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Standortbestimmung Akten des 12. Österreichischen Archäologentages vom 28. 2. bis 1. 3. 2008 in Wien herausgegeben von Marion Meyer und Verena Gassner Sonderdruck Phoibos Verlag, Wien 2010

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Standortbestimmung

Akten des 12. Österreichischen Archäologentagesvom 28. 2. bis 1. 3. 2008 in Wien

herausgegeben von

Marion Meyer und Verena Gassner

Sonderdruck

Phoibos Verlag,Wien 2010

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

Beinfunde aus Noricum. Materialien aus Alt-Virunum/Magdalensberg, Iuvavum, Ovilavis und Virunum

Einleitung

Bein ist ein ungenauer Überbegriff für Rohstoffe aus dem tierischen Skelett. In der archäologi-schen Literatur versteht man darunter Knochen, Geweih, Elfenbein und sonstige Tierzähne. Au-ßerdem werden Hörner, Klauen und Krallen hinzugezählt, deren Stützskelett zwar aus Knochenbesteht, das Horn selbst ist jedoch eine Eiweißverbindung und bleibt nur unter besonders günsti-gen Lagerungsbedingungen erhalten; die Bezeichnung Bein ist für diese Produkte daher am we-nigsten zutreffend1.

Die eingehende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit römischen Beinfunden begannerst im Lauf der 1980er Jahre. Seither sind einige Monographien und zahlreiche Aufsätze zu die-sem Thema erschienen, vor allem zu Beinfunden aus den Nordwestprovinzen, während die Bear-beitung dieser Funde im mediterranen Raum nur gelegentlich vorgenommen wird2.

Beinfunde sind eine völlig unterschätzte Quelle für die Erforschung der antiken Alltagskul-tur. Im Ostalpenraum kamen Produkte aus diesen Rohstoffen erst durch die Vermittlung ausdem mediterranen Raum tatsächlich in großen Mengen zur Verwendung; das latènezeitliche For-menrepertoire tritt ab diesem Zeitpunkt in den Hintergrund. Beinfunde sind zudem chronolo-gisch wenig sensibel und können daher für die Datierung nur am Rande herangezogen werden.Bei einer Betrachtung über größere Zeitspannen hinweg verändert sich das Spektrum dennochmarkant; so unterscheiden sich die Funde der ausgehenden Republik und frühen Kaiserzeit deut-lich von jenen späterer Perioden3. Wichtig sind deshalb zeitlich eng datierte Fundorte mit einembreiten Typenspektrum, um solche Änderungen feststellen zu können. Deshalb konzentriert sichdie Forschung vor allem auf das Material aus städtischen bzw. größeren Ansiedlungen, da nurdort entsprechend große Fundmengen vorliegen, welche überhaupt sinnvolle Aussagen zulassen.

Typenspektrum

Die ältesten römischen Beinfunde aus Noricum stammen aus der Stadt (Alt-)Virunum auf demMagdalensberg. Untersucht wurden 1087 Artefakte inklusive der Werkstattabfälle und Halbfabri-kate bis einschließlich Fundjahr 1997. Die Datierungsspanne von knapp einem Jahrhundert bie-

1 Zur Rohmaterialbestimmung; vgl. ausführlichDeschler-Erb 1998, 16 f.; im Überblick MacGregor 1985,1 f.

2 Materialvorlagen zu einigen römischen Fundorten:Béal 1983, Lyon; Lyon 1984, Nîmes; Bíró 1987a, Brige-tio; Bíró 1987b, Gorsium; Carnap-Bornheim 1994, Nie-derbieber, geschlossener Horizont 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.;Mikler 1997, Mainz; Obmann 1997, Nida-Heddernheim;Ciugudean 1997, Apulum; Augst und Kaiseraugst beiDeschler-Erb 1998, mit 5900 Artefakten das umfang-reichste publizierte Fundmaterial ; Gostenčnik 2005,Magdalensberg; Überblick zu einzelnen Provinzen: Petko-vić 1995, Obermösien; Sautot 1978, Gallien; Bíró 1994,

pannonische Funde aus Ungarn; Greep 1983, Britannien,unpubliziert; mediterrane Fundorte: Clair 2003, Rom-Pala-tin; Rodziewicz 2007, Alexandria. Vgl. auch Bertrand2008, die Ergebnisse einer Tagung zur Beinverarbeitungder Forschungsgruppe Instrumentum; bei der 1997 ins Le-ben gerufenen Worked Bone Research Group, welche Tagun-gen im Zweijahresrhythmus organisiert, werden archäologi-sche und archäozoologische Ergebnisse vom Paläolithikumbis in die Neuzeit diskutiert; vgl. zuletzt Luik u. a. 2005.Aus Noricum sind derzeit die Beinfunde aus Salzburg undWels (F. Lang) sowie Virunum (K. Gostenčnik) in Bearbei-tung.

3 Vgl. Gostenčnik 2005.

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tet für die Erforschung dieser Fundgruppe die besten Voraussetzungen; außerdem hat sich ge-zeigt, dass mit der chronologischen Abfolge der Städte (Alt-)Virunum auf dem Magdalensbergund der norischen Provinzhauptstadt Virunum auf dem Zollfeld gute Grundlagen für eine lokaleund in weiterer Folge überregionale Typologie und Chronologie zu gewinnen sind4. Das typologi-sche Spektrum der Beinfunde aus den Städten Iuvavum und Ovilavis weist aufgrund der länge-ren Datierungsspannen ebenfalls deutliche Änderungen im Formenrepertoire auf. Zudem besitztder soziokulturelle Hintergrund der einzelnen Fundorte deutliche Einflüsse auf das Auftreten be-stimmter Artefakte.

Fundort Stückzahl (davon Abfälle) DatierungMagdalensberg n = 1087 (129) Mitte 1. Jh. v. Chr. ‒ Mitte 1. Jh. n. Chr.Iuvavum n = 362 (243) 1. Jh. ‒ 4. Jh. n. Chr.Ovilavis n = 218 (31) Ende 1. Jh. ‒ 5. Jh. n. Chr.Virunum n = 201 (16) 2. Hälfte 1. Jh. ‒ 4./5. Jh. n. Chr.

Im Folgenden wird eine Auswahl charakteristischer Funde kurz vorgestellt5. Mit wenigen Ausnah-men entstammt die Typologie der Beinfunde dem mediterranen Raum, wo einzelne Fundgrup-pen bis in das 3./2. Jh. v. Chr. zurückverfolgt werden können6. Das Magdalensberger Repertoireumfasst daher hellenistische bzw. republikanische Typen, die nach der frühen Kaiserzeit außer Ge-brauch kamen, und nur wenige der Magdalensbergfunde besitzen Parallelen noch im 2. Jh. n.Chr. Wenn man daher beispielsweise die Schreibgriffel als ›frührömisch‹ bezeichnet, so geht dieseKlassifizierung von den sehr eng datierbaren augusteischen Militärlagern in den späteren Rhein-provinzen aus, vernachlässigt aber völlig den langen Zeitraum, in welchem diese Geräte zuvor be-reits in Verwendung gestanden sind.

Die mengenmäßig umfangreichste Gruppe unter den Beinfunden vom Magdalensberg bil-den mit 310 Stück die Schreibgriffel (stilus), die sich im Wesentlichen in zwei Hauptgruppen(Abb. 1 /M1. M3) mit zahlreichen Varianten (Abb. 1/M2) gliedern lassen: Die Stili der Gruppe1 bestehen aus einem bikonischen Schaft mit einer kegelförmigen Schreibspitze und einem klei-nen Knauf zum Radieren, die Gruppe 2 besitzt einen langen konischen Schaft, ein kurzesSchreibende mit einer kegelförmigen Schreibspitze und gleichfalls einen kleinen Knauf; Letztererkann bei den Griffeln auch fehlen, stattdessen ist der Schaft am Radierende dann einfach abge-rundet. Am Radierknauf treten häufig die Abdrücke menschlicher Zähne auf. Die Metallstili wei-sen einen kleinen Spatel zum Radieren auf; da die beinernen Exemplare jedoch auf derDrehbank hergestellt wurden, bedingte dies ihre spezifische Formgebung. Parallelen zu den Bein-stili vom Magdalensberg sind bereits aus republikanischen und hellenistischen Fundorten, verein-zelt auch aus keltischen Oppida bekannt. In den tiberisch-claudischen Schichten treten auf demMagdalensberg nur noch halb so viele Beingriffel auf wie in den augusteischen.

