Auf ein Wort -...

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April 2012 61 Auf ein Wort .... Liebe Mitglieder, für mich ist dies heute eine Premiere. Als Ihre neue Vorsitzen- de darf ich Sie auf den ersten Seiten unserer vielseitigen Mit- gliederzeitschrift begrüßen. Ich freue mich auf die kommen- den Aufgaben und die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und vor allem auf die mit Ihnen. Ich hoffe, nach und nach immer mehr Mitglieder unserer ArGe kennenlernen zu dürfen. In diesem Jahr werden wir unsere Jahreshauptversammlung nicht in Sindelfingen, sondern in Mainz, im Rahmen der Internationalen Philatelistischen Literatur- Ausstellung (IPHLA) abhalten. Der Vor- stand würde sich freuen, dort viele Mitglieder begrüßen zu dürfen. Im Beruf begleitet mich seit meinem Studienabschluß das Trendwort „Nachhaltigkeit“. Jeder, ob Industrie oder Handel, spricht davon, ein Gleichgewicht zwischen den drei „Nachhaltigkeits- Säulen“ Ökonomie, Ökologie und Soziales schaffen zu wollen. Bevor man so tief in die Materie einsteigt, müssen wir „Nachhaltigkeit“ für uns persönlich definieren. Ich schließe mich gerne dieser Definition an: „Nachhaltigkeit bedeutet etwas zum Wohl nachfolgender Generationen zu bewahren und zu schützen“. Sie fragen sich jetzt vielleicht, auf was ich hinaus möchte. Im Bereich der Philatelie haben die Säulen Ökonomie und Soziales ihren Platz. Ich denke, da viele von Ihnen längere Sammelerfahrung als ich mitbringen, muß ich die „Ökonomie“ hier wahrscheinlich nicht erläutern. Deshalb will ich auf den Bereich „Soziales“ eingehen. Nicht nur in Briefmarkenvereinen und philatelistischen Arbeitsgemeinschaften zeigt sich immer öfter das Bild abnehmender Mitgliederzahlen. Davon sind sehr viele Vereinssparten betroffen. Es liegt auch an uns, die Jugend für unser gemeinsames Hobby zu begeistern. Wir müssen weg von dem Klischee, daß ein Briefmarkensammler ein Stubenhocker ist, welcher seine Marken nur von A nach B sortiert.

Transcript of Auf ein Wort -...

April 2012 61

Auf ein Wort ....

Liebe Mitglieder,

für mich ist dies heute eine Premiere. Als Ihre neue Vorsitzen-de darf ich Sie auf den ersten Seiten unserer vielseitigen Mit-gliederzeitschrift begrüßen. Ich freue mich auf die kommen-den Aufgaben und die Zusammenarbeit mit dem Vorstand undvor allem auf die mit Ihnen.

Ich hoffe, nach und nach immer mehr Mitglieder unserer ArGe kennenlernen zu dürfen. In diesemJahr werden wir unsere Jahreshauptversammlung nicht in Sindelfingen, sondern in Mainz, imRahmen der Internationalen Philatelistischen Literatur- Ausstellung (IPHLA) abhalten. Der Vor-stand würde sich freuen, dort viele Mitglieder begrüßen zu dürfen.

Im Beruf begleitet mich seit meinem Studienabschluß das Trendwort „Nachhaltigkeit“. Jeder, obIndustrie oder Handel, spricht davon, ein Gleichgewicht zwischen den drei „Nachhaltigkeits-Säulen“ Ökonomie, Ökologie und Soziales schaffen zu wollen. Bevor man so tief in die Materieeinsteigt, müssen wir „Nachhaltigkeit“ für uns persönlich definieren. Ich schließe mich gerne dieserDefinition an: „Nachhaltigkeit bedeutet etwas zum Wohl nachfolgender Generationen zu bewahrenund zu schützen“.

Sie fragen sich jetzt vielleicht, auf was ich hinaus möchte. Im Bereich der Philatelie haben dieSäulen Ökonomie und Soziales ihren Platz. Ich denke, da viele von Ihnen längere Sammelerfahrungals ich mitbringen, muß ich die „Ökonomie“ hier wahrscheinlich nicht erläutern. Deshalb will ichauf den Bereich „Soziales“ eingehen.

Nicht nur in Briefmarkenvereinen und philatelistischen Arbeitsgemeinschaften zeigt sich immeröfter das Bild abnehmender Mitgliederzahlen. Davon sind sehr viele Vereinssparten betroffen. Esliegt auch an uns, die Jugend für unser gemeinsames Hobby zu begeistern. Wir müssen weg vondem Klischee, daß ein Briefmarkensammler ein Stubenhocker ist, welcher seine Marken nur vonA nach B sortiert.

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Die Umschlagsmarken zeigen einen Ausschnitt

aus der bodenkundlichen Sammlung von Hans-Peter Blume.

Unser Hobby hat vieles zu bieten: es fördert unter anderem den Austausch zwischen den Gene-rationen, man lernt viele interessante Menschen kennen, als Aussteller lernt man ebenso mitErfolgen und Mißerfolgen umzugehen, und man eignet sich durch die Beschäftigung mit diversenSammelgebieten viel Wissen an. Das ist Nachhaltigkeit!

Es gibt genügend Sammlernachwuchs, dessen Sammelgebiet sich mit unserer ArGe überschneidet.Halten Sie auf Ausstellungen, in Ausstellungskatalogen, im Familien- und Bekanntenkreis dieAugen offen. Dies hat sich für uns schon bezahlt gemacht. Wir konnten bereits ein neues jugend-liches Mitglied gewinnen. Ich hoffe hier auf den „Schneeballeffekt“.

Nun, ich wünsche Ihnen beim Lesen dieser Ausgabe viel Spaßund verbleibe mit lieben Grüßen

Anja Janssen

www.agrarphilatelie.de (die website unserer ArGe)

www.ernaehrungsdenkwerkstatt.de (von Ernährungswerkstatt Ulrich Oltersdorf)

www.mykothek.de (von Siegfried Holstein und Oswald Becker)

www.kartoffel-geschichte.de (von Klaus Henseler)

Die Redaktion empfiehlt: Immer mal wieder laden und Neues entdecken.

Internet-Präsenz von Mitgliedern unserer ArGe mit Themen der ArGe

Übrigens: Nach jedem Heft wird ein aktualisiertes Inhaltsverzeichnis aller Hefte erstellt und Mitglie-

dern, die ihre Internetanschrift angegeben haben, per E-Mail zugeleitet.

April 2012 63

Inhaltsverzeichnis

Mitarbeiter dieses Heftes:Siegfried Holstein, Horst Kaczmarczyk, Klaus Henseler, Johannes Kohnen, Ulrich Oltersdorf,Hans-Peter Blume, Stefan Hilz, Gerhard Blisse, Anja Janssen

Redaktionsschluß:Mitte März, die ersten Landwirte spannen ihre Wagen an, denn vom Eise befreit sind Seen undBäche und auch das Watt.

Wir bekommen ein Problem 64

Vormerken: Jahreshauptversammlung in Mainz 64

Durian ist eine exotische Stinkfrucht 65

Die Süßholzpflanze Lakritze ist die Arzneipflanze des Jahres 2012 68

Eine besondere Moselreise Sommer 1963 70

Geschichte der Kartoffel (Teil 14) 72

Pilze (Teil 3): Giftige Häublinge, Schirmlinge, Morcheln und Lorcheln 79

Die Weinterrassen von Lavaux 87

Rinder und ihre Bedeutung für den Menschen 89

Von der Ähre zum Brot (Teil 3) 98

Der Löwenzahn 102

Friedrich Wilhelm Raiffeisen 106

Steckenpferd 107

Fruchtbare Böden aus vulkanischen Aschen 110

Weinort Kenzingen 112

Neuheiten aus der Landwirtschaft (2011) 115

Pilzneuheiten 116

Landwirtschaft aktuell (Stempel) 118

64 April 2012

Horst Kaczmarczyk

Wir bekommen ein ProblemUnser Mitglied Jörg Wiel pflegt und verwaltet seit Jahren unser Mitgliederverzeichnis. Viermal(und manchmal fünfmal) im Jahr stellt er die Adreßaufkleber her, die für den Versand derAgrarphilatelie benötigt werden. Ohne seine Hilfe hätte ich meine Aufgaben in der Arbeits-gemeinschaft nicht bewältigen können.

Nun muß Herr Wiel die Arbeit für mich beenden, da er anderweitig stärker belastet wird.

Ich suche daher ein Mitglied, das Zeit und Lust hat, die Adreßverwaltung zu übernehmen. DieDatensätze würde Herr Wiel zur Verfügung stellen: Telefon 0202 - 528 87 89 .

Vormerken: Mainz im NovemberVom 2. bis 6. November 2012 findet im Mainzer Rathaus die IPHLA mit 500 Exponaten derphilatelistischen Literatur statt.

Wie bereits auf unserer Jahresversammlung 2011 in Sindelfingen besprochen, werden wir des-halb unsere Jahreshauptversammlung 2012 in Mainz durchführen.

Auf der IPHLA kann uns kein Raum zur Verfügung gestellt werden. Deshalb werden wir amSamstag, dem 3. November, ab 14.00 Uhr, im Hotel Hof Ehrenfels (Grebenstraße 5–7, 55116Mainz) tagen. Die formelle Einladung zur Jahreshauptversammlung folgt später.

Der Vorstand würde sich freuen, wenn zahlreiche Mitglieder an unserem Treffen teilnehmen. Esempfiehlt sich, rechtzeitig eine Zimmerreservierung vorzunehmen, denn das Hotel befindet sich inder Stadtmitte in der Nähe des Mainzer Doms: Hotel Hof Ehrenfels, Telefon 06131 - 971 23 40,EMail info@hof-ehrenfels. de (Website: www.hof-ehrenfels. de). Reservierungen können Sie beiFrau Monika Völker im Hotel vornehmen lassen.

Eine Anmeldung liegt bereits vor: Horst Kaczmarczyk, der ab 30. Oktober im Hof Ehrenfelsübernachten wird.

April 2012 65

Ulrich Oltersdorf

Durian ist eine exotische StinkfruchtDurian ist die stachelige Frucht des Durian- oder Zibetbaumes (Durio zibethinus), der zur Familieder Malvengewächse (Malvaceae) gehört und der ursprünglich aus Indonesien und Malaysiastammt; er wird bis zu 40 Meter hoch. Heute wird Durian überall in Südostasien und anderentropischen Gebieten kultiviert.

Der Name der stachelige Durian-Frucht (Kapselform, Rugbyball-ähnlich; 15–30 cm lang, bis zu9 kg schwer) wird vom malaiischen Wort „duri“, das Stachel oder Dorn bedeutet, abgeleitet.

Sie wird häufig auf Grund ihres Geruches auch als Stink- oder Käsefrucht bezeichnet. Nur wennDurian ganz frisch geerntet ist, stinkt sie nicht; es beginnt aber bald unangenehm zu riechen. DieDurian wird als Obst verwendet. Das gelbliche „Fruchtfleisch“ ist von der Konsistenz her mitfaserigem Pudding vergleichbar, es ist süß und mit einem unvergleichlichen Geschmack mit einemaromatischen Geruch, der für „Fremde“ sehr gewöhungsbedürftig (bis abstoßend) ist. Der Ge-schmack erinnert an Walnuß und Vanille, jedoch mit einer kräftig fruchtigen Kopfnote und einemdeutlichen zwiebligen Geschmacksanteil. Durian wird auch als „Königin der Früchte“ bezeichnet.Es gibt Verkostungen der unterschiedlichen Sorten und Provenienzen, vergleichbar mit Wein-proben bei uns. Diese alljährlichen Durianverkostungen und Durianfeste in den Anbauregionenziehen aus aller Welt Liebhaber an.

In den Hauptanbauländern wie Malaysia oder Thailand gibt es viele unterschiedliche Sorten,welche sehr geschätzt werden und entsprechende Preise erzielen. Haupthandelszentrum für Durian-Früchte ist Singapur. Neben dem Rohverzehr dienen Durianfrüchte zur Herstellung von Marme-lade, Pasten; Kuchen, Speiseeis, Fruchtsaft und Currygerichten. Die Samen werden in den Anbau-ländern ebenfalls zubereitet, z. B. dünn geschnitten und geröstet als eine Art Chips.

