Auslandspraktikum „Azubi-Europa“ · vielen Leckereien von PODRAVKA. Direkt danach fuhren wir...
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Auslandspraktikum „Azubi-Europa“ Ein Reisebericht von Nancy Thomas
(Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation)
Im Rahmen des Projektes „Azubi-Europa“ ging es für uns 12 Azubis, nach einer
Vorbereitungsphase, vom 11.06. bis zum 23.06.2012 unter Aufsicht unseres Coaches Frau
Vajas jeweils eine Woche ins Land der Magyaren und ins Land der Tausend Inseln.
Dank „Azubi-Europa“ hatten wir die Möglichkeit, fremde Kulturen und die Wirtschaft der MOE-
Länder besser kennenzulernen und zu verstehen.
Innerhalb dieser zwei Wochen haben wir viel über ausländische Unternehmen, Arbeitsweisen,
Berufsbildungssysteme, aber auch über die Mentalität und Lebensweise der Menschen in
Ungarn und Kroatien gelernt. Zeit zum Verschnaufen blieb da wenig.
Los ging es am Montag um 9:15 Uhr in Richtung Berlin-Schönefeld, um von dort aus die Reise
nach Budapest mit dem Flugzeug anzutreten.
Nach insgesamt sieben Stunden mit Zug, Flugzeug und U-Bahn kamen wir in unserem Hotel
„Star Inn“ an und konnten nun einen ersten Blick auf die Stadt Budapest werfen.
Am nächsten Morgen begann pünktlich 8:00 Uhr unsere Projektarbeit, wo Frau Vajas uns Land
und Leute Ungarns näher brachte und wir zahlreiche Informationen erhielten.
Nancy Thomas 2012
Später hatten wir unser erstes Meeting an der deutschsprachigen Privatuniversität, die
„Andrássy Universität“, um dort die Verwaltungsarbeiten kennenzulernen. Wie wir erfuhren, ist
sie die einzige deutschsprachige Universität in den MOE-Ländern und ein Bindeglied im
mitteleuropäischen Wissenschafts- und Forschungsraum.
Nachdem uns die Universität (170 Studenten und 22 Professoren) mit all ihren sehr edlen
Räumlichkeiten des Festetics-Palais gezeigt wurde, hatte ich die Möglichkeit mich mit der
Kommunikationsreferentin Frau Folly etwas genauer über die Ausbildung und Arbeit an der
Universität zu unterhalten. Sie erklärte mir, dass es in Ungarn angesehener ist, wenn man ein
Studium absolviert, als eine Ausbildung abzuschließen und dass es keine
Ausbildungsmöglichkeiten an der Universität gibt. Danach wollte sie von mir wissen, wie meine
Ausbildung in Deutschland abläuft und welche Aufgaben ich an der Universität habe. Es war ein
sehr interessantes Gespräch für mich und ich war erstaunt wie viel Unterschiede es zu unserer
Ausbildung in Deutschland gibt.
Nancy Thomas 2012
Am dritten Tag ging es für uns in eine Berufsfach- und Mittelschule für Wirtschaft. Dieser
Besuch war für uns alle sehr interessant, da wir uns dort mit ungarischen Schülern über das
Bildungssystem austauschen konnten.
An dieser Schule sprachen alle Schüler Deutsch,
was in uns eine gewisse Erleichterung auslöste
und wir uns so ohne Kommunikationspro-
bleme unterhalten konnten.
Zudem verabredeten wir uns mit einigen
Schülern aus der Klasse zum gemeinsamen
abendlichem Ausgehen.
Nach dem Besuch in der Berufsschule
fuhren wir weiter zu dem „Szent János Kórház“
Klinikum Nord-Buda. Dort erklärte die
Verwaltungsleiterin die Personalentwicklung
und -beschaffung in der ungarischen
Gesundheitsbranche.
Natürlich alles auf Englisch. ;)
Allgemein wurden wir stets freundlich in
Empfang genommen und die Unternehmen
wurden uns mit großem Engagement präsentiert.
Die meisten der Präsentationen wurden in
Englisch gehalten, was das Verstehen ab und
zu etwas schwieriger machte. Aber mit jedem
Meeting verbesserten wir unser Sprachgefühl
und waren am Ende in der Lage selbstbewusst
unsere Fragen der Firma gegenüber auf
Englisch zu stellen.
Nancy Thomas 2012
Am darauffolgenden Tag erwartete uns ein Treffen bei „Unilever Röszkei élelmiszergyár“ was
zwei Stunden Busfahrt entfernt lag. Endlich angekommen in einer für uns gefühlten 40° Hitze,
lernten wir die Bedeutung der Produktionsniederlassung der Unilever Gruppe kennen. Wir
erfuhren wie Nahrungsmittel, wie Knorr und Delikát, in Röszke beschafft, verarbeitet und zum
Verkauf bereitgestellt wurden.
Nachmittags waren wir in die Industrie und Handelskammer von Szeged eingeladen, wo uns die
Wirtschaftsförderung in Südungarn, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Deutschland
und die Kooperationsmöglichkeiten erklärt und näher gebracht wurden.
