60. Österreichischer HNO-Kongress · Stimmlippenfibroblasten (SLF) als wichtigstem Zelltyp der...

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60. Österreichischer HNO-Kongress (Quelle: Congress Center Villach GmbH) Diagnostischer & therapeutischer Fortschritt in der HNO-Heilkunde Diagnostic & therapeutic progress in the ENT medical science Österreichische Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie 60 th Annual Meeting of the Austrian Society of Oto-Rhino-Laryngology – Head and Neck Surgery 14. – 18. September 2016 Congress Center Villach Kongresspräsident: Prim. Prof. Dr. med. Hans Edmund Eckel Abstractband Abstract book www.mondial-congress.com/de/hno2016 www.mondial-congress.com/en/hno2016en

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60. ÖsterreichischerHNO-Kongress

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Diagnostischer & therapeutischerFortschritt in der HNO-Heilkunde

Diagnostic & therapeutic progressin the ENT medical science

14. – 17. September 2016Congress Center Villach

Kongresspräsident: Prim. Prof. Dr. med. Hans Edmund Eckel

Österreichische Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie

60th Annual Meeting of the Austrian Society of Oto-Rhino-Laryngology – Head and Neck Surgery

14. – 18. September 2016Congress Center Villach

Kongresspräsident: Prim. Prof. Dr. med. Hans Edmund Eckel

AbstractbandAbstract book

www.mondial-congress.com/de/hno2016www.mondial-congress.com/en/hno2016en

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Kurzvorträge – Poster-Session

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Kurzvorträge – Poster-Session

PN 1

Expression von PIWI2 in Merkelzellkarzinomen

Dr Stefan Janik1, Dr. Ulana Kotowski1, Barbara Neudert2, Dr. Johannes Pammer2,

Dr. Boban Erovic1

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf-und Halschirurgie,

Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich 2Klinisches Institut für Pathologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

Einleitung

Merkelzellkarzinome(MCC) sind seltene, hoch aggressive Tumore der Haut mit neuroendokriner

Differenzierung, welche großteils im Kopf-Hals-Bereich auftreten. Die chirurgische Resektion im

Gesunden stellt den Goldstandard in der Therapie von MCCs dar. Nichtsdestotrotz sind MCC

durch hohe Rezidivraten und frühe lymphogene Metastasierung charakterisiert. Ziel dieser

Arbeit ist es die in-vivo und in-vitro Rolle von PIWI Proteinen bei MCC zu untersuchen.

Methode

Die Expression von PIWI2 wurde mittels Immunhistochemie bei 47 PatientInnen mit MCC

untersucht. Es wurden Primärtumore, Lymphknotenmetastasen und reguläre Lymphknoten(LK)

analysiert. Zusätzlich wurde mittels Western-Blot die Proteinkonzentration von PIWI2 in

6 humanen MCC-Zelllinien (MCC13, MCC26, MKL1, MKL2, PeTa, WeGa) bestimmt.

Ergebnisse

Das mittlere Alter der inkludierten PatientInnen war 73.3 mit einem Frauenanteil von 40.5%.

PIWI2 Expression wurde bei 70.2% der Fälle (33/47) detektiert, wobei es keinen statistisch

signifikanten Unterschied machte, ob es sich bei den MCC um Primärtumore oder

Lymphknotenmetastasen handelte (p=0.901). Interessanterweise ist PIWI2 signifikant

hochreguliert bei LK mit MCC-Metastasen im Vergleich zu regulären LK (p=0.001). Zusätzlich

konnte im Zelllysat von 6 humanen MCC-Zelllinien PIWI2 detektiert werden.

Diskussion

PIWI2 wird in-vivo in der Mehrzahl von PatientInnen mit MCC exprimiert und ist in-vitro in allen

Zelllinien nachweisebar. Interessanterweise wird PIWI2 bei LK-Metastasen hochreguliert,

weshalb PIWI2 möglicherweise als „target“ für zielgerichtete Therapien bei PatientInnen mit

lymphogen metastasiertem MCC dienen könnte.

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PN 2

Neue Daten zur Ätiologie von Kehlkopflähmungen

Dr.med.univ. Clemens Holzmeister1, Ass.Prof.PD.Dr.med.univ. Markus Gugatschka1,

Univ.Prof.Dr.med.univ. Gerhard Friedrich1, Dr.med.univ. Georg Philipp Hammer1

1HNO-Universitätsklinik Graz, Graz, Österreich

Einleitung: Die Ursachen der Kehlkopflähmung sind vielfältig: Chirurgische Interventionen,

Traumata oder Malignome gelten seit Jahren als die häufigsten Gründe. Bleibt die Ursache

unklar, spricht man von einer idiopathischen Kehlkopflähmung. Ziel dieser großen

retrospektiven Studie war es Daten zur Ätiologie von Kehlkopflähmungen bzw.

Recurrensparesen zu sammeln und mit der einschlägigen Literatur zu vergleichen.

Methoden: Vom 01.01.2001 bis 30.09.2013 wurde an der HNO-Universitätsklinik Graz bei

1334 Patienten aus allen Altersgruppen die Diagnose „Kehlkopflähmung“ gestellt. Im Rahmen

einer retrospektiven Studie wurden die zugrundeliegenden Ursachen erhoben.

Ergebnisse: Die häufigste Ursache der Kehlkopflähmung war in 44,8% eine Schilddrüsen-

Operation, gefolgt von anderen operativen Eingriffen (Thorax-, Gefäß-, Neuro-, Herzchirurgie)

mit 19,9%. In 14,7% der Fälle konnte keine eindeutige Ursache festgestellt werden. Ein Tumor

war in 7,7% der Fälle für eine Kehlkopflähmung verantwortlich. Bei 78,6% der Patienten wurde

eine einseitige, bei 21,4% der Patienten eine beidseitige Stimmlippenlähmung festgestellt.

Diskussion: Vergleicht man die aktuellen Daten mit ähnlichen Studien, so hat sich die

Verteilung der Ätiologie der Kehlkopflähmung im Laufe der Jahre deutlich verändert. Durch die

immer präziseren bildgebenden Verfahren wie CT und MRT, aber auch in der Labordiagnostik,

ist eine zugrundeliegende Ursache besser erkennbar, folglich wird Anteil an idiopathischen

Stimmlippenlähmungen immer geringer. Trotz des breiten Einsatzes des intraoperativen

Neuromonitorings bei Eingriffen an der Schilddrüse ist die iatrogene Schädigung des Nervus

laryngeus recurrens bei Schilddrüsenoperationen nach wie vor mit Abstand die häufigste

Ursache einer Stimmlippenlähmung.

