Altabash (9, Juli 2005)

13
Die Zeitung von Tataren, Baschkiren und ihren Freunden AlTaBash ňelle, sibelep, balqıp cir şarı buyınça Sabantuye ütep kitte. Tatarstanda, bik törle Rossyä ölkälärendä, Amerika, Avstraliyä, Avrupada ütkärelde. Ay ı r ı m Sabantuye Tübän Novgorodta häm Mäskäwdä 3 iyüldä ütep kitep tämamlandı. Sabantuyenıň altınlı kıllı- nurları ňelle çıňlap Berlinda da işetelde. Tatar xalıqnıň yaratqan bäyräme tur ı nda reportajlarnı sez tabırsız bezneň gazetanıň bitlärendä. Busı yılnı top tema Qazannıň meňyıllığı bulıp qala. Sezne ň i ğ tibar ı ğ ı z ğ a materialnıň soňğı üleşen täqdim itäbez, Qazan belän tanıştıru, an ı ň bor ı n ğ ı ş en häm ba ş qalan ı p ň ge ş len bilgelæmägä buldı. Bu basmada bez bülek başı ‘Qälam sınaw’ açabız. Anıň bitlärendä xatlar, cavaplar, törle temalarga uqırğa mömkinlek bul ı r. Käyber temalarn ı gazeta uquç ı lar täqdim itärlär. Ä tanışlı gazetanıň bülege ‘Portret’ bezne ň gazeta uquçılarğa süyeneçlek bula. Menä inde ozaq saqlağan yal waqıtları da başlandı. Bez sezgä tınıçlıq, bäxet, yaxşı, äybät yal itü telibez. AlTaBash redaktsiyäse Üz xalqyngnyng kilächägen, Ütkänen, bügengesen, Qayghysynyng, shatlyghynyng, Zurlyghyn beler öchen, Jyraqqa kitep qara sin, Jyraqqa kitep qara! Räshit Äxmätcanov Die bunten Facettensteinchen des bengelhaft haltlo- sen Sabantuis, des traditionellen Festes der Tataaren, sind rund um die Welt zerstreut worden. In allen Ecken unserer Erde erklang seine helle jugendliche Stimme: in Tatarstan, in vielen Regionen Russlands, Amerika, Australien, Europa. Feierlich, auf föderaler Ebene wur- de er in Nizhnij Novgorod und am 3. Juli in Moskau als Krönung seiner weltweiten Reise begangen. Die goldfarbigen Strahlen des lustigen Sabantuis erreichte auch die altpreußische Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland – Berlin. Die Berichte und Reportagen über das Lieblingsfest des tatarischen Volkes finden sie auf den Seiten der heutigen Erscheinung von Alta- bash. Das Hauptthema in diesem Jahr ist das Millennium in Kazan. Auf diese Feierlichkeiten bereitet sich heute fast jeder Tatare vor. Wir veröffentlichen diesmal den Abschlussteil der Publikationen über Hauptstadt Ka- zan: über ihre Geschichte, sowie darüber, wie das Alter der alten und doch ewig jungen Stadt an der Wolga zusammengerechnet wurde. In heutiger Ausgabe finden Sie eine neue für uns neue Rubrik, die schlicht „Schreibprobe“ heißt. Hier werden Sie die Möglichkeit haben, die Leserbriefe zu lesen und sich mit den Meinungen zu verschiedenen von unseren Lesern angeregten Themen vertraut zu machen. Der schon ziemlich bekannt gewordene Abschnitt der Zeitung „Porträt“ soll eine Überraschung für unse- re Leser werden. Der Sommer hat sich auch in unseren Längen breit gemacht: manche sind schon unterwegs nach Süden zum Meer oder in die alte Heimat. Wir wünschen allen gute Reise, tanken Sie die angenehme Sonne, frische Luft auf schönen Badeorten! Bleiben Sie gesund und munter! Wir warten auf Sie ungeduldig! Die Redaktion von Altabash Qäderle uquçı ları bı z! СЛОВО К ЧИТАТЕЛЮ Liebe Leserinnen und Leser! ISSN 1614-9432 Веселой россыпью прокатился озорной Сабантуй по земному шару, отметившись в Татарстане, многих регионах России, Америке, Австралии , Европе , и завершившись федеральным Сабантуем в Нижнем Новгороде и Московским, которой прошел 3 июля. Золотые струны-лучики Сабантуя отозвались радостным звоном и в Берлине. Репортажи о любимейшем празднике татарского народа вы найдете на страницах этого номера. Главной темой этого года продолжает оставаться тысячелетний юбилей Казани. На этот раз вашему вниманию будет представлена заключительная часть материала, посвященного Казани, ее истории и тому, как определяли возраст нашей древней и вечно юной столицы. В этом издании мы открываем рубрику «Проба пера». В ней можно будет прочитать письма и отклики на любые темы, которые предлагают наши читатели. А известный уже раздел нашей газеты «Лицо номера» будет на этот раз небольшим сюрпризом для наших читателей. Настала долгожданная пора отпусков. Желаем вам счастья, покоя, добра и хорошего отдыха! Редакция АлТаБаш 10. Juli 2005 Nr. 6/9, 2005 Foto: N. Sinditskaja Foto: G. Ustajewa

description

Die Zeitschrift von Tataren, Baschkiren und ihren Freunden

Transcript of Altabash (9, Juli 2005)

Page 1: Altabash (9, Juli 2005)

D i e Z e i t u n g v o n T a t a r e n , B a s c h k i r e n u n d i h r e n F r e u n d e n

A l Ta B a s h

Küňelle, sibelep, balqıp cir şarı buyınça Sabantuye ütep kitte. Tatarstanda, bik törle Rossyä ölkälärendä, Amerika, Avstraliyä, Avrupada ütkärelde. Ayırım Sabantuye Tübän Novgorodta häm Mäskäwdä 3 iyüldä ütep kitep tämamlandı.

Sabantuyenıň altınlı kıllı-nurları küňelle çıňlap Berlinda da işetelde. Tatar xalıqnıň yaratqan bäyräme turında reportajlarnı sez tabırsız bezneň gazetanıň bitlärendä. Busı yılnı top tema Qazannıň meňyıllığı bulıp qala.

Sez neň iğ t i b a r ığ ızğa materialnıň soňğı üleşen täqdim itäbez, Qazan belän tanıştıru, anıň borınğı yäşen häm başqalanıp mäňge yäşlen bilgelæmägä buldı.

Bu basmada bez bülek başı ‘Qälam sınaw’ açabız.

Anıň bitlärendä xatlar, cavaplar, törle temalarga uqırğa mömkinlek bulır. Käyber temalarnı gazeta uquçılar täqdim itärlär.

Ä tanışlı gazetanıň bülege ‘Por tre t ’ bezneň gazeta uquçılarğa süyeneçlek bula.

Menä inde ozaq saqlağan yal waqıtları da başlandı. Bez sezgä tınıçlıq, bäxet, yaxşı, äybät yal itü telibez.

AlTaBash redaktsiyäse

Üz xalqyngnyng kilächägen, Ütkänen, bügengesen, Qayghysynyng, shatlyghynyng, Zurlyghyn beler öchen, Jyraqqa kitep qara sin, Jyraqqa kitep qara!

Räshit Äxmätcanov

Die bunten Facettensteinchen des bengelhaft haltlo-sen Sabantuis, des traditionellen Festes der Tataaren, sind rund um die Welt zerstreut worden. In allen Ecken unserer Erde erklang seine helle jugendliche Stimme: in Tatarstan, in vielen Regionen Russlands, Amerika, Australien, Europa. Feierlich, auf föderaler Ebene wur-de er in Nizhnij Novgorod und am 3. Juli in Moskau als Krönung seiner weltweiten Reise begangen. Die goldfarbigen Strahlen des lustigen Sabantuis erreichte auch die altpreußische Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland – Berlin. Die Berichte und Reportagen über das Lieblingsfest des tatarischen Volkes finden sie auf den Seiten der heutigen Erscheinung von Alta-bash. Das Hauptthema in diesem Jahr ist das Millennium in Kazan. Auf diese Feierlichkeiten bereitet sich heute

fast jeder Tatare vor. Wir veröffentlichen diesmal den Abschlussteil der Publikationen über Hauptstadt Ka-zan: über ihre Geschichte, sowie darüber, wie das Alter der alten und doch ewig jungen Stadt an der Wolga zusammengerechnet wurde. In heutiger Ausgabe finden Sie eine neue für uns neue Rubrik, die schlicht „Schreibprobe“ heißt. Hier werden Sie die Möglichkeit haben, die Leserbriefe zu lesen und sich mit den Meinungen zu verschiedenen von unseren Lesern angeregten Themen vertraut zu machen. Der schon ziemlich bekannt gewordene Abschnitt der Zeitung „Porträt“ soll eine Überraschung für unse-re Leser werden. Der Sommer hat sich auch in unseren Längen breit gemacht: manche sind schon unterwegs nach Süden zum Meer oder in die alte Heimat. Wir wünschen allen gute Reise, tanken Sie die angenehme Sonne, frische Luft auf schönen Badeorten! Bleiben Sie gesund und munter! Wir warten auf Sie ungeduldig!

Die Redaktion von Altabash

Qäderle uquçılarıbız! СЛОВО К ЧИТАТЕЛЮ Liebe Leserinnen und Leser!

ISSN 1614-9432

Веселой россыпью прокатился озорной Сабантуй по земному шару, отметившись в Татарстане, многих регионах России, Америке, А в с т р а л и и , Е в р о п е , и завершившись федеральным Сабантуем в Нижнем Новгороде и Московским, которой прошел 3 июля. Золотые струны-лучики Сабантуя отозвались радостным звоном и в Берлине. Репортажи о л ю б и м е й ш е м п р а з д н и к е татарского народа вы найдете на страницах этого номера.

Главной темой этого года п р о д о л ж а е т о с т а в а т ь с я

тысячелетний юбилей Казани. На этот раз вашему вниманию будет представлена заключительная часть материала, посвященного Казани, ее истории и тому, как определяли возраст нашей древней и вечно юной столицы.

В этом издании мы открываем рубрику «Проба пера». В ней можно будет прочитать письма и отклики на любые темы, которые предлагают наши читатели.

А известный уже раздел нашей газеты «Лицо номера» будет на этот раз небольшим сюрпризом для наших читателей.

Настала долгожданная пора отпусков. Желаем вам счастья, покоя, добра и хорошего отдыха!

Редакция АлТаБаш

1 0 . J u l i 2 0 0 5 Nr . 6 /9 , 2 00 5

Foto: N. Sinditskaja Foto: G. Ustajewa

Page 2: Altabash (9, Juli 2005)

K U R Z E N AC H R I C H T E N

Kurze Nachrichten S. 2

Folklore-Konzert in Österreich S. 3

Meine Reisen S. 4 S. 8

KAZAN—1000 S. 5

PORTRÄT S. 6 S. 10

Auf dem Weg der Liebe (Schreibversuch)

S. 7, S. 9

Verzaubernde Kraft der Edel-steine

S. 12

Мнение редакции может не совпадать с мнением авторов публикаций .

При перепечатке ссылка на „A l T a Ba sh “ и на автора публикаций

обязательны .

D i e Me in ung d er R e da k-t i on k an n v on d er Me inun g

d e r Au to r en der A r t i ke l a bwe iche n . Be i Na chd ruck i n Pap ie r - und e l e k t ro n i -

sche r Fo rm i s t de r H in we i s au f d ie Z e i t ung „A lT aB as h“ und au f d ie

Au to re n d er T ex te ob l i ga -to r i sc h .

D ie Re dak t i on b ehä l t s i ch da s Rech t vor , Le se r zu -schr i f ten r edak t i one l l zu be ar be i t en un d a us zu g s -we i se zu ve rö f f en t l i ch en.

