bicoplus-fahrradhandbuch

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Das BICOPLUS Fahrrad- Handbuch Impressum Herausgeber: BICO Zweirad Marketing GmbH, Strothweg 6, 33415 Verl Konzeption, Gestaltung und Produktion: POINT WERBEAGENTUR, Minden Text und Fotos: Fa. velotech.de, Schweinfurt Die Wiedergabe bzw. der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Herausgebers und des Autors gestattet. 7. veränderte Auflage, 2001 Eine Haftung von Herausgeber, Redaktion und sonstigen Dritten für Beiträge in dieser Broschüre und sich daraus ergebende Schäden – gleich welcher Art – ist ausgeschlossen, es sei denn, es liegt ein grobes Verschulden vor.

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fahrradhandbuch, bike service

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Das BICOPLUSFahrrad-Handbuch

ImpressumHerausgeber: BICO Zweirad Marketing GmbH,Strothweg 6, 33415 VerlKonzeption, Gestaltung und Produktion:POINT WERBEAGENTUR, MindenText und Fotos: Fa. velotech.de, SchweinfurtDie Wiedergabe bzw. der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Herausgebers und des Autors gestattet.7. veränderte Auflage, 2001Eine Haftung von Herausgeber, Redaktion und sonstigen Dritten für Beiträge in dieserBroschüre und sich daraus ergebende Schäden – gleich welcher Art – ist ausgeschlossen, es sei denn, es liegt ein grobes Verschulden vor.

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Das BICOPLUS Fahrrad-Handbuch

HR Laufrad mit Bereifung

Schaltwerk

Ausfallende

Kette

Tretlager

Ventil

Kurbel

Pedal

Seitenstrahler

NabeVR Laufrad mit Bereifung

Gabel

Ventil

VR Bremse

Radschützer

Radschützer

Rücklicht

Rückstrahler

GepäckträgerHR Bremse

Dynamo

Scheinwerfer mitFrontreflektor

Steuersatz

Bremshebel

Bar Ends

Vorbau

KlingelLenkerGriffe

Sattel

Sattelstütze

Oberrohr

Steuerrohr

Sitzrohr

Unterrohr

Kettenschutz

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8. Wettkampfräder: Rennrad und MTB S. 37-66• Sitz-Position S. 37• Pflege und Wartung S. 38• Tuning S. 39• Sonderregelung der StVZO S. 43• Reifen/Beheben einer Reifenpanne S. 44• Speichen/Speichendefekte S. 50• Felgen S. 51• Bremsen S. 52• Schaltanlage S. 55• Steuersatz S. 58• Pedale S. 59• Fahrradfederungen S. 62• Licht S. 66

9. Kindertransport S. 68

10. Fahrradtransport mit dem PKW S. 69

11. Wartung und Pflege S. 70-71

12. Diebstahlschutz und Fahrradpass/Garantie S. 72-73

13. Informativer Anhang/Defekt-ABC S. 74-78

InhaltDas BICOPLUS Fahrrad-Handbuch

1. Gute Wünsche begleiten Sie S. 4Viel Freude am neuen BICOPLUS-Fahrrad!

2. Unser Handbuch wird Ihnen helfen S. 5-6Wissenswertes rund ums Fahrrad

3. Fahrbereit und angepasst S. 7-11• Sattelstellung S. 7• Lenkerstellung S. 9• Bremsgriffstellung S.10

4. Alles was dran ist S. 12-22• Bedienung der Bremsen S. 12• Bedienung der Schaltung S. 13• Bedienung des Lichts S. 13• Pedale S. 14• Sicherheits-Check S. 14• Laufräder ein- und ausbauen S. 16• Sattel/Welcher Sattel für wen? S. 20

5. Alles was Recht ist S. 23-26

6. Kinder sind Anfänger S.27-31• Die richtige Ausrüstung S. 27• Was kann man üben? S.29

7. Fahrräder im Straßenverkehr S. 31-36• Fahrverhalten S. 31• Verhalten im Straßenverkehr S. 32• Ratschläge für Fahrradneulinge und „Wiedereinsteiger“ S. 34• Zubehör S. 36• Was Sie nicht mit Ihrem Fahrrad machen sollten S. 36

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Unser Handbuch wird Ihnen helfen

In diesem Handbuch erfahren Sie allesWissenswerte rund ums Fahrrad - seienes nun Grundlagen-Kenntnisse zu deneinzelnen Komponenten, Anleitungen zuWartungs- und Pflegearbeiten für denHausgebrauch, interessante Hinweiseund Tipps oder Informationen zumThema Sicherheit.

Reparaturen und Wartungsarbeiten, dieSie nicht sicher beherrschen oder dieFachwissen und teure Spezialwerkzeugeerfordern, sollten Sie besser von IhremBICOPLUS-Fachhändler ausführen las-sen. Überhaupt möchten wir Ihnen emp-fehlen, den Kontakt zum Fachhändlernicht abreißen zu lassen. Sie haben stetseine fachkundige Werkstatt für turnus-mäßig anstehende Inspektionen an derHand, die zeitlich bedingten Verschleiß-erscheinungen und technischen Unstim-migkeiten rechtzeitig auf die Schlichekommt.

Wichtig: Der kleine Sicherheits-Checkvor jeder Fahrt sollte für Sie von jetztan zur Selbstverständlichkeit werden!Und schützen Sie Ihren Kopf! FahrenSie nie ohne Fahrradhelm.

Ihr Fahrrad entspricht dem neuestenStand der Technik und ist besondersbetriebssicher. Es liegt an Ihnen, es sicherzu benutzen! Schenken Sie den Hinwei-sen zur Benutzung von Fahrrädern Ihrebesondere Aufmerksamkeit und beachtenSie die Anmerkungen zur Anpassung desFahrrades an Ihre individuellen Bedürf-nisse, damit Sie sicher, bequem und effi-zient auf Ihrem neuen „Drahtesel“ sitzen.

Durch Rad fahren erwerben Sie Fitnessund Lebensfreude, was es übrigens zueiner der beliebtesten und gesündestenFreizeitbeschäftigungen macht. Anderer-seits bewegen Sie sich auf öffentlichenVerkehrswegen und sollten sich als„schwacher Verkehrsteilnehmer“ eineeher defensive Fahrweise zulegen undsich an die Verkehrsregeln halten. DasStraßenverkehrsrecht gilt auch für Rad-fahrer! Lesen Sie hierzu bitte Kapitel„Fahrräder im Straßenverkehr“(S. 31-36).

Für Fahrräder benötigt man keine Be-triebserlaubnis und zum Radfahren kei-nen Befähigungsnachweis, sprich Fahr-erlaubnis. Trotzdem gibt es viele gesetz-liche Regelungen, die beachtet werdenmüssen. Sie dienen dem Schutz derVerkehrsteilnehmer und sind deshalb alsHilfe, nicht als Schikane zu verstehen.

Die sicherheitstechnischen Vorschriftender StVZO werden ergänzt durchMindestbedingungen in Normen undAnforderungen in Zertifizierungspro-grammen, z.B. DIN Plus. Sicherheits-normen, vor allem DIN 79100 (Fahrräderdes allgemeinen Straßenverkehrs)beschreiben das Produkt und seine

2Unser Handbuch wird Ihnen helfen

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1 Gute Wünsche begleiten Sie

Verehrter Kunde!

Wir gratulieren Ihnen zu Ihrer gutenKaufentscheidung und wünschen Ihnengute Fahrt auf Ihrem neuen Fahrrad vomBICOPLUS-Fachhändler, der Mitglied ineinem führenden europäischen Einkaufs-verbund ist. Unter dem Logo BICOPLUS haben sichbundesweit rund 600 Fahrradfachge-schäfte zusammengeschlossen. Unsergemeinsames Bestreben: ErstklassigeMarkenprodukte zu günstigen Preisenanzubieten und mit einem umfassendenService und kompetenter Beratung IhrVertrauen zu gewinnen. Durch unseren Pool-Einkauf kann Ihnenjeder BICOPLUS-Fachhändler ein brei-tes Angebotsspektrum an Fahrrädernofferieren. Und sollte wirklich einmal einbestimmtes Modell gerade nicht vorrätigsein, so kann es Ihnen Ihr BICOPLUS-Fachhändler in der Regel binnen wenigerTage liefern. Unser gut ausgebildetes Verkaufs-personal wird sich individuell um Siekümmern, damit Sie genau das Fahrradbekommen, welches auf Sie zugeschnit-ten ist. Beachten Sie bitte auch unserreichhaltiges Angebot an Komponentenund Zubehörteilen, mit denen Sie spätereinmal Ihr Fahrrad auf-, umrüsten, mo-dernisieren oder jederzeit auf den neues-ten Stand der Technik bringen können.

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Fahrbereit und angepasst?

Hersteller liefern die Fahrräder vormon-tiert an den Handel. Nach dem Transportmüssen mindestens der Lenker gerichtetund die Pedale eingeschraubt werden. IhrBICOPLUS–Händler erledigt das für Sieund führt einen ersten Check aller sicher-heitsrelevanten Punkte durch. Ihr BICOPLUS-Fachhändler stellt dasFahrrad auch nach Ihren Wünschen undBedürfnissen ein. Für den Fall, dass Siedies einmal selbst tun wollen, hier einigeTipps:

Ganz gleich ob Sie bequem radeln möch-ten oder mehr sportlich pedalieren:Damit Sie Ihr Fahrrad sicher beherr-schen, müssen Sie es auf Ihre körperli-chen Abmessungen und persönlichenBedürfnisse einstellen. Im Folgendenfinden Sie dazu einen kleinen Leitfaden,der Sie über das Was, Warum und Wieinformiert:

Sattelstellung Die richtige Positionierung des Sattelszum Tretlager ist eine wichtige Voraus-setzung, um die Beinkraft optimal auf diePedale bringen zu können. Zu unterschei-den ist hier die Sattelhöhe und die hori-zontale Stellung des Sattels zum Tret-lager.

1. Sattelhöhe: Der Sattel sollte so hoch gestellt werden,dass Sie mit der Ferse des ausgestrecktenBeines gerade das Pedal berühren.

Bild 1

Individuelle Abweichungen:• Fahrer(innen) mit Kniebeschwerden

oder Kraftbolzer stellen den Sattel einbis zwei Zentimeter höher.

• Radfahrer, die sehr hohe Trittfrequen-zen fahren, stellen den Sattel tiefer.

• Ebenso: Pedaleure, die beim Anhaltenbequemer mit dem Fuß auf die Fahr-bahn gelangen möchten.

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2 Unser Handbuch wird Ihnen helfen

Einzelteile, stellen Anforderungen undbeschreiben Prüfungen. Die äußeren Ge-fährdungen, das heißt scharfe Ecken undKanten, hervorstehende Teile, Quetsch-und Scherstellen etc., werden geprüft.Die Festigkeit der Bauteile und ihrer Verbindungen, die Montagequalität, dieFunktion der Bremsen etc. ebenso. Fürdie Kennzeichnungen und die Benutzer-information gibt es exakte Anforderun-gen.

Anforderungen in der Norm müssen vonjedem Produkt einer Warengruppe erfülltwerden. DIN 79100 gilt für die Waren-gruppe Fahrräder des allgemeinen Stra-ßenverkehrs. Aufbauend auf dieserSicherheitsnorm gibt es seit einigenJahren das Zertifikatsniveau „DIN Plusfür Fahrräder und Komponenten“, das so-wohl City – und Trekkingbikes, als auchMTB´s und Rennräder erfasst. Damitsind Qualitätsprodukte erfasst, an die we-sentlich höhere Ansprüche zu stellensind. Eine weitere Vorgabe fürsicherheitstechnische Überprüfungen istder Stand der Technik, der sich ständigweiterentwickelt. Hersteller halten dieseVorgaben eigenverantwortlich ein undhaften für ihre Leistung. ExternePrüfungen sind freiwillig.

Ihr BICOPLUS-Fachhändler nimmt nurProdukte ins Verkaufsprogramm, diediese Normen erfüllen und darüber hin-aus dem aktuellen Stand der Sicherheits-technik entsprechen. Neutrale Überprü-fungen helfen uns, dieses Niveau zu pfle-gen und ständig weiter zu entwickeln.

Nehmen Sie in Wald und Flur Rücksicht

auf die Natur – auf festen Wegen fährt essich ohnehin leichter und schneller als„querbeet“. Beachten Sie daher die vomBund Deutscher Radfahrer (BDR) erlas-senen „Regeln für das Fahren mit demGeländefahrrad“, in denen es u.a. heißt: • Das Geländefahrrad gehört auf die

dafür geeigneten Wege oder ordnungs-gemäß ausgewiesenen Wettkampfstre-cken und nicht in die geschützte Natur.

• Es ist nur auf geeigneten, ausreichendbreiten Wegen und Straßen sowie Forst-und Almwegen zu fahren. Als ausrei-chend breite Wege gelten solche, aufdenen ein Radfahrer und ein Wandererunbehindert aneinander vorbeikom-men.

• Auf Fußgänger und Wanderer ist unein-geschränkte Rücksicht zu nehmen, dasie durch Radfahrer erheblich gefährdetwerden können. Dies gilt insbesonderefür Begegnungen von Radfahrern undFußgängern auf Wegen und Pfaden.Notfalls muss abgestiegen werden. DenVorrang regelt im Wald das jeweiligeLandesgesetz. Es räumt dem Fußgängerein absolutes Betretungsrecht ein.

• Beim bergab Fahren ist besondere Vor-sicht geboten. Die Abfahrtsgeschwin-digkeit soll so angepasst sein, dassBergabfahrer innerhalb der halbenüberschaubaren Strecke anhalten kön-nen. Blockierbremsungen sind weitge-hend zu vermeiden, da dadurch aufweicheren Böden unerwünschte Spur-rillen entstehen. Reifenspuren sindgenerell zu vermeiden bzw. möglichstzu beseitigen.

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Bruchgefahr der Sattelstütze:Die Sattelstütze nur so weit herauszie-hen, dass die Markierung am unterenTeil der Stütze noch nicht sichtbar ist.

Bild 5

Gefahr der Rahmenbeschädigung:Ragt bei Ihrem Rahmen das Sattelrohrüber das Oberrohr hinaus, muss sichdas untere Ende der Sattelstütze min-destens noch 2 cm unterhalb der Unter-kante Oberrohr befinden. Daher: Sat-telstütze wie im Bild neben das Sattel-rohr halten und die Oberkante Sattel-rohr mit einem Marker anzeichnen. DieSattelstütze in diesem Fall nie überdiese Markierung hinaus ziehen - ggf.müssen Sie sich eine längere Sattel-stütze zulegen. Bild 6

Lenkerstellung Mit der Lenkerhöhe und dem Abstanddes Lenkers vom Sattel bestimmen Sie,ob Sie eine bequeme Oberkörperhaltungeinnehmen oder mehr eine aerodynami-sche und effiziente Sitzhaltung bevorzu-gen.

1. Lenkerhöhe: Der Lenker sollte ungefähr auf Sattel-höhe stehen, um die günstige Vorneigungdes Oberkörpers von 45° einnehmen zukönnen.

Individuelle Abweichungen:• Radler (-innen) mit Rückenbeschwer-

den und Normalradler stellen denLenker 5 bis 10 cm höher.

• Mountainbiker und Rennradfahrer stel-len den Lenker 5 bis 10 cm tiefer.

2. Lenkerabstand zum Sattel: Wenn der Ellenbogen vor der Sattelspitzeanliegt, sollten die Fingerspitzen denLenker berühren - bei Gebrauchsfahrrä-dern mit zurückgebogenem Lenker denVorbauschaft. Bild 7

3Fahrbereit und angepasst?

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3 Fahrbereit und angepasst?

2. Horizontale Sattelstellung:Ein von der Sattelspitze gefälltes Lotsollte im Abstand von 1/10 der Rahmen-höhe hinter der Tretlagermitte liegen.

Bild 2

Individuelle Abweichungen:• Freizeitradler mit aufrechter Oberkör-

perhaltung stellen den Sattel zweiZentimeter näher zum Lenker - dadurchkommt mehr Gewicht auf das Vorder-rad, das Fahrverhalten des Fahrradeswird ruhiger und die Kurvenlage siche-rer.

• Sportradler stellen den Sattel häufig einbis zwei Zentimeter weiter zurück, uma) eine aerodynamisch günstige Sitzpo-sition einnehmen zu können, b) bergauf per so genannten „Schiebe-tritt“ im Sitzen mehr Beinkraft auf dasPedal zu bringen.

Zur Einstellung des Sattels:• Die Sattelhöhe wird mittels der Sattel-

stützenklemmung eingestellt. Bild 3

• Zum Einstellen des Lotabstandes dieSattelklemmung lösen, den Sattel hori-zontal verschieben und wieder fest-klemmen. Bild 4

• Achten Sie darauf, dass sich dieNeigung des Sattels nicht verstellt. DieSatteldecke sollte waagerecht verlau-fen.

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• Lösen Sie die Klemmschraube desBremsgriffes nur leicht, setzen Sie sichaufs Fahrrad und finden Sie durch Auf-oder Abschwenken des Bremsgriffesdie Stellung heraus, in der Sie denBremshebel am bequemsten in Aktionsetzen können. Bild 9

• In dieser Stellung den Bremsgriff wie-der festschrauben. Bild bl

• Überprüfen Sie, ob die Griffe sicher inden letzten Fingergelenken anliegen.

• Stehen die Griffe zu weit vom Lenkerentfernt, so drehen Sie die im Bild zusehende Anschlagschraube weiter hin-ein. Bild bm

• Stehen sie zu eng beim Lenker, so dre-hen Sie die Anschlagschraube weiterheraus.

Tipp: Beim Rennrad sind die Brems-griffe im Abstand zum Lenker nichteinstellbar. Trotzdem lässt sich derAbstand wie folgt variieren:• Größerer Abstand: Klemmung der

Griffe lösen und die Spitzen derBremshebel höher schieben als dasuntere Lenkerende.

• Kleinerer Abstand: Dito, nur dieSpitzen der Bremshebel tiefer schiebenals die Lenkerenden.

3Fahrbereit und angepasst?

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3 Fahrbereit und angepasst?

Individuelle Abweichungen:• Radler (-innen) mit Rückenbeschwer-

den und Normalradler stellen denLenker 4 bis 8 cm näher in RichtungSattel.

• Radrennfahrer und sportive Mountain-biker fahren mit einem um 4 bis 8 cmweiteren Abstand.

• Für MTBs gilt die Faustregel: Das vonder Lenkermitte, dort wo der Lenkerbü-gel im Vorbau geklemmt wird, gefällteLot liegt 10 bis 14 cm hinter derVorderradachse.

Zur Einstellung des Lenkers:• Die Lenkerhöhe wird durch Höher-

oder Tiefersetzen des klassischen Vorbaus eingestellt: Vorbau-Klemm-schraube lösen, Vorbauhöhe verändern,Klemmschraube wieder anziehen.

Bild 8

• Beim schwenkbaren Vorbau zusätzlichdurch Herunter- oder Heraufschwen-ken, wobei sich auch der Abstand zumSattel ändert.

• Beim Aheadset:a)durch Lösen/Abnehmen des Vor-

baues und eine 180°-Drehung, b)durch Weglassen/Hinzufügen von

Zwischenringen (vom BICOPLUS-Fachhändler vornehmen lassen).

Wichtig: Der Abstand zum Sattel kann(mit Ausnahme schwenkbarer Vorbau-ten) nur durch den Wechsel auf einenlängeren oder kürzeren Vorbau er-reicht werden. Wenden Sie sich diesbe-züglich an Ihren BICOPLUS-Fach-händler.

