avesco Transparent

16
Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück Thema der Ausgabe: Nachhaltigkeit Sinnstiftendes INVESTIEREN - NICHT WETTEN Seite 8 Wissen LIEBER OHNE SCHOKOLADE ALS OHNE INTERNET Seite 6 avesco aktuell BUNDESSTIF- TUNG MAGNUS HIRSCHFELD Seite 5 TRANSPARENT TRANSPARE T August/2012 Foto: © Coffee Circle

description

Ausgabe 16

Transcript of avesco Transparent

Page 1: avesco Transparent

Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück

Thema der Ausgabe: Nachhaltigkeit

Sinnstiftendes

INVESTIEREN - NICHT WETTENSeite 8

Wissen

LIEBER OHNE SCHOKOLADE ALS OHNE INTERNET Seite 6

avesco aktuell

BUNDESSTIF-TUNG MAGNUS HIRSCHFELDSeite 5

TRANSPARENTTRANSPARENTTRANSPARENTAugust/2012

Foto

: © C

off

ee C

ircl

e

Page 2: avesco Transparent

Die strategische Sicht

GRÜN ODER RAMSCH

Seite 4

Leben

FESTIVAL OF LIGHTS

Seite 5

Seite 6

avesco Aktuell

DIE BUNDESSTIFTUNG MAGNUS HIRSCHFELD

Seite 8

Wissen

LIEBER OHNE SCHOKOLADE ALS OHNE INTERNET

Seite 9

Sinnstiftendes

INVESTIEREN - NICHT WETTEN

Seite 10

Vorwort

LIEBE LESER

Seite 3

Zeitläufte

WIE BEI GOETHE ALLES ZU ENDE GEHT

Seite 11Gesellschaft

LUXUSMODE IN GRÜN

Seite 13Persönlichkeit

KAFFEE FÜR MICH UND BROT FÜR DIE WELT

avesco Intern Seite 15

Kolumne

BERLINER TRADITION

Seite 14

NEU BEI AVESCO: VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Page 3: avesco Transparent

3

Die aktuelle Ausgabe der aT beinhaltet Wissen ver-mittelnde und unterhaltsame Einblicke zum Schwer-punkt Nachhaltigkeit, die vom avesco-Team mit viel Herzblut und Einsatz erdacht, recherchiert und ge-schrieben wurden.

avesco ist kein Verlag und es ist nicht selbstver-ständlich, dass Mitarbeiter, oft auch außerhalb ihrer Arbeitszeit, dieses Engagement aufbringen. „Anfan-gen ist leicht, beharren ist Kunst“ , das wurde mir neulich wieder einmal klar, als mich ein Bekannter auf die aT ansprach, mit Begeisterung von der regel-mäßigen Lektüre berichtete und mir die Frage stellte, wie avesco es schafft, die Mitarbeiter zu motivieren, sich immer wieder für das Magazin zu engagieren, was aus seiner Erfahrung eine Ausnahme ist.

Meine Antwort war, dass sie keiner besonderen Motivation bedürfen, da die avesco Mitarbeiter das Selbstverständnis des Unternehmens teilen, über den Tellerrand hinauszusehen und sich auch abseits von Finanzthemen zu gesellschaftlichen Themen zu informieren und zu artikulieren. Sie tun es aus Über-zeugung und das wird so bleiben, solange unsere Ar-beit herausfordernd und abwechslungsreich ist und von den Lesern und Organen der Gesellschaft wert-geschätzt wird.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen. Sagen Sie uns, was Ihnen gefällt und was wir besser machen können. Ihr

Vorwort

LIEBE LESERLIEBE LESERLIEBE LESERLIEBE LESERLIEBE LESER

Oliver Hagedorn(CEO avesco)

Page 4: avesco Transparent

4

Die strategische Sicht

Unter den Ratingagenturen sind der breiten Öf-fentlichkeit vor allem die großen Institute bekannt, welche für die Bonitätsbewertung von Unterneh-men und Staaten verantwortlich sind. Standard & Poor`s, Moody`s Investors Service und Fitch Ratings sind jedoch nicht die einzigen Agenturen, die sich mit der Bewertung von Unternehmen beschäftigen. Durch die Berücksichtigung von nachhaltigen Fak-toren bei der Unternehmensbewertung, sind in den letzten Jahren eine Reihe neuer Ratingagenturen entstanden, welche sich nicht nur auf den ökono-mischen Wert einer Gesellschaft konzentrieren, son-dern soziale, ethische und ökologische Faktoren in die Beurteilung einbeziehen. Ziel der Agenturen ist es, nachhaltige Erfolgsfaktoren bei den Unterneh-men zu identifi zieren. Voraussetzungen für ein aus-sagekräftiges Rating sind: Agenturen müssen mit detaillierten und korrekten Informationen von den Unternehmen bezüglich deren Nachhaltigkeit ver-sorgt werden. Dabei greifen die Agenturen im ersten Schritt auf Daten der Unternehmen, zum Beispiel in Geschäftsberichten oder von deren Websites, zurück. Im zweiten Schritt werden im Rahmen der Primärfor-schung durch standardisierte Fragebögen und Inter-views Informationen beim Unternehmen gesammelt.

Die BewertungsmethodeNeben der Sicherung der Datenqualität obliegt es den Agenturen, durch eine transparente Methodik, das Rating nach außen glaubwürdig zu machen. Zwar existiert kein allgemein vorgeschriebenes Be-wertungsverfahren, jedoch müssen die Kriterien und deren Gewichtung in der Bewertung bekannt und schlüssig sein. Ob ein Unternehmen als nach-haltig eingestuft werden kann, wird mit Hilfe von defi nierten Negativfaktoren (Ausschlusskriterien) und Positivfaktoren (Qualitätskriterien) eingeordnet. Anhand von Negativkriterien können Unternehmen, unabhängig davon ob sie die Qualitätskriterien er-füllen, von einem Nachhaltigkeitsrating ausgeschlos-sen werden, wenn es sich beispielsweise um einen Rüstungskonzern handelt. Durch quantitative und

qualitative Positivkriterien wird der Grad der Nach-haltigkeit gemessen. Dabei werden die Aspekte der Nachhaltigkeit mittels aussagekräftiger Kennzahlen widergespiegelt und entsprechend des Bewertungs-schematas gewichtet. Die ökonomische Leistung eines Unternehmens kann z. B. durch Gewinn-, Renta-bilitäts- und Bilanzgrößen ermittelt werden, während der ökologische Erfolg durch eine umweltbezogene Unternehmenspolitik, ein gezieltes Umweltmanage-ment oder durch ressourcenschonende Prozesse ausgedrückt werden kann. Verhält sich ein Unterneh-men verantwortungsvoll gegenüber seinen Mitarbei-tern, Kunden und Lieferanten hat dies einen Einfl uss auf die soziale Performance. Ethisch korrekt werden Unternehmen eingestuft, die durch regelkonformes Handeln und das Beachten von moralischen Richtli-nien auf sich aufmerksam machen.

