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Kanalbetrieb Neue Köderstation zur Rattenbekämpfung Rohrvortrieb Unwägbarkeiten bei Sammlerneubau Horizontalbohren Fernheizkabel-Verlegung rechnet sich Nr. 2 · April 2020 · ISSN 2509-2685 · 14,00 € Corona Spezial Wissenswertes in der Krisenzeit DPAG Postvertriebsstück Entgelt bezahlt B_I MEDIEN GmbH Postfach 3407 24033 Kiel C 52400E

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Kanalbetrieb Neue Köderstation zur RattenbekämpfungRohrvortrieb Unwägbarkeiten bei SammlerneubauHorizontalbohren Fernheizkabel-Verlegung rechnet sich

Nr. 2 · April 2020 · ISSN 2509-2685 · 14,00 €

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1B_I umweltbau 2 | 20 Editorial

Neue Kanäle„Die Baustellen laufen weiter!“ So hört man aktuell von Netzbetreibern, Planungsbüros und aus-führenden Unternehmen. Diese in Corona-Zeiten positive Nachricht zeigt, dass diejenigen, die hierzulande am Bau, der Instandhaltung und Sanierung unserer unterirdischen Ver- und Entsor-gungsinfrastruktur arbeiten, bisher relativ gut durch die Krise kommen. Nichtsdestotrotz: Das Leben und Arbeiten hat sich auch hier drastisch verändert.Was bedeuten Corona-Abstand und Kontaktbeschränkungen für Kommunikation, Information und Austausch? Messen, Veranstaltungen, Semi-nare, Sitzungen, Besprechungen – alle Plattfor-men, auf denen bisher persönliche Begegnung stattgefunden hat, gibt es derzeit nicht mehr. Zu Hause bleiben ist für alle, die von dort arbeiten können, das Gebot der Stunde.In dieser Situation öffnet das Internet neue oder zumindest für viele noch ungewohnte digitale Kanäle. Vom Homeoffice aus nimmt man an be-triebsinternen Videobesprechungen teil, der Rohrleitungssanierungsverband RSV bietet einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zu Corona-Themen als Web-Konferenz, Arbeitskreise der Verbände organisieren ihre Sitzungen im Netz oder Anbieter von Weiterbildungsseminaren wie das IKT oder die Technische Akademie Hannover wandeln ihre Präsenzveranstaltungen in ein An-gebot von Online-Seminaren (interessante Webinare und Videokonferenzen finden Sie übrigens stets aktualisiert auf www.bi-medien.de unter „Termine“). Und je nach Erwartungshaltung stellt man mit mehr oder weniger Erstaunen fest: Es funktioniert! Außerdem spart es Reisezeit, Reise- kosten und CO2. So wird in der Krise aus manch einer Not eine Tugend, die sicher Eingang in unseren Alltag finden und Corona überleben wird.Auch wir reagieren auf die besonderen Zeiten mit einem besonderen digitalen Service. Da die Druckausgabe der aktuellen B_I umweltbau mit der postalischen Anschrift auf einigen tem-porär verwaisten Schreibtischen landen wird, stellen wir dieses Heft allen Interessierten unter www.bi-medien.de/epaper auch online zum kostenlosen Download zur Verfügung. So können Sie auch zu Hause am Bildschirm blättern und sich informieren.

In diesem Sinne: Bleiben Sie auf dem Laufenden und gesund!

Artur zu EulenburgChefredakteur

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2 Inhalt B_I umweltbau 2 | 20

GSTT-Mitteilungen

15 AGFW und GSTT gründen Arbeitskreis16 iro: Mit eigenem Block und dem rbv17 Kooperation mit Vulkan-Verlag18 33. Lindauer Seminar im Zeichen von Corona19 „Impulse pro Kanal“ setzt Arbeit fort20 German Pavilion auf der WWETT21 GSTT-Info 20-1 auf Englisch

Rohrvortrieb

22 Sammlerneubau in Luxemburg: Unwägbarkeiten gemeinsam bewältigt

26 Fachgespräche Rohrvortrieb26 Neue Microtunnelling-Navigationsplattform

Horizontalbohren

27 Flexwell-Fernheizkabel in Hannover: Eine Verlegung, die sich rechnet

30 Prime Horizontal erweitert Vermessungsprodukte

DCA-Mitteilungen

32 Mitgliederversammlung in Oldenburg34 IRO 202036 Mitgliederforum in Aachen

Leitungsbau

38 Graue Spezialrohre für grüne Stromerzeugung

41 27. Tagung Leitungsbau45 34. Oldenburger Rohrleitungsforum

Namen und Nachrichten

4 Relineeurope: Neues Vorstandsmitglied4 Neuer Geschäftsführer bei I.S.T.5 RSV ernennt Reinhild Haacker

zur Geschäftsführerin6 Geschäftsführerwechsel bei Wavin6 Siebert + Knipschild baut neue Prüfhalle8 Güteschutz Kanalbau und GLT:

Gegenseitige Mitgliedschaft8 HD-Sanierungstechnik:

Neuer Produktionsleiter8 Fluvius: Neuer Vertriebsleiter

Kreis- und Schwenkkopf-kamera in Full HD

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Corona Spezial

10 Was Bauunternehmer jetzt beachten müssen

12 Abwasserbetriebe teilen Arbeitshilfen12 Übertragung des Virus über

Abwasser unwahrscheinlich13 Gemeinsame Verbändeempfehlung13 Online-Quellen14 RSV wendet sich an Auftraggeber14 DVGW und DWA: Kooperation

Titel

Inhalt Starkes TeamDas Schalungssystem DSS-Flex ermöglicht unter anderem, An-schlüsse in mittels Schlauchliner sanierten Kanalrohren unter Grund-wassereinfluss wieder einzubinden. Sein neuer „Partner“ ist der elekt-rische Fräsroboter MicroGator, mit dem sich u.a. eine Verfüllung sehr großer Hohlräume ohne Grund-wasserproblem sowie eine kontrol-lierte und präzise Steuerung reali-sieren lässt.

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Zustandserfassung

66 Monitoring für langfristigen Werterhalt

68 Bruchfestes Schiebekabel

VSB-Mitteilungen

69 Chance in der Krise70 BIM und neue Leistungsverzeichnisse71 Fortbildungen, Veranstaltungen

Sanierung

77 Reaktion und Aushärtung von Schlauchlinerharzen

82 Aushärtungssystem SpeedyLight+84 Bodus-Liner geprüft85 Leserbrief86 Zur Umsetzung der neuen

DIN EN ISO 11296-488 Nachlese Göttinger Abwassertage92 RSV-Mitgliederversammlung96 Robustes Material für Raffinerie98 Schalungssystem DSS-Flex

mit Fräsroboter MicroGator102 GFK-Auskleidung für

Abwasserpumpstation104 „CROM“-Jubiläum106 Ausgediente Haltungen

fachgerecht verdämmen110 Partliner-System macht mobil

110 Impressum112 IKT-Siegel114 Branchenführer

46 Neuer VBI-Leitfaden47 Neue Plattform für Fachkräfte-

sicherung im Glasfaserausbau48 Ein unterirdisches Gerüst

für Bäume49 KarriereCenter der bautec50 Verbände schließen Bildungspakt

Kanalbau

51 Flüssigboden: Neue Wege im Mineralstoffrecycling

53 BQF-Fachkundelehrgang54 RAL-Gütesicherung Kanalbau

für Ingenieurleistungen56 Neuer Kunststoff-Ausgleichsring57 Praxis-Seminar zu FBS-Rohren57 FBS überarbeitet Richtlinien

zu Einbau und Dichtheitsprüfung

Regenwassermanagement

58 D-Raintank in Ennepetal61 Buchtipp62 Abflussmessung mit

NivuFlow Stick62 Zulassung für „Bircomassiv“

und „Bircosir“63 Mini-Rückhaltebecken für

durstige Bäume

Kanalbetrieb

64 Neue Köderstation von Funke65 Formularmappe zur

Arbeitssicherheit

FLÜSSIGBODENDas Verfüllmaterial der Zukunft

ONLINE-SEMINAR

26. Mai 2020 &

23. Juni 2020

Termine

Lehrgang 3/20 in Heidelberg ab 07. September 2020

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Graues für Grünes In der südlichsten Gemeinde Deutschlands kamen für die Verlegung einer Druck-rohrleitung im Rahmen eines Kraftwerkneubaus große GFK-Spezialrohre „Flowtite Grey“ zum Einsatz. Kein alltägliches Projekt, mit dem man in Oberstdorf den Anteil an erneuerbaren Energien deutlich steigern will.

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4 B_I umweltbau 2 | 20

Namen und Nachrichten

Seit dem 1. April 2020 ist Frank Mersmann Vorstandsmitglied der Relineeurope AG. Der frühere Ge-schäftsführer von Saertex multi-com verstärkt den Vorstand neben Christian Noll, Ludwig Allmann und Bernd Flossmann.Mersmann wird neben den an-deren Vorständen insbesondere die Auslandsbeteiligungen in der Reline UV-Gruppe verantworten. Laut Relineeurope habe sich der Aufbau der weltweiten Reline UV-Gruppe insbesondere in den letz-

Wilfried Oberkönig ist seit Februar 2020 der zweite Geschäftsführer bei der I.S.T. Innovative Sewer Tech-nologies GmbH.Von Anfang an, seit 1999, hat Oberkönig am erfolgreichen Wer-degang des Unternehmens und der rasanten Entwicklung zu ei-nem der weltweit führenden An-bieter von Produkten für die gra-benlose Rohr- und Kanalsanie-rung maßgeblich und engagiert beigetragen. Er verantwortete bisher schon als Prokurist und Profitcenter-Leiter den Bereich der Maschinentechnik inklusive der UV-Technologie, die sich un-ter seiner Regie zu einer tragen-

ten beiden Jahren sehr gut entwi-ckelt; in Zukunft will das Unter-nehmen weiter in internationale Kooperationen investieren.Mit Frank Mersmann tritt ein Ex-perte mit an die Spitze des Un-ternehmens. Er bringt langjäh-rige internationale Erfahrungen mit in die Relineeurope AG. Seit über 10 Jahren ist er in den Berei-chen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von UV-lichtaus-härtenden GFK-Schlauchlinern für Freispiegel- und Druckan-

wendungen tätig. „Frank Mers-mann verfügt über umfangrei-che Erfahrungen bei den graben-losen Technologien für die Rohr-sanierung. Ich bin überzeugt, dass er beim weiteren Ausbau der international aufgestellten Reline UV-Gruppe zusätzliche Impulse verleihen kann und uns zusammen mit den anderen Vor-ständen auf dem eingeschlage-nen Wachstumskurs weiter vor-anbringen wird“, sagt Christian Noll.

Neues Vorstandsmitglied bei Relineeurope

Mit dem neuen Vorstandsmitglied Frank Mersmann verstärkt Relineeurope den Bereich Auslandsbeteiligungen. | Foto: Relineeurope

Neuer Geschäftsführer bei I.S.T.

den Unternehmenssäule mit gro-ßem Zukunftspotenzial entwi-ckelt hat.

Part des Unternehmens leiten; insbesondere die Produkt-Neu-entwicklung und -Diversifikation, sowie die Expansion sind seine erklärten Ziele.

Die I.S.T.-Geschäftsleitung ist ak-tuell wie folgt aufgestellt:- Jörg Vogt, Geschäftsführender

Gesellschafter- Wilfried Oberkönig, Geschäfts-

führer- Tim Nieding, Prokurist – Robo-

tik- Holm Reisinger, Prokurist –

Vertriebsleitung- Monika Schmidt, Prokuristin –

Finanzen/Controlling

Auch künftig wird Wilfried Ober-könig in seiner Funktion als Ge-schäftsführer den technischen

Wilfried Oberkönig (l.) ist neben Jörg Vogt (r.) nun ebenfalls Geschäftsführer bei I.S.T. | Foto: I.S.T. Innovative Sewer Technologies

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5B_I umweltbau 2 | 20 Namen und Nachrichten

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Der Rohrleitungssanierungsverband hat eine neue Geschäftsführerin: Seit Februar unterstützt Reinhild Haacker den RSV als Interessensvertre-tung der Unternehmen in der Kanalsanierungs-branche. Fast zwei Jahre lang hatte der ehrenamt-liche Vorstand – bestehend aus Torsten Schamer, Wolfram Kopp und Andreas Haacker – die ope-rative Führung des Verbandes mit übernommen.Der bundesweite Verband verzeichnet aktuell einen Zuwachs an Mitgliedern und eine deut-lich verstärkte Aktivität der Unternehmen. Insbesondere die Arbeitskreise, die sich um die Aktualisierung der technischen Merkblät-ter kümmern, hatten im vergangenen Jahr ein erhöhtes Tempo vorgelegt. Zugleich besteht seitens der rund 80 Unternehmen die Nach-frage nach Verbandsarbeit in den Bereichen Politik und Fachkräftesicherung, die auch in Absprache mit anderen Verbänden zu koordi-nieren ist. „Es gibt an vielen Stellen die Not-wendigkeit einer Geschäftsführung, die den Überblick behält und die Fäden in der Hand hat“, erklärt Steffen Hommel, Obmann des Arbeitskreises Strategie des RSV. Der Aus-schuss hatte im Herbst die Empfehlung aus-gesprochen, Reinhild Haacker als Geschäfts-führerin einzusetzen.

Öffentlichkeitsarbeit als Schwerpunkt

Bei der Mitgliederversammlung in Oldenburg wurde Reinhild Haacker als Geschäftsführerin

vorgestellt, ebenso bei der Sitzung des Beira-tes, der aus Vertretern öffentlicher Institutio-nen und Auftraggebern besteht. Für den Ver-band ist die diplomierte Journalistin keine Un-bekannte: Mit ihrer Kommunikationsagentur hatte sie den RSV in den vergangenen Jahren im Bereich Marketing und PR unterstützt. „Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Teil der RSV-Arbeit. Deshalb sind wir froh, dass wir Frau Haacker gewinnen konnten“, sagt Wolf-ram Kopp, stellvertretender RSV-Vorsitzender.

Als künftige Aufgaben hat Haacker die er-höhte Präsenz des RSV bei Auftraggebern, die Gewinnung weiterer Mitgliedsunterneh-men und die Stärkung der Arbeitskreise ins Visier genommen. Außerdem steht für den Herbst eine außerordentliche Mitgliederver-sammlung am Verbandssitz in Hamburg an. „Ich bringe meinen Mann vielleicht auch mit“, kündigte Reinhild Haacker augenzwinkernd an. Andreas Haacker ist seit 2017 Vorsitzen-der des RSV.

RSV ernennt Reinhild Haacker zur Geschäftsführerin

Die RSV-Spitze (v.l.): Wolfram Kopp (Vorstand), Reinhild Haacker (Geschäftsführerin), Torsten Schamer (Vorstand), Andreas Haacker (Vorstand) | Foto: RSV

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6 Namen und Nachrichten B_I umweltbau 2 | 20

Baustart für die Erweiterung bei Siebert + Knipschild: Das Prüfins-titut für Kunststoffe vergrößert sei-nen Standort Oststeinbek nahe Hamburg um eine zusätzliche Prüf-halle. Das 540 m² große Gebäude entsteht auf einer kürzlich erworbe-nen Freifläche direkt neben dem jet-zigen Firmensitz. Nach dem ersten Spatenstich im Februar ist die Fer-tigstellung für Oktober dieses Jah-res geplant.Die zusätzliche Laborfläche soll mehr Platz bieten für Prüfun-gen an Kunststoffen in den Be-reichen Industrie, Konsumgüter, Kanalsanierung sowie Deponie-Dichtungsbahnen. „Wir sind in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen – sowohl personell als auch in unserem Portfolio an Prüfungen. Wir schaffen durch die Halle den dringend benötig-ten Platz für unsere Prüfanlagen. So können wir auch in Spitzen-zeiten die Kapazitäten besser bewältigen“, sagte Kay Siebert, Geschäftsführer des 1983 ge-

Volker Rühle ist seit dem 1. März 2020 neuer Geschäftsführer der Wavin GmbH in Twist und Territory Director D-A-CH. Er tritt damit die Nachfolge von Michael Schuster an, der innerhalb der Wavin-Gruppe be-reits in 2019 die Rolle als Commer-cial Director Wavin EMEA (Europe, Middle East, Africa) übernommen hat.Rühle verfügt über umfassende Erfahrung und Kenntnisse in-nerhalb der Branche. Unter an-derem war er über zehn Jahre im Bereich Fachplanung und Pro-jektmanagement in der tech-

nischen Gebäudeausrüstung und im Tiefbau tätig. Anschlie-ßend wechselte Volker Rühle in den internationalen Vertrieb und baute das Projektgeschäft im Bereich Gebäudeklimatisie-rung auf, davon einige Jahre als Direktor Vertrieb & Marke-ting im Mittleren Osten. Bevor Rühle die Geschäftsführung bei Wavin übernahm, war er bei Glen Dimplex als Director In-ternational Sales erfolgreich und später Mitglied des Ver-waltungsrates der Glen Dimplex Swiss AG.

gründeten Unternehmens. Un-ter anderem hatte Siebert + Knip-schild im Jahr 2018 ein neuarti-ges Prüfverfahren für Druckrohre entwickelt – nebst dazugehöri-ger Anlage, in der Wasser konti-nuierlich durch Rohrabschnitte gepumpt wird. Bauteile werden auf diese Weise in über 10 Mil-lionen Zyklen einem Wechsel aus Überdruck und Unterdruck ausgesetzt. „Für den wachsen-den Markt der Sanierungsver-fahren von Druckrohrleitungen gilt das Verfahren inzwischen als anerkannter Eignungsnach-weis für Zulassungen“, freut sich Andreas Haacker, ebenfalls Ge-schäftsführer und Entwickler der Anlage.Erst im Jahr 2006 war Siebert + Knipschild aus einem anderen Ortsteil von Oststeinbek in das Gewerbegebiet gezogen und hatte das jetzige Firmengebäude errichtet. Das Unternehmen hat seither die Zahl der Mitarbeiter etwa verdoppelt.

Siebert + Knipschild baut neue Prüfhalle

Mehr Platz für mehr Prüfungen: Andreas Haacker (links) und Kay Siebert freuen sich über die Erweiterung ihres Standorts. | Foto: Siebert + Knipschild

Geschäftsführerwechsel bei Wavin

Staffelstabübergabe bei Wavin: Volker Rühle (l.) folgt als Geschäftsführer auf Michael Schuster(r.). | Foto: Wavin GmbH

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8 Namen und Nachrichten B_I umweltbau 2 | 20

Mit dem Ziel, die Qualität im Kanal- und Leitungsbau auch miteinander abgestimmt zu fördern, haben Gü-tegemeinschaft Kanalbau und Gü-tegemeinschaft Leitungstiefbau (GLT) beim 34. Oldenburger Rohr-leitungsforum eine gegenseitige Mitgliedschaft abgeschlossen.Die Gütesicherung im Kanal- und Leitungsbau wird auch durch die Qualität der Arbeiten im Tiefbau und Oberflächen-schluss nach der Verlegung be-einflusst. Wenn hierbei norma-tive Vorgaben nicht eingehalten werden, werden in der Straße und im Graben häufiger Leitun-gen angetroffen, deren Vorhan-densein die Ausführungsquali-tät bei späteren Arbeiten gefähr-den kann. Bei der gemeinsamen Arbeit am

Jürgen Marksteiner verstärkt seit dem 1. März 2020 das Team der HD-Sanierungstechnik GmbH als Pro-duktionsleiter.Mit 25 Jahren Berufserfahrung in

derung nach Qualität im Kanal- und Leitungstiefbau und damit auch im Tiefbau und Oberflä-chenschluss insbesondere bei Straßenbaulastträgern, Auftrag-gebern, Behörden und Instituti-onen noch mehr Nachdruck ver-liehen werden. Darüber hinaus kann sich die Ausführungsqua-lität beider Gewerke gegenseitig beeinflussen. Vor diesem Hintergrund ist in Zukunft ein engerer Austausch der beiden RAL-Gütegemein-schaften vorgesehen, um in Be-zug auf solche Themen eine ge-meinsame Vorgehensweise ab-zustimmen. Grund genug für die Beteiligten, den zusätzlichen Ansatz für mehr Qualität durch eine gegenseitige Mitglied-schaft zu untermauern.

Seit Januar 2020 leitet Markus Le-bek den Vertrieb der Fluvius GmbH. Das international agierende Unter-nehmen mit Firmensitz in Meer-busch (bei Düsseldorf) ist der Bran-che bekannt als Handelsunterneh-men für Produkte zur grabenlosen Kanalsanierung.

Markus Lebek ist neuer Vertriebsleiter der Fluvius GmbH. | Foto: Fluvius

Neuer Vertriebsleiter bei Fluvius

Darüber hinaus beschäftigt sich die Fluvius GmbH mit Prüf- und Absperrtechnik für die Kanalsa-nierung und mit der Entwicklung innovativer, lichtaushärtender Sanierungsprodukte sowohl für die partielle als auch für die Stre-ckensanierung.Markus Lebek ist studierter Bau-ingenieur und war über 15 Jahre verantwortlich für die Planung und Steuerung öffentlicher Stra-ßenbauprojekte, bevor er 2007 in die Kanalsanierungsbranche wechselte. Dort leitete er den Ver-trieb unterschiedlicher internati-onal agierender Hersteller und ist dadurch bestens in der Branche vernetzt. Die Herausforderung bei Fluvius sieht der 52-Jährige in der Vermarktung neuer Sys-temtechnologien und in der Aus-weitung des internationalen Ge-schäftes.

Güteschutz Kanalbau und Gütegemeinschaft Leitungstiefbau

Gegenseitige Mitgliedschaft für ein gemeinsames Anliegen

Gemeinsam für mehr Qualität (v.l.): Gütegemeinschaft Kanalbau-Geschäftsführer Dr.-Ing. Marco Künster, Gütegemeinschaft Kanalbau-Vorstandsvorsitzender Ulf Michel, GLT-Präsident Willi Thomsen und GLT-Geschäftsführerin Susanne Hake | Foto: Güteschutz Kanalbau/Hauke-Christian Dittrich

Thema Qualität im Kanal- und Leitungsbau ergeben sich im Engagement der beiden RAL-Gü-

tegemeinschaften gemeinsame Ansatzpunkte und Schnittmen-gen. Gemeinsam kann der For-

Neuer Produktionsleiter bei HD-Sanierungstechnik

der Gummiindustrie wird Mark-steiner sich zukünftig um den Ausbau der Produktion für die gestiegene Nachfrage engagie-ren. Als erfahrener Produktions-manager und Verfahrenstechni-ker im Bereich Kautschuk- und Gummiverarbeitung bringt er die Expertise für die Bereiche Ferti-gung und Vertrieb mit und über-nimmt Verantwortung für Prozes-soptimierung, Prozesssteuerung sowie für das Produktions- und Qualitätsmanagement in der Sa-nierungspacker- und Formartikel-fertigung.

Neuer Produktionsleiter bei HD-Sanierungs-technik: Jürgen Marksteiner

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10 B_I umweltbau 2 | 20

Was Bauunternehmer jetzt beachten müssenDie Corona-Krise stellt Bauherren und Bauunternehmen täglich vor neue Herausforderungen. Es ist leicht abzusehen, dass sie zu Bauzeitverlängerungen und Mehrkosten führen wird. Welche Auswirkungen hat das auf Bauverträge? Antworten auf die wichtigsten Fragen hierzu geben Dr. Christine Heeg-Weimann und Dr. Torsten Göhlert von der KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

Bauprojekte in der Corona-Krise

Corona Spezial

rekt nur für Bundesbauvorhaben. Die darin enthaltenen Empfehlungen sind in der Praxis aber auch Vorbild für das Agieren anderer öf-fentlicher und privater Bauherren.

Verlängert sich die vertraglich vereinbarte Bauzeit?

Bei VOB/B-Verträgen verlängern sich die ver-traglichen Ausführungsfristen, wenn eine Be-hinderung durch „höhere Gewalt oder andere für den Auftragnehmer unabwendbare Um-stände“ verursacht wird, § 6 Abs. 2 Nr. 1 c) VOB/B. Da die WHO mittlerweile von einer Pandemie ausgeht, spricht sehr viel dafür, die besonderen Auswirkungen der Corona-Krise als höhere Gewalt einzuordnen. Davon geht im Grundsatz auch der Bund selbst für seine Bauvorhaben aus. Ob die Behinderungen auf der jeweiligen Bau-stelle allerdings tatsächlich durch die Corona-Krise „verursacht“ worden sind, wie es die ge-nannte VOB/B-Regelung erfordert, ist im je-weiligen Einzelfall zu prüfen. Darauf weisen

Die Corona-Krise stellt Bauherren und Bauun-ternehmen täglich vor neue Herausforderun-gen. Arbeiter fallen krankheitsbedingt aus, müssen in Quarantäne oder können die Bau-stelle aufgrund von Grenzschließungen nicht mehr erreichen. Es kommt zu Verzögerungen oder gar Ausfällen bei Geräte- oder Material-lieferungen, weil die Lieferketten gestört oder gar zusammengebrochen sind. Im schlimms-ten Fall sind Baustellen nach behördlichen Maßnahmen nicht mehr zugänglich oder dür-fen nicht mehr betrieben werden. Bereits jetzt ist abzusehen, dass es aufgrund der Corona-Krise zu Bauzeitverlängerungen und Mehr-kosten kommen wird.Sowohl das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) als auch das Bun-

desministerium für Verkehr und digitale In-frastruktur (BMVI) haben für die Bauvorha-ben des Bundes in ihrem Verantwortungsbe-reich jeweils verfügt, dass diese trotz der Co-rona-Krise möglichst weiter betrieben werden sollen. Der Gesundheitsschutz hat dabei je-doch höchste Priorität. Die Gefahren der An-steckung mit dem Coronavirus und seine Ver-breitung sollen durch baustellenspezifische Hygieneanforderungen soweit wie möglich minimiert und vom Sicherheits- und Gesund-heitskoordinator nach § 3 BaustellV über-wacht werden. Nur wenn ausnahmsweise be-hördliche Maßnahmen dazu zwingen oder ein sinnvoller Weiterbetrieb nicht möglich ist, werden Bauvorhaben unterbrochen. Die Erlasse des BMI und BMVI gelten zwar di-

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11B_I umweltbau 2 | 20 Corona Spezial

Anordnung des Bauherrn stillsteht, was die Ausnahme bleiben wird. Anders kann die Si-tuation im Einzelfall jedoch dann sein, wenn schon anderweitige Störungen aus der Ver-antwortungssphäre des Auftraggebers vor-lagen und das Bauvorhaben ansonsten gar

nicht oder nicht so stark von der Co-rona-Krise betrof-fen gewesen wäre. In einem solchen Fall kann ausnahms-weise eine Entschä-digungspflicht des Auftraggebers be-stehen. Nur in besonders schwerwiegenden Fällen, in denen durch die Folgen der Corona-Krise die Ver-

gütung des Bauauftragnehmers insgesamt in eine unzumutbare Schieflage geraten ist, kann eine Preisanpassung über § 313 BGB wegen Störung der Geschäftsgrundlage ange-zeigt sein. Die Voraussetzungen hierfür sind jedoch sehr hoch.

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Liebe Kunden, Geschäftspartner, Lieferanten und Mitbewerber,

lassen Sie uns alle in dieser schweren Zeit zusammenrücken.

Wir wünschen Ihnen Gesundheit, Ausdauer und die nötige Kraft.

Von einer Offenkundigkeit sämtlicher Auswirkungen der Corona-Krise kann nicht ausgegangen werden.

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auch die Bundesministerien in ihren aktuel-len Erlassen explizit hin. Fallen nur einzelne Arbeitskräfte aus, wird man bei der Bewer-tung zu berücksichtigen haben, dass das Ri-siko der Personaldisposition grundsätzlich beim Bauunternehmen liegt und eine ge-wisse Reserve einzuplanen ist. Gleiches gilt bei nur leichten oder vermeidbaren Störun-gen der Geräte- und Materialbeschaffung. Die vertraglichen Risikoverteilungen sind stets zu berücksichtigen. Eindeutig ist der Fall aber dann, wenn die Baustelle aufgrund behördli-

cher Maßnahmen wegen des Corona-Virus nicht mehr zugänglich ist oder nicht mehr

betrieben werden darf. Dann verlängert sich die Bauzeit. Bei der Berechnung der Fristverlängerung ist auch ein Zu-schlag für die Wiederaufnahme der Ar-beiten und die etwaige Verschiebung in eine ungünstigere Jahreszeit einzu-rechnen.Von einer Offenkundigkeit sämtlicher Auswirkungen der Corona-Krise kann nicht ausgegangen werden. Behinde-

rungen sind dem Auftraggeber daher un-verzüglich und konkret auf die einzelne

Baustelle bezogen anzuzeigen.

Wer trägt die Mehrkosten und Schäden aus einer Bauzeitverlängerung?

In vielen Fällen werden die Beteiligten die ei-genen Mehrkosten und Schäden selbst tra-gen müssen und können keinen Ersatz von ih-rem Vertragspartner verlangen. Ansprü-che auf Zahlung von Stillstands- und Vorhaltekosten des Auftragnehmers für Baumaschinen, Ge-räte und Kolonnen oder sonstiger Kos-ten für eine verlän-gerte Bauzeit nach § 642 BGB setzen eine Obliegenheits-verletzung des Auf-traggebers voraus. Daran wird es bei Störungen durch die Co-rona-Krise in der Regel fehlen. Ansprüche des Auftragnehmers auf Mehrvergütung nach § 2 Abs. 5 VOB/B sind allenfalls denkbar, wenn die Baustelle nicht wegen behördlicher Vorga-ben, sondern aufgrund einer eigenmächtigen

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12 Corona Spezial B_I umweltbau 2 | 20

Schadensersatz- oder Vertragsstrafenansprü-che des Auftraggebers wegen Bauverzugs set-zen voraus, dass der Auftragnehmer die Ver-zögerungen zu vertreten hat. Das wird bei Stö-rungen aufgrund der Corona-Krise in aller Re-gel nicht der Fall sein. Nur wenn der Auftrag-nehmer die Leistungen ohne zwingenden Grund eigenmächtig eingestellt oder verrin-gert hat, kommen Schadensersatz- und Ver-tragsstrafenansprüche in Betracht.

Bestehen Kündigungsrechte?

Beeinträchtigungen des Bauablaufs durch die Corona-Krise führen nur dann zu einem Recht zur außerordentlichen Kündigung, wenn sie derart schwerwiegend sind, dass dem Kündi-

Die Autoren

Dr. Christine Heeg-Weimann und Dr. Torsten Göhlert sind Rechtsanwälte mit dem Schwerpunkt Baurecht bei der KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

genden ein Festhalten am Vertrag nicht mehr zumutbar ist. Das sind sehr hohe Anforderun-gen, die nur sehr selten vorliegen werden. Dauert bei VOB/B-Verträgen eine Bauunter-brechung allerdings länger als drei Monate an, haben beide Vertragsparteien ein Kün-digungsrecht. Bei einer solchen Kündigung nach § 6 Abs. 7 VOB/B besteht jedoch ledig-lich ein Anspruch auf die Vergütung der be-reits erbrachten Leistungen und der Kosten der Baustellenräumung, nicht jedoch auf ent-gangenen Gewinn. Grundsätzlich sollte von der Kündigungsmöglichkeit nur sehr zurück-haltend Gebrauch gemacht werden, da die Folgen für den Vertragspartner schwerwie-gend sein können.

Auswirkungen etwaiger Stillstände/ Kündigungen auf Mietverträge über Maschinen

Stehen gemietete Maschinen oder Geräte aufgrund der Corona-Krise still und können im Mietzeitraum nicht wie geplant eingesetzt werden, kann dies auch Auswirkungen auf den Mietvertrag haben.Im Grundsatz trägt der Mieter das Risiko, die gemieteten Maschinen bzw. Geräte wie von ihm beabsichtigt im Mietzeitraum einset-zen zu können. Teilweise enthalten Maschi-nenmietverträge sogenannte „Stillliegeklau-seln“, die Zeiträume regeln, in denen die Ar-beiten infolge von Umständen ruhen, die we-der der Mieter der Maschine noch dessen Auf-traggeber zu vertreten haben. Hierunter fallen

auch Stillstände aufgrund der Corona-Krise. In diesen Klauseln wird z.B. geregelt, wann eine Stillliegezeit vorliegt, dass die Mietdauer um die Stillliegezeit verlängert wird und wie hoch der reduzierte Mietzins während der Stilllie-gezeit ist. Ob diese Klauseln einer AGB-recht-lichen Inhaltskontrolle standhalten, ist im je-weiligen Einzelfall zu prüfen. Sie dürfen den Vertragspartner nicht unangemessen benach-teiligen, § 307 BGB. Ist die Stillliegezeit nicht vertraglich geregelt, bleibt dem Mieter die Möglichkeit, sich un-ter Verweis auf die unerwarteten Auswirkun-gen der Corona-Krise auf eine Störung der Ge-schäftsgrundlage des Mietvertrages zu beru-fen und eine Vertragsanpassung zu verlan-gen, § 313 BGB. Die Anforderungen hierfür sind jedoch sehr hoch und werden allenfalls in Einzelfällen bei langen Mietdauern und mehrwöchigen Stillständen mit hohen finan-ziellen Auswirkungen vorliegen. Als geeignete Anpassungen des Vertrages kommen dann z.B. die Verschiebung der Mietzeit oder die Reduzierung der Miete während des Stillstan-des in Betracht. Noch höher sind die Anforde-rungen an einen wichtigen Grund für eine au-ßerordentliche Kündigung des Mietvertrages. Dazu müsste dem Mieter ein Festhalten am Vertrag unzumutbar geworden sein. Alle Beteiligten eines Bauvorhabens sind in Anbetracht der komplexen Rechtslage gut beraten, besonnen und partnerschaftlich zu agieren, um die negativen Auswirkungen der Corona-Krise gemeinschaftlich so gering wie möglich zu halten.

Abwasserbetriebe teilen Arbeitshilfen

Abwasserbetriebe helfen einan-der und teilen Arbeitshilfen: Im ge-meinsamen Austausch über Web-Konferenzen wurden Arbeitshil-fen und Muster-Dokumente gesam-melt. Die aktualisierte Liste mit Co-rona-Schichtplänen, Mitteilungsvor-lagen, 5-Punkte-Plan usw. ist unter www.komnetabwasser.de/blog/co rona-krise-abwasserbetriebe-teilen-arbeitshilfen abrufbar.

„Nach derzeitigem Stand des Wissens ist eine Übertragung von SARS-CoV-2 über den Weg des Abwassers sehr unwahrscheinlich“, heißt es in einer Erklärung der Budesanstalt für Arbeits-schutz und Arbeitsmedizin (BAuA).„Von einer Gefährdung für Beschäftigte in ab-wassertechnischen Anlagen in Zusammen-hang mit dem Auftreten von SARS-CoV-2 ist laut aktueller Datenlage nicht auszugehen. Die Krankheit wird im direkten Kontakt mit Er-krankten durch Tröpfchen- oder Schmierin-fektion übertragen“, so die Einschätzung des BAuA (Stand: 18.3.2020). Dessen ungeach-tet seien Schutzmaßnahmen, wie in der TRBA

220 „Sicherheit und Gesundheit bei Tätigkei-ten mit biologischen Arbeitsstoffen in abwas-sertechnischen Anlagen“ formuliert, zu be-achten.Der DWA-Fachausschuss BIZ-4 „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ hat mit Blick auf mög-liche Gefährdungen durch das Coronavirus SARS-CoV-2/COVID-19 Hinweise für Arbeiten in abwassertechnischen Anlagen zusammen-gestellt (https://de.dwa.de/de/gefährdung-durch-coronavirus.html). Darin wird auch die Einschätzung der Bundesanstalt für Arbeits-schutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wiederge-geben.

Übertragung des Virus über das Abwasser unwahrscheinlich

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Gemeinsame Verbändeempfehlung

Hygienisch sicheres Arbeiten an AbwasserleitungenInwiefern das Abwasser infektiös sein kann, hängt stark von der Überle-bensfähigkeit der Krankheitserreger ab. Hierzu sind leider im Falle des Er-regers SARS-CoV-2 noch nicht genügend Informationen vorhanden. Gene-rell seien im Abwasser jedoch eine Vielzahl von Keimen und Krankheitser-regern enthalten, die auch schon im Regelfall eine besondere Vorsicht er-forderten, heißt es in einer gemeinsamen Verbändeempfehlung von BTGA, DWA und ZVSHK.Nach allen derzeit den Verbänden BTGA, DWA und ZVSHK vorliegenden Informationen bestehe kein erhöhtes Infektionsrisiko, wenn die gän-gigen Hygienemaßnahmen eingehalten werden: regelmäßiges Hände-waschen, Tragen von Handschuhen und Schutzkleidung, Vermeiden des Kontaktes von Abwasser mit den Schleimhäuten von Mund und Nase sowie den Augen usw. Vor allem müsse also das Bewusstsein geschaffen werden, dass das Tragen von Schutzkleidung und häufiges Händewaschen für den Erhalt der Gesundheit notwendig seien. Der Hautkontakt mit Abwasser oder das Verschlucken von Abwasser soll komplett vermieden werden. Generell könne, so die Verbände, jedoch davon ausgegangen werden, dass bei Arbeiten an Abwasserleitungen kein erhöhtes Infektionsrisiko mit dem neuen Corona-Virus besteht, wenn die ohnehin gängigen Hygienemaßnahmen eingehalten werden.Für Fragen rund um das Thema „Arbeiten an Abwasserleitungen“ ste-hen die Ansprechpartner der Verbände mit ihren Landes- und Fach-gruppen zur Verfügung:Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e.V. (BTGA), [email protected]; Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), [email protected]; Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), [email protected] Informationen zur Vorsorge finden Sie unter https://de.dwa.de/de/pandemiemassnahmen-in-abwasserbetrieben.html

Online-Informationsquellen zur Corona-Krise:www.bmi.bund.de (Suchbegriff „Corona“)www.bmwi.de (Suchbegriff „Corona“)www.igbau.de/Informationen-zu-Coronawww.zdb.de (Suchbegriff „Corona“)www.bauindustrie.de/themen/informationen-coronawww.bgbau.dewww.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Biostoffe/Coronavirus.htmlwww.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRBA/TRBA-400.htmlwww.rki.deSelbstverständlich informieren auch wir stets aktuell über die Bauwirtschaft im Zusammenhang mit der Corona-Krise auf www.bi-medien.de

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14 Corona Spezial B_I umweltbau 2 | 20

Stellungnahme

Corona-Krise: RSV wendet sich an Auftraggeber

Die technisch-wissenschaftlichen Spitzenver-bände der Wasserwirtschaft DVGW und DWA ar-beiten auch zukünftig eng zusammen. Eine ent-sprechende umfassende Kooperationsvereinba-rung, die verschiedene bereits bestehende Ver-einbarungen zusammenfasst, wurde Ende März vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfa-ches und der Deutschen Vereinigung für Wasser-wirtschaft, Abwasser und Abfall unterzeichnet.Kooperationen und gegenseitige Unterstüt-zung seien besonders in schwierigen Zeiten wichtig und wertvoll, betonten die Repräsen-tanten beider Verbände vor dem Hintergrund der Corona-Krise. Mit der Kooperation sol-

len vor allem die technisch-wissenschaftli-chen und politisch-öffentlichkeitswirksamen Dienstleistungen für das Wasserfach auf Lan-des-, Bundes- und EU-Ebene verstärkt wer-den. Bei politisch relevanten Themen wollen DVGW und DWA mit gleicher Zielrichtung agie-ren, um die Interessen der Wasserwirtschaft mit größerem Nachdruck in die öffentliche Diskussion einzubringen.Mit der Kooperation setzen DVGW und DWA auch die Ende 2014 beschlossene Zusam-menarbeit im Water Innovation Circle (WIC) fort. Im Fokus stehen die Vernetzung und Ein-bindung aller an der Wasserforschung betei-

ligten Institutionen und Akteure. Ziel ist, den Forschungs- und Innovationsbedarf der Was-serwirtschaft gemeinsam zu identifizieren, an Forschungsmittelgeber wie das Bundesminis-terium für Bildung und Forschung (BMBF) zu adressieren und den Forschungstransfer in die Wasserwirtschaft zu intensivieren. Im Fokus der Kooperation stehen weiterhin die Nachwuchsgewinnung und der Erhalt des Fachwissens in der Wasserwirtschaft. Ge-meinsame Bildungs- und Veranstaltungsan-gebote sowie eine enge Zusammenarbeit bei der Politikberatung und Öffentlichkeitsarbeit sind ebenfalls Kooperationsfelder.

DVGW und DWA: Kooperation besonders in schwierigen Zeiten wichtig

Der Rohrleitungssanierungsverband e.V. (RSV) hat angesichts der Corona-Krise eine Stellung-nahme erarbeitet, die sich an alle öffentlichen und privaten Auftraggeber richtet.

„Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Abwasserentsorgung gehört zu den Sekto-ren, die von der Bundesregierung als kritische Infrastruktur definiert wurden – ihre Aufrecht-erhaltung ist von hoher Bedeutung für die Ge-sundheit der Bürger und Bürgerinnen. Gemein-sam mit den Abwasserbetrieben der Kommu-nen sorgen wir dafür, die Funktionsfähigkeit der Netze auch in diesen kritischen Zeiten zu gewährleisten und für die Zukunft zu erhalten.Die Verbreitung des Coronavirus stellt uns alle aktuell vor neue Herausforderungen – auch uns Unternehmen aus dem Bereich der Rohr-leitungssanierung. Wir sind aktuell in der Lage, unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften unsere Arbeit weiter wie bisher zu verrichten. Von der Lieferung bis zur Bauausführung – die Unternehmen sind bereit.Wir haben in den vergangenen Tagen in vor-bildlicher Weise Unterstützung von Seiten zahlreicher öffentlicher Auftraggeber erhalten, wobei uns bewusst ist, dass auch Sie als Auf-traggeber unter erschwerten Bedingungen ar-beiten. Wir möchten angesichts der aktuellen Lage auf Faktoren hinweisen, die Risiken für unsere Arbeit und auch für die wirtschaftliche Existenz darstellen können.

Um auch weiterhin unsere Arbeit zu verrichten, ist es wichtig, dass die Netzbetreiber alle bau-begleitenden Mechanismen zur Verfügung stel-len – natürlich unter Berücksichtigung des Infek-tionsschutze sowohl für Netzbetreiber als auch für die Kolonnen ausführender Unternehmen.In der Praxis bedeutet dies, dass ein Zugang der Mitarbeiter zu den Baustellen ermöglicht und die hierfür die erforderlichen personel-len Kapazitäten bereitgestellt werden sollten. Nehmen Sie bitte mit dem beauftragten Unter-nehmen Kontakt auf, wenn sich Änderungen oder Verschiebungen ergeben. Um das aktuell geltende Kontaktverbot einzu-halten, können beispielsweise Bauabnahmen getrennt voneinander stattfinden. In einer Be-sprechung per Telefon- oder Videokonferenz können dann die Abnahmeprotokolle bespro-chen werden.Wir bitten Sie, der Prüfung und Begleichung von Rechnungen in der jetzigen Situation ei-nen besonders hohen Stellenwert einzuräu-men. Für Baustellen des Bundes und der Län-der sind entsprechende Empfehlungen per Er-lass ausgesprochen worden.* So besteht auch die die Möglichkeit, gegen Bürgschaftsleis-tung des Auftragnehmers Vorauszahlungen zu leisten (§ 16 Abs. 2 Nr. 1 VOB/B).Auch wenn in der aktuellen Situation sicher-lich andere Fragen in den Fokus rücken, möch-ten wir Sie bitten, Ausschreibungen und Ver-gaben nicht auszusetzen. Folgen Sie gern dem Beispiel der Netzbetreiber, die aktuell ihre Pla-

nungsarbeiten aus dem Home-Office weiter vo-ranbringen.Sollten Sie die aktuelle verkehrsarme Situa-tion insbesondere in den Innenstädten, Ver-kehrsachsen oder öffentlichen Räumen nutzen wollen, kurzfristige Maßnahmen zu beauftra-gen, stehen unsere Unternehmen ebenfalls be-reit. Da aktuell für Baumaßnahmen die Verga-berichtlinien gelockert wurden**, könnte auch eine freihändige Vergabe in Frage kommen.Wir alle arbeiten unter erschwerten Bedingun-gen – besonders unsere Kolonnen vor Ort. Un-terstützen Sie die Gesundheit und Arbeitsfä-higkeit unserer Mitarbeiter, indem Sie insbe-sondere ortsfremden Personen Hinweise ge-ben für Übernachtungsmöglichkeiten und die Versorgung mit warmen Mahlzeiten am Abend.Wir bitten Sie, bei Schwierigkeiten direkt mit dem beauftragten Unternehmen in Kontakt zu treten. Grundsätzliche Fragen nehmen wir als Rohrleitungssanierungsverband gerne auf und geben diese an unsere Mitglieder weiter.Wir danken Ihnen und hoffen, dass wir gemein-sam diese schwierige Zeit erfolgreich bewälti-gen. Bleiben Sie gesund. Der Vorstandsvorsitzende des Rohrleitungssa-nierungsverbandesAndreas Haacker“

* Erlass des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat vom 23.3.2020

** nachzulesen auf www.bi-medien.de/bi-evergabe-home.bi (-> „Aktuelles“ -> „Wissenswert“)

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AGFW und GSTT gründen Arbeitskreis

B_I umweltbau 2 | 20

GSTT-Mitteilungen

Die GSTT und der Energieeffizienzverband AGFW haben einen Arbeitskreis „Unterirdische, begeh-bare Leitungskanäle und Düker“ gegründet.Die GSTT hat eine 3-teilige GSTT-Information 10 „Leitungsgänge“ aus den Jahren 2002 und 2006 veröffentlicht:• Leitfaden: Planung, Bau und Betrieb von

begehbaren Leitungsgängen, Teil 1: Allgemeine Grundlagen, November

2006• Leitfaden: Planung, Bau und Betrieb von

begehbaren Leitungsgängen Teil 2: Betrieb und Instandhaltung von be-

gehbaren Leitungsgängen, April 2002• Leitfaden: Planung, Bau und Betrieb von

begehbaren Leitungsgängen Teil 3: Sicherheit in begehbaren Leitungs-

gängen, Juli 2006

Der Ursprung des GSTT-Leitfadens Nr. 10, Teile 1-3 lag bei den ostdeutschen Stadtwer-ken, die seit 1990 (dt. Wiedervereinigung) für den Betrieb der begehbaren Versorgungs-kanäle verantwortlich wurden, jedoch keine einheitlichen technischen Regelungen besa-ßen. Im Zuge der gemeinsamen Aufgabenbe-wältigung gründete sich die „Interessenge-meinschaft begehbare Versorgungskanäle“ [IBV] durch mehrere Stadtwerke (u.a. Berlin, Dresden, Leipzig, Jena, Halle und Cottbus). Die Teile 1-3 des GSTT-Leitfadens Nr. 10 wer-den jedoch inzwischen als nicht mehr ausrei-

chend angesehen und erfordern eine grundle-gende Überarbeitung.Bei der Überarbeitung besteht das Ziel, dass der im ersten Schritt (kurz-/mittelfristig) über-arbeitete Leitfaden dann im zweiten Schritt (mittel-/langfristig) durch das AGFW-Regel-werk unterlegt wird, so dass – auf Basis von Mindestanforderungen – dem Stand der Tech-nik entsprochen wird. Hierbei sind die beiden Schritte entsprechend abzugleichen. The-menschwerpunkte sind der Bau und Betrieb.Zur Projektvorbereitung hatten die GSTT und der AGFW die 1. konzeptionelle Sitzung am 6. Februar 2020 in Frankfurt/Main. Nach in-tensiver Diskussion verständigten sich die Teilnehmer auf den aktualisierten Arbeitsti-tel „Unterirdische, begehbare Leitungskanäle und Düker“. Etwaige Sonderfälle (z.B. nicht begehbare Leitungskanäle) sollen über den Anwendungsbereich abgegrenzt werden.Zum weiteren Vorgehen (Aufbau und Ab-lauf) wurde eine Arbeitsgruppe von 4-5 Per-sonen gegründet (Treffen der AG Struktur am 25. März 2020 in Jena), die kurzfristig einen „Strukturvorschlag“ für die im Sommer 2020 geplante konstituierende Sitzung erarbeitet. Hierbei soll der Leitfaden „als roter Faden“ u.a. grob überarbeitet und auf Nutzung/Ein-beziehung bestehender AGFW-Regelwerks-bausteine geprüft werden. Zur Mitte/Ende Juni 2020 geplanten konsti-tuierenden Sitzung sollen noch weitere inte-ressierte Fachverbände und Institutionen, wie z.B. DVGW, DWA, rbv, VDE, ZDB und IKT hinzu-gezogen werden.Wenn auch Sie Ihre Fachkompetenz einbrin-gen möchten, melden Sie sich in der AGFW- ([email protected]) oder GSTT-Geschäfts-stelle ([email protected]).