Anschließend und schon etwas erschöpft fuhren wir zu unserem letzten Treffen mit dem Chef
des „Mercedes Hovány“ in Kecskemét. Dieser erklärte uns das Kundenbeziehungsmanagement
und die Ausbildungsmöglichkeiten bei Mercedes in Ungarn. Dieses Treffen war besonders für
die Jungs sehr interessant, nicht zuletzt, da wir Probesitzen in den neuen Mercedes-Modellen
durften. ;)
Nancy Thomas 2012
Am Freitag erhielten zwei von uns eine Unternehmensführung durch den Spielwarenhändler
„Régiójáték“, mit Informationen zu den Dienstleistungen des größten Spielwarenhändlers
Ungarns und später gab es eine Verwaltungseinführung bei „Pino Küchen“.
Währenddessen haben die anderen ihre betrieblichen Lernaufträge bearbeitet und sich für die
anstehende Schnitzeljagd durch Budapest vorbereitet.
Nancy Thomas 2012
Am Samstag war es dann soweit: Der letzte Tag in Budapest startete mit dem Besuch im
Parlament, von dessen Anblick wir alle fasziniert waren. Nachdem uns das Parlament gezeigt
wurde, startete unsere Schnitzeljagd. Es war eine Stadtrallye und für uns mit das schönste
Ereignis. Wir bekamen von Frau Vajas Aufgabenblätter die, natürlich in Englisch, Hinweise
enthielten, welche Sehenswürdigkeiten gesucht waren. Diese mussten wir dann mithilfe von
öffentlichen Verkehrsmitteln finden, fotografieren und noch einige Details z.B. Baujahr des
Gebäudes, Architekt der Sehenswürdigkeit etc. herausfinden und aufschreiben. An manchen
Stationen sollten wir uns auch mit Passanten fotografieren lassen. Glücklicherweise fischte
unsere Gruppe ein deutsches Pärchen aus der großen Menschenmasse und wir mussten ihnen
nicht, wie die anderen, mit Händen und Füßen verständlich machen, dass wir gern ein Foto mit
ihnen wollten. Wir wurden in Vierergruppen eingeteilt und hatten viereinhalb Stunden Zeit. Die
nervenaufreibendste Station war der Aufstieg zum Gellértberg mit Zitadelle (die meine Gruppe
als letztes Ziel hatte). Nachdem wir jedoch den 130 m hohen Berg Stufe für Stufe in brütender
Hitze bezwungen hatten, bot sich uns ein Anblick über Budapest, den wir wohl nie vergessen
werden. Als alle Gruppen erfolgreich ihre Aufgaben erfüllt hatten, trafen wir uns im Hotel wieder,
werteten unsere Ergebnisse aus und präsentierten unsere lustigen Fotos.
Nancy Thomas 2012
Völlig erschöpft packten wir abends unsere Koffer und stiegen noch einmal in das Nachtleben
von Budapest ein, bevor es am Sonntag um 9:00 Uhr, und nach einer für uns viel zu kurzen
Nacht, die man uns ansah, weiter nach Kroatien Richtung Zagreb ging.
Nach einer sechseinhalb stündigen Reise mit Zug und Bus arbeiteten wir in der Lobby unseres
Hotels „Laguna“ noch einige Fakten über Land und Leute mit Frau Vajas aus. Den Tag ließen
wir bei einem gemütlichen Abendessen in der Stadt ausklingen.
Die neue Woche begann mit einem Besuch bei „PODRAVKA d.d.“ in Koprivnica. Dort lernten
wir die internationale Bedeutung und Logistik des größten kroatischen Nahrungsmittelherstellers
kennen. Wir bekamen eine Führung durch die Produktion und durften uns den Bauch mit
Brezel-Snacks vollschlagen. Am Ende bekam noch jeder von uns ein kleines Geschenk mit
vielen Leckereien von PODRAVKA.
Direkt danach fuhren wir zur „Agency for Mobility and
EU Programs“. Die Leiterinnen stellten uns das kroatische
Berufsbildungssystem vor, sowie die Austauschprogramme der kroatischen Regierung für junge
Leute.
Am Abend bekamen wir von Frau Vajas noch eine kleine Stadtführung wo wir die Altstadt von
Zagreb mal etwas genauer unter die Lupe nehmen konnten.
Nancy Thomas 2012
Unser Aufenthalt in Zagreb war kurz,
denn schon am Dienstag nach einer
Projektarbeit fuhren wir direkt weiter nach
Split, worauf sich alle wohl am meisten
gefreut hatten.
Viele von uns wollten endlich das Meer zu Gesicht bekommen.
Am Abend waren wir dann endlich in unserem dritten und auch letzten Hotel „Consul“
angekommen und dort trafen wir auf die andere Azubigruppe, die uns voller Freude Split zeigte.