Sind nachhaltige Anlagen auch rentabel?Neben Ratingagenturen beschäftigen sich vor allem Fondsgesellschaften mit der Nachhaltigkeitsbe-wertung von Unternehmen. Während Ratingagen-turen Gesellschaften unabhängig von deren öko-nomischen Erfolg als nachhaltig einstufen können, müssen Fondsgesellschaften stets darauf achten, dass die Anlageziele und -richtlinien eingehalten werden. Neben der Überprüfung von sozialen, ethi-schen und ökologischen Faktoren muss zudem das Augenmerk auf die Performance der Anlagen ge-richtet werden. Diese ist abhängig von der erwar-teten Rendite und dem Risiko. Die Frage, ob durch nachhaltige Anlagen gegenüber nicht nachhaltigen Produkten eine höhere Rendite erzielt werden kann oder ob Nachhaltigkeitsinvestments nur mit einem Renditeverzicht zu realisieren sind, ist nicht geklärt. Am Ende hängt der Erfolg in der Regel von der Stra-tegie, Konzeption und der Fähigkeit des jeweiligen Fondsmanagers ab. Steffen Kurth

(Wertpapiercontrolling)

GRÜN ODER RAMSCH?... NACHHALTIGKEIT AUF DEM PRÜFSTAND!... NACHHALTIGKEIT AUF DEM PRÜFSTAND!

Page 5: avesco Transparent

5

avesco Aktuell

Gleichbehandlung der Geschlechter und das Grund-recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit ver-stoße, wies das Bundesverfassungsgericht noch im Jahr 1957 zurück. Die unterschiedliche Behandlung männlicher und weiblicher Homosexualität wur-de auf biologische Gegebenheiten und das „hem-mungslose Sexualbedürfnis“ des homosexuellen Mannes zurückgeführt. Mit der Begründung, dass die „die sittlichen Anschauungen des Volkes“ ein zu schützendes Rechtsgut seien, die sich maßgeblich aus den Lehren der „beiden großen christlichen Kon-fessionen“ speisten. Erst 1994 wurde der §175 ersatz-los gestrichen. Schätzungsweise 50.000 Menschen sind aufgrund dieses Paragraphens bis zu seiner Ab-schaffung mit Gefängnis bestraft worden.

Im Herbst 2011 ist die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gegründet worden und will die national-sozialistische Verfolgung Homosexueller in Erinne-rung halten, das Werk von Magnus Hirschfeld und das Leben homosexueller Frauen und Männer in Deutschland wissenschaftlich erforschen und der gesellschaftlichen Diskriminierung entgegen wirken. Zudem fördert die Stiftung Bildungsmaßnahmen, um der Diskriminierung von Homosexuellen entge-genzuwirken. avesco hat die Aufgabe übertragen bekommen dafür zu sorgen, dass die Stiftung mit ihrem Vermögen den Stiftungszwecken bestmöglich nachkommen kann.

Prof. Volkmar Liebig(CFO avesco)

Wir Deutschen glauben in einem fortschrittlichen, modernen, weltoffenen, liberalen und selbstver-ständlich rechtstaatlichen Land zu leben – manche bilden sich sogar ein, dass Deutschland Vorbild für andere Länder sein könne. Leider stimmt das für manche Menschen nicht, wie zum Beispiel für Homo-sexuelle, Trans- bzw. Intersexuelle. Heute ist uns voll-kommen klar, dass die sexuelle und die Geschlechtsi-dentitäten individuelle Dispositionen sind, über die weder der Staat noch das gesellschaftliche Umfeld zu richten hat.

Wenn wir nur die jüngste Geschichte heranzie-hen, war das nicht immer so. 1872 wurde in das da-malige Strafgesetzbuch der berüchtigte Paragraph 175 eingeführt, der männliche Homosexualität unter Strafe stellte. Bereits damals gab es Initiativen, die-sen Paragraphen abzuschaffen. Einer der herausra-genden Köpfe, der sich mit der Unsinnigkeit, dass die sexuelle Identität unter Strafe zu stellen ist, wirkungs-voll auseinandersetzte, war Magnus Hirschfeld (1868 bis 1935). Der Arzt und Intellektuelle, der als einer der Pioniere der Sexualwissenschaft gilt, gründete in Berlin das sogenannte Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK), das als weltweit erste Organisation gilt, welches sich mit der Entkriminalisierung homo-sexueller Handlungen befasst. Danach folgten die Gründung der Dr. Magnus Hirschfeld Stiftung und des Instituts für Sexualwissenschaft. Seine Petition im Reichstag der Weimarer Republik scheiterte. Die Nationalsozialisten forcierten die Verfolgung Homo-sexueller und Hirschfeld emigrierte.

Der §175 verblieb im Strafgesetzbuch selbst nach 1945. Die Verfassungsbeschwerde mit der Begrün-dung, dass der Paragraph gegen den Grundsatz der

© B

rig

itte

Du

mm

er DIE BUNDES-STIFTUNG MAGNUS HIRSCHFELD

Vorstand Jörg Litwinschuh

Page 6: avesco Transparent

6

Wissen

und kurze Lieferzeiten. Sendezeiten von 24 Stunden für Pakete sind keine Seltenheit, sondern eine Selbst-verständlichkeit. Es überrascht daher wenig, dass die Anzahl der Bestellungen von Waren über das Internet seit Jahren ansteigt. Laut dem Hamburger Abendblatt betrug im Jahr 2011 der Zuwachs der Er-löse im Online-Handel 18,5 Prozent.