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PN 3

Mikro-CT-basierte Erstellung dreidimensionaler Computermodelle

der intrinsischen Kehlkopfmuskulatur

Hansjörg Schlager1, Ass.Prof. Dr. Beate Rinner2, Bsc Msc PhD Nathan Jeffery3,

DI Claus Gerstenberger1, Ass.Prof. Dr. Markus Gugatschka1

1Hno Universitätsklinik Graz - Phoniatrie, Graz 2Core Facility Alternative Biomodels & Preclinical Imaging, Graz 3Institute of Aging and Chronic Disease, Liverpool, UK

Einleitung u. Fragestellung: Die anatomischen Strukturen des Larynx und im Speziellen die

Larynx-Muskulatur sind in vivo nicht bzw. nur limitiert zugänglich. Die intrinsischen Muskeln

sind von Schleimhaut überzogen, wodurch sie von luminal nicht volumetrisch quantifizierbar

sind. Zur Analyse und Bestimmung von muskelspezifischen Fragestellungen ist eine

dreidimensionale Darstellung erforderlich.

Methode/Material: Mit Hilfe eines Mikro-CT wurden hochauflösende Bilddaten von

Schweinelarynges (n=6) generiert, die mit Hilfe der 3D-Analyse Software Avizo 9.0.0 in

dreidimensionale Modelle umgewandelt wurden. Im Rahmen der Studie wurden

unterschiedliche Kontrastmittelkonzentrationen (I2KI) getestet, um eine optimale

Differenzierbarkeit des Knorpelskeletts und der intrinsischen Muskeln zum umliegenden

Gewebe zu ermöglichen.

Ergebnisse: Aus dem generierten Modell wurden die Volumina des M. cricoarytaenoideus

posterior (PCA), des M. thyroarytaenoideus (TA) und des M. vocalis berechnet. Das

arithmetische Mittel aus den 6 Proben ergab für den PCA 1,049 cm3 (SD: ±0,121 cm3), für den

TA 0,923 cm3 (SD: ±0,117 cm3) und für den M. vocalis 0,519 cm3 (SD: ±0,0529 cm3).

Es zeigten sich keine Seitendifferenzen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Nach Kontrastmittel-Applikation bietet das Mikro-CT eine

optimale Möglichkeit, kontrastreiche und hochauflösende Bilder zu erzeugen, welche zur

Generierung dreidimensionaler Bilddatensätze herangezogen werden können. Derart konnten

zuverlässig und wiederholbar Modelle für die Berechnung laryngealer Muskelvolumina erstellt

werden. Die Methodik der Kontrastmittelanreicherung, die Bestimmung der optimalen

Kontrastmittelkonzentration, sowie der Prozess der Modellgenerierung dienen als Grundlage für

weitere Studien.

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PN 4

Spontaner otogener Pneumocephalus – Fallpräsentation

Dr. Lennart Weitgasser1, Dr. Sebastian Rösch1, Univ.-Prof. Gerd Rasp1

1Universitätsklinik für Hals- Nasen- Ohrenkrankheiten der PMU Salzburg, Salzburg, Österreich

Einleitung:

Das spontane Auftreten eines Pneumocephalus, primär ohne eruierbare Ursache wie zum

Beispiel einem Trauma oder als Folge einer Operation, ist ein seltenes Ereignis.

Fallbeschreibung:

Wir beschreiben den Fall einer 67-jährigen Patientin, die aufgrund einer akut aufgetretenen

Wesensveränderung und Wortfindungsstörungen an unserer Klinik vorstellig wurde.

Computertomographisch fand sich ein linksseitiger, intrakranieller Pneumocephalus. In einer

hochauflösenden Computertomographie (CT) des Felsenbeins links, zeigte sich ein knöcherner

Defekt des lateralen Felsenbeins in Höhe der Linea temporalis. Es erfolgte ein operativer

Verschluss des Defekts mittels Duraplastik über einen transmastoidalen Zugang. Postoperativ

zeigte sich eine rasche kognitive Besserung. Die Entlassung erfolgte am 10. postoperativen

Tag.

Sechs Wochen nach Entlassung kam es bei der Patientin zu plötzlichem Erbrechen, einer

berichteten klaren Rhinorrhoe und erneuter Verwirrtheit. In der CT des Schädels zeigte sich

erneut ein Pneumocephalus. In einer Kernspintomographie konnte ein Abszess ausgeschlossen

sowie eine Arrosion des Knochens des Tegmens links nachvollzogen werden. Bei Revision fand

sich weiter lateral ein weiterer Knochendefekt, unabhängig vom Vorherigen. Im Bereich der

Duraplastik, die bei der Voroperation durchgeführt worden war, fand sich kein Austritt von

Liquor mehr. Auch an der neuen Läsion erfolgte eine Duraplastik mit Temporalisfaszie.

Bei erneut rascher Besserung der klinischen Symptome sowie des radiologischen Befundes,

konnte die Patientin schließlich am 7. postoperativen Tag entlassen werden.

Diskussion:

Die Ätiologie beschriebener, zweier aufeinanderfolgender Defekte des Tegmen tympani bleibt

unklar. Als mögliche Ursache wird eine Arachnoidalzyste diskutiert, welche jedoch retrospektiv

anhand vorliegender Kernspintomographie nicht nachvollzogen werden konnte.

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PN 5

Etablierung eines phono-mimetischen Bioreaktors

Simone Neugebauer1, Michael Karbiener1, Claus Gerstenberger1, Sophie Bachna-Rotter1,

Markus Gugatschka1

1Klinische Abteilung für Phoniatrie, Hno Univ. Klinik Graz, Medizinische Universität Graz,

Laryngo-Tracheal Tissue Engineering Graz (LTTEG), Graz , Österreich

Einleitung: Statische Zellkulturbedingungen spiegeln nicht die physiologische Umgebung der

Stimmlippenfibroblasten (SLF) als wichtigstem Zelltyp der lamina propria (LP) wider. Ziel des

vorgestellten Projektes ist es ein dynamisches, phono-mimetisches Bioreaktor Modell zu

entwickeln, das simulierte Vibrationskräfte während der Phonation auf die SLF in vitro

überträgt. Untersucht wurden Änderung in der Synthese der Extrazellulär Matrix (ECM).

Material und Methoden: Humane-immortalisierte SLF wurden in einem von uns neu

entwickelten Prototyp kultiviert und phono-mimetisches stimuliert. Ein Mini-Lautsprecher

übertrug die Vibrationen auf die kultivierten SLF. Über ein zwischengeschaltenes Multimeter

konnte die Spannung variiert werden. Anschließend wurden verschiedene Kultur-Settings

exploriert (normale LP, verdichtete LP, vernarbte LP). Mittels SDP-PAGE (sodium dodecyl

sulfate polyacrylamide gel electrophoresis) und Silver Stain wurde die Kollagen Synthese unter

den verschiedenen Bedingungen evaluiert.

Resultate und Diskussion: Unser Prototyp konnte zeigen, dass dynamische

Zellkulturbedingungen im Vergleich zu konventionell-statischen Settings zu Änderungen in der

ECM Synthese bzgl. Kollagen führen. Dies ist ein wichtiger Schritt bsw. in der Entwicklung

humaner LP-Transplantate, aber auch zur weiteren Erforschung der SLF-Biologie.