1. konzeptionelle Sitzung „Unterirdische, begehbare Leitungskanäle und Düker“ von AGFW und GSTT in Frankfurt/Main am 6.2.2020 mit 14 Teilnehmern, vertreten aus den Bereichen Netzbetreiber, Planer und ausführende Firmen.

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16 Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für grabenloses Bauen B_I umweltbau 2 | 20

Auch mit seiner 34. Auflage am 13. und 14. Feb-ruar 2020 ließ das Oldenburger Rohrleitungsfo-rum keinerlei Abnutzungserscheinungen erken-nen. Im Gegenteil: Auch das diesjährige Motto „Rohre und Kabel – Leitungen für eine moderne Infrastruktur“ rief wieder mehr als 3.500 Besu-cher aus dem In- und Ausland sowie ca. 400 Aus-steller und etwa 145 Referenten und Moderato-ren auf den Plan. Feierlich wurde das Oldenburger Rohrlei-tungsforum (iro) vor geladenen Ehrengästen im Sitzungssaal des ehemaligen Landtags am Mittwochabend vor dem eigentlichen Veran-staltungsbeginn eröffnet.

Der Digitalisierung den Weg bereiten

Wie nicht anders zu erwarten, standen auf dem aktuellen Oldenburger Rohrleitungsfo-rum wichtige Brennpunktthemen der Bran-che wie die Umsetzung der Energiewende so-wie die digitale Transformation auf Basis ei-nes flächendeckenden Breitbandnetzes auf

der Agenda des Ausstellungs- und Kongress-programms. Dabei haben sich die GSTT und der rbv beim Thema Digitalisierung gleich mit verschiedenen Perspektiven inhaltlich in das Kongressgeschehen eingebracht.In dem von rbv-Referent Andreas Hüttemann geleiteten gemeinsamen GSTT/rbv-Vortrags-block „Digitalisierung und BIM im Leitungs-bau“ wurden zum einen aktuelle digitale An-forderungen aus Sicht der Netzbetreiber be-leuchtet. Zum anderen ging es in dem mit 129 Zuhörern außerordentlich gut besuchten Vor-tragsblock, in dessen inhaltliche Ausgestal-tung die aus dem gemeinsamen Arbeitskreis von GSTT und rbv erarbeiteten Erkenntnisse mit einflossen, auch ganz allgemein darum, worauf genau es beim BIM im Leitungsbau ankommt sowie um die Möglichkeiten digita-ler Bauprozesse in der Praxis aus Sicht eines Leitungsbauunternehmens. Das Interesse an diesem hoch aktuellen Themenblock war so groß, dass für ca. 20 Teilnehmer eine Vi-deoübertragung in einen Zusatzraum nötig

lose Bauweisen – sicher und wirtschaftlich – aktuelle Informationen pro No Dig“ mit aktu-ellen Themen.Christian Noll (Relineeurope AG) begann mit dem 1. Vortrag „Permanentes Monitoring von UV-Strahlern als Voraussetzung der kontrol-lierten, gesteuerten Aushärtung großer Liner-Durchmesser mit hohen Wanddicken“. An-schließend berichtete Frank Werner Grauvo-gel (Technische Werke Burscheid AöR) über „Erfahrungen mit Kabel im Kanal der Techni-schen Werke Burscheid AöR“. Der dritte Vor-trag wurde von Manuel Pohl (Tracto-Technik GmbH & Co. KG Spezialmaschinen) mit dem Thema „Digitalisierung im HDD Verfahren – Möglichkeiten und Chancen für eine moderne Infrastruktur“ gehalten. Prof. Jens Hölterhoff, (Vorstandsvorsitzender GSTT e.V.) moderierte vor ca. 30 Zuhörern den GSTT Block.Wie immer war diese traditionsreiche Veran-staltung in Oldenburg wieder ein voller Erfolg, um sich zu informieren und zu netzwerken. Auch diesmal wurde, wie schon im letzten Jahr begonnen, von den Behörden vorsichtig Einfluss genommen, um an den Hauptkreu-zungen die Fluchtwege etwas zu vergrößern. Dies tat der Tradition aber keinen Abbruch und es war immer noch eng genug, um sich wohl zu fühlen.

Mit eigenem Block und dem rbv gemeinsam beim Oldenburger Rohrleitungsforum

Referent Frank Werner Grauvogel (Technische Werke Bur-scheid AöR) berichtete im GSTT-Block über „Erfahrungen mit Kabel im Kanal der Technischen Werke Burscheid AöR“.

Kein Platz blieb frei beim GSTT/rbv-Block „Digitalisierung und BIM im Leitungsbau“. Vorn stehend links: Mike Böge, Mitarbeit im GSTT/rbv-AK BIM, vorn stehend rechts: Dr. Daniel Krause, Obmann des GSTT/rbv-AK BIM

war. Die GSTT betei-ligte sich auch diesmal wieder beim iro mit ei-nem eigenen Block „Graben-

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Zurzeit ist unser wichtigstes nationales Medien-organ, das jedes Mitglied kostenlos erhält, die B_I umweltbau. Daneben erhalten die GSTT-Mit-glieder noch kostenlos die Trenchless Interna-tional, das Medienorgan unseres Dachverban-des, der ISTT. Der Vulkan-Verlag ist auf uns zu-gekommen, ob wir nicht die von ihm vertriebene Fachzeitschrift in englischer Sprache „Water So-lutions – Water & Waste Water Technologies and Pipeline Construction“ als GSTT-Auslandsme-dienorgan nutzen wollen.Die Anfrage hat zunächst im Vorstand zu kon troversen Diskussionen geführt. Da sich in den letzten Jahren aber immer mehr Mit-gliedsunternehmen auch im Ausland enga-gieren und die Teilnahme an den von der GSTT imitierten „German Pavilions“ stetig wächst, hat der Vorstand in Abstimmung mit unserem Kooperationspartner B_I MEDIEN der Koope-ration zugestimmt.

Sinngemäß beinhaltet die Vereinbarung Fol-gendes:• Die englische Fachzeitschrift Water Solu-

tions wird internationales Organ der GSTT.

Issue 1 | 2020

Supported by

German Society for Trenchless Technology e.V.

RESEARCHA new appoach to communal wastewater treatment in an emergency response context

INTERVIEWwith Prof. Enrique Cabrera Jr. about water resilience, which role digitalization plays in the process

ISSN: 2509-2731

Publishing House:Vulkan-Verlag GmbH

www.water-solutions.info

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Water & Waste Water Technologies and Pipeline Construction

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In diesem Zusam-menhang wird das Logo der GSTT auf der Titelseite der Water Solutions platziert. Zudem ist GSTT auf der Webseite und im online Newslet-ter der Water So-lutions als Koope-rationspartner sichtbar.

• GSTT gibt ihren Mitgliedsfirmen diese Koopera-tion bekannt, mit dem Hinweis, auch hier international veröffentli-chen und auch Werbung schalten zu kön-nen.

• GSTT-Mitglieder erhalten die Printausgabe Water Solutions kostenfrei.

• Für Firmen ist es möglich, einen redaktio-nellen Beitrag zu platzieren und vom Ver-

lag ein zuvor abge-stimmtes Kontingent des entsprechenden Heftes für eigene Wer-bezwecke, z.B. Aus-lage auf eigenen Mes-seständen im Aus-land, vom Verlag kos-tenfrei zu erhalten.

• GSTT organisiert die Auslage der Water So-lutions auf den von der GSTT betreuten „Ger-man Pavillons“ auf Aus-landsmessen.

Somit steht die Water So-lutions nicht im Wettbe-werb zu B_I umweltbau und

TI, sondern bildet eine sinnvolle Ergänzung, ohne Kosten für die GSTT. Wir meinen, dass wir hierdurch noch mehr Aufmerksamkeit er-halten.Wir wünschen der Kooperation eine frucht-bare Entwicklung.

Kooperationsvereinbarung zwischen GSTT und Vulkan-Verlag

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18 Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für grabenloses Bauen B_I umweltbau 2 | 20

Dies war die letzte Veranstaltung in diesem Frühjahr 2020, die noch durchgeführt wurde. Sie stand schon ganz im Zeichen der Corona-Krise. Gefühlt gab es fast stündlich neue Emp-fehlungen und Hinweise. So hat sich JT-elek-tronik entschieden, die geplante große Ge-burtstagsfeier zum 40-jährigen JT-Jubiläum am Freitagabend dann doch abzusagen.JT-elektronik hat im Vorfeld des Lindauer Se-minars mit dem Gesundheitsamt/Landrats-amt Kontakt aufgenommen. Eine definitive Aussage oder ein Verbot zu der Veranstaltung gab es von deren Seite nicht. Zu diesem Zeit-punkt gab es nur verbindliche Regelungen für Veranstaltungen mit einem Teilnehmerkreis ab 1.000 Personen. Es wurde darauf hinge-wiesen, dass der Veranstalter die Risikoab-schätzung/Abwägung vornehmen sollte.JT-elektronik richtete im Vorfeld einen Ap-pell an alle Teilnehmer zum eigenverantwort-lichen und sensiblen Umgang bzw. konse-quenten Fernbleiben bei respiratorischen Er-

krankungen (galt v.a. auch im Hinblick auf die zu diesem Zeitpunkt ak-tuelle Grippewelle) oder auch bei tat-sächlichem wie po-tentiellem Bezug zu den vom Robert-Koch-Institut aus-gewiesenen Risiko-gebieten bzw. aktuel-len Infektionsclustern. Außerdem wurde vorab noch einmal auf die allgemei-nen und bekannten Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen und individuellen Verhaltensregeln hingewiesen.Auswirkungen hatte die Corona-Krise auch auf die Teilnehmerzahlen. Von den ursprüng-lich angemeldeten ca. 540 Teilnehmern sag-ten bis zum letzten Veranstaltungstag ca. 220 ab. Dies machte es dann auch leichter, die Zu-

hörerstühle mit einem größeren Abstand auf-zustellen.Aber auch Referenten hatten abgesagt. Dies wurde durch Flexibilität und Improvisation überbrückt.Natürlich hat sich das COVID-19 auch auf die Aussteller ausgewirkt. Von den über 80 ange-meldeten erschienen letztendlich 61.JT-elektronik hat dem Betreiber der Inselhalle auch noch zusätzliche Auflagen gemacht. Handdesinfektionsspender waren ausrei-chend vorhanden und durchgehend mit Des-infektionsmitteln bestückt: zwei Spender an den Eingängen und in jedem Sanitärraum ein weiterer Spender. Auch zusätzliches Rei-nigungspersonal war vor Ort, das auch zwi-schendurch mit Desinfektionsmittel reinigte.Sehr nett wurde die empfohlene Abstandsre-gel von 1,5 m durch verteilte Buttons zum An-heften ans Revers mit der Aufschrift „Lächeln statt Händedruck“ unterstrichen.Man kann feststellen, dass der Veranstalter JT-elektronik mit großem Verantwortungsbe-wusstsein und zusätzlichen Aktivitäten das 33. Lindauer Seminar durchgeführt hat und trotz der widrigen Umstände konstatierten Teilnehmer und Veranstalter, dass auch diese Veranstaltung die Erwartungen wieder erfolg-reich erfüllt hat. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatten die vier Professoren Dr.-Ing. Max Dohmann, Aachen, Dr.-Ing. Wolfgang Günthert, Mün-chen, Dr.-Ing. Karsten Kerres, Aachen, und Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer, Kaiserslautern, sowie Bruno Schmuck, CH-Rohrschach. Sie

stellten wieder ein aktuelles, hochwer-tiges Seminarprogramm zusam-

men, das für Teilnehmer aus

Unser GSTT-Mitglied JT-elektronik GmbH (Lindau/Bodensee) veranstaltete am 12. und 13. März 2020 das mittlerweile 33. Lindauer Seminar unter dem Motto „Praktische Kanalisationstechnik – Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“.

33. Lindauer Seminar im Zeichen der Corona-Krise

Eröffnung des 33. Lindauer Seminars durch Tobias Jöckel. Von ca. 540 Teilnehmern haben 220 abgesagt. So konnte auch mehr Abstand zwischen den Teilnehmern eingehalten werden.

Schöne Idee: Die empfohlene Abstandsregel von 1,5 m wurde durch verteilte Buttons zum Anheften ans Revers mit der Aufschrift „Lächeln statt

Händedruck“ unterstrichen.

allen relevanten fachlichen Be-reichen wie Behörden, Kommu-

nen, Planungsbüros, produzierenden und dienstleistenden Unternehmen sowie Forschungsinstituten von großem Interesse war und sich durch Aktualität auszeichnete.Perspektivische Akzente werden bei den Lin-dauer Seminaren auch immer wieder von Ver-tretern der Bundes- und Landespolitik, von Fachverbänden und von der Versicherungs-

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19B_I umweltbau 2 | 20 Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für grabenloses Bauen

wirtschaft gesetzt. Anzumerken ist ebenfalls, dass das Lindauer Seminar von verschiede-nen Kammern als geeignete Fort- und Weiter-bildungsveranstaltung anerkannt wird.Aber nicht nur das Programm selbst trug zum Erfolg bei, sondern auch die Referenten und

Moderatoren der einzelnen Blöcke: - Kommunale Umsetzungsbeispiele- Personal und Dienstleistungen der Zukunft- Innovationen und Entwicklungen für den

Kanalunterhalt- Vorgehen und Lösungen bei der Instand-

haltung von Kanalnetzen- Kosten und Qualität bei der Kanalsanie-

rung im Widerspruch- Kanal- und Schachtsanierung durch Repa-

ratur- und RenovierungsverfahrenDie Professoren moderierten die einzelnen Blöcke (bis auf Prof. Dohmann, der krank-heitsbedingt ausfiel), zusätzlich unterstützt auch von Dr. Juliane Thimet (Direktorin Bayer. Gemeindetag), Dr. Christian Falk (Techni-scher Betriebsleiter Stadtentwässerung Dort-mund) und Bruno Schmuck (SBU AG, CH-Rohrschach).Ein besonderer Dank ging im Namen aller Teil-nehmer an die Familie Jöckel und alle Mitar-beiter der Fa. JT-elektronik GmbH wieder für die hervorragende Gestaltung und Organisa-tion des Seminars. Hier hat die Generationsübertragung eben-falls sehr gut funktioniert. Tobias Jöckel eröff-nete souverän das Seminar und Sonja Jöckel schloss es vor so vielen Zuhörern, wie es Prof. Günthert in den letzten Seminaren noch nicht erlebt hat, trotz der vielen Absagen.

Aktionsgemeinschaft „Impulse pro Kanal“ setzt Arbeit fortSeit rund acht Jahren engagiert sich die Aktions-gemeinschaft „Impulse pro Kanal“ für den Schutz des Trinkwassers und der Gewässer in Deutsch-land. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über den zum Teil als kritisch zu beurteilenden Zustand von Abwasseranlagen und die möglichen Gefahren zu informieren. Mit Veranstaltungen, dem For-derungskatalog und einem neuen Informations-flyer leistet der Zusammenschluss aus Hoch-schulen, regionalen, überregionalen und bun-desweiten Fachverbänden (auch GSTT), Rohrher-stellern, Sanierungsverbänden und weiteren In-teressensvertretern wichtige Aufklärungsarbeit.Trotz fortschreitender umfänglicher Kanalins-pektion der öffentlichen und privaten Entwäs-serungsnetze besteht nach wie vor aber ein erheblicher Untersuchungs-, Sanierungs- und Investitionsbedarf in Deutschland. Neben dem bestehenden Forderungskatalog klärt ein neuer Infoflyer der Aktionsgemeinschaft

unter www.Impulse-pro-kanal.de). Der Flyer wird über die Fachzeitschrift B_I umweltbau, das Rokatech-Journal sowie die bayerische Gemeindezeitung möglichst alle Kommunen und Entscheidungsträger erreichen.Was mit „Impulse pro Kanal“ begonnen hat, wird von „Schau auf die Rohre“ in Bayern wei-ter ausgebaut. „Schau auf die Rohre“ ist eine Initiative vom Bayerischen Umweltministe-rium, die Best-Practice-Beispiele sammelt (bisher über 150 Beispiele), Veranstaltungen für Betreiber sowie Bürgerveranstaltungen zu diesem Thema umsetzt und umfangreiches Material für die Bürgerinformation zur Verfü-gung stellt (https://www.schaudrauf.bayern.de/initiative).

über den Status Quo der Kanalisation auf. 19,4 % des öffentlichen Kanalnetzes müssen kurz- bis mittelfristig saniert werden. Investi-tionen in Höhe zwischen 8 bis 12 Mrd. € wä-ren dafür jährlich erforderlich; aktuell werden lediglich rund 3 Mrd. € ausgegeben. Die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft ha-ben sich daher zum Ziel gesetzt, die Bedeu-tung der Abwasseranlagen und deren Funkti-onsfähigkeit noch stärker in das Bewusstsein der Bürger und politischen Entscheidungsträ-ger zu tragen und für den dringend notwen-digen Handlungsbedarf in Sachen unterirdi-sche Infrastruktur zu sensibilisieren. Für 2020 hat sich die Aktionsgemeinschaft entschieden, einen Flyer mit den wichtigsten Eckpunkten aus dem Forderungskatalog zu erstellen. Ziel ist, die Kommunen weiter auf die Dringlichkeit der Instandhaltung unserer Abwasserleitungen hinzuweisen (Download

Sonja Jöckel schloss das 33. Lindauer Symposium.Das „Urgestein“ der Wasserwirtschaft, Prof. Dr.-Ing. Wolf-gang Günthert, München, konstatierte am Schluss der Ver-anstaltung, Freitagnachmittag, dass er so viel Zuhörer am letzten Tag der Lindauer Seminare noch nicht erlebt hat, trotz der widrigen Umstände.

Nehmen wir es als ein gutes Zeichen und freuen uns schon auf das „34. Lindauer Semi-nar 2021 „Praktische Kanalisationstechnik – Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“ am 11. und 12. März 2021 wieder in der Insel-halle Lindau. Weitere Details sind unter www.jt-elektronik.de zu finden.

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20 Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für grabenloses Bauen B_I umweltbau 2 | 20

Für den Bereich Kanalinspektion, Kanal- und Schachtsanierung sowie Kanalreinigung ist die wichtigste Messe im nordamerikanischen Raum die jährlich stattfindende „WWETT – the Water & Wastewater Equipment, Treatment & Transport Show“ im Indiana Convention Center - Indiana-polis, USA. Aber auch für Software und Zulieferer ist dies die Leitmesse in den USA, die vom 18. - 20. Februar 2020 stattfand.Der von der GSTT initiierte 47. „German Pa-vilion“ war das 6. Mal in Indianapolis. Nach Jahren des „Hochdienens“ bei dieser jedes Mal überbuchten Messe, wurden wir dies-mal wieder in der Nähe des Haupteinganges besser platziert. Die Platzvergabe der Messe-

13 Firmen (davon 11 GSTT-Mitgliedsfirmen) auf dem „German Pavilion“ vertreten:- BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG- Brawoliner Karl Otto Braun GmbH & Co. KG- Gebr. Röders AG- Hermes Technologie GmbH & Co. KG- IMS Robotics GmbH- Kardiam Diamantwerkzeuge GmbH- lineTEC-Vereinigte Filzfabriken AG- Rädlinger primus line GmbH- Relineeurope AG- SDT-Technology GmbH- Spering micro-systems gmbh- Uhrig Kanaltechnik GmbH- Vertiliner GmbH & Co. KG

In Indianapolis besuchten dieses Jahr ca. 13.500 Fachleute die Messe mit 600 Ausstel-lern auf ca. 32.600 m². Aus Deutschland wa-ren außerhalb des German Pavilions ca. 18 Firmen, entweder direkt als deutsche Ausstel-ler, mit amerikanischen Partnern oder mit ih-ren amerikanischen Niederlassungen vertre-ten. Teilweise gibt es bei den Firmen strate-

6. „German Pavilion“ auf der WWETT in Indianapolisstände richtet sich nach Standgröße und vor allen Dingen nach der Höhe des Sponsorings. Hier kann der Bund natürlich nicht mitma-chen, und somit erhielten wir für unsere Ver-hältnisse einen guten Platz nahe der Regis-trierung. Schon am ersten Tag der Messe wurde von uns die Reservierung für 2021 vorgenom-men. Dann benötigen wir auch wieder mehr Platz, da unsere Mitgliedsfirma RSP GmbH den Wunsch geäußert hat, wieder einen Lkw-Saugbagger auszustellen. Im November 2020 werden wir schon eine Fläche für 2022 vorre-servieren.Bei dieser WWETT 2020 waren die folgenden

Deutscher Gemeinschaftsstand (German Pavilion) mit 13 deutschen Firmen auf der WWETT Show in Indianapolis/USA

Gut besuchte Lounge am German Pavilion und Treffpunkt auch für andere deutsche Aussteller

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21B_I umweltbau 2 | 20 Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für grabenloses Bauen

Große Teile unserer Ver- und Entsorgungsnetze weisen ein Alter von mehreren Jahrzehnten und darüber hinaus auf. Nicht nur der technologische Standard zum Zeitpunkt der Errichtung, sondern auch die veränderten Belastungen während der Betriebsdauer haben in vielen Fällen zum Errei-chen der geplanten technischen Nutzungsdauer bzw. zu Schäden an diesen Rohrleitungen/Net-zen geführt.Die vorliegende technische Information soll Planern, Bauherren, ausführenden Unter-nehmen und Betreibern als Leitfaden dienen, eine Auswahl zwischen den einzelnen Me-thoden für die Wiederherstellung der Funkti-onstüchtigkeit von Druckleitungsabschnitten im Bereich von < 0 bis > 16 bar zu treffen. Un-terdruckleitungen werden hauptsächlich im

Bereich der Unterdruckentwässerungssys-teme entsprechend DIN EN 1091 bzw. DWA-A 116-1 eingesetzt. Dabei werden ausschließ-lich grabenlose Technologien zur Rehabili-tation vorhandener Leitungssysteme in glei-cher Rohrtrasse behandelt. Die offene Bau-weise bzw. grabenlose Bauweisen zur Verle-gung in neuer Trasse sind nicht Gegenstand dieser technischen Information.Bei dieser 40-seitigen GSTT-Information „Re-habilitation of pressurised pipelines“ handelt es sich um eine gänzlich im Juli 2019 über-arbeitete aktualisierte Version. Die GSTT-Mit-gliedschaft ist der Meinung, dass dieses Werk von so großer Bedeutung ist, dass eine Über-setzung ins Englische angeregt wurde. Die-sen Wunsch haben wir aufgegriffen und um-

„Rehabilitation of pressurised pipelines“

GSTT-Information 20-1 in englischer Sprache online

Die GSTT Infor-mation 20-1 EN

„Rehabilitation of pressurised pipe-

lines“ kann ab sofort kostenlos

von unserer Web-seite www.gstt.de

heruntergeladen werden.

gesetzt. Für die Übersetzung konnten die vier Sponsoringfirmen gewonnen werden: Amiblu Germany GmbH, Karl Weiss GmbH & Co. KG, Rädlinger primus line GmbH, Tracto-Technik GmbH & Co. KG.

gische Überlegungen, sich in den USA außer-halb des German Pavilions zu präsentieren. Die Amerikaner möchten zwar moderne Qua-litätsprodukte aus Deutschland erwerben, aber möglichst von amerikanischen Firmen.Zum 6. Mal besuchte der Honorarkonsul von Deutschland in Indianapolis, Sven Schuma-cher, mit Dr. Andreas Götze, stellvertreten-der Generalkonsul aus Chicago, den Deut-schen Gemeinschaftsstand. Auch Martha Er-hard von der deutschen Außenhandelskam-mer wie auch Martin Baier, der President and CEO of the International Center in Indianapo-lis, besuchte wie jedes Jahr unseren German Pavilion.Auch in diesem Jahr war der German Pavilion der einzige Länderpavilion auf der WWETT. Unser Gemeinschaftsstand stellte schon et-was dar im Vergleich zu den einfachen Mes-seständen, die aus einer Rohrrüstung be-standen, über die dann Samttücher gehängt waren. Aber wenn man Qualität und neuste Technologie anbietet, sollte dies auch in ei-nem entsprechenden Rahmen geschehen. Je-denfalls waren die Aussteller mit dem German Pavilion mit seiner Darstellung, dem Service und der Ausstattung sehr zufrieden. Auch von Besuchern wurde der Messestand wieder ge-lobt. Wie jedes Jahr dominierten die chromblitzen-den Trucks die Messe. Sie sahen gut aus, stell-ten aber immer noch Technik von gestern dar.

Wir freuen uns jedenfalls, im nächsten Jahr (23. - 25. Februar 2021 – auch für 2022 steht der Termin der WWETT-Show vom 20. - 22. Fe-bruar 2022 bereits fest) wieder im German Pavilion in Indianapolis deutsche Produkte und Dienstleistungen ausstellen zu können. Die Förderung wurde bereits zugesagt und auch die Durchführungsgesellschaft (Balland Messe-Service GmbH, Projektleiterin Fatma Atan) steht bereits fest. Über eine große Be-teiligung deutscher Firmen würden wir uns sehr freuen. Lassen Sie sich unverbindlich bei

uns in der Geschäftsstelle unter [email protected] registrieren. Sie erhalten dann gezielte In-formationen und die Antragsformulare unauf-gefordert nach Erscheinen zugesandt.Fast alle Firmen des German Pavilions haben ihre Teilnahme für die WWETT 2021 bereits unverbindlich zugesagt. Zwei Firmen haben noch keine Entscheidung getroffen. Wie Ge-spräche und auch die Auswertung der Frage-bögen an die Aussteller ergeben hat, waren alle recht zufrieden und die Erwartungen wur-den erfüllt.

Honorarkonsul Sven Schumacher im Gespräch mit dem Standarchitekten Benny Olaerts (links), Martin Baier (President und CEO vom International Center, Indianapolis) rechts und Fatma Atan (Durchführungsgesellschaft Balland)

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22 B_I umweltbau 2 | 20

Rohrvortrieb

Neubau eines Sammlers für Ab- und Regenwasser in Luxemburg-Stadt

Im April 2016 erhielt die Braumann Spezialtiefbau GmbH aus Bottrop den Auftrag über die Ausführung von Rohrvortriebsarbeiten auf der Baustelle „Rue de Neudorf“ in Luxemburg-Stadt. Die Randbedingungen: 1.340 m Rohrvortrieb DN 1800, herzustellen in vier Haltungen, größte Einzellänge 546 m sowie Kurvenradien zwischen 500 und 700 m. Dies alles in einer sehr schwierigen Geologie in einer Wechsellagerung aus Luxemburger Sand- und Mergelsteinen sowie einem über der geplanten Trasse liegenden Schmutzwasserkanal DN 1000, welcher aufgrund seines schlechten Erhaltungszustandes hochgradig einsturzgefährdet war.

Von Thomas Hüging, Braumann Spezialtiefbau GmbH

Die Baumaßnahme hat eine Vorgeschichte: So wurde bereits vor rund 10 Jahren ein erster Versuch gemacht, diesen Trassenabschnitt in der Straße Rue de Neudorf im Rohrvortriebsverfahren aufzufahren. Leider kam es bereits auf der ersten Haltung zu einem massiven Bodenentzug, der in einem Tagbruch mitten auf der Straße endete. Aufgrund dieser Er-fahrungen wurde die Maßnahme nochmals völlig überplant und im Jahr 2015 erneut ausgeschrieben.Durch diese Vorgeschichte wurde von Seiten des Auftraggebers sehr großer Wert auf eine sorgfältige Arbeitsvorbereitung gelegt. Nach Ab-schluss der Arbeitsvorbereitung und Erstellung der ersten Start- und

Unwägbarkeiten gemeinsam bewältigt

Bohrpfahlwand um Vortriebsmaschine

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23B_I umweltbau 2 | 20 Rohrvortrieb

Zielbaugruben konnte im Mai 2016 mit Vor-triebsarbeiten der ersten Haltung begon-nen werden. Diese Haltung wurde bis Au-gust 2016 erfolgreich aufgefahren. Der vorlie-gende Bericht handelt von den Unwägbarkei-ten, die uns auf der zweiten Strecke in Atem hielten, und den Erfahrungen, die aus diesen Unwägbarkeiten gewonnen werden konnten.

Stillstand beim Vortrieb

Im September 2016 wurde mit dem Vortrieb der zweiten Haltung begonnen. Dann mach-ten wir jedoch mit der Komplexität des Luxem-burger Sandsteins Bekanntschaft. Bei Station 165 m kam der Vortrieb plötzlich und uner-wartet zum Stillstand. Ursache war eine Zwän-gung des Rohrstranges, ca. 15 m hinter der Maschine, die zur Zerstörung von zwei Vor-triebsrohren führte. Die benötigte Presskraft überstieg schlagartig die zulässige Belastbar-keit der Vortriebsrohre, so dass der Vortrieb eingestellt werden musste.Einziger Lichtblick in diesem Drama war, dass die Vortriebsmaschine an der einzigen Stelle zum Liegen gekommen war, wo eine Bergung von Übertage aus möglich war. Nur in die-sem Bereich lag der über der Trasse liegende Schmutzwasserkanal nicht direkt oberhalb des Vortriebes und die Trasse lag nicht im un-mittelbaren Straßenbereich der Rue de Neu-dorf. Weder eine mögliche Vollsperrung noch ein Umpumpen/Umlegen des über der Ma-schine liegenden Schmutzwasserkanals wä-ren möglich gewesen. Auch so dauerte das Erstellen einer bis zu 8 m tiefen Bohrpfahlgrube seine Zeit, so dass

der Vortrieb für die Dauer von rund 8 Mona-ten zum Erliegen kam. Diese Zeit wurde von allen Projektbeteiligten für eine intensive Dis-kussion genutzt. Einerseits natürlich, um zu ergründen, wie es zu dem Stillstand kam, und in einem zweiten Schritt, wie auf den verblei-benden Trassenabschnitten verhindert wer-den kann, dass ein solches Ereignis ein zwei-tes Mal auftritt. Wie oben beschrieben: Auf dem gesamten verbleibenden Trassenab-schnitt besteht keinerlei Möglichkeit, die Ma-schine außerplanmäßig zu bergen. Mit ande-ren Worten: Einen zweiten Stillstand durfte es nicht geben.Diese Diskussion wurde mit sämtlichen Pro-jektbeteiligten sehr intensiv und ergebnisof-fen geführt. Zur Unterstützung der Firma Brau-

mann wurde die Firma Babendererde Engi-neers beauftragt, sich aktiv an dieser Diskus-sion zu beteiligen.

Gemeinsam Lösungen erarbeitet

Die Ursache für den Stillstand konnte auf-grund des eindeutigen Schadensbildes der zwei betroffenen Rohre relativ schnell ermit-telt werden. Aufgrund des in diesem Bereich sehr klüftigen Gesteins hatten sich oberhalb des Rohrfirstes Steine gelöst. Ein Teil dieser Steine wurde im Verlauf des weiteren Vortrie-bes in den Ringraum gezogen und hat sich dort aller Wahrscheinlichkeit nach derart ver-keilt, dass eine immense Punktbelastung auf das darunter liegende Rohr ausgeübt wurde. Diese Punktbelastung führte dann zum To-talversagen zweier Rohre und zum Stillstand dieses Vortriebes.Nach Auswertung aller relevanten Vortriebs-daten fokussierte sich die Diskussion auf die Frage, wie der Ringspalt nachhaltig, si-cher und vor allem vollständig für die ge-samte Dauer der verbleibenden Vortriebe ge-füllt werden kann. Darüber hinaus stellte sich die Frage, wie ein Auswaschen des Schmierfil-mes, aufgrund des stark strömenden Grund-wassers, sicher verhindert werden konnte. Folgende Lösungen konnten dann gemein-sam mit dem Auftraggeber und den beteilig-ten Ingenieurbüros erarbeitet werden:

1. Inbetriebnahme einer zweiten, leistungs-fähigen Bentonitschmieranlage, die aus-schließlich als Kopfschmierung dient. Eine zweite Bentonitanlage übernimmt an-schließend vollautomatisch die Strang-

Unwägbarkeiten gemeinsam bewältigt

Geologie klüftiger Fels mit verdämmtem Ringspalt Maschine geborgen

Grafischer Versuchsaufbau TPC

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24 Rohrvortrieb B_I umweltbau 2 | 20

schmierung.2. Datenaufnahme und Protokollierung über

eine zentrale Datenschnittstelle sowie Aus-wertung und graphische Aufarbeitung über das Datenmanagementsystem TPC der Ba-bendererde Engineers.

3. Um zu verhindern, dass drückendes Grund-wasser auf der gesamten Rohrlänge den schützenden Bentonitschmierfilm weg-spült, wurde beschlossen, den Ringraum in vorher definierten Abständen durch so-genannte Schotts zu segmentieren. Da auf diesem Gebiet absolutes Neuland beschrit-ten wurde, bestanden keinerlei Erfahrungs-werte, wie diese Schotts aussehen könn-ten, noch aus welchem Material sie herge-

stellt werden könnten. Folgende Randbe-dingungen mussten erfüllten werden:a) hochreaktives Material, welches mit

vertretbarem Aufwand in den Ringraum injiziert werden kann

b) flexibel genug, um keinerlei Zwängun-gen im Rohrstrang zu verursachen; Kur-venfahrt muss möglich sein

c) gute Ablösbarkeit vom Rohrstrang nach Aushärten des Schotts

d) stabil genug, um den Reibkräften von über 300 m Vortrieb Stand zu halten

Versuche mit Acrylatgel und PU-Schaum

Nach intensiven Beratungen mit der Firma TPH Bausysteme legte sich der Fokus auf ein schnell reaktives Acrylatgel, welches die oben genannten Forderungen am besten abbildete. Um die theoretischen Werte möglichst praxis-nah abzubilden, wurde beschlossen, das Gel in einem Versuchsaufbau zu testen. Bei die-sem Versuch konnte das Einbringen des Gels in einem strömenden/fließenden Bentonit-strom simuliert werden. Außerdem konnte – nach erfolgter Schottsetzung – die benötigte Abreißkraft und die Schottausbildung gemes-sen werden. Die Versuche mit dem Acrylatgel waren voll-kommen unbefriedigend. Das Gel flockte in der Bentonitumgebung aus und zeigte keiner-lei Neigung, sich zu einem homogenen Schott aufzubauen.Als zweites Mittel wurde vom Hersteller ein Zweikomponenten-PU-Schaum vorgeschla-gen. Gegen dieses Produkt bestanden von

Seiten des AG und auch der Fa. Braumann gewisse Vorbehalte. Zum einen schäumt das Produkt um den Faktor 3 auf, so dass von Seiten des AG Sorgen bestanden, dass der Rohrstrang unzulässig gezwängt werden könne. Von Seiten der Fa. Braumann bestan-den Bedenken, dass das frische Schott sich nicht an der Rohrwandung, sondern im inne-ren Gefüge ablöst. Erstaunlicherweise konn-ten in den nachfolgenden Versuchen sämtli-che Bedenken zerstreut werden. Das Material baute sich zu einem stabilen Schott auf und löste sich sauber von den Rohren. Auch die dafür notwendige Löseleistung war erfreulich niedrig, so dass einvernehmlich beschlossen wurde, das Produkt einzusetzen.

Umsetzung Versuchsaufbau TPC Ergebnis Versuchsaufbau TPC

Das gebaute Schottrohr von außen (l.) und von innen (r.)

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25B_I umweltbau 2 | 20 Rohrvortrieb

Gläserner Vortrieb

Um das Material möglichst punktgenau ein-zubringen und auch um humane Arbeitsbe-dingungen vor Ort zu schaffen, wurde ein so-genanntes Schottrohr gebaut. Dieses wurde unmittelbar hinter dem Nachlaufrohr der Vor-triebsmaschine angeordnet. Jeweils ein Deh-ner vor und nach dem Schottrohr sorgten für die notwendigen Kraftreserven für den Fall, dass ein Schott doch einmal für höhere Ab-reißwerte sorgen sollte. Die Fa. TPC ergänzte seine Software derart, dass auch die Schotts auf dem Computer vi-sualisiert werden konnten. Absolut alle Mess-werte des Vortriebes wurden dokumentiert,

archiviert und grafisch aufbereitet, so dass man hier mit vollem Recht von einem gläser-nen Vortrieb sprechen konnte. Sämtliche Vor-triebsdaten wurden sowohl dem AG, den be-teiligten Ingenieurbüros und der Fa. Brau-mann online und in Echtzeit zur Verfügung gestellt.

Erfolgreicher Abschluss

Derart gerüstet konnte der Vortrieb nach rund 8 Monaten Stillstand wieder aufgenommen werden. Die Grube, die zur außerplanmäßi-gen Bergung der Vortriebsmaschine notwen-dig wurde, konnte als Pressgrube genutzt werden und so begann am 21. März 2018

der Vortrieb der längsten Haltung dieser Bau-maßnahme. Dieser Streckenabschnitt mit rund 370 m stellte sich von der Geologie sehr anspruchsvoll dar. Die verschiedenen Maß-nahmen wie Schottsetzung, Bentonitkont-rolle, Fugenvermessung usw. machten aber auch diesen Abschnitt beherrschbar und am 4. September 2018 konnte die Maschine er-folgreich geborgen werden.Fazit: Ein derart komplexer Vortrieb kann nur dann mit Erfolg aufgefahren werden, wenn von Anfang an sämtliche beteiligten Akteure an einem Strang ziehen und ihre jeweiligen Interessen dem Erfolg der Baustelle unterord-nen. Dieses ist auf dieser Baustelle in Luxem-burg vorbildlich gelungen.

Kanal während der Vortriebsarbeiten mit Speise- und die Förderleitungen der Bodenförderung

Erfolgreicher Durchstich mit Pressmeister Ralf Wöstehoff (re.), Fa. Braumann Spezialtiefbau, und Mirco Volani als verantwort-licher Bauleiter der Fa. Baatz

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26 Rohrvortrieb B_I umweltbau 2 | 20

Seit 8 Jahren richtet S & P Consult, Tochterfirma der Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH, in Bochum die „Fachgespräche Rohrvortrieb“ aus. Mit ca. 60 Teilnehmern war auch die diesjährige After-Work-Veran-staltung am 22. Januar gut besucht.Der Rohrvortrieb hat in den letz-ten 20 Jahren gewaltige Fort-schritte zu verbuchen. Das Wis-sen weiterzugeben und damit die Anwendungsmöglichkeiten dieser grabenlosen Verfahrens-technik zu verbessern, war daher die Motivation für die Entwick-lung der Weiterbildungsveran-staltung. Der Austausch von Pla-nern, Bauherren und Baufirmen in Form von Fachgesprächen auf Augenhöhe ist das zugrunde lie-gende Konzept. Themen der dies-

Eine einheitliche Microtunnelling-Navigationsplattform für alle gän-gigen und bewährten Navigations-techniken: Das ist die Idee hinter „TUnIS Navigation MT“ von VMT, die erstmals die Vortriebssteuerung per Laser/Zieltafel, Schlauchwasser-waage, Kreisel sowie mitfahrender Lasertotalstation in einer Produkt-linie vereint.Die Komplettlösung des Naviga-tionsspezialisten garantiert ei-nen einfachen und unkomplizier-ten Wechsel zwischen den ein-zelnen Navigationsmodi, womit sich die Navigation optimal auf die Projektanforderungen ab-

gen rund um ein Vortriebspro-jekt und

• Herausforderungen im Rah-men der Planung eines sehr komplexen Rohrvortriebes

Die „Fachgespräche Rohrvortrieb“ zogen wiederholt ein wissbegieriges Fachpublikum an. | Foto: S & P Consult GmbH

Fachgespräche Rohrvortrieb: Austausch after work

stimmen lässt. Selbst eine Um-stellung auf Tübbingvortrieb ist problemlos realisierbar, da die VMT-eigenen Lösungen für Groß-tunnelprojekte auf derselben Plattform aufbauen. Der Anwen-der profitiert von der einheitli-chen Systemstruktur und kann sich schnell auf die verschiede-nen Navigationsmodi einstellen. Das garantiert größtmögliche Fle-xibilität und Effizienz bei der Pro-jektabwicklung.„Mit den Produktserien SLS-Mi-crotunnelling und UNS (Universal Navigation System) stehen wir seit Jahren für präzise und zuver-

lässige Navigation von Microtun-nelling-Vortrieben jeglicher Art“, so Jürgen Göckel, Business Deve-loper Microtunneling bei VMT. „In rund zweijähriger Entwicklungs-arbeit haben wir diese beiden Navigationstechnologien nun auf der gemeinsamen Systemplatt-form TUnIS Navigation MT zusam-mengeführt – und das ganz nah an den Marktbedürfnissen: In die Navigationslösung sind neben unseren eigenen Erfahrungen der vergangenen Jahre auch wertvol-les Feedback und eine Vielzahl von Feature-Wünschen unserer Kunden und Anwender eingeflos-sen.“ Auch das Hardware-Konzept wurde intensiv weiterentwi-ckelt und entspricht moderns-tem Standard: Die neue Hard-wareplattform MT.connect sorgt künftig für intelligente, kompa-

tible, effiziente Hardware-Infra-struktur im Tunnel. TUnIS Navi-gation MT ist komplett „future-ready” und kann als offenes Sys-tem problemlos alle kommenden Neu- und Weiterentwicklungen im Microtunnelling-Business in-tegrieren. In einem ersten Schritt wurde TUnIS Navigation MT ab Januar 2020 in den Herrenknecht-Vor-triebsanlagen eingeführt und löst das bisherige Kreisel-Navi-gationssystem UNS ab. Ab Mitte 2020 wird dann auch die zugehö-rige Stand-Alone-Variante, basie-rend auf der neuen optimierten Hardwareplattform MT.connect, zur Verfügung stehen und die SLS-Microtunnelling-Produktse-rie ersetzen. Mit der Einbindung der mitfahrenden Lasertotalsta-tion wird der Leistungsumfang komplettiert.

VMT stellt Microtunnelling-Navigationsplattform vor

Alle gängigen Navigationstechniken vereint

jährigen von Beate Borchardt mo-derierten Veranstaltung waren:• neueste Forschungsergeb-

nisse zur Bestimmung der beim Rohrvortrieb auftreten-

den Führungskräfte und den daraus resultierenden zusätz-lichen Rohrbeanspruchungen

• Einblicke in umfassende geo-technische Beratungsleistun-

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27B_I umweltbau 2 | 20

Horizontalbohren

Im Nordosten Hannovers entstehen zurzeit 100 neue Wohneinheiten, die gemäß Bebau-ungsplan mit Fernwärme beheizt oder, so-fern das nicht möglich ist, über ein Nahwär-menetz durch eine Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerk) versorgt wer-den. Den Zuschlag für die Versorgung sicherte sich in einem Ausschreibungsverfahren ener-

Fernwärmenetzanschluss mit Flexwell-Kabel in Hannover

Mit dem Flexwell-Fernheizkabel hat Brugg Rohrsysteme ein doppelwandiges, flexibles Stahlmantelrohrsystem entwickelt. Durch seinen speziellen Aufbau ist das Rohr für die Verlegung im HDD-Verfahren besonders geeignet. Im Herbst 2019 wurde damit in Hannover das Neubaugebiet an der Karl-Wiechert-Allee schnell und mit relativ wenig Aufwand an das Fernwärmenetz der enercity Netz GmbH angeschlossen.

Eine Verlegung, die sich rechnet

Das Flexwell-Fernheizkabel ist ein doppelwandiges ge-welltes Stahlmantelrohr, das an einem Stück in der ge-forderten Länge gefertigt wird. Eine Polyment-Schicht und ein Polyethylen-Schutzmantel schützen das Rohr vor äußeren Einflüssen im Boden.

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28 Horizontalbohren B_I umweltbau 2 | 20

Hochwertige Bohrspülungsprodukte SpülungsserviceSpezialbentonite für HDD Microtunnelling SpezialtiefbauTelefon: 0172/6 90 12 25 E-Mail: [email protected] www.gelteq.de

city Netz. Die Anbindung des Neubaugebiets an das bestehende Fernwärmenetz sollte von dem rund 400 m entfernt liegenden Zugangs-punkt an der Berckhusenstraße erfolgen.Durch die Planung der enercity Netz war schnell klar, dass diese Trassierung nur mit speziellen Rohren und der entsprechenden Verlegetechnik zu bewerkstelligen ist: „Die Herausforderung bei diesem Bauvorhaben war die Unterquerung einer vielbefahrenen vierspurigen Hauptstraße sowie des Gleis-betts der dort verlaufenden Straßenbahn. Eine konventionelle Verlegung im Tiefbau hätte uns vor verkehrstechnisch nahezu un-lösbare Aufgaben gestellt“, sagt Hans Mar-ten, Baubeauftragter für Leitungsprojekte bei der enercity Netz GmbH. „Wir haben uns für das Flexwell-Fernheizkabel von Brugg Rohr-systeme entschieden, da wir dieses nicht nur mit der von uns präferierten Methode verle-gen, sondern auch wesentlich schneller die

Anbindung an unser Netz vornehmen konn-ten.“ Außerdem bietet das Flexwell-FHK trotz seiner Flexibilität eine hohe Steifigkeit und kann damit auch außergewöhnlich hohe Ver-kehrsbelastungen auffangen und abfedern. Damit ist es für den Einbau unter Straßen oder Straßenbahngleisen gut geeignet.

Bis zu 1.000 Meter Länge in einem Stück

Das Flexwell-Fernheizkabel der Brugg Rohr-systeme GmbH ist ein gewelltes Stahlman-telrohr, welches an einem Stück in der gefor-derten Länge gefertigt wird. Das aus Edelstahl bestehende Innenwellrohr ist von einem fle-xiblen Polyurethan-Hartschaum umgeben, in welchem auch die Adern für die Leckage-ortung eingebaut sind. Der PUR-Schaum ist von einem weiteren Stahlwellrohr umman-telt. Zu guter Letzt schirmen eine Polyment-Schicht und ein Polyethylen-Schutzmantel

Produktmanager bei Brugg Rohrsysteme. Da-mit werden zusätzliche Verbindungsstellen im Erdreich auf ein Minimum reduziert. Die Leitungen werden auf große Kabeltrommeln gewickelt und können so individuell an jeden Einsatzort transportiert werden. Streletzki: „Bei dem Bauvorhaben in Hannover haben wir je zwei 223 und 120 m lange Rohrleitun-gen geliefert, die in zwei im 90-Grad-Win-kel miteinander verbundenen unterirdischen Bohrungen verlegt worden sind.“

Flotte Anbindung, reduziertes Schadensrisiko

Zunächst wurde eine Baugrube für die Ein-bringung des Bohrgeräts ausgehoben. Etwa 220 m entfernt musste eine zweite Baugrube ausgehoben werden, von der die Leitung dann zum Übergabepunkt am Neubaugebiet weitergeführt wurde. Eine dritte Baugrube wurde am Einspeisepunkt in der Berckhusen-straße ausgehoben. Diese befand sich genau auf der anderen Seite der Karl-Wiechert-Al-lee und den parallel zur Straße verlaufenden Straßenbahngleisen. Das Bohrgerät musste also nur in der ersten Baugrube eingebracht werden und konnte von dort aus die entspre-chenden Bohrungen für die Flexwell-Leitung vornehmen.„Durch diese auf drei kleinere Baustellen re-duzierte Verlegetechnik konnten wir die An-bindung des Baugebiets an unser eigenes Netz nicht nur um etwa ein Drittel schneller als in herkömmlicher Bauweise erledigen“,

das Rohr vor äu-ßeren Einflüs-sen im Boden ab. „Die Herstellung dieser gewellten Stahlmantelrohre erlaubt es uns, Fernwärmeleitun-gen in einer maxi-malen Länge von bis zu 1.000 m am Stück zu fer-tigen“, sagt Her-bert Streletzki,

Das Flexwell-Leitungen werden auf große Kabeltrommeln gewickelt und können so individuell an jeden Einsatzort transpor-tiert werden.

Durch die Verlegung der Leitungen im HDD-Verfahren konn-ten sowohl Verkehrsbeeinträchtigungen als auch Umweltbe-lastungen in Hannover relativ gering gehalten werden.

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29B_I umweltbau 2 | 20 Horizontalbohren

erklärt Hans Marten. Hätte sich das Unterneh-men für das Verlegen herkömmlicher Kunst-stoffmantelrohre entschieden, hätten diese aufwändig alle maximal 16 m miteinander verschweißt und nachisoliert werden müs-sen. Marten: „Damit haben wir auch mögliche Schwachstellen, die zwangsläufig bei zusätz-lichen Verbindungen auftreten können, eben-falls auf ein Minimum reduziert.“ Zudem wäre durch den konventionellen Tiefbau eine Viel-zahl an Erdaushub-Transporten notwendig geworden. Die Baustelle hätte den Verkehr stark beeinträchtigt, was zu einem erhöhten

Schadstoffausstoß durch den Individualver-kehr geführt hätte.