Tipp: Damit Sie eine unverkrampfteHandhaltung am Lenker einnehmenkönnen, sollten die Lenkerenden wiefolgt ausgerichtet sein:• Beim Gebrauchsrad und Mountain-

bike sollten die Lenkerenden leichtnach unten weisen.

• Beim Rennrad sollten die unterenLenkerenden horizontal oder leichtnach hinten abfallend verlaufen.

Bruchgefahr beim klassischen Vorbau: Den Vorbau nur so hocheinstellen, dass die Markierung amunteren Teil des Vorbauschaftesnoch nicht sichtbar ist.

3. Einstellung der Bremsgriffe: Ihre Bremsgriffe müssen Sie mit traum-wandlerischer Sicherheit greifen können.Dazu müssen die Griffe a) im richtigen Winkel und b) im richtigen Abstand zum Lenker ste-

hen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

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bl

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Tipp: Gewöhnen Sie sich beimBremsen an, weit im Sattel nach hin-ten zu rutschen (mehr Gewicht aufdem Hinterrad reduziert die Über-schlaggefahr). Bild bo

2. Schaltung:Jede Schaltanlage besitzt ihre Eigenhei-ten, auf die Sie sich einstellen sollten.Betätigen Sie abseits des großen Straßen-verkehrs die Schalthebel oder Drehgriffeund achten Sie auf die Wirkung.Beachten Sie dabei:• Nur Nabenschaltungen lassen sich im

Stillstand schalten.

• Bei Kettenschaltungen ist während desSchaltvorganges immer die Kurbel zudrehen, da nur die bewegte Kette voneinem Kettenblatt oder Ritzel auf einanderes überlaufen kann.

• Ihre Kettenschaltung ermöglicht auchGangwechsel unter Last, damit Sie beiNotschaltaktionen am Berg nicht anhal-ten müssen.

• Prägen Sie sich die Betätigungsrichtun-gen von Schalthebel oder Drehgriff

zum Wechseln auf die jeweils größerenoder kleineren Übersetzungen ein,damit Sie sich unterwegs nicht ver-schalten.

Tipp: Vermeiden Sie die so genann-ten Diagonalgänge bei Kettenschal-tungen (großes Kettenblatt/großesRitzel und kleines Kettenblatt/klei-nes Ritzel).Die Kette läuft hier extrem schräg, dieSchaltung arbeitet dadurch weniger zu-verlässig und außerdem verschleißenKettenblätter, Ritzel und Kette schnel-ler.

3. Licht:Durch moderne Lichtanlagen sehen Sienachts mehr und werden auch bessergesehen. Bedingt durch die Modellviel-falt sollten Sie sich mit Ihrer Lichtanlagevertraut machen:• Schalten Sie den Dynamo mehrfach ein

und aus.

• Üben Sie das Auswechseln derGlühbirnchen, um diese Tätigkeit imFall des Falles auch in der Dunkelheitdurchführen zu können. Bild bp

4Alles was dran ist

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4 Alles was dran ist

Alles was dran ist

Ihr Fahrrad besteht aus vielen Einzel-teilen. Wichtige Baugruppen sichern dieFunktionen, die ein sicheres Radfahrenermöglichen. Mit Ihrem neuen Fahrrad haben Sie sozu-sagen gratis die geradezu stürmischeFahrradentwicklung der letzten 10 Jahregleich mit erworben. Funktionalität,Sicherheitsbelange und Bedienbarkeitder Fahrräder wurden erheblich verbes-sert. Damit Sie Ihr Fahrrad wirklichsicher beherrschen, sollten Sie sich miteinigen der technischen Neuerungen ver-traut machen und auf verkehrsfreienPlätzen ein wenig üben.

1. Bremsen:Moderne Fahrradbremsen haben deulichan Wirksamkeit zugelegt und daran soll-ten Sie sich zunächst einmal gewöhnen.Gehen Sie dabei wie folgt vor: • Erfühlen Sie zunächst den so genannten

Druckpunkt der Bremsen. Das ist genaudie Bremshebelstellung, bei der dieBremse gerade anspricht, also ersteBremswirkung zeigt. Bild bn

• Üben Sie sich im vorsichtigen, dosier-ten Betätigen der Bremse auf verkehrs-freien Flächen, um das so genannte An-sprechverhalten Ihrer Bremse kennenzu lernen.

• Führen Sie bei Felgenbremsen unbe-dingt Probebremsungen bei Nässedurch, um sich mit der leicht nachlas-senden Bremswirkung bekannt zumachen.

• Bremsen Sie mit allen Bremstypen beiNässe immer dosiert, da die Haftungder Reifen auf der Fahrbahn nachlässtund die Laufräder schneller blockieren.Fahren Sie daher bei Nässe besondersdefensiv.

• Rücktrittbremsen neigen bei langenBremspassagen bergab zu Überhitzung.Die Bremswirkung nimmt dann ab undes kann zu Lagerschäden der Hinter-radnabe kommen. Daher abwechselndmit Rücktritt und Vorderradbremse ver-zögern.

Sturzgefahr: Die Laufräder IhresFahrrades dürfen bei keiner Brem-sung blockieren - blockierende Lauf-räder driften meist seitlich weg. Einblockierendes Vorderrad verhindertdie nötigen Lenkbewegungen zurStabilisierung des Gleichgewichtes -Ein Sturz ist meistens unvermeidbar.

bn

bo

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3. Reifen-Check: (Selbsthilfe hierzu ab Seite 46)• Der auf den Reifenflanken aufgedruck-

te Wert für den Reifendruck darf nichtüberschritten werden. Bild br

• Liegt der Reifendruck unter der Hälftedes angegebenen Wertes, fährt sich IhrFahrrad schwammig und Reifendefekte(Durchschlag) sind vorprogrammiert.

• Überprüfen Sie den festen Sitz derVentile. Bild bs

4. „Klapper-Check“:Lassen Sie Ihr Fahrrad aus 5 cm Höheauf die Reifen fallen. Klappergeräuschesind ein Indiz für lose Bauteile und müs-sen wie folgt abgestellt werden:• Alle Schraubenverbindungen nachzie-

hen, damit die Funktion der Kompo-nenten gewährleistet bleibt.

• Rührt das Geräusch von den Lagerun-gen in Steuersatz, Tretlagerung, Nabenoder den Pedalen her, suchen Sie bitteden Fachhändler auf. Bild bt

5. Beleuchtungs-Check:(Selbsthilfe hierzu ab Seite 66)• Schalten Sie den Dynamo ein, drehen

Sie das entsprechende Laufrad undüberprüfen Sie die Funktion vonScheinwerfer und Rücklicht. Bild bu

• Überprüfen Sie die Lichtkabel aufScheuerstellen und abstehende Kabel-schlaufen.

• Überprüfen Sie die Reflektoren aufSauberkeit und festen Sitz.

4Alles was dran ist

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4 Alles was dran ist

• Führen Sie stets Ersatzbirnchen mitsich, damit nächtliche Fahrten nicht zur„Zitterpartie“ werden.

• Halten Sie des Weiteren die Reflektorensauber, da diese bei Verschmutzungdrastisch an Wirksamkeit verlieren.

• Achten Sie darauf, dass Sie bei Fahr-radtransporten in der Dunkelheit nichtmit irgendwelchen Gepäckstücken dasRücklicht oder den Rückreflektor ver-decken.

4. Pedale:Probieren Sie die Verriegelungsmecha-nismen der System- oder Sportpedale mitHaken und Riemen durch einige Ein- undAusstiegs-Trockenübungen aus. LehnenSie sich dabei an eine Wand oder lassenSie sich von einem Helfer halten.

Sicherheits-Check Mit einem kurzen Check sollten Sie sichvor jedem Fahrtantritt von der Funk-tionalität Ihres Fahrrades überzeugen.Gehen Sie dabei die folgenden fünfPunkte der Checkliste gewissenhaftdurch. Stellen Sie eine Unzulänglichkeitfest, so wenden Sie sich an IhrenFachhändler oder greifen Sie - falls Siedie notwendigen Maßnahmen kennenund beherrschen - zur Selbsthilfe.

1. Brems-Check: (Selbsthilfe hierzu ab Seite 52) • Im Stand die Bremshebel durchziehen.

Dabei sollte die Bremswirkung nachspätestens einem Drittel desBremshebelweges einsetzen.

• Bei Felgenbremsen müssen die Brems-gummis den oberen Teil der Felgen-flanken kontaktieren, aber noch einenMindestabstand von 2 mm zu demReifen haben.

• Der Abstand der Bremsgummis zurFelge sollte nach dem Loslassen desBremshebels zwischen 1,5 bis 2,5 mmbetragen.

2. Laufrad-Check: (Selbsthilfe hierzu ab Seite 50) • Heben Sie das Fahrrad erst vorn, dann

hinten an und versetzen Sie die Räderjeweils in Drehung: Die Laufräder soll-ten (auf die Felge bezogen) max. 1 mmSeiten- oder Höhenschlag aufweisen.

• Die Felge muss genau mittig zwischenden Bremsgummis durchlaufen.

• Die Felge muss für eine gute Brems-leistung von Schmutz und Öl befreitsein.

• Überprüfen Sie den festen Sitz desExzenterhebels der Schnellspanner.

Bild bq

bs

bt

bu

bq

br

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Sturzgefahr: Achten Sie auf die rich-tige Vorderradbefestigung mit demSchnellspanner, die im Folgenden inBild und Wort erklärt wird:

• Schwenken Sie den Schnellspann-hebel quer zur Fahrtrichtung und dre-hen Sie die Mutter auf der anderenRadseite von Hand fest an. Bild co

• Nun zum Festklemmen des Vorder-rades den Schnellspannhebel um 90°schwenken.

• Wichtig: Der Schnellspannhebelsollte aus Sicherheitsgründen pa-rallel zum Gabelholm liegen.

• Prüfen Sie durch einen festen Druckauf den Hebel, ob er sich um seineAchse verdrehen lässt. Wenn ja, denSchnellspannhebel etwas weiter öff-nen, die Mutter wieder fest andrehenund Hebel wieder schließen. Sie mer-ken nun bereits an der erhöhtenSchwergängigkeit, dass sich dieKlemmwirkung des Spanners erhöhthat. Bild cp

4Alles was dran ist

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4 Alles was dran ist

Laufräder ein- und ausbauenZum Transport oder wenn es gilt eineReifenpanne zu beheben, müssen dieLaufräder ausgebaut und später wiedereingebaut werden. Dabei gehen Sie bittewie folgt vor:

1. Vorderrad aus- und einbauen:

• Hängen Sie bei MTB, Trekking- undGebrauchsrad den Bremszug aus, damitder Reifen durch die Engstelle zwi-schen den Bremsgummis passt. Bild cl

• Lösen Sie bei Trommel- oder Rollen-bremse den Bremsarm/Bremsanker.

• Lösen Sie bei hydraulischen Felgen-bremsen eine Bremseinheit. Bild cm

• Lösen Sie den Schnellspanner oder dieAchsmuttern. Bild cn

• Den Schnellspanner weiter aufdrehenbzw. das Sicherungsblech entfernen.

• Laufrad aus Ausfallende ziehen.

• Der Einbau geschieht in umgekehrterReihenfolge.

cl co

cp

cm

cn

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Steuereinheit lösen und von derHinterradachse ziehen.

• 4- und 7-Gangnabe von SHIMANO:Schaltzug aus der Steuereinheit aushaken. Bild ct

• 5-und7-Gangnabe von SRAM/Sachs:Rändelschraube lösen und Clickboxvon der Achse abziehen. Bild cu

• 14-Gangnabe Rohloff:Durch Drehen um 90° die Bajonett-verschlüsse lösen.

• Radmuttern mit 15-mm-Gabelschlüssellösen (bzw. bei entsprechenderAusführung Schnellspanner öffnen).

• Das Hinterrad nach vorn schieben unddie Kette vom Antriebsritzel heben.

• Das Hinterrad aus dem Ausfallendeherausziehen.

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Rei-henfolge. Achten Sie darauf, dass diegezahnten Unterlegscheiben außen aufden Ausfallenden zu liegen kommen. Beiden Schaltungen je nach Modell bitte wiefolgt vorgehen: • 3-Gangnabe SRAM/Sachs:

Die Fixierhülse wird im 3. Gangsoweit auf das Zugkettchen geschoben,dass der Schaltzug gerade gestrafft ist.

• 3-Gangnabe SHIMANO:Die Steuereinheit auf die Achsestecken und mit einem 10-mm-Gabel-schlüssel festziehen. Kontrolle der Schalteinstellung:

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4 Alles was dran ist

2. Hinterrad aus- und einbauen:

Kettenschaltung:Hängen Sie wie beim Vorderrad denBremszug aus, damit der Reifen durchdie Engstelle zwischen den Brems-gummis passt bzw. lösen Sie bei hydrau-lischen Felgenbremsen eineBremseinheit. • Schalten Sie auf das kleinste Ritzel.

• Öffnen Sie den Schnellspanner bzw.lösen Sie die Achsmuttern.

• Schwenken Sie das Schaltwerk nachhinten und ziehen Sie das Laufrad ausdem Ausfallende. Bild cq

• Der Einbau geschieht in umgekehrterReihenfolge.

Wichtig: Achten Sie bitte beim Einfä-deln des Hinterrades darauf, dass dieKette auf dem kleinsten Ritzel liegt.

Nabenschaltung:• Lösen Sie bei Trommel-, Rollen- oder

Rücktrittbremse den Bremsarm/Brems-anker von der Unterstrebe. Bild cr

• Lösen Sie je nach Modell den Schalt-zug, die Clickbox oder die Steuer-einheit. Im Einzelnen:

• 3-Gangnabe SRAM/Sachs:Auf die Taste der Fixierhülse drücken. Bild cs

• 3-Gangnabe SHIMANO:Mit einem 10-mm-Gabelschlüssel die

cq

cr

cs

ct

cu

dl

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4 Alles was dran ist

Im 2. Gang muss der markierte Balkenzwischen den Markierungsstrichen ste-hen. Wenn nicht: Mit Einstellschraubeam Schaltgriff korrigieren. Bild dl

• 4- und 7-Gangnabe von SHIMANO:Schaltzug in die Steuereinheit einha-ken. Kontrolle der Schalteinstellung:Im 2. Gang (4-Gangnabe) bzw. im 4. Gang (7-Gangnabe) müssen sich dieim Bild gezeigten Markierungengegenüberstehen. Bild dm

• 7-Gangnabe von SRAM/Sachs:Clickbox auf Achse stecken undRändelschraube festziehen. Kontrolleder Schalteinstellung: Im 3. Gang (5-Gangnabe) bzw. 5. Gang (7-Gang-nabe) müssen sich die Einstellmarkie-rungen im Sichtfester decken. Wennnicht: Mit Einstellschraube korrigieren.

Bild dn

• 14-Gangnabe Rohloff:Die beiden Hälften der Bajonett-verschlüsse zusammenstecken.

Sturzgefahr: Bei horizontalem Aus-fallende und hohem Kettenzug kanndas Hinterrad „umschlagen“ und sokräftig an der linken Unterstrebeschleifen, dass es blockiert.Daher: Hinterradmuttern mit einemAnzugsmoment von 30 Nm anziehenbzw. beim Schnellspanner vor demUmlegen des Hebels die Mutter beieinem Schwenkwinkel von 125° festvon Hand anziehen.

Der Fahrradsattel Man kann es drehen und wenden wieman will: Beim Radfahren kann sichschon mal ein im wahrsten Sinne desWortes „wunder Punkt“ einstellen.Genauer gesagt sind es drei Kontakt-punkte, mit denen wir Radler den Sattelkontaktieren: Hinten drücken beideGesäßknochen, vorn das Schambein aufden Sattel.

Damit Sie nicht von Druckschmerzen ge-plagt werden, muss der Sattel zu Ihnen,Ihren Fahr- und Sitzeigenheiten passen.Hierzu eine Übersicht:

Welcher Sattel für wen?1. Sportliche Radfahrer:Sie bevorzugen einen langen schmalenSattel mit geringer oder steif abgestimm-ter Polsterung. Hintergrund: • Die Muskulatur kann im Sitzbereich

ungestört arbeiten.

dm

dn

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• Versuchen Sie einen Trittablauf mög-lichst ohne Beckenkippen oder Wipp-bewegungen - wer bei jedem Tritt imSattel hin und her rutscht reibt sichschneller wund.

Ach ja, alle Jahre geistert es durch dieMedien: „Radfahren macht angeblichimpotent“. Das Gerücht ist jetzt 120Jahre alt, so alt wie das Radfahren inbreiten Bevölkerungskreisen. Lassen Siesich durch solche wenig kompetentenGeschichten nicht den Spaß am Radfah-ren verderben. Richtig ist: Ein längeranhaltender Sitzdruck stört zwar dieDurchblutung im Sitzbereich. Untersu-chungen haben jedoch gezeigt, dassbereits ein kurzzeitiges „Aus-dem-Sattel-heben“ die Durchblutung wieder norma-lisiert.

Alles was Recht ist

Straßenverkehrsrecht Im Folgenden wollen wir Ihnen einenersten Einblick in das Straßenverkehrs-recht geben, soweit es für Radfahrer vonbesonderer Bedeutung ist. Bitte beachtenSie, dass diese Hinweise den Stand beiRedaktionsschluss widerspiegeln. Seit-dem kann sich die Rechtslage geänderthaben.

Das Straßenverkehrsgesetz (StVG) regelt Haftungsfragen, enthält Straf- undBußgeldvorschriften sowie Bestim-mungen zum Verkehrszentralregister.

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) enthält allgemeine Verkehrsregeln undEinzelvorschriften:

§ 1 Grundregel Die Teilnahme am Straßenverkehr erfor-dert ständige Vorsicht und Rücksicht.

§ 2 Straßenbenutzung Rechts fahren, rechten Seitenstreifenoder rechten Radweg benutzen, linkenRadweg nur, wenn dort Gegenverkehrfrei gegeben ist. Nur nebeneinander fah-ren, wenn dadurch der Verkehr nichtbehindert wird. Kinder bis zum vollende-ten 8. Lebensjahr müssen, Kinder biszum vollendeten 10. Lebensjahr dür-fen mit Fahrrädern Rad- oder Gehwegebenutzen.

§ 3 Geschwindigkeit Ein Radfahrer muss sein Fahrrad ständigbeherrschen. Er hat sich den Straßen-,Verkehrs- und Witterungsverhältnissenanzupassen.

§ 4 -12 Allgemeine Verkehrsregeln.

§ 16 Warnzeichen Klingeln nur bei Gefährdung von Perso-nen.

§ 17 Beleuchtung Sie muss bei Dämmerung oder Dunkel-heit benutzt werden.

§ 21 Personenbeförderung Kinder unter 7 Jahren dürfen von minde-stens 16 Jahre alten Personen auf geeig-neten Sitzen mitgenommen werden.Schutzmaßnahmen sind erforderlich. DieMitnahme von 2 Kindern, eins vorne,eins hinten, ist gestattet.

5Alles was Recht ist

25

4 Alles was dran ist

• Je nach Fahrsituation sitzen Sportlerweiter vorn oder hinten auf dem Sattel.

• Bei längeren Touren wird durch diegeringe Polsterung ein Wundreiben ver-mieden.

2. Trekkingfahrer:Sie bevorzugen einen hinten etwas brei-teren und besser gepolsterten Sattel bzw. einen Kernledersattel. Hintergrund:• Trekkingfahrer sitzen aufrechter und

damit „schwerer“ im Sattel.

• Der hinten breitere Sattel ermöglichtdurch seine größere Fläche eine günsti-gere Druckverteilung.