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Kurzvorträge – Poster-Session

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PN 6

Audiologische Ergebnisse ein Jahr nach Stapesplastik

mit der Stapesprothese Typ Matrix

Dr. Sebastian Rösch1, PD Dr. Gerhard Moser1, Univ.-Prof. Dr. Gerd Rasp1

1Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten der PMU Salzburg, Salzburg,

Einleitung u. Fragestellung: Die Stapesprothese des Typ Matrix der Firma Kurz wird an

unserer Klinik seit September 2014 regelmäßig angewandt. Die ersten audiologischen

Ergebnisse bis etwa drei Monate nach einer Operation zeigten insgesamt ein

zufriedenstellendes Ergebnis im Sinne einer Air-Bone-Gap Verbesserung. Wir berichten nun

über die audiologischen Ergebnisse der Verlaufskontrollen nach mindestens 11 Monaten.

Methode/Material: Retrospektive Analyse audiologischer Daten.

Ergebnisse: Wir konnten in mindestens 11 Fällen eine audiologische Verlaufskontrolle, ein Jahr

nach Operation durchführen. Bei den eingeschlossenen Patienten handelt es sich um Patienten

mit einer primären Stapesplastik.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Neben einer bereits beschriebenen, guten Handhabung der

Prothese während der Operation können wir nun von audiologischen Ergebnissen im Verlauf

berichten. In unserem Kollektiv konnten unter Verwendung der genannten Prothese

zufriedenstellende Ergebnisse erreicht werden. Die Stabilität der Prothese erscheint anhand

vorliegender Daten gut. Eine Nekrose des langen Ambossschenkels trat in keinem der Fälle auf.

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PN 7

Einfluss prätherapeutischer Entzündungsmarker auf das Überleben

bei Patienten mit Zungenkarzinom

Dr. Matthias Graupp1, Dr. Katharina Schaffer1, Dr Sarah Vasicek1, Dr. Thomas Weiland1,

Univ.-Prof. Dr. Dietmar Thurnher1

1Abteilung für allg. Hno, Univ.-Klinik f. Hno Graz, Graz, Österreich

EINLEITUNG: Ergebnisse aus experimentellen Studien weisen darauf hin, dass das

körpereigene Immunsystem einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung von

Tumorerkrankungen hat. In ersten Studien konnte gezeigt werden, dass prätherapeutische

Entzündungsparameter, vor allem beim Nasopharynxkarzinom, eventuell als prognostischer

Marker dienen könnten. Analoge Untersuchungen beim Patienten mit Zungenkarzinom wurden

bisher nicht durchgeführt und sind Ziel der vorliegenden Arbeit.

MATERIAL UND METHODEN: Eine retrospektive Datenanalyse mit Hilfe des

Patientenverwaltungssystems der Medizinischen Universität Graz wurde durchgeführt. Dabei

wurden Datensätze aller Patienten/Innen erhoben, welche im Zeitraum von 2000-2015 an der

HNO-Klinik Graz aufgrund eines Zungenkarzinoms therapiert wurden. Es erfolgte eine Analyse

potentieller und bekannter Prognosemarker für das Gesamtüberleben der Betroffenen. Mittels

Kaplan-Meier Methode wurde dabei der Einfluss des TNM-Stadiums, sowie prätherapeutischer

Entzündungsmarker wie CRP und der Neutrophilen/Lymphozyten-Ratio auf das

Gesamtüberleben der Patienten berechnet.

ERGEBNISSE: Im untersuchten Zeitraum wurden 197 Patient/Innen an der HNO-Klinik Graz

aufgrund eines Zungenkarzinoms behandelt, wobei das Durchschnittsalter 58.9 Jahre betrug

und T4-Tumoren mit 35.5% den größten Anteil hatten. Histologisch handelte es sich in allen

Fällen um ein Plattenepithelkarzinom. Die mittlere Überlebenszeit betrug 5.7 Jahre, wobei

höhere T-, sowie N-Stadien und prätherapeutisch erhöhtes CRP mit kürzerem Überleben

assoziiert waren.

DISKUSSION: Trotz vielversprechenden wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der

Tumorbiologie und sich daraus ergebendem medizinischen Fortschrittes konnte die Prognose

von Patient/Innen mit Karzinomen im HNO-Bereich in den letzten Jahren nicht wesentlich

verbessert werden. Umso wichtiger erscheint unter diesen Umständen die Differenzierung

verschiedener Patientengruppen mit unterschiedlicher Prognose zur optimalen

Therapieplanung, wobei in Zukunft auch Routinelaborwerte aus dem Bereich der

Entzündungsmarker eine mögliche Rolle spielen könnten.

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PN 8

Der Zusammenhang epidemiologischer Daten von Patienten

mit malignen Kopf-Hals-Tumoren, Tumorstadium bei Erstvorstellung und der daraus resultierenden Therapiemöglichkeiten

Dr. Sarah Marvis Vasicek1, Dr. Prisca Pondorfer1, Dr. Matthias Graupp1, Dr. Thomas Weiland1,

Dr. Axel Wolf1, Univ.Prof.Dr. Dietmar Thurnher1

1HNO-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Bereits seit 15 Jahren wird an der HNO-Klinik Graz im Rahmen

von wöchentlich abgehaltenen Tumorboards durch Zusammenarbeit multidisziplinärer

Expertengremien die bestmögliche Therapie für an Krebs erkrankte Patienten entschieden. Seit

2016 zählt das österreichweit 1. Subzentrum Kopf-Hals-Tumore zum Comprehensive Cancer

Center Graz. Ziel der Untersuchung ist es, epidemiologisch relevante Fakten der Tumorboards

der Jahre 2014/2015 in Zusammenhang mit dem Datum der Erstvorstellung der Patienten zu

erfassen.

Methode/Material: Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse der archivierten Tumorboard-

Protokolle in Hinblick auf u.a. Alter, Geschlecht und Herkunft der Patienten, sowie Stadium der

Erkrankung bei Erstvorstellung (Primärstaging). Weiters wurden mögliche Ursachen für

Inoperabilität, sowie Komorbiditäten und auch die Beurteilung des Gesundheitsstatus mittels

ECOG und Karnofsky-Index erhoben.

Ergebnisse: Im Zeitraum von Jänner 2014 bis einschließlich Dezember 2015 wurden

insgesamt 466 Patienten (m : f = 244 : 122) im Tumorboard für „Kopf-Hals- Tumore“

besprochen. Im Schnitt wurden pro Sitzung 11 Fälle (m : f = 8 : 3) diskutiert. Bei einem

Großteil der Patienten wurde ein fortgeschrittenes Tumorstadium und ein reduzierter

Allgemeinzustand (ECOG) detektiert.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die definitiven epidemiologischen Daten und daraus

möglicherweise ableitbare Konsequenzen in der Vorsorgemedizin werden diskutiert.

