Ausgabe 64 | Wintersemester 2011/12 magazin · Kerala (Indien) EIT-Studenten erfolgreich beim...

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Ausgabe 64 | Wintersemester 2011/12 F o r s c h u n g : Karlsruhe ist drittmittelstärkste FH in BW | Seite 9 I n n o v a t i o n : Interview mit KIT-Vize Dr. Fritz | Seite 19 E h r u n g : Prof. Sissi Closs in den TOP 100 der IT-Macher | Seite 56 Wie Innovationen die Welt verändern magazin der Hochschule Karlsruhe

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Ausgabe 64 | Wintersemester 2011/12

Forschung: Karlsruhe ist drittmittelstärkste FH i

n BW | Seite 9

Innovation: Interview mit KIT-Vize Dr. Frit

z | Seite 19

Ehrung: Prof. Sissi Closs in den TO

P 100 der IT-Macher | Seite 56

WieInnovationen

die Welt verändern

magazinder Hochschule Karlsruhe

Titelseite 64_HsKa_Titelmagazin_2010 16.09.2011 11:22 Seite 1

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Liebe Leserin, lieber Leser,

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

„Ansturm auf die Hochschulen“ und „Rekordzahl bei Stu-dienbewerbern“ titelten die Zeitungen deutschlandweitzu Beginn des Wintersemesters 2011/12. Die Gründe hier-für sind bekannt: Demographie, doppelte Abiturienten-jahrgänge, Abschaffung der Wehrpflicht, Empfehlungenzur Steigerung der Studienanfängerquoten in Deutsch-land usw. An unserer Hochschule zeigt sich dieser Trendüberproportional. Die Zahl der Studienbewerber hat sicherneut gegenüber dem letzten Wintersemester (WS) ummehr als 30 % auf nahezu 10.000 erhöht, im Bachelorbe-reich sogar um ca. 34 % auf 9.015. Rein rechnerisch kom-men also ca. 7 Bewerbungen auf nur einen Studienplatz.

Für den im kommenden Jahr erwarteten Ansturm durchden doppelten Abitur jahrgang in Baden-Württemberg lau-fen seit einigen Jahren die Vorbereitungen. Im Rahmendes Ausbauprogramms „Hoch schule 2012“ des Landeshat sich die Zahl der Studienanfängerplätze an der HsKAinsgesamt um 557 oder ca. 40 % erhöht. Zusätzlich ange-boten werden in diesem WS Studienplätze in den sowohlvon Bewerber- als auch von Abnehmerseite besondersnachgefragten Bereichen (Wirtschafts-)Informatik, Ener-gietechnik und erneuerbare Energien, Wirtschaftsinge-nieurwesen und Internationales Management. Damit wer-den an der HsKA allein im WS 2011/12 insgesamt 1.546Studienanfängerplätze angeboten. Im Sommersemestersind es nochmals über 500 Plätze, sodass insgesamt über2.000 Studienanfängerplätze im Jahr zur Verfügung ste-hen werden.

Die überproportional starke Nachfrage nach Studien-plätzen unserer Hochschule spricht auf der einen Seite fürdie Qualität der Ausbildung, auf der anderen Seite sinddamit immense finanzielle, personelle und räumliche Her -ausforderungen verbunden.

Beispiel Raumsituation: Mit der Anmietung von Räumen inder Amalienstraße unweit vom Campus Moltkestraße istdie HsKA zwar einen ersten Schritt in Richtung Erhöhungder verfügbaren Flächen gegangen. Zugleich wurde dieseEntlastung aber durch zusätzlichen Raumbedarf etwadurch die Einrichtung des neuen Studiengangs KulturMe-diaTechnologie kompensiert. So bleibt der Raum nach wievor das rarste Gut an der HsKA. Für den weiteren Bedarfzeichnen sich zwar konkrete Lösungsmöglichkeiten ab,allerdings sind vorab noch etliche Fragen zu klären undviele Bedenkenträger zu überzeugen.

Wir freuen uns, trotz dieser erheblichen Herausforde-rungen auch in diesem Jahr in den unterschiedlichen Ran-kings sehr erfolgreich abgeschnitten zu haben. Dass hierUrsache und Wirkung unmittelbar miteinander verwobensind, belegen die Aussagen der Studienbewerber. Über 70 % der Studienbewerber geben an, dass die Rankingpo-sitionen der HsKA wichtig oder gar ausschlaggebend beiihrer Bewerbung waren.

Vielen Dank dem Redaktionsteam und allen Hoch-schulmitgliedern, die uns mit ihrer engagierten Arbeit undihren Beiträgen für das vorliegende „magazin“ einenspannenden Einblick in das aktuelle Hochschulleben er-möglichen.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß bei der Lektüre.

Karl-Heinz Meisel

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inhalt 5

aktuelles

aus denfakultäten

aktuellesDie drittmittelstärkste Fachhochschule des LandesHochschule Karlsruhe – erste Adresse in Sachen Qualität der HochschulausbildungNeue Bachelorstudiengänge an der Fakultät für Elektro- undInformationstechnikStudiengang KMT von Sparda-Stiftung gefördertNeues Orientierungssystem auf dem Campus der HochschuleDr. Matthias Maier zum Honorarprofessor ernannt

titelInnovation braucht FreiheitErneut Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“Nautilos – ein Mini-U-Boot gegen KrebsStudent Onboarding mit Virtual und Augmented RealityDie Eisbrei-Forschung am IKKU

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aus den fakultäten

Projekt Baumsteg über die EnzWasserwirtschaft im Zeichen des KlimawandelsAbsolventenfeier 2011 Baumanagement und BaubetriebExkursion nach Prag

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Interview mit Dr. FritzDer Vorsitzende des Hochschulrats der Hochschule Karlsruheund Vizepräsident des Karlsruher Instiuts für Technologiespricht mit uns über Innovationen und bahnbrechende Ideen.

Forschungsprojekte + 35%Die Hochschule Karlsruhe ist mit 4,8 Mio. Euro Umsatzvolu-men die drittmittelstärkste Fachhochschule in Baden-Würt-temberg und konnte im Jahr 2010 eine Steigerung um 35 %zum Vorjahr verzeichnen.

Prof. Sissi Closs in den TOP 100Sie gehört zu den bedeutendsten ITK-Charakteren Deutsch-lands. Prof. Closs wurde von der Fachzeitschrift Computerwo-che erstmals in den Kreis der 100 wichtigsten Persönlichkei-ten der IT-Branche gewählt.

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

titel

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Architektur und Bauwesen (AB)

Elektro- und Informationstechnik (EIT)

Geomatik (G)

Informatik und Wirtschaftsinformatik (IWI)

Maschinenbau und Mechatronik (MMT)

Wirtschaftswissenschaften (W)

Lebendige Forschungskooperation mit der University ofKerala (Indien)EIT-Studenten erfolgreich beim bundesweiten Fallstudien-wettbewerbNeuartige faseroptische BiosensorenExkursion zum Weltmarktführer im Bodenseeraum

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Navigation und mobile Datenerfassung begeistern die Stadtder jungen ForscherExkursion nach Göttingen, Hannover und Braunschweig

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Informatik – Come on! Model Driven ArchitectureStark nachgefragt: die Firmenkontaktmesse Connect ITWI-Intranet – eine Informationsplattform für alleNeue Perspektiven durch Kooperation mit einem innovativenPartnerWorkshop-Reihe Open Source Business Intelligence

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Lernzentrum für Mathematik Neuer Studiengang KMTBosch AwardAngehende Kälte- und Klimatechniker on tourShell Eco-Marathon 2011

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Unternehmensübergreifende Verbrauchssteuerung in derLogistikEnde oder Wende? Was wird aus dem Euro?Der Traum vom FliegenIm Gespräch mit der BundeskanzlerinDie Top 100 der bedeutendsten ITK-Macher 2011

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inter -national 66

campus 77

verein derfreunde 82

campus

Gender Mainstreaming an der Hochschule KarlsruheQualitätsmanagement im StudierendenmarketingProStudium „SynergieStrukturen“ – interdisziplinäre Projektarbeit Frisch und zeitgemäß: der neue Internetauftritt der HochschuleWissenschaftsministerin Theresia Bauer zu BesuchMobilitätsreich – die Hochschule Karlsruhe beim Regionaltag E-Learning mit ILIAS entwickelt sich positivNeue Karriereberatungsstelle für Frauen in MINT-BereichenSchüler- und Studierendenbefragung zur Wahl eines MINT-StudiengangsBeste Noten für Career ServicesCareer-Contacts11Berufsvorbereitung mit dem Studium generale – neues Zertifikat ab WSDeutschlandstipendium erfolgreich gestartetDie Entwicklung der Hochschule in Zahlen

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menschen

unterhaltung

impressum

verein der freunde

international

Praktikum am CERNDer Maschinenbaustudent Björn Fath absolvierte am renom-mierten CERN in Genf sein Industriepraktikum und schriebdort seine Bachelorthesis, umgeben von Nobelpreisträgern –ein wahrlich interessantes Umfeld.

Unser neuer InternetauftrittSeit März 2011 präsentiert sich die Hochschule Karlsruhe imNetz mit einem neu gestalteten Auftritt. Ziel bei der Neuge-staltung war unter anderem, mit zwei Klicks zum Ziel zu ge-langen und das Design der neuen Corporate Identity anzupas-sen.

Wieser geht, Linder kommtNachdem der langjährige Vorsitzende des FreundeskreisesFranz Wieser zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, hat dasZepter nun Herr Karl G. Linder übernommen, der sich bereitsals Freund und Förderer der Hochschule verdient gemachthat.

Philosophy of U.S. Higher Education: Opportunities andChallengesNeues aus dem AAAGlobal Faculty Meeting am Tecnológico de MonterreyBuddies suchen – Freunde findenHAWtech Summer School zur FahrzeugtechnologieTrinationales INTERREG-Projekt TEM3 zum NachhaltigenBauenERASMUS fördert PersonalmobilitätPraktikum am CERNKonstruktive Kooperation: Kanada – Kuba – KarlsruheMein Praxissemester in AustralienEin Praktikum unter PalmenDa ist Musik drin: Bachelorthesis bei Last.fm in LondonInternationale studentische Mobilität

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

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aktuelles

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Die drittmittelstärkste Fachhochschuledes Landes

Unter den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (vormals Fachhochschulen) in Baden-Württemberg ist die Hochschule Karlsruhe die drittmittelstärkste. 2010 stieg an ihr das Umsatzvo-lumen in Forschungsprojekten auf insgesamt rund 4,8 Mio. Euro. Das entspricht einer Steigerungum 35 % gegenüber 2009. Auch bei der Akquise von Drittmitteln zur Finanzierung der Forschungs-arbeiten belegt die Hochschule landesweit den Spitzenplatz: Umgerechnet auf jede der 176 Profes-sorenstellen der Hochschule konnten 26.587 Euro eingeworben werden.

Mit Prof. Dr. Norbert Link aus der Fa-kultät für Informatik und Wirtschafts-informatik stellt sie zudem auch den„umsatzstärksten“ Professor an einerHochschule für Angewandte Wissen-schaften. Analog zur Umsatzentwick-lung stieg an der Hochschule auchdie Zahl der akademischen Mitarbei-ter auf heute 150.

1998 war an der HsKA als erste zen-trale Forschungseinrichtung das In-stitut für Innovation und Transfer ge-gründet worden, aus dem das heutigeInstitut für Angewandte Forschung(IAF) hervorging. Im Jahr 2000 wurdenan der Hochschule über Forschungs-projekte knapp über 665.000 Euroumgesetzt. Innerhalb von zehn Jahrenkonnte dieser Wert also auf mehr alsdas Siebenfache gesteigert werden.

Einen weiteren Schub hatte derForschungssektor an der Hochschu-le 2009 durch die Gründung des In -

stitute of Materials and Processes alszweite zentrale Forschungseinrich-tung erfahren. „Unsere Aktivitäten inder angewandten Forschung sindauch für das Profil der Hochschuleausgesprochen wichtig“, so RektorProf. Dr. Karl-Heinz Meisel, „Erkennt-nisse und Methodenkompetenz ausdieser werden umgehend wieder in

die Lehre eingebunden, so dass wirinsbesondere unsere Masterstudien-gänge auf hohem wissenschaftlichenNiveau anbieten können. In der ange-wandten Forschung und im Technolo-gietransfer sehen wir eine, wennnicht die zentrale, Komponente fürunser Hochschulprofil.“

Wie eng Lehre und Forschung ander Hochschule Karlsruhe verwobensind und voneinander profitieren, ver-deutlicht auch die Tatsache, dass dieHochschule in Kooperation mit demKarlsruher Institut für Technologie

zwei Graduiertenkollegs unterhält,über die ihre Studierenden direktpromovieren können. Eines davonwird von der Deutschen Forschungs-gesellschaft (DFG) mit rund 7 Mio.Euro gefördert und war bei seiner Ein-richtung die einzige derartige Koope-ration zwischen einer Fachhochschu-le und einer Universität. Heute sindan der Hochschule 30 Promovendenin wissenschaftliche Projekte einge-bunden. Um das Dienstleistungsan-gebot explizit für den Mittelstandweiter zu verbessern, soll kurzfristigauf dem Campus der Hochschule einKMU-Innovationszentrum entstehen,um gezielt eine Verbindung zwischenkleinen und mittleren Unternehmen(KMU) und den Forschenden derHochschule herzustellen. Das Minis-terium für Wissenschaft, Forschungund Kunst Baden-Württemberg unter-stützt das Vorhaben, und mit einemerfahrenen Technologietransferpart-ner ist die Finanzierung gesichert.

Einblicke in die Forschungsaktivi-täten der Hochschule gibt der imMärz 2011 erschienene Forschungs-bericht, der über die Startseite der Hochschule angefordert werdenkann.

Holger Gustim Internet:www.hs-karlsruhe.de>Hochschule > Über uns >Publikationen > Forschung aktuellals Magazin: Geschäftsstelle für Öffentlichkeitsarbeit und Marke-ting der Hochschule Karlsruhe, Moltkestr. 30, 76133Karlsruhe, Tel. 0721/925-1008, Fax 0721/925-1005, E-Mail: [email protected]

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Felix Huying M. Sc. (r.), Akademischer Mitarbeiter am Institute of Materials and Processes, mit Studentinnenbeim Zerspanungstests am institutseigenen 5-Achs-Fräszentrum Foto: John Christ

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aktuelles

Hochschule Karlsruhe – erste Adresse in Sachen Qualität der Hochschulausbildung

Für das aktuelle Hochschulrankingder „WirtschaftsWoche“ (April 2011)wurden auch in diesem Jahr wiederdie Personalchefs deutscher Unter-nehmen aus allen Branchen befragt,von welchen Hochschulen sie ihreneigenen Führungs- und Fachkräfte-nachwuchs rekrutieren, welche Hoch-schulen also in ihren Augen die Stu-dierenden am besten auf den Berufvorbereiten. Der Schwerpunkt desRankings liegt damit ganz bewusstauf der Praxisrelevanz der Hochschul-ausbildung.

516 Personalverantwortliche, vondenen zwei Drittel einen Konzern mitmehr als 1.000 Beschäftigten reprä-sentieren, beteiligten sich an dergrößten Umfrage ihrer Art. Im Mittel-punkt standen dabei industrienaheStudiengänge – BWL, VWL und Jura,Wirtschaftsingenieurwesen, Maschi-nenbau und Elektrotechnik, Informa-tik und Wirtschaftsinformatik sowieNaturwissenschaften.Bundesweit die erfolgreichste Fach-hochschuleIn Elektrotechnik, Informatik, Wirt-schaftsinformatik und im Wirtschafts-ingenieurwesen ist nach Ansicht derPersonalmanager die HochschuleKarlsruhe in vier von sechs unter-suchten Disziplinen bundesweit dieFachhochschule, die ihre Absolven-ten am besten auf Berufsleben undKarriere vorbereitet – also viermalRang 1 im aktuellen Hochschulran-

king. Im Maschinenbau erreicht dieHochschule Karlsruhe einen guten 4. Platz. Mit viermal Platz 1 und ein-mal Platz 4 in zentralen ingenieur -wissenschaftlichen, Informatik- bzw.Wirtschaftsdisziplinen ist die Hoch-schule Karlsruhe bundesweit die er-folgreichste Fachhochschule diesesRankings – und dies nun schon zumwiederholten Male!Spitzenpositionen auch in weiterenRankingsDie hohe Qualität ihrer Lehre wird derHochschule auch in anderen bundes-weiten und renommierten Untersu-chungen attestiert, beispielsweise imjüngsten CHE-Hochschulranking (Mai2011, Zeitstudienführer 2011/12). Mitmehr als 300 untersuchten Hoch-schulen in Deutschland, Österreich,der Schweiz (sowie den Niederlan-den) ist es das umfassendste und de-taillierteste Ranking im deutschspra-chigen Raum, für das mehr als250.000 Studierende zu den Studien-bedingungen befragt wurden.

Für das CHE-Ranking wird jedesJahr ein Drittel der Fächer neu bewer-tet. Dabei konnte die Wirtschaftsin-formatik der Hochschule Karlsruheganz hervorragende Ergebnisse er-zielen: Im Praxisbezug und in der Re-putation bei Professoren ist sie je-weils in der Spitzengruppe vertreten.Das entspricht nach den drei Erstplat-zierten dem zweitbesten Gesamter-gebnis unter den Fachhochschulen.

Weitere Ergebnisse des CHE-Hoch-schulrankings basieren auf Datener-hebungen der vergangenen Jahre.Auch hier hatten die Studienangebo-te der Hochschule Karlsruhe hervor-ragende Platzierungen erreicht. So istsie im Bauingenieurwesen gleichviermal in der Spitzengruppe vertre-ten: bei der Studiensituation insge-samt, der Betreuung der Studieren-den, den Forschungsgeldern und derReputation bei Professoren. Damit er-zielte sie in dieser Disziplin das dritt-beste Rankingergebnis unter dendeutschen Fachhochschulen.

In der Elektro- und Informations-technik befindet sich die Hochschulein der Spitzengruppe bei der Studien-situation insgesamt und der Betreu-ung der Studierenden. Im Maschinen-bau liegt sie bei der Studiensituationinsgesamt, der Betreuung der Studie-renden, bei den Forschungsgeldernund bei der Reputation in Studiumund Lehre in der Spitzengruppe undteilt sich damit mit zwei weiterenHochschulen die bundesweit bestePlatzierung unter den Fachhoch -schulen.

Die Informatikstudienangebote derHochschule Karlsruhe liegen in derBetreuung der Studierenden, der Be-wertung der Studiensituation insge-samt und in Sachen Forschungsgel-der jeweils in der Spitzengruppe undzählen damit unter den Fachhoch-schulen bundesweit zu den besten.

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

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aktuelles12

Ausgezeichnete Bewertungen auchdurch die Informatik- und Wirt-schaftsinformatikstudierendenBereits zum dreizehnten Mal konntedie Befragung von examensnahen IT-Studierenden zu ihren Karrierewün-schen, den beliebtesten Arbeitgebernund zur eigenen Hochschule inner-halb der bundesweiten Vergleichs-studie „trendence Graduate Barome-ter – German IT Edition“ durch dasBerliner trendence-Institut durchge-führt werden. Beteiligt waren in die-sem Jahr 6.935 Studierende an 51deutschen Hochschulen.

Dabei stellten die Informatik- undWirtschaftsinformatikstudierenden derHsKA ihrer eigenen Hochschule einganz ausgezeichnetes Zeugnis aus –in sieben von elf Erhebungskriterienwird sie als „Top-Hochschule“ einge-stuft. Mit den Angeboten zur Karriere-beratung und -förderung, den soge-nannten Career Services, liegt sie

bundesweit unter den Hochschulen(Universitäten und Fachhochschulen)auf Platz 1. Rang 1 unter den Fach-hochschulen und Rang 2 unter allenHochschulen belegt sie in der Betreu-ung durch die Dozenten und Profes-soren. Jeweils den 2. Platz erzielt siebundesweit unter allen Hochschulenim Praxisbezug in der Hochschulaus-bildung, in der Qualität der Dozentenund Professoren in der Lehrstoffver-mittlung und in der Kooperation mitder Wirtschaft. In der Qualität und Ak-tualität der Bibliothek rangiert sie un-ter den Fachhochschulen auf Rang 3,das entspricht bundesweit unter denHochschulen Rang 8. „Besonders er-freulich ist dabei“, so Rektor Prof. Dr.Karl-Heinz Meisel, „dass sich unserezahlreichen Maßnahmen, den Biblio-theksstandard an unserer Hochschu-le entscheidend zu verbessern, ins-besondere durch unsere Kooperationmit der Bibliothek des KIT, auch über

die Jahre hinweg in den Bewertungenunserer Studierenden widerspie-geln.“ In Bezug auf den Service derHochschule – gemeint sind dieDienstleistungen von Studierenden-sekretariat, Prüfungs- und Immatri -kulationsamt – liegt die HsKA unterden Fachhochschulen bundesweit auf Rang 4, unter allen Hochschulengleichbedeutend mit Rang 8.

„Die Ergebnisse bestätigen ein-mal mehr den guten Ruf und damitdie hohe Qualität der Lehre unsererHochschule“, betont Prof. Dr. Meisel.„Wie wichtig dies für uns ist, verdeut-licht ein weiterer Wert aus der tren-dence-Untersuchung: 75 % der an derHsKA befragten Studierenden gebenan, sich bei der Wahl des Studienplat-zes aufgrund des guten Abschnei-dens in solchen Rankings für dieHochschule entschieden zu haben.“

Holger Gust

Aktuelles neu:Layout 1 16.09.2011 14:16 Seite 12

aktuelles

Neue Bachelorstudiengänge an der Fakultätfür Elektro- und Informationstechnik

Zum Wintersemester 2011/12 startenan der Fakultät für Elektro- und Infor-mationstechnik die neuen Studien-gänge „Elektrotechnik – Energie-technik und Erneuerbare Energien“sowie „Elektrotechnik – Automati-sierungstechnik“.

Ausgelöst durch 36 neue Stu -dienplätze im grundständigen Ba-chelorbereich aus dem Studien-platz-Ausbauprogramm „Hochschu-le 2012“ des Landes Baden-Würt-temberg nahm die Fakultät dies zumAnlass, nicht nur mit dem Bachelor-studiengang „Elektrotechnik – Ener-gietechnik und Erneuerbare Ener-gien“ ein völlig neues Studienange-bot zu schaffen, sondern auch ihrgesamtes Angebot an Bachelorstu-diengängen bedarfsgerecht und zu-kunftsorientiert umzustrukturierenund dieses noch besser an die Be-werbersituation und die Markterfor-dernisse anzupassen.

So konnte durch Umschichtender Kapazitäten innerhalb der Fakul-tät die Anzahl der Studienplätze fürden Bachelorstudiengang „Elektro-technik – Energietechnik und Erneu-erbare Energien“ für das Winterse-mester von 36 auf 53 erhöht werden.Dass diese Entscheidung richtig war,lässt sich bereits an der starken Be-werbernachfrage für das Winterse-mester 2011/12 ablesen, denn fürdie 53 im Wintersemester zur Verfü-gung stehenden Studienplätze (imSommersemester sind es 25) habensich mehr als 400 Studierwillige be-worben.

Die Automatisierungstechnik(früher Energie- und Automatisie-rungstechnik) ist ab dem Winterse-mester 2011/12 ein eigener Studien-gang und heißt „Elektrotechnik – Au-

tomatisierungstechnik“ mit jährlich61 Studienplätzen (36 im Winter-und 25 im Sommersemester). Denweiteren Bachelorstudienangebotender Fakultät wird auch die Bezeich-nung „Elektrotechnik“ vorangestellt,um den starken Bezug zu diesernach außen noch besser zu verdeut-lichen.

Im Studiengang „Elektrotechnik– Sensorik“ können pro Jahr 79 Plät-ze belegt werden, in „Elektrotechnik– Informationstechnik“ sind es 80.Inhaltlich wurden alle Bachelorstu-diengänge so konzipiert, dass dieStudierenden während des Grund-studiums, also in den ersten beidenSemestern bzw. direkt danach, in-nerhalb der angebotenen Studien-gänge in der Fakultät relativ einfachwechseln können und sich damit dieFlexibilität bezüglich der Studien-gangswahl weiter verbessert.

Der Bachelorstudiengang „Elek-trotechnik – Energietechnik und Er-neuerbare Energien“ befasst sichmit der Erzeugung und Verteilungelektrischer Energie, insbesondereaus regenerativen Energiequellen(Sonne, Wind, Biomasse, Geother-mie etc.). Auch die Energieeffizienz,also der rationelle und sparsameUmgang mit elektrischer Energie,spielt eine große Rolle. Einen weite-ren Schwerpunkt bilden die Automa-tisierung energietechnischer Anla-gen und die Entwicklung energieeffi-zienter Geräte (z. B. Photovoltaik-Wechselrichter, Spannungswandlerim Elektrofahrzeug etc.).

Ausgebildete Ingenieure in die-sem Studiengang erwarten hervor -ragende Aussichten am Arbeits-markt, sowohl im klassischen Be-reich bei Energieversorgern / Stadt-

werken / Industriestromversorgun-gen als auch bei den Umwelttechno-logien (bis 2020 laut VDI-Studie biszu 1 Mio. Arbeitsplätze in Deutsch-land).

Grundlegende Schwerpunkte desBachelorstudiengangs „Elektrotech-nik – Automatisierungstechnik“ sindeinerseits die Elektrotechnik mitMess- und Regelungstechnik sowiedie Aktorik und zum anderen im spä-teren Studienverlauf die Automati-sierungstechnik von Fertigungspro-zessen (z. B. bei der Herstellung vonKraftfahrzeugen) und die Automati-sierung von kontinuierlichen Prozes-sen (z. B. bei der Produktion von Le-bensmitteln oder Medikamenten inder Verfahrenstechnik). BesonderesAugenmerk gilt des Weiteren auchdem Projektmanagement und derProzessleittechnik.

Die Absolventen des Studien-gangs haben glänzende Chancen aufdem Arbeitsmarkt, und zwar querdurch alle Branchen. Automatisie-rungstechniker sind z. B. im Maschi-nen- und Fahrzeugbau, in Energie-versorgungsunternehmen, in derLuft- und Raumfahrtindustrie, in derMedizin- und Mikrosystemtechnikoder in Multimedia- und Mobilfunk-firmen beschäftigt.

Ulrich Grünhaupt

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

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Die Sparda-Bank Baden-Württembergund deren Sozialstiftung fördern inden kommenden fünf Jahren den vonder Hochschule Karlsruhe und derHochschule für Musik Karlsruhe an-gebotenen Studiengang KulturMedia-Technologie (KMT) mit 1,5 MillionenEuro. Mit der Summe werden eineStiftungsprofessur an der Musik-hochschule sowie eine Assistenten-stelle an der Hochschule Karlsruheeingerichtet und technisches Equip-ment zur Ausbildung der Studieren-den angeschafft.

„Nachdem wir bereits die Nach-wuchsauszeichnung des LFK-Medien-preises fördern, ist die Unterstützungdes journalistischen Nachwuchsesder beiden Karlsruher Hochschulennur konsequent“, betont ThomasRenner, Vorsitzender des Stiftungs-rats und Vorstandsvorsitzender derSparda-Bank, „außerdem besitzenwir mit unserer Sparda-Welt, die wirauf Regio-TV und in etlichen Filialenausstrahlen, eine große Affinität zuden Medien.“ Schwerpunkt der För-derung sind die angewandte Trime-diale Produktion im Bachelorstudien-gang, die Video-, TV- und Hörfunk-Produktionen beinhaltet, wie auchunterschiedliche Informationsange-bote für Internet und Social Media.

„Wir sind dankbar und stolz dar -auf, in so umfassender Form von derSparda-Bank gefördert zu werden“,so Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel,„mit dieser Summe sind wir in der La-ge, den Studierenden eine qualitativnoch höherwertigere Ausbildung zubieten.“

„Der Studiengang KMT stellt einevielversprechende Weiterentwicklungder sehr erfolgreichen Lehre an unse-rem LernRadio und der perfekt funk-tionierenden Kooperation mit derHochschule Karlsruhe dar“, stellt Pro-

fessor Hartmut Höll, Rektor der Hoch-schule für Musik Karlsruhe, fest, „dieStiftungsprofessur ist somit sichtba-res Zeichen dieses Erfolgs und er-möglicht in europaweit einzigartigerWeise eine Hochschulausbildung aufallerhöchstem Niveau.“

Der neue BachelorstudiengangKMT (s. S. 49), der zum Wintersemes-ter 2010/11 mit jährlich 24 Studien-

plätzen eingerichtet wurde, führt Kul-tur und Technik zusammen. Er vermit-telt neben der Medienkompetenzauch Kenntnisse zur technischen Auf-bereitung der Beiträge, Sendungenund Produktionen. Nach sechs Se-mestern kann der Studiengang mitder Prüfung zum Bachelor of Arts (B. A.) abgeschlossen werden. DieAbsolventinnen und Absolventensind darauf vorbereitet, unterschied-lichste Aufgaben in öffentlich-rechtli-chen wie auch privaten TV-/Hörfunk-Sendeanstalten sowie in multimedia-len Produktionsstätten zu überneh-men.

Holger Gust

aktuelles14

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Bei der Vertragsunterzeichnung (v. l. n. r.): Senator E. h. Thomas Renner, Vorstandsvorsitzender Sparda-Bank, Prof. Hartmut Höll, Rektor der Hochschule fürMusik Karlsruhe, Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, Rektorder Hochschule Karlsruhe, Konrad Burk, Vorstand derSozialstiftung der Sparda-Bank Baden-Württemberg,Bernd Klink, Vorstand der Sozialstiftung der Sparda-Bank Baden-Württemberg

Studiengang KMT von Sparda-Stiftung gefördert

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aktuelles

Neues Orientierungssystem auf dem Campus der Hochschule

„sich orientieren ist nicht eine gabe,ein vermögen, das man hat odernicht. es ist eine voraussetzung,überhaupt existieren zu können. dieansprache auf jede art von umfeld istein teil unserer existenz. mit jeweili-ger ortsbestimmung leben ist die vo-raussetzung unserer freiheit, unseresselbstbewusstseins. zu wissen, woich bin, wo ich mich befinde, ist dievoraussetzung dafür, wohin ich michzu bewegen habe, so oder so.“

otl aicher, 1982

Menschen mussten sich von jeher ori-entieren, dazu haben sie Sternbilderoder andere natürliche Zeichen undSpuren genutzt, die ihnen Hinweiseauf ihre Umgebung gaben. Durch diewachsende räumliche und strukturel-

le Komplexität unserer Umwelt sindheute Hilfestellungen zur Orientie-rung nötig, die über naturgegebeneZeichen hinausgehen: Die Signaletik,eine relativ junge Diszi plin, die sichmit dem Design von Leit- und Orien-tierungssystemen befasst, erweitert

die vorhandenen Strukturen. Sie inte-griert die charakteristischen Eigenar-ten eines Ortes und fordert damitidentitätsstiftende Eingriffe.

Wie in der SMAKH-Sonderausgabe„Mein Campus“ angekündigt, koope-rierten im Sommersemester die Stu-diengänge Architektur und Techni-sche Redaktion und beschäftigtensich mit dem Thema Signaletik aufdem Campus. Das hochschuleigeneAreal wurde sowohl im Außenraumals auch innerhalb der Gebäude zumgreifbaren Anschauungsobjekt, umaktuelle Fragestellungen wie Orien-tierung, Identität, Internationalitätoder auch Barrierefreiheit zu behan-deln. Es galt, die Besonderheiten desCampus, die Lage im Wald, die durch-gängige Materialität der Fassadenund die additive Struktur der Gebäu-de aufzugreifen und zu verstärken.

Dieser Aufgabe stellten sich diebeiden Studiengänge, um ihre unter-schiedlichen Sichtweisen einzubrin-gen und von ihren verschiedenenKompetenzen zu profitieren. Orientie-rung hat im Sprachgebrauch der Dis-ziplinen unterschiedliche Bedeutun-gen. In der Architektur versteht manunter Orientierung sowohl das Sich-zurechtfinden von Personen in Räu-men als auch die Ausrichtung einesRaumes selbst im Verhältnis zu einerHimmelsrichtung oder einem Gegen-über. In der Technischen Redaktionhingegen geht es vor allem um dasZurechtfinden in einer Vielzahl von In-formationen und in großen Daten-

mengen. Beide Kompetenzen ergän-zen einander und ermöglichen so dasErarbeiten von Entwürfen, die denfunktionalen Anforderungen und demOrt gerecht werden.

Den Auftakt der Zusammenarbeitbildete eine Exkursion nach Koblenz.Dort hatten die Studierenden die Ge-legenheit, sich im Rahmen einer Füh-rung durch Mitarbeiter der Generaldi-rektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – bereits zwei Wochen vor deroffiziellen Eröffnung – auf dem Gelän-de der Bundesgartenschau 2011 um-zusehen. Das besichtigte Areal be-

steht aus den drei durch die Moselgetrennten Teilbereichen Am Deut-schen Eck, Kurfürstliches Schlossund Festung Ehrenbreitstein und bie-tet damit auf städtischer, landschaft-licher und innenräumlicher Ebenekomplexe räumliche Konstellationen.Der für diese Orte entwickelten Sig-naletik gelingt es, den Besucher beiseinen Erkundungen zu führen und zuunterstützen. In einem Vortrag wur-den die Begriffe Quell-, Ziel- und Leit-

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System einer Gebäudebenennung, das Veränderun-gen mitträgt

Workshop 1:1, Markierung und Aufwertung der Mitte

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punkt zur Strukturierung eingeführtund bildeten so die Grundlage für dasStudienprojekt.

Zurück auf dem Karlsruher Cam-pus, wurde das räumliche und funk-tionale Gefüge vor Ort analysiert. Da-bei wurde herausgearbeitet, dass einkontinuierlicher Wandel der Studien-gänge stattfindet, durch den sichauch veränderte Raumverteilungenergeben, auf die reagiert werdenmuss. Die ursprünglich eindeutigeZuordnung der Gebäude zu Fakultä-ten wurde aufgelöst, die Orientierungwird zunehmend erschwert.

Die Studierenden begaben sichnun in verschiedene Nutzerrollen undbetrachteten den Campus jeweils ausder Sicht von Hochschulmitgliedern,

Studierenden, Ausländern oder mobi-litätseingeschränkten Menschen. Da-bei fanden sie heraus, an welchenStellen im Innen- und Außenraum Orientierungshilfen notwendig sind.Die so entwickelten Lösungsansätzemussten dann auf verschiedenen ge-stalterischen Ebenen wie Form, Mate-rial, Farbe, Typografie und Piktogram-me zusammengebunden werden. Die ersten Entwurfsergebnisse wur-den während eines Workshops auf

dem Campus im Maßstab 1:1 aufSichtbarkeit, Leserlichkeit oder inter-nationale Verständlichkeit überprüft.Dimensionierung im Raum und Cor-porate Identity waren weitere rele-vante Kriterien.

Ein wichtiges Ergebnis der studen-tischen Projekte bestand darüber hin -aus in der Unterstützung der Lesbar-keit von räumlichen Zusammenhän-gen und der Wahrnehmbarkeit desCampus nach außen. Gerade im Zu-

sammenhang mit zunehmender Inter-nationalisierung ist ein System gefor-dert, das die verschiedenen Nutzer-gruppen auf sprachlicher (deutsch/englisch) und visueller Ebene (Far-ben/Piktogramme) unterstützt.

Darüber hinaus beschäftigen sichdie Entwürfe mit der Verstärkung vor-handener Qualitäten des Campus,wie z. B. die Betonung seiner Mitteoder seine Lage im Wald. Auch im In-nenraum können die funktionalen Ge-bäudestrukturen durch kleine Inter-ventionen aufgewertet werden.

Die im Rahmen der Kooperationentwickelten Entwürfe zeigen, dassein erweitertes Orientierungssystemnicht nur die Orientierung auf demCampus der Hochschule erleichtert,sondern darüber hinaus auch we-sentlich dazu beitragen kann, einzeitgemäßes Image der Hochschulezu transportieren.

Susanne DürrAnja Grunwald

Zitat am Anfang: Otl Aicher, 1982. gehen in der wüste. Frankfurt amMain: S. Fischer Verlag GmbH, 1982. (Otl Aicher ist ei-ner der bedeutendsten deutschen Gestalter des 20. Jahrhunderts. Der heute geläufige Begriff der Vi-suellen Kommunikation ist auf seine theoretische Ar-beit zurückzuführen. Bekannt wurde er unter ande-rem durch das Erscheinungsbild der OlympischenSpiele 1972 in München.)

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Typografische Komposition gliedert Wandabwicklung im Inneren

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Konzept eines formalen Zusammenhanges zwischenSchrift und Piktogrammen

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In einem Festakt wurde Ende Juni2011 Dr. Matthias Maier von RektorProf. Dr. Karl-Heinz Meisel zum Hono-rarprofessor der Hochschule Karlsru-he ernannt.

Damit konnte ein Absolvent deseigenen Hauses geehrt werden, dennMatthias Maier hatte von 1984 bis1988 Bauingenieurwesen mit der Ver-tiefungsrichtung Wasserwirtschaftund Verkehrswesen an der damaligenFachhochschule Karlsruhe studiert.Für seinen hervorragenden Hoch-schulabschluss erhielt er den Ger-hard-Janssen-Preis – als erste vonvielen Auszeichnungen in seinemWerdegang.

1990 legte er die Staatsprüfungfür den gehobenen bautechnischenVerwaltungsdienst des Landes in derWasser- und Abfallwirtschaft ab. Fürdie beste Staatsprüfung im Bauinge-nieurwesen wurde er dabei zum einenmit dem Preis des baden-württember-gischen Ministeriums für Umwelt undzum anderen mit dem Preis der StadtKarlsruhe geehrt. 1998 konnte er sei-ne Dissertation an der University ofSurrey (England) erfolgreich abschlie-ßen, für deren herausragende wis-senschaftliche Qualität er im folgen-den Jahr den Preis der InternationalWater Services Association erhielt.2004 wurde Dr. Matthias Maier zumVisiting Lecturer der University of Sur-rey und auf Sri Lanka 2006 zum Visi-ting Professor an der University Ruhu-na sowie 2009 an der Ocean Universi-ty Colombo ernannt.

1988 begann seine berufliche Kar-riere bei den Stadtwerken Karlsruhe.Bereits nach zwei Jahren wurde erdort zum Leiter der Abteilung Hydro-logie/Grundwasserschutz ernannt.Nach seiner berufsbegleitenden Pro-motion wurde ihm 2001 die Leitungder Abteilung Wassergewinnung

übertragen, im gleichen Jahr erfolgtedie Ernennung zum stellvertretendenHauptabteilungsleiter Technik – Wer-ke, 2003 die zum Hauptabteilungslei-ter Technik – Trinkwassergewinnung.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist Dr. Matthias Maier in einer Vielzahlvon Ämtern und Funktionen in Ver-bänden, Arbeitsgemeinschaften, Ver-einen, Kommissionen und Beiräten

engagiert und hat sich national wieauch international als Fachautor ei-nen Namen gemacht. Seit 1994 be-treute er rund 40 Bachelor- und Dip -lomarbeiten, davon zehn Abschluss-arbeiten an der Hochschule Karlsru-he, sowie neun Dissertationen.

In den Jahren 1989 bis 1995 enga-gierte er sich an der HochschuleKarlsruhe in der Weiterbildung aus-ländischer Wasserfachleute. Seit1992 ist er in den StudiengängenBauingenieurwesen und Baubetriebals Lehrbeauftragter tätig. Zu seinem

aktuellen Lehrauftrag zu den „Grund-lagen der Siedlungswasserwirt-schaft“ im Studiengang Bauinge-nieurwesen bietet Dr. Matthias Maier– stets mit tatkräftiger Unterstützungder Stadtwerke Karlsruhe – auch La-borübungen zur Wasseraufbereitungund Exkursionen zu Karlsruher Was-serwerken an und engagiert sich ne-ben der aktuellen Betreuung zweierAbschlussarbeiten zudem in der Or-ganisation gemeinsamer Fachkonfe-renzen an der Hochschule Karlsruhe.Zur Förderung gemeinsamer For-schungsaktivitäten sorgte Dr. Matthi-as Maier dafür, dass die StadtwerkeKarlsruhe der Versuchsanstalt fürWasserbau der Hochschule Karlsruheeinen Versuchsstand zur Spülung vonTrinkwasserrohrleitungen zur Verfü-gung stellt.

„Mit Herrn Dr. Maier gewinnt dieHochschule Karlsruhe einen ausge-wiesenen Fachmann, der herausra-gende wissenschaftliche Leistungenvorweisen kann und diese in nachge-wiesen idealer Weise und mit außer-gewöhnlich großem Engagement inLehre und angewandter Forschungeinsetzt“, betont Prof. Dr. ErwinSchwing, Dekan der Fakultät für Ar-chitektur und Bauwesen, in seinerLaudatio. Aus den Arbeitsgebietender Stadtwerke Karlsruhe ergebensich zudem regelmäßig aktuelle Fra-gestellungen für studentische Ab-schlussarbeiten und für gemeinsameAktivitäten in der angewandten For-schung. „Wir sind daher davon über-zeugt“, so Rektor Prof. Dr. Karl-HeinzMeisel, „dass Prof. Dr. Matthias Mai-er das Profil der Hochschule Karlsru-he im Fachgebiet der Wasserversor-gung langfristig und nachhaltigschärfen wird.“

Holger Gust

Wurde zum Honorarprofessor der Hochschule Karlsru-he – Technik und Wirtschaft ernannt: Dr. MatthiasMaier

Dr. Matthias Maier zum Honorarprofessor ernannt

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Innovation braucht Freiheit

Was sind die Treiber für erfolgreiches Innovationsmanagement? Wie schaffen wir ein Klima fürbahnbrechende neue Ideen? Dazu sprachen wir mit Dr. Peter Fritz, dem Vizepräsidenten für For-schung und Innovation am international renommierten Karlsruher Institut für Technologie (KIT).Unsere Redaktionsmitglieder Prof. Dr. Rainer Griesbaum und Prof. Christoph Ewert sprachen mitdem langjährigen Vorsitzenden des Hochschulrats der Hochschule Karlsruhe und intimen Kennerder Bildungslandschaft über die Erfolgsfaktoren von Innovationsprojekten.

magazin: Sehr geehrter Herr Dr. Fritz, wir möch-ten gerne mit Ihnen über unser Titel-thema Innovation sprechen. Dabeihandelt es sich um eine Ihrer Haupt-aufgaben am KIT?

Dr. Fritz: Als Vizepräsident für Forschung undInnovation bin ich sowohl für For-schung als auch für deren Umsetzungin der Industrie verantwortlich. ImForschungsbereich bilden Energiefor-schung und Umweltforschung zwarmeine Schwerpunkte, es gehörenaber auch die Wirtschafts-, Sozial-und Geisteswissenschaften dazu.