Bei einem gemeinsamen und sehr lustigen Abendessen am Strand von Split beendeten wir den
Tag und begannen die Nacht mit Besuchen in unterschiedlichen Bars von Split.
Am Mittwoch erwartete uns ein Besuch,
zusammen mit der anderen Gruppe, im
„Technologietransferzentrum“, einer Technik-
universität in Split. Dort erklärte uns ein Dozent
die Bedeutung des European Enterprise Networks
und die Aktivität des Zentrums. Uns wurde
erklärt, welche Rolle der Transfer von Wissen,
Forschungsergebnissen und Anwendungsfelder
in der Wirtschaft bei der Konkurrenzfähigkeit der Region Split spielt.
Nancy Thomas 2012
Am Nachmittag hatten den lang ersehnten Strand entdeckt. Alle genossen das warme Wetter
beim Sonnen, baden in der Adria oder hatten Spaß beim Klippenspringen in das kühle Nass.
Später entdeckten wir, vor allem die Mädchen, die Shoppingseite von Split und brachten unser
Geld unter die Leute während wir Souvenirs in den verschiedenen Läden einkauften.
Nancy Thomas 2012
Am nächsten Tag verabschiedeten wir die Gruppe, die die Heimreise schon antreten musste,
während wir zu unserem letzten Termin bei brühender Hitze liefen.
Die „Croatian Chamber of Economy“ wies uns in ihre Struktur und Aktivitäten in
Außenhandelsbeziehungen ein. Wir bekamen zum Abschluss noch einmal einen sehr
interessanten Vortrag zu hören mit vielen Informationen zu Investitionsmöglichkeiten und
Zugang für deutsche Unternehmen auf dem kroatischen Markt und verließen wieder etwas
schlauer die Handelskammer.
Am Nachmittag konnten wir unsere freie Zeit noch einmal richtig genießen und alle
Freizeitbeschäftigungen nutzen, die Split zu bieten hatte. Unter anderen lagen wir wieder wie
Würstchen auf dem Grill auf einem der Steinstrände und erfreuten uns ein letztes Mal an dem
wunderschönen Blick aufs blau-türkise Wasser.
Mit einem heftigen Sonnenbrand trafen wir uns am späten Nachmittag noch einmal alle in
einem Hotelzimmer um im Rahmen einer Projektarbeit unser Englisch zu verbessern und einige
kleine Rollenspiele auszuführen, die unsere Sprache trainieren sollten. Zu guter Letzt arbeiteten
wir noch einmal an unseren Präsentationen und konnten diese auch schon vorstellen.
Nancy Thomas 2012
Am Abend feierten wir den letzten Tag in Split mit einer kleinen Party auf den Hotelzimmern und
ließen die wunderbaren Tage noch einmal Revue passieren.
Am Freitag hieß es noch mal „Konzentration!“ zum Abschlusstest vom Projekt „Azubi-Europa“.
Frau Vajas ärgerte uns mit kleinen Aufgaben, die allerdings zum Ende gar nicht so schwer
waren, wie sie zu sein schienen. :)
Beim Abschlusstest mussten wir unser Wissen, was wir uns in den zwei Wochen angeeignet
hatten, unter Beweis stellen. Unter anderen durften wir auch auf Ungarisch und Kroatisch
schreiben. ;)
Für die besten Drei gab es noch eine kleine Preisverleihung und auch wir Azubis konnten mit
einem kleinen Geschenk an Frau Vajas unsere Dankbarkeit, dass wir die Chance erhalten
haben an diesem wunderbaren Projekt teilzunehmen, zum Ausdruck bringen.
Nancy Thomas 2012
Zum Abend hin bereiteten wir Azubis noch eine kleine Stadtbesichtigung für Frau Vajas vor, wo
wir ihr eine Auswahl an Sehenswürdigkeiten von Split zeigten, während wir gemütlich durch die
Stadt schlenderten und uns ein Eis gönnten.
Danach suchten wir uns ein sehr schönes
Restaurant am Hafen, wo wir alle
Zusammen unser letztes kroatisches
Essen genossen, in gemütlicher Runde
Über das Praktikum sprachen und uns
innerlich langsam auf die lange
Heimreise am Samstag vorbereiteten.
Wir waren froh, dass es nun endlich
wieder nach Hause ging, aber auch sehr
traurig, dass die schöne Zeit so schnell
vorbei war.
Nancy Thomas 2012
Unsere Gruppe hatte sich innerhalb der zwei Wochen zu einem starken Team zusammengerafft
und es sind viele neue Freundschaften entstanden. Zudem konnten wir unser Wissen erweitern,
sind selbstständiger und auch selbstbewusster geworden.
Dafür wollen wir uns noch einmal recht herzlich bedanken, bei Frau Vajas, bei der isw GmbH
und natürlich bei unseren Betrieben, die es uns ermöglicht haben an diesem tollen Projekt
teilzunehmen.
Wir möchten auch jedem Azubi ans Herz legen, beim Projekt „Azubi-Europa“ mitzuwirken.
Es lohnt sich wirklich! :)
Nancy Thomas 2012