• Vielfahrer bevorzugen den Kernleder-sattel - da schwingt bei jedem Tritt dieSatteldecke mit und das Wundreibenwird weitgehend vermieden.

3. Stadt- und Gelegenheitsfahrer:Sie bevorzugen einen hinten breiteren,kürzeren und üppig gepolsterten Satteloder einen Gelsattel. Hintergrund: • Diese Radlergruppe fährt mit noch auf-

rechterer Oberkörperhaltung und bela-stet vorwiegend nur den hinterenSattelbereich.

• Der weiche, breite und gut gepolsterteSattel sowie der Gelsattel bewirken einegroßflächige Gewichtsverteilung - esdrückt weniger.

• Bei längeren Fahrstrecken kann es aberdurch die weiche Polsterung zumWundreiben kommen.

4. Frauen allgemein sowie Männer mitProstatabeschwerden:Sie bevorzugen einen kurzen, hintennoch breiteren und/oder im Sitzbereichausgenommenen Sattel. Hintergrund: • Der Druck auf den Damm-/Scham-

beinbereich bereitet Schmerzen.

• Durch eine noch aufrechtere Haltungund die breitere Sattelfläche wird derDammbereich entlastet.

• Im Bereich ausgenommener Sattelstel-len verschwindet der Sitzdruck völlig,es kann deshalb mit weiter vorgeneig-tem Oberkörper geradelt werden.

Feste Zuordnungen von Sattel undFahrertyp sind nicht möglich, dazu sindwir Menschen zu individuell. Sollten SieSitzbeschwerden beim Radfahren haben,so wenden Sie sich an Ihren BICOPLUS-Fachhändler. Er hat eine Vielzahl unter-schiedlicher Satteltypen auf Lager, dieSie ausprobieren können.

Was Sie sonst noch gegen Sitzbe-schwerden tun können:• Beginnen Sie als Einsteiger nicht gleich

mit einer 80-Kilometer-Strecke, son-dern tasten Sie sich langsam an längereStrecken heran und pausieren Sie zwi-schen zwei Touren.

• Nutzen Sie jede Gelegenheit, um kurz-zeitig aus dem Sattel zu gehen(Schlaglöcher, Straßenbahnschienen,ein unebener Streckenabschnitt oderder Halt an der Ampel).

Page 14: bicoplus-fahrradhandbuch

27

5 Alles was Recht ist

§ 22 Ladung Gepäck ist verkehrssicher zu verstauen.

§ 23 Sonstige Pflichten Radfahrer dürfen sich nicht an andereFahrzeuge anhängen, nicht freihändigfahren und die Füße nur dann von denPedalen nehmen, wenn dies derStraßenzustand erfordert.

§ 29 übermäßige Straßenbenutzung Radrennen, Mannschaftsfahren und Rad-märsche sind erlaubnispflichtig.

Die Straßenverkehrszulassungsord-nung (StVZO) regelt den Zugang vonPersonen und Fahrzeugen zumStraßenverkehr. Für Fahrräder gilt:

Allgemein Fahrräder müssen so gebaut und ausgerü-stet sein, dass ihr verkehrsüblicherGebrauch niemanden schädigt oder mehrals unvermeidbar gefährdet, behindertoder belästigt.

Fahrräder müssen leicht lenkbar, miteiner hell tönenden Glocke und 2 vonein-ander unabhängig wirkenden Bremsenausgestattet sein. Die Anforderungen anFahrradanhänger und die lichttechni-schen Einrichtungen an Fahrrädern wer-den in § 67 neu beschrieben.

§ 67c Lichttechnische Einrichtungenan Fahrrädern (1) Lichttechnische Einrichtungen anFahrrädern müssen in amtlich genehmig-ter Bauart ausgeführt sein (§ 22a). AnFahrrädern dürfen nur die vorgeschriebe-nen und die für zulässig erklärten licht-

technischen Einrichtungen angebrachtsein. (2) Es müssen mindestens folgende licht-technischen Einrichtungen angebrachtsein: 1. nach vorn wirkend: a) ein Scheinwerfer für weißes Licht b) ein weißer Rückstrahler ( der im

Scheinwerfer integriert sein kann)

2. nach hinten wirkend: a) eine Schlussleuchte für rotes Licht,

deren niedrigster Punkt der leuchten-den Fläche sich nicht weniger als 250mm über der Fahrbahn befindet unddie auch mit einem Rückstrahler nachBuchstaben b oder c in einer Einheitzusammengefasst sein darf

b) ein roter Rückstrahler, dessen höch-ster Punkt der leuchtenden Flächesich nicht höher als 600 mm über derFahrbahn befindet

c) ein roter Großflächenrückstrahler mitder Kennzeichnung „Z“

d) ein Rückstrahler entsprechend Buch-stabe b an Beiwagen von Fahrrädern

3. nach beiden Seiten wirkend: a) mindestens zwei symmetrisch verteilt

angebrachte gelbe Rückstrahlerjeweils am Vorderrad und amHinterrad oder

b) ringförmig zusammenhängendereflektierende weiße Streifen an denReifen oder den Rädern

4. nach vorn und hinten wirkend: gelbe Rückstrahler an den Pedalen

5. für den Betrieb des Scheinwerfers undder Schlussleuchte eine Lichtmaschine

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als elektrische Versorgung: a) mit einer Nennspannung von 6 V für

6-V-Scheinwerfer/Schlussleuchte undeiner Nennleistung von mind. 3,0 Woder

b) mit einer Nennspannung von 12 Vfür 12-V-Scheinwerfer/Schlussleuchteund einer Nennleistung von mind. 6,2 W.

Leuchtstoffe oder rückstrahlende Mittel,die abweichend von Abs. 1 Satz 1 nicht inamtlich genehmigter Bauart ausgeführtsind, dürfen nur zusätzlich, nicht anstattder vorgeschriebenen Elemente anFahrrädern angebracht sein.

(3) Das Lichtbündel des Scheinwerfersmuss so geneigt sein, dass seine Mitte in10 m Entfernung von dem Scheinwerferauf der Fahrbahn auftrifft. DerScheinwerfer muss am Fahrrad so ange-bracht sein, dass er sich nicht unbeab-sichtigt verstellen kann.

(4) Die lichttechnischen Einrichtungenmüssen vorschriftsmäßig und fest ange-bracht sowie ständig betriebsbereit sein.Lichttechnische Einrichtungen dürfennicht verdeckt sein. Sie müssen so ange-baut sein, dass die Lichtverteilung durchkeine Fahrradteile oder Ladung behindertwird. Hiervon darf nur abgewichen wer-den, wenn aus konstruktiven Gründen einanderer Anbau nicht möglich ist.

(5) Scheinwerfer und Schlussleuchtendürfen nur gemeinsam in Betrieb gesetztwerden können. Eine Schaltung, dieselbsttätig bei geringer Geschwindigkeitvon Lichtmaschinenbetrieb auf Batterie-/Akkubetrieb umschaltet (Standbe-

leuchtung), ist zulässig; in diesem Falldarf auch die Schlussleuchte allein leuch-ten.

(6) Zusätzlich darf für den Betrieb desScheinwerfers und der Schlussleuchteeine Batterie-/Akku-Einheit a) zur wahlweisen Versorgung oder b) kombiniert mit der vorgeschriebenen

Lichtmaschine, entsprechend derNennspannung der elektrischenVersorgung nach Absatz 2 Nr. 5, verwendet werden.

(7) Bei Kombinationen von Zusatz-einrichtungen nach Absatz 5 oder Absatz6 mit Einrichtungen nach Absatz 2 dür-fen sich die unterschiedlichenBetriebsarten gegenseitig nur soweitbeeinflussen, dass die in amtlich geneh-migter Bauart ausgeführten lichttechni-schen Einrichtungen in allen auftreten-den Betriebszuständen weiterhin vor-schriftsmäßig wirken.

(8) Blinkende Leuchten und Scheinwer-fer sind unzulässig.

(9) Die Verbindung zwischen denLeitungen und anderen Bauteilen derlichttechnischen Anlage muss korrosi-onsgeschützt und ohne Werkzeuge lösbarund sicher wieder herstellbar sein.Leitungsübergänge und Verbindungenmüssen eine ausreichende mechanischeStabilität aufweisen. Die Zahl der strom-führenden Kontaktstellen in Reihe ist sogering wie möglich zu halten.

(10) Sind Lichtquellen in Scheinwerfernoder Leuchten auswechselbar, müssen sie

5Alles was Recht ist

Page 15: bicoplus-fahrradhandbuch

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5 Alles was Recht ist

in amtlich genehmigter Bauart (§ 22a)ausgeführt sein.

Für Wettkampfräder, das sind a) Straßenwettkampfräder bis 11 kg und b) Geländewettkampfräder bis 13 kg,

gelten abweichend folgende Vor-schriften zur Benutzung dieserFahrräder auf öffentlichen Straßen:

1. Anstelle der Lichtmaschine könnenauch Batterien/Akkus verwendet werden,die mit dem Scheinwerfer oder mit derSchlussleuchte zusammmengebaut seindürfen. Die Scheinwerfer und die vorge-schriebene Schlussleuchte brauchennicht fest am Fahrrad angebracht zu sein;sie sind jedoch mitzuführen und unterden in § 17 Abs. 1 der Straßenverkehrs-ordnung beschriebenen Verhältnissenvorschriftsmäßig anzubringen und zubetreiben.

2. Scheinwerfer und Schlussleuchte dür-fen unabhängig voneinander einschaltbarsein.

3. Die Nennspannungen dürfen in diesenFällen von den in Absatz 2 Nr. 5 gefor-derten Werten abweichen.

Für Fahrradanhänger gilt:Abmessungen: Max. 2 m lang, 1m breit,

1,4 m hoch

Spezialanhänger fürSportgeräte max. 4 mlang

Gesamtmasse: 40 kg ungebremst, 80 kg gebremst

Anhängerkupplungen für den Kinder-transport dürfen nur am Hinterbau desFahrrades in Höhe der Achse oder an derAchse befestigt werden. Sie müssen inamtlich genehmigter Bauart ausgeführtsein.

Fahrradanhänger müssen mit folgendenlichttechnischen Einrichtungen ausge-stattet sein:

1. nach vorn wirkend bei einer Breite desAnhängers von mehr als 0,6 m: zwei weiße Rückstrahler, bei einer Breitevon mehr als 0,8 m zusätzlich eineLeuchte für weißes Licht auf der linkenSeite, die auch mit Batterie/Akku betrie-ben werden darf.

2. nach hinten wirkend: a) eine Schlussleuchte für rotes Licht

auf der linken Seite, die auch mitBatterie/Akku betrieben werden darf

b) zwei rote nicht dreieckige Rück-strahler oder

c) zwei rote Großflächenrückstrahler mitder Kennzeichnung „Z“

d) bei einer Breite von nicht mehr als 0,6 m sind eine Schlussleuchte undRückstrahler in der Mitte ausreichend.

3. nach beiden Seiten wirkend: a) mindestens jeweils zwei symmetrisch

verteilt angebrachte gelbeRückstrahler an den Rändern oder

b) ringförmig zusammenhängende retro-reflektierende weiße Streifen anReifen oder Rad/Rädern oder

c) jeweils zwei festangebrachte gelbeRückstrahler an den Längsseiten ent-sprechend § 66a Abs. 4 Satz 3.

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Kinder sind Anfänger

Rad fahren zu lernen ist eines der ganzgroßen Erlebnisse für Kinder. Rad fahrenmacht Spaß und vergrößert den Aktions-radius der Kids. Doch das Fahrrad sicherzu beherrschen und sich damit verkehrs-gerecht auf den Straßen zu bewegen, istauch eine riesige Herausforderung fürsie. So weit, so gut.

Nur gut, dass der Gesetzgeber denKindern bis zum Alter von 10 Jahren dasRadfahren auf dem Bürgersteig erlaubt.Auch gut, dass in der vierten Klasse derGrundschulen das Fahrrad fahren inTheorie und Praxis auf dem Stundenplansteht und „waschechte“ Polizisten mit-helfen, die Kinder auf Verkehrssicherheitzu trimmen.

Aber das alles reicht noch nicht. Auchwir als Erzieher können und sollten unsnicht nur als Rad- oder Autofahrer beson-ders rücksichtsvoll dem „Verkehrsteil-nehmer Kind“ gegenüber verhalten. Wirkönnen darüber hinaus unser„Scherflein“ dazu beitragen, unsereKinder mit der richtigen Ausrüstung undentsprechenden Übungen für denStraßenverkehr richtig fit zu machen.

Die richtige Ausrüstung für Ihr Kind• Kinder nur mit gutem, seriösem und

sicherem Fahrradmaterial fahren lassen.Mit Ihrem BICOPLUS-Fahrrad habenSie ja bereits einen ersten Schritt indiese Richtung getan.

• Lassen Sie das Kinderfahrrad regel-mäßig von Ihrem BICOPLUS-Fachhändler auf Verkehrssicherheitüberprüfen.

Wichtig: Auch als Benutzer von Geh-wegen nimmt ein Kind bereits amöffentlichen Straßenverkehr teil undsein Fahrrad unterliegt den Bestim-mungen der Straßenverkehrszulas-sungsordnung, siehe Kapitel: „Alleswas Recht ist“ (Seite 23-26).Das Kinder s p i e l rad muss also unter Umständen zum Kinder-s t r a ß e n rad aufgerüstet werden.

• In der dunklen Tageszeit muss auch dasKind auf Bürgersteig und Radfahrwegmit Licht fahren. Machen Sie Ihr Kinddurch zusätzliche Reflexstreifen anKleidung, Schuhen und Helm für dieFußgänger wie auch für die motorisier-ten Verkehrsteilnehmer zu einer „leuch-tenden Erscheinung“.

6Kinder sind Anfänger

Page 16: bicoplus-fahrradhandbuch

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Was kann man üben?

1. Verbesserte Balance:• Langsam fahren (wer von den Kindern

kann am langsamsten Rad fahren?).

• Kreis fahren (wer fährt - erst rechts he-rum, dann links herum - den kleinstenKreis?). Bild dq

• Fahren mit einer Hand (Slalomkurs,langsam fahren, im Kreis herum, miteiner Hand am Lenker anhalten).

2. Verbesserte Koordination:• Langsam anhalten und nur mit einem

Bein auf dem Boden abstützen.

• Anhalten vor Markierung (wer steht beiVorderrad-Bremsung am nächsten vorder Markierung?).

• Anhalten vor Markierung (wer steht beiHinterrrad-Bremsung am nächsten vorder Markierung?).

• Anhalten vor Markierung (wer steht beiVorderrad- und Hinterrrad-Bremsungam nächsten vor der Markierung?).

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• Strich fahren (wer schafft es, zwischenzwei 0,5 m auseinander liegenden Stri-chen zu steuern und braucht die längsteZeit dazu?).

• Mit einer Hand fahren, nach hintenumschauen.

• Mit einer Hand fahren, nach hintenumschauen und zwischen zwei Linienvon 0,5 m Abstand bleiben.

3. Strecken abfahren:Fahren Sie die Strecken zur Schule, zuFreunden, zum Einkaufen etc. zunächstallein ab und prägen Sie sich alle schwie-rigen und gefährlichen Passagen ein(Ampeln, Stellen an denen links abgebo-gen wird, Stellen mit verdeckter Sicht,schlechte Wegstrecken, Wechsel vonBürgersteig-, Radweg-, Straßenpassa-gen).

6Kinder sind Anfänger

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6 Kinder sind Anfänger

• Stellen Sie Ihrem Kind anfangs denSattel so tief ein, dass es im Sattel sit-zend mit beiden Beinen auf den Bodengelangt. Erst mit zunehmender Sicher-heit den Sattel höher stellen. Bild do

• Halten Sie Ihre Kinder dazu an, immermit einem Fahrradhelm zu radeln - ge-hen Sie bitte selbst mit gutem Beispielvoran und fahren sie nie „oben“ ohne.Ihr BICOPLUS-Fachhändler berät Siegern, aus der Fülle von Helmangeboteneinen guten und sicheren Helm für IhrKind auszusuchen und ihn auch richtiganzupassen.

Falls Sie die Helmanpassung selbst vor-nehmen möchten, so beachten Sie bitteFolgendes: • Der Helm mit dem dazugehörigen

Polster (auch „Pad“ genannt) muss demKopfumfang des Kindes angepasst wer-den - der Helm darf nicht wackeln, aberauch nicht drücken. Bild dp

• Der Helm muss so getragen werden,dass die Stirnpartie geschützt ist.

• Der Riemen darf nicht zu locker sitzen.Kontrollcheck: Bei schneller seitlicherDrehung des Kopfes darf der Helmnicht verrutschen.

Übung: So banal es auch klingen mag: Aber„Übung macht nun mal den Meister“. BeiKindern geht es vor allem darum, diesichere Beherrschung des Velos zu auto-matisieren, damit es dem Verkehr umsich herum mehr Aufmerksamkeit wid-men kann. Voraussetzungen zum Üben:• Suchen Sie Wege, Plätze und Höfe ohne

öffentlichen Verkehr aus.

• Lassen Sie mehrere Kinder an derÜbung teilnehmen, dann macht es denKindern noch mehr Spaß.

• Keine langen Anleitungen geben, ein-fach vormachen und anschließenderklären, was an der Übung wichtig ist.

• Mit einer kleinen Belohnung die Übungabschließen.

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• Fahren mit ungenügendem Reifendruck- die meisten Reifendefekte, einigeStürze und fast alle eingebeulten Felgengehen auf das Konto eines zu geringenReifendruckes.

Fahrräder im Straßenverkehr

Ihr Fahrrad entspricht, wenn Sie es vomBICOPLUS-Fachhändler kaufen und essich nicht um ein reines Spiel- oderSportgerät handelt, den Vorschriften derStVZO. Es ist damit automatisch für denöffentlichen Verkehr zugelassen und zumnormalen Fahren auf Straßen, Wald undFeldwegen geeignet. Ebenso lassen sichmit diesem Fahrrad Touren undRadreisen durchführen.

Jedes Fahrrad hat seine funktionellenEigenheiten. Machen Sie sich daherzunächst einmal mit Ihrem neuen Fahrradvertraut und lesen Sie folgende Kapitelsorgfältig durch:

• Alles was dran ist (Seite 12-22)

• Fahrbereit und angepasst (Seite 7-11)

• Sicherheits-Check am Fahrrad (Seite 14)

Führen Sie die darin beschriebenen prak-tischen Anweisungen gewissenhaft durchund stellen Sie Ihr Fahrrad auf Ihre per-sönlichen Bedürfnisse ein (Kapitel:„Fahrbereit und angepasst“, Seite 7-11).

Fahrverhalten: Mit Ihrer Sitzhaltung beeinflussen Sie

das Fahrverhalten Ihres Fahrrades. Idealwirkt sich hier eine um 45° nach vorngeneigte Oberkörperhaltung aus - sie ver-teilt Ihr Körpergewicht optimal aufVorder- und Hinterrad. Ihr Fahrradbekommt so ein gutes Geradeaus-laufverhalten und lässt sich auch pro-blemlos durch Kurven steuern. Bild dt

Eine aufrechte Sitzhaltung (hochgestell-ter Lenker, Fahren mit durchgestrecktenArmen) entlastet zwar die Handgelenke,führt aber auch zu einer Entlastung desVorderrades - Ihr Fahrrad verliert da-durch etwas an Fahrstabilität. VermeidenSie in dieser Sitzhaltung hohes Tempobergab und fahren Sie in Kurven vorsich-tig.