Schneller da!Internet-Bestellungen müssen den Kunden inner-halb kürzester Zeit erreichen. Das wird von den Nutzern vorausgesetzt und erwartet. Die damit ver-bundene Beschleunigung des Lebens wird oftmals kritisiert. Doch der schnelle Warenversand bringt mehr Vorteile als ein gemütliches Einkaufen mit sich. Öffentliche Anstalten, wie Krankenhäuser oder Apo-theken, profi tieren genauso von der zeitnahen Zu-sendung wie Privatnutzer.

Es erscheint daher nicht absurd zu behaupten, dass es gilt, den erwarteten Lieferzeiten gerecht zu werden. Dafür bedarf es eines Logistik-Equipments, das den kurzfristigen Transport von Waren ermögli-cht, In Deutschland greifen Paketdienste größtenteils auf Wechselkoffer als Logistik-Equipment zurück.

2.622 Euro pro Jahr müsste man einem Deutschen Bundesbürger durchschnittlich bezahlen, damit er auf seinen Internetzugang verzichtet. Zu diesem Er-gebnis gelangte die Boston Consulting Group in ihrer zuversichtlich betitelten Studie „The Internet Econo-my in the G-20. The $4.2 Trillion Growth Opportuni-ty“. Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie: 70 Prozent der deutschen Konsumenten könnten sich eher von dem Genuss von Schokolade lossagen, als den Verzehr von Internetdaten einzustellen. Auch Alkohol und Kaffee könnten der Studie zufolge den Durst nach einer fl üssigen Internetverbindung nicht stillen.

Der Onlinehandel boomtDie Ergebnisse der Studie „The Internet Economy in the G-20. The $4.2 Trillion Growth Opportunity“ verdeutlichen die Bedeutung, die dem Internet im Alltag zu teil wird. Eine mögliche Erklärung dafür ist das spezifi sch durch das Internet geprägte Konsum-verhalten. Das Internet erleichtert den Menschen das Leben. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das aufwands-lose Einkaufen im Internet. Die Vorteil des Online-Ein-kaufs sind offensichtlich: ein geringer Aufwand und

Wissen

LIEBER OHNE SCHO-KOLADE ALS OHNE INTERNET

Was das Internet liefert

© C

H2

Page 7: avesco Transparent

7

Wissen

Durch die Nutzung von Wechselkoffern sind Paket-dienste in der Lage, die Laufzeit von Sendungen deutlich zu verkürzen.

Wechselkoffer - was ist das?Wechselkoffer sind Ladungsträger, die mit ausklapp-baren Stützbeinen ausgestattet sind. Der Vorteil die-ses Logistik-Equipments, zum Beispiel gegenüber Containern, besteht darin, dass sie kranunabhängig verladbar und austauschbar sind. Sie werden von Kurier-, Express- und Paketdiensten (kurz KEP) aus-schließlich im Straßen- und Eisenbahngüterverkehr eingesetzt. Heute wird der gesamte Versand- und In-ternethandel durch KEP-Dienste transportiert.

Vom Sender zum Empfänger über NachtStaufenberg und Berlin liegen 575 Kilometer vonei-nander entfernt. Doch Distanzen spielen beim Inter-nethandel eine untergeordnete Rolle. Eine, bei einem führenden Onlinehändler um 12.30 Uhr getätigte Bestellung aus Berlin, wird schon um 12.32 Uhr per E-Mail bestätigt. Die Sendung verlässt Staufenberg um 18.10 Uhr. Dabei macht sie sich auf eine Reise, die an Erfurt, Jena und Halle vorbeiführt. Um 3.31 Uhr ist Nachtruhe in Rüdersdorf. Um 7.02 Uhr ein Frühstücks-Stopp in Berlin-Marzahn. Um 12.10 Uhr am nachfolgenden Tag, also keine 24 Stunden später, erreicht das Paket die Mohrenstraße 34 in Berlin. 575 Kilometer in 18 Stunden und drei Stationen.

Wo befi ndet sich das Päckchen mit meiner Lieb-lingsschokolade?Die Sendung ist dabei zu jedem Zeitpunkt der Rei-se einfach zu orten. Um sein Paket auf der Reise zu verfolgen, trägt man einfach eine Sendungsnummer - eine Zahlen- oder Buchstabenkombination, mit der das Paket eindeutig identifi ziert wird - in ein Einga-befeld ein und schon kann man nachverfolgen, wo sich das Päckchen mit der Lieblingsschokolade ge-rade befi ndet. abei wird der Datenschutz durch ein Passwort-geschütztes Login gewährleistet. Auch Rückfragen zur Art der Lieferung sind mittler-weile selbstverständlicher Teil der Services, der dem Kunden zu Teil wird. Vor diesem Hintergrund er-scheint die Entscheidung, auf das eine oder andere Stück Schokolade zu verzichten, durchaus nachvoll-ziehbar.

Johannes Krija (Marketing)

Wenn Sie mehr über Wechselkoffer und mögliche Investments erfahren wollen, besuchen Sie ganz ein-fach: http://avesco-wechselkoffer.de

© C

H2

Page 8: avesco Transparent

8

Sinnstiftendes

Am 30. Juni 2011 wurde auf Initiative von Europa-abgeordneten die Organisation „Finance Watch“ ge-gründet. Dort treten erfahrene Finanzmarkt-Profi s bei laufenden Gesetzgebungsverfahren gegen die Lobbymacht der Banken an. Ihr Ziel: Das Finanzge-werbe zum Wohle der Gesellschaft zu beeinfl ussen und dafür zu sorgen, dass Finanzdienstleistungen für produktive und nicht für spekulative Zwecke ge-nutzt werden.

Die Notwendigkeit eines Gegenpols zur Finanz-lobby zu schaffen, wurde mit dem Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 offensichtlich. Für die Aufarbeitung der Ursachen der Krise und die not-wendigen Reformen gab es keine von der Finanzin-dustrie unabhängigen Fachleute. Gleich ob im Par-lament oder bei der EU-Kommission, in den Medien oder bei den Regierungen – auf allen Ebenen gaben Banker, Fondsmanager oder die von ihnen fi nan-zierten Experten den Ton an. "Die Zivilgesellschaft war völlig sprachlos", erinnert sich der Politikwissen-schaftler Daniel Pentzlin, der heute im Brüsseler Büro von "Friends of the Earth" für die Finanzmarktpolitik zuständig ist.