Dies bietet den unschätzbarenVorteil, Innovationen ganzheitlich an-gehen zu können. Beispielsweise isteine Technologie, die zwar technischeinzigartig ist, die aber Nachteile insich birgt, weil vielleicht die gesell-schaftliche Akzeptanz fehlt, kritischzu hinterfragen.

So versuchen wir hier am KIT bei-spielsweise nicht nur einzelne Ele-mente für die Elektromobilität zu ent-wickeln, sondern gleich die gesamteWertschöpfungskette zu betrachten:Technologie, Umsetzbarkeit, Mehr-wert für die potentiellen Nutzer, Ak-zeptanz im Markt etc. In diesem Zu-sammenhang kommt mir zugute,dass ich vor meiner Zeit als Vorstanddes Forschungszentrums 17 Jahre inder Industrie tätig war und auch de-ren Denkweise, die sich doch erheb-lich von der in öffentlichen For-schungseinrichtungen unterscheidet,sehr gut kenne.

Sie koordinieren und organisieren al-so solche Innovationsprojekte?Ja, das ist ein Teil meines Zuständig-keitsbereiches. Anderes Beispiel:Bio-Sprit, ein Thema, an dem wirschon seit fast 10 Jahren arbeiten,und zwar nicht nur technisch, son-dern, wie beschrieben, ganzheitlich.

Als Ergebnis haben wir frühzeitigvor Bio-Sprit der ersten Generationgewarnt und gleichzeitig ein besseresVerfahren entwickelt, um Bio-Spritaus biogenen Reststoffen herzustel-len, um nicht mehr in Konkurrenz zur

Nahrungsmittelproduktion zu stehen.Und das Endprodukt ist nicht nur bes-ser als das, was heute als Bio-Spritangeboten wird, sondern sogar bes-ser als heutiger Supertreibstoff.

Diese Ergebnisse haben wir überdas „Büro für Technikfolgenabschät-zung“ beim Deutschen Bundestag,

das wir seit 20 Jahren betreiben, indie öffentliche Diskussion einge-speist.

Sie koordinieren bei solchen Vorha-ben unterschiedliche Fakultäten undzuständige Stellen am KIT? Das dürf-te doch relativ schwierig sein. Willnicht jede Fakultät oder jede Einrich-tung ihr eigenes Ding machen?Dies ist sehr wohl wahr, aber diejeni-gen, die den Nutzen einer breiterenZusammenarbeit erkannt haben, ge-stalten das System zu ihrem Vorteil.Einige haben frühzeitig sehr klar er-

kannt, dass gemeinsame Projekte ei-nen unschätzbaren Mehrwert bieten.Man kommt gemeinsam auf neue Ideen, kann Forschungs- und Förder-möglichkeiten effektiver nutzen. Daswird z. B. am Bereich Energie ganzdeutlich: Am KIT beschäftigen sichüber 1.100 Mitarbeiter mit Energiefor-

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Dr. Fritz (m.) im Gespräch mit Prof. Dr. Griesbaum (l.) und Prof. Ewert

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schung. Dieses enorme Potenzial warvor dem Zusammenschluss zum KITnicht bekannt, obwohl wir eng zu-sammengearbeitet haben. Eine punk-tuelle Kooperation hat nicht den glei-chen Synergieeffekt wie ein vollstän-diger Zusammenschluss. Heute kön-nen wir die gesamte Bandbreite derEnergieforschung abdecken.

Innovationsarbeit mündet oft in Pa-tenten und Schutzrechten. Wie regelnSie die Rechteverwertung, insbeson-dere, wenn ein Projekt wirtschaftli-chen Erfolg verspricht?Wir haben im KIT eine Abteilung vonetwa 25 Mitarbeitern, die sich mit In-novationsmanagement beschäftigt.In dieser Abteilung, die bereits imForschungszentrum bestand, werdenbeispielsweise alle Patentschriftenerstellt. Die Patente werden späternachgehalten und Patentverletzun-gen geahndet. Es werden Lizenzver-

träge mit Firmen verhandelt und ab-geschlossen.

Darüber hinaus werden Ausgrün-dungen unterstützt. Das, was wir voreinigen Jahren auch mit der Hoch-schule schon gemeinsam in KEIM, ei-ner umfangreich geförderten Aus-gründungsinitiative, gemacht haben,wird heute am KIT ganz gezielt weiter-geführt. Leider ist ja die öffentlicheFinanzierung für KEIM eingestellt wor-den, obwohl es extrem erfolgreichwar.

Sie fördern also aktiv die wirtschaftli-che Verwertung von innovativen Ide-en?Das Patent oder ein Lizenzvertrag ansich ist ja noch keine Innovation. Manmuß unterscheiden: Handelt es sich

um eine Weiterentwicklung eines be-stehenden Produkts und ist man fürein Unternehmen die verlängerteWerkbank oder kommt eine vollkom-men neue Idee heraus, die einen tat-sächlichen Umbruch in technischenBereichen bedeutet?

Ein Beispiel ist für mich unser neu-es Zementherstellungsverfahren, beidem während der Produktionsphasenur noch 50 % der CO2-Emissionenentstehen und lediglich 50 % desEnergieaufwands im Vergleich zukonventionellen Verfahren notwendigist. Hierbei handelt es sich nicht umdie Weiterentwicklung eines beste-henden Verfahrens, sondern um ei-nen vollkommen neuen Ansatz. Dasheißt, die Idee an sich ist brilliant,die ersten Ergebnisse sind erfolgver-sprechend.

Jetzt folgt der Schritt zur indus-triellen Umsetzung. Erst, wenn das

Verfahren umfassend industriell zurAnwendung kommt, ist es eine wirkli-che Innovation.

Was sind aus Ihrer Sicht die wesentli-chen Voraussetzungen, damit Inno-vation entstehen kann?In erster Linie muss man wissen, wiedie Industrie denkt und ob das, wasman entwickelt, in der Tat auch wirk-lich umsetzbar ist. Dabei darf mansich nicht nur auf eine Branche be-schränken. Es kann durchaus sein,dass ich eine ganz tolle Idee habe,die z. B. für die Automobilindustrieoder gemeinsam mit der Automobilin-dustrie entwickelt worden ist, aberunter Umständen in der Luftfahrtin-dustrie viel besser zur Anwendungkommen kann, weil andere Randbe-

dingungen gelten. Da sollte bran-chenübergreifend gedacht werden.Als zweites brauchen Sie natürlichdie notwendigen Ressourcen – Perso-nal und finanzielle Mittel.

Und der entscheidende drittePunkt: Sie brauchen Freiheitsgradeund dürfen nicht nur Auftragsfor-schung mit einer genau definiertenZielrichtung betreiben.

Ist das nicht einer der wesentlichenUnterschiede zu den amerikanischenHochschulen, die hochkarätige Wis-senschaftler mit viel Geld anlockenund enorme Freiheitsgrade bieten? Ja, das ist natürlich ein wesentlicherUnterschied. Zusätzlich ist es bei unshäufig so, dass Förderprogrammeausgeschrieben werden, bei denenim Prinzip schon das Ziel weitestge-hend vorgegeben ist. Das heißt, eswird nur dann gefördert, wenn Plänemit klar formulierten Meilensteinen

und einer genau definierten Zielrich-tung, zum Teil sogar mit einer vorge-gebenen Technologie, vorgelegt wer-den.

Diese Anträge werden dann vonGutachtern bewertet, die natürlich ih-re eigene Ansicht zu möglichen Ent-wicklungslinien auf der Basis ihrer ei-genen Forschungsarbeit einbringen.Wirklich innovative Projekte entste-hen dadurch eher nicht.

Bei dem bereits angesprochenenZementherstellungsverfahren warenwir in der glücklichen Lage, aus ei-nem eigenen Förderfonds Mittel zurVerfügung stellen zu können. DieserFonds wird aus Lizenzeinnahmen ge-speist, d. h. aus Geld, über das wirfrei verfügen können. So wurde das

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Eine tolle Idee reicht nicht ...

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Projekt Zement zu 100 % aus demFonds gefördert, wir haben auch kei-ne eventuell befangenen Gutachterbefragt. Als alles patentrechtlich ab-gesichert war, konnten wir uns einenIndustriepartner suchen. Mit den zuerwartenden Lizenzeinnahmen wirdder Fonds weiter aufgefüllt, um neueProjekte unterstützen zu können.

Wie sieht eigentlich ein innovativerForscher aus? Was ist die Triebfederfür Innovation?Ich glaube, die Triebfeder für Innova-tion ist vielfältig. Der eine möchte dieLebensumstände in einem bestimm-ten Bereich verbessern. Der Wissen-schaftler hingegen möchte vielleichtberühmt werden oder einen renom-mierten Preis erhalten. Ein andererverfolgt eine Idee aus der Motivationheraus, damit Geld zu verdienen unddamit die Altersversorgung zusätzlichabzusichern.

Nach welchen Kriterien vergeben SieMittel, um innovative Projekte am KITzu fördern?

Wir haben einen Fonds aufgelegt, inden wir jetzt sukzessive weitere Mit-tel einstellen. Was früher der Vor-stand des Forschungszentrums allei-ne entschieden hat, erledigt heuteein sehr kleines Gremium, damit auchdas Know-how von der Universitäts-seite mit in die Entscheidung ein-fließt. Wer jetzt mit seinen Ideen zuuns kommt, stellt sein Projekt vor underläutert seine Pläne. Dabei sollteklar erkennbar sein, dass ein Returnon Investment vorstellbar ist. Wir er-warten eine gewisse „Erfindungshö-he“, aber insbesondere ein entspre-chendes Vermarktungspotenzial.

Und abschließend sagen wir: Es istunser Risikokapital. Wir setzen esein, auch wenn die Option Totalver-lust möglich ist. Diese Freiheit mussman haben. Wir dürfen den Fonds na-türlich nicht leer laufen lassen, son-dern müssen ständig für Einnahmensorgen. Wir sind da auf sehr gutemWege.

Als langjähriger Hochschulratsvorsit-zender kennen Sie unsere Hochschu-le sehr genau. Welche Möglichkeitensehen Sie zum Thema Forschung undInnovation an den Hochschulen fürAngewandte Wissenschaften?Wer in der Forschung seinen berufli-chen Schwerpunkt sieht, wird eher ander Universität gut aufgehoben sein,bei der Fachhochschule steht sicherdie praxisbezogene Lehre viel stärkerim Vordergrund. Im Grunde solltesich jeder Wissenschaftler überlegen,wo er mehr Freude und Erfüllung fin-

det, und dementsprechend Schwer-punkte setzen.Was ist aus Ihrer Sicht innovations-hemmend, welche Bedingungen zer-stören Innovation?Innovation wird gestört durch zu engeReglementierung sowie durch starkbegrenzte finanzielle und personelleRessourcen. Da wären wir wieder bei unsererHochschule. Das sind ja genau diePunkte, die uns noch fehlen. Spezielldie personellen Ressourcen. Wäre dadie Universität ein Partner?Ja natürlich. Es liegen ganz konkreteBeispiele vor, wie das funktioniert.Die Zusammenarbeit mit Frau Prof.Nestler halte ich für ein absolut posi-tives Beispiel. Ich weiß noch sehr ge-

nau, wie sie aus Karlsruhe abgewor-ben werden sollte – und damit wäresie nicht nur für die Hochschule, son-dern für die Region verloren gegan-gen. Wir haben uns damals zusam-mengesetzt, Frau Prof. Nestler eineArbeitsgruppe im damaligen For-schungszentrum und eine Professurauf der Universitätsseite angebo-ten, mit Rückdelegation an die Hoch-schule Karlsruhe.

So haben alle drei davon profi-tiert. Auch die Zusammenarbeit mitProf. Gerdes ist für mich ein ebensol-ches Positivum. Er ist sowohl imGroßforschungsbereich am KIT tätigund gleichzeitig weiter an der Hoch-schule aktiv. An der von ihm gegrün-deten Gesellschaft zur Vermarktungseiner Ideen halten sowohl Hoch-schule als auch KIT Anteile.

Haben Sie noch einige Tipps oderIdeen aus Ihrer Erfahrung, was spe-

ziell jüngere Kollegen tun können,um solche Kooperationen anzu -schieben? Ich glaube, der wichtigste Punkt ist,dass man sich eingehend darüber in-formiert, welche Möglichkeiten esgibt. Ich habe manchmal den Ein-druck, das betrifft auch das KIT, dassnicht unbedingt wirklich bekannt ist,was die andere Einrichtung an Mög-lichkeiten bietet. Das heißt, auch in-tern sollte man den Informationsflussverbessern und anhand solch positi-ver Beispiele die Möglichkeiten auf-zeigen.

Was wären aus Ihrer Sicht drei wich -tige Innovationsprojekte, um dieHochschule Karlsruhe zukunftsfähigzu machen? Halten Sie dabei eine

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... auch Ressourcen und Freiheitsgrade sind notwendig.

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Fusion von Hochschule und KIT fürdenkbar? Fusionieren mit dem KIT: Nein. Wirhaben heute schon im KIT zwei sehrunterschiedliche Einrichtungen, dieerst allmählich zusammenwachsen.Dabei gelingt es bereits mehr undmehr, über Synergien tatsächlich denMehrwert zu steigern. Es macht ausmeiner Sicht keinen wirklichen Sinn,durch einen Zusammenschluss mitdem KIT die Eigenständigkeit derHochschule aufzugeben und durch ei-ne Fusion dabei das eigene klare Pro-fil aufzugeben.

In diesem Fall ist die Zusammen-arbeit der Schlüssel zum Erfolg. Das,was wir hier erreicht haben, ist enorm– deshalb macht es mir auch großenSpaß, als Hochschulratsvorsitzendermit dem Rektorat zusammenzuarbei-ten. Wir haben in der Zusammen -arbeit zwischen KIT und Hochschu- le viele erfolgreiche Projekte, nichtnur im Innovationsbereich, ange-schoben: Die gemeinsame Bibliothekist da ein hervorragendes Beispiel.Diese Zusammenlegung hat dazu ge-führt, dass alle Beteiligten profitierthaben. So können wir mit der glei-chen Kapazität heute 24 Stunden Öff-nungszeit bieten bei einem 7-Tage-Betrieb. Die Hochschule hat nebendem umfassenden Angebot für dieStudierenden einen weiteren Plus-punkt vorzuweisen, der sich in denerreichten hervorragenden Ranking-positionen auszahlt. Es gibt eigent-lich keine bessere Win-Win-Situation.

Das ist aber jetzt realisiert. Was sinddie Zukunftsprojekte?Das ist realisiert. Und es geht weiter.Wir können uns als Nächstes Gedan-ken machen, wie die Zukunft des Re-chenzentrums aussieht. Ist eine au-tarke Lösung die bessere oder bietet

eine Zusammenarbeit mehr Vorteile?Wo auf beiden Seiten Vorteile sicht-bar sind, ist gemeinsames Handelnangebracht. So machen wir es ganzaktuell mit der Innovationsinitiativeder Hochschulen und Forschungsein-richtungen zusammen mit der IHK.Wir werden in Kürze mit allen For-schungseinrichtungen hier in Karlsru-

he ein Büro bei der IHK einrichten, umeine Anlaufstelle für mittelständischeUnternehmen zu bieten. Häufig wis-sen diese Unternehmen nicht, an wensie sich mit ihrem Problem wendenkönnen. Diese gemeinsame Anlauf-stelle vermittelt geeignete Ansprech-partner in den Fraunhofer-Einrichtun-gen, dem KIT oder der Hochschule.Ich kann mir aber auch sehr gut vor-stellen, dass wir Ausgründungsinitia-tiven zukünftig wieder stärker ge-meinsam durchführen.

Was wäre Ihr Lieblingsprojekt zumThema Innovation?Da muss ich Ihnen ganz ehrlich sa-gen, da gibt’s keins. Und zwar, weil

Sie Innovation ja nicht vorab definie-ren können. Ich kann heute nicht sa-gen, also dieses oder jene Themawürde mich besonders interessieren.Es gibt aber die Lieblingsrandbedin-gung: Es sollte möglichst wenig Gän-gelung geben, möglichst wenig Ein-engung. Dann ist die Chance groß,wirklich Innovatives zu schaffen.

Und wie können wir die Studierendenund Absolventen am besten dazubringen, sich innovativen Projektenmit Hingabe zu widmen?Ich glaube, man muss immer wiederdazu auffordern, quer zu denken. Dasheißt, nicht immer die ausgetretenenPfade zu gehen, sondern scheinbarabstruse, verrückte Ideen zuzulas-sen. Es sind nämlich meist die Quer-denker, die auch gegen Widerständedie tollsten Ideen verwirklichen.

Herr Fritz, vielen Dank für das Ge-spräch.

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Querdenker sind gefragt alle Fotos: John Christ

Peter Fritz wurde 1952 in Waldheim geboren. Nach Abitur und Grundwehrdienst studierte er an der Universität inHannover Maschinenbau mit der Vertiefung Verfahrenstechnik. Am Institut für Verfahrenstechnik wurde er 1981 aufdem Gebiet der Reaktorsicherheit promoviert. Von 1982 bis 1992 sammelte er berufliche Erfahrungen bei der EVTEnergie- und Verfahrenstechnik GmbH in Stuttgart sowie von 1992 bis 1999 als Mitglied der Geschäftsleitung beider Preussag Noell GmbH in Würzburg. 1999 wurde er Mitglied des Vorstands am Forschungszentrum Karlsruhe undist heute Vizepräsident für Forschung und Innovation des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Seit 1. Septem-ber 2003 ist Dr. Fritz Vorsitzender des Hochschulrats der Hochschule Karlsruhe.

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Erneut Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“

Die Hochschule Karlsruhe wurde An-fang Juni 2011 für ihr selbst entwickel-tes Elektromobil „E-Quickie“ alsPreisträger im Wettbewerb „365 Orteim Land der Ideen“ ausgezeichnetund damit „Ausgewählter Ort 2011“.Der bundesweite Wettbewerb wirdvon der Standortinitiative „Deutsch-land – Land der Ideen“ in Kooperati-on mit der Deutschen Bank durchge-führt und steht unter der Schirmherr-schaft von Bundespräsident ChristianWulff. Als „Ausgewählter Ort“ ist dieHochschule Karlsruhe Botschafter fürdas Land der Ideen und repräsentiertals einer von 365 Preisträgern das In-novationspotenzial Deutschlands.

Nach kurzen Ansprachen von Pro-rektor Prof. Dr. Markus Stöckner, Nor-bert Käthler, Geschäftsführer derStadtmarketing GmbH, und Prof. Dr.

Wolfgang Hoheisel, Dekan der Fakul-tät für Maschinenbau und Mechatro-nik, stellte Prof. Jürgen Walter, Pro-jektleiter und Professor an der Fakul-tät für Maschinenbau und Mechatro-nik, den Gästen des Festakts das Pro-jekt vor und erläuterte die techni-schen Besonderheiten des E-Mobils:Es bezieht seine Energie nicht ausmitgeführten Batterien oder Akkus,sondern aus elektrischen Leiterbah-

nen, die im Boden verlegt sind. Ander Fahrzeugunterseite befinden sichentsprechende Abnehmer, die nachdem Prinzip der elektrischen Indukti-on die Energie aus diesen Leiterbah-nen beziehen und an den elektri-schen Nabenmotor des E-Mobils wei-terleiten. Diese Technik kam bislangnur in schweren und langsamen Flur-förderfahrzeugen zum Einsatz. Durchmodernste Materialien und Optimie-rung der eingesetzten Technik kannsich im Gegensatz dazu das „E-Qui-ckie“ schnell und energieeffizient be-wegen. „Wir wollten damit zeigen“,resümierte Prof. Jürgen Walter, „dasssich das Prinzip der drahtlosen Ener-gieübertragung auch sehr gut zum in-dividuellen Transport von Personenim Nahverkehr eignet.“

Im Anschluss erfolgte die feierli-che Übergabe des Preises durchFrank Arlaud, Leiter Öffentlicher Sek-tor Baden der Deutschen Bank. In sei-ner Ansprache hob er die Begrün-dung für die Auszeichnung hervor:„Das Elektromobil ‚E-Quickie‘ ist einherausragendes Beispiel für den Wis-senschaftsstandort Deutschland undzeigt mit seiner innovativen Idee einezukunftsweisende Alternative inner-halb der Elektromobilität auf.“

Anschließend hielt Johann Soder,Geschäftsführer Technik des Unter-nehmens SEW-Eurodrive, von demdas Projekt auch unterstützt wurde,einen Vortrag zum Thema „Elektro-mobilität“.

Zu sehen gab es außerdem nochandere an der Hochschule entwickel-te Hightech-Elektromobile wie das E-Kart, die E-Draisine, das E-Liegenei-gerad und den E 105, einen Rennwa-gen mit Elektroantrieb für den stu-dentischen Konstruktionswettbewerb„Formula Student“. Dazu waren dieLabore der Fakultät für das Publikum

geöffnet und gaben Einblicke in denIdeenreichtum künftiger Ingenieure.

„Wir sind sehr stolz, auch in die-sem Jahr ein ‚Ausgewählter Ort imLand der Ideen‘ zu sein“, betonte Pro-rektor Prof. Dr. Markus Stöckner. „Esbekräftigt uns in der Aufgabe, ge-

meinsam mit Studierenden zukunfts-fähige Technologien zu entwickelnund neue Wege für die Bewältigungkünftiger Probleme zu beschreiten.“

Die Hochschule Karlsruhe wurdedamit bereits zum zweiten Mal in Fol-ge „Ausgewählter Ort“. Im vergange-nen Jahr wurde sie für das Institute ofMaterials and Processes (IMP) ausge-zeichnet, das eine einmalige Verbin-dung von virtueller und angewandterMaterialforschung verkörpert. An ihmwerden durch die Entwicklung neu- er rechnergestützter Modellierungs-und Simulationstechniken in derWerkstoffentwicklung Verfahren inder Produktions- und Fertigungstech-nik optimiert und weiterentwickelt.

Holger Gust

Links: SWR-Fernsehen in Baden-Würt-temberg, 8.6.2011:http://www.swr.de/landesschau-aktuell-bw

Ministerpräsident Winfried Kretschmann empfing diebaden-württembergischen Preisträger im NeuenSchloss in Stuttgart.

Mit dem innovativen Elektromobil „E-Quickie“ wurdedie Hochschule Karlsruhe Preisträger 2011 im Wettbe-werb „365 Orte im Land der Ideen“. Foto: Uwe Krebs

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Nautilos – ein Mini-U-Boot gegen Krebs

Nautilos ist ein visionäres For-schungskonzept von Prof. Dr.-Ing.Christian Karnutsch an der Hochschu-le Karlsruhe, in dem ein Mini-U-Bootentwickelt werden soll, welches in-nerhalb der menschlichen Blutbahngegen Krebs kämpft. Seit März 2011wird es im Ars Electronica Center imösterreichischen Linz öffentlich prä-sentiert.

Prof. Karnutsch lehrt in den Studien-bereichen Sensorik und Sensorsys-temtechnik der Fakultät für Elektro-und Informationstechnik der Hoch-schule Karlsruhe und baut dort dasneue Institut für Optofluidik und inte-grierte Nanophotonik (IONAS) auf.„Nautilos“ steht für „nahezu selb-ständiges injizierbares optofluidi-sches System“ – eine Anlehnung andas griechische Nautilus sowie denNamen eines U-Boots in verschiede-nen Romanen von Jules Verne. Überseinen Forschungsansatz versuchtProf. Dr.-Ing. Christian Karnutsch bio-medizinische Sensorsysteme zu ent-wickeln, zu verbessern und vor allemzu miniaturisieren. „Insbesondereder Verkleinerung kommt eine enor-me Bedeutung zu, denn die Größe ei-

nes Systems bestimmt maßgeblichauch seine möglichen Anwendungs-gebiete“, so der Wissenschaftler. Da-zu ein einfaches Beispiel: Hätten Sieeinen CD-Spieler im Auto, wenn Siedafür den gesamten Platz des Beifah-rersitzes opfern müssten?“

Das Mini-U-Boot „Nautilos“ sollzur Krebstherapie in der menschli-chen Blutbahn eingesetzt werden

und mit optischen Methoden nahezupermanent das Blut seines Trägersuntersuchen. Mit einem Laser anBord soll es dabei beispielsweise Vi-ren oder Krebszellen unschädlich ma-chen. Nautilos benötigt dazu dreiHauptkomponenten, die zusammennicht größer als 0,5 mm sein dürfen:den Antriebs- und Kommunikations-strang, das diagnostische und dastherapeutische System. „Etliche Ele-mente für Nautilos, wie Antrieb oderNavigationssystem, stehen uns prin-zipiell bereits dank der modernen Mi-krosystemtechnik zur Verfügung“, er-läutert Prof. Karnutsch, „unsere Auf-gabe besteht nun darin, diese Syste-me weiter zu miniaturisieren, was ins-besondere beim Herzstück von Nauti-los – der biomedizinischen Diagno-

seeinheit, die die Krebszellen aufspü-ren soll – eine große wissenschaft -liche Herausforderung darstellt. Dieheutigen Voraussetzungen lassen da-rauf hoffen, dass wir in etwa 20 bis 25Jahren das erste einsatzfähige Mini-U-Boot zur Krebsbekämpfung in dermenschlichen Blutbahn herstellenkönnen.“

Erforscht wird Nautilos am neuenInstitut für Optofluidik und integrierteNanophotonik – und davon profitie-ren auch die Studierenden: „Über dasStudium erhalten sie Einblick in dieseneuen Forschungs- und Arbeitsfelderin der Mikro- und Nanotechnologie,Biotechnologie sowie Materialwis-senschaft“, betont Rektor Prof. Dr.Karl-Heinz Meisel, „und werden dannnach ihrem Studienabschluss als ge-fragte Spezialisten diese innovativenMethoden und Technologien in Indus-trie und Unternehmen tragen.“

„Kunst, Technologie und Gesell-schaft“ lautet das Credo von „ArsElectronica“, einer weltweit einmali-gen Plattform für digitale Kunst undMedienkultur. Das Ars ElectronicaCenter im österreichischen Linz wur-de 2009 neu eröffnet und zählte seitseiner Eröffnung 390.000 Besucher.Teil der neuen, groß angelegten Prä-sentation „Robotinity“ ist auch dasProjekt „Nautilos“ – eine Auszeich-nung für Prof. Dr.-Ing. Christian Kar-nutsch und sein visionäres Entwick-lungsprojekt, das zwischenzeitlichschon in mehreren Forschungs -sendungen im Fernsehen und in zahl-reichen Radiobeiträgen vorgestelltwurde.

Holger GustLinks: Video des 3sat-Zukunftmagazins „na-no - die Welt von morgen“ unter www.youtube.com/watch?v=LU-efJhrlDY

Prof. Dr.-Ing. Christian Karnutsch (r.) bei der Arbeit am Institut für Optofluidik und integrierte Nanophotonik

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Titel neu:Layout 1 16.09.2011 14:20 Seite 24

Student Onboarding mit Virtual und Augmented Reality

Im Zeitalter von Facebook und Se-cond Life erwarten Studienanfängervon „ihrer“ künftigen Hochschule zuRecht, dass diese sich auch mit in-novativen netzgestützten Verfahrenum sie kümmert. Auch wenn wirdiesbezüglich mit dem neuen Con-tent-Management-System der Hoch-schule schon einigen Boden gutma-chen konnten und ein regelrechterInnovationsschub eingesetzt hat,sind wir doch noch um Einiges hinterdem Machbaren zurück. In einigengroßen Unternehmen der Spitzen-

technologie werden beispielsweiseneue Mitarbeiter mit maßgeschnei-derten Computerspielen eingeführt,„an Bord geholt“ und an wesentlicheAspekte ihres neuen Arbeitsumfel-des herangeführt.

Hinzu kommt, dass die techni-sche Ausstattung der Studienanfän-ger immer besser wird. Schon vorvier Jahren haben wir festgestellt,dass 70 % der Studienanfänger ander Hochschule Karlsruhe mobileComputersysteme (Notebooks) ent-weder schon besitzen oder anschaf-fen wollen. Derzeit können wir davonausgehen, dass der Prozentsatz derStudienanfänger, die über ein„Smartphone“ verfügen, stark an-steigt. Studienanfänger besitzendiese Geräte nicht nur, sondern sindes mehreren aktuellen Studien zufol-

ge auch gewohnt, diese für die geis-tige Arbeit zu benutzen. DiesenTrend zum mobilen technologiege-stützten Lernen sieht man auch ananderen Stellen unserer Informati-onsgesellschaft – ein Grund, warumihm die hier in Karlsruhe beheimate-te LEARNTEC-Kongressmesse inzwi-schen recht großen Raum widmet.

Es lag deshalb nahe, diesenTrend auch für das „Onboarding“ derStudienanfänger nutzbar zu ma-chen. 2010 wurde deshalb im Rah-men eines kleinen Projektes unterstudentischer Beteiligung (M. Kuz-min und D. Smirnov, Masterstudien-gang Informatik) der Prototyp eines„HsKA-Spiels“ entwickelt. Darin be-kommt der virtuelle Spieler studi-umsrelevante Aufgaben innerhalbder Hochschule gestellt – etwa, denFachschaftsraum Informatik zu fin-den und dort einen Kaffee zu trinken(s. Abb. 2). Dass dabei eine GamingEngine der neuesten Generation ver-wendet wurde, hat natürlich denNachteil, dass ein solches Spielnoch nicht wirklich von mobilen End-geräten aus gespielt werden kann.

In diesem Jahr haben wir deshalbeinen anderen Zugang gewählt,nämlich ausgehend von den Fähig-keiten mobiler Endgeräte die Hoch-schule „teilvirtualisiert“. In Abb.1sieht man, wie ein Kamerabild derHochschule automatisch mit Infor-mationen über die gerade sichtba-ren Gebäude angereichert oder„augmentiert“ wird. Die Position desSmartphone wird dabei über GPS er-mittelt und an einen externen Serverweitergegeben; dieser wiederum lie-fert die Zusatzdaten aus der Umge-bung zurück. Bei dieser Entwicklungwar eine Vielzahl von Problemen zulösen, angefangen von den Restrik-tionen des hochschulinternen WLAN

bis zur Bereitstellung der Hoch-schuldaten. Bewusst sollte dabei aufeine Gaming Engine verzichtet wer-den, die Entwicklung setzt also wirk-lich auf der Ebene des Betriebssys-tems Android auf.

Die drei Studenten StefanSchmidt, Karsten Lehmann und Tobi-as Etling (Masterstudiengang Infor-matik) haben diese Probleme jedochhervorragend gelöst. Natürlich sinddie Erweiterungsmöglichkeiten ei-nes solchen Systems schier unbe-grenzt. Denkbar ist etwa, dass auchInformationen über Lehrveranstal-

tungen gegeben werden, eine In-door-Navigation angekoppelt wirdoder die Ankopplung an die ILIAS-Lernplattform erfolgt.

Geschaffen wurde also die Basisfür ein Computerspiel, bei dem derStudienanfänger selbst Bestandteilder Szene sein kann. Vorausgesetztnatürlich, er oder sie hat ein solchesSmartphone – und studiert an derHochschule Karlsruhe.

Peter A. Henning

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Spieler vor der virtuellen Hochschule Karlsruhe(Abb.2)

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Augmented Reality mit einem Galaxy Tab (Abb. 1)

Titel neu:Layout 1 16.09.2011 14:20 Seite 25

Titel neu:Layout 1 16.09.2011 14:20 Seite 26

titel

Die Eisbrei-Forschung am IKKU

Eisbrei ist ein Gemisch aus Wasser,einem den Gefrierpunkt senkendenAdditiv, wie z. B. Zucker, Salz oder Al-kohol, und kleinen Eispartikeln. Man

kennt ihn vor allem von heißen Som-mertagen, an welchen er Kindern alsSlush-Eis zum süßen Verzehr angebo-ten wird. Zunehmend wird Eisbrei alsumweltfreundlicher Kälteträger zurKühlung von Lebensmitteln und fürdie Klimatisierung in Supermärktenoder Büroräumen eingesetzt. Dabeiwird die im Phasenübergang von Eiszu Wasser gespeicherte latente Wär-me ausgenutzt, um die Effizienz vonAnlagen zu steigern. In diesem Zu-sammenhang werden am Institut fürAngewandte Forschung (IAF) und amInstitut für Kälte-, Klima- und Umwelt-technik (IKKU) aktuell drei For-schungsprojekte zum Thema Eisbreidurchgeführt. Bei diesen Projektengeht es um die Erforschung der Kris-tallisation, die Entwicklung neuarti-ger Eisbrei-Erzeuger sowie die Sen-sorentwicklung für das neuartige Me-dium.

Für den effizienten und störungsfrei-en Betrieb einer Eisbreikühlung istdie genaue Kenntnis von Zusatzstoff-und Eisgehalt im Medium sehr wich-

tig. Bisher werden diese Werte regel-mäßig durch eine händische Proben -entnahme bestimmt. Um diesen Ab-lauf zu optimieren, ist im Projekt„Entwicklung eines neuartigen Sen-sorsystems zur Messung der Gefüge-anteile von Eisbrei“ ein Team des IK-KU damit beschäftigt, mit ihren bei-den Projektpartnern Bopp und Reut-her Messtechnik GmbH und der IPE-TRONIK GmbH einen Sensor zur On-line-Messung sowohl der Zusatzstoff-konzentration als auch der Eiskon-zentration im Eisbrei zu entwickeln.Dabei werden diverse Sensoren, ba-sierend auf verschiedenen physikali-schen Effekten, getestet.

Im Projekt „Eisbreigenerator“ wirdein neuartiger verschleißfreier undenergieeffizienter Eisbreigeneratorzur Herstellung von Eisbrei entwi-ckelt, der mit einem lebensmittelver-träglichen und umweltfreundlichen

Arbeitsmittel betrieben werden kann.Hierbei wird ein Gemisch aus Wasserund Ethanol bis unter den Gefrier-punkt gekühlt, ohne dass die Flüssig-keit gefriert. Durch diesen Effekt derUnterkühlung lässt sich der Flüssig-keit zusätzliche Energie entziehen.Aufgrund der benötigten moderate-ren Temperaturen kann Eisbrei alsKälteträger und zur Speicherungdeutlich effizienter hergestellt wer-den als mit herkömmlichen Syste-men.

Eine fast künstlerische Arbeit wirdbei den Versuchen zur Beschreibungdes Kristallisationsverhaltens auf kal-ten Oberflächen durchgeführt. Dabeiwird das Kristallwachstum um einegekühlte Metalloberfläche beobach-tet, wodurch Erkenntnisse darübergewonnen werden sollen, wie z. B.die Eisbreierzeugung energetisch op-timiert werden kann.

Die Durchführung dieser Projekteund Untersuchungen wäre ohne dasInteresse und die Zuwendungen derSponsoren und Industriepartner nichtmöglich. Daher möchten sich das IK-KU und alle Projektmitarbeiter aufdiesem Weg bei allen Sponsoren undPartnern für Ihre Unterstützung be-danken, speziell bei der Firma PeterHuber Temperiertechnik GmbH, diezwei Thermostate vom Typ „petitefleur“ für die Durchführung der Kris-tallisationsversuche spendete, derFirma Georg Fischer für unzähligeKunststoffrohre, -ventile und -fittingssowie der Firma Grundfos für dieSpende von Edelstahlpumpen.

Susanne Frank, Bernd Schmidt, Björn Seebacher, Michael Kauffeld,

Daniela Löh

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Multinationales Team: Shekhar Sharan Mishra aus Indien verbringt gerade einen zweimonatigen For -schungsaufenthalt am IKKU, Björn Seebacher und Bernd Schmidt leiten jeweils eines der beschriebenen Projek-te (v. l. n. r.) Foto: Susanne Frank, IKKU

Titel neu:Layout 1 16.09.2011 14:20 Seite 27

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Titel neu:Layout 1 16.09.2011 14:20 Seite 28

aus den fakultäten

Projekt Baumsteg über die Enz

Bauwerke sind Unikate, deren Entwurfs- und Realisierungskriterien sich von Projekt zu Projekt än-dern. Der Entwurf von Baukonstruktionen verlangt von allen Projektbeteiligten flexible und kreati-ve Lösungen, die technischen, ökonomischen und ökologischen Anforderungen genügen müssen.Vor diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt in der Ingenieurausbildung an der Fakultät für Ar-chitektur und Bauwesen u. a. darauf, in praxisnahen Projektarbeiten die analytische Arbeitsweiseund die technische Kreativität zu stärken wie auch die Fähigkeit der Studierenden zur fachüber-greifenden Zusammenarbeit zu fördern.

Architektur und Bauwesen (AB)

Im Sommersemester 2011 entwarfenStudierende des Bachelorstudien-ganges Bauingenieurwesen im Rah-men der konstruktiven ProjektarbeitB6 (6. Semester) eine Fußgängerbrü-cke über die Enz in der Innenstadt vonPforzheim. Die Stadt Pforzheim hatbereits in den letzten Jahren durchbauliche Eingriffe in Form von Cafésund über dem Fluss schwebendenAussichts- und Verweilplattformendie Innenstadt signifikant aufgewer-tet. Einer der nächsten Schritte sollder Bau einer Fußgängerbrücke sein,die aufgrund der Lage nicht nur tech-

nischen und wirtschaftlichen Anfor-derungen genügen muss, sondernauch formale Ansprüche erfüllen soll.Vor diesem Hintergrund wurde diestudentische Projektarbeit als eineVariantenstudie in Form eines Brü-ckenwettbewerbs definiert.An dem von Prof. Dr. Robert Paw-

lowski und Dipl.-Ing. (FH) Monika Ste-fen betreuten Projekt haben 17 Stu-dierende mitgewirkt. In kleinen Grup-pen sind unter praxisnahen Bedin-gungen sechs Brückenentwürfe ent-standen.

Dabei mussten die Studierenden viel-fältige Entwurfsaspekte berücksichti-gen, wie z. B. schwierige Baugrund-

verhältnisse, vorhandene Wegefüh-rung, hoher Wasserstand der Enz undnicht zuletzt die für eine Innenstadt-lage typischen, in großer Anzahl vor-

handenen Bodenleitungen und -kanä-le. Trotz der Komplexität der Aufga-benstellung haben die am 29. Juni2011 vorgestellten Brückenentwürfedie Erwartungen der Vertreter derStadt Pforzheim, Herrn Kuch undHerrn Kanno, bei weitem erfüllt. DieVielfalt der vorgestellten Lösungen,die Tiefe der technischen Ausarbei-tung und nicht zuletzt die formaleQualität überzeugte auch die übrigenPreisrichter, Prof. Andreas Meissner,Dipl.-Ing. Andreas Krapf, Dipl.-Ing.(FH) Monika Stefen und Prof. Dr. Ro-bert Pawlowski.Im Rahmen der öffentlichen Prä-

sentation der Brückenentwürfe hielt

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Lage der geplanten Fußgängerbrücke in der Innenstadt von Pforzheim

Erste Ideen

2. Preis im Brückenwettbewerb, Unterspannter Träger, Christian Feist, Frank Wangler, David Streicher

F-AB:Layout 1 16.09.2011 14:22 Seite 29

aus den fakultäten30Architektur und Bauwesen (AB)

Dipl.-Ing. Andreas Krapf, Mayr | Lude-scher | Partner, seinen Vortrag übereinen neuen Neckarsteg in Stuttgart.In seinem Vortrag beschränkte sichHerr Krapf nicht nur auf das Brücken-bauwerk, sondern zeigte auch eineAuswahl an herausragenden Inge-

nieurbauwerken seines Ingenieurbü-ros, wie die olympische Skisprung-schanze in Garmisch-Partenkirchen,die Hängedächer der Neuen Landes-messe in Stuttgart und nicht zuletztdas mit einer Höhe von 601 m zweit-höchste Gebäude der Welt, die Abraj

Al Bait Towers in Mekka. Der Vortragfand großen Anklang bei den Projekt-beteiligten und Gästen.

Robert Pawlowski Monika Stefen

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

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2. Preis im Brückenwettbewerb, Bogen, Peter Hoffmann, Flavio Piras, Mark Gospic

1. Preis im Brückenwettbewerb, Bogen, Lena Esterle, Rico Fischer, Jürgen Herty

Projekt Baumsteg über die Enz in PforzheimGastvortrag von Dipl.-Ing. Andreas Krapf, Mayr |Ludescher | Partner

Projektdaten:ProjektbetreuungProf. Dr. Robert Pawlowski, Dipl.-Ing. (FH) MonikaStefen mit Unterstützung von Prof. Dr. MarcusAberle, Prof. Dr. Markus Baumann, Prof. Dr. Kars-ten Schubert, Prof. Dr. Erwin SchwingStudierende 6. Semester Bauingenieurwesen Ba-chelorProjektpartnerHarald Kuch, Olav Kanno, Stadt Pforzheim, Ale-xander Grünewald, Joachim Weiss, Beton Marke-ting Süd GmbHWettbewerbsergebnis1. Preis: Lena Esterle, Rico Fischer, Jürgen Herty 2. Preis: Peter Hoffmann, Mark Gospic, Flavio Piras

2. Preis: Christian Feist, David Streicher, Frank Wangler

3. Preis: Markus Kircher, Daniel Kumpf, Laura Petersen,

3. Preis: Tobias Künstel, Rocco Schmidt, Steffen Walter

3. Preis: Rene Timucin, Luis Diaz

F-AB:Layout 1 16.09.2011 14:23 Seite 30

aus den fakultäten

Wasserwirtschaft im Zeichen des Klimawandels

Architektur und Bauwesen (AB)

Konferenz „Wasserwirtschaftliche In-frastruktur in Extremsituationen“ am26. Mai 2011 in KarlsruheWasserwirtschaftliche Infrastrukturwie die Anlagen der öffentlichenTrinkwasserversorgung, der Regen-und Abwasserableitung sowie die Ab-wasserbehandlung in Kläranlagenmüssen mehr denn je unter Berück-sichtigung sich ändernder klimatolo-gischer Daten geplant und betriebenwerden.Bei der von der Hochschule Karls-

ruhe – Technik und Wirtschaft ge-meinsam mit der Stadt Karlsruhe undden Stadtwerken Karlsruhe durchge-führten und vom Deutschen Vereindes Gas- und Wasserfaches e. V.(DVGW) organisatorisch unterstütztenKonferenz standen die aus dem Kli-mawandel resultierenden Herausfor-derungen für die Trinkwasserversor-gung und die Abwasserentsorgung imFokus. Hierzu konnte Prof. Dr.-Ing.