Ebenso verändern Gepäckzuladungensowie die Mitnahme von Kindern inKindersitzen das Fahrverhalten IhresVelos - vor allem, wenn der Gepäck-schwerpunkt hinter der Hinterradachseliegt. Hier ist besonders in Kurven undbergab eine vorsichtige Fahrweise rat-sam.

7Fahrräder im Straßenverkehr

33

6 Kinder sind Anfänger

Üben Sie diese Passagen zunächst mitIhrem Kind auf Ihrem „Übungsplatz“ und fahren Sie die Strecken erst dannmehrfach mit Ihrem Kind ab, wenn alles„sitzt“. Lassen Sie Ihr Kind dann die Streckenallein abfahren. Beobachten Sie es dabeiunbemerkt und verbessern Sie noch vor-handene Unsicherheiten. Bild ds

4. Heranführen an die Fahrradtechnik:Kinder bekommen ein besseres undpfleglicheres Verhalten zum Fahrrad,wenn sie selbst in die Pflege und Wartungmit einbezogen werden. Gehen Sie dahermit dem Kind folgende Kapitel desHandbuches durch und lassen Sie dasKind dabei selbst Hand anlegen:

• Alles was dran ist (Seite 12-22)

• Fahrbereit und angepasst (Seite 7-11)

• Sicherheits-Check am Fahrrad (Seite 14)

• Wartung und Pflege (Seite 70-71)

Lebensgefahr: Die meisten tödlichenUnfälle mit Kindern ereignen sichbeim Rechtsabbiegen der PKWs undLKWs. Kinder, die geradeaus weiter-fahren, werden übersehen und ange-fahren.Gehen Sie bitte diese Situation anmöglichst vielen rechts abbiegendenStraßen mit Ihrem Kind durch.

Besonders gefährlich ist es übrigens,wenn das Kind vom Gehweg oderRadfahrweg kommt und daher vommotorisierten Verkehrsteilnehmernicht registriert wird.

Die sicherste Methode zur Vermei-dung dieser Art Unfälle: Vor derrechts abbiegenden Straße absteigen,den Verkehr beobachten und erstüberqueren, wenn kein Auto mehrkommt.

Was Ihr Kind nicht mit dem Fahrradtun sollte:Mit fortschreitendem Lebensalter werdenKinder in der Gruppe schon mal über-mütig und dann drohen Stürze undDefekte. Für folgende „Kapriolen“ istdas Kinderfahrrad nicht ausgelegt:

• Das Fahren über Sprunghügel

• Treppen herunter fahren

• Schnelle Bergabfahrten - vor allem aufWald- und Feldwegen

• Die Mitnahme von Freunden auf demGepäckträger

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Page 18: bicoplus-fahrradhandbuch

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• Sie dürfen auf ausgeschilderten Fahr-radstraßen nebeneinander fahren.

• Die Radwegepflicht entfällt, wenn sichein Radweg in einem schlechtenZustand befindet.

Was Sie sonst noch für Ihre Sicherheittun können:• Tragen Sie beim Radfahren helle oder

farblich auffällige Bekleidung.

• Schalten Sie bereits zu Beginn derDämmerung das Licht ein.

• Bringen Sie zusätzliche Reflektoren anHelm, Schuhen und Bekleidung an.

• Fahren Sie nie ohne Fahrradhelm.

• Achten Sie darauf, dass Ihr Fahrradimmer verkehrssicher ist. Nehmen Siedie Serviceleistungen Ihres BICO-PLUS-Fachhändlers in Anspruch undlassen Sie Ihr Fahrrad mindestens zweimal pro Jahr „durchchecken“.

• Fahren Sie bei Nässe besonders vor-sichtig, da sowohl die Haftung IhrerReifen auf der Fahrbahn wie auch dieBremswirkung Ihrer Felgenbremsengeringer sind.

Gepäcktransporte:In der Regel werden Gepäcktransporteauf dem Gepäckträger des Fahrrades ab-gewickelt. Die zu transportierenden Ge-genstände klemmt man dann einfach mitder Federspange des Gepäckträgers fest.Die schräge Stellung der Spange bewirktjedoch, dass sich die Gepäckstücke in

Richtung Sattelrohr verschieben. FallsIhr Gepäckträger keinen am vorderen En-de hochstehenden Winkel besitzt, sichernSie Ihre Gepäckstücke besser zusätzlichnoch mit einem Abspannband.

Für kleinere Gepäckstücke haben sichDrahtkörbchen als sehr praktisch erwie-sen. Bild el

Auch hier reicht die Sicherung mit derDrahtspange allein nicht aus. Wenn dasKörbchen eine bleibende Einrichtung aufIhrem Fahrrad bleiben soll, so sichern Siees zusätzlich – wie im Bild gezeigt – mitzwei Kabelbindern. Bild em

7Fahrräder im Straßenverkehr

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7 Fahrräder im Straßenverkehr

Fahrradschäden: Beachten Sie beiGepäckzuladungen unbedingt dieangegebene maximale Gesamtbelas-tung des Fahrrades sowie die eben-falls angegebene maximale Gepäck-trägerlast.

Verhalten im Straßenverkehr Im öffentlichen Straßenverkehr gehörenSie als Radfahrer zu den schwachenVerkehrsteilnehmern. Daher:• Setzen Sie mit Rücksicht auf Ihre

Gesundheit nie Ihr „Recht“ durch, auchnicht wenn Sie Vorfahrt haben sollten.

• Kalkulieren Sie stets ein Fehlverhaltenvon anderen Verkehrsteilnehmern ein.

• Verhalten Sie sich rücksichtsvoll demnoch schwächeren Verkehrsteilnehmer„Fußgänger“ gegenüber.

• Sie sollten sich mit den Verkehrsregelnvertraut machen – denn Nichtwissenschützt nicht vor Strafen!

Besondere Vorsicht ist bei folgendenVerkehrssituationen geboten:• Zu nahes Auffahren auf Kraftfahrzeuge

- diese besitzen den kürzeren Brems-weg.

• Nach rechts oder links abbiegendeKraftfahrzeuge, wenn Sie sich seitlichvon ihnen befinden - Sie könnten sichim toten Winkel der Rückspiegel bewe-gen und daher übersehen werden.

• Bei einem parkenden Auto wird die Türgeöffnet - halten Sie ausreichenden seit-lichen Abstand beim Vorbeifahren.

• Sie müssen Straßen- oder Eisenbahn-schienen überqueren - die Laufräderkönnten einspuren, was unweigerlichzum Sturz führt - daher nur im rechtenWinkel überqueren oder absteigen unddarüber schieben.

• Achten Sie auf Kanaldeckel. In falscheingelegte Deckel könnte Ihr Vorderradeinspuren und blockieren.

Folgende Änderungen der StVZOwurden in den letzten Jahren für dieFahrradfahrer gemacht:• Beim Ampelstopp können Sie vorsich-

tig an stehenden Autos vorbei bis zurAmpel vorfahren.

• Sie dürfen gegen die Fahrtrichtung inEinbahnstraßen fahren, wenn dort dasSchild „Fahrrad frei“ angebracht ist.

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• Sie dürfen Busspuren nutzen, wenn dortdas Schild „Fahrrad frei“ angebracht ist.

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Page 19: bicoplus-fahrradhandbuch

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7 Fahrräder im Straßenverkehr

Möchten Sie das Körbchen jedoch zumEinkaufen, beim Baden etc. jeweils ab-nehmen, so erkundigen Sie sich beiIhrem BICOPLUS-Fachhändler nachAusführungen mit einem Schnellver-schluss. Übrigens gibt es auch Körbchen,die sich mit entsprechenden Adaptern anLenker/Steuersatz oder Gabelkopf befes-tigen lassen.

Einhänge- oder Gepäcktaschen sind eineweitere Möglichkeit für den Gepäck-transport. Solche Taschen gibt es in viel-fältigen Variationen vom einfachen was-serdichten Sack über Taschen mit Unter-fächern bis hin zu Aktentaschen undKoffern. Sie werden einfach seitlich anden Gepäckträger gehängt.

Müssen Sie einmal auf längeren Rad-touren so viel Gepäck mitnehmen, dassIhre Einhängetaschen nicht ausreichen,befragen Sie Ihren BICOPLUS-Fach-händler nach Lowrider-Taschen. Sie wer-den wie die Gepäcktaschen an kleine,seitlich an der Vorderradgabel montierteTräger gehängt.

Zur Mitnahme von Kindern auf demFahrrad sind spezielle Kindersitze vorge-schrieben. Lassen Sie sich hierzu vonIhrem BICOPLUS-Fachhändler ausführ-lich beraten und beachten Sie bitte auchdie Informationen im Kapitel: „Kinder-transporte mit dem Fahrrad“(Seite 68).

Eine weitere Möglichkeit für Gepäck-und Kindertransporte: Fahrradanhänger.Ungebremst sind hier Anhänger bis 40 kgGesamtgewicht erlaubt. Ihr Fahrrad mussdazu über ausreichend gute Bremsen ver-

fügen, der Anhänger muss gut beleuchtetund mit Kindersicherungen versehensein. Bitte befragen Sie auch zu diesemThema Ihren BICOPLUS-Fachhändler.

Wichtig: Bitte beachten Sie bei allenZuladungen die weiter oben erwähnteVeränderung des Fahrverhaltens IhresFahrrades sowie die maximalenLasten. Ihre Bremsen und die Trag-fähigkeiten von Rahmen und Gepäck-träger werden sonst überfordert.

Ratschläge für Fahrradneu-linge und „Wiederaufsteiger“ Rad fahren ist gesund und stärkt denKreislauf. Doch lassen Sie es bitte an-fangs vorsichtig und langsam angehen.Übereifer schadet mehr als er nutzt, dennIhr Körper muss sich erst einmal an dieseneue körperliche Betätigung gewöhnen.Genauer:• Hand-, Arm-, Rücken- und Halsmusku-

latur müssen sich an die Sitzhaltung aufdem Fahrrad anpassen.

• Die Beinmuskulatur muss die dauerhaf-te Tretbewegung einkoordinieren.

• Ihr „hinterer Kontaktpunkt“ zum Fahr-rad muss erst einmal „sitzfest“ undbelastbar werden.

Beginnen Sie daher zunächst einmal miteiner kleinen Ausfahrt, lassen Sie IhremKörper genügend Zeit zur Erholung undsteigern Sie nur allmählich Fahrstreckeund Fahrintensität - Muskelkater undSitzbeschwerden lassen sich auf dieseWeise nämlich völlig vermeiden.

Page 20: bicoplus-fahrradhandbuch

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Wettkampfräder: Rennrad und MTB

Durch sportliche Betätigung, wie zumBeispiel beim Radfahren, kann manseine Gesundheit auf Vordermann brin-gen und sich richtig fit fühlen.

Mehr noch: Die Messungen von Lungen-volumen und Herzgröße an Radprofishaben bewiesen, dass keine andereSportart so ausdauerbetont ist wie dasRadfahren. Hinzu kommt noch, dassbeim Radfahren Gelenke, Sehnen undBänder weit weniger belastet werden alsbeispielsweise beim Joggen oder Fußballspielen.

Klar dürfte sein, dass sportlich genutzteFahrräder extrem hohen Belastungenunterliegen. Sie brauchen deshalb mehrPflege und Wartung als andere Fahrrad-typen und unterliegen hinsichtlich An-trieb, Bremsen und Lagerungen aucheinem höheren Verschleiß. Nicht zu ver-gessen die vielen vielen Kilometer, diemit Rennrädern bzw. Mountainbikes inkurzer Zeit heruntergespult werden, dennRadprofis bringen es pro Jahr durchausauf 20.000 bis 30.000 Kilometer.

Weil alle Fahrradbauteile nur einebegrenzte Lebensdauer besitzen, müssenVielfahrer die Teile rechtzeitig austau-schen, bevor es zum Bauteile-Versagenkommt.

Die Sitz-Position auf demSportgerät Die Sitz-Position auf dem Fahrrad (Kapi-tel „Fahrbereit und angepasst“, Seite 7-11) ist für den Radsportler natürlich vongroßer Bedeutung - sie sitzen mit weitervorgebeugtem Oberkörper auf demFahrrad. Die Gründe:• Sportler müssen ihre Körperkraft mög-

lichst optimal auf die Pedale bringenund in weit vorgebeugter Haltung hilftdie Rückenmuskulatur noch ein wenigmit.

• Bei höheren Fahrgeschwindigkeitenverringern sie so die Angriffsfläche fürden Fahrtwind und verbessern dadurchdie Aerodynamik .

• Radsportler belasten auf diese Weise ihrVorderrad entschieden höher als derNormalradler und erreichen damit einebessere Kurvenlage. Sie können sichweiter in die Kurve „hineinlegen“ ohneGefahr zu laufen, mit dem Vorderradseitlich wegzurutschen.

• Die höhere Vorderradbelastung wirktdämpfend und verhindert das berüch-tigte Rahmenflattern.

• Aufschwingen des Rahmens mitRahmenflattern bezeichnet man eineResonanzschwingung des Rahmen-vorderbaus - Lenker und Steuerrohrschwingen um etliche Zentimeter querzur Fahrtrichtung hin und her.Interessant ist, dass Routiniers mitexakt demselben Rahmen Abfahrtenmit 80 bis 100 km/h meistern, wogegeneinige Freizeitradler bereits bei Tempo

8Wettkampfräder: Rennrad und MTB

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7 Fahrräder im Straßenverkehr

• Für den Fall, dass Sie eine mehrtägigeRadtour unternehmen wollen und schonlänger nicht mehr Fahrrad gefahrensind, haben wir Ihnen im Folgendeneinen kleinen Leitfaden dazu erstellt

• Belassen Sie es bei der ersten Ausfahrtbei einer Strecke von 15 KilometerLänge und machen Sie danach dreiTage Pause.

• Peilen Sie danach 20 Kilometer an underholen Sie sich wieder drei Tage lang.

• Fahren Sie wiederum 20 Kilometer undbelassen es diesesmal bei zwei TagenRuhepause.

• Absolvieren Sie dieses Pensum mit jezwei Erholungstagen 14 Tage lang.

• Steigern Sie Ihre Kilometerleistung inder zweiten Woche auf 30 Kilometer,fahren zwei Tage später aber nur 20Kilometer.

• Fahren Sie so (Wechsel von 20 und 30Kilometer) bis zur vierten Woche undversuchen Sie sich dann einmal an einerStrecke von 40 Kilometern Länge.

• Machen Sie dieses Mal wieder dreiTage Pause und wechseln Sie - je nach-dem wie Sie sich fühlen - zwischen 20,30 und 40 Kilometer Streckenlänge ab.

• Ab der 6. bis 7. Woche sollten Sie danneinmal 50 oder gar 60 Kilometer pro-bieren und Sie merken es selbst: Siesind fit für die Radtour.

Zubehör Kaufen Sie weitere Zubehörteile wieRückspiegel, Fahrradcomputer oderzusätzliche Beleuchtungsteile bei IhremBICOPLUS-Fachhändler und lassen Siesich auch über die Montage des jeweili-ges Bauteiles beraten. Sprechen Sie beidieser Gelegenheit auch über eine even-tuell nötige gesetzliche Zulassung derjeweiligen Teile und ob durch den Anbaunicht eine Funktionsbeeinträchtigunganderer Bauteile besteht.

Was Sie nicht mit IhremFahrrad machen sollten Auch wenn Ihr neues Fahrrad keinMountainbike oder Rennrad ist, ist esbesonders robust ausgelegt. Es ist jedochnicht für sportliche Wettbewerbe oder dasentsprechende Training geeignet. UmStürze und Defekte zu vermeiden undIhren Garantieanspruch nicht zu verlie-ren, sollten Sie Folgendes unterlassen:

• Das Fahren über Sprunghügel.

• Treppen herunter fahren.

• Schnelle Bergabfahrten - vor allem aufWald- und Feldwegen.

• Überschreitung des zulässigenGesamtgewichts.

• Fahren mit ungenügendem Reifendruck- die meisten Reifendefekte, einigeStürze und fast alle eingebeulten Felgengehen auf das Konto eines zu geringenReifendrucks.

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45 km/h Rahmenflattern beklagen.Hintergründe:• Rennräder und hochwertige Moun-

tainbikes besitzen einen relativ kurzenHinterbau, um dem Fahrrad einegrößere Wendigkeit zu vermitteln.

• Das Hinterrad steht so näher am Sattelund wird stärker, das Vorderrad gleich-zeitig weniger belastet.

• Beugt der Freizeitradler seinen Ober-körper nicht tief genug zum Lenkerhin, lastet zuviel von seinem Körper-gewicht auf dem Hinterrad und zuwenig auf dem Vorderrad - sein Radbekommt ein leicht zittriges Fahr-verhalten.

• Menschliches Zittern, sei es nun ausUnsicherheit oder bei einer nasskaltenAbfahrt vor Kälte, liegt ziemlichgenau in der Flatterfrequenz desRahmens und kann das Rahmen-flattern sogar auslösen.

Als Maßnahmen gegen das Rahmen-flattern haben sich bewährt:• Auf dem Vorderrad nur 75% des

Reifendrucks vom Hinterrad fahren.

• Darauf achten, dass der Seitenschlagbeim Vorderrad nie größer als 0,5 mmwird.

• Bergab den Oberkörper tiefer zumLenker hin beugen, die Ellenbogen anden Körper pressen und die Knie an dasRahmenoberrohr.

• Vertrauen zum eigenen Fahrkönnen ent-

wickeln. Die Geschwindigkeit beiAbfahrten erst dann steigern, wenn mandas Fahrtempo beherrscht und sichsicher fühlt.

Pflege und Wartung Wie bereits eingangs erwähnt, bedürfenals Sportgeräte genutzte Bikes einerintensiveren Pflege und Wartung. Dassollte zum einen im Eigeninteresse desBenutzers liegen, denn nur eine kontinu-ierliche Pflege garantiert Funktionalitätund Sicherheit. Zum anderen handelt essich ja um ein Wertobjekt, das es zuerhalten gilt. Als Leitfaden hierzu solltenSie:• Alle Lagerungen regelmäßig auf Spiel-

freiheit überprüfen und die Lager ggf.neu einstellen.

• Alle Lagerungen vierteljährlich aus-bauen, säubern und frisch gefettet wie-der einbauen.

• Kette, Ritzel und Kettenblätter stetssauber halten, mit ausreichendSchmierstoff versorgen und turnus-mäßig auf Verschleiß prüfen.

• Rechtzeitig Kettenwechsel vornehmen(Rennrad: nach 2.000 Kilometer, MTB:nach 1.500 Kilometer). Das schontRitzel und Kettenblätter und ist billigerals eine Komplettüberholung.

• Laufräder regelmäßig nachzentrieren:Sie sollten nie mehr als 0,5 mm Seiten-schlag besitzen (Seitenschläge habeneine ungleichmäßige Speichenspan-nung zur Folge und erhöhen damit dasSpeichenbruchrisiko).

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• Die Felgenflanken regelmäßig aufBremsverschleiß überprüfen. Besser:Nur Felgen mit Verschleißindikatorenfahren und austauschen, wenn dieMarkierungen abgebremst sind.

• Vierteljährlich die Bowdenzüge aus-bauen, säubern und frisch gefettet wie-der einbauen.

• Regelmäßig die Reifenflanken auf loseKarkassenfäden untersuchen (Gefahreines Reifenplatzers) und ggf. dieReifen austauschen.

• Das Fahrrad nach jeder Regenfahrt undjeder Trainingsfahrt auf winterlichenStraßen (Straßensalz-Einfluss) gründ-lich reinigen und mit Korrosionschutz-mittel behandeln.