Kurze Bauzeit

Die Pilotbohrung hatte einen Durchmesser von etwa 5 cm; aufgeweitet wurde die Boh-rung auf etwa 20 bis 25 cm, so dass die Flex-well-Leitung eingebracht werden konnte. Nach der Verlegung der beiden Leitungen (Vor- und Rücklauf) entlang der Karl-Wiechert-Allee wurde das Bohrgerät um 90 Grad ge-dreht. Von der Startbaugrube sind dann die

beiden Leitungen unter der Straße und den Schienen im gleichen Verfahren verlegt wor-den. Für das reine Verlegen der beiden Leitun-gen für Vor- und Rücklauf benötigten die Spe-zialisten dann gerade mal zwei Tage – für ins-gesamt rund 680 m Fernwärmeleitung.Für die letzten 44 m Distanz zwischen zweiter Baugrube und dem Übergabepunkt entschied sich enercity Netz für die Verlegung in offener Bauweise. Die abschließenden Verbindungs-arbeiten an den Endpunkten sowie in der ers-ten Baugrube nahmen weitere zwei Tage in Anspruch. Insgesamt hat die Bauzeit von der

Für die letzten 44 m zwischen zweiter Baugrube und dem Übergabepunkt entschied sich enercity Netz für die Verlegung in offener Bauweise.

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30 Horizontalbohren B_I umweltbau 2 | 20

Das ParaTrack Gyro-Modul ist ein neues Tool von Prime Horizontal, mit dem die Bohrung unbeschadet etwaiger magnetischer Störungen durch nahegelegene Versorgungs-leitungen, Spundwände, Schiffs-

verkehr o.ä. mit hoher Genauigkeit durchgeführt werden kann.Das ParaTrack Gyro-Modul, das im Bohrgestänge bzw. in der Steuereinheit vor der ParaTrack-Sonde platziert wird, ist ein nach

Mit dem Kreisel-Modul können Vibrations- und Magnetstörun-gen viel besser kontrolliert wer-den als in der Vergangenheit. Zu-sätzliche Stoßdämpfer sind nicht erforderlich. Kalibrierungsinter-valle alle zwei Stunden entfallen. Weitere Infos unter www. primehorizontal.com oder E-Mail: [email protected]

Das ParaTrack-System, bestehend aus dem ParaTrack

Pressure-Modul (l.), der ParaTrack-Sonde (Mitte) und dem ParaTrack Gyro-Modul (r.) | Foto: Prime Horizontal

Prime Horizontal erweitert Vermessungsprodukte

Norden hin ausgerichtetes Krei-selsystem. Die genaue Position unter der Erde kann mittels Pa-raTrack-2-Schleife oder Beacon-Tracker bestimmt werden, um sicherzustellen, dass die Boh-rung entlang des Bohrpfades mit Tiefe/Lage sowie in Bezug auf die geplante Austrittsstelle exakt ge-messen wird.

Einrichtung bis zur Fertigstellung nur knapp 12 Wochen betragen.

Verfahren und System mit Mehrwert

Doch nicht nur das: „Durch das Verlegen der flexiblen Leitungen mittels HDD-Verfahren ha-ben wir der Stadt Hannover eine Menge Ver-kehrsbeeinträchtigungen erspart, denn letzt-endlich mussten wir auch nur eine vergleichs-weise geringe Menge an Bodenaushub von den drei Baugruben abtransportieren“, freut sich Marten. Auch wenn das Verfahren und die Flexwell-Leitungen selbst teurer als das Verlegen im herkömmlichen Tiefbau-Verfah-ren mit Kunststoffmantelrohren sind, hat es sich nach Ansicht des Baubeauftragten ge-rechnet. Weniger Verkehrsbelastung, Re-

duzierung der Schwachstellen durch nicht vorhandene Verbindungsmuffen sowie ein schnelles Reagieren bei unvorhergesehenen Hindernissen im Untergrund würden, so Mar-ten, das HDD-Verfahren gerade für die Versor-gung von Wohngebieten in bereits erschlos-senen Regionen so reizvoll machen. Zudem konnte durch die Anbindung des Wohnge-biets an das bestehende Fernwärmenetz der Bau eines neuen BHKW vermieden werden. Auch dies hat zu einer Kostenreduzierung in nicht unerheblichem Maß beigetragen.Und auch langfristig gesehen rechnet sich die Verwendung des Flexwell-Systems: Laut ak-tueller KMR-Schadensstatistik des Branchen-verbands AGFW in Frankfurt/M. zählen Schä-den an den Verbindungsmuffen, die bei her-kömmlichen starren Rohren mindestens im

Abstand von 16 m eingesetzt werden müs-sen, zu den am häufigsten auftretenden Schä-den entlang einer Trasse. Zum Vergleich: Das in Hannover eingesetzte Kabel vom Typ Flex-well FHK 147/220 würde auf einer Länge von 1.000 m nur drei Verbindungen benötigen, da es in dieser Nennweite bis zu einer Maximal-länge von 250 m an einem Stück geliefert wer-den kann. Auf derselben Länge müssten her-kömmliche Kunststoffmantelrohre mit über 60 Muffen zu einer Leitung verbunden wer-den.

Warum eigentlich Flexwell-Fernheizkabel ?

Dass bei Brugg Rohrsysteme die Fern-wärmeleitungen „Kabel“ genannt wer-den, hat einen einfachen Ursprung. „Unsere Wurzeln liegen in der Kabel-herstellung“, erläutert Herbert Stre-letzki. „Als wir uns vor 50 Jahren dann auch der Herstellung von Fernwärme-leitungen in der uns bekannten Kabel-bauweise gewidmet haben, haben wir entsprechend unserer Firmenphiloso-phie die Leitungen ebenfalls ,Kabel‘ ge-nannt. Denn schließlich fertigen wir sie aus einem Stück und wickeln sie auch auf unseren transportablen Kabeltrom-meln auf.“ Brugg bietet das Flexwell-Fernheizkabel in den Nennweiten DN 25 bis DN 150, für Betriebsdrücke bis 25 bar und Betriebstemperaturen bis 150 °C.

Abschließend wurden die Endpunkte miteinander verbunden. | Fotos: Brugg Rohrsysteme

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32 B_I umweltbau 2 | 20

DCA-Mitteilungen

Die Tagesordnung, in diesem Jahr ohne tur-nusgemäße Wahlen, war schnell abgearbei-tet. DCA-Präsident Jorn Stoelinga konnte auf eine weiter positive Entwicklung der Mitglie-

derzahl verweisen. Nach 104 im Jahr 2017 und 112 in 2018 kann der DCA mit 119 Mit-gliedern in das Jahr 2020 starten, die höchste Mitgliederzahl in der Verbandsgeschichte.

Ein Teil dieser Geschichte sind die Unterneh-men Beermann Bohrtechnik, Herrenknecht AG, Moll-prd und Prime Drilling, die für 20 Jahre DCA-Mitgliedschaft geehrt wurden. Ebenso Dietmar Quante, der seit nunmehr 20 Jahren die Entwicklung des Verbandes als Ge-schäftsführer mitgestaltet.Der Rückblick auf 2019 richtete sich, neben der Teilnahme mit zwei Vortragsblöcken am Oldenburger Rohrleitungsforum 2019, einer internationalen Konferenz in Polen sowie der International No Dig Conference in Flo-renz, vor allem auf die erfolgreich verlaufene Jahrestagung des DCA in Krakau. Mit 145 Teilnehmern war die Veranstaltung einmal mehr sehr gut besucht und die Auswertung der Teilnehmerbefragung zu Inhalten und Organisation ergaben ein rundum positives Bild.Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten des DCA im zurückliegenden Jahr lag im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Der HDD-Kurs für Fachaufsichten im Dezember 2019 in Kassel war mit 112 Teilnehmern sehr gut besucht. Auch das DCA-Mitgliederforum exklusiv für DCA-Mitglieder, veranstaltet in Aachen, stieß mit 22 Teilnehmern auf positive Resonanz und wurde als Erfolg gewertet.Während der Arbeitskreis 1 „Entsorgung von Bohrspülung und Bohrklein“ seine Arbeit ab-schließen konnte, sind die Arbeitskreise 2 „Umhüllungsqualität“ und 3 „Überarbeitung der technischen Richtlinien“ weiterhin aktiv. Hinzu gekommen ist der neue Arbeitskreis 4, der sich mit dem Thema Digitalisierung be-schäftigt.Für das Jahr 2020 hat sich der DCA zum Ziel

DCA-Mitgliederversammlung in Oldenburg

Jubiläum im BlickSie war wie immer gut besucht, die Mitgliederversammlung des Güteschutzverbandes Horizontalbohrungen e.V., DCA. Zwei Veranstaltungen mit Jubiläumscharakter standen im Mittelpunkt.

DCA-Präsident Jorn Stoelinga konnte auf eine weiter positive Entwicklung der Mitgliederzahl verweisen. | Foto: A. zu Eulenburg

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gesetzt, europaweit neue Mitglieder hinzuzu-gewinnen. Desweiteren will sich der Verband verstärkt mit Themen und Belangen beschäf-tigen, die speziell für die Kleinbohrtechnik von Bedeutung sind.

Zu den Highlights des Jahres 2020 soll die Ju-biläumsveranstaltung am 7. Mai in Brüssel aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des DCA werden. Geplant sind unter anderem ein Besuch im europäischen Parlament und ein

gemeinsames Abendessen. In vollem Gange sind ebenfalls die Vorbereitungen zur 25. DCA-Jahrestagung, die in diesem Jahr vom 7. bis 9. Oktober in Bonn/Königswinter stattfin-den wird.

Ehrung für Dietmar Quante, der seit nunmehr 20 Jahren die Entwicklung des Verbandes als Geschäftsführer mitgestaltet. | Foto: A. zu Eulenburg

Mit mehr als 80 Teilnehmern war die DCA-Mitgliederversammlung in Oldenburg gut besucht. Foto: | DCA

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34 Mitteilungen des Verbandes Güteschutz Horizontalbohrungen e.V. B_I umweltbau 2 | 20

Dieses Jahr stand das Rohrleitungsforum un-ter dem Motto „Rohre und Kabel – Leitungen für eine moderne Infrastruktur“. Es wurde die durch den Klimawandel stetig wachsende Be-deutung des Kabelbaus, welche sich im Aus-bau der Stromtrassen in Deutschland wider-spiegelt, in Beziehung zum Rohrleitungs-bau gesetzt. Gemeinsamkeiten sowie Unter-schiede der beiden Bereiche sollten anhand vieler Vorträge herausgearbeitet und disku-tiert werden. Im Fokus standen ebenfalls Vor-träge zum Thema Wasserstoff und andere für den Rohrleitungsbau relevante Themen.Im Bereich des Grabenlosen Bauens lieferte der DCA sechs interessante Vorträge in zwei Vortragsblöcken, den grabenlosen Verlege-techniken I und II, die wieder gut besucht wa-

(Wiesmoor). Es wurde anhand dieses Pro-jekts aufgezeigt, dass Horizontalspülbohrver-fahren für die Querungen für größere Produk-trohre verschiedenster Medien geeignet sind. Den Abschluss des ersten Vortragsblockes bildete der Vortrag von Simon Herrenknecht, B. Eng., Herrenknecht AG (Schwanau-All-mannsweiler), und Dipl.-Ing. Timo Mücke, Beermann Bohrtechnik GmbH (Hörstel), un-ter dem Titel „Horizontalbohrtechnik im Ein-satz: Anlandung von Kabelleerrohren auf Nor-derney für das Offshore-Netzanbindungssys-tem DolWin6“. Anhand des Projekts wurde er-läutert, dass grabenlose Technologien im Be-reich der Energieversorgung eine große Rolle spielen. Wichtig seien in diesem Zusammen-hang die Zuverlässigkeit des Materials und der Schutz der Umwelt.Der zweite Vortragsblock zu grabenlosen Ver-legetechniken wurde von Dipl.-Ing. (FH) Tho-mas Winkler, LMR Drilling GmbH, mit dem Thema „Holland in Not – schwierige Kabel-schutzrohr-Anlandungen an der niederländi-schen Küste“ eröffnet. Probleme mit auftre-tenden Sinklöchern nahmen Einfluss auf den Erfolg der HDD-Bohrung. Er mahnte an, dass besonders bei Bohrungen im nicht standfes-ten Boden und Austrittspunkt in großer Was-sertiefe eine hohe Bedeutung auf den hydro-logischen Gegebenheiten liegt. Dabei sei das

IRO 2020

DCA präsentiert sich mit Vorträgen und Drilling SaloonZum 34. Oldenburger Rohrleitungsforum, der deutschlandweit größten Fortbildungsveranstaltung der Rohrleitungsbaubranche, kamen rund 3.500 Besucher. Im Zuge der vom IRO aufgestellten fünf Vortragsreihen in der Jade Hochschule war der DCA traditionsgemäß mit sechs interessanten Vorträgen in den Vortragsblöcken I und II präsent, die vom Publikum gut angenommen wurden. Im Ausstellerbereich der Messe, in dem über 400 internationale Aussteller zu finden waren, durfte auch dieses Jahr der obligatorische Messestand des DCA im Westernstil nicht fehlen.

DCA-Präsident Jorn Stoelinga (re.) mit dem Gewinner des 1. Preises beim diesjährigen Gewinnspiel, Jörg Himmerich von der Dr.-Ing. Veenker Ingenieurgesellschaft mbH, am Drilling Saloon

ren. Den Auftakt bildete der Vortrag von Stefan Wittke von der TDC International AG aus Luzern zum Thema „Anforderungen an die zusätzli-che GFK-Rohrbeschichtung und GFK-Schweiß-nahtbeschichtung bei der grabenlosen Verle-gung von PE-ummantelten Stahlleitungen“. Diese zusätzliche Beschichtung der stark ge-forderten Rohrummantelung stellt eine Sys-temlösung dar, bei der verschiedene Testver-fahren eine optimale Produktqualität sicher-stellen, die einen hohen Schutz vor Rohrbe-schädigungen beim Rohrvortrieb liefert. Es folgte der Vortrag zum Thema „HDD-Boh-rungen für die 56-Zoll-Gaspipeline EUGAL – eine besondere Dimension“, gehalten von Dipl.-Ing. Mohammad Alikab und Julian Hirsch, B.Sc., Bohlen & Doyen Bau GmbH

V.l.n.r.: Mohammad Alikab, Julian Hirsch, Stefan Wittke, Jorn Stoelinga, Simon Herrenknecht, Timo Mücke

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vorzeitige Einrichten und Beobachtungsmess-stellen zu empfehlen. Das Austreten von see-seitigen Spülungsmengen kann beim Bohren solcher Sacklöcher in Kombination mit schie-bendem Aufweiten deutlich reduziert wer-den. Ebenfalls reduziert werden die Risiken bei Arbeiten im Offshorebereich durch land-seitiges Vorfertigen und anschließendes Ein-schieben biegeweicher HDPE-Rohre.Der nächste Vortrag zum Thema „Horizontal directional drilling with forward pipeline in-stallation“ wurde von Dr. Henk Kruse, Delta-res (Delft), und Jorn Stoelinga, LMR Drilling GmbH (Oldenburg), präsentiert. Hierbei ging es um die Kostenminimierung beim Rohrein-zug durch detaillierte Analyse dieses Prozes-ses. Es sollte stets das richtige Modell für das Verhalten des Rohres verwendet werden, da bei einer Schubdüse das Verhalten des Roh-res anders ist als bei einem normalen Pull-back-Verfahren. Unter Hinzunahme des Kon-tingenzfaktors der Gesamtreibung werden die Risiken von Schäden oder das Risiko unzurei-chender Ausrüstung während des Rohreinzu-ges minimiert. Den Abschluss der Vortrags-reihe bildete Dr. Gregor Silvers, Max Wild GmbH (Bergheim), mit seinem Vortrag „Ent-sorgungskonzept Bohrschlammentsorgung – Ein Praxisbeispiel aus Bayern“. Die LEW Ver-teilnetz GmbH als Stromnetzbetreiber sucht seit Jahren Lösungsansätze zu den bei Hori-zontalbohrungen anfallenden Bohrschläm-

men. Es wird ein rechtskonformes Bohr- und Entsorgungskonzept vorgestellt, was wirtschaftliche HDD-Bohrungen ermöglicht. Abgerundet wurden die Vorträge für viele Inte-ressierte mit einem Besuch im Ausstellungs-bereich der Messe, wo der traditionelle Dril-ling Saloon des DCA jedes Jahr für viel Auf-merksamkeit sorgt. Die Westernatmosphäre kam bei vielen Besuchern gut an, die sich bei Kaffee und Gebäck sowie leckerem küh-len „Blonden“ fachlich austauschten und die Vorträge Revue passieren ließen. Auch das diesjährige Gewinnspiel des DCA mit der Frage nach der Gesamtzugkraft aller ordentli-cher Mitglieder des Verbandes (HDD-Bohrfir-

men) erweckte viel Aufmerksamkeit und viele Tippscheine wurden in das Glasgefäß gelegt. Der 1. Preis ging schließlich an Jörg Himme-rich von der Firma Dr.-Ing. Veenker Ingenieur-gesellschaft mbH, der sich über eine „Alexa“ für sein Zuhause freute. Der DCA dankt abschließend allen teilneh-menden Referenten für ihre informativen Vor-träge und freut sich auf hoffentlich große Be-reitschaft in den Reihen der Mitglieder, für das nächste IRO Rohrleitungsforum wieder interessante Vortragsangebote oder -vor-schläge einzureichen.

Auf ein Neues in 2021!

V.l.n.r.: Dr. Henk Kruse, Dr. Gregor Silvers, Thomas Winkler, Marc Schnau

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36 Mitteilungen des Verbandes Güteschutz Horizontalbohrungen e.V. B_I umweltbau 2 | 20

Das Diskussionsforum ist eine Veranstaltung, die ausschließlich DCA-Mitgliedern vorbehal-ten ist. Das Forum richtet sich dabei primär an Entscheider, Projekt- und Bauleiter, Fach-aufsichten sowie Planer und Auftraggeber, steht aber grundsätzlich auch Vorarbeitern und nach GW 329 ausgebildeten Gerätefüh-rern aus der HDD-Bohrtechnik offen. Die Ver-anstaltung wird derzeit in deutscher Sprache durchgeführt. Für 2021 ist geplant, je nach Thema, auch eine englischsprachige Veran-staltung mitanzubieten. Der DCA hatte auf der letzten Jahrestagung im Oktober in Krakau einen Workshop zum Thema „Neue grabenlose Techniken im Um-feld der HDD Technik“ durchgeführt, in dem intensiv über Einsatzbereiche der sonstigen Verlegeverfahren sowie über Vor- und Nach-teile gegenüber der klassischen HDD-Technik

mit den Teilnehmern diskutiert wurde. Neben den vorgenannten Punkten wurden auch die Anwendungsgrenzen und die Kosten der ein-zelnen Verfahren andiskutiert. Die Verfahren

konkurrieren mit HDD im Bereich der Groß-bohr- und Kleinbohrtechnik und stellen eine Ergänzung zur klassischen Bauweise dar. Im Zuge der intensiven Diskussionen wurden die nötigen Fachkenntnisse für die Anwender dis-kutiert und Antworten gefunden auf die Frage, welche Verfahren das Angebot der HDD-Unter-nehmen sinnvoll ergänzen können. Es wurde jedoch schnell klar, dass aufgrund des limi-tierten Zeitrahmens im sehr gut besuchten Workshop noch weiterer Klärungs- bzw. Infor-mationsbedarf bei den Mitgliedern besteht. Im Rahmen der Veranstaltung in Aachen wur-den insgesamt fünf Verfahren von Teilen des Vorstandes und von Jörg Himmerich von DCA-Mitglied Dr.-Ing. Veenker Ingenieurgesell-schaft mbH aus Hannover vorgestellt und in-tensiv diskutiert. Zu den diskutierten Verfah-ren zählen u.a. das Direct Pipe-, das E-Power Pipe-, das Easy2jet-, das Pilotrohrvortrieb-Verfahren und last but not least das Direct Drill-Verfahren.

Folgende Punkte wurden im Rahmen des Fo-rums nochmals vertiefend betrachtet:• Was sind und wo liegen die Anwendungs-

grenzen?• Was sind die Vor- und Nachteile des Ver-

fahrens (im Vergleich zu HDD)?• Welche Kenntnisse sind für die Anwen-

dung erforderlich? • Welche Verfahren könnten eine sinnvolle

Ergänzung der Angebotspalette von HDD-Unternehmen sein?

• Kann das HDD-Verfahren Nachteile gegen-über anderen Verfahren zukünftig aufho-len?

Diese und andere Fragen wurden im Rahmen des sehr informativen Mitgliederforums zwi-schen Auftraggebern, Herstellern und Anwen-dern diskutiert. Auszüge aus den Ergebnissen werden im nächsten DCA-Newsletter im Juni abgedruckt.

3. Mitgliederforum erneut in Aachen

Neue grabenlose Techniken im Umfeld der HDD-TechnikDas 3. DCA-Mitgliederforum fand Ende Januar 2020 in Aachen unter dem Thema „Neue grabenlose Techniken im Umfeld der HDD-Technik“ statt. Es nahmen 10 ordentliche und 13 außerordentliche Mitgliedsfirmen, darunter auch Auftraggeber sowohl aus dem Gaspipelinebau als auch aus der Kabelverlegung, teil.

Das 3. DCA-Mitgliederforum, das unter dem Thema „Neue grabenlose Techniken im Umfeld der HDD-Technik“ Ende Januar 2020 in Aachen stattfand, war mit 23 Teilnehmern gut besucht.

Die Teilnehmer des Forums | Fotos: DCA

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38 B_I umweltbau 2 | 20

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Neues Kraftwerk Illerursprung in Oberstdorf

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In Oberstdorf, der südlichsten Gemeinde Deutschlands, ist das Kraftwerk Illerursprung neu gebaut worden. Bei der dafür erforderlichen Verlegung einer Druckrohrleitung kamen GFK-Rohre „Flowtite Grey“ von Amiblu zum Einsatz. Vor dem Hintergrund des großen Durchmessers dieser sehr schlag- und abriebbeständigen Rohre von 1,80 m kam es vor allem auch auf ihr Gewicht an.

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39B_I umweltbau 2 | 20 Leitungsbau

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Bis zum Betriebsstart des neuen Kraftwerks, das das bisherige Kraftwerk Trettach II ersetzt, musste u.a. noch die bestehende Aus-leitungsstelle umgebaut werden, und zwar gemäß den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen des Hochwasserschutzes innerhalb des Ortskerns sowie des Kraftwerkneubaus außerhalb des Ortes rund 200 m unterhalb des Illerursprungs. Darüber hinaus wurde eine 2,35 km lange Druckrohrleitung verlegt, die Ausleitungsstelle und Kraftwerk miteinander verbindet. Mit der Planung der Maßnah-men wurde das Ingenieurbüro Dr.-Ing. Koch Bauplanung GmbH aus Kempten beauftragt; die Umsetzung der einzelnen Tief- und Hoch-baumaßnahmen übernahm die lokal ansässige Geiger Unterneh-mensgruppe: die Geiger Hoch- und Tiefbau GmbH und Co. KG den Bau der Druckrohrleitung, das Tochterunternehmen Oberall Bau GmbH & Co. KG den Umbau der Ausleitungsstelle und die Geiger GesmbH, Mittelberg, den Neubau des Kraftwerks.

An Komplexität kaum zu überbieten

Als eine sehr komplexe Planung, bei der nahezu sämtliche Ingeni-eurleistungen zu Hoch-, Tief-, Spezialtief-, Wasser-, Straßen-, Ka-nal-, Brücken-, Holz- und Stahlwasserbau sowie Maschinentech-nik gefordert waren, beschreibt Christian Braun vom Ingenieur-büro Dr. Koch die Gesamtmaßnahme. Dabei habe man die Planung hinsichtlich der Tiefbauarbeiten so gestaltet, dass man zum einen möglichst flexibel in der Rohrverlegung gewesen sei und zum an-deren ohne viel Stahlbetonbauarbeiten auskommen konnte. Zu-sätzlich sollte die Druckrohrleitung aus Kostengründen mit einer möglichst geringen Überdeckung in offener Bauweise verlegt wer-den. „Daher ergaben sich verschiedene Hoch- und Tiefpunkte im gesamten Leitungsverlauf“, so Mathias Geiger, Oberbauleiter von Geiger Hoch- und Tiefbau. An den Hochpunkten wurden dann ent-sprechende Entlüftungsmöglichkeiten der Druckrohrleitung einge-plant. An den Tiefpunkten besteht die Möglichkeit, das Wasser aus der Leitung zu pumpen, um diese inspizieren zu können. Hierfür wurden an den Stellen Schächte aus Stahlbeton errichtet, durch die die GFK-Rohrleitung geführt wird.Eine weitere Herausforderung sei der Bau der Trettachquerung ge-wesen, so Geiger weiter. Hier verläuft die Leitung als Düker mit ei-ner Überdeckung von 1,5 m unter der Trettach durch. Auch diese Querung wurde in offener Bauweise hergestellt. Damit die Bauspe-zialisten von Geiger die GFK-Rohre DN 1800 in dem trockengeleg-ten Flussbett ohne Schwierigkeiten verlegen konnten, wurde das Wasser der Trettach über einen aus Kanalverbauelementen und Spundwänden hergestellten Bypass umgeleitet. Auf die Gefahr hin, dass die Trettach die Leitung mit der Zeit freispült, und zwecks Auf-triebssicherung wurde ein Geotextil in Kombination mit einer aus Faserbeton hergestellten Erosionssicherungsplatte verlegt.

Eigenschaften gaben den Ausschlag

„Im Vorfeld der Leitungsverlegung wurde geprüft, ob für die 2,35 km lange Druckrohrleitung auch Stahlbetonrohre in Frage kommen könnten“, erläutert Geiger die Wahl der GFK-Rohre Flowtite Grey von Amiblu, die von der Kleinlein Bauzentrum GmbH aus Waltenhofen geliefert wurden. Aber Stahlbetonrohre wären zum einen wegen der Rauigkeit ihrer Innenoberfläche und den dadurch bedingten schlechteren Abflusswerten – GFK-Rohre verfügen über eine glat-tere Innenoberfläche und haben daher die besseren hydraulischen

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so könne man den Anteil an erneuerbaren Energien im Portfolio erhöhen.Das ganze Projekt sei schon sehr ambitio-niert gewesen, so Morell. Der Umbau der Aus-leitungsstelle zu einem modernen Schlauch-wehr, die Verlegung der Druckrohrleitung und der Neubau des Kraftwerkhauses seien in weiten Teilen seit April 2019 parallel er-folgt. Bei der Druckrohrleitung habe Geiger Hoch- und Tiefbau an beiden Enden angefan-gen, die GFK-Rohre zu verlegen. „Insgesamt waren über 230 Lkw-Anlieferungen erforder-lich, um alle GFK-Rohre inklusive der Sonder-formteile auf die Baustelle zu transportieren“, unterstreicht Tobias Viebranz, Objektverkauf Tiefbau der Kleinlein Bauzentrum GmbH, die Dimension des Projektes. Dies sei unter an-derem nur aufgrund eines gut durchgeplan-ten Logistikkonzeptes möglich gewesen, so Viebranz weiter.Ende Juli 2019 erfolgte dann der Zusammen-schluss der Leitung. Somit war die Rohrverle-gung inklusive des Dükerbaus nach nur gut 15 Wochen abgeschlossen. „Das alles so rei-bungslos ablief, lag vor allem an der guten Zusammenarbeit der Beteiligten untereinan-der“, betont Morell. Und weiter: „Man merkt, dass das engagierte Projekt alle hoch moti-viert hat.“ Dieser Einschätzung stimmen so-wohl Geiger als auch Planer Christian Braun zu. „Wir haben gemeinsam mit Amiblu in den vergangenen Jahren schon einige Wasser-kraftanlagen realisiert“, ergänzt Braun, „und wie gewohnt war auch bei dieser Maßnahme die Zusammenarbeit sehr gut.“

Eigenschaften – und ihres Gewichtes nicht in Frage gekommen. „Die GFK-Rohre ließen sich problemlos auf der Baustelle handhaben und verlegen“, so Geiger weiter. Und das, obwohl sie mit einer Nennweite DN 1800 und einer Einzelrohlänge von 6,6 m für die Verlegung innerhalb des Ortes und 12 m für die Trasse im freien Gelände nicht gerade klein gewesen seien. Rohre in dieser Dimension zu verlegen, sei für sein Unternehmen auch nicht alltäglich gewesen.„Unsere im kontinuierlichen Wickelverfahren hergestellten Flowtite Grey-Rohre sind hoch schlagbeständig“, erläutert Jochen Auer, Ge-bietsverkaufsleiter und Produktmanager für Wasserkraft von Amiblu, die Vorteile der GFK-Rohre, die hier in der Druckklasse PN 6 ver-wendet wurden. „So kann bei der Graben-verfüllung mehr Naturmaterial oder gröberer Schotter mit Partikelgrößen bis 100 mm ver-wendet werden“, so Auer weiter. Auch hin-sichtlich ihrer Abriebbeständigkeit seien die Rohre über die Jahre so weiterentwickelt wor-den, dass sie über eine zu erwartende Le-bensdauer von mehr als 150 Jahren verfügen, auch wenn das Wasser abrasives Material wie Kies oder Sand enthält. Getestet wird die Ab-rasionsbeständigkeit gemäß der Darmstäd-ter Methode. Zudem seien die Rohre auch hochdruckspültauglich. „Ein rundum stabi-les Rohr, mit geringem Gewicht, was für an-spruchsvolle Projekte wie hier beim Bau der Druckrohrleitung bestens geeignet ist“, meint Auer.

Ambitioniert, engagiert, motiviert

„Wir erreichen aufgrund der Fallhöhe von rund 38 Metern auf der gesamten Strecke in-nerhalb der Leitung einen Druck von 3,8 bar. So können wir mit dem neuen Kraftwerk rund viermal mehr Strom erzeugen als mit dem bis-herigen alten Kraftwerk“, erklärt Bastian Mo-rell, Assistent der technischen Leitung bei der Energieversorgung Oberstdorf. Der Strom komme der Gemeinde Oberstdorf zugute und

In relativ geringer Tiefenlage wurden die GFK-Rohre in offener Bauweise auf der gesamten Strecke von 2,35 km verlegt. | Fotos: Bastian Morell, Energieversorgung Oberstdorf

Der aus Kanalverbauelementen und Spundwänden hergestellte Bypass leitet das Wasser der Trettach an der Dükerbaustelle vorbei. So konnten auch hier die Rohre in offener Bauweise im trockenen Flussbett verlegt werden.

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Dem aktuellen Leitungsbau wohnt heute ein Maß an Komplexität inne, das sowohl von vie-len Playern der Branche als auch von politisch Verantwortlichen maßlos unterschätzt wird. Denn leitungsgebundene Infrastrukturen können nicht einfach und schnell in Richtung Energiewende um- und ausgebaut werden, ohne das Zusammenspiel einzelner Netze in-tegriert über Sektorengrenzen hinaus neu zu denken. Zudem stellen der generationsüber-greifende Erhalt unterirdischer Ver- und Ent-

sorgungsnetze und eine zunehmende Erwar-tung, die Chancen und Potenziale der Digitali-sierung zu begreifen und endlich zu ergreifen, die gesamte Bauwirtschaft vor komplexe He-rausforderungen.„Diesen vielfältigen Aufgaben werden wir nur gemeinsam gerecht werden können“, sagte rbv-Präsident Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang zum Auftakt der Tagung. Es bedürfe eines ko-operativen Miteinanders von Netzbetreibern, von Netzdienstleistern sowie von den verant-

wortlichen Behörden, um strukturiert und er-folgreich diese gewaltigen Bauaufgaben zu meistern, so Lang weiter. „Wir Leitungsbauer stehen bereit!“

Komplexität erkennen und beherrschen

„Bei komplexen Systemen handelt es sich per definitionem um solche Systeme, die sich ei-ner Vereinfachung verwehren und vielschich-tig bleiben“, erklärte rbv-Hauptgeschäfts-führer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hesselmann in seiner Anmoderation. Und so müsse eine Gesellschaft und mit ihr die Baubranche sich verstärkt ausdifferenzieren, um mit den von ihr geschaffenen multipel assoziierbaren Ein-heiten wie Energiewende, Mobilität, Sozi-alsysteme oder Digitalität Schritt halten zu können. Dabei gehe Komplexität aber im-mer auch einher mit einem Informationsman-gel auf der Seite einzelner Akteure, die an-

27. Tagung Leitungsbau in Berlin

Unter dem Motto „Leitungsbau – Komplexität einfach unterschätzt“ stand die 27. Tagung Leitungsbau, die in diesem Jahr am 28. und 29. Januar in Berlin stattfand. Mit 220 Teilnehmern war die vom Rohrleitungsbauverband (rbv) und Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) gemeinsam durchgeführte Veranstaltung so gut besucht wie noch nie.

Wir werden den vielfältigen Aufgaben im Leitungsbau nur gemeinsam gerecht werden können.rbv-Präsident Fritz Eckard Lang beim Auftakt der 27. Tagung Leitungsbau

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Komplexität gemeinsam meistern

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gesichts derart vielschichtiger Deutungsva-rianten und Handlungsoptionen nicht mehr dazu in der Lage seien, einen Gesamtüber-blick zu bewahren. „Unsere einzige Möglich-keit, heute noch angemessen und zielgerich-tet agieren zu können, besteht darin, Wissen zu bündeln und uns mit anderen zu vernet-zen, um gemeinsam kooperativ an Lösungen zu arbeiten“, so Hesselmanns feste Überzeu-gung. „Die Netzwerkstrukturen von HDB und rbv sind umso mehr dafür geeignet, den Infor-mationsmangel zu lindern und die Vorausset-zung für eine solche kooperative Zusammen-arbeit zu schaffen.“

Megatrends baulich adressieren

Die Bauwirtschaft im Jahr 2020 müsse sich vielen neuen Herausforderungen stellen, die das Leben der Leitungsbauer höchstwahr-scheinlich noch ein bisschen komplexer ma-chen werden, so HDB-Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel in seinem Vortrag „Bauindust-rie 2020 – bleibende Herausforderungen und neue Megatrends“. Dabei stehe man in der Bauindustrie heute sowohl vor der Aufgabe, den bekannten Anforderungen rund um Pla-nung und Bauausführung in gewohnter Weise nachzukommen als auch aktuellen Verände-rungen wie Klimawandel, Digitalisierung und demografischem Wandel vollumfänglich bau-lich gerecht zu werden. Dies könne nur gelin-gen auf Basis der Nutzung von Synergien und der Bildung von Allianzen. „Das Wichtigste in der heutigen Zeit ist Zusammenhalt“, so

Babiel. „Und Zusammenhalt bedeutet, mit Nachdruck ein gemeinsames Ziel zu verfol-gen.“ Ein solches bestünde aktuell darin, die Branche sichtbarer und sie für eine breite Öffentlichkeit als Kompetenzträger und ei-nen festen Pfeiler in der konjunkturell positi-ven volkswirtschaftlichen Entwicklung dieses Landes wahrnehmbar zu machen.

Wasserstoff: Energieträger mit Zukunft

In dem Vortrag „Chancen und Potenziale von Wasserstoffinfrastrukturen“ von Dr. Stephan Tenge, Technikvorstand Avacon AG, wurde deutlich, dass rund um das Thema Wasser-stoff längst noch nicht alle infrastrukturel-len Implikationen geklärt sind. „Brauchen wir eine eigene Wasserstoffinfrastruktur oder ist es möglich, die vorhandene Erdgasinfrastruk-tur zu nutzen?“, so eine zentrale Fragestel-lung. „Reine Wasserstoffnetze werden schon seit langen Jahren in der Bundesrepublik be-trieben, diese werden aber langfristig nur ei-nen kleinen Teil der gesamten Wasserstoffin-frastruktur ausmachen“, so Dr. Tenge in sei-nem Vortrag. Viel interessanter sei der Aspekt von Wasserstoff in vorhandenen Erdgasnet-zen. Netzseitig seien derzeit 20 Prozent Was-serstoffzumischung in Erdgasnetzen möglich, das Regelwerk decke dies aber noch nicht ab. Daher sei eine Überarbeitung des Regelwerks gemeinsam mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) aktuell zwin-gend erforderlich. „Eine nachhaltige Energie-zukunft ist möglich, mit grünem Gas aus grü-

nem Strom in unseren Netzen“, so die Über-zeugung Dr. Tenges. „Aber wir müssen unsere vorhandenen Netze ‚H2-ready‘ machen.“

Innovationsfreundliche Anreize schaffen

„Die geschäftlichen Rahmenbedingungen für Energieversorgungsunternehmen und Verteil-netzbetreiber haben sich in den letzten rund 20 Jahren stark verändert“, so Dr. Jost Eder, Rechtsanwalt/Partner bei Becker Büttner Held (Berlin), in seinem Vortrag „Zukünftige Strate-gien und Geschäftsmodelle der EVU und die Auswirkungen auf die Netzdienstleister“. In diesem Zeitraum hätten sich die Verteilnetze von reinen Transportleitungen zu intelligenten Infrastrukturen und zum zentralen Baustein für medienübergreifende örtliche Energie-konzepte entwickelt. Als langfristige Hemm-nisse einer auch weiterhin weitsichtigen Netz-planung sei aber leider eine Überregulierung zu beobachten, die innovationsfeindliche In-vestitionsanreize setze, da sie in erster Linie Investitionen in vorhandene Anlagen hono-riere. „Diese gesetzliche Überregulierung ist Gift für langfristige Strategien“, so Eder. „Sol-che Strategien sind aber dringend erforderlich für eine Dekarbonisierung und Dezentralisie-rung des Energiesystems sowie für eine ver-stärkte Digitalisierung der Energiewirtschaft, für die Umsetzung einer zukunftsweisenden Sektorkopplung und für die Entwicklung ei-nes europäischen Verbundsystems“, so Eder weiter. Eine politisch verordnete Energie-wende könne nur zum Erfolgsfaktor werden,

„Für alle anstehenden Aufgaben – die alten wie die neuen – benötigen wir Ihr Know-how und Ihren Input, um die richti-gen Botschaften an politisch verantwortlicher Stelle optimal zu platzieren“, appellierte Dieter Babiel, Hauptgeschäfts-führer im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, an die in Berlin anwesenden Leitungsbauer.

Der Aspekt von Wasserstoff in vorhandenen Erdgasnetzen sei eine hoch interessante Option für eine nachhaltige Energiezu-kunft. Hierfür sei es aber zunächst notwendig, die vorhandenen Netze H2-ready zu machen, erläuterte Dr. Stephan Tenge, Technikvorstand Avacon AG.

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wenn das derzeit noch an überholten Struktu-ren orientierte Anreizregulierungssystem in-novationsfreundlicher würde und den techni-schen Entwicklungserfordernissen der Ener-giewende den erforderlichen Raum böte für eine ganzheitliche Infrastrukturbetrachtung.

Wer trägt die Kosten bei Ausfällen der Stromversorgung?

Ein weiterer für Leitungsbauer mitunter prob-lematischer Aspekt der im Bereich der Strom-verteilnetze angewandten Anreiz- und Quali-tätsregulierung war Gegenstand des Vortrags „Vermögensschäden im Leitungsbau; Q-Ele-ment?“ von Ass. jur. Heinrich-H. Mühe, VHV Allgemeine Versicherung AG. In letzter Zeit, so Mühe, häuften sich bei Leitungsbauunterneh-men die Forderungen nach Begleichung von sogenannten „Qualitätselement-Schäden“, die durch Versorgungsunterbrechungen, z.B. durch Kabelriss, entstünden.Nach Inkrafttreten der Anreizregulierungsver-ordnung (ARegV), so Mühe, existierten Qua-litätsvorgaben für Netzbetreiber, um diese dazu anzuhalten, einen leistungsfähigen und zuverlässigen Betrieb von Energiever-sorgungsnetzen sicherzustellen. Dieser An-reiz werde dadurch gesetzt, dass die Netzbe-treiber einerseits höhere Erlöse bei entspre-chend hoher Versorgungsqualität generieren könnten und andererseits Gewinneinbußen hinnehmen müssten, wenn die Qualität nicht in ausreichendem Maße gewährleistet sei. Somit könnten auf den Netzbetreiber, neben Kosten für die Instandsetzung und gegebe-

nenfalls Neuverlegung von Leitungen, durch die Berücksichtigung von durch Dritte verur-sachte Versorgungsunterbrechungen zusätz-liche Erlösminderungen zukommen und da-mit ein „Qualitätselement-Schaden“ (Q-Ele-ment-Schaden).„Durch Baggerarbeiten verursachte Schä-den werden im Rahmen der Anreizregulie-rung von Netzbetreibern weitergegeben“, so Mühes ernüchternde Auskunft für die in Ber-lin anwesenden Leitungsbauer. „Der Schädi-ger ist dazu verpflichtet, den nach einer kom-plizierten Formel berechneten Qualitätsele-ment-Schaden zu ersetzen.“ Besonders wich-tig und leider in diesem Zusammenhang nicht immer eindeutig zu beantworten sei aber die berechtigte Frage, ob unsorgfältige Pla-nungsauskünfte des Netzbetreibers, unzurei-chende betriebliche Vorkehrungen oder feh-lende Netzredundanzen den Anspruch an den Leitungsbauer mindern würden. „Achten Sie auf eine gute Baustellendokumentation“, so Mühes Ratschlag an die Teilnehmer, „damit Sie in einem ersten Schritt den an Sie heran-getragenen Forderungen adäquat argumen-tativ begegnen können. Und melden Sie die Schäden Ihren Versicherungsunternehmen, denn die durch den Qualitätselement-Scha-den indizierten Forderungen werden vermut-lich weit über dem eigentlichen Materialscha-den liegen.“

Aus dem aktuellen Tarifgeschehen

Um „Aktuelle Arbeits- und tarifpolitische The-men“ ging es in dem Vortrag von RA Stefan

Brettschneider, Geschäftsführer Tarif- und Sozialpolitik beim Hauptverband der Deut-schen Bauindustrie e.V. Nach einem kurzen Exkurs über den zum 1. April 2020 in Kraft tretenden Baumindestlohn berichtete Brett-schneider über die bald beginnende Entgel-

Eine politisch verordnete Energiewende könne nur zum Er-folgsfaktor werden, wenn das derzeit noch an überholten Strukturen orientierte Anreizregulierungssystem innova-tionsfreundlicher würde, unterstrich Dr. Jost Eder, Rechts-anwalt/Partner bei Becker Büttner Held, Berlin, in seinen Ausführungen. | Fotos: rbv

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trunde 2020. Für diese Verhandlungen prog-nostizierte der Tarifexperte, dass sich die der-zeit fehlende Regelung einer Entschädigung für die Baustellen An- und Abreise zu einem der wichtigsten Verhandlungspunkte entwi-ckeln könnte. „Es herrscht Unklarheit darü-ber, in welchem Zeitraum das Bundesarbeits-gericht hier auf eine eindeutige Regelung po-chen wird“, so Brettschneider. „Der Tarifver-trag deckt derzeit keine Wegezeiten ab. Um uns Gestaltungsspielräume für dieses wich-tige Thema zu bewahren, könnte es sinnvoll sein, dass sich die Bauindustrie frühzeitig über potenzielle Lösungsmodelle Gedanken macht.“ Für die gesetzlich geforderte „Auf-zeichnung der Arbeitszeit“ sowie für die „Um-setzung der Entsenderichtlinie“ sei im Jahres-verlauf mit Anpassungen für die Branche zu rechnen.

Initiative Zukunft Leitungsbau

Mit dem Ziel, gemeinsam Impulse für eine zu-kunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen dem DVGW und dem rbv zu setzen, haben beide Verbände damit begonnen, eine „Ini-tiative Zukunft Leitungsbau“ zu erarbeiten. Über deren Hintergründe und Entwicklungs-stand berichtete der DVGW-Vorstandsvorsit-zender Prof. Dr. Gerald Linke im Rahmen sei-

nes Vortrags. „Es ist das gemeinsame Ziel von Versorgungs- und Leitungsbauunternehmen, unsere wertvollen infrastrukturellen Assets auf qualitativ höchstem Niveau auszubauen und zu ertüchtigen und sie gleichzeitig vor un-qualifizierten Eingriffen zu schützen, etwa im Zuge des Glasfaserausbaus. Beide Verbände sehen in leitungsgebundenen Infrastruktu-ren ein zukunftsgestaltendes Element, wir arbeiten gemeinschaftlich an einem neuen Deutschland“, betonte Prof. Dr. Linke die in-haltlichen Übereinstimmungen in den Arbei-ten von rbv und DVGW. Mit der „Initiative Zu-kunft Leitungsbau“ verfolge man im Schul-terschluss wichtige Zielsetzungen der Bran-che. So gehe es einerseits darum, eine An-wendung des Regelwerks nachhaltig zu be-fördern, bewährte Qualifizierungssysteme weiter zu entwickeln und darüber aufzuklä-ren, dass durch unsachgemäße Arbeiten an der unterirdischen Infrastruktur hohe Schä-den entstünden. Zudem wolle man anderer-seits gemeinsam daran arbeiten, Bürokratie abzubauen, um auf der Basis transparenter Präqualifikationsnachweise die Angebotsab-gabe zu vereinfachen, Genehmigungsverfah-ren zu beschleunigen und in gegenseitiger Verantwortung füreinander daran mitzuwir-ken, Material- und Personalkapazitäten bes-ser planbar zu machen.

Disruption und Kontinuität

Ein allgegenwärtiger Megatrend ist derzeit zweifellos die Digitalisierung. Anlass genug für Ömer Atiker, Click Effect Internet Marke-ting GmbH, in seinem Vortrag „Erfolgsfakto-ren Digitalisierung – Die wirklich wahre Wahr-heit über digitale Transformation“ auf höchst amüsante Weise zu skizzieren, welchen Ef-fekt die Digitalisierung auf unser berufliches Handeln, aber eben nicht nur darauf hat. „Di-gitalisierung und Disruption haben zunächst wenig Bezug zu unserem Alltag“, so Atiker. „Viele Menschen finden es gut, wenn alles so bleibt, wie es ist, denn Menschen wandeln sich ungern.“ Zielsetzung der digitalen Trans-formation aber sei es, Unternehmen mit digi-talen Mitteln weiter zu entwickeln. Hierfür sei es erforderlich, Mitarbeiter zu motivieren, um mit ihnen gemeinsam das Unternehmen bes-ser zu machen und einen Mehrwert zu gene-rieren. „Netflix hat sich von einem im DVD-Ver-sand tätigen Logistikunternehmen zu einem international tätigen Streaming-Dienstleis-ter und sodann zu einem Filmstudio neu er-funden“, so ein Beispiel Atikers für einen ge-lungenen unternehmerischen Erweiterungs-

und Transformationsprozess. Dieser Weg von einer Verbesserung und Erweiterung des Ist-Zustandes bis hin zu einer Neuentdeckung unternehmerischen Leistungspotenzials sei auch und vor allem mit den Mitteln der digi-talen Transformation zu beschreiten. „Die Zu-kunft ist ein geschlossenes Buch, Sie können es selber schreiben“, so Atikers Empfehlung.

Zuverlässigkeit und faire Partnerschaft

„Wir Leitungsbauer haben viel zu bieten“, so rbv-Präsident Lang bei seiner Verabschiedung der Teilnehmer. „Wir bieten Zuverlässigkeit, Erfahrung, Qualität und viel Know-how, Inno-vationsfähigkeit sowie – darauf sind wir be-sonders stolz – faire Partnerschaft.“ Auch die 27. Tagung Leitungsbau habe in aller Deut-lichkeit gezeigt, dass es nichts weniger als zukunftsstiftend sei, wenn alle Sparten des Leitungsbaus sich im kontinuierlichen Dia-log miteinander befänden. Denn nur gemein-sam sei man stark und nur gemeinsam könne man Komplexität konstruktiv adressieren und die Anliegen der Branche effektiv an verant-wortlicher Stelle platzieren. Diesen Weg wer-den rbv und HDB auch im Rahmen der 28. Ta-gung Leitungsbau konsequent weiter fortfüh-ren, die am 26. und 27.Januar 2021 in Berlin stattfinden wird.

„Es ist das gemeinsame Ziel von Versorgungs- und Leitungs-bauunternehmen, unsere wertvollen infrastrukturellen Assets auf qualitativ höchstem Niveau auszubauen und zu ertüchtigen und sie gleichzeitig vor unqualifizierten Eingrif-fen zu schützen“, so Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsit-zender DVGW e.V.