Aufgrund der Geruchsbelästi-gung ist die Mitnahme vonDurianfrüchten in Hotels oderFlugzeugen meist nicht gestattet.Setzt sich der Geruch erst ein-mal fest, ist es schwierig, ihn wie-der loszuwerden. Deshalb ist esin Hotels üblich, bei Verstoß ge-gen das Durian-Verbot das Zim-

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mer für eine weitere Woche bezahlen zu müssen. In Singapur ist auch das Mitführen von Duriansin der MRT (U-Bahn) untersagt, worauf entsprechende Schilder hinweisen; auf eine Strafe wirdallerdings verzichtet.

In der Volksmedizin werden Blätter, Früchte, Rinde und Wurzelndes Durianbaumes bei Fieber und Gelbsucht verwendet.

Die Durian gibt es auf Briefmarken in:

– Brunei (Mi 372–375) 30.1.1988 Einheimische Früchte (372)– Indonesien (Mi 623–625; Block 13) 20.12.1968 Tag der so-

zialen Fürsorge – Früchte Durian (625) (Abb.) (Mi 2194 bis2197) 1.8.2002 – Früchte Durian (2197) (Abb.)

– Malaysia (Mi 330–337) 5.6.2000 Früchte Durian (332); (Mi1606, Block 130) 1.12.2008 (Cartoon) Blockausgabe Passanten erschrecken vor Durian-Früchten (wegen Geruch) (Abb.) (Mi 1857–1860) 18.4.2011 Grußmarken Durian (1858)

– Singapur (Mi 701–704, Block 30) 1.10.1993; Briefmarkenausstellung BANGKOK ́ 93;einheimische Früchte: Durian (704); (Mi 1836–1837, Block 139) 18.11.2008 Früchte Durian(Durio zibethinus) (1837) (Abb) (Abb. FDC)

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– Thailand (Mi 643-646) 7.9.1972 einheimische Früchte Durian(645)

– Vietnam (Mi 803–810) 25.4.1975 Früchte Durian (809); (Mi2819–2823) 2.1.1997 - Tropische Früchte Durian (2820); (Mi3508–3509) 18.11.2008 Freundschaft mit Singapur Durian(3509) (Abb).

Blüten von Durio zibethinus sind in den Serien vom 30.4.1979 injedem Malaiische Staaten zu finden.

Quellen: Wikipedia;

Liste in der Ernährungsdenkwerkstatt zusammengestellt

Ein Freund, der beruflich häufiger in Singapur arbeitete, sagte mir, daß auch die Mitnahmevon Durianfrüchten in Taxen ausdrücklich verboten ist. Aber sie schmecke ganz eigen-artig gut und sei mit europäischen Früchten nicht zu vergleichen. (kh)

68 April 2012

Ulrich Oltersdorf

Die Süßholzpflanze Lakritzeist die Arzneipflanze des Jahres 2012Lakritze (Glycyrrhiza glabra), auch Süßholz genannt, zählt zur Familie der Hülsenfrüchtler(Fabaceae). Diese Art ist in der Mittelmeerregion und in Westasien beheimatet. Am bekanntestenist Lakritze als die aus der Pflanze gewonnene, gleichnamige Süßigkeit. Bei der Herstellung wer-den die Wurzeln extrahiert und eingedickt. Zusätzlich werden Zuckersirup, Mehl und Gelatinezugesetzt, aber auch Stärke, Agar, Anis, Fenchelöl, Pektin. Angeblich hat Lakritz je nach Anbau-gebiet einen unterschiedlichen Geschmack. Kenner sollen den Geschmacksunterschied zwischenden in Spanien, Italien, der Türkei und Frankreich angebauten Pflanzen herausschmecken kön-nen.

Der deutsche Name Lakritze geht auf das lateinische glycyrrhiza zurück, welches ein Lehnwortaus dem griechischen glykys, „süß“ und rhiza, „Wurzel“ ist. Andere Namen: franz. reglisse; engl.liquorice; ital. regolizia; alt: Leckerzweig, Bärenkraut, Bärentatze; Bärendreck (Schweiz, Öster-reich aufgrund des Namens des Produzenten Bär, s.u.).

Früher gab es Lakritz nur in schwarze Streifen, Bänder, Schnecken; heute herrscht Formen- undFarbenvielfalt, wie z.B. in Deutschland die Produkte der Firma Haribo zeigen.

In den Niederlanden und Skandinavien ist Lakritze (nl. drop, dän. lakrids) sehr verbreitet undwird in den verschiedensten Geschmacksrichtungen und Formen als Süßigkeit angeboten. Haupt-sächlich wird zwischen süßem (nl. zoet, dän. sød) und salzigem (nl. zout, dän. salted) unterschieden.Vor allem in Skandinavien wird der Lakritze Salmiak beigemischt, welches sehr intensiv im Ge-schmack ist. Im süddeutschen Sprachraum, in derSchweiz sowie in Österreich wird die süße Lakritzemundartlich oft auch Bärendreck genannt, weil derUlmer (später Nürnberger) Süßwarenfabrikant KarlBär auf viele Lakritzarten teilweise europaweite Pa-tente innehatte.

Lakritz wird als Gewürz verwendet. In Tees findetLakritze ebenfalls Verwendung. Es wird zur Dunkel-färbung von englischen Biersorten Porter Stout(liquorice stout) verwendet.

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Das schwedische Eis – lakrits – ist ein Zitroneneis mit kleinen La-kritz-Stückchen. In Finnland und Island gibt es Wodka-Lakritz-Mischgetränke; in Deutschland Lakritzlikör.

Den Weltrekord im Lakritze-Verbrauch halten die Niederländer mit2 Kilogramm pro Person und Jahr. Stark verbreitet ist der Lakritz-Genuß auch bei Bewohnern der Küstenregionen Frankreichs und inNorditalien sowie in ganz England. In Deutschland wird 200 gLakritze/Jahr/Person verbraucht, im Norden deutlich mehr ist als imSüden.

Lakritze enthält das Glykosid Glycyrrhizin, das den spezifischen Geschmack hervorruft; dieserStoff hat etwa die 50-fache Süßkraft von Rohrzucker. Daneben gibt es weitere andere Glykosi-den, sowie mehr als 40 verschiedene Flavonoide; Sterine, Cumarine, Saponine und Aroma-stoffe.

Die medizinische Wirkung der Süßholzwurzeln bzw. Lakritze war schon in der Antike bekannt.Theophrastos von Eresos, der um 350 v. Chr. lebte, schätzte Lakritze als Heilmittel gegen Hustenund als Durstlöscher. Es soll daher zur Standardausrüstung der römischen Soldaten gezählt haben.

In Mitteleuropa kennt man Lakritze als Heilmittel seit demMittelalter. In der chinesischen Medizin ist die chinesischeLakritze (G. inflata, eine verwandte Süßholz-Art) nach wie vorein Standardheilmittel. Es wird dort als Tonikum für das Herzeingesetzt sowie bei Geschwüren, Erkältungen und Haut-unreinheiten verwendet.

Süßholzwurzel wirkt schleimlösend, so wird es bei Husten undandere Erkrankungen der oberen Atemwege eingesetzt. Eshat antibakterielle und antimykotische Wirkung; und wahr-scheinlich auch entzündungshemmend und krampflösend. Imostasiatischen Raum wird es bei der Behandlung der chroni-schen Hepatitis und der Leberzirrhose genutzt, sowie bei He-patitis A und C, Herpes zeigt es antivirale Wirkung.

Das Risiko von exzessivem Lakritzgenuß ist Bluthochdruck. Es gibt noch keine gesetzlichenHöchstgrenzen für Glycyrrhizin, das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt dennoch vor über-mäßigem Lakritzgenuß.

Auf Briefmarken ist die Lakritz bzw. das Süßholz nicht weit verbreitet.

70 April 2012

– In Italien (Mi 2959) 3.4.2004 ist das Lakritzmuseum Rossano philatlistisch geehrt worden(Abb.) – www. Museodellaaliquirizia. it – Amarilli www. Liquirizia.it

– In Ägypten (Arabische Republik; Mi 826) – 8.8.1980 – ist ein Süßholzverkäufer dargestellt.– Im Iran (Mi 2068–2071) - 10.3.1984 - gehört Glycyrrhiza glabra (2070) zum Satz Irani-

sches Neujahrsfest (Nowruz) und Frühlingsanfang. – In Kongo (Kinshasa) (Mi1665–1689, Block 112) 22.6.2001 – Serie: Blumen und Insek-

ten – ist Süßholz (1686) vertreten.– In Macau (Mi 1268–1272; Block 111) 28.5. 2003 ist unter den Arzneimitteln der traditio-

nellen chinesischen Medizin Süßholz (Lakritze, Glycyrrhiza glabra) vertreten (Abb.) – In Pakistan (Mi 1084) 28.11.2000 ist Süßholz in der Serie Heilpflanzen (VIII) (Abb.) zu

finden.

Quellen: Wikipedia;

Literaturhinweise sind in der Ernährungsdenkwerkstatt zusammengestellt

Johannes Kohnen

Eine besondere Moselreise Sommer 1963„Die Moselreise“ ist der Titel des Buches von Hanns-Josef Ortheil. Ich nahm das Buch in dieHand und dachte: Ein Reisebericht über eine Moselreise. Neugierig wurde ich dann beim Durch-blättern, weil ich in dem Buch Fotografien und Abbildungen von Ansichtskarten entdeckte. Washat es damit auf sich? Als Sammler von Briefmarken wirft man sicher auch häufiger mal ein Augeauf Post- und Ansichtskarten. Dann entdeckte ich auch noch die Texte der Postkarten, die überdas ganze Buch verstreut in den Buchtext eingearbeitet sind. Es sind die Texte, die der elfjährigeHanns-Josef Ortheil an seine Mutter während der Moselreise, die er mit seinem Vater im Sommer1963 unternahm, auf die Postkarten schrieb. Nun wurde ich noch neugieriger und stellte beiintensiverer Lektüre fest, daß das Buch kein gewöhnlicher Reisebericht ist, sondern ein Buchüber die Sprachfindung eines Kindes, „eines um sein Leben schreibenden, zuvor stummen Kindes“,wie es auf dem Buchdeckel heißt. Das Buch ist die „Weiterführung von Ortheils autobiographi-schem Meisterwerk ‘Die Erfindung des Lebens’“.

Vater und Sohn reisen mit der Bahn, wandern durch die Moselorte und nehmen für kleinereStrecken auch schon mal das Fahrrad; die Reise führt von Koblenz nach Trier. Für denjenigen,

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der das eindrucksvolle Moseltal kennt, gibt die Reisebeschreibung eines traumatisierten und sichdurch Schreiben selbst therapierenden Elfjährigen einen neuen Blick auf das bekannte Panorama.

Angeregt durch das Buch werden eigene Erinnerungen an die Mosel lebendig. Sie gehen wie beiOrtheil auch schon in die Kindheit zurück, dann kommen Jugenderinnerungen und schließlichErinnerungen, die ich als Erwachsener in der Mosellandschaft gemacht habe. Solche Erinnerun-gen sind natürlich sehr persönlich; häufig behält man sie für sich oder erzählt sie im Familien- oderFreundeskreis, nicht jedoch vor einem fremden Publikum. Ortheil geht hier einen anderen Weg,er nimmt den Leser und die Leserin mit auf die Reise, die für ihn eine geradezu lebenswichtigeReise wurde. So spielt die Literatur hinein ins Persönliche, ins Persönliche von Autor und Leser.In dieser Form eine seltene Kombination, in der sogar banale Dinge wie Postkarten einen wich-tigen biografischen Hintergrund beleuchten. So sieht man, auch die „Kramkiste“ eines Tausch-tages kann es in sich haben, obwohl sie in materieller Hinsicht vielleicht nicht zu den Highligthsdes Sammlerlebens gehört.

Und noch etwas fand ich an der „Moselreise“ bemerkenswert. Sie schildert Eindrücke von derWeinkultur an der Mosel zu Beginn der 60er Jahre. Kein ausladender kulturhistorischer Berichtüber den Weinbau an der Mosel wird geboten, sondern die kleinen alltäglichen Erfahrungen mitdem Wein, die der Weinliebhaber damals (wie heute) machen konnte, werden in Anekdotengeschildert. Der elfjährige Sohn schaut dem Vater zu, wie dieser den Wein „zelebriert“ und ahmtihn nach mit der Verkostung von Traubensaft, zu dem er sich notiert: „Er sieht ́ hellgelb`aus, erriecht ́ zart`, und schmeckt ̀ lieblich`. So wird der alltägliche Umgang mit dem Wein zu einemTun, das die Generationen verbindet. Der Sohn wird vom Vater in die Rituale der Weinkultureingeführt. Das Angenehme und auch das Anspruchsvolle dieser Kultur schildert der Autor aufeindrucksvolle Weise. Insofern läßt sich ein Teil des Buches als ein Weinführer der besonderenArt lesen.