Der Magdalensberger Fundbestand weist drei Gruppen von Löffeln auf, und zwar zwei klei-nere mit rundem bzw. mandelförmigem Umriss (Abb. 1/M4. M5), die sogenannten cochlearia, so-wie eine große namens ligula (Abb. 1/M6), die aber seltener ist. Die mandelförmigen Löffel sindcharakteristisch für die frühen Beinfunde und verschwinden nach der Magdalensbergphase voll-

4 Anstelle von umfangreichen Literaturzitaten zu denGrabungen auf dem Magdalensberg sei auf die nunmehr imInternet abruf bare Magdalensberg-Bibliographie verwie-sen; die Beinfunde vom Magdalensberg sind in extensovorgelegt; vgl. Gostenčnik 2005, weiters Deschler-Erb ‒

Gostenčnik 2008; zu Virunum vgl. Piccottini 2002; einenÜberblick zu den Beinfunden aus Virunum bietet Gostenč-nik 2006; durch die laufenden Grabungen vermehrt sichder Bestand in Virunum jährlich um ca. 5‒7 Stück. Bein-

funde stehen bezüglich der Stückzahlen weit hinter derKeramik; vgl. Gostenčnik 2005, 348 zum Magdalensberg,Zabehlicky-Scheffenegger ‒ Gostenčnik 2003, 154 zu Vi-runum.

5 Auf ausführliche Literaturangaben wird hier verzich-tet; vgl. zu den Magdalensbergfunden die jeweiligen Kapi-tel in Gostenčnik 2005.

6 Gostenčnik 2005, 35 f.; vgl. z. B. die Funde desfrühen 1. Jhs. v. Chr. aus Delos bei Deonna 1938.

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Beinfunde aus Noricum

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ständig. Die Löffel bestehen aus Knochen und wurden in erster Linie mit einer Feile geformt,die runden Löffel sind zusätzlich innen ausgedreht. Aus Virunum kennen wir Beinlöffel mit ge-brochener Achse (Abb. 1/V1), die aber kaum vor dem späten 2. Jh. auftreten. Das häufigere Vor-kommen von Löffeln ist ebenso für Iuvavum (Abb. 1/I1) wie für Ovilavis (Abb. 1/O1) zuverzeichnen, bei welchen es sich größtenteils um cochlearia mit runder, nicht abgesenkter Laffe,seltener um die größeren ovalen ligulae (Abb. 1/O2) handelt.

Weitere charakteristische Beinfunde sind unter den Toilettegeräten zu finden, wie z. B. dieOhrlöffelchen respektive Kosmetikapplikatoren, welche auf dem Magdalensberg häufig eingefärbtsind und eine Spirale bzw. zwei gegenläufige Spiralen erkennen lassen (Abb. 1/M7). Die Ohrson-den mit abgewinkelten Blatt (Abb. 1/V2) kommen dagegen erst in Virunum vor. Ein chronologi-scher Unterschied zeichnet sich auch für das Toilettegerät in Iuvavum und Ovilavis ab, da inSalzburg mehrere Ohrlöffelchen (Abb. 1/I2) vorhanden sind, die in den Nordwestprovinzen vorallem im 1. Jh. n. Chr. aufzutauchen scheinen7, während dieser Typ in Wels nur durch einExemplar vertreten ist (Abb. 1/O3). Abb. 1/I2 aus Salzburg zeigt, wie die Magdalensbergfunde,Farbspuren. Als Behälter für Kosmetika und Toilettegeräte dienten Pyxiden und Kästchen, diemit geringen Änderungen am Magdalensberg und in Virunum vorkommen (Abb. 1/M8. M9.V4); die Deckel sogenannter Arzneikästchen tragen am Magdalensberg linearen Dekor, in Viru-num auffallend Kreisaugen (Abb. 1/M9. V4), die bei Letzteren aufgrund von Parallelen für das3. Jh. n. Chr. sprechen. Pyxiden sind in Salzburg und Wels (Abb. 1/O4) selten8. Kämme, dieaus Hirschgeweih hergestellt wurden, treten im Fundbestand überhaupt erst im Verlauf des 3.Jhs. und später auf und daher erst in Virunum (Abb. 1/V3). Aus Ovilavis sind mehrere Bein-kämme vorhanden (Abb. 1/O5)9, die zumindest zum Teil in römische Zeit zu datieren sind.Diese wären zwar auch für Iuvavum anzunehmen, es wurden aber bisher kaum Schichten des spä-ten 4. und 5. Jhs. n. Chr. im antiken Stadtgebiet angetroffen. Kämme bestanden bis in das 3.Jh. n. Chr. im Allgemeinen aus Horn oder Harthölzern, besonders Buchsbaum, und erhieltensich daher nicht. Mitunter treten Einzelobjekte auf, wie ein Spatel (Abb. 1/I3), der einer wohlmännlichen Körperbestattung des 4. Jhs. n. Chr. aus dem Gräberfeld auf dem Bürglstein in Iuva-vum beigegeben wurde10. Der Großteil der Toilettegeräte wurde aus Knochen erzeugt, unter denKästchenpaneelen und Pyxiden finden sich vereinzelte aus Elfenbein.

Beinnadeln respektive Schmucknadeln aus Bein gibt es erst im Lauf des 2. Jhs. n. Chr. ingroßer Zahl, in den früheren Perioden sind sie selten. Auf dem Magdalensberg sind die Nadelnmit weniger als 4% im Fundbestand vertreten, in Virunum hingegen mit 65% (Abb. 2/M10‒M13. V5‒V11)! Die sogenannten Nähnadeln, d. h. alle Beinnadeln mit ein- oder mehrfachdurchbrochenem Kopf (Abb. 2/M12. V10‒V11), dienten jedoch nicht zum Nähen, sondernsind ebenfalls Haar- oder Gewandnadeln, wie aus den zahlreichen entsprechenden Nadelfundenaus den Kanalisationen römischer Thermen oder aus Gräbern hervorgeht, wo die durchbroche-nen Nadeln im Schädel- und Brustbereich liegen11. Diese Nadeln sind zum Nähen außerdemmit 3‒6mm Durchmesser viel zu dick, da selbst durchschnittliche Stoffe ca. 15‒20 Fäden proZentimeter aufweisen; die Nähfäden würden sich darüber hinaus am oberen Ende des ›Öhrs‹ inden Knochen einschneiden und Kerben bilden, was bei keiner sogenannten Nähnadel aus Beinbeobachtet werden kann. Ein Nadelöhr muss außerdem sorgfältig gerundet sein und darf keineKanten aufweisen, weiters ist eine Nut erforderlich, in welcher der Faden versenkt liegt, damitdie Nadel beim Durchziehen ungehindert durch den Stoff gleiten kann. Es steht zu vermuten,dass es sehr lang dauern wird, bis diese Erkenntnisse außerhalb der Textilspezialisten allgemeineAkzeptanz und breiteren Niederschlag in Grabungsberichten finden. Auf dem Magdalensbergwurden annähernd 400 Nähnadeln aus Eisen und Bronze gefunden, die mit modernen Näh- und

7 Mikler 1997, 36; Deschler-Erb 1998, 158.8 Vgl. auch Heger 1973, Abb. 64.9 Deringer1967, 55 f. Nr. 80‒83 Abb. 13. 14.

10 Petter 1893; Klose ‒ Silber 1929, 18 f.1 1 Vgl. zuletzt die Zusammenfassung der Diskussion

bei Gostenčnik 2006, 45 f. mit Lit.