Welche Chancen und Potenziale birgt die Digitalisierung tat-sächlich für unser berufliches Handeln? Eine Frage, die Ömer Atiker, Click Effect Internet Marketing GmbH, auf höchst amüsante Weise erörterte.

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AUCH ZU MIETEN

Die beiden Veranstaltungstage am 13. und 14. Februar umfassten fünf thematische Hand-lungsstränge mit insgesamt 30 Veranstaltun-gen. Das Forum machte in diesem Jahr den Ka-belleitungsbau ebenso zu einem zentralen An-liegen, wie den Ausbau der Strom- und Gasin-frastruktur in Zeiten der Energiewende.

Ausbau der Netze unerlässlich

Wenn die Energiewende gelingen soll, wird es schon in den nächsten Jahren erforder-lich sein, große Energiemengen verlustarm über weite Strecken zu transportieren. Das geht unmittelbar mit dem Stromnetzausbau einher. Neben der Bereitstellung von Trans-portwegen für die Energie erfordert nach An-sicht von Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrlei-tungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V., Geschäftsführer der iro GmbH Olden-burg und Vizepräsident der Jade Hochschule, der im Rahmen der zunehmenden Digitalisie-rung absolut notwendige Ausbau der Kommu-nikationsnetze entsprechende Bauaktivitä-ten. Im Zusammenhang mit dem Stromtrans-port spielt die Speicherung von (Überschuss-)Strom eine entscheidende Rolle, denn es gilt Schwankungen von Wind und Sonne auszu-gleichen, um flexibel reagieren zu können.

Energieträger der Zukunft?

An dieser Stelle kommt mit dem Wasserstoff ein Gas ins Spiel, das aufgrund seiner Spei-cherfähigkeit als Energieträger der Zukunft gilt. Die Vision ist, mit Sonnenkollektoren und Windrädern Strom zu gewinnen, der dann zur Produktion von Wasserstoff genutzt wird. Das Gas soll es ermöglichen, Energie zu spei-chern, zu transportieren und damit sowohl die Industrie wie auch die Verbraucher flä-chendeckend zu versorgen. „Was im Einzel-nen wann möglich sein wird, wird auch von den Fortschritten und Einsatzmöglichkeiten in der Wasserstofftechnologie abhängen, da-rüber hinaus aber auch von den Fortschritten

34. Oldenburger Rohrleitungsforum

Mit seiner nunmehr 34. Auflage bewegt sich das Oldenburger Rohrleitungsforum unaufhaltsam auf das nächste kleine Jubiläum zu. Und Abnutzungserscheinungen sind nicht ansatzweise erkennbar. Im Gegenteil: Auch das diesjährige Motto „Rohre und Kabel – Leitungen für eine moderne Infrastruktur“ rief wieder mehr als 3.500 Besucher aus dem In- und Ausland sowie ca. 400 Aussteller und etwa 145 Referenten und Moderatoren auf den Plan.

Interesse ungebrochen: Das dichte Gedränge in den Räumlichkeiten der Fachhochschule in Oldenburg zeigt den Stellenwert, den das Forum in der Branche genießt.

Sind die Netze fit für die Zukunft?

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in der Entwicklung der Power2X-Technologien bestimmt sein“, meint Prof. Wegener.Ob eine eigene Wasserstoffinfrastruktur nö-tig ist oder die vorhandene Erdgasinfrastruk-tur genutzt werden kann, gehört zu den wich-tigsten Fragen, die es zu klären gilt. Reine Wasserstoffnetze werden schon seit Jahren in Deutschland betrieben, diese werden aber langfristig wohl nur einen kleinen Teil der ge-samten Wasserstoffinfrastruktur ausmachen. Viel diskussionswürdiger und erfolgverspre-chender scheint deshalb der Ansatz der Ein-speisung von Wasserstoff in die vorhandenen Erdgasnetze zu sein. Netzseitig sind derzeit 10 Prozent Wasserstoffzumischung in Erd-gasnetzen zulässig. Das ist wohl ausbaubar, ebenso wie das vorhandene Regelwerk, das an die neuen Rahmenbedingungen noch an-gepasst werden muss. Unter anderem muss das bestehende Netz dahingehend überprüft

gien tatsächlich der heilige Gral der Energie-wende sind, und ob Wasserstoff wirklich der Energieträger der Zukunft sein kann, darüber und über viele andere fachlich relevante As-pekte wurde in den Vorträgen, auf den Infor-mationsständen der ausstellende Unterneh-men und Organisationen ebenso kontrovers diskutiert, wie bei der „Diskussion im Café“ oder auf dem berühmt-berüchtigten „Olln-burger Gröönkohlabend“ in der Weser-Ems-Halle, der traditionell den ersten Veranstal-tungstag beschloss. Wie mögliche interdisziplinäre Lösungen aus-sehen könnten, dafür lieferten Vorträge und Diskussionen auf dem Oldenburger Rohr-leitungsforum viele Impulse. Auf der ande-ren Seite blieben ebenso viele Fragen offen. Grund genug sich auf das 35. Oldenburger Rohrleitungsforum zu freuen, das 2021 am 11. und 12. Februar stattfinden wird.

Kabelleitungsbau im Blickpunkt: Die zunehmende Digitali-sierung macht den Ausbau der Kommunikationsnetze erfor-derlich. | Fotos: iro/Hauke-Christian Dittrich

Eröffnung im Sitzungssaal des ehemaligen Landtags: Prof. Dr.-Ing. Manfred Weisensee, Ober-bürgermeister Jürgen Krogmann, Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener, Minister Björn Thümler, Dr. Urban Keussen und Prof. Dr.-Ing. Rainer Schwerdhelm (v.l.)

Fünf thematische Handlungsstränge mit insgesamt 30 Vortragsveranstaltungen bildeten tra-ditionell das Grundgerüst des zweitägigen Forums.

werden, ob höhere Wasserstoffbeimischun-gen möglich sind, etwa mit Blick auf eine Korrosionsgefahr oder die Eignung der Dich-tungsmaterialien.Ob die geplanten Dekarbonisierungsstrate-

Mit seiner Broschüre „BIM-Anwendung in der Wasserwirtschaft - Empfehlungen für die Planer-praxis“ legt der Verband Beratender Ingenieure (VBI) eine weitere Handreichung für Praktiker und Auftraggeber vor, mit der die Rolle der pla-nenden Ingenieure im digitalisierten Planungs- und Bauprozess gestärkt wird.Der Leitfaden zeigt wie die Anwendung der BIM-Methode auf wasserwirtschaftliche Pro-jekte mit ihren oft großen Flächenausdeh-

Neuer VBI-Leitfaden

„BIM-Anwendung in der Wasserwirtschaft für die Planungspraxis“nungen und komplexen Einzelobjekten ge-lingen kann und liefert darüber hinaus Hin-weise zur Honorierung der BIM-Leistungen. Mit dem Einsatz von BIM verbindet sich die Erwartung, Bauvorhaben anhand eines de-taillierten digitalen Modells schnell und feh-lerfrei abwickeln und effizient bewirtschaf-ten zu können. Dies setzt voraus, dass die Planer die Methodik durchdringen und op-timal anwenden. Um die Potenziale der Me-

thode voll auszuschöpfen, bedarf es der Einbindung des Managements, klarer Ziel-bestimmung und der unternehmerischen Bereitschaft zum Wandel, betonen die Autoren.Der VBI-Leitfaden „BIM-Anwendungen in der Wasserwirtschaft – Empfehlungen für die Pla-nerpraxis“ (DIN A5 Broschur) umfasst 32 Sei-ten und ist über den VBI-Onlineshop zu bezie-hen: www.vbi.de/shop/.

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Um den (Glasfaser-)Netzausbau zügig und zu-kunftssicher voranzutreiben, benötigt Deutsch-land dringend qualifizierte und kompetente Fachkräfte entlang der gesamten Wertschöp-fungskette. Die Initiative „Fachkräfte für den Glasfaserausbau“ gibt unter www.glasfaseraus-bau.org einen Überblick über bundesweite Wei-terbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich und stellt grundlegende Informationen für interes-sierte Unternehmen und Arbeitskräfte zur Ver-fügung.Die Initiative wurde im Juni 2018 vom Deut-schen Industrie- und Handelskammertag und dem Breitbandbüro des Bundes, atene KOM, ins Leben gerufen. Ziel ist es, die benötig-ten Hilfs- und Fachkräfte durch gezielte Schu-lungsmaßnahmen mit dem richtigen Know-how auszustatten. „Ich freue mich, dass es diesem breiten Bündnis aus Unternehmen und Verbänden gelungen ist, eine informa-tive Website zu launchen, die dazu beitragen wird, dem aktuellen Engpass beim Glasfa-

serausbau entgegenzuwirken, indem sie alle Akteure und an diesem Thema Interessierte punktgenau adressiert“, so Mario Jahn, Ge-schäftsführer der rbv GmbH – Bildungs-dienstleister des Rohrleitungsbauverbandes e.V. – zum Start der Webseite.

Informationen für alle Zielgruppen

Unternehmen, Kommunen und Weiterbil-dungseinrichtungen finden hier die entspre-chenden Informationen. Mit wenigen Klicks können ausbauende Netzbetreiber, Instal-lations- und Tiefbauunternehmen die pas-sende Weiterbildung für ihre Mitarbeiten-den finden. Außerdem werden Möglichkei-ten aufgezeigt, sich beim Glasfaserausbau zu engagieren und somit an einem der zen-tralen Zukunftsprojekte Deutschlands mitzu-wirken. Bereits im Glasfaserausbau Berufstä-tige erhalten wichtige Informationen zu Quali-fikations- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Des Weiteren werden Quereinsteiger, Schü-ler, Auszubildende und Studenten zum be-ruflichen Einstieg in die Glasfaserbranche er-mutigt.

Politik mit ins Boot nehmen

„Der Mangel an qualifizierten Fachkräften be-trifft alle“, fasst Jahn einen wesentlichen Hin-tergrund des neuen Online-Informationsan-gebots zusammen. „Folgerichtig sind wir ge-meinsam an die Bundesregierung herange-treten, um weitere flankierende Maßnahmen zu besprechen, damit dieses wichtige Thema nun ressort- und ebenenübergreifend einen größeren Stellenwert erlangt. Hiervon ver-sprechen wir uns eine weitreichende Unter-stützung für unsere inhaltlichen Forderun-gen bezüglich der Einführung flächendecken-der Qualifizierungsmaßnahmen für den Glas-faser- und Mobilfunkausbau – so wie es sich die Bundesregierung vorgenommen hat.“

Neue Online-Plattform für die Fachkräftesicherung im Glasfaserausbau

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Klare Vorgaben seitens VOB: Ge-mäß DIN 18920 und den eben-falls hinterlegten ZTV Baum-pflege und FFL-Richtlinie stehen einem Jungbaum 12 m³ Wurzel-raum zu. Dieser sollte auf einen Proctorwert von maximal 97 Pro-zent DPR verdichtet sein. Dies ist mit den Gegebenheiten vor Ort selten vereinbar. Findet der Baum in seiner Entwicklung nicht genug durchwurzelbaren Raum, wird er entweder verkümmern, womit kostspielige Sanierungs-maßnahmen oder gar Ersatz fäl-lig werden. Oder seine Wurzeln durchbrechen das Pflaster.Planer greifen daher gerne auf Baumquartiere zurück. Diese

Wurzelkammersysteme sind fle-xibel gestaltbar und sowohl ein-zeln als auch im Verbund ein-setzbar. Mit dem als Stecksys-tem gestalteten „TreeParker“ lässt sich eine sehr hohe Trag-fähigkeit bis 55 t/m² realisieren. Damit ist das System aus dem Hause Gefa Fabritz selbst für Lkw befahrbar, kann überbaut und gepflastert werden. Das dar-unter liegende Substrat bleibt lo-cker und bietet dem Baum beste Bedingungen.

Die Grube optimal nutzen

Oft fördert der Bagger unerwar-tete Versorgungsleitungen zu Tage. Um hier flexibel zu reagie-ren, kann das TreeParker-System vor Ort in Höhe und Installations-layout angepasst werden. Um zu vermeiden, dass Wurzeln ihren Weg in Leitungsgräben finden, werden vorbeugend Wurzelfüh-rungssysteme integriert. Gefa-Guard beispielsweise lenkt den Wuchs bis zu 120 m senkrecht in

Koexistenz von Rohren und Wurzeln im Innenstadtbereich

Durchschnittlich 80 Bäume säumen heute jeden Kilometer Berliner Stadtstraße. Damit gibt die Hauptstadt die Richtung für Stadtplaner und Baudezernate in der ganzen Republik vor. Die Devise heißt: Mehr Grün in der Stadt! Für den Tiefbau bedeutet das, sich detailliert mit Wurzeln und Bodenverhältnissen auseinanderzusetzen. Das Wurzelkammersystem TreeParker ist belastbar und bietet ein Höchstmaß an durchwurzelbarem Raum.

Ein unterirdisches Gerüst für Bäume

„TreeParker“ ist ein unterirdisches Wurzelkammersystem, das die Bedürfnisse von Stadtplanern und Bäumen vereint. Leitungen und Rohre werden bereits in der Installation ent-sprechend berücksichtigt.

Das fertige Baumquartier wird überpflastert. | Fotos und Abbildung: Gefa Fabritz GmbH

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49B_I umweltbau 2 | 20 Leitungsbau

Im Rahmen der bautec auf dem Ber-liner Messegelände informierten im KarriereCenter vom 18. - 21. Feb-ruar rund 80 Aussteller über Berufe der Bauwirtschaft und über Ausbil-dungsmöglichkeiten der Branche. Auch die Gewerke Rohrleitungs- und Kanalbau wurden vorgestellt.Rund 31.000 bautec-Besucher informierten sich in diesem Jahr über innovative Produkte und Dienstleistungen der Bauwirt-schaft. Auch in diesem Jahr wid-mete sich die Messe den aktuel-len Themen der Baubranche und hier in besonderem Maße dem Thema Fachkräftemangel. Im Kar-riereCenter der bautec konnten sich rund 4.000 Schüler, Auszu-bildende und Studenten bei den

lin und Brandenburg rund 250 betriebliche Lehrstellen im Bau-hauptgewerbe offen geblieben.

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geistern. Ob einen Kanal mau-ern, Rohre schweißen oder eine Straße pflastern – all dies war möglich auf dem hoch frequen-tierten Gemeinschaftsstand. Da-rüber hinaus konnten die jun-gen Leute mit einer VR-Brille ei-nen Eindruck über das Berufsfeld Tiefbau erhalten oder mit einer Kamera das Innere eines Rohres betrachten. „Viel mehr Live-At-mosphäre geht nicht“, so rbv-Re-ferent Lukas Romanowski über den hohen Praxis-Charakter des KarriereCenters.Auch ein Kräftemessen stand auf der Agenda in Berlin: Im Rahmen einer Rohrleitungs-Challenge galt es, Genauigkeit, Geschwindig-keit und Teamfähigkeit unter Be-weis zu stellen. Aufgabe war die fachgerechte Herstellung einer si-mulierten Trinkwasserleitung DN 100/80. Eine Herausforderung, die mit großer Begeisterung an-genommen wurde.Insgesamt ist es der Branche in außergewöhnlicher Weise gelun-gen, mit dieser bundesweit ein-maligen Mitmachaktion in der Hauptstadtregion um den drin-gend benötigten Fachkräftenach-wuchs zu werben. Denn allein im vergangenen Jahr waren in Ber-

KarriereCenter der bautec

Live-Atmosphäre für die 4.000 Fachkräfte von morgen

Ausstellern – darunter der Rohr-leitungsbauverband (rbv) und die German Society for Trenchless Technology (GSTT) – über Berufe der Bauwirtschaft informieren.

Bauprozesse zum Anfassen

Gemeinsam haben rbv, GSTT, das Berufsförderungswerk der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg sowie 22 Mit-gliedsunternehmen unter dem Motto „Kanalbau, Rohrleitungs-bau, Straßenbau – Bau, der ver-bindet“ einen 700 m² großen Ausstellungsstand bespielt, um junge Menschen für den Be-ruf des Rohrlegers sowie für Be-rufe im Tiefbau allgemein zu be-

Zahlreiche Mitmachangebote luden zum Ausprobieren ein. Aufgabe im Rahmen der Rohrlei-tungsbau-Challenge war die fachgerechte Herstellung einer simulierten Trinkwasserleitung DN 100/80. | Foto: GSTT

die Tiefe und erlaubt erst dann die vertikale Ausbreitung des Wurzel-geflechts. So werden Rohre, die direkt durch das Baumquartier laufen, zuverlässig geschützt. In der Variante als Wurzelschutz-system schirmen die Platten die Umgebung auf 2 Meter rund um den Baum ab.Geräumig und mit nur gering ver-dichtetem Substrat verfüllt, eig-net sich TreeParker auch als Re-genwasser-Rückhalt. Kombiniert man TreeParker mit einem Rigo-lensystem, bietet man dem Baum

ausreichend Wasser und schafft gleichzeitig Retentionsfläche.

Die Grube ideal ausstatten

Ein Baum ist eine finanzielle Inves-tition, die es zu sichern gilt. In den üblichen fest verdichteten und ver-siegelten Stadtstandorten können Bäume oft nicht ausreichend Sau-erstoff aufnehmen. Wurzelfäul-nis und ein Absterben der Bäume lassen sich verhindern, indem mit dem Luwa Luft-Wasser-System von Gefa eine dauerhafte Belüf-

tung des unterirdischen Raumes sichergestellt wird. Im Gegensatz zu sonstigen Bewässerungssys-temen verschlämmt das System nicht und ist einfach durch einen vorgeschalteten Filter von Fremd-stoffen zu reinigen. Die Zuleitung von Luft und Wasser bleibt durch-weg getrennt, Kamineffekte treten nicht auf. Der Luwa-System-Anschluss kann an eine Tiefenbelüftung ange-schlossen werden und ist kombi-nierbar mit handelsüblichen Drä-nagerohren DN 80 bzw. DN 100

(auch mit Ummantelung) oder KG-Rohren. Auf die oberirdische Öff-nung passen handelsübliche Ab-deckungen für DN 100. Der Krefelder Baumpflege-Spezi-alisten Gefa Fabritz GmbH stellt für alle größeren Projekte einen umfassenden Planungsservice bereit, der alle Aspekte einer er-folgreichen Baumpflanzung be-rücksichtigt. Detaillierte Informa-tionen zur Integration von Kabeln und Leitungen gehören ebenso zum Service wie vorgefertigte Ausschreibungstexte.

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50 Leitungsbau B_I umweltbau 2 | 20

Mit einem Bildungspakt haben vier Verbände beschlossen, gemein-same Sache zu machen. Das Ziel: schnelle, pragmatische und nach-haltige Lösungen für die Unterneh-men schaffen, die unter akutem Fachkräftemangel leiden.In Oldenburg haben sich die Ver-treter des Verbandes der Rohr- und Kanaltechnik (VDRK), der Rohrleitungssanierungsverband (RSV), die German Society for Trenchless Technology (GSTT) und der Rohrleitungsbauverband (rbv) zusammengesetzt, um die akuten Fragen zum Thema Fach-kräftesicherung zu klären. Heraus kam ein verbändeübergreifen-der Bildungspakt, der folgende Punkte umfasst:• Nutzung der Flexibilität im

Rahmen der Neuordnung der vorhandenen Berufsbil-der Fachkraft für Rohr-, Ka-nal- und Industrieservice (RKI) sowie Kanalbauer/-in und Rohrleitungsbauer/-in

• Schaffung von anerkannten Zusatzqualifikationen mit Hilfe bestehender Bildungs-einrichtungen

• Zusammenarbeit mit Berufs-schulen für mehr Praxisbezug in der Ausbildung

• Zusammenarbeit mit Hoch-schulen in Forschung und Lehre, Intensivierung der Akti-vitäten

• Zusammenarbeit mit Bil-dungsträgern zur Qualifizie-rung von Quereinsteigern und Lehrenden

• mehr Attraktivität für die Aus-bildung durch Nutzung beste-hender Werbematerialien

Was das geringe Angebot und die schwache Nachfrage nach Ausbildungsplätzen angeht, sit-zen die Verbände in einem Boot. Trotz guter Auslastung und hoher Auftragszahlen dümpelt die Zahl

der neu abgeschlossenen Aus-bildungsverträge im Bereich In-spektion, Sanierung und Reini-gung bei jährlich rund 200, die Kanalbauer kommen auf rund 180 Neuverträge.

Neuordnung der Berufe ist auf dem Weg

Die Bauwirtschaft hat bereits im vergangenen Herbst u.a. die Neu-ordnung der Ausbildungsberufe zum Rohrleitungsbauer und Ka-nalbauer an die zuständigen Mi-nisterien gegeben. „Ob noch Än-derungen vorgenommen werden können, müssen wir prüfen“, sagt rbv-Hauptgeschäftsführer Dieter Hesselmann in Bezug auf mögliche sanierungsspezifische Elemente.Der VDRK hatte sich in den ver-gangenen 20 Jahren stark für das Thema Berufsausbildung ein-gesetzt und sich auf verschie-denen Feldern nun auch für Än-derungen beim Berufsbild en-gagiert. Der Antrag zur Neuord-nung des Berufsbilds RKI ist ge-rade unterwegs. „Für die inhaltli-che Ausgestaltung ist in der Aus-bildungsverordnung durchaus Spielraum – den können wir gern gemeinsam nutzen“, lud VDRK-Geschäftsführer Ralph Sluke die

dere Benedikt Stentrup, Fach-kräfte-Obmann des RSV, unter den Nägeln brennt, ist der feh-lende Praxisbezug in der über-betrieblichen RKI-Ausbildung. „Unsere Lehrlinge im ersten Jahr müssen nicht jedes Bakterium in der Kläranlage beim Namen nen-nen können, sondern sie müssen wissen, wie man einen Schlauch-liner tränkt und welche chemi-schen Prozesse bei einer Härtung ablaufen“, betont Stentrup. Die Schaffung von anerkannten Zu-satzqualifikationen nach der re-gulären Ausbildungszeit unter-stütze er.

Pragmatische Lösungen gefragt

Unabhängig von der Arbeit an der Ausbildungsordnung sehen die Verbände einen erhöhten Bedarf, die Attraktivität der Be-rufe in Kanalbau und Rohrsanie-rung bei jungen Leuten bekannt zu machen – auch mit Blick auf den Wandel der Arbeitswelt. „Wir müssen uns auf eine neue Gene-ration von Menschen einstellen, die man nicht mehr nur mit der Aussicht locken kann, große Ge-rätschaften zu bewegen“, meint Dieter Hesselmann. Der VDRK hat für die jüngere Zielgruppe ei-nen mobilen Messestand für Job-messen, einen Instagram-Kanal und diverse Werbematerialien am Start. Die Verbände beschlos-sen, möglichst zügig die Materia-lien der verschiedenen Verbände zu sichten und übergreifend ein-zusetzen.Vom ursprünglichen Plan, sich als Verbände in Berlin für die Schaf-fung eines eigenen Berufsbildes für die Sanierung einzusetzen, sind RSV und GSTT nun abge-rückt – nicht nur, weil die Schaf-fung neuer Berufsbilder ange-sichts niedriger Ausbildungszah-len wenig Chancen hat. „Unseren Unternehmen wäre aktuell damit nicht geholfen“, plädierte RSV-Vorstandsvorsitzender Andreas Haacker für eine pragmatische Lösung.

Fachkräftesicherung

Verbände beschließen Bildungspakt

„Gemeinsam sind wir stärker als einer allein“: Für eine pragmatische Lösung in Sachen be-ruflicher Bildung setzen sich die Verbände nun ein (v. l.): Rainer Hermes, Dr. Klaus Beyer (GSTT), Benedikt Stentrup (RSV), Dieter Hesselmann (rbv), Ralph Sluke (VDRK), Andreas Haacker (RSV)

Sanierungsverbände RSV und GSTT ein. Um mehr Raum für die Fachqualifikation zu schaffen, ist angedacht, die Kernqualifika-tion auf zwölf Monate zu verkür-zen. „Aber auch nach drei Jahren ist man noch lange kein erfahre-ner Fachmann. Um alles zu ver-mitteln, bräuchten wir eigentlich sechs Jahre“, so Sluke. Er emp-fahl, Zusatzqualifikationen zu schaffen, die dann auf die Be-lange der Sanierung zugeschnit-ten werden können. Dies traf auf volle Zustimmung.

Anerkannter Abschluss als Zusatzqualifikation

Was die Zusatzqualifikationen betrifft, beschlossen die Ver-bände in Oldenburg die intensi-vere Kontaktaufnahme zu den be-stehenden Bildungseinrichtun-gen. „Wir haben beim rbv eben-falls die Möglichkeit, hier etwas anzubieten. Wichtig wäre, dass ein staatlich anerkannter Ab-schluss dahintersteht, zum Bei-spiel über ein IHK-Zertifikat. Dies würde unter Umständen auch die Chance bieten, dass anderweitig qualifizierte Quereinsteiger dem Markt zur Verfügung stehen“, er-klärt Hesselmann.Ein weiterer Punkt, der insbeson-

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51B_I umweltbau 2 | 20

Kanalbau

Von Andreas Bechert

Mineralische Recyclingbaustoffe hatten es in der Vergangenheit aus einer ganzen Reihe von Gründen schwer, sich im Markt gegen Primärbaustoffe zu behaupten. Inzwischen

dreht sich der Wind, angetrieben vom steigen-den Bewusstsein, dass auch Sand und Kies letztlich endliche Ressourcen sind, deren Ge-winnung zudem mit unerwünschtem Ver-

brauch an Flächen einhergeht. Das hat sich in der Neufassung des Kreislaufwirtschaftsge-setzes (KrWG) niedergeschlagen. Das Gesetz schreibt vor, dass ab dem 1. Januar 2020 min-destens 70% der mineralischen Abfälle wie-derverwendet werden müssen – eine Heraus-forderung gleichermaßen für Abfallerzeuger wie Abfallverwerter. Denn die Mengen an sol-chen Bauabfällen sind gigantisch. Dies nicht zuletzt deshalb, weil selbst Boden zu Abfall wird, wenn ein Bagger ihn einmal ausgeho-ben hat, ganz unabhängig davon, ob der Aus-hub belastet ist oder nicht. Der bisher in gro-ßem Umfang genutzte Weg in die Deponie ist

Flüssigbodeneinsatz spart Energie, Kosten und CO2

Die Nordmineral Recycling GmbH & Co. KG stellt seit Kurzem Flüssigboden nach dem RSS-Verfahren her – teils unter Verwendung von RC-Baustoffen. Der Einsatz von Flüssigboden spart Energie, damit Kosten und automatisch auch CO2.

Neue Wege im Mineralstoffrecycling

Die neue RSS-Kompaktanlage auf dem Gelände der Firma Nordmineral im Einsatz. | Foto: FiFB Leipzig + Nordmineral Recycling

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52 Kanalbau B_I umweltbau 2 | 20

Berufsportal mit Stellenmarkt für Bauingenieure [seit 2001]

„ Die Interviewreihe Nachgefragt bei in der Rubrik Fachbeiträge lese ich regelmäßig“

Wolfgang RotherBauingenieur

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versperrt, wegen entgegenstehender rechtli-cher Bestimmungen ebenso wie wegen des allerorten immer knapper werdenden Depo-nievolumens.Es gilt also, neue Wege zu finden. Einen be-sonders interessanten stellt die Verwendung mineralischer Bauabfälle für die Produktion von Flüssigboden dar. Flüssigboden ist ein fließfähiger Verfüllstoff bzw. ein zeitweise fließfähiger Verfüllbaustoff. Zur Wiederver-füllung vorgesehenes ausgehobenes Boden-material wird temporär fließfähig gemacht, um es zum Einbau von erdverlegten Bautei-len zu verwenden, ohne dabei einen Fremd-körper mit ungewollten Eigenschaften zu bil-den, wie es bisher bei hydraulisch abgebun-denen Materialien der Fall ist. Dazu wird ein Gemisch aus Aushubmaterial und Zusatzstof-fen (Plastifikator, Beschleuniger, Stabilisato-ren) sowie Zugabewasser und ggf. einem Spe-zialkalk hergestellt und verfüllt.Das Verfahren ist vom Forschungsinstitut für Flüssigboden Leipzig (FiFB) bzw. dem direk-

ten Vorgänger, Ende der 90er Jahre erfun-den und seitdem kontinuierlich weiterentwi-ckelt worden. Seit 2008 haben Auftraggeber den Verfahrensentwickler angeregt, auch ein RAL-Gütezeichen wirksam zu unterstützen. So entstand das RAL-Gütezeichen 507 auf der Grundlage der Entwicklung des RSS-Flüssig-bodenverfahrens und hilft heutzutage, wirk-sam Bauschäden zu vermeiden und das vom FiFB entwickelte Verfahren erfolgreich und schadensfrei anzuwenden.Für die am Dresdner Heller ansässige Nord-mineral Recycling GmbH & Co KG, ein Toch-terunternehmen der Amand-Unternehmens-gruppe, wurde das Verfahren interessant, als sich herausstellte, dass auch Sande als RSS-Flüssigboden mit bodentypischen Ei-genschaften verwendet werden können, die beim Recycling von Beton und Ziegeln entste-hen. Die Nordmineral Recycling GmbH ist die einzige verbliebene stationäre Großanlage in der Region in und um Dresden, die aus ver-schiedenen mineralischen Bauabfällen zer-

tifizierte RC-Baustoffe herstellt, und das in nicht geringem Umfang. Dahinter verbirgt sich die Produktion von hochwertigen RC-Splitten aus Beton oder Ziegeln, die bei Abbruchar-beiten zwangsläufig anfallen, und die Wie-derverwendung von abfallenden Materialien aus dieser Produktion in Form von speziellen Sanden.Es ergab sich eine Win-Win-Situation: Die Flüssigbodenproduktion unter Verwendung der RC-Sande bringt Kostenvorteile mit sich, die Sande müssen nicht entsorgt werden. Dies war nach eingehender Prüfung Grund genug für das Unternehmen, die zurzeit mo-dernste und wirtschaftlichste Technik zur Her-stellung von RSS-Flüssigboden anzuschaffen: eine RSS-Kompaktanlage des Typs 5.2. Seit dem Herbst letzten Jahres ist die Anlage pro-duktionsbereit. Eine gleichzeitig geschlos-sene Kooperationsvereinbarung mit dem An-bieter des RSS-Flüssigbodenverfahrens, der Firma PROV GmbH aus Eilenburg, die Leistun-gen anderer für die erfolgreiche Anwendung

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Neben Bodenaushub werden hier auch mineralische Wertstoffe zu Flüssigboden umgewandelt. Die moderne Steuerungstechnik kann selbst zur Fremdüberwachung des Mischprozesses eingesetzt werden. | Fotos: FiFB Leipzig + Nordmineral Recycling

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53B_I umweltbau 2 | 20 Kanalbau

Zahlreichen interessanten Vorträgen lauschten etwa 60 Planer und Verarbeiter am 22. Januar 2020 in Mülheim an der Ruhr beim Fachkunde-lehrgang der Bundesqualitätsgemeinschaft Flüs-sigböden e.V. (BQF).Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der BQF, Dipl.-Betriebswirt René Radmacher, startete Dipl.-Ing. Elke Pollnow vom MFPA Leipzig mit bodenmechanischen Grundlagen und einer Strukturbeschreibung von Flüssig-böden in das Programm. Auch über die Prü-fung von Flüssigböden referierte sie. Um-weltrechtliche Regelungen und Abfalltech-nik waren die Themen von Dipl.-Ing. Jana Si-mon von den Borchert Ingenieuren aus Essen. BQF-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Sebastian Ge-ruschka erläuterte im Anschluss Aspekte für Ausschreibung und Vergabe von Flüssigbo-

Rund 60 Planer und Verarbeiter kamen am 22. Januar 2020 in die Mülheimer Stadthalle zum BQF-Fachkundelehrgang | Foto: Bundesqualitätsgemeinschaft Flüssigböden

BQF-Fachkundelehrgang zur Herstellung und Verarbeitung von qualitätsgesicherten Flüssigböden

denarbeiten. Nach einem kleinen Mittagsim-biss widmete sich Dipl.-Ing. Manfred Fiedler von der Fiedler Consult den Vorteilen von Flüs-

sigböden aus Sicht des Auftraggebers. Bevor Dr.-Ing. René Thiele von der SRT Sachverstän-digengesellschaft für Rohrleitungstiefbau die Vortragsreihe mit einem Referat über den Ein-bau von Flüssigböden im Leitungsgraben be-endete, referierte Christoph Greinkes von der Thomas Zement Gruppe über die Herstellung und Lieferung von Flüssigboden.Am Ende der Veranstaltung bestand für alle Teilnehmer die Möglichkeit, an einem schrift-lichen Test teilzunehmen und damit das BQF-Fachkundezertifikat zu erwerben. Hierzu Se-bastian Geruschka: „Natürlich haben hier-von die allermeisten Teilnehmer Gebrauch gemacht, denn das Fachkundezertifikat hat mittlerweile eine große Bedeutung erlangt.“ Ein nächster Fachkundelehrgang der BQF ist für Oktober in Süddeutschland geplant.

des Verfahrens relevanter Fachleute aus dem Bereich der Gütesicherung und des Enginee-rings einschließt, sichert die anforderungs- und qualitätsgerechte Herstellung von Flüs-sigböden für jeden der inzwischen über 170 vom FiFB entwickelten Einsatzfälle. Die Zerti-fizierung nach RAL-Gütezeichen 507 ist ein-geleitet, die Nordmineral Recycling GmbH hat Mitarbeiter umfänglich beim Systementwick-ler schulen lassen.Erfahrungen mit der Herstellung von RSS-Flüs-sigboden und seinem Einbau konnte das Un-ternehmen bereits 2016 sammeln, als der Fußgängertunnel am Neustädter Markt nach dem Hochwasser im Sommer 2013 in Verbin-dung mit erforderlichen Sanierungsvorhaben verfüllt werden musste.Neueste Arbeiten des Verfahrensentwicklers, des FiFB in Zusammenarbeit mit der Techni-schen Hochschule Dresden (HTWD) und dem Fachplanungsbüro für Flüssigbodenanwen-dungen Logic GmbH aus Leipzig weisen im Übrigen nach, dass der Einsatz von RSS-Flüs-sigboden bei entsprechender Vorbereitung und Planung der Ausführung mit Flüssigbo-den die CO2-Bilanz von Baustellen spürbar verbessert. Beispielhaft haben Wissenschaft-ler im Rahmen von Untersuchungen auf einer größeren Baustelle in Tübingen, auf der RSS-Flüssigboden zum Einsatz kommt, ermittelt,

dass der CO2-Ausstoß durch die Verwendung des RSS-Flüssigbodenverfahrens für den Bau und die betroffenen Vorgänge gleich auf drei sogenannten Wirkebenen (Stoffebene, Tech-nologieebene und Betriebsebene) um etwa 80% gesenkt werden konnte. Beim Einsatz der herkömmlichen Bauweisen in Tübingen hätte

der CO2-Ausstoß 930 t betragen. Aufgrund der Flüssigbodentechnologie liegt er nur bei 195 t. Wissenschaftliche Schätzungen gehen heute von einem Potenzial von mehreren Mio. Tonnen CO2 aus, deren Entstehung allein in Deutschland mit der Flüssigboden-Bauweise im Tiefbau pro Jahr vermieden werden könnte.CO2 lässt sich nicht nur durch die Wiederver-wendung des örtlich anfallenden Aushubs einsparen. Auch weitere neue technologi-sche Möglichkeiten, die mit dem RSS-Flüssig-bodenverfahren verbunden sind (über 170 verschiedene Anwendungen kennt das Ver-fahren bereits – und laufend kommen neue hinzu), führen zu Energieersparnissen. Wenn beispielsweise keine Wasserhaltung notwen-dig ist, weil man unter Wasser bauen kann, sinkt der Energieverbrauch und damit auch der der Baustelle zurechenbare CO2-Ausstoß. Der geringere Energieverbrauch spart neben-bei auch Kosten.Fasst man die vielen Vorteile der Verwendung qualitätsgesicherten, zertifizierten Flüssigbo-dens zusammen, dann sieht man einen Bau-stoff und das dazugehörige Verfahren mit sei-nen vielen Anwendungsmöglichkeiten, dem die Zukunft gehört. Dies zeigt darüber hinaus sehr deutlich, dass Ökonomie, Ökologie und Klimaschutz über intelligente Technologien in Einklang gebracht werden können.

Der fertige RSS-Flüssigboden wird in einem Mischfahrzeug zur Baustelle gebracht und dort fachgerecht eingebaut. | Foto: Nordmineral Recycling

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54 Kanalbau B_I umweltbau 2 | 20

Ziel der Umfrage war es, die wichtigsten Ein-flussgrößen auf die Qualität von Kanalbau-maßnahmen darzustellen. Unter anderem wurde deutlich, dass die befragten Auftragge-ber der örtlichen Bauüberwachung den größ-ten Einfluss zuschreiben.

Potenzial vorhanden

Damit dieses Potenzial bei Planung, Aus-schreibung und Bauüberwachung genutzt werden kann, braucht es Ingenieurbüros mit qualifiziertem und zuverlässigem Personal sowie ausreichend Erfahrung im Umgang mit der zum Einsatz kommenden Verfahrenstech-nik. Unter anderem hat der Ausschreibende dafür zu sorgen, dass geeignete Bauverfahren nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik eingesetzt werden. Deshalb müssen Ingenieurbüros für Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung von Bauleistungen qualifiziert sein, d.h. im Hinblick auf das ein-zusetzende Bauverfahren über umfassende bzw. dem Stand der Technik entsprechende

und in der Ausführung zu überwachen. Des-halb ist es sinnvoll, die Eignung des Planers ebenso wie die des Ausführenden vor Beauf-tragung zu prüfen.Vor diesem Hintergrund sind in der Gütesi-cherung Kanalbau RAL-GZ 961 mit der Fach-branche abgestimmte Kriterien für die Bewer-tung der fachtechnischen Eignung bei Leis-tungen der Ausschreibung und Bauüberwa-chung von Kanalbau in offener Bauweise (Gruppe ABAK), Vortrieb (ABV) und Sanie-rung (ABS) definiert. Die Erfüllung der Anfor-derungen wird durch Verleihung des RAL-Gü-

RAL-Gütesicherung Kanalbau für Ingenieurleistungen

Mehr Wert durch QualifikationDer Einfluss auf die Qualität und Langlebigkeit eines Bauwerks ist in der Planungsphase am größten: Diese Aussage wird von den Ergebnissen einer Umfrage zur „Qualitätssicherung im Kanalbau“ untermauert, welche die Technische Universität Dortmund, Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Immobilienwirtschaft und Bauorganisation, 2018 gemeinsam mit der Gütegemeinschaft Kanalbau durchgeführt hat.

Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen ver-fügen. Diese sind erforderlich, um die jewei-ligen Bauprojekte fachgerecht vorzubereiten

Die Verleihung des RAL-Gütezeichen Kanalbau der entsprechenden Beurteilungsgruppe wird dokumentiert und öffentlich-keitswirksam bekannt gemacht.

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55B_I umweltbau 2 | 20 Kanalbau

tezeichen Kanalbau der entsprechenden Be-urteilungsgruppe dokumentiert und darüber hinaus öffentlichkeitswirksam bekannt ge-macht. So etwa in der Zeitschrift KA - Korre-spondenz Abwasser Abfall -, dem Organ der DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirt-schaft, Abwasser und Abfall e.V. und des Gü-teschutz Kanalbau e.V. Im monatlichen Wech-sel und unterteilt nach den Beurteilungsgrup-pen erscheinen hier die Namen der entspre-chenden Gütezeicheninhaber.

Win-win-Situation

Die Verleihung des Gütezeichen Kanalbau si-gnalisiert, dass der Gütezeicheninhaber kon-tinuierlich die entsprechenden Nachweise erbringt bzw. die Anforderungen der RAL-GZ 961 erfüllt. Damit haben Ingenieurbüros die Möglichkeit, ihre spezielle Qualifikation bzw. Fachkunde gegenüber Auftraggebern sichtbar zu machen. Auf der anderen Seite bietet das Gütezeichen Auftraggebern Orientierung, welches Büro in Bezug auf welche Verfahrenstechnik im Ka-nalbau u.a. über qualifiziertes und erfahre-

nes Personal verfügt. Auftraggeber finden über die Suchmaschine auf www.kanalbau.com die jeweils aktuellen Gütezeicheninha-ber sowohl auf Seiten der Ingenieurbüros als auch auf Seiten der ausführenden Unterneh-men. Gütezeicheninhaber können hier zum Beispiel über die Auswahl der Beurteilungs-gruppe gefiltert werden. Öffentliche Auftraggeber prüfen die Eignung von Bietern, um den haushaltsrechtlichen Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Spar-samkeit zu entsprechen. Die Eignungsprüfung umfasst Kriterien der wirtschaftlichen, finan-ziellen sowie technischen Leistungsfähigkeit. Der fachtechnische Teil der Eignung im Be-reich von Ingenieurleistungen kann auf Grund-lage der Gütesicherung RAL-GZ 961 durch das Gütezeichen der Beurteilungsgruppen ABAK, ABV und ABS nachgewiesen werden.

Zeichen setzen

Auch die ISAS Gesellschaft m.b.H. verfügt seit rund 10 Jahren mit einem Gütezeichen Kanal-bau aus der Beurteilungsgruppe ABS über ei-nen entsprechenden Qualifikationsnachweis.

ISAS arbeitet seit 30 Jahren ausschließlich im Segment der Ingenieurberatung für die Sa-nierung, Instandhaltung und Optimierung be-stehender Rohrleitungsnetze und Abwasser-anlagen und bietet Leistungen für die offene und geschlossene Kanalsanierung im öffent-lichen und privaten Bereich an. „Vor diesem Hintergrund wollten wir auch in puncto Quali-tät ein Zeichen setzen und Vorreiter sein“, er-klärt Alexander Jung, einer der Geschäftsfüh-rer des Unternehmens. Nach seinen Erfahrun-gen bei Ausschreibungen gefragt, stellt Jung kritisch fest, dass nach wie vor viele Entschei-dungen auf Basis des Preises getroffen wer-den. Hier würde er sich wünschen, dass noch mehr Netzbetreiber bei Auftragsvergabe ei-nen Qualitätsvergleich – etwa auf Basis eines Gütezeichens vornehmen würden. Gleichzei-tig ermuntert er auch andere Fachbüros, die-sen Weg einzuschlagen.„Das Gütezeichen Kanalbau hat uns qualitativ sehr viel besser gemacht“, ist Jung überzeugt. Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Prüfingenieur würden viele Impulse in die tägliche Arbeit einfließen – etwa mit Blick auf die Erstellung von Leistungsverzeichnis-

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56 Kanalbau B_I umweltbau 2 | 20

Die Romold GmbH hat mit PDRD Ausgleichsringe aus Kunststoff für Beton- und Kunststoffstra-ßenabläufe entwickelt, der verschiebesicher ist und mörtellos eingebaut werden kann.Die Idee von Romold: Wenn kein Mörtel für den Einbau erforderlich ist, kann auch nichts herausbröseln bzw. der Kanaldeckel in der Folge nicht absinken. Die neuen schwingungs-absorbierenden Kunststoff-Ausgleichsringe sind leicht, beständig gegen Frost, Tausalz und Korrosion und geeignet zur Höhenanpas-sung von Beton- und Kunststoffstraßenabläu-fen. Sie können sowohl bei einer nachträgli-cher Deckenhöhenanpassung (Endausbau der Straße) als auch bei der Sanierung sowie beim Neubau eingesetzt werden.Alle PDRD verfügen über eine Verschiebesi-cherung. Die Ausgleichsringe mit einer Höhe von 4 cm und 6 cm können in beliebiger An-zahl und an beliebiger Position und Rei-henfolge verwendet werden. Der 2 cm hohe

Ausgleichsring wird bei Verwendung immer als unterster Ausgleichsring auf dem Stra-ßenablauf versetzt.Das Romold-System ist für Straßenabläufe mit

Aufsatz 50/30 und Schächte mit Öffnung DN 625 verfügbar. Ab Sommer soll der Anwen-dungsbereich um Aufsätze 50/50 erweitert werden.

Ausgleichsringe PDRD, links auf Betonstraßenablauf, rechts auf Kunststoffschacht | Fotos: Romold

Neuer Kunststoff-Ausgleichsring für Schächte und Straßenabläufe

sen. In dieser Hinsicht ist das Gütezeichen für Jung ein Instrument, „mit dem wir uns verbes-sern und interne Abläufe effizienter gestal-ten können, was unter dem Strich einen sehr großen Benefit ergibt.“ Darüber hinaus neh-men die Mitarbeiter entsprechend der Güte- und Prüfbestimmungen an den Weiterbildun-gen- und Schulungen teil. Sehr zufrieden zeigt sich der ISAS-Geschäftsführer auch mit ande-ren Angeboten der Gütegemeinschaft Kanal-bau, etwa mit den Zugriffsmöglichkeiten auf Normen und Regelwerke. „Alles was die Ka-nalsanierung betrifft wird gut aufbereitet und übersichtlich präsentiert und ist damit eine Arbeitsgrundlage, die auch von unseren Pro-jektleitern regelmäßig genutzt wird.“

Der Weg zum Gütezeichen

Anträge auf Mitgliedschaft und Gütezeichen für Auftraggeber und Ingenieurbüros stehen auf www.kanalbau.com zur Verfügung. Die Unterlagen können online ausgefüllt wer-den und beinhalten Angaben zur Qualifika-tion des Verantwortlichen sowie zu Referen-zen. Der Weg zur Erlangung eines RAL-Güte-zeichens Kanalbau aus einer der genannten Beurteilungsgruppen wird durch die vom Gü-teausschuss beauftragten Prüfingenieure be-gleitet.

Die vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure prüfen und bestätigen dem Antragsteller die Erfüllung der Eignungskri-terien für Ausschreibung und Bauüberwachung regelmäßig einmal pro Jahr. | Abbildungen: Güteschutz Kanalbau

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57B_I umweltbau 2 | 20 Kanalbau

Die Firma Ruf Baustoffe GmbH aus Wilburgstet-ten hat im Januar ihre Kunden zu einem Praxis-Seminar „Fachgerechter Einbau von FBS-Rohren aus Beton und Stahlbeton“ eingeladen. Die Fach-vereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre (FBS) sowie ihr Fördermitglied DS Dichtungstech-nik GmbH stellten hierfür die Experten vor Ort.FBS-Fachberater Karl Drechsler berichtete über den „Fachgerechten Einbau von Rohren und Schachtfertigteilen aus Beton und Stahl-beton entsprechend DIN EN 1610 in Verbin-dung mit DWA-A 139“ und Horst Wacker von DS Dichungstechnik über „Dichtungen im Tief-bau und deren konkrete Anwendung“. Insge-samt nahmen 50 Personen an der Veranstal-tung teil, die von Geschäftsführer Carl Ruf und

Die FBS überarbeitet derzeit grundlegend ihre be-stehenden Richtlinien zum Einbau von FBS-Roh-ren, den Einbau von FBS-Schächten sowie die dazu gehörige Richtlinie zur Dichtheitsprüfung etwaiger Bauteile.Die Neuauflage der Richtlinien ist als Sammel-werk geplant, sodass alle drei bisher vonein-ander getrennt erhältlichen Teile in einem Do-kument zusammengefasst werden. Bauher-

Vertriebsleiter Marc Erhard moderiert wurde. Den Anwesenden wurde damit eine praxis-nahe Auffrischung ihrer Kenntnisse im Um-gang mit Betonkanalsystemen und ebenso mit den produktbezogenen Informationen zum Start ins neue Jahr mitgegeben.