• Nach Stürzen die sicherheitsrelevantenBauteile (Lenker, Vorbau, Kurbeln, Pe-dale, Laufräder, Gabel und Rahmen)gründlich untersuchen und beiBeschädigungen austauschen.

• Halten Sie sich bei der Montage oderJustage von Bauteilen unbedingt an dieHerstellerangaben.

• Verwenden Sie möglichst Original-Ersatzteile von Ihrem BICOPLUS-Fachhändler.

• Lassen Sie alle Wartungs- oder Mon-tagearbeiten, die Sie nicht sicher be-herrschen oder die Spezialwerkzeugoder besonderes Können vorausset-zen, von Ihrem BICOPLUS-Fach-händler ausführen.

Tuning Wie beim Motorsport geht es beimFahrradtuning um eine Optimierung desFahrwerkes, um die Verbesserung derFunktionalität und um eine Gewichts-erleichterung. Lediglich die Sache mitder Leistungserhöhung verhält sichanders, da muss der Radsportler schon ansich selbst arbeiten, um seineAntriebsleistung zu erhöhen. Anderer-seits ist man mit einem getunten Fahrradschneller, kann mit Gewichtsreduzierungdeutlich schneller beschleunigen undeine gesteigerte Funktionalität beispiels-weise beim Bremsen oder Schaltenmacht ebenfalls hier und da noch ein paarMeter gut.

In der Regel sind es erfahrene Radler undTechnik-Freaks, die sich an das Tunenihres Sportgerätes heranwagen. Neulin-gen sei auch hier wieder einmal der Gangzum BICOPLUS-Fachhändler empfoh-len, der sich auch auf diesem Gebiet gutauskennt.

Wichtig: Wer selbst an seinem Fahrradherumbastelt und Bauteile verändertoder austauscht, verliert seinen An-spruch auf Garantieleistungen bzw.Produkthaftung.

Fahrwerkstuning:Beim Rennrad beschränkt sich dasFahrwerkstuning auf den Gabelaus-tausch. Momentaner Renner ist derEinbau einer Carbongabel. Die ist nichtnur um 200 bis 400 Gramm leichter alsübliche Standardgabeln, es gibt sie auchin Ausführungen, die Fahrbahnschlägebesser kompensieren und dämpfen.

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Für den Montainbiker eröffnet das Fahr-werkstuning (von Bikern „SuspensionSetup“ bezeichnet) ein riesiges Feld. InErgänzung zu dem Kapitel „Fahrradfede-rungen“ (Seite 62) ist anzumerken, dassdas Ansprechverhalten der gesamtenFederung durch einen Austausch vonGabel oder des hinteren Stoßdämpfersverbessert werden kann. Hierbei mussselbstverständlich differenzierter vorge-gangen werden als wir es im Kapitel„Fahrradfederungen“(Seite 62) angeris-sen haben. Das Schlagwort heißt in die-sem Fall Negativ-Federweg.

Der Negativ-Federweg:Unter Negativ-Federweg (von Bikern als„Sag“ bezeichnet) versteht man das „Ein-sinken“ des Fahrwerks unter dem Fahrer-gewicht. Damit stehen auch zum Ausfe-dern einige Zentimeter zur Verfügung,was einem intensiveren Bodenkontakt zuGute kommt.

Wie wichtig ein ständiger, intensiver Bo-denkontakt ist, wird beim Durchfahreneines Schlaglochs in Schräglage deutlich.Normalerweise fallen die Laufräder indas Schlagloch und verlieren für diesenAugenblick den Bodenkontakt. Sie drif-ten seitlich weg und es besteht akuteSturzgefahr. Bei einem Negativ-Feder-weg „ziehen“ sich die Laufräder regel-recht in das Schlagloch hinein und derBodenkontakt bleibt erhalten.

Die Einstellung des Negativ-Federwegserfolgt bei hochwertigen Ausführungendurch Änderung des Luftdrucks, beiStahlfedern durch die Veränderung derFedervorspannung an Gabel und Stoß-dämpfer.

Gefahr von Stoßdämpfer-Schäden:Wird die Feder des Stoßdämpfers zuweit oder zu gering vorgespannt,kann dies zu Schäden am Stoß-dämpfer führen.Faustregel: Ausgehend von der geradeanliegenden Einstellmutter an derFeder sollte die angestrebte Vorspan-nung mit mindestens zwei Umdrehun-gen der Einstellmutter und höchstensmit fünf Umdrehungen der Muttererreicht werden können. Andernfalls isteine stärkere oder schwächere Stoß-dämpferfeder zu montieren.

Vorgehensweise zumErmitteln des vorhandenenNegativ-Federwegs

• Messen Sie den Abstand hintereSattelkante/Hinterradachse im unbela-steten Zustand und notieren Sie denWert. Bild en

• Auf dem Bike in normaler Fahrpositionsitzend, mit den Füßen auf den Pedalenden Abstand Sattelkante/Hinterrad-achse ausmessen (lassen).

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• Die Differenz aus den Messergebnissenist der Negativfederweg, den Sie nunnoch auf den Gesamtfederweg umlegenmüssen. Bei gemessenen 20 mm von100 mm Gesamtfederweg wären es20 %.

Der optimale Negativ-Federweg (als Pro-zentangabe vom Gesamt-Federweg) inden einzelnen Einsatzkategorien:

• City-Fully: 5 bis 10 %

• Cross-Country-Rennen: 10 - 15%

• Freeride / Trailride: 20 - 25%

• Downhill: 25 - 35%

Einstellen der Dämpfung:Weitere Feinheiten in der Fahrwerks-abstimmung ergeben sich bei hochwerti-gen Gabeln und Stoßdämpfern durch dieEinstellung der Dämpfung. Sie reguliertbei der Druckstufendämpfung dieEinfederungs-, bei der Zugstufe entspre-chend die Ausfederungsgeschwindigkeit.

Zugstufendämpfung:Die Einstellung der Zugstufendämpfung(von den Bikern als „rebound“ bezeich-net) passiert bei den meisten Dämpfernam Ende des Stoßdämpferstössels. Siesollte nur so hoch eingestellt werden,dass der Dämpfer nicht akustisch hörbarbeim Ausfedern anschlägt. Zu hoch ein-gestellt kann das Hinterrad nicht mehrden schnell wechselnden Bodenuneben-heiten folgen.

Druckstufendämpfung:Die Druckstufendämpfung (von denBikern als „Compression“ bezeichnet)reguliert man bei den meisten Dämpfernam dicken Ende oder am Ausgleichs-behälter des Dämpfers. Jeder Biker musssie selbst durch Probieren ermitteln. ZumÜberblick:• Zu hohe Druckstufendämpfung lässt

das Hinterrad zu träge einfedern (sprin-gendes Hinterrad).

• Zu geringe Druckstufendämpfung führtzum Fully-Schaukeln (das Bike wipptbei jedem Tritt um die Längsachse).

• Um die richtige Druck- und Zugstufen-dämpfung zu ermitteln, bedarf es einerAnzahl von Fahrten mit verändertenEinstellungen. Wichtig ist dabei, immernur eine Einstellung zu verändern unddann erneut zu probieren.

Wichtig: Beide Fahrwerkselemente,also Federgabel und Hinterbauschwin-ge, müssen in ihrem Ansprech- undDämpfungsverhalten ähnlich arbeiten,da sich beide Elemente gegenseitigbeeinflussen.

Reifendruck:Häufig wird dem gefahrenen Reifen-druck bei der Fahrwerkseinstellung zuwenig Beachtung geschenkt. Da sich derReifen beim Überfahren von Hinder-nissen spontan eindrückt, reagiert erschneller als Vorder- oder Hinterrad-federung auf die jeweilige Boden-unebenheit und stellt somit ein zusätzli-ches dämpfendes und elastischesElement der Fahrradfederung dar.

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denn da geht zusätzliche Energie verlo-ren, wenn sie auf „Drehzahl“ gebrachtwerden müssen. Leichte Reifen undFelgen sind hier nach wie vor dasOptimum für ein möglichst effizientesSportgerät.

In einem regen Zubehörmarkt haben sichinzwischen zahlreiche Nischenanbietereingefunden, die Fahrradkomponenten inbesonders leichter und stabiler Bauweiseanbieten. Das reicht vom Sattel über Vor-bau, Steuersatz, Lenker, Naben undPedale bis hin zu leichtgewichtigenBremsen. Auch hier können Sie wiederIhren BICOPLUS-Fachhändler oderFachzeitschriften als Informationsquellezu Rate ziehen. Bild ep

Sonderregelung der StVZO fürRennräder und Mountainbikes StVZO § 67 Absatz 11:Für Rennräder, deren Gewicht nicht mehrals 11 kg beträgt (für MTBs 13 kg), gel-ten nachstehende Abweichungen: 1. Für den Betrieb von Scheinwerfernund Schlussleuchten können Batterie-leuchten mitgeführt werden.

2. Der Scheinwerfer und die vorgeschrie-benen Schlussleuchten brauchen nichtfest am Fahrrad angebracht zu sein; siesind jedoch mitzuführen und bei Däm-merung, Dunkelheit oder wenn die Sicht-verhältnisse es sonst erfordern, vor-schriftsmäßig am Fahrrad anzubringenund zu benutzen.

3. Scheinwerfer und Schlussleuchte brauchen nicht zusammen einschaltbar zusein.

4. Es darf auch ein Scheinwerfer mit niedrigerer Nennspannung als 6 V mitge-führt werden.

Was Sie unbedingt noch wissen sollten:Wenn Sie sich mit dem Rennrad oderdem Mountainbike auf öffentlichenStraßen bewegen, müssen Sie die vorge-schriebenen Reflektoren (Front- undRückreflektor, Speichen- und Pedal-strahler) am Fahrrad montiert haben,außerdem eine Klingel. Hiervon ausge-nommen sind nur Wettbewerbe auf abge-sperrten Strecken. Bild eq

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Die Reifenwahl:Mit der Umrüstung der Reifen kann einSportfahrrad nicht nur erheblich abge-speckt werden, sondern es lassen sich mitder entsprechenden Reifenauswahl auchOptimierungen hinsichtlich Leichtlauf,Fahrkomfort oder griffigem Kontakt zurFahrbahn bewirken.

Erfreulicherweise herrscht bei denReifenherstellern seit einiger Zeit einneuer Trend hin zur „Spezialisierung“.Drahtreifen fürs Rennrad werden schonmit 140 Gramm angeboten und beim 50 mm breiten Mountainbikereifen fielkürzlich die Schallmauer von 400Gramm. Gelungen ist dieses Kunststückdurch feinste Karkassenfäden im Reifenund einer hauchdünnen Gummiauflageauf den Seitenflanken. Beides macht sol-che Leichtgewichte automatisch zuSchnellläufern mit rekordverdächtigemLeichtlauf.

Ebenso lässt sich mit dem entsprechen-den Reifen die Bodenhaftung bei Nässebzw. mit der entsprechenden Profilierungdie Griffigkeit bei sandigen oder mat-schigen Bodenverhältnissen deutlich ver-bessern. Wer auf Nummer sicher gehenwill, kann auch besonders pannensichereReifen auf sein Bike montieren lassen.

Schlauchlosreifen - der neueste Hit – bie-ten zwei wesentliche Sicherheitsvorteile:• Bei Dornen- oder Nageleinstichen ver-

lieren sie nicht plötzlich, sondern nurganz allmählich die Luft.

• Bei dem nahezu unvermeidlichenReifenwandern auf steilen Bremspas-

sagen bergab kann kein Schlauchventilmehr abreißen.

Ihr BICOPLUS-Fachhändler informiertSie gern über Neuerungen auf demReifensektor.

Verbesserung der Funktionalität:Der Funktion von Schaltung undBremsen wird insbesondere im sportli-chen Wettbewerb ein hoher Stellenwerteingeräumt. Beide Komponenten habensich gerade in den letzten Jahren rasantweiter entwickelt und erheblich an Know-How zugelegt.

Bei den Schaltungen konnten sich Ni-schenhersteller nicht halten. Optimie-rungen sind daher fast nur noch durchden Umbau auf die Topmodelle der je-weiligen Hersteller möglich, weitereleichte Verbesserungen lassen sich allen-falls noch durch spezielle Schaltzügeerzielen.

Anders bei den Bremsen. Hier haben inerster Linie die Scheibenbremsen dieNase vorn. Fortschritte sind vor allem inSachen Leichtgewicht, Belastbarkeit,Resistenz gegen Dauerbremsungen undfeine Dosierbarkeit zu vermelden.Wiederum ist der Fachhändler oder dieFachzeitschrift der richtige Informantüber den Stand der Technik. Bild eo

Gewicht Jedes Gramm abgespecktes Fahrradge-wicht muss nicht die Berge hochgeschleppt und beim Antritt nicht mitbeschleunigt werden. Bei den Laufrädernhat Letzteres sogar eine Doppelwirkung,

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1. Reifen: Die schon sprichwörtliche Leichtläufig-keit von Fahrrädern resultiert hauptsäch-lich aus dem elastischen Abrollverhaltender luftgefüllten Reifen. Darüber hinausvermitteln Reifen auch dem ungefeder-ten Fahrrad noch Fahrkomfort und stel-len mit ihren Reifenprofilen einen siche-ren Fahrbahnkontakt her. Folgendes soll-ten Sie bei Reifen beachten:• Mit zunehmendem Reifendruck nimmt

auch der Leichtlauf von Fahrrädern zu,der Fahrkomfort jedoch ab.

• Mit abnehmendem Reifendruck steigtdie Gefahr eines so genannten Durch-schlags (Schlauchdefekt durch Quet-schung des Schlauches auf der Felgen-kante beim Überfahren eines Hinder-nisses).

• Infolge langer und intensiver Sonnen-einstrahlung kann der Gummi desReifens brüchig werden. Als Spätfolgenreißen dann im Flankenbereich derReifen die Textilfäden und der Reifenkann platzen.

• Finden Sie nach Defekten oder Durch-schlägen Reifenbereiche, in denenmehr als zwei nebeneinander liegendeFäden durchtrennt worden sind, so istsicherheitshalber ein neuer Reifen auf-zuziehen.

• Beachten Sie bei einem Reifenwechseldie im Anhang ausgeführten Informa-tionen über die Angabe von Reifen-größen.

Sturzgefahr: Bei geringem Reifen-druck kann es zum so genannten Rei-fenwandern kommen. Reifen undSchlauch rutschen dabei auf der Fel-ge und es kann im Extremfall sogarzum Ventilabriss kommen. Der dabeientstehende plötzliche Luftverlustführt vor allem beim Vorderrad häu-fig zu Stürzen.

2. Schläuche: Schläuche liegen innen im Reifen. Siesorgen für Luftdichtigkeit, sind aber ver-letzlich. Daher müssen bei Tiefbettfelgendie Speichennippel mit einem Gummi-oder Kunststoffband, bei Hohlkammer-felgen die Nippellöcher mit einemGewebe- oder Kunststoffband abgedecktwerden.

Zu den Eigenschaften unterschiedlicherSchlauch-Materialien:• Schläuche aus Latex sind leicht und

dehnbar, pannensicherer und verbes-sern den Reifenleichtlauf. Dafür sindsie luftdurchlässiger und müssen späte-stens jeden zweiten Tag nachgepumptwerden.

• Butylschläuche sind extrem luftdicht,aber pannenempfindlicher, schwererund weniger leichtlaufend.

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• Nun den Reifenbereich über dieFelgenkante hebeln und denReifenheber in einer Speiche einhaken.

• Das Laufrad mit dem Ventil nach untenauf den Boden stellen und mit beidenHänden den Reifen zwischen Daumenund Zeigefinger flachdrücken und indie tiefere Felgenmitte ziehen. Bild es

• In Richtung Ventil dieses Ziehen fort-setzen, damit der Reifen möglichstexzentrisch zur Felge sitzt.

• Am Ventil angekommen, den Reifenvon Hand über Felgenkante heben.Lediglich bei besonders eng sitzendenReifen ist hierzu ein zweiter Reifen-heber nötig. Bild et

• Den Schlauch zwischen Reifen undFelge herausziehen und Ventil aus demVentilloch der Felge ziehen.

Jetzt muss das Loch im Schlauch geortetund geflickt werden. Bei Reifenplatzernreicht eine Sichtung nach dem lediertenSchlauchbereich. Bei kleinen Löchern:Luft in Schlauch pumpen und Ortung desLoches durch Eintauchen des Schlauchesin Wasser oder Aufspüren des Luftzugesmittels empfindlicher Gesichtspartien(Mund/Ohr/Auge). • Die Schadenszone in der doppelten

Fläche des späteren Flickens mitSchmirgel oder ähnlichem aufrauen.

• Die aufgeraute Schadenszone mit Gum-milösung einstreichen und je nach

Temperatur 5 bis 10 Minuten ablüftenlassen. Bild eu

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3. Ventile:Durch sie wird die Luft in den Reifengepumpt oder bei Bedarf (z.B. Reifen-wechsel) auch herausgelassen. Im Fahr-radbereich haben sich folgende dreiVentiltypen etabliert - im Bild wie folgtvon links nach rechts: Bild er

Fahrrad- oder Dunlop-Ventil:Der Ventiltyp für das Gebrauchsrad. AlsVentileinsatz dient entweder das leicht-gängige „Blitzventil“ oder die klassische,schwergängigere Version mit dem Gum-mischlauch. Der jeweilige Ventileinsatzist mit einer Überwurfmutter gesichert,der feste Sitz der Überwurfmutter istnach dem Aufpumpen zu kontrollieren.

Renn- oder Sclaverand-Ventil:Der ursprünglich für das Rennrad ent-wickelte Ventiltyp wird auch beiTrekkingrädern und MTBs eingesetzt.Der Ventileinsatz ist üblicherweise inte-griert, bei einigen Herstellern (z.B.Schwalbe) eingeschraubt und damit aus-tauschbar. Per Ventilstange mit Gewindeund Mutter kann der Ventilkegel luftdicht

auf seinen Sitz gezogen werden. ZumAufpumpen die Mutter ca. um drei Um-drehungen aufdrehen und kurz auf dieVentilstange drücken. Nach demAufpumpen die Mutter wieder andrehen.

Auto- oder Schrader-Ventil:Das Fahrradventil mit dem Vorteil, dassan jeder Tankstelle Luft nachgefüllt wer-den kann. Der Ventileinsatz ist mit einerSpezialkappe herausschraubbar, dersichere Ventilsitz wird durch eine Federim Ventileinsatz unterstützt. Zum leichte-ren Luftaufpumpen und Luftablassenbesitzt es eine Ventilstange, die knapp bisan den oberen Rand des Ventils reicht.

Tipp: Bei Ihrem BICOPLUS-Fach-händler sind Adapter erhältlich, sodass Sie mit einem Luftpumpen-modell unterschiedliche Ventiltypenaufpumpen können.

Beheben einer Reifenpanne Obwohl die Fahrradbereifung erheblichdefektsicherer geworden ist, ist keinRadfahrer vor einer Reifenpanne gefeit.Hat es Sie einmal erwischt, so müssenSie als erstes - wie oben beschrieben –das entsprechende Laufrad ausbauen. Sie benötigen als Werkzeug mindestens 1 Reifenheber, Flickzeug und eine Luft-pumpe für Ihren Ventiltyp. Und so behe-ben Sie die Reifenpanne: • Zunächst lassen Sie die restliche Luft

ganz heraus und schieben neben demVentil den Reifenheber unter denReifendraht.

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• Die Schutzfolie abziehen und denFlicken zentrisch auf die Schadens-fläche drücken. Bild fl

Wichtig: Nicht die Dauer des Druckes,sondern die Höhe des Druckes ent-scheidet über die Qualität der Kle-bung.