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

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Stopfnadeln völlig übereinstimmen. Alle Schmucknadeln bestehen aus Knochen und sind meistmit einer Feile erzeugt worden, seltener auf der Drehbank. Abb. 2/M12 vom Magdalensberg istwiederum eingefärbt. Haarnadeln stellen in Iuvavum und Ovilavis (Abb. 2/I4‒I7. O6‒O12) diegrößte Artefaktgruppe dar, wobei der, wenn auch geringfügige, mengenmäßige Unterschied ‒ ca.ein Drittel des Bestandes in Iuvavum und fast die Hälfte in Ovilavis ‒ die chronologische Stel-lung der beiden Siedlungen12 widerspiegeln dürfte, da diese in Iuvavum im 1. Jh. n. Chr. imVergleich zu anderen Objekten weniger häufig vorkommen.

Die 220 Magdalensberger Spielsteinchen besitzen ausschließlich glatte Flächen und abge-schrägte Ränder (Abb. 2/M14‒M16); die eingedellte Oberfläche oder konzentrische Kreise tretenan Spielsteinchen erst in Virunum auf (Abb. 2/V12‒V14) und gehören daher den Zeithorizon-ten nach der frühen Kaiserzeit an. Einzelne Magdalensbergfunde weichen in der Formgebung ab,und zwar ein kleiner Beinhase (Abb. 2/M18), eine Marone und eine einfache Rosette (Abb. 2/M17), die am Revers alle mit Zahlzeichen versehen sind, und zwar beim Hasen III und an derRosette eine Bilingue aus römischer Ziffer und griechischem Buchstaben III/C. Würfel hingegenunterliegen keiner erkennbaren Änderung; Abb. 2/M19 besteht sogar aus Elfenbein. Spielgerättritt sowohl in Iuvavum (Abb. 2/I8‒I10) als auch in Ovilavis (Abb. 2/O13‒O17) häufiger auf.

Die Textilgeräte vom Magdalensberg wie Webschwerter, Spinnrocken, Fingerrocken undSpinnwirtel wurden relativ häufig aus Bein erzeugt (Abb. 3/M20‒M23)13; vor allem die Rockenund Wirtel wurden an anderen Fundorten bei gleicher Formgebung auch in Elfenbein bekannt.Die einzelnen Gruppen laufen teils erst im 2. Jh. n. Chr. aus. Das Webschwert Abb. 3/M22zeigt auf der gesamten Oberfläche feine Abdrücke von den Kettfäden der Gewebe. Unter den Tex-tilgeräten aus Virunum treten neben den Wirteln (Abb. 3/V16) oblonge Webgeräte auf, die ausRippen erzeugt wurden und vielleicht erst dem 3. Jh. n. Chr. angehören (Abb. 3/V15). Die Tex-tilgeräte bestehen an beiden Fundorten aus Knochen, unter den Rocken treten wiederum ge-färbte Exemplare hervor (Abb. 3/M20). Das Halbfabrikat eines Wirtels vom Magdalensberg(Abb. 5/M47) belegt die dortige Erzeugung. Interessant ist der Graffito auf dem Webschwertvom Magdalensberg, der den männlichen Namen Philargus im Genitiv wiedergibt (Abb. 3/M22).Männer an den Webstühlen sind aufgrund schriftlicher Quellen für antike Gewerbebetriebe über-liefert. Spinnrocken, Spinnwirtel und weiteres Webgerät sind sowohl in Iuvavum als auch in Ovi-lavis selten (Abb. 3/I11. O18‒O21).

Die tesserae nummulariae (Abb. 3/M24) dürfen gleichfalls als charakteristisch für denMagdalensberg bezeichnet werden. Die kleinen Etiketten nennen die Namen von Geldwechslern,die die Qualität von Münzgeld prüften; die Täfelchen haben eine sehr enge Laufzeit vom 1. Jh.v. Chr. bis 1. Jh. n. Chr. und kommen außerhalb Roms selten vor. Vom Magdalensberg sindzwölf bekannt. Von ein Fuß langen Klappmaßstäben aus Bein mit Bronzebeschlägen blieben nurFragmente erhalten (Abb. 3/M25).

Auf dem Magdalensberg wurden Hirschgeweihrosen, diverse Tierzähne und Knochen sowieFischwirbel als Amulette oder Anhänger getragen (Abb. 3/M26‒M29). Mit Ausnahme der Ge-weihrosen mit Relief fehlt bei den meisten dieser Artefakte außer einer Bohrung zum Aufhängenjede weitere Bearbeitung. Die Hirschgeweihrosen lassen sich aus der Latènezeit herleiten, wo siejedoch noch keine Reliefs trugen. Sie werden als Anhänger für die Schirrung von Zugtieren inter-pretiert14, kommen jedoch ohne Relief auch in römischer Zeit, wie schon in der Latènezeit, inFrauen- oder Kindergräbern vor. Seltene Funde belegen ihre Präsenz auch in Italien, so in einemKindergrab in Umbrien15. Ein interessantes Amulett ist das Sesambein eines Equiden (Abb. 3/

12 Kovacsovics 2002; Miglbauer 2002.13 Die Gesamtheit der Textilgeräte vom Magdalens-

berg wird vorgestellt in Gostenčnik 2009.14 Vgl. die Zusammenfassung in Deschler-Erb ‒ Gos-

tenčnik 2008, 299 f.; weiters Alonso 2008; bes. Pauli 1975;zu einem äußerst seltenen Rehgeweihmedaillon vomMagdalensberg; vgl. Gostenčnik 2008.

1 5 Gostenčnik 2008, Anm. 24‒25.

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Beinfunde aus Noricum

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M29). Beinamulette fehlen bislang im Fundbestand von Virunum. Amulette (Abb. 3/I12‒O22‒O23) und Ringe (Abb. 3/O24) sind sowohl in Iuvavum wie in Ovilavis selten. Bei den Amulet-ten kommt jedoch der zeitlich frühere Beginn von Iuvavum insofern zum Tragen, als es sich beizwei Objekten um fica-phallus-Amulette handelt (Abb. 3/I12)16. Diese scheinen in den Nord-westprovinzen lediglich im 1. Jh. n. Chr. vorzukommen17. Ein flaches Geweihamulett (Abb. 3/O22) aus Ovilavis wiederum stellt einen spätantik-frühmittelalterlichen Typ dar18.

Möbel sind aufgrund des Rohstoffs Holz selten nachweisbar; auf dem Magdalensberg konn-ten einige Beinscharniere (Abb. 4/M30) und Teile von Möbelbeinen aufgefunden werden. Außer-dem lässt sich die Reparatur von Scharnieren und Möbelbeinen nachweisen, wofür unteranderem Hirsch- und Elchgeweih verwendet worden ist (Abb. 4/M31). Möbelbestandteile sindzwar im Bestand von Iuvavum nicht vorhanden, dies ist aber eher als Zufall zu betrachten. Auchin Ovilavis handelt es sich lediglich um wenige Objekte, die zudem in ihrer Zuweisung zum Teilnicht sicher sind. Abb. 4/O25 ist aber sicher als Scharnier anzusprechen.

Die in den beiden Städten auf dem Magdalensberg und am Zollfeld präsenten militärischenEinheiten schlagen sich ebenfalls im Bestand der Beinfunde nieder; so treten auf dem Magdalens-berg Schwertgriffe auf (Abb. 4/M37‒M38), in Virunum Teile der Schwertscheide, das sindSchwertscheidenbügel (Abb. 4/V17‒V18) und Ortbänder. Die Anzahl hingegen ist jeweils äu-ßerst marginal. Die Funde aus Virunum sind dem 3. Jh. n. Chr. zuzuordnen19. Dem unter-schiedlichen sozio-politischen Hintergrund entsprechend tauchen eindeutige Militaria aus Beinin Iuvavum nicht auf, während sich in Ovilavis die militärische Präsenz zumindest durch ein Ort-band aus Elfenbein niederschlägt20. Zudem dürften einige Griffe, wie ein Elfenbeingriff mit In-schrift21, in diesem Kontext zu sehen sein.