Hanns-Josef Ortheil: „Die Moselreise, Roman eines Kindes“, Luchterhand Literaturverlag Mün-chen, 2010. ISBN: 978-3-630-87343-5.

Walter Benjamin:„O Philatelie, Philatelie, du bist eine recht befremdliche Göttin, eine Fee, die ein wenig irrist, und doch, wer das Kind bei der Hand faßt, und wenn es aus dem Zauberwaldeheraustritt, wo zuletzt, Seite an Seite, Däumling, der blaue Vogel, Rotkäppchen und derWolf einschlummerten, das ist niemand anders als du.“

72 April 2012

Klaus Henseler

Geschichte der Kartoffel Teil 14

Die PhysiokratieMit „Emile oder Über die Erziehung“, 1762 erschienen, fordert Jean Jacques Rousseau (1712bis 1778) die vollständige Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Durch die Anpasssungdes Menschen an die Gesellschaft dürfe der natürliche und gefühlvolle Mensch nicht verdorbenwerden. Zwar stand die in diesem Roman vertretene päd-agogische Auffassung im Widerspruch zur vorherrschendenErziehungsphilosophie, doch mit seinen Gedanken über dieNatur legt Rousseau die Grundlagen für eine neue ökonomi-sche Idee: Die Physiokratie, die „Herrschaft der Natur“.

Wie wir heute wissen hat sich die „Herrschaft der Natur“nicht durchgesetzt; heute herrschen die sog. Märkte, unddamit ist nicht der Gemüsemarkt auf dem Rathausplatz ge-meint, sondern der Ellenbogengeist, den man nicht neoliberalnennen darf (liberal wäre nämlich eine andere Wirtschafts-ordnung). Schlimmer denn heute kann man kein Schindludermit der Natur treiben.

Der Stellenwert der Landwirtschaft nahm durch den Einflußder Physiokraten stark zu und führte zu Exzessen: Marquisede Pompadour (1721–1764) läßt in Versailles Versuche anSaatkörnern und an Kartoffeln durchführen, Marie Antoinette(1755–1793) füttert und melkt Kühe in Versailles, Joseph II.von Österreich (1765–1790) ackert hinterm Pflug, GeorgeIII. von England (1738–1820) läßt sich als „Farmer George“aufs Feld hinab. Preußens Friedrich II. (1712–1786) meint,daß die Landwirtschaft zur ersten aller Künste gehöre; wasdie Erde hervorbringe, sei der wahre Reichtum.

Die Physiokratie („Herrschaft der Natur“) war eine von demfranzösischen Finanzminister François Quesnay (1694 bis1774) gegründete und von Anne Robert Jacques Turgot(1727–1781) weiterentwickelte Schule der Nationalökono-

Marie Antoinette

Marquise de Pompadour

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mie im 18. Jahrhundert, die der Landwirtschaft ei-nen besonderen Rang einräumte. Fürsten, Gelehrteund einfache Bauern nehmen teil an der Durchset-zung der agrikulturellen Fortschritte.

Neue Erkenntnisse über die Landwirtschaft führtendazu, daß schlechte Böden, „Grenzböden“, unterden Pflug genommen wurden, ein Anwachsen derKartoffelackerflächen für die Kartoffeln war dieFolge.

Die Encyclopädisten in FrankreichIn der französischen „Encyclopédie“ wird eine Behauptung von Carolius Clusius wiederholt, derGenuß der Kartoffel verursache Blähungen „aber was bedeuten schon Winde für die gesundenDärme der Bauern und Arbeitsleut“.

Dabei hatte schon Francesco Redi (Mitarbeiter der „Accademia del Cimento“ in Florenz undeiner der ersten Anhänger des Kartoffelanbaus in Italien) etliche Zeit vorher sich gegen dieseBehauptung Clusius’ verwahrt:

„Mir schien es nicht so, als ob sie diesen Mangel hätten, aber es kann sein, daß sie ihndann haben, wenn man sie in Übermaß genießt.“

Antoine-Augustin Parmentier (1737–1813), ein Militär-Apotheker (und später General-Inspekteur des Medizinalwesens), der als Zwanzigjähriger im baye-rischen Erbfolgekrieg, dem sog. Kartoffelkrieg, kämpfte und in deut-scher Kriegsgefangenschaft die Bedeutung der Kartoffel erkannte,gewann 1770 einen Preis der Académie Française mit dem Aufsatz„Examen chymique des pommes de terres“.

Angeblich sei Parmentier von den sans-culotten auf den Schul-tern durch Paris getragen worden wegen der Wohltaten, dieer mit der Kartoffelförderung veranlaßte:

„Was frommt es der menschlichen Gesellschaft zu wis-sen, in welcher Weise die Sterne ihre Bahnen ziehen,wenn sie darüber verhungert?“

Parmentier ist auf dem (immer einen Besuch wert) Pariser

Jean Jacques Rousseau beschreibt eine

neue natur-verbundene Erziehung

74 April 2012

Friedhof Père Lachaise begraben (39. Abteilung, zwischen der AvenueTransversale Maronniers No 1 und dem Chemin Camille Jourdan); anseinem Grab wachsen natürlich Kartoffeln.

1747 wird der Franzose Denis Diderot (1713–1784) beauftragt, eineÜbersetzung der zweibändigen englischen „Cyclopaedia“ des englischenSchriftsteller Ephraim Chambers anzufertigen. Daraus entwickelt sichgemeinsam mit dem Mathematiker, Physiker und Philosophen Jean leRond d’Alembert (1717–1783) eine 35bändige „Encyclopédie“, diedas Wissen der damaligen Welt – auch kritisch (und nicht immer richtig)– aufnimmt und ab 1751 veröffentlicht wird.

In der französischen Geschichte der Kartoffel wird berichtet,daß Parmentier auf einem Feld bei Paris Kartoffeln setzenund diese von Soldaten bewachen ließ (weil er hoffte, daßdie Kartoffel dadurch als wertvoll eingeschätzt werde unddie Bauern aus den umliegenden Dörfer diese deshalb stehelnwürden, um sie selber anzubauen. Diese Geschichte wird inder Literatur fast wortwörtlich auch über den Anbau der Kar-toffel unter Friedrich II. von Preußen erzählt, doch sie istweder hie noch da wahr. Einen guten Eindruck über den Anbau der Knolle gibt Joachim Nettelbeck,als Friedrich II. in der Hungersnot 1743 oder 1744 Kartoffeln in Kolberg anpflanzen lassen will:

Durch Trommelschlag in der Stadt und in den Vorstädten wird bekanntgegeben, daß jeder Garten-besitzer sich beim Rathaus einzufinden habe, „um sie mit der königlichen Gnade bekannt zumachen“ (so ist es in einer Anekdote über diese Begebenheit formuliert). Die Ratsmitgliederzeigten der versammelten Menge die neue Frucht und verlasen die königliche „umständliche“Anweisung, wie die Kartoffeln gepflanzt, bewirtschaftet und zubereitet werden müsse. In derAufregung einer solchen Versammlung begriffen die malträtierten Bürger nicht, was es denn mitden Knollen auf sich habe und warfen diese – nach Degustation der rohen Kartoffel – denHunden vor, die daran schnupperten und sie schließlich auch verschmähten; damit war das Urteilgesprochen: „Die Dinger riechen nicht, und schmecken nicht; und nicht einmal die Hunde mögensie fressen. Was wäre uns damit geholfen?“ Zugegeben, die damalige Kartoffelqualität entsprachnicht dem heutigen Supermarkt-Standard, denn die unregelmäßige Knolle hatte große, tiefliegendeAugen, und – wichtiger – soll einen kratzigen Geschmack gehabt haben, und auch Brennen imHals wird nach dem Kartoffelverzehr genannt; dies kann an dem im Vergleich zu heute deutlichhöheren Solaningehalt der Erdäpfel gelegen haben.

Jean le Rond d’Alembert

Denis Diderot

(wird fortgesetzt – und kommt langsam zu Ende)

April 2012 75

Siegfried Holstein

Pilze

Giftige Häublinge und SchirmlingeHäublinge sind kleine bis mittelgroße Blätterpilze in ocker-, gelb- und rostbraunen Farben. Vonden weltweit vorkommenden ca. 250 Arten konnten bisher 55 in Europa nachgewiesen werden.Sie leben als Bodensaprobionten auch an moderndem Holz und sind überwiegend giftig bistödlich giftig.

Der wohl giftigste unter ihnen ist der Gift-Häubling(Galerina marginata). In älteren Pilzbüchern wirder noch als Nadelholz-Häubling geführt. Das warsehr irreführend, denn er kommt tatsächlich auch aufLaubholzstubben vor, die vornehmlich vom fürSpeisezwecke geschätzten Stockschwämmchen(Kuehneromyces mutabilis) besetzt werden. Undso kam es selbst bei angeblich versierten Pilzgängernbis in die Neuzeit zu verhängnisvollen Verwechse-lungen mit tödlichem Ausgang. Beide Pilzarten kön-

nen sich an einem Baumstumpf entwickeln, sehen täuschend ähnlich aus und werden bei nurflüchtigem Hinsehen mit nach Hause genommen und als vermeintlich köstliche Pilzmahlzeit zu-bereitet. Nur 100 g Frischpilz vom Gift-Häubling reichen für einen letalen Ausgang des Verzehrs.Es ist das gleiche Gift, wie es sich in den Knollenblätterpilzen befindet, so daß es ein Phalloides-Syndrom auslöst. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal befindet sich bei diesen beiden Artenam Stiel, der beim Stockschwämmchen unterhalb eines braunen Rings mit kleinen Schüppchen

besetzt ist, währenddessen diese beim Gift-Häubling fehlen. Da dieseKenntnisse bisher zu wenig verbreitet sind, wird heute sogar vom Ver-zehr von Stockschwämmchen abgeraten, um jegliches Risiko einerVerwechselung auszuschließen.

Eine weitere hochgiftige, aber in Eu-ropa seltener vorkommende Gale-

(Teil 3)

Guyana MiNr. 2482

Niederländische Antillen 1993

MiNr. 888 (links); Grenada MiNr. 2024

(rechts)

76 April 2012

rina-Art ist der Überhäutete Häubling (Galerina autum-nalis). Auch in ihm haben die amerikanischen Biochemikertoxische Amanitine nachgewiesen.

Bei den Schirmlingen (Lepiota) handelt es sich ebenfalls um meist kleine ,zierliche, dünnfleischigeBlätterpilze, die gern im offenen Land oder unter Gebüsch als Bodensaprobionten leben. IhreHüte sind schuppig, bisweilen flockig, ja sogar wollig; ihre Lamellen sind weiß oder hellfarbig unddie Stiele haben einen häutigen unverschieblichen Ring, der vergänglich ist und eine farbige Gürtel-zone hinterläßt. Fast allen ist ein unangenehmer stechender öder süß-sauerer Geruch eigen.

Ihre eigentliche Tücke offenbart sich aber bei ihrem Verzehr, dennauch sie können wie die Gift-Häublinge tödlich wirken. Besondersbetrifft dies die kleinen rötlichen, bräunlichen und violett gefärbtenVertreter der Gattung wie den Fleischrötlichen Schirmling (Lepiotahelveola) und den Fleischrosa Schirmling (Lepiota josserandii).

Der am ehesten verwechselbare Speisepilz, der etwa die Größeder kleinen Schirmlinge hat und wie diese auch auf Wiesen wächst,ist der Nelken-Schwindling (Marasmius oreades). Im Gegensatzzu ihnen hat er jedoch dickliche, entfernt stehende Lamellen, diebis an den Stiel reichen und keine Schüppchen auf dem Hut oderam Stiel. Außerdem nehmen getrocknete Schwindlinge, wenn mansie in Wasser legt durch Quellung ihre ursprüngliche Gestalt wie-der an, ein untrügliches Merkmal, was sie ebenfalls von den Schirm-lingen trennt.