Clemens Wittland (Fakultät AB) etwa100 Experten von Ingenieurbüros, Be-hörden, Unternehmen, der Wissen-schaft und zahlreiche Studierende inder Aula der Hochschule begrüßen.Nach Grußworten des Rektors,

Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, der Ersten

Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe,Margret Mergen, sowie von Prof. Dr.Matthias Maier von den StadtwerkenKarlsruhe referierte Herr BurkhardSchneider von der Landesanstalt fürUmwelt, Messungen und NaturschutzBaden-Württemberg (LUBW) über die

in Süddeutschland bisher gemesse-nen und zukünftig erwarteten Ände-rungen im Wasserhaushalt. So wurdein Süddeutschland seit 1930 einemittlere Temperaturzunahme in derGrößenordnung von 1° C gemessen.Andererseits konnte auch eine Zu-nahme winterlicher Starkniederschlä-ge beobachtet werden. Für die Zu-kunft ist von einer Fortsetzung dieserTrends auszugehen.Im ersten Vortragsblock der Kon-

ferenz, bei dem die Trinkwasserver-sorgung im Mittelpunkt stand, prä-sentierte zunächst Dr. med. DorisReick vom Landesgesundheitsamt BWgeeignete Maßnahmen und Strate-gien, mit denen die Trinkwasserver-sorgung langfristig sichergestelltwerden kann. Die wesentlichen dies-

bezüglichen gesetzlichen Grundlagenund Regelwerke wurden vorgestellt.Insbesondere wurde auf das vomDVGW entwickelte Technische Sicher-heitsmanagement (TSM) hingewie-sen. Dr. Klaus Piroth von der ARCADISDeutschland GmbH wies darauf hin,

dass aufgrund des langfristigen Pla-nungs- und Investitionshorizonts derTrinkwasserversorgung die aktuellenErgebnisse der Klimaforschung unbe-dingt in die Prognosen der Trinkwas-serversorger zum Wasserdargebotund zum Wasserbedarf einfließenmüssen. Heinz Knoll von der Interna-tional Water Aid Organisation (IWAO)ermöglichte den Teilnehmern derKonferenz einen Blick über den Teller-rand hinaus, indem er die Herausfor-derungen für eine ordnungsgemäßeTrinkwasserversorgung und Abwas-serentsorgung in Entwicklungslän-dern anhand einiger Hilfseinsätze zurNotwasserversorgung nach Naturka-tastrophen, beispielsweise in Sri Lan-ka nach der Tsunami-Katastrophe2004, eindrucksvoll illustrierte.

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Typische Überflutungssituation – in Zukunft öfter?

Prof. Dr. Wittland moderiert die Fachkonferenz

F-AB:Layout 1 16.09.2011 14:23 Seite 31

aus den fakultäten32Architektur und Bauwesen (AB)

Im zweiten Vortragsblock wurdenThemen der Siedlungsentwässerungdiskutiert. Herr Martin vom Brockevon der Kanzlei Bremenkamp erläu-terte die gesetzlichen Grundlagen bezüglich Pflichten und Haftung inZusammenhang mit der kommuna-len Abwasserbeseitigung, insbeson-dere nach Starkregenereignissen. Al-brecht Dörr vom Tiefbauamt Karlsru-he stellte Planungsgrundsätze derStraßengestaltung und der Straßen-entwässerung vor, die über die Vorga-ben des Regelwerks hinausgehen,die aber zwingend beachtet werdensollten, um die von Starkregenereig-nissen ausgehende Gefährdung zuminimieren. Gleichzeitig wies er aberauch auf die Pflicht privater Grund-stückseigentümer hin, bei erhöh-ter Gefährdungslage selbst Objekt-schutzmaßnahmen zu ergreifen. Ab-schließend zeigte Christel Pfefferkorn

von der Firma PÖYRY GmbH am Bei-spiel der Stadt Dresden die Realisie-rung eines mehrstufigen Hochwas-

serschutzkonzepts für Abwasseranla-gen. Durch verschiedene Maßnah-men ist dort zukünftig auch bei Hoch-wasserereignissen in der Elbe der

Schutz der Anlagen sichergestellt,teilweise kann sogar die Abwasserab-leitung und -behandlung währenddes Hochwassers aufrechterhaltenwerden.Die angeregten Diskussionen der

Konferenzteilnehmer nach den ein-zelnen Vorträgen zeigten die Aktuali-tät und die hohe Relevanz der vorge-stellten Themen. Gerade durch die In-tegration von Themen aus den Berei-chen Wasserversorgung und Sied-lungsentwässerung stieß die Konfe-renz bei Behörden und Ingenieurbü-ros auf hohes Interesse. Aufgrund derdurchweg positiven Resonanz ist inzwei Jahren eine Folgeveranstaltunggeplant.

Clemens Wittland

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Derartige Überflutungs-Situationen gilt es durch vor -ausschauende Planung zu vermeiden

Fotos: Stadtwerke Karlsruhe

F-AB:Layout 1 16.09.2011 14:23 Seite 32

aus den fakultäten

Absolventenfeier 2011Baumanagement und Baubetrieb

Architektur und Bauwesen (AB)

Am 06.05.2011 fand in der Aula derHochschule Karlsruhe die alljährlicheAbsolventenfeier für die Absolventendes Masterstudiengangs „Baumana-gement“, der Diplomstudiengänge„Baubetrieb“ und „Baumanagement“sowie des Bachelorstudiengangs

„Baumanagement und Baubetrieb“,die im Sommersemester 2010 und imWintersemester 2010/11 ihr Studiumbeendeten, statt. In diesem Jahrkonnte Prof. Dr. Hillemeier von derTechnischen Universität Berlin, Präsi-diumsmitglied der Deutschen Akade-mie der Technikwissenschaften, alsFestredner gewonnen werden. Mitseinem Vortrag zum Thema „ModerneTechnologien für eine schöne, neueEnergiewelt?“ gab er interessanteund anregende Einblicke in die The-matik und seine Arbeiten hierzu. DieBauunternehmung Gottlob Rommelaus Stuttgart, die durch ihren Ober-bauleiter Dipl.-Ing. Besemer vertretenwurde, zeichnete B. Eng. Sarah Zeis-berger als beste Absolventin aus al-len Studiengängen mit einem attrak-

tiven Geldpreis aus. Weiterhin wur-den B. Eng. MBA Dennis Heimpel,B. Eng. Sarah Zeisberger und B. Eng.Kathrin Federer vom StudiengangBB/BM für die besten Abschlussar-beiten in Verbindung mit einer her -ausragenden Gesamtnote geehrt. Der

Freundeskreis Bautrieb/Baumanage -ment ehrte herausragende Absolven-ten. In diesem Jahr wurde diese EhreB. Eng. Julian Meier und B. Eng. MBADennis Heimpel zuteil. Erstmalig indiesem Jahr wurden mit B. Eng.Yvonne Hohmann, B. Eng. MoniqueAckermann, B. Eng. Michael Matz undB. Eng. Markus Schneider auch Ab-solventen geehrt, die während desStudiums für ihren Studiengang gro-ßes soziales Engagement gezeigt ha-ben. Besonderer Dank gilt auch FrauHeinrich sowie den Assistentinnenund Assistenten und der Fachschaftdes Studiengangs Baubetrieb undBaumanagement, deren (wieder)überragendes Engagement bei derVorbereitung und Durchführung derFeier den Absolventinnen und Absol-venten sowie deren Freunden und Fa-milien einen unvergesslichen Abendermöglichte.

Richard Harich

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Seit 1901

Die Bauunternehmung Gottlob Rommel setzt auf Qualität und

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Bachelorabsolventen Fotos: Anna Vlasenko

Masterabsolventen

F-AB:Layout 1 16.09.2011 14:23 Seite 33

aus den fakultäten34

Exkursion nach Prag

Architektur und Bauwesen (AB)

25 Master- und Bachelorstudierendeunternahmen vom 15. bis 18. Mai2011 unter Leitung von Prof. Dr. iur. A.Luckey und Prof. Dr.-Ing. H. Hütter eine hochinteressante Exkursion indie Tschechische Republik nach Prag.Auf dem Programm stand der Besuchdes fachlich vergleichbaren „Depart-ment of Construction“ als Teil der

Technischen Universität von Prag, ei-ner 1707 gegründeten anerkanntentschechischen Hochschule mit heutesieben technischen Fakultäten, dreiInstituten und über 24.000 Studie-

renden. Neben Einblicken in die dorti-gen Studien- und Arbeitsstrukturenstand insbesondere der Austauschmit Professoren, Assistenten und Stu-dierenden im Vordergrund. Eine aus-gedehnte Führung über das Hoch-schulgelände mit Einblick auch in dieneue hochmoderne technische Natio-nalbibliothek rundete das Besuchs-programm dort ab. Ein weiterer Höhe-punkt der Exkursion war der Besuch

bei Hochtief Development in Prag.Das Unternehmen empfing die Teil-nehmer am Firmensitz und gab zu-nächst interessante Einblicke in seineGeschäftsaktivitäten in der Tsche-chischen Republik. Im Anschluss fanddie Besichtigung und Begehung zwei-er ausgewählter Bauprojekte statt,des „Trianon“-Projekts, eines 2009fertiggestellten, prämierten Büro-komplexes mit 23.000 m² Bürofläche,sowie des „Kavci Hory Office Park“,eines architektonisch und ingenieur-technisch herausragenden Bürokom-plexes mit 43.000 m² Fläche aus demJahre 2008.Als Begleitprogramm fand zum ei-

nen die geführte Besichtigung derPrager Burg statt, die das größte ge-schlossene Burgareal der Welt bildet

und auf dem sog. „Hradschin“ gele-gen ist, zum anderen eine Stadtfüh-rung unter dem Motto „Architektur inPrag“, die den Studierenden nichtnur diverse Bauten der StilrichtungenRomanik, Gotik, Barock, Jugendstil,Kubismus und Ultramoderne näherbrachte, sondern auch die Geschich-te der Stadt und der TschechischenRepublik vermittelte.

Andreas Luckey

Blick über Prag mit Karlsbrücke

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

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Exkursionsgruppe vor der Technischen Universität Prag

F-AB:Layout 1 16.09.2011 14:23 Seite 34

aus den fakultäten

Lebendige Forschungskooperation mitder University of Kerala (Indien)

Der Besuch des Direktors des Dept. of Optoelectronics und Dekans der Naturwissenschaften derUniversity of Kerala, Prof. Dr. Mahadevan Pillai, vom 15. bis 27. Mai 2011 markierte den vorläufigenHöhepunkt langjähriger Bemühungen des indischen Gastes und von Prof. Dr. Heinz Kohler (EIT, In-stitut für Sensorik und Informationssysteme (ISIS)) um eine Hochschulkooperation.

Elektro- und Informationstechnik (EIT)

Alles begann mit dem ersten Besuchvon Prof. Kohler in Indien anlässlichder Internationalen Konferenz überSensoren und Sensor-Netze (SEN-NET), die in Vellore im Dezember 2007gemeinsam vom Vellore Institute ofTechnology (VIT) und von mehrerenProfessoren aus dem Bereich Senso-rik der Fakultät für Elektro- und Infor-mationstechnik der HsKA veranstaltetwurde. Prof. Kohler hielt einen Vor-trag mit dem Titel „Metal Oxide GasSensors for Chemical Analysis?“ undfand begeisterte Zuhörer in Prof. Pil-lai und seinem Doktoranden Illyas-kutty Navas, die von der University ofKerala, Trivandrum, angereist waren.

Letzterer wiederum trug über die Her-stellung von niedrigdimen sionalen,nanoskaligen MoO3-Dünnschichtenmittels Laser-Ablationsmethoden vor

und berichtete über deren Eigen-schaften. Aus dem wissenschaftli-chen Austausch über die in der Fach-literatur beschriebenen sensorischenEigenschaften dieser Molybdänoxid-Schichten reifte noch während derKonferenz der Wunsch, die Expertiseder indischen Partner auf dem Gebietder Herstellung dieser „Low-Dimen-sional Nanoscaled Layers“ (LDNS) mitdem Gassensorik-Know-how der ISIS-Sensorikgruppe in Karlsruhe unterNutzung der technologischen Mög-lichkeiten am ISIS zusammenzufüh-ren, um auf diese Weise einen Beitragzum besseren Verständnis der beson-deren gassensitiven Eigenschaftendieser Nanomaterialien zu leisten.

Weniger als ein Jahr später wurdeim September 2008 ein gemeinsamerAntrag auf Förderung aus dem DAAD-Progamm „Sandwich Model Scholar-ships for PhD Registered Scholars“mit dem Titel „Nanostructured molyb-denum oxide and its multi-metal oxi-des for gas sensing applications“ ge-stellt. Diese Förderung sollte I. Navasdie Möglichkeit eröffnen, ein Jahrlang seine PhD-Studien am ISIS fort-zusetzen, um die sensorischen Eigen-schaften der LDNS vergleichend mitam ISIS hergestellten nanoskaligen,gassensitiven Dickschichten mit drei-dimensionaler Kornstruktur zu unter-suchen. Dieser Förderantrag wurdeein Jahr später zur Förderung freige-geben.

Gemäß den Förderrichtlinien desDAAD verbrachte I. Navas zuerst ein

halbes Jahr am Goethe-Institut inMannheim, um die deutsche Spracheund deutsche Kultur kennenzulernen.Seit Oktober 2010 widmet er sich sei-ner wissenschaftlichen Arbeit amISIS. Nachdem er, in technologischen

Belangen unterstützt von Dipl.-Ing(FH) Thomas Trautmann, die Elektro-den-Mikrostrukturen am ISIS gefer-tigt hatte, kehrte er Ende Dezember2010 für zwei Monate an seine Hei-matuniversität zurück, um die LDNSmit einer speziellen Sputtertechnikaufzubringen und einige erste Unter-suchungen der Schichtmorphologievorzunehmen.

Im Januar 2011 wurde Prof. Kohlerzu einem Besuch der Universität inTrivandrum, der Hauptstadt von Kera-la, eingeladen und konnte sich dortnicht nur von der Schön heit des Lan-

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Prof. Dr. M. Pillai (r.) und Prof. Dr. H. Kohler beim Be-such des Vice Chancellors, Prof. Dr. A Jayakrishnan (l.)

Foto: Sekretariat des Vice-Chancellors

Illyaskutty Navas, PhD-Student aus Kerala, bei derVorbereitung einer Messsequenz am Gassensor-Test-system Foto: Marion Broda

F-EIT:Layout 1 16.09.2011 14:26 Seite 35

aus den fakultäten36Elektro- und Informationstechnik (EIT)

des („Kerala is God’s own country“),sondern auch vom hohen Niveau derwissenschaftlichen Arbeit am Dept.of Optoelectronics überzeugen. VorMaster- und PhD-Studenten hielt ermehrere Vorlesungen zu ausgewähl-ten Kapiteln der Chemosensorik undstellte der Institutsleitung die aktuel-len ISIS-Forschungsthemen vor. Ausvielen Gesprächen, die gegen Endedes Besuchs auch mit dem Vice-Chan-cellor der Universität, Prof. Dr. A.Jayakrishnan, weitergeführt wurden,resultierte schließlich der Wunsch,die Zusammenarbeit der beidenHochschulen auf dem Gebiet der Sen-sorik in Forschung und Lehre mög-lichst zügig zu vertiefen.

Mittlerweile wieder an das ISIS zu-rückgekehrt, beschäftigt sich I. Na-vas, inzwischen unterstützt von FrauDr. Aleksandrova (Chemikerin), mitder Herstellung nanoskaliger MoO3/SnO2-Pulver, die die Ausgangsmate-rialien zur Herstellung der gassensiti-ven Dickschichten darstellen. DieAnalysen der Pulver mittels XRD und

der LDNS im Raster-Elektronenmikro-skop (ESEM) werden in Kooperationmit dem KIT-Campus Nord (Inst. fürFunktionale Grenzflächen (IFG), Dr.Schwotzer, Prof. Dr. Gerdes) durchge-führt. Prof. Pillai konnte sich währendseines Besuches von den hervorra-genden analytischen Möglichkeitenam IFG überzeugen. Die ursprünglichbilaterale Zusammenarbeit entwi-ckelt sich zunehmend, für alle Betei-ligten zum Vorteil, zu einem Verbund-projekt dreier Forschungsinstitute.

Auch die Hochschule Karlsruhe istnatürlich an einer weiteren Vertiefungder Zusammenarbeit interessiert.Dem Wunsch der indischen Seitenach einem Memorandum of Under-standing und einem CooperationAgreement wurde gerne entsprochen,um die formale Basis für die Auswei-tung der Zusammenarbeit in For-schung und Lehre zu legen. EinigeBeiträge, die die indische Seite zudieser Zusammenarbeit einzubringenvermag, stellte Prof. Pillai in mehre-ren Vorlesungen den Studenten des

Internationalen Masterstudiengan-ges „Sensor Systems Technology“zum Thema „Nanophotonics“ und ineinem wissenschaftlichen Vortrag derProfessorenschaft vor. Noch währenddes Besuches von Prof. Pillai wurdendie Dokumente unterzeichnet.

Im nächsten Schritt wurde eineVerlängerung des DAAD-Stipendiumsvon I. Navas um ein weiteres Jahr be-antragt (Förderung inzwischen zuge-sagt), und Wünsche der indischenPartner, den studentischen Austauschauf dem Gebiet der Sensorik zu för-dern, liegen ebenfalls bereits vor.

Natürlich kam während des Besu-ches auch das Leben abseits derHochschulaktivitäten nicht zu kurz.Prof. Pillai und seine Frau genossendie Besichtigung einiger Sehenswür-digkeiten (Schloss und KunsthalleKarlsruhe, Heidelberger Schloss,etc.) und waren sichtlich beeindrucktvon den historischen Gebäuden undvon der landschaftlichen Vielfalt,Schönheit und Gemütlichkeit Badens.

Heinz Kohler

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

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aus den fakultäten

EIT-Studenten erfolgreich beim bundesweiten Fallstudienwettbewerb

Elektro- und Informationstechnik (EIT)

Nun schon zum achten Mal veranstal-tete die Münchener Firma Rohde &Schwarz zusammen mit dem VDE(Verband der Elektrotechnik Elektro-nik Informationstechnik e.V.) ihrenjährlich stattfindenden Fallstudien-wettbewerb. Rohde & Schwarz ist einweltweit führendes Unternehmen inden Bereichen Hochfrequenzmess-technik, Rundfunk, sichere Kommuni-kation sowie Überwachungs- und Or-tungstechnik. Der Fallstudienwettbe-werb bietet Studenten elektrotechni-scher Studiengänge die Möglichkeit,ihre im Laufe des Studiums erworbe-nen Fachkenntnisse anzuwenden undzu vertiefen.

Der Wettbewerb gliedert sich inzwei Teile. In der Vorrunde werden anzwölf deutschen Universitäten undHochschulen die lokalen Sieger er-mittelt. Außerdem gab es auch eineVorausscheidung in Singapur an der„National University of Singapore“.Hierbei gilt es Fragen aus dem Gebietder Nachrichtentechnik zu lösen unddiese vor einer Jury zu präsentieren.Im zweitägigen Finale in München tre-ten dann die Siegerteams aus denVorrundenveranstaltungen erneut ge-geneinander an und wetteifern umden Bundessieg.

Wie schon in den vergangen Jah-ren nahmen auch dieses Jahr zweiTeams der Hochschule Karlsruhe amlokalen Vorentscheid teil. Das KIT warebenfalls mit zwei Teams vertreten.Unter dem Motto: „Keep pace withthe future! Die Zukunft der Funküber-wachung liegt in Ihrer Hand“ warenvier Aufgaben aus dem Bereich Funk-überwachungs- und Ortungstechnikzu lösen.

Nach einer kurzen Vorstellung desUnternehmens Rohde & Schwarz so-wie des VDE wurden die Aufgabenvorgestellt und die Teams auf die

Räume verteilt. Das Aufgabenspek-trum sollte die reale Arbeit eines Ent-wicklungsingenieurs im Bereich Funk-überwachungs- und Ortungstechnikwiderspiegeln. So galt es dieses Malneben grundlegenden Fragen zurNachrichtentechnik ein wettbewerbs-fähiges HF-Modem sowie ein Konzeptzur Betriebsüberwachung dieser Mo-

demklasse zu entwickeln. Die Teamshatten fünf Stunden Zeit, um die Auf-gaben zu bearbeiten. Anschließendwurden die Ergebnisse in 15 Minutenvor einer Jury präsentiert. Dabeikonnte ein Team der HochschuleKarlsruhe fachlich sowie mit einersehr guten Präsentation die Juryüberzeugen und wurde einstimmigzum Sieger des Regionalwettbewerbsgekürt.

Das Finale, welches am 16. und 17.Juni 2011 am Firmensitz des Unter-nehmens in München stattfand, be-gann zunächst noch entspannt. Sostanden am ersten Tag Themen wie

Begrüßung durch die Firmenleitung,Führung durch die Entwicklungsabtei-lungen und eine Stadtrallye durchMünchen auf der Agenda.

Am nächsten Tag war die Gelas-senheit verflogen, jeder war hochkon-zentriert und die Teams warteten ge-spannt auf die Vorstellung der Aufga-ben. Nach einer kurzen Begrüßung

wurden schließlich die Aufgaben vor-gestellt, und es gab eine kurze Ein-weisung in die zu verwendende Soft-ware: ein Analysetool für Funküber-tragungen und ein Programm zur Un-tersuchung von Datenströmen, bei-des Spezialsoftware von Rohde &Schwarz. Diese Tools waren zum Lö-sen des praktisch orientierten Teilsder Aufgaben notwendig: Vier unbe-kannte Signale mussten auf deren Pa-rameter untersucht werden. Aus dendaraus resultierenden Datenströmensollte anschließend die darin enthal-tene Nachricht bestimmt werden. Wieauch in der Vorrunde sollte das Er-

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Große Freude über den ausgezeichneten 2. Platz im bundesweiten Fallstudienwettwerb (v. l. n. r.): Benedikt deBuhr, Stefan Jassen, Niclas Zeller, Dominik Fürniß und Tobias Greulich bildeten das erfolgreiche Team der HsKA.

Fotos: Fa. Rohde & Schwarz

F-EIT:Layout 1 16.09.2011 14:26 Seite 37

aus den fakultäten38Elektro- und Informationstechnik (EIT)

gebnis anschaulich vor einer Fachjurypräsentiert werden. Hoch motiviertstartete das Team der HochschuleKarlsruhe mit der Bearbeitung derAufgaben und dem Erstellen der Prä-sentation, selbst das Mittagessenwurde ausgelassen, um keine wert-volle Zeit zu vergeuden. Die Aufgabenbrachten sowohl das Team der Hoch-schule Karlsruhe als auch die ande-ren Teams an ihre Grenzen, und vielschneller als erwartet war die Bear-beitungszeit abgelaufen. Nach einerkurzen Verschnaufpause galt es dieerarbeiteten Lösungen zu präsentie-ren. Jeder gab nochmal alles, umeventuell verlorene fachliche Punktedurch die sogenannten „Soft Skills“,also Punkte in der Präsentation kom-pensieren zu können. In Summeschaffte es das „Team HsKA“, sich ge-meinsam mit den Teams der Uni Ulmund der TU Braunschweig für die al-lesentscheidende Finalrunde zu qua-

lifizierten. In der Finalerunde galt esnoch einmal die Präsentation im Ple-num vorzutragen. Hier schaffte es dieUni Ulm schließlich am besten zuüberzeugen und wurde in der an-schließenden Abendveranstaltungzum verdienten Sieger gekürt.

Nach seinen Eindrücken befragt,erklärt Benedikt de Buhr: „Der Fall-studienwettbewerb war insgesamt ei-ne sehr interessante Erfahrung, dieich nicht missen möchte. Ich werdenächstes Jahr gerne wieder mitma-chen.“ Auch Tobias Greulich äußertesich sehr positiv und nannte mehrereGründe, warum er am Wettbewerbteilgenommen hat: „Ich wollte dasWissen, das mir in meinem Studiumbeigebracht wurde, praktisch anwen-den und mich auch mit anderen Uni-versitäten und Fachhochschulen mes-sen. Des Weiteren wollte ich auch dieFirma Rohde & Schwarz kennenler-nen.“ Niclas Zeller fasste seine Ein-

drücke wie folgt zusammen: „Die Ver-anstaltung hat gezeigt, dass wir unsals Hochschule unter all den Universi-täten im Finale nicht verstecken müs-sen. Außerdem war es sehr interes-sant, das erlernte Wissen auch inpraktischen Aufgaben anwenden zukönnen.“ „Der Fallstudienwettbewerbist ein tolles Event, bei dem man he-rausgefordert wird, theoretischesWissen praktisch anzuwenden, unddie Gelegenheit hat, die Firma Rohde& Schwarz besser kennenzulernen“,so Stefan Jassen, der nun bereits zumzweiten Mal teilgenommen hat. „Eineerfrischende Abwechslung, sein Wis-sen auch mal auf eine andere Art alsnur in der Klausur unter Beweis zustellen. Definitiv eine empfehlens-werte Veranstaltung, die Lust aufmehr macht“, beschrieb Dominik Für-niß seine Erfahrungen.

Tobias Greulich

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

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aus den fakultäten

Neuartige faseroptische Biosensoren

Elektro- und Informationstechnik (EIT)

Im April dieses Jahres startete ein vonProf. Karnutsch (Fakultät EIT, Studien-gänge Sensorik und Sensorsystem-technik) initiiertes deutsch-australi-sches Forschungsprojekt mit dem Na-men BioLas. Im Rahmen von BioLaswerden innovative neuartige Biosen-soren entwickelt, die vor allem in derBiomedizin eingesetzt werden sollen.Dieses interdisziplinäre Forschungs-

projekt wird vom DAAD gefördert undist eine Zusammenarbeit zwischenProf. Karnutsch von der HsKA undProf. Mitchell vom international re-nommierten Royal Melbourne Institu-te of Technology (RMIT) in Melbourne,Australien.

Als Basis-Plattform für die BioLas-Sensoren dienen Glasfasern, die mitHilfe von integrierten Nanolasern zuoptischen Sensorsystemen erweitertwerden. Die Grundidee des Projektesbesteht darin, organische Nanolaserzu entwickeln, die mit Hilfe von preis-günstigen massenproduktionstaugli-chen Technologien (der sogenannten

Nanoimprint-Lithographie) auf dasEnde einer optischen Faser aufge-bracht werden können. Hierdurchwird eine völlig neuartige „Lab-on-a-tip“ Technologie geschaffen. Die Na-nolaser dient hierbei sowohl alsLichtquelle für optische Messmetho-den als auch in einem weiterenSchritt als kohärente Quelle, mit de-ren Hilfe sich komplexe Interferenzef-

fekte erzeugen lassen. Diese Interfe-renzbilder könnte man hervorragenddazu benutzen, in vivo (d. h. inner-halb des menschlichen Körpers) einevisuelle Inspektion z. B. von Gewebevorzunehmen.

Die Vorteile von Lab-on-a-tip-Syste-men sind enorm:

• Einsetzbar in vivo, z. B. als Be-standteil eines Endoskops. Da-durch werden völlig neuartigeMessmethodiken in der Medizineröffnet.

• Sehr preisgünstig, dadurch fürviele Anwendungen einsetzbar.

• Variable und abstimmbare Eigen-schaften der Sensoren, wodurchein breites Anwendungsspektrumabgedeckt werden kann.

Die Forschungsgruppen der deutsch-australischen Projektpartner ergän-zen sich in nahezu idealer Weise, da sie Experten von modernstenHightech-Technologien zusammen-bringen, die dringend für den Erfolgdes Projektes benötigt werden. Prof.Mitchells Gruppe hat Pionierarbeitauf dem Gebiet der Nanoimprintlitho-graphie auf optischen Faserenden ge-leistet, während Prof. Karnutsch undsein Team grundlegende Arbeiten zuorganischen Lasern und optofluidi-schen Systemen erbracht haben. Bio-Las zielt auf eine Verschmelzung die-ser neuartigen Forschungsgebiete,was bisher noch nicht versucht wur-de.

Besonders hervorzuheben ist diesehr erfreuliche Tatsache, dass auchStudierende direkt mit in das Projekteinbezogen werden. So wird z. B. An-dreas Bös, Student im Master-Studi-engang Sensorsystemtechnik, seineMasterarbeit im Rahmen von BioLasam RMIT anfertigen, wobei er fi -nanziell ebenfalls vom DAAD unter-stützt wird. Diese internationale (For-schungs-)Erfahrung im Ausland wirdin unserer Fakultät sehr geschätztund massiv gefördert. So werden z. B.allein im kommenden WS 11/12 dreiStudierende der Sensorik bzw. derSensorsystemtechnik am RMIT seinund dabei ihr Praxissemester absol-vieren, eine Bachelor-Thesis und eineMaster-Thesis anfertigen.

Mehr Informationen und einenÜberblick über weitere Forschungs-projekte von Prof. Karnutsch erhaltenSie unter www.ionas.eu.

Christian Karnutsch

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Prof. Karnutsch und Prof. Mitchell bei ersten Gesprächen über BioLas in Karlsruhe Foto: Silvia Karnutsch

F-EIT:Layout 1 16.09.2011 14:26 Seite 39

aus den fakultäten40

Exkursion zum Weltmarktführerim Bodenseeraum

Elektro- und Informationstechnik (EIT)

Die diesjährige Exkursion des Freun-deskreises Elektro- und Informations-technik (ELITE) führte uns an den Bo-densee. Diese Region verbindet tou-ristische Attraktivität mit High-Tech-Standorten in einzigartiger Weise.

Als Erstes steuerten wir das Kern-kraftwerk in Leibstadt in der Schweizan. Das Kraftwerk hat eine elektrischeLeistung von ca. 1,25 GW. Der Sicher-heit wird eine hohe Priorität einge-räumt. Als eine relativ moderne Kon-struktion ist die Reaktorkuppel im Ge-gensatz zu älteren deutschen Kraft-werken bereits gegen Flugzeugab-stürze (bis zum A 380) gesichert. Als

2007 in Krümmel einer der drei Trans-formatoren spektakulär abbrannte,wurde dieses Kraftwerk erst einmalmangels Ersatztransformator außerBetrieb gesetzt. In Leibstadt fiel unserBlick auf fünf Transformatoren, vondenen sich zwei in Reserve befanden.

Der zweite Besuchstermin galt derFirma Swissgrid in Laufenburg. Wäh-rend die öffentliche Diskussion umdie Energieversorgung in Deutsch-land vorwiegend durch die nationaleBrille gesehen wird, wurde uns beiSwissgrid die europäische Dimensiondes Themas vor Augen geführt. Im so-

genannten Stern von Laufenburg wurden 1958 erstmals die NetzeFrankreichs, Deutschlands und derSchweiz zu einem dauerhaften Ver-bundbetrieb zusammenge schaltet,um einen wirtschaftlichen Stromaus-tausch zu ermöglichen. Diese zen -trale Rolle hat die UmspannanlageLaufenburg seither im ständig wach-senden Strom eu ropa beibehalten.

Der zweite Tag begann mit einemBesuch der Firma Astrium in Fried-richshafen-Immenstaad. Astrium fer-tigt Forschungssatelliten, Kommuni-kationssatelliten und Satelliten zurErdbeobachtung.

Den Schwerpunkt der Vorträge bil-deten die Sentinel-Erdbeobachtungs-satelliten. Diese beobachten die Erdein einer großen Zahl von Spektralbe-reichen. Als Spezialität verfügen dieSatelliten über ein Radarsystem beieiner Wellenlänge von 6 cm. Damitkönnen Bilder auch bei Bewölkungerfasst werden, es können Was -serstände in Flüssen online auf den Zentimeter genau bestimmt wer-den, es können Bodenhebungen und -senkungen (z. B. Staufen im Breis-gau) erkannt werden. Wichtige An-wendungen davon sind z. B. Aussa-gen zum Explorationszustand vonGasfeldern oder auch die Vorhersa-gen von Vulkanausbrüchen.

Die Satelliten sammeln Daten ineinem derartigen Umfang, dass derDownlink vom Satelliten zur Erde eintechnisches Problem darstellt. Ausdiesem Grund wird erstmals ein wei-terer geostationärer Satellit als Re-laisstation mit einer Laserstrecke an-gebunden.

Unsere nächste Station war dasZeppelin-Museum in Friedrichshafen.Im Laufe der Führung erfuhren wir,wie Graf Zeppelin Zeit und Geld fürdie Umsetzung seines ehrgeizigen

Ziels fand, Fernreisen luxuriös undangenehm zu machen. Der Bau sei-ner Luftschiffe stellte für die da -malige Zeit große Anforderungen an die Ingenieurskunst – Hightechschon vor 100 Jahren.

Am dritten und letzten Tag der Ex-kursion stand vormittags die Boden-see-Wasserversorgung in Sipplingenauf dem Programm. Seit den 60erJahren wird dem Bodensee Wasserzur Versorgung des Neckarraums ent-nommen. Dazu wird das an mehrerenStellen entnommene Wasser denSipplinger Berg hinauf gepumpt. Dortsteht ein großes Wasserwerk. DasWasser wird trinkwassertechnischaufbereitet und läuft allein aufgrundder Schwerkraft durch einen Tunnelunter der Schwäbischen Alb. Insge-samt wird dem Bodensee zwischen 1und 1,5 % des natürlichen Durchflus-ses entnommen. Karlsruhe brauchtalso nicht zu befürchten, dass dieSchwaben den Rhein leertrinken.

Gegen Mittag stand dann der letz-te Programmpunkt an, ein Besuch derFirma IFM in Tettnang. IFM ist ein wei-terer „Hidden Champion“ aus Baden-Württemberg. Man entwickelt undproduziert Sensoren für die Automati-sierungstechnik. Wir besuchten diePrüftechnikabteilung, erhielten einendetaillierten Einblick in die aktuelleEntwicklung der Sensorschnittstelle„IO-Link“ und konnten ein Versuchs-fahrzeug zur Evaluierung eines 3D-Ka-merasystems besichtigen. Für die an-schließend vorgesehene Besichti-gung der Produktion war leider dieZeit dann zu knapp, denn unser Buswartete, um 35 ermüdete und umzahlreiche Eindrücke bereicherte Teil-nehmer wieder sicher nach Karlsruhezurückzufahren.

Marc Ihle, Hans Sapotta, Guntram Schultz

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Unter Hochspannung – Studenten der Fakultät EIT aufdem Gelände des Laufenburger Sterns

Foto: Dagmar Schultz-Javurek

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aus den fakultäten

Navigation und mobile Datenerfassungbegeistern die Stadt der jungen Forscher

Vom 17.–19. Juni 2011 feierte die Stadt Karlsruhe den Stadtgeburtstag 2011. Unter dem Leitthema„Karlsruhe nimmt Fahrt auf“ wurde im Park rund ums Schloss unter dem Titel „Mobilität“ ein bun-ter Pavillon mit Darbietungen aus Technik, Kunst und Kultur geboten. Neben Draisinenrennen, Be-wegungssportarten und Tanzgruppen standen auch die Präsentationen von Hochschulen und For-schungsinstituten unter dem Motto „Karlsruhe – Stadt der jungen Forscher“ ganz im Zeichen vonMobilitäts-Technologien.

Geomatik (G)

Passend zum Thema beteiligte sichdie Hochschule Karlsruhe – Technikund Wirtschaft (HsKA) mit dem am IAF als zentraler Forschungsstelle unter der Projektleitung von Prof. Dr. R. Jäger angesiedelten Verbund -forschungsprojekt „GNSS-gestützteLowCost-Multisensorsysteme zur mo-bilen Plattformnavigation und Objekt-georeferenzierung“ (www.navka.de)des Baden-Württembergischen Clus-

ters SatNav & Mobile IT (www.galileo-bw.de) auf dem „Fest der jungen For-scher“.

Basierend auf neuen mathemati-schen Modellen und Algorithmen, ent-wickelt das FuE-Konsortium aus Indus-trie und Hochschulen die nächste Ge-neration von präzisen Hightech-Low -Cost-Navigationsplattformen für unter-schiedliche Anwendungen. In algorith-misch tiefer Kopplung von GNSS-Roh-daten sowie den Rohdaten verschie -dener autarker MEMS (Micro Electro-

Mechanical Systems)-Sensoren entste-hen, ausgerichtet auf den Massen-markt, diverse Navigationsplattformty-pen, so z. B. für Drohnen- und Robotik-Systeme, Fahrzeug-/Maschinennaviga-tion, mobile Datenerfassungssysteme,nahtlose Out-/Indoor-Navigation mitSmartphones u. v. a. m.

Stellvertretend für präzises GNSS,konnte auf dem Stand ein GNSS-Da-tenerfassungssystem zum cm-genau-

en Auffinden vorab koordinierter Ge-genstände ausprobiert werden. ZumAnfassen war auch eine Inertial-Navi-gationsplattform, deren Navigations-status (3D-Position und -Orientie-rung) auf ein virtuelles Quadermodellübertragen wurde, so dass die Besu-cher die eigenhändig bewegte Platt-formbewegung in Echtzeit am Bild-schirm mitverfolgen konnten. Weiter-hin wurde eine Flugdrohne vorge-stellt, die sich als Publikumsmagneterwies. Hier konnten die Besucher

auch einmal das Innenleben dieserDrohne, d. h. die Navigations- undSteuerungsplattform, bestaunen unddie einzelnen Sensoren (GNSS, Gyro-

skop und Magnetometer) begutach-ten. Einsatzgebiete für Flugdrohnensind georeferenzierte Bestands-, Ent-wicklungs- und Aktionsdokumentati-on aller Art sowie unterschiedlicheAufgaben in Geomonitoring und Um-weltdatenerfassung bis hin zur Erzeu-gung von 3D-Objetkmodellen (z. B.Stadtmodelle) aus georeferenziertenund orientierten Kamerabildern.

In den Pavillons „LEGO::Lab::Spie -lend zur Informatik“ sowie „Rennwa-gen und Fahrsimulator“ nebenanherrschte ebenfalls Hochbetrieb, sodass sich den „jungen Forschern“,Schülerinnen und Schülern und ihrenBegleitern ein eindrucksvolles undvielseitiges Spektrum zu den an derHsKA entwickelten Mobilitätstechno-logien bot.

Julia Diekert, Reiner Jäger

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IAF/HsKA mit dem BW-VerbundforschungsprojektMultisensor-Navigation in der „Stadt der Jungen For-scher“. Foto: Reiner Jäger

Blick in das Innere einer Flugdrohne: die Navigationsplattform Foto: Oktavian Gniot, HsKA

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aus den fakultäten42

Exkursion nach Göttingen, Hannover und Braunschweig

Geomatik (G)

Im Mai 2011 war es wieder so weit:drei Tage Exkursion zu speziell karto-graphischen Zielen. 31 Interessiertebestiegen den Bus, hauptsächlichStudierende der Kartographie undGeomatik, aber auch des Geoinfor-mationsmanagements.

Am ersten Tag stand die Nieder-sächsische Staats- und Universitäts-bibliothek (SUB) Göttingen, die fünft-größte Bibliothek Deutschlands, aufdem Programm. In den historischenRäumen bekamen wir von Herrn Rohl-fing vier ausgewählte Schätze prä-sentiert, z. B. The Mirror of the Worldvon William Caxton (ca. 1481). FrauDr. Schüler weihte uns in die Nutzungeiner der größten KartensammlungenDeutschlands (ca. 6000 Atlanten,Fernleihe!) ein, die im Auftrag derDeutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) speziell thematische Kartensammelt, und veranschaulichte dieSchwierigkeiten der Beschaffung, Ka-talogisierung, Aufstellung und Pflege.

Am zweiten Tage besuchten wirdas Geozentrum Hannover. Am Lan-desamt für Bergbau, Energie undGeologie (LBEG) stand die digitaleKartographie und 3D-Modellierung imVordergrund, welche die raumbezo-genen Daten und Methoden des Nie-dersächsischen Bodeninformations-systems (NIBIS) nutzt. Ein Team umHerrn Dr. Bombien führte uns den fürjedermann zugänglichen NIBIS-Kar-tenserver (cardomap) vor. Zudemwurde uns das NIBIS-Kartenmenü fürdie automatische Generierung vonKartenprodukten (Plotausgabe überVB.NET aus ArcSDE/ SQL-Server-Da-tenbank), die Zusammenführung he-terogener Datenbestände für dasLBEG-Leitungskataster sowie die 3D-Modellierung des geologischen Un-tergrunds Niedersachsens (späterauch der Nordsee) vorgestellt. An der

ebenfalls im Geozentrum unterge-brachten Bundesanstalt für Geowis-senschaften und Rohstoffe erhiel-ten wir durch Herrn Dr. Toloczyki und Kollegen einen Überblick zu den verschiedenen Kartenprodukten(1:200’000 bis 1:5 Mio., z. T. AML-ge-steuert erstellt, fast immer für denDruck aufbereitet), den neuen Aufga-ben als Deutsche Rohstoff-Agentur(DERA, Stichwort „bloody dia-monds“), dem ambitionierten ProjektGeopotential Deutsche Nordsee(GPDN), der Standardisierung im Rah-men von INSPIRE für europaweiteGeodatenbestände sowie mit Bei-spielen aus Ghana und Argentinien zuProjekten der Technischen Zusam-menarbeit, bei denen es um die Befä-higung der Partnerinstitutionen (Geo-logische Dienste) geht.

Am letzten Tag besuchten wir die Bil-dungshaus-Schulbuchverlage (ehe-mals Westermann). In Empfang ge-nommen wurden wir von Herrn Al-brecht. Wir besichtigten die großeDruckerei, wo die schiere Menge anMaschinen (Druckvorstufe, Druck-plattenkopie, Digitaldruck, Rollen-,Bogenoffset, Papierwender, Dendro-meter, Beschnitt) und die Fertigungs-

straßen (Fadenheftung, Leimung, Um-schlag-Kaschierung, Paternoster fürdas Einkleben des Buchblocks in denUmschlag, Einschweißen) beein-druckten. Und wir hatten Glück, derrote Diercke lief gerade übers Band.

Im Büro der Kartographie wurdeuns ein Rück- und Überblick zu 128Jahre „Diercke“ geboten sowie eineEinführung in die Produktpalette. Wirdurften den Kartographen bei ihrerArbeit zuschauen und Fragen stellenund haben gelernt, dass fast keinPrintprodukt hochwertiger als einSchulbuch ist, bes. ein Schulatlas.

Mit vielen Informationen und Ein-drücken sind wir zurückgekehrt. DieKartographie ist heute vielseitiger,als dies von außen scheinen mag. Jenach Vorlieben und Fähigkeiten solltejeder (s)eine Nische finden können.

Motivierend stimmt hier, dass es anden besuchten Stätten überall Ver-bindungen zur Kartographie an derHochschule Karlsruhe gibt, über Ehe-malige/Absolventen oder kartogra-phische Produkte. Nach Göttingen,Hannover und Braunschweig einherzliches Dankeschön!

Gertrud SchaabUlrike Werner

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Gruppenbild mit „Nana“, Plastik von Niki de Saint Phalle Foto: Detlef Günther-Diringer

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aus den fakultäten

Informatik – Come on!Model Driven Architecture

Unter diesem Motto stand am letzten Mittwoch im April der sechste „Thematische Track“ der Fakul-tät für Informatik und Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Karlsruhe. Wie schon in den Se-mestern zuvor folgten auch dieses Mal wieder die Praktiker der Informatiker dem Aufruf von Prof.Gremminger zu eineinhalb spannenden Stunden des Informationsaustauschs, und dank der wieimmer gut aufeinander abgestimmten Vorträge konnte in diesen eineinhalb Stunden dieses kom-plexe Themengebiet mit einer Qualität beleuchtet werden, die vorbildlich war.