Laien werden in die Irre geführtWie wichtig und notwendig die Errichtung einer un-abhängigen Organisation zur Wahrung der gesell-schaftlichen Interessen ist, hat sich unter anderem 2011 gezeigt. Im März 2011 forderten EU-Abgeord-nete, den Handel mit ungedeckten Kreditausfall-versicherungen auf, Staatsanleihen zu verbieten, da dies die Staatsschuldenkrise drastisch verschärfen könne. Prompt protestierten Hedgefonds- und Ban-kenverbände. Die Abgeordneten hätten die Mecha-nismen des Handels nicht verstanden, ließ die Lobby über die Zeitung Financial Times verbreiten. Würde

das Verbot durchgesetzt, werde dies "den Markt für Staatsanleihen weniger liquide machen und am Ende die Kosten für die Kreditnehmer erhöhen" – ein Argu-ment, das von Laien kaum zu widerlegen war.

Thierry Philipponnat, Generalsekretär von Finance Watch und ehemaliger Investmentbanker, hatte dage-gen kein Problem, die Irreführung zu erkennen. Sein eilig aufgesetztes Gutachten zum Thema erklärte die tatsächlichen Zusammenhänge und kam so gut an, dass selbst der zuständige Kommissar sich Philippon-nats Argumentation zu eigen machte und das Par-lamentsplenum am Verbot festhielt.

Doch die Finanzlobby gab sich nicht geschlagen. "Sie (die Bankenlobby) können ausrechnen, welche gesetzlichen Regeln ihre Auftraggeber wie viel an Ge-winnen kosten. Da sind schon ein paar Monate Auf-schub zweistellige Millionenbeträge wert", sagt Joost Mulder von Finance Watch, ein ehemaliger Lobbyist der Bankenlobby, der die Seiten gewechselt hat.

Als das Verbot im Oktober im Rat der Finanzmini-ster zur Abstimmung stand, bestanden plötzlich eini-ge Minister auf Ausnahmeregeln, deren Anwendung mit den Aufsichtsbehörden ausgehandelt werden sollte. Während der grüne Finanzreformer Canfi n im November 2011 von einem „Sieg des Parlaments“ sprach, ärgerte sich Philipponnat über „ein riesiges Schlupfl och“. Beim nächsten Mal müsse man besser aufpassen.

Die Robin Hoods der FinanzweltAber lohnt sich der Aufwand überhaupt? Kann eine Gruppe von zehn Mitarbeitern mit einem Budget von zwei Millionen Euro gegen die mächtige Bankenlob-by vorgehen? Die fi nanziellen Mittel der Bankenlob-by sind nahezu unbegrenzt. Allein in Brüssel sind 700 Finanzlobbyisten mit einem Jahresbudget von

INVESTIEREN - NICHT WETTENNICHT WETTEN

FINANCE WATCH UND DIE BANKENLOBBYFINANCE WATCH UND DIE BANKENLOBBY

© Fin

ance W

atch

Page 9: avesco Transparent

9

Sinnstiftendes

EUR 400 Millionen beschäftigt. Der Finanzlobby ist es stets möglich, ein ganzes Konzert von Einwänden gegen strengere Regeln zu organisieren. Wie groß der Einfl uss dieser Lobby ist, dokumentiert die lob-bykritische Nichtregierungsorganisation Corporate Europe Observatory (CEO). Gemäß CEO lassen viele konservative und liberale Abgeordnete sich ganze Änderungsanträge für EU-Gesetze von den Lobby-isten schreiben.

Für Finance Watch spricht ihre Unabhängigkeit und die breite gesellschaftliche Unterstützung. Zu den 38 Gründungsmitgliedern gehören beispiels-weise Oxfam, Amnesty International, Attac und der Europäische Gewerkschaftsbund. Neben der An-fertigung von Stellungnahmen für die Europäische

Friedrichs Leidenschaft - die Architektur - angeregt und genährt in der ersten Hälfte seiner Amtszeit durch seinen Baumeisterfreund G.W. von Knobels-dorff, dauerte zeitlebens an. Es entsprach Friedrichs absolutistischem Selbstverständnis, dass er sowohl als Bauherr als auch als Baumeister auftrat. Die Folge: Pläne wurden verworfen, eigenmächtig geändert, Gebautes wieder niedergerissen und seinem Ver-ständnis von feudalem Stadtbild untergeordnet. Bei seiner Amtsübernahme fand der junge König eine schmucklose Soldatenstadt vor. Friedrich II scheu-te keine Anstrengungen, seine Residenzstadt Berlin den europäischen Metropolen London und Paris an-zugleichen.

Der Terminus Immediatbau wurde geboren. Zu-meist Gebäude mit palastartigem Charakter, die vorwiegend repräsentativen Zwecken dienten und noch heute dienen. V. Knobelsdorff legte gigan-

tische Pläne zur Schlosserweiterung vor. Hier sollte die neue Herrscherresidenz entstehen. Das Schloss Monbijou wurde für Mutter Dorothea errichtet und das Schloss Charlottenburg als Berliner Residenz für den König geplant (heute Neuer Flügel genannt). Die Grundsteinlegung der Staatsoper Unter den Linden erfolgte bereits ein Jahr nach der Amtsüber-nahme 1741. Es folgten die Hedwigskathedrale, das Prinz-Heinrich-Palais, die königliche Bibliothek 1775 (liebevoll “Kommode“ genannt) und viele feudale Denkmäler mehr. Seinem Elan und seinem Schaf-fenswillen verdanken wir einen Großteil der Berliner Kulturdenkmäler. Wie nachhaltig doch das Wirken der Herrschenden an dieser Stelle sein kann.

Elke Kerkhoff (Aufsichtsrat avesco)

Kolumne

BERLINER TRADITIONBERLINER TRADITIONHERRSCHEN UND BAUENHERRSCHEN UND BAUEN

Kommission oder dem Europäischen Parlament ist es Finance Watch möglich, Themen auf die politische Agenda zu setzten und für eine öffentliche Berichter-stattung zu sorgen, so dass alle Menschen eine Stim-me im Finanzmarkt haben.