Mein Fazit für Speisepilzsammler lautet: Hände weg von kleinenSchirmlingen, denn bei ihnen besteht Gefahr im Verzug.

Rumänien MiNr. 4291

Antigua & Barbuda MiNr. 2216

Santa Lucia 1989 MiNr. 949

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Malediven MirNr. 4425 Block 83

St. Vincent Grenadinen MiNr. 927 Block 105

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Von Morcheln und LorchelnZur Familie der Morchelartigen (Morchellaceae) gehören die Morchelbecherlinge (Disciotis),die Morcheln (Morchella) im engeren Sinne, die Verpeln (Verpa) und die Halbfreien Morcheln(Mitrophora). Etwas über sie zu schreiben ist kein leichtes Unterfangen, auf Grund der Vielfaltder Formen und Farben dieser Pilze werden in der Literatur von mehreren Dutzend bis zu neuer-dings nur wenigen Arten beschrieben. Einer der ersten war der 1498 in Heidersbach bei Heidel-berg geborene Schullehrer Hieronymus Bock. Er ist einer der Väter der Botanik und hat auch alsArzt eine gewisse Berühmtheit erlangt.

In seinem 1551 erschienenen „Neuen Kräuterbuch“ beschreibt er ihre Hüte als Bienenwabengleichend. Und damit trifft er schon vor 450 Jahren den Nagel auf den Kopf, denn dieses Merk-mal unterscheidet sie wesentlich von den sonst ähnlichen Lorcheln, deren Kopf von hirnartigenWindungen bedeckt ist.

Alle Morcheln sind eßbar, aber in Deutschland eingeschränkt geschützt, d.h. sie dürfen nur inangemessener Menge für den Eigenbedarf gesammelt werden. Was heißt gesammelt werden,Morchelspezialisten sprechen nicht unbegründet von einer Jagd, ähnlich der auf Trüffeln, zwarohne Hund oder Schwein, aber auch auf Knien durch feuchte, grasige, oft von Farnen bewach-sene Biotope robbend. Morchel-Jagdzeit ist von März bis Mai. Auf Morcheln zu gehen ist immerein Abenteuer, denn sie sind schwer zu finden. Wenn das Jagdglück hold ist und man eine Beutemit nach Hause bringen kann, dann kommt der zweite Teil des Vergnügens, die Verwertung

Andorra 1985 MiNr. 184

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dieser köstlichen kleinen Lieblinge. Frisch zubereitet machen sie denguten Ruf der französischen Küche aus, sei es an einem Kalbsbraten,in einem Omelett oder bei Geflügel. Gedörrt, wie auch im Fachhan-del erhältlich, verzaubern sie mit ihrem würzigen Geschmack Bratenund Füllungen.

Die Farben der Morcheln spielen von hellgelb bis dunkelolivbraun. Die helleren Morcheltypenwachsen eher in Laubwäldern und unter hohen Hecken, die dunkleren in Nadelholzbeständen.

Auf Briefmarken und anderen postalischen Objekten wurden bisher weltweit 7 verschiedeneMorchelarten emittiert, davon die Speise-Morchel (Morchella esculenta) mit Abstand am Häu-figsten. Sie wächst nur 3-10 cm hoch, ihr Hut ist meist hell-beige bis ockerfarben, die Hutwabensind unregelmäßig angeordnet und die Form ist oval-rundlich. Ihre große Schwester ist die Spitz-Morchel (Morchella elata var. elata). Sie wird bis zu 15 cm groß, ihre Form ist typisch spitz-kegelig, der Hut meist olivbaun bis schwärzlich und er besitzt Hutwaben, die vorwiegendparallelrippig angeordnet sind. Beide Arten kommen neben den vorgenannten Biotopen auch inAuwäldern, Parkanlagen, Gärten und in Rindenmulch vor.

Frankreich 1987 MiNr. 2624

Andorra 1985 MiNr. 184

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Doch, es wäre zu schön, wenn es nicht noch einen Pilz zum Verwechseln gäbe und der ist ihretödlich giftige Cousine, die Frühjahrs-Lorchel (Gyromitra esculenta), ebenfalls wie sie aus demReich der Schlauchpilze (Ascomycota). Sie liebt die gleichen Standorte, tritt fast zur gleichenJahreszeit auf und unterscheidet sich jedoch wesentlich durch ihren hirnartig gewundenen Hut.Sie galt lange Zeit, wie im lateinischen Namen ausgedrückt (esculenta = Speisen), als eßbar. IhrAroma ist noch vorzüglicher als das der Morcheln, aber inzwischen ist auch ihr Verkauf als teureDelikateß-Konserve in Deutschland, Frankreich und mehreren anderen europäischen Staatenverboten. In Finnland und vor allem in Rußland wird immer noch die Beseitigung der Giftigkeitdurch mehrmaliges Abkochen mit Wegschütten des Kochwassers praktiziert. Für mich ist diesRussisches Roulette, denn jährlich sterben noch eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschenallein in Europa an einer Gyromitrin-Vergiftung.

Gyromitrin ist ein wasserlösliches Zellgift, welches das Gyromitra-Syndrom auslöst. Die Ver-giftungserscheinungen reichen von Unwohlsein bis zu schwersten Leberzerstörungen mit Todes-folge. Sie vollziehen sich typischerweise wie bei der Knollenblätterpilz-vergiftung zweiphasig. Nach rasch einsetzender Übelkeit mit heftigemErbrechen und Durchfall, von Fieber begleitet, tritt dann nach 2–6Tagen eine Erholungsphase mit relativer Heilung ein. In schweren Fäl-len schließt sich allerdings noch eine hepato-renale Phase mit zentral-nervöser Symptomatik wie Delirium und Krämpfen an. Der Tod trittdurch Kreislaufzusammenbruch, Atemstillstand und Koma ein.

Litauen MiNr. 650

Luxemburg 1991 MiNr 1270

82 April 2012

Während in der Hutfarbe der Frühjahrs-Lorchel Rotanteile imBraun überwiegen, fehlen diese bei der Riesen-Lorchel (Gyromitragigas). Der Hut wird bis zu 14 cm breit, ist ocker bis dunkel-braun gefärbt und sitzt auf einem kurzen, stämmigen Stiel. DerGyromitringehalt dieser Pilzart ist zwar geringer als der der Früh-jahrs-Lorchel, reicht aber immer noch aus, einen chronischenSchaden an Leber und Nieren zu verursachen.

Großbritannien 1988

Literatur

– Bresinsky, Andreas u. Helmut Besl, Giftpilze, Wissenschaft-

liche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 1985

– Michel-Kataloge, Schwaneberger Verlag GmbH, München,

2003–2010

(wird fortgesetzt)

DDR 1974 MiNr. 1937

Finnland 1974 MiNr 753

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April 2012 87

Stefan Hilz

Die Weinterrassen von LavauxDie berühmten Weinterrassen von Lavaux zieren drei Sondermarken der Schweizerischen Post,die am 09. September 2011 verausgabt wurden. Die Region am Genfer See ist nicht nur Teil desUNESCO-Welterbes, sondern gehört auch zu den schönsten Panoramen der Schweiz.

Die im vierfarbigen Offsetdruck hergestellten Marken wurden von dem Aquarellmaler BernardVöllmy, Oron-la-Ville (VD) gestaltet. Die Sondermarken im Wert von je einem Franken ergebenaneinandergereiht die prächtige Aussicht von den Weinterrassen auf den Genfersee. Das Pan-orama von Bernard Völlmy zeigt die ganze Schönheit des Lavaux. Links sind der Hang und dieberühmten Erosionsschutzmauern zu sehen. Der mittlere Teil zeigt das typische Dorf Saint-Saphorinund am Horizont das Rhonetal und den Catogne. Der Grammont und das französische Seeuferschließen das Bild ab, während im Vordergrund ein Tor die Sicht auf die Weinterrassen freigibt.Die von menschlichen Tätigkeiten geformte Gegend zwischen den zwei urbanen Zentren, Lau-sanne im Westen und Vevey-Montreux im Osten, ist im Laufe der Jahrhunderte zu einer für einWeinbaugebiet typischen Landschaft „gestaltet“ worden.

Die steilen, von Steinmauern gestützten Terrassen mit Steigungen von zwischen 13 und 43 Prozentumgeben auf einem schmalen Streifen Erde zwischen dem Genfersee und einem durch Erosiongeformten Hinterland die malerischen Winzerdörfer auf einer Länge von rund 30 Kilometern.Das Gebiet umfaßt 14 Gemeinden auf einer Fläche von knapp 900 Hektar, fast zwei Dritteldavon sind Weinberge. Bei den 14 Gemeinden handelt es sich um Lutry, Villette, Grandvaux,Cully, Riex, Epesses, Puidoux, Chexbres, Rivaz, Saint-Saphorin, Chardonne, Corseaux, Corsier-sur-Vevey und Jongny. Die sechs Weinbaugebiete mit kontrolliertem Anbau sind Lutry, Villette,Saint-Saphoprin, Epesses, Dézaley und Chardonne.

88 April 2012

Obwohl es Beweise gibt, daß in der Lavaux bereits zur Rö-merzeit Weinreben angebaut wurden, gehen die gegenwärti-gen Weingärten in den Terrassen auf das elfte Jahrhundertzurück, als Benediktiner und Zisterzienser die Klöster in derRegion kontrollierten.

Die Lavaux wiederspiegelt mit ihren Dörfern und kleinen Städ-ten auf sehr eindrückliche Art die intensive Nutzung der Wein-rebe, die Entwicklung der gut erhaltenen und lebendigen Kul-turlandschaft und der Gebäude, die die Kontinuität und die

Entwicklung alter, spezifischer kultureller Traditionen erkennen lassen. Dank einer Volksinitiative,lanciert durch den Umweltschützer Franz Weber, ist das Lavaux seit 1977 durch die WaadtländerVerfassung geschützt.

Im Dezember 2005 nominierte das Schweizer Bundesamt für Kultur das Lavaux als UNESCO-Welterbe. Das International Council on Monuments and Sites, eine Unterorganisation derUNESCO, empfahl dem UNESCO-Komitee in einem im Mai 2007 veröffentlichten Bericht,das Lavaux in die Liste aufzunehmen, nachdem im August 2006 ein Vertreter der Organisationdie Region besucht hatte. Am 28. Juni 2007 wurde die Aufnahme als UNESCO-Welterbe unterdem Namen „Weinterrassen von Lavaux mit Blick auf den See und die Alpen“ beschlossen.

Quelle: Die Lupe, Das Briefmarkenmagazin, 3/2011

www.wikipedia.de, www.post.ch

Information der LiteraturstelleDie Literaturstelle verwaltet die vorrätigen Hefte der Arbeitsgemeinschaft. Von manchenHeften (aus den Anfangszeiten der ArGe) sind noch mehrere Exemplare vorhanden.Sollten Ihnen – weil sie zum Beispiel noch nicht so lange in unserer Arge sind – nochHefte fehlen, so können Sie diese für 1,50 Euro je Ausgabe plus Porto beziehen. Hefte,die nicht mehr vorhanden sind, werden als Fotokopien erstellt. Dazu gibt es ein elektro-nisches Inhaltsverzeichnis aller Hefte. Im übrigen haben wir seit Heft 108 (Januar 2003)alle Hefte als PDF-Datei, die wir Ihnen bei Bedarf gern und kostenlos zusenden.

April 2012 89

Heinz Wienold

Rinder und ihre Bedeutung für den Menschen

Hausrindrasse: SchwarzbunteDas schwarzbunte Rind ist heute weltweit zu finden. Sein heutiges Erscheinungsbild ist durchterritoriale Bedingungen und verschiedene Zuchtrichtungen gekennzeichnet. Die Fachleute be-zeichnen dies auch als „Schläge". Teilweise sind daraus auch eigene Rassebezeichnungen ent-standen.

90 April 2012

Das ursprüngliches Zuchtgebiet des „Schwarzbunten Niederungsrindes" waren die KüstengebieteNorddeutschlands und der Niederlande.

April 2012 91

In Holland wird seit 1874 das Herdbuch (systematisch organisierte Zucht) geführt.

1878 wurde in Ostfriesland der erste Zuchtverband für das Schwarzbunte Niederungsrind ge-gründet. Die Rasse verbreitete sich alsbald über ganz Nord- und Mitteldeutschland bis nachOstpreußen, wo ein weiteres Zuchtzentrum entstand.