Vor der Montage von Schlauch undReifen bitte den Reifen nach dem „spit-zen Eindringling“ absuchen, ansonstenkönnte der frisch geflickte Schlauchgleich wieder gelöchert werden. ZurMontage: • Das Ventil in das Ventilloch der Felge

hängen und soviel Luft einfüllen, bisder Schlauch gerade rund ist.

• Den Schlauch faltenfrei rundum unterden Reifen in das Felgenbett schieben.

Bild fm

• Die Luft wieder ganz aus dem Schlauchherauslassen.

• Gegenüber vom Ventil beginnend dieReifenflanke über die Felgenkanteheben und tief ins Felgenbett ziehen(exzentrischer Reifensitz).

• Rundum weiter arbeiten, bis restlichesReifenstück von Hand über die Felgen-kante gehoben wird. Bitte hierzu keineReifenheber nehmen (Gefahr derSchlauchbeschädigung).

• Das Ventil kurz in den Reifen drücken,damit der Schlauch im Ventilbereichnicht vom Reifendraht eingeklemmtwird. Dann Ventil fest auf Felge ziehenund Luft einpumpen. Bild fn

Sturzgefahr: Falten im Schlauchführen im Fahrbetrieb zu immerdünner werdenden Gummizungen,die irgendwann platzen - ein Reifen-platzer im Vorderrad führt oftmalssogar bei Profis zum Sturz.

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Speichen/Speichendefekte Nach einiger Betriebszeit „setzen“ sichdie Speichen im Bogen- und im Nip-pelbereich. Die Speichenspannung wirddadurch geringer und die Laufräder kön-nen einen Seiten- oder Höhenschlagbekommen. Das wiederum beeinträchtigtdie Bremssicherheit bei Felgenbremsenund es „muss“ nachzentriert werden.

Nachzentrieren:Das Zentrieren von Laufrädern ist einediffizile Tätigkeit, welche viel Erfahrungerfordert und normalerweise Sache IhresFachhändlers ist. Erwischt Sie jedochunterwegs einmal ein größerer „Schlag“,so sollten Sie natürlich selbst Hand anle-gen können. Dazu halten Sie sich bitte anfolgende Regeln:• Funktionieren Sie die Bremsgummis

zur Peilhilfe um, indem Sie von Hand die Bremse leicht aus der Mittedrücken.

• Durch die Drehung des Laufrades istder Schlag an dem wechselnden Ab-stand Bremsgummi/Felgenflanke aus-zumachen.

• Schlägt die Felge nach rechts, ist dieSpeiche auf der linken Felgenseite,schlägt sie nach links, ist die Speicheauf der rechten Felgenseite anzuziehen.

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• Ist der Schlagbereich größer, so ziehenSie dort auch deren Nachbarspeichenleicht an.

• Besitzt ein Laufrad einen Höhenschlag(die Felge weicht nach außen vomRundlauf ab), so ziehen Sie im Schlag-bereich sowohl die rechten wie auch dielinken Speichen an.

• Identische Vorgehensweise beim Aus-wechseln einer gebrochenen Speiche.Vorher sind die Reste der altenSpeichen aus Nabenflansch und Nippelzu entfernen.

Wichtig:1. Zentrieren Sie nur in kleinenSchritten (je eine Viertel-Nippelum-drehung) und überprüfen Sie jeweilsdie Wirkung.

2. Speichen können sich nicht vonselbst anziehen, daher Speichen beimNachzentrieren nie lockern.Ausnahme: Sie haben sich eine Beulein die Felge gefahren – dann müssendie Speichen im Beulenbereich für dieFahrt bis nach Hause gelockert wer-den. Die Felge dann aber baldmög-lichst austauschen.

Tipp: Speichenlockern lässt sich ver-meiden, wenn Sie jeweils einTröpfchen des Schraubenklebers„Mittelfest“ (Bezug: BICOPLUS-Fachhändler) in den Spalt zwischenSpeiche und Nippel einziehen lassen.

Tipp: Lassen Sie sich von IhremBICOPLUS-Fachhändler eine Repa-raturspeiche für unterwegs anferti-gen. Die lässt sich auch hinter demZahnkranz einziehen, ohne dass dieRitzelpakete demontiert werdenmüssen.

Felgen: Die Felgen von Fahrrädern sind für denReifensitz verantwortlich und durch ihregeometrische Ausführung mitbestim-mend für die Steifigkeit der Laufräder.Ihre Seitenflanken dienen bei Felgen-bremsen als Bremsfläche. Sie müssen da-her regelmäßig von Schmutz und vor al-lem Öl befreit werden, um für einegleichbleibende Bremswirkung zu sor-gen.

Sturzgefahr: Das Felgenhorn wirdvom Reifendruck leicht nach außengewölbt und beim Bremsen wiederzusammengedrückt (Skizze). In Ver-bindung mit Bremsflankenverschleißkann dies auf Dauer zum Abspren-gen ganzer Felgen-Flankenbereicheführen. Durch folgende Maßnahmenkönnen Sie dies vermeiden:• Betätigen Sie Ihre Bremsen mit

Gefühl und vermeiden Sie so weit esgeht Vollbremsungen.

• Suchen Sie die Bremsgummis inregelmäßigen Abständen nach dortsteckengebliebenen Sandkörnchenoder Aluminium-Spänen ab.

• Achten Sie auf die Verschleißindika-toren (ca. 0,4 mm tiefe, umlaufendeNut oder punktförmige Einzel-vertiefungen in der Felgenflanke).Sind diese durch Bremsflankenver-schleiß nicht mehr zu sehen, so lassenSie die Felge vom BICOPLUS-Fachhändler austauschen. Bild fp

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Einschnürung durch Bremse

Auswölbung durch Luftdruck

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sich schon mal verstellen. Die Brems-gummis stehen dann nicht mehr symme-trisch zur Felge und müssen neu ausge-richtet werden:• Bei Seitenzugbremsen setzen Sie einen

flachen Maulschlüssel (Konusschlüssel,13 oder 14 mm) auf die Schlüssel-flächen des Bremsbolzens und schwen-ken die gesamte Bremse soweit nachrechts oder links, bis die Bremsgummiswieder symmetrisch zur Felge stehen.

• Seitenzugbremsen mit einem zweitenGelenk (Dual Pivot-Bremsen) könnenauch mit einer kleinen Einstellschraubein Nähe des Gelenkes mittig gestelltwerden. Bild ft

• Bei Cantileverbremsen die Maden-schraube an einem der beiden Brems-arme lösen oder eindrehen bis dieBremsgummis mittig zur Felge stehen

Bild fuBowdenzug-Wartung:Mindestens einmal halbjährlich sollte derBowdenzug gereinigt und nachge-schmiert werden. Sind einzelne Dräht-chen gerissen, sollte das kompletteInnenseil ganz ausgetauscht werden.Dazu sollte in beiden Fällen derFachhändler konsultiert werden.

Wichtig:Die Wirksamkeit von Cantileverbrem-sen kann bei einigen hochwertigenAusführungen teilweise durch einUmhängen des Bremsseiles im Hand-bremshebel variiert werden. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem BICOPLUS-Fachhändler - er wird die Bremse aufIhre Bedürfnisse einstellen.

2. Hydraulische Felgenbremse:Hydraulische Felgenbremsen besitzeneine sehr gute Bremswirkung und lassenein sehr dosiertes Bremsen zu. ImUmgang mit diesem Bremstyp solltenSie Folgendes beachten:• Verschmutzungen im Führungs- und

Halterungsbereich der Bremsgummisführen zu einer unzureichendenRückstellung der Bremsgummis - eskann sogar zum Schleifen der Gummisan der Felge kommen. Daher diesen Bereich häufiger auf Verschmutzunghin kontrollieren und ggf. säubern.

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Bremsen Bremsen dienen natürlich der Verzö-gerung eines Fahrzeuges, aber auch umseine Fahrgeschwindigkeit dem jeweili-gen Verkehrsgeschehen anzupassen. ImKapitel „Alles was dran ist“ (Seite12-22)haben Sie sich ja schon mit der richtigenBedienungsweise Ihrer Bremse beschäf-tigt. Jetzt geht es um weiteres Wissens-wertes zur Bremse und um derenWartung:

1. Felgenbremsen:Felgenbremsen nehmen - bildlich gespro-chen - die Felge „in die Zange“ und ver-zögern die Fahrgeschwindigkeit durchdie dabei entstehende Reibung.

Nachstellen der Bremse:Durch den fortschreitenden Verschleißder Bremsgummis wird der Abstand derBremsgummis zur Felgenflanke allmäh-lich größer, die Bremsen müssen wiefolgt nachgestellt/gewartet werden:• Drehen Sie einfach die Einstellschraube

am Bremsgriff oder bei der Seitenzug-bremse am Bremsarm soweit heraus,bis der Abstand der Bremsgummis zurFelge 1,5 bis max. 2 mm beträgt.

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• Kontrolle: Die Bremswirkung solltenach einem Drittel des Bremshebel-weges einsetzen.

• Ist das Profil der Bremsgummis abge-bremst oder werden farbliche Ver-schleißindikatoren sichtbar, müssen dieBremsgummis ausgewechselt werden.Austausch und sachgemäße Einstellungder neuen Bremsgummis verlangtFachwissen und sollte dem Fachbetriebvorbehalten bleiben.

• Ausnahme: Bei hydraulischen Bremsenerfolgt der Bremsgummiwechsel durchein einfaches Ausklipsen der altenBremsgummis und Einklipsen derneuen Gummis. Bild fs

Mittigstellen der Bremse:Stoßen die Reifen beim Einbau der Lauf-räder an die Bremsen, so können diese

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Scheibenbremse erfolgt in der Regelhydraulisch, teils aber auch mittelsBowdenzug. Lange Bremspassagen berg-ab führen nicht zu Schädigungen derNabenlagerung, können aber je nachBauart ein Nachlassen der Bremswir-kung (so genanntes „Fading“) bewirken.

Bremsbelagverschleiß:Spricht die Bremse nicht mehr im erstenDrittel des Bremshebelweges an, wird dieScheibenbremse analog zur Felgenbrem-se am Bremsgriff, bei einigen Modellenam Bremssattel, nachgestellt. Bild gm

Der Austausch der Bremsbeläge undandere Wartungsarbeiten sollten unbe-dingt vom Fachmann vorgenommen wer-den.

Schaltanlage Im Kapitel „Alles was dran ist“ (Seite12-22) haben Sie sich ja schon mit demThema „Umgang mit derFahrradschaltung“ beschäftigt, ebenso imKapitel „Laufräder ein- und ausbauen“(Seite 16) mit der Einstellung von Na-benschaltungen. Bei beiden ist währendder Fahrt die so genannte Übersetzungdes Fahrradantriebs änderbar. Je nachGang wird dadurch pro Kurbelum-drehung eine kürzere oder längereWegstrecke zurückgelegt.

Der heute gebräuchlichste Typ unter denSchaltanlagen ist die Kettenschaltung, daneben haben sich in den letzten Jahren aber auch die Nabenschaltungen mit 7,12 und 14 Gängen etabliert. Zum jeweili-gen Schaltungstyp sowie zur Wartung:

1. Kettenschaltungen:Mit Kettenschaltungen wird die Kettewährend der Fahrt auf unterschiedlichgroße Ritzel und/oder Kettenblätter um-gelegt, wodurch sich die Übersetzungändert. Größere Kettenblätter bzw. klei-nere Ritzel erhöhen dabei die Überset-zung für Rückenwind-/Bergabfahrten,kleinere Kettenblätter und größere Ritzelverkleinern sie für Bergauf- und Gegen-windfahrten.

Beim Schaltvorgang wird die Kette durchein seitliches Schwenken von einemRitzel oder Kettenblatt auf ein anderesumgelegt. Dazu muss die Kette geführtwerden:• Beim hinteren Schaltwerk geschieht

dies in einer so genannten Schalt-schwinge, die gleichzeitig für einenLängenausgleich der Kette sorgt – klei-nere Ritzel und Kettenblätter benötigenweniger Kettenlänge als große.

• Beim vorderen Umwerfer übernimmteine Schaltgabel die Kettenführung,wobei das hintere Schaltwerk dann wie-derum den Längenausgleich der Kettebesorgt.

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• Besteht bei Ihrer Bremse kein festerDruckpunkt mehr oder wird der Betäti-gungsweg bis zum Ansprechen derBremse zu groß, muss die Bremsanlagevom BICOPLUS-Fachhändler entlüftetwerden.

• Geknickte Hydraulikleitungen solltensofort in der Fachwerkstatt ausge-tauscht werden, da die Gefahr vonUndichtigkeiten besteht.

• Bei Bremsgummiverschleiß lässt sichder größere Abstand der Gummis zurFelge durch das Eindrehen der im Bildgezeigten Einstellschraube wiedersoweit verkleinern, dass die Bremse imersten Drittel des Bremshebelwegesanspricht. Bild gl

3. Rollenbremse/Trommelbremse:In die Nabe integrierte Bremsen sind inihrer Wirksamkeit unabhängig vonWitterungseinflüssen. Bei Bremsbelag-verschleiß erfolgt die Nachstellung ana-log zur Felgenbremse an der Einstell-schraube am Bremsgriff. Der Wechselder Bremsseile sollte wiederum vomFachhändler vorgenommen werden.

Sturzgefahr: Bei sehr langen Abfahr-ten kann es zur Überhitzung kom-men, was je nach Bauart Schädi-gungen der Bremse oder der Naben-lagerung mit sich bringen kann.Betätigen Sie daher abwechselnd dieVorder- und Hinterradbremse, damitdie jeweils nicht aktive Bremse etwasabkühlen kann. Sollten Sie jedochbereits ein Nachlassen der Brems-wirkung festgestellt haben, anhaltenund die Bremsen abkühlen lassen.

4. Rücktrittbremsen:Der Rücktritt gilt als nahezu wartungs-freie Bremse. Er funktioniert immer,sogar bei Regen oder Schnee. InDeutschland ist es nach wie vor die be-liebteste aller Bremsen, wenngleich seineBremswirkung nicht an die von moder-nen Bremstypen heranreicht. Beachtensollten Sie beim Rücktritt:• Bei Dauerbremsungen (längeres Gefäl-

le) wird die Rücktrittbremse zu heißund kann mitsamt der NabenlagerungSchaden nehmen. Daher abwechselndeinmal mit der Vorderradbremse undeinmal mit dem Rücktritt verzögern.

• Gewöhnen Sie sich daran, gleichzeitigzum Rücktritt die wirksamere Vorder-radbremse zu betätigen.

5. Scheibenbremse:Bei diesem modernen Bremstyp wirdeine dünne, seitlich an den Naben ange-flanschte Scheibe von Bremsbelägen „indie Zange genommen“. Ihre Brems-wirkung ist nahezu unabhängig vonWitterungseinflüssen. Die Betätigung der

gl gm

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Bild gs und Bild gt ) gekennzeichnet.Einstellungen hierzu bitte nur vomBICOPLUS-Fachhändler vornehmen las-sen.

Schaltseilwechsel/Seilschmierung:Je nach Wettereinsatz Ihres Fahrradesmüssen die Bowdenzüge ein- bis zwei-mal pro Jahr gereinigt und nachge-schmiert werden. Sind einzelne Dräht-chen gerissen, so ist das Innenseil ganzauszutauschen. Dazu jeweils IhrenBICOPLUS-Fachhändler aufsuchen.

Schalträdchen:Alle 5.000 Kilometer sowie nach länge-ren Schlechtwettertouren sollten dieSchalträdchen ausgebaut, gereinigt undfrisch gefettet wieder eingebaut werden.Dazu:• Achsschrauben der Rädchen in Schalt-

schwinge lösen und herausdrehen. Bild gu

• Rädchen herausziehen, Abdeckschei-ben abnehmen und Laufbuchsen her-ausdrücken.

• Alle Teile gründlich säubern, frisch ein-fetten und wieder zusammenstecken .

Bild hl

• Bei kugelgelagerten Schalträdchen dieLeichtgängigkeit und das Lagerspielkontrollieren. Bei Schwergängigkeitoder größerem Spiel die Kettenrädchenaustauschen.

Kettenwechsel:Wenn sich die Kette (je nach Regenfahr-zeit und Verschmutzungsgrad nach etwa

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8 Wettkampfräder: Rennrad und MTB

Wichtig: Moderne Kettenschaltungensind unter Tretlast schaltbar. Dies istbeispielsweise bei Schaltvorgängen amBerg von Nutzen, da Sie ansonstenwertvollen Schwung verlieren würden.Trotzdem sollten Sie beim Gangwech-sel kurzzeitig den Druck auf die Pedalereduzieren. Einerseits wird dadurchder Schaltvorgang noch präziser, ande-rerseits lässt sich auf diese Weise derKetten- und Ritzelverschleiß erheblichvermindern.

Synchronisieren:Nach einiger Betriebszeit „setzen“ sichdie Schaltzüge und die Kette läuft nurunwillig auf die größeren Ritzel über, dajetzt die vom Schalthebel/Drehgriff vor-gegebenen Rasterabstände mit den nöti-gen Schaltschritten des Schaltwerkesnicht mehr korrespondieren. Dazu:• Synchronisierschraube am Schalthebel

Bild gn , Schaltsockel Bild go oderSchaltwerk Bild gp knapp eine Umdre-hung herausdrehen.

• Durch eine Probefahrt die Auswirkungder Einstellung überprüfen. Ggf. Syn-chronisierung wiederholen.

Einstellen der Schaltungsanschläge:Einstellschrauben am Schaltwerk undUmwerfer begrenzen den Schwenkbe-reich der Schaltschwinge. Damit wirdverhindert, dass die Kette über das größ-te und kleinste Ritzel/Kettenblatt hinausgeführt werden kann. Diese Schraubensind mit „L“ für Low Speed (größtesRitzel/kleinstes Kettenblatt Bild gq undBild gr ) und „H“ für High Speed (klein-stes Ritzel/größtes Kettenblatt

gn

go

gp

gu

gq gr

gs gt

hl

Page 31: bicoplus-fahrradhandbuch

62

Bei einem Aheadset können Sie dasselbst machen. Dazu:• Lösen Sie die Klemmschraube/Schrau-

ben des Aheadset-Vorbaues auf demGabelschaft. Bild hn

• Ziehen Sie die versenkte Kopfschraubeleicht nach, um das Lagerspiel zu elimi-nieren. Bild ho

• Nun die Klemmschrauben des Vorbaueswieder fest anziehen und überprüfen,ob a) der Vorbau exakt in Radflucht aus-gerichtet ist (ansonsten steht der Lenkerschief), b) der Sitz des Vorbaues verdrehsicherist, c) der Steuersatz Spielfreiheit hat.

Ein Gang zum BICOPLUS-Fachhändlerwird erforderlich, wenn der Lenker beimDrehen ca. 15-gradweise einrastet. Dannhaben sich die Kugeln oder Nadeln desSteuersatzes mit der Zeit in die Laufbah-nen eingearbeitet und Ihre Feinkoordi-nation beim Lenken ist beeinträchtigt.

Pedale Pedale sind während der Fahrt ständigIhrer Beinkraft ausgesetzt, ihre Lagerungist folgerichtig speziell für diese hoheBelastung ausgelegt. Informationen zumjeweiligen Pedaltyp:

1. Klassisches Fahrradpedal:Es besitzt einen rutschfesten Pedalkäfig,damit der Fuß bei der Trittbewegungsicher auf dem Pedal gehalten werden kann. Die nach StVZO vorgeschriebenenPedalreflektoren sind gleich integriert.