Neu aufgelegte Richtlinien

Die FBS überarbeitet derzeit ihre bestehenden Richtlinien zum Einbau von FBS-Rohren, den Einbau von FBS-Schächten sowie die dazu ge-hörige Richtlinie zur Dichtheitsprüfung etwai-ger Bauteile. Die Neuauflage der Richtlinien ist als Kompendium geplant, sodass alle drei bis-her voneinander separat erhältlichen Teile in

einem Werk zusammengefasst werden. Bau-herren, Planern, Ingenenieurbüros, Baufirmen und Experten auf dem Gebiet des Baus von Ab-wasserleitungen und -kanälen wird hiermit ein Standardwerk an die Hand gegeben, welches sich zum einen ausschließlich auf qualitativ hochwertige FBS-Rohre und FBS-Schächte aus Beton und Stahlbeton bezieht und zum ande-ren über die Norm hinausgehende Informati-onen zum fachgerechten Einbau und der an-schließenden Prüfung auf Dichtheit enthält. Ergänzt werden die neuen Richtlinien im wei-teren Verlauf des Jahres druch eine verein-fachte Montageanleitung, die insbesondere dem Baustellenpersonal beim fachgerechten Einbau behilflich sein soll.

ren, Planern, Ingenieurbüros, Baufirmen und Experten auf dem Gebiet des Baus von Abwas-serleitungen und -kanälen wird hiermit ein Standardwerk an die Hand gegeben, welches sich zum einen auf qualitativ hochwertige FBS-Rohre und FBS-Schächte aus Beton und Stahl-beton bezieht und zum anderen über die Norm hinausgehende Informationen zum fachge-rechten Einbau und der anschließenden Prü-

fung auf Dichtheit enthält. Geplant ist eine Neuauflage der Richtlinien für Mitte des Jahres. Ergänzt werden die neuen Richtlinien im weite-ren Verlauf des Jahres durch eine Montagean-leitung und zwölf Einbau-Clips für die Web-seite und die Social Media-Kanäle, die dem Baustellenpersonal pragmatisch und auf das Wesentliche reduziert beim fachgerechten Ein-bau auf der Baustelle behilflich sein sollen.

FBS überarbeitet Richtlinien zum Einbau und zur Dichtheitsprüfung

Praxis-Seminar zu FBS-Rohren

Fachgerechter Einbau vermeidet Fehler auf der Baustelle

50 Teilnehmer aus Bauausführenden Unternehmen nahmen am Seminar in Wilburgstetten teil. | Fotos: FBS Geschäftsführer Carl Ruf und Marc Erhard, Vertriebsleiter Tiefbau, führten durch die Veranstaltung.

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Regenwassermanagement

Der Spreeler Weg im Ennepetaler Stadtteil Königsfeld rückte bereits vor einigen Jah-ren in den Fokus der Stadtbetriebe Ennepe-tal, da die Anwohner ihre Abwässer bis dato

sich das Wasser über einen Wege-Seiten-Graben des Spreeler Weges eher willkürlich seinen Weg in den angrenzenden Spreeler Bach. Dabei kam es während Starkregener-eignissen auch zu Überflutungen von Wohn-gebäuden.Nach dem Bau eines Schmutzwasserka-nals und einer Pumpstation vor rund sie-ben Jahren, über die seitdem das anfallende Schmutzwasser in das Entwässerungsnetz der Stadt Ennepetal gepumpt wird, wurden nun die Planungen des Hagener Fachbüros für Ingenieurtiefbau SM Consult GbR für die kontrollierte Regenentwässerung umgesetzt. Mit der Erstellung von Regenwasserkanal und Regenrückhaltung wurde die Wilhelm Groß GmbH & Co. KG aus Wuppertal beauftragt.

D-Raintank für Regenentwässerung in Ennepetal

In Ennepetal sind ein Regenwasserkanal und ein Regenrückhaltebecken neu gebaut worden. Das Bauunternehmen stand vor allem aufgrund der sehr engen Platzverhältnisse bei der Einrichtung der Regenrückhaltung vor einer Herausforderung. Aufgrund der positiven Produkt- und Verlegeeigenschaften entschieden sich die Beteiligten für den Einsatz von D-Raintank-Elementen der Funke Kunststoffe GmbH. Auch beim Regenwasserkanal setzten die Stadtbetriebe mit dem HS-Kanalrohrsystem auf ein bewährtes Funke-Produkt.

Erschwerte Verhältnisse: In Hanglage musste die Wanne für die Regenrückhaltung erstellt werden. Dabei war nicht viel Platz für die Baufahrzeuge. Das fachgerecht hergestellte Planum (r.) ist die Voraussetzung für eine präzise Ausrichtung der D-Raintank-Elemente beim Einbau.

über Kleinkläranlagen entsorgten. Auch eine kontrollierte Regenentwässerung des Ober-flächenwassers war zu dem Zeitpunkt nicht vorhanden. Bei Regenereignissen suchte

Wenn‘s mal wieder eng wird

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Schwierige Randbedingungen

„Vorgabe der zuständigen Unteren Wasser-behörde war, dass das Oberflächenwasser bei Regenereignissen nur gedrosselt und ge-reinigt in den Spreeler Bach eingeleitet wer-den darf“, erläutert Lars Möhring, Geschäfts-führender Gesellschafter von SM Consult, die grundlegende Planungsanforderung und Aus-gangssituation. Daher sei eine Regenrückhal-tung notwendig geworden. Im Laufe der Pla-nungen habe man viele Varianten untersucht. Darunter auch, ob sich die Regenrückhaltung nicht auch in die Straße integrieren lasse. Dies sei aber unter anderem wegen verschie-dener Versorgungsleitungen im Straßenkör-per nicht möglich gewesen. Zudem werde der Spreeler Weg vom öffentlichen Nahverkehr befahren. Eine (teilweise) Sperrung über ei-nen längeren Zeitraum als ein paar Stunden sei nicht möglich gewesen. So musste die Re-genrückhaltung an anderer Stelle errichtet werden. „Allerdings hatten wir dort zunächst keine Fläche, die uns zur Verfügung stand“, ergänzt Reinhold Daimer, bei den Stadtbetrie-ben Ennepetal zuständig für das Projekt. Die einzig mögliche Fläche habe man zunächst er-werben und ein dort stehendes Gebäude ab-reißen müssen. So habe man etwas Platz ge-wonnen.

Effektiv und raumsparend

„Grundlage für die Bemessung des notwendi-gen Rückhaltevolumens war das sogenannte fünfjährige Regenereignis“, so Möhring wei-

ter. Erschwerend bei den Planungen sei die Hanglage der Fläche gewesen: Hätte man die Rückhaltung beispielsweise zu tief in den Boden bauen müssen, hätte die Gefahr be-standen, dass die vorhandene Böschung ab-rutscht. Das war auch der Grund dafür, dass die Errichtung des Regenrückhaltebeckens möglichst mit leichtem Gerät erfolgen sollte. Letztendlich habe man also ein schlankes und leichtes System gesucht, welches mit dem wenig vorhandenen Platz auskommt, sich aus leichten Einzelteilen gut errichten lässt und dabei gleichzeitig das benötigte Vo-lumen liefert.Offene Regenrückhaltebecken oder unterir-dische Stauraumkanäle aus Betonfertigroh-ren, in Ortbeton oder anderen Werkstoffen

schieden daher ebenfalls aus. Nicht so der D-Raintank von Funke: Die insgesamt 825 Kunststoffelemente mit einem Gewicht von je rund 15 kg wurden dreilagig in fünf Reihen auf einer Länge von rund 45 m verlegt und lieferten so das notwendige Speichervolu-men von gut 225 m³. Dabei bringen die ein-zelnen Rigolenelemente durch ihre Kons-truktion und trotz des geringen Eigenge-wichtes eine hohe Stabilität mit. Integriert wurden zudem Spülelemente für vier Spül-stränge, die eine eventuell anfallende Rei-nigung oder Inspektion der Kunststoffele-mente jederzeit ermöglichen, sowie Ele-mente, die eine Entlüftung des D-Raintanks zulassen und gleichzeitig als Notüberlauf fungieren.

Die einzelnen Elemente des D-Raintanks bestehen aus Polypropylen-Gitterplatten und verfügen über die Abmessungen 810 x 840 x 400 mm. Bei ihrem geringen Einzelgewicht von ca. 15 kg lassen sie sich gut handhaben. Die schwarze Kunststoff-dichtungsbahn wurde an dem D-Raintank seitlich hochgeschlagen und verschweißt. Das obenliegende Vlies verhindert den Eintrag von Bodenpartikeln aus dem Retentionsbodenfilter in den Speicherkörper.

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60 Regenwassermanagement B_I umweltbau 2 | 20

Hohe Speicherkapazität

A und O vor dem Einbau der D-Raintank-Ele-mente sei das Planum, erläutert Funke-Fach-berater Frank Recknagel die Verlegung der kastenförmigen Rigolenlemente. Nur so kön-nen die einzelnen Elemente präzise aus-gerichtet und fachgerecht eingebaut wer-den. „Zunächst wurde hierfür in dem Hang die Wanne für den D-Raintank ausgehoben und das Planum mit Sand hergestellt.“ Auf das Planum wurde anschließend die dreisei-tige Ummantelung, bestehend aus einem Fil-tervlies, einer Kunststoffdichtungsbahn aus PE und einem weiteren Vlies, ausgelegt und darauf die D-Raintank-Elemente gemäß der Planung gesetzt. „In einem nächsten Schritt wurde die Vlies/Folie/Vlies-Kombination seit-lich an den D-Raintanks hochgeschlagen, die PE-Folie an den Kanten verschweißt und der Bereich rundherum mit Erdmaterial wieder-verfüllt“, so Recknagel weiter. Die äußere Vliesschicht übernimmt dabei den Schutz der PE-Folie vor Beschädigungen. Die wasser-dichte PE-Folie sorgt dafür, dass das Regen-wasser in den Elementen zwischengespei-chert werden kann und nicht versickert. „Mit den D-Raintanks erreichen wir eine Speicher-fähigkeit von 95 % und liegen somit deutlich über dem Wert von 30 bis 35 % einer üblichen Kies- oder Schotterrigole“, betont Recknagel einen weiteren Vorteil.

Vor Partikeln geschützt

Das innere Vlies, welches direkt an den zu-sammengesetzten Elementen anliegt, schützt den D-Raintank vor dem Eindringen von Bo-denpartikeln und wurde als einzige Umman-telungsschicht auch über die gesamte Ober-

seite verlegt. Bei dem Vlies handelt es sich um ein Geotextil, das aus mechanisch ver-festigten Polypropylenfasern (PP / 150 g/m², GRK 3) hergestellt wird und eine gute Wasser-durchlässigkeit bietet. Abschließend wurde auf diesem Geotextil ein Retentionsbodenfil-ter hergestellt. „Dieser besteht aus Filterkies, Filtersand und einem sandreichen Oberbo-den und dient der Reinigung des Regenwas-sers“, erklärt Möhring den Aufbau. Die ge-samte Regenrückhaltekonstruktion sei in ei-ner Mulde angeordnet und mit einem Längs-gefälle von 2,25 ‰ gebaut worden. Im hö-her liegenden Teil der Mulde trennt ein Wall aus Grobschotter auf dem Retentionsboden-filter einen Bereich von der restlichen Mulde ab. Hier werden die Sedimente aus dem zu-fließenden Oberflächenwasser zurückgehal-ten. „So muss man im Bedarfsfall nicht den gesamten Bodenfilter reinigen, sondern nur den abgetrennten Teil, der wie ein Absetzbe-cken dient“, ergänzt Daimer.Neben dem D-Raintank waren noch verschie-dene Schachtbauwerke Bestandteil der ge-planten Entwässerung. So wurde ein der Re-genrückhaltung vorgeschaltetes Überlauf-bauwerk errichtet. Bei normalen Regenereig-nissen fließt das Oberflächenwasser nun zu-künftig von der Straße durch die Regenwas-serleitung in das Überlaufbauwerk. Von dort gelangt es in den Bereich des Absetzbeckens und sickert durch den Retentionsbodenfilter in den D-Raintank. Über einen nachgeschal-

teten Revisions- und Reinigungsschacht, an dem die vier Spülstränge angeschlossen sind, läuft es im Anschluss in einen Drossel-schacht. Dieser wiederum regelt den Zufluss in den Spreeler Bach. Bei sehr großen Regen-wassermengen hingegen wird ein Teil des Oberflächenwassers bereits innerhalb des Überlaufbauwerkes über eine Wehrschwelle abgeschlagen und durch eine Bypassleitung direkt dem Spreeler Bach zugeführt.

Das Optimum gefunden

„Insgesamt liefen die Planungen über viele Jahre“, resümiert Lars Möhring. Es seien da-bei viele Varianten untersucht und auch ver-worfen worden. Mit dem jetzt gewählten Sys-tem habe man für die vorliegenden geogra-phischen Verhältnisse und sonstigen Rand-bedingungen das maximal Mögliche umge-setzt. Und Recknagel fügt hinzu: „Unsere Funke-Techniker standen bei den Planun-gen und auch der Umsetzung immer mit Rat und Tat zur Seite.“ In puncto Zusammenar-beit sind sich die drei Herren alle einig: Die sei ausnahmslos gut gewesen – auch mit dem Bauunternehmen. Der erste Bauabschnitt, der Bau der Regenrückhaltung inklusiver al-ler Schachtbauwerke und Leitungen, wurde im Sommer 2018 begonnen und konnte im Mai 2019 erfolgreich abgeschlossen werden. In dem zweiten Bauabschnitt wird der Regen-wasserkanal im Spreeler Weg verlegt.

Der fertig verpackte D-Raintank wurde in nur drei Tagen ge-baut. | Fotos: Funke Kunststoffe

Bei der Baubesprechung (v.l.): Lars Möhring, SM Consult GbR, Reinhold Daimer, Stadtbetriebe Ennepetal, und Funke-Fach-berater Frank Recknagel

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Das kürzlich erschienene Buch „Ka-nalnetzplanung und Überflutungs-vorsorge“ von Prof. Dr.-Ing. Hel-mut Grüning und Dr.-Ing. Klaus Hans Pecher behandelt die Bemes-sungsgrundlagen sowie die Model-lierung und Simulation von Nieder-schlag und Abflussprozessen. Ei-nen Schwerpunkt bilden die urba-nen Sturzfluten. Nachfolgend wird das Buch von Prof. Dr.-Ing. Theo G. Schmitt, Technische Universität Kai-serslautern, rezensiert.Die Siedlungsentwässerung hat in den zurückliegenden 30 Jah-ren eine umfassende Neuaus-richtung erfahren. Dies ist im Wesentlichen einem neuen Um-gang mit Regenwasser in Bau-gebieten geschuldet, der aller-dings einen Zielkonflikt beinhal-tet: die Abkehr von der Fokussie-rung auf schnelle und vollstän-dige Ableitung des Regenwas-sers einerseits und die Verbesse-rung des Überflutungsschutzes bei Starkregen andererseits. Da-neben bleibt die gesicherte Ab-leitung des Schmutzwassers aus den Siedlungen ein zentrales An-liegen.Den Autoren gebührt Dank und Anerkennung für die umfas-sende Aufarbeitung der Thema-tik und die äußerst aktuelle Dar-stellung der komplexen Prob-lemstellung der Siedlungsent-wässerung, der grundlegenden Entwässerungskonzepte, geeig-neter Lösungsansätze und Be-rechnungsmethoden sowie des Spektrums und der Vielfalt un-terschiedlicher (baulicher) Maß-nahmen. Sie selbst charakteri-sieren ihr Werk als Lehrbuch und benennen Studierende der Was-serwirtschaft und Umwelttechnik und nachgeordnet Praktiker als geneigte Leserschaft. Tatsächlich

ist es ein lesenswertes Fachbuch für alle mit der Thematik befass-ten Fachleute und ein fundier-tes Nachschlagewerk für eine Vielzahl von Detailfragen der Kanalnetzplanung, von der Ge-rinne- und Rohrhydraulik über Bauwerke der Kanalisation bis zur Überflutungsvorsorge. Die gewählte Strukturierung der Themen und Inhalte spiegelt die Überzeugung der Autoren wider, dass eine fundierte Analyse und Kenntnis der bestehenden Ent-wässerungssysteme und ihrer baulichen Anlagen Ausgangs-punkt und Grundlage aller Über-legungen und Planungen sowohl zur Sanierung und Werterhaltung der bestehenden Infrastruktur als auch zur Entwicklung zukunftsfä-higer Konzepte und innovativer Lösungsansätze sein muss. Die-sen Erfordernissen tragen sie Rechnung insbesondere durch die umfassende Darstellung hy-draulischer Grundlagen für Ab-wasserkanäle, der Eingangsgrö-ßen zur Kanalbemessung sowie durch die umfassende, sehr ak-tuelle Erörterung der computer-gestützten Abflussmodellierung.Die Autoren betonen die Notwen-digkeit der Überprüfung von Mo-dellen in Bezug auf die verwen-dete Datengrundlage und die methodischen Ansätze und un-terstreichen die Bedeutung der fachlich fundierten Erhebung von Messdaten. Die Ausführungen in Kapitel 12 machen deutlich, dass die Modelle dabei auch mit neuen Qualitätsanforderungen an Eingangsdaten und Aussage-fähigkeit konfrontiert sind. Die kompakte Darstellung der wichtigsten Facetten des zu-kunftsweisenden Themas der kommunalen Überflutungsvor-

sorge eignet sich in bester Weise zur Einführung in Lehrveranstal-tungen betroffener Fachdiszip-linen. Dies gilt in gleicher Weise für die Ausführungen zum Thema „Wassersensitive Stadtentwick-lung“, das die Einbeziehung und Vernetzung der verschiedenen

kommunalen und re-gionalen Planungsdis-ziplinen mit den Anlie-gen der Siedlungsent-wässerung in besonde-rer Weise erfordert.Bleibt zu erwähnen, dass die textlich wohl formu-lierten Inhalte mit einer Vielzahl von Grafiken und Bildern illustriert und ver-anschaulicht werden. Auf den in Aussicht gestellten zweiten Band des Fachbu-ches zur Bewirtschaftung und Behandlung des Re-genwassers darf man sich schon jetzt freuen.

Kanalnetzplanung und ÜberflutungsvorsorgeEdition gwf Wasser | Abwasser1. Auflage 2020, 416 Seiten, Broschur, Preis: 69 €Vulkan-Verlag GmbH, www.vulkan-shop.de

Rezension

Buchtipp: „Kanalnetzplanung und Überflutungsvorsorge“

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Nivus bietet mit dem NivuFlow Stick ein kompaktes Gerät zur Abfluss-messung in Flüssen, Bächen und Kanälen. Das neue mobile Messsys-tem ermöglicht eine schnelle, kom-fortable und vollständige Messung des Fließprofils.Konzipiert wurde das System für die Anwendung bei niedrigen Pe-gelständen unter 75 cm. Mit Hilfe der integrierten hydrostatischen Pegelmessung erfolgt die Erfas-sung der Geometrie des Fluss-betts gleich während des Mess-vorganges. Der NivuFlow Stick be-rechnet direkt die Abflussmenge und stellt diese grafisch dar. Die Fließgeschwindigkeiten werden von der Sohle bis zur Oberfläche gleichzeitig und lückenlos ge-messen. Das mühevolle Positio-nieren in verschiedenen Messtie-fen entfällt komplett.Das neue Messsystem berück-sichtigt negative Geschwindig-keiten ebenso wie hydraulische Störungen. Diese führen bei den gängigen Berechnungen durch die 1-, 2- oder 3-Punkt-Methode nach ISO 748 zu erheblichen Feh-lern, welche oft unerkannt blei-ben. Mit dem NivuFlow Stick sind

diese Abweichungen vom theore-tischen Fließprofil sofort ersicht-lich und bereits in der Berech-nung berücksichtigt.Durch die einfache Handhabung können auch ungeübte Nut-zer das System schnell zuver-lässig und fehlerfrei bedienen. Nach Ablauf der parametrierba-

Zwei weitere Birco-Schwerlastrin-nen für die Bereiche Logistik und In-dustrie verfügen jetzt in neuer Bau-form über die bauaufsichtliche Zu-lassung für den Einsatz in LAU-An-lagen (Lagern, Abfüllen und Um-schlagen).Das Deutsche Institut für Bau-technik (DIBt) hat der Bircomas-siv die allgemeine bauaufsicht-liche Zulassung Nummer Z-74.4-182 und Bircosir in den Nennwei-ten 320, 420 und 520 die Num-mer Z-74.4-181 erteilt. Dank ei-

NivuFlow Stick: Schnelle und komfortable Abflussmessung

ren Messdauer wird die Messung automatisch beendet und die nächste Position angezeigt. Über eine Rot/Grün-Signalisierung er-folgt schon während der Mes-sung ein eindeutiger Hinweis auf die Qualität der Messdaten.Die Bedienung des NivuFlow Sticks erfolgt über den Webb-

rowser eines Smartphones oder anderer Mobilgeräte. Dafür ist keine separate Softwareinstal-lation notwendig. Im Speicher des NivuFlow Sticks können bis zu 1.400 Abflussmessungen ge-speichert werden. Das kompakte System enthält keine Verschleiß-teile und ist wartungsfrei.

NivuFlow Stick ermöglicht zuverlässige und komfortable Abflussmessungen in Flüssen, Bächen und Ka-nälen. Das kompakte Gerät passt ohne aufwändige Demontage problemlos in jeden Pkw. | Foto: Nivus

DIBt-Zulassung für Rinnen „Bircomassiv“ und „Bircosir“

ner noch hochwertigeren Be-tonrezeptur und einer fachmän-nisch abdichtbaren Fuge am Rin-nenstoß erfüllen die Rinnen jetzt auch die Anforderungen des Was-serhaushaltsgesetzes (WHG). Die bauaufsichtliche Zulassung be-stätigt, dass sie damit auch für den Einsatz bei WHG-Flächen ge-eignet sind.Mehr Infos zu Bircomassiv und Bircosir unter www.birco.de/massiv und www.birco.de/sir-grosse-NW

Bircomassiv hält mit seinem stahlbewehr-ten Betonrinnenkörper großen Belastungen stand und bietet mit seinem integrierten Oberflächenschutz zuverlässige Verkehrs-sicherheit.

Bircosir bietet als Allround-System für die Oberflächenentwässerung von Flächen eine ideale Kombination aus starker Entwässe-rungsleistung und hohen Sicherheitsstan-dards. | Abbildungen: Birco

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In dem gemeinsamen Forschungs-projekt BeGrüKlim beschäftigen sich die FH Münster, das Unterneh-men Humberg Baumschutz und die Gemeinde Nottuln mit Mini-Regen-rückhaltebecken. Mit diesen soll das Kanalnetz entlastet werden und die Bäume auch im Sommer genug Wasser bekommen.„Denn durch die vermehrt auftre-tenden Trockenzeiten in den ver-gangenen Jahren leidet das ur-bane Grün. Hinzu kommen häufi-ger auftretende Starkregenereig-nisse, die das Kanalnetz belas-ten“, sagt Prof. Dr. Helmut Grü-ning, Experte für Wasserversor-gung und Entwässerungstechnik an der Fachhochschule Münster. Für beide Probleme bringt das Projekt BeGrüKlim eine Lösung: Bei Regen fließt das Wasser in ein kleines Wasserreservoir um den Wurzelballen. Das dient als entlastender Puffer für das Ka-nalnetz und bewässert gleich-

zeitig langfristig den Baum. So-mit landet das Oberflächenwas-ser dort, wo es wirklich gebraucht wird, und das Risiko einer Über-flutung wird reduziert.Das Forschungsprojekt läuft seit Anfang 2020 für die Dauer von drei Jahren. In dieser Zeit sollen an drei Standorten in Nottuln (bei Münster) Bäume mit dem Mini-Rückhaltebecken gepflanzt wer-den. Mittels eines Sensors sen-det jeder Baumstandort dann Werte zum Wasserfüllstand oder der Feuchtigkeit des Wurzelbal-lens. In Trockenphasen kann die Kommune so jeden Baum be-darfsgerecht wässern. Gleichzei-tig gepflanzte Referenzbäume ohne Reservoir liefern den Direkt-vergleich, ob das Reservoir hilft, besser durch trockene Zeiten zu kommen. Außerdem liegt der Fo-kus des Forschungsprojekts un-ter anderem darauf, wie die Sys-temabmessungen optimiert wer-

den können, in welchem Umfang es an die Entwässerungssysteme angeschlossen werden kann und wie sich das Kosten-Nut-

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Neues Forschungsprojekt an der FH Münster

Mini-Regenrückhaltbecken für durstige Bäume

zen-Verhältnis entwickeln wird. „Ich bin von dem Projekt abso-lut überzeugt“, sagt Manuela Mahnke, Bürgermeisterin der Ge-meinde Nottuln. „Denn es löst Probleme für die Bäume im Som-mer und es entlastet Personal und Ressourcen unserer Kom-mune.“ Bereits im März hat die Humberg GmbH Bäume mit Re-servoir auch auf dem eigenen Betriebsgelände gepflanzt, um das Ganze zu testen. „Die Bäume im Gemeindegebiet werden dann vielleicht ab Sommer gepflanzt. Das ist eigentlich eine ungüns-tige Zeit fürs Pflanzen, aber dann kann sich das System gleich be-weisen“, sagt Grüning.

Die Projektpartner von BeGrüKlim (v.l.): Da-niel Krüger (Betriebsleiter Gemeindewerke), Prof. Dr. Helmut Grüning (FH Münster), Bür-germeisterin Manuela Mahnke, Franz Hum-berg und Marius Ernst (beide Humberg) | Foto: FH Münster/Maxi Krähling

Über Bewässerungstanks soll der Wurzelballen bewässert werden. Das ganze Reservoir ist komplett unterirdisch angeordnet. | Foto: Humberg Baumschutz

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Kanalbetrieb

Vor wenigen Jahren noch wurden im Kanal-netz regelmäßige und flächendeckende Maß-nahmen zur Schadnagerbekämpfung durch-

ger (Rodentiziden) – sie enthalten blutgerin-nungshemmende Wirkstoffe, sogenannte An-tikoagulanzien – neu geregelt. Die konkrete Handhabung wird durch die Risikominde-rungsmaßnahmen (RMM) festgelegt. Die viel-fach noch gängige Praxis, den Köder zum Bei-spiel an einem Draht in einen Kanalschacht zu hängen, ist in den RMM nicht vorgese-hen. Insbesondere bei Starkregenereignis-sen und den damit verbundenen Überflutun-gen und Rückstauereignissen in Abwasserka-nälen und -schächten werden „ausgehängte“ Köder mitgerissen oder die Gifte ausgewa-schen. Die giftigen Substanzen verunreini-gen das Abwasser und stellen die Umwelt vor große Probleme.

Eine Köderstation in zwei Ausführungen

Abhilfe schafft hier der Einsatz der neu ent-wickelten Köderstation von Funke. Es gibt sie in zwei Ausführungen: Während der Typ 1 fest mit der Berme im Schacht verbunden

Neue Köderstation von Funke

Den (Kanal-)Ratten professionell und rechtssicher zu Leibe rückenMit einer neu entwickelten Köderstation bringt die Funke Kunststoffe GmbH ein professionelles und im Einsatz rechtssicheres Produkt auf den Markt, mit dem sich Ratten in Abwasserkanälen und -schächten wirkungsvoll bekämpfen lassen. Die Köderstation ist so konstruiert, dass Giftstoffe selbst bei Rückstausituationen und steigendem Wasserstand nicht ausgewaschen werden können. Hinzu kommt: Ein Einstieg in den Schacht ist nicht notwendig.

geführt. Mit Inkrafttreten der Biozidverord-nung 528/2012 wurde der Einsatz von Schäd-lingsbekämpfungsmitteln gegen Schadna-

Sicherer Stand: fachgerecht auf der Berme befestigte Köderstation | Fotos: Funke Kunststoffe

Die Köderstation Typ 1 (l.) wird fest auf der Berme im Schacht verankert. Typ 2 verfügt über ein höheres Eigengewicht und wird mit einem Zuganker an der Leiter bzw. in den Schmutz-fänger eingehangen.

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Mitarbeiter in Abwasserbetrieben sind zahl-reichen Risiken, wie z.B. Gefährdungen durch Krankheitserreger, Sturzgefahren oder Gefahr-stoffen, ausgesetzt. Um Unfälle bzw. gesund-heitliche Belastungen zu vermeiden, müssen Verantwortliche spezielle Gefährdungsbeurtei-lungen erstellen und regelmäßige Unterweisun-gen durchführen (§ 12 Arbeitsschutzgesetz). Mit einer kürzlich erschienenen Online-Formular-mappe können die gesetzlichen Vorgaben ein-fach eingehalten und praxisnah umsetzt werden.

Online-Formularmappe zur Arbeitssicherheit in abwassertechnischen AnlagenDie Themenschwerpunkte der Online-For-mularmappe „Unterweisungen in Klär-anlagen – Merkblätter, Checklisten und Unterweisungsvideos für die Arbeitssi-cherheit in Abwasserbetrieben“ umfas-sen u.a. rechtliche Grundlagen, den si-cheren Umgang mit Gefahrstoffen sowie Grundlagen zur Unterweisung und Ge-fährdungsbeurteilung. Zudem sind die Formulare, Merkblätter, Checklisten und Betriebsanweisungen praxisnah aufbe-

reitet und sofort einsatzbereit. Durch das digitale Format können alle Dokumente an die speziellen betrieblichen Gegebenhei-ten angepasst werden. Unterstützung bei der Unterweisung liefern neben den Vor-lagen die Unterweisungspräsentationen mit Bild- und Tonmaterial. Dabei bietet der Jahreszugang der Online-Formularsamm-lung eine stetige Erweiterung und Aktu-alisierung der Inhalte. Mehr Infos unter www.forum-verlag.com/2667

wird, verfügt Typ 2 über ein höheres Eigenge-wicht und wird mit einem Zuganker an der Lei-ter bzw. in den Schmutzfänger eingehangen. Die Köderstation besteht aus einem Unterteil mit Ankerplatte, Köderschwimmer, Köderhal-ter, einem 25 cm langen Kunststoffzylinder (Ø 210 mm), welcher mit Öffnungen ausge-stattet ist, sowie einem Verschlussdeckel mit Metallbügel.„Die Funktionsweise der mit Fraßköder ge-füllten Köderstation ist denkbar einfach und gleichzeitig wirkungsvoll: Bei einem Rück-stau im Kanal strömt das Abwasser durch die Öffnungen in die Köderstation, wobei der Kö-derschwimmer auftreibt und sich gegen die obere Abdeckung presst“, erklärt Dirk Große-Farwick, Produktentwicklung Geschäftsbe-reich Tiefbau, Funke Kunststoffe GmbH. „Ein

Durchmischen von Giftköder und Abwasser wird auf diese Weise wirkungsvoll unterbun-den.“

Die kann mehr

Man sieht sie nicht immer und manchmal hört man sie nur, aber sie sind da: Überall dort, wo die Menschen ihre Abfälle hinterlassen, füh-len sich die Ratten wohl. Das gilt auch für un-sere unterirdische Infrastruktur. Die Gefahr für den Menschen besteht darin, dass diese Krankheiten übertragen können. Außerdem führt ihre Wühltätigkeit zu Aushöhlungen im Untergrund; aus kleinen Defekten im Kanal-netz durch Rattenwühlungen kann schnell ein großer Schaden entstehen und Kosten verur-sachen.

„Viele handelsübliche Produkte stoßen hier schnell an ihre Leistungsgrenze“, fasst Dieter Jungmann, Leiter Geschäftsbereich Tiefbau, Funke Kunststoffe GmbH, seine Erfahrun-gen aus vielen Gesprächen mit kommunalen Netzbetreibern zusammen. Auf Basis der jahr-zehntelangen Erfahrungen bei der Produk-tion von Produkten aus PVC-U für die druck-lose Abwasserableitung entstand die Idee für die neue Köderstation, die daraufhin zur Marktreife entwickelt wurde. „Sie ist schnell zusammenzubauen, leicht zu bestücken und funktioniert auch in schwierigen Situatio-nen im Abwasserkanal wirkungsvoll.“ Und – auch darauf weisen Jungmann und Große-Far-wick noch einmal ausdrücklich hin: Weder zur Montage noch zum Befüllen der Köderstation sei ein Einsteigen in den Schacht nötig.

Auf der Berme aufgestellte Köderstation Typ 2 Die Köderstation Typ 2 wird mit einem Zuganker an der Leiter bzw. in den Schmutzfänger eingehangen.

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Zustandserfassung

Für eine nachhaltige Sanierungsplanung ist eine Beurteilung der zukünftigen Netzalte-rung und verbundenen Wertentwicklung un-umgänglich. Auf Grundlage der aktuellen Be-stands- und Zustandsdaten erfolgt eine Er-mittlung der baulichen Substanz, was den Ab-nutzungsvorrat kennzeichnet und dem Rest-nutzungspotenzial entspricht. Ausgehend von den Substanzwerten lassen sich mit der Softwarelösung BaSys Status aus dem Hause

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Eine komplexe Aufgabe der Betreiber von Abwassernetzen ist die Instandhaltung und der Werterhalt aller Anlagen. Die Entwicklung einer optimalen Sanierungsstrategie basiert auf der langfristigen Betrachtung und Beurteilung der laufenden Substanzwertentwicklung. „BaSys Monitoring“ bietet Anwendern hierbei eine einfache und effektive Möglichkeit, die Erreichung von Zielen und Zustandsverbesserungen einer Sanierungsstrategie zu überprüfen und zu visualisieren.

Monitoring stellt langfristigen Werterhalt von Abwassernetzen sicher

Zur langfristigen Betrachtung der Sanie-rungsstrategie kann das Monitoring ein-gesetzt werden, um einen nachhaltigen Werterhalt aller Anlagen garantieren zu können. | Abbildung: AdobeStock

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67B_I umweltbau 2 | 20 Zustandserfassung

Barthauer Prognosen ableiten, die eine langfris-tige und realistische Betrachtung der zu erwarte-ten Alterung und Restnutzung ermöglichen. Die Entscheidung der optimalen Sanierungsstrate-gie ergibt sich aus der resultierenden Wirkung der definierten Mittel. Diagramme und Dashboard-Ausgaben bieten aussagekräftige Darstellungen, um den Zusammenhang zwischen Wirkung und Kosten zu erkennen. Doch wie lässt sich im Laufe der Maßnahme am besten überprüfen, inwieweit die Ziele und Zustandsverbesserungen einer Sa-nierungsstrategie erreicht werden und nachhaltig effektiv sind?Die Lösung bietet das Monitoring, also die Visu-alisierung und Überwachung von erfassten Vor-gängen im Rahmen der Betriebsführung. Das Ziel ist die softwaregestützte Überprüfung und opti-mierte Steuerung der aktuellen Sanierungsstrate-gie. Hierbei basiert das Monitoring von Abwasser-netzen auf dem DWA-Leitfaden zur strategischen Sanierungsplanung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden.Das Monitoring-Tool von BaSys ermöglicht die au-tomatisierte Abfrage der erforderlichen Kenngrö-

ßen und speichert diese datumsbezogen in der Datenbank ab. Der Monitoring-Assistent führt den Anwender durch die Kenngrößen-Eingaben für die Stamm-, Vermögens-, Zustands- und Substanzda-ten sowie Investitionen der Reparaturen, Renovie-rungen und Erneuerungen. Durch gezielte Abfra-gen ermittelt BaSys Monitoring die Kenngrößen fachbereichsübergreifend.Für die Auswertung lassen sich Zeitreihen darstel-len und vergleichen. Das Dashboard bietet Trend-analysen um langfristige Entwicklungen zu ermit-teln und zu quantifizieren. Die Abhängigkeit zwi-schen den erbrachten Investitionen und der Sub-stanzentwicklung machen die Effektivität der ge-wählten Sanierungsstrategie deutlich. Ein kurz-fristiges notwendiges Eingreifen in den aktuel-len Prozess verhindert Fehlentscheidungen, die zu einer erheblichen Kostenerhöhung der Netz-bewirtschaftung führen würden. Eine Echtzeitaus-wertung ist auch vor dem Ende des gegenwärti-gen Haushaltsjahres integriert. Über Prognosen liefern die Reports Aussagen der jahresbezoge-nen Entwicklung und zu erwartenden Substanz- werte.

Der Assistent führt den Anwender durch die Dateneingaben der Kenngrößen. | Abbildung: Barthauer

Das Dashboard bietet Trendanalysen, um langfristige Entwicklungen zu ermitteln und zu quantifizieren. | Abbildung: Barthauer

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68 Zustandserfassung B_I umweltbau 2 | 20

Das Unternehmen Hradil Spezialkabel stellt als erster Anbieter ein nahezu bruchfestes BFK-Schiebekabel für die Kanalinspektion vor, bei dem sich die Steifigkeit nach Wunsch einstellen lässt. Schiebekameras werden mithilfe eines stei-fen Kabels durch den Untergrund geschoben.

konventionellen Schiebekabeln nach rund 9 Monaten im Einsatz Kabelbrüche häufen. In diesem Fall neigen viele Anwender dazu, das Schiebekabel an der Bruchstelle zu kür-zen und die Stecker neu zu konfektionieren. Doch der nächste Kabelbruch ist in jetzt noch kürzeren Abständen vorhersehbar, zumal das komplette Schiebekabel dem Verschleiß aus-gesetzt war. Für Anwender stellt sich dabei die ökonomische Frage, ob sich die Stück-für-Stück-Reparatur lohnt, wenn man die erfor-derlichen Stillstände der Anlage in Betracht zieht. Und natürlich müssen ebenso die Kos-ten für ein Ersatzkabel aufgewogen werden.

Basaltfasern für bessere Eigenschaften

Der von Hradil für die Schiebefunktion ver-wendete BFK-Stab wird aus einem neu ent-wickelten Verbundwerkstoff mit Basaltfasern gefertigt. Die Hradil-Schiebekabel können so-mit wesentlich dünner, flexibler und leichter gefertigt werden und bieten damit bessere Schiebeeigenschaften, engere Biegeradien und eine höhere Bogengängigkeit als her-kömmliche Schiebekabel. Vorteilhaft ist, dass die BFK-Schiebekabel aufgrund des kleineren Gewichts und des kleineren Kabeldurchmes-sers mit mehr Längen auf die Kabeltrommel gewickelt werden können.

Bruchfestes Schiebekabel mit individuell einstellbarer Flexibilität

Keine Stück-für-Stück-Reparatur mehr

Bruchfestes BFK-Schiebekabel mit individuell einstellbarer Steifigkeit | Foto: Hradil Spezialkabel

Dabei sind sie enorm hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt: Neben der Dauerbe-lastung durch den stetigen Schiebedruck wird das Kabel beim Aufrollen auf der Kabeltrom-mel im Inneren stark belastet. Kabelbruch ist darum bei vielen Schiebekabeln vorprogram-miert. Eine Faustregel besagt, dass sich bei

ausschreibungsdienstewww.bi-medien.de/ausschreibungsdienste

Alle Ausschreibungen auf einer Website.

So muss das sein!

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69B_I umweltbau 2 | 20

VSB-Mitteilungen

In jeder Krise steckt auch eine Chance

Spätestens seit März dieses Jahres hat uns das Coronavirus fest im Griff. Das öffentliche Leben ist weitgehend lahmgelegt, und auch unser Pri-vatleben hat sich nachdrücklich geändert: Lieb gewordene Gewohnheiten und Kontakte sind drastisch beschränkt, von Urlaubsreisen ganz zu schweigen. Zurecht, denn momentan steht die Gesundheit absolut im Vordergrund, und unser Dank gilt all jenen, die unermüdlich dafür kämp-fen, dass allen Patienten die nötige Hilfe zuteil-werden kann.Noch schwerwiegender als die persönlichen Einschränkungen sind die wirtschaftlichen Folgen zu bewerten. Für einige Branchen, wie Touristik, Messebau oder Einzelhandel stellen sie eine existentielle Gefährdung dar. Viele Betriebe müssen um das Überleben kämpfen, und einige werden dies trotz aller Rettungsmaßnahmen nicht schaffen.In unserer Branche halten sich die Folgen bis-her in Grenzen. Dies liegt vor allem daran, dass die Baustellen weiterlaufen können. Das Arbeiten hat sich allerdings auch bei uns deutlich geändert: Vielerorts wird ganz oder teilweise im Home Office gearbeitet, Bespre-chungen werden durch Videokonferenzen er-setzt und selbst Vergaben finden schon digi-tal statt.

VSB digital

Auch im VSB standen wir plötzlich vor der Auf-gabe, unsere gewohnte Form der Gremienar-beit und Weiterbildung an die neuen Rand-bedingungen anzupassen. Keine leichte Auf-gabe, denn die Verbandsarbeit lebt auch von

persönlichen Kontakten. Man trifft sich, wie es so schön heißt, und tauscht sich so ne-benher auch noch zu dem einen oder ande-ren Projekt oder einer fachlichen Fragestel-lung aus. Doch zunächst einmal galt es, Gre-mienarbeit und Weiterbildung irgendwie auf-recht zu erhalten.

Gremienarbeit

So haben wir die Gremienarbeit vollständig auf Videokonferenz umgestellt. Die begrenzte Teilnehmerzahl bei den Fachausschusssit-zungen lässt dies ohne weiteres zu. Diesbe-zügliche Erfahrungen hatten wir bereits aus den Vorstandssitzungen, bei den seit länge-rem zwei von drei (und nun alle) Sitzungen per Videokonferenz durchgeführt werden. Die Er-fahrung zeigt, dass auf diese Weise durchaus eine effektive Abstimmung möglich ist. Die Sitzungen sind anstrengender, aber auch dis-ziplinierter: Im Schnitt dauern die Sitzungen

per Video nur halb so lang wie diejenigen mit persönlicher Präsenz.

Weiterbildung

Deutlich mehr Bauchschmerzen hatten wir bei der Weiterbildung. Hier mussten wir als erstes den laufenden ZKB-Lehrgang auf Videokonfe-renzsystem umstellen. Und siehe da: Es funk-tioniert. Die Technik hält und die Rückmel-dungen von den Teilnehmern sind durchaus positiv. Darüber hinaus sparen sie durch die neue Weiterbildungsform Zeit und Geld. So wollen wir das digitale Angebot nun auch auf die geplanten Seminare ausweiten und hof-fen, dass diese ebenso gut angenommen und erfolgreich durchgeführt werden können.

Tagungen

Für den Reparaturtag haben wir noch die Hoff-nung, dass die nach der Verschiebung für den 16. September geplante Durchführung mög-

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lich sein wird. Für die bereits im Juni vorgese-hene Mitgliederversammlung und Beratertag ist dies unrealistisch. Deshalb wollen wir das Experiment wagen, beide per Videokonferenz durchzuführen. Dies dürfte hinsichtlich Rah-men, Teilnehmerzahl und Abstimmungen etc. eine echte Herausforderung werden. Doch be-sondere Zeiten fordern besondere Maßnah-men. Also: Seien Sie bei der Premiere dabei und merken sich den 25.6. schon mal vor!

Auswirkungen

Sicher, der persönliche Kontakt geht ein Stück weit verloren. Wir sind kommunikative Wesen und wollen uns auch einmal treffen, um uns persönlich kennenzulernen und auszutau-schen. Aber: Nicht jede Sitzung und nicht jede Weiterbildung muss wirklich mit persönlicher Präsenz stattfinden. Eine gesunde Mischung aus beidem spart Zeit und Geld und hilft ins-besondere durch die eingesparten Fahrten auch der Umwelt.Dies gilt nicht nur für die Arbeit im VSB: Ge-

rade in der Kanalsanierung sind Planungs- und Baubesprechungen ohne weiteres auch per Video möglich, denn Listen, Bilder und Vi-deos lassen sich weit besser übertragen als große Pläne. Der Verzicht auf Papier kann hier ein Übriges tun. Nicht umsonst hat der VSB mit der Erarbeitung der inzwischen erschie-nenen Handlungsempfehlung BIM in der Ka-nalsanierung eine Vorreiterrolle übernom-men. Die dort konzipierte Arbeitsweise passt geradezu ideal in die aktuellen Randbedin-gungen und wird über kurz oder lang das bis-herige Vorgehen ablösen.So bekommt in der aktuellen Krisensitua-tion die Digitalisierung in der Kanalsanierung neuen Schub. Aus der Not heraus wächst mit der Gewöhnung an die neuen Techniken die Bereitschaft, diese im Berufsalltag einzuset-zen. Das derzeit notwendige Überdenken un-serer eingefahrenen Arbeitsweisen wird uns nach Corona helfen, die Effektivität unserer Arbeit zu erhöhen und insbesondere durch Reduzierung von Fahrten und Papier unsere Umwelt zu entlasten.

Dipl.-Ing. Michael HippeVorsitzender des Vorstands

E-Mail: [email protected]

c/o Franz Fischer Ingenieurbüro GmbHHolzdamm 8, 50374 ErftstadtTel.: +49 (2235) 463646

Building Information Modeling und neue Leistungsverzeichnisse in der Kanalsanierung

Der VSB hat unter Leitung von Michael Hippe die Publikation ZAI 0.7 „BIM in der Kanalsa-nierung“ fertiggestellt. Das Thema Building Information Modeling (BIM) ist in der Kanalsa-nierung angekommen. Die Voraussetzungen hierfür sind vergleichsweise günstig: Seit lan-gem schon kommen hier Kanalinformations-systeme zum Einsatz, welche das Kanalnetz dreidimensional abbilden und in bidirekti-onaler Kopplung mit den Sachdaten verwal-ten. Darüber hinaus erfolgt die Planung und Umsetzung der Kanalsanierung zumindest in den Hauptpositionen bereits heute objektbe-zogen. Neben den guten Voraussetzungen ist auch der potentielle Nutzen hoch: So muss bei der Kanalsanierung eine Vielzahl von Da-ten verwaltet und ausgetauscht werden. Hier-für muss vor allem die Durchgängigkeit und Konsistenz von der Planung über die Aus-führung bis zum Betrieb erreicht werden. Der

Fachausschuss BIM hat hierfür die wesentli-chen Grundlagen erarbeitet: Datenmodell, Schnittstelle und Auftraggeberinformations-anforderung/BIM-Ablaufplanung (AIA/BAP).

Muster-LeistungsverzeichnisseEbenfalls neu sind die Muster-Leistungsver-zeichnisse „ Händische Reparaturen“ und „Wickelrohrlining“.

Die Muster-Leistungsverzeichnisse folgen dem hierzu eigens durch den VSB entwickelten „5-Säulenprinzip“ im Sinne• Beschreibung der Leistung,• einzurechnende Leistung,• Textergänzung durch den Ausschreiben-

den,• Nachweisführung und Dokumentation,und• Abrechnungshinweise.

In den LV´s werden dem Ausschreibenden wertvolle Hinweise in den jeweils aufgestell-ten Leistungspositionen erläutert und dienen dem besseren Verständnis für eine optimale Anwendung. Der VSB ist immer bemüht, nicht nur den Mit-gliedern, sondern auch anderen Interessen-ten aus der Branche ein breites Spektrum an Handlungsempfehlungen rund um die The-men Planung, Ausführung und Technik für den Bereich der Instandhaltung von Abwas-serkanal- bzw. Entwässerungssystemen zur Verfügung zu stellen und dem Anspruch so-wie Anforderungen des Marktes an die Ka-nalsanierung mit den verschiedenen techni-schen Verfahren im Hinblick auf eine fachge-rechte Ausschreibung zu genügen.Die Leistungsverzeichnisse sind online über den VSB-Shop erwerblichwww.sanierungs-berater.de

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71B_I umweltbau 2 | 20 Mitteilungen Verband Zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme e.V. (VSB)

Die ersten „Präsenzwochen“ der Lehrgänge zum zertifizierten Kanalsanierungs-Berater konnten erfolgreich live über das Internet ge-halten werden. Die gewonnenen Erfahrungen mit den digitalen Medien eröffnen für die Zu-kunft neue Möglichkeiten das Spektrum an fachspezifischen Weiterbildungsangeboten zu erweitern und den Bedürfnissen der Bran-che gerecht zu werden.

Präsenzverantaltungen

In den Seminarreihen, die nach der Corona Krise wie gewohnt wieder aufgenommen wer-den, schult der VSB den Umgang und die In-halte der VSB-Publikationen. Aktuelle Markt- und Regelwerksentwicklungen werden aufge-griffen und Entwicklungen frühzeitig und de-tailliert zur Verfügung gestellt.Alle Angebote zeichnen sich durch Interdiszip-linarität und gute Betreuungrelationen aus. Da-bei wird besonderer Wert auf Methodik gelegt:

Interaktion

In den Seminaren und Lehrgängen wird auf die individuellen Erwartungen der Teilneh-mer eingegangen. Fragen können jederzeit gestellt werden und Diskussionsrunden zum Abschluss eines Seminartages sind ein fester Bestandteil der Agenden.

Medieneinsatz

Für die bestmögliche Aufmerksamkeit arbei-ten unsere Referenten mit unterschiedlichen Medien: anschauliche Power-Point-Präsen-tationen, Praxis- und Fallbeispiele und Grup-penarbeiten mit Anschauungsmaterial zum Üben machen die diversen Veranstaltungsrei-hen so abwechslungsreich.

Praxisbezug

Unsere Referenten sind Fachleute aus allen Bereichen der Kanalbranche und garantieren mit ihrer Expertise die Umsetzbarkeit der ver-mittelten Inhalte in der täglichen Arbeit der Teilnehmer.

Unterlagen

Begleitend zur Veranstaltung erhalten die Teilnehmer ausführliche Seminarunterlagen ausgehändigt, die - komplettiert mit den per-sönlichen Notizen - noch lange nach der Fort-bildung als Nachschlagewerk am Arbeitsplatz dienen.