Die guten und ausgedehnten Weidegebiete in Norddeutschland und entlang der Nord- und Ostsee-küste waren eine gute Grundlage für das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind. Es war eingroßrahmiges Tier im Zweinutzungstyp (Milch und Fleisch) mit guter Verwertung des vorhande-nen Grobfutters (Gras und Heu).

Vor Jahrhunderten waren die Tiere einfarbig rot undrotbunt, im Laufe der Zeit setzte sich aber dieschwarzbunte Färbung durch.

92 April 2012

April 2012 93

In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden in größerem Umfang Schwarzbunte Rinder ausHolland und in geringerer Stückzahl aus Ostfriesland nach Nordamerika exportiert. Dort wurdedie Züchtung sehr stark nur auf Milchleistung ausgerichtet. Im Durchschnitt hat eine Kuh eineJahresmilchleistung von ca. 6.100 Liter Milch bei 4% Fett und 3,3% Eiweiß, Spitzenleistungenbis 13.000 kg.

Mit diesen Rindern, die nun unter der Rassebezeichnung „Holstein-Friesian" (HF) gefuhrt wer-den, erfolgt seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts weltweit die Einkreuzung in die vorhande-nen bodenständigen Rassen zur Erhöhung der Milchleistung.

Bedingt durch die hohe Milchleistung wird das Holstein-Friesian-Rind heute auch von vielenZüchtern in allen Erdteilen zur Verdrängung der vorhandenen bodenständigen Rassen genutzt.

94 April 2012

1964 erfolgten die ersten Importe von Holstein-Friesian-Rinder (Bullen bzw. Sperma) aus denUSA in die Bundesrepublik Deutschland.

Auch in der DDR wurde in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit der Einkreuzungvon Holstein-Friesian-Rindem in das vorhandene Deutsche Schwarzbunte Rind begonnen.

Zunächst erfolgte die Einkreuzung von Dänischen Jersey und im zweiten Schritt von Holstein-Friesian. Es entstand das Schwarzbunte Milchrind (SMR). Seit der Wiedervereinigung Deutsch-lands wird dies jedoch in zunehmenden Maße vom Deutschen Holstein aus der BRD verdrängt.

April 2012 95

96 April 2012

Die intensive züchterische Bearbeitung der Rasse hat dazu geführt, daß die Schwarzbunten Rin-der weltweit (in den Tropen nur bedingt) von den Niederungsgebieten bis in höheren Lagenanzutreffen sind.

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Literatur:

Michel-Kataloge Europa und Übersee

Schiering, Lutz: Kühe Liebenswürdige Wiederkäuer

Schwark u.a.: Internationales Handbuch der Tierproduktion Rinder

Wikipedia(wird fortgesetzt)

Niemand glaubt mir, wenn ich von Bauland im Watt spreche. Doch es ist wirklichgeschehen: Die Niederländische Ostindische Kompanie, die den Immobilienmarkt in New Yorkbeherrschte, stellte im frühen 17. Jahrhundert fest, daß viel Land vor Manhattan lag; dieses Landsah bei Ebbe, wenn es zum Vorschein kam, beinahe trocken aus. Das verkauften sie nun alsStrandgrundstücke, die bedauerlicherweise bei Flut überspült wurden. Für die Käufer war dasnicht so praktisch, also wurden eine Reihe von Stegen gebaut (die viel später richtige Straßenwurden) und warfen dazwischen alles, was sie loswerden wollten (Müll, Gebäudeschutt, Scherben,Kanonenkugeln, tote Tiere). Auf diesem Gelände werden seitdem die Wolkenkratzer gebaut, dieteilweise ihren festen Grund erst 30 Meter tiefer finden. Was lehrt uns das? Auch das Watten-meer an der Nordseeküste könnte man mit ein wenig Mühe zur weiteren Landwirtschaftsflächeausbauen. Bitte, kein Mais. Aber für den Meeresstrand-Dreizack. Dieser wird von den Ein-heimischen Röhrkohl genannt und wächst im Deichvorland. Zubereitet wird er wie Grünkohl.Ebenfalls im Deichvorland wächst der Wiesenkümmel. Beide stehen unter Naturschutz, aber wirEinheimischen dürfen sie ernten und zu leckeren Gerichten verarbeiten. kh

98 April 2012

Horst Kaczmarczyk

Von der Ähre zum Brot (Teil 3)

ErntenJetzt ist unser Korn reif, und die Zeit der Ernte ist gekommen.

Im alten Ägypten und in Rom wurde mit der Sichelgeerntet, und auch heute spielt sie noch eine Rolle.

April 2012 99

Die Sichel ist das Symbol des kleinen Bauern.

100 April 2012

Die Sichel wurde von der Sense verdrängt, denn mit dieser können größere Flächenbearbeitet werden.

April 2012 101

Um die Halme besser ablegen zu können,wurden Zusatzgeräte erfunden.

Sensen müssen des öfteren gewetzt werden.

Sofern sie stark abgenutzt sind, müssen sie gedengelt (ausgeklopft) werden. Beim Schmied oderauf dem Hofe, nicht aber so wie es auf den Briefmarken gezeigt wird (siehe Pfeile).

(wird fortgesetzt)

Aus unserer Arbeitsgemeinschaft sind im vergangenen Jahr ausgeschieden:Dr. Bozidar Kozelj, Dr. Gerd Aschenbeck, Claude-M. Dafflon, Gisela Jauch, RudolfMeysick, Hans-Dieter Wolf, Oskar Günther, Wilfried Reschke, Heinrich Barthold undFriedrich Wehmeier.

102 April 2012

Gerhard Blisse

Der LöwenzahnOft wird die Pflanze auch Kuhblume genannt. Unter den heimischen Pflanzen ist es die Pflanzemit den meisten volkstümlichen Namen. So wird sie auch Pusteblume, Butterblume, Ketten-blume, Kranzblume, Ringelblume, Bettseicher oder Pißblume genannt. Man könnte die Listenoch weiter führen, doch die meisten Namen sind heute nicht mehr geläufig.

Taraxacum ist ein Korbblütengewächs (Asteraceae) mit ca 60 Arten. Ihr größtes Verbreitungs-gebiet ist die nördliche gemäßigte Halbkugel und in milden Re-gionen Südamerikas, wo die Pflanze eingeschleppt wurde. DerName Taraxacum kommt von der arabischen Bezeichnung„tarakhshaquin“ was „bitteres Kraut“ bedeutet.

Die bekannteste Art ist Taraxacum officinalis mit ihren vielenSippen. Selbst Botaniker haben es schwer die einzelnen Klein-arten zu unterscheiden.

Die im April und Mai massenhaft auf Wiesen und Grasplätzenblühende Pflanze ist bei den Kindern wohl bekannt. Wer erin-nert sich nicht gerne daran zurück, wie die Blüten zu Kränzen gebunden wurden und wie man inden Samenstand gepustet hat, so daß der Samen wie kleine Fallschirme in der Luft davon schweb-ten.

Hauptsächlich auf humose, nährstoffreiche Böden gedeiht der Löwenzahn. Man findet ihn aberauch auf Grasplätzen und an Wegrändern. Er wächst auch auf trockenen Boden, sogar auf fest-getretenen Wegen und in Steinritzen der Straßen gedeiht er noch. Ergilt als Pionierpflanze auf Rohböden.

Der Löwenzahn wird zu den ausdauerndenKräutern, den so genannten Hemikryptophytengestellt. Der Löwenzahn wird 4 bis 30 cmhoch. Es ist ein Pflanzen mit einem Rhizom,deren Überdauerungsknospen sich an der Erd-oberfläche befinden. Im Winter werden dieKnospen von einer Hülle abgestorbener Blät-ter geschützt. Das Rhizom ist sehr kurz, sich

April 2012 103

in einer fleischigen Pfahlwurzel fortsetzt und senkrecht bis 40 cm in den Boden eindringt. Wie allePflanzenteile enthält die Pfahlwurzel einen weißen, bitteren Milchsaft.

Die Blätter des Löwenzahns bilden eine grundständige Blattrosette. Diese sind schräg aufwärtsgerichtet oder liegen dem Boden auf. Benachbarte kleine Gewächse werden so beschattet undsterben aus Lichtmangel ab. Die Form der Blätter ist sehr variabel. Sie sind 6 bis 30 cm lang. DieSpreite ist eiförmig bis lanzettlich. Der Blattrand reicht vom glatten bis zu tief eingeschnitten,selten nur einfach gezähnt Rand. Die Zähne sind oft schrotsägeförmig rückwärts gerichtet underneut leicht gezähnt. Die Mittelrippe auf der Blattoberseite ist etwas vertieft und bildet so eineRinne. Das Regenwasser wird somit auf der Mittelrippe entlang zur Wurzel geleitet.

Im April bis Mai erscheinen einzeln, auf einen 5 bis 30 cm langen,röhrenförmigen Schaft, die Blütenköpfe. Vereinzelt kommt es bis inden Herbst hinein zu einer 2. Blüte. Sie bestehen aus 100 bis 250goldgelben, 7 bis 15 mm langen Zungenblüten. Zur Mitte hin werdendie Einzelblüten kleiner. Die Zunge geht in einer 3 bis 7 mm langenRöhre über, aus der die Staubblätter hervorragen. Der Griffel mit sei-nen zwei Narbenästen steht 4 mm heraus. Ein graugrüner Hüllkelchbesteht aus drei Reihen dachziegelartig deckende Blättchen. Die bei-den äußeren Reihen sind vor dem Öffnen der Blüte zurückgeschlagenund bilden einen Kelch. Die innere Reihe umgibt schützend die zier-lichen Blüten. Bei regnerischem kaltem Wetter bleiben die Blüten ge-

104 April 2012

schlossen. Die zarten Blüten werden so vor Kälte undFeuchtigkeit geschützt. Bei Sonnenschein öffnen sich die3 bis 5 cm breiten Blütenköpfe. Am Nachmittag schlie-ßen sich die Blütenköpfe wieder. Die Blüten erzeugenreichlich Pollen und Nektar. Eine willkommene Nahrungs-quelle für Bienen, Hummeln, Falter, Fliegen und Käfer.Durch den Insektenbesuch kann eine Fremdbestäubungverursacht werden.

Wie bei allen Korbblütengewächsen sind die Blütenprotandrisch (vormännlich). Wenn die Narbe noch ge-schlossen ist, wird der Pollen schon verstreut. Dadurchwird eine Selbstbestäubung verhindert. Erst wenn sich dieNarbenäste nach außen rollen, kann eine Selbstbestäubungerfolgen. Dennoch findet keine Bestäubung statt. Die Pollenkörner des Löwenzahns haben keineKeimfähigkeit. Es gibt auch andere Taraxacum-Arten, die keinen Pollen mehr entwickeln. Trotzalledem entwickelt jede Blüte reichlich keimfähigen Samen. Es handelt sich hier um eineparthenogenetische Vermehrung, also eine Jungfernzeugung, was eine Entwicklung des Samensaus einer unbefruchteten Eizelle ist. Da keine genetische Vermischungerfolgt ist die neue Pflanze aus einem Samen mit der Mutterpflanze iden-tisch. Es ist ein Klon der Mutterpflanze.

Jeder kann sich davon selber überzeugen, indem er eine noch im Knospen-zustand befindliche Blüte die Blütenröhren mit seinen Staubgefäßen ab-schneidet. Trotz der radikalen Maßnahme entwickelt sich ein normalerFruchtstand. Im Pflanzenreich ist solch ein Vorgang selten. In der Tier-welt ist so etwas bei Insekten weitverbreitet.

Bereits wenige Tage nach der Blüte bilden sich in der geschlossenenKelchhülle der Samen aus. Zur Fruchtreife streckt sich der Blütenschaftin der Höhe. Wenn die Früchte reif sind, strecken sich die Pappushaare aus und spreizen sich. Esentwickelt sich die Pusteblume. Ein leichter Wind läst sie dann weit davonfliegen. Die Frucht isteine längliche Ächäne.

Es ist nicht bekannt, daß die Dichter des Alter-tums den Löwenzahn besungen haben. Auchwurde er nie beschrieben. Um 659 n.Chr. wurdedie Pflanze in China erstmals erwähnt. Ob es sichdabei um T. officinalis handelt ist nicht bekannt.

April 2012 105

Erst viel später entdeckte man die Heilkraft. Im 11. Jahrhundert wurdedie Pflanze von arabischen Ärzten eingesetzt. Aber erst im 16. Jahrhun-dert wurde sie in Europa populär und in den Kräuterbüchern umfangreichbeschrieben.