Bild hp

2. Sportpedal:Sie sind mit Haken und Riemen verse-hen, damit der Fußballen stets über derPedalachse liegt und gegen seitlichesAbrutschen vom Pedal gesichert ist. Beiangezogenem Riemen sind Schuh undFuß des Radlers fest mit dem Pedal ver-bunden, der Sportradler kann auf dieseWeise auch „ziehen“, d.h. auch bei derAufwärtsbewegung seines Beines Kraftaufbringen. Das Sportpedal setzt schmalgehaltene Schuhe mit steifer Sohle vor-aus, an die eventuell noch eine sogenannte Pedalplatte geschraubt werdenkann, die in die hintere Pedalkante einra-stet. Die nach StVZO vorgeschriebenenPedalreflektoren sind gegebenenfalls zumontieren.

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8 Wettkampfräder: Rennrad und MTB

1.500 bis 3.000 Kilometer) weiter als 6 mm vom großen Kettenblatt abhebenlässt, sollte die Kette gewechselt werden.Ansonsten kommt es zu größerem Ritzel-und Kettenblattverschleiß - bei kräftigenAntritten kann dann sogar die Kette überdie Ritzelzähne hinwegrutschen.

Wichtig: Die Kette aus oben genanntenGründen regelmäßig vom BICO-PLUS-Fachhändler kontrollieren undggf. austauschen lassen.

2. Nabenschaltungen:Bei Nabenschaltungen erfolgen dieÜbersetzungswechsel durch ein so ge-nanntes Planetengetriebe, welches in derHinterradnabe untergebracht ist.Dadurch ist die gesamte Schaltmechanikvor Witterungseinflüssen geschützt,besonders betriebssicher und nahezuwartungsfrei. Zur Einstellung der Schaltung sieheKapitel „Laufräder ein- und ausbau-en“(Seite 16).

Steuersatz Der Steuersatz an Ihrem Fahrrad sorgt füreine leichtgängige Lenkung und lagertgleichzeitig die Vorderradgabel im Rah-men. Durch permanente Fahrbahnstößeunterliegt er jedoch hohen Belastungenund muss daher alle 14 Tage aufSpielfreiheit überprüft werden. Dazu:• Vorderradbremse ziehen und das

Fahrrad kurz vor- und zurückschieben.

• Mit der anderen Hand den Spalt zwi-schen Gabelkonus und unterer Rah-menschale des Steuersatzes ertasten.

Bild hm

• Fühlen Sie Bewegung zwischen beidenBauteilen, so sollte bei einem konven-tionellen Steuersatz (Spezialwerkzeugnötig) die spielfreie Einstellung beiIhrem BICOPLUS-Fachhändler inAuftrag gegeben werden.

hm

hp

hn

ho

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8 Wettkampfräder: Rennrad und MTB

3. Die Systempedale:Sie stellen nach Vorbild der Skibindungeine Verbindung zum Schuh her. Bild hqSie wird durch einfaches „Treten“ aufdas Pedal hergestellt (akustisch durch eindeutliches Klicken vernehmbar) und istdurch einen seitlichen Schwenk desFußes wieder lösbar. Dabei ist die Aus-lösehärte einstellbar. Spezialschuhe mitfester Sohle, auf die ein so genannter Pe-daladapter aufgeschraubt werden kann,sind Voraussetzung zum Fahren mit denSystempedalen. Bild hr

Sturzgefahr: Das Fahren mit Hakenund Riemen sowie mit System-pedalen ist gewöhnungsbedürftig.Bitte berücksichtigen Sie:• Das Einschlüpfen/Einrasten ins Pedal

sollte zunächst im Stand, angelehntan eine Wand oder von einem Helfergehalten, eingeübt werden.

• Es sollte ein weiteres Üben auf ver-kehrsfreien Flächen folgen.

• Lassen Sie beim Fahren mit Hakenund Riemen die Riemen anfangslocker. Erst wenn das Ein- undAusschlüpfen aus dem Pedal „sitzt“,den Riemen anziehen.

• Stellen Sie die Auslösehärte IhrerSystempedale anfangs gering ein.Steigern Sie die Auslösehärte erst,wenn Sie sich sicher fühlen.

• Zur Montage von Pedalplatte oderPedaladapter wenden Sie sich bitte anIhren BICOPLUS-Fachhändler.

Zur Wartung von Pedalen:• Säubern Sie den offen liegenden Me-

chanismus der Systempedale regelmä-ßig. Verschmutzungen führen bei man-chen Systempedalen zum erschwertenEin- und Ausrasten.

• Etwas Sprühwachs an den Kontakt-punkten Schuh/Pedal kann ein nerven-des Quietschen bei der Tretbewegungunterbinden.

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hr

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Komplett aus widerstandsfähi-gem Aluminium gefertigt, wurden die seitlichen Schutzknöpfeneu gestylt und mit einemGEL-Material versehen, das die Handhabung weiter vereinfacht und der Flasche maximalen Haltgewährleistet.

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und maximal- Geschwindigkeit: momentan,

Durchschnitt und Maximum- Herzfrequenz: momentan, Durchschnitt

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Page 33: bicoplus-fahrradhandbuch

66

• In dieser Einstellung eine Probefahrtauf Ihrer Hausstrecke unternehmen undanschließend überprüfen, wie hoch dasTauchrohr den Kabelbinder geschobenhat.

• Sie sollten sich dabei bis auf 10 mm dermaximalen Einfederung nähern. Ist esweniger, ist Ihre Gabel zu hart einge-stellt und Sie nutzen nicht den vollenFederweg aus.

• Radler, die häufiger Wiegetritt fahren,müssen ihre Gabel härter vorspannen,ansonsten wird der Wiegetritt durchständiges Gabeleinfedern sehr kraftzeh-rend.

Dämpfung:Die Dämpfung der Federgabel vermeidetdas Nachschwingen des Vorderradesnach dem Überfahren von Hindernissen.Bei einfachen Federgabeln wirkt nur dieReibung zwischen oberen Standrohrenund den über sie einfedernden Tauch-rohren dämpfend. Sie ist ab Werk vorge-geben und nicht verstellbar.

Hochwertige Federgabeln hingegenbesitzen eine einstellbare Öldämpfung.Die Einstellung erfolgt unten an denTauchrohren in Nähe der Ausfallenden.Die Auswirkungen von Dämpfungs-verstellungen: Bild hu• Eine höhere Dämpfung setzt vor allem

dem Ausfedern - in geringem Maßeaber auch dem Einfedern - einen Wider-stand entgegen und vermeidet auf dieseWeise das Durchschlagen derFedergabel bei gering eingestellterFederhärte.

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8 Wettkampfräder: Rennrad und MTB

• Verschleißerscheinungen an Pedal-platte/Pedaladapter machen sich durcheine wackelnde Verbindung zum Pedalbemerkbar. In dem Fall ist ein Wechselvon Platte/Adapter die beste Lösung.

• Wackelnde Pedalachsen sind einVerschleißindiz und signalisieren einennotwendigen Austausch des Pedals.

Rutsch- und Stolpergefahr: Bevorzu-gen Sie für Systempedale Schuhe, beidenen die Höhe von Pedalplatte oderPedaladapter entweder durch Stollenan Ferse und Schuhspitze ausgegli-chen wird bzw. diese in der Sohle ver-senkt sind. Ansonsten ist das Gehenmit den Schuhen recht beschwerlichund es besteht erhebliche Rutsch-und Stolpergefahr.

Sturzgefahr: Bei Stürzen oder Pedal-aufsetzer wirken unter Umständenenorme Kräfte auf das Pedal ein. Insolchen Fällen den BICOPLUS-Fachhändler aufsuchen und vom ihmbeurteilen lassen, ob ein Austauschder Pedale nötig wird.

Fahrradfederungen Fahrradfederungen tragen wesentlichzum Fahrkomfort eines Fahrrades bei.Die Fahrbahnstöße lassen überwiegendnur die Laufräder einfedern, die Stoß-kräfte auf Sattel und Lenker reduzierensich erheblich. Nicht zu vergessen einSicherheitsaspekt der Federungen: Siesteuern und bremsen sicherer, da dieLaufräder einen intensiveren Fahrbahn-kontakt bekommen.

Für die Optimierung der Fahrradfede-rungen müssen Sie die so genannteFederhärte und Dämpfung auf Ihr Kör-pergewicht bzw. Ihre Fahrweise einstel-len. Beachten Sie hierzu unbedingt dieHerstellerangaben für Federgabel/Stoß-dämpfer, da sich die Bauarten unterschei-den können. Als grobe Wartungs-Faust-regel gilt:

1. Einstellung der Federgabel:Federgabeln sind in der Regel auf einFahrergewicht von 75 Kilogramm einge-stellt. Durch einen Einstellknopf obenauf dem Gabelkopf lässt sich dieseFederhärte um etwa +/- 15 kg nachoben/unten verändern. Bild hs

Federhärte:Wer weniger als 60 oder mehr als 90 kgwiegt, sollte vom BICOPLUS-Fach-händler einen Umtausch auf weichereoder härtere Federelemente vornehmenlassen. Bei luftgefederten Gabeln gehtdie Sache einfacher über die Bühne: Miteiner speziellen Federgabel-Luftpumpewird einfach der Luftdruck in denGabelbeinen reduziert/erhöht und damitdie Federhärte variiert. Vorgehensweisefür eine persönliche Erstabstimmung: • Einen nicht zu stramm gezogenen

Kabelbinder direkt oberhalb der Tauch-rohre am Standrohr anbringen (ggf.Gummischutz hochschieben).

• Anschließend Auf- und Absitzen. DasMaß, um das der Kabelbinder hochge-schoben wurde, ist die Einfederungdurch Ihr Fahrergewicht. Es sollte nichtmehr als 5 mm betragen. Bild ht

hs

ht

hu

Page 34: bicoplus-fahrradhandbuch

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Genaueres wissen Sie wiederum erstnach eine Proberunde. Bild im

• Wippt Ihr Bike bei hohen Trittfrequen-zen auf und ab, ist Ihre Hinterradfede-rung zu weich eingestellt und muss stär-ker vorgespannt werden.

• Unter keinen Umständen darf dieHinterradfederung durchschlagen. Ein-mal kann Sie solch ein Durchschlagdurchaus „aus dem Sattel heben“, ande-rerseits sind die Kräfte, die in diesemAugenblick auf die Stoßdämpferauf-hängung einwirken, extrem hoch unddamit defektträchtig.

Dämpfung:Die Dämpfung des Stoßdämpfers beiIhrer Hinterradfederung vermeidet dasNachschwingen des Hinterrades nachdem Überfahren von Hindernissen. Beieinfachen Stoßdämpfern wirkt nur dieReibung zwischen dem Stössel und demStoßdämpfer-Gehäuse.

Hochwertige Stoßdämpfer besitzen eineeinstellbare Öldämpfung. Die Einstel-lung erfolgt an einem Einstellrädchen amDämpfgehäuse. Die Auswirkungen vonDämpfungsverstellungen: Bild in• Eine höhere Dämpfung setzt vor allem

dem Ausfedern - im geringen Maßeaber auch dem Einfedern - einen Wider-stand entgegen und vermeidet somit dasDurchschlagen der Hinterradfederungbei gering eingestellter Federhärte.

• Eine höhere Dämpfung vermeidet dasso genannte „Fullyschaukeln“, das

Wippen des voll gefederten Fahrradesum die Längsachse.

• Eine geringe Dämpfung verbessert dasso genannte Ansprechverhalten: DieFederung arbeitet bereits bei kleinstenFahrbahnunebenheiten.

Gefahr der Rahmenbeschädigung:Stellen Sie bei Y-Rahmen sicher, dassdie Sattelstütze unten nicht zu weitaus dem Sattelrohrstummel heraus-ragt. Sie könnte sich ansonsten beimEinfedern des Hinterbaues an derHinterradschwinge verhaken unddies wiederum zu Rahmenschädenführen. Bild io

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8 Wettkampfräder: Rennrad und MTB

• Eine geringe Dämpfung verbessert dasso genannte Ansprechverhalten: DieFedergabel arbeitet bereits bei kleinstenFahrbahnunebenheiten.

Wartungshinweise:Halten Sie die Standrohre der Teles-kopgabeln stets sauber, damit kein fest-sitzender Schmutz die Dichtungenunterwandert. Damit Elastomergabeln nicht quiet-schen, müssen Elastomere undFührungen turnusmäßig gesäubert undmit säurefreiem Fett geschmiert wer-den. Beachten Sie hierzu die Angabendes Gabelherstellers.

2. Hinterradfederungen:Generell sind auch Hinterradfederungenab Werk auf ein Fahrergewicht von etwa75 kg eingestellt. Für die Einstellung derFederhärte ist eine den Stoßdämpfer um-hüllende Feder zuständig. Sie kann wiedie Federgabeln in einem Bereich von +/- 15 kg variiert werden. Dazu wird ent-weder von Hand oder mit einemSpezialschlüssel die Mutter unter derStoßdämpferfeder verstellt. Bei luftgefe-derten Stoßdämpfern wird einfach wie-der nur der Luftdruck im Stoßdämpfererhöht oder reduziert. Bild il

Federhärte:Wer weniger als 60 oder mehr als 90 kgwiegt, sollte vom BICOPLUS-Fachhänd-ler einen Umtausch auf eine weichereoder härtere Feder vornehmen lassen. Beiluftgefederten Stoßdämpfern ist dieSache unkompliziert: Mit einer speziel-len Luftpumpe wird einfach derLuftdruck im Stoßdämpfer reduziert/erhöht und damit die Federhärte variiert.

Bei einigen Produkten lässt sich derStoßdämpfer in andere Befestigungs-löcher ummontieren. Hierbei gilt: Je nä-her der Stoßdämpfer dabei an den Dreh-punkt heranrückt, umso weicher wird dieFederung, je weiter er sich vom Dreh-punkt entfernt, umso härter. Vorgehens-weise für eine persönliche Erstabstim-mung: • Setzen Sie sich wieder in Fahrposition

auf Ihr Bike und lassen Sie von einemHelfer ausmessen, wie weit sich dabeidas Tretlager absenkt. 5 mm sind auchhier zunächst das Maß aller Dinge,

il

im

in

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Page 35: bicoplus-fahrradhandbuch

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8 Wettkampfräder: Rennrad und MTB

Licht Mit einem Dynamo als Stromerzeugerund Glühbirnchen in Scheinwerfer undRücklicht als Stromverbraucher ist dieLichtanlage von Fahrrädern einfach undbetriebssicher konzipiert. Schutzvor-richtungen vor Überspannungen vermei-den darüber hinaus das Durchbrennender Glühbirnchen bei höheren Geschwin-digkeiten. Durch folgende Maßnahmenkönnen Sie selbst dazu beitragen, dieFunktionssicherheit Ihrer Lichtanlage zusteigern:• Sprühen Sie alle Kontaktstellen der

Lichtanlage mit Sprühwachs ein(BICOPLUS-Fachhändler), um Licht-ausfall durch Kontaktkorrosion zu ver-meiden.

• Achten Sie darauf, dass das Lichtkabelmöglichst „lacknah“ am Rahmen ent-lang verläuft. Bildet das Kabel abste-hende Schlaufen, so kann es abreißen,sobald Sie mit dem Fahrrad an einemHindernis hängen bleiben.

Flicken des Lichtkabels:Sollte Ihnen trotzdem einmal dasLichtkabel reißen, sollten Sie es austau-schen oder zur Vermeidung von Kurz-schlüssen auf folgende Weise flicken:• Schieben Sie ein Stück Ventilgummi

über ein Ende des Kabels

• Isolieren Sie die beiden Kabelenden ca.2 cm ab

• Verdrallen Sie die Kabelenden Bild ip

• Schieben Sie jetzt noch das Ventil-gummi über die Flickstelle. Bild iq

Wichtig: Beachten Sie bitte diegesetzlichen Vorschriften zur Fahrrad-Beleuchtung, die im Kapitel „Alles wasRecht ist“ (Seite 23-26) näher erläutertsind.

ip

iq

Page 36: bicoplus-fahrradhandbuch

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Fahrradtransport mit dem PKW

Besonders faltbare Fahrräder kann mangut im Kofferraum transportieren. Renn-räder und MTB´s lassen sich durchAusbau der Laufräder ebenfalls in ihrenAbmessungen soweit verkleinern, dasssie im Inneren eines PKWs mitgenom-men werden können. Bei Fahrrädern mit Schutzblechen undGepäckträger ist dies nicht so leicht mög-lich. Sie werden deshalb meist auf Dach-oder Heckträgern transportiert. Dabeigibt es wichtige Punkte zu beachten: • Verwenden Sie nur stabile Dach- oder

Heckträger mit Prüfzeichen und sorgenSie für eine solide Montage am Auto,am besten die erste Montage durcheinen Fachmann vornehmen lassen.

• Lassen Sie sich in die sichereBefestigung der Fahrräder auf demTräger durch einen Fachmann sorgfältigeinweisen. Fehler können schwerwie-gende Folgen haben! Beachten Sie dieBenutzerinformation.

• Fahren Sie mit Fahrrädern auf demDach oder am Heck nicht schneller als100 km/h und prüfen Sie spätestens alle200 km, ob alles noch in Ordnung ist.

• Beachten Sie bei Regenfahrten: ab 120km/h besitzen einzelne Wassertropfendie kinetische Energie eines Dampf-strahles. Sie dringen in die Lagerstellenein und können Korrosionsschäden ver-ursachen.

• Häufige PKW-Transporte können beiunsachgemäßer Befestigung auf demDach oder dem Heck das Fahrradbeschädigen. Schwingungen undFahrbahnstöße, besonders bei höherenGeschwindigkeiten, schädigen die Bau-teile. Fragen Sie Ihren Fachmann!

Kontrollieren Sie nach jedem Dach- oderHecktransport, ob sich etwas an IhremFahrrad verändert hat. Fragen Sie vonZeit zu Zeit Ihren BICOPLUS-Fach-händler. Er wird es sichten und notfallsrichten.

10Fahrradtransport mit dem PKW

71

9 Kindertransport mit dem Fahrrad

Kindertransport mit dem Fahrrad

Ein oder zwei Kinder dürfen auf demFahrrad unter folgenden, in der StVZOgeregelten Voraussetzungen mitgenom-men werden:• Sie müssen auf einem geprüften Kin-

dersitz untergebracht sein.

• Sie dürfen nicht älter als 7 Jahre sein,der Fahrer muss ein Lebensalter vonmindestens 16 Jahre aufweisen.

• Kinder bis 15 kg Körpergewicht dürfenauf Kindersitzen zwischen Lenker undSattel oder vor dem Lenker mitgenom-men werden.

• Für schwerere Kinder (max. 22 kg) istnur die Sitzmontage hinter dem Fahrererlaubt.

• Kindersitzmontage am Lenker ist nichtgestattet, da die Lenkung beeinträchtigtwird.

• Werden Kindersitze auf demGepäckträger montiert, so ist sicherzu-stellen, dass er der Belastung auchstandhält. Im Übrigen muss auf demKindersitz der Name des Herstellersund das für ihn max. zulässigeKindergewicht aufgedruckt sein.

Wichtig:1. Kinder sollten auf dem Kindersitzangeschnallt werden. Sitzen sie hinten,sollte ein Rückspiegel angebracht wer-den, um sie ständig beobachten zukönnen.

2. Zuladung jeder Art verändert dasFahrverhalten Ihres Fahrrades.Machen Sie daher vorher ein paarProbefahrten, bevor Sie sich „insVerkehrsgewühl“ stürzen.