Online Veranstaltungen

Zur Ergänzung des Präsenzangebotes arbei-tet der VSB an der Realisiation von Online-Kursen, die entweder live oder als Video on demand bereits in den kommenden Wochen angeboten werden. Dabei können die Teil-nehmer bei völliger Ortsunabhängigkeit vom heimischen Schreibtisch, am Laptop oder im Büro teilnehmen, solange eine Internetver-bindung besteht. Die Qualität der Wissenver-mittlung ist gleichbleibend zu den Präsenzse-

minaren und es besteht durchgehend Inter-aktivität mit dem Referenten. Die Benutzer-freundlichkeit der genutzten Medien garan-tiert ein leichtes Zurechtfinden in Bedienung und Navigation. Vor und während der Online Veranstaltung steht ein Support zur Verfü-gung, der im Bedarfsfall unterstützt.

Vorteile

Wesentlicher Vorteil des Angebotes an On-line-Veranstaltungen ist die Unabhängigkeit von Raum und Zeit. Die Ersparnis an Reisezeit und -kosten ist dabei nur ein Aspekt. Die Kom-bination von Live-Veranstaltungen und Auf-zeichnungen, die on demand angeboten wer-den, ermöglicht es den Teilnehmern kurzfris-tig und ohne größeren Aufwand Zusatzquali-fikationen zu erwerben. Bei den Live-Veranstaltungen ist eine Echt-zeit-Audio/Video-Kommunikation garantiert, die zusätzlich noch um eine Chatfunktion er-gänzt ist. Fragen und Diskussionen sind so-mit jederzeit möglich, ohne den Vortrag zu un-terbrechen. Präsentationen werden über den Bildschirm geteilt und ermöglichen dem Referenten die Visualisierung der Lehrinhalte. Auf Anfrage kann digitales Zusatzmaterial sowohl vom Vortragenden als auch von den Teilnehmer-nunverbindlich zum Download freigegeben und dadurch ein unkomplizierten Austausch von Informationen während und nach der Ver-anstaltung geschaffen werden.Unabhängig von vorhandenen Arbeitsmate-rialien kann der Referent mit der Whiteboard Funktion fokusiert auf Unklarheiten eingehen und erläutern.

Schaffung einer E-Learning Plattform

Der VSB wird den Ausbau einer E-Learning Plattform für Mitglieder und Interessierte vo-rantreiben und zusätzliche zu den laufenden Präsenzverantstaltungen ein Zusatzangebot an digitalen Lernformaten anbieten.Alle aktuellen Informationen rund um unser Kursangebot finden Sie unter:www.sanierungs-berater.deoder telefonisch unter: 0511 84 86 99 55 Wir beraten Sie gerne persönlich.

Das Virus hat eine Digitalisierung in Gang gesetzt, die zum Jahresbeginn nicht vorstellbar schien. Versammlungs- und Kontaktverbote machen Zusammenkünfte in Seminar- und Tagungsräumen unmöglich, eröffnen aber zeitgleich neue Wege und Chancen, Expertenwissen mithilfe der digitalen Technik zu vermitteln. Der VSB stand wie viele andere vor der Herausforderung neue Konzepte zu entwickeln, um auch in Zeiten von Social Distancing hochwertigen Wissentransfer zu gewährleisten.

Der VSB schließt Lücken

Fachspezifische Fortbildung – digital und on demand

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72 Mitteilungen Verband Zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme e.V. (VSB) B_I umweltbau 2 | 20

Der VSB wird sich im Rahmen des diesjährigen Beratertages auf das Thema „Bauüberwachung in der Kanalsanierung“ fokusieren, um seinem Anspruch, Expertenwissen aus der Praxis für die Praxis zu vermitteln, gerecht zu werden.Fachleute aus der Kanalbranche tragen zu Themen der Honorierung, der Risikobewer-tung und des BIM-Datentransfers vor. Wei-terhin werden notwendige Qualifikationen auf der Baustelle, Mängelbeseitigung, Nach-weise und Qualitätsprüfungen näher betrach-tet und diskutiert. Neu wird in diesem Jahr die Durchführung des Beratertags sein. Der aktuellen Corona-Krise geschuldet, findet die Tagung nicht wie ge-plant am 25. Juni 2020 in Fulda statt, sondern als Online-Veranstaltung. Vortragende wie Teilnehmer werden sich zum fachlichen Aus-tausch erstmalig in einem virtuellen Tagungs-raum zusammenfinden und diskutieren.Vieles anders - aber bewährt gut. Auch wenn die Form der Durchführung sich ändert, behal-ten bewährte Aspekte Bestand. Unter ande-rem erstellt der VSB auch beim 21. VSB-Bera-

Verschoben

9. Deutscher ReparaturtagNicht abgesagt - nur verschoben! Nun findet der 9. Deutsche Reparaturtag am 16. September 2020 in Kassel statt. Wie in den vergangenen Jahren werden hoch-wertige Fachvorträge mit aktuellen Informati-onen aus der Branche kombiniert. Anwender und Netzbetreiber berichten von ihren Erfah-rungen, Unternehmen stellen ihre Neuerun-gen vor und Aspekte wie Regelwerksänderun-gen, Nachhaltigkeit und Umwelt werden be-leuchtet.„Die verschiedenen Reparaturverfahren sind bei weitem noch nicht so durchgenormt wie beim Schlauchlining“, erklärt der VSB-Vor-standsvorsitzender Dipl.-Ing. Michael Hippe. „Der Bedarf, Neues zu beobachten und sich darüber auszutauschen ist deshalb größer,

obwohl die volkswirt-schaftliche Bedeutung der einzelnen Verfahren natürlich geringer einzu-stufen ist.“ Dieser Aufforderung kommt der Reparaturtag nach und bietet al-len ein hochwertiges Forum, um sich zu infor-mieren und auszutauschen. Neben Neuerungen bei Technik, Verfahren und Praxisbezug geht es auch um die Beseiti-gung von Unsicherheiten bei den Themen Pla-nung, Ausschreibung und Vergabe.Der EuGH hat mit Urteil vom 04.07.2019 fest-gestellt, dass die verbindlichen Mindest- und Höchsthonorarsätze der HOAI nicht mit der Richtlinie 2006/123/EG über Dienstleistun-gen im Binnenmarkt vereinbar sind. Die Aus-

wirkungen dieses Urteils sowie weitere Facet-ten bei Ausschreibungen, die ggf. für Unsi-cherheit sorgen, werden aufgegriffen und ge-klärt.Eine Programmübericht mit allen Highlights und Themenschwerpunkten finden Sie auf unserer Homepage unter:www.sanierungs-berater.de

Anmeldungen zum 9. Deutschen Reparatur-tag sind jederzeit online oder per E-Mail unter [email protected] möglich.

21. VSB-Beratertag am 25. Juni 2020

Bauüberwachung in der Kanalsanierung

tertag aus den Unterlagen, Skripten und Prä-sentationen einen Tagungsband für die Teil-nehmer.Wir informieren Sie tagesaktuell auf unserer

Homepage unter www.sanierungs-berater.de über die Entwicklungen rund um den Berater-tag oder gerne auch persönlich unter 0511 84 86 99 55.

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73B_I umweltbau 2 | 20 Mitteilungen Verband Zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme e.V. (VSB)

Kanalrenovierung

Praxisnahe Projektierung, Planung und Ausschreibungserstellung

Der Markt der Kanalsanierung hat in den vergan-genen zwei Jahrzehnten eine beeindruckende Größe angenommen. Das neueste VSB-Stim-mungsbarometer zeigt weiteres Wachstum für diese Techniken. Das verwundert nicht, denn Produktentwicklung und Qualitätssicherung sind mittlerweile auf hohem Niveau angelangt. Viele Produkte gerade zur Kanalrenovierung und auch die Renovierungsverfahren sind bauauf-sichtlich zugelassen und man kann guten Gewis-sens von Regelbauverfahren sprechen. Das Leis-tungsbild der ausführenden Unternehmen hat sich also weitestgehend konsolidiert.Mit der Seminarreihe „Praxisnahe Projektie-rung“ hat der Verband zertifizierter Sanie-rungs-Berater für Entwässerungssysteme e.V. in der Vergangenheit schon technische Grundlagen und aktuelle Entwicklungen des Regelwerkes für die Planung und Ausschrei-bung von Renovierungsmaßnahmen vermit-telt. Somit sind auch dem Planer von Kanalre-

novierungsmaßnahmen neue Planungsmaß-stäbe gesetzt worden. Mit dieser nun darauf aufbauenden zweitägigen Veranstaltung „Ka-nalrenovierung - Praxisnahe Projektierung, Planung und Ausschreibungserstellung“ wer-den die Kenntnisse aus den betreffenden The-menbereichen am ersten Tag weiter vertieft und am zweiten Tag an Praxisbeispielen in Form eines Workshops geübt.Die Veranstaltung ist hauptsächlich für die mit der Planung und der Ausschreibung von Ka-nalsanierungsmaßnahmen befassten Fach-leute, sowohl Auftraggeber als auch Auftrag-nehmer, entwickelt worden. Sie liefern mit ih-ren Vorgaben die Grundlagen für eine erfolg-reiche Umsetzung von Sanierungsmaßnah-men. So werden am ersten Veranstaltungstag die sich aus der VOB ergebenden Möglich-keiten und Anforderungen für das Ausschrei-bungsverfahren, aber auch für die als Grund-lage dienende Planung dargestellt.

Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse werden am zweiten Veranstaltungstag in der Praxis in Gruppenarbeit angewandt. Beide Veranstaltungstage können auch ein-zeln gebucht werden.

Termine:KanalrenovierungPraxisnahe Projektierung, Planung und Ausschreibungserstellung15. - 16. Sept.2020 in Leipzig06. - 07. Okt. 2020 in Hannover03. - 04. Nov. 2020 in Bochum24. - 25. Nov. 2020 in München

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl bei diesem Seminar begrenz ist. Die Anmel-dungen werden in der Reihenfolge der Ein-gänge berücksichtigt.Anmeldungen möglich unterwww.sanierungs-berater.de

Kanalsanierungsmaßnahmen

Praxisgerechte Planung, Ausschreibung und Vergabe von Kanalsanierungsmaßnahmen

Zum Tagesgeschäft in der Kanalinstandhal-tung gehört das Erstellen von Leistungsver-zeichnissen. Aus Sicht von Kanalnetzbetrei-bern, planenden Ingenieurbüros oder Mitar-beitern in Ämtern, Gemeinden und Verbän-den stehen alle vor der Herausforderung, VOB-konforme Leistungstexte zu formulie-ren. Die VOB Teil A, Nummer 1 fordert, „Leis-tungen eindeutig und so erschöpfend zu be-schreiben, dass alle … (sie) im gleichen Sinne verstehen…“. Diese Aussage begleitet alle von Beginn an und doch stellt sie alle Betrof-fenen vor extreme Herausforderungen. Das Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmern anhand der Schlauchverfahren die gültigen Regelwerke aufzuzeigen und die in der Praxis der grabenlosen Kanalsanierung aufgeführ-

ten Leistungen in Leistungstexten VOB-kon-form darzustellen.Die Veranstaltung lebt das Konzept „aus der Praxis für die Praxis“ und wendet sich damit an die Fachleute, die sich mit der Planung und Ausschreibung von Kanalsanierungsmaßnah-men in grabenloser Technik befassen müs-sen.

ReferentinDipl.-Ing. Ines Hamjediers

Das LV Nr. 5 „Schlauchlining in Kanälen“ ist in den Seminargebühren enthalten.

Termin01. September 2020 in Hannover

Verband Zertifizierter Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme e.V. (VSB)

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Igor Borovsky, Geschäftsführung Frau Aleksandra Bonnet, BüroleitungWerftstr. 20, 30136 HannoverTel. (0511) 84 86 99 55, Fax. (0511) 84 86 99 54eMail: [email protected], www.sanierungs-berater.de

Geschäftszeiten: Montag – Donnerstag 8.30 Uhr – 16.30 Uhr, Freitag 8.30 – 14.30 Uhr

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74 Mitteilungen Verband Zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme e.V. (VSB) B_I umweltbau 2 | 20

Um der Aufgabe „Instandhaltung von Entwäs-serungssystemen“ sicher, verantwortungs-voll und erfolgreich nachzukommen, gilt es, Mitarbeiter/innen von Ingenieurbüros, Kommunen und Sanierungsfirmen mit den Herausforderungen vertraut zu machen und weiterzubilden. Hierzu bieten wir, der Ver-band zertifizierter Sanierungs-Berater e.V. und die Technische Akademie Hannover e.V., gemeinsam den Lehrgang „Zertifizierter Ka-nalsanierungs-Berater+“ und das Studium „Instandhaltungsmanagement von Entwäs-serungssystemen“ an. Beide Weiterbildungsmaßnahmen vermitteln umfassend das nötige Fachwissen, um eine in Technik, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlich-keit optimale Sanierung zu planen und aus-zuführen. In einem Umfang von vier Präsenz- wochen lehrt ein erfahrenes Dozententeam, wie Sie mit Sanierungskonzepten langfristig den Erhalt der Funktionalität und die Wieder-herstellung der Dichtheit von Entwässerungs-systemen unter Zwängen der Ökonomie und

Ökologie sichern können. Die Lehr- und Stu-dieninhalte sind auf die Bedürfnisse der An-wendergruppen Planung, Betrieb und Bau-ausführung abgestimmt. Wir bieten unsere Zertifikats-Lehrgänge+ vier-mal jährlich bundesweit an. Das Zertifikats-Studium findet einmal jährlich in Zusammen-arbeit mit der Bauhaus Weiterbildungsaka-demie Weimar e.V. statt. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums erhalten die Absol-vent/innen ein rechtlich geregeltes Zertifikat der Bauhaus-Universität Weimar, mit dem Sie die Möglichkeit haben, auch ohne Abitur den Titel M. Eng. an der Hochschule Kaiserslau-tern zu erwerben

Vorteile des Studiums:• Zulassung zu diesem Studiengang ohne

Abitur möglich!• Zulassung in das 3. Semester des wei-

terführenden Studiums „Instandhal-tungsmanagement von Rohrleitungssys-temen“ an der Hochschule Kaiserslau-

Zertifizierter Kanalsanierungs-Berater +

Termine auf einen Blick:

• Zertifikats-Lehrgang+ 3/2020 Heidelberg ab September 2020

• Zertifikats-Lehrgang+ 4/2020 /Zertifikats-Studium1/2020 in Weimar ab Oktober 2020

tern mit Erhalt des akademischen Titels M. Eng. nach erfolgreichem Abschluss (Zusätzliche Zulassungsvoraussetzung in Kaiserslautern: bestandene Eignungs-prüfung)

• Nutzung des gesamten Datenpools der Bauhaus-Weiterbildungsakademie (Lite-ratur, Normenblätter, Audioformate)

• Erhalt eines rechtlich geregelten Zertifi-kats bei erfolgreichem Abschluss

Fordern Sie jetzt bequem und kostenlos Ihr persönliches Infomaterial an unter:www.sanierungs-berater.deper eMail: [email protected] telefonisch: 0511 84 86 99 55

Der Lehrgang „Zertifizierter Berater Grund-stücksentwässerung“ ist als Zusatzzertifi-kat zum Zertifizierten Kanalsanierungs-Bera-ter konzipiert und baut unmittelbar auf den Lehrinhalten des Zertifikatslehrgangs bzw. Zertifikatsstudiums auf. Der Lehrgang wird als Blockveranstaltung angeboten und dau-ert 4 Präsenztage. Das Angebot richtet sich an Interessenten, die einen Abschluss als Zertifizierter Kanalsanierungs- Berater (VSB, TAH, DWA) erfolgreich abgeschlossen haben. Für Personen, die kein Zertifikat als Zertifi-zierter Kanalsanierungs-Berater haben, aber Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Kanalsanierung und Grundstücksentwässe-rung nachweisen können, besteht die Mög-lichkeit, einen vorgeschalteten 2-tägigen Lehrgang mit abschließender Prüfung zu ab-solvieren. Im Bereich der Grundstücksentwässerung gelten gegenüber öffentlichen Kanälen an-dere Randbedingungen (andere Rechts-grundlagen, kleine Nennweiten, verzweigte Netze), auf die innerhalb des Lehrgangs zum

Zertifizierten Kanalsanierungs-Berater nur in begrenztem Umfang eingegangen werden kann. Der VSB bietet dieses spezielle Wis-sen als Aufbau-Lehrgang an und geht ver-tieft auf die Besonderheiten der Sanierungs-technik im kleinen Nennwertbereich ein. Schwerpunktmäßig werden die besonderen Rechtsgrundlagen auf Privatgrundstücken, die normgerechte Planung von neuen sowie die Möglichkeit zur fachgerechten Sanierung von alten Grundstücksentwässerungsanla-gen behandelt. Da bei der Arbeit auf Privat-grundstücken unterschiedliche Situationen entstehen können, ist neben dem Fachwis-sen ein hohes Maß an Sozialkompetenz er-forderlich. Die Grundlagen zum Umgang mit Menschen werden in diesem Lehrgang eben-falls vermittelt

Zertifizierter Berater Grundstücksentwässerung

Termin:05. - 09. Oktober 2020 in Würzburgalle Informationen unter www.sanierungs-berater.de

Themen des Hauptlehrgangs (4 Tage) sind u.a.:• Rechtsgrundlagen der

Grundstücksentwässerung• Abwassersatzung• Durchsetzung von Sanierungserfordernis-

sen• Gebührenrecht• Umlagen und Gebühren - Kostenersatz

Grundlagen der Grundstücksentwässerung• Planung und Bau• Regelwerke• Vermeidung von In- und Exfiltration• Vermögenserhalt• Bestandserfassung und -bewertung• Inspektionstechniken• Verfahren der Reparatur, Renovierung und

Erneuerung

Instandhaltungsstrategien von Grundstücks-entwässerungsanlagen

Bürgerberatung und Öffentlichkeitsarbeit

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75B_I umweltbau 2 | 20 Zertifizierte Kanalsanierungs-Berater empfehlen sich

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1. Grundlagen Polymerisation

1.1. Polymerisationstypen

Kunststoffe stellen chemisch gesehen lang-kettige Molekülverbindungen dar (Polymere). Diese entstehen durch die Aneinanderrei-hung (Polymerisation) einzelner Molekülbau-steine (Monomere). Dabei wird zwischen ei-ner Stufenwachstumsreaktion (Polyaddition, Polykondensation) und einer Kettenwachs-tumsreaktion (radikalische, kationische und anionische Polymerisation) unterschieden.Bei der Polyaddition verknüpfen sich reak-tive Moleküle unterschiedlicher Funktionali-täten miteinander, dadurch kommt es zu ei-nem fortschreitenden Stufenwachstum. Als

klassische Beispiele sind die Reaktionen zwi-schen Isocyanaten und Alkoholen (Polyure-than) oder Epoxiden und Aminen (Epoxid-harz) zu nennen.

A + B [AB]n Gl. 1

Auch bei der Polykondensation wächst die Polymerkette stufenweise durch Verknüpfung reaktiver Monomere unterschiedlicher Funk-tionalitäten – jedoch unter Freisetzung eines kurzkettigen Spaltproduktes (z. B. Wasser, Ammoniak oder Kohlenstoffdioxid). Als Bei-spiele dienen die Reaktionen zwischen Car-bonsäuren und Alkoholen (Polyester) oder Carbonsäuren und Aminen (Polyamide).

A + B [AB]n + (n-1) H2O Gl. 2

In beiden Fällen endet das Stufenwachstum erst durch den vollständigen Abbau der bei-den Monomertypen.Bei der (Ketten-)Polymerisation hingegen existiert als Monomer nur eine reaktive Mo-lekültype, meist ungesättigte Monomere. Die Reaktion wird durch den Zerfall eines Initia-tors (Gl. 3) und der Reaktion mit einem Mono-mer in Gang gesetzt (Gl. 4). Das Kettenwachs-tum erfolgt radikalisch, anionisch oder katio-nisch durch die wiederholte Anlagerung von Monomeren an die reaktive Spezies (Gl. 5).

Durch den rasanten technischen Fortschritt entwickelt sich – glücklicherweise – auch die Schlauchlinerbranche weiter. UV-härtende Harze haben sich bereits als äußerst praktikabel und effizient in der Handhabung etabliert. Die vollständige Aushärtung ist jedoch nicht selbstverständlich und stark abhängig von adäquater Technik. Der Artikel soll mit wissenschaftlichem Hintergrund die chemischen und physikalischen Prozesse der UV-Aushärtung, sowie qualitätssichernde Maßnahmen, näher beleuchten.“

Reaktion und Aushärtung von Schlauchlinerharzen

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78 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

1.2. Quervernetzung ungesättigter

Polyester mit Styrol

Ungesättigte Polyester entstehen aus der Po-lykondensation zwischen ungesättigten Car-bonsäuren oder Carbonsäureanhydriden mit Alkoholen unter Freisetzung von Wasser. Die linearen Polymere werden in Reaktivverdün-nern (z. B. Styrol) gelöst und so im flüssigen Zustand verarbeitet (Imprägnierung). Die Zu-gabe von Inhibitoren dient der Lagerstabi-lität, die Zugabe von Initiatoren und/oder Beschleunigern setzt unter Energiezufuhr (Wärme und/oder UV-Licht) die radikalische Quervernetzung (Polymerisation) von unge-sättigtem Polyester und Styrol zum festen, du-roplastischen Kunststoff in Gang.

1.3. Initiatoren

Als Initiatoren dienen für gewöhnlich photo- oder wärmeinstabile Moleküle wie Peroxide, Azo- oder Azinverbindungen. Typische per-oxidische Initiatoren sind Dibenzoylperoxid (DBPO), Methylethylketonperxoid (MEKP) oder Di-tert-butylperoxid (DTBP). Diese zer-fallen bei definierter Wellenlänge oder durch

Wärmeeinfluss in Radikale (Gl. 8) und initiie-ren so die radikalische Polymerisation.

Ph-COO-OOC-Ph + hν/ΔT 2 Ph-COO· 2 Ph· + 2 CO2 Gl. 8 Ph = Phenyl

2. Elektromagnetische Strahlung

2.1. Grundlagen

Elektromagnetische Strahlung wird durch eine Frequenz ν [Hz] oder Wellenlänge λ [m] beschrieben, welche durch die Lichtge-schwindigkeit c (2,99·108 m/s) gemäß Gl. 9 proportional zueinander verknüpft sind.

� � 𝑐𝑐𝜆𝜆  Gl. 9 

 

Das  elektromagnetische  Spektrum  erstreckt  sich  über  Wellenlängenbereiche  von  wenigen Femtometern (10‐15 m, z. B. Höhenstrahlung) bis über Kilometer (103 m, z. B. Mittelwelle) hinaus. Die für photosensitive Harze wichtigen Wellenlängen (UV, VIS, IR) bewegen sich im Nanometerbereich (10‐9 m).  

 

 Abbildung 1: Das elektromagnetische Spektrum [1] 

 

Elektromagnetische Wellen (Licht) stellen nicht nur Photonen (= Wellen) dar, sondern ebenso Partikel (= Teilchen). Dies hat  zur  Folge, dass  Licht dem Welle‐Teilchen‐Dualismus  folgt. Die Energie E des Lichtes errechnet sich  in  linearer Abhängigkeit aus dem Planck’schen Wirkungsquantum h  (6,63∙10‐34 J∙s), sowie der Frequenz ν (Gl. 10). Dies führt zu einer reziproken Verknüpfung der Energie E mit der Wellenlänge λ (Gl. 11). 

 

� � � � �  Gl. 10 

� � � � 𝑐𝑐𝜆𝜆  Gl. 11 

 

Daraus ergibt sich, dass die Energie E des Lichtes mit zunehmender Frequenz ν bzw. abnehmender Wellenlänge λ ansteigt. Die Energie E dient der Spaltung des Photoinitiators. 

 

2.2. Eindringtiefe  

Die fortschreitende Bewegung von Licht ist jedoch nur im luftfreien Raum (Vakuum) uneingeschränkt möglich. Trifft ein elektromagnetischer Strahl auf ein Medium, kommt es zur Absorption des Lichtes durch  den  Übertrag  der  Energie  auf  die  Materie.  Das  Lambert‐Beer’sche  Gesetz  beschreibt  die Extinktion  Eλ  (Absorbanz)  bei  spezifischer  Wellenlänge  in  Abhängigkeit  des  materialspezifischen Extinktionskoeffizient ελ (Absorptionskoeffizient), der Konzentration c sowie der Schichtdicke d (Gl. 12). Daraus lässt sich für definierte Materialien die Eindringtiefe d (Schichtdicke) in das Material errechnen (Gl. 13).  

Gl. 9

Das elektromagnetische Spektrum erstreckt sich über Wellenlängenbereiche von wenigen Femtometern (10-15 m, z. B. Höhenstrahlung) bis über Kilometer (103 m, z. B. Mittelwelle) hinaus. Die für photosensitive Harze wichti-gen Wellenlängen (UV, VIS, IR) bewegen sich im Nanometerbereich (10-9 m).

Elektromagnetische Wellen (Licht) stellen nicht nur Photonen (= Wellen) dar, sondern ebenso Partikel (= Teilchen). Dies hat zur Folge, dass Licht dem Welle-Teilchen-Dualis-mus folgt. Die Energie E des Lichtes errech-net sich in linearer Abhängigkeit aus dem Planck’schen Wirkungsquantum h (6,63·10-34

J·s), sowie der Frequenz ν (Gl. 10). Dies führt zu einer reziproken Verknüpfung der Energie E mit der Wellenlänge λ (Gl. 11).

Gl. 10

Gl. 11

Daraus ergibt sich, dass die Energie E des Lichtes mit zunehmender Frequenz ν bzw. ab-nehmender Wellenlänge λ ansteigt. Die Ener-gie E dient der Spaltung des Photoinitiators.

2.2. Eindringtiefe

Die fortschreitende Bewegung von Licht ist jedoch nur im luftfreien Raum (Vakuum) un-eingeschränkt möglich. Trifft ein elektroma-gnetischer Strahl auf ein Medium, kommt es zur Absorption des Lichtes durch den Über-trag der Energie auf die Materie. Das Lambert-Beer’sche Gesetz beschreibt die Extinktion Eλ (Absorbanz) bei spezifischer Wellenlänge in Abhängigkeit des materialspezifischen Ex-tinktionskoeffizient ελ (Absorptionskoeffizi-ent), der Konzentration c sowie der Schichtdi-cke d (Gl. 12). Daraus lässt sich für definierte Materialien die Eindringtiefe d (Schichtdicke) in das Material errechnen (Gl. 13).

Gl. 12

Gl. 13

Typische Vertreter sind aus Alkenen entstandene Polyolefine (z. B. Polyethylen). Das Ketten-wachstum endet irreversibel durch die Rekombination (Gl. 6) oder Disproportionierung (Gl. 7) zweier, reaktiver Spezies (Kettenabbruch).

Start R–R + hν/ΔT 2 R· Gl. 3

Wachstum R· + H2C=CH2 H2RC–C·H2 Gl. 4

H2RC–C·H2 + H2C=CH2 H2RC–CH2–CH2–C·H2 Gl. 5

Rekombination 2 H2RC–C·H2 H2RC–CH2–CH2–CRH2 Gl. 6

Disproportionierung 2 H2RC–C·H2 H2RC=CH2 + H2RC–CH3 Gl. 7

Abbildung 1: Das elektromagnetische Spektrum [1]

� � 𝑐𝑐𝜆𝜆  Gl. 9 

 

Das  elektromagnetische  Spektrum  erstreckt  sich  über  Wellenlängenbereiche  von  wenigen Femtometern (10‐15 m, z. B. Höhenstrahlung) bis über Kilometer (103 m, z. B. Mittelwelle) hinaus. Die für photosensitive Harze wichtigen Wellenlängen (UV, VIS, IR) bewegen sich im Nanometerbereich (10‐9 m).  

 

 Abbildung 1: Das elektromagnetische Spektrum [1] 

 

Elektromagnetische Wellen (Licht) stellen nicht nur Photonen (= Wellen) dar, sondern ebenso Partikel (= Teilchen). Dies hat  zur  Folge, dass  Licht dem Welle‐Teilchen‐Dualismus  folgt. Die Energie E des Lichtes errechnet sich  in  linearer Abhängigkeit aus dem Planck’schen Wirkungsquantum h  (6,63∙10‐34 J∙s), sowie der Frequenz ν (Gl. 10). Dies führt zu einer reziproken Verknüpfung der Energie E mit der Wellenlänge λ (Gl. 11). 

 

� � � � �  Gl. 10 

� � � � 𝑐𝑐𝜆𝜆  Gl. 11 

 

Daraus ergibt sich, dass die Energie E des Lichtes mit zunehmender Frequenz ν bzw. abnehmender Wellenlänge λ ansteigt. Die Energie E dient der Spaltung des Photoinitiators. 

 

2.2. Eindringtiefe  

Die fortschreitende Bewegung von Licht ist jedoch nur im luftfreien Raum (Vakuum) uneingeschränkt möglich. Trifft ein elektromagnetischer Strahl auf ein Medium, kommt es zur Absorption des Lichtes durch  den  Übertrag  der  Energie  auf  die  Materie.  Das  Lambert‐Beer’sche  Gesetz  beschreibt  die Extinktion  Eλ  (Absorbanz)  bei  spezifischer  Wellenlänge  in  Abhängigkeit  des  materialspezifischen Extinktionskoeffizient ελ (Absorptionskoeffizient), der Konzentration c sowie der Schichtdicke d (Gl. 12). Daraus lässt sich für definierte Materialien die Eindringtiefe d (Schichtdicke) in das Material errechnen (Gl. 13).  

 

𝐸𝐸� � 𝑙𝑙𝑙𝑙𝑙𝑙�� �𝐼𝐼�𝐼𝐼�� � 𝜖𝜖� ∙ 𝑐𝑐 ∙ 𝑑𝑑  Gl. 12 

𝑑𝑑 � 𝑙𝑙𝑙𝑙𝑙𝑙�� �𝐼𝐼�𝐼𝐼��𝜖𝜖� ∙ 𝑐𝑐   Gl. 13 

 

Dies  lässt  den  Schluss  zu,  dass  die  Absorbanz  entlang  des  Weges  proportional  zunimmt,  die Transmission dementsprechend abnimmt. Die UV‐Transmissions‐Messung einer PE/PA‐Folie bei, für die UV‐Aushärtung, spezifischen Wellenlängen (340 und 370 nm) zeigt den linearen Zusammenhang. Eine 200 µm dicke Folie absorbiert bereits 40‐45 % des Lichtes. 

 

 Abbildung 2: Transmission der Wellenlängen 340 und 370 nm in Abhängigkeit der PE/PA‐Foliendicke 

 

Ebenso  ergibt  sich  eine  Abhängigkeit  der  Eindringtiefe  von  der Wellenlänge  (bzw.  Frequenz)  des Lichtes. Kurzwellige Strahlung, wie UV‐Licht, besitzt nur eine äußerst geringe Eindringtiefe, verglichen mit langwelligeren, sichtbaren oder infraroten Licht.  

 

0

20

40

60

80

100

0 100 200 300 400

Transm

ission [%

]

Foliendicke [µm]

Bei 370 nm Bei 340 nm

Linear (Bei 370 nm) Linear (Bei 340 nm)

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Dies lässt den Schluss zu, dass die Absor-banz entlang des Weges proportional zu-nimmt, die Transmission dementsprechend abnimmt. Die UV-Transmissions-Messung einer PE/PA-Folie bei, für die UV-Aushär-

Eindringtiefe von der Wellenlänge (bzw. Fre-quenz) des Lichtes. Kurzwellige Strahlung, wie UV-Licht, besitzt nur eine äußerst ge-ringe Eindringtiefe, verglichen mit langwelli-geren, sichtbaren oder infraroten Licht.

tung, spezifischen Wellenlängen (340 und 370 nm) zeigt den linearen Zusammenhang. Eine 200 µm dicke Folie absorbiert bereits 40-45 % des Lichtes.Ebenso ergibt sich eine Abhängigkeit der

Abbildung 2: Transmission der Wellenlängen 340 und 370 nm in Abhängigkeit der PE/PA-FoliendickeAbbildung 3: Eindringtiefe in Abhängigkeit der Wellenlänge [2]

Tiss

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Dies hat zur Folge, dass im UP-Harz enthalte-nen Initiatoren nur in den ersten „Schichten“ durch UV-Licht aktiviert werden. Über die rest-liche Schichtdicke erfolgt die Molekülspal-tung mittels reaktionsbedingter, entstehen-der Wärme (Exothermie) bzw. durch langwelli-gere Infrarotwärmestrahlung mit höherer Ein-dringtiefe.

2.3. LED vs. Quecksilber-Dampflampe

Lichtquellen werden durch spezifische Emis-sionsspektren charakterisiert, welche die In-tensität in Abhängigkeit der Wellenlänge be-schreiben. Quecksilber-Dampflampen (engl. mercury lamp) besitzen ein Emissionsspekt-rum, welches neben UV- auch VIS- sowie IR-Anteile enthält und somit zu >50 % Wärme-emission führen. LEDs hingegen emittieren vorzugsweise spezifische Wellenlängen im UV-Bereich (z. B. 365 oder 395 nm) ohne IR-Anteile und strahlen dementsprechend keine Wärme aus, was ferner zu einem niedrigeren Energieverbrauch führt. [3, S. 11ff], [4]

Diese Eigenschaft führt dazu, dass LEDs ledig-lich in den ersten Harzschichten zu einer Spal-tung der UV-Initiatoren führen, jedoch keiner-lei Auswirkung auf die vollständige Schichtdi-cke besitzen. Quecksilber-Dampflampen hin-gegen bringen den Vorteil eines breiter gefä-cherten Emissionsspektrums mit sich, was zu einer vorteilhaften Erwärmung des Materials durch IR-Strahlung führt.

2.4. Dielektrische Analyse (DEA)

Es gibt einige Methoden den Aushärtegrad eines duroplastischen Materials zu bestim-men, wie die DSC, die DMA, optische Metho-den oder die dielektrische Analyse (DEA). Ob-wohl DSC und DMA weit verbreitete Methoden sind werden sie nicht für die in-situ Aushärte-

kontrolle verwendet. Optische Methoden wer-den, aufgrund der geringen Änderung der op-tischen Eigenschaften, während der Aushär-tung selten verwendet. Deshalb werden di-elektrische Messungen häufig für die qualita-tive Bestimmung des Aushärtegrades von du-roplastischen Kompositen eingesetzt. [5]Die dielektrische Analyse (DEA) ermöglicht die Untersuchung des Aushärteverhaltens reaktiver, duroplastischer Harzsysteme, Ver-bundwerkstoffe, Klebstoffe oder auch Lacke. Dazu wird das Verhalten der Polymere, die ein Dielektrikum darstellen, in einem elektri-schen Wechselfeld beobachtet (Abbildung 5).

Abbildung 5: Verhalten von Dipolen und Ionen im elektri-schen Feld [4]

Durch das Anlegen einer Wechselspannung kommt es zur Molekularbewegung, da polare Teilchen innerhalb des Werkstoffs ihre Be-wegung dieser Spannung anpassen. Durch die hervorgerufene Molekularbewegung so-wie Schwingung kommt es zu einer Dämp-fung und Phasenverschiebung der angeleg-ten Wechselspannung (Abbildung 6).

Abbildung 6: Erreger- und Antwortsignal einer DEA-Messung [4]

Die Größenordnung der durch die Spannung verursachten Bewegung und Schwingung, und somit auch der Phasenverschiebung und Dämpfung, ist dabei fast ausschließlich auf den Aushärtegrad des Polymers zurückzuführen.

Abbildung 7: 3D-Mikroskopische Aufnahme DEA Sensors

Abbildung 8: Mikroskopische Aufnahme eines DEA (IDEX) Sensors

Dabei wird praktisch ein DEA Sensor (IDEX Sensor der Fa. Netzsch Gerätebau, Selb) in das Harz eingebracht. Dieser Sensor verbleibt während der Aushärtung (und natürlich auch danach!) in dem zu messenden Harzsystem. Bei fortschreitender Polymerisation wird nun die Ionenbeweglichkeit sukzessiv abneh-men, was eine Aussage über den Fortschritt der Aushärtung zulässt. So ist es leicht er-sichtlich, dass bei einer Polymerisation, die thermisch oder durch Strahlung (UV) initiiert wird, zunächst ein Ionenviskositätsabfall zu erkennen ist (Abbildung 9). Dieser wird durch die exotherme Reaktion des Systems hervor-gerufen und verhält sich prinzipiell analog zum Viskositätsverhalten von Fluiden. Durch die fortschreitende Polymerisation härtet das Material zunehmend aus und behindert so-mit die Ionen bzw. Dipole in ihrer Bewegungs-freiheit. Dieser Effekt führt dazu, dass die Io-nenviskosität zunimmt und sich einem End-wert approximiert. Nachdem ein nahezu kon-stanter Wert erkennbar ist, kann man von ei-ner weitestgehend vollständigen Aushärtung des Materials und somit dem Ende der Poly-merisation ausgehen. [6]Abbildung 4: Wellenlängen-Intensitäts-Spektrum von Quecksilber-Dampflampe und UV-LED [5]

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81B_I umweltbau 2 | 20 Sanierung

Der Effekt der nachgelagerten thermischen Aushärtung lässt sich durch geeignete analytische Methodik belegen, wobei die di-elektrische Analyse (DEA) hierbei das Mittel der Wahl darstellt. Ein im Praxisversuch an der Außen-seite eines UV-Liners platzierter Sensor ermittelt durch ein indu-ziertes, elektrisches Feld den Io-nenfluss vor, während und nach der Bestrahlung durch eine UV-Lampe (grüner Balken).

Die kurzzeitige Bestrahlung („Vorbeifahren der UV-Lampe“) lässt sich anhand der entstehen-den Peaks bei ca. 100 Minuten erkennen. Ein rapider Tempera-turanstieg, bedingt durch frei-werdende Reaktionsenergie so-wie infrarote Strahlung, bewirkt erst eine kurzzeitige Senkung der Ionenviskosität. Im Anschluss, nachdem die punktuelle Bestrah-lung beendet ist, führt die ent-standene Energie nachgelagert zur Quervernetzung und damit messtechnisch zu einem Anstieg der Ionenviskosität.

3. Sauerstoffquenchen

Neben der gezielten Wahl der Strahlenquelle zur vollständigen Aushärtung ergibt sich durch in das Harz diffundierenden Sauer-stoff aus der Luft ein weiterer Fak-tor, welcher die Reaktion inhibie-ren kann. Im durch UV-Licht an-geregten, sogenannten Triplett-zustand kann der aktivierte Pho-toinitiator (PI*T1) nicht nur mit dem Monomer, sondern eben-falls mit molekularem Sauerstoff (O2) reagieren. Durch eine „Käfi-greaktion“ ist der Initiator folglich nicht fähig die Polymerisationsre-aktion voranzutreiben. Das Sauerstoffquenchen bewirkt daher eine inhibierte und unvoll-ständige Aushärtung des Har-zes. Durch Kettenabbrüche (Dis-proportionierung, Rekombina-tion) wird der Photoinitiator voll-ständig „verbraucht“ und das Harz gänzlich unbrauchbar. Mit-tels sogenannter Scavenger lässt sich in einer Peroxidation Sauer-stoff binden und das Quenching teilweise unterbinden.

*Autoren:

Dr. rer. nat. Jörg SebastianDipl.-Chem.Geschäftsführer und Inhaber der SBKS GmbH & Co. KG

Dr. Sebastian arbeitet seit 23 Jahren an der Untersuchung und Charakterisierung von duroplastischen Verbundwerkstoffen

Dr.-Ing. Mark KopietzDipl.-Chem.

Abbildung 9: Ermittlung der Ionenviskosität an der Liner-Außenseite durch dielektrische Analyse (DEA)

Abbildung 10: Absterben des Photoinitiators durch Sauerstoffquenchen [7]

Literaturverzeichnis:[1] „Wikipedia: Elektromagnetisches Spek-trum“. [Online]. Verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetisches_Spektrum. [zugegriffen: 20-Feb-2020].[2] E. Ruggiero, S. Alonso-de Castro, A. Hab-temariam, und L. Salassa, „Upconverting nanoparticles for the near infrared photoac-tivation of transition metal complexes: new opportunities and challenges in medicinal inorganic photochemistry“, Dalton Trans., Bd. 45, Nr. 33, S. 13012–13020, 2016, doi: 10.1039/C6DT01428C.[3] J. P. Fouassier und J. Lalevée, Photoinitia-tors for Polymer Synthesis: Scope, Reactivity, and Efficiency. Somerset: Wiley, 2013.[4] S. Knappe, „Vernetzung verfolgen: Op-timierte Lackhärtung durch dielektrische und kinetische Analyse“, Farbe und Lacke, S. 18–22.[5] „UV LED curing - ready for primetime?“ [Online]. Verfügbar unter: https://imieu-rope.com/inkjet-blog/2016/11/10/uv-led-curing-ready-for-primetime. [Zugegriffen: 20-Feb-2020].[6] C. Schließl, „Thermische Analyse - Mög-lichkeiten zur Untersuchung von dentalen Kunststoffen“, Dissertation, Universität Re-gensburg, 2009.[7] C. Decker, „Kinetic Study and New Ap-plications of UV Radiation Curing“, Mac-romol. Rapid Commun., Bd. 23, Nr. 18, S. 1067–1093, Dez. 2002, doi: 10.1002/marc.200290014.

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Sewertronics gilt als Entwickler innovativer Technologien und Lösungsansätze für die Ka-nalsanierung. Eines der Hauptprodukte des Herstellers heißt „SpeedyLight+ UV LED“. Das System ermöglicht im Vergleich zur konventi-onellen Kanalsanierung eine äußerst schnelle lichtaushärtende Linersanierung mittels UV-Strahlung und speziellen Harzen und Linern. Das erforderliche UV-Licht wird dabei über die neuen, starren Spectra-LED-Härtungsköpfe emittiert.Anfang März dieses Jahres verkündete der Hersteller den Produktionsstart der neuen LED-Härtungskopf-Generation ganz ohne Ro-tation. Das Ergebnis ist ein langlebiger, na-hezu wartungsfreier LED-Kopf mit noch ef-fizienterer Aushärtung bei gleichbleiben-den Aushärtezeiten, die nun mit jedem „SpeedyLight+“-System ausgeliefert werden. Das gilt für alle neuen oder noch nicht ausge-lieferten Bestellungen.Laut Hersteller ermöglicht es die LED-Techno-logie, die Effizienz beim Aushärteprozess im Vergleich zur klassischen Sanierung um das Sechsfache zu steigern. Die Aushärte- bzw. Zuggeschwindigkeit variiert dabei von 0,20 bis 1,1 m/min – je nach verwendetem LED-Kopf und dem vorliegenden Rohrdurchmes-ser.Bevor SpeedyLight+ aber zum Einsatz kom-men kann, müssen die Liner wie gewohnt im-prägniert werden. Dies geschieht mit bran-chenüblichen manuellen oder elektrischen Imprägniertischen. Danach wird der Liner un-ter Verwendung einer Inversionstrommel mit Druckluft im Rohr platziert. Hierbei spielt es keine Rolle, ob das Rohr vertikal oder horizon-tal verbaut wurde. Die Verwendung eines Pre-Liners wird empfohlen, um die Qualität der Sanierung weiter zu erhöhen. Alle genannten

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Fluvius vertreibt UV-Aushärtungssystem von Sewertronics

SpeedyLight+ mit neuen Spectra-HärtungsköpfenDie Fluvius GmbH vertreibt Produkte für die grabenlose Kanalsanierung. Seit Frühjahr 2019 sind auch Produkte des spanischen Herstellers Sewertronics über Fluvius erhältlich. Ganz aktuell im Programm der Spanier sind die „SpeedyLight+“-Systeme mit neuer, patentierter Spectra-LED-Härtungskopf-Technologie, die in drei unterschiedlichen Größen erhältlich sind.

SpeedyLight+ im Einsatz. Sobald der Liner die Inversionstrommel vollständig verlassen hat, wird der UV-Licht-emittierende LED-Kopf über den systemkompatiblen Y-Connector mittels Motorantrieb und mit Hilfe des halbstarren Stromversorgungska-bels in das Rohr eingeschoben. | Foto: Sewertronics

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83B_I umweltbau 2 | 20 Sanierung

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mit Hilfe des halbstarren Stromversorgungs-kabels in das Rohr eingeschoben. Durch das flexible Stromkabel können Bögen von bis zu 90° überwunden werden. SpeedyLight+ UV LED ist so konzipiert, dass je nach Anwendungsfall unterschiedliche Härtungsköpfe zum Einsatz kommen kön-nen. Aktuell sind drei unterschiedliche Köpfe für drei Einsatzbereiche erhältlich: XS mit ei-ner Leistung von 400 Watt für die Nennwei-ten DN 70 - DN 100, S mit einer Leistung von 600 Watt für DN 100 - DN 200 und L mit einer Leistung von 1.200 Watt für DN 100 - DN 300. Durch die innovative Konstruktion der LED-Köpfe und die damit verbundene verbes-serte Kühlung durch Luftzirkulation und Kühl-rippen können diese mit hoher Leistung be-trieben werden. Dadurch wird das Aushär-ten auch von Linern mit höherer Material-stärke oder von größeren Rohrdurchmessern ermöglicht. Darüber hinaus kann das System aufgrund des geringen Energieverbrauchs der LED-Technologie am Standard-Stromnetz mit 220 V oder an handelsüblichen 1,2-kW-Stromquellen betrieben werden.Nach der vollständigen Aushärtung des Liners ist das System nach kurzer Reinigung schnell

wieder einsatzbereit. Dadurch verbessert das „SpeedyLight+ UV LED“-Aushärtungssystem die Produktivität. Im Hinblick auf zertifizierte Arbeitsergebnisse bietet das System in Kom-bination mit dem Brawoliner 3D von Brawo Systems Vorteile, denn dieser ist der erste 3D-Liner auf dem Markt, der vom Deutschen Institut für Bautechnik für die Nennweiten DN 100 - 225 die DIBt-Zulassung für die Sanie-rung mit UV- und LED-Licht erhalten hat.

Das leichte und kompakte Design des „SpeedyLight+“-Sys-tems ermöglicht einen einfachen Transport. Das Gesamtge-wicht des Geräts einschließlich der Stromversorgung beträgt weniger als 70 kg. | Foto: Sewertronics / ACD Communication GmbH

Die neuen, patentierten Spectra-LED-Härtungsköpfe arbei-ten ohne Rotation und sind dadurch besonders langlebig, verschleißarm und nahezu wartungsfrei. Die neue Konstruk-tion mit großen Lufteinlässen und Kühlrippen sorgt für eine verbesserte Luftzirkulation. Dadurch können die Köpfe mit höherer Leistung betrieben werden. | Foto: Sewertronics / ACD Communication GmbH

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84 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

GerinnelinerGerinne

Im Zuge der Erweiterung der DIBt-Zulassung für das „Metroliner Sys-tem“ von Bodus um die Nennwei-tenveränderungen sämtlicher Liner der „Flexi Tube“-Reihe von DN 100 - DN 400 als auch der in dieser Zulas-sung enthaltenen Brawoliner fand im Januar 2020 eine sehr umfang-reiche In-situ-Prüfung bei der Fretz AG in Baar, Schweiz, statt.Für sämtliche Prüfungen vor Ort wurde seitens der Fretz AG das durch Bodus verkaufte Equip-ment zur Verfügung gestellt. Die Prüfung überwachte das Sach-verständigenbüro SBKS GmbH &

Co. KG; die Arbeiten wurden zu-dem durch einen Qualitätsbeauf-tragten unterstützt.Für die sehr umfangreiche und über drei Tage andauernde In-situ-Prüfung wurden alle Nenn-weitenveränderungen (Dimensi-onssprünge) der in der DIBt-Zu-lassung Z-42.3-534 enthaltenen Liner der Flexi Tube-Serie als auch Brawoliner verbaut und beprobt. Im Einzelnen handelte es sich um nachfolgend aufgeführte Bodus-Liner, die hier exemplarisch be-nannt werden:- Flexi Tube (exemplarisch für

alle Nennweitenveränderun-gen z.B. DN 150/200)

- Flexi S Tube (exemplarisch für alle Nennweitenveränderun-gen z.B. DN 100/150)

- Flexi SF Tube (exemplarisch für alle Nennweitenverän-derungen z.B. DN 100/150, 300/400)

- Brawoliner HT/XT (exempla-risch 200/250)

- Brawoliner 3D (exemplarisch 300/400)

In Summe wurden 28 Liner ver-baut und alle mit dem eben-falls DIBt-zugelassenem Harz EP 50 von Bodus getränkt und in-versiert. Hierbei kamen alle in der Zulassung integrierten In-versionstechniken zum Einsatz, wie z.B. der Inverter (Inversions-schleusentechnik und endlos In-versionsgerät), Inversionstrom-meln sowie die Handinversion. Letztere ist insbesondere für Bau-stellen interessant, auf denen das herkömmliche Equipment aufgrund von Platzverhältnissen oder mangelnden Zugangsmög-lichkeiten nicht eingesetzt wer-den kann.Ausgehärtet wurden alle Liner

letztlich mit Bodus-Dampfanla-gen. Die DIBt-Zulassung Z-42.3-534 beinhaltet jedoch alle Me-thoden zur Aushärtung, wie z.B. Dampf, Wasser und die Kalt-aushärtung. Im Rahmen dieser aufwändigen Prüfungen wurde auch das „Street To Home“-Ver-fahren (Sanierung der Hausan-schlussleitung vom Hauptka-nal aus) in diese In-situ-Prüfung einbezogen, damit die DIBt-Zu-lassung zeitnah um dieses Ver-fahren ergänzt werden kann. Die Linerproben befinden sich nun im Prüflabor von SBKS in St. Wendel und werden dem üblichen Prüfszenario unterzo-gen.