Für Griffschalen und Vollgriffe von Messern,Werkzeugen und Geräten wurde meist Hirsch-geweih verwendet (Abb. 4/M32. M34). Knochengriffe sind seltener, wohl da sie für eine Schäf-tung unterfüttert werden müssen; bei Abb. 4/M35 wurde der Mittelfußknochen eines Schafsverwendet. Elfenbein wiederum ist typisch als Rohmaterial für kleine Griffplattenmesser mit Vo-luten an den Enden (Abb. 4/M33), die im 1. Jh. n. Chr. von zahlreichen Fundorten bekanntsind, und deren Herstellung für Rom selbst oder die Umgebung von Rom nachweisbar ist. DieGriffschalen der Messer mit geschweifter Klinge22 wurden auf dem Magdalensberg ausschließlichmit Kreisaugendekor versehen, was ein chronologisches Merkmal darstellt. Die Griffoberflächevon Abb. 4/M36 ist als Herkuleskeule gestaltet. Diverse Griffe sind in größerer Zahl in Iuvavumund Ovilavis vorhanden. Der frühere Beginn von Iuvavum bedingt das Auftreten von Griffplat-tenmessern mit geschweifter Klinge und Griffschalen aus Hirschgeweih; die Griffe tragen in Salz-burg Kreisaugendekor oder Kerbschnitt, was als zeitliche Abfolge zu werten sein wird (s. u.)23.Weiters kommen einfache Werkzeuggriffe aus Hirschgeweih (Abb. 4/I16), Griffe aus Knochen(Abb. 4/O26) oder Elfenbein (Abb. 4/I15) vor.

Eine Besonderheit unter den Magdalensbergfunden sind die Elchgeweihartefakte. Es han-delt sich dabei um Teile von großen Pyxiden bzw. Deckelgefäßen und um den Bestandteil einesMöbelbeins (Abb. 4/M31), die alle auf der Drehbank bearbeitet wurden, sowie um einen Roh-ling (Abb. 5/M45); weiters konnten mehrere zersägte Stücke von Geweihschaufeln identifiziertwerden, die auf dem Magdalensberg regelmäßig auftreten24.

Die größere Anzahl an ›ad hoc Geräten‹ (Abb. 5/I18‒I19) in Iuvavum lässt sich hingegendurch die Fundsituation erklären ‒ der Großteil dieser Objekte war mit den Beinschnitzereiabfäl-len vergesellschaftet und dürfte als Keile in der Griffherstellung Verwendung gefunden haben25.

16 Vgl. Deschler-Erb ‒ Božič 2002, 40 Abb. 7; Höck2006, 248‒250 Abb. 2,1.

17 Vgl. z. B. Höck 2006, 248.18 MacGregor 1985, 107 f.19 Vgl. dazu die Militaria aus Dura Europos bei James

2004.

20 Holter u. a. 1979/1980, 58 R 26.2 1 Miglbauer 2004, 135, Kat.Nr. I/41; Lang 2008a.22 Dolenz 1998, 251 f.23 Lang 2008.24 Gostenčnik 2003; Gostenčnik 2005, 203 f.25 Vgl. Ulbricht 1978, 50.

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

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Solche Geräte sind auf dem Magdalensberg kaum vorhanden; das Geweihgerät Abb. 5/M39könnte als Pflock oder Durchschlag verwendet worden sein. Einzelfunde, wie eine Punze und einsogenanntes Seilerhörnchen aus Ovilavis (Abb. 5/O28‒O29), zählen zu den Werkzeugfunden.Eine Pfeife (Abb. 5/O27) aus Ovilavis könnte zur Jagdausrüstung gehören.

Lokale Produktion

Die Verfügbarkeit der Rohstoffe für die lokale Beinverarbeitung geht aus den archäozoologischenUntersuchungen hervor, jedoch sind nur für den Magdalensberg umfangreiche Studien vorhan-den; aus Virunum liegen spezielle Fundensembles vor26. Eingehende Untersuchungen zu den an-tiken Tierknochen aus Salzburg und Wels fehlen noch.

Werkstattabfälle können makroskopisch aufgrund noch vorhandener Knochen- oderGeweihoberflächen bzw. der Spongiosa meist problemlos bestimmt werden, ebenso wie viele derFertigprodukte. Bei Letzteren ermöglicht die unterschiedliche Histologie von Knochen, Geweihund Elfenbein bei gutem Erhaltungszustand eine mikroskopische Rohstoffbestimmung27.

Die Abfälle der Beinverarbeitung verteilen sich sehr gleichmäßig über das gesamte Sied-lungsareal des Magdalensberges, da der Großteil des Fundbestands aus Einschüttungen, Schutt-schichten und Verlagerungen durch Hangrutschungen stammt28. Zugleich treten relativ häufigVergesellschaftungen mit Abfällen der Metallverarbeitung auf, was auf benachbarte Werkstätteninnerhalb der großen ergrabenen Werkstattareale schließen lässt; jedoch konnte noch keine Bein-schnitzerwerkstatt eindeutig lokalisiert werden. Die Produktion blieb während der gesamten Sied-lungsdauer von knapp einem Jahrhundert aufrecht. Wo größere Mengen an Abfällen im selbenFundkontext dokumentiert werden konnten, zeigt sich, dass die diversen beinernen Rohmateria-lien nebeneinander in derselben Werkstatt verarbeitet wurden. Aus der Stadt Virunum auf demZollfeld, die chronologisch nach dem Ende des Magdalensberges einsetzt, wurden bisher nur we-nige Werkstattabfälle gefunden, jedoch ebenfalls über die gesamte Stadt verteilt29.

Die Abfälle und Halbfabrikate nehmen annähernd 12% des gesamten Bestandes an Bein-funden vom Magdalensberg ein. Vorherrschend ist dabei die Nutzung von Hirschgeweih (Abb.5/M40‒M42) mit 65% gegenüber 35% Knochen (Abb. 5/M43)30. Eine Besonderheit stellt dieVerwendung von Elchgeweih dar (Abb. 5/M45). Elfenbein wurde hingegen ausschließlich inForm von Fertigprodukten importiert (Abb. 2/M19; Abb. 4/M33). Zahlreiche Hornzapfen vonRindern mit Schnitt- und Sägespuren (Abb. 5/M44) aus dem gesamten Siedlungsareal sprechenvon der lokalen Gewinnung und Verarbeitung des Rohstoffs Horn31. In Virunum ist die Zahlder Abfälle und Halbfabrikate sehr gering, beweist jedoch ebenfalls die handwerkliche Verarbei-tung von Knochen, Hirschgeweih und Rinderhorn (Abb. 5/V19‒V20)32. Unter den Knochenfällt die Nutzung von Rippen auf 33. Elfenbein kam auch nach Virunum in Form von Fertigpro-dukten.

In Iuvavum wurden an mehreren Stellen des antiken Stadtbereichs Abfälle (Abb. 6/I20‒I26) und Halbfabrikate (Abb. 6/I27‒I34) von Beinschnitzereien festgestellt. Zum überwiegendenTeil handelt es sich dabei um den Rohstoff Geweih, seltener verweisen Hornzapfen mit eindeuti-gen Bearbeitungsspuren auf die Verarbeitung des nicht erhaltenen Horns. Knochenabfall ist nur

26 Zum Magdalensberg vgl. zusammenfassend: Horn-berger 1970; Virunum: vgl. Galik 2003, Galik 2004. Diespätrömischen Funde aus der Zivilstadt von Lauriacumermöglichen Einblicke in die Haus- und Wildtierfaunaam Donaulimes; vgl. Baas 1966 und Müller 1967.