Informatik und Wirtschaftsinformatik (IWI)

Als Erster betrat Dr. Axel Uhl, ChiefDevelopment Architect der SAP AG,das Podium, um in einem 30-minüti-gen Vortrag die Ideen des ModelDriven Development mit den Anforde-rungen an eine industrielle Software-Entwicklung zu verbinden. Mit an-schaulichen Folien und klaren Worten

zeigte er unmissverständlich die Vor-teile auf, die in einer konsequentenUmsetzung modellgetriebener Ent-wicklungstechniken liegen. Im We-sentlichen geht es dabei um Probabi-lität und Entwicklungseffizienz, ge-prägt durch geringere Aufwände imBereich plattformspezifischer Imple-mentierungen bei gleichzeitiger Stei-gerung der Aktivitäten im Bereich vonSpezifikation und Design. So vorbereitet und sensibilisiert,

erwartete das Auditorium gespanntden zweiten Vortrag. Unter dem Titel„MDA in der Praxis“ zeigten Klaus

Bruckmann und Jochen Schmich, An-wendungsentwickler bei der FiduciaIT AG, wie sich eine modellgetriebeneEntwicklung konkret in die Praxis um-setzen lässt und welches Potenzialgerade im Bereich sicherheitsrele-vanter Software dieses neue Vorge-hen bietet. Der große Vorteil der Fidu-

cia liegt dabei im enggefassten Ein-satzgebiet der Bankanwendungen.Bedingt durch die restriktiven Vorga-ben für die Entwicklung und das vor-handene Know-how ist man in der La-ge, bereits Großteile der Entwicklungzu automatisieren. Dies beginnt beimAnalyse-Modell, in das das Wissender Fachabteilungen einfließt unddas fast automatisch in ein Design-Modell transformiert wird, aus demdann Code entsteht. Dass dies tat-sächlich funktioniert und nicht nur ei-ne Vision ist, wurde im Rahmen einerLive-Demo gezeigt.

Zum Abschluss trat Uwe Maurer vonder EnBW Systeme Infrastruktur Sup-port GmbH ans Rednerpult. Wieschon im Vortrag zuvor ging es auchbei ihm um die praktische Umsetzungdes MDA-Gedankens. Doch andersals bei der Fiducia ist bei der EnBWdas Einsatzgebiet deutlich breiterund damit der Automatismus nochdeutlich geringer. Sehr anschaulichkonnte Uwe Maurer dies an Beispie-len aus der Praxis verdeutlichen, et-wa der Erweiterung einer bestehen-den Datenbankanwendung. Hierbeikommt es darauf an, bestehendenmit neuem Code zu vereinen. Dies ge-lingt nur durch den Einsatz spezifi-scher auf die Applikation zugeschnit-tener Meta-Modelle und Generatoren,die darüber hinaus auf die Problem-domäne angepasst werden müssen.Dies erfordert in hohem Maße Ab -straktionsvermögen und Werkzeug-Know-how und stellt die wohl größteHerausforderung bei der modellge-triebenen Software-Entwicklung dar.Doch hat man diese Hürden gemeis-tert, dann ist es bereits heute mög-lich, einen Großteil der fachlichenProgrammlogik zu generieren.Alles in allem war es auch dieses

Mal wieder eine mehr als gelungeneVeranstaltung, und wir alle dürfen gespannt darauf sein, unter wel- chem thematischen Schwerpunkt dasnächste „Informatik – Come on!“ ste-hen wird.

Thomas Fuchß

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Come on! Model Driven Architecture Foto: Oktavian Gniot

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aus den fakultäten44

Stark nachgefragt: die Firmenkontaktmesse Connect IT

Informatik und Wirtschaftsinformatik (IWI)

Die Connect IT 2011 zeigte einmalmehr, wie wichtig trotz Facebook,Twitter und Co. der direkte Kontaktzwischen Studierenden und Unter-nehmen auch weiterhin ist, wenn esum die (Vor-)Auswahl des zukünftigenArbeitsplatzes geht. Die von der Fakultät für Informatik

und Wirtschaftsinformatik jährlichausgerichtete Firmenkontaktmesseversteht sich als Plattform für ersteKontakte zwischen Unternehmen undStudierenden der Informatik, derWirtschaftsinformatik sowie ver-wandter Disziplinen. Die persönli-chen Gespräche zwischen Unterneh-mensvertretern und Studierendensollen zur Anbahnung von Praxisse-mestern und Abschlussarbeiten die-nen und die Firmen bei der Suchenach geeigneten Mitarbeitern unter-stützen. Die fast 30 Unternehmen, die in

diesem Jahr an der Messe teilnah-men, konnten sich denn auch überviele Studierende freuen, die sich aufder Connect IT informieren wollten.Wieder einmal waren zahlreiche Bran-chen vertreten, und auch bei der Un-ternehmensgröße hatten die Studie-renden von mittelständischen Betrie-ben aus dem Karlsruher Raum bis hinzu international tätigen Großkonzer-

nen ein breites Firmenspektrum zurAuswahl. Welche Bedeutung die Un-ternehmen der Connect IT und demStandort Karlsruhe mittlerweile bei-

messen, zeigt sich unter anderemauch daran, dass einige der vertrete-nen Aussteller aus Hamburg oder ausder Schweiz angereist waren.Gerade in der Informatik und

den informatiknahen Studiengängenzeichnet sich ein zunehmender Wett-bewerb um gute Absolventinnen undAbsolventen ab. Die Unternehmennutzen daher die Connect IT, um mög-lichst früh im Studienverlauf mit den

Studierenden in Kontakt zu kommen.Wie gut dieser Weg funktioniert, ver-deutlicht das Feedback aller Beteilig-ten. Sowohl die Studierenden als

auch die Unternehmen zeigten sichhöchst zufrieden mit den Ergebnissender Connect IT, und zahlreiche Fir-menvertreter kündigten bereits ihrePräsenz im kommenden Jahr an. Nach der Messe ist vor der Messe,

und so haben bei der Fakultät für In-formatik und Wirtschaftsinformatikdie Planungen für die Connect IT 2012bereits begonnen.

Uwe Haneke

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Reges Treiben auf der Connect IT Bild: Oktavian Gniot

Zur diesjährigen

Akademischen Jahresfeier der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft

am Freitag, 14. Oktober 2011, um 16.00 Uhrin der Aula der Hochschule

sind alle Angehörigen und Freunde der Hochschule sehr herzlich eingeladen.Das genaue Programm erhalten Sie mit der Einladung Mitte September.

Die Hochschulleitung freut sich über Ihre Teilnahme!

F-IWI:Layout 1 16.09.2011 14:31 Seite 44

aus den fakultäten

Informatik und Wirtschaftsinformatik (IWI)

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

WI-Intranet – eine Informationsplattform für alle

Gerade in Zeiten des wachsendenWettbewerbs zwischen den Hoch-schulen ist es wichtig, den Studieren-den einen guten Service bieten zukönnen. Das Fachgebiet Wirtschafts-informatik setzt in seinem Intranetauf eine webbasierende Portalplatt-form. Diese Lösung ermöglicht es, In-formationen und Dokumente gezielt

zu verteilen, und erleichtert die Ar-beitsabläufe von Fachgebietsmitar-beitern und Studierenden gleicher-maßen.Um eine Informationsplattform für

Studierende, Dozenten und Mitarbei-ter aufzubauen, entschied das Fach-gebiet sich vor einigen Jahren für diePortalsoftware Intrexx der Firma Uni-ted Planet. Auf dieser Basis wurdenAnwendungen erstellt, die die fach-gebietsinternen Arbeitsabläufe unter-stützen und verbessern. In der aktu-ellen Ausbauversion sind der Vorle-sungskalender für verschiedene Stu-dierendengruppen, die Verwaltungvon Abschlussarbeiten und Prakti-schen Studiensemestern und eineNewsverwaltung als zentrale Applika-tionen umgesetzt.Eine dieser Applikationen ist der

Vorlesungskalender, in dem alle Vor-lesungen, Übungen, Sprechstunden,aber auch Tutorien und viele Sonder-

veranstaltungen hinterlegt sind. DieStudierenden haben die Möglichkeit,ihren eigenen persönlichen Kalenderzusammenzustellen. Vorlesungsver-schiebungen und -änderungen wer-den ohne Verzögerung in dem dyna-misch generierten Kalender ange-zeigt und automatisch als News be-kannt gegeben. Durch Exportfunktio-

nen können die Daten in andere Ka-lender wie etwa Outlook integriertwerden. Ergänzend werden in einerDokumentensammlung alle studien-relevanten Dokumente kategorisierthinterlegt. So werden sie schnellervon den Studierenden gefunden. Auch der Anmelde- und Zulas-

sungsprozess zum praktischen Studi-ensemester wird elektronisch im Por-tal abgebildet. In einem mehrstufigenVerfahren werden die Anträge ge-prüft, Zulassungen erteilt und abge-schlossene Verfahren zeitgesteuertarchiviert. Der Studierende wird überjede Statusänderung automatisch perE-Mail benachrichtigt. Mit Hilfe einerweiteren Applikation wurden die An-meldung und, wenn nötig, die Verlän-gerung einer Abschlussarbeit verein-facht. In allen Applikationen sind diegesamten Informationen der Studie-renden integriert. Auf diese Weisewerden im Vorfeld alle prüfungs- und

studienrelevanten Daten berücksich-tigt, sind auf einen Blick verfügbarund müssen nicht mühselig zusam-mengesucht werden. Der Studierendekann den Anmelde- und Zulassungs-prozess verfolgen und weiß immer,auf welchem Stand dieser Prozess ist.Das spart Zeit, die Studierende undFachgebietsmitarbeiter in andereAufgaben investieren können. Mit Hilfe einer weiteren Applikation wer-den aus automatisch generierten Vor-lagen Modulhandbücher zu Vorlesun-gen direkt im Portal geschrieben undden Studierenden zur Verfügung ge-stellt. Zeitersparnis wurde auchdurch die elektronische Inventarisie-rung der Hardware und der Software-lizenzen erreicht. Hierdurch konnteder komplette Ausleihprozess derStudierenden beschleunigt werden.Das mühevolle Ausfüllen der Ausleih-formulare ist entfallen, verfügbareHardware ist schneller zu finden undjedes ausgeliehene Produkt kann vonder Reparatur bis hin zum Studieren-den zurückverfolgt werden. Fernerwerden durch die intelligente Benut-zerverwaltung, bei der jeder Benutzereinen personalisierten Zugang zumPortal erhält, die Applikationen nochbesser an die Bedürfnisse der Studie-renden angepasst.Auf diese Weise ist es dem Fach-

gebiet möglich, das Serviceangebotfür die Studierenden erheblich zu er-weitern, was im wachsenden Wettbe-werb der Hochschulen zweifellos vonVorteil ist. Insgesamt hat unser WI-Intranet zu einer deutlichen Verbes-serung der Arbeitsabläufe innerhalbder Studiengänge Wirtschaftsinfor-matik geführt, und keiner der Lehren-den, der Mitarbeiter und der Studie-renden möchte es zur Unterstützungder täglichen Arbeit missen.

Oskar Kovac

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aus den fakultäten46Informatik und Wirtschaftsinformatik (IWI)

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Neue Perspektiven durch Kooperationmit einem innovativen Partner

„Verkehrsoptimierer“ – so nennt sichdie PTV AG. Eine konzernunabhängigeUnternehmensgruppe mit Hauptsitzin Karlsruhe, die seit 1979 als führen-der Produkt- und Lösungsanbieter fürReise-, Transport- und Verkehrspla-

nung gilt. Durch zukunftsgerichteteSoftwaretechnologien und Consultingzur Sicherung der Mobilität hat sichdie PTV AG schnell etabliert, und einbeachtlich dynamisches Wachstumhat bis heute bereits über 700 Ar-beitsplätze weltweit entstehen las-sen.Als innovative Unternehmens-

gruppe pflegt die PTV AG schon im-mer eine enge Verbindung zu For-schung und Ausbildung. Neben ande-ren Aktivitäten wurde im WS 2010/11eine Kooperation der PTV AG und derHochschule Karlsruhe aus der Taufegehoben. Zur Stärkung der eigenenKompetenzen hat sich die PTV AG dieprozessorientierte Steuerung auf dieFahne geschrieben, um diese mittelsBegleitung der Hochschule zu ver-wirklichen. In Zusammenarbeit mit

dem Fachgebiet Wirtschaftsinforma-tik werden hierzu Prozessabläufe ver-feinert und daraus eine Kennzahlen-basis abgeleitet. Ziel ist es, Prozessekennzahlenorientiert zu steuern undumzusetzen sowie die Ergebnisse in

einem Management Cockpit zusam-menzustellen. Um die Ablauforganisation der

PTV AG prozessorientierter aufzubau-en, wurden anfangs der Auf- und Aus-bau der existierenden Prozessland-karte angestrebt und auf dieser Basisdie aus Controlling-Sicht relevantenSchlüsselprozesse identifiziert. Zu-nächst fokussiert wurde auf die Sup-portprozesse der verschiedenen Pro-duktbereiche, den Personalbeschaf-fungsprozess und den Einkaufspro-zess mit seiner Untergliederung in ei-nen zentralen und einen dezentralenBeschaffungsprozess.Innerhalb dieser Themengebiete

wurden die internen Prozesse aufge-nommen und dokumentiert. Aufbau-end auf dieser IST-Situation, konnteneine Analyse des Optimierungspoten-

tials der Prozessabläufe durchgeführtund Lösungsvorschläge hinsichtlicheiner Optimierung erarbeitet werden.In die Analyse einbezogen wurdenaußerdem die eingesetzten IT-Syste-me. Die resultierende Definition derSystemanforderungen soll mittelfris-tig zu einer prototypischen Realisie-rung und Umsetzung von Einzelbei-spielen führen. Diese erste Projekt-phase wurde im Februar 2011 mit ei-nem Ergebnisbericht sowie Empfeh-lungen abgeschlossen und befindetsich aktuell in der Umsetzung inner-halb der PTV.Durch eine enge Zusammenarbeit

des Fachbereichs Wirtschaftsinforma-tik als wissenschaftliche Komponenteeinerseits und der PTV AG als Partneraus der Wirtschaft andererseits ent-stehen für beide KooperationspartnerVorteile: Ein wissenschaftlicher Blickauf Unternehmensabläufe eröffnetneue, fortschrittliche Perspektivenund die Möglichkeit für Studenten, imRahmen ihres Studiums Einblick zugewinnen und das erlernte Wissen inder Praxis anwenden zu können. Dassdies auch Türen öffnet, beweist einerunserer Masterstudenten, welcherzunächst als studentische Hilfskraftan dem Projekt mitgewirkt hat und indiesem Semester seine Masterthesisbei der PTV AG angefangen hat. Auchhaben die positiven Ergebnisse derersten Kooperationsphase zu einerFortsetzung des Projekts geführt, inder Personal- und Einkaufsprozessemodelliert werden. Wir freuen uns aufeine weiterhin spannende und erfolg-reiche Zusammenarbeit.

Tamara WolkensteinAndrea Wirth

Ausschnitt aus dem Beschaffungsprozess

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aus den fakultäten

Workshop-Reihe Open Source Business Intelligence

Informatik und Wirtschaftsinformatik (IWI)

Bereits zum zweiten Mal trafen sichan der Hochschule Karlsruhe Anbieterund Anwender von Open Source Busi-ness Intelligence (OSBI)-Werkzeugen,um einen ganzen Tag neue Entwick-lungen zu diskutieren und sich hin-

sichtlich ihrer Erfahrungen mit diesenProdukten auszutauschen. Organi-siert wird die Workshop-Reihe vonProf. Dr. Uwe Haneke aus der Fakultätfür Informatik und Wirtschaftsinfor-matik, seinen Kollegen Prof. Dr. Ste-phan Trahasch und Prof. Dr. TobiasHagen von der DHBW Lörrach sowieDr. Tobias Lauer von der UniversitätFreiburg. Gemeinsam konnte einspannendes Programm auf die Beinegestellt werden, in dem die unter-schiedlichen Facetten von OSBI be-leuchtet wurden. Daneben hatten dieTeilnehmerinnen und Teilnehmer dieMöglichkeit, sich an Ständen ver-schiedener Anbieter über aktuelleund geplante Produktentwicklungenzu informieren.

Auch Studierende der Informatik undder Wirtschaftsinformatik an derHochschule Karlsruhe präsentiertenauf der Veranstaltung ihre For-schungsergebnisse. Maxim Zehe, Ba-chelorstudent der Informatik, stellteseine Untersuchungen zum Einsatzvon OSBI in der regulierten Industrievor, und Christian Kolodziejs Vortragzu einem von ihm durchgeführtenBenchmarking-Vergleich von In-Me-mory-Datenbanken fand viel Beach-tung. Teile seiner im Rahmen derMasterthesis in der Wirtschaftsinfor-matik erarbeiteten Ergebnisse wur-den mittlerweile im BI-Spektrum pub -liziert. Etwas zum Anfassen hatte eineGruppe von Studierenden des Mas-terstudiengangs Informatik mitge-bracht. Die Projektgruppe hatte unterVerwendung der Open Source BISuite der Firma Jaspersoft und auf derBasis des Betriebssystems Androideine Mobile BI-Anwendung entwi-ckelt, die es Studierenden zukünftigermöglichen wird, selbständig Aus-wertungen über Angebote zu Praxis-semesterplätzen oder zu Abschluss-arbeiten auf ihrem Smartphone oderTablet zu erstellen. Das Ergebnis warso überzeugend, dass sich die eben-falls auf dem Workshop vertreteneFirma Jaspersoft, immerhin laut eige-nen Angaben Marktführer im Bereichder OSBI-Suiten, sehr interessiert anden Ergebnissen der Gruppe zeigte.Mobile BI wird von vielen Marktana-lysten, wie beispielsweise von Gart-ner Research, als einer der Wachs-tumsmotoren im BI-Markt weltweitangesehen. Einen weiteren interessanten Bei-

trag gab es zudem von Ingo Weis-haupt, Controller beim VersichererStandard Life, der sich zum Thema„Open Source BI für ein effizientesControlling mit PALO und SAP“ äußer-

te und dabei die integrierte Planungmit Hilfe von OSBI vorstellte. Auch dievon Alexander Pohl präsentierten „In-tegrationsszenarien für den Mittel-stand“ stießen auf großes Interesse,bevor dann Olaf Laber vom Daten -bankanbieter Ingres in einem packen-den Vortrag zum Abschluss versuch-te, die so wichtige Frage „Was zahlen

Sie wirklich für Ihre Software?“ zu be-antworten. Die Folien zu den ange-sprochenen, aber auch zu weiterenVorträgen finden sich für alle Interes-sierten unter www.osbi-workshop.de. Aufgrund des überaus positiven

Feedbacks und der großen Resonanzsoll die erfolgreiche Veranstaltungs-reihe an der Fakultät für Informatikund Wirtschaftsinformatik auch imkommenden Jahr fortgesetzt werden.

Uwe Haneke

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Die entwickelte Mobile BI-App

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aus den fakultäten4�

Lernzentrum für Mathematik

Die Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik hat ein Lernzentrum für Mathematik eingerichtet.Studierende der Studiengänge Maschinenbau, Mechatronik, Fahrzeugtechnologie und KulturMe-diaTechnologie finden hier einen Ansprechpartner bei mathematischen Problemen, unabhängigvom Studiensemester. Die Leitung des Lernzentrums für Mathematik liegt bei Dr. Abdelmjid Fallah.

Maschinenbau und Mechatronik (MMT)

Der gebürtige Marokkaner Dr. Fallaharbeitete nach seiner Doktorarbeit inAngewandter Mathematik, die er1996 an der Universität Nizza schrieb,als wissenschaftlicher Angestellterund Projektmanager am Institut fürangewandte Mathematik des KIT.

Im Rahmen seiner dortigen Tätig-keiten hielt Abdelmjid Fallah Übungs-vorlesungen, betreute Seminare so-wie Abschlussarbeiten und gab On-line-Kurse in Mathematik am Fernstu-dienzentrum Karlsruhe. 2005 gründe-te er die private Mathematikschule„Mathacad“ in Karlsruhe. Hier bietetsich für Studierende die Möglichkeit,sich parallel zu ihren Vorlesungen aufKlausuren und mündliche Prüfungenvorzubereiten.

Im Lernzentrum für Mathematik ander Fakultät für Maschinenbau undMechatronik der Hochschule werdennun die Studierenden der Fakultät beijeglichen mathematischen Fragen

und Problemen von Dr. Fallah unter-stützt. Er bietet den Studierendenspezielle Crashkurse zu verschiede-nen Themen der Vorlesungen, spe-

ziell vor Klausuren, an. Auch beim Lö-sen der Aufgaben, die in den Vorle-sungen gestellt werden, werden siebetreut. Ebenso werden Kompaktkur-se während des Semesters oder dervorlesungsfreien Zeit gehalten. Dr.Fallah steht bei Bedarf auch für Ein-zelberatungen zur Verfügung.

Dr. Abdelmjid Fallah ist unter derWoche täglich für die Studierendenaus den Studiengängen Maschinen-bau, Mechatronik, Fahrzeugtechnolo-gie und KulturMediaTechnologie vorOrt an der Hochschule und hat für je-des Problem ein offenes Ohr.

Weitere Informationen zum Lern-zentrum für Mathematik der FakultätMaschinenbau und Mechatronik ander Hochschule Karlsruhe gibt es un-ter: www.hs-karlsruhe.de/lernzentrum-mathe

Daniela Löh

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Dr. Fallah beim Mathe-Crash-Kurs

Probestudium 20112.–4. November 2011

Wir laden Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10 in den baden-württember-

gischen Herbstferien zum Probestudium 2011 ein. Das Programm besteht aus

Workshops, Schnuppervorlesungen aus allen Studiengängen, Laborbesichti-

gungen, Campusführungen und Infoveranstaltungen.

Programm und Anmeldung unter:

www.hs-karlsruhe.de → Schüler → Schnupperstudium

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aus den fakultäten

Maschinenbau und Mechatronik (MMT)

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Bosch Award

Am 13. April 2011 war es wieder soweit: An der Fakultät für Maschinen-bau und Mechatronik der HochschuleKarlsruhe fand zum sechsten Mal derBosch Award statt. Auch dieses Malwurden Projektarbeiten des WS2010/2011, die von Studierenden prä-sentiert wurden, ausgezeichnet. Vor-

gestellt wurden die Projekte „Scree-ning von Additiven zur Erstellung vonEisbrei“ von Jascha Ruebling und JensEiseler, die „SPS-Schulungsanlage“von Stefan Henn, Matthias Wenzel,Sven Hämmerle und Mustafa El Hus-seini, das „High Efficiency Team“ vonChristopher Schwab, Andreas Fuchsund Robert Maier, die „Evolutionsba-sierte Optimierung eines Rohrkrüm-mers in fluidischen Anlagen“ von Wal-demar Friesen, Alexander Kalinger,Thomas Kristof und Darijo Zeko sowiedie „Adaptive Brücke“ von Silia Fa-bienne Tischler, Daniel Grötzinger,Sebastian Kern, Michael Frank, Ro-bert Lange und Daniel Emelius. DieRobert Bosch GmbH stellte hierfür er-neut eine Prämie von insgesamt3.000 € zur Verfügung, die später un-ter allen Projekten aufgeteilt wurde.

Zudem erhielten alle Studierenden ei-ne Urkunde für ihre Teilnahme.

Von der Robert Bosch GmbH warDipl.-Ing. Dirk Bühler, Abteilungslei-ter des Bereichs „Entwicklung elektri-scher Antriebe – Entwicklung DC-Mo-toren“, vor Ort, um sich von der Quali-tät und dem Aufwand der Projekte so-

wie den Projektteams ein Bild ma-chen zu können. Herr Bühler war be-eindruckt von den einzelnen Projek-ten, den weiterführenden Ideen so-wie der fachlichen Kompetenz derStudierenden, die nicht nur ihr Pro-jekt hervorragend darstellen und er-läutern konnten, sondern auch diedetaillierten Fragen der Anwesendenohne Probleme beantworteten. Oft-mals wurde die Präsentation der Pro-jekte mit einer praktischen Vorfüh-rung unterstrichen.

Die Veranstaltung des BoschAward im nächsten Semester wurdebereits zugesichert, und auch an derFakultät MMT mangelt es an heraus-ragenden studentischen Projektennicht. Also, bis zum nächsten Mal!

Daniela Löh

Dipl.-Ing. Dirk Bühler von Robert Bosch mit zwei studentischen Projekten bei der VorführungFoto: Eberhard Halter

Seit dem Wintersemester 2010/11wird an der Hochschule Karlsruhe –Technik und Wirtschaft der Bachelor-studiengang „KulturMediaTechnolo-gie“ (KMT) in Kooperation mit derHochschule für Musik Karlsruhe an-geboten.

„Der Studiengang vereint Kulturund Technik in der Mediaproduktionund vernetzt in bundesweit einmali-ger Form heutigen Journalismus mitNew Media Sciences“, so die Haupt-initiatoren Prof. Jürgen Christ von derHochschule für Musik und Prof. Jür-gen Walter von der HsKA.

Die Studierenden des Studien-gangs KMT erwerben sowohl kulturel-le als auch technische Kenntnisse.Sie erhalten Sprecherziehung, lernenInterviewtechniken sowie Redigierenund besuchen Kurse wie beispiels-weise Kunstgeschichte und Instru-mentalunterricht. Die technischenFertigkeiten beinhalten Signalverar-beitung in den Medien, Programmie-rung und Informationstechnik, aberauch Internettechnologien oder Live-Techniken. Nach sechs Semesternkann das Studium mit dem Abschluss„Bachelor of Arts (B. A.) in Culture,Media and Technologies“ beendetwerden.

Absolventen des StudiengansKMT können später in einem jour -nalistisch-technischen Beruf in öf-fentlich-rechtlichen und privaten TV-/Hörfunk-Sendeanstalten, Agenturenund New-Media-Produktionen arbei-ten. Zulassungsvoraussetzung ist dieallgemeine Hochschulreife sowie dasBestehen einer Aufnahmeprüfung.Auch ein achtwöchiges Vorpraktikummuss vorgewiesen werden.

Weitere Informationen zu KMT fin-den Sie auch unter: www.kmt-karlsruhe.de

Daniela Löh

Neuer Studien-gang KMT

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aus den fakultäten50Maschinenbau und Mechatronik (MMT)

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Angehende Kälte- und Klimatechniker on tour

Vom 1�. bis 21. Februar 2011 hieß esfür elf Studierende der HochschuleKarlsruhe aus der Vertiefungsrich-tung Kälte-, Klima- und Umwelttech-nik zusammen mit ihrem ProfessorMichael Kauffeld bei drei Firmen et-was Praxisluft schnuppern.

Am Freitagmorgen startete dieGruppe von Karlsruhe aus in RichtungRottenburg, um die BITZER Kühlma-schinenbau GmbH, einen der führen-den Hersteller von Kältemittel-Ver-dichtern, zu besuchen. Michael Hen-driks, Schulungsleiter der Firma Bit-zer, stellte in einem in teressantenVortrag die Produkte der Firma vorund erläuterte deren Vorzüge. Nacheinem ausführlichen Rundgang durchdie Produktion und das neu gegrün-dete CO2-Schulungszentrum ging esweiter nach Bolsterlang ins Allgäu.Dort wurde auf 1.400 m das Quartierfür die nächsten Tage bezogen. AmSamstag und Sonntag standen diver-se Studien zum Thema Ice Slurry (Eis-brei) auf dem Programm, bevor dieWintersportgeräte ausgepackt wer-den konnten. Abgerundet wurde dasWochenendprogramm durch diverseTouren auf Ski, Snowboard undSchlitten, bei besten Abfahrtsbedin-gungen, Pulverschnee und strahlendblauem Himmel mit Sonnenschein.

Am Montagmorgen ging es dannweiter in Richtung Lindau. Der ersteBesuch des Tages führte die Gruppezur Firma Cofely, Europas führenderMarke für den effizienten Einsatz vonEnergien. Dort wurden die Studieren-den von Thorsten Behnert, Projektlei-ter der Firma, und Manfred Hofmann,Leiter der Abteilung Weiterbildung,über das breit gefächerte Programmder Firma Cofely sowie über die Tü-cken des Projektgeschäfts informiert.Angereichert durch manch Anekdote,erhielten die Studierenden einen leb-

haften Eindruck von der Reichhaltig-keit des Berufsalltags eines Kälte-technikers. Beim abschließend Rund-gang durch die Produktionshallen be-

eindruckte insbesondere die Laufru-he der Wasserkühlsätze mit Turbocor-Verdichtern die Studierenden.

Nach einem kurzen Mittagsimbissging es dann ein paar hundert Meterweiter nördlich zum United HeatTransfer Technology Center (UHTC)der Firma Güntner. Die Studierendenwaren sichtlich beeindruckt von dervielen Technik eines eigentlich einfa-chen Wärmeübertragers, die HolgerKönig, Technischer Leiter, und AlfredErhard, Global Manager TechnologyTransfer & Projekt Development derFirma Güntner, eindrucksvoll erläu-terten. Angefangen über Werkstoff-kunde bis hin zu detaillierten Fragender Wärmeübertragung und schließ-lich genauen Kenntnissen der diver-

sen Produktionsprozesse wurden dietäglichen Themengebiete der dorti-gen Mitarbeiter angesprochen. Auf-grund der stark angezogenen Nach-

frage nach den Produkten der be-suchten Firmen und der damit ver-bundenen Suche nach Nachwuchs-kräften konnte manch Studierenderbereits einen Platz für ein Praxisse-mester bzw. eine Abschlussarbeit er-gattern.

Im Namen der Studierenden be-dankt sich das Institut für Kälte-, Kli-ma- und Umwelttechnik der Hoch-schule Karlsruhe ganz herzlich beiden agierenden Unternehmen undfreut sich schon jetzt auf das nächsteJahr, wenn es dann vermutlich zumvierten Mal zur Ski-Exkursion geht.

Michael Kauffeld

Studierende der Fakultät Maschinenbau und Mechatronik bei der BITZER Kühlmaschinenbau GmbH

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aus den fakultäten

Shell Eco-Marathon 2011

Maschinenbau und Mechatronik (MMT)

High Efficiency Karlsruhe – ein Teamaus elf Studierenden der Fakultät Ma-schinenbau und Mechatronik nahmam diesjährigen Shell Eco-MarathonEurope erfolgreich teil.

Der Shell Eco-Marathon ist der größteEnergieeffizienzwettbewerb in Euro -pa und richtet sich weltweit an tech-nisch interessierte Schüler/-innenund Studierende. Der Wettbewerbwird jährlich in Europa, aber auch inAsien und Amerika ausgetragen. DieGrundidee des Shell Eco-Marathon istdie Entwicklung und Konstruktion ei-nes Fahrzeugs, das mit einem LiterKraftstoff die größtmögliche Entfer-nung zurücklegt und dabei so wenigSchadstoffe wie möglich ausstößt.Sowohl konventionelle Kraftstoffe alsauch alternative Energiequellen sindfür den Antrieb dieser Fahrzeuge zu-gelassen.

Elf hoch motivierte Studierendeaus den Studiengängen Mechatronikund Fahrzeugtechnologie stelltensich dieser Herausforderung: Siemachten es sich zum Ziel, mit ihremFahrzeug WIM – Weniger Ist Mehr – in

der Kategorie der dieselangetriebe-nen Prototypen beim Shell Eco-Mara-thon Europe 2011 im Mai auf dem Eu-roSpeedway Lausitz in Brandenburgzu starten. Doch bevor das Team am

Lausitzring an den Start gehen konn-te, gab es viel zu tun.

Bereits im November 2010 fiel deroffizielle Startschuss zum Projekt.Das Team „High Efficiency Karlsruhe“teilte sich von Beginn an in die zweiGruppen „Chassis“ und „Motor“ auf,um die Aufgaben und Herausforde-rungen möglichst effizient bearbeitenzu können. Die neu konstruierte Vor-derradaufhängung und die Bremsan-lage wurden in Angriff genommen,der Einbau des optimierten Motorsgeplant, der Antriebsstrang ausge-wählt, die Fahrstrategie optimiert undvieles andere mehr.

Nach erfolgreicher Registrierungund erhaltener Zusage zum Wettbe-werb wurde in den darauffolgendenMonaten mit Hochdruck am Fahrzeuggearbeitet, bevor nur ca. vier Wochenvor dem Wettbewerb das fertigge-stellte Fahrzeug erstmals auf dem

Hochschulgelände getestet werdenkonnte.

Vom 26. bis 28. Mai 2011 war esdann auf dem Lausitzring so weit:Nach erfolgreichem Erfüllen der Vor-gaben und Bestehen der Sicherheits-vorschriften wurden alle fünf Wer-tungsläufe erfolgreich und ohne Zwi-schenfälle absolviert. Im Laufe desWettbewerbs konnte das Ergebnisdes ersten Wertungslaufs durch ver-schiedene Modifikationen am Fahr-zeug stetig verbessert werden, undam Ende des Wochenendes platziertesich das Team auf dem vierten Rangder gestarteten Dieselfahrzeuge. DasTeam schaffte es, mit einem Liter Die-selkraftstoff insgesamt 379 Kilometerweit zu fahren.

Das Team High Efficiency Karlsru-he hatte sein Ziel erreicht: Das von

ihm entwickelte und konstruierteFahrzeug ist an den Start gegangenund hat alle Wertungsläufe erfolg-reich und pannenfrei absolviert. Jetztstehen alle Türen für das nächste Jahr offen, beim Shell Eco-MarathonEurope 2012 in den Niederlanden.

Daniela Löh

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Das WIM-Fahrzeug vor der Hochschule

Teamleiter Christopher Schwab mit der Fahrerin des WIM-Fahrzeugs Katja Heckelsmüller beim Interview Fotos: High Efficiency Karlsruhe

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aus den fakultäten52Wirtschaftswissenschaften (W)

Das Werk Hildesheim ist weltweitesLeitwerk für Starter (Anlasser) desMarktführers Robert Bosch GmbH. ImRahmen der Einführung der schlan-ken Produktion sollten auch alle Pro-zesse der Lieferkette vom Kunden biszu den Lieferanten optimiert werden.Aus einer Analyse der werksinternenProduktionslogistik sowie der Steue-rung des internationalen Produkti-onsnetzwerkes ergaben sich Verbes-

serungen im Bereich des physischenMaterialflusses (Milkruns, Super-märkte) sowie der Fertigungssteue-rung (Nivellierung der Eigenfertigung,Verbrauchssteuerung in Form vonKanbankreisläufen). Nach Optimie-rung der Logistik zwischen Vorferti-gung und Montage im Leitwerk wurdedas Projekt auf den internationalenFertigungsverbund ausgeweitet, umdie konzerninterne Logistik zu opti-mieren. Parallel wurde in Zusammen-arbeit mit ausgewählten Lieferantenderen Anbindung auf eKanban umge-

stellt, eine Verbrauchssteuerungnach dem Holprinzip auf Basis realeroder elektronischer (Bestell-)Karten.

Die Entnahme von Material durchdie eigene Produktion löst ein (1) Ver-brauchssignal aus. Dieses wird (2)per E-mail an den Lieferanten übertra-gen, der intern den (3) Versand derTeile veranlasst. Maßnahmen zur Um-setzung waren hier vor allem Schu-lungen bzgl. der neuen Prozesse, so-

wie die schnelle Reaktion bei Proble-men, um allen Beteiligten die Folgenvon Abweichungen vom Standard zuverdeutlichen.

Schwerpunkt bei der Umsetzungder (4) Vereinnahmung von Kanban-Lieferungen waren die Festlegung vonArbeitsstandards und Eskalations-prozessen, um schnelle und zuverläs-sige Reaktionen bei Abweichungen zugewährleisten. Die (5) Auslegung derKanbankreisläufe ist nach der erst-maligen Planung eine kontinuierlicheAufgabe. Eine mindestens quartals-

weise Aktualisierung hat sich in derAutomobilzulieferindustrie bewährt.Die Bestandssenkung, zentrales Zieldes Projektes, wurde dabei erst um-gesetzt, nachdem die neuen Logistik-prozesse zuverlässig liefen. Vervoll-ständigt wurde das Projekt durch dieEinführung einer (6) Lieferplanvor-schau, mit der die Lieferanten regel-mäßig und standardisiert über denBedarf der nächsten Wochen und Mo-nate informiert werden. Bei der Um-setzung hat sich hier eine gemeinsa-me Plausibilisierung durch alle betei-ligten Disponenten bewährt, dieschrittweise zur Verbesserung derSchnittstellen geführt hat.

Im beschriebenen Projekt habensich folgende Vorteile einer Ver-brauchssteuerung in Form von Kan-ban-Anbindung nachweisen lassen: • Bestandsreduzierung um 20 %,damit verbunden eine Reduzie-rung des gebundenen Kapitals,Reduzierung der Durchlaufzeitenum 30 %

• Auch in ihrer Typenstruktur stabileBestände

• Erhöhte Transparenz des Material-und Informationsflusses bis hinzum Lieferanten

• Detailliertes Verständnis für diegesamte Lieferkette bei den Dis-ponenten aller beteiligten Unter-nehmen

Tipps zur Umsetzung ähnlicher Pro-jekte finden sich in: „Schlanke Liefer-kette in der Automobilindustrie“, Lo-gistik für Unternehmen 1/2-2011.Birgit Potrafki, Claas Christian Wuttke

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

UnternehmensübergreifendeVerbrauchssteuerung in der Logistik

Im folgenden Artikel wird exemplarisch die Optimierung der Lieferkette im Leitwerk eines Automo-bilzulieferers beschrieben. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen unmittelbar in die Lehre in denBachelorstudiengängen International Management und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschu-le ein. Die Optimierung von Logistikprozessen ist in der Praxis ein Dauerthema. Auf der Basis soli-der Logistik-Kenntnisse bestehen für die Studierenden beste Chancen, ähnliche Aufgabenstellun-gen im Rahmen von Projekt- oder Abschlussarbeiten erfolgreich zu meistern.

Umsetzung der unternehmensübergreifenden Verbrauchssteuerung

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aus den fakultäten

Ende oder Wende? Was wird aus dem Euro?

Wirtschaftswissenschaften (W)

„Die Unfähigkeit unserer Spitzenpoli-tiker und ihrer ökonomischen Bera-ter, auch nur im Ansatz zu begreifen,was eine Währungsunion bedeutetund wie sie funktioniert, ist die zen-trale Ursache dafür, warum für dieschwere Krise in Euroland offenbarkeine Lösung gefunden werdenkann“, so der schwere Vorwurf vonProf. Dr. Heiner Flassbeck, Cheföko-nom der UNCTAD (United NationsConference on Trade and Develop-ment), Genf, bei seinem öffentlichenVortrag am 4. Mai 2011 an der Hoch-schule. Heiner Flassbeck war der Ein-ladung der Fakultät für Wirtschafts-wissenschaften und des Rektoratsder Hochschule Karlsruhe gefolgt, imRahmen der diesjährigen Europawo-che seine Auffassungen zu derschweren Krise darzustellen, in der

sich die Europäische Währungsunion(EWU) seit geraumer Zeit befindet.

Die Thematik stieß bei vielen Stu-dierenden und Angehörigen derHochschule sowie den zahlreich an-wesenden Karlsruher Bürgerinnenund Bürgern auf ein sehr großes Inte-resse. So konnten Prorektor Prof. Dr.

Markus Stöckner und der langjährigeOrganisator der Europawoche-Veran-staltungen, Prof. Dr. Hagen Krämer,Fakultät für Wirtschaftswissenschaf-ten, über 350 Zuhörerinnen und Zu-hörer in der voll besetzten Aula derHochschule begrüßen.

Laut Flassbeck stellt die Staats-schuldenproblematik, die die öffent-liche Debatte gegenwärtig an vor-derster Stelle beherrscht, nicht dieeigentliche Ursache, sondern allen-falls ein Symptom für die Fehlkon-struktion der Europäischen Wäh-rungsunion EWU dar. Grund für dieStaatsschulden und die aktuelle Kri-se der EWU ist nach Ansicht vonFlassbeck die Tatsache, dass maß-gebliche Grundregeln, die eine ge-meinsame Währung erforderten, seitlängerem von fast allen Beteiligten

verletzt worden seien. Und er siehtDeutschland hierbei an entscheiden-der Stelle als mitverantwortlich dafüran, wie er den Anwesenden mit einergut nachvollziehbaren Argumentati-onskette im Detail begründete.

Flassbecks zentrale Botschaft lau-tete dabei, dass eine Währungsunion

vor allem bedeuten würde, dass mansich auf ein gemeinsames Inflations-ziel einige, das in jedem einzelnenLand für alle Zeiten durchgehalten

werden müsse. Dieses Inflationszieleinzuhalten erfordere, dass sich einLand an seine eigenen Verhältnisseanpassen müsse, also an die jeweili-ge Produktivität. Wie jedes Land sei-ne Produktivität nutze, ob für höhereLöhne, für mehr Urlaubstage, fürmehr Umweltschutz oder für einebessere soziale Absicherung, sei da-bei zweitrangig. Damit spielte Flass-beck auf eine Aussage der Bundes-kanzlerin Angela Merkel an, die kurzzuvor behauptet hatte, dass die Kriseder EWU auch darauf zurückzuführensei, dass die Südeuropäer mehr Ur-laub machten, als die Deutschen.

Für Flassbeck stellen vor allem die sich innerhalb der EWU auseinan-der entwickelnden Lohnstückkostenund die dadurch verursachten Un-gleichgewichte im innereuropäischen Handel die zentrale Bedrohung für das Fortbestehen der Währungsunion

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Prof. Dr. Heiner Flassbeck, Chefvolkswirt der UN-Kon-ferenz für Handel und Entwicklung, beklagte das Un-verständnis der Politik hinsichtlich der Funktionswei-se einer Währungsunion.

Studierende und Mitarbeiter der Hochschule nutzten die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen in dereuropäischen Wirtschaft zu informieren und mit einem ausgewiesenen Experten zu diskutieren.