Bodus-Liner in der Schweiz geprüft

Große In-situ-Baustelle für die DIBt-Erweiterung

Umfangreiche In-situ-Prüfung der Bodus-Liner Tränkung der Liner Inversion

Ausgehärteter Liner | Fotos: Bodus

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Ist es Geltungswunsch, profitgesteuertes Un-ternehmertum oder die allgemein um sich greifende Neigung zu populistischen The-sen? Welche Beweggründe den Autor zur o.g. Schlagzeile und zu den Thesen des dazuge-hörigen Artikels verleitet haben, erschließt sich mir nicht. Es wäre mir auch egal – aber insbesondere aus Respekt zu allen beteilig-ten Institutionen und Personen, die mit ho-hem Aufwand an der Erarbeitung der DIN EN ISO 11296-4 mitgewirkt haben und damit meines Erachtens das technische Regelwerk des Schlauchlinings einen großen Schritt vo-ran gebracht haben, halte ich es für ange-bracht, dem interessierten Leser im Mindes-ten eine andere Sichtweise auf die Behaup-tungen zu geben; denn der Schlauchliner ist nicht vor dem technischen K.o. – ganz im Ge-genteil. Schon im Beisatz der Überschrift wird eine meines Erachtens brandstiftende These er-hoben – Sie lautet: „Mit der Neufassung der DIN EN ISO 11296-4 hat sich die Branche kei-nen Gefallen getan, sofern diejenigen, die da-nach prüfen, auch die Norm konsequent an-wenden“. Allein dieser Satz würde eine un-sägliche Situation beschreiben, nämlich die, dass es Materialprüfinstitute gibt, die nicht konsequent nach dem aktuell anerkannten Stand der Technik ihre Arbeit durchführen. Dies würde einen groben Verstoß gegen die Regularien der akkreditierten Institute und gegenüber den technischen Anforderungen der meisten Bauherren darstellen. Beide ha-ben den aktuellen Stand der Technik zu be-achten – egal, ob sie nun wollen oder nicht. Denn ein Verstoß gegen die anerkannten Re-geln der Technik stellt bekanntlich einen Man-gel nach § 13 Nr. 1 VOB/B dar.Ferner haben sich nahezu alle mit dem Schlauchlining befassenden aktiven Materi-alprüfinstitute, Systemhersteller, Branchen-verbände, Zertifizierungsstellen (DIBt) und namhafte Bauherrenvertreter direkt oder indi-rekt über die nationalen Spiegelausschüsse an der Erstellung dieses Standards beteiligt. Überdies hat die DIN EN ISO 11296-4 in ih-rer mehrjährigen Überarbeitung mit all ihren Entwurfsphasen auf den internationalen wie nationalen Ebenen die öffentlichen Beteili-gungsverfahren der Standardisierung durch-laufen. Zahlreiche Kommentare und Hinweise

Novellierung der DIN EN ISO 11296 Teil 4

Leserbrief zum Artikel „Schlauchliner vor dem technischen K.o.?“ *

(auch Einsprüche) mit hervorragenden Anre-gungen sind hier entgegengenommen und verarbeitet worden. Leider wurde im Rahmen des hier beschriebenen Beteiligungsverfah-rens weder ein fachlich fundierter noch über-haupt ein Kommentar der KQM Dienstleis-tungsgesellschaft (S. Siebert) entgegenge-nommen. Die von der KQM GmbH geäußerte These sug-geriert ja leider noch viel mehr: Unterschwel-lig unterstellt er der Branche: „Alle machen, was sie wollen, keine was sie sollen, und alle machen mit.“ Insbesondere aus meinen Akti-vitäten in der Gremienarbeit pflege ich einen guten Kontakt zu den Materialprüfinstituten. Mir ist dabei sehr bewusst, dass akkreditierte Unternehmen hier kompromisslos dem allge-mein anerkannten Stand der Technik folgen.Auf Nachfrage stellte ich jedoch tatsäch-lich fest, dass das IKT - Institut für Unterirdi-sche Infrastruktur sich bis heute auf die Pro-blematik beruft, dass die von den Herstellern der Schlauchliner nach aktuellem Standard neu zu justierende Mate-rialcharakterisie-rung noch nicht beim DIBt hinter-legt worden ist. Eine wenig nach-vollziehbare Vor-gehensweise – denn am Ende vom Tag bleibt den ausführen-den Unterneh-men nur die ver-tragliche Anfor-derung der VOB, nämlich die, dass die Leistung zum Zeitpunkt der Ab-nahme den aner-kannten Regeln der Technik ent-spricht und nur somit frei von Sachmängeln ist. Hierbei ist

meines Erachtens sekundär, ob ein Herstel-ler seine Hausaufgaben evtl. noch nicht ge-macht haben sollte. Ansonsten könnte man sich die Fortschreibung des Standes der Tech-nik sparen, denn wir können bei der Umset-zung neuer international aufgestellter Regeln schlichtweg einfach nicht auf jeden Nachzüg-ler warten.Ferner ist die von S. Siebert geäußerte Kri-tik am normativen Verweis der DIN EN ISO 11296-4 auf die DIN EN ISO 14125 mit der Ergänzung „…zumal dem Deckblatt (…) zu ent-nehmen ist, dass diese sich auf die Luft- und Raumfahrt bezieht“ schlichtweg falsch. Kor-rekt ist, dass auf nationaler und internatio-naler Ebene je zwei technische Komitees an der Erarbeitung der ISO 14125 beteiligt wa-ren. Lediglich auf nationaler Ebene war auf-grund der hohen Themenrelevanz eben u.a. auch der Normungsausschuss „NA 131-02-01 AA für Luft- und Raumfahrt beteiligt.

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86 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

Die DIN EN ISO 14125 legt ein Verfahren zur Ermittlung der Biegeeigenschaften von fa-serverstärkten Kunststoffen nach dem Drei- und Vierpunkt-Verfahren fest. Ihre Verwen-dung für die Qualitätskontrolle der mechani-schen Charakteristika von Faserverbundstof-fen ist nunmehr alternativlos, da der Anwen-dungsbereich der weiterhin verfügbaren DIN EN ISO 178 nun auf nichtverstärkte und ge-füllte Kunststoffe begrenzt wurde.Nach Rücksprache mit diversen Protagonis-ten der Materialprüfanstalten und Experten der Standardisierung schütteln diese bei der-artigen Falschaussagen nur ungläubig den Kopf.Zum technischen Hintergrund: Die bereits im Jahre 2018 novellierte DIN EN ISO 11296-4 bezieht sich in ihrem Anhang B.4.2 auf die DIN EN ISO 14125. Sie tut dies insbesondere, um mögliche Fehler bei der Auslegung von Detailparametern der Test-prozedur zur Materialprüfung zu vermeiden. Etwas genauer hinzuschauen ist an dieser Stelle durchaus angebracht, denn die viel-besagten Abweichungen von einem Prüfla-bor zum nächsten beruhen meines Erachtens im Wesentlichen auf diesen besagten Aus-legungsfehlern und weiteren Details, auf die hier einzugehen zu weit führen würde. Die Arbeitsgruppe 2 des ISO TC 138/SC8, wel-che die DIN EN ISO 11296-4 erarbeitet hat, ist aus einem weltweit höchstkarätigen Exper-

tenkreis personell besetzt und seine hier neu entwickelte Methodik bzgl. der Vorgehens-weise rund um die Materialkennwertbestim-mung ist intensiv in diesem Expertenkreis und all seinen angeschlossenen nationalen Spiegelausschüssen und deren Fachgremien diskutiert worden. Der Expertenkreis der Ar-beitsgruppe 2 ist sich darüber einig, dass die in der DIN EN ISO 11296-4 beschriebene Me-thodik fach- und sachgerecht ausgewogen be-schrieben wurde.Die im Fazit des Autors schwer nachvollzieh-bar geäußerte Anspielung auf den Bauernver-band und die Automobilindustrie, verbunden mit dem Appell an die Beteiligten auf Einig-keit, es dumm und einfach zu halten („keep it simple and stupid“), ist eine selten erlebte Ignoranz und Missachtung eines internati-onal hochanerkannten Gremiums und auch gegenüber all den beteiligten Experten. Das hochambitionierte Engagement aller fach-lich ausgewiesenen Kollegen im Sinne einer hohen Ausführungsqualität des Schlauch-linings wird hier mit Füßen getreten und ich möchte dies nicht unkommentiert im Raum stehen lassen.Oder sind diese Vorgehensweisen heutzu-tage doch hinzunehmen, wenn sie uns aus der Weltpolitik vorgelebt werden? Ich persön-lich bin jedoch strikt gegen die Weichenstel-lung in Richtung „simple and stupid“, wie die KQM GmbH (S. Siebert) es propagiert.

Es gibt noch vieles zu tun – aber packen wir es bitte gemeinsam mit Niveau und technischem Sachverstand an und lassen wir die alterna-tiven Fakten und populistischen Thesen aus dem Spiel. Überdies halte ich es auch für ge-boten, dass die Printmedien etwas sorgsamer mit der Qualität ihrer Veröffentlichungen um-gehen müssen.

Dipl.-Ing. Jörg BruneckerGeschäftsführer der Swietelsky Faber GmbH Kanalsanierung Obmann der Arbeitsgruppen WG2 ISO / TC 138 / SC8 „Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Sanierung von erdverlegten drucklo-sen Entwässerungsnetzen (Freispiegelleitun-gen) und erdverlegten Abwasserdruckleitun-gen“ und der WG13 CEN / TC 165 „Renovie-rung und Reparatur von Abwasserkanälen und -leitungen“

*erschienen in Heft 1/2020, S. 144 - 146, Autor: Sven Siebert, KQM GmbH

Im September 2018 erschien die neue DIN EN ISO 11296-4, als neueste internationale Regelsetzung im Bereich der Schlauchlinertechniken für drucklose Entwässerungsleitungen. In dieser neuen Fassung der Produktnorm wird neben weiteren Möglichkeiten der Langzeituntersuchung vor allem die mechanische Untersuchung an Probenausschnitten auf ein neues Fundament gestellt.

Von Dr. rer. nat. Jörg Sebastian, Dipl.-Chem., SBKS GmbH & Co. KG

Zur Umsetzung der neuen DIN EN ISO 11296-4

In Deutschland gab es lange Zeit die Regel, dass bei der Wanddickenermittlung das „tra-gende Laminat“ (also innere bis äußere Glas-

lage) zu bestimmen sei. Was sich zugege-benermaßen recht einfach anhört, hat aller-dings in der Praxis viele Diskussionen nach sich gezogen. Wo fängt die Glaslage an, wo hört sie auf? Hier können wenige hunderts-tel bzw. zehntel Millimeter ausschlaggebend sein. Insofern wurde in der Normenkommis-

sion einem Vorschlag gefolgt, zukünftig die Kompositdicke als Bewertungsgrundlage he-ranzuziehen. Diese Wanddicke definiert sich als zum Komposit zugehörige Materialien, d.h. bei einem glasfaserverstärkten Kunst-stoff zählen die Glasfasern und der einbet-tende Kunststoff zum Komposit, eventuell vorhandene, nicht dauerhaft beständige Fo-lien aber nicht.Die SBKS – Dr. Jörg Sebastian – hat seit Ver-öffentlichung der neuen DIN EN ISO 11296-4 diese, als geltendes Regelwerk, auch so um-gesetzt und in die Akkreditierung nach DIN EN ISO 17025 aufgenommen. Durch die in der neuen Norm verankerte Berechnungsgrund-lage, kann es zu geringeren mechanischen Kennwerten bei der Prüfung zur Baustellen-

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E-Modul soll [MPa] Ef [MPa] E-Modul bezogen auf die Gesamtwanddicke[Mpa]

überwachung an Linerausschnit-ten kommen. Wurden früher Rein-harzschichten außerhalb der Ver-stärkungslagen rechnerisch in Abzug gebracht (was zu einer scheinbaren dramatischen Erhö-hung des E-Moduls führte), so wird der Verbundwerkstoff nun-mehr als Ganzes betrachtet, so wie er im Kanal vorkommt. Le-diglich nicht permanente ther-moplastische Schichten (Fo-lien...) werden nach der neuen Berechnungsmethode in Abzug gebracht. Was zunächst als sehr theoretischer Ansatz empfunden wird, stellt sich bei näherer Be-trachtung als sinnvolle Herange-hensweise dar. Dieses Procedere wird außerhalb von Deutschland schon länger umgesetzt und hat nun über die neue DIN EN ISO 11296-4 auch bei uns Einzug ge-halten. Gerade im internationa-len Umfeld ist es wichtig verläss-liche und vor allem auch überall gleich umgesetzte Regelwerke zu haben. Aufgrund der vom Deut-schen Institut für Bautechnik

Abbildung 1: Darstellung E-Modul soll - „neu“ - „alt“, GFK System 1

Abbildung 2: Darstellung E-Modul soll - „neu“ - „alt“, GFK System 2

festgelegten Übergangsphase, bis die neuen Grundlagenwerte in die allgemeinen bauaufsicht-lichen Zulassungen eingearbei-tet sind, ist es wichtig die Bewer-tung des Probestücks anhand ei-ner prüfungskongruenten Daten-basis zu erstellen. Insofern werden von der SBKS -Dr. Jörg Sebastian- seit Er-scheinen der neuen DIN EN ISO 11296-4 die mechanischen Kenndaten auf Grundlage der al-ten Norm zum Vergleich mit den genauso ermittelten Zulassungs-werten und zusätzlich die Kenn-daten aus der neuen DIN EN ISO 11296-4 ermittelt. Anhand meh-rerer tausend Materialprüfungen kann nun mittlerweile ein recht gutes Bild dieser Verbesserungen gezeigt werden. So wurde in letz-ter Zeit eine aufwendige statisti-sche Auswertung der seit 2018 ermittelten Kenndaten durchge-führt. Es zeigt sich, dass die er-mittelten Kenndaten aus der neuen Berechnungsgrundlage, je nach Anteil der aus dem tragen-

den Laminat herausgedrückten Reinharzschicht, stark von den alten Werten abweichen.

Abbildung 1 beschreibt ein Schlauchlinerprodukt mit we-nigen Reinharzanteilen, sodass die gemessene Wanddicke an-nähernd gleich der Wanddi-cke des Komposits ist. Der Un-terschied der ermittelten Kenn-daten nach „alter“ und „neuer“ Norm ist hierbei sehr gering. Grün dargestellt ist die magi-sche Grenze des zu erreichen-den E-Moduls, gelb dargestellt der ermittelte E-Modul nach dem „alten“ Verfahren und blau dargestellt nachdem „neuen“ Verfahren.

Im 2. Fall treten konstruktiv be-dingt größere Reinharzanteile auf, was bei einer Prüfung nach neuer DIN EN ISO 11296-4 zu et-was verminderten Werten führt. Im Vergleich mit dem nach „al-ter“ Methode ermittelten E-Mo-dul scheinen die „neuen“ Werte erheblich schlechter auszufal-len. Dies allerdings nur weil hier Äpfel mit Birnen verglichen wer-den. Eine Neudefinition bzw. eine Festlegung der veränder-ten Kennwerte über die allge-meinen bauaufsichtlichen Zu-lassungen ist hierbei essenti-ell und muss schnellstmöglich seitens der Hersteller veran-lasst werden. Die Gefahr, dass doch einmal verschiedene Ob-storten miteinander verglichen werden, steigt je länger der Um-stellungszeitraum dauert.Dem Leser wird nun aufgefallen sein, dass durch die Verschie-bung „alt“ zu „neu“ die me-chanischen Kennwerte geringer werden. Das impliziert natürlich ein statisch schwächeres Pro-dukt. Allerdings ist dem nicht so, da sich ja das Produkt nicht verändert hat, sondern ledig-lich die Durchführung der Prü-fung so angepasst wurde, dass im Sinne der Gleichheit der Er-gebnisse ein Fortschritt erzielt wurde.

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88 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

Von Boris Valdix

Mit rund 200 Teilnehmern war der Vortrags-saal bei der GAT-Jubiläumsausgabe erneut voll. Die „Strategien und Erfahrungsberichte von und für Kommunen“ bildeten mit sechs Vorträgen den größten Vortragsblock. Dipl.-Ing. Bianca Burger und Dipl.-Ing. Ninette Guse von den Göttinger Entsorgungsbetrie-ben schilderten, dass es vor 20 Jahren in Göt-tingen ein großes Fremdwasserproblem gab.

digitaler Medien – das persönliche Gespräch mit den Grundstückseigentümern wichtig, weshalb die Göttinger Entsorgungsbetriebe die Bürgerberatung zunehmend intensiviert und ausgeweitet hätten.Wie Göttingen hat auch Dortmund im Laufe der Zeit vielversprechende Strategien entwi-ckelt. Dr.-Ing. Christian Falk, Betriebsleiter der Stadtentwässerung Dortmund, der die „angespannte Baubranche“ ansprach und die steigenden Baukosten sowie den Perso-nalabbau bei gleichzeitig schwieriger Perso-nalbeschaffung bemängelte, gab an, dass Dortmund zur Zeit den Sanierungsstau ab-arbeite. „Es besteht erheblicher Sanierungs-bedarf und wir müssen weiter kontinuierlich in die Kanalnetzsanierung investieren. Da-bei muss auch die Siedlungsentwässerung, die sich maßgeblich verändern wird, einbezo-gen werden“, so Dr. Falk. Dies sei Teil des so-genannten „Dortmunder Wegs“. Zudem wer-

20. Göttinger Abwassertage

Erfahrungsaustausch und Anregungen für die PraxisStrategien und Erfahrungsberichte von Kommunen standen bei den 20. Göttinger Abwassertagen (GAT) am 18./19. Februar im Mittelpunkt, wobei insbesondere die Fremdwasserproblematik und die Kommunikation mit den Bürgern immer wieder aufgegriffen wurden. Außerdem gaben die Referenten in den Themenbereichen Recht, Regenwassermanagement und Sanierung den zuhörenden Praktikern nützliche Infos und Anregungen.

Heute sei man ein ganzes Stück vorangekom-men, so Guse. „Mehr denn je steht heute bei uns die Mehrspartenstrategie im Fokus, im-mer unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit“, ergänzte Burger. Bereits vor 20 Jahren began-nen die Göttinger damit, dass alle Leitungs-verwaltungen zusammenarbeiten und bei der Betrachtung der öffentlichen Kanäle auch die Hausanschlüsse mit überprüft werden, um Fehleinleitungen zu verhindern. In diesem Zu-sammenhang sei die Kooperation und – trotz

Rund 200 Teilnehmer und 31 ausstellende Unternehmen zählten die 20. Göttinger Abwassertage in die Aula am Wald-weg.

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ler Konzept. Neben der Inspektion kann auch eine Sanierung vereinbart werden, die eigens von Kasselwasser organisiert wird. Der Bür-ger soll damit vor unseriösen Angeboten ge-schützt werden. Laut Rottmann wird das Kon-zept sehr gut angenommen. In Schwanau pro-fitieren die Bürger davon, dass die Gemeinde, in der – wie in Göttingen – Fremdwasser er-hebliche Betriebsprobleme und Kosten ver-ursacht, alle Grundstücke untersucht und die Inspektion selbst bezahlt. Die Grundstücks-eigentümer übernehmen nur die Kosten für eine etwaige Sanierung.

Unter anderem um Maßnahmen zur Reduzierung von Fremdwasser in den letzten 20 Jahren ging es im Vortrag von Ninette Guse (l.) und Bianca Burger von den Göttinger Entsorgungsbetrieben. Heute seien deutlich bessere Techniken zur Kanalinspektion/-sanierung vorhanden, so dass die Fremdwasserreduzierung gut funktioniere.

Dr. Christian Falk: „Rahmenvereinbarungen mit externen Projektträgern bieten die Möglichkeit, ein Investitionsvolu-men von 20 Millionen Euro durch abrufende Einzelaufträge abzuarbeiten.“

Dr.-Ing. Franziska Meinzinger: „Für die Zukunft ist es wich-tig, mit verschiedenen Fachplanern zusammenzuarbeiten und sie von Starkregenkonzepten zu überzeugen, was nicht immer einfach sein wird.“

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90 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

Zukunftsfähiges Regenwassermanagement

Nach einem Ausflug von Rechtsanwältin Sa-scha Köhler ins Dickicht des Umweltrechts (Leitungsverlegung im Einklang mit Bestim-mungen zum Umweltschutz, Ausnahmemög-lichkeiten und Genehmigungspflichten) wid-mete sich Dr.-Ing. Franziska Meinzinger von Hamburg Wasser dem Gemeinschaftsprojekt RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) und in diesem Zusammenhang verschiedenen, für viele im Auditorium inspirierenden Umset-zungsprojekten zum Objektschutz bzw. zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung. RISA wird in Hamburg bereits in den B-Plänen berücksichtigt; zudem habe man hier eine Ab-kopplungs-, Versickerungs- und Emissionspo-tenzialkarte erstellt sowie im letzten Jahr ei-nen für Kommunen hilfreichen Starkregen-In-dex eingeführt.Mit „Überflutungsmanagement in einer agilen Verwaltung“ beschäftigte sich Dr.-Ing. Marco Siekmann, Tiefbauamt Stadt Bochum. Inte-grale Projektansätze unter Einbeziehung der Siedlungsentwässerung, der Bauleitplanung, von Behörden und anderen Verantwortlichen seien sinnvoll, allerdings hapere es beim Zu-sammenwirken der einzelnen Gruppierun-gen oft an wirklich gemeinsamer Entwicklung bzw. Planung. „Es geht zu statisch und lang-sam, vielfach auch zu hierarchisch zu“, kri-tisierte Siekmann. Besser seien daher agile Ansätze, bei denen Wissenstransfer und gute Organisation eine übergeordnete Rolle spie-len. Diese könnten zu flexibleren, effiziente-

ren Arbeitsweisen und optimierten Entschei-dungsprozessen führen.

Sanierung: Kritik und Erkenntnisse

Einen kritischen Blick auf das Schlauchlining warf Dipl.-Ing. (FH) Markus Vogel, Vogel Inge-nieure GmbH. „Die meisten Sanierungsmaß-nahmen dürfen die beauftragten Firmen aus-führen, wie sie wollen – Hauptsache billig!“, so Vogel. Dabei beachteten die Auftragge-ber oftmals mögliche ungewollte (Spät-)Fol-gen nicht. Doch Fehler wie z.B. Faltenbildung passieren. „Auch ‚hübsch glatte Liner‘ wie aus dem Katalog sollten stutzig machen“, so der Experte. Denn der Liner müsse Uneben-heiten des Kanals erkennen lassen, ansons-ten seien etwa Harzauspressungen nach au-ßen oder dauerhafte Bewegungen des Liners

möglich. Auch Fälle von sogenannten „wach-senden Linern“ seien ihm in Deutschland be-kannt. Ganz wichtig sei daher die exakte Pro-filmaßbestimmung des Altkanals, ohne dass Bestandsmaßen auf- oder abgerundet wer-den. Ferner verwies Vogel auf die zunehmend hohen E-Modul-Kurzzeitwerte von Linern. Dass das Produkt dadurch besser wird, sei in-des „völliger Unsinn“.Über Erkenntnisse zur Schachtsanierung und zu Drucklinern berichtete schließlich Prof. Dr.-Ing. habil. Bert Bosseler vom IKT - Insti-tut für Unterirdische Infrastruktur. Ganz ent-scheidend bei der Beschichtung von Schäch-ten sei zuvor eine gründliche Untergrundvor-bereitung. Hier können sich (größere) Fehler nachteilig auf den Haftverbund zwischen Sa-nierungsmaterial und Altsubstanz auswirken. In Untersuchungen verschiedener Schachtsa-nierungssysteme hat das IKT außerdem her-ausgefunden, dass sowohl Mörtel- als auch Kunststoffbeschichtungen bei sehr hohem Verbund Risse überbrücken können, so dass eine gute Steifigkeit entsteht. Mörtelbe-schichtungen könnten, so Prof. Bosseler, zu-dem auch zum statischen Wandaufbau bei-tragen. Darüber hinaus widmete sich Prof. Bosseler den Drucklinern. Bei der Druckrohr-sanierung seien verschiedene Aspekte zu be-rücksichtigen, unter anderem der Einfluss des Innen-/Außenwasserdrucks und die Möglich-keit, dass das Sanierungssystem etwaige Bö-gen schadensfrei passieren kann, aber auch mögliche Zustandsveränderungen des Druck-rohrs. Derzeit untersucht das IKT mehrere Sa-nierungssysteme für Druckleitungen im Hin-blick auf Standsicherheit, Dichtheit und Be-triebssicherheit. Im nächsten Jahr sollen Er-gebnisse präsentiert werden.

Praxisblöcke, Vorführungen, Fachausstellung

An beiden Veranstaltungstagen wurden wie gewohnt Praxisblöcke ins Vortragsprogramm integriert, in denen dann auch die Produkt-hersteller kurz zu Wort kamen. Themen waren u.a. die automatische Erkennung von Kanal-schäden, Mikroplastik in Oberflächenabflüs-sen, digitale Spülpläne und mörtelloser Ein-bau von Abdeckungen und Einlaufrosten. In der Mittagspause führten mehrere Aussteller zudem anschaulich bestimmte Produkte den interessierten Zuschauern, die sich hierzu in Kleingruppen zusammenfanden, vor. Nicht fehlen durfte auch die begleitende Fachaus-stellung, in der sich die Teilnehmer informie-ren und austauschen konnten.

„Kanalsanierung ist kein Selbstzweck“, betonte Markus Vogel in seinem Vortrag. Unter anderem kritisierte er die „Geiz-ist-geil-Mentalität“.

Die Praxisvorführungen kamen wieder gut an, insbesondere im Vortragssaal, wo auch die Akustik stimmte. | Fotos: B_I/Valdix

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92 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

Mit fast 50 Teilnehmern war die Sitzung so gut besucht wie schon lange nicht mehr. Auch was die Zahl der Beschlüsse anging, dürfte die diesjährige Sitzung ei-nen Rekord hingelegt haben: Auf-grund einer Vorgabe des Regis-tergerichts mussten die im ver-gangenen Jahr bereits „im Paket“ beschlossenen Änderungen der Satzung durch Einzelbeschlüsse verabschiedet werden – eine echte Mammutaufgabe, die die Mitglieder bravourös meisterten. So konnte Versammlungsleiter Steffen Hommel nach nur 32 Mi-nuten verkünden: „Wir haben‘s geschafft“.

„Viel Dampf gemacht“

Das Tempo der Sitzung spiegelte die Entwicklung des Verbandes in den vergangenen zwölf Mona-ten wider: „Wir haben dank un-

serer sehr aktiven Mitgliedschaft viel Dampf gemacht“, fasste Vor-standsvorsitzender Andreas Haa-cker die Tätigkeit des Verbandes im zurückliegenden Jahr zusammen. Das habe sich vor allem in den Ar-beitskreisen gezeigt: So konnte der Vorstand insgesamt fünf neue oder überarbeite Merkblätter prä-sentieren. Die Obleute der Ar-beitskreise erhielten die Gele-genheit, die Papiere vorzustellen.

Erstmals Merkblätter für Inhouse-Sanierung und Druckschlauchlining

Eine Besonderheit stellt das Merkblatt 7.3 dar, das als bisher einziges Papier am Markt Stan-dards für die innerhäusliche Sa-nierung setzt. „Es sind 20 Milli-onen Kilometer Rohrleitungen in Häusern verlegt. Wir können nun Bauherren etwas an die Hand ge-

Merkblätter auf den neuesten Stand gebracht

Eine Aktualisierung erfuhren die Merkblätter aus dem Bereich der begehbaren Abwasserleitungen und Schächte. Waren die Anfor-derungen bisher in einem einzi-gen Merkblatt zusammengefasst, sind sie nun in zwei einzelnen Papieren zu finden. Während das Merkblatt 6.1 die aktuellen Anfor-derungen für begehbare Kanäle definiert, bringt das Merkblatt 6.2 Anwender von Schachtsanie-rungen auf den neuesten Stand. „Innerhalb der letzten Jahre hat sich bei den Verfahren und Ma-terialien eine Menge getan. Dies haben wir in das Merkblatt ein-fließen lassen“, sagte Wolf-Mi-chael Sturm, Obmann des Ar-beitskreises.Dr. Heinz Doll stellte als Obmann das frisch veröffentlichte Merk-blatt 3.1 zu Einzug- und Ein-schubverfahren von Rohren mit Ringraum vor. Der Arbeitskreis hat darin die Anforderungen be-schrieben für Verfahren und Sys-teme, bei denen ein Ringraum zwischen dem Liner und dem Altrohr verbleibt.

RSV-Mitgliederversammlung

Alle Zeichen auf „Grün“ beim Rohrleitungssanierungsverband (RSV): Die Mitgliederversammlung des Branchenverbandes hat in 30 Beschlussvorlagen die seit Jahren fällige Satzungsänderung verabschiedet. Großes Lob gab es bei der jährlichen Versammlung in Oldenburg für die Mitglieder der Arbeitskreise, die in diesem Jahr fünf neue bzw. aktualisierte Merkblätter auf den Weg gebracht haben.

Neue Merkblätter, neue Mitglieder, neue Satzung

ben, das ihnen bei der Sanierung Sicherheit gibt“, sagte Arbeits-kreismitglied Alexander Eysert (Tubus System).Ebenfalls ein Novum ist das Merk-blatt 1.2 zum Druckrohrschlauch-lining, das bereits seit Sommer vergangenen Jahres vorliegt. Das Papier, das unter der Leitung von Susanne Leddig-Bahls (IQS Engi-neering) und Delia Ewert (Ham-burg Wasser) erstellt wurde, de-finiert erstmals die Gesamtan-forderungen an das System und schließt damit eine Lücke im vor-handenen Regelwerk. Das Merk-blatt stellt die normative Basis des Druckschlauchliner-Verfah-rens dar und definiert die An-forderungen an Materialien und Techniken. Neben grundsätz-lichen Hinweisen zum Druck-schlauchlining werden auch Ver-bindungstechniken und An-schlusstechniken behandelt.

Bei der Mitgliederversammlung mit fast 50 Teilnehmern standen alle Zeichen auf „Grün“.

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93B_I umweltbau 2 | 20 Sanierung

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1.2 Renovierung von Abwasserdruckleitungen mit Druck-schlauchlinern NEU 2019

3.1 Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum 2019

6.1 Sanierung von begehbaren Abwasserleitungen und -kanälen – Montage- und Beschichtungsverfahren 2020

6.2 Sanierung von Bauwerken und Schächten in Entwässe-rungssystemen - Reparatur/Renovierung 2020

7.3 Sanierung von Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden – reaktionsharzbasierte Sys-teme NEU 2020

Neue Arbeitskreise gestartet

„Wir müssen uns nicht nur da-rum kümmern, die Technik vor-anzubringen. Wir müssen auch die Leute haben, die die Technik bedienen können“ – mit diesen Worten sprach Benedikt Stentrup (Sanierungstechnik Dommel) ein Thema an, das vielen Mitgliedern Sorge bereitet: die oftmals müh-same Suche nach Nachwuchs bei den Unternehmen. Mit dem Ar-beitskreis Fachkräftesicherung, der sich im Januar konstituierte, will der Verband eine breite Ziel-gruppe ansprechen und sowohl gewerbliche Mitarbeiter als auch Hochschüler oder Quereinsteiger in den Fokus nehmen (vgl. auch S. XX)Seit einigen Monaten ist der Ar-beitskreis 1.1 wieder höchst ak-tiv, der das Merkblatt zum vor Ort härtendem Schlauchlining in Freispiegelleitungen erneuert.

„Es wird auf jeden Fall umfassen-der sein als das alte Merkblatt“, kündigte AK-Mitglied Richard Mohr (Diringer & Scheidel Rohr-sanierung) an. Den Schwerpunkt wird das Merkblatt auf die sichere Planung von Schlauchlining-Pro-jekten legen.Einen Neustart wird es bei einem weiteren Thema geben: In der Sit-zung kündigte RSV-Vorsitzender Andreas Haacker an, dass der Ar-beitskreis 1.3 zum Trinkwasser-druckschlauchlining gegründet wird. Basis des neuen Merkblat-tes werde in technischer Sicht das RSV-Merkblatt 1.2 sein. Ein Schwerpunkt liege aber auf den Themen Hygiene und Trinkwas-serzulassungen.Bei der Versammlung wurde das Wiederaufleben von zwei wei-teren Arbeitskreisen angekün-digt. So sollen die Aktualisie-rung des Merkblatts 2.2 unter Obmann Nico Schlenther (Karl

Schöngen KG) zur Renovierung von Abwasserleitungen und -ka-nälen mit Rohren aus thermo-plastischen Kunststoffen durch Liningverfahren ohne Ringraum) sowie des Merkblatts 7.1 (Re-novierung von drucklosen Lei-tungen/Anschlussleitungen mit vor Ort aushärtendem Schlauch-lining) vo rangetrieben werden. „Auch wenn die Politik aktuell bei der Weiterentwicklung des Grundstücksentwässerungspas-ses eine gegenläufige Richtung einschlägt, ist es umso mehr un-sere Aufgabe, hier die Standards zu setzen“, erklärte GEA-Arbeits-kreis Obmann Mario Brenner.

Neue Geschäftsführerin und neue Mitglieder begrüßt

Bei der Mitgliederversammlung wurde Reinhild Haacker den Mit-gliedern als Geschäftsführe-rin vorgestellt. Für den Verband ist die diplomierte Journalistin

schon länger tätig. Die Empfeh-lung, Reinhild Haacker als Ge-schäftsführerin einzusetzen, hatte der Strategieausschuss des Verbandes im Herbst vergan-genen Jahres ausgesprochen. Dass der Verband aktuell gut auf-gestellt ist, zeigte sich auch in der Mitgliederstruktur: Allein zum Jahreswechsel waren vier neue Mitglieder dem Verband beigetre-ten, was in der Versammlung sehr positiv aufgenommen wurde. So wurden die Firmen IBAK, Frisch & Faust, Rainer Kiel Kanalsanierung und Umwelttechnik Franz Jan-ßen in der Sitzung begrüßt. Wie-der eingetreten ist die Firma Karl Schöngen KG.Zum Schluss der Sitzung spra-chen sich die Mitglieder dafür aus, im Herbst dieses Jahres eine außerordentliche Mitgliederver-sammlung zu veranstalten. The-men- und Terminfindung sollen über die verbandsinterne Kom-munikation erfolgen.

Stellten die Ergebnisse der Arbeitskreise vor (von links): Dr. Heinz Doll, Nico Schlenther, Mario Brenner, Wolf-Michael Sturm, Steffen Hommel, Alexander Eysert

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96 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

Die Gunvor-Raffinerie im bayerischen Kösching lässt ihre hauseigene Kanalisation regelmäßig inspizieren. Nicht nur hierbei, sondern auch bei der Sanierung der Leitungen setzt sie auf beson-ders robuste Materialien. 2019 erhielt Geiger Ka-naltechnik, NL Regenstauf, den Zuschlag für die Sanierung zahlreicher Kanalmeter auf dem In-dustriegelände. Die Arbeiten mussten unter er-schwerten Bedingungen durchgeführt werden.Bei der Kanalsanierung in der Gunvor-Raffine-rie waren robuste Materialen gefragt: Zum ei-nen zog Geiger bis DN 500 UV-Liner ein, die durch die Tränkung mit VE-Harz besonders gut für industrielle Abwässer geeignet sind. Ab DN 600 bis DN 1600 verbaute die SWP-Kolonne von Geiger Kanaltechnik das SWP-Evoloc-Wickelrohr in den schadhaften Kanä-len. Dieses Verfahren bot gleich mehrere Vor-teile: Zum einen ist das Stegprofil aus PVC-U-Material resistent gegen saure, basische und ölhaltige Abwässer. Zum anderen passte der Wickelkorb durch seine Zerlegung in mehrere Teile problemlos durch die Schachtöffnung.Nach dem Zusammenbau des Korbes erfolgte die Wickelung des Profilbandes zum Rohr un-ten im Schacht. Aufgrund dieses Verfahrens konnte auch auf eine Baugrube verzichtet werden. Zudem wurden die laufenden Pro-duktionsprozesse im Industriebetrieb kaum

war die Koordination der verschiedenen Ge-werke unkompliziert. Allerdings erschwerte das Wetter die fortlaufenden Sanierungsar-beiten: Zunächst verursachte plötzlicher Star-kregen einen so hohen Pegelstand in den Schächten, dass diese nicht mehr begehbar waren und der Wickelkorb unten im Schacht verbleiben musste. Die Folge war ein fünftägi-ger Baustellenstopp. Eine anschließende Hit-zewelle mit Temperaturen über 35 Grad führte zudem dazu, dass die Mitarbeiter nicht mehr in die Abwasserbauwerke absteigen durften. Auch die mehrfache Reinigung und doppelte Belüftung reichten nicht aus, um fortfahren zu können. Erst nach der Hitzeperiode konnte im Zeitplan wieder weitergearbeitet werden.Durch die gute Koordination der Teams hatten die witterungsbedingten Verschiebungen je-doch keine zu großen Auswirkungen auf den Sanierungsplan und die Arbeiten für 2019 waren zum Fertigstellungstermin im Herbst rundum gelungen abgeschlossen.

Geiger saniert Industrie-Leitungen

Robustes Material für die Gunvor-Raffineriebeeinträchtigt. Für die Neuwickelung des SWP-Rohrs war außerdem keine Wasserhal-tung nötig, da der Abwasserfluss den Einbau des Wickelrohrs eher begünstigte. Eine Sanie-rung bei laufendem Betrieb war deshalb kein Problem.Die Vorarbeiten und Anschlussanbindungen übernahm die KATE-Kolonne, die Fräs- und Spachtelroboter einsetzten. Da sämtliche Sa-nierungsarbeiten aus Geiger-Hand kamen,

Auf dem Industriegelände der Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH in Kösching sanierte Geiger Kanaltechnik erdverlegte Lei-tungen.

Ab DN 600 bis DN 1600 verbaute die SWP-Kolonne der Geiger Kanaltechnik das SWP-Evoloc-Wickelrohr in den schadhaften Kanälen. Nach dem Zusammenbau des Korbes erfolgte die Wickelung des Profilbandes zum Rohr unten im Schacht.

Fertig gewickeltes Rohr. Das SWP-Evoloc-Wickelrohrverfahren bot gleich mehrere Vorteile, u.a. dass das Stegprofil aus PVC-U resistent ist gegen saure, basische und ölhaltige Abwässer. | Fotos: Geiger Unternehmensgruppe

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98 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

che Dienstleistungen an. Auch die Kanalsa-nierung mittels Kurz- und Schlauchlinern ge-hört zum Leistungsspektrum des 28-köpfigen Teams. Das 1998 gegründete Unternehmen führt Einsätze für Städte und Kommunen, In-dustrie und Gewerbe sowie Privathaushalte aus. Arbeitsgrundlage bilden Saug- und Spül-fahrzeuge sowie Kanalinspektions- und Sa-nierfahrzeuge.Jüngstes Mitglied des Fuhrparks ist ein 7,5-Tonner, der mit dem elektrischen Fräsro-boter MicroGator und dem Ditom-Schalungs-system DSS-Flex ausgestattet ist. Die Eigen-entwicklung des Unternehmens auf Basis jah-relanger Praxiserfahrungen ermöglicht unter anderem, Anschlüsse in mittels Schlauchliner sanierten Kanalrohren unter Grundwasser-

Unbegrenzte Injektion ohne Grundwasserproblem

Ditom arbeitet bereits seit 22 Jahren mit zem-entgebundenen Injektionsmörteln, um An-schlussstutzen zu sanieren und einzubinden. Darüber hinaus bietet das in Ahlen im west-

Angekoppelt an den MicroGator kann das Schalungssys-tem DSS-Flex unter Kamerabeobachtung kontrolliert durch Kanalrohre gesteuert und genau positioniert werden. Die Gelenkverbindungen erleichtern das Einsetzen in den Kanal.

Schalungssystem DSS-Flex mit Fräsroboter MicroGator

Für eine dauerhafte Einbindung von Anschlüssen nach Schlauchlinereinzug hat die Ditom GmbH Kanaltechnik ein Schalungssystem entwickelt. Angeschlossen an den Fräsroboter MicroGator der Firma IBAK ist es insbesondere für den Einsatz mit drückendem Grundwasser in nicht begehbaren Kanälen von DN 200 bis DN 800 ausgelegt. Gegebenenfalls lokal vorhandene Bettungsdefizite können mit dem Injektionsverfahren aus dem Kanal heraus durch eine kontinuierliche und unbegrenzte Materialzufuhr behoben werden.

fälischen Münsterland ansässige Unterneh-men von der Dichtheitsprüfung über die Ka-naluntersuchung mit TV-Kamera bis hin zur Schacht- und Bauwerksanierung umfangrei-

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99B_I umweltbau 2 | 20 Sanierung

einfluss wieder einzubinden. „Unsere Kennt-nisse basieren auf mehr als 30.000 sanierten Stutzen. Auf der Suche nach einem selbstfah-renden System ohne Grundwasserproblema-tik haben wir mit unserem Schalungssystem DSS-Flex, angeschlossen an den Fräsroboter MicroGator, eine optimale Lösung gefunden“, berichtet Ditom-Geschäftsführer Thomas Bitt-mann.

Vorbereitende Fräsarbeiten

Kürzlich war ein 2-köpfiges Ditom-Team mit dem neuen Sanierfahrzeug in einer kleinen Stadt unweit der Ahlener Hauptniederlassung im Einsatz. Tagesziel war, sieben Anschlüsse innerhalb einer Haltung einzubinden. Über den gesamten Haltungsverlauf von 48 Me-tern in der Rohrdimension DN 300 wurde ein Schlauchliner eingezogen. Die Anschlüsse hat das Team mit dem elektrischen Fräsrobo-ter MicroGator bereits am Vortrag geöffnet. Anschließend wurde der Schlauchliner rund um den Anschluss zurückgefräst. „Die Bedie-nung des Fräsroboters ist intuitiv und schnell zu erlernen“, sagt Facharbeiter Paul Brendel, der zwar erst vor kurzem bei Ditom angefan-gen hat, den MicroGator aber bereits präzise steuert. Bei den Fräsarbeiten gelöste Teile wurden aus dem Rohr gespült.

Großes Einsatzspektrum

Ein Knickgelenk erleichtert das Einbringen des DSS-Flex-Schalungssystems samt Micro-Gator über den Schacht in den Kanal. „Im Ge-

gensatz zur Arbeitsweise mit Seilwinde be-nötigen wir keine zwei Zugangsmöglichkei-ten zum Hauptkanal“, betont Bittmann. Der MicroGator hat ein hohes Eigengewicht. Al-lein die 54 kg gewährleisten bereits eine gute

ohne dabei an Leistungsfähigkeit zu verlie-ren. Darüber hinaus bietet IBAK weitere An-schlussmöglichkeiten für den Fräser an, wie zum Beispiel die Adaption für Höchstdruck-Wasserstrahltechnik.

Traktion. „Der Mi-croGator ist so in der Lage, das DSS-Flex-System mit allen dafür be-nötigten Schläu-chen für Luft und Injektionsmaterial weit in den Haupt-kanal zu fahren“, sagt Bittmann. Nicht selten seien DN-200-Rohre vorzufinden, die sich durch die Sa-nierung mittels Schlauchliner und zusätzlich durch Muffenversätze oder Unterbögen stellenweise stark verjüngen. Mit dem kompakt ge-bauten MicroGa-tor habe er sich für einen Roboter ent-schieden, der die Bandbreite von DN 200 (gelinert) bis DN 800 voll-ständig abdeckt,

Facharbeiter Paul Brendel steuert über das Bedienpult mit zwei Joysticks die Bewegung des elektrischen Fräsroboters MicroGator und fräst vorbereitend eine Ringnut um den einzubin-denden Anschluss. | Fotos: IBAK

Eine Kontrolle der Arbeitsschritte ist durch die visuelle Beobachtung der Prozessschritte über die Farbschwenkkopfkamera CutterCam gegeben.

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Umweltverträgliches Material

Zementgebundene Baustoffe haben sich seit Jahrzehnten für Bauteile im Kontakt mit Boden und Grundwasser bewährt.1 „Entscheidun-gen für eingesetzte Materialien sollten nicht nur aufgrund von technischen und wirtschaft-lichen, sondern auch nach ökologischen Ge-sichtspunkten getroffen werden“, konstatiert Bittmann. Der niedrigviskose Injektionsmör-tel entspricht der DIN 195732 und wird au-ßerhalb des Kanals bevorratet. Er kann über längere Strecken verpumpt und durch relativ dünne Schläuche gefördert werden.

1 Verein Deutscher Zementwerke e.V. (VDZ), Tätigkeits-bericht 2003-2005: https://www.vdz-online.de/fi-leadmin/gruppen/vdz/3LiteraturRecherche/Taetig-keitsbericht/VDZ_Kap_VI.pdf

2 DIN 19573 Mörtel für Neubau und Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden, Stand 3.2016, Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN), Berlin

Visuelle Kontrolle

Die Arbeit erfolgt unter permanenter visu-eller Kontrolle über die Farbschwenkkopf-kamera CutterCam. Diese ist an den Micro-Gator angebracht und sorgt dafür, dass der Anwender die Prozessschritte über Video-bilder vom Arbeitsbereich uneingeschränkt beobachten kann. Dementsprechend kön-nen Schild und Blase exakt positioniert und optimal ausgerichtet werden. Der Fokus der CutterCam ist flexibel einstellbar, sodass so-wohl der Arbeitsbereich scharf gestellt wer-den kann, als auch ein guter Blick und eine detaillierte Dokumentation des Sanierungs-ergebnisses ermöglicht wird. Der großzü-gige Schwenkbereich und eine LED-Beleuch-tung sorgen für eine optimale Sicht und Aus-leuchtung. Eine gute Orientierung im Rohr ist durch den integrierten Gravitationssen-sor möglich.

Positionierung

Die Blase wird unter Kamerabeobachtung motorisch in den Anschluss eingefahren und pneumatisch fixiert. Alle drei Luftkammern des DSS-Flex-Systems werden über separate Leitungen befüllt. Die notwendigen Luftdrü-cke können damit unabhängig voneinander geregelt werden. Über diese Luftkammern wird das Schalungsschild an die Rohrwand gepresst, um das Hauptrohr im Bereich des Anschlusses abzudichten. Das Schalungs-schild liegt dann an der Innenwandung des Hauptkanals auf einer Länge von 50 cm an. Nun wird der Mörtel zum Schalungsschild ge-pumpt, das über eine Injektionsöffnung und einen Drucksensor verfügt. Der Reparaturpro-zess ist über die CutterCam kontrollier- und nachvollziehbar. Der Anwender kann an ent-scheidenden Stellen Einfluss auf den Ablauf nehmen.

Aufnahme der Farbschwenkkopfkamera CutterCam aus dem gelinerten DN-300-Steinzeugrohr während der Befahrung mit dem an den MicroGator angeschlossenen Schalungssystem DSS-Flex. 1) Vorbereitende Fräsarbeiten im Bereich des Anschlusses: Herstellung einer Ringnut. 2) Blase ist in den Anschlussstutzen ausgedehnt und das Schalungsschild dichtet das Hauptka-nalrohr an der Innenwandung im Bereich des Stutzens ab. 3) Sanierungsergebnis mit ausgehärtetem Zementmörtel, der rohrbündig anliegt.