N r . 6 / 9 , 2 0 0 5

* * *

Das Sabantui-Fest in Moskau wur-de vom Nurlat-Bezirk der Republik Tatarstan veranstaltet.

Сабантуй в Москве был подготовлен и организован Н у р л а т с к и м р а й о н о м Республики Татарстан.

In d ieser Ausgabe:

A l Ta B a s h S e i t e 2

исполнения татарских композиций. Под занавес концерта Айдар спел, еще больше восхитив зрителей. Целых полчаса после окончания о сновной программы публика не отпускала его. Один из зрителей, коренной житель Германии, поднялся и сказал: «Замечательный концерт! Нужен еще один, и побольше рекламы, и побольше зал». Надеемся, у Айдара еще все впереди: несмотря на то, что за его плечами уже 18 призов с различных конкурсов, ему еще только 24 года.

АлТаБаш - пресс

Deutsch auf S. 5

15 июня в Берлине с большим успехом прошел к о н ц е р т А й д а р а Гайнуллина, обладателя кубка мира по игре на баяне. Узнав, что Айдар б у д е т в Б е р л и н е , почитатели его таланта спонтанно организовали концерт, за что очень благодарны руководству Российского дома науки и к у л ь т у р ы , предоставившему для этой ц е л и к о н ц е р т н о е помещение – музыкальны салон имени Глинки с великолепной акустикой. Отрадно, что на этот концерт пришло немало соотечеств енников – проживающих в Берлине татар. Кроме них, среди

зрителей можно было у в и д е т ь д р у г и х представителей нашей большой Родины, а также местных немцев , для которых баян – достаточно экзотический инструмент, его всегда связывали только с Россией. Но это не помешало им насладиться к о н ц е р т о м и п о достоинству оценить талант и мастерство исполнителя. В программу концерта б ы л и в к л ю ч е н ы произведения А. Шниттке, А. Пьяццолы, Сен-санса, П. Макконена, Р. Курамшина. Айд а р н е о б м а н у л о ж и д а н и я п у б л и к и , продемонстрировав мастер-к л а с с . С о с о б ы м нетерпением ожидали

Moskau Herr Juri Lushkow in seinem Grußbrief.

Auf mehreren Bühnen gleichzeitig traten namenhafte und junge Künstler auf. Laute Grußschreie, freudige Zurufen lockten die Aufmerksamkeit zu einer kleinen Bühne, die sich in der Mitte des Festplat-zes erhob: auf die Rampe kam die lebende Legende der tata-rischen Gesangszene Ilham Schakirow. Die berühmtesten Lieder aus seinem Repertoire, die er mit immer noch fantas-tischen Stimme vortragen ver-mochte, hat das dankbare Publikum mitgesungen und sogar durch Tänze begleitet.

Auf dem Fest wurden die Gewinner des Wettbewerbs „Beim Blättern der alten Ar-chivsseiten“ mit Preisen ge-ehrt. Unter den Preisträgern des von der Zeitung „Tatarische Nachrichten“ aus-getragenen Wettbewerbs wa-ren die Publikationen, die aus Sankt-Petersburg, Twer und Deutschland zugeschickt wur-den.

Erst spät in der Nacht gingen die letzten Lichter des Festplatzes aus. Dieser Saban-tui 2005 in Moskau ist jetzt in die Vergangenheit, aber sicher nicht in die Vergessenheit geraten. Viele werden noch gerne und öfters an den schö-nen, lustigen Sommertag zu-rückdenken und sich freuen, dass sie auch dabei sein konn-ten.

AlTaBash—Press

3 июля в Москве в к о н н о - с п о р т и в н о м комплексе Битца прошел столичный Сабантуй, в котором приняли участие м н о г о ч и с л е н н ы е коллективы из Татарстана, Б ашкир ии , а т а кж е т в о р ч е с к и е г р у п п ы р а з л и ч н ы х н а р о д о в м н о г о н а ц и о н а л ь н о й Москвы . На праздник пришло более 150 тысяч человек – татар, русских, б а ш к и р , ч у в а ш е й , украинцев и многих других. На праздник приехала официальная делегация Татарстана во главе с минис тром культ уры республики Зилей Валеевой, приветственное послание прислал мэр Москвы Ю. Лужков.

На нескольких сценах о д н о в р е м е н н о ш л и выступления артистов . Громкие приветственные крики, радостные возгласы привлекли внимание к н е б о л ь ш о й с ц е н е , расположенной в центре праздничной площади: на площадке появилась живая л е г е н д а т а т а р с к о г о певческого искусства Ильгам Шакиров, спевший несколько знаменитых песен из своего репертуара, а зрители дружно подпевали ему и пританцовывали.

Во время праздника были вручены награды победителям федерального конкурса «Листая страницы з а б ы т ы х а р х и в о в » ,

объявленного газетой «Татарские новости». Победителями конкурса с т а л и м а т е р и а л ы , присланные из Санкт-Петербурга , Твери и Германии.

Праздник закончился глубокой ночью. Сабантуй-2005 стал достоянием истории, но долго еще будут вспоминать его те, кому посчастливилось в этот жаркий летний день быть участником этого веселья.

АлТаБаш - пресс

* * * Am 3. Juli fand in der

russischen Hauptstadt Moskau auf dem Gelände des Pfer-desportkomplexes BITZA das Sabantuifest statt, an dem zahlreiche Künstlerkollektive und Vereine aus Tatarstan, Baschkortostan, sowie Vertre-ter anderer in Moskau leben-den multinationalen Völker und Völkerschaften teilnah-men. Das Fest besuchten über 150 Tausend Menschen, dar-unter viele Tataren, Russen, Baschkiren, Tschuwaschen, Ukrainer.

Eine große Ehre erwies dem Fest die offizielle Dele-gation aus Tatarstan unter der Leitung der Kulturministerin der Republik Tatarstan Frau Silja Walejewa. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg übermittelte dem Sabantuifest der Bürgermeister der Stadt

Page 3: Altabash (9, Juli 2005)

Концерт фольклорного ансамбля Татарской

Государственной филармонии в Австрии (26 мая в Бадене)

A l Ta B a s h S e i t e 3 N r . 6 / 9 , 2 0 0 5

Vorbei ist wieder die Zeit von Sabantui! Für manche ist Sabantui ein tatarisches Fest nach erfolgreicher Erledigung aller Pflugarbei-ten, für andere wiederum ist es einfach eine lustige Feier! Für uns Tataren, die in Österreich leben - stellt es ein langerwartetes Treffen nicht nur mit unseren Landsleuten dar, sondern auch mit anderen Nationalitäten, die alle ein gemein-sames Zauberwort verbindet: Kasan! Dieses Mal fand das Sabantui -Treffen nicht wie letztes Jahr in Wien statt, sondern im Kur-ort Baden, der etwa 30 km von Wien entfernt ist. In diesem Ort hat einst der österreichische Kaiser Franz-Josef heilsame Bäder in den Ther-malquellen genossen und sich von Strapazen des kaiserlichen Lebens erholt.

Nach 7 Stunden Fahrzeit kamen wir aus Bregenz nach Baden, doch nicht um in heilsa-men Thermen zu baden, sondern um das Kon-zert des Folklore-Ensembles „Gabdulla Tukaj“ der Staatsphilharmonie von Tatarstan mitzuerle-ben! Das Konzert fand im wunderschönen Kasi-nogebäude von Baden statt. Der Saal war aus-verkauft, und das Publikum bestand größtenteils aus Österreichern. Der Bürgermeister von Baden sprach einleitende Worte, dann begann das Konzert... doch ohne Begleitung durch den Moderator! Am Eingang wurde uns das Programm in deut-scher Sprache ausgegeben, worin ich lese:

Fortsetzung auf S. 11

Sabantuylar da ütep kitte. Qayber keşelär öçen ul ceçu eşlären tämamla-gannan soň küňel açu bäyräme, ä Avstriyädä jäşägän tatarlar öçen inde bu küptän kötelgän oçraşu bäyräme ide. Bu oçraşuğa tatarlar ğına tügel, ä Qa-zanda uqığan yäise yäşägän häm xäser-ge waqytta Avstriyädä yäşägän törle millät keşeläre kilde. Bu yulı bu oçraşu uzğan yıldağı kebek Venada tügel, ä annan 30 km da urnaşqan Baden dip atalğan kurort şähärendä ütte. Anda elek Avstriyä kayserı Franz-Josef şifalı suların eçep dävalanğan bulğan ikän.

Ä b e z i n d e B a d e n g a (Bregenztan 7 säğät maşina belän şifalı sular eçergä tügel, ä Tatarstan däwlät filarmoniyäseneň folklor ansamble kontsertına bardıq.Ul Badennıň barok stilende tözelgän Kasino binasında üt-kerelde. Kontsert zalı şığrım tulı, küpçelege avstriyä keşeläre ide. Kiçene Baden burgomisterı açıp çiberde. Anna-rı kontsert başlandı, ämma ... anı alıp baruçı keşe bulmadı. Bezgä kergände nemes telene tärcemä itelgän program-ma birdelär. Anı açıp qarasam, anda: „Tschabata, Avyl kee, Sabantuj, Enger ger-ger h. b“,dip yazılğan. „Inde bu konservativ Avstriyä bürgerları, tatarça ber süz de teşenmästen, çit il säňğätene nindi munesebet kürsäterlär?!“ dip uy-ladım. Ämma berniçä waqyitan soň, artistlarnıň yuğarı däräcädä osta biye sänğäten zaldağı här keşegä citkere sä-läte, törle musıkal instrumentlarda: qo-bız, quray häm domra yaňğrawı, andağı şayan cırlarnı tärcemä itunen kiräge de bulmadı! Andağy sılu qızlar häm çiber yegetlär – inde bu nindi mäxsus kon-kurstan kilgännärme dip soqlanıp qara-dım. Qısım da: ‚Tatar yegetläre bigeräk te maturlar ikän!’ - dip äkren genä fike-ren belderde. Soňğı cır yaňgirağannan soň tamashaci artistlarga cılı xislären belderer öçen, ayaqqa basıp qul captı. Bez inde kontserttan soň, artistlar yanı-na kerep, alarğa räxmätlärebezne bel-derdek. Anda bezne folklor musıkası däwlät ansambleneň säňğat citekçäse, Tatarstannıň xalıq artisti Aydar Fäyz-räxmanov häm filarmoniyä citekçäse Qadım Nurullin bik üz kurep cılı qabul itte. Şuşı ocraşudan soň min üzemne qısqa waqıtqa öygä qaytqan kebek his ittem.

Riva Rüdisser, Bregenz, Avstriyä

Вот и прошло время сабантуя! Для кого-то это был праздник плуга, после успешного завершения посева, а для кого–то просто веселье! А для нас, татар, проживающих в Австрии, это была долгожданная встреча не только с нашими соотечественниками, но и с людьми других национальностей, которых объединяет волшебное слово – Казань! На сей раз эта встреча состоялась не в Вене, как в прошлом году, а в курортном городе Бадене, расположенном в 30 км от Вены. Здесь некогда отдыхал и лечился в целебных источниках сам кайзер Австрии Франц-Йозеф. А мы приехали в Баден (надо отметить 7 часов езды от Брегенца!) не на целебные источники, а на концерт фольклорного ансамбля Т а т а р с к о й Г о с уд а р с т в ен н о й филармонии имени Габдуллы Тукая, который состоялся в изумительно красивом здании «Казино». Зал был полон, большую часть составляла австрийская публика. Вступительное слово сказал бургомистр Бадена и начался концерт . . . , но без конферансье! При входе мы получили программы на немецком языке. Читаю: “Tschabata, Avyl kee, Sabantuj, Enger-ger-ger и т.д“. Думаю: « Как же будут реагировать консервативные а в с т р и й с к и е б ю р г е р ы к чуженародному искусству, к тому же еще, не понимая ни слова по-татарски?» Но скоро с удивлением стала замечать, что мастерское исполнение танцев, музыка (кроме классических инструментов звучал кубыз, курай, домра...) настолько захватило зрителей, что по окончании концерта долго не смолкали аплодисменты, и артистов не хотели отпускать со сцены! Надо также отметить, что девушки и ребята ансамбля были как с конкурса красоты и в очень богатых костюмах, что моя дочь мне с восторгом шепнула: «Какие красивые ребята в Татарстане!». После концерта мы пошли за кулисы, чтобы выразить наш восторг и поблагодарить артистов. Нас очень любезно встретил руководитель ансамбля народный артис т Татарстана Айдар Файзрахманов и директор филармонии Кадим Нуруллин! После этой замечательной встречи с ансамблем у меня было такое чувство, будто я коротко побывала дома!