In der Küche werden die jungen Blätter des Löwenzahns als leicht bitterschmeckenden, schmackhaften Salat verwandt. Man kann die Blätter auchwie Spinat zubereiten. Dazu werden großblättrige Sippen gebraucht. Um

den bitteren Geschmack zu mildern, werden die Blätter 1–2 Stunden in lauwarmes Wasser ge-legt. Es lassen sich aber auch die Blüten und die Wurzeln essen. In Butter gebratene Blütenknos-pen schmecken süßlich. Die Knospen kann man auch wie Kapern verwenden. Aus den Blüten

läßt sich ein Sirup herstellen und im Kräuterlikör verwenden.Aus den gerösteten Wurzeln kann man, wie bei der Zichorie(Cichorium intybus), ein Kaffeeersatz herstellen. Im einigeneuropäischen Ländern wird der Löwenzahn kultiviert. Französi-sche Züchter haben zum Anbau zwei Sorten gezüchtet die in derKüche und als Heilpflanze verwendet werden.

In der Medizin wird die Pflanze vielfältig verwendet, so bei Rheu-ma, Nieren- und Leberleiden und als Blutreinigungstee. Es ist

harntreibend (Pißblume), entzündungshemmend und galletreibend. Außerdem verbessert es dieVerdauung. Verwendet wird die ganze Pflanze, die von April bis Mai gesammelt und bei 40o Cschnell getrocknet wird. Die Droge hat einen schwachen Geruch und schmeckt etwas bitter.Inhaltsstoffe sind Cholin, der Bitterstoff Taraxacin sowie Flavonoide und Inulin, weiterhin sindKaliumsalze und Vitamin A, B, C, D vorhanden.

Die Deutsche Briefmarken-Zeitung (DBZ) informiert seit Dezember 2011 im Internetüber Neuigkeiten aus der Welt der Philatelie. Auf der homepage www. d-b-z.de findendie Besucher, so schreibt die DBZ in einer Pressemitteilung, Meldungen, die bei Erschei-nen des nächsten DBZ-Heftes veraltet sein könnten. Es wird aber auch eine Liste mitphilatelistischen Vorträgen publiziert. Unter der Rubrik „Vereine“ wird auf die homepageunserer Arbeitsgemeinschaft verwiesen. Wenn die DBZ so freundlich zu uns ist, dannwollen wir die DBZ auch in unserem Heft erwähnen (Werbung schadet ja nie).

106 April 2012

Hans-Peter Blume

Friedrich Wilhelm RaiffeisenGründer landwirtschaftlicher Genossenschaften

Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde am 30. März 1818 in Hamm (Sieg)als Sohn eines Landbürgermeisters geboren. Nach einer militärischenAusbildung war er in der preußischen Kommunalverwaltung tätig undwar von 1845 bis 1848 Bürgermeister von Weyerbuschim Westerwald. Dort gründete er während einer Hungers-not mit Wohlhabenden 1847 den Weyerbuscher Brod-verein, der preiswert Lebensmittel an die Armen verkaufteund bald auch Saatgut auf Kredit vermittelte. Diese Akti-vitäten setzte er später als Bürgermeister von Heddesdorf(heute Stadtteil von Neuwied) fort, gründete 1862 einenDarlehnskassenverein, bei dem Landwirte günstig Geldzum Ankauf von Futter, Vieh und Gerät leihen konnten(siehe unter Landwirtschaft aktuell eine Würdigung alsStempel durch die Briefmarkenfreunde Neuwied). Nachseinem Vorbild entstanden viele Genossenschaftsbanken,von denen es heute ca. 330.000 in aller Welt gibt. InDeutschland schlossen sie sich zu dem Verband der Raiff-eisen-Genossenschaften zusammen. Am 11. März 1888starb Raiffeisen in Heddersdorf.

Auch der Politiker Franz Hermann Schulze-Delitzsch (1808–1883) gründete ab 1850 stär-ker profitorientierte Genossenschaften. Dieseschlossen sich ebenfalls zu einem Dachverbandmit über 800 Kreditvereinen zusammen. Spä-ter fusionierte dieser Dachverband mit dem derRaiffeisen-Genossenschaften.

Der Agrarwissenschaftler und Politiker An-dreas Hermes (1878–1964) war von 1930bis 1933 Präsident des „Reichsverbandes derdeutschen landwirtschaftlichen Genossen-

Raiffeisen zum 100. Todestag

Raiffeisen

Helfer der Menschheit

Andreas Hermes

zum 125. Geburtstag

Schulze-Delitzsch zum 200. Geburtstag

April 2012 107

schaften – Raiffeisen“ und von 1928 bis 1933 zusätzlich Präsident der Vereinigung der deutschen(christlichen) Bauernvereine. Nach dem Krieg war er in Westdeutschland von 1948 bis 1955Mitbegründer und Präsident des Deutschen Bauernverbandes und bis 1961 auch des DeutschenRaiffeisen-Verbandes.

Literatur

Über den Deutschen Raiffeisenverband ist bereits im Jahre 1998 von Stefan Hilz in

Heft 94, S. 15–19, der Agrarphilatelie ein Artikel erschienen.

Hausdorfer, H. (1969): Hermes, Andreas Anton H.; in Neue Deutsche Biographie

(NDB) Band 8: S. 670–671, München

Soénius, U. (2003): Raiffeisen, Friedrich Wilhelm; in NDB, Band 21: S. 115-116.

Aldenhoff-Hübinger, Rita (2007): Schulze-Delitzsch, Franz Hermann; in NDB, Band

23: S. 731–732.

Wikipedia deutsch im Internet: Andreas Hermes; Friedrich Raiffeisen, Franz Schulze-

Delitzsch; jeweils mit Fotos.

Johannes Kohnen

SteckenpferdIm Zeitalter der Computerspiele ist es wohl als Kinderspielzeug aus der Mode gekommen, dasSteckenpferd und selbst die Bezeichnung eines Hobbys als Steckenpferd ist nicht mehr so ge-bräuchlich wie früher. Ganz verschwunden ist sie allerdings nicht.

Der mir vorliegende Beleg mit dem Sonderstempel „STOCKHOLM, 10.4.1942, MIN HOB-BY“ hat mich angeregt, die Sache mit dem Steckenpferd etwas genauer zu betrachten, zumal derStempel ein besonderes Steckenpferd zeigt; es hat nämlich Flügel – geflügeltes Pferd – Pegasus.

Im Handbuch über schwedische Motivstempel wird der Stempel unter der Nr. 42-04 aufgeführt: „My Hobby“. Cockhorse. Exhibition arranged by Save the Children Fund and TheCollector Club North Star.“

Man kann dem Handbuch auch die Zeit des Einsatzes entnehmen:28/3 – 30/4 1942. ( Svenska motivstämplar, Minnespoststämplar och andra stämplarmed motivanknytning, Swedish Thematic Cancellations, 1866 – 1959, SpecialhandbokNr 15, Stockholm 1983, Utgiven av Sveriges Filatelist-Förbund i samarbete medRiksföreningen Svenska Motivsamlare Sms. S. 94.

108 April 2012

Der Eintrag zum Stempel in schwedischer Sprache findet sich auf S. 23:Utställning arrangerad av Rädda Barnen och Samlarföreningen Nordstjärnan).

Auch in einem weiteren Handbuch, das ich eingesehen habe, wird der Stempel aufgeführt:„191. Stockholm, Min hobby. Använd vid tillfällig postanstalt pa den av föreningarnaRädda Barnen och Nordstjärnan (förening för samlare) gemensamt anordnadeutställningen „Min Hobby“ vid Västra Trädgardsgatan 10 den 28 mars – 30 april 1942.(Sveriges Filatelist-Förening, Handbok över Svenska Tillfällighetspoststämplar 1866 –1942 av H. Schultz – Steinheil, Major vid Fälttygkaren, Bröderna Olofssons Tryckeri,Stockholm 1943. S. 71).“

Ein paar weitere Informationen zum vorliegenden Beleg hat mir Herr Matthias Hapke, FG Nor-dische Staaten, Sektionsleiter Schweden, freundlicherweise zukommen lassen, aus denen ichhier gerne zitiere:

„Der Brief ist als Lokalbrief frankiert portogerecht mit 10 Öre für den Portozeitraum1.10.1922 bis 1.4.1942. Fast 20 Jahre das gleiche Porto ist unglaublich. Die Briefmarkedazu wurde zum Jubiläum 50 Jahre Skansen in Stockholm am 18.06.1941 herausgege-ben. ( 10 Öre-Ausgabe Katalog Facit-Nr. 330 B). Interessant noch der Empfänger derSendung. Thomas Allard war ein bekannter Sammler aus Linköping/Östergötland undes gibt massenweise Briefe dieser Art an diesen Empfänger ...“

Weitere Informationen zum Stempel „MIN HOBBY“ liegen mir nicht vor. Meine Anfrage beimNordiska Museet in Stockholm brachten keine neuen Erkenntnisse. Seitens des Museums teilteman mir mit: „Die Ausstellung ‘Min Hobby’1942 ist bei uns nur bekannt als eine Ausstellung inGöteborg 1942, bei der Kunstschule Valand. In unserer Jahresschrift Fataburen 1942 gibt’snichts über eine solche Ausstellung auch nicht in Fatburen 1943.“ Die Bibliothek des Museumshat meine Anfrage auch an das Postmuseum in Stockholm weitergeleitet. Eine Antwort blieb aus.

April 2012 109

Noch ein paar Bemerkungen zum Motiv „Steckenpferd“ und „fliegendes Pferd“: Wir können aufdem Steckenpferd in die frühe Geschichte der Menschheit zurückreiten. Eine kolossale Zeitreiseerwartet uns. Dietrich Evers schreibt in seinem Buch „Vom Kultstab bis zum Steckenpferd, Dermagisch-kosmologische Geisterflug durch die Jahrtausende“, Wiesbaden-Naurod 1985, Hagen-berg-Verlag, Hornburg, S. 54: „Aus den magischen Fetischen archaischer Zeiten wurde schließ-lich die Spielzeugpuppe unserer Kinder. Ebenso entwickelte sich aus dem schamanistischen Tier-kopfstab, in Unkenntnis seines zauberischen Zusammenhangs mit den außerirdischen Welten, mitdem Begehren, Kontakt mit den Seelen der Toten und mit den Geistern der Unterwelt aufzuneh-men, das reizende Steckenpferd, das inzwischen ebenfalls wieder vergessene Kinderspielzeugeiner Zeit selbstzufriedenen, satten Bürgertums.“

Vielleicht kann man ja sagen: Unter der Oberfläche des Bürgerlichen tunsich Abgründe auf. Was für das Steckenpferd gilt, das gilt auch für dasMotiv des „fliegenden Pferdes“. Auch dies läßt sich philatelistisch auf-zeigen anhand der schwedischen Sondermarke (1964, 3. Febr., 515.)zum 100. Geburtstag von Erik Axel Karlfeldt (1864-1931). Das Motivder Marke stammt aus Karlfeldts Gedicht „Elie Himmelfahrt“. Es ver-weist auf den alttestamentlichen Propheten Elias, der bekanntlich mit feu-rigen Rossen in den Himmel auffuhr. Vergleicht man die bildliche Darstel-lung dieses Geschehens auf der Briefmarke mit der biblischen Geschich-

te, so wird der Unterschied sofort deutlich. Aus einem archaisch dramatischen Ereignis ist einanregender, wenn auch etwas ungewöhnlicher Sonntagsausflug mit Pferdewagen geworden. Derbiblische Text lautet: „Während sie miteinander gingen und redeten, erschien ein feuriger Wagenmit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Elija fuhr im Wirbelsturm zum Himmel em-por. Elischa sah es und rief laut: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker! Als erihn nicht mehr sah, faßte er sein Gewand und riß es mitten entzwei.“ (2 Kg 2, 11f.). Von derbiblischen Leidenschaft zum Freizeitvergnügen.

Natürlich gibt es auch leidenschaftliche Philatelisten, die mit Leidenschaft ihr Steckenpferd reiten.Das will ich damit nicht in Abrede stellen.