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PN 9

TEOAE-Evaluation einer gesunden, pädiatrischen Kohorte

in der afrikanischen Sub-Sahara

Dr. med. univ. Daniel Dejaco1, Dr. med. univ. Natalie Fischer1, Univ. Prof. Dr. med. Herbert

Riechelmann1, Ass. Prof. Dr. med. PhD Joachim Schmutzhard1

1Univ. Klinik HNO Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Hintergrund: Als wichtige Screening-Untersuchung überprüfen transiente-evozierte

otoakustische Emissionen (TEOAE) die cochleäre Funktion. Für industrialisierte Länder werden

hohe Raten an Erfolgsnachweisen beschrieben. Daten für Entwicklungsregionen wie die

afrikanische Sub-Sahara sind rar und die beschriebenen Raten wesentlich niedriger. Probanden

der bisher für diese Region publizierten TEOAE Messung wurden häufig in Krankenhäusern

rekrutiert.

Ziel: Es sollen zusätzliche Daten in Form von Raten an Erfolgsnachweisen für eine gesunde,

pädiatrische Kohorte aus der afrikanischen Sub-Sahara (Gabun, Ghana und Kenia)

bereitstellen. Zusätzlich soll der Ort der Rekrutierung auf seinen Einfluss auf die Rate an

Erfolgsnachweisen untersucht werden.

Methoden: Kinder wurden simultan in Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten rekrutiert.

Einschlusskriterien: Alter 1 - 10 Jahre, regelrechte ohrmikroskopischen Befunden.

Ausschlusskriterien: jede, das Hörorgan-betreffende, Art der Erkrankung.

Pro Ohr wurden jeweils 5 TEOAE Messungen mit dem “Capella Cochlear Emission Analyzer”

(MADSEN, Deutschland) durchgeführt. Eine Gesamt-Reproduzierbarkeit von über 60% wurde

als Erfolgsnachweiß definiert.

Resultate: Für die gesamte Kohorte betrug die Rate an Erfolgsnachweißen 87,5% (n=264,

231 Erfolge vs. 33 Misserfolge). Für Kinder, die im Krankenhaus rekrutiert wurden, betrug die

Rate an Erfolgsnachweisen 84,0% (n=156; 131 Erfolge vs. 25 Misserfolge) verglichen mit

92,6% für Kindern, aus Schulen oder Kindergärten (n=108; 100 Erfolge vs. 8 Misserfolge).

Dieser Unterschied war signifikant (p=0.039; zwei-seitiger Fisher’s exact Test).

Konklusion: Die aktuellen Raten an Erfolgsnachweisen sind vergleichbar mit Raten für

industrialisierte Länder und höher als bisher Raten für die afrikanische Sub-Sahara.

Krankenhäuser als Rekrutierungsorte für eine Kontrollgruppe scheinen die Rate an

Erfolgsnachweisen negativ zu beeinflussen. Vorsicht bei der Rekrutierung eines gesunden

Kollektivs in einer Krankenhausumgebung wird daher empfohlen.

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PN 10

Submandibulärer Abszess durch Actinomyces meyeri

Marcela Henn1, Dr. Martin Dejaco1, Dr. Gerhard Moser1, Prof. Gerd Rasp1

1Landeskrankenhaus Salzburg Universitätsklinik für HNO, Salzburg, Österreich

Einleitung:

Aktinomyces meyeri ist ein Gram -positive Bakterium, das sich im anaeroben Niveau ausbreitet

und durch das radiär-filamentöse Wachstum an die Struktur von Pilzen erinnert. Es ist

Bestandteil der natürlichen Mundflora und kann bei immunsupprimierten Patienten schwere

Infektionen hervorrufen. Diese seltene Infektion im HNO Bereich betrifft meistens das

perimandibuläre Gewebe hervorgerufen durch eine Parodonditis.

Material und Methoden: Es präsentierte sich ein 45 jähriger Patient mit zunehmender

submandibulärer Schwellung der linken Seite. Eine dentogene Genese konnte ausgeschlossen

werden. Aus dem Stenon Gang ließ sich klarer Speichel exprimieren. Sonographisch zeigte sich

ein 2 cm großes echoarmes Areal im Parenchym der Glandula submandibularis der linken

Seite. Laborchemisch zeigte sich ein leicht erhöhtes C-reaktives Protein begleitet mit einer

geringgradigen Leukozytose. Daraufhin führten wir eine Abszessinzision in Lokalanästhesie

durch wobei sich Pus entleerte.

Unter der Therapie mit Cefuroxim 1,5 Gramm 3 mal täglich zeigte sich eine Progredienz der

Schwellung sowie weiterhin Pus im Spreizkanal. Der Wundabstrich ergab eine Infektion mit

Actinomyces meyeri. Die antibiotische Therapie wurde unmittelbar mit Ampicillin/Sulbactam

in hoher Dosierung umgestellt. Daraufhin zeigte sich eine Regredienz der Schwellung.

Diskussion:

Die auch als Pseudomykose benannte Infektion führt häufig zur Fistelbildung und es besteht die

Neigung zu Rezidiven. In unserem Fallbeispiel führte vermutlich ein chronischer C2-Abusus zur

Immunsupression. Eine hormonelle Ursache wird diskutiert.

Schlussfolgerung:

Bei der seltenen Abszedierung von Actinomyceten im HNO Bereich sollte neben der

langdauernden hochdosierten antibiotischen Therapie stets eine zusätzliche chirurgische

Sanierung auch nach klinischer Besserung durchgeführt werden. Präventive Maßnahmen wie

konsequente Mundhygiene und Reduktion oder Vermeidung von Alkoholkonsum reduzieren das

Risiko einer Infektion.

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PN 11

Besseres Sprachverstehen im Störlärm von Cochlea-Implantat-Trägern

mit Richtmikrofon

Dr. Clemens Honeder1, Dipl.-Ing. Rudolf Liepins1, Michaela Blineder1, Sonja Reiß1, Stefan Flak,

BSc1, Priv.-Doz. Dr. Christoph Arnoldner1, Priv.-Doz. Dr. Dominik Riss1

1Univ. Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Medizinische Universität Wien, Wien,

Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Das Sprachverstehen im Störlärm stellt für Hörgeschädigte und

insbesondere für Träger von Cochlea-Implantaten (CI) eine große Herausforderung dar. Ein bei

Hörgeräten etablierter Ansatz zur Verbesserung des Sprachverständnisses ist der Einsatz von

Richtmikrofonen. Dabei wird durch sogenannte Beamforming-Verfahren das Signal aus

manchen Richtungen abgeschwächt, während von vorne eintreffender Schall davon unberührt

bleibt. Aktuelle Audioprozessoren von CI-Systemen verfügen mittlerweile ebenfalls über

Richtmikrofon-Lösungen.

Gegenstand dieser Studie war die Frage inwiefern unterschiedliche Mikrofon-

Richtcharakteristika einen Einfluss auf das Sprachverstehen von CI-Versorgten im Störlärm

haben.