Quellen:www.fi nance-watch.org http://de.wikipedia.org/wiki/Finance_Watchhttp://www.ft.com/intl/cms/s/0/9a18e52a-145a-11e1-8367-00144feabdc0.html#axzz1zT4yL3Wxhttp://www.finance-watch.org/wp-content/uploads/2011/07/Why-sovereign-credit-default-swaps-do-not-lower-the-cost-of-funding-of-sovereign-borrowers5.pdf

© B

irg

it/p

ixel

io.d

e

Markus Spieker(Bereichsleiter Vermögens-aufbau und strukturierung)

Page 10: avesco Transparent

10

Zeitläufte

Dem Regisseur Nicolas Stegmann gelingt in turbu-lenten Zeiten das Kunststück, Goethes als unspielbar geltende Faust II Tragödie, auf die Bühne zu bringen. Die knapp neunstündige Theaterfassung beginnt mit einer Szene aus Faust I, in der der rastlos suchen-de Faust einen Pakt mit dem Teufel schließt. Dieser soll erst enden, wenn Faust den höchsten Augenblick erfährt: „Werd´ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!... Dann sei die Zeit für mich vorbei.“ Geht es im ersten Teil noch um die Unmög-lichkeit der Liebe: „So tauml´ich von Begierde zu Ge-nuß. Und im Genuß verschmacht ich nach Begierde“, ist das große Thema in Faust II das wirtschaftliche Wachstum, durch das Faust den höchsten Augen-blick erlebt.

Goethe - ein Finanzprofi Goethe kannte die katastrophalen Folgen der Pa-piergeldschöpfung aus seiner Zeit als Kriegsminister am Hof von Weimar. 1775 übernahm er von seinem Amtsvorgänger die gigantische Schuldensumme von 130.000 Reichstalern. Er erlebte Papiergeld-schöpfung wie die französischen Assignaten von 1792, die preußischen Banknoten von 1806 oder das österreichische Papiergeld von 1810, widerstand aber deren Verlockungen. Stattdessen überzeugte er seinen Herzog von der bitteren Notwendigkeit des nachhaltigen Schuldenabbaus.

Papiergeldschöpfung - ein Mummenschanz?Aus den Lehren dieser Zeit schreibt Goethe kurz vor seinem Tod die Mummenschanzszene, in der Faust und Mephistopheles dem Kaiser des kriselnden Kö-nigreichs vorschlagen, Banknoten auszugeben, die

durch verborgene, also fi ktive Bodenschätze „ge-deckt“ und vom Kaiser legalisiert sind. Die „Faust und Mephistopheles AG“ gibt privat Banknoten mit fi k-tiver Deckung aus, gewährt dem Kaiser günstige Kre-dite und darf sich selber Banknoten für Investitionen drucken. Mit diesen Banknoten bezahlt Faust die Arbeiter, die (seiner Vision gemäß) die dem Meer ab-gerungenen Gebiete eindämmen und bebauen. So entsteht bei Goethe aus der Illusion des Papiergeldes wirtschaftliche Realität und Faust gibt Mephistophe-les auf seine Frage, was denn nun sein höchstes Be-gehren sei, die entscheidende Antwort: „Herrschaft gewinn ich, Eigentum“. Dabei denkt Faust an das Herrschaftseigentum des Römischen Rechts, das nicht nur zum Gebrauch, sondern auch zum Raub-bau berechtigt. Was die industrielle Revolution und wirtschaftliches Wachstum überhaupt erst ermögli-chte.

Die Prognosesucht des Investors„Vom Aberglauben früh und spät umgarnt“, fühlt sich der Investor Faust ständig vom Unglück bedroht. In der Hoffnung, den Ängsten mit noch mehr Fort-schritt Herr zu werden, „ist er der Zukunft nur gewär-tig,... Und so wird er niemals fertig“ muss Faust immer höheren Gewinn erwirtschaften. Zu diesem Zweck muss der Mehrwert der Arbeit seines „Humankapi-tals“ gesteigert werden: „Nachts erscholl des Jam-mers Qual,... Menschenopfer mussten bluten.“

Unterwerfung und Rache der Natur Goethe nimmt auch die Unterwerfung der Natur vorweg. Faust hinterlässt die Erde als Riesenbaustelle und hinter vorgehaltener Hand fl üstert Mephisto die

WIE BEI GOETHE AL-LES ZUENDE GEHT...LES ZUENDE GEHT...

EIN NACHHALTIGER THEATERABEND

© Fran

cis Lemp

érière - Foto

lia.com

Page 11: avesco Transparent

11

WIE BEI GOETHE AL-LES ZUENDE GEHT...

Zeitläufte

sie sich durch eine hohe Qualität und gutes Design auszeichnen, denn dann ist ein Produkt langlebig. Man benutzt es länger und verzichtet damit auf schnelllebigen Konsum. Zeit ist ein Luxusgut. Mehr Zeit für die „schönen“ Dinge verwenden zu können ist Luxus, darunter fällt auch langsamer Konsum. Wie defi nieren Sie bei Ihrer täglichen Arbeit die sozi-

Um sich über "grüne" Luxusmode zu informieren, sprach Petra Köhler mit der Modedesignerin Magda-lena Schaffrin

aT: Design, Luxus und Nachhaltigkeit - wie geht das zusammen?Magdalena Schaffrin: Produkte sind nachhaltig, wenn

Gesellschaft

LUXUSMODELUXUSMODELUXUSMODELUXUSMODEKANN DENN LUXUSMODE GRÜN SEIN?

apokalyptischen Worte, die uns seit Fukushima wie-der in den Ohren hallen: „Du bist doch nur für uns be-müht. Mit deinen Dämmen, deinen Buhnen; bereitest Du dem Wasserteufel großen Schmaus. Auf jede Art seid ihr verloren; Die Elemente sind mit u n s ver-schworen, und auf Vernichtung läuft’s hinaus.“

Am Ende des furios-düsteren Theatertages verkün-den technisch gefl ickte Lemuren dem fast blinden Faust sein höchstes Ziel. Er sieht nicht, dass es sich bei der Entsumpfung des letzten unbebauten Fleckens Erde um das Ausheben seiner eigenen Grabstätte

handelt. Sein Tun ist gescheitert und Mephisto wird das Schlüsselwort sprechen mit dem das Scheitern jenseits des Scheiterns beginnt: „Die Zeit wird Herr“.