Das Chomilla-PferdPegasus hat eine koreanische Entsprechung: Das Chomilla-Pferd. Es wird auf mehreren korea-nischen Briefmarken (z.B. Volksrepublik Korea 22.2.2009) abgebildet und stammt aus der ko-reanischen Mythologie. Das Chomilla-Pferd kann 1.000 Meilen am Tag zurücklegen; in Nord-Korea wird es als Symbol der (schnellen) Fortschritts angesehen.

110 April 2012

Hans-Peter Blume

Fruchtbare Böden aus vulkanischen AschenIn Agrarphilatelie 144, Seite 168 ff, wurde berichtet, daß bei einem Vulkanausbruch vulkanischeAschen in hohe Bereiche der Atmosphäre gelangen können, dabei teilweise global verteilt wer-den und sich dann ungünstig auf das Klima auswirken, mithin Mißernten verursachen können.

In unmittelbarer Nachbarschaft derartiger Vulkanausbrüche werden teilweise mehrere Dezimeterbis Meter Asche abgelagert, die Häuser zerstören, die Pflanzen der Felder und Wälder infolgehoher Temperaturen der Asche vernichten. Teilweise verfestigt sich dabei die Asche zu Schlacke:Dann sind die überlagerten Böden über Jahrzehnte bis Jahrhunderte unfruchtbar, von Pflanzennicht zu durchwurzeln.

Anders sieht es aus, wenn eine lockere Asche die alte Bodenoberfläche bedeckt. Dann könnengering mächtige Asche-Lagen von weniger als einem Dezimeter nacheinigen Jahren wieder gepflügt und genutzt werden. Ähnliches gilt fürmächtigere Lagen lockerer Asche nach einigen Jahrzehnten (bis Jahr-hunderten). Beim explosionsartigen Ausstoß des flüssig in Felsspaltenaufgestiegenen, heißen Magma des Erdinneren, wird das Magma sehrfein verteilt und bildet in der Luft Mikrometer kleine, sehr poröse Parti-kel (neben einzelnen Mineralen, die bereits während des Magma-Auf-stiegs in Erdspalten kristallisiert waren). Diese kühlen z.T. bereits in derLuft sehr rasch ab, sodaß sich keine Kristalle, mithin weitere Mineralebilden können, sondern nur sehr poröse vulkanische Gläser, die sich raschdurch chemische Verwitterung in ebenfalls nicht bis schlecht kristallineAllophane umwandeln. Die chemische Zusammensetzung der Allophanehängt von den Eigenschaften des ursprünglichen Magmas ab. Man unter-scheidet saure Gläser die überwiegend aus Aluminium- und Silizium-Oxiden bestehen, die nach ihrer weiteren, chemischen Verwitterung saureBöden mit geringen Nährstoffreserven ergeben. Basische Gläser enthaltenrelativ wenig Silizium und Aluminium, aber viel Magnesium, Calcium,Kalium und andere Elemente, die für den Pflanzenwuchs wichtige Nähr-stoffreserven darstellen.

Aus Sicht der (Kultur)pflanzen-Wurzeln sind alle Böden lockerer, vul-kanischer Aschen tiefgründig gut durchwurzelbar. Alle haben viele grobePoren und damit eine hohe Luftkapazität, und gleichzeitig viele mittlere

Abb. 1:

Andosol aus Japan

April 2012 111

Hohlräume, und damit eine hohe Kapazität für Regenwasser,das für Pflanzenwurzeln verfügbar ist. Alle Böden lockerer, vul-kanischer Aschen sind also gut belüftet bei gleichzeitig hohemNutzwasserangebot (sofern es ausreichend regnet).

Viele Böden vulkanischer Aschen sind im Oberboden schwarzgefärbt, weil viel humifizierte organische Substanz an und in denAllophan- Partikeln fest gebunden wird. Die Böden werden daherals Andosole (oder Andisole) bezeichnet (da ando japanisch =schwarzer Boden). Abb. 1 zeigt links einen Andosol aus 2 über-einander lagernden Asche- Schichten unterschiedlichen Altersvon jeweils ½ Meter. Beide sind oben durch Humus schwarzgefärbt. Infolge ihres relativ hohen Humusgehaltes im Boden,vermögen sie viele Nährstoffionen verfügbar zu binden.

Die Böden basischer Aschen sind zudem nährstoffreich, da ihreporösen Partikel sich relativ rasch auflösen und damit ihre

Abb. 2:

Ausstoß glutflüssiger Lava

bei Island

Abb. 3: Schlackefeld

Abb. 4 Laacher See

112 April 2012

Literatur

Blume et al. (2010): Scheffer/Schachtschabel – Lehrbuch der Bodenkunde;

16. Aufl.; Spektrum Akadem. Verlag, Heidelberg

Laacher See: aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie im Internet, deutsch,

vom 11.02.2012

Nährstoffreserven für Pflanzenwurzeln verfügbar werden. Böden saurer Aschen enthalten hinge-gen oft viel lösliche Aluminium- Ionen, die für dagegen empfindliche Kulturpflanzen wie z.B. Reistoxisch wirken.

Andosole finden sich vor allem in Ländern mit aktiven Vulkanen, z.B. Japan, Chile, Neuseelandoder Island. In Deutschland erfolgte in der Eifel 10.930 Jahre v.Chr. der letzte Ausbruch desje-nigen Vulkans, der den Laacher See gebildet hat. Die Auswurfmenge betrug ca. 16 km3, die dieUmgebung bis zum Rheintals mit bis zu 6 Meter mächtiger Asche bedeckte, aus denen Andosoleentstanden sind, die bei uns als Lockerbraunerden bezeichnet werden.

Stefan Hilz

Weinort KenzingenKenzingen ist einer der zahlreichen Weinorte in Baden-Württemberg. Der Weinanbau hat einelange Tradition und wurde bereits im Jahr 773 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kleinstadt mit9232 Einwohner (2010) liegt im in der Oberrheinebene am Rand des Schwarzwalds an derAlten Elz, etwa 25 km nördlich von Freiburg im Breisgau und gehört zum Landkreis Emmendingen.Kenzingen besteht aus den Stadtteilen Bombach, Hecklingen, Kenzingen und Nordweil. Dieräumlichen Grenzen der Stadtteile sind identisch mit denen der früher selbstständigen Gemeindengleichen Namens. Zum Stadtteil Kenzingen gehören die Stadt Kenzingen, der Weiler Wonnental,die Höfe Auhof, Hof Mundinger und Kirnhalder(Maier)hof und die Wohnplätze Im Kaisergrün,Kirnhalden, Forsthaus Muckental, Hammerschmiede Muckental und Hof Hepp Muckental. Zuden drei anderen Stadtteilen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer.

Kenzingen wird erstmals 772 im Lorscher Codex Urkunde 2652 erwähnt. Das Kloster Lorschhatte in dieser Zeit umfangreichen Besitz im nördlichen Breisgau. Die Könige Karl der Dicke undOtto der Große schenken im 10. Jahrhundert Besitzungen in Kenzingen an das Kloster Andlausowie das schweizerische Kloster Einsiedeln.

April 2012 113

Spätestens um 1200 gerät der Ort unter die Herrschaft der Herren von Üsenberg, 1249 verleihtRudolf II. von Üsenberg die Stadtrechte. Nach dem Aussterben der Üsenberger werden dieMarkgrafen von Hachberg 1354 neue Ortsherren. Nachdem über Markgraf Heinrich IV. dieReichsacht verhängt wurde, fällt Kenzingen 1359 an Österreich und gehört dort zum LandesteilVorderösterreich. Kurzfristig ist die Stadt von 1415 bis 1427 Freie Reichsstadt, fällt dann aber inHabsburgischen Besitz zurück. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses fällt Kenzingen 1806an das Großherzogtum Baden.

Die erste urkundliche Erwähnung Bombachs erfolgte im Jahr 1144. Das Dorf gehörte damalszum Kloster St. Trudbert im Münstertal. Im 13. Jahrhundert fiel der Ort an die Herren auf derKirnburg. Später kam er an das Haus Habsburg und blieb bis 1805 habsburgisch. Am 1. De-zember 1971 wurde Bombach nach Kenzingen eingemeindet. Mit rund 650 Einwohnern istBombach der kleinste Ortsteil Kenzingens.

Die erste urkundliche Erwähnung Hecklingens erfolgt im Jahr 1147, allerdings waren vermutlichbereits keltische Stämme hier seßhaft, da der Ort am Anfang der Freiburger Bucht an altenHandelswegen verkehrsgünstig lag. Nach der Römerzeit war Hecklingen im 6. Jahrhundert, wieder Name zeigt, der sich in dieser Zeit geprägt haben muss, eine alemannische Siedlung. DieZähringer waren im 12. Jahrhundert die Herren des Ortes und wurden von den Grafen vonFreiburg sowie den Herren von Üsenberg gefolgt.

Durch eine Heirat fiel der Ort in den Besitz der Herren von Tübingen. Im Jahr 1774 ließ sich GrafHenin im Ort nieder, von welchem auch das Schloss unterhalb der Burg errichtet wurde. Seit

1805 gehörte Hecklingen zum Großherzogtum Baden. Am 1.Januar 1974 wurde Hecklingen nach Kenzingen eingemeindet.

Die erste urkundliche Nennung des Ortes Nordweil erfolgteim Jahr 1095. Der Ort gehörte zu dieser Zeit dem KlosterAlpirsbach und wurde vor Ort von den Herren von Üsenbergregiert. Nach der Auflösung des Klosters in der Reformationging der Besitz an das Herzogtum Württemberg über, seit 1805gehörte Nordweil zum Großherzogtum Baden. Am 1. Dezem-ber 1971 wurde Nordweil nach Kenzingen eingemeindet.

Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Kenzingen sind dieHistorische Altstadt, das Rathaus (1520, mit siebenstelligem Fensterband), das Gasthaus Krone(1550), das Schwabentor, das Herrschaftshaus „Bettschold-Blumeneck”, die Kirche St.-Bar-bara (1456), die Kirche St. Laurentius (1275), das ehemalige Schloß Hecklingen (1776), dieBurgruine Lichteneck sowie Wald- und Wanderwege und ein Weinlehrpfad.

114 April 2012

Der Weinbau in 2010 umfaßt nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württem-berg 289 Hektar bestockte Rebfläche, davon 154 Hektar (53,3 %) mit Weißweinrebsorten und135 Hektar (46,7 %) mit Rotweinrebsorten bestockt.

Die Rebfläche verteilt sich auf die Einzellagen Herrenberg, Hummelberg, Roter Berg und Sommer-halde, die wiederum der Großlage Burg Lichteneck im Bereich Breisgau zugehörig sind. Diegeografische Herkunftsbezeichnung Herrenberg ist in Verbindung mit den Gemeinde- beziehungs-weise Gemeindeteilnamen Kenzingen und Nordweil, Schloßberg mit Hecklingen, Roter Berg mitKenzingen sowie Sommerhalde mit Bombach möglich.

Die Internetseite von Kenzingen gibt Auskunft über örtliche Weinbaubetriebe, die aktiv in derVermarktung tätig sind. Aufgeführt sind die Weingüter Dr. Benz (Bombach, www.weingut-dr-benz.de), Jägle (Kenzingen, www.weingut-jaegle.de), Ritter’s Weingut (Kenzingen, www.ritters-weingut.de), Dr. Werner Weinzierl (Kenzingen, www.weingut-weinzierl.de) und die Shelter Winery(Kenzingen, www.shelterwinery.de). Dazu kommt noch die Rebenveredlung Frank in Nordweil,ein Betrieb, der Rebenpflanzgut erzeugt sowie Wein und Sekt der Winzergenossenschaft Nordweilverkauft.

In Nordweil gibt es die Winzergenossenschaft Nordweil e.G.,die im Jahre 1977 gegründet wurde. Nach Abschluss derRebflurbereinigungen Landig, Hungersberg, Hummelberg undBlosenberg 1977 verfügten 84 Nordweiler Winzer über eineReben-Netto-Fläche von 118 ha. Die Rebflurbereinigung leg-te dabei ein Großteil der Flächen, die nach der Realteilungzersplittet wurden, wieder zusammen, Wegenetze wurden er-stellt und darüber hinaus wurde die Topographie der Rebflächenverbessert. Zur besseren Vermarktung und Ausbau des Wei-nes schloß sich die Winzergenossenschaft Nordweil im selben Jahr der Zentralkellerei, heuteBadischer Winzerkeller in Breisach an. Bereits im Jahre 1978 stieg die Mitgliederzahl auf 102Mitglieder und eine bewirtschafteten Erfassungsfläche von 102 ha an.