Methode:

Es wurden 18 erwachsene CI-Träger mit mindestens 6-monatiger CI-Erfahrung eingeschlossen.

Sprachverständnisschwellen (SVS) im Störgeräusch wurden mittels adaptivem Sprachtest

(Oldenburger Satztest, OLSA) ermittelt. Die Zielsätze wurden von vorne, ein kontinuierliches,

sprachähnliches Störrauschen aus einem Azimuthwinkel von +/-135° dargeboten. Die SVS

wurden für drei verschiedene Richtmikrofoneinstellungen gemessen: omnidirektional, mit fixem

Beamforming (FB) und mit adaptivem Beamforming (AB).

Ergebnisse:

Gegenüber der omnidirektionalen Einstellung zeigten beide Richtmikrofon-Varianten eine

statistisch signifikante Verbesserung der SVS. Mit FB wurde eine im Mittel um 4,3 dB geringere

SVS erzielt, mit AB betrug der Unterschied im Mittel 6,1 dB. Die Einstellung AB erreichte im

Vergleich zu FB ebenfalls eine statistisch signifikante Verbesserung.

Schlussfolgerungen:

Das Sprachverstehen in lauter Umgebung kann bei CI-Trägern durch den Einsatz von

Richtmikrofonen am Audioprozessor verbessert werden.

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PN 12

Defektdeckung nach Resektion eines mastoidalen und

infraauriculären Plattenepithelkarzinomrezidivs durch einen subfaszialen Temporalislappen – ein Fallbericht

Dr. Matthias Layr1, Dr. Ali Saalabian2, Dr. Elisabeth Brand1, Dr. Franz Windisch1,

Univ. Lektor Dr. Benjamin Loader1

1Abteilung für Hals, Nasen, Ohrenkrankheiten, Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien, Österreich 2Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien,

Österreich

Hintergrund:

Der Temporalislappen ist eine seit langem bekannte Möglichkeit zur lokalen Defektdeckung

nach Resektionen im Bereich der Schädelkalotte. Dass auch eine Defektdeckung infra- bzw.

retroauriculär möglich ist wurde bislang nicht beschrieben. Der Fallbericht soll diese neue

Anwendungsmöglichkeit anhand eines Patienten nach Resektion eines PLECA-Rezidivs

retroauriculär mit Mastoidektomie, totaler Parotidektomie mit Erhalt des N. facialis und Neck

Dissection mit Resektion des M. sternocleidomastoideus zeigen.

Verlauf:

Ein 72-jähriger Patient wurde aufgrund einer auswärtigen non in sano Resektion eines PLECA

retroauriculär erstvorstellig. In Folge wurde eine R0-Nachresektion und Vollhautdeckung

durchgeführt. Nach zwei Jahren lost-to-Follow-up, wurde der Patient mit einer

neuaufgetretenen unklaren subkutanen Raumforderung im Bereich des Mastoids

wiedervorstellig. Eine Exzisionsbiopsie ergab ein Rezidiv des vorbekannten PLECA. In der

darauf durchgeführten Operation zeigte sich ein bereits lokal fortgeschrittenes

Tumorwachstum. Es musste daher im Zuge der Resektion eine totale Parotidektomie mit

Erhaltung des N. facialis, Mastoidektomie und Neck-dissection Level I-V mit Resektion des M.

sternocleidomastoideus durchgeführt werden. Der entstandene Defekt wurde erfolgreich durch

einen Temporalislappen bis an den Kieferwinkel heran aufgefüllt und mit Spalthaut gedeckt.

Der weitere Heilungsverlauf verlief zufriedenstellend und es konnten blande Wundverhältnisse

erreicht werden. Eine kurzzeitig post-operativ bestehende Facialisschwäche bildete sich ohne

weitere Therapie komplett zurück.

Diskussion:

Der Temporalisslappen scheint zur lokalen Defektdeckung nach ausgedehnten Operationen

auch retro-auriculär und bis an den Kieferwinkel heran geeignet zu sein, wenn die

anatomischen Voraussetzungen dafür gegeben sind.

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PN 13

Soft tissue metastasis or regional neck metastasis?

An undefined pathological entity

MD Prisca Pondorfer1, MD Sarah Vasicek1, MD Thomas Weiland1, MD Axel Wolf1,

Univ. Prof. Dr. Dietmar Thurnher1, Ass.-Prof. Dr. Manfred Ratschek2

1Hals-Nasen-Ohren-Universitätsklinik Graz, Graz, Österreich 2Institut für Pathologie Medizinische Universität Graz, Medizinische Universität Graz, Graz,

Österreich

Background: Head and neck cancer patients with advanced disease, sometimes show

contiguously located soft tissue metastasis (cSTM) in the postoperative neck dissection

specimen. Histophathologically in these cases there is metastatic tissue without evidence of

primary lymph node tissue. Currently, there is no distinct staging according to the UICC/AJCC

TNM system.

Methods: 468 consecutive patients with head and neck cancer operated between 01/14-12/15

were analyzed retrospectively. 10 patients (2%) showed cSTM. For the differential diagnosis

between cSTM and metastatic lymph nodes of the neck archived histopathological slides were

assessed twice by independent examiners. In addition, patient charts were reviewed to assess

demographics, risk factors and surgical and radio/chemical therapy course.

Results: The average follow-up was 33,2±9,3 months after diagnosis. Mean age at diagnosis

was 63,1±10,7 years (f n=1; m n=9). All patients were found having cSTM without distant

metastasis at time of surgery, 6 patients showed a mean recurrence for cSTM of 26,8±9,3

months after primary tumor resection. Primary tumor subsites were: oral cavity (n=1),

oropharynx (n=2), larynx (n=1), nasopharynx (n=2), CUP (n=3), thyroid (n=1). Four patients

(40%) had their major metastatic lesions resected during primary neck dissection, three

patients received radio/chemotherapy prior to cSTM detection, eight patients had postoperative

radio/chemotherapy.

Discussion: Currently there is no clear guideline whether cSTM should be staged as regional or

distant metastasis, a difference which changes the patient management completely. This study

exclusively reported on a cohort with STM contiguously located to the primary tumor and

results will be compared to current world literature.

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Kurzvorträge – Poster-Session

14

PN 14

Vibrant Soundbrige versus Bonebridge; Ein Vergleich

der audiologischen Ergebnisse und Patientenzufriedenheit

Dr Thomas Rasse1, Dr Thomas Keintzel1, Tina Moser1

1Hno Klinik Wels, Wels, Österreich

Der Überblick über das Implantationsprogramm aktiver Vibrant- Implantate zeigt die

Notwendigkeit der exakten Indikationsstellung zur Sicherung audiologischer Ergebnisse und

Patientenzufriedenheit.