Рива Рюдиссер Брегенц, Австрия

Avstriyädä bulıp ütkän Ta-tarstan däwlät filarmoniyä-

seneň folklor ansamble kontsertı

Folklore-Konzert der Staatsphilharmonie von

Tatarstan in Österreich am 26. Mai 2005 in Baden

Während des Konzer t s . Fo t o: R iva Rüd isse r

Page 4: Altabash (9, Juli 2005)

MОИ КОМАНДИРОВКИ з а к о н ч и л а с ь п р и я т н о й неожиданностью – знакомством с необычным Этнос-театром. Этот небольшой коллектив в пять актеров ставит на малой сцене лучшие образцы театрального искусства разных народов мира. Мне посчастливилось посмотреть интересную постановку – сказание о братце Иванушке и сестрице Аленушке поставленную по мотивам древних я з ы ч е с к и х п р е д а н и й с л а в я н дохристианского времени. Режиссер-постановщик спектакля Марина Дюсметова смогла собрать уникальный народный фольклор , преподнеся интерпретацию известной сказки через синтез лучших образцов народной поэзии, музыки, малых театральных форм, прекрасную игру актеров. Признаться, я такое в России видел впервые. Выступая на фуршете, я так и сказал: «Я закончил исторический факультет Казанского университета и ранее думал, что хорошо з н а ю э п и ч е с к и й ф о л ь к л о р дохристианской Руси. Но сегодня я готов признать свое заблуждение – вы открыли для меня абсолютно незнакомую область древнеславянской культуры». Этнос-театр города Томска содержит на свои средства народный депутат областной Думы, большой подвижник культуры и духовности Сергей Ильин. На очереди – постановки пьес азербайджанской, белорусской драматургии и других народов, живущих в многонациональном Томске. В самом ближайшем будущем коллектив театра мечтает поставить пьесу Джаудата Файзи «Башмачки». Успехов вам, Этнос-театр!

Рустэм Гайнетдинов, Казань (Deutsch auf S. 8)

В жизни каждого человека бывают моменты, которые определяют его дальнейшую судьбу. Я всегда мечтал о такой работе, на которую шел бы по утрам с радостью и которая приносила бы настоящее наслаждение, совпадала бы с моими жизненными устремлениями, с о о т в е т с т в о в а л а б ы м о и м способностям и психологической настроенности личности. Моя мечта сбылась с переходом на работу в Исполком Всемирного конгресса татар. Будучи от природы человеком общительным и любознательным, я всегда ощущал недостаток общения на прежней своей специфической работе. Приход в команду Рината Закирова в III составе Исполкома ВКТ с лихвой компенсировал этот жизненный пробел. За два года работы мы приняли у себя в Конгрессе тысячи соотечественников со всех концов земли. Другую сторону нашей повседневной деятельности составляют служебные командировки. В эти годы пришлось трижды побывать на Украине

и в Казахстане, а также в Азербайджане , Литве , Беларуси и Кыргызстане, в д е с я т к е с л и ш н и м р о с си й с к и х г о р о до в . К а ж д а я п о е з д к а запоминается встречами, новыми знакомствами , существенно раздвигает горизонты мироздания и ф о р м и р у е т р е д к о е качество – толерантность и культуру уважения к своим соседям, к другим народам, другим культурам, другим религиям, к иному чем у нас отношению и понимаю жизни.

Я б л а г о да р е н с у д ь б е з а возможность такого мирообщения, которое, конечно же, обогащает меня. Но если только вбирать это в себя – это эгоизм. Почти всегда после таких поездок возникает потребность рассказать, поделиться, познакомить других с лучшим из того, что ты увидел, внести, втащить в орбиту человеческого познания на всю Россию имена ярких индивидуальностей , с которыми суждено было тебе познакомиться. Вот и сегодня я решился сесть за компьютер и в небольших зарисовках познакомить читателя с некоторыми эпизодами из своих командировок весны 2005 года, оказавших на меня наибольшее эмоциональное воздействие, и которые, как мне кажется, должны быть интересны и вам. Этнос-театр в Сибири Командировка в мае в одну из татарских столиц в Сибири город Томск

СЮРПРИЗЫ САБАНТУЯ В ГЕРМАНИИ

было весело! Еще одним сюрпризом для нас было

то, что проведение САБАНТУЯ было на татарском, немецком и русском языках. Такое редко увидишь!

Конкурсы, сказка, песни под баян, пляски – многочисленные сюрпризы и отличное настроение создавали атмосферу настоящего САБАНТУЯ.

Одним словом, САБАНТУЙ - 2005 в Германии прошел на «ура». От всей души благодарим организаторов и гостей праздника за такой чудесный момент и незабываемые впечатления в жизни!

Марьям Калинкина

Ринат Гирфанов

(Deutsch auf S. 8)

Мы давно мечтали хотя бы один раз побывать на Сабантуе в Берлине. На протяжении нескольких лет всегда читали статьи о том, как весело и радостно проходит праздник. После получения известия о том, что Сабантуй будет проходить и в 2005 году, конечно, мы, не задумываясь, приехали из другого конца Германии в Берлин.

Скажем честно, это было лучше, чем пишут в газетах. Хорошо продуманное, выбранное место: лес, речка, полянки. Идеальная чистота. Светило солнце. Как только мы вошли в парк, то сразу же услышали татарскую музыку. Это удивительно для Германии. Здесь живут миллионы людей разных национальностей, но, в основном, кроме английских, немецких и турецких

песен, ничего не услышишь. И тут на всей громкости татарские народные любимые песни. Это был сюрприз.

Вторым сюрпризом были переодетые татары и татарочки в национальные костюмы.

Третьим сюрпризом – это то, что приехали татары со всей Германии, а также из России (Москвы, Питера). Говорят, мир тесен. Это было оправдано, когда мы увидели старых знакомых из Москвы и из Гамбурга.

Праздничная атмосфера, царившая на татарском празднике, вызывала только положительные эмоции у гостей различных национальностей. Девчонки –турчанки, немки вместе с другими татарами принимали участие в традиционных татарских конкурсах. Как

Mit den Schauspielern des Ethnos-Theaters

A l Ta B a s h N r . 6 / 9 , 2 0 0 5 S e i t e 4

Page 5: Altabash (9, Juli 2005)

K A Z A N — 1 0 0 0 M e ň y ä ş ä r Q a z a n

A l Ta B a s h N r . 6 / 9 , 2 0 0 5 S e i t e 5

nä ticäläre belän dä isbatlanğaç, bey Qazannıň nigez salınu waqıtı dip täqdim ittek. Tuplanğan materiallar kürsätkänçä, Qazan Böyek İdel yulında säwdä noqtası häm şaqtıy yaxşı nığıtılğan kirmän (krepost) bularaq salınğan. Başta ul cirdän öyelgän val häm ağaç stena belän uratıp alınğan bula. Bu nığıtma häzerge Kremlneň tönyäk yartasın, 5-6 gektarlık mäydannı uratıp ala. Tora-bara Qazan zur bulmağan torak noqtasınnan äre säwdä-hönärçelek şähärenä äwerelä, häm Qazan xanlığı çorınnan başlap başqala statusı belän yäşi.

AlTaBAsh öçen

Aliye Sabirova äzerläde, Mäskäw

(Mäqäläneň axırı, baçı 4çe hem 5çe nomerlardan)

Häzer qısqaça ğına Qazannıň 1000 yäşen bilgeläwdä top rolne uynağan tabıldıqlarnı sanap kitäsem kilä. Bu, berençe çiratta, keramik sawıt-saba kisäkläre – alar här qazınu urınında ıň küp tabıluçı äyber. Qazan territoriyäsendä çulmäkçe cihazları qullanıp yasalğan sawıt-saba belän berrätän quldan äwälängän balçıq sawıtlar da tabıla. Sonğıları barı X ğasır axırı – XI ğasır başında ğına qullanışta yörgän. Dimäk, bu waqıtlarda Kreml qalqulığında Bolğar toraq punktı dip näticä yasarğa bula.

İň borınğı qatlamnan çıqqan pıyala häm taş muyınsalar, professor Johann Kalmer (Humboldt-Unıverstät, Berlin) qaraşınça, VIII-X ğasırlarğa qarıy, häm XI ğasırdan da sonraq alar inde oçramıy. Qazınular waqıtında tabılğan baqır beläzeklär, relief bizäkle gruşasıman podveska, bil qayışı präşkäse dä şul uq waqıt belän datalana. At yögänen bizäw öçen qullanılğan bronza tänkäne kürenekle vengr ğalime, Budapesht universitetı

professorı İshtvan Fodor tikşerde. Qazan arxeologları öçen bu unikal tabıldıq. Hätta Rossiyä territoriyäsendä dä ul bik siräk oçrıy. Mondıy tänkälär, İ. Fodor äytüyençä, bay vengr xatınnarı qäberlärennän distäläp häm yözläp tabıla, läkin alar ğasır urtasına qädär genä qullanılğan. Şuna kürä bu tabıldıqnın Qazanğa ğasır axırınnan da soňraq älägwe mömkin tügel.

Numizmatik tabıldıqlar, qızğanıçqa qarşı, az. Kreml qalqulığının tübän öleşendä toraq urının çıstartqanda 3 m çamasındağı tiränlektä X ğasırnıň berençe çiregenä qarağan dirxem sınığı tabıla. Anıň X yöz başında uq (920 yılğa qädär) suğılğan buluın Kahiränen (Misır) ‘Ayn-Şams’ universitety professori Ğadel Sovelam häm Möhämmäd Äl-Säid Ğämäleddin isbatladı. Blagoveşçen sobory territoriyäsendä tabılğan çex tänkäse isä sensatsiyägä äverelä. Ul 929/930 yıllarda Pragada, knyaz Vatslav isemennän suğılğan. Tanılğan çex numizmatı, doktor Yarmila Xaskova şundıy näticägä kilä. Tänkänen sensatsiyälelege dä şunda ki, Y. Xaskova fikerençä, bu älegä dönyädağı berdänber ıň borınğı çex tänkäse. Qızıq, başta tänkä küpmeder waqıt xatın-qız bizänü äyberse bulıp yörgän, qırıyında tişege buluı şunı raslıy. Ğälimnär fikerençä, bu tankä Qazanğa X-XI ğasırlar çigendä kilep eläkkän. Kreml territoriyäsendä tabılğan başqa äyberlär: timer uq oçları, qolçan, at sbruyası öleşläre, tsilindr yozaq häm anıň açqıçları, Kiyevta eşlängän pıyala beläzek sınığı, su sipkeç sawıtları kisäkläre x. b. şulay uq Qazannın mongol çorına qädärge yäşen isbatladı.