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aus den fakultäten54Wirtschaftswissenschaften (W)

dar. Zur Begründung dieser Aussagezeigte er zunächst, dass Lohnstück-kosten sich aus der Relation von Arbeitskosten und der Arbeitsproduk-tivität ergeben, und argumentiertedann, dass Änderungen der Lohn-stückkosten der wesentliche Bestim-mungsfaktor für die Preisentwicklungeines Landes seien. In Ländern, in de-

nen die Preise schneller stiegen alsanderswo, verschlechtere sich diepreisliche Wettbewerbsfähigkeit derexportierenden Unternehmen. Flass-beck wies darauf hin, dass Länder ineiner Währungsunion hart bestraftwürden, die aufgrund ihrer mangeln-den Wettbewerbsfähigkeit dauerhaftmehr importieren als exportieren, dadiese gegenüber den anderen Mit-gliedsländern ihre Währung nichtmehr nominal abwerten können. Diedadurch auftretenden Leistungsbi-lanzdefizite führten gemäß des klei-nen Einmaleins der Ökonomie zu ei-ner ständig wachsenden Auslands-verschuldung eines Importlandes(nicht zwangsläufig des Staates!) ge-genüber den Exportländern. Wenn einLand sich ständig weiter verschuldenmüsse, drohe es am Ende aber zah-lungsunfähig zu werden, wenn dieje-nigen, die unter ihren Verhältnissengelebt haben, es nicht mehr finanzie-ren wollten. Wir in Deutschland, soFlassbeck weiter, hätten unter unse-ren Verhältnissen gelebt, weil wir lau-fend mehr produziert als verbraucht(und die Differenz exportiert) hätten,während die Südeuropäer über ihreVerhältnisse gelebt hätten. Um dieszu verhindern, einige man sich in ei-

ner Währungsunion nicht auf einWachstums- oder Einkommensziel,sondern auf eine gemeinsam anzu-strebende Inflationsrate.

Dieses Ziel erreiche man aber nur,wenn sich die nationalen Lohnzu-wächse an der Summe aus dem ge-meinsamen Inflationsziel und der je-weiligen nationalen Produktivitäts -

zuwachsrate orientieren würden.Würde diese Regel eingehalten, lebeniemand über, aber auch niemandunter seinen Verhältnissen, und jederkönne sich auf seine spezifischenStärken konzentrieren. Gegen dieseeinfache Leitlinie, so führte der Refe-rent der Europawoche 2011 weiteraus, habe in den vergangenen zehnJahren aber Deutschland mehr als je-des andere Land verstoßen, weil inDeutschland die Löhne seit vielenJahren geringer als die Arbeitspro-duktivität gestiegen seien. Auf dieseWeise habe sich Deutschland einenkurzfristigen Wettbewerbsvorteil ver-schafft, was sich aber innerhalb einerWährungsunion langfristig als ein Bu-merang erweisen werde. Als Mitgliedeiner Währungsunion – und dies hät-ten die führenden Politiker offenbarnicht verstanden – stehe man näm-lich nicht in einem Konkurrenz-, son-dern in einem Partnerschaftsverhält-nis zu den anderen Mitgliedsländern,wozu das Streben nach Wettbewerbs-vorteilen gegenüber den anderen Mit-gliedsländern nicht passe. Diese Er-kenntnis sei aber die zentrale Voraus-setzung, um die aktuellen Problemeder EWU lösen zu können, oder, wiees Flassbeck auf den Punkt brachte:

„Wer nicht weiß, wie ein Auto funktio-niert, kann es nicht reparieren.“

Die mit empirischen Fakten unter-mauerten und mit zahlreichen rheto-rischen Finessen garnierten Ausfüh-rungen des Referenten schlugen dieZuhörerinnen und Zuhörer in denBann. „Mir war gar nicht bewusst, wieschnell die Zeit verging. Ich hättenoch viel länger zuhören können“,fasste eine Studentin, deren Wissbe-gierde der Referent offenbar geweckthatte, nach der Veranstaltung ihreEindrücke zusammen. Viele Studie-rende sowie andere interne und ex-terne Teilnehmerinnen und Teilneh-mer der Veranstaltung nutzten die an-schließende Gelegenheit der aus-führlichen Diskussionsrunde, um Fra-gen zu den Möglichkeiten einer Stabi-lisierung der Währungsunion zu stel-len. Klar wurde in der Diskussion,dass eine Lösung der Eurokrise einsteiniger und länger andauernderProzess sein wird, der ohne die Be-seitigung einiger der fundamentalenKonstruktionsmängel der Europäi-schen Währungsunion nicht erfolg-reich sein wird. Es bleibt zu hoffen,dass bis zur Europawoche 2012 nach-haltige Schritte in diese Richtung un-ternommen werden.

Hagen Krämer

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Prof. Dr. Flassbeck studierte an derUniversität des Saar landes Volks-wirtschaftslehre. Nach verschiede-nen berufli chen Stationen u. a. imBundeswirtschaftsministe riumund als Leiter der renommiertenKonjunktur abteilung im DeutschenInstitut für Wirtschaftsforschung,Berlin, wurde Heiner Flassbeck1998 Staatssekretär im Bundesmi-niste rium für Finanzen, dort zu-ständig u. a. für internationale Fi-nanz- und Währungsfragen. Seit2000 ist er bei der UNO-Organisa-tion UNCTAD (der Konferenz fürHandel und Entwicklung der Ver-einten Nationen) in Genf tätig unddort seit 2003 Direktor der Divisionon Globalization and DevelopmentStrategies. 2005 ernannte die Uni-versität Hamburg Dr. Heiner Flass-beck zum Honorarprofessor.

Über 350 Zuhörinnen und Zuhörer folgten in der Aula der Hochschule Karlsruhe mit sichtbarem Interesse demVortrag zur Zukunft der Europäischen Währungsunion. Fotos: Ilse Geyer

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aus den fakultäten

Der Traum vom Fliegen

Wirtschaftswissenschaften (W)

Schöner kann man sich dem Himmelkaum annähern! Der Freundeskreisder Fakultät W lud zur Exkursion nachFriedrichshafen zum Besuch derDeutschen Zeppelin-Reederei GmbHein. Der Bodensee präsentierte sichan diesem Tag mit Kaiserwetter unddamit besten Flugbedingungen.Schon das Einsteigen ist ein Erlebnis:Der Zeppelin schwebt über dem Bo-den, gesichert durch eine Person, diedas Fluggerät an einem Seil stabili-siert. An Bord finden neben dem Pilo-ten und einer Stewardess maximalzwölf Fluggäste Platz. In komfortab-len Sitzen genießt man die herrlicheAussicht durch die riesigen Panora-mascheiben. Der Flug mit dem Zeppe-lin über den Bodensee findet in 300Meter Höhe statt, der vorgeschriebe-nen Mindesthöhe. Mit einer Ge-schwindigkeit von 70 km/h gleitetdas Luftschiff wie in Zeitlupe über derErde und vermittelt ein sonderbaresGefühl von Freiheit und Unbeschwert-heit. Der 75 m lange Zeppelin hat eineReichweite von 900 km und erreichteine Flugdauer von bis zu 24 Stun-den.

Das neue Konstruktionsprinzip Gebaut wurde der Zeppelin NT (NT =Neue Technologie) am Standort Fried-richshafen in dem riesigen Hangar,den wir auch besichtigen konnten.Der vor über einem Jahrhundert vonFerdinand Graf von Zeppelin (1838–1917) gegründete Unternehmensver-bund zur Entwicklung und Herstel-lung von Luftschiffen befindet sichheute im Besitz des ZF-Konzerns (49 % Anteil) und der LuftschiffbauZeppelin GmbH (51 %).

Mit dem neuen Konstruktionsprin-zip der halbstarren Struktur, eineminnovativen Antriebskonzept mitschwenkbaren Propellern und einer

„Fly-by-Wire-Flugsteuerung“, werdendie Einsatzgrenzen bisheriger Luft-schiffe deutlich erweitert. Die halb-starre Konstruktion des Zeppelins be-steht aus drei Längsträgern aus ei-nem Aluminiumfachwerk und drei-ecksförmigen Querspanten aus Kar-bonfachwerk. Der Zeppelin ist mit He-

lium gefüllt (1 m3 Helium liefert ca.1 kg Auftrieb). Im Inneren des Zep -pelins befinden sich zwei Luftkam-mern. Diese werden benötigt, um denDruckausgleich innerhalb der Hülleherzustellen, da Helium sich bei stei-genden Temperaturen und sinkendemLuftdruck ausdehnt.

Blimps dagegen sind sogenanntePrallluftschiffe ohne innere Struktur.Sie erhalten ihre äußere Form ledig-lich durch den Überdruck des Gases –unglücklicherweise stürzte zwei Tagenach unserer Exkursion ein solchesBlimp ab und riss den Piloten in denTod.

Fliegt oder fährt er?Die Aussage, der Zeppelin würdenicht fliegen, sondern fahren, istnicht ganz richtig. Der Zeppelin star-tet mit einer statischen Schwere vonca. 350 kg, somit ist er schwerer alsLuft, und man spricht vom Fliegen.Heißluftballone fahren, da sie leich-

ter sind als Luft. Der Zeppelin steigtunter Zuhilfenahme seiner drei Trieb-werke, anders als zum Beispiel einBallon, welcher ausschließlich mit-tels Helium oder Heißluft steigt.

Wer solch spannende Momente inZukunft nicht verpassen möchte,kann sich als Mitglied des Freundes-kreises W anmelden und erhält dannalle zukünftigen Einladungen (Mit-gliedsbeitrag EUR 10,— für Studieren-de und EUR 30,— für Ehemalige proJahr; Kontakt: [email protected])

Christoph Ewert

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Wahres ästhetisches Reisen!

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aus den fakultäten56Wirtschaftswissenschaften (W)

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Um die Situation von Unternehmer -innen in Deutschland ging es im Mai diesen Jahres beim Mittelstands-gespräch im Bundeskanzleramt. Dazuhatte Angela Merkel Prof. Sissi Closssowie neun weitere Firmenchefinnenunterschiedlicher Branchen zur Dis-kussion eingeladen. In angenehmerAtmosphäre sprachen die Geschäfts-frauen mit der Kanzlerin über die Be-dingungen und Chancen von sichererund nachhaltiger Existenzgründungund die Rolle erfolgreicher Unterneh-merinnen als Vorbild.

Weitere Informationen finden Sie unter www.comet.de sowie aufwww.bundeskanzlerin.de.

Sissi Closs

Im Gespräch mit der Bundeskanzlerin

Die Top 100 der bedeutendsten ITK-Macher 2011

Die Zeitschrift COMPUTERWOCHEwählte Sissi Closs, Professorin in derFakultät für Wirtschaftsingenieurwe-sen der Hochschule Karlsruhe, in dieTop 100 der bedeutendsten ITK-Ma-cher 2011.

Mit ihren innovativen Geschäfts-konzepten, mit ihrem Verdienst alsProfessorin für Informations- und Me-dientechnik und ihrer fortschrittli-chen Personalpolitik gehört SissiCloss seit vielen Jahren zu den Per-sönlichkeiten, die die IT-Szene inDeutschland entscheidend bewegenund voranbringen.

Dieses erfolgreiche Engagementhonoriert die COMPUTERWOCHE nunmit der Aufnahme der Comet-Ge-

schäftsführerin in die Top 100 derwichtigsten ITK-Charaktere Deutsch-lands.

Die Fachzeitschrift zeichnet jähr-lich herausragende Frauen und Män-ner der deutschen ITK-Branche in ei-ner Bestenliste aus und würdigt da-mit ihre Bedeutung auf dem Markt,ihren Einfluss in Gesellschaft und Po-litik und ihre visionären Ideen. DasRanking der COMPUTERWOCHE-Re-daktion gilt als wichtiges Who is Whoin der IT-Landschaft.

Wir beglückwünschen Prof. SissiCloss zu dieser Auszeichnung.

Christoph Ewert

Prof. Sissi Closs

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kreis deutscher Unternehmerinnen, darunter Sissi Closs (oben 2. v. l.)

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Philosophy of U.S. Higher Education:Opportunities and Challenges

Auf Einladung der Fulbright-Kommission fand im Mai dieses Jahres ein „Educational Experts Semi-nar“ zum Thema „Higher Education Management: Leadership Structures & Decision-Making Pro-cesses at U. S. Universities” in Atlanta (Georgia, USA) statt. Das Fulbright-Seminar 2011 für (Pro-)Rektoren von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sollte u. a. am Beispiel des Hoch-schulsystems im Bundesstaat Georgia die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der deutschenund US-amerikanischen Hochschulphilosophie aufzeigen.

Für die Hochschulen in den USA liegtdie Verantwortung – wie in Deutsch-land – bei den Bundesstaaten, dieaufgrund weniger nationaler Stan-dards einen hohen Grad an Autono-mie genießen. Der Verwaltungsappa-rat der Universitäten wirkt jedoch imVergleich zu Deutschland überdimen-sioniert. Für den reibungslosen Studi-enverlauf von ca. 30.000 Studieren-den sind an einer Hochschule in denUSA bis zu 24 Vice-Presidents, zahl-reiche Provosts und Direktoren ver-antwortlich.

Die Studiengebühren sind im Ver-gleich zu Deutschland wesentlich höher und hängen vom Renommeeder Universitäten ab. Studiengebüh-ren zwischen 2.500 und 35.000 US-Dollar (in Georgia) und die meist obli-gatorische Unterbringung auf demCampus führen zu jährlichen Studien-kosten in Höhe von bis zu 50.000 US-Dollar. Viele Studierende erhalten einsog. Scholarship, eine Unterstüt-zung, die entweder vom Staat odervon der Universität – z. T. ohne Rück-zahlungsverpflichtung – in Form vonStipendien vergeben wird. Die Höheder finanziellen Unterstützung orien-tiert sich dabei am Einkommen der El-tern (EFC: Estimated Familiy Contribu-tion). Aufgrund der hohen finanziel-len Belastung haben die Eltern einensehr viel größeren Einfluss auf dieStudien- und Hochschulwahl ihrerKinder als in Deutschland. Im Gegen-zug für die hohen Studiengebührenerwarten amerikanische Studierende

und Eltern eine Rundum-Versorgungim Studium. Um sich im Wettbewerbdurchzusetzen, sind die Universitä-ten gefordert, diesen hohen Erwar-tungen Rechnung zu tragen, z. B. in-dem der Campus alle Einrichtungendes täglichen Bedarfs vorhaltenmuss.

Investitionen in Millionenhöhe fürden Hochschulsport verdeutlichenauch, wie sehr dieser die Attraktivitätder Universitäten mitbestimmt. Nichtselten werben Universitäten für diehochschuleigene Mannschaft heraus-ragende Trainer/-innen und Sport-ler/-innen an. Für optimale Trainings-und Wettkampf bedingungen entste-hen auf dem Campus für mehrere Mil-lionen US-Dollar großzügige Sport-stadien und -hallen.

Die Zulassung der Studierenden anden Universitäten erfolgt über ein-heitliche Tests (SAT, ACT). KleineKursgruppen von maximal 30 Studie-renden mit ähnlichem Leistungsni-veau ergeben eine optimale Betreu-ungsrelation zwischen Professor undStudierenden. Anders als in den USA

stellt für deutsche Hochschulen diestarke Leistungsheterogenität geradeder Studienanfänger ein großes Pro-blem dar. Dennoch beträgt in denUSA die durchschnittliche Studien-dauer für ein auf vier Jahre angeleg-tes Bachelorstudium fünf bis fünfein-halb Jahre. Die Elite-Universität Geor-gia Tech gibt über ihre Absolventenan, dass nach fünf Jahren ca. 81 % ihrStudium abschließen. Der quali tativeAnspruch an die Lehrinhalte scheint

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Rund 15.000 $/Jahr kostet in den USA die meist obligatorische Unterbringung auf dem Campus.

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im Gegensatz zu den Rahmenbedin-gungen geringer als an vergleichba-ren deutschen Hochschulen. Im Un-terschied zum deutschen Hochschul-system legen die USA viel Wert aufdas ständige Lernen. Neben laufen-den Projektarbeiten finden währenddes Semesters regelmäßig Prüfungen(Midterms) statt. Die Arbeitsbelas-tung der Studierenden ist durchgän-gig relativ hoch. Positiv bewerten dieStudierenden, dass in diesem Systemeine überschaubare Menge an Lern-stoff abgeprüft wird und die Notennicht von einer einzigen Abschluss-prüfung abhängen. Andererseits wirddas übergreifende, verknüpfendeDenken weniger gefördert als in

Deutschland. Auch im Bereich derForschung lastet ein höherer Arbeits-und Erfolgsdruck auf den Studieren-den und Professoren/-innen.

20 PhDs pro Jahr sind Vorausset-zung dafür, dass sich Hochschulenals Research University bezeichnendürfen. Auch im Hinblick auf die ein-geworbenen Funds werden die Hoch-schule kategorisiert. Die Höhe derDrittmittel hängt wiederum von derAnzahl der Publikationen ab. Insbe-sondere an den Elite-Universitätenwerden dann 60- bis 80-Stunden-Wo-chen erwartet. Die eingeworbenenDrittmittel erlauben es den Hoch-schulen unter anderem, erneut Sti-pendien für herausragende Studie-

rende bereitzustellen. Die Zulassungzu einem weiterführenden Studium,den Graduate Studies, erfolgt nachAbschlussnote und Studieninhalten.Diese werden i. d. R. je nach Ab-schluss in Professional Studies (Mas-ter) und Academic Studies (PhD) un-terschieden. Dem PhD folgt in derakademischen Laufbahn meist derProfessor mit den tenure-Stufen: As-sistant, Associate und Full Professor.

Die Universitäten in den USA le-gen großen Wert darauf, die Studie-renden bzw. Alumni frühzeitig an dieeigene Einrichtung zu binden. Dennwährend sich der Staat immer mehraus der Finanzierung der Hochschu-len zurückzieht – derzeit trägt er noch

ca. 30 % der Gesamtkosten –, ge-winnt das Alumni-Sponsoring in Formvon Grundstücksübertragungen, demBau von Labor- oder Vorlesungsge-bäuden oder direkten Geldzuweisun-gen zunehmend an Bedeutung. Dabeisteigt die Spendenbereitschaft mitdem persönlichen und beruflichen Er-folg sowie mit dem Bekanntheitsgradder Hochschule. Ermöglichte ein Sti-pendium der Universität überhaupterst das Studium, beeinflusst auchdies die Spendenbereitschaft des Be-treffenden positiv.

Eine Ausnahmeeinrichtung imBundesstaat Georgia ist das GeorgiaPerimeter College. Studierende ha-ben dort die Möglichkeit, für 100 US-

Dollar pro Credit Point (CP) bis zu�0 CP der insgesamt für einen vierjäh-rigen Bachelor erforderlichen 120 CPzu absolvieren. Das Perimeter Collegeist nach Angaben der Hochschullei-tung oft die letzte Chance für leis-tungs- oder finanziell schwache Stu-dierende, einen höheren Bildungsab-schluss zu erlangen. Die Kursgrößeist auf 24 Teilnehmer begrenzt, es be-steht Anwesenheitspflicht. Die meis-ten der Studierenden müssen nebendem Studium für ihren Lebensunter-halt arbeiten, 40 % der Eingeschrie-benen sogar mehr als 20 Stunden proWoche. Die relativ geringen Studien-gebühren erreicht das Perimeter Col-lege durch die zunehmende Umstel-lung auf das Online-Studium, denVerzicht auf Forschung und teure For-schungslabors, eine hohe Auslastungder Hörsäle (von � bis 22 Uhr) sowieeine vergleichsweise geringere Be-zahlung der Dozenten (durchschnitt-lich 40.000 US-Dollar Jahresgehalt im Vergleich zu 100.000 US-Dollar ander Georgia Tech).

Fachkräftemangel und Finanz-knappheit sind derzeit die größ-ten Herausforderungen, denen sichdie US-amerikanischen Universitätenstellen müssen. Hohe Studiengebüh-ren und die meist verpflichtende Un-terbringung an der Hochschule füh-ren gleichzeitig dazu, dass der Cam-pus sich als attraktiver Lebensmittel-punkt für die Studierenden präsentie-ren muss. Und auch für den deutsch-amerikanischen Austausch haben dieunterschiedlichen Philosophien undVorstellungen konkrete Auswirkun-gen. Amerikanische Studierende er-warten die gleiche „Rundum-Versor-gung“, wie sie sie von ihrer Heimat-universität gewohnt sind, und werdenin Deutschland oftmals enttäuscht.Durch ihr marktorientiertes Profilsind die Hochschulen in den USA ineine starke Abhängigkeit von ihrenStudierenden und Sponsoren gera-ten. Selbstverwaltung und Autonomieder Universitäten führen nur dann zuHandlungs- und Steuerungsfreiheit,wenn Erfolg, Prestige und Finanzie-rungssicherheit gegeben sind.

Dieter Höpfel

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Ein eigenes Stadion für die Universitätsmannschaft, das zeigt das hohe Ansehen des Sports und dessen Bedeu-tung für die Attraktivität der Universitäten in den USA. Fotos: Dieter Höpfel

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Baden-Württemberg-STIPENDIUMplusErstmals für das Studienjahr 2011/12gab es für die Hochschulen des Lan-des die Möglichkeit, über das Nor-malverfahren hinaus Mobilitätssti-

pendien der Baden-Württemberg-Stif-tung zu beantragen. Bei der erstenAusschreibungsrunde des neuen„BWS plus“-Programms, das Aus-landsaufenthalte von Studierenden,Doktorandinnen und Doktoranden indie internationalen Netzwerkaktivitä-ten der Hochschulen einbindenmöchte, war die Hochschule Karlsru-he gleich mit zwei Anträgen erfolg-reich. Während das Projekt von Prof.Dr. Andreas Heberle von der Fakultätfür Informatik und Wirtschaftsinfor-matik die Einbettung der studenti-schen Mobilität in ein Forschungsvor-haben mit der School of ComputerScience, Physics and Mathematicsder Linné-Universität im schwedi-schen Växjö vorsieht, plant Prof. Dr.-Ing. Christian Karnutsch von der Fa-kultät für Elektro- und Informations-technik zusammen mit dem RoyalMelbourne Institute of Technologyden Aufbau eines Deutsch-Australi-schen Studienzentrums für Optoflui-dik und Nanophotonik (s. auch S. 3�).

Das „BWS plus“-Stipendium wird al-ler Voraussicht nach auch im nächs-ten Jahr wieder ausgeschrieben wer-den (Antragsfrist für 2011/12 war der31. 03. 2011). Das AAA berät die Fakul-täten gerne bei der Antragstellung.

Hochschulweite Kooperationsverein-barung mit der Minnesota State Man-kato Ein erstes „Memorandum of Under-standing“ über eine Zusammenarbeitim Bereich „Technical Communicati-on“ zwischen der Hochschule Karls-ruhe und der Minnesota State Univer-sity (MSU) in Mankato (USA)(www.mnsu.edu) kam 200� zustan-de. Es beruhte auf Kontakten zwi-schen Prof. Jürgen Muthig von derTechnischen Redaktion und seinemamerikanischen Fachkollegen Prof.Lee Tesdell. Erste positive Erfahrun-gen mit einem Austausch von Studen-ten auf diesem Studiengebiet führtenschließlich zu einem umfassenden„Student Exchange and InternationalCooperation Agreement“ zwischenden beiden Hochschulen, das wäh-rend der NAFSA-Konferenz 2011 inVancouver bei einer Zusammenkunftvon Vertretern der MSU, darunter Dr.Maria-Claudia Tomany als AssistantVice-President of Undergraduate and

International Education, mit dem Lei-ter des AAA, Dr. Joachim Lembach,unterzeichnet wurde. Mögliche Ko-operationsprojekte wurden auch beieinem Besuch von Dr. Nadja Krämer,als Associate Professor of German amDepartment of World Languages andCultures für die Deutschausbildungan der MSU verantwortlich, in Karls-ruhe im Juli 2011 erörtert.

Neuer englischsprachiger WebauftrittGleichzeitig mit der neuen HsKA-Website (s. S. ��) wurde vom AAA inZusammenarbeit mit der Geschäfts-stelle für Öffentlichkeitsarbeit undMarketing ein umfassender engli-scher Webauftritt erstellt, mit demsich die Hochschule Karlsruhe auchfür ein internationales Publikum at-traktiv präsentiert. Für die englisch-sprachige Version der neuen Websiteist Silke Neureuther zuständig, diestellvertretende Leiterin des AAA.

Online-Bewerbung nun auch für Aus-tauschstudentenMit Hilfe des Bewerbungsportals„moveonline“ der Firma QS unisolu -tion können sich seit dem Sommerse-mester 2011 auch Austauschstuden-ten von Partnerhochschulen der HsKAonline bewerben.

Neue HochschulpartnerMit der Universität von Fortaleza(www.unifor.br) im Nordosten Brasi-liens und der Yasar-Universität (www.yasar.edu.tr) im türkischen Izmir hatdie Hochschule Karlsruhe im vergan-genen akademischen Jahr zwei weite-re internationale Hochschulpartnerhinzugewonnen. Über Möglichkeiten,ein Austauschsemester an einer un-ser alten oder neuen Partnerhoch-schulen innerhalb oder außerhalbEuropas zu verbringen, informiertHannes Schwarz im AAA.

Joachim Lembach

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Neues aus dem AAA

Minnesota State Mankato – auch im Winter ein attraktiver Partner Foto: MSU

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Global Faculty Meeting am Tecnológico de Monterrey

Auf Einladung unserer Partneruniver-sität Tecnológico de Monterrey vertre-ten wir, Stefan Bleiweis (Fakultät W)und Wolf-Immo Jutzler (MMT), für eineWoche unsere Hochschule beim Glo-bal Faculty Program am Campus Que-rétaro.

Am Sonntag landen wir in Mexico-City, wo man uns schon erwartet.Zwei Stunden später sind wir bereitsin einem sehr ansprechenden Hotelim historischen Stadtkern von Queré-taro untergebracht.

Nach kurzer Nacht geht es amMontagmorgen bei wolkenlosemHimmel und 25° C an den Stadtrandzum Campus. Dort werden wir herz-lich empfangen und gleich mit unse-

ren mexikanischen Kollegen bekanntgemacht. Es folgt ein Rundgang durchdie Gebäude mit hervorragend ausge-statteten Labors. Moderne CNC-Werk-zeugmaschinen und verkettete Auto-mationssysteme stehen den Studie-renden im Bereich Fertigungstechnikund Produktion zur Verfügung. DieAusrüstung ist mit unserem Karlsru-her Stand der Technik absolut ver-

gleichbar. Sehr beeindruckend istauch ein Flugsimulator, der von zweiMasterstudenten entwickelt und ge-rade in einem ausgedienten Boeing-Cockpit in Betrieb genommen wird.

Zum Lunch treffen wir die weiterenTeilnehmer der Global Faculty Week:Sie kommen aus Argentinien, Austra-lien, Frankreich, Finnland und denUSA. Schnell entwickeln sich lebhafteGespräche zwischen den Teilneh-mern. Man fühlt sich sofort wohl indieser außerordentlich gastfreundli-chen Umgebung.

Nach dem Lunch erkunden wir denschön angelegten Campus. Überallsitzen Studierende im Schatten gro-ßer Bäume an den zahlreichen Stein-

tischen, die alle mit Steckdosenam-peln versehen sind, freier Internetzu-gang inklusive.

Später beginnen unsere Vorlesun-gen vor Gruppen von ca. 30 Studie-renden. Wir stellen unsere Hochschu-le vor und referieren über unsereSchwerpunktthemen. Das Interesseder mexikanischen Studierenden anDeutschland ist groß, einige wollen

sich für einen Studienaufenthalt inKarlsruhe bewerben.

Abends treffen sich die Teilneh-mer/-innen in der historischen Alt-stadt von Querétaro zum Diner. DieStadt ist bekannt für ihre kolonialeArchitektur und Weltkulturerbe derUNESCO. 1�1� wurde hier die ersteVerfassung nach der mexikanischenRevolution ausgearbeitet. Heute istQuerétaro eine moderne mexikani-sche „Kleinstadt“ mit ca. 1.000.000Einwohnern.

So vergeht die Woche wie im Flugmit zum Teil sehr spontan erbetenenVorträgen in Bachelor- und Master-kursen, Gesprächen mit Kollegen so-wie der Besichtigung eines nahe ge-legenen Industrieparks, in dem aucheinige namhafte deutsche Unterneh-men ansässig sind.

Angeschlossen an den Campusliegt ein Technologiepark, in dem jun-ge Absolventen der „Tec“ mit Staats-unterstützung ein Start-up-Unterneh-men gründen können. Mit einemCoaching-System werden die jungenUnternehmer von den Fakultäten derUniversität bis zur selbständigen Wei-terführung des eigenen Unterneh-mens außerhalb des Technologie-parks begleitet.

Den krönenden Abschluss der Glo-bal Faculty Week bildet ein Gala-Dinermit Livemusik auf der Terrasse einesRestaurants über den Dächern derAltstadt. Es darf auch getanzt wer-den. So wie diese Woche für uns einunvergessliches Erlebnis war, wirdauch für unsere Studierenden einAufenthalt in Querétaro eine einmali-ge Chance sein, ihren Bildungshori-zont zu erweitern und dabei auf ei-nem sehr hohen Niveau ihr Fachwis-sen zu ergänzen.

Stefan BleiweisWolf-Immo Jutzler

magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Campus Querétaro: Studium unter blauem Himmel

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Buddies suchen – Freunde finden

Ausländische Studenten, so lautetedas Fazit einer Untersuchung der HIS Hochschul-Informations-SystemsGmbH aus dem Jahr 2008 im Auftragdes DAAD, haben es nicht leicht andeutschen Hochschulen. Als einer derFaktoren, von denen der Erfolg oderMisserfolg ihrer studentischen Kar-riere in Deutschland entscheidendabhängt, wurde dabei ihre akademi-sche Integration identifiziert, alsodas Ausmaß und die Qualität des Um-gangs mit ihren einheimischen Kom-militonen. Daran aber hapert es vielzu oft – gerade einmal ein Drittel der2.000 ausländischen Studenten, dievon der HIS in Aachen und Münchenbefragt wurden, hatte täglichen Kon-takt zu deutschen Studenten, fast 40 % von ihnen sprachen hingegenseltener als einmal pro Woche mit ih-ren deutschen Kommilitonen. Auchwenn eine hinreichende empirischeGrundlage fehlt, so gibt es doch kon-krete Hinweise auch auf die unbefrie-digende Situation ausländischer Stu-dierender an der HsKA. So wurde ineiner Sitzung des Auslandsausschus-ses des Senats von den Auslandsbe-auftragten auf Probleme wie ungenü-gende Integration in Lerngruppen, er-hebliche sprachliche Defizite,Schüchternheit und Schwierigkeitenbeim wissenschaftlichen Arbeitenhingewiesen. Für das AkademischeAuslandsamt (AAA) der HsKA war diesAnlass, unter dem Namen „StudyBuddies“ eine Online-Plattform zurVermittlung von Partnerschaften zwi-schen deutschen und ausländischenStudierenden der Hochschule Karls-ruhe zu etablieren.

Die Anschubfinanzierung erfolgte200� aus Studiengebühren über dashochschuleigene ProStudium-Pro-gramm, im Jahr darauf war das AAAmit einem Projektantrag beim DAAD

erfolgreich. Das Partnervermittlungs-portal „Study Buddies“ (www.study-buddies.eu) wird seitdem und nochbis 2012 als Modellprojekt im Rah-men des Programms zur Förderungder Integration ausländischer Studie-

render (PROFIN) aus Mitteln des Bun-desministeriums für Bildung und For-schung mit ca. 1�.000 € gefördert. DiePlattform wurde zunächst von Stu-denten der Wirtschaftsinformatik alsAnwendungsprojekt entwickelt, alsreales IT-Projekt also mit dem AAA als „Kunden“. Für den produktivenEinsatz war eine Anpassung derselbst erstellten Module an die aktu-elle Version des Kernsystems not-wendig. Hierfür wurden mit MartinBachl und Sebastian Daniel zwei stu-dentische Mitarbeiter angestellt, diedas zugrundeliegende Content-Ma-nagement-System Drupal um einigeStandardmodule sowie einige wie-derum selbst entwickelte Module er-weitert haben. Fachlich betreut wirddas Projekt von Jens Kirchner, akade-mischer Mitarbeiter im FachgebietWirtschaftsinformatik.

Die Plattform sieht sich als Ergän-zung zu anderen sozialen Netzwer-ken, in dem sich Studenten Profilebezüglich ihrer (inter-)kulturellen undsprachlichen Interessen anlegen kön-

nen. Über diese Profile kann mandann selbst als „buddy“ gefundenwerden. Bei der eigenen Suche wer-den entsprechend nach Angabe derSuchkriterien die passenden Profileund somit die passenden Personen

gefunden. Neben der Suche bietet diePlattform ein Forum, über das sich diestudentischen Nutzer der Plattformüber Themen wie Tipps und Tricks beiBehördengängen, organisatorischeAbläufe an der Hochschule, interna-tionale studentische Veranstaltungenetc. austauschen können.

Seit die Plattform im April diesesJahres unter dem Motto „Buddies su-chen – Freunde finden“ freigeschaltetwurde, sind mit ihrer Hilfe bereitsmehr als �0 „Buddy“-Beziehungenangebahnt worden. Das Minimalzielvon 100 internationalen Partnerschaf-ten, das dem PROFIN-Antrag des AAAzugrundelag, liegt damit schon ingreifbarer Nähe. Angestrebt ist nun,die Plattform mit anderen sozialenNetzwerken wie Facebook zu integrie-ren und möglicherweise eine mobileApp für Smartphones zu entwickeln,um die Plattform für ihre studenti-schen Nutzer noch attraktiver zu ma-chen.

Jens KirchnerJoachim Lembach

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HAWtech Summer School zur Fahrzeugtechnologie

Die Hochschulallianz für AngewandteWissenschaften (HAWtech) ist ein Zu-sammenschluss von führenden Hoch-schulen für angewandte Wissen-schaften in Deutschland, derenSchwerpunkte im Bereich der Inge-nieurwissenschaften liegen. Nebender Hochschule Karlsruhe gehörendieser Allianz die FH Aachen, die HTWBerlin, die HS Esslingen, die HTWDresden und die HS Darmstadt an.

Um die Mobilität und den internenAustausch der Studierenden zu för-dern, wurde im Juli 2011 erstmals fürdie Studierenden der Partnerhoch-schulen der beteiligten Hochschulensowie deren eigene Studierende diedreiwöchige Summer School „Auto-motive Engineering“ angeboten. Andiesem Programm teilnehmen konn-ten Bachelor-Studierende der Inge-nieurwissenschaften ab dem 4. Se-mester, die ihre Kenntnisse in derFahrzeugtechnologie vertiefen woll-ten. Das rein englischsprachige Pro-gramm bestand aus Fachvorträgenund Gruppenarbeiten unter Beteili-gung namhafter Unternehmen wieDaimler AG, BMW, Bosch oder auchContinental und Volkswagen. Die Teil-nehmer erhielten dabei praxisnaheEinblicke in aktuelle und zukunftsre-levante Entwicklungen und Trendsder Fahrzeugtechnologie.

Das dreiwöchige Programm star-tete am 18. Juli 2011 an der Hochschu-le Karlsruhe, bevor es dann jeweilsdie Woche darauf in Berlin und Dres-den fortgesetzt wurde. Nach einer of-fiziellen Begrüßung durch den Pro-rektor der Hochschule Karlsruhe,Prof. Dr. rer. nat. Dieter Höpfel, stellteDr. Joachim Lembach, Leiter des Akademischen Auslandsamts, denStandort Karlsruhe und dessen Um-gebung vor, bevor dann der Koordina-tor der Summer School von Seiten derHochschule, Prof. Dr. Klemens Gint-

ner, die HAWtech und die Fakultät fürMaschinenbau und Mechatronik nä-her erklärte. Das vielfältige Pro-gramm in Karlsruhe stellte Prof. Dr.Peter Neugebauer (Fak. MMT) zusam-men: Neben Vorträgen zu den Mög-lichkeiten neuer Test- und Prüfstände(HIL) wurden auch Trends für zukünf-tige Elektrofahrzeuge aus Sicht vonBMW erläutert; tiefere Einblicke inden CAN-Bus konnten die Teilnehmerdurch Vorträge und Laborübungengewinnen. Frau Dr. Rean Isabella Fe-driga von der Università degli Studi diParma, einer der renommiertestenUniversitäten in Italien, hielt einenVortrag zum Thema VIAC (VisLab In-tercontinental Autonomous Challen-ge), einem einmaligen Test, bei dem

im Jahr 2010 vier fahrerlose Fahrzeu-ge nahezu ohne menschlichen Ein-griff eine Reise von Parma (Italien)nach Shanghai (China) absolvierten.Im Rahmen einer eintägigen Exkursi-on zur Daimler AG in Böblingen wur-den neue Diagnose- und Werkstatt-konzepte vorgestellt. Schließlich run-dete ein Bewerbungstraining unter

Leitung einer erfahrenen Bosch-Mit-arbeiterin die Woche in Karlsruhe ab,bevor es dann weiter nach Berlinging.

An der diesjährigen SummerSchool nahmen insgesamt 30 Studie-rende teil, von denen 23 aus Partner-hochschulen in Ägypten, Belgien,Brasilien, Frankreich, Großbritan-nien, Italien, Mexiko, Russland, Liba-non und den USA stammten. Für dieerfolgreiche Teilnahme an der Sum-mer School wurden an die Studieren-den sechs ECTS-Leistungspunkte ver-geben, welche sie für ihr Studium an-rechnen lassen können.

„Ziel der Summer School ist nichtnur ein weiterer Ausbau der interna-tionalen Zusammenarbeit in Lehre

und Forschung“, so Prof. Dr. KlemensGintner, „besonders interessant istdie Teilnahme auch für die eigene Bil-dungsbiographie, sodass die Studie-renden ihre Berufsaussichten aufdem globalen Arbeitsmarkt weitersteigern können.“

Daniela Löh

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Uwe Kimmerle von der Firma Vector Informatik GmbH mit Studierenden der Summer School zum Thema: CAN-Vernetzung leicht gemacht

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Trinationales INTERREG-Projekt TEM3 zumNachhaltigen Bauen

Startphase des Projektes und ersteumgesetzte Maßnahmen Seit dem offiziellen Projektstart am 1.Oktober 2010 haben die Projektpart-ner des INSA und des IUT in Frank-reich, der FHNW in der Schweiz undder Hochschule Karlsruhe auf derdeutschen Seite in vielzähligen Ple-narsitzungen, themenfeld-orientier-ten Besprechungen und Sitzungenvon Sonderarbeitsgruppen die orga-nisatorischen und inhaltlichen As-pekte des Projektes präzisiert.Das Projekt TEM3 (deutsch: Trans-

fer Energie BauMaterial hoch 3; fran-zösisch: Transfert Énergie Matériauxpuissance 3) umfasst die zwei we-sentlichen Themenfelder des Nach-haltigen Bauens, nämlich die Bau-stoffe und die Energieeffizienz in undum Gebäude. Die Projektmaßnahmenumfassen die gesamte Kette des Wis-senstransfers, nämlich von der ange-wandten Forschung über die Lehre

bis hin zur Weiterbildung. Ein – ins -besondere für die EU – zusätzlicherwichtiger Aspekt ist die Kommunika-tion. Der Projektträger – also dieHochschule Karlsruhe – ist gehalten,durch entsprechende Werbemittelund Werbeaktionen den Projekterfolgin der Öffentlichkeit zu präsentieren.Der Austausch auf der Ebene der an-

gewandten Forschung befindet sichin einer intensiven Vorbereitungspha-se. Die ersten Aktivitäten sind mit ei-ner Masterthesis zum Thema unter-schiedlicher nationaler Methodikenzur Energiebilanzierung von Gebäu-den gestartet.In Bezug auf grenzüberschreiten-

de Lehrveranstaltungen hat der ersteStudenten- und Dozentenaustauschstattgefunden. Im Mai 2011 kamen ca.28 begeisterte Studierende des IUTnach Karlsruhe und führten Laborauf-gaben durch, wobei sie insbesonderedie Möglichkeit hatten, neue Bau-stoffprüf- und -messgeräte kennenzu-lernen. Der Studentenaustausch setztsich im Wintersemester fort, und fran-zösische Dozenten werden an derHsKA Vorlesungen halten. Die ersten Weiterbildungsmaß-

nahmen von TEM3 finden im Herbst2011 statt. Im Themenfeld Energieef-fizienz ist eine Vortragsveranstaltungmit Fachexkursion nach Strasbourgmit deutschen Ingenieuren der Fa.Robatherm geplant. Ferner werdendie Messtechnik und die Überwa-chung von Bauwerken im ThemenfeldBaustoffe behandelt.Weitere Aktivitäten sind noch in

Vorbereitung und sollen im Dezember2011 bzw. Anfang 2012 stattfinden, u. a. die Teilnahme an der FachmesseSWISSBAU im Januar 2012 in Basel(Vortrag und Führung durch die Part-nerhochschule FH Nordwestschweiz).

Kommunikation – JahreskolloquiumTEM3 in BASEL am 17. November 2011Ausgehend von Entwürfen der FHNordwestschweiz wurden für TEM3

mit Hilfe der GÖM der HsKA und derneuen Ideen und Vorschläge der fran-zösischen Partnerhochschulen zuerstdas oben gezeigte Projektlogo undanschließend ein Projektflyer entwi-ckelt. Eine Internet-Plattform für den

Austausch zwischen den Partnernund eine Website befindt sich in Vor-bereitung (www.tem3.eu).In Kooperation mit dem Netzwerk-

partner TRION, dem Energienetzwerkder Trinationalen MetropolregionOberrhein (www.trion-climate.net),

und mit dessen logistischer Unter-stützung bereitet die HsKA das fürden 17. November 2011 in Basel ge-plante erste Jahres-Kolloquium desProjekts TEM3 vor. Neben den Fach-vorträgen durch Professoren der vierPartnerhochschulen aus drei Ländernwerden sich am Nachmittag im Rah-men einer Podiumsdiskussion Ver -treter aus Politik, Wirtschaft und Wis-senschaft zum Thema „NachhaltigesBauen am Oberrhein – Grenzüber-schreitender Wissenstransfer unterden aktuellen wirtschaftlichen undpolitischen Rahmenbedingungen –Ein Widerspruch?“ austauschen.

11. Sitzung des BegleitausschussesINTERREG IV an der Hochschule Karls-ruheAm 9. Juni 2011 fand an der HsKA die11. Sitzung des INTERREG-Begleitaus-

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Prof. Markus Stöckner (r.), Prorektor, und Herr Jean-Marie Belliard, Vorsitzender der Kommission „Grenz-überschreitende dezentrale Zusammenarbeit“ undMitglied des Regionalrats des Elsass

Anne Davier-Grüner, administrative Projektleitung

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schusses statt, also des Gremiums,das über alle INTERREG-IV-Anträgebeschließt.Unter dem Vorsitz des Regierungs-

präsidenten Julian Würtenberger hatder Begleitausschuss vormittagsüber Projektanträge beraten und be-schlossen. Die Mitglieder des Be-gleitausschusses wurden von Prorek-tor Prof. Dr. Stöckner begrüßt.