27 Deschler-Erb 1998.28 Vgl. die Kartierung bei Gostenčnik 2005, Beilage 2.

29 Gostenčnik 2010, Abb. 1.30 Gostenčnik 2005, 289 f.; Deschler-Erb ‒ Gostenč-

nik 2008, Abb. 4b.3 1 Zum Horn und weiters zum Elfenbein in der An-

tike; vgl. Béal ‒ Goyon 2000.32 Gostenčnik 2006, 60 f.33 Gostenčnik 2010.

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Beinfunde aus Noricum

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durch zwei Stücke vertreten. Berücksichtigt wurden bei der Aufnahme ausschließlich Exemplaremit eindeutigen Bearbeitungsspuren.

Verwendet wurden sowohl Abwurfstangen als auch schädelechtes Geweih, in erster Linievom Rothirsch, aber auch Damhirsch- und Elchgeweih sind wahrscheinlich im Material vorhan-den, wenn auch in geringer Menge. Auch in Ovilavis dominiert unter den Beinschnitzereiabfäl-len Geweih gegenüber Knochen (Abb. 6/O30‒O32).

Die Verteilung der Abfälle zeigt deutlich Konzentrationen in bestimmten Bereichen desStadtgebiets34. Rechts der Salzach sind die Fundstellen Linzergasse 17‒1935, Makartplatz36 undLederergasse 337 zu nennen. In der Liegenschaft Linzergasse 17‒19 konnten Werkstätten, wohldes 2. Jhs. n. Chr., festgestellt werden, in denen unter anderem Bein verarbeitet wurde. Bei demBereich Lederergasse/Makartplatz (2. bzw. 2./3. Jh. n. Chr.) handelt es sich um ufernahes Areal.Bereits Martin Hell, der 1955 eine Notbergung im Zuge von Kanalarbeiten vor dem Mozart-Wohnhaus durchführte und dabei auf eine römische Abfallschicht stieß38, vermutete, dass es sichdabei um Abfall aus dem ca. 150m entfernten Werkstättenbereich in der Linzergasse handelt.Möglicherweise stammt der Abfall aber auch von einer oder mehreren näher gelegenen Werkstät-ten. Römische Gebäude wurden sowohl in der Liegenschaft Lederergasse 3 als auch am Makart-platz angeschnitten. Zu deren Funktion sind aber keine näheren Aussagen möglich.

Im linksseitigen Stadtgebiet ist der Zusammenhang zwischen Werkstätten in der Alten Uni-versität39 und Abfallbereich in der Liegenschaft Getreidegasse 3840 am Salzachufer offensichtlich.In diesem Zusammenhang ist auch der Furtwänglerpark zu nennen, wo bei Grabungen in den20er Jahren des 20. Jahrhunderts ebenfalls Beinabfall festgestellt wurde41. Die Funde gingenaber bei Bombentreffern auf das Salzburger Museum im 2. Weltkrieg verloren42. Die Bein verar-beitenden Werkstätten können jedenfalls im Wesentlichen in das 2. Jh. n. Chr., vielleicht auchin das 1. Jh. n. Chr. datiert werden, in dem wohl eine weitere Beinschnitzerei im Toskanatraktder Alten Residenz tätig war43. Weitere Werkstätten können für den Bereich des Erhardgäss-chens 644 (ein an der Basis abgehacktes Auerochsenhorn) in augusteischer Zeit und die FestungHohensalzburg45 postuliert werden, wobei der dort gefundene Beinabfall zeitlich nicht näher be-stimmt werden kann, möglicherweise jedoch in die Spätantike zu datieren ist.

Somit lassen sich in Iuvavum mehrere Werkstätten näher lokalisieren. In augusteischer Zeitim Bereich des Erhardgässchens, im 1. Jh. n. Chr. wahrscheinlich im Toskanatrakt der Alten Re-sidenz und in der Alten Universität, wo auch im 2. Jh. n. Chr. derartige Handwerker tätig wa-ren. In dieser Zeit dürfte auch eine Beinschnitzerei in der Linzergasse 17‒19, eventuell auch imFurtwänglerpark, bestanden haben. Vielleicht existierte auch eine Beinschnitzerei im Areal Ma-kartplatz/Lederergasse. Eine weitere Werkstatt befand sich auf der Festung Hohensalzburg.

Die lokalen Werkstätten auf dem Magdalensberg lieferten sowohl geschnitzte als auch aufder Drehbank erzeugte Waren, wobei auf dem Magdalensberg die gedrehten gegenüber den ge-schnitzten Artefakten in der Überzahl sind, was sich später deutlich umkehrt. Von den Dreh-werkzeugen bleiben charakteristische Drehrillen an der Oberfläche zurück (Abb. 5/M46), die anHalbfabrikaten oder während der Bearbeitung zerbrochenen Objekten noch gut erkennbar blei-ben, desgleichen hinterlassen alle sonstigen Werkzeuge eindeutige Spuren, vor allem Säge (Abb.5/M41 u. a.), Feile (Abb. 2/V6), Messer und Ziehmesser (Abb. 5/M40. M42), weiters Raspelund sehr selten Meißel. Geschnitzt bzw. mit Messer, Feile und Säge hergestellt wurden auf dem

34 Vgl. Lang 2008, 336‒339.35 Hell 1967.36 Hell 1959; Kovacsovics 2001; Kovacsovics 2002 a.37 Kovacsovics 1998.38 Hell 1959.39 Heger ‒ Moosleitner 1971; Heger 1972; Heger ‒

Moosleitner 1979; Heger ‒ Moosleitner 1980.40 Feldinger 1989.

4 1 Narobe ‒ Narobe 1930.42 Narobe 1967, 58.43 Kovacsovics 1985/1986; Kovacsovics 1987; Kovacs-

ovics 1989; Kovacsovics ‒ Seebacher 1999, 222‒232; Ko-vacsovics 2002, 181.

44 Hell 1952; Stampfli ‒ Thüry 2001, 66 f. Abb. 1.45 Kovacsovics ‒ Hiptmair 1994; Kovacsovics 1998a,

11 Abb. 1.

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

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Magdalensberg Geweihamulette, Kästchen (Abb. 5/M48) und Griffe, besonders Messergriffe mitKreisaugendekor, während auf der Drehbank Schreibgriffel (Abb. 5/M46), Pyxiden, Spielstein-chen, Spinnwirtel (Abb. 5/M47) und wiederum Griffe erzeugt wurden; schadhafte Möbel wur-den mit lokal auf der Drehbank hergestellten Geweih- und Knochenteilen repariert (Taf. 4/M30).Aus Virunum auf dem Zollfeld stammt ein Knochenrohling für einen Griff oder für Nadeln, einTäfelchen mit Öse aus einer Rippe, weiters ist gedrehter Abfall in der älteren Literatur erwähnt,der aber nicht erhalten blieb.

Wie anhand der Halbfabrikate (Abb. 6/I27‒I31) ersichtlich, produzierten in Iuvavum dieWerkstätten der 2. Hälfte des 1. und des 2. Jhs. n. Chr. in erster Linie Griffe, meist Griffschalen,für Messer46 und andere Geräte. Ein Knochenstäbchen aus der Linzergasse könnte ein Abfallpro-dukt bei der Herstellung von Würfeln darstellen (Abb. 6/I34). Auf der Festung wiederum wur-den in erster Linie abgesägte Geweihrosen gefunden (Abb. 6/I32‒I33), die entweder zuGeweihamuletten oder wahrscheinlicher zu Spinnwirteln weiterverarbeitet werden sollten47.

Zur Herstellung der Griffe wurden in erster Linie Sägen verwendet. Hackspuren sind nurin wenigen Fällen festzustellen. Zudem wurden die Objekte mit einem Messer an der Unter- undan den Langseiten zugeschnitten und in die gewünschte Form gebracht48. Haarnadeln und an-dere Objekte, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass sie größtenteils lokal erzeugt wur-den, wurden zudem mit Feilen bearbeitet.