Kürüebezça, ıň borınğı tabıldıqlarnıň qullanışta bulu çorı X ğasır axırı – XI ğasır başı belän bilgelänä. Bu datanı (şartlı räweştä 1005 yıl), ağaç kümerenä radiouglerod analiz häm balçıq sawıt-sabağa yasalğan termoşuminestsent analiz

er Gegen hat Aidar gegen Ende der Ver-anstaltung noch selbst gesungen. Über eine halbe Stunde nach Beendigung des Hauptprogrammes ließ das Publikum nicht von dem Künstler ab. Einer der Zu-schauer, ein gebürtiger Deutscher, stand auf und sagte:" Das war ein wunderbares Konzert! Es muß ein weiteres Konzert geben, mehr Werbung dafür und einen größeren Saal." Wir hoffen, daß Aidar eine große Zu-kunft hat. Mit seine erst 24 Jahren kann er schon auf 18 Auszeichnungen seines Kön-nens, erworben bei verschiedenen Wettbe-werben, verweisen.

AlTaBash—Press

(Russisch auf S. 2)

(Fortsetzung von der S. 2) Am 15. Juni 2005 fand in Berlin unter großem Beifall ein Konzert Aidar Gainul-lins statt, dem Weltmeisters im Bajanspie-len. Als seine Verehrer von seinem Auf-enthalt in Berlin erfuhren, organisierten sie spontan ein Konzert. Ein besonderer Dank gebührt der Leitung des russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur, die für die Veranstaltung den entsprechenden Raum zur Verfügung stellte —- den Glin-ka-Musiksalon, der über eine ausgezeich-nete Akustik verfügt. Z u diesem Konzert kamen erfreulicher Weise viele unserer Landsleute — in Ber-lin lebende Tataren. Außer ihnen waren

unter den Zuschauern sowohl andere Ver-treter unserer großen Heimat als auch Ber-liner, für die das Bajan ein recht exoti-sches Instrument darstellt. Es wird stets mit Rußland in Verbindung gebracht. Die im Saal anwesenden Zuschauer haben das Konzert genossen und das Ta-lent und die Meisterhaft des Ausführen-den gebührend gewürdigt. Das Programm enthielt Werke von A. Schmittke, A. Piazzoli , Saint Sans, P. Makkonen und R. Kuramschin. Mit seiner meisterhaften Darbietung hat Aidar die Erwartungen seiner Zuhörer nicht ent-täuscht. Besonders ungeduldig wartete man auf die Ausführungen von Werken tatarischer Komponisten. Zum größten Vergnügen der Zuschau-

Qazannıň embleması. R. Şämsätdınov

Söyämb ikä . R .Tuxva tu l l i n

Page 6: Altabash (9, Juli 2005)

S e i t e 6 N r . 6 / 9 , 2 0 0 5

ЛИЦО НОМЕРА Немецкая татарка Медина A l Ta B a s h

время процедуры натурализации, отвечая на вопрос чиновников, она назвала себя татаркой, и все управление сбежалось смотреть на нее как на нечто экзотическое, ведь татары – это имя, обросшее невероятными домыслами и легендами. Впрочем, к «татарскому вопросу» мы еще вернемся.

Уже будучи в Германии, Медина ханум подтвердила свой княжеский титул в Парижской Геральдической палате вместе с фамильным гербом, а затем и в Дворянском собрании татарских мурз, что находится в Уфе.

Мы уже говорили о том, что книга воспоминаний была издана всего несколько лет назад. А теперь послушаем опять Медину ханум:

«Мою книгу воспоминаний я написала в начале 60-х годов. Побудило меня к этому то, что дети мои не понимали того, что я им рассказывала из моей прошлой жизни. Над книгой я работала более трех лет, писала ночами и все эти ночи я плакала. Публиковать эту книгу я не собиралась. Но потом об этом узнал мой дядя в Сан-Франциско Ибрагим Мамлеев. У него была в Калифорнии своя радиопрограмма и связи в русскоязычной прессе. Позже младший брат моего отца Али Мамлеев направил меня к своему другу – татарину Давлетшину (Тамурбек Давлетшин – известный на Западе специалист по Советскому Союзу, автор татарско-немецкого словаря, прим. авт.) , который заведовал архивами по Советскому Союзу в Мюнхене. Я переслала Давлетшину рукопись, он прочел и очень настаивал на публикации... Из печати книга вышла много позже, когда я уже была известна как автор сказок о драгоценных камнях».

Но, кроме сказок о драгоценных камнях и мемуаров, у Медины ханум есть еще интересные работы, связанные с парапсихологией, и татарские сказки. Возвращаясь к «татарской теме», нельзя было не поинтересоваться, почему же появились сказки именно о татарах, на что прозвучал ответ, что писать о татарах она стала по той причине, что знают о них в Европе мало. По словам нашей героини, уже теперь, в конце жизни она поняла, что это ее долг – написать о татарах, познакомить западного читателя с татарами. Мотивы для татарских сказок обычно выбирались из старых татарских записей, перерабатывались для западного читателя и... «потекла моя татарская фантазия, и я сама написала 8 сказок в татарском духе. Эти сказки еще и запоздалый подарок моему усопшему отцу».

(Продолжение на стор. 11)

Сколько еще тайн и открытий хранят семейные архивы, какие судьбы, драмы и трагедии спрятаны среди этих пожелтевших листков , которые старательно прятались и оберегались от чужих глаз в годы Советской власти, старшее поколение предпочитало не рассказывать детям об истории своих семей. Это повествование посвящено истории знатной татарской семьи и одной из ее представительниц, к счастью, не потерявшей своих корней. Итак – Медина мурза-ханум Мамлеева, дочь татарского князя и мурзы Измаила Мамлеева . Я бесконечно благодарна судьбе за то, что она подарила мне возможность общения с этой замечательной женщиной. Медина ханум – личность на редкость незаурядная: кроме того, что она была прекрасным инженером и переводчиком, она обладает множеством других талантов. Она пишет книги, сказки, великолепно разбирается в минералогии, удивительно глубоки ее познания в истории и геральдике. Пережив много лет назад страшную болезнь, побывав за гранью бытия и вернувшись оттуда, Медина ханум открыла еще в себе дар парапсихолога.

Но для начала – немного истории. Вот что написано в «Очерке истории татарского дворянства» (автор – Саид мурза князь Еникеев) о роде Мамлеевых:

«Начало этого древнего татарского рода теряется где-то в седой степи Дешт-и-Кипчака, а на русской службе предки Мамлеевых упоминаются уже в первой четверти ХVII в.

В боярских книгах... Мамлеевы именуются князьями. (...) Мусульманская ветвь этого рода, носившая титул мурз, продолжалась и в Уфимской губернии».

Сама Медина ханум рассказывает: «Мы татары уфимские. Отец родился в Белебее, а его мама из рода князей и мурз Чанышевых. Брат Ханифы Чанышевой – моей бабушки – был царским генералом и проживал в Петербурге...»

По словам нашей героини, семья отца была многочисленной: пять братьев – Амир, Измаил (отец Медины ханум), Осман, Исхак и Али, и две сестры – Суфия и Камила. Судьба разметала Мамлеевых по всему миру. Одна из родственниц Медины ханум – Фатма Мамлеева – была женой последнего турецкого султана Абдул Хамида II, скончалась в 1918 году. Безутешный муж построил ей роскошный мавзолей, а также детскую больницу, которая носила ее имя.

А как же сама Медина ханум? Говорят, никому не ведомы пути Создателя. Вот и наша героиня, родившаяся в 1922 году в Петрограде, не

думала, не гадала, какие зигзаги судьбы уготованы ей на жизненном пути.

После революции семье пришлось забыть, что она принадлежала к дворянскому сословию: мать Медины ханум, немка, происходила из знатной петербургской фамилии, ее отец был царским генералом , виднейшим специалистом по топографии. Но в 20-е годы за такое происхождение можно было поплатиться жизнью. И в конце 20-х годов мать Дины, как называли девочку дома, рассталась в силу обстоятельств с мужем и вышла замуж за самого что ни на есть пролетария крестьянского происхождения. Отец, Измаил, по работе вынужден был постоянно находиться в

разъездах. На долгих страшных два года Дина попадает в детский дом. Пронзительно, ярко и выразительно описала Медина ханум то время и последовавшие затем годы, жизнь, в новой семье, взросление, редкие встречи с отцом, события в стране, начало войны в своей книге «Открываю мою душу». Несколько лет назад эта книга победным шествием прошла по книжным магазинам, став бестселлером, выдержала несколько изданий.

В далеком 1943 году судьба распорядилась так, что мать Медины вместе с семьей вывезли из оккупированного Харькова, в котором семья проживала еще до войны, в Германию: мы уже упоминали о том, что мать Медины была немка, и их отправили как фольксдойче на историческую родину. Но сама Медина Измаиловна всегда считала себя татаркой. С юмором рассказывала она, как в 1944 году во

Page 7: Altabash (9, Juli 2005)

Д о р о г о й лю б в и Проба пера

хороший день, за прекрасное утро, за пение птиц. Быть благодарным всем и за все – это тоже Любовь. Каждая встреча, неважно, что она принесла – разочарование или радость – это урок. И как ты поймешь и пройдешь через этот урок, зависит только от вас. Но не ожесточайтесь, не проклинайте никого и ничего. Ведь подобное притягивает подобное. Вы замечали это? Любовь, любовь и еще раз любовь! Пусть это станет вашим девизом на каждый день. Будьте счастливы! Я желаю вам любви и всех благ!

Я не придумала эту историю – это действительно было со мной. Я благодарна судьбе за то, что произошло со мной. Теперь я делю свою жизнь на две половинки: до встречи со своей наставницей и после. И скажу честно, вторая мне нравится больше. Хотите, я дам вам рецепт Любви? Вы решили попробовать? Замечательно!

Выберите утро, день или вечер – это неважно. Место тоже не имеет значения. Но важно одно – вы п р и н я л и э т о р е ш е н и е и постарайтесь, чтобы вас ничто не отвлекало. И три тысячи раз повторите «я люблю себя». Это займет у вас 35 минут (проверила на себе). Может быть, вам понадобится меньше времени, может, чуть больше. Вы почувствуете, что по телу разливается тепло, и вдруг в вас проснется ребенок. Захочется петь, скакать, дурачиться! Появится желание любить! Не потеряйте, не расплескайте это чувство! Несите его людям – и вы увидите, что жизнь станет прекрасней и добрее.

В следующий раз я поделюсь с вами рецептом прощения обид, боли, страха, болезней. А сейчас я прощаюсь с вами и желаю вам любви. Я люблю вас и благодарю все за то, что вы нашли время прочитать мою исповедь. Спасибо вам.

С огромной любовью к вам

Римма Шмидт Ниенбург/Везер

(Deutsch auf S. 9)

Я – обыкновенная женщина, одна из многих. И нет во мне ничего особенного, так себе. Не умна и не глупа, не уродлива и не красавица. Скажем так , обыкновенный среднестатистический человек. Жила как все: семья, дом, работа. Приехали на ПМЖ в Германию. С т о л к н у л и с ь с т е м и ж е трудностями, что и все переселенцы. И оказались не готовы к этой жизни здесь. Пошли обиды, ссоры, и итог всему – распад семьи. Было очень трудно, невозможно жить дальше. Душили обиды и слезы: «За что? Что я сделала не так? В чем моя вина? За что я так жестоко наказана?»

Эти мысли не давали мне покоя ни днем, ни ночью. Было тяжело так, что не хотелось жить. От рокового шага удерживала мысль о сыне. Что будет с ним? Перестала замечать хорошее, видела только плохое. В лексиконе начали появляться матерные слова. В общем, дошла до ручки.

Все мы знаем поговорку, помните: «Нет худа без добра». На моем жизненном пути я встретила женщину, которая лучилась светом, всегда была доброжелательной, довольной всем. Солнце – хорошо, дождь – прекрасно!

Я с м о т р е л а н а н е е и недоумевала, что же это такое? Почему она может радоваться жизни, а я не могу? Я всерьез заинтересовалась этим, набралась смелости и спросила ее об этом. И услышала удивительный ответ: «Это – любовь».