Am Nachmittag fanden Präsentatio-nen der beiden grenzüberschreiten-den INTERREG-Projekte der HsKA alsProjektträger statt. Prof. Wittland prä-sentierte das aktuelle Projekt B20,TEM3, „Verbesserung des Wissens-transfers für nachhaltiges Bauen“.Frau Davier-Grüner, Projektleiterin,und Frau B. Eng. Julie Schwaller, Pro-jektassistentin und aktuelle Trinatio-

nale Master-Studentin, präsentiertendas als beispielhaft geltende INTER-REG-Projekt „Trinationaler Bachelor-und Masterstudiengang Bauinge-nieurwesen“, das seit 2008 zu denvon der Deutsch-Französischen Hoch-schule geförderten Studiengängengehört. Anschließend besuchte derBegleitausschuss die ÖffentlicheBaustoffprüfstelle, wo Prof. Linsel(Wissenschaftlicher Leiter der ÖBP)und Prof. Schubert (Fakultät AB) voreinem interessierten Publikum einigeVersuche zeigten. So wurde zum Bei-spiel die Druckfestigkeit eines hoch-festen Betons geprüft, der unter einerLast von ca. 270 Tonnen explosions-artig versagte.Als erstes Zwischenfazit lässt sich

festhalten, dass die Durchführung ei-nes dreijährigen, grenzüberschrei-tenden Kooperationsprojekts eine an-spruchsvolle Aufgabe ist, die von al-len Projektpartnern Sorgfalt, Engage-ment und Kooperationsbereitschaftverlangt.

Clemens WittlandAnne Davier-Grüner

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Prof. Stefan Linsel und Herr Julian Würtemberger, Präsident des RP Freiburg und Vorsitzender des Begleitaus-schusses INTERREG IV, Marcin Wojcik (Mitarb. EU-Kommission), Prof. Clemens Wittland (HsKA), Prof. Peter Gon-sowski (FHNW), Prof. Karsten Schubert (HsKA), Laure Jean-Pierre (INTERREG) (v. l. n. r.) Fotos: Ilse Geyer

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ERASMUS fördert Personalmobilität

Im Rahmen des EU-Bildungspro-gramms „Lebenslanges Lernen“ (LLP)fördert ERASMUS zum weiteren Aus-bau der Internationalisierung derHochschulen die nicht-studentischeMobilität innerhalb Europas nicht nurzu Unterrichtszwecken (STA – StaffMobility for Teaching Assignments),sondern auch zu Fort- und Weiterbil-dungszwecken (STT – Staff Mobilityfor Training), also Aufenthalte vonHochschulpersonal an Partnerhoch-schulen oder auch an Unternehmenbzw. Einrichtungen im europäischenAusland. Während sich die Hochschu-le an der STA-Mobilität schon seit vie-len Jahren durch die regelmäßige Ent-sendung sowie die gelegentliche Auf-nahme von Gastdozenten beteiligt,war sie im vergangenen akademi-schen Jahr erstmals Ziel einer STT-Maßnahme einer europäischen Part-nerhochschule.

Vom 23. – 2�. Mai 2011 waren ander Fachbibliothek Hochschule Karls-ruhe (FBH) die Bibliothekarinnen Ma-ria Bajko, Teresa Chyła, Monika Iwa-niszczuk und Barbara Polakowskavon der Staatlichen FachhochschuleChełm (Polen) zu Gast. Zweck des Be-suches war es einerseits, die Aufga-ben und den Aufbau der Fachbiblio-thek innerhalb des Bibliothekssys-tems der KIT-Bibliothek kennenzuler-nen, andererseits einen Einblick indie Bibliothekslandschaft in Karlsru-he zu erhalten. Nach einer Begrüßungund einem Vortrag über die HsKAdurch Dr. Joachim Lembach, als Leiterdes AAA auch ERASMUS-Koordinatorder Hochschule, gab es am ersten Tageine Führung durch die FBH. Um nochtiefer in die Grundlagen der Biblio-theksarbeit und Kooperation der FBHund der KIT-Bibliothek einzudringen,schloss sich am zweiten Tag ein Be-such der 24-Stunden-Bibliothek (KIT-

Bibl. Süd) an. Der zweite Programm-teil begann mit einer Führung in derStadtbibliothek, der im Laufe der Wo-che noch weitere Bibliotheksführun-gen in der PH-Bibliothek und der Ba-dischen Landesbibliothek folgten.

Die Bewertung des Besuchs durch dieFBH war äußerst positiv. Ihr Leiter,Helmut Riffel, war angetan von derHerzlichkeit und Offenheit im Verhält-nis zwischen Gästen und Mitarbeiternder FBH. Durch den direkten Kontaktzu Kolleginnen aus Polen hätten sichin vielen Gesprächen Bibliotheks -inhalte vergleichen und potentielleVerbesserungsmöglichkeiten auslo-ten lassen. Alle Beteiligten, so HerrRiffel, seien sich darin einig gewesen,diesen Austausch durch regelmäßi-gen Kontakt weiterzuführen.

Nicht zum ersten Mal kamen imvergangenen akademischen Jahrauch Angehörige der HsKA in den Ge-nuss einer ERASMUS-Förderung füreine solche Weiterbildungsmaßnah-me. Im Juni 2011 konnten die Verwal-tungsmitarbeiter Sylvia Vogt und JohnChrist im Rahmen einer internationa-len „Staff Week“ die Helsinki Metro-

polia University of Applied Scienceskennen- und schätzen lernen, was ih-nen aufgrund der exzellenten Organi-sation und der besonderen finni-schen Gastfreundschaft nicht schwer-gefallen sei. Beeindruckend schöne

Hochschulgebäude, ein sehr moti-viertes Mitarbeiterteam sowie einegute technische und räumliche Aus-stattung sind die Eindrücke, die siemit nach Hause nehmen konnten.Während Frau Vogt von der Studenti-schen Abteilung die Bereiche StudentAffairs Office sowie Career Services /Library besuchte, konnte Herr Christvon der zentralen Hochschulverwal-tung im Strategic Planning Office so-wie im Bereich IT Services vielfältigeInformationen sammeln.

Die neu gewonnenen Kontakte zuKollegen aus anderen Hochschulen,mit deren Hilfe man sich einen neuenBlickwinkel auf das eigene Umfeldverschaffen konnte, sorgten auchhier für ein durchweg positives Fazit:Der Austausch sei, so Sylvia Vogt undJohn Christ, in jeder Hinsicht berei-chernd und lohnenswert gewesen.

Joachim Lembach

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Halina Cieslar (FBH), Maria Bajko, Monika Iwaniszczuk, Thomas Sänger (FBH), Barbara Polakowska, Helmut Riffel (FBH), Teresa Chyła (v. l. n. r.) in der Fachbibliothek der HsKA Foto: John Christ

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Praktikum am CERN

Das CERN, die Europäische Organisa-tion für Kernforschung, ist die größteund anerkanntesten Forschungsein-richtungen der Welt. Gegründet 1�54,umfasst das CERN heute 20 Mit-gliedsstaaten. Um die Erforschung

physikalischer Grundlagen zu ermög-lichen, baut und betreibt das CERNdie größten und komplexesten For-schungsinstrumente weltweit: denLarge Hadron Collider (LHC), in demAtombestandteile beschleunigt undanschließend zur Kollision gebrachtwerden. Die Eigenschaften der da-bei entstehenden neuen Teilchenwerden von Detektorsystemen wie z. B. denen des ATLAS-Experimentsgemessen.

Während meines Maschinenbau-studiums absolvierte ich im Rahmendes Technical-Student-Programmsmein obligatorisches Industrieprakti-kum sowie meine Bachelorthesis inder Abteilung Cryogenics (TE-CRG). ImBereich der Wartung und Instandhal-tung von kryotechnischen Tieftem -peraturkühleinrichtungen führte ichFehlermöglichkeits- und Einflussana-lysen (FMEA) durch. Es wurden kryo-

technische und elektromagnetischeKomponenten der Kühleinrichtungdes ATLAS-Kalorimeters sowie desLHC auf die Notwendigkeit von kri -tischen Ersatzteilen analysiert. DasThema meiner Bachelor-Thesis war

die Analyse und Verbesserung von He-lium-Ölabscheideeinrichtungen vonSchraubenkompressoren.

Was mir besonders gut an meinemArbeitsalltag gefiel, war das interna-tionale Arbeitsumfeld. Ich arbeitetein einem Team mit Kollegen aus vierverschiedenen Nationen zusammen.Aufgrund der teamübergreifendenFMEA-Tätigkeit erhielt ich einen gutenEinblick in die Tätigkeitsbereiche an-derer Kollegen. Ich hatte das Glück,zu einem kleinen Kreis von Personenzu gehören, die während der War-tungsstopps die Erlaubnis hatten, inder Halle des ATLAS-Detektors sowiedem LHC-Tunnel etwa 100 m unter-halb der Erdoberfläche Arbeiten aus-zuführen.

Einer der interessantesten Ortewar die Kantine. Dort kommt der mul-tinationale Charakter des CERN be-sonders zur Geltung. Es kann dabei

durchaus vorkommen, dass man miteinem Nobelpreisträger am Tischsitzt.

Der CERN sowie Genf im Allgemei-nen ist ein Platz des Kommens undGehens. Neuankömmlinge haben esaufgrund der zahlreichen Freizeitan-gebote am CERN leicht, mit anderenin Kontakt zu kommen. Auch über dieFacebook-Gruppe Young@CERN wer-den regelmäßig Veranstaltungen or-ganisiert. Aufgrund der zahlreicheninternationalen Organisationen inGenf hat man fast das Gefühl, dassdie Stadt der Nabel der Welt ist. Inmeinem Freundes- und Bekannten-kreis befanden sich nach einem JahrMenschen aus über 15 europäischenLändern sowie aus Amerika, Indienund Japan.

Meine Arbeit am CERN hat es mirermöglicht, mich in diesem interna-tionalen Umfeld einzubringen und zubewähren. Die von mir ausgeführtenTätigkeiten steigerten meine Fähig-keiten im Bereich Projektmanage-ment sowie im Organisieren und Mo-derieren von Meetings. Aufgrund derAmtssprachen Französisch und Eng-lisch hat sich mein Wortschatz in bei-den Sprachen kontinuierlich verbes-sert. Das sichere Abhalten von Prä-sentationen und das Verfassen vontechnischen Berichten auf Englischgehörten zum Arbeitsalltag. Aufgrundder vielen Bekanntschaften mit Men-schen anderer Nationalitäten hat sichmein eigener Horizont erweitert so-wie mein Interesse und meine Offen-heit gegenüber Menschen aus ande-ren Kulturen gesteigert.

Mehr Infos zum Technical-Stu-dent-Programm sowie weiteren Ein-stiegsmöglichkeiten am CERN findensich auf https://ert.cern.ch.

Björn Fath

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Björn Fath (r.) mit seiner spanischen Kollegin Irene Alonso und seinem Chef Goran Periniæ bei einem Besuchdes CMS-Detektors Foto: Michael Hoch

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Konstruktive Kooperation: Kanada – Kuba – Karlsruhe

Bauingenieure sind weltweit tätig.Überall, wo gebaut wird, ist dasKnow-how von Bauingenieuren ge-fragt. Um dabei stets auf dem aktuel-len Stand von Wissenschaft und Tech-nik zu arbeiten, sind Kooperationenmit ausländischen Hochschulen sehrwichtig. Ende Februar 2011 wurde ei-ne Delegationsreise des Studien-gangs Bauingenieurwesen nach Ka-nada und Kuba durchgeführt, an derdie Professoren Stöckner, Linsel undWittland sowie der Leiter des Akade-mischen Auslandsamtes, Dr. Lem-bach, teilnahmen. Ziel der Reise wardie Erörterung von Kooperationsmög-lichkeiten in Forschung und Lehre.

In Kanada wurden zwei Universitä-ten besucht, die Ryerson University(RU) in Toronto und die University ofWaterloo (UW).

An der RU fanden intensive Koope-rationsgespräche mit ausgewähltenFachvertretern aus den BereichenVerkehr, Wasser und konstruktiver In-genieurbau statt. Dabei haben sicherste konkrete Ansatzpunkte für dieKooperation mit der HochschuleKarlsruhe im Themenbereich der Dau-erhaftigkeit von Brückenbauwerkenergeben. Diese Thematik ist – be-dingt durch die strengen Wintermo-nate – in Kanada von großer Bedeu-tung, da die dortigen Brücken mitteilweise auch differierenden Salzar-ten belegt werden, die einen erhöh-ten Angriff an Stahlbewehrung undStahlkonstruktion bedeuten. Ziel derForschungstätigkeiten ist hier dieMöglichkeit der Vorhersage der Dau-erhaftigkeit solcher Infrastrukturbau-werke, um nicht zuletzt einen optima-len Sanierungszeitpunkt zu erörtern.Durch die Tatsache, dass auch an derHochschule Karlsruhe an dieser Pro-blematik gearbeitet wird, konnten imNachgang der Delegationsreise be-

reits erste Kooperationsaktivitätenentwickelt werden. So werden bereitsim Oktober 2011 drei Studierende derHochschule Karlsruhe an der RU aneinem Forschungsprojekt zu dieserThematik mitarbeiten.

Im April hat Professor Hupfer dieRU besucht und die ersten Überle-gungen zur Kooperation im BereichVerkehrswesen weiter vertiefen kön-nen. In den Gesprächen mit den Ver-tretern der RU wurde auch die Mög-lichkeit der Entwicklung eines HsKA/RU-Doppelabschlussprogramms „Ci-

vil Engineering“ erörtert, das nachdem Vorbild des bereits existieren-den erfolgreichen HsKA/RU-Doppel-abschlussprogramms „Electrical En-gineering“ in Form eines gemeinsa-men 4-semestrigen Master-Studien-ganges aufgebaut sein könnte.

Im weiteren Verlauf der Reise wur-de die University of Waterloo be-sucht, die sich ca. 150 km entferntvon Toronto befindet und eine der for-schungsintensivsten Universitätenauf dem nordamerikanischen Konti-nent ist. Hier ergaben sich im Rah-men von Gesprächen mit Fachkolle-gen deutlich Möglichkeiten der Zu-sammenarbeit insbesondere im Be-reich des Verkehrswegebaus. Die

Möglichkeit der Kooperation auf derForschungsebene wurde ebenfallsdurch die nachfolgende Reise desKollegen Professor Hupfer im Aprilbereits konkretisiert. Ein Gegenbe-such von Professorenkollegen derUniversity of Waterloo an der Hoch-schule Karlsruhe hat bereits stattge-funden.

Die Zusammenarbeit der Hoch-schule Karlsruhe mit der UniversidadCentral de las Villas (UCLV), Santa Cla-ra auf Kuba, ist traditionsreich. Unse-re Hochschule hat bereits vor vielen

Jahren intensive Kontakte mit der dor-tigen Universität im Bereich Bauinge-nieurwesen gepflegt. Zur Wiederbele-bung dieser damals sehr fruchtbarenZusammenarbeit konnten in einzel-nen Fachgruppengesprächen diverseKooperationsmöglichkeiten erörtertwerden.

Die UCLV plant die deutliche Er-weiterung des Fachgebietes Wasser-wirtschaft in Forschung und Lehre.Dazu soll in einem ersten Schritt auchein Wasserbaulabor eingerichtet wer-den. Hier wird von Seiten der UCLVsehr begrüßt, dass die HochschuleKarlsruhe ihre Expertise im BereichWasserbau (insbesondere durch dieVersuchsanstalt für Wasserbau, Prof.

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Empfang der Delegation der HS Karlsruhe an der Universidad Central de las Villas, Santa Clara

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Eisenhauer) und im Bereich Sied-lungswasserwirtschaft zur Verfügungstellen kann, um diese Entwicklungzu unterstützen.

Aufgrund der bekannten Klimaver-änderungen treten insbesondere aufKuba in den letzten Jahren vermehrtWirbelstürme auf. Die damit einher-gehenden erhöhten Anforderungenan die zu errichtende Bausubstanzauf Kuba stellen eine große Heraus-forderung dar. Hierzu sind mehrereForschungstätigkeiten an der UCLVetabliert. Hinzu kommen Forschungs-tätigkeiten zur Entwicklung modernerökologischer Baustoffe mit der Ver-wendung von Recyclingmaterial. Indiesem Bereich arbeitet und forschtauch der Studiengang Bauingenieur-wesen der Hochschule Karlsruhe seitnunmehr vier Jahren, sodass sichauch in diesem Themenbereich ge-meinsame Forschungstätigkeiten bei-der Institutionen entwickeln lassen.Im Zeitraum April bis Juni 2011 hat be-reits ein Student des StudiengangesBauingenieurwesen an der UCLV imRahmen des Forschungsprojektes Re-cyclingbeton Untersuchungen durch-geführt. Weitere Abschlussarbeitensind geplant. Es ist bereits der Gegen-besuch einer Delegation der UCLV ander Hochschule Karlsruhe vorgese-hen. Hierbei wird insbesondere HerrProfessor Martirena voraussichtlichab Januar 2012 ca. drei Monate an derHochschule Karlsruhe mit den Kolle-gen des Studiengangs Bauingenieur-wesen forschen und lehren.

Zusammenfassend kann festge-halten werden, dass sich aus den ge-führten Gesprächen an den dreiHochschulen eine Vielzahl von Ko-operationsmöglichkeiten entwickelnlässt, die teilweise recht zeitnahbereits umgesetzt werden und so-wohl interessante Möglichkeiten fürStudierende (Studiensemester, Ab-schlussarbeiten etc.) als auch Koope-rationsmöglichkeiten für Professorenund akademische Mitarbeiter in For-schungsprojekten im internationalenUmfeld beinhalten.

Ansprechpartner der HochschuleKarlsruhe für die Kooperationen sindProf. Dr.-Ing. Clemens Wittland (RU),Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner (UW),Prof. Dr.-Ing. Stefan Linsel (UCLV).

Stefan LinselClemens Wittland

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Wie jeder Studierende an der Hoch-schule stand auch ich vor der Qualder Wahl eines geeigneten Praxisse-mesterplatzes. Für mich war sehrschnell klar, dass ich diese Zeit für ei-

nen Auslandsaufenthalt in Australiennutzen möchte, denn diejenigen, diedort waren, hatten begeistert davonerzählt, wie vielseitig das Leben undArbeiten in Australien ist.

Mein Praxissemester habe ich imWintersemester 2010/2011 im Centerfor Autonomous Systems (CAS) ander University of Technology in Syd-ney absolviert. Mein Betreuer war Dr.Nathan Kirchner, der die Arbeitsgrup-pe leitet, die an Robot Assist arbeitet,einer Plattform für Human Robot In-teraction. Dabei geht es grundsätz-lich darum, neue Funktionen des Ro-boters zu entwickeln, die in dessenSystem implementiert werden kön-nen. Aktuelle Projekte diesbezüglichsind Path Planning, das Erkennenund Verfolgen von Menschen, Greifal-gorithmen und das Entdecken undUmfahren von Hindernissen.

Bei meinem Projekt ging es um dieAuswertung von Audiodaten und dieErstellung und Implementierung vonAlgorithmen. Die Tendenz, Roboter inder Industrie sowie im Servicebereicheinzusetzen, nimmt stetig zu. Vieledieser Anwendungen erfordern dieInteraktion mit Menschen. Eine Vo-raussetzung für dieses Wechselspielist die Wahrnehmung von Menschendurch den Roboter . Es gibt verschie-dene Arten, Menschen zu erkennen,sei es visuell oder akustisch. Da Mi-krophone keine Beleuchtung erfor-dern und die Sensordaten problem-los empfangen werden können, istein System, das Personen anhand ih-rer Stimme erkennt und deren Stand-ort bestimmen kann, von großemNutzen. Dazu ist es nötig, Stimmenvon Hintergrundgeräuschen eindeu-tig trennen zu können. Anhand derSprachfrequenz und des Laufzeitun-terschieds, mit dem das Signal beideMikrophone erreicht, konnte ichStimmen zu Personen zuordnen. So-mit ist sich der Roboter über Anzahlund Position der Menschen bewusst,mit denen er sich im Raum befindet,und kann auf sie reagieren.

Das Praxissemester in Australienzu absolvieren hat mich technisch so-wie persönlich weitergebracht. Ichhabe dadurch einen tiefen Einblick inden Stand und die Problematiken derRobotik bekommen, meine Program-mierfähigkeiten vertieft sowie dieaustralische Arbeits- und Lebenswei-se kennengelernt. Des Weiteren tref-fen besonders in Sydney viele ver-schiedene Kulturen zusammen, vondenen man viel erfahren und lernenkann. Insgesamt war es eine schöneund lehrreiche Zeit, die ich nicht mis-sen möchte und wie ich sie jedem nurwärmstens empfehlen kann.

Barbara Hilsenbeck

Mein Praxissemesterin Australien

Robot AssistFoto: CAS University of Technology, Sydney

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Ein Praktikum unter Palmen

Schon zu Beginn meines Studiumshier an der Hochschule hatte ich dieIdee und den Wunsch, „mal was ganzanderes zu erleben“. In meiner 3. Prü-fungszeit, nachts aufgeputscht mitKaffee und vertieft in Skripte in derFachschaft sitzend, kam ich mit ei-nem Kommilitonen ins Gespräch, dergerade exotische Fotos auf seinemLaptop ansah. Ein Praktikum in In-dien. Schnell hatte er mich dafür be-geistert. Im Nachhinein war es nichtnur ein Praktikum, es war ein Lebens-abschnitt, in dem ich wunderbareFreunde gefunden habe, eine ganzneue Kultur kennenlernen durfte undauf eine ganz besondere Art und Wei-se geprägt wurde.

Mit einem Kommilitonen fand ich ei-nen Praktikumsplatz in einem deut-schen mittelständischen Unterneh-men, das seinen Hauptsitz in Aschaf-fenburg hat und eine Zweigstelle imindischen Hyderabad. Nachdem be-reits einige Studenten unseres Fach-bereichs in Indien ihr Praxissemesterbei dieser Firma absolviert hattenund wir viele unglaubliche Geschich-ten und Anekdoten gehört hatten, flo-

gen wir für fünf Monate voller Neugierund ein wenig Ungewissheit in diesesunglaubliche Land.

Verlauf des Praktikums und die ge-wissen „kleinen Kulturunterschiede“

Der Themenbereich meines Kommili-tonen war die Entwicklung und Ausar-beitung eines Sicherheitskonzeptsfür ein Softwareprojekt, und ich habein dieser Zeit meine ersten Projekt-managementerfahrungen sammelndürfen. Das Praktikum war sehr an-spruchsvoll. Von uns wurde ein hohesMaß an Selbständigkeit erwartet, unddie kulturellen Unterschiede erforder-ten eine gewisse Sensibilität und Ver-ständnis von beiden Seiten.

Beispielsweise schmunzelten wirschon nach wenigen Stunden, als wirdie ersten Unterhaltungen beobach-teten. Auch wenn jeder Ausländer aufdas „Kopfwackeln“ vor Antritt der Rei-se hingewiesen wird, ist dies anfangsirritierend und hat zu diversen Miss-verständnissen geführt. Meint er jetzt… ja? … nein? … vielleicht?

Ein großer Unterschied zwischenunseren Kulturen ist die bekannte

deutsche Pünktlichkeit und die indi-sche Flexibilität. Ob im Verkehr, derkeine Verkehrsregeln kennt, oder beiden Zugverspätungen, die einige

Stunden betragen können, muss mandem indischen Alltag mit einer gewis-sen Bereitschaft zur Sprunghaftigkeitund schnellen Umplanung begegnen.Stromausfälle, politische Problem -situationen und einfaches Zuspät-kommen der Mitmenschen sind ander Tagesordnung. Diese Flexibiltätlässt sich auch in der Arbeitsweisewiederfinden. Die Mitarbeiter ver-suchten sich so gut wie möglich aufkurzfristige Änderungen einzustellen.

Die indische Gesellschaftsstrukturist sehr hierarchisch ausgeprägt. DerRespekt vor Älteren, aber auch derübergeordneten Autoritätsperson ha-ben einen hohen Stellenwert. An die-ser Stelle ist das Kastensystem zu er-wähnen. Offiziell wurde es von derRegierung in den 60er Jahren abge-schafft, jedoch wurde uns schnell be-wusst, dass dieses zu tief verankertist, als dass ein einfaches Gesetz die-se Tradition auflösen könnte. Ge-wöhnt man sich an die indischeStretchtime und hält sich an gewisseVerhaltensregeln, wird man von denMenschen sehr freundlich und offen

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Blick vom Charminar auf die Verkehrssituation und den Bazar

Taj Mahal in Agra

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aufgenommen. Wir wurden oft zumEssen in den Pausen und von Kolle-gen über das Wochenende eingela-den. Die Grenzen zwischen Arbeitund Privatleben verschwammen sehrschnell.

Leben in einer indischen Sechsmillio-nenstadtIncredible India: Indien ist in allenBereichen mit einem Wort beschreib-

bar – extrem. Das Essen ist scharfoder süß; der Verkehr ist ein großesChaos, die Straßen sind dreckig undlaut; es gibt sehr viel Armut und vieleBettler und Straßenkinder, aber aucheine Oberschicht. Mit unserer weißenHaut hatten wir, besonders wenn wiram Wochenende unterwegs waren,immer Kameras auf uns gerichtet.Kinder, die uns Blumen schenktenoder Karten, die mein Kommilitonesignieren musste – das gehörte allesdazu!

Reisen? Immer wieder gern.Im Anschluss an unsere Praktikums-phase hatten wir die Möglichkeit, vierWochen durch dieses beeindrucken-de Land zu reisen. Es ging nach Goa,an die Strände im Süden, mit dem Ka-mel durch die Tharwüste und durchviele Tempel und heilige Stätten einerder ältesten Kulturen der Erde. Indienist ein unglaubliches Land. GlitzerndeIT-Hochburgen und mittelalterlicheBasare liegen direkt nebeneinander.Ob man die vielen ethnischen Grup-pen, die über 60 Sprachen und die

unzähligen Dialekte, die vielseitigen,wunderschönen Landschaften oderden tiefen Glauben der Menschen mitden vielen bunten Tempeln nennt, al-les zusammen lässt uns diese Zeitwohl nie wieder vergessen.

Amelie Wursthorn

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Ein Sadhu (heiliger Mann) in Kolayat

In Jaisalmer, der goldenen Stadt in Rajasthan

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international

Da ist Musik drin: Bachelorthesis bei Last.fm in London

Last.fm ist ein Empfehlungsservicefür Musik. Der Benutzer schickt wäh-rend des Musikhörens die Titelinfor-mationen der gespielten Lieder anLast.fm. Daraus ermittelt Last.fm die eigenen Lieblingsbands und -künstler und kann durch den Ver-gleich mit den Hörgewohnheiten an-derer Benutzer ähnliche Musik vor-schlagen – und das personalisiert, al-so individuell für jeden Benutzer.

Seit über vier Jahren wächst aufdiese Art mein Profil bei Last.fm. Esist interessant zu sehen, wie sichmein Musikgeschmack über die Jahreverändert hat. Die erzeugten Statisti-ken geben mir darüber Aufschluss,wie ein Tagebuch. Abgesehen vonmeiner Begeisterung für Musik hatmich als Informatik-Studenten vonAnfang an fasziniert, was die Seite imHintergrund antreibt. Wie wird dieständig von den Benutzern geschick-te Datenflut bewältigt und gespei-chert? Wie wird sie später weiterver-arbeitet? Wie und wann werden ausall den Abhängigkeiten zwischen denDaten die passenden Empfehlungenberechnet, so dass ein Benutzer so-fort weiß, dass Katy Perry nur daraufwartet, von ihm entdeckt zu werden?Und wie funktioniert das alles für Mil-lionen von Benutzern gleichzeitig?

Einen Platz bei Last.fm zu bekom-men war nicht einfach. Ich hatte michin den vorigen Semestern immer wie-der initiativ um eine Praktikumsstellebeworben, jedoch erfolglos. In die-sem Semester hat sich die Hartnä-ckigkeit schließlich ausgezahlt. SeitMitte April schreibe ich meine Ba-chelorthesis bei Last.fm in London.Ich bin Teil des Data-Teams, das ne-ben mir noch acht Mitglieder hat.

Zwar hatte ich das Team schoneinmal einige Tage vor meinem erstenArbeitstag kennengelernt, trotzdem

war ich aufgeregt und nervös, als ichdann endlich an meinem Schreibtischsaß. Doch bald war alle Aufregungverflogen.Die Atmosphäre bei Last.fmist locker, sehr freundlich und freund-schaftlich. Die Hierarchien sind flachund das Team international. MeineKollegen kommen neben England undSchottland auch aus Deutschland,Frankreich und Südafrika. Die Begeis-terung für ihre Arbeit ist ansteckendund motiviert mich jeden Tag.

Die verschiedenen Teams beiLast.fm arbeiten agil, das heißt sieorganisieren sich weitestgehendselbst. Es gibt kurze Entwicklungszy-

klen, so dass besser auf geänderteBedingungen und unerwartete Pro-bleme reagiert werden kann. DieseLosgelöstheit von starren Prozessenerfordert bei vielem eine andere He-rangehensweise – zum Beispiel beider Art, wie Software geplant undprogrammiert wird – und wird natür-lich auch von mir erwartet. Ich habebei der Arbeitseinteilung und Aus-richtung der Forschung für meine Ab-schlussarbeit freie Hand. Ein Arbeits-tag dauert etwa von zehn Uhr bis sie-

ben Uhr. Jeden Vormittag um dieselbeZeit versammelt sich mein Team kurz,um über den gestrigen Tag und dieheutigen Aufgaben zu sprechen. Da-nach geht jeder seiner Arbeit nach.Die Kollegen bleiben dabei trotzdemjederzeit ansprechbar und sind offenfür Fragen. Alle zwei Wochen, zum En-de eines Entwicklungszyklus, versam-melt sich die ganze Firma, und dieTeams stellen neue Funktionen, Än-derungen oder andere Ergebnissevor.

Auch wenn ich einige meiner Aus-gaben während der Woche erstattetbekomme, das Leben in London ist

bemerkenswert teuer. Gerade die Hö-he der Mieten und die dafür gebote-nen Zimmergrößen haben mich über-rascht. Doch dafür gewinne ich jedenTag mehr Einblicke in die Tech-SzeneLondons, arbeite mit interessantenMenschen zusammen und schreibemeine Bachelorthesis zu einem span-nenden Thema. Das sind Vorzüge, diedas mulmige Gefühl beim Blick aufden Kontostand schnell wieder ver-gessen machen.

Stefan Sperber

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Tradition und Alltag in London

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Studierende der HsKA im Ausland * Studierende von ausländischen Partnerhochschulen an der HsKA ** Land

2009/10 2010/11 Veränderung 2009/10 2010/11 Veränderung Europa Frankreich 26 28 +2 117 120 +3 Schweiz 63 53 -10 30 26 -4 Spanien 36 32 -4 18 26 +8 UK 29 16 -13 0 1 +1 sonstige Länder 42 34 -8 12 29 +17 Nordamerika 79 83 +4 6 6 0 Zentral- und Südamerika Brasilien 5 6 +1 12 29 +17 Mexiko 20 17 -3 27 38 +11 sonstige Länder 0 1 +1 3 7 +4 Asien China 17 14 -3 2 2 0 sonstige Länder 27 36 +9 45 38 -7 Afrika 9 15 +6 3 8 +5 Australien und Ozeanien 12 28 +16 0 0 0 Summe 365 363 -2 275 330 +55

Studierende unserer Hochschule im Ausland nach Fakultäten *

Fakultät 2009/10 2010/11 Veränderung

Architektur und Bauwesen 48 48 0

Elektro- und Informationstechnik 28 29 +1

Geomatik 18 18 0

Informatik und Wirtschaftsinformatik 63 42 -21

Maschinenbau und Mechatronik 68 83 +15

Wirtschaftswissenschaften 140 143 +3

Summe 365 363 -2

Studierende von ausländischen Partnerhochschulen an der HsKA nach Fakultäten **

Fakultät 2009/10 2010/11 Veränderung

Architektur und Bauwesen 109 124 +15

Elektro- und Informationstechnik 23 52 +29

Geomatik 13 14 +1

Informatik und Wirtschaftsinformatik 5 3 -2

Maschinenbau und Mechatronik 101 118 +17

Wirtschaftswissenschaften 24 19 -5

Summe 275 330 +55 * Studien- und Praxissemester ** ohne Regelstudenten, aber einschließlich Teilnehmern an Mehrfachabschlussprogrammen

Internationale studentische Mobilität

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Gender Mainstreamingan der Hochschule Karlsruhe

Was meint „gender“, „gender mainstreaming“ oder „gender diversity“? Warum befassen sich Poli-tik, öffentliche Verwaltungen, aber auch immer mehr Unternehmen mit diesen Begriffen? Zu Be-ginn des Sommersemesters fand eine Einführung in „Gender Mainstreaming und seine Umset-zungsmöglichkeiten für eine Hochschule“ statt; Dekane, die Kanzlerin, der Rektor sowie dieGleichstellungsbeauftragten hatten sich einen ganzen Tag Zeit genommen, um – geleitet von Dr.Claudia Neusüß (compassorange GmbH) und Christian Raschke (Vielfalt gestalten) – Fragen zurChancengleichheit nachzugehen.

Die individuelle Positionierung derTeilnehmer/-innen zum Thema sowieBausteine der Information und desWissensaufbaus bestimmten die Ver-anstaltung am Vormittag. Der Nach-mittag stand unter der Zielsetzung,Informationen und vorhandenes Wis-sen in die Hochschulpraxis zu trans-ferieren sowie gemeinschaftlich Ver-einbarungen zur Weiterarbeit herzu-stellen. Drei Fragen gliederten den Prozess: 1. Was wollen wir in Sachen Gleich-stellung erreichen?

Die Zielsetzung, „mehr und bessereStudienplatzbewerber/-innen“ anzu-ziehen und damit die Qualität vonStudium und Lehre zu steigern, war

allgemein konsensfähig. Das gesam-te Potenzial an weiblichen und männ-lichen Bewerbern soll angesprochenund ausgeschöpft werden.

2. Welche operativen Maßnahmenzur Förderung der Gleichstellung wol-len wir umsetzen?Drei Arbeitstische wurden zirkulie-rend von allen Teilnehmenden be-sucht, die einzelnen Diskussionser-gebnisse schriftlich festgehalten. Un-terschiedlichste Vorschläge wurdenerörtert und abschließend hierarchi-siert: Ein Szenario sah vor, Karlsruhezur Nr. 1 in Europa für Studentinnenzu entwickeln – gemeinsam mit Stadtund KIT, dies könnte nach außenkundgetan werden, z. B. durch dasAudit Familienfreundlichkeit. Der ge-sellschaftliche Nutzen der Technikkönnte herausgestellt werden, aberauch die Attraktivität des Campuskommuniziert, seine Funktionalitätverbessert werden.

3. Welche Maßnahme sollte prioritärverfolgt werden?Um für zukünftige Aktivitäten – mehrund bessere Studienplatzbewerber/

-innen und somit mehr Studentinnenanzuziehen – eine fundierte Grundla-ge zu entwickeln, wurde beschlossen,eine Marktanalyse vorzubereiten undextern zu vergeben: „Warum ent-scheiden sich Studienbewerber/-in-nen gegen ein Studium an der Hoch-schule Karlsruhe – Wirtschaft und Technik?“ Auf der Basis der Erkennt-nisse dieser Imagestudie werdendann weitere Schritte eingeleitet.

Das gemeinsame Nachdenken derHochschulleitung über die Relevanzder Fragestellung, die Suche nachHandlungsansätzen wie die Verab-schiedung einer ersten Maßnahmewaren ein guter Start auf dem Weg,die Diskussion um Gleichstellung imAlltag der Hochschule zu verankern.

Susanne Dürr

Gender Mainstreaming an der Hochschule Karlsruhe Fotos: John Christ

Diskussionsbeiträge eines Arbeitstisches

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Qualitätsmanagement imStudierendenmarketing

20 Semester lang wurden Daten undAussagen von Erstsemestern gesam-melt, wie sie sich über die Hochschu-le Karlsruhe informiert haben, wes-halb sie sich für ein Studium an einerFachhochschule entschieden habenund was sie bewogen hat, sich an derHochschule Karlsruhe zu bewerben.Diese und andere Fragen bildeten die

Erstsemesterumfrage, die regelmäßig– dank der Unterstützung der Dekanebzw. Studiendekane und -dekanin-nen immer mit sehr großem Rücklauf– zu Beginn des Semesters durchge-führt wurde. Die Ergebnisse warennicht nur für sich genommen stetssehr aufschlussreich, sondern siespiegelten oft auch einen allgemei-nen Trend wider: zunehmende Mehr-fachbewerbung, Internet als DAS In-formationsmedium, zunehmende Be-deutung der Rankings bei der Hoch-schulwahl etc. Trotz der interessan-ten Rückschlüsse war es Zeit für eineNeuausrichtung der Umfrage; wirwollten es einfach genauer wissenund differenzierten die Frage nach

der Mediennutzung. Welche Medienund Beratungsstellen wurden zu Rategezogen und vor allem: Wie bewertendie Studierenden diese im Hinblickauf ihre eigene Entscheidungsfin-dung? Ein besonderer Fokus sollteaußerdem auf die neuen Kommunika-tionsmittel gelegt werden. Wir woll-ten herausfinden, welche Social-Me-

dia-Anwendungen die Jugendlichenzwischen Schule und Hochschulenutzen und welche unserer Angebotebei der Informationssuche einbezo-gen wurden. Zum zweiten Mal fandnun im vergangenen Sommersemes-ter diese Art der Befragung statt. Ausden Ergebnissen leiten sich inter -essante Anknüpfungspunkte für künf-tige Maßnahmen in der Öffentlich-keitsarbeit und im Studierendenmar-keting ab.

Nicht unerwartet haben fast 96Prozent der Erstsemester angegeben,die Internetseite der HsKA als Infor-mationsquelle genutzt zu haben, wo-von knapp 82 Prozent diese als hilf-reich bewerteten. Sehr wichtig bei

der Suche nach dem richtigen Studi-um scheinen die Ergebnisse in denHochschulrankings zu sein: Fast 45Prozent der Studienanfänger habendiese herangezogen. Weiterhin ge-nutzt werden allgemeine Internetpor-tale zum Thema Studium, Broschürenund Flyer der Hochschule, Bücher,Zeitschriften und Zeitungen – mit un-terschiedlicher Häufigkeit und Zufrie-denheit.

Persönliche Beratung findet vorallem mit Eltern und Freunden statt,was durch die Nähe und Vertrautheitzu den Bezugspersonen auf der Handliegt. Allerdings fällt es auf, dass qua-lifizierte neutrale Beratungsinstitu-tionen nur in wenigen Fällen ergän-zend aufgesucht werden – sowohl imzib als auch bei der Arbeitsagentursind nur ca. 10 Prozent aller Erstse-mester gewesen.

Wir wollten auch wissen, wie sehr bestimmte Veranstaltungen der Hochschule die Studienwahlent-scheidung beeinflusst haben. DerCampustag wurde von gut einemFünftel besucht, und in drei von vierFällen hat dieser Tag die Studienwahl(wohl positiv) beeinflusst.

Die Beliebtheit von facebook istim Laufe des Jahres deutlich gestie-gen – fast 80 Prozent aller Studienan-fänger nutzen es. Dementsprechendwird es nun auch häufiger zur Studi-eninformation eingesetzt. Auch dieDarstellung der HsKA in der Jeder-mann-Enzyklopädie Wikipedia erfreutsich großer Nachfrage. YouTube, twit-ter und Second Life sind Kanäle, dieauch – in geringerem Maße – genutztwerden.

Cordula Boll

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campus

ProStudium „SynergieStrukturen“ – interdisziplinäre Projektarbeit

Das Projekt „SynergieStrukturen –Kloster Frauenalb“ ist entstanden auseiner Ausschreibung der HochschuleKarlsruhe im Jahr 2009. Unter demMotto „ProStudium“ wurden Projektegefördert, die inhaltlich und metho-disch über die ordentlichen Lehrplä-ne hinausgehen. Für diese besonde-ren Studienangebote, die untereinan-der im Wettbewerb um die Finanzie-rung standen, wurde ein bedeutenderTeil der Studiengebühren eingesetzt.

Über zwei Jahre hinweg habensich über hundert Studierende, Mitar-beiter und Dozenten der FakultätenArchitektur und Bauwesen, Elektro-und Informationstechnik sowie Geo-matik mit der Geschichte, dem bauli-chen Bestand und dem Entwicklungs-potential des Bau- und Kulturdenk-mals Klosterruine Frauenalb befasst.

Das Kloster Frauenalb liegt in der Mitte des Albtales im nördlichenSchwarzwald. Die Geschichte desKlosters reicht bis in das 12. Jahrhun-dert zurück und wird durch mehrereBrände und Besitzerwechsel über-schattet. Der oben dargestellte Rui-nenkomplex lässt die Größe des Klos-ters nach seiner letzten barockenBauphase Mitte des 18. Jahrhundertserahnen.

Die Projektidee wurde von dreiGrundgedanken getragen: Das Pla-nen und Bauen im Bestand entspre-

chend seiner stetig wachsenden Be-deutung stärker im Studium zu veran-kern, das interdisziplinäre Denkenund Arbeiten innerhalb der Hoch-schule und darüber hinaus zu fördernund schließlich die beiden genanntenAspekte an einer konkreten Aufgabepraxisorientiert zu verknüpfen.

Im Fall des Klosters Frauenalbgeht es nicht um die Fortführung oderWiederherstellung der ehemaligenStruktur und Nutzung, sondern um ei-ne Adaption, Umdeutung und Meta-morphose des fragmentierten Be-standes. Zwei konträre Forderungenstehen einander gegenüber: der Er-halt der Ruine als Zeitdokument undder Wunsch, diesen Ort für neue Nut-zungen zu erschließen und ihn damitbaulich zu verändern. In unserer Drei-teilung des Projektablaufs und der Ar-beitsschritte spiegelt sich diesesSpannungsfeld wider:

A – Bestand – Erhalt der RuineZu Beginn unserer Arbeit lag es alsonahe, der These zu folgen, dass Frau-enalb mit seiner Klosterruine mög-lichst unverändert erhalten werdensollte. Der erste Teil dieser Dokumen-tation befasst sich dementsprechendmit der Geschichte des Ortes, einer

Beschreibung der architektonischenTypologie und – als Schwerpunkt –einer Analyse der vorhandenen Bau-substanz. Dabei wurden Schäden aus unterschiedlichen Zeitphasen er-fasst, Plangrundlagen erstellt undvielfältige technische Untersuchun-gen durchgeführt. Darüber hinauswurde das gesamte Areal der Ruinedreidimensional mit Hilfe eines La-serscans erfasst. Das Computerauf-maß diente dann einerseits alsGrundlage für die weitere Planung,

anderseits war es möglich, die Datenzu visualisieren und einen Flug überdas Gelände des Klosters Frauenalbam Bildschirm zu simulieren.

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Kloster Frauenalb heute

Termin vor Ort, Dipl.-Ing. Gerhard Stöckle und Studie-rende der Hochschule Karlsruhe

Dachtragwerke – Kirchengebäude, Masterprojekt Architektur / Bauingenieurwesen, Betreuung Prof. F. Burgstal-ler, Prof. R. Pawlowski

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B – Metamorphose – Veränderungstärkt den OrtGestützt auf die Erkenntnisse aus derAnalyse wurde der zweiten Phase dieAntithese zugrunde gelegt: Frauenalbdarf und soll sich weiterentwickeln –Veränderung ist kein „Sakrileg“, sieträgt im Gegenteil zu einer Stärkungdes Ensembles bei.