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15

ePoster

PN 15

Akutes Lymphoblastisches B-Zell Lymphom des Felsenbeins - Fallpräsentation

Dr. Anna O´Sullivan1, Dr. Sebastian Rösch1, Univ.-Prof. Dr. Gerd Rasp1

1Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten der PMU Salzburg, Salzburg

Einleitung: Das Felsenbein kann Entstehungs- oder Ausprägungsort einer Vielzahl benigner

und maligner Raumforderungen sein. Primär hämatopoetische Erkrankungen des Os temporale

sind jedoch äußerst selten. Folgend wird der Fall einer Patientin mit primärem

lymphoblastischem B-Zell Lymphom des Felsenbeins geschildert.

Fallpräsentation: Eine 33-jährige Patientin, stellte sich aufgrund einer akut aufgetretenen,

rechtsseitigen Hörminderung mit Tinnitus vor. Neben einer moderaten, pantonalen

sensorineuralen Hörminderung im Bereich von 15-25dB bot die Patientin anamnestisch und

klinisch keine weiteren Auffälligkeiten. Die Patientin erhielt primär ein orales Steroidschema,

worauf sich die Symptomatik vorerst besserte. Zwei Monate später wurde die Patientin

notfallmäßig mit starken rechtsseitigen Kopfschmerzen und Übelkeit vorstellig. Sowohl der

Tinnitus als auch die Hörminderung waren erneut zunehmend. Radiologisch zeigte eine ca.

4x4cm große, Raumforderung des rechten Felsenbeins. Es wurde eine Mastoidektomie zur

Histologiegewinnung durchgeführt. Eine starke intraoperative Blutung, sowie die Lage des

Tumors, nahe dem Bulbus jugularis, legten den Verdacht eines Paraglioms nahe. Die

histologische Untersuchung des Gewebes zeigte jedoch das Bild eines lymphoblastischen B-Zell

Lymphoms. Die Patientin wurde an die hämatologische Abteilung unseres Hauses transferiert

und mittels einer Hochdosischemotherapie nach dem German Multicenter ALL – Protokoll

behandelt. Acht Monate nach Beendigung der primären Chemotherapie zeigte sich

bedauerlicherweise radiologisch ein Lokalrezidiv, welches nach erneuter, histologischer

Verifizierung mittels einer zweiten Hochdosischemotherapie und anschließender Radiotherapie

behandelt wurde.

Diskussion: Dies ist die Erstbeschreibung eines lymphoblastischen B-Zell-Lymphoms im

Felsenbein beim erwachsenen Patienten. Eine Infiltration des Knochenmarks oder des zentralen

Nervensystems ist nicht vorliegend. Eine chirurgische Sanierung ist aufgrund der wiederholt

histologisch gesicherten Diagnose derzeit nicht vorgesehen.

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PN 16

Beidseitige Fazialisparese und Pachymeningitis bei M. Wegener

Dr. Daniel Friedrich1, Dr. Christoph Matscheko1, Prim. Ass.Prof. PD Dr. Florian Kral1

1Kardinal Schwarzenberg´sches Krankenhaus, Schwarzach im Pongau, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Morbus Wegener ist eine Autoimmunerkrankung mit

heterogener Klinik und häufiger Erstmanifestation im HNO-Bereich. Anhand eines Fallberichts

und aktuellem Literatur review erfolgt die Darstellung der Diagnose sowie Differentialdiagnosen

bei Morbus Wegener.

Methode/Material: Ein junger männlicher Patient stellt sich mit einseitigem, persistierendem

Seromukotympanon und ausgeprägter Septumdeviation in der Ambulanz vor. Nach frustranem

konservativem Therapieversuch erfolgt eine Septumplastik sowie Anlage eines

Paukenröhrchens. Postoperativ entwickelt sich bei persistierender Otorrhoe trotz gezielter

Antibiose nach Antibiogramm zunächst eine Otitis media mit Facialisparese auf einer Seite und

nach chirurgischer Therapie eine beidseitige Otitis media mit Facialisparese der Gegenseite. Ein

intraoperativer Abstrich ergibt einen MRSA Keim, jedoch entwickelt sich auch nach gezielter,

breiter antibiotischer Therapie eine neurologische Symptomatik mit radiologischer

Pachymeningitis und reduziertem Allgemeinzustand. Die Diagnose eines Morbus Wegener wird

im Rahmen einer umfassenden Abklärung laborchemisch bei hochpositivem c-ANCA Titer

gestellt.

Ergebnisse: Nach Diagnose eines Morbus Wegener erfolgte die Hochdosis Cortisontherapie

kombiniert mit einer Endoxan Stoßtherapie. Schlussendlich zeigte sich eine deutliche Besserung

des Allgemeinzustandes des Patienten und Rückgang der neurologischen und audiologischen

Symptomatik.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Bei protrahiertem Verlauf einer granulierenden Otitis

media ist die Bestimmung der Autoimmunantikörper richtungsweisend in der Diagnose des

Morbus Wegener.

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17

PN 17

Case Report eines B-Zell-Lymphoms im Meatus nasi medius

mit Infiltration des Ductus nasolacrimalis

Dr. Sabine Legenstein1, Dr. Paul Haberfehlner, Dr. Astrid Wolf-Magele, Prim. Univ.-Prof.

Dr. Georg Sprinzl

1Klinische Abteilung für HNO, St. Pölten, Österreich

Hintergrund: Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom ist der häufigste Subtyp der Lymphome

und gehört laut WHO-Klassifikation der Gruppe der aggressiven Lymphome an. Die Inzidenz

der nasalen Lymphome beträgt 0,17 %.

Methode: Wir berichten von einer 60 jährigen Patientin, welche an einer unklaren Stenose des

Tränenganges sowie an einer Schwellung der Wange linksseitig litt. Trotz mehrfacher

antibiotischer Therapie konnte keine Besserung der Symptome erzielt werden. Klinisch konnte

bereits in der anterioren Rhinoskopie im Bereich der linken Concha nasalis inferior eine als

weißliche Granulation erscheinender Tumor suspiziert werden. Eine NNH-Computertomographie

zeigte eine Raumforderung, welche sich vom Sinus maxillaris sinistra, in den Ductus

nasolacrimalis mit Knochenremodelling in den Meatus nasi medius sowie in die Subcutis des

lateralen Nasenflügels erstreckte. Dieser Tumor wurde im Rahmen einer Panendoskopie zur

pathohistologischen Untersuchung biopsiert.

Ergebnis: Pathohistologisch konnte ein diffus großzelliges B-Zell-Lymphom diagnostiziert

werden. Fernmetastasen konnten mittels Computertomographie ausgeschlossen werden. Die

Patientin wurde anschließend onkologisch nach R-COMP Schema chemotherapeutisch

behandelt. Ein halbes Jahr nach Diagnosestellung zeigte eine PET-CT nach abgeschlossener

Chemotherapie keinen Hinweis von Malignomgewebe.