- Любовь? Какая любовь? О чем ты? – спросила снова я.

- Ты любишь с еб я ? – спросила она.

- Конечно , еще как ! – ответила я.

- Нет, ты не поняла меня. Любишь ли ты себя так, что можешь дарить ее людям?

- Нет, разве это так важно, любишь – не любишь, даришь – не даришь?

- В этом вся причина того, ч т о т ы и м е е ш ь н а сегодняшний день.

Честно говоря, я ее не поняла,

решила, что она просто начиталась книг и решила испытать свои знания на мне . И еще я решила понаблюдать за ней. Спросите – почему? Отвечу так: не знаю. Вот решила так – и решила. Сейчас я понимаю, что это было мудрое решение, а тогда... через некоторое время я опять подошла к ней и спросила:

- Научи меня это любви. - Это просто. Нужно любить

себя так, что, полюбив себя, ту полюбишь других.

- Гм, что-то здесь не так. Хорошо, что я должна делать?

- Полюбить себя, отпустить все свои обиды, злость, страхи, боли на свободу, попросив у них прощения. И отпуская – подари им свою любовь.

В ответ на это я хмыкнула, решив, что у нее не все в порядке с головой.

Ну, а жизнь все продолжала меня бить, неудачи, безденежье, проблемы с сыном! Отчаявшись, я решила все-таки попробовать сделать так, как сказала мне она.

Поверьте, получилось! Все у меня получилось! Медленно, со скрипом, у меня начало все поворачиваться в лучшую сторону! Теперь я могу сказать уверенно – это функционирует! Это помогает! Я благодарна этой женщине, что она не отвернулась от меня, а терпеливо вела по этой самой прекрасной дороге в мире – дорогой любви!

Я поняла, что только Любовь поможет всем нам в решении всех проблем. Неважно, проблемы в семье, в городе, в стране. Не это важно! Нужно полюбить себя, и только полюбив себя ты сможешь полюбить других. Это так просто и сложно одновременно. Чувство любви – это самый прекрасный божественный дар. нужно беречь и лелеять ее. Я так люблю вас всех. Я дарю свою любовь всем людям. Мне не важно, кто вы – я просто люблю вас. Это так здорово – просыпаться утром и говорить: «Здравствуй, Земля! Здравствуйте, люди! Я так люблю вас!» и благодарить Бога за

A l Ta B a s h N r . 6 / 9 , 2 0 0 5 S e i t e 7

Page 8: Altabash (9, Juli 2005)

S a b a n t u i - Ü b e r r a s c h u n g e n i n D e u t s c h l a n d uns, dass Sabantui in drei Sprachen durchge-führt wurde: tatarisch, deutsch und russisch. So was sieht und hört man selten! Wettbewerbe, Vorstellung des Mär-chens, Zusammensingen mit Bajan-Begleitung, Tanzen, mehrere Überraschun-gen und gute Laune schufen Atmosphäre des echten Sabantui-Festes! Kurz gesagt, Sabantui-2005 wurde auf dem höchsten Niveau veranstaltet. Von gan-zem Herzen bedanken wir und bei den Orga-nisatoren und Gästen des Festes für diese unvergesslichen Eindrücke!

Mariam Kalinkina Rinat Girfanov

(Übersetung: Nina Ehrlich)

Russisch auf S. 4

Schon lange träumten wir, mal an dem Sabantui-Fest in Berlin teilzunehmen. Im Laufe der letzten Jahre lasen wir immer Arti-kel über dieses Fest, wie es fröhlich und ge-sellig durchgeführt wird. Nachdem man uns mitgeteilt hatte, dass Sabantui-2005 wieder in Berlin Stattfindet, kamen wir, ohne zu überlegen, vom weiten Rande Deutschlands nach Berlin. Ehrlich gesagt, war es viel besser, als wir in den Zeitungen gelesen hatten. Der Platz wurde wirklich gut gewählt: eine grüne Parkanlage, ein See, Wiesen... Überall herrschte Sauberkeit. Die Sonne schien so grell. Als wir den Park betraten, hörten wir sofort tatarische Musik. Es war so merkwürdig hier, in Deutschland. Hier leben Millionen von Menschen verschiedener Nati-onalitäten, aber man hört hauptsächlich nur

englische, deutsche und türkische Melodien. Und hier ertönten so laut beliebte tatarische Volkslieder. Das war eine Überraschung! Ein andere Überraschung waren Tataren und Tatarinnen in der Trachtkleidung. Die dritte Überraschung war es, dass wir an diesem Fest Tataren sowohl aus ganz Deutschland als auch aus Russland (Moskau, Petersburg) trafen. Man sagt, eng ist diese Welt. Das ist reine Wahrheit, weil wir da mehrere alte Bekannten aus Moskau und Hamburg trafen. Festliche Atmosphäre, die am tatari-schen Fest herrschte, rief nur positive Gefüh-le bei Gästen auf. Türkische, deutsche Mäd-chen nahmen aktiv mit Tataren an traditio-nellen tatarischen Wettbewerben teil. Was für Freude herrschte auf der Wiese! Eine der Überraschungen war es für

M E I N E R E I S E N dieser Welt. Ich hatte das Glück an einer interessanten Inszenierung teilzunehmen. Man spielte die russische Saga über das "Schwesterchen Aljonuschka und das Brüderchen Iwanuschka". Die Inszenierung basierte auf Motiven uralter slawischer Heidenüberlieferungen der vorchristlichen Zeit. Der Spielleiterin, Frau Marina Düsmetowa, gelang es einzigartige Beispiele der Folklore zu sammeln. Sie gestaltete dieses bekannte Märchen durch Zusammenspiel der besten Arten der Volkspoesie und Musik, mittels kleiner Theate r fo rmen und durch e ine hervorragende schauspielerische Gestaltung. Ehrlich gesagt, habe ich so etwas zum ersten Mal in Russland erlebt. Nach der Vorstellung sagte ich: " Als Absolvent der Geschichtsfakultät der Kasaner Universität dachte ich, dass ich die epische Volkskunst des vorchristlichen Russlands gut kenne. Aber heute habe ich erfahren, dass ich im Irrtum war. Ihr habt mir eine mir völlig unbekannte Seite der altslawischen Kunst entdeckt." Das Tomsker "Ethnos-Theater" wird durch den Abgeordneten der Gebietrsduma, Herrn Sergej Iljin, finanziell unterstützt. Herr Iljin ist ein großer Mäzen für das kulturelle und geistige Leben der Stadt. Demnächst sollen auch Stücke z.B. der Völker Aserbaidshans und Bjelarusslands aufgeführt werden. Es sind Dramen der Völker, die in Tomsk zu Hause sind. Das Theaterkollektiv träumt davon in nächster Zeit das tatarische Theaterstück "Die Schuhchen", von Cäwdät Fäisi, aufzuführen. Viel Erfolg, Ethnos-Theater!!

Röstäm Gaynetdinov, Kasan

Übersetzung: Cilly Keller

(Russich auf S. 4)

Im Leben eines jeden Menschen gibt es Momente, die sein weiteres Schicksal bestimmen. Mein ständiger Traum war es, eine Arbeit auszuführen, an die ich morgens schon mit Freude denke, die mir Spass macht, die mit meinen Lebensvorstellungen harmoniert und die meinen Fähigkeiten und Interessen entspricht. Mit dem Beginn meiner Tätigkeit im Exekutivkomitee des Tatarischen Weltkongresses wurde mein Traum Wirklichkeit. I ch bin von Natur aus sehr wißbegierig und finde schnell Kontakt zu Menschen. Die-se Eigenschaften konnte ich jedoch in mei-ner bisherigen Arbeit kaum realisieren. Nachdem ich nun Mitglied des dritten Exe-kutivkomitees des WKT wurde, sind diese persönlichen Eigenschaften sehr gefragt. Der Tatarische Weltkongress empfing in den letzten zwei Jahren Tausende unserer Landsleute aus allen Teilen der Erde. Ein Teil unserer Arbeit besteht in der Durchführung von Dienstreisen. In diesem Jahr war ich drei Mal in der

Ukraine und in Kasachstan, ich besuchte Aserbaidshan, Litauen, Bjelarus und Kirgistan sowie mehrere russische Städte. Jede Reise ist begleitet von Treffen und neuen Bekannt-schaften. Das Allgemeinwissen wird erweitert und die Toleranz, Achtung und das Verstehen der Nachbarn, anderer Völkern, anderer Kulturen und anderer uns fremder Religionen nimmt Gestalt an. Ich danke dem Schicksal, dass es mir die Möglichkeit für einen derartig bereichernden Umgang mit der Welt gab. Je-doch wäre es sehr egoistisch alles Erlebte nur in sich selbst

aufzunehmen. Nach jeder Reise habe ich das Bedürfnis anderen von meinen Reisen zu erzählen, was ich sah, welche Menschen ich getroffen habe. Ich wünsche mir, daß diese Menschen auch in ganz Rußland bekannt werden. So beschloss ich auch dieses Mal mich an den Computer zu setzen und mittels kur-zer literarischer Skizzen Episoden meiner Reisen vom Frühjahr 2005 niederzuschrei-ben. Die notierten Erlebnisse haben mich tief beeindruckt und ich denke, dass sie auch für den Leser interessant sind.

Das "Ethnos-Theater" in Sibirien Meine Dienstreise im Mai führte mich in eine der tatarischen Hauptstädte Sibiriens, nach Tomsk. Die Reise war begleitet von einer angenehmen Überraschung in Form des Kennenlernens des ungewöhnlichen "Ethnos-Theaters". Ein Kollektiv von 5 Schauspielern gestaltet auf einer Bühne die besten Stücke der Theaterkunst verschiedener Völker

Ethnos -Thea te r i n Tomsk . F o to : R .G ayne td inov

A l Ta B a s h N r . 6 / 9 , 2 0 0 5 S e i t e 8

Page 9: Altabash (9, Juli 2005)

Auf dem Weg der Liebe Schreibversuch S e i t e 9 N r . 6 / 9 , 2 0 0 5 A l Ta B a s h

wichtig, wer oder was Sie sind. Ich liebe Sie einfach alle. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man morgens aufstehet und alle begrüßt: „ Guten Morgen, die Erde! Gu-ten Morgen, Leute! Ich liebe Sie alle so sehr!“ und dann den Gott dafür danken; dass der neue Tag begonnen hat, die Sonne aufge-gangen ist, die Vögel ihr Gezwitscher so schön erklingen lassen. Allen und für alles dankbar zu sein - das ist auch Liebe! Jedes Treffen mit Mitmenschen egal wie es ausge-laufen ist - freudig oder eher traurig – muss eine Lehre bleiben.. Und wie Sie diese Lehre aufnehmen; durch das Herz laufen lassen, hängt nur von Ihnen selbst ab. Seien Sie aber nicht traurig, lassen Sie Ihr Herz nicht erhär-ten, verfluchen Sie gar keinen und gar nichts! Liebe, Liebe und nochmals Liebe! Es soll ab jetzt Ihr Mottj für jeden neuen Tag werden. Mögen Sie glücklich werden! Ich wünsche Ihnen Liebe und alles Gute auf die-ser Welt. Ich habe diese Geschichte nicht erfun-den, das geschah mit mir wirklich. Ich danke mein Schicksal dafür; was mit mir passierte. Jetzt besteht mein Leben für mich aus zwei Hälften: die eine vor dem Treffen mit dieser Frau, die andere danach. Ich gestehe ehrlich - die zweite gefällt mir wesentlich besser. Wollen Sie jetzt ein Rezept für sich? Das Rezept der Liebe? Wollen Sie es wirklich versuchen? Fantastisch! Bestimmen Sie für sich einen Tag, einen Abend, oder einen Morgen - das ist nicht so wichtig! Der Ort spielt dabei auch keine Rol-le! Wichtig ist das Eine – sie haben diesen Beschluss gefasst und nichts soll jetzt Sie davon abbringen. Sind sie soweit? Jetzt sa-gen Sie sich selbst drei Tausend mal hinter einander „ich liebe mich!“. Das wird kaum 35 Minuten dauern (habe selbst auspro-biert!). Vielleicht wird es bei Ihnen einbi-schen mehr oder aber auch weniger Zeit in Anspruch nehmen. Danach oder schon dabei werden Sie spüren, wie eine Wärme durch das ganze Körper geht, und plötzlich ein Kind erwacht in Ihnen. Sie kriegen das Ver-langen nach Singen, Rumspringen, alberne Dinge zu tun… Sie ergreift das Gefühl zu lieben! Behalten Sie dieses Gefühl, verschüt-teln Sie es nicht! Bringen Sie es weiter an die Leute und Sie werden sehen, dass das Leben sich verändert - wird besser und liebevoller. Demnächst würde ich Ihnen mein Rezept für Verzeihungen mitteilen, erzählen, wie ich Schmerzen; Angst, Krankheiten überwunden habe. Aber jetzt nehme ich Abschied von Ihnen; wünsche Ihnen allen Liebe. Ich liebe Sie alle und bedanke mich bei Ihnen dafür, dass Sie zeit gefunden haben, meine Beichte zu lesen. Vielen, vielen Dank! Mit großer Liebe zu Ihnen.