Auch in Ovilavis dürfte es sich, zumindest zum Teil, um Abfall bei der Griffproduktionhandeln. Aus einem Rinderschulterblatt (Abb. 6/O30) wurden Scheiben herausgedreht, die viel-leicht für Pyxisböden oder -deckel verwendet wurden.

Lokale Traditionen sind in der Messerproduktion fassbar. Es handelt sich dabei um Eisen-messer mit geschweifter Klinge, eine Messerform, die im Alpenraum in langer Tradition steht49.Auch die Verzierung mit Kreisaugendekor ist an Messergriffen bereits in der Eisenzeit gebräuch-lich. In Iuvavum zeichnet sich insofern eine chronologische Entwicklung ab, als Kreisaugendekoram Ende des 1. Jhs. n. Chr. von Kerbschnitt abgelöst zu werden scheint (Abb. 4/I13‒I14); diegeringe Stückzahl lässt aber noch keine definitive Aussage zu50. Lokale Traditionen können auchfür die Geweihamulette postuliert werden, die ohne Relief bereits in der Eisenzeit verwendet wur-den51.

Inschriften

Ca. 5% der Beinfunde vom Magdalensberg tragen Inschriften in Majuskel oder Graffiti in Majus-kelkursive. Dies ist umso bemerkenswerter, als Beinfunde normalerweise kaum beschriftet sind.Die tesserae nummulariae (Abb. 3/M24) sind von vornherein Schriftträger und können ihre Funk-tion erst im beschrifteten Zustand erfüllen, ebenso die figürlichen Spielsteinchen (Abb. 2/M17.M18), die immer mit Zahlzeichen versehen sind. Schreibgriffel wie Taf. 1/M1 hingegen tragenBesitzervermerke, und die glatten Spielsteinchen mit Graffito weisen diverse Beschriftungen auf,darunter auch Namen (Abb. 2/M16), die aber schwer verständlich sind, da wir ihren Einsatzbeim Spiel nicht verstehen. Auf den Namen Philargus auf dem Webschwert (Abb. 3/M22)?wurde bereits hingewiesen. Unter den virunenser Funden begegnen bislang zwei beschrifteteSpielsteine (Abb. 2/V13). Mehr als Namen, Zahlen oder einzelne Buchstaben gewinnen wir aller-dings nicht daraus.

46 Lang 2008.47 Vgl. Cribellier ‒ Bertrand 2008, 169 Abb. 4.48 Vgl. Lang 2008, 339.49 Dolenz 1998, 254 u. 274.

50 Lang 2008, 336; vgl. weiters zu den Griffschalenaus Flavia Solva mit Kerbschnittdekor Lang 2008b.

5 1 Pauli 1975.

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Beinfunde aus Noricum

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Inschriften auf Beinfunden sind sowohl in Iuvavum als auch in Ovilavis selten. Auf einemPyxisdeckel aus dem Gräberfeld auf dem Bürglstein von Iuvavum ist CASTILV zu lesen. Darun-ter befindet sich, kaum noch erkennbar, eine eingeritzte figürliche Darstellung. Auf der Unter-seite eines in der Alten Universität52 gefundenen Spielsteins sind die Buchstaben VRS sowie eindiese überschneidendes X eingeritzt (Abb. 2/I9). Ein in Wels gefundener Elfenbeingriff weisteine Inschrift auf, deren Schriftzeichen als aramäisch interpretiert und als Gedotoke (der vom Le-bensspender Geschenkte) gelesen wurden. Diese Lesung bedarf jedoch noch einer Überprü-fung53.

Zusammenfassung

Bein als Rohstoff für eine breite Palette von alltäglichen Gebrauchsgegenständen findet in Nori-cum erst in der römischen Periode häufige Verwendung.

Die Typologie stammt zum überwiegenden Teil aus dem Mittelmeerraum, lokale vorrömi-sche Traditionen sind selten.

Das Typenspektrum unterliegt chronologischen Veränderungen, die erst über einen größe-ren Zeitraum hinweg und bei größeren Materialmengen erkennbar werden.

Die Produktion vor Ort läuft durch alle Perioden, wobei nur die Halbfabrikate sichere Indi-katoren für die lokal erzeugten Waren darstellen.

Auffallend ist der hohe Geweihanteil unter den Abfällen, obwohl nur wenige Artefakttypenaus Geweih erzeugt wurden. Dies dürfte besonders mit der umfangreichen Griffproduktion fürMesser,Werkzeuge und Geräte in Zusammenhang stehen.

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Moosleitner 1979; Heger ‒ Moosleitner 1980.53 Miglbauer 2004, 135 Kat. Nr. I/41; Lang 2008a.

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

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Mag. Kordula GostenčnikMagdalensberg-Arbeitsgemeinschaftc/o Archäologischer Park Magdalensberg9064 PischeldorfEmail: [email protected]

Mag. Felix LangUniversität SalzburgFachbereich AltertumswissenschaftenResidenzplatz 25020 SalzburgEmail: [email protected]

Abbildungsnachweis:

Alle Abb.: K. Gostenčnik (M1‒M48; V1‒V20); F. Lang (I1‒I34; O1‒O32).

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

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Abb. 1: Stili (M1‒M3); Löffel (I1, M4‒M6, O1‒O2, V1); Toilettgeräte (I2‒I3, M8‒M9, O3‒O5, V2‒V4).

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Beinfunde aus Noricum

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Abb. 2: Schmucknadeln (I4‒I7, M10‒M13, O6‒O12, V5‒V11); Spielsteine (I8‒I10, M14‒M18, O13‒O16, V12‒V14); Würfel (M19, O17).

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

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Abb. 3: Textilgeräte (I11, M20‒M23, O18‒O21, V15‒V16); tessera nummularia (M24); Klappmaßstab (M25);Amulette (I12, M26‒M29, O22-O23); Ring (O24).

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Beinfunde aus Noricum

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Abb. 4: Möbelteile (M30‒M31, O25); Griffe (I13‒I17, M32‒M38, O26); Schwertscheidenbügel (V17); Ortband(V18).

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

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Abb. 5: »ad hoc Geräte« (I18‒I19, M39); Pfeife (O27); Punze (O28); sog. Seilerhörnchen (O29); Abfälle derBeinverarbeitung (M40‒M48, V19‒V20).

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Beinfunde aus Noricum

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Abb. 6: Abfälle der Beinverarbeitung (I20‒I34, O30‒O31).

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Kordula Gostenčnik ‒ Felix Lang

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Gedruckt mit Unterstützung durch:Bundesministerium für Wissenschaft und ForschungNiederösterreichische Landesregierung (Abteilung Kultur und Wissenschaft)Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität WienMagistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 7 ‒ Kultur

Bibliografische Information Der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Bibliographic information published by Die Deutsche BibliothekDie Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie;detailed bibliographic data is available in the Internet at http://dnb.ddb.de.

Einbandentwurf: Andrea SulzgruberAbbildungsnachweis zum Einband: 1. spätmykenische Tonstatuette, Arch. Museum Nafplio, s. BeitragI. Benda-Weber, Abb. 1 (Zeichnung: Verf. nach I. Papantoniou, Greek Dress: From Ancient Times tothe Early 20th Century [o. O. 2000] 44 Abb. 42); ‒ 2. Rippenschale aus Palmyra, s. Beitrag R. Ployer,Abb. 4 (Foto: Verf.); ‒ 3. Grabstele des Petronius Rufus, Soproni Múzeum Lapidarium, s. BeitragG. Grabherr, Abb. 5 (Foto: Bildarchiv des Fachbereiches für Klassische und ProvinzialrömischeArchäologie, Institut für Archäologien der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck); ‒ 4. hellenistischerKantharos vom Maussolleion von Belevi, s. Beitrag M. Trapichler, Abb. 1, 5 (Zeichnung: Verf.); ‒5. Mollusken aus den Grabungen an der Weststraße/Carnuntum, s. Beitrag S. Radbauer ‒ K. G. Kunst,Abb. 6 (Foto: S. Radbauer); ‒ 6. Ausgeschnittenes sakral-idyllisches Landschaftsfresko, Neapel, Mus.Naz. inv. 9419, s. Beitrag M. Hinterhöller, Abb. 3 (Foto: Verf., ©Ministero per I Beni e le AttivitàCulturali, Soprintendenza Speciale per I Beni Archeologici di Napoli e Pompei).