Christiane Meyer-Ricks(Journalistin)

Quellen:Faust I+II Johann Wolfgang von GoetheFestvortrag Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Osten, Bremer Tabak-Colle-gium 2009Hans Christoph Binswanger: Geld und Magie, Murmann Verlag

© M

agd

alen

a Sc

haf

frin

© D

avid

An

der

sen

Page 12: avesco Transparent

12

Gesellschaft

alen-, ökologischen-, oder ökonomisch Dimensionen der Nachhaltigkeit.?

Für die grünen Modemessen wurden für die Teil-nahme Kriterien entwickelt, die ich grob in vier Be-reiche aufteilen kann:Der erste Bereich ist der Biobereich: Hier achten wir darauf, dass Materialien biozertifi ziert sind und/oder unter nachhaltigen Gesichtspunkten produziert wer-den, wie z.B. Wasser sparend, Umwelt schonend und aus nachwachsenden Rohstoffen.Der zweite Bereich ist der Sozialbereich, hier achten wir beispielsweise auf das Fairtrade Zertifi kat, sowie die Zusammenarbeit mit NGO’s, wie der Fairwear Foundation. Labels, die eigene soziale Projekte un-terstützen, sind natürlich auch willkommen.Recycling ist der dritte große Bereich, zum Einen die Stoffherstellung aus recycelten Fasern, zum Anderen das Upcyceln von bereits vorhandenem Material zu einer neuen Kollektion. Konkret kann das heißen, aus Altkleidern neue Kleider zu kreieren. Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass Designer traditi-onelle Muster und Fertigungsweisen aufgreifen und in ihrer Kollektion umsetzen. So wird verhindert, dass textiles Wissen von dieser Erde verschwindet.

aT: Zu schade zum wegwerfen, oder?M.S: Konsum ist für uns auch ein wichtiges Thema, um nicht zu sagen das Verhalten von Konsumenten und der schnelle Rhythmus in der Mode. Die soge-nannte Fast Fashion zielt im Prinzip darauf ab immer schneller, immer mehr und immer günstiger zu pro-duzieren und zu verkaufen. Der Gegenentwurf dazu ist die Bewegung dahin, weniger aber besser zu kon-sumieren. Also etwas mehr auszugeben für weniger Kleidungsstücke, diese aber länger tragen zu können, da die hochwertige Qualität dies ermöglicht.

aT: Ist nachhaltige Mode als Thema in der Gesell-schaft angekommen? M.S.: In der Gesellschaft wird das Thema Nachhaltig-keit viel diskutiert, auch in anderen Bereichen, wobei ich ehrlich sagen muss, dass die grüne Mode noch in den Anfängen steckt und bisher nicht die Markt-macht erreicht hat, die ich mir wünsche. Allerdings bin ich guter Dinge, dass wir eine durchgreifende Veränderung im Modemarkt erreichen können. Für viele Neugründungen ist Nachhaltigkeit als Unter-nehmenskonzept Selbstverständlichkeit geworden.

aT: Sie haben mit Jana Keller den GREENshowroom im Hotel Adlon ins Leben gerufen. Was planen Sie als nächstes?M.S.: 2009 haben wir den GREENshowroom aus der Notwendigkeit heraus gegründet, eine High Fashion Messe für unsere eigenen Kollektionen zu schaffen. Letztes Jahr wurde der GREENshowroom von der Messe Frankfurt übernommen; wir arbeiten aber bei-de weiterhin an der Veranstaltung. Außerdem gehört die Ethical Fashion Show aus Paris in das Portfolio der Messe Frankfurt, welche 2004 von Isabelle Quéhé ge-gründet wurde.

Nach der Übernahme erschien es der Messe Frankfurt und mir sinnvoll, die breiter aufgestellte Messe in Paris und den auf High End Mode spezia-lisierten GREENshowroom zu kombinieren. Und wir haben daraus das Konzept der Ethical Fashion Show Berlin entwickelt, welche die Segmente Casual- und Streetware abdeckt und damit eine perfekte Ergän-zung zum GREENshowroom bildet. Zum ersten Mal fand die Ethical Fashion Show im Januar 2012 in Ber-lin statt. Die nächste gab es im Juli 2012. Während der GREENshowroom nur für Fachbesucher geöffnet ist, bietet die Ethical Fashion Show Berlin ein breites Rahmenprogramm auch für das Publikum.

aT: Wo kann ich grüne Highend Mode kaufen?M.S.: Gute Onlineplattformen für grüne Mode sind avocadostore.de oder fairqueen.de, auch bei asos oder yoox kann man nachhaltige Mode kaufen. Ne-ben Online Stores hat Glore mittlerweile vier Shops in Deutschland unter anderem in Hamburg, Stutt-gart, Nürnberg und München. In Berlin gibt es den Shop Wertvoll und de la Reh.

Aktuelle News über den GREENshowroom fi nden Leser auf unserer Webseite: green-showroom.net, über die Ethical Fashion Show Berlin auf ethicalfashi-onshowberlin.com und wer mehr über meine Aktivi-täten wissen möchte, schaut bei magdalenaschaffrin.com vorbei.

aT: Frau Schaffrin, vielen Dank für das Gespräch.

