einer Seite aussagefähig ist. Die
Differenzen zwischen ellipsometrischer Ölauflagenmessung und den CV Messungen
konnten durch Nachkalibrierung weiter minimiert werden.
Vergleich von CV-Messung und ellipsometrischer Ölauflagenm essung
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0 60 120 180 240 300 360 420
relative Bandposition Zeit (s)
Auf
lage
(mg/
m²)
CV OS
CV US
Ellipsometer OS
Bild 22: Vergleich CV Messung ( beidseitig) und ellipsometrischer Messung ( Oberseite)
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Abschlussbericht
26
Eine Sequenz von Messungen in der Linie sind an aufeinander folgenden Bändern bzw.
Ringen in Bild 23 dargestellt. Es handelt sich um DWI Material und einer Rauhigkeit von ca.
1µm Ra. Es ist zu erkennen, wie die Ölauflage bei den ersten drei Ringen von Ring zu Ring
abnimmt. Nach einem Arbeitswalzenwechsel zwischen Ring 3 und 4 beginnt der Prozess
von neuem mit Ölauflagen von 22 mg/m², sinken dann ab, so dass beim 3. Ring nach
Walzenwechsel nur noch Ölauflagen von 10 – 15 mg/m² beobachtet werden. Das Absinken
der Ölauflage über der Anzahl der Ringe resultiert aus der Abnahme der Rauhigkeit der
Arbeitswalzen über deren Standzeit.
Die Ergebnisse dieser ellipsometrischen Ölauflagenmessungen in der Linie ermöglichen es
Erkenntnisse über den Walzprozess zu erhalten, um so gezielter zu einer optimalen
Anlagenfahrweise zu gelangen.
Arbeitswalzenwechsel Gerüst 1 nach dem 3ten RingOKZ 24 Matt 6 aufeinanderfolgende Ringe
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000
Zeit (s)
Öla
ufla
ge (m
g/m
²)
Bild 23: Ölauflage über 6 Bänder, Arbeitswalzenwechsel
Gerüst 1 nach dem dritten Band
Eine Analyse einer größeren Anzahl von Bändern zeigte, dass die Ölauflagen auf matten
DWI- Material mit ca. 10-20 mg/m² deutlich niedriger lagen, als auf anderen Bandmaterial
(Bild 24). Auf Bänder mit geringeren Dickenabnahmen im Nachwalzprozess (Dressiergrad
kleiner 10 %) wurden geringere Ölauflagen gemessen (Bild 25). Auch diese Ergebnisse
können zu weiteren Optimierungen von Betriebsparametern genutzt werden, u.a. zur
Reduzierung des Ölanteils in der Emulsion und damit zur Minimierung von Restölauflagen
und zu geringeren Öleintrag in die Entfettungslinie.
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Abschlussbericht
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Bild 24: Summenhäufigkeit der Ölauflagen bei verschiedenen Bandmaterial
(DWI-Material zeigt deutlich geringere Ölauflagen)
Bild 25: Summenhäufigkeit der Ölauflagen bei verschiedenen Dressiergrad
( Hohe Dressiergrade ergeben höhere Ölauflagen)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Sum
men
häuf
igke
it [%
] 1 . DG <= 10%2. DG > 10%
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120xi [m g/ m 2]
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100Su
mm
enhä
ufig
keit
[%] 1 . DWI
2. Ohne DWI
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120xi [mg/ m2]
___________________________________________________________________________
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Abschlussbericht
28
2.2 Voraussichtlicher Nutzen
Die durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass das entwickelte System in der Lage ist,
Schichtdicken von Restverschmutzungen und dünnen Ölschichten auf Metallbädern im
Prozess zu messen. Über den hier beschriebenen Einsatzort hinaus gibt es Potenzial für
weitere Anwendungen im Stahlbereich. Dazu gehören Messungen von Ölschichten auf
Weißblech, Messungen von Kohlenstoff-, Oxid- und weiterer dünner Schichten auf
Stahlbändern. Die in einer Datenbank bei Rasselstein abgelegten gemessenen
Ölauflagewerte können mit relevanten Anlagenparameter korreliert und zur Optimierung des
Walzprozesses mit verringerten Rest-Ölauflagen genutzt werden. Durch das Messverfahren
erfolgt die Kontrolle von Ölauflagen und der Bandsauberkeit im Prozess. Überölungen, die
aufwendigen Entfettungen und damit starke Belastung von Reinigungsstufen zur Folge
haben, können somit vermieden bzw. verringert werden, was direkt einen die Umwelt
entlastenden Effekt darstellt. Der Einsatz des Messverfahrens in Reinigungs- bzw. in
Entfettungslinien ermöglicht eine Optimierung des Reinigungsprozesses. Durch das
Messverfahren erreichbare Prozessverbesserungen führen zu Erhöhung der Produktqualität
und zur Reduzierung von Umweltbelastungen. Neben den Anwendungen im Stahl-Bereich
kann das System für ähnliche Aufgabenstellungen auch im Nichteisen-Bereich bei der
Verarbeitung von Aluminium, Buntmetallen und sonstigen Metallen eingesetzt werden.