Copyright # 2010, Phoibos Verlag,Wien. All rights reservedwww.phoibos.at; [email protected] in Austria: Robitschek & Co. Ges.m.b.H., 1050 WienISBN 978-3-85161- 015- 4

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Griechenland und die Ägäis

Ute G�nkel-Maschek

›Verwundet‹ und ›verhüllt‹ ‒ Vom Mädchen zur Frau in den Darstellungen von Xesté 3,Akrotiri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Marion Meyer

Frühe Pferde ‒ auf Rädern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Isabella Benda-Weber

Zum geschneiderten Gewand im 7. Jh. v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Gabriele SchmidhuberDie Ursprünge der Satyrikonographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Toshihiro Osada

Die Entwicklung der Amazonendarstellung in spätarchaischer und frühklassischer Zeit . . . . . . . . . 45

Jörg Weilhartner

Pausanias und die äginetischen Bildhauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Maria TrapichlerDie hellenistische Keramik vom Maussolleion in Belevi. Zeugnis eines Totenkults ? . . . . . . . . . . . . 65

Andreas Konecny ‒ M. Boyd ‒ R. Marchese ‒ V. AravantinosPlataiai: Geophysikalische Surveys 2005‒2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Norbert SchlagerÖsterreichische Beiträge zur Archäologie der Insel Kreta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Tomas Alušik ‒ Jan KostĚnec ‒ Alexander Z�hDie »Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen«und ihre archäologische Expedition nach Lykaonien, Ost-Pamphylien und Isaurien inKleinasien im Jahre 1902 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Italien

Dieta SvobodaDer Kultplatz 1 in Velia ‒ Überlegungen zur chronologischen Einordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

Mechthild LadurnerTerrakottafunde vom Kultplatz 1 in Velia: Zwei Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

Veronika GertlDeponierungssitten im Demeterheiligtum von Herakleia in Lukanien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

Gerhard Forstenpointner ‒ Alfred Galik ‒ Gerald E. Weissengruber

Tierreste aus dem Demeterheiligtum von Policoro/Herakleia (Basilicata, Italien) . . . . . . . . . . . . . 135

Karoline Zhuber-Okrog

Etruskische Spiegel der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien . . . . . . . . . . 147

Sven SchipporeitRitual und Herrschaft: Der jüdische Triumph der flavischen Kaiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

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Monika Hinterhçller

Ausgeschnittene römische Wandmalereien und ihre Standortbestimmung im Originalkontextan einem Fallbeispiel: Die Casa dell’Erma di Bronzo in Herculaneum und ein Landschaftsfreskoim Nationalmuseum von Neapel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

Römische Provinzen

Verena Hasenbach

Brigantium: Altgrabungen, Amphorenmüll, Kaiserkult? Ausgegraben, gesammelt undnicht vergessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

Barbara KainrathNeues zur Infrastruktur an der Via Claudia Augusta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .181

Doris KnausederMetallverarbeitung in Iuvavum/Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187

Kordula Gostenčnik ‒ Felix LangBeinfunde aus Noricum. Materialien aus Alt-Virunum/Magdalensberg, Iuvavum, Ovilavis undVirunum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197

Bernard Hebert ‒ Erwin Pochmarski ‒ Ulla SteinklauberArchäologie in der Steiermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215

Patrick Marko

Altfunde in der Steiermark: Neue Betrachtungen der römischen Villen von Löffelbach undThalerhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229

Astrid SteineggerSt. Georgen ‒ Eine romanische Kirche bei Neumarkt in der Steiermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

Eva Hçlbling

Das römische Gräberfeld von Pottenbrunn. Untersuchungen zur Struktur der ländlichenBevölkerung im Raum von Aelium Cetium. Probleme und Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243

Claudia-Maria BehlingCarnuntiner Wandmalerei, Haus I und Haus II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

Dimitrios BoulasikisNeue Untersuchungen am Nemeseum des Amphitheaters I i+n Carnuntum. Mit einemKommentar zur Aufstellung der Inschriftensockel im Heiligtum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257

Dominik Maschek

Zerstörungsbefunde des 4. Jhs. n. Chr. in der Osthälfte der Insula VI/Zivilstadt Carnuntum:Archäologische Interpretation im urbanistischen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

Matthias W. PacherArchäologische Untersuchungen in der Therme der Zivilstadt von Carnuntum . . . . . . . . . . . . . 275

Silvia Radbauer ‒ Günther K. KunstInterdisziplinäre Forschungen in der Zivilstadt von Carnuntum: Grabungs- undAufarbeitungsprojekt Weststraße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

Alexandra SteinerKultgruben im Tempelbezirk der heliopolitanischen Gottheiten in Carnuntum? Ein Vorbericht . 297

Gerald GrabherrDie Grabstele des Ti. Iulius Rufus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305

René PloyerGlas aus Palmyra. Funde aus den Grabungen im Areal der ›hellenistischen‹ Stadt ‒Ein Zwischenbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313

Inhalt

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Yvonne SeidelLeuchttürme in der Tabula Peutingeriana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321

Ingrid TamerlDas Holzfass in der römischen Antike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

Methoden

Ursula Quatember

Zur Bewertung von schematischen und steingerechten Rekonstruktionen in der archäologischenBauforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335

Susanne Tiefengraber3-D Laserscans als Datenquelle für Archäologie und Denkmalpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343

Archäologie und Öffentlichkeit

Ernst KanitzAntike Be- und Entwässerungsmethoden und ihre mögliche Anwendbarkeit in der modernenLandwirtschaft Mittelitaliens. Kann man aus der Vergangenheit lernen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 347

Erika C. PielerNationale und internationale Kulturgüterschutznormen aus dem Blickwinkel der Archäologie . . . 353

Elisabeth TrinklNeue Medien in Österreichs Archäologie ‒ Erfahrungsbericht und aktuelle Trends . . . . . . . . . . . 359

Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368

Inhalt

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Programm

12. Österreichischer Archäologentag

Wien, 28. 2. ‒ 1. 3. 2008Sektion 1, Seminarraum des Instituts Sektion 2, Hörsaal 5

Donnerstag 28. 2. 200813.30‒14.00 Begrüßung

Vorsitz: Sven Schipporeit Vorsitz: Michaela Kronberger14.00‒14.20 Günkel Ute,

›Verwundet‹ und ›verhüllt‹ ‒ Von Mädchen zu Frauen in denDarstellungen aus Xesté 3, Akrotiri

Kremer Gabrielle,Archäologische Corpuswerke im 21. Jahrhundert: Beispiel CSIRÖsterreich

14.20‒14.40 Bubenheimer Friederike,Die Königsgräber von Tamassos im Spiegel ihrer Funde

Puhm Alexandra,Ein römischer Grabstein ‒ Nachhaltigkeit und Identifikation

14.40‒15.00 Meyer Marion,Frühe Pferde ‒ auf Rädern

Grabherr Gerald,Gedanken zur Ikonographie eines pannonischen Grabsteins

15.00‒15.20 Schmidhuber Gabriele,Die Ursprünge der Satyr-Ikonographie

Harl Friederike,CIL III/Pannonien, CSIR Ungarn und Lupa

15.20‒15.30 Diskussion Diskussion

15.30‒16.00 Pause Pause

Vorsitz: Maria Aurenhammer Vorsitz: Gerald Grabherr16.00‒16.20 Osada Toshihiro,

Amazonendarstellung in der spätarchaischen und frühklassischen ZeitTschurtschenthaler Michael,Das Macellum von Aguntum