Rimma Schmidt, Nienburg/Weser

Übersetung: Bari Dianov

(Russisch auf S. 7)

Ich bin eine ganz gewöhnliche Frau, wie viele andere um mich herum. An mir gibt es nichts Besonderes, eher Durchschnittliches. Ich bin weder zu klug, aber auch nicht zu dumm, vielleicht keine Schönheit an sich, aber auch nicht hässlich. Ich bin…Hm-m-m-m… Sagen wir, ich war und bin eine ganz normale Frau, die es überall zu sehen und zu treffen gibt. Auch mein Leben unterschied sich kaum von dem der anderen: Familie, Haushalt und Arbeit. Dann aber ein Umzug - nach Deutschland, als Aussiedler. Wenn ich nur wüsste, was auf mich zukommt! Die in mir ausgebaute Fantasie über das Leben in meiner neuen Heimat übertraf bei Weitem die nüchterne Realität, in der ein Problem gejagt durch das andere auf einmal der Inhalt meines Daseins geworden sind. Hinzu ka-men noch die unvermeidlichen Begleiter-scheinungen des Alltags: gekränkte Gefühle, Streit in der Familie und am Ende die Schei-dung. Wozu das Ganze? Ob es überhaupt wert ist, so ein Leben weiter zu leben - diese Gedanken durchdrangen öfters mein Kopf. „Warum? Warum ausgerechnet ich? Was ha-be ich getan? Woran bin ich schuld? Wieso traf dieses Schicksal eben mich?“ Die Trä-nen flossen aus meinen Augen fast ununter-brochen. Wo ist der Ausweg? Oder soll ich…? Schlimme Gedanken kommen ziem-lich in solchen Situationen schnell… Nein, dieser Schritt ist nicht für mich. Ich habe einen Sohn. Er soll nicht alleine bleiben. Ich bin die einzige Unterstützung und der einzi-ge Schutz für ihn. Weg mit diesen Gedan-ken! Wieso sehe ich nur Düsteres um mich herum? Wo bleibt das Gute? Bin ich so schwach? So niedergeschlagen? Und diese Schimpfwörter in meinem Wortschatz, wo-her kommen sie? Bin ich so verfallen… Nein! Nein! Nein! Die meisten von uns kennen das Sprich-wort „Kein Unglück ist so groß, es ist auch ein Glück dabei!“ Das Leben führte mich mit einer Frau zusammen, von der ein Lichtstrahl zu mir kam. Sie war immer gütig und nett, zufrieden mit ihrer Umgebung und zuvor-kommend. Sie meinte immer: es ist schön, dass die Sonne scheint, aber auch der Regen ist gut. Ich schaute auf sie öfters zu und war erstaunt: sie kann das Leben genießen, sie freut sich über alles um sie herum. Kann ich das etwa nicht mehr? Wie schafft sie das? Was tut sie dafür? Das Interesse daran war groß. Und eines Tages gewann die Neugier die Oberhand in mir und ich konnte nicht mehr umhin, sie danach zu fragen. Ich raffte mich zusammen und kam auf sie zu. Die Antwort war erstaunlich einfach: „Es ist Lie-be!“

- Liebe? Was für eine? Wovon sprichst du denn? - fuhr ich fort.

- Liebst du dich selbst? - fragte sie mich wieder mit ruhiger Stimme

- Aber sicher, und wie! – gab ich zur Antwort

- Nein, du hast mich nicht verstan-den! Liebst du dich selbst so, dass du diese Liebe auch den anderen

schenken kannst? - Nein, ist es denn so wichtig? Lie-

ben oder nicht lieben, schenken oder nicht schenken… Wo ist der Unterschied?

- Eben darin ist der Ursprung von all dem, was du selbst heute erlebst.

Ehrlich gesagt, habe ich sie damals nicht verstanden. Ich dachte mir, da ist noch eine, die zu viel Bücher gelesen hatte und ihre Kenntnisse jetzt an mir zu testen versuchte. Ich ließ aber nicht nach, sie weiter zu beo-bachten. Warum? - Ich weiß nicht! So eben habe ich für mich damals entschieden. Nicht mehr, nicht weniger! Heute weiß ich ganz genau, es war ein sehr weiser Schritt nah vorne. Aber damals…. Ein paar Tage später begab ich mich wieder zu ihr und erkundigte mich:

- Kannst du mir diese Liebe beibrin-gen?

- Es ist nicht so schwer. Du musst dich selbst so lieben, dass du da-durch auch die anderen lieben kannst.

- Hm. Da stimmt was nicht. Gut! Was soll ich dafür tun?

- Anfangen sich selbst zu lieben, alle gekränkten Gefühle wegwerfen, damit auch die Bosheit, die Angst, deine Erbitterung. Du sollst alle um Verzeihung bitten. Und indem du die anderen jetzt von dir los lässt, schenke ihnen deine Liebe.

Ich drehte mich um mit Grinsen im Ge-sicht und dachte mir, sie hat wohl Dachschä-den. Das Leben aber ließ mit seinen Heimtü-cken gar nicht nach: Misserfolge in Allem, permanenter Geldmangel, Probleme mit dem Sohn - all das verfolgte mich auf Schritt und Tritt.. Tiefe Verzweifelung gärte in mir und brachte mich dazu, mal wenigstens das aus-zuprobieren, was diese Frau mir beizubrin-gen versucht hatte. Sie werden kaum glauben. Ich schaffte es! Es klappte auch bei mir! Langsam, peu a peu fing sich Manches bei mir zum Besseren zu wenden. Heute kann ich mit Sicherheit behaupten - es funktioniert, es hilft. Ich bin dieser Frau Tausend mal dafür zu Dank ver-pflichtet, dass sie mich nicht im Stich gelas-sen hatte, dass sie sich von mir nicht weg-drehte, sondern mich geduldig auf diesem der wunderschönsten Wege auf der ganzen Erde - dem Weg der Liebe – führte. Ich habe begriffen, dass die Liebe bei der Lösung vieler Probleme helfen kann. Unab-hängig davon welcher Art sie sind: in der Familie, in der großen Stadt, im ganzen Land. Das spielt keine Rolle! Man muss zu-erst erlernen, sich selbst zu lieben, und erst danach kann einer auch die anderen lieben lernen. Es ist sehr einfach aber auch sehr schwierig zur gleichen Zeit. Das Liebesge-fühl ist die schönste Gabe des Allerheiligen. Es braucht Schutz und Pflege. Ich liebe Sie alle so sehr! Ich schenke meine Liebe allen in dieser Welt. Es ist für mich gar nicht

Page 10: Altabash (9, Juli 2005)

Die deutsche Tatarin Medina S e i t e 1 0

PORTRÄT

A l Ta B a s h N r . 6 / 9 , 2 0 0 5

scheinlichen Vermutungen und Legenden umwachsen ist. Im übrigen, zur tatarischen Frage kehren wir noch zurück. Als Medina bereits in Deutschland war, bestätigte Medina ihren Adelstitel bei der Pariser Heraldischen Kammer in Zusam-menhang mit der Anerkennung ihres Famili-enwappens, und anschließend in der Adels-versammlung der Tatarischen Mursa, die in Ufa ihren Sitz hat. Wir haben schon darüber gesprochen, dass Memoiren vor einigen Jahren herausge-geben wurden. Und jetzt hören wir wieder Medina Chanum: „Meine Memoiren schrieb ich Anfang der 60er Jahre. Der Anlass hierfür war die Tat-sache, dass meine Kinder nicht verstanden, was ich ihnen über meine Vergangenheit erzählte. Ich arbeitete mehr als drei Jahre an dem Buch, schrieb nachts, und all diese Nächte weinte ich. Ich dachte nicht daran, dieses Buch zu veröffentlichen. Aber dann erfuhr mein Onkel in San Francisco, Ibrahim Mamleew, davon. Er hatte in Kalifornien seine Radiosendung und Beziehungen zur russischsprachigen Presse. Später schickte mich der jüngere Bruder meines Vaters, Ali Mamleew, zu seinem Freund, dem Tataren Dawletin (Tamburbek Dawletin ist ein im Westen bekannter Spezialist in Fragen der Sowjetunion, Autor eines tatarisch-deutschen Wörterbuchs, Anmerkung des Autors), der die Archive über die Sowjetuni-on in München leitete. Ich übersandte das Manuskript an Dawletin, er las es und be-stand darauf, dass es veröffentlicht werden sollte ... Das Buch wurde viel später veröf-fentlicht, als ich schon als Autorin von Mär-chen und mit Büchern über Edelsteine be-kannt war.“ Aber außer Märchen über Edelsteine und Memoiren hat Medina Chanum auch interes-sante Arbeiten über Parapsychologie und tatarische Märchen geschaffen. Als ich zu der „tatarischen Thematik“ zurückkehrte, musste ich mich einfach dafür interessieren, weshalb eigentlich Märchen über die Tata-ren entstanden, worauf ich die Antwort er-hielt, dass sie deshalb über die Tataren an-fing zu schreiben, weil über sie in Europa wenig bekannt ist. Unsere Heldin sagt, dass sie jetzt am Ende ihres Lebens verstanden hat, dass es ihre Pflicht ist, über die Tataren zu schreiben, den westlichen Leser mit den Tataren bekannt zu machen. Die Motive für die tatarischen Märchen wählte man ge-wöhnlich aus alten tatarischen Aufzeichnun-gen aus, diese wurden für den westlichen Leser umgearbeitet und ... „meine tatarische Phantasie begann zu fließen, und ich schrieb selbst acht Märchen im tatarischen Geist. Diese Märchen sollen noch ein verspätetes Geschenk an meinen entschlafenen Vater sein.“ Als Medina Chanum über ihren Vater zu sprechen beginnt, werden ihre Augen hell, ihre Stimme wird weich. Sie erinnert sich an eine Episode aus ihrem Leben:

Fortsetzung auf S. 11

Wieviel Geheimnisse und Entdeckungen enthalten die Familienarchive, was für Schicksale, Dramen und Tragödien verste-cken sich hinter diesen vergilbten Seiten, welche sorgsam verdeckt gehalten wurden vor fremden Blicken in den Jahren der Sow-jetmacht; die ältere Generation zog es vor, den Kindern über die Geschichte ihrer Fami-lien so gut wie nichts zu erzählen. Diese Erzählung ist der Geschichte einer berühmten tatarischen Familie und einer ihrer Vertreterinnen gewidmet, die zum Glück ihre Wurzeln nicht verloren hat. Al-so – Medina Mursa-Chanum Mamleewa ist eine Tochter des tatarischen Fürsten und Mursa Ismail Mamleew. Ich bin dem Schicksal unendlich dankbar dafür, dass es mir die Möglichkeit geschenkt hat, mich mit dieser bemerkenswerten Frau zu unterhalten. Medina Chanum ist eine Persönlichkeit von seltener Außergewöhnlichkeit: außer der Tatsache, dass sie eine hervorragende Ingenieurin und Übersetzerin war, verfügt sie über eine Vielzahl anderer Talente. Sie schreibt Bücher, Märchen, kennt sich in der Mineralogie aus, erstaunlich tief sind ihre Kenntnisse der Geschichte und der Heraldik. Als sie vor vielen Jahren eine schreckliche Krankheit durchlebte, die sie an den Rand des Daseins führte, und als sie von dort wie-der zurückkam, entdeckte Medina auch noch die Gabe der Parapsychologie. Aber zum Anfang etwas Geschichte. Fol-gendes steht in dem „Abriss der Geschichte des tatarischen Adels“ (Autor – Said Mursa Fürst Jenikeew) über das Geschlecht der Mamleews: „Der Ursprung dieses alten tatarischen Geschlechts verliert sich irgendwo in der kahlen Steppe Desht-i-Kiptschak, erwähnt werden in russischen Diensten stehende Vorfahren der Mamleews bereits im ersten Viertel des XVII. Jahrhunderts. In den Bojarenbüchern ... werden die Mamleews als Fürsten bezeichnet. (...) Die moslemische Linie dieses Geschlechts, die den Titel Mursa trägt, pflanzte sich in dem Gouvernement Ufa fort.“ Medina Chanum erzählt selbst: „Wir sind Tataren aus Ufa. Vater wurde in Belebej geboren, und seine Mutter entstammt dem Geschlecht der Fürsten und Mursa Tschany-schew. Der Bruder von Chanifa Tschany-schewa – meiner Großmutter – war ein Ge-neral des Zaren und lebte in Sankt Peters-burg ... „ Wie unsere Heldin berichtet, war die Fami-lie des Vaters sehr groß: fünf Brüder – A-mir, Ismail (der Vater von Medina Chanum), Osman, Ishaak und Ali sowie zwei Schwes-tern – Sufia und Kamila. Das Schicksal ver-streute die Mamleews in der ganzen Welt. Eine Verwandte von Medina Chanum – Fat-ma Mamleewa – war die Frau des letzten türkischen Sultans Abdul Chamid II, sie starb 1918. Ihr untröstlicher Ehemann baute ihr ein luxuriöses Mausoleum, außerdem ein Kinderkrankenhaus, das ihren Namen trug. Und wie erging es Medina Chanum selbst? Man sagt, die Wege des Schöpfers sind unergründlich. So dachte unsere Hel-

din, die im Jahre 1922 in Petrograd geboren wurde, nicht im Traum daran, welche Zick-zacklinie ihr Schicksal nehmen würde und wohin sie ihr Lebensweg führen würde. Nach der Revolution musste die Familie vergessen, dass sie einer Adelsschicht ange-hörte: die Mutter von Medina Chanum, eine Deutsche, entstammte einer angesehenen Petersburger Familie, ihr Vater war General unter dem Zaren, ein bekannter Spezialist für Topographie. Aber in den 20er Jahren konnte man für eine derartige Herkunft mit dem Leben bezahlen. Und am Ende der 20er Jahre erlebte Dina, so nannte man das Mäd-chen zu Hause, wie sich ihre Mutter auf-grund der Umstände von ihrem Mann trenn-te und sich mit dem einfachsten Proletarier bäuerlicher Herkunft verheiratete. Der Va-ter, Ismail, musste aus dienstlichen Gründen

ständig reisen. Für zwei lange Jahre gerät Dina in ein Kinderheim. Durchdringend, deutlich und ausdrucksvoll beschrieb Medi-na Chanum jene Zeit und die anschließenden Jahre, das Leben in einer neuen Familie, das Erwachsenwerden, die seltenen Treffen mit dem Vater, die Ereignisse im Land, den An-fang des Krieges in ihrem Buch „Ich öffne meine Seele“. Vor einigen Jahren erlebte dieses Buch einen siegreichen Marsch durch die Buchläden, wurde ein Bestseller, und zeugte mehrere Auflagen. In dem fernen Jahr 1943 verfügte das Schicksal, dass die Mutter von Medina zu-sammen mit der Familie aus dem okkupier-ten Charkow, in dem die Familie noch vor dem Krieg lebte, nach Deutschland ausge-siedelt wurde: wir haben schon daran erin-nert, dass die Mutter von Medina eine Deut-sche war, und sie wurde als Volksdeutsche in die historische Heimat geschickt. Aber Medina Ismailowna sah sich selbst immer als Tatarin an. Mit Humor erzählte sie da-von, wie sie 1944 während der Prozedur der Naturalisierung, auf die Frage der Beamten antwortend, sich Tatarin nannte, und die gesamte Verwaltung lief zusammen um sie als etwas Exotisches anzusehen, denn die Tataren – das ist ein Name, der von unwahr-

Page 11: Altabash (9, Juli 2005)

S e i t e 1 1 N r . 6 / 9 , 2 0 0 5

A l Ta B a s h (Anfang auf S. 10)

„Einer der Untergebenen meines Vaters in dienstlicher Angelegenheit, der in Kasachstan tätig war, teilte mir mit, dass Vater gestorben war. Viele Jahre später fand ich meinen Vater zufällig wieder und ich war wahnsinnig glück-lich. Er war zum zweiten Mal verheiratet und lebte im Donezker Gebiet. Mein Mann und ich kümmerten uns sofort um eine Einladung an Ihn zum Besuch bei uns. Im Verlaufe von fünf Jahren schickte ich meinem Vater offizielle Einladungen, aber die sowjetischen Behörden ließen ihn nicht heraus. Und eines schönen Tages – mein Vater war schon 81 Jahre alt – kommt ein Milizionär und sagt zu ihm : „Pack die Sachen, dein Visum läuft bald ab.“ Der Vater ging zum Basar, verkaufte einen Anzug, den wir ihm geschickt hatten, und kaufte eine Fahrkarte für die kürzeste Verbindung, wie wir ihm geraten hatten von Kiew über Wien nach München. Aber er wurde aus dem Zug geholt und ihm wurde befohlen, nach Moskau zum Gespräch zu fahren. In Moskau wurde ihm erklärt, dass es sich für einen sowjetischen Ingenieur nicht gehört, in den Westen wie ein einfacher Tourist zu fahren, sondern dass man im Luxusklassewagen fahren soll. Und um sich nicht zu blamieren vor dem Westen, soll er noch beweisen, dass er mit Gabel und Mes-ser umgehen kann. Natürlich konnte er das, und sogar besser als jene, die mit ihm die „Aufklärungsarbeit“ durchführten. Und da zu dieser Zeit die Visafrist schon begonnen hatte, verlor er mehrere Tage. Sein Zugticket, ver-ständlicherweise, war ungültig geworden. So sollte er abermals zum Basar gehen und den letzten westlichen Anzug verkaufen, um eine neue Fahrkarte zu kaufen, erster Klasse, wie es von den Genossen der zuständigen Behörde verlangt worden war. Vier Tage war er unter-wegs, früh morgens kam er in unserer Stadt an, aber er konnte weder anrufen, noch mit dem Autobus fahren, weil man ihm an der

Grenze das ganze Geld abgenommen hatte. Er musste einige Kilometer zu Fuß gehen, um zu unserem Haus zu gelangen. Als ich nach der Arbeit nach Hause kam, sah ich Papa wie-der!!! Die Freude nahm kein Ende, ich warf mich ihm um den Hals und konnte mich nicht losreißen. Er flüsterte mir: „Dina, in diesem kleinen Lädchen nebenan sind mehr Lebens-mittel als in Moskau!“... Was uns zutiefst rühr-te war, dass Vater in seinem kleinem zerdrück-ten Koffer ein Dutzend madiger Äpfel mit-brachte, einige hartgekochte Eier und ein paar Scheiben Schwarzbrot – damit wir nicht hun-gerten! Nachdem er genug von der sowjeti-schen Propaganda gehört hatte, wollte er uns nicht zur Last fallen ... als wir ihn verabschie-deten, packten wir ihm soviel Sachen ein, dass man das alles nur schwer hochheben konnte, und auf dem Rückweg an der Grenze wurde ihm nichts mehr abgenommen. Und als er zu-rückkam, sagte er seiner Frau, die ihn abhol-te: „Jetzt kann ich ruhig sterben, meine Kinder sind versorgt.“ So verworren sind manchmal die Lebens-wege: die Nachfahrin eines alten tatarischen Adelsgeschlechtes Medina Mursa-Chanum Ismail Kysy Mamleewa ist heute eine Einwoh-nerin Deutschlands und eine der populärsten deutschen Schriftstellerinnen und Parapsycho-loginnen. Man könnte noch viel und lange über die Parapsychologie erzählen, aber das ist ein Thema für ein separates Gespräch. Zum Abschied umarmte ich Medina Cha-num fest und dachte: welch eine Ungerechtig-keit! Das literarische Erbe einer tatarischen Fürstin, das schon zum Werk Europas gewor-den ist, ist dem russischen und tatarischen Leser noch unbekannt. Wo seid ihr, Ramiews unserer Zeit, die uns die Welt der Medina Mursa-Chanum Mamleewa eröffnen könnten?

Venera Vagızova

Übersetzung: Frank Schulze

Russisch auf S. 6

уже ничего не забрали. А когда он вернулся, на вокзале он сказал встречавшей его жене: «Теперь я могу умереть спокойно. Дети мои обеспечены». Вот так лихо закручены бывают иногда жизненные сюжеты: потомок одного из старинных татарских княжеских родов Медина мурза-ханум Измаил кызы Мамлеева – ныне жительница Германии и одна из популярнейших немецких писательниц, парапсихолог. Можно было бы еще много и долго говорить о парапсихологии, но это – тема для отдельного разговора. На прощание я крепко обняла Медину х а н у м и п о д у м а л а : к а к а я несправедливость! Литературное наследие татарской княжны, ставшее уже европейским достоянием, увы, неизвестно российскому и татарскому читателю Где вы, рамиевы нашего времени, кто открыл бы нам мир Медины мурзы-ханум Мамлеевой?