2.3 Bekannt gewordene Fortschritte bei anderen Stellen Es sind während des Projekts keine Fortschritte bzw. Entwicklungen mit gleicher Zielsetzung
bei anderen Stellen zu diesen Thema bekannt geworden
2.4 Erfolgte und geplante Veröffentlichungen Michels, P.(TKS-RA)., Krannich, S.(BFI): Ellipsometrische Messung von
Restverschmutzungen und Ölschichten auf Metallbändern, Vortrag bei der Fa. IMS in
Heiligenhaus, Juni 2005
Krannich S.(BFI), Woeste W.(BFI): Messung von dünnen Schichten auf schnell bewegten
Stahlblechen mit der Laser Ellipsometrie, Seminar -Messung von dünnen Schichten-
SENTECH, Berlin, 10.10.2005
Oberhoffer H.(TKS-RA), Klein R. (TKS-RA), Winterscheidt H.W. (TKS-RA), Woeste W. (BFI),
Krannich, S.(BFI): Ellipsometrische Messung von Restverschmutzungen und Ölauflagen auf
Stahlbädern in der Produktionslinie, ThyssenKrupp techforum Juli 2006
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Abschlussbericht
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2.5 Zusammenfassung Sowohl beim Umformen als auch bei metallischen und organischen Beschichtungsprozessen
ist die Bandsauberkeit ein Schlüsselparameter. Um eine gleich bleibend gute
Bandoberflächenqualität zu erzielen, ist es daher notwendig, Verschmutzungen mit Öl,
Kohlenstoff und Eisenabrieb durch geeignete Messsysteme zu erfassen und gezielte
Gegenmaßnahmen einzuleiten. Sowohl die Kontrolle der Bandsauberkeit z.B. bezüglich des
Restfettgehalts auf der Bandoberfläche in Nachwalzlinien bzw. nach Reinigungslinien vor der
Bandbeschichtung als auch die Kontrolle einer lückenlosen Beölung von Weißblechbändern
in der Linie sind von großer Bedeutung. Als Ergebnis einer Gemeinschaftsentwicklung des
Betriebsforschungsinstituts (BFI) und von Rasselstein (TKS-RA) wurde ein ellipsometrisches
on-line Verfahren zur Messung von Restverschmutzungen und Ölauflagen an schnell
laufenden Stahlbändern entwickelt und in der Produktionslinie eingesetzt. Die Ellipsometrie,
eine hochempfindliche, optische Messmethode unter Ausnutzung der Polarisation des
Lichtes, ermöglicht Messungen von Schichtdicken im Nanometerbereich bzw. von Auflagen
im Milligrammbereich (1 - 100 mg/m²) auf Stahlbändern bei Bandgeschwindigkeiten bis 2000
m/min. Das Ellipsometer wurde im Nachwalzwerk des Unternehmens Rasselstein installiert
und in das betriebsinterne Rechnersystem eingebunden. Die in der Praxis am laufenden
Band gemessene Ölauflage für Feinstbleche, die in nachfolgenden Veredlungsanlagen zu
Weißblech verzinnt bzw. verchromt werden, liegt bei 10 – 80 mg/m². Die durchgeführten
Untersuchungen zeigten, dass das entwickelte System in der Lage ist, Schichtdicken von
Restverschmutzungen und dünnen Ölschichten auf Metallbädern im Prozess zu messen.