Zusammenfassung: Aufgrund der rasch durchgeführten Diagnostik und des guten

Ansprechens auf die Chemotherapie konnte eine vollständige Remission des Lymphoms erzielt

werden. Der langfristige Verlauf nach abgeschlossener Therapie ist jedoch noch abzuwarten.

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PN 18

Detection of DCLK1 in lymph node metastases of postoperatively

irradiated HNSCC patients is indicative for recurrence

Dr. Lorenz Kadletz1, Dr. Sven Schneider1, PD. Dr. Gregor Heiduschka1

1Medizinische Universität Wien, Wien

Background: Therapeutic options for late stage disease head and neck cancer include surgery,

radiotherapy and chemotherapy. Postoperative radiotherapy is of particular importance in head

and neck squamous cell carcinoma. Little is known about diagnostic markers expressed in

lymph node metastases and their influence on recurrent disease. Doublecortin-like kinase 1

(DCLK1) is one marker that might have an impact on recurrence due to its association with

stem cell like characteristics.

Methods: We assessed immunhistochemically the expression of DCLK1 in 77 postoperatively

irradiated patients in pathologic confirmed squamous cell carcinoma lymph node metastases.

The effect on recurrence, mortality, and the time of recurrence was evaluated. Moreover we

correlated the expression in lymph nodes with the expression in primary tumors. Special focus

was laid on oropharyngeal squamous cell carcinoma.

Results: DCLK1 is expressed in 42.9% of our patient collective. These patients showed a

higher recurrence rate (39.4% versus 22.7%). In oropharyngeal squamous cell carcinoma

41.2% developed recurrent disease (versus 16%). Late recurrence occurred only in DCLK1

positive lymph nodes.

Conclusion: DCLK1 expression in lymph node metastases of head and neck squamous cell

carcinoma may serve as a prognostic marker for recurrence.

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PN 19

Dramatically growing mycosis fungoides of the oropharynx causing

dyspnea and dysphagia

Dr.med.univ. Sarah Marvis Vasicek1, Dr.med.univ. Axel Wolf1, Dr.med.univ. Richard Partl2,

Ass.Prof.PD.Dr.med.univ. Peter Valentin Tomazic1, Dr.med.univ. Georg Philipp Hammer1

1HNO-Universitätsklinik Graz, Graz, Österreich 2Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie Graz, Graz, Österreich

Introduction: Mycosis fungoides (MF) is an extranodal Non-Hodgkin lymphoma and the most

common form of cutaneous T-cell lymphoma. MF generally involves the skin with lesions that

have a predilection for non-sun-exposed areas. Extra-cutaneous localizations are uncommon,

and involvement of the oral cavity and/or pharynx is extremely rare.

Case report: In October 2015 a 68-year-old female patient, who suffered from MF for three

years, was treated by the general practitioner for complaints of pain in the neck and dysphagia

with antibiotics as well as non-steroidal anti-inflammatory drugs. Within a few days her

situation deteriorated and the tongue base showed an explosive growth causing severe

dyspnea, which made an acute tracheotomy necessary. Cranial and neck MRI revealed a

massive neoplastic infiltration of the tongue base and the cervical lymph nodes. As surgical

intervention was considered inappropriate, a palliative radiotherapy to the floor of mouth and

the cervical lymph nodes was delivered, using 6 MV photons through volumetric-modulated arc

therapy (VMAT) at daily single fraction doses of 2 Gy, five times a week, up to a total dose of

40 Gy.

In a follow-up six weeks after radiotherapy the oropharyngeal expansion resolved, also the

usual post-radiogenic swelling of the mucosa was minimal (grade 2 according to CTCAE

criteria). To date the patient remains very well.

Conclusion: This is the first report of oropharyngeal involvement of MF leading to acute

tracheotomy. Radiotherapy is an appropriate therapeutic method to resolve these tumor

masses.

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20

PN 20

Endoscopic medial maxillectomy combines outside-in Draft 3 approach

for sinonasal squamous cell carcinoma

Dr. Tengchin Wang1

1Department of Otolaryngology ,Tainan Municipal Hospital, Tainan City, Taiwan

Introduction: Surgical resection is the main choice for sinonasal malignant tumors. However,

access to the lesion inside the frontal sinus is quite challenging to physicians, particularly in

situations lacking navigation system guidance; moreover, locating the frontal recess becomes

extremely difficult under circumstances of tumor infiltration and severe scarring induced by

revised surgery. Several techniques have been developed for overcoming the challenges.An

outside-in Draft 3 technique can enable the timely determination of dissection limits and

prevent penetrating the frontal recess initially. This is a reliable technique for treating sinonasal

tumors, particularly inside the frontal sinus. Another advantage of this technique is that it is

independent of navigation system guidance.

Methods: We report on a 46-year-old male with right sinonasal squamous cell carcinoma, and

it was verified to infiltrate the ethmoid, maxillary, frontal sinus, and nasolacrimal duct.

Endoscopic medial maxillectomy combined with the outside-in Draft 3 technique was

conducted.

Results: No post operative sequelas was left. This patient received adjuvant radiotherapy for

perineural invasion, and was followed up for 18 months without local recurrence.

Conclusion: Outside-in Draft 3 technique provides full access to the frontal sinuses,

particularly in situations lacking landmarks of frontal recess due to scarring or tumor

infiltration. When comparing to traditional Draft 3 procedure, the needs for navigation system

is selective as the euipements are unavailable in some hospitals.We believe this technique is

safe and reliable for tumor or refractory sinusitis inside the frontal sinus

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PN 21

Epidemiologie von Tumoren des externen Gehörgangs und

des Mittelohrs: Erfahrung mit 2415 pathologischen Proben an einer Universitätsklinik

Dr. Lukas Landegger1,2, Dr. Mehmet Sahin2, Brandon Barrett2, Monica He2, Dr. Anja Funk2,

Professor William Faquin3, Professor Konstantina Stankovic2

1Universitätsklinik für HNO‐Krankheiten, AKH Wien, MedUni Wien, Wien, Österreich 2Universitätsklinik für HNO‐Krankheiten, Massachusetts Eye and Ear, Harvard Medical School,

Boston, USA 3Universitätsklinik für Pathologie, Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School,

Boston, USA

Einleitung u. Fragestellung: Tumoren des Ohres umfassen eine vielfältige Gruppe von

gutartigen und bösartigen Neubildungen. Aufgrund der Seltenheit dieser Wucherungen sind

überraschend wenige epidemiologische Daten vorhanden und die vereinzelt publizierten Artikel

sind oft aus Analysen großer militärischer oder nationaler Datenbanken mit heterogenen

pathologischen Kriterien an verschiedenen Institutionen entstanden.