Ausgangspunkt dieser „Metamor-phosen“ ist das Konzept einer Über-dachung des Kirchenraums, um ihnals wettergeschützten Veranstal-tungsort einer vielfältigen Nutzung zu

erschließen. Ein breites Spektrum anVarianten entstand in enger Zusam-menarbeit zwischen Studierendendes Bauingenieurwesens und der Ar-chitektur. Darauf aufbauend, habenwir den Fokus unserer Arbeit kontinu-ierlich erweitert auf die Gesamtanla-ge und die Freiräume. Unterschiedli-che Nutzungsmodelle (Künstlerkolo-nie, Sommerakademie, Hotel, Muse-um u. v. a. m.) bildeten die Grundla-ge sowohl für architektonische Kon-

zepte als auch eine Reihe technischerUntersuchungen zur Belastbarkeitdes Mauerwerks, zum Zustand desDachstuhls auf dem Abteigebäude,zum Brandschutz, zur Bauphysik undzu den akustischen Bedingungen derRäume. Parallel dazu führte der Mas-terstudiengang Baumanagement einProjektwochenende im Kloster durch.Dazu wurde ein fiktiver Projektauftragdurch das Landratsamt ausgespro-chen, der auch eine wirtschaftlicheBewertung der Entwicklungsalternati-ven einschloss.

C – Resümee – Bewahren im Verän-dernIn der dritten Phase wurde aus derFülle an Vorschlägen und Ideen einmodularer Lösungsansatz mit dreiHauptbausteinen destilliert, dessenRealisierung in mehreren Stufen er-folgen könnte. Eine Synthese der bei-den vorgenannten konträren Denkan-sätze könnte dadurch entstehen,dass die Eingriffe auf ein notwendi-ges Mindestmaß beschränkt werdenund dennoch ein kontinuierlicherWandlungsprozess in Gang gesetztwird. Der erste Baustein umfasst dieSanierung und Umnutzung des Abtei-gebäudes zu einer einfachen Unter-kunft für Gäste, Wissenschaftler, Mu-siker und Künstler (Tagungen, Konfe-renzen, Seminare, Workshops), er-gänzt durch kleine Gastronomie undein Museum. Der zweite Baustein istein wandelbares Membrandach über

der Kirche, das den vielfältigen Anfor-derungen Rechnung tragen soll – esbietet Witterungsschutz und akusti-schen Gewinn, gleichzeitig bleibt die

Freilichtatmosphäre erhalten. Derdritte Baustein stellt eine begrüntePergola dar, die punktuell mit Funk -tionsräumen für Veranstaltungen (Sanitärräume, Catering, bei BedarfUmkleideräume usw.) unterbaut ist,in ihrer filigranen Struktur die Spurender historischen Klosteranlage nach-zeichnet. Dabei wird der wunderbareBlick vom Klosterhof ins Albtal quasials „Bild“ gerahmt und bleibt den-noch offen – Metapher unserer Pro-jektarbeit, die zum einen klare bauli-che Zeichen setzen und dennoch ei-nen weiten gedanklichen Horizont er-öffnen soll.Robert Pawlowski, Florian Burgstaller,Katarina Neugebauer, Monika Stefen

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Wandelbares Dach – Kirchengebäude, Diplomarbeit Bauingenieurwesen, M. Strittmatter, Betreuung Prof. R. Pawlowski, Dipl.-Ing. (FH) Monika Stefen

Gesamtanlage – Synthese

Computeraufmaß, Diplomarbeit S. Heiker, BetreuungProf. T. Müller, Fakultät G

Projektleitung:Prof. Florian Burgstaller, Prof. Dr. RobertPawlowskiProjektbetreuung:Fakultät AB: Prof. Dr. Markus Baumann,Prof. Florian Burgstaller, Prof. Dr. HermannHütter, Prof. Dr. Robert Pawlowski, Prof. Dr.Karsten Schubert, Prof. Dr. Erwin Schwing,Prof. Dr. Markus Stöckner, Dipl.-Ing. Chris-toph Ackermann, Dipl.-Ing. Günter Mader,Dipl.-Ing. Ralf Steinmetz, Thomas Brenner,Dipl.-Ing. (FH) Katharina Neugebauer, Dipl.-Ing. (FH) Monika Stefen Fakultät EIT: Prof. Dr. Hubert SchwabFakultät G: Prof. Dr. Tilman MüllerGeschäftsstelle der Studienkommission fürHochschuldidaktik an Fachhochschulen Ba-den-Württemberg:Prof. Hans-Peter Voss, Dr. Michael RentschlerStudierende:114 Studierende der Hochschule Karlsruhe– Technik und WirtschaftBeratend: Referat 26 Denkmalpflege im RP Karlsruhe,Dr. Rainer LaunMit Unterstützung von:Landratsamt Karlsruhe, Amt für Schulenund Kultur, Amtsleiter Bernhard BöserGemeinde Marxzell, Dipl.-Ing. GerhardStöckle, stellvertretender Bürgermeister

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campus

Frisch und zeitgemäß: der neue Internetauftritt der Hochschule

Mitte März 2011 schaltete die Hoch-schule ihren neuen Internetauftrittfrei, nachdem in den Wochen zuvorAutoren und Webadmins in den Fakul-täten und Einrichtungen mit Hoch-druck daran gearbeitet hatten, ihreInhalte auf die neuen Seiten zu über-tragen. Viele nutzten den Wechselauch zu einem gründlichen „Web-Feng-Shui“ und sortierten aus, wasüberholt war.

Das Ergebnis konnte sich sehenlassen und wurde von vielen Seiten – vor allem auch von Studierenden –positiv bewertet: „schick“, „anspre-chend“, „frisch“ und „zeitgemäß“waren die häufigsten Kommentare,die uns über E-Mail, twitter und face-book erreichten.

Mit dem Wechsel auf das neue De-sign war auch ein Systemwechsel ver-bunden – Pirobase, das seit 2003 alsContent-Management-System (CMS)im Einsatz war, wurde abgelöst vonTYPO3 – einer Open-Source-Anwen-dung, die mittlerweile viele Hoch-schulen verwenden. Warum hat mansich dazu entschieden? Der schwer-wiegendste Grund lag darin, dass Pi-

robase in der Version 5 nunmehr aufdem Abstellgleis stand und der War-tungsvertrag auslief. Das Upgrade aufeine aktuelle Version hätte einenähnlichen Aufwand in Kosten und Ar-beit bedeutet wie der Wechsel auf einanderes System. Dazu kommen nocheine Reihe technischer Mängel undsysteminhärenter Einschränkungenwie etwa die Verwendung vonFrames, der schwierige externe Zu-gang, die Browserfixierung auf denInternet Explorer und die Anpassungder Sicherheitseinstellungen, dieman zum Bearbeiten der Inhalte vor-nehmen musste.Die technische Basis: TYPO3Das CMS TYPO3 ist freie Software undbietet dadurch viele Vorteile und Frei-heiten: Die Autoren sind frei in derWahl des Browsers und brauchen kei-ne besonderen Einstellungen vorzu-nehmen. Auch die Installation von Ja-va entfällt. Von überall kann man aufdas Backend (BE), den Verwaltungs-bereich von TYPO3, zugreifen, undman muss sich nicht über VPN insHochschulnetz einwählen. Außerdemist die Hochschule mit TYPO3 nicht

mehr an einen bestimmten Anbietergebunden. TYPO3 bietet eine Vielzahlvon Zusatzmodulen (Extensions), dieman an die Webseiten anbinden kann(z. B. News, Kalender usw.). Und dieAnpassung des Systems erfolgt nachden eigenen Bedürfnissen; Modulekönnen rollenabhängig zur Verfügunggestellt werden. Die Gelder, die derLizenzvertrag eines kommerziellenSystems verschlingen würde, könnenin die Programmierung individuellerLösungen, Service und Pflege desCMS investiert werden, was den Auf-tritt interessant, attraktiv und tech-nisch up to date macht. Anpassungen und Programmierung:die TemplatesSogenannte Templates sorgen dafür,dass alle Seiten einheitlich nach be-stimmten Gestaltungsmustern aufge-baut sind und Autoren einen sehr ge-ringen Aufwand für das Layout erbrin-gen müssen. Insgesamt 20 solcherTemplates wurden für die Hochschuleprogrammiert. Mit ihnen können alleArten von Inhalten gestalterisch um-gesetzt werden – seien es statischeoder dynamische Listen, Bild-Text-In-

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halte, spezielle Seiten wie Startsei-ten oder Bildergalerien. Als beson-ders komfortabel erweist sich ein Zu-satzmodul, das Fotos eigenständigherunterrechnet und auf das richtigeMaß bringt, was den Autoren in derRegel die vorherige Bildbearbeitungerspart. Generell ist der Einsatz vonBildmaterial im neuen Auftritt ein gro-ßes Plus: Aufgrund der einfachenHandhabung und der gestalterischenVorgaben kommen Grafiken und Fo-tos nun viel häufiger zum Einsatz,was den Text unterstützt und die Sei-te aufwertet – und damit den Rezi-pienten freut. Als Grundlage für dieProgrammierung der Templates dien-te ein Layout-Raster, das alle Seitenpixelgenau nach einem bestimmtenSchema aufteilt und so für einen har-monischen Gesamteindruck sorgt. Tief verzweigt ist weit gefehlt: die Na-vigationIn puncto Navigationstiefe – also derAnzahl an Klicks, die man benötigt,um auf die unterste Ebene zu gelan-gen – kann man beim Wechsel aufdas neue System von einem revolu-tionären Umbruch sprechen: Was zu-vor in bis zu acht Unterebenen ver-zweigt wurde, stellt sich nunmehr aufmaximal drei Unterebenen dar. Einestraffe Navigation sorgt für eine bessere Orientierung des Users – jeschneller er über die linke Leiste zuseinen gewünschten Inhalten navi-gieren kann, umso länger wird er aufden Seiten überhaupt verweilen bzw.umgekehrt: Je länger die Suche dau-ert, weil er sich in Unterebenen ver-wirrt und nicht mehr herausfindetoder immer über „home“ von vornestarten muss, umso wahrscheinlicherist es, dass er die Seiten – vermutlichfrustriert und ohne Ergebnis – wiederverlässt. Am Ende der Navigationstie-fe angelangt, kann der Autor speziel-le, eigens programmierte Module ein-setzen, um eine weitere Verzweigungvorzunehmen, die nicht als eigeneSeite in der Navigation und damit alsEbene erscheint. Mit zwei Klicks am Ziel: die Sonder-seitenEinen besonderen Service für Autorenund User gleichermaßen bieten eini-ge Spezialseiten für Inhalte, die sehrhäufig gesucht werden: Termine, Per-

sonal und Downloads, wobei darun-ter solche Dokumente zu verstehenwerden, die für den Studienablauf re-levant sind – also Anträge, Formula-re, Bescheinigungen etc. Mit den je-weiligen Templates ist eine automati-sche Ausgabe von Datensätzen nachvorheriger Filterung möglich. So kön-nen Studierende mit zwei Klicks bei-spielsweise eine Bescheinigung füreinen Kurs im Studium generale fin-den oder nachsehen, wann der ange-kündigte Round Table in ihrem Studi-engang stattfindet. Ähnlich schnelllassen sich auch z. B. alle Professo-rinnen und Professoren der Fakultätfür Wirtschaftswissenschaften anzei-gen, ohne dass man die Seiten derFakultät aufsuchen oder „meterlan-ge“ Scrollbalken bedienen muss. DieAutoren wiederum werden bei derEingabe der Daten durch vorgefertig-te Masken unterstützt, über die siedie Klassifizierung der Informationenvornehmen. Einmal eingetragene In-formationen können an beliebigerStelle in der immer gleichen Formausgegeben werden. Weniger ist mehr: das DesignSchlicht, sparsam mit grafischen Ele-menten und Schnörkeleien und dochwohlgeordnet in der Zuordnung derInhalte, so könnte man das Designder Internetseiten beschreiben. DerKopfbereich greift durch die rote Far-be, die Transparenz und die Skaladrei wichtige Elemente des CorporateDesigns der Hochschule auf. Unter-halb des Kopfbereichs erscheinen so-wohl Navigation als auch Inhalte vorkomplett weißem Hintergrund, daserzeugt Ruhe und ist wohltuend fürdas Auge. Lediglich einige horizonta-le, gepunktete Linien kommen zumEinsatz – sie dienen der Orientierung,da sie die Zusammengehörigkeit derInhalte verdeutlichen. Auf den ersten Blick: die StartseiteDer redaktionelle Platz auf der Start-seite einer Homepage ist naturgemäßsehr begehrt, und das Hauptmenü –die obersten Punkte in der Navigation– muss nicht nur strukturell, sondernauch hochschulpolitisch gut überlegtsein – denn Startseite und Hauptme-nue lassen Rückschlüsse auf die Pro-filbildung und damit die Ausrichtungder Hochschule zu. Als zentral erwies

sich die direkte Ansprache der beidenwichtigsten Zielgruppen – Studienin-teressierte und Studierende –, siestehen daher auch auf Platz 1 und 2 inder Navigation über der Skala. Dieweiteren Menüpunkte resultieren ausden Kernaufgaben der Hochschule,die sich die verbleibenden Positionenmit dem Internationalen und den gro-ßen organisatorischen Einheiten tei-len. Unterhalb des Menüs erfährt derUser tagesaktuell die wichtigsten Er-eignisse. Im Gegensatz zu Startseitenanderer Hochschulen, die mit einerBegrüßung und einem imageträchti-gen Bild auskommen, sollte derNews-Charakter unserer Startseite er-halten bleiben. Schließlich ist einehäufige Aktualisierung der Inhalteauch Grundlage für ein gutes Such-maschinen-Ranking. Orientierung für den User: die struk-turelle GliederungMit dem neuen Internetauftritt sollteauch eine einheitliche Struktur für al-le Fakultäts- und Einrichtungsseitenrealisiert werden. Der Vorteil für denUser liegt auf der Hand: Wenn sichein Studieninteressent über die Wahlseines Fachs noch nicht sicher ist undverschiedene Fakultätsseiten auf-sucht, um Studiengänge zu verglei-chen, findet er zum Beispiel die Lehr-inhalte oder das Berufsbild immer ander gleichen Stelle. Er kann sich soleichter orientieren und schneller dieInformationen verarbeiten. Fakultati-ve Seiten ergänzen die festgeschrie-bene Struktur, sodass es an den Fakultäten auch unterschiedliche Menüpunkte gibt. Der Relaunch derWebseiten, der dankenswerterweisedurch eine großzügige Spende desVereins der Freunde möglich war, er-öffnet der Hochschule technisch neueMöglichkeiten und Perspektiven, ihrwichtigstes Online-Medium künftigkontinuierlich weiterzuentwickeln.Darüber hinaus war es auch aus grafi-scher Sicht ein wichtiger Schritt:Nachdem das CD der Hochschulemittlerweile in fast allen Printmedienübernommen wurde, bildet die neueHomepage einen zentralen Bausteinfür die grafische Wahrnehmung derHochschule in der Außendarstellung.

Cordula Boll, Holger Gust,Wolfgang Schlaupitz

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campus

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zu Besuch

Es war ihr erster Besuch einer Hoch-schule für Angewandte Wissenschaf-ten des Landes als die neue Ministe-rin für Wissenschaft, Forschung undKunst Baden-Württemberg Mitte Au-gust 2011 an der Hochschule Karlsru-he von Rektorat und HochschulrätinBrigitte Almaschi empfangen wurde.Ein Thema war dabei auch der „Be-werber-Boom“ zum Wintersemester2011/12 mit fast 10.000 Interessentenfür rund 1.500 verfügbare Studien-plätze. Die Hochschule hat ange-sichts der großen Nachfrage in denletzten Jahren ihr Studienangebotstark ausgebaut. Der Rektor erläuter-te, dass die Hochschule alle Kräftebündle, diese Herausforderung zu be-wältigen. Der Hochschule fehlten je-doch ca. 13.000 m2 Hauptnutzfläche.Zwar konnte die neue Außenstelle inder Amalienstraße mit rund 2.000 m2

Fläche bezogen werden, die Hoch-schule sehe sich jedoch bei ihrenweiteren Raumplanungen mit ver-schiedenen Hemmnissen konfron-tiert. Als Neubau solle kurzfristig aufdem Campus der Hochschule ein„KMU-Innovationszentrum“ entste-hen und gezielt eine Verbindung zwi-schen kleinen und mittleren Unter-nehmen (KMU) und den Forschendenan der Hochschule Karlsruhe herstel-len.

Der Ministerin wurden anschlie-ßend aktuelle Forschungsthemen vor-gestellt. Prof. Dr. Andreas Gerdes ausder Fakultät für Elektro- und Informa-tionstechnik referierte zur Nachhal-tigkeit im Bauwesen. Rund 12.000Brücken seien in Deutschland akutsanierungsbedürftig, häufig aufgrundder Einwirkung tausalzhaltigenSpritzwassers auf die Stahlbetonkon-struktion. Wesentlich günstiger undauch ökologischer als aufwendige

und teure Instandsetzungsmaßnah-men sei daher ein präventiver Schutzder Bauwerke, so der Wissenschaft-ler. Zur Entwicklung und Erforschungsolcher Verfahren wurde an der Hoch-schule Karlsruhe das Institut für Prä-vention im Bauwesen gegründet.Prof. Dr. habil. Michael Kauffeld, Lei-ter des Instituts für Kälte-, Klima- undUmwelttechnik (IKKU), erläuterte For-schungsschwerpunkte in der Energie-

effizienz von Kälte- und Klimaanlagenund zu innovativen Kühlmitteln. Dazusei an der Hochschule ein bundes-weit einmaliges Forschungszentrummit sechs Professoren und über 20wissenschaftlichen Mitarbeitern ent-standen.

Während eines Campusrundgangswurde der Ministerin auch das Insti-tute of Materials and Processes vor-

gestellt, das sich auf die Entwicklungneuer Modellierungs- und Simulati-onstechniken in der Werkstoffent-wicklung und die Optimierung vonVerfahren in der Produktions- undFertigungstechnik konzentriert.

„Die Hochschule Karlsruhe ist miteinem vielseitigen Spektrum an Stu-dienmöglichkeiten und höchstem En-gagement in Lehre und Forschung gutin die TechnologieRegion Karlsruhe

eingebettet – gerade auch mit zu-kunftsweisenden Forschungsschwer-punkten in den Bereichen Elektromo-bilität und Kälte-, Klima- und Umwelt-technik. Dies kommt sowohl der Aus-bildung der Studierenden als auchder angewandten Forschung zu Gu-te“, hob Ministerin Theresia Bauerhervor.

Holger Gust

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Am Institut für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik (v. l. n. r.): Susanne Frank, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Pro-rektor Prof. Dr. Dieter Höpfel, Prof. Dr. Michael Kauffeld, Ministerialrat Johann Stimmler, Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Foto: Ilse Geyer

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Mobilitätsreich – die Hochschule Karlsruhe beim Regionaltag

Zum elften Mal in Folge fand am 25.September 2011 der Regionaltag derTechnologieRegion Karlsruhe statt –ein, wie die Veranstalter sagen,„Schaufenster“ für Hightech und Le-

bensart in der Region. Der Event, derzentral beworben, aber dezentraldurchgeführt wird, steht jedes Jahrunter einem anderen Leitmotiv: In derVergangenheit reihten sich die ver-schiedenen Programmpunkte in The-men wie Bildung, Medien, Forschung,Tradition oder Energie. In diesem Jahr– dem 125. Geburtstag des Automo-bils – lautete das Motto „Mobilitäts-Reich – was uns bewegt“.

Die Hochschule präsentierte andiesem Tag passend zum Thema eini-ge, vor allem von Studierenden entwi-ckelte Ideen und Konzepte: So zumBeispiel verschiedene Fahrzeuge –die nach traditionellem Vorbild undmit modernen Werkstoffen gefertig-ten Hightech-Draisinen, spezielleElektromobile wie die E-Draisine unddas E-Kart sowie das Shell-Eco-Mara-thon-Fahrzeug (s. S. 51) – ein beson-ders sparsames Dieselfahrzeug miteinem Verbrauch von nicht einmal 0,3Litern auf 100 km. Ebenso durften die

Formula-Student-Rennwagen an ei-nem solchen Tag nicht fehlen, auchwenn es für das Team Highspeed kurzdarauf zum Rennen nach Spanienging.

Die Ausstellung „Grenzgänger”zeigte die Ergebnisse einer interdis-ziplinären Projektarbeit zum ThemaBrückenbau. In der Geschichte derArchitektur gab es und gibt es he-rausragende Persönlichkeiten, dieentweder die Grenzen des in ihrerZeit Machbaren erreicht haben oderan der Grenze zwischen Architekturund Ingenieurkunst neue Bereiche er-schlossen. Der Arbeit dieser „Grenz-gänger” waren Studierende der Archi-tektur, des Bauingenieurwesens undder Technischen Redaktion im Som-mersemester 2011 auf den Grund ge-gangen und hatten dabei verschiede-ne Brückenbauten aus der Perspekti-

ve ihres jeweiligen Fachgebiets unter-sucht. Ergänzt wurde diese Ausstel-lung durch zwei weitere Projektarbei-ten: Innerhalb der Projektarbeit „In-genieurHandwerk“ hatten Studieren-de im Bauingenieurwesen begehbare

Brückengroßmodelle entworfen undkonstruiert, mit denen die relevantenTragwirkungen im Brückenbau veran-schaulicht wurden. Als Beispiel wur-de ein Brückengroßmodell eines un-terspannten Trägers präsentiert. Eineweitere Präsentation einer studenti-schen Projektarbeit im Bauingenieur-wesen – „Baumsteg in Pforzheim“ (s. S. 29) – beinhaltete sechs Entwür-fe für eine Fußgängerbrücke über dieEnz in der Innenstadt von Pforzheim.

Einen ganz anderen Aspekt desMobilitätsgedankens deckte das For-schungsprojekt NAVKA (NavigationAlgorithms and Platforms Karlsruhe)ab. Hier erfuhren die Besucher etwasüber die Entwicklung von Algorith-men, die z. B. auch die Beschleuni-gungs- und Gyrodaten modernerSmartphones behandeln können. Mitdiesen sind die Handys künftig naht-

los außer- und innerhalb von Gebäu-den zur Navigation und mobilen Geo-datenerfassung einsetzbar. Präsen-tiert wurde u. a. eine GNSS/INS-Flug-drohne (s. S. 41.)

Cordula Boll

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Die E-Draisine im Einsatz Foto: Uwe Krebs

Hightech trifft Lebensart

TechnologieRegion Karlsruhe

Plakatmotiv Regionaltag 2011

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

E-Learning mit ILIASentwickelt sich positiv

Wie schon in vorherigen Ausgabenberichtet, betreibt die Abteilung IT-Anwendungen des Informationszen-trums der Hochschule Karlsruhe seitdem Wintersemester 2008/09, ausStudiengebühren finanziert, die E-Learning-Plattform ILIAS.

Auch in der ersten Hälfte des Jah-res 2011 entwickelt sich die Nutzungund Integration von ILIAS an derHochschule Karlsruhe weiter posi-tiv. Die Anzahl der Zugriffe hat sichim Vergleich zur ersten Hälfte desVorjahres verdoppelt.

Die Nutzungspalette von ILIAS er-streckt sich längst nicht mehr nurauf das Anlegen von Kursen, son-dern wird zunehmend bunter. EinBeispiel dafür ist die in jüngsterZeit zunehmende Beliebtheit desÜbungsmoduls. Mit diesem ILIAS-Modul haben Dozenten die Möglich-keit, Aufgaben als Dateien bereitzu-stellen. Studierende können die Lö-sungen ebenfalls als Dateien bis zueinem festgelegten Termin in ILIAS

einreichen, wobei diese Lösungendurch die Dozenten mit einem Klickheruntergeladen und kommentiertwerden können. Bis zum endgülti-gen Abgabetermin können Studie-rende überarbeitete Versionen derLösungen ablegen bzw. ältere Ver-sionen auch wieder löschen.

Ein weiteres Beispiel für denbreit gefächerten Einsatz von ILIASist die komplette Anmeldungsab-wicklung zur Microsoft DeveloperNetwork Academic Alliance, kurzMSDNAA, einem Lizenzprogramm

der Firma Microsoft, an dem Hoch-schulen für eine geringe jährlicheMitgliedsgebühr teilnehmen kön-nen. Um Zugang zu MSDNAA zuerhalten, müssen die Benutzer inILIAS dem MSDNAA-Kurs beitretenund der Benutzungsvereinbarungzustimmen. Darauf erfolgt die auto-matische Zugangsgenerierung in-nerhalb von vier Werktagen.

Durch die weite Verbreitung vonILIAS im Hochschulbereich erfolgt

mittlerweile auch ein großer Teil derEntwicklung und Pflege diesesOpen-Source-Lernmanagement-Sys-tems durch die Hochschulen selbst.So leistete auch die HochschuleKarlsruhe hier ihren Beitrag.

Als Beispiel sei eine Erweiterungzur freien Benennung von Kursrefe-renzen genannt, die in Zusammen-arbeit mit der Fakultät IWI erfolgteund mittlerweile fester Bestandteilvon ILIAS wurde. Durch aktive Betei-ligung am Bug Tracking in direktemKontakt mit den Entwicklern sowiedie Einreichung von mehreren Ände-rungsvorschlägen insbesondere imBereich der Benutzerverwaltungund Authentifizierung hilft dasInformationszentrum ständig mit,ILIAS weiter zu verbessern.

Die nächste größere Verände-rung wird die Anpassung der ILIAS-Weboberfläche an das neue Designdes Internetauftritts der Hochschulesein, damit auch in ILIAS dem Cor-porate Design der Hochschule Rech-nung getragen wird.

Für alle Fragen zum E-Learning-System steht Herr Schröder vom IZ –Abteilung ITA gerne zur Verfügung.

Thomas Faust

Die neu angepasste ILIAS-Weboberfläche

Kontakt:[email protected]

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Neue Karriereberatungsstelle für Frauen in MINT-Bereichen*

Fortschreitende Globalisierung undstärkere Vernetzung führen unweiger-lich zu neuen Formen der Zusammen-arbeit. Die MINT-Branchen haben diebesten Voraussetzungen für unkon-ventionelle Arbeitsmodelle. Sie kön-nen daher gerade für Frauen attrakti-ve Alternativen zum herkömmlichen

Arbeitsplatz bieten. MINT-Fächer kre-ieren innovative Berufsfelder mit gro-ßen Zukunftschancen. Allein inDeutschland werden 2013 rund330.000 zusätzliche Akademikerin-nen und Akademiker besonders ausdiesen Fächern benötigt.

Deshalb gibt es einen nationalenPakt für Frauen in MINT-Berufen, andem sich auch das Ministerium fürWissenschaft, Forschung und KunstBaden-Württemberg beteiligt. Bei ei-ner landesweiten Ausschreibung füreine Karriereberatungsstelle für Frau-en im MINT-Bereich bewarb sich dieHochschule Karlsruhe und bekam ei-ne Zusage. Seit 1. Juli gibt es in denCareer Services eine Karrierebera-tungsstelle für „Frauen in MINT“. Feli-citas Steck ist die neue Karrierebera-

terin. Sie ist Diplom-Volkswirtin undgründete die Netzwerkgesellschaft.Sie baute an der privaten Universi-tät Witten/Herdecke ein internationa-les Netzwerk auf und etablierte denSeminarzyklus Frauen und Karriereim Studiengang Wirtschaftswissen-schaften bereits 1995.

Weitere Stationen waren Positionenin der Unternehmenskommunikationbei Daimler und der Metallgesell-schaft. In der Pressestelle der Univer-sität Karlsruhe baute sie das interna-tionale Alumni-Netzwerk mit über13.000 Alumni auf. Seit 2007 hat sieeinen Lehrauftrag am KIT zum ThemaNetzwerkmanagement und -kompe-tenz. Sie freut sich auf die neue Her -ausforderung: „In der Karrierebera-tungsstelle für Frauen im MINT-Be-reich kann ich meine ganzen Kompe-tenzen und mein Know-how einbrin-gen. Ein Netzwerk für Frauen im MINT-Bereich aufzubauen ist eine großeAufgabe, und es macht mir Spaß,Frauen bei ihrer Karriere zu beraten.“

Zielsetzung ist, Ingenieurinnenund Wissenschaftlerinnen in ihrer be-

ruflichen Entwicklung zu fördern. Da-mit sollen langfristig die Karriere-chancen von Frauen in MINT-Berufenverbessert werden.

Ziele der Karriereberatungsstelle fürFrauen in MINT sind:• Netzwerk für alle MINT-Frauen derHochschule aufbauen, diesesbundesweit und landesweit mitUnternehmen, Organisationenund Hochschulen vernetzen

• Schülerinnen für die MINT-Fächerder Hochschule begeistern

• Studentinnen durch gezielte Maß-nahmen während des Studiumsund auch an der Schnittstelle zumBeruf über Perspektiven für MINT-Karrieren in Wirtschaft und Wis-senschaft beraten

• Akademische Mitarbeiterinnenund Alumnae bei der Karriere-orientierten Berufsausübung coa -chen

*MINT= Mathematik-Informatik-Na-turwissenschaften-Technik

Felicitas Steck

Frauen in MINT Foto: Nationaler Pakt für Frauen in MINT-Berufen

Information und Bewerbung unterwww.exist-primecup.deBeratung unter: [email protected] [email protected] [email protected] für Frauen inMINT- BereichenCareer ServicesFrauen in MINT-BereichenDipl.-VolkswirtinFelicitas SteckRaum: F 315Tel. 0721-2829Fax:0721-2828E-Mail: [email protected]: Dienstag 10.00 - 12.00Uhr + 14.00 - 16.00 Uhr(Anmeldung per E-Mail)

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Schüler- und Studierendenbefragung zurWahl eines MINT-Studiengangs

Die Buchstabenkette „MINT“ ist aufdem besten Wege, zum Schlagwort zuwerden – bundesweit mehren sichdie MINT-Aktionen, die den natur -wissenschaftlich-technischen Nach-wuchs fördern sollen. Dass MINT fürMathematik, Informatik, Naturwis-

senschaften und Technik steht undinzwischen auch von den „MINT-Fä-chern“ gesprochen wird, ist den Pro-jektbeteiligten geläufig – doch wiesieht es bei den Abiturienten undErstsemestern aus, wie stehen sie zuden MINT-Studiengängen? Dieser undweiteren Fragen zum Thema MINTsind die Schülerinnen und Schülerdes Seminarkurses des Heisenberg-Gymnasiums Ettlingen und Karlsruheim Schuljahr 2010/11 nachgegangen.In Baden-Württemberg können Schü-ler der 12. bzw. bei G8 der 11. Klasseeine Projektarbeit im Rahmen einesSeminarkurses belegen und in dieAbiturnote einfließen lassen. Ziel istes, sich ein Thema eigenverantwort-lich zu erarbeiten und zu präsentie-ren. Der Seminarkurs des Heisen-

berg-Gymnasiums nahm den Auftragder Wirtschaftsstiftung Südwest an,die „Studien- und Berufswahl derAbiturienten 2011“ und das „Studien-wahlverhalten von Studierenden imBereich MINT“ zu untersuchen. Dabeisollten auch die Gründe für den gerin-

gen Frauenanteil in den MINT-Studi-engängen beleuchtet werden.

Ein Schuljahr arbeiteten dreiSchülergruppen an diesem Projektund engagierten sich weit über dieVorgaben hinaus: Ein Team befragte509 Abiturienten im Stadtkreis Karls-ruhe, ein anderes 450 Abiturientenim Landkreis und das dritte Team 697Studierende der HsKA und des KIT. ImJuli 2011 präsentierten die Schülerdie Ergebnisse an der HochschuleKarlsruhe: Über 80 % der befragtenAbiturienten wollen studieren. Vonden Abiturienten, die sich bereits füreinen bestimmten Studiengang ent-schieden haben, wählen rund 40 %einen sogenannten MINT-Studien-gang. Diese teilen sich wiederum folgendermaßen auf: Im Stadtkreis

Karlsruhe sind von den MINT-Ent-schlossenen 48,6 % Frauen und51,4 % Männer, im Landkreis hinge-ben sind es 20 % Frauen und 80 %Männer. Schüler wie Studierende ga-ben an, dass Schule und persönlicheInteressen bei der Studienwahl einegroße Rolle spielen. Beide Gruppensehen jedoch Handlungsbedarf beiden schulischen Angeboten zur Stu-dieninformation. Schülerinnen nut-zen eher Broschüren als Schüler undwünschen sich allgemein eine besse-re Qualität der Information. Von denSchülerinnen und Schülern gefordertwerden eine direktere Ansprache undmehr Kooperationsangebote zwi-schen Hochschulen und Schulen.

In die Ergebnisse der Studieren-denbefragung sind auch die Stimmenvon HsKA-Studierenden eingeflossen(169 der 697 Befragten studieren In-formatik und Maschinenbau an derHsKA). Interessante Ergebnisse sindu. a.: Die Freude am Fach wurde von70,97 % der Männer und 77,55 % derFrauen als sehr wichtiger Grund fürdie Wahl des Studiengangs angegeben. Sehr zufrieden mit der Wahlihres Studiengangs sind 36,63 % der Studenten (bei den Studentin-nen sind es 44 %), zufrieden sind55,20 % der Studenten und 51 % derStudentinnen. Auch wenn 83,84 %der Frauen (Männer: 71,36 %) denSchulen Einfluss auf die Studienwahlzuschreiben, waren über die Hälfteder befragten Studentinnen und Stu-denten weniger zufrieden bis unzu-frieden mit den Angeboten von Schul-seite. Die Schüler schlugen entspre-chend den geäußerten Defiziten u. a.vor, Studierende und Eltern mit MINT-Berufen in die Orientierungsangebo-te einzubinden.

Norma Pralle

Das Team BOST des Heisenberg-Gymnasiums Ettlingen hat die Studierenden der HsKA und des KIT zu ihrem Stu-dienwahlverhalten befragt. Foto: Kontaktstelle Frau und Beruf, Wirtschaftsstiftung Südwest

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Am 19. Oktober 2011 findet die 7. Ca-reerContacts statt. Die Firmenkon-taktmesse der Hochschule Karlsruhe– Technik und Wirtschaft bietet Stu-dierenden, Absolventen, Hochschul-mitarbeitern und Unternehmen ausder Wirtschaft eine Plattform zumAustausch. Sie findet von 9 bis 16 Uhrauf dem Engländerplatz hinter derMensa Moltke statt.

Mit mehr als 90 Unternehmen wer-den so viele Aussteller wie noch nieerwartet. Neben Informationen zuStellenangeboten gibt es einen Be-werbungsmappencheck, professio-nelle Bewerbungsfotos und Rennenmit den Hightech-Draisinen. WeitereInformationen:www.careercontacts.de

Monika Gilliard

Career-Contacts11

Beste Noten für Career Services

Großer Erfolg für die Career Servicesder Hochschule Karlsruhe! Die Abtei-lung, die die Bereiche Career Center,Studium generale und CareerNet um-fasst, wurde in der aktuellen tren -dence-Umfrage gerade zum bundes-weit besten Career Service gewählt.

Insgesamt befragten die Analys-ten von trendence für ihr Graduate-Barometer 2011 knapp 32.000 exa-mensnahe Studierende an 51 deut-

schen Hochschulen, davon stammten6.935 aus dem Bereich IT. An derHochschule Karlsruhe beteiligtensich 171 Studierende, die kurz vor ih-rem Abschluss in der Informatik oderWirtschaftsinformatik stehen.

Neben den insgesamt sehr gutenNoten, die die Befragten für ihreHochschule vergaben, freuen sich dieMitarbeiterinnen der Career Servicessowie der Geschäftsführer, EdmundZirra, natürlich besonders über den 1. Platz unter allen Hochschulen (Uni-

versitäten und Fachhochschulen)Deutschlands. Für die Studierendender HsKA ist das Angebot der CareerServices eindeutig „top“. „Wir sindimmer bemüht, das Angebot für unse-re Studierenden weiter auszubauen,und überlegen uns ständig neue Ak-tionen und Events“, erklärt Zirra.„Dieses Ergebnis ist jetzt noch einmalein besonderer Ansporn für uns.“

Neben der allgemeinen Karriere-beratung informieren die Career Ser-vices über Möglichkeiten der Finan-zierung eines Praxissemesters imAusland, helfen bei der Stellenfin-dung, bieten Kurse zum Erwerb vonSchlüsselqualifikationen an und be-raten zu verschiedenen Formen derStudienfinanzierung durch ein Sti-pendium. Alle Angebote im Überblicksind im Programmheftder Career Servicesaufgeführt, das je-weils zu Beginn einesSemesters erscheintund in den Auslagenzu finden ist sowie beider Career on Tour inden Gebäuden aufdem Campus verteiltwird.

Das Berliner Insti-tut trendence befragtjährlich examensnaheStudierende vier ver-schiedener Fachberei-che zu ihren Karriere-wünschen, den be-liebtesten Arbeitge-bern, ihren Erwartun-gen für die Zukunft so-wie der Zufriedenheitmit der eigenen Hoch-schule. Die aktuelleist bereits die 13. tren-dence-Umfrage.

Nora Leisebein

Das Team der Career Services freut sich über die gutePlatzierung.

CAREERCONTACTSFIRMENKONTAKTME

SSE

19. Oktober 2011, 9 bis 16 Uhr, auf dem Engländerplatz/Mensa Moltke

Weitere Informationen unter www.hs-karlsruhe.de/career

Career Center, Moltkestr. 30, 76133 Karlsruhe, Tel.: 0721-9252824, Fax: 0721-925282

8

E-Mail: [email protected], Ansprechpartner: Monika Gilliard

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campus

Berufsvorbereitung mit dem Studium generale – neues Zertifikat ab WS

Studieren an der Hochschule Karlsru-he bedeutet nicht nur ein Fachstudi-um zu absolvieren, sondern auch vie-le weitere Angebote nutzen zu kön-nen und über den eigenen Tellerrandzu schauen. Dazu gehört auch der Er-werb zusätzlicher Qualifikationen imStudium generale, das sich unter denStudierenden immer größerer Be-liebtheit erfreut. Von Semester zu Se-mester steigt die Zahl der Anmeldun-gen, und da hier die Nachfrage dasAngebot bestimmt, wird den Interes-sierten ein immer vielfältigeres The-menspektrum aus dem Bereich derFach-, Methoden- und Sozialkompe-tenzen geboten. Die Zahlen sprecheneine eindeutige Sprache (s. Grafik):Gab es im Sommersemester 2011mehr als 1.700 Kursanmeldungen zuverzeichnen, wird bei einem Rück-blick auf das WS 2008/09 deutlich,dass damals nur ein Drittel dieses An-gebot nutzte. Die Differenz der An-meldezahlen zu der tatsächlichenZahl der Teilnehmer entsteht vor al-lem durch Mehrfachanmeldungenoder besonders beliebte Themenbzw. Termine.

Woran liegt es, dass immer mehrStudierende immer mehr Kurse zuSchlüsselqualifikationen besuchen?In Gesprächen mit Industriepartnern

und auch in den Bewerberprofilen derFirmen wird deutlich, dass die Unter-nehmen bei der Suche nach neuenMitarbeitern neben den Abschlussno-ten auch auf die sozialen und fach-fremden Qualitäten der Bewerberachten. Können Bewerber oder Mitar-

beiter (sich) gut präsentieren? Wiegehen sie mit Kollegen, Kunden, Vor-gesetzten um? Verstehen sie auch et-was von dem unternehmerischen Hin-tergrund? Haben sie sich bereits wäh-rend des Studiums für mehr als nurihr Fachstudium interessiert? Die Stu-dierenden der Hochschule Karlsruhe

haben diesen Trend erkannt und be-suchen die Kurse im Studium genera-le, um sich genau diese Fähigkeitenanzueignen.

Um auf den rasanten Teilnehmer-anstieg zu reagieren, ist der Ausbaudes Kursangebots in zwei Richtungen

erfolgt. Zum einen wurden für beson-ders beliebte Seminare mehrere Pa-rallelveranstaltungen organisiert.

Zum Beispiel ist die Nachfragenach dem Kurs „Lerntechniken für ef-fektives Studieren“, der sich beson-ders an Studienanfänger richtet, in-nerhalb von drei Jahren so stark ge-

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So macht Lernen Spaß: Soft Skills erwerben die Studierenden interaktiv am besten.

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

stiegen, dass statt ursprünglich zweiKursen inzwischen zehn angebotenwerden. Auch andere Seminare wieRhetorik, Gesprächsführung, Mitar-beiterführung, Photoshop etc. erfreu-en sich bei den Studierenden derHsKA großer Beliebtheit.

Auf der anderen Seite konnte dasAngebot des Studium generale auchthematisch erweitert werden. Um dersteigenden Nachfrage weiterhin ge-recht zu werden, wird ab Winterse-mester 2011/12 das Programm umden Zertifikatszyklus „Consulting“ er-gänzt. Das Zertifikat richtet sich vor-rangig an Masterstudenten, freie Ka-pazitäten werden aber auch für höhe-re Bachelorsemester vergeben. MitKursen wie Management Consulting,Prozess- und Strategieberatung,Change Management, Projektmana-gement, Personal- und Organisati-onsentwicklung sowie Potenzial- undPräferenzanalyse können die Studie-renden das Know-how zum Consul-tant erwerben. Management-, Pla-nungs- und Technologiekompetenzengehören zu den zentralen Fähigkeiteneines Consultants, um den zukünfti-gen Kunden als Berater individuelleLösungen für deren Projekte bzw.Strukturen anzubieten.

Und das meinen die Studierendenzu den Kursen: „[…] ein großes Lobfür dieses tolle Seminar!!!“ (Ge-sprächsführung, Herr Mohr); „[…] ichbin restlos begeistert davon. Es hatso unglaublich viel gebracht undauch richtig Spaß ge macht […]“(High-Speed Reading); „Ihr Kurs hatmir sehr gefallen und ich werde sehrgerne in Zukunft einen Ihrer weiterenKurse besuchen.“ (Gesprächsfüh-rung, Herr Kleinknecht); „Lob für hilf-reiche (vor allem kostenlose) Semina-re“ (Lerntechniken für effektives Stu-dieren); „Gute Ergänzung zum Wahl-pflichtfach“; „interessant, gute At-mosphäre“ (Von der Innovation zumPatent); „sehr gute Kombination vonTheorie und Praxis“ (Erstellung wis-senschaftlicher Publikationen mit La-TeX); „Ich habe viel gelernt und krea-tive Kritik erhalten“ (Praktische Rhe-torik); „Jeder sollte in seinem Lebeneinmal so ein Seminar besuchen“.