Weinbezogene Festivitäten dürfen natürlich nicht fehlen. So gibt es das Nordweiler Weinfest, dasHecklinger Weinfest und das Bombacher Weinfest am Hummelberg mit seinem unverwechsel-baren Charakter, welches zusätzlich den Weinort weit über die Region zu einem Markenzeichenund Anziehungspunkt gemacht hat.

Quelle:

www.kenzingen. de; www.wikipedia. de; www.statistik-bw. de,

www.winzergenossenschaft-nordweil. de

April 2012 115

Philippinen 08.03.2011 4487-4490 Wachsblumen

08.03.2011 Block 292 Wachsblumen

Philippinen 25.04.2011 4497 25 Jahre genoss. Zentrum f. Landwirtschaft, Reisfeld

Albanien 27.09.2011 3373-3374 Tal der Valbona

Andorra frz. 02.09.2011 734 Rostrote Alpenrose, Rhododendron ferrugineum

02.09.2011 735 Immergrüne Rose - Rosa sempervirens

30.09.2011 737 Wappen von Andorra auf grünem Blatt

Bosn.-Herzeg. 20.09.2011 581 Naturpark Hutovo blato

Finnland 07.11.2011 2132 Hagebutte bei Frost

Frankreich 27.09.2011 5179 TGV zwischen blühenden Rapsfeldern

27.09.2011 5180 idem auf selbskelbenden Marken in Bogen

30.09.2011 5181-5184 Marianne auf grünem Blatt

30.09.2011 5185-5188 idem auf selbskelbenden Marken in Bogen

Irland 01.09.2011 1987-1990 Irische Pferde

29.09.2011 1993 aus 92-93 Tiere, Eichhörnchen, Sciurus vulgaris

Kroatien 14.09.2011 123 Waldlichtung, Zwangszuschlagsmarken,

Rotes Kreuz

UN Genf 13.10.2011 778-779 Jahr der Wälder

UN Wien 13.10.2011 736-737 Jahr der Wälder

Papua-Neu G. 07.07.2011 1694-1702 Kakao - Theobroma cacao

07.07.2011 Block 139+140 Kakao - Theobroma cacao

Vanuatu 27.07.2011 1447-1450 Gold-Laubfrosch

27.07.2011 Block 71 Gold-Laubfrosch

Indonesien 25.01.2011 2876-2878 Jahr des Hasen, Kaninchen

05.06.2011 2907-2908 Umweltschutz, Wald, Zweig mit Zapfen, Nagetier

Laos 01.06.2011 2206-2211 Rohstoffe des Waldes

Singapur 15.07.2011 2021 Echter Zimt - Cinnamomun verum

15.07.2011 2022 Echter Koriander - Corianderum sativum

15.07.2011 2023 Anis, Pimpinella anisum, Echter Sternanis,

Illicium verum

15.07.2011 2024 Tamarinde - Tamarindus indica

15.07.2011 2025 Kurkume - Curcuma longa

Roger Thill

Neuheiten 2011Land Ausgabedat. Michel-Nr Thema

Landwirtschaft

Neuheiten

116 April 2012

Pilzneuheiten

Roger Thill

Pilz aktuell

Land Ausgabedat.Wert Michel-Nr Thema

Kongo 18.05.2011 1.350 Fr 2061 Amanita caesarea-Kaiserling

1.350 Fr 2062 Morchella esculenta - Speisemorchel

1.350 Fr 2063 Amanita muscaria - Fliegenpilze

18.05.2011 je1350 Fr Block 403-405 idem 2061-2063

Niederlande 27.05.2011 0,46 Eur 2870 Hefe - Wein Aus 100 Jahre NL Ges. für

Mikrobiologie

0,46 Eur 2871 Pilz - Penicillin

0,46 Eur 2872 Milchsäurebakterien - Käse

0,46 Eur 2873 Archaebakterien - Biogas

0,46 Eur 2874 Bakterien - Gründüngung

0,46 Eur 2875 Algen - Biodiesel

0,46 Eur 2876 Bakterien - Abwasserreinigung

0,46 Eur 2877 Pilz - Kompost

0,46 Eur 2878 Bakterienvirus - Desinfektion

0,46 Eur 2879 Bakterien - selbstheilender Beton

27.05.2011 9,95 Eur MKH 83 Mikroorganismen unter dem Mikroskop

Bulgarien 29.07.2011 0,65 L 5006 Riesenrötling - Rhodophylus sinuatus

0,65 L 5007 Ziegelroter Rißpilz - Inocybe erubescens

1,00 L 5008 Kirschroter Speitäubling -

Russula emetica

1,00 L 5009 Leuchtender Oelbaumpilz -

Omphalotus olearius im Block 4 Marken

St. Kitts 07.06.2010 25 C 1095 Alboleptonia stylophora - Deutsch ?

80 C 1096 Pfifferling - Cantharellus cibarius

1 $ 1097 Armillaria puiggarii - Deutsch ?

Familie der Physalacriaceae Pilze

5 $ 1098 Battarrea phalloides - Stelzenstäubling ?)

2 $ 1099 Cantharellus cinnabarinus - Zinnoberroter

Leistl

2 $ 1100 Collybia aurea - Goldgelber Rübling

2 $ 1101 Collybia biformis

April 2012 117

St. Kitts 07.06.2010 2 $ 1102 Amanita ocreata

2 $ 1103 Colocybe cyanea

2 $ 1104 Chroogomphus rutilus-Kupferroter

Gelbfuß

Micronesia 08.06.2010 28 c 2091 Galerina decipiens

44 c 2092 Amanita pekeoides

75 c 2093 Rhodocollybia laulaha

98 c 2094 Amanita nothofagi

75 c 2095 Hygrocybe aff. Minutula

75 c 2096 Hygocybe pakela

75 c 2097 Amanita nehuta

75 c 2098 Amanita muscaria - Fliegenpilze

75 c 2099 Amanita australis

75 c 2100 Hygrocybe constrictospora

Tschechi. Rep. 31.08.2011 62 Kc Block 46 Boletus gabretae – Böhmerwaldröhrling

Nebenmotiv

Zypern 05.10.2011 1,70 E MKH mit 1217–1221

Hase und Schildkröte, Fliegenpilz als

Nebenmotiv

Land Ausgabedat.Wert Michel-Nr Thema

Neue Solanum-BlütenChina Taiwan hat 2011 in einem 4er-Satzauch zwei Solanum-Blüten auf Markenausgegeben: Solanum americanum undSolanum verbascifolium.

118 April 2012

Hans-Peter Blume

Landwirtschaft

aktuell

Ausreichend frankierte Postkarten oder Briefe können zur Stempelung und Rücksendungbis zu 4 Wochen nach dem Datum im Stempel an die angegebene Poststelle (Berlin, Bonnoder Weiden) geschickt werden, um mit dem Stempel versehen auf dem normalen Postwegzurück geschickt zu werden.

Mainz soll Meenz bleiben! Reicht es nicht, die Geburtsstadt des

Erfinders der beweglichen Letter zu sein? Muß es jetzt auch

noch eine Stadt sein, die zu den „Great Wine Capitals“ gehört?

Wo doch die englische Arbeiterklasse Ale im Pint bevorzugt.

Gutes Wein-Marketing wäre französisch.

Und: „Networks“ sind out – Schwarmintelligenz ist angesagt.

Den Stempel gibt’s bei der Deutschen Post, Niederlassung Brief,

Stationäre Bearbeitung, Carl-Zeiss-Straße 42 in 55129 Mainz

In Leipzig fand im Februar eine Verbraucherausstellung

statt; dazu gab es einen Stempel.

Den Stempel mit dem Logo der Ausstellung „Haus-Garten-

Freizeit“ gibt es bei der Deutschen Post AG, Niederlassung

Privatkunden/Filialen, Sonderstempelstelle. 92627 Weiden

27404 Ostereistedt. Eine Aktion der Deutschen Post:

Kinder schreiben an Hanni Hase in Ostereistadt.

Da gibt es von der Post ein Osterhasenbüro (haben die

Beamten/Angestellten dort besonders große Ohren?).

Den Stempel gibt es im Osterhasenbüro. Schreiben Sie an

Hanni Hase, Am Waldrand 12, 27404 Ostereistedt

April 2012 119

Wilhelmshaven (mit dem Tiefwasserhafen). Die Deutsche

Post Philatelie nimmt am Gedenktag für die Opfer der

Sturmflut 1962 teil. Der Stempel zeigt einen durchbrochenen

Deich und ein Haus in den Sturmfluten. Nach der Sturmflut

wurden an der Nordseeküste alle Deiche erhöht; angeblich

sind sie jetzt sicher (haha, schreib’ ich als Küstenbewohner).

Den Stempel gibt es bei der Deutschen Post AG, Nieder-

lassung Brief, 10770 Berlin.

56564 Neuwied. Die Briefmarkenfreunde Neuwied e.V.

führen einen Philatelietag durch. Abgebildet ist F. W.

Raiffeisen und das Siegel der Gemeinde Heddesdorf (siehe

Artikel Seite 106).

Den Stempel erhält man bei der Deutsche Post AG,

Niederlassung Brief, 53253 Bonn

Ach, die Grüne Woche in Berlin. Die 77. ist’s.

Wie immer unterm Funkturm in den Messehallen am

nördlichen Ende der Avus. Das Logo zeigt Getreideähren. Es

wird berichtet, daß der Name auf die in den 1920er Jahren

nach Berlin reisenden Bauern in ihren grünen Lodenmänteln

verweist. Man bedenke: Berlin war der Sündenpfuhl Deutsch-

lands – das mußte man gesehen und genossen haben!

Den Stempel gibt es bei der Deutschen Post AG, Nieder-

lassung Brief, 10770 Berlin.

Osnabrück dreht auf. Die Friedensstadt veranstaltet einen

Jahrmarkt. Hier darf man alles zusammenraffen, was einem

Freunde anbieten. Ehre wem Ehre gebührt.

Den Stempel erhält man bei der Deutschen Post AG,

Niederlassung Brief, Stationäre Bearbeitung,

Rheiner Landstraße 199 in 49078 Osnabrück.

120 April 2012

Impressum„Agrarphilatelie“ der Motivgruppe/Arbeitsgemeinschaft „Landwirtschaft – Weinbau –Forst-wirtschaft e.V.“ im Bund Deutscher Philatelisten erscheint vierteljährlich im Januar / April / Juli /Oktober. Die Bezugsgebühren sind mit dem Beitrag (jährlich 25 Euro für die ArGe bzw. 40 Eurofür ArGe und BdPh) für die Motivgruppe abgegolten. Einzelhefte können bei der Literaturstellebezogen werden. Preis im Einzelbezug: 3,50 Euro zzgl. Porto. Nachdruck nur mit Quellenangabegestattet. Namentlich gekennzeichnete Beiträge, Artikel oder Meinungen stellen nicht unbedingtdie Meinung der Redaktion dar.

Anschriften des Vorstandes:

1. Vorsitzender:Anja Janssen, Rietburgstraße 3, 67360 Lingenfeld, Tel.: 06344–969 75 15,eMail: janssenan@web. de

2. Vorsitzender:Roger Thill, 8A, rue du Baerendall, L-8212 Mamer, Tel.: 00352–31 38 72,eMail: rogert@pt. lu

Schatzmeister und Geschäftsführung:Horst Kaczmarczyk, Mallack 29 D, D-42281 Wuppertal, Tel. + Fax: 0202–5 28 87 89 Bank-verbindung: Postbank Essen Konto-Nr. IBAN DE54 3601 0043 0246 0114 37 (bisher: 2460114 37), BLZ: BIC (Swift) PBNKDEFF (bisher: 36010043); eMail: evhokaczy@t-online. de

Literaturstelle:Manfred Geib, Im Weidengarten 24, D-55571 Odernheim, Tel.: 06755–13 89

Redaktion:Klaus Henseler (V.i.S.d.P.), Karl-Biese-Weg 6, D-27476 Cuxhaven, Tel.: 04721–55 44 21,eMail: Klaus Henseler@aol. com

Druck:WWL Werkhof & Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH, Cuxhaven

Mitteilungsheft Nr. 147 / April 2012 / Auflage 150 Exemplare.Das nächste Heft wird im Juli erscheinen – u.a. mit Artikeln zum Wald. Außerdem wird die Weltwieder sonniger und damit freundlicher aussehen.