Methode/Material: Pathologische Ergebnisse für 2046 Probanden (14 bis 106 Jahre alt), bei

denen gutartige und/oder bösartige Neubildungen des äußeren Gehörgangs und des Mittelohrs

zwischen Januar 1990 und September 2014 diagnostiziert wurden, wurden retrospektiv

ausgewertet. Informationen zu Geschlecht, Alter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung,

anatomischem Ort des Tumors, Art der Probengewinnung, pathologischer Diagnose und

hinsichtlich des Auftretens eines Rezidivs wurden analysiert. Für eine Untergruppe von

Patienten gab es zusätzlich verfügbare Informationen bzgl. Symptomatik, Häufigkeit der

Kontrolltermine, sowie therapeutischer und rehabilitativer Interventionen.

Ergebnisse: Krankenhaus-basierte Inzidenzraten wurden für jeden Neoplasie-Typ berechnet.

Wir untersuchten pathologische Proben von 961 Plattenepithelkarzinomen (792 Patienten),

1028 Basalzellkarzinomen (860 Patienten), 126 Melanomen (103 Patienten),

72 Paragangliomen und 228 sehr seltenen Tumor-Exemplaren (inkl. Myome, Hamartome,

Xanthogranulome, Kaposi-Sarkome und verschiedene Formen von Zeruminaldrüsen-Tumoren)

in 219 Patienten.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Nach unserem Kenntnisstand ist dies die größte Fallserie

von Tumoren des Ohres in einem einzigen medizinischen Zentrum. Die analysierten Daten

geben einen Ausblick in künftige Richtungen für die Diagnose und Therapie dieser seltenen

Tumoren.

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PN 22

Idiopathic Bilateral Maxillary Antral Exostoses : A Case Report

Dr. Tengchin Wang1, Dr. Hsiaochen Liao2

1Department of Otolaryngology,Tainan Municipal Hospital, Tainan City, Taiwan 2Department of Otolaryngology, National Chen Kung University Hospital, Tainan City, Taiwan

Introduction: Paranasal sinus exostoses have been recognized as a complication of nasal

irrigation with cold solution after nasal surgery. However, a few reported cases are idiopathic

without history of nasal surgery and receiving nasal irrigation.

Methods: We present a healthy and asymptomatic patient referred from dentistry clinic due to

calcified lesion found by panoramic radiograph incidentally. Under the suspicion of ectopic teeth

in the maxillary sinus, computed tomography was performed.

Results: CT of sinus without contrast medium images are obtained, exhibiting different size

and form ofbony protrusion in both maxillary sinuses. Antral exostoses is diagnosed.

The patient deny having a history of nasal irrigation, and therefore the etiology is unclear.

Conclusion: Diagnosing the antral exostoses is difficult due the asymptomatic nature of this

condition, even through endoscope can’t clearly show the lesion inside the antrum. Sometimes

this condition is related with nasal irrigants, however in some cases the mechanism

is unknown. The appearance of exostoses within the paranasal sinuses could be mistaken for

more ominous processes, subjecting the patient to unnecessary procedures or therapy.

The radiologic appearance of these lesions should be distinguished from other osteogenic

diseases.

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PN 23

Lektin-vermittelte Bioadhäsion: Untersuchung

des Glykosylierungsmusters der Mittelohrschleimhaut von Meerschweinchen

Mag. pharm. Julia Clara Gausterer1, Dr. Elisabeth Engleder1, Dr. Clemens Honeder2,

Dr. Chengjing Zhu2, Dr. Michael Wirth1, Dr. Christoph Arnoldner2, Dr. Franz Gabor1

1Department für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Universität Wien, Wien,

Österreich 2Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Medizinische Universität Wien,

Wien, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Bei Mittelohrerkrankungen könnten bioadhäsive Arzneiformen

durch Verlängerung der Verweildauer der Arzneiform am Wirkort und damit der Kontaktzeit

zwischen Wirkstoff und Mittelohrmukosa (MEM) den Therapie-Erfolg erhöhen. Um Zucker-

bindende Proteine (Lektine) als potentielle bioadhäsive Liganden zu identifizieren, sollte das

Glykosylierungsmuster der MEM des Meerschweinchens, einem anerkannten Modell zur

Untersuchung von Mittelerkrankungen, charakterisiert werden.

Methode/Material: Es wurden fünf fluoreszenzmarkierte Pflanzenlektine mit unterschiedlichen

Kohlenhydratspezifitäten bei 4°C mit vitalen Mittelohrschleimhautproben inkubiert und die

Lektinbindungskapazität anhand der MEM-assoziierten relativen Fluoreszenzintensität

errechnet. Zusätzlich wurde die Spezifität der Wechselwirkung durch kompetitive Inhibition der

Zuckerbindungsstellen an der MEM untersucht.

Ergebnisse: Generell nahm die Zugänglichkeit der Kohlenhydratstrukturen der Glykokalyx in der Reihenfolge Sialinsäure und N-Acetyl-ᴅ-Glucosamin > α-Mannose und Galactosamin > N-

Acetyl-ᴅ-Glucosamin > Fucose >> Mannose ab. Unter allen untersuchten Lektinen zeigte

fluoreszenzmarkiertes Weizenlektin (F-WGA) die stärksten bioadhäsiven Eigenschaften. In

kompetitiven Bindungsstudien mit dem komplementären Kohlenhydrat N,N‘,N‘‘-Triacetyl-

chitotriose konnte die F-WGA-Bindung um bis zu 90% reduziert werden, was auf eine

spezifische Bindung von F-WGA an der MEM hinweist. Durch fluoreszenzmikroskopische

Untersuchungen konnten die Zilien der MEM als Bindungsstellen von F-WGA identifiziert

werden, welche sauren Mucopolysacchariden der Glykokalyx entsprechen, wie durch

Kolokalisationsstudien gezeigt werden konnte.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Damit stellt die Lektin-vermittelte Bioadhäsion ein

vielversprechendes, neues Konzept dar, um die Verweildauer von Arzneiformen in der

Paukenhöhle zu verlängern und so Erkrankungen des Mittelohres wie zum Beispiel Otitis media

erfolgreicher therapieren zu können.

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PN 24

Malignes Melanom der Kieferhöhle – Ein Fallbericht

Dr. Philipp Wimmer1, Dr. Stefan Edlinger1, Prim. Univ.-Prof. Dr. Georg Sprinzl1

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten des Universitätsklinikums St. Pölten,

St. Pölten, Österreich

Primäre Melanome der lichtgeschützen Mukosa des Nasennebenhöhlensystems sind extrem

selten und meist mit einer geringen Überlebensrate assoziiert. Ihre Diagnostik und Therapie ist

aufgrund der exponierten Lage nicht immer simpel. Die chirurgische Resektion mit

darauffolgender Strahlentherapie ist in der derzeit vorliegenden Literatur die prognostisch

günstigste Therapieoption. Eine Antikörpertherapie kann je nach molekularbiologischen

Mutationsstatus ergänzend erfolgen. Abhängig vom Tumorstadium kann auch eine

Chemotherapie in Betracht gezogen werden.

In diesem Fallbericht berichten wir über eine 77-jährige Patientin die an unserer Abteilung

wegen rezidivierender Epistaxis und zunehmender