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2.6 Literaturverzeichnis
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Verlag 1980
/2/ Schmutz W.: Fluoreszenzmeßverfahren zur Schmierfilmdickenmessung in
Wälzlagern. Springer-Verlag 1984
/3/ S. Montan, S. Svanberg: “ A System for Industrial Surface Monitoring Utilizing
Laser-Induced Fluorescence”, Applied Physics B38 (1985) p241-247
/4/ P. Steven P: “On-line measurement of thin organic films on metallic sheets”
Light metal age, April 1989
/5/ Yamamoto: On-line analysis of coating weight of thin organic film on steel strip
Technical Research Lab, Kawasaki Steel Cooperation, Chiba, Japan
/6/ Akira Torao et al: On-line measuring system of oil film thickness by using laser
fluorescence; Technical Research Lab, Kawasaki Steel Cooperation, Chiba, Japan
Reprint from Imeko world congress, Tampere, Finnland 1997
/7/ Krannich, St.: Meßtechnische Erfassung von Öl und Emulsionen in der Linie.
EGKS- Schlußbericht, Vertr.-Nr.: 7210-GB/112, Februar 1993
/8/ Krannich,St,: Meßtechnische Erfassung von Ölrückständen und Eisenabrieb auf
Kaltband EGKS-Schlußbericht,Vertr.Nr.: 7210-EA/131, Juni 1995
/9/ Krauth; Nicoli; Krannich; Legood; Bengston; Österholm: On line measurement of
the surface cleanliness of steel strips ECSC - convention 7210-
GB/317/1277813/902/903 end 12/1999
/10/ Inline-Ölschichtdickenmessung auf UV-Basis, Messsystem Vatron, Voest-Alpine
Stahl Linz GmbH und Voest-Alpine Mechatronics GmbH
/11/ Krauth P.J.: Measurement and control of steel sheet cleanliness, La Revue de
Metallurgie-CIT Juin 2002
/12/ Khalid T. Mahmud: “ OSEE Determination of Fluorocarbon Lubricant Film Thickness
on Magnetic Disk Media” Solid State Technology September 1989
/13/ Isamu Komine et al: High-speed Ellipsometer and ist application to the process line
NKK Technical Review Nr.53 (1988) p.36-43
/14/ Reinhold E., C. Melde: Online-Ellipsometrie an bewegten Bändern, Von Ardenne
Anlagentechnik GmbH, Dresden
/15/ Bülent Cavdar et al: Dynamics of dual film formation in boundary lubrication of steels
Wear,148(1991) Part1-3.p.305-361
/16/ Tompkins H.G.: A User`s Guide to Ellipsometrie, ACADEMIC - PRESS, INC
/17/ Riedling K.: Ellipsometry for Industrial Applications, Springer-Verlag Wien New York
/18/ Röseler A.: Infrared Spectroscopic Ellipsometry, Akademie-Verlag-Berlin
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/19/ Azzam, R.M.A.,Bashara N.M.: Ellipsometry and Polarized Light, North-Holland
/20/ Gruska;B; Peters: Fast and reliable thickness and refractive index measurement of
antirefection coatings on solar silicon by ellipsometry
SENTECH Intruments GmbH, Carl-Schele-Str. 16, 12489 Berlin, Germany
/21/ U.Beck: Deutsches Forum Ellipsometrie des Arbeitskreises Ellipsometrie (AKE)
Bundesanstalt für Materialforschung und prüfung