Petra Köhler (Private Banking)

Page 13: avesco Transparent

13

Persönlichkeit

Martin Elwert, einer der Gründer und Geschäftsfüh-rer von Coffee Circle, begann im Jahr 2010 zusam-men mit zwei Freunden an der Idee zu feilen, äthi-opischen Gourmet-Kaffee zu verkaufen und dabei direkte Hilfe vor Ort zu leisten. Mirjam Kesting sprach mit Herrn Elwert über das „Wie, Was und Warum“ von Coffee Circle.

aT: Was macht Kaffee aus Äthiopien einzigartig?Martin Elwert: Während eines Aufenthaltes in Äthio-pien für ein anderes soziales Projekt, haben wir uns überlegt, was wir aus diesem armen Land exportie-ren könnten, um vor Ort einen langfristigen Nutzen zu erbringen. Da der äthiopische Kaffee anerkann-termaßen zu den besten der Welt gehört, fi el uns die Entscheidung für dieses Produkt nicht schwer. Äthiopien ist das Ursprungsland des Kaffees. Der vul-kanische Boden, die Temperaturverhältnisse und die Sortenreinheit machen seinen Kaffee so einzigartig.

aT: Warum ist Ihr Kaffee teurer als der handelsüb-liche Röstkaffee? M.E.: Unser Kaffee aus Äthiopien ist sortenrein, das heißt nicht nur zu 100% Arabica, vielmehr stammt er aus einzelnen kleinen Kaffeekooperativen. Er wird nicht in Monokulturen auf Plantagen angebaut, son-dern wächst in Waldgärten und wird sorgfältig von Hand geerntet. Die Qualität des Rohkaffees ist sehr hoch. Im Vergleich ist die Qualität von herkömm-lichem Supermarktkaffee miserabel – selbst von Mar-kenprodukten. Häufi g wird z. B. dem Arabica-Kaffee die viel bitterere Sorte Robusta untergemischt, ein-fach weil sie billiger ist. Das schmeckt man.

aT: Ein Euro pro Kilo geht als Spende an Ihre Hilfsprojekte. Wie wählen Sie die Projekte aus?M.E.: Meine beiden Mitgründer und ich beraten uns vor Ort mit den Kaffeebauern und entscheiden be-

darfsorientiert, welche Projekte von uns und unseren Kunden unterstützt werden. Die Projekte dienen der Gesundheitsversorgung der Landbevölkerung oder der Kindererziehung und Bildung. Für mich persön-lich sind Projekte, die mit Bildung zu tun haben, im-mer die schönsten. Sie müssen sich eine Schule mit 1.200 Kindern vorstellen und es gibt nur 30 Schul-bücher. Es ist eine tolle Sache dort Schulbücher und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung zu stellen und somit langfristig in die Bildung und die Zukunft der Kinder zu investieren! Wir bieten unseren Mitarbei-tern einen interessanten und abwechslungsreichen Job und helfen den Menschen in Äthiopien. Das ist in unseren Augen „Social Business“.

aT: Was machen die meisten Leute falsch im Um-gang mit Kaffee? M.E.: Viele Menschen denken bei Filterkaffee an schlechte „Plörre“ großer bekannter Marken, das ist leider ein weit verbreitetes Vorurteil. Wenn man von gutem Kaffee spricht, so wie unserem, enthält der Kaffee Aromen, die weit über den Vorstellungen der meisten Konsumenten liegen. In Kombination mit der richtigen Zubereitung ist es ein ganz neues Ge-schmackserlebnis. Das versuchen wir zu vermitteln, aber das muss jeder am Besten selbst ausprobieren.

aT: Herr Elwert, vielen Dank für Ihre Zeit. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.

Weitere Informationen fi nden Sie auf www.coffeecircle.com

Mirjam Kesting(Empfang)

Najem Wali

© C

off

ee C

ircl

e

KAFFEE FÜR MICH ...... UND BROT FÜR DIE WELT!

Page 14: avesco Transparent

14

Leben

2006 übernahm Andreas Boehlke das 1946 von seinem Großvater gegründete Unternehmen Hans Boehlke Elektroinstallationen GmbH als alleiniger Geschäftsführer. Er baute das Geschäft mit den ma-gischen Lichtinstallationen auf 33 Mitarbeiter aus und lädt seit 2004 jedes Jahr im Herbst, zusammen mit der City Stiftung Berlin, zum Festival of Lights ein.

aT: Herr Boehlke, wie begann Ihre Karriere als Licht-designer? Andreas Boehlke: Vor 18 Jahren gab es eine Aus-schreibung für die Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm. Da mich das Thema Licht schon immer fasziniert hat und unser Konzept überzeugen konnte, beleuchten wir seit dieser Zeit nicht nur den Kurfürstendamm, sondern auch die Friedrichstraße, verschiedene Weihnachtsmärkte, den Hauptbahn-hof, das Europa-Center und mehrere andere bekann-te Gebäude. Dann kamen neue Projekte hinzu, wie die Aquarella Berlin – eine Licht-Wasser-Musik-Show, bei der sechs Feuerwerke in fünf Minuten abgefeu-ert werden. Die Ausleuchtung des Kultursommers in Hamburg, eine Videoprojektion auf dem Rathaus in Paris und vieles mehr.

aT: Das Festival of Lights ist dank Ihrer Initiative zu einem spektakulären Ereignis von Berlin geworden!A.B.: Ja, das stimmt. Die City Stiftung Berlin hatte 2004 die Idee, im Oktober bekannte Berliner Sehenswür-digkeiten, wie das Brandenburger Tor, die Siegessäu-le, den Funkturm und viele mehr, durch Illumination besonders hervorzuheben. Nachdem Bevölkerung, Senat und Presse begeistert waren, wollten wir 2005 das Fest mit verschiedenen Kollegen noch weiter ausbauen. Berlin mit Licht zu durchfl uten, lockt je-des Jahr eine Million Menschen in die Stadt und hilft damit der Wirtschaft. Inzwischen werden ca. 80 Ob-

FESTIVAL OF LIGHTS

jekte angestrahlt, von denen meine Firma alleine ca. 60 ausrichtet und 15 mit gesponsert werden. Es gab auch kleine Hürden zu überwinden. Die Frage nach den Sponsoren stellt sich jedes Jahr auf’s Neue.

aT: Welchen Zusammenhang haben Ihrer Meinung nach Licht und Nachhaltigkeit?A.B.: Da ich ein Handwerk ausübe, habe ich eine sehr pragmatische Einstellung dazu: Licht hat einen län-gerfristigen Nutzen. Es schafft zum einen Wohlemp-fi nden. In vielen Studien konnten die Wirkungen von Farbe und Licht auf die Stimmungen von Menschen wissenschaftlich nachgewiesen werden. Licht dient zudem der Nahrungskette - kurz gesagt: Ohne Licht kein Leben. Zum anderen schaffen wir mit unserem Lichtdesign eine kollektive Erinnerung an ein Kunst-werk, das viele begeistert und Gäste aus aller Welt in die Stadt holt und ihre Augen zum funkeln bringt.

aT: Neben Familie und Beruf sind Sie noch ehren-amtlich beim Blauen Herz aktiv!A.B.: Da ich verheiratet bin und selber drei Kinder habe, engagiere ich mich seit 2004 im Netzwerk der Blauen Herzen. Das Blaue Herz steht für die Hilfe von benachteiligten Personen, vor allem Kinder in Berlin und Brandenburg. Im Rahmen der Aktion „Augen-Licht“ unterstützen wir zum Beispiel mit vielfältigen Aktionen insbesondere das Zusammenleben Blinder und Sehbehinderter mit normal sehenden Men-schen. Mein Credo: Jeder sollte einen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

aT: Herr Boehlke, vielen Dank für das Gespräch!