3. Das Fahrrad darf nur bis zu einemvom Hersteller angegebenen Gesamt-gewicht beladen werden.

Page 37: bicoplus-fahrradhandbuch

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• Die Kette wegen der hohen Flächen-presskräfte in den Kettengelenken bittenur mit Kettenfließfett oder Spezial-Kettenöl einölen. Nach einer Probe-runde um den Häuserblock dann denüberschüssigen Schmierstoff gründlichabwischen.

• In die Gelenke von Schaltung undUmwerfer ein Tröpfchen Pflegeöl ein-ziehen lassen und nach einigen Funk-tionsbewegungen auch hier den Über-schuss entfernen. Bild iu

Wichtig: Bei Reinigungen mit einemDampfstrahler bzw. scharfem Was-serstrahl können die Dichtungen inden Lagerungen des Fahrradesunterwandert werden, was zwangs-läufig Lagerschäden nach sich zieht.Gleiches gilt für den Dachtransportdes Fahrrades bei Regen.

Für die in diesem Handbuch angegebe-nen Wartungsarbeiten benötigen Sie fol-gende Werkzeuge und Pflegemittel,erhältlich bei Ihrem BICOPLUS-Fach-händler: Bild jl

• Einen Satz Innensechskant-Schlüsselvon 2 bis 8 mm

• Einen Satz Ring/Maulschlüssel von 8bis 15 mm Schlüsselweite

• Einen Nippelspanner

• Je einen Schrauben- und Kreuzschlitz-schraubendreher

• Flickzeug

• Einen bis zwei Reifenheber

• Eine Seilzugschere oder einen scharfenSeitenschneider

• Kettenfließfett oder Kettenöl

• Sprühwachs

Ferner noch allgemeine Utensilien wie:Eine Haushaltsstielbürste, mehrere Lap-pen und einen Schwamm.

11Wartung und Pflege

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11 Wartung und Pflege

Wartung und Pflege

Den permanenten KorrosionseinflüssenIhres Fahrrades durch die Einwirkungvon Nässe, Straßenschmutz, Schweißund winterlichem Straßensalz sollten Siedurch eine regelmäßige Fahrradwäschemit anschließender Korrosionsschutz-Behandlung entgegenwirken. Dazu:• Waschen Sie Ihr Velo nach jeder Regen-

fahrt, jedem winterlichen Einsatz undansonsten 14-tägig mit lauwarmemWasser (dem Sie einen Spritzer Spül-mittel zusetzen) per Schwamm ab.

Bild ir

• Unzugängliche Stellen reinigen Sie ameinfachsten mit einer Haushalts-Stielbürste. Bild is

• Für die öligen Bereiche von Kette,Ritzel und Kettenblätter verwenden Sieeine separate Stielbürste.

• Sprühen Sie Rahmen und Bauteilesofort nach der Wäsche mit Sprüh-wachs (BICOPLUS-Fachhandel) ein.Es unterwandert das Wasser und schütztvor Korrosion. Bild it

• Nach 10-minütiger Einwirkzeit denRahmen und die Komponenten miteinem weichen Lappen blank reiben.

• Die Kette bekommt bei starker Ver-schmutzung eine Zusatzreinigung mitSprühwachs; überschüssiges Wachsbitte auf der Stelle mit einem Lappenabwischen.

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Page 38: bicoplus-fahrradhandbuch

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• Meiden Sie unbewachte Abstellplätze,auf denen viele Fahrräder stehen. Hierfällt der Dieb kaum auf.

• Stellen Sie Ihr Rad nicht in einsamenGassen oder Hinterhöfen ab - auf beleb-ten Straßen fühlen sich Diebe beobach-tet.

• Stellen Sie Ihr Rad bei Besichtigungen(Museen, Kirchen etc.) möglichst inSichtweite der Kasse, im Hof desPfarramts, vor einem Geschäft o.ä. ab,so dass es mehr oder weniger „unterAufsicht steht“.

• Lassen Sie Ihr Rad nachts nie draußenstehen und sichern Sie es auch inKellern durch ein Schloss.

Ein Fahrradpass, in dem der Fahrradtyp,die Rahmennummer sowie Farbe, Größeund Fabrikat des Fahrrades angegebensind, erhöht und beschleunigt im Fall desFalles die Aufklärung.

Diebstahl-, Unfallschutz undWartung von Ihrem BICOPLUS-Fachhändler

Ihr BICOPLUS-Fachhändler bietet Ihnenein attraktives Dienstleistungspaket: • Diebstahlschutz

Erstattung des vollen Kaufpreises,unabhängig vom Alter des Fahrrades

• Teilediebstahlschutz bei Diebstahlschäden über 50 €(97,79 DM) – Übernahme der Ersatz-kosten.

• Unfallschäden über 50 € (97,79 DM) – Übernahme der Reparaturkosten.

• Jährliche WartungÜbernahme bis zu 20 € (39,12 DM).

• Weltweiter Schutz

• Familienvorteil von 10%

Voraussetzungen:• Das Fahrrad ist maximal 12 Monate alt.

• Das Fahrrad mit einem Schloss derMarken Trelock, TAQ 33, ABUS,Kryptonite, AXA oder SPECIALIZEDan einen festen Gegenstand anzu-schließen.

Informieren Sie sich! Ihr BICOPLUS-Fachhändler berät Sie gerne!

Darüber hinaus bietet Ihnen IhrBICOPLUS-Fachhändler eine 2-Jahre-BICOPLUS-Garantie. Detailsentnehmen Sie bitte dem ebenfallsIhrem Fahrrad beiliegenden Garantie-pass oder fragen Sie Ihren BICO-PLUS-Fachhändler.

12Diebstahlschutz und Fahrradpass

75

12 Diebstahlschutz und Fahrradpass

Diebstahlschutz undFahrradpass

Diebstahlschutz:Fahrraddiebstähle sind leider nicht ausder Welt zu schaffen und daher solltenauch Sie Ihr Fahrrad durch technischeHilfsmittel (Schlösser) und vorbeugendeMaßnahmen vor Diebstahl schützen.Sprechen Sie Diebstahl-Vorsichtsmaß-nahmen mit Ihrem BICOPLUS-Fachhändler durch. Allgemeine Informa-tionen zu diesem Thema:

Schlösser:• Als praktische Sicherung, wenn Sie das

Fahrrad nur für kurze Zeit außer Achtlassen, haben sich Kabel- und Zahlen-schlösser erwiesen. Bild jmEbenso: Am Rahmen befestigte Riegel,die zwischen die Speichen geschobenwerden. Bild jn

• Schwere und mithin stabile Bügel-schlösser schützen besser, denn die sindauch von versierten Dieben nicht soleicht zu knacken.

• Schließen Sie das Velo mit dem jeweili-gen Schloss an eine feste Verankerung -ein abgeschlossenes Fahrrad kann an-sonsten leicht davongetragen werden.

• Sichern Sie zusätzlich das Vorderradund den Sattel samt Stütze, da dieseBauteile auch einzeln begehrenswertsind.

• Damit Lack und Rahmenrohre nichtvon den Schlössern beschädigt werden,sollten sie unbedingt mit einerHalterung an einem der Rahmenrohrebefestigt werden.

• Als Zusatzsicherung können akustischeAlarmgeber eingebaut werden. Sie heu-len laut auf, wenn das Rad bewegt odererschüttert wird (z.B. beim Durchsägeneines Schlossbügels).

Vorbeugende Maßnahmen:• Lassen Sie Ihr Fahrrad nie für längere

Zeit unbeaufsichtigt.

jm

jn

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Drahtreifen-GrößenAnzugs-Momente von Befestigungs-Schrauben an Fahrräder

*Den Anzugsmomenten wurde ein mittlerer Reibbeiwert von µges = 0,125 zugrunde gelegt.**Die Festigkeitsklasse von Sechskantschrauben und Zylinderschrauben muss entweder amKopf, an der Schlüssel- oder Zylinderfläche erhöht oder vertieft gekennzeichnet sein - ausge-nommen sind die Schrauben M 3, M 3,5 und M 4.

Tipp: Mit nur einem Drehmomentschlüssel von 5 bis 50 Nm können bei ent-sprechender Umrüstung nahezu alle Schrauben am Fahrrad fachgerecht ange-zogen werden: M 4 (12.9) = 4,8 Nm bis M 12 (5.8) = 51,7 Nm.

Gewinde Nenn- Schrauben-Festigkeitsklasse**Durchmesser 4.8 5.6 5.8 6.8 6.9 8.8 10.9 12.9M 3 0,6 0,7 0,7 0,9 1,0 1,2 1,7 2,0M 3,5 0,9 1,1 1,1 1,4 1,6 1,9 2,6 3,2M 4 1,4 1,7 1,7 2,1 2,3 2,8 4,1 4,8M 5 2,9 3,4 3,6 4,3 4,8 5,5 8,1 9,5M 6 4,9 5,9 6,1 7,3 8,2 9,6 14,0 16,0M 7 8,2 10,0 10,3 12,4 13,9 16,6 23,3 27,9M 8 11,9 14,3 14,9 17,8 20,0 23,0 34,0 40,0M 10 23,7 28,3 29,6 35,4 39,9 46,0 67,0 79,0M 12 42,4 49,6 51,7 62,1 69,9 79,0 115,0 135,0

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Reifenabmessungen Drei unterschiedliche Angaben derReifengröße verunsichern nach wie vorden Endverbraucher. Zu Ihrer Orientie-rung nebenstehend eine Tabelle mit denin Deutschland gebräuchlichen Reifen-größen sowie etwas Hintergrundinforma-tion über die Angaben der Reifengrößen:

1. Die Reifenangabe nach ETRTO (Euro-pean Tyre and Rim Technical Organi-sation) ist verbindlich für den europäi-schen Raum und gibt die Reifenbreiteund durch ein Minuszeichen dahinterden so genannten Felgen-Nenndurch-messer in Millimeter an, womit eineeindeutige Zugehörigkeit zu der pas-senden Felge gegeben ist.

2. Die Reifenangabe in Zoll ist nach wievor weltweit üblich. Sie gibt den unge-fähren Außendurchmesser und durchein x getrennt davon die Reifenbreitejeweils in Zoll an (ein Zoll = 25,4 mm).

3. Die französische Angabe findet sichauf einigen Reifen von französischenReifenherstellern. Sie gibt den unge-fähren Reifenaußendurchmesser inMillimeter an und kennzeichnet dieverschiedenen Felgendurchmesser mitden Buchstaben A, B und C. Gibt es zueinem Reifendurchmesser mehr alsdrei Felgengrößen, wird bei der klein-sten Felgengröße nur die Reifenbreitebenannt.

13Informativer Anhang

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13 Informativer Anhang

Anzugs-Moment in Nm* (Newtonmeter)

Angabe der Reifengröße

Reifenaußen-durchmesser

nach ETRTO in Zoll Frankreich in mm Fahrradtyp

62-203 bis 47-203 121/2 x 21/4 320 x 57 302 bis 332 Kinderroller/bis 121/2 x 13/4 Kinder-Spielräder

57-305 bis 37-305 16 x 2,125 374 bis 406 Kinderräder/bis 16 x 13/8 großer Kinderroller

32-357 17 x 11/4 428 Kinderräder England/Moulton Zerlegerad

54-406 bis 44-406 20 x 2,125 500 x 45 488 bis 506 Falt-/Zerlegeräder/bis 20 x 1,75 BMX

37-489 bis 32-489 22 x 13/8 558 bis 568 Kinderräderbis 22 x 11/4

54-507 bis 37-507 24 x 2,125 600 x 45 580 bis 608 Kinder- und bis 24 x 13/8 Jugendräder

37-540 bis 32-540 24 x 13/8 600 A 608 bis 618 Jugendräder undbis 24 x 11/4 Rollstühle

57-559 bis 25-559 26 x 2,125 650 x 50 610 bis 673 MTBbis 26 x 1

44-571 bis 18-571 26 x 15/8 650 C 607 bis 672 Div. Fahrräder England/bis 26 x 3/4 Triathlon-Räder

40-584 bis 32-584 26 x 11/2 650 B 654 bis 670 Tourenräder Öster-bis 26 x 11/4 reich/Frankreich

40-590 bis 28-590 26 x 11/2 650 A 665 bis 688 Touren-/Damenräderbis 26 x 11/8

47-622 bis 18-622 28 x 13/4 700 C 658 bis 722 Gebrauchs-/City-/Trek-bis 28 x 3/4 king-/Sporträder Deutschl.

30-630 bis 20-630 27 x 11/4 672 bis 692 Rennsport Englandbis 27 x 3/4

Umrechnungstabelle Reifendruck bar 2,07 2,42 2,76 3,11 3,45 3,8 4,14 4,83 5,52 6,21 6,9 7,59 8,28 8,97 9,66PSI 30 35 40 45 50 55 60 70 80 90 100 110 120 130 140

1 PSI entspricht 0,069 bar; 1 bar entspricht 14,5 PSISiehe auch Hinweis auf verschiedene Ventiltypen auf Seite 46

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13Defekt-ABC

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13 Defekt-ABC

Problematiknachlassende Bremswir-kung/Bremse schleift Bremsgeräusche, mangeln-de Wirkung Bremshebel/Bremseblockiertzittrig/schwammiges Fahr-verhalten/Reifen schleift„starrer Gang“/keinFreilaufkein Vortrieb

Schläge beim Durchfahrenvon SchlaglöchernReifen schleift anGabel/Rahmenkein Vortrieb

bei höherer Pedallastratscht Kette überNabe-Tretlager- PedalequietschtRad fährt sich schwammig/Pedal wackeltGeradeausfahrt schlecht zukoordinierenRohr der Korrosion preis-gegebenkein Fahrkomfort/kein„Rollen“/SchwergängigkeitSchaltungsauge verbogen/Speichen gerissenSchaltungprobleme/LaufradschleiftSchaltung/Umwerfer streikt

Kette ratscht an Umwerfer-gabel

FehlerBremse klemmt/ ist schwergängigBremsgummis verschlissen

Bremszug festgefroren

Felge schlägt

Freilauf hakt

Freilauf tritt durch

Gabel wackelt

Gabel verbogen

Kette springt ab

Kette ratscht über

Lager läuft „trocken“ – schneller Verschleiß Naben-Tretlager - Pedal-Spiel

Lenkung rastet ein

Lackschaden

Reifendefekt/keine Luft

Schaltung in Speichen geraten

Schaltungsauge verbogen

Schaltzug gerissen

Umwerfer ratscht

UrsacheBowdenzug geknickt/Innenzuggespleißt/trockenAbnutzung/raue Felge

Wasser, Winter, Frost

gelockerte Speichen/Beule inFelgeWasser/Schmutz eingedrungen

Sperrklinken abgebrochen

Steuersatz gelockert

Sturz/Unfall

schwache Schaltungsfeder/Ausfallende verbogenKette gelängt/steifesKettenglied/RitzelverschleißSchmierstoffmangel

Verschleiß/Konen/Lagerschalegelockerteingedrückte Kugellaufbahnenim Steuersatz Steinschlag/Sturz/Umfallendes Fahrradeseingedrungener Fremdkör-per/DurchschlagHinterradwechsel/AnschlagSchraube gelockertSturz/„im Geäst“ hängen-gebliebenKorrosion

Spiel in Tretlagerung/Schlag inKettenblätter

Maßnahme unterwegs*„Ölanleihe“ Tankstelle, loseDrähte entfernendefensiv weiterfahren,Bremse nachstellenganz vorsichtigweiterrollen/Rad schiebenBremse weiter öffnen/evtl.nachzentrierenständig mittreten

Innenzug zwischen Speichenund gr. Ritzel verflechtenvorsichtig weiterfahren/immerwieder von Hand nachstellenFüße an Tretlager abstützen/Ga-bel vorziehen/defensiv fahrennur Ritzel in exakterKettenlinie fahrengrößere Ritzel fahren/dosiertund „rund“ treten„Ölanleihe“ an Tankstelle

langsam weiterfahren/Ritzel inKettenlinie fahrenFreihändigfahren vermeiden

„nackte“ Metallstellen ölen

Reserveschlauch einziehen/flickenSpeichen ersetzen/Kette aufEingang-Betrieb kürzenprovisorisches Richten mitZwillings-Methodemittleren Gang mit Steinchenim Paralellogramm einstellenGänge in Kettenlinie fahren

Maßnahme zuHause/HändlerSeilzüge säubern/fetten oderaustauschenBremsschuhe austauschen undausrichtenGlykol/Glysantine zwischen In-nen- und Außenzug einbringenfeinzentrieren; falls nötig Fel-ge und Speichen austauschenReinigung/Fettung oder AustauschFreilauf/Nabe ersetzen

Steuersatz neu und fest kon-tern/SchraubenkleberErsatzgabel einbauen

Schaltungs-/Kettenwechsel/Schaltungsauge richtenKetten- und/oderRitzelwechsel entsprechende Lagerung säu-bern/fetten/einstellenLagerspiel neu einstellen/ festkontern/SchraubenkleberSteuersatz austauschen

entfetten/Stellen mit Lackstift/ Lacktupfer versiegelnausreichenden ReifendruckherstellenSchaltungsauge richten/Schal-tung/Speichen austauschen Ausfallende mit Lehre richten

neues Seil einziehen, gut fettenTretlager neueinstellen/Lagerschale kleben

Vorbeugungmonatliche Kontrolle

monatliche Kontrolle

Prozedur im Winter 14-tägigwiederholenNippel mit Schraubenklebersichern/defensiv bikenjährliche Überholung

jährliche Überholung

monatliche Kontrolle,Schraubenkleber einsetzendefensiver Radeln

monatliche Kontrolle

monatliche Kontrolle

jährliche Überholung

jährliche Überholung/Schraubenkleber einsetzenmonatliche Kontrolle

Klarsichtfolie an exponiertenStellen aufklebenSicherheitsreifen benutzen, täg-lich Reifendruck kontrollierenHinterräder mit gleicher Rit-zelbreite fahren/kontrollierenSchaltungsschutzkäfig mon-tierenmonatliche Kontrolle, Edel-stahlzüge verwendenmonatliche Kontrolle,Schraubenkleber einsetzen

*mögliches Risiko/nur auf eigene Gefahr

Page 41: bicoplus-fahrradhandbuch

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13 Zeitplan für Wartungs- und Kontrollarbeiten

Service-Intervalle

Bremse

Schaltung

Kette

Reifen

Felgen/Speichen

Licht

Lagerungen

Vor jederFahrt

Bremsprobe

Kontrolle:Luftdruck

Kontrolle: Rund-lauf/Sauberkeitder Bremsflanke

Funktions-Kontrolle

Spiel-Kontrolle: Naben/Pedale/ Tretlager/Steuer-satz

Monatlich

Kontrolle: Züge/Bremsgummis

Gelenke/Züge fetten/ölen

auf Verschleiß prüfen/ölen/fetten

Kontrolle :Seitenflanke/Profil

Kontrolle: Brems-flanken/Beulen/Speichen locker

Spiel-Kontrolle:Naben/Pedale/ Tretlager/Steuer-satz

Halbjährlich

Züge fetten/ wechseln

Züge fetten/ wechseln

auf Verschleißprüfen/ölen/fetten

Jährlich

Kontrolle: Brems-gummis austau-schen?

auf Verschleißprüfen/auswech-seln?

Kontrolle: Profil/ auswechseln?

Kontrolle: Brems-flanken, Felge auswechseln?

Kontakte säubern

säubern und fet-ten: Naben*/Pe-dale*/Tretlager*/Steuersatz*

* Arbeiten an den Fahrradlagerungen erfordern Spezialwerkzeug und sollten vomFachhändler vorgenommen werden.

Den BICOPLUS-Fachhändler in Ihrer Nähe finden Sie unter www.bicoplus.de Besuchen Sie auch unsere MTB-Website unter www.cyclewolf.de