Венера Вагизова

Deutsch auf S. 10

Этот очерк был отмечен первым призом на федеральном конкурсе «Листая страницы забытых архивов» в Москве в июне 2005 года

(Anfang auf S. 6)

Когда Медина ханум заговаривает об отце, глаза ее светлеют, голос становится мягким. Она вспоминает такой эпизод из жизни:

«Один из папиных подчиненных по работе в Казахстане сообщил мне, что папа скончался. Уже много лет спустя я случайно нашла папу и была безумно рада. Он был вторично женат и проживал в Донецкой области. Мы с мужем стразу же стали оформлять для него приглашение к нам. Около пяти лет я ежегодно высылала отцу официальные приглашения, а советские органы его все не выпускали. И вдруг однажды – отцу был уже 81 год – приходит к нему милиционер и говорит: «Собирайся, твоя виза истекает». Отец пошел на базар, продал один из костюмов, который мы ему прислали, и купил билет, как я ему советовала, чтобы добраться кратчайшим путем через Киев – Вену – Мюнхен. Но его сняли с поезда и велели ехать в Москву на собеседование. В Москве товарищи ему объяснили, что не положено советскому инженеру ехать на Запад как простому туристу, а надо ехать в вагоне класса люкс. И, чтобы не оплошать перед Западом, он должен еще доказать, умеет ли он пользоваться вилкой и ножом. Конечно, он умел это, и даже лучше тех,

кто проводил с ним «разъяснительную работу». А так как виза на это время уже была открыта, он потерял несколько дней. Билет у него, понятное дело, пропал. Пришлось опять идти на базар и продавать последний западный костюм, чтобы купить новый билет, в вагон первого класса, как требовали товарищи из соответствующего ведомства. Четыре дня он был в дороге, утром прибыл в наш город, но не мог ни позвонить, ни сесть в автобус, так как на границе у него забрали все деньги. Ему пришлось идти пешком несколько километров, чтобы дойти до нашего дома. Когда после работы мы с мужем подъехали к дому, я увидела папу!!! Радости моей не было конца, я бросилась ему на шею и никак не могла от него оторваться. А он шепнул мне украдкой: «Дина, в этом маленьком магазинчике рядом больше продуктов чем в Москве!»... Что нас глубоко поразило – это то, что в своем маленьком потрепанном чемоданчике папа привез десяток червивых яблок, несколько крутых яиц и черных коржиков, чтобы мы не голодали! Наслушавшись советской пропаганды, он не хотел быть нам обузой... провожая, мы упаковали ему столько вещей, что все это с трудом можно было поднять, и на обратном пути на границе

(Anfang auf S. 3) Tschabata, Avyl kee, Sabantj, Enger-

ger-ger usw“. Ich habe mir gleich am Konzert gedacht: „Wie die konservativen österreichischen Bürger auf so eine Art von fremdvölkischer Kunst wohl reagieren werden, ohne auch ein einziges Wort Tatarisch zu verstehen?“ Zu meiner Überraschung mußte ich bald bemerken, dass die meisterhafte Aufführung der Tänze und der Musik selbst (neben der klassischen Instrumente, wurde auch auf solchen wie Maultrommel, Kuraj, Dombra etc gespielt) dermaßen die Zuschauer gepackt hatte, dass nach Beendigung des Konzerts der Beifall wie nicht mehr versiegen wollte und die Artisten nicht mehr von der Bühne gelassen wurden! Man muß anmerken, dass die Frauen und Männer des Ensembles wie von einem Schönheitswettbewerb ausgewählt waren und reichlich geschmückte Kostüme trugen, sodaß meine Tochter mir begeistert zuflüsterte: „Wie schön die Tataren doch sind!“

Nach dem Konzert gingen wir hinter die Kulissen, um unsere Begeisterung auszudrücken und um uns bei den Künstlern für die gelungene Show zu bedanken. Hier wurden wir sehr herzlich vom Ensembleleiter und Volkskünstler Aydar Fajsrachmanov und vom Direktor der Philharmonie Kadim Nurullin empfangen. Nach diesem wunderbaren Treffen mit dem Ensemble hatte ich das Gefühl, als wäre ich kurz wieder zu Hause gewesen!

Riva Rüdisser

Übersetzung: Alina Rüdisser

Page 12: Altabash (9, Juli 2005)

N r . 6 / 9 , 2 0 0 5 A l Ta B a s h S e i t e 1 2

Волшебная сила драгоценных камней

(из книги Медины Мамлеевой-Кёнеграхтц, публикуется с

разрешения автора).

VERZAUBERNDE KRAFT DER EDELSTEINE

(aus dem Buch von Medina Mamleew-Coenegrachts, veröffentlicht nach

dem Erlaubnis der Autorin)

Об драгоценных камнях и их удивительной силе были созданы целые отрасли науки, написаны книги, составлены рецепты. Д р а г о ц е н н ы е к а м н и находят свое применение в технике, в лечении, в ювелирном искусстве, в магии , в религии , в астрологии. В Атлантиде, погрузившейся на дно океана, особо почитался аквамарин. После гибели страны этот камень потерял часть своей целительной энергии и излучающей силы... Камни июля: рубин, карнеол, опал

Р у б и н у с и л и в а е т чувственное восприятие. Он символизирует пылкую и страстную любовь, придает силу, жизненную энергию, мужество, смелость. Этот камень укрепляет творческое мышление и способствует благополучию. Он защищает от потери состояния , действует против зависти, охраняет от врагов. Этот камень хорош для защиты от не г а тивно го влияния , предупреждает супружескую неверность, дарует здоровье. Рубин – камень корневой и сердечной чакры.

Карнеол укрепляет дух, способствует глубокой концентрации и оказывает очищающее действие на сознание, если использовать его вместе с аметистом. Отвращает отрицательные воздействия и способствует р а з в и т и ю в ы с ш е г о духовного сознания. При медитации он является к лючом к п о з н а н ию м уд р о с т и . Обо с т р я е т восприятие. Желтый карнеол

предупреждает несчастные случаи. Оказывает целебное воздействие при заболеваниях в области солнечного сплетения. Заземляет энергии.

Опал считается камнем, приносящим счастье. Это к а м е н ь н а д е ж д ы и с п р а в е д л и в о с т и , в р а г алчности и коррупции , з ащи т ни к ч е с т ных и правдивых – но только истинно честных!!! – во время войн и пред лицом с у д а . Н е в и д и м ы й покровитель. Придает своему владельцу жизненные силы. Открывает третий глаз. Символизирует доверие . Способствует усилению стойкости. Действует против порчи и злобы. Хорош для с а м о п о з н а н и я и с а м о в ы р аж е н и я . , д л я гармонии. Дарует радость, интуицию и ясность ума. Белый опал отражает правду, усиливает свойственные нам качества, хорошие и плохие. Очень сильный камень! П р и к л а д ы в а й т е е г о ежедневно на больное место на несколько минут! Для того, чтобы опал не высох, кладите его как можно чаще в воду.

Wissenschaften wur-den daraus entwickelt, Bü-cher darüber geschrieben, Rezeptur zusammenge-stellt. Die Anwendung der Edelsteine findet in der Technik, in der Heilung, in der Kunst der Juweliere, in der Magie, in der Religion in der Astrologie statt. o, intergegangenen Atlantis war Aquamarin stark prä-sent. Nach dem Untergang des Landes verlor der Stein einiges an seiner Heilen-energie und Ausstrah-lungskraft...

EDELSTEINE DES MONATS JULI: RUBIN, KARNEOL, OPAL

Rubin stärkt außer-sinnliche Wahrnehmun-gen. Symbolisiert glühen-de Liebe. Gibt Kraft, Le-bensenergie, Mut, Tapfer-keit. Stärkt das kreative Denken. Verhilft zum Wohlstand. Schützt vor Verlust des Eigentums. Wirkt gegen Neid. Wehrt

Feinde ab. Ist guter Schutzstein gegen schlech-te Einflüsse. Verhindert die Untreue des Ehepart-ners. Gibt Gesundheit. Ist dem Wurzel- und Her-Chakra zugeteilt.

Karneol klärt den Geist, fördert tiefe Kon-zentration und reinigt, wenn er mit Amethyst ge-koppelt wird, das Bewusst-sein. Verkehrt negative Haltungen und entwickelt höhere Geistige Bewusst-heit. In der Meditation bie-tet er den Schlüssel zur Weisheit. Schärft die Wahrnehmung. Gelber Karneol wirkt vorbeugend gegen Unfälle. Heilung von Krankheiten im Son-nengeflecht. Erdet Ener-gien.

Opal gilt als Glücks-bringer. Er ist Stein der Hoffnung und Gerechtig-keit, der Feind von Gier und Korruption, die Schüt-ze der Rechtschaffenen – aber nur der Rechtschaffe-nen!!! – im Krieg und vor Gericht! Ein unsichtbarer Beschützer. Vitalisiert den Besitzer. Öffnet das dritte Auge. Symbolisiert Ver-trauen. Verleiht Beständig-keit. Wirkt gegen bösen Zauber und Bosheit. Für Selbstexpansion. Für Har-monie. Gibt Freude, Intui-tion und Klarheit. Weißer Opal spiegelt die Wahr-heit, verstärkt unsere Ei-genschaften, gute und schlechte. Sehr starker Stein! Täglich einige Mi-nuten an betroffene Stelle halten! Öfters ins Wasser legen, da er sonst austrock-net.

Page 13: Altabash (9, Juli 2005)

T A T A R R A D İ O S I 1 0 0 . 5 F M

w w w . t a t a r r a d i o s i . r u

Kontaktadresse „AlTaBash“

Postfach: 70 01 07

Sarman

Tatar xalıq cırı

Sanduğaçlar qunıp qayda sayrııy? – Sarman buylarında tiräktä şul,

Sarman buylarında tiräktä. Sıňa bulğan yäşlek mäxäbbätem

Ürelep çäçäk ata yöräktä.

Sarman buylarınan ütkän çaqta, Tıňlarsıňmı, cırlar cırlarmın şul,

Tıňlarsıňmı, cırlar cırlarmın. Küzläreňne tutırıp qararsıňmı,

Zängär tawdan yawlıq bolrğarmın.

Sarman buylarında yäşel alan, Peçännäre citär ber zaman şul,

Peçännäre citär ber zaman. Qawışulları, irkäm, bik küňelle,

Ämma ayırılışu bik yaman.

Fax: +49 (0)40 3603 912039 E-Mail: [email protected]

S e i t e 1 3

Die Zeitung von Tataren, Baschkiren und Ihren Freunden

ISSN 1614-9432

Die Zeitung AlTaBash wird in Berlin als elektronische und Papierzeitung herausgegeben.

Redaktion (in alphabetischer Reihenfolge)

Bild: Lilja Miller

A l Ta B a s h Impessum

N r . 6 / 9 , 2 0 0 5 A l Ta B a s h

S e b a s t i a n C w i k l i n s k i B a r i D i a n o v E l i f D i l m a c

L e v G e r a s i m o v I l m i r a M i f t a k h o v a A l b i n a N u r u l l i n a

F r a n k S c h u l z e V e n e r a V a g i z o v a

Weitere Beteiligte bei dieser Ausgabe: Aliyä Sabirova, Riva Rüdisser, Alina Rü-

disser, Röstäm Gaynetdinov, Mariam Kalinkina, Rinat Girfanov, Rimma Schmidt,

Nina Ehrlich, Cilly Keller, Gölhänä Lach, Michael Ustayev, Galiya Ustayeva

Uqıta! Qayğırtamı? Qayğırta! Anıň eştän soň närsä belän şöğıllännüendä sineň ni eşeň bar!

İsmäğıyl Şäräfiyev, Qazan, 2001, 100 bit

***

Eşheźźär Ber äbey woqzalda keşe küplekkä aptırap äytä ikän: – Min, ismaham, ulım menän kilenemä baram. Ä bıl tiklem xalıq, eş taşlap, qayźa bara ikän?..

Äxmät Söläymänov (töź.). Başqort xalıq icadı.

Kölämästär. Öfö, 1985. 137 b.

Соседская муха

Жадный человек сидел за столом, как вдруг увидел влетевшую в окно муху. Он тут же вскочил, схватил полотенце и стал гоняться за ней. -Ты что, спятил? – удивленно спросила жена. -А ты разве не видишь? – крикнул он. – Соседская муха влетела! Гони ее, не давай ей обжираться!

Гомер Баширов. Веселая россыпь. Москва,

1974. с. 84

*** Zu einem sehr armen Mann kamen in der Nacht

Diebe ins Haus. Zur glei-chen Zeit kehrte der Haus-herr von der Reise zurück. Als er die Diebe erblickte, sagte er: „Hallo, ihr Nacht-ritter, verliert nicht umsonst die Zeit. Was ihr in der Nacht sucht, kann ich nicht mal am Tage finden“.

Medina Mamleew. Witz und Weisheit der Tataren. Leipzig, 2004. S. 118-120

*** Uqıtuçı – Wäneň ätisenä: -Sezneň ulığız mine faxişe dip atadı! Ätise Wäline sügärgä totına: -Ax, sin, ettän tuğan närsä! Uqıtuçı sine uqıtamı?

MÄZÄKLÄR / KÖLDÖRÖKTÄR