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Unbegrenzte Materialzufuhr

Auch wenn in einer Vorins-pektion die benötigte Mörtel-menge abgeschätzt wird, ist diese nicht zuverlässig kalku-lierbar. „Da das Poren- oder Hohlraumvolumen hinter der Rohrwand im Vorfeld nicht er-mittelt werden kann, ist eine unbegrenzte Materialzufuhr zwingend erforderlich“, be-tont Bittmann. Das homogene niedrigviskose Injektionsma-terial wird über den mitgeführ-ten Schlauch kontinuierlich zu-geführt, bis der Hohlraum voll-ständig gefüllt ist. Dies wird durch die Überwachung des Injektionsdruckes festgestellt, der mit ca. 1,5 bar beaufschlagt wird. Sobald der erforderliche Ge-gendruck erreicht ist, wird dies dem Operateur angezeigt und die Zu-fuhr von Injektionsmaterial kann beendet werden. Durch die uneinge-schränkte Verfügbarkeit von Injektionsmaterial werden ggf. vorhan-dene Hohlräume im Bettungsbereich formschlüssig verfüllt. Die Aus-härtezeit des Mörtels ist abhängig von der Umgebungstemperatur. Bei dem gegenwärtigen Einsatzfall liegt diese bei 35 Minuten bei 7 Grad Außentemperatur. Nach Aushärtung des Mörtels wird das Scha-lungsschild entfernt. Auf diese Weise arbeitete das Ditom-Team alle sieben Anschlüsse an diesem Tag ab. „Es sind durchaus mehr An-schlüsse innerhalb eines Arbeitstages möglich. Das hängt von den Gegebenheiten auf der Baustelle, der Schadensdichte und wetterbe-dingten Rahmenbedingungen ab.“, weiß Ditom-Mitarbeiter Carsten Mielke aus 21 Jahren praktischer Erfahrung zu berichten.

Schlussbetrachtung

Mit dem Ditom-Schalungssystem DSS-Flex kann in Verbindung mit dem elektrischen Fräsroboter MicroGator von IBAK eine einwand-freie Sanierung und Einbindung von Hausanschlüssen vorgenom-men werden. Auch sehr große Hohlräume können mit dieser Tech-nik mit Material gefüllt werden. „In einer Standardsanierung setzen wir etwa 20 kg ein. Wir haben aber auch schon bis zu 360 kg inner-halb einer Schadstelle verwendet“, ergänzt Mielke.Besonderes Augenmerk legt Bittmann auf die Tatsache, dass mit die-sem Verfahren keine erhabenen Flächen, sogenannte Kragen oder Krempen, rund um den Anschluss entstehen: „Unsere Stutzensanie-rung ist immer rohrbündig; das, was wir im Hauptkanal ausfräsen, wird auch komplett geschalt und verpresst, sodass keine Abplat-zungen auftreten. Auch im Bereich des Anschlussrohrs schließt der Mörtel bündig zur Rohrwand ab“, erläutert Bittmann. Abschließend stellt er die Vorzüge des verwendeten Baumaterials in den Mittel-punkt: „Während des Aushärtevorgangs selbst unter fortbestehen-dem starken Fremdwasserdruck besteht nicht die Gefahr, dass Teile des eingesetzten Mörtels wieder herausgespült werden.“ Nicht zu-letzt seien umweltrelevante und gesundheitliche Aspekte in die kon-sequente Entscheidung für Mörtel als Baustoff eingeflossen.

Die Ditom GmbH Kanaltechnik nutzt den Mi-croGator für vorbereitende Fräsarbeiten vor Linereinzug, zum Öffnen der Zuläufe und zur Herstellung einer Ringnut nach Linereinzug sowie zur kontrollierten Steuerung des Scha-lungssystems DSS-Flex.

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102 Sanierung B_I umweltbau 2 | 20

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Hohlräume Im selben Arbeitsgang werden vom Stutzen ausgehende Risse,

Scherben oder fehlende Wandungsteile im Hauptrohr und im Hausanschluss saniert

Sanierungspacker dient als Schalung

Die Bauwerks- und Schachtsanie-rung im Montageverfahren mit vor-gefertigten GFK-Platten stellt eine interessante Verfahrensvariante zur Instandsetzung der Bauwerke unse-rer Trink- und Abwassersysteme dar. Kürzlich beauftragte die Gemeinde Rimsting am Chiemsee aufgrund des fortgeschrittenen Schadensbil-des und der besonderen Geome-trie einer Abwasserpumpstation die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanie-rung mit der Auskleidung des Bau-werks mit glasfaserverstärkten Vi-nylesterharzplatten.

Von Johann Tiefenthaler, Bauleiter der Niederlassung Freilassing der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsa-nierung

Die Abwasserpumpstation in Rim-sting ist eine sogenannte Über-flurpumpstation aus Stahlbeton, ausgestattet mit zwei trocken auf-gestellten Pumpen im Unterge-schoss. Das kreisrunde Unterge-schoss hat einen Durchmesser von 4,4 m und eine Tiefenlage von ca. 7,4 m. Es ist aufgeteilt in einen Maschinenraum und einen Pum-

pensumpf. Der Pumpensumpf der Pumpstation ist durch einen Ein-stieg im Erdgeschoss (lichtes Maß = 55 x 55 cm) der Pumpstation zu-gänglich.Die Ausführungsplanung des In-genieurbüros Dippold und Gerold aus Prien forderte die dauerhafte Instandsetzung des Bauwerks und es wirtschaftlich und bestän-dig gegen biogene Schwefelsäu-rekorrosion und die betrieblichen Angriffe zu schützen. Denn nach der vorhergehenden Überprü-fung der Reststandsicherheit, er-folgte die Verfahrensauswahl an-hand des Gesamtzustandes und der Geometrie des Bauwerks. Un-ter der breiten Palette der Verfah-renstechnik zur Instandsetzung von Bauwerken wurde in diesem Fall insbesondere die Umweltver-träglichkeit, die statische Rest-tragfähigkeit, die Hydraulik, die Baugrunduntersuchung, die Ober-flächenbeschaffenheit und insbe-sondere die Wirtschaftlichkeit der Verfahrenstechnik betrachtet. Denn die stark korrodierten Schachtwände und der Schacht-boden des Pumpensumpfes wa-

Der erste Teil des zweiten Bandes des Fachbuchs „Instandhaltungen von Kanalisationen“ von Prof. Dr.-Ing. Dietrich Stein und Dr.-Ing. Ro-bert Stein ist auf der Wissensplatt-form Unitracc.de online.In der Praxis der Kanalsanierung wird aufgrund der wachsenden Schadensraten immer häufiger auf Reparaturverfahren zurück-gegriffen. Ihr Anteil betrug nach der letzten DWA-Umfrage im Jahr 2015 bereits 55,3 %. Die-ser Entwicklung trägt das Kapitel „Reparatur“ mit etwa 300 Seiten und über 350 Bildern Rechnung. Das neue Kapitel behandelt die zahlreichen Reparaturverfahren getrennt für die Objekte Abwas-serleitungen und -kanäle (ein-schl. Grundstücksentwässe-rungsleitungen), Schächte und Inspektionsöffnungen sowie

erstmals auch Straßenabläufe. Das Fachbuch liefert nicht nur eine umfassende Übersicht über die in der Praxis einge-setzten Reparaturverfahren, sondern arbeitet detailliert alle relevanten Aspekte zu den The-menbereichen Planung, Ap-plikation und Qualitätssiche-rung auf. Es ist über die Wis-sens- und Qualifizierungsplatt-form www.Unitracc.de für Nut-zer des Weiterbildungspaketes für Unternehmen und Kommu-nen verfügbar. Der Zugang zu dem neuen Kapitel und den vie-len anderen bisher auf der Uni-tracc-Plattform zur Verfügung gestellten Bausteinen ist über die Buchung eines Paketes für 80 €/Monat, welches von 15 Mitarbeitern genutzt werden kann, möglich.

Neues Fachbuch-Kapitel „Reparatur“ auf Unitracc

Sanierung von Schachtbauwerken im Montageverfahren

GFK-Auskleidung für Abwasserpumpstation

Mit GFK-Platten ausgekleidete Sohle | Fotos: Swietelsky-Faber Kanalsanierung

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ren über den langjährigen Be-trieb schon sehr in Anspruch ge-nommen und das Bauwerk ist ein wesentlicher Bestandteil der betrieblichen Anlagen der Ge-meinde Rimsting. Zur Aufrechterhaltung der Vorflut wurde über die gesamte Bauzeit eine oberirdisch verlegte und ver-schweißte PEHD-Druckleitung in der bestehenden Abwasserpump-station angeschlossen, über eine Länge von 50 m verlegt und über Tauchpumpen betrieben. Zur Untergrundvorbereitung und vor der eigentlichen Auskleidung des Bauwerks wurden sämtliche korrodierte Bereiche des Stahl-betons durch Wasserhöchstdruck abgetragen und sämtliche vor-handenen Steigeisen entfernt. Die umfangreichen Imperfekti-onen wurden mit einem höchst sulfatwiderstandsfähigen kunst-stoffmodifizierten und zement-gebundenen Mörtel (PCC-II) re-profiliert. Aufgrund der besonde-ren geometrischen Aufteilung des Bauwerks war die GFK-Ausklei-dung auf der Längsseite und den beiden Rundungen in den Ecken

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mit optimal zuvor konfektionier-ten und biegsamen Platten aus-zugestalten. Besondere Anforde-rung an die Erfahrung des ausfüh-renden Unternehmens stellte der Pumpensumpfboden mit seinen diversen Schräglagen und Nei-gungen dar. Hier war Präzisions-arbeit gefragt. Um die geforderte Mindestwandstärke zu erreichen, wurden die nach einem ausge-feilten Verschraubungsraster ver-legten GFK-Platten anschließend mehrmals händisch mit einem Epoxidvinylesterharz überlami-niert und „getopcoatet“.Die Arbeiten wurden aufgrund der beengten Platzverhältnisse und besonderen Tiefenlage nach der Erstellung der projektspezifi-schen Gefährdungsbeurteilung in vier Bauabschnitten über ein ei-gens angefertigtes Podestgerüst ausgeführt. Final wurden die bislang vorhan-denen Steigeisen durch den Ein-bau einer V4A-Edelstahlleiter substituiert. Gegenüber sonsti-gen Verfahrenstechniken zur In-standsetzung derartiger Bau-werke war hier die gewählte Aus-führungsvariante nach Auffas-sung des Planers, des ausfüh-renden Unternehmens und des Bauherrn die angemessene Aus-führungstechnik. Vor dem Hin-tergrund der nun zu erwartenden Nutzungsdauer von ca. 50 Jahren überdies ein voller Erfolg für den Betreiber der Anlage. Fertig sanierter Pumpensumpf

Montage GFK-Platten mit Radius = 2,50 m

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Die Lehrgangsreihe „CROM – Zer-tifizierte Schachtsanierung“ hat im Februar zum 10. Mal stattgefun-den. 80 Netzbetreiber, Planer und Verarbeiter nahmen an den Lehr-gängen bei der MC-Bauchemie in Bottrop teil. Darüber hinaus gab es Ende Januar auch einen Lehrgang bei der MC-Bauchemie in Dintikon (Schweiz), der mit 40 Teilnehmern restlos ausgebucht war.CROM ist die Abkürzung für den englischen Namen der Veranstal-tungsreihe „Certified Rehabili-tation of Manholes“. Die Koope-rationsveranstaltung der TU Kai-serslautern unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer

vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauwirtschaft und der MC-Bau-chemie bietet planenden Ingeni-eurbüros, ausschreibenden Ka-nalnetzbetreibern und ausfüh-renden Fachverarbeitungsunter-nehmen einen einzigartigen Mix aus fundierter Wissensvermitt-lung und praktischen Anwen-dungen in der Schachtsanierung. „Das Ziel unserer Lehrgangsreihe ist es, die Qualität und die Sicher-heit der Schachtsanierungsmaß-nahmen von der Planung bis zur Umsetzung zu verbessern“, sagt Prof. Körkemeyer und fügt hinzu: „Das ist uns in den zurückliegen-den zehn Jahren auch gut gelun-

gen.“ Denn jeder Kursteilnehmer erhält sowohl die nötige theoreti-sche Basis als auch Gelegenheit, alle wesentlichen Sanierungs-schritte praktisch zu üben.Den Auftakt zur Lehrgangsreihe bildete im Jubiläumsjahr am 29. Januar 2020 die CROM-Veran-staltung in der Schweiz mit 40 Teilnehmern von planenden In-genieurbüros, Kanalnetzbetrei-bern sowie ausführenden Un-ternehmen. Die CROM-Woche in Deutschland startete mit dem In-tensivlehrgang für planende In-genieure und ausschreibende Kanalnetzbetreiber. Sie fand am 17. Februar 2020 im Trainings- und Seminarzentrum der MC in Bottrop statt und informierte in Theorie und Praxis über Themen wie die Zustandserfassung und -bewertung von Schäden sowie die Planung, Ausführung und Qualitätsüberwachung von Sa-nierungsmaßnahmen an Schäch-ten und begehbaren Kanalbau-werken.Beim zweitägigen Anwenderlehr-gang für Fachverarbeiter, der am 18. und 19. Februar stattfand, standen neben Schäden und Schadensmechanismen auch die Grundlagen der Beton- und Mör-teltechnologie sowie besondere Anforderungen an Mörtel im Ab-wasserbereich auf der Agenda. Darüber hinaus wurden bei der erneut ausgebuchten Veranstal-tung die einzelnen Sanierungs-schritte von der Untergrundvor-

bereitung über die Abdichtung bis hin zur mineralischen Repro-filierung und Beschichtung sowie die zugehörige Qualitätssiche-rung ausführlich behandelt und auch selbständig praktisch an-gewandt.Im anschließenden eintägigen Aufbaulehrgang für Anwender am 20. Februar konnten diejeni-gen Fachverarbeiter, die den An-wenderlehrgang an den Vorta-gen bzw. in den Vorjahren be-reits erfolgreich absolviert ha-ben, ihr Wissen rund um die Schachtsanierung noch weiter vertiefen. Neben der spritztech-nischen und automatisierten ma-schinellen Beschichtung im MRT-Verfahren (Manhole Rehabilita-tion Technology = automatisier-tes Schachtsanierungsverfahren) mit Mörtelsystemen und Kunst-stoffsystemen umfasste der Lehr-gang auch das Thema Arbeits-sicherheit. Im praktischen Teil hatten die Fachverarbeiter wie-derum die Möglichkeit, die Be-schichtungssysteme selbst anzu-wenden.Wie immer mussten die Teilneh-mer ihre jeweiligen Lehrgänge mit einer schriftlichen Prüfung abschließen, um das CROM-Zer-tifikat zu erhalten, das sie als zer-tifizierte Schachtsanierer aus-weist und sich zu einem Quali-tätssiegel für eine hochwertige und nachhaltige Schachtsanie-rung im deutschsprachigen Markt etabliert hat.

Zertifizierte Schachtsanierung

120 Teilnehmer beim „CROM“-Jubiläum

Praxisteil beim CROM-Lehrgang am 29. Januar 2020 in der Schweiz | Foto: MC-Bauchemie, Bottrop

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Was tun mit ausgedienten Kanälen und Lei-tungen unter der Erde? Sie einfach sich selbst zu überlassen ist keine Option. Denn mit fort-schreitendem Verfall der Bausubstanz gehen Gefahren wie zum Beispiel das Eindringen von verunreinigtem Wasser in das Erdreich oder Grundwasser einher. Auch können Ver-formungen des Kanals eine Reduzierung des

spruchsvolle Aufgabe, da hierbei viele Para-meter – wie zum Beispiel die Lage und mög-liche Undichtigkeiten – berücksichtigt wer-den müssen. Daher gilt es, abgestimmte Materialien sowie Verfahren zu wählen, die eine sichere Ausführung und die langfristige Stabilität des verfüllten Kanals gewährleis-ten.

Ausgediente Haltungen fachgerecht stilllegen

Verdämmt und zugefülltDie Sanierungstechnik Dommel GmbH bietet rund um das Verdämmen von Kanälen – von der TV-Untersuchung bis hin zu den anfallenden Tiefbauarbeiten – alle Leistungen aus einer Hand an. Dabei greift der Kanalsanierungsspezialist aus Hamm auf langjährige Erfahrung und modernste Technik zurück.

Querschnitts zur Folge haben und dadurch Setzungen des Bodens auslösen. In beson-ders schwerwiegenden Fällen besteht außer-dem ein akutes Einsturzrisiko.Um solche Risiken auszuschließen, müssen die in der Erde verlaufenden Leitungen und Kanäle fachgerecht stillgelegt werden. Sol-che Maßnahmen sind eine besonders an-

Das Verdämmen ausgedienter Haltungen und Schächte stellt eine effiziente Methode dar, Kanäle und Leitungen langfristig zu sichern und Gefahren für Umwelt, Mensch und Tier auszu-schließen.

Von stark beschädigten Leitungen und Kanälen gehen Gefah-ren wie Umweltverschmutzungen und Setzungen aus.

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FAHRZEUGAUSBAU

Umweltgerechter Dämmer

Eine Stilllegung kann, alternativ zum Ab-bruch, durch das Verfüllen der Haltung erfol-gen. Dabei setzt die Sanierungstechnik Dom-mel GmbH auf einen Dämmer, der auch in den Wasserschutzzonen I und II zugelassen ist. Die passende Mischung des Dämmers für

die jeweiligen Anforderungen sollte schon in der Planungsphase festgelegt werden. Der als Sack oder lose Siloware angelieferte Baustoff ergibt eine fließfähige Zementsuspension, die eine möglichst hohlraumfreie Verfüllung gewährleistet und die entsprechenden Druck-festigkeiten erreicht. Mittels Additive lässt sich nach Bedarf die Dichte des Materials be-

einflussen. Beim Einfüllen des Dämmers in die Altleitungen ist eine entsprechende Ent-lüftung sicherzustellen.Haltungen und Ringräume mit einem Volu-men von bis zu 370 m³ konnte der Kanalsa-nierungsspezialist bisher erfolgreich „in ei-nem Rutsch“ verdämmen. Längere Strecken müssen in der Regel abschnittsweise erfol-

Um sich ein möglichst genaues Bild des zu verfüllenden Kanals zu machen, führt Dommel zunächst eine Kamerabefahrung durch. Für verzweigte Netze kommt hier die „Sehende Nordseedüse“ zum Einsatz.

Der Dämmer auf Basis einer fließfähigen Zementsuspension wird über Befüllleitungen in den jeweiligen Kanalabschnitt gepumpt.

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gen. Erschwert wird das Verdämmen, wenn sich der Einsatzort fernab befestigter oder anfahrbarer Flächen befindet. Denn bei der Zusammensetzung der Zementsuspension kommt es auch darauf an, wie weit das Mate-rial gepumpt werden muss. Dies war etwa bei einer Stilllegungsmaßnahme in Dortmund im Jahr 2019 der Fall. Hier musste der Dämmer

bis zu 1.000 Meter bis zu seinem Bestim-mungsort zurücklegen. Eine zusätzliche He-rausforderung bestand darin zu gewährleis-ten, dass die Wärmeentwicklung nicht zu hoch ausfällt und zum Abbinden des Mate-rials im Zuleitungsrohr führt. Trotz der an-spruchsvollen Rahmenbedingungen konn-ten hier 2.800 m Ei-Kanal 900/1350 inner-

halb von wenigen Wochen fachgerecht ver-füllt werden.

Voruntersuchung klärt Schadensbild

Überdies ist es häufig schwierig vorauszu-sehen, wo der Dämmer hinfließt. „Durch un-dichte Rohrwandungen und unbekannte An-

Die Festigkeit des Füllmaterials sorgt für eine dauerhafte Stabilität des außer Betrieb genom-menen Abschnitts. | Fotos: Sanierungstechnik Dommel GmbH

Neben dem eigentlichen Verdämmen der Rohre bietet die Sanierungstechnik Dommel GmbH auch alle weiteren notwendigen Tiefbauarbeiten wie zum Beispiel den Rückbau nicht mehr benötigter Schächte mit an.

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schlussleitungen kann Füllmaterial leicht an ungewünschte Stellen gelangen“, erklärt Be-nedikt Stentrup, Geschäftsführer der Sanie-rungstechnik Dommel GmbH. „Um dies zu ver-hindern, führen wir zunächst eine Kamerabe-fahrung des maroden Kanals und aller An-schlussleitungen durch.“ Mit zwei neuen TV-Fahrzeugen, die über Fahrwagen-, Schiebe- und Satellitenkameras verfügen, ist der Ka-nalsanierungsspezialist hier besonders gut aufgestellt. Für besonders verzweigte Leitungsnetze ver-schaffen sich die Kanalprofis aus Hamm zu-erst mit der „Sehenden Nordseedüse“, ei-ner steuerbaren Spüldüse mit integrierter Kamera, einen Überblick. Hochauflösende Bilder geben Aufschluss, in welchem Zu-stand sich das Kanalinnere befindet. Die

Geo-Sense-Funktion der Kanalinspektions-fahrzeuge dient zudem der dreidimensiona-len Verlaufsmessung von Anschlussleitun-gen. Ist keine TV-Befahrung durchführbar, weil die Bausubstanz zu zerstört ist, muss beim Verfüllen besonders vorsichtig vorge-gangen werden. Gegebenenfalls sind punk-tuelle Maßnahmen wie beispielsweise Such-schachtungen vorzunehmen.

Alle Maßnahmen aus einer Hand

Neben dem eigentlichen Verfüllen der Kanäle sind oftmals zahlreiche weitere Maßnahmen notwendig. Sofern der Kanal oder die Leitung noch Abwasser transportiert, müssen die An-schlussleitungen auf einen anderen intakten oder neu erstellten Kanal umgebunden wer-

den. Beim Verschließen alter Anschlussan-bindungen setzt der Kanalsanierungsspezi-alist auf Robotertechnik oder in begehbaren Profilen auf das Abmauern mit Kanalklinkern und PCC-Mörtel. Müssen zusätzlich Schacht-abdeckungen abgebrochen und Schächte ver-füllt werden, sind abschließend alle Oberflä-chen wieder instand zu setzen. Hierbei kön-nen auch Straßenbauarbeiten wie z.B. das Aufnehmen, Lagern und Wiedereinbauen von Pflastersteinen anfallen. Für öffentliche Auf-traggeber ist es demnach von Vorteil, wenn alle Maßnahmen aus einer Hand kommen. So bietet Dommel neben dem Verfüllen von ausgedienten Kanälen und Leitungen auch gleich alle weiteren notwendigen Tiefbauar-beiten direkt mit an. Dies spart allen Beteilig-ten Zeit und Kosten.

Eine besondere Herausforderung besteht, wenn sich der Einsatzort fernab befestigter oder anfahrbarer Flächen be-findet. In diesem Fall muss der Dämmer entsprechend weit gepumpt werden.

Beim Verschließen alter Anschlussanbindungen setzt der Kanalsanierungsspezialist auf Robotertechnik oder in begehbaren Profilen auf den Rohrverschluss in händischer Arbeit.

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Impressum

Herausgeber

Faluner Weg 33, 24109 KielPostfach 3407, 24033 KielTelefon 0431/53592-0Telefax 0431/53592-25Internet: www.bi-medien.deE-Mail: [email protected]

RedaktionArtur Graf zu Eulenburg (Chr.)Boris ValdixDipl.-Volkswirt Rudi Grimm

AnzeigenleiterKatja Mercuri, Tel. 0431/53592-52E-Mail: [email protected]

Nicole Beckmann, Tel. 0431/53592-51Paul Fröhlich, Tel. 0431/53592-11Bernd Matheis, Tel. 0431/53592-38

Verlagsrepräsentanz ItalienCasiraghi Pubblicità Internazionale,

Via Cardano 81, 22100 Como

Tel. 0039/031261407

Anzeigenpreise laut Tarif

Layout und AnzeigenmanagementBirgit Wegner, Tel. 0431/53592-42

BezugspreiseJahresabonnement € 72,- zzgl. MwSt.Ausland: zuzügl. € 34,- Versandkosten

Auftragnehmer-ServiceKristin Schulze, Tel. 0431/53592-77

Erscheinungsweise6 Ausgaben im Jahr | ISSN 2509-2685

DruckStrube OHG, Felsberg

Mitteilungsorgan desGützeschutzverbandesHorizontalbohren e.V. DCA

Mitteilungsorgan der Deutschen Gesellschaft für grabenloses Bauen und Instandhalten von Leitungen e.V.

Mitteilungsorgan des Verbandes zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme (e.V.) VSB

Die Mitglieder der Verbände erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages

Alle Rechte vorbehalten.Vervielfältigung nur mit Genehmigung der B_I MEDIEN GmbH

Mit dem Modul E-Packer Control (EPC) bleibt das Partliner-Sys-tem nicht mehr nur an der Ober-fläche, sondern reicht bis weit in den Kanal hinein: Intelligente E-Packer lesen die Gegebenheiten

an der Reparaturstelle aus, hei-zen während der Aushärtephase und verkürzen so die Einbauzeit erheblich. EPC wird wie die Do-siertechnik und der Vakuum-Im-prägnierer von der App Partli-

ner Control gesteuert: Das Modul baut den Druck im E-Packer auto-matisch auf, stimmt die Tempera-tur des Packers auf die Situation an der Sanierungsstelle ab, stellt den Packer bei Erreichen der Aus-formbarkeit wieder drucklos und die App teilt dem Operateur nach getaner Arbeit mit, dass er den E-Packer nun wieder herausholen kann. Neben dem Einbau von Kurzli-nern auf Glasfaser- und Epoxy-basis ist nun auch die ganzheit-liche Sanierung defekter Gerinne ein Anwendungsgebiet des Part-liner-Systems: Im Zusammen-spiel zwischen dem Partliner und Harz8 dichtet der Gerinneliner undichte Gerinne sogar bei lo-sem Erdreich wieder ab und baut auch auf, wenn sonst nichts mehr geht. Das Besondere an diesem vom DIBt zugelassenen Verfah-ren ist, dass in einem Arbeits-gang ein neues Gerinne erstellt und die Anbindung gleich mit er-folgt: Der Partliner baut das Ge-rinne auf, Harz8 bindet es unmit-telbar nach der Ausformung di-rekt an den Schacht an.

Die Sonne scheint bis in den Kanal

Nun kommt dieses ganzheitliche System mit seinen Erweiterungen richtig in Fahrt und rollt in einem

resinnovation entwickelt solarunterstützten Sanierungsanhänger

Das Partliner-System macht mobil2018 präsentierte die resinnovation GmbH das Partliner-System – mit der Partliner-Dosiertechnik und dem Vakuum-Imprägnierer, präzise gesteuert von der App „Partliner Control“ – zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Seither hat sich das System rasant weiterentwickelt: Aus den Basis-Modulen, die exaktes Mischen, luftfreies Tränken und lückenlose Online-Dokumentation zum Standard machen, wurde ein ganzheitliches System rund um die Kurzliner-Sanierung – und das fährt nun kompakt im eigens entwickelten Partliner-Sanierungsanhänger vor.

Von der Dosiertechnik wird das gemischte Harz durch den Anwender direkt zum Vakuum-Imprägnierer übertragen. | Fotos: resinnovation

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Durch den Zwangsmischer wer-den Harz und Härter mit geringst-möglichem Kontakt zum Anwen-der vollständig homogen und luftfrei gemischt, bevor sie di-rekt über den Mischkopf in den unter Vakuum gesetzten Folien-schlauch mit der Glasfasermatte im Partliner Vakuum-Imprägnie-rer eingebracht werden. Das Sys-tem sorgt für eine luftfreie, gleich-mäßige Imprägnierung und somit reproduzierbare Qualität Kurzli-ner für Kurzliner.

Klebt gut, ist resistent und vielseitig

Der Partliner zeichnet sich aus durch reproduzierbar gute Kleb-kraft und Haftzugwerte auf na-hezu allen Untergründen. Che-

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Arbeits- und Qualitätssicherung

Harzmengenbestimmung, Mi-schen, Imprägnieren und Doku-mentation laufen in einem App-gesteuerten, teilautomatisier-ten und selbstkontrollierenden Verfahren ab. Durch die Dosier-technik werden Ungenauigkeiten beim Wiegen oder Verunreinigun-gen beim Mischen vor Ort ausge-schlossen. Die richtige Menge für die errechnete Länge des Partli-ners wird automatisch dosiert.

mischen Angriffen gegenüber ist er resistent und verzeichnet na-hezu keinen Schrumpf. Sowohl seine Hochdruckspülfestigkeit, seine Mechanik als auch die Ab-riebfestigkeit sind weitere Plus-

Reproduzierbare Qualität durch intelligente Technik

Der Gerinneliner lässt sich bei gerade oder gebogenen Gerinnen gleichermaßen einsetzen, und da sich auch das dauerflexible Harz8 an alle Geometrien anpasst, lassen sich auch ge-mauerte Schächte oder Sonderformen ohne Probleme anbinden.

Punkte des Partliners. Ein Ein-bau bei feuchten und sogar nas-sen Untergründen stellt für das System auf Epoxidharzbasis kein Hindernis dar. Aufgrund der sau-beren Übergänge zum reparier-ten Altrohr oder auch Schlauchli-ner ist das nachträgliche Einset-zen von Robotern kein Problem.Neben der klassischen Repara-tur von Radial- und Längsrissen, Fehlstellen und Oberflächen-schäden etc. meistert der Partli-ner Abwinkelungen oder Bögen im Bereich der Schadstelle, be-seitigt Fließhindernisse bei Muf-fenversatz und Lageabweichun-gen und dichtet auch Haltungen bei leichter Querschnittsredu-zierung ab. Die Zulassung durch das DIBt erstreckt sich aber nicht nur auf die Reparatur von parti-ellen Schäden im Altrohr, son-dern auch auf die Reparatur von Schlauchlinern etwa bei Fehlboh-rungen, Spannungsrissen oder Spülschäden.

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\\SGTPEPPER\Nutzungsrecht\N0091 Steinhardt GmbH Wassertechnik\Nutzungsvertrag_N0091.doc 2

2. Die Prüfergebnisse dürfen nicht mit Produkten oder Leistungen in Zusammenhang gebracht werden, für die sie nicht gelten. Dazu gehört, dass das Produkt oder die Leistung sich seit der Veröffentlichung der Prüfung nicht in

Merkmalen geändert hat, die Gegenstand der Prüfung waren, dass das Prüfurteil für ein gleiches Produkt, welches von der Prüfung nicht erfasst war,

nicht ohne Erwähnung des untersuchten Produkts verwendet wird, dass die Übertragung eines Prüfurteils auf nicht geprüfte Produkte oder Leistungen

weder vorgenommen noch nahegelegt wird.

3. Die IKT-Prüfergebnisse dürfen nicht durch neuere Prüfergebnisse oder durch eine erhebliche Veränderung der Marktverhältnisse überholt sein.

4. Die Angaben über die Prüfergebnisse müssen leicht und eindeutig nachprüfbar sein. Dazu gehört, dass in der Werbung Monat und Jahr der Erstveröffentlichung angegeben werden.

§2 Nutzung des IKT-Warentest-Siegels

1. Der Nutzer erhält das Recht, das IKT-Warentest-Siegel für das Produkt

HydroSlide Automatikregler Giehlmatic

zu nutzen. Das Siegel sieht folgendermaßen aus:

Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung Hauptstraße 2 55483 Schlierschied Tel. +49 (0) 6763 556986-0Fax +49 (0) 6763 556986-90 [email protected]

Stutzen-Einbindung Schachtsanierung

gut (2,0) sehr gut (1,5)

1/20214/2020

Trelleborg Pipe Seals Duisburg GmbHDr.-Alfred-Herrhausen-Allee 36Tel. +49 (0) 2065 999-0 Fax +49 (0) 2065 [email protected]/de/ pipe-seals

epros®DrainPackerKurzliner für Hausanschlüsse

sehr gut (1,4)

10/2020

Uhrig Kanaltechnik GmbH Am Roten Kreuz 2 78187 Geisingen Tel. +49 (0) 7704 806-0Fax +49 (0) 7704 806-50 [email protected]

Quick-Lock Manschette für die Lineranbindung an Schächte

11/2021

IKT-Gütesiegel 2-20.indd 113IKT-Gütesiegel 2-20.indd 113 16.04.2020 09:53:1416.04.2020 09:53:14

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113B_I umweltbau 2 | 20 Firmen mit IKT-Siegel empfehlen sich

Hersteller Produkt Produktfoto Note Siegel gültig bis

Siegel

Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co. KGHellinger Str. 197486 KönigsbergTel.: 0 95 25/88-0Fax: 0 95 25/[email protected] www.fraenkische.com

SediPipe XL 600/12Regenwasser-behandlungsanlage

6/2019

Mall GmbH Hüfinger Str. 39-45 78166 Donaueschingen Tel. +49 (0) 771 80050Fax +49 (0) 771 80053131 [email protected]

Lamellenklärer MKL-R20/09

4/2021

Steinhardt GmbH WassertechnikRöderweg 6-1065232 TaunussteinTel. +49 (0) 6128 9165-0Fax +49 (0) 6128 [email protected]

HydroSlide Automatikregler Typ GM

gut (2,1) 2/2022

\\SGTPEPPER\Nutzungsrecht\N0091 Steinhardt GmbH Wassertechnik\Nutzungsvertrag_N0091.doc 2

2. Die Prüfergebnisse dürfen nicht mit Produkten oder Leistungen in Zusammenhang gebracht werden, für die sie nicht gelten. Dazu gehört, dass das Produkt oder die Leistung sich seit der Veröffentlichung der Prüfung nicht in

Merkmalen geändert hat, die Gegenstand der Prüfung waren, dass das Prüfurteil für ein gleiches Produkt, welches von der Prüfung nicht erfasst war,

nicht ohne Erwähnung des untersuchten Produkts verwendet wird, dass die Übertragung eines Prüfurteils auf nicht geprüfte Produkte oder Leistungen

weder vorgenommen noch nahegelegt wird.

3. Die IKT-Prüfergebnisse dürfen nicht durch neuere Prüfergebnisse oder durch eine erhebliche Veränderung der Marktverhältnisse überholt sein.

4. Die Angaben über die Prüfergebnisse müssen leicht und eindeutig nachprüfbar sein. Dazu gehört, dass in der Werbung Monat und Jahr der Erstveröffentlichung angegeben werden.

§2 Nutzung des IKT-Warentest-Siegels

1. Der Nutzer erhält das Recht, das IKT-Warentest-Siegel für das Produkt

HydroSlide Automatikregler Giehlmatic

zu nutzen. Das Siegel sieht folgendermaßen aus:

Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung Hauptstraße 2 55483 Schlierschied Tel. +49 (0) 6763 556986-0Fax +49 (0) 6763 556986-90 [email protected]

Stutzen-Einbindung Schachtsanierung

gut (2,0) sehr gut (1,5)

1/20214/2020

Trelleborg Pipe Seals Duisburg GmbHDr.-Alfred-Herrhausen-Allee 36Tel. +49 (0) 2065 999-0 Fax +49 (0) 2065 [email protected]/de/ pipe-seals

epros®DrainPackerKurzliner für Hausanschlüsse

sehr gut (1,4)

10/2020

Uhrig Kanaltechnik GmbH Am Roten Kreuz 2 78187 Geisingen Tel. +49 (0) 7704 806-0Fax +49 (0) 7704 806-50 [email protected]

Quick-Lock Manschette für die Lineranbindung an Schächte

11/2021

IKT-Gütesiegel 2-20.indd 113IKT-Gütesiegel 2-20.indd 113 16.04.2020 09:53:1416.04.2020 09:53:14

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114 Branchenführer Leitungsbau B_I umweltbau 2 | 20

Ausführende Firmen: Leitungsbau

Kopf Header Branchenführer Umweltbau_2018_Neu.indd 2 18.07.2019 11:40:24

Rohrleitungssanierung und -erneuerung

Messbarer Er folg .

Aus gutem Grund.

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[email protected]@rohrsanierung-jensen.de

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Norbert SzupryczynskiTiefbau GmbHLise-Meitner-Straße 1324223 SchwentinentalTelefon: 04307/828800Telefax: 04307/828855E-Mail: [email protected]

Ambulante Pflege für Abwasser

Mth-Verfahren(ferngesteuerte

Hausanschlusssanierung)

Satellitenrobotersystem

PKT-Rohr Frei GmbH & Co. KGTeutoburger Straße 1333104 PaderbornTelefon: 05254/9951-0Telefax: 05254/9951-30E-Mail: [email protected]

Gnadenlos grabenlos:– Berstlining

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RETTBERG GmbH & Co. KGAn der Mühle 3237075 GöttingenTelefon: 0551/21042Telefax: 0551/21044E-Mail: [email protected]

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Branchenführer Leitungsbau 2-2020.indd 114Branchenführer Leitungsbau 2-2020.indd 114 16.04.2020 09:54:4716.04.2020 09:54:47

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115B_I umweltbau 2 | 20 Branchenführer Leitungsbau

HDD/Spülbohren

Unsere Kompetenz ist die Tiefe

Steuerbare Horizontalspülbohrungen

12 Geräte von 4 – 36 Tonnen80 Tonnen BerstlininganlageBis 36 to Zugkraft für Rohre

Von ∅ 600 mm und bis 700 m Länge

Thomsen Bohrtechnik GmbH & Co. KGAm Mühlenberg 5, 18059 ZiesendorfTelefon: 039854/63932Telefax: 039854/639019Mobil: 0160/7073505E-Mail: [email protected]

Wir suchen:

Vorarbeiter / Facharbeiter / Technikerim Rohrleitungsbau bzw. Anlagenbau

Ihre Aufgaben:

Eigenverantwortliche Abwicklung von Baumaß-nahmenDurchführung von Abrechnung, Kostenkontrolle, Dokumentation undNachtragsmanagement

Ihre Voraussetzungen:

Mehrjährige Berufserfahrung.Wünschenswert: Praktische undBauleitererfahrung auf Baustellen idealerweise im Druckrohrleitungsbau bzw. Anlagenbau.Eintrittsdatum: sofort oder nach Absprache.

Ihr Ansprechpartner:

Fa. Paasch Rohrleitungsbau GmbH & Co KGHerrn Benno Paasch, Dörpstraat 23, 24361 DamendorfTelefon 04353/99740, Email: [email protected]

Paasch Rohrleitungsbau GmbH & Co. KGDörpstraat 2324361 DamendorfTelefon: 04353/9974-0Telefax: 04353/9974-74E-Mail: [email protected]

Pflug- und Fräsarbeiten

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Frank Föckersperger GmbHWirtshöhe 291086 Aurachtal - MünchaurachTelefon: 09132/7844-50Telefax: 09132/7844-99E-Mail: [email protected]

Ausführende Firmen: Leitungsbau

DIRINGER & SCHEIDEL ROHRSANIERUNG GmbH & Co. KGWilhelm-Wundt-Straße 1968199 MannheimE-Mail: [email protected]

Kuchler GmbHMuthmannstraße 1280939 MünchenTelefon: 089/86306120Telefax: 089/86306121E-Mail: [email protected]

Rohrleitungssanierung und -erneuerung

Swietelsky-Faber GmbH KanalsanierungHauptstraße 255483 SchlierschiedTelefon: 06763/5569860Telefax: 06763/55698690 E-Mail: [email protected]

SANIERUNGSTECHNIK DOMMEL GMBHErlenfeldstraße 5559075 HammTelefon: 02381/98764-0 Telefax: 02381/98764-25E-Mail: kontakt@sanierungstechnik-dommel.dewww.sanierungstechnik-dommel.de

Umwelttechnik und Wasserbau GmbHNiederlassung Frankfurt/MainFerdinand-Porsche-Straße 9A60386 Frankfurt/MainTelefon: 069/420118-0Telefax: 069/420118-19E-Mail: frankfurt-m@umwelttechnik-wasserbau.dewww.umwelttechnik-wasserbau.de

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Branchenführer Leitungsbau 2-2020.indd 115Branchenführer Leitungsbau 2-2020.indd 115 16.04.2020 09:54:4716.04.2020 09:54:47

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116 Branchenführer Leitungsbau B_I umweltbau 2 | 20

Kanalsanierung

Werner Vollert KanalsanierungGmbH & Co. KGKortenfohr 1824782 BüdelsdorfTelefon: 04331/58050Telefax: 04331/580525E-Mail: [email protected]

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Mayer Kanalmanagement GmbHTasdorf Süd 1715562 RüdersdorfTelefon: 033638/700-0 Telefax: 033638/700-1E-Mail: [email protected]

Gewerbestraße 1758285 Gevelsberg

Telefon (0 23 32) 8 33 19Telefax (0 23 32) 1 01 86Mobil (0172) 2 33 51 22

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Kanaltechnik Agricola GmbHBreitenfelder Str. 3558285 GevelsbergTelefon: 02332/83319Telefax: 02332/10186E-Mail: [email protected] www.kanaltechnik-agricola.de

SANIERUNGSTECHNIK DOMMEL GMBHErlenfeldstraße 5559075 HammTelefon: 02381/98764-0 Telefax: 02381/98764-25E-Mail: kontakt@sanierungstechnik-dommel.dewww.sanierungstechnik-dommel.de

LineTec Umwelttechnik GmbHJohannes-Majer-Straße 1072141 WalddorfhäslachTelefon: 07121/570033-1Telefax: 07121/570033-3E-Mail: [email protected]

Branchenführer Leitungsbau 2-2020.indd 116Branchenführer Leitungsbau 2-2020.indd 116 16.04.2020 09:54:4916.04.2020 09:54:49

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117B_I umweltbau 2 | 20 Branchenführer Leitungsbau

Prüflabore

Siebert+Knipschild GmbHBergstücken 2522113 Oststeinbek bei HamburgTelefon: 040/688714-0Telefax: 040/688714-99E-Mail: [email protected]

SBKS GmbH & Co. KGDr. rer. nat. J. SebastianTritschlerstraße 1166606 St. WendelTelefon: 06851/80008-30Telefax: 06851/80008-40E-Mail: [email protected]

Rohrerneuerungssysteme(Berstlining)

TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KGSpezialmaschinenPaul-Schmidt-Straße 257368 LennestadtTelefon: 02723/808-0Telefax: 02723/808-180E-Mail: [email protected]

Sanierungstechnik

Bagela BaumaschinenGmbH & Co. KGGottlieb-Daimler-Straße 524568 KaltenkirchenTelefon: 04191/9933-0Telefax: 04191/9933-99E-Mail: [email protected]

SAERTEX multiCom GmbHBrochterbecker Damm 5248369 SaerbeckTelefon: 02574/902-400Telefax: 02574/902-409E-Mail: [email protected]

IBG Hydro-Tech GmbHSeeweg 663654 BüdingenTelefon: 06042/9564-0Telefax: 06042/9564-19E-Mail: [email protected]

Beck GmbH Kanal- und Schachtgeräte, SchachtregulierungenObere Mühle 11 - Bonfeld74906 Bad RappenauTelefon: 07066/9920-0Telefax: 07066/9920-20E-Mail: [email protected]

Streicher Kanalsysteme GmbHArgenstraße 58 / 188079 Kressbronn Telefon: 07543/6051-13Telefax: 07543/6051-40E-Mail: [email protected]

Vertiliner GmbH & Co. KG Straubinger Straße 85 a94447 PlattlingTelefon: 09931/9079727Telefax: 09931/9079747E-Mail: [email protected]

Maschinen und Geräte

Spülbohren (HDD-Geräte, Zubehör)

Tramann+Sohn GmbH & Co. KGwww.tramann.de L-Team Baumaschinen GmbHwww.l-team-baumaschinen.de

Ricona Maschinenvertrieb Erfurt GmbHwww.ricona.de

TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KGSpezialmaschinenPaul-Schmidt-Straße 257368 LennestadtTelefon: 02723/808-0Telefax: 02723/808-180E-Mail: [email protected]

– Steuerbare HDD-Bohranlagen– Bohrzubehör für HDD-BohranlagenAT-Boretec – Andreas Tigges e.K.Im Brauke 11c57392 SchmallenbergTelefon: 02972/978448-0Telefax: 02972/978448-8E-Mail: [email protected]

Grabenlose Bohrsysteme

TERRA Deutschland GmbHSchulze-Delitzsch-Straße 268542 HeddesheimTelefon: 06203/403150Telefax: 06203/403151E-Mail: [email protected]

Vermeer Deutschland GmbHBauhofstraße 10a90571 Schwaig b. NürnbergTelefon: 0911/54014-0Telefax: 0911/54014-99E-Mail: [email protected]

Branchenführer Leitungsbau 2-2020.indd 117Branchenführer Leitungsbau 2-2020.indd 117 16.04.2020 09:54:5116.04.2020 09:54:51

Page 120: €¦ · bei der I.S.T. Innovative Sewer Tech - nologies GmbH. Von Anfang an, seit 1999, hat Oberkönig am erfolgreichen Wer-degang des Unternehmens und der rasanten Entwicklung zu

118 Branchenführer Leitungsbau B_I umweltbau 2 | 20

Maschinen und Geräte

Erdraketen

TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KGSpezialmaschinenPaul-Schmidt-Straße 257368 LennestadtTelefon: 02723/808-0Telefax: 02723/808-180E-Mail: [email protected]

Grabenfräsen/-pflüge

Tramann+Sohn GmbH & Co. KGwww.tramann.de L-Team Baumaschinen GmbHwww.l-team-baumaschinen.de

Ricona Maschinenvertrieb Erfurt GmbHwww.ricona.de

Inspektions- und Reparaturtechnik

• Schiebekameras

• Abbiegefähige Kameras

• Einspülbare Kameras

• Fahrwagen-Systeme

• Dokumentation

• Fahrzeugausbau

• Satellitenkameras

• Schachtkamera

Ritec Rohr-Inspektionstechnik GmbHHoyen 2287490 HaldenwangTelefon: 08374/24060-0Telefax: 08374/24060-60E-Mail: [email protected]

Streicher Kanalsysteme GmbHArgenstraße 58 / 188079 Kressbronn Telefon: 07543/6051-13Telefax: 07543/6051-40E-Mail: [email protected]

RAUSCH GmbH & Co. KGBrühlmoosweg 4088138 WeißensbergTelefon: 08389/898-0Telefax: 08389/898-41E-Mail: [email protected]

Vermeer Deutschland GmbHBauhofstraße 10a90571 Schwaig b. NürnbergTelefon: 0911/54014-0Telefax: 0911/54014-99E-Mail: [email protected]

Rohrleitungs- und Tunnelbau

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119B_I umweltbau 2 | 20 Branchenführer Leitungsbau

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Werkzeuge für grabenlose Rohr-/Kanalsanierung

AnnoTech RohrsanierungstechnikDaimlerstraße 249716 Meppen Telefon: 05931/8877977Telefax: 05931/8868481 E-Mail: [email protected]

Beck GmbH Kanal- und Schachtgeräte, SchachtregulierungenObere Mühle 11 - Bonfeld74906 Bad RappenauTelefon: 07066/9920-0Telefax: 07066/9920-20E-Mail: [email protected]

Kabel, Rohre, Formteile

Anger Systemtechnik GmbHBrassertstraße 25145768 MarlTelefon: 02365/696-100Telefax: 02365/696-102E-Mail: [email protected]

Mannesmann Line Pipe GmbHHFI-geschweißte StahlleitungsrohreIn der Steinwiese 3157074 SiegenTelefon: 0271/691-0Telefax: 0271/691-299E-Mail: [email protected] www.mannesmann-linepipe.com

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Wasseraufbereitung

RinnensystemeRegenwasserbehandlungsanlagenRigolentunnelPlanungsberatung

BIRCO GmbHHerrenpfädel 14276532 Baden-BadenTelefon: 07221/5003-0Telefax: 07221/5003-114E-Mail: [email protected]

Schlauchliner/grabenlose Rohrsanierung

RELINEEUROPE AGGroße Ahlmühle 3176865 RohrbachTelefon: 06349/93934-0Telefax: 06349/93934-101E-Mail: [email protected]

Grabenlose Rohrsanierung von Druckleitungen

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Page 122: €¦ · bei der I.S.T. Innovative Sewer Tech - nologies GmbH. Von Anfang an, seit 1999, hat Oberkönig am erfolgreichen Wer-degang des Unternehmens und der rasanten Entwicklung zu

120 Branchenführer Leitungsbau B_I umweltbau 2 | 20

Institutionen, Organisationen, Verbände

Zweck des GSTT e.V. – „German Society for Trenchless Technology e.V.“ („Deutsche Gesellschaft für grabenloses Bauen und Instandhalten von Leitungen e.V.“) ist es, Wissenschaft und Technik für das grabenlose Bauen und Instandhalten von Leitungen zu fördern und weiter zu entwickeln, zu kommunizieren und zu beraten.

Die GSTT unterstützt auch deutsche Firmen, ihre Produkte und Dienstleistungen weltweit zu präsentieren.

German Society for Trenchless Technology e.V. (GSTT)Kurfürstenstraße 12910785 BerlinTelefon: 030/81455984Telefax: 030/22187765E-Mail: [email protected]

Doncaster-Platz 545699 Herten Telefon: 02366/9943905Telefax: 02366/9943906E-Mail: [email protected]

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