Janine Fundawww.hs-karlsruhe.de/studiumgenerale

Deutschlandstipendiumerfolgreich gestartet

Mit einer sehr guten Resonanz ist dieerste Ausschreibung des Deutsch-landstipendiums an der HochschuleKarlsruhe zu Ende gegangen.

Insgesamt hatten sich bis zum Be-werbungsschluss am 15. Juli 2011mehr als 200 Studierende und Studi-enbewerber für eines der 28 zu verge-benden Stipendien auf der eigens da-für geschaffenen Online-Plattform re-gistriert. Ein Auswahlausschuss unterdem Vorsitz von Prorektor Prof. Dr.Höpfel als Vertreter des Rektorats,dem außerdem die Gleichstellungs-beauftragte Prof. Susanne Dürr, je einVertreter der sechs Fakultäten, Ed-mund H. Zirra als für das Deutsch-landstipendium an der HochschuleBeauftragter sowie zwei Mitgliederdes Allgemeinen Studierenden-Aus-schusses (AStA) angehörten, fällteEnde September (nach Redaktions-schluss) die Entscheidung, wer sichkünftig als Deutschlandstipendiatüber 300 Euro monatlich freuen darf.

Die finanzielle Unterstützung setztsich jeweils zur Hälfte aus Mitteln desBundes und privater Stipendiengeberzusammen. Im ersten Ausschrei-bungsjahr konnte die HochschuleKarlsruhe die CAS Software AG, dieE.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH, dieQ_PERIOR AG, die Sparkasse Karlsru-he Ettlingen, die Stadler+SchaafMess- und Regeltechnik GmbH, dieVollack Management + BeteiligungenGmbH & Co. KG, die Volz InnovationGmbH sowie die Witzenmann GmbHals Sponsoren jeweils eines oderzweier Stipendien gewinnen. Die OY-STAR Holding GmbH aus Stutensee,die Robert Bosch GmbH, die Fiducia ITAG und die Schaufler Foundation ha-ben sogar fünf Stipendien über einenZeitraum von drei Jahren zugesichertund damit die Möglichkeit genutzt,Deutschlandstipendien mit ihrem Un-

ternehmensnamen zu versehen. Sti-pendiaten, die durch diese Unterneh-men bzw. die Stiftung gefördert wer-den, erhalten also jeweils ein Oystar-,Bosch-, Fiducia- oder The SchauflerFoundation-Stipendium.

Als wichtigstes Auswahlkriteriumzählte insbesondere die Leistung derpotenziellen Stipendiaten, aber auchdie persönlichen Umstände jedes Be-werbers fanden Berücksichtigung.

Die meisten Stipendien wurden andie Fakultäten MMT, W und IWI verge-ben, mit fünf Stipendien konnte dieFakultät EIT gefördert werden, für Gund AB standen jeweils zwei Stipen-dien zur Verfügung. Aus der FakultätIWI stammen die meisten Bewerbun-gen, dicht gefolgt von den FakultätenEIT, MMT und W mit einer nahezugleich hohen Zahl an Interessierten.Ein Fünftel der Bewerber war weib-lich.

Ziel der Bundesregierung ist es,mit dem Deutschlandstipendium per-spektivisch bis zu acht Prozent derStudierenden finanziell zu unterstüt-zen. In der ersten Ausschreibungs-runde konnten 0,45 Prozent berück-sichtigt werden. Wie viele Stipendienfür die Hochschule Karlsruhe in dernächsten Ausschreibungsrunde, diefür Frühjahr/Sommer 2012 geplantist, zur Verfügung stehen werden,steht derzeit allerdings noch nichtfest. Wer in diesem Jahr bei der Ver-gabe der Stipendien (noch) nicht zumZuge kam, kann sich bei einer ge-meinsamen Veranstaltung von Sti-pendiaten der Begabtenförderwerke,der Career Services sowie des Ser-vice-Centers Studium und Lehre ander Hochschule am 3. November ab16 Uhr in der Aula über weitere Mög-lichkeiten der Studienfinanzierungdurch Stipendien informieren.

Nora Leisebein

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Überblick Studierende nach Studiengängen

Studiengang Studierende

SS 2010 Studierende

SS 2011 Veränderung

in % AusländerSS 2010

Ausländer SS 2011

Veränderungin %

Frauen SS 2010

Frauen SS 2011

Veränderung in %

Bachelor-/Diplomstudiengänge

Architektur 183 151 -17,5 20 20 0,0 94 94 0,0

Bauingenieurwesen 376 388 3,2 89 79 -11,2 80 86 7,5

Baumanagement und Baubetrieb 336 332 -1,2 42 44 4,8 67 76 13,4

Energie- und Automatisierungstechnik 335 306 -8,7 59 53 -10,2 21 23 9,5

Fahrzeugtechnologie 267 301 12,7 30 26 -13,3 8 5 -37,5

Geoinformationsmanagement 27 56 107,4 1 0 -100,0 7 12 71,4

Informatik 497 470 -5,4 65 56 -13,8 32 27 -15,6

International Management 344 412 19,8 30 30 0,0 266 301 13,2

Kartographie und Geomatik 151 108 -28,5 4 2 -50,0 51 38 -25,5

Kommunikations- und Informationstechnik 253 227 -10,3 38 35 -7,9 27 27 0,0

KulturMedia Technologie (ab WS 2010/11) 9 0 5

Maschinenbau 625 599 -4,2 48 43 -10,4 45 37 -17,8

Mechatronik 348 344 -1,1 67 69 3,0 14 19 35,7

Sensorik 272 269 -1,1 55 59 7,3 19 22 15,8

Technische Redaktion 164 216 31,7 7 12 71,4 70 86 22,9

Vermessung und Geomatik 107 111 3,7 8 12 50,0 23 27 17,4

Wirtschaftsinformatik 478 455 -4,8 52 46 -11,5 80 70 -12,5

Wirtschaftsingenieurwesen 487 597 22,6 33 35 6,1 119 123 3,4

Sonstige 83 98 18,1 52 62 19,2 21 29 38,1

Teilsumme Bachelor/Diplom 5333 5449 2,2 700 683 -2,4 1044 1107 6,0

Master-Studiengänge

Architektur 36 55 52,8 4 5 25,0 21 26 23,8

Bauingenieurwesen 48 65 35,4 20 19 -5,0 9 14 55,6

Baumanagement 61 70 14,8 9 6 -33,3 27 36 33,3

Elektrotechnik 67 97 44,8 14 14 0,0 2 4 100,0

Geomatics/Geomatik 24 39 62,5 13 22 69,2 11 11 0,0

Informatik 70 77 10,0 7 9 28,6 5 6 20,0

International Management 36 45 25,0 9 7 -22,2 30 37 23,3

Maschinenbau 94 110 17,0 43 43 0,0 9 8 -11,1

Sensorsystemtechnik 82 107 30,5 64 69 7,8 10 13 30,0

Technische Redaktion 34 32 -5,9 2 1 -50,0 19 21 10,5

Vertriebsingenieurwesen 2 0 -100,0 0 0 0 0 0 0

Wirtschaftsinformatik 50 61 22,0 9 7 -22,2 10 10 0,0

Wirtschaftsingenieurwesen 32 31 2 2 0,0 9 10 11,1

Teilsumme Master 634 789 24,4 196 204 4,1 162 196 21,0

Gesamtsumme 5967 6238 4,5 896 887 -1,0 1206 1303 8,0

Kennzahlen der letzten vier Semester

Differenz: SS2011 –SS2010

WS 2009/10

SS 2010

WS 2010/11

SS 2011

absolut in %

Studierende insgesamt 6279 5967 6531 6238 +271 4,5

Weibliche Studierende 1278 1206 1372 1303 +97 8,0

Studienanfänger (1. Semester)

1530 669 1765 713 +44 6,6

Ausländische Studierende 872 896 925 887 -9 -1,0

Absolventen 524 652 577 ** ** **

Studienbewerber insges. 7293 3009 7789 3398 +389 12,9

Studienbewerberinnen 2003 757 2250 969 +212 28,0

Professoren insgesamt 177 175 177 180 +5 2,9

Professorinnen 20 21 19 19 -2 -9,5

SWS von Lehrbeauftragten (entspr. Professorenstellen)

1036 1027 1105 1061 +34 3,3

Sonstige Mitarbeiter (ges.) 370 387 402 398 +11 2,8

Studierende pro Lehrkraft 26,8 25,7 27,4 26,1 +0,4 1,5

Die Entwicklungder Hochschulein Zahlen

Bauingenieurwesen (Master) beinhaltet auch Bauingenieurwesen trinational (Master)Maschinenbau (Master) beinhaltet Maschinenbau und Mechatronik (Master) und Mechatronic and Micro-Mechatronic Systems (Master)Sensorsystemtechnik (Master) beinhaltet Sensorsystemtechnik (Master) und Sensor Systems Technology (Master)

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Ehrenvorsitz fürDipl.-Wirtschaftsing. Franz Wieser

In der Mitgliederversammlung des Vereins der Freunde der Hochschule Karlsruhe e. V. wurde am 5. Mai unser langjähriger Vorsitzender Dipl.-Wirtschaftsing. Franz Wieser für seine Verdienste ein-stimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ursprünglich einmal als einer der ersten im Karl-Hans-Al-brecht-Haus wohnend und an unserer Hochschule studierend, hat er die rasante Entwicklung überJahrzehnte mit begleitet. In den letzten 13 Jahren konnten vielfältige Unterstützungen des Vereinsunter seinem Vorsitz mit zu der positiven Entwicklung beitragen.

Die Mitglieder dankten ihm für seinenunermüdlichen Einsatz, besondersauch für die letzten beiden Jahre, indenen er noch einmal den Vorsitzübernommen hatte.

Herzlich begrüßen dürfen wir alleunseren neuen Vorsitzenden, HerrnKarl G. Linder. Er hat das Zepter vonHerrn Wieser gerne übernommen undist als Freund und Förderer nicht nurinnerhalb der Hochschule bekannt.Herr Linder ist Absolvent der Hoch-schule und Mitglied des Kuratoriums.Er ist Stifter der Karl Linder EducationFoundation (KLEF), die Projekte unter-stützt, die jungen Menschen mit limi-tierten Mitteln bessere Bildungs-chancen ermöglichen. Eine Würdi-

gung und Vorstellung des alten undneuen Vorsitzenden wird folgen.

Die turnusmäßigen Neuwahlen alsBestandteil der Mitgliederversamm-lung brachten folgendes Ergebnis fürdie nächste Amtszeit von zwei Jahren.Vorsitzender: Karl Linder, Stellvertre-ter: Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, RolfBarthold und Thomas Eisebraun. Ge-schäftsführer: Prof. Dr. Dieter K. Ad-ler. Schriftführer: Andreas Rieger.Schatzmeister: Werner Möhle. Kas-senprüfer: Karl-Heinz Röhm und Ben-no Speck. Wir wünschen allen Ge-wählten eine erfolgreiche Arbeit unddürfen auch die Neumitglieder imVerein ganz herzlich begrüßen.

Andreas Rieger

Neue Mitglieder im Verein der Freunde:EinzelmitgliederDipl.-Ing. (FH), MBA Thomas Gamber,B. Sc. Ingo Foth, Stud. Beate Stern-berg, Micha Smolka, Sabine Hohl,Dennis Heimpel, Prof. Dr.-Ing. Matthi-as Urmersbach, Dipl.-Ing. M.Sc. BjörnMuth, Stud. Tobias Bauer, Stud. TimSchmid, Stud. Jonathan Caputo, Stud.Joachim Ditting, Stud. Tobias Gratz,Stud. Klaus Dinger, Stud. Florian Huck,Stud. Florian Jehnes, Stud. AndreasKiefer, Stud. Benjamin Kuhl, Stud. Hol-ger Lietzenmaier, Stud. Clemens Mack,Stud. Simon Mildenberger, Stud. Pa-trick Milich, Stud. Jens Mörk, Stud.Volker Roller, Stud. Christian Rothfuß,Stud. Fabian Schäfer, Stud. FlorianSchittenhelm, Stud. Markus Schnei-

der, Dr. Joachim Lembach, PhilippMarz, Stud. Benjamin Dietmar Bock-stahler, Stud. Jan Förstera, Stud. AlicaPerdomo Fajardo, Thomas Dolowy, JanEbbinghaus, Dipl.-Ing. (FH) Karin May-er, Dipl.-Ing. (FH) Jochen Schulz, Stud.Frank Businger, Stud. Marc-Andre Gla-won, Stud. Viktor Klimowski, Stud. Ma-nuel Maul, Stud. Kevin Wehnert, Stud.Christopher Schneider, Patrick Eisen-reich, Stud. Rico Göpfert, Hans-Christi-an Schiller, Stud. Christian Anderl,Stud. Benedikt Bez, Stud. Edwin Blat-ter, Stud. Patrick Bopp, Stud. Benja-min Burg, Stud. Alexander Dwarnicak,Stud. Christian Ehinger, Stud. DominicFandrey, Stud. Daniel Füger, Stud. PaulGerisch, Stud. Daniel Gerstle, Stud.

Kai Gläsker, Stud. Mathias Kneuker,Stud. Johannes Kolb, Stud. Marco Krä-mer, Stud. Thomas Kristof, Stud. Mar-kus Laber, Stud. Raphael Lekies, Stud.Michael Maisch, Stud. Alexander Mu-ecke, Stud. Tobias Pletschke, Stud.Gaurav Sharma, Stud. Marc Schieß,Stud. Ulrich Schmitt, Stud. NicolasSteinwand, Stud. Sascha Strohmeier,Stud. Melanie Thusing, Stud. AndreasUtz, Stud. Anton Walter, Stud. MarcWeber, Stud. Ines Strohm, M.Eng.Dipl.-Ing. (FH) Maximilian Kienzler,Stud. Steffen Hartmann, B.Eng. DanielMühlbergerDie Personalien und Firmenbezeichnungen wur-den den Beitrittserklärungen entnommen.

Dipl.-Wirtschaftsing. Franz Wieser

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Kellie Bruchmüller

Englischunterricht in Taiwan und ander HsKA am Institut für Fremdspra-chen, – Kellie Bruchmüller, unsereneue amerikanische Kollegin am In-stitut für Fremdsprachen (IFS) berich-tet über ihr erstes Jahr als Lektorinam IFS und zieht Vergleiche zu ihrenbisherigen Lehrerfahrungen in Asien.

Martina WeddigCould you compare your teaching ex-periences in Germany with those inTaiwan?

Kellie BruchmüllerWell, first I could say that overall theGerman students’ English proficiencyis quite high. Chinese and English areso different that it tends to be morechallenging for the Taiwanese. How-ever, there are no “false friends” be-tween Chinese and English, where apair of words in the two languageslook or sound alike but have differentmeanings. So you wouldn’t hearsomeone say in Taiwan, “I became anew car” (Ich bin ein neues Autogeworden) instead of “I got a newcar” (Ich habe ein neues Auto bekom-men). Additionally, because of the in-fluence of Confucius on Chinese cul-ture, the teacher is seen as the au-thority in the classroom. This makesit difficult to get into deeper dialecti-cal discourse with the students in theclassroom in Taiwan. I think thiscomes from the Chinese perspectivethat to disagree with the teacherwould make both the teacher and thestudent “lose face” and is consideredimpolite. Very different from the west-ern perspective, where questioningauthority is acceptable or even neces-sary to uncover truth and justice. Ithink at least partially for these rea-sons – the general English level andthe cultural differences – the dynam-ics of teaching in a classroom in Ger-

many can be very lively and lead tovery interesting debates. On the oth-er hand, in the Chinese classroompeople tend not to openly disagreewith each other but instead find morecommonalities between each others’opinions.

Besides classroom teaching, do youengage with the students in otherways on campus?I also hold a workshop “Effective Eng-lish Applications” which the IFS canoffer thanks to the financial supportfrom the students’ tuition fees. Theseworkshops are limited to smallgroups in order to address the indi-vidual concerns of each student. Wecover the differences between “An-glo-Saxon” and German resumes ingeneral and also focus on the differ-ent styles of cover letters, includingU.S. and British differences.

What appears particularly challen-ging for the students to implementwhen writing their job applications inEnglish?Well I think the biggest challenge forour students when writing an applica-tion in English is how to do “self-mar-keting.” This is also related to cross-cultural differences. For example, be-

cause directness and honesty arehighly valued in German culture, ourstudents may see this aspect of pro-moting themselves as not completelyhonest. Especially in the USA, appli-cants are expected to “sell” them-selves and, using good communica-tion skills, articulate what makesthem the most qualified candidate. Itry to help the students see the sub-tle nuance in language differenceswhen expressing qualifications. Agood example is the difference be-tween “I only have one semester ex-perience with CAD” versus “I alreadyhave one semester.” The first re-sponse may be a typical Germanstatement, the second an American.The danger is that a German may tendto undersell him/herself from theAmerican cultural viewpoint. Becausehonesty is also important in Americanculture, an American recruiter readinga resume may “subtract” a bit fromthe application in order to make upfor this difference. Another commonerror I see is not showing interest forthe company or position itself, but in-stead saying, “I am required to do aninternship as a part of my studies.”Although again this may be the “hon-est” thing to say, to an American’s earit sounds less than enthusiastic andinappropriate in a cover letter. The re-cruiter wants to see the applicant isenthusiastic about working for thisparticular company. Therefore, it isimportant to express this in the firstpart of the cover letter.

Kellie, thank you very much for takingthe time to talk with me today.

Interview: Martina Weddig

Kellie Bruchmüller

Was macht eigentlich ...

Kontakt:[email protected]

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7.2.2011Gutenkunst, Christian Akad. Mitarb. MMT15.2.2011Ehrhardt,Stephan Akad. Mitarb. EITSchaaf,Jakob Akad. Mitarb. MMT21.2.2011Krippl, Manuel Akad. Mitarb. IZ28.2.2011Schlachter, Gregor Akad. Mitarb. AB1.3.2011Ackermann, Monique Akad. Mitarb. ABMatz, Michael Akad. Mitarb. ABSchwaller, Julie Akad. Mitarb. ABSkrenkovic, Ana Suzana Akad. Mitarb. IWI10.3.2011Seebacher, Björn Akad. Mitarb. IAF15.3.2011Geiselhardt, Sebastian Akad. Mitarb. EIT1.4.2011Blank, Sandra Akad. Mitarb. IAFBrunner, Simon Akad. Mitarb. IAFWoernle, Maike Inga, Dr.rer.nat. Akad. Mitarb. IAF15.4.2011Asteriadis, Nikolaus Akad. Mitarb. IAFBröckelmann, Malte Akad. Mitarb. MP16.4.2011Kaiser, Jochen Akad. Mitarb. MMT1.5.2011Brüning, Anneke Akad. Mitarb. MMT

Westermann, Gerd Techn. Ang. EIT16.5.2011Brückom, Oliver Techn. Ang. MMTHöhn, Jan-Christian Akad. Mitarb. IMP23.5.2011Sanchez, Carlos Akad. Mitarb. IAF1.7.2011Flöscher, Rolf-Dieter Akad. Mitarb. IAFSteck, Felicitas Akad. Mitarb. CCWerner, Rico Akad. Mitarb. EITZiel, Margitta Verw.-Ang. VW6.7.2011Knapp, Claudia Verw.-Ang. VW25.7.2011Teschendorff Zamorano, Victor Akad. Mitarb. MMTEisenhardt, Tommy Akad. Mitarb. MMT1.8.2011Kleindienst, Justine Akad. Mitarb. WBinz, Gian-Carlo Akad. Mitarb. IAFBraun, Elke Justitiarin RKFMenzel, Mark Akad. Mitarb. IAFMerlan, Steffen Mitarb. Druckerei VWMukherjee, Rajdip Akad. Mitarb. IMP15.8.2011Ermantraut, Eugen Akad. Mitarb. IWI1.9.2011Kitzinger,Laura Akad. Mitarb. IFSKnödler, Annette Akad. Mitarb. MMTMees, Cevin Auszubildender ÖBP

Neue Mitarbeiter

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Am 29. August 2011 verstarb plötzlich und für uns alle unerwartet unsereengagierte und hoch geschätzte Kollegin Prof. Dr.-Ing. Annett Rauner. Sie wurde 1968 in Berlin geboren. Nach ihrem Abitur und ihrem Abschlussals Kartographiefacharbeiterin studierte sie Kartographie an der Techni-schen Universität Dresden, wo sie später auch promovierte, während siebereits in der freien Wirtschaft tätig war.Zum Wintersemester 2005/06 wurde Annett Rauner an die HochschuleKarlsruhe berufen. Sie stürzte sich mit großer Leidenschaft in ihre neueAufgabe. Sie gestaltete ihre Lehrveranstaltungen mit großer Kreativität,motivierend, fachlich anspruchsvoll und didaktisch genau durchdacht,auch wenn dies häufig mit großem Aufwand für sie selbst verbunden war.Der gute Kontakt zu den Studierenden war ihr dabei sehr wichtig.Annett Rauner war eine der treibenden Kräfte bei der Konzeption und Ein-richtung des neuen Studiengangs Geoinformationsmanagement, dessenStudiendekanin sie seit dem Wintersemester 2010/11 war.Sie wirkte auch als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte und setztesich dafür ein, junge Menschen, vor allem auch junge Frauen, für ein tech-nisches Studium zu gewinnen. Bei vielen Veranstaltungen trugen ihre Tat-kraft und ihr Einfallsreichtum zum Gelingen bei.In großer Trauer nehmen wir Abschied von unserer kreativen und warmher-zigen Kollegin. Sie hat der Hochschule Karlsruhe, ihren Kollegen und Stu-dierenden in wenigen Jahren viel gegeben.

Prof. Dr.-Ing. Annett Rauner

Nachruf

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Wirtschaftsinformatikauf der B2RUN

Unter dem Motto „Raus aus der Hochschule, rein in dieLaufmontur!“ beteiligten sich am 14. Juli 2011 16 Studie-rende, zwei Mitarbeiter, ein Lehrbeauftragter und dreiProfessoren der Wirtschaftsinformatik an der DeutschenFirmenlaufmeisterschaft B2RUN in Karlsruhe.

Bereits über eine Stunde vor Beginn des Laufesherrschte ein reges Treiben rund um das BeiertheimerStadion. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto versam-melte sich unser Team mit insgesamt knapp 3.000 Läu-fern und Läuferinnen aus rund 150 Unternehmen vor derEuropahalle.

An eine Beteiligung am gemeinsamen Warm-up warbei dem Andrang vor der Startlinie kaum zu denken. Letz-te Konzentration und los! Mit dem Startschuss schickteIngo Wellenreuther, Präsident des Karlsruher SC, die Läu-fer auf die knapp sechs Kilometer lange Strecke.

Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Tem-peraturen von 22 Grad ging es vorbei am „Mount Klotz“entlang der Alb durch die Günther-Klotz-Anlage. Etwa1.000 Zuschauer feuerten ihre Teams an der Strecke kräf-tig an. Die Steigung vor dem Einlauf ins Beiertheimer Sta-dion forderte bei den meisten die Mobilisierung ihrerletzten Kräfte. Der schnellste Teilnehmer passierte nach17 Minuten und 18 Sekunden die Ziellinie, die schnellsteLäuferin nach 18 Minuten und 47 Sekunden.

Auch die Ergebnisse unseres Teams können sich se-hen lassen. Hanna Hohn blieb mit 28 Minuten und 46 Se-kunden deutlich unter 30 Minuten und kam auf Platz 92unter den Frauen. Der schnellste männliche Wirtschafts-informatiker war mit 22:36 Matthias Albrecht, Platz 115der Männer.

Im Ziel feierte unser Team die gemeinsam erbrachtesportliche Leistung und ließ den Abend fröhlich ausklin-gen. Wir danken an dieser Stelle unseren Sponsoren, denFirmen EXXETA AG und Intersport Hoffmann, für ihrefreundliche Unterstützung.

Silvia Schloer

Rund 250 Teilnehmer aus 17 Landesverbänden kamenMitte Januar 2011 zu den Deutschen Meisterschaften imJudo in die Ettlinger Albgauhalle. Unter ihnen war auchMartin Schuhmacher aus Bretten, der im 5. Semester In-formatik an der HsKA studiert. Er verfügt über denschwarzen Gürtel (2. Dan) und startet bei Wettbewerbenfür seinen Heimatverein, den Judokan Bretten, und in derBundesliga-Mannschaft des Budo-Clubs Karlsruhe.

In der Gewichtsklasse bis 60 kg bestritt er auf demWeg zu seinem Erfolg vier Kämpfe und konnte sich imletzten um Platz 3 gegen Danny Paul Kiel vom JC 90 Frank-furt an der Oder durchsetzen. Bei der Siegerehrung erleb-te er dann noch eine kleine Überraschung, denn die Ur-kunde überreichte ihm Prof. Dr. Albrecht Ditzinger, Prode-kan der Fakultät IWI der Hochschule.

„Manchmal ist es ein wenig anstrengend, Leistungs-sport und Hochschule unter einen Hut zu bringen“, soMartin Schuhmacher, „trotzdem ist es machbar, und dieletzten Tage haben mir gezeigt, wie sehr sich dies auchlohnen kann.“

Begeistert zeigte sich auch Rektor Prof. Dr. Karl-HeinzMeisel von diesem sportlichen Erfolg. „Als Partnerhoch-schule des Spitzensports fördern wir unsere Leistungs-sportler, damit sie Studium und sportliches Engagementbesser miteinander koordinieren können, denn über denSport können sie viele positive Eigenschaften erwerbenund weiterentwickeln, die sie auch während des Studi-ums und später im Berufsleben gut gebrauchen können.“

Holger Gust

ErfolgreicherJudoka

Team der Wirtschaftsinformatiker

Martin Schuhmacher (l.) errang Platz 3 bei den Deutschen Judo-Meisterschaften

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wurde zum 1. September 2011 an dieFakultät für Elektro- und Informations-technik (EIT) berufen. Er vertritt dortdie Gebiete Mikrocontroller und Em-bedded Systems. Seine Forschungs-schwerpunkte werden im Bereich derUltra-Low-Power-Systeme zur Verar-beitung von Sensorsignalen sowievon drahtlosen Sensornetzwerken lie-gen.

Christian Langen ist verheiratetund hat zwei Kinder. 1997 schloss ersein Studium zum Dipl.-Ing. (FH) derSensorsystemtechnik ab und fing beiSchalltechnik Schoeps in Karlsruhean, wo er sich mit der digitalen Verar-beitung von Mikrofonsignalen und inKooperation mit Audio Lt. (UK) mitdrahtloser digitaler Übertragung be-fasste.

Im Jahr 2000 immatrikulierte ersich im Masterstudiengang „SensorSystems Technology“ an der Hoch-schule Karlsruhe, den er im folgendenJahr abschloss. Gleichzeitig beteiligteer sich an internationalen Normungs-aktivitäten zur digitalen Mikrofon-schnittstelle AES42 und übernahm2001 den Vorsitz der zuständigen Nor-mungsgruppe der Audio EngineeringSociety. Ab 2003 übernahm er regel-mäßig Lehraufträge zu den GebietenMikrorechneranwendungen, Analog-und Digitalelektronik an der Hoch-schule Karlsruhe sowie die Vorlesung„Physical Sensors“ an der Vietname-se-German University (VGU).

2011 promovierte er auf dem Ge-biet der Algorithmen zur effizientenCodierung von Audiosignalen.

Die Fakultät EIT begrüßt Prof. Lan-gen recht herzlich und wünscht ihmfür seine neue Aufgabe viel Freudeund Erfolg.

Roland Görlich

wurde bereits zum WS 2010 an die Fa-kultät für Maschinenbau und Mecha-tronik berufen.

Nach seinem Abitur studierte Pe-ter Neugebauer Physik an der Karl-Marx-Universität in Leipzig und pro-movierte daraufhin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, wo er imAnschluss an seine Promotion einJahr als wissenschaftlicher Mitarbei-ter tätig war.

Anschließend arbeitete er fünf Jah-re als Verantwortlicher für die Erstel-lung von Diagnosegeräten und -syste-men bei debis Systemhaus, demgrößten IT-Dienstleister Deutsch-lands. Es folgten sechs Jahre bei derDaimlerChrysler AG in Stuttgart, wo eru. a. für IT-Systeme im Aftersales-Be-reich oder auch für die weltweite Ver-marktung von Diagnose-, Werkstatt-und Kundeninformationen verant-wortlich war.

Zwei Jahre als alleinverantwortli-cher Geschäftsführer bei der HOERBI-GER Elektronik GmbH in Ammerbuchschloss er an seine Zeit bei der Daim-ler AG an, bevor er dann 2010 an dieHochschule Karlsruhe kam.

Peter Neugebauer liest an der Fa-kultät MMT die Vorlesungen „Fahr-zeugelektronik“ und „Elektronik“ derStudiengänge Fahrzeugtechnologieund Mechatronik, wobei sein beson-deres Interesse der Fahrzeugdiagno-se gilt. Hierzu baut er an der Fakultätdas Labor für Fahrzeugelektronik und-diagnose auf.

Die Fakultät begrüßt den Kollegennochmals recht herzlich und wünschtihm gutes Gelingen bei seinen Vorha-ben.

Daniela Löh

wurde zum Sommersemester 2011 andie Fakultät für Wirtschaftswissen-schaften berufen, wo er das Fachge-biet Volkswirtschaftslehre vertritt.

Johannes Schmidt studierte an derUniversität St. Gallen in der SchweizVolkswirtschaftslehre. Von 1992 bis1998 war er als wissenschaftlicher As-sistent am Institut für Wirtschaft undÖkologie der Universität St. Gallen tä-tig und promovierte bei Prof. Dr. HansChristoph Binswanger über das wis-senschaftliche Werk des ÖkonomenErich Preiser.

Von 1998 bis 2001 arbeitete Dr. Jo-hannes Schmidt am Institut für Um-weltmanagement in Oestrich-Winkel.Dort untersuchte er u. a. die Bedeu-tung der Nachhaltigkeitsorientierungvon Firmen für die Finanzmärkte so-wie die ökonomische Effizienz undökologische Effektivität der Selbstver-pflichtungen der chemischen Indus-trie. Im Jahr 2002 arbeitete er als frei-beruflicher Dozent für Betriebswirt-schaftslehre, insbesondere Rech-nungswesen und Controlling, im Rah-men des Projekts NSI (Neue Steue-rungsinstrumente) in Baden-Württem-berg. Von 2002 bis Anfang 2011 warHerr Schmidt Professor für Volkswirt-schaftslehre an der Dualen Hoch-schule Baden-Württemberg Mosbach(ehemals Berufsakademie Mosbach).

Die Forschungsinteressen vonHerrn Schmidt liegen vor allem aufden Gebieten der Makroökonomik,der Geldtheorie sowie der Wirt-schaftspolitik.

Johannes Schmidt ist Jahrgang1967, verheiratet und Vater von dreiKindern. Die Fakultät W begrüßt denneuen Kollegen herzlich und wünschtihm gutes Gelingen für seine Tätig-keit.

Hagen Krämer

ProfessorDr.-Ing.ChristianLangen

ProfessorDr. Peter Neugebauer

ProfessorDr. JohannesSchmidt

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

wurde zum SS 2011 an die Fakultät fürArchitektur und Bauwesen berufen.

Nach dem Abitur in Koblenz folgteeine berufliche Ausbildung zum Tisch-ler. Von 1988 bis 1994 studierte Mat-thias Urmersbach an der TU Berlin inden Fachbereichen Bauingenieurwe-sen undWirtschaft. Sein Studium zumDiplom-Wirtschaftsingenieur mit derFachrichtung Bauwesen schloss er1994 mit Auszeichnung ab.

Von 1994 bis 1999 arbeitete er alswissenschaftlicher Mitarbeiter amFachbereich Architektur der TU Berlin.Im Fachgebiet Tragwerkslehre undBaukonstruktionen von Prof. Dr.-Ing.Klaus Dierks lagen seine Forschungs-schwerpunkte in den Bereichen desManagements von Kooperationen undUnternehmenskrisen. 1996 unter-brach Matthias Urmersbach seine Tä-tigkeit am Lehrstuhl und arbeitete alsReferent bei der Technologie-StiftungBerlin. Im Rahmen eines auf ein Jahrbefristeten Projektes erarbeitete ergemeinsam mit Wissenschaft, Wirt-schaft und Politik Empfehlungen zumAusbau des Bauwesens in Berlin.

1997 kehrte Matthias Urmersbachwieder in sein Fachgebiet an der Tech-nischen Universität Berlin zurück. ImJahr 2002 schloss er die Promotionzum Thema „Krisenmanagement inmittelständischen Bauunternehmen“am Lehrstuhl von Prof. Dr.-Ing. BerndKochendörfer ab. Im Jahr 2000 grün-dete er ein Ingenieurbüro. Im Jahr2003 übernahm er die elterliche Bau-handwerksunternehmung.

2004 nahm er den Ruf an dieHochschule Weihenstephan-Triesdorfan. Dort vertrat er das Lehrgebiet Pro-jekt- und Ressourcenmanagement.

Die Fakultät AB begrüßt den neuenKollegen und wünscht ihm gutes Ge-lingen für seine Tätigkeit.

Richard Harich

wurde zum SS 2011 an die Fakultät fürMaschinenbau und Mechatronik derHochschule Karlsruhe berufen.

Er vertritt die Lehrgebiete „Kon-struktion“, „Technische Mechanik“sowie „CAD“ in den StudiengängenMechatronik und Fahrzeugtechnolo-gie.

Nach seinem Maschinenbaustudi-um an der TU München mit der Vertie-fungsrichtung Konstruktion und Ent-wicklung promovierte er am Lehrstuhlfür Maschinenelemente – der For-schungsstelle für Zahnräder und Ge-triebe – der TU München.

Robert Weiß arbeitete nach seinerPromotion als Teamleiter in der Kon-struktion der Firma Knorr-Bremse inMünchen, wo unter seiner Leitung ei-ne Hochleistungsbremse für den ICE3entwickelt wurde. Weitere Patentan-meldungen folgten.

Bei BorgWarner Transmission Sys-tems in Ketsch war er Leiter der Kon-struktion für mechanische Systeme,wo er ein Doppelkupplungsmodul fürdas VW-Direktschaltgetriebe entwi-ckelte, welches erfolgreich in Serien-produktion gehen konnte.

Nach einigen Jahren als Professoran der Hochschule in München lehrtRobert Weiß nun seit 1. März 2011 ander Fakultät für Maschinenbau undMechatronik.

In seiner Freizeit ist er begeisterterMusiker, hat bereits über 30 JahreBühnenerfahrung in verschiedenenSoul Bands und ist zudem Mitglied ineinem Gospelchor.

Die Fakultät begrüßt den neuenKollegen und wünscht ihm viel Freudeund Erfolg bei der neuen Tätigkeit.

Daniela Löh

wurde zum 1. März 2011 an die Fakul-tät für Maschinenbau und Mechatro-nik berufen, wo er die Vorlesungen„Maschinenelemente“ sowie „Kon-struktionslehre und -übungen“ hält.

MatthäusWollfarth ist 50 Jahre alt,verheiratet und hat vier Kinder. Nacheiner Berufsausbildung zum Maschi-nenschlosser absolvierte er das Stu-dium des theoretischen Maschinen-baus an der Universität Karlsruhe mitAuszeichnung, wo er dann am Institutfür Maschinenkonstruktionslehre undKraftfahrzeugbau als wissenschaftli-cher Angestellter arbeitete und auchpromovierte. Danach war er vier Jahrebei der Freudenberg Dichtungs- undSchwingungstechnik KG in Weinheimtätig und hatte unter anderem die Lei-tung bei dem Projekt Drehzahladapti-ver Tilger, teilweise in enger Zusam-menarbeit mit BMW, inne. Im An-schluss daran arbeitete er fast siebenJahre bei der Valeo Motoren und Ak-tuatoren GmbH in Bietigheim-Bissin-gen. Eine seiner Aufgaben dort wardie Initiierung und Verantwortung derVorentwicklung eines neuen Fenster-hebermotors. Seine letzte Station vordem Wechsel an die Hochschule wardie Otto Egelhof GmbH & Co. KG inFellbach, wo er unter anderem für denAufbau des neuen Geschäftsfeldes„Brennstoffzelle“ zuständig war.

Privat ist Matthäus Wollfarth inverschiedensten Bereichen der Oden-heimer Karnevalsgesellschaft aktiv,betätigt sich sportlich beim Wandernoder Fußballspielen und liest außer-dem sehr gerne, wenn es die Zeit zu-lässt.

Wir begrüßen Prof. Wollfarth nocheinmal recht herzlich an der Fakultätfür Maschinenbau und Mechatronikund wünschen ihm viel Spaß und Er-folg.

Daniela Löh

ProfessorDr.-Ing.MatthiasUrmersbach

ProfessorDr.-Ing.RobertWeiß

ProfessorDr.MatthäusWollfarth

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magazin der Hochschule Karlsruhe 64/2011/12

Gründungsherausgeber:Hans-Dieter Müller

Herausgeber:Rektor der Hochschule KarlsruheTechnik und Wirtschaft

Redaktion:Christoph Ewert (W) verantwortlichHolger Gust (GÖM), Dr. Joachim Lembach (AAA), Dr. Michael Thiele (W)

Schriftleitung:Margot Weirich

Layout:Margot Weirich Redaktionsbeirat:

Eugen Adrian Adrianowytsch (AB), Dr. Norbert Ei-senhauer (AB), Dr. Richard Harich (AB), Dr. ReinerJäger (G), Dr. Andrea Wirth (IWI), Dr. Uwe Haneke(IWI), Dr. Otto Ernst Bernhardi (MMT), Dr. DieterHöpfel (EIT), Dr. Roland Görlich (EIT), Dr. RainerGriesbaum (W), Andreas Rieger (Verein der Freun-de / PR)

Anzeigen:Margot Weirich

Druck:Greiserdruck GmbH & Co. KG, Rastatt

Für unverlangt eingesandte Manuskripte über-nimmt die Redaktion keine Gewähr. Na mentlichge kennzeichnete Artikel stellen nicht unbedingtdie Ansicht der Redaktion dar. Die Redaktion be-hält sich das Recht auf Kürzung der Artikel vor.Fotos ohne Quellenangabe stammen vom jeweili-gen Verfasser des Artikels. Nachdruck nur beiQuellenangabe und Zusendung von Belegexem-plaren.

Auflage:6.000Erscheint jährlich zweimal zu Semesterbeginn

ISSN 1863-821X

magazinWintersemester 2011/12

32. Jahrgang / Nr. 64

der Hochschule Karlsruhe

Redaktion magazinMoltkestr. 30 76133 KarlsruheTel. 0721/[email protected]

Impressum

In der letzten Ausgabe des „magazin“ wollten wir Ihr Wissen über social media und Kommunikation allgemein testen.Hier nun die Auflösung (Stand 08.2011):Welche Person hat die meisten Freunde auf Facebook?A: Barack Obama: 22,7 Mio. „Freunde“B: Lady Gaga: 42,8 Mio. „Freunde“C: Michael Jackson: 40,2 Mio „Freunde“Und: Aktuell hält Eminem mit 46,1 Mio. „Freunden“ den absoluten Spitzenplatz.Welche der folgenden Firmen hat mehr Freunde auf Facebook?A: BMW: 6,3 Mio.B: Mc Donalds: 10,0 Mio.C: Nutella: 11,1 Mio.Und: Die Spiele-Plattform Texas Hold´em Poker liegt weltweit mit 49,2 Mio. „Freunden“ an der SpitzeWoher leitet sich der Name Google ab und was bedeutet es?A: GoggoB: Googol ist der Ausdruck, um der Zahl mit einer 1 und hundert Nullen einen Namen zu geben.C: GoodlinkWie viele Anbieter auf Ebay Deutschland haben 2010 über eine Mio. Euro Umsatz erzielt?A: 50B: 500 Anbieter erzielten 2010 auf ebay über eine Mio. Euro Umsatz.C: 5000.Wann startete das Internet am Forschungsinstitut CERN in Genf?A: 1979B: 1989 startete Tim Berners-Lee am Cern das Internet, um den Austausch von Forschungsgruppen zu erleichtern.C: 1999Wer spricht mehr Worte pro Tag?A: FrauenB: MännerC: Beide gleich viel: Bei einem großangelegten Test haben Wissenschaftler in USA und Mexiko fast 400 Studenten miteinem Spezialrekorder „abgehört“. Das kleine Gerät schaltete sich alle zwölfeinhalb Minuten ein und nahm dann dieWörter seines Trägers 30 Sekunden lang auf, ohne dass der Proband dies bemerkte. Am Ende wurde die Wortzahl proTeilnehmer auf den Tag hochgerechnet. Frauen kamen im Schnitt auf 16.215 Wörter und Männer auf 15.669, wobei dieDifferenz statistisch nicht signifikant war. Tatsächlich schwankten die Einzelergebnisse zwischen 500 und 47.000Wörtern – bei Männern und Frauen.Fazit: Die verbale Aktivität hat nichts mit dem Geschlecht zu tun!

*altes bayerisches Sprichwort

Wer mehr als Prost sagt, ist ein Schwätzer*

Redaktionsschluss:Wintersemester: 15. DezemberSommersemester: 15. Juli

Titelbild:Foto: Urheber Fotolia

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MiRO zählt zu den modernsten und leistungsfähigsten RaffinerienEuropas und mit rund 1000 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebernin der Region Karlsruhe.

Die Herstellung hochwertiger Mineralölprodukte ist ein komplexerProzess, der hohe Anforderungen an die Planung, Steuerung undInstandhaltung der Anlagentechnik stellt. Dafür brauchen wir kompetente und engagierte Mitarbeiter, die dafürsorgen, dass sowohl der Prozess als auch das Ergebnis unserenanspruchsvollen Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards genügen.Wenn Sie Ihr Wissen und Engagement in unser Team einbringenmöchten, erwartet Sie bei MiRO ein interessanter Arbeitsplatz mitberuflichen Entwicklungsmöglichkeiten.

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Raffinierte Technik braucht kompetenteund engagierte Mitarbeiter

Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG

Nördliche Raffineriestr. 1 76187 KarlsruheTelefon: (0721) 958-3695Personalbetreuung /-grundsatz /-recruitingFrau Mónica Neumann

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SEW-EURODRIVE—Driving the world

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Menschen mit Weitblick und Schaffenskraft gesucht. Was halten Sie von einem Einstieg bei einem der führenden Spezialisten für Antriebstechnologie? Wir suchen Könner, Macher, Denker und Lenker. Menschen, die mit Kompetenz und Tatkraft Spitzenleistungen erbringen wollen, um Gutes noch besser zu machen. Menschen, die die Möglichkeiten eines weltweit erfolgreichen Unternehmens ebenso schätzen wie seine familiären Wurzeln. Menschen, die täglich Mut und Einsatz zeigen für neue Ideen: für Getriebe, Motoren und Antriebssysteme, die in Zukunft Maßstäbe setzen werden. Menschen, die Visionen haben und wissen, wie man sie verantwortungsvoll verwirklicht. Menschen, die das Ganze sehen. Menschen wie Sie? Herzlich willkommen bei SEW-EURODRIVE.

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