16.20‒16.40 Weilhartner Jörg,Pausanias und die aiginetische Bildhauerschule

Müller Florian M.,Vom ›Zwergengebäu‹ zur römischen Villa ‒ 300 Jahre archäologischeForschungen in Nussdorf-Debant (1707‒2007)

16.40‒17.00 Zhuber-Okrog Karoline,Etruskische Spiegel in der Antikensammlung des KunsthistorischenMuseums in Wien

Kainrath Barbara,Eine neu entdeckte Straßensiedlung an der Via Claudia

17.00‒17.20 Porod Barbara,Die antiken Terrakotten der Abteilung Provinzialrömische Sammlung &Antikenkabinett am Landesmuseum Joanneum

Kanitz Ernst,Kann man aus der Vergangenheit lernen? Etruskische und römischeBewässerungsmethoden als wassersparende Alternative für die moderneLandwirtschaft in Mittelitalien

17.20‒17.40 Diskussion Diskussion17.40‒19.00 Postersession im Festsaal des Instituts Postersession im Festsaal des Instituts

Freitag 29.2.2008Vorsitz: Andreas Schmidt-Colinet Vorsitz: Martin Mosser

9.00‒9.20 Landskron Alice,Das Heroon von Trysa. Mythos und Realität

Baier Christoph,Neues zur Urbanistik der Zivilstadt Carnuntum. Untersuchungen amAreal von Haus II im Spaziergarten/Petronell

9.20‒9.40 Quatember Ursula,Ein neuer Rekonstruktionsvorschlag für das sog. Hydreion amMemmiusbau in Ephesos

Girisch Claudia-Maria,Carnuntiner Wandmalerei, Haus I und Haus III

9.40‒10.00 Trapichler Maria,Das Mausoleion von Belevi: Die hellenistische Keramik. Grenzen undMöglichkeiten in der Interpretation

Pacher Matthias,Archäologische Untersuchungen in der Therme der Zivilstadt vonCarnuntum

10.00‒10.20 Ployer René,Glasfunde aus Palmyra

Maschek Dominik,Zerstörungsbefunde des 4. Jh. n. Chr. in der Osthälfte der Insula VI/Zivilstadt Carnuntum: Interpretation im urbanistischen Kontext

10.20‒10.40 Ehmig Ulrike,Across the Alps in Amphorae ‒ Standortbestimmung eines FWF-geförderten Projektes

Boulasikis Dimitrios,Das Nemeseum im Amphitheater I in Carnuntum

10.40‒11.00 Diskussion Diskussion

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Sektion 1, Seminarraum des Instituts Sektion 2, Hörsaal 5

11.00‒11.30 Pause Pause

Vorsitz: Wolfgang Wohlmayr Vorsitz: Barbara Kainrath11.30‒11.50 Schipporeit Sven,

Ritual und Herrschaft: Der Triumph in flavischer ZeitGostenčnik Kordula,Beinfunde vom Magdalensberg und aus Virunum in Kärnten

11.50‒12.10 Hinterhöller Monika,Ausgeschnittene römische Wandmalereien und ihre Standortbestim-mung im Originalkontext an einem Fallbeispiel: Die Wandmalereiender Casa dell’Erma di Bronzo in Herculaneum und ein Landschafts-fresko im Nationalmuseum von Neapel

Lang Felix,Römische Beinobjekte aus Salzburg und Oberösterreich

12.10‒12.30 Zimmermann Norbert,Neue Bilder aus Rom. Zwischenbericht über das START-Projekt zurDomitilla-Katakombe

Knauseder Doris,Metallverarbeitende Werkstätten in Iuvavum (Salzburg)

12.30‒12.40 Diskussion Diskussion

12.40‒14.00 Mittagspause Mittagspause

Vorsitz: Friederike Bubenheimer Vorsitz: Bernhard Hebert14.00‒14.20 Schlager Norbert,

Österreichische Beiträge zur Archäologie der Insel KretaPieler Erika,Nationale und internationale Kulturgüterschutznormen aus demBlickwinkel der Archäologie

14.20‒14.40 Konecny Andreas,Plataiai: Geophysik 2005‒2007

Schaller Kurt ‒ Uhlir Christian,Archäologische Informationssysteme für Fachleute und die interessierteÖffentlichkeit

14.40‒15.00 Alušik Tomas ‒ Kostěnec Jan ‒ Zäh Alexander,Die Deutsche Akademie der Wissenschaften in der Tschechoslowakeiund ihre archäologische Expedition nach Lykaonien, Ost-Pamphylienund Isaurien (Kleinasien) im Jahre 1902

Trinkl Elisabeth,Neue Medien in Österreichs Archäologie ‒ Erfahrungsbericht undaktuelle Trends

15.00‒15.20 Strobel Karl,Das Territorium von Tavium. Eine Siedlungsarchäologische Landschaft:Perspektiven des kulturellen Erbes

Tiefengraber Susanne,3-D Laserscans als Datenquelle für Archäologie und Denkmalpflege

15.20‒15.40 Christof Eva,Die sog. Phallossteine

Lang-Auinger Claudia,Corpus Vasorum Antiquorum ‒ das österreichische Projekt

15.40‒16.00 Diskussion Diskussion

16.00‒16.30 Pause Pause

16.30‒17.30 PlenumKainrath Barbara ‒ Wohlmayr Wolfgang,Initiative Österreichischer ArchäologInnenMeyer Marion,Summer School in Athen

18.30 Wien Museum, Karlsplatz:Vortrag des Direktors Wolfgang Kos:Das Museum als PalimpsestAnschließend Empfang, gegeben vom Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien, der Universität Wien und dem Wien Museum

Samstag 1. 3. 2008Vorsitz: Verena Gassner Vorsitz: Peter Scherrer

9.00‒9.20 Laimer Manuele,Ascoli Satriano/Giarnera Piccola ‒ Grabungskampagne 2007

Hebert Bernhard ‒ Pochmarski Erwin ‒ Steinklauber Ulla,Archäologie in der Steiermark

9.20‒9.40 Larcher Astrid,Neueste Funde in Daunien

9.40‒10.00 Schemel Elisabeth Maria,Neue Erkenntnisse zu den daunischen Kieselmosaiken in AscoliSatriano (Prov. Foggia, Apulien)

Marko Patrick,Neue Betrachtungen zu Altfunden von römischen Villen der Steiermark

10.00‒10.10 Diskussion Diskussion

10.10‒10.30 Pause Pause

Programm

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Sektion 1, Seminarraum des Instituts Sektion 2, Hörsaal 5

Vorsitz: Astrid Larcher Vorsitz: Franz Glaser10.30‒10.50 Gertl Veronika,

Deponierungssitten im Demeterheiligtum von PolicoroSteinegger Astrid,St. Georgen ‒ Eine romanische Kirche bei Neumarkt in der Steiermark

10.50‒11.10 Forstenpointner Gerhard ‒ Galik A. ‒ Weissengruber G.,Kontextuelle Archäozoologie am Beispiel der Tierfunde aus Policoro(Italien)

Hölbling Eva,Das römische Gräberfeld von Pottenbrunn

11.10‒11.30 Svoboda Dieta,Der Kultplatz 1 in Velia

Tamerl Ingrid,Das Holzfass in der römischen Antike

11.30‒11.50 Ladurner Mechthild,Terrakottafunde vom Kultplatz 1 in Velia

Seidel Yvonne,Leuchttürme in der Tabula Peutingeriana und deren Bedeutung in derSpätantike

11.50‒12.00 Diskussion Diskussion

12.00 Schlussworte Schlussworte

Für Unterstützung danken wir:der Universität Wiender Österreichischen Akademie der Wissenschaftendem Phoibos-Verlag Wiendem Wien Museumdem Magistrat der Stadt Wien (Abt. 7 ‒ Kultur)dem Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien

Programm

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