Dr. Daniela Engel (Marketing)

DER MIT DEM LICHT TANZT

© Patrick G

awan

dtka

Page 15: avesco Transparent

15

avesco Intern

Seit der Gründung hat Prof. Volkmar Liebig das Un-ternehmen avesco als Vorsitzender des Aufsichtsrats begleitet. Als Vorsitzender dieses Organs ist man be-sonders verpfl ichtet, dass die gesellschafts- und kre-ditrechtlichen Normen eingehalten werden und dass – besonders in schwierigen Momenten – Rat erteilt wird. avesco hat klein angefangen, hatte zu Beginn aus Gründen der Zulassung nach dem Kreditwesen-gesetz (KWG) als unabhängiger Finanzdienstleister zwei Gründungsvorstände aus der Bankenszene, die vier Jahre später vom Unternehmensgründer Oliver N. Hagedorn abgelöst wurden.

Von Beginn an wurde die Philosophie der Ex-zellenz angestrebt. Die anhaltende Serie der Aus-zeichnungen unabhängiger Institutionen für he-rausragende Leistungen und zuletzt der Zuschlag, das Vermögen einer in der Öffentlichkeit stehenden Bundesstiftung zu verwalten, sind Beweise dafür, dass diese Philosophie langfristig erfolgreich ist und Wachstum ermöglicht.

Prof. Volkmar Liebig ist ein ausgewiesener Exper-te in der Finanzbranche. Er leitete unter anderem die jährlichen Veranstaltungen „Qualität im Vermö-gensmanagement“ und ist assoziiertes Mitglied des Zentrums für Private Banking an der Otto Beisheim School of Management (WHU), das während seiner Tätigkeit an der WHU gegründet wurde. Am 2. Juli 2012 ist auf der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft Johannes H. Lucas anstelle von Liebig in den Aufsichtsrat berufen worden. Der Aufsichts-rat hat Dr. Ingo Mantzke zum Vorsitzenden gewählt und zu seinem Stellvertreter Lucas (Informationen zu den Aufsichtsratsmitgliedern fi nden Sie in unserem Internetauftritt). Der neue Aufsichtsrat, dem weiter-hin Elke Kerkhoff angehört, hat Professor Liebig zum Vorstand bestellt, der jetzt zusammen mit Hagedorn

NEU BEI AVESCO:

VORSTAND UND AUFSICHTSRAT VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

aus zwei Personen besteht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Bestel-lung zugestimmt.

Schwerpunkte der VorständeDie Unternehmensstrategie wird wie bisher gemein-sam von Vorstand und Aufsichtsrat entwickelt. Die beiden Vorstandsmitglieder teilen sich die opera-tiven Aufgaben: Oliver Hagedorn ist verantwortlich für die Beratung, das Portfolio-Management und das Marketing, Liebig für Unternehmens- und Wert-papiercontrolling, IT, Organisation, Ressourcen-Ma-nagement und Personalangelegenheiten. Der Eng-pass in der Geschäftsführung ist beseitigt, durch die Arbeitsteilung steht mehr Zeit des Vorstands für Kun-den zur Verfügung und die Präsenz des Vorstands im Unternehmen wird verstärkt. In einem schwierigen Umfeld, durch die Verwerfungen und deren Aus-wirkungen auf den Kapitalmärkten, wird Unterneh-menswachstum zu einer Herausforderung, auf die avesco mit einer Verstärkung des Vorstands und der Einstellung von weiteren fähigen Mitarbeitern rea-giert. Mit vorbildlichen Methoden und innovativen Anlagestrategien wird avesco strikt daran arbeiten, die Auszeichnung und das Kompliment, bester un-abhängiger Vermögensverwalter im deutschspra-chigen Raum zu sein, weiterhin für sich zu sichern.

Dr. Daniela Engel (Marketing)

Page 16: avesco Transparent

Impressum

V.i.S.d.P.: Christiane Meyer-Ricksavesco Financial Services AGMohrenstraße 3410117 Berlin

Tel. + 49 (0) 30 28 87 67- 0Fax + 49 (0) 30 28 87 67- [email protected]

Die Beiträge dieser Firmenzeitung werden von den avesco Mitarbeitern recherchiert und ge-schrieben. Und obwohl alle Inhalte mit großer Sorgfalt erarbeitet werden, können wir kei-ne Gewähr für die Richtigkeit übernehmen. Die Veröffentlichung der hier vorliegenden Beiträge an anderer Stelle ist nur mit schrift-licher Genehmigung von avesco gestattet.

Bildarchiv und Bildquellen:

Titel: © Coffee Circle, Seite 5: © Brigitte Dummer, Seite 6: © CH2,

Seite 7: © CH2, Seite 8: © Finance Watch, Seite 9: © Birgit/pi-

xelio.de, Seite 10: © Francis Lempérière - Fotolia.com, Seite 11:

© Magdalena Schaffrin, Seite 11: © David Andersen, Seite 13:

© Coffee Circle, Seite 14: © Patrick Gawandtka

Möchten Sie, dass dieser Newsletter auch Ihre Freunde oder Kollegen erreicht? Dann senden Sie uns eine E-mail an: [email protected]

© 2012 avesco Financial Services AG

ISSN 2193-2115

Informieren Sie sich über avesco:

Einfach den Code mit Ihrem Smartphone

scannen

Informieren Sie sich über unsere neues

Direktinvestment Wechselko� er:

Einfach den Code mit Ihrem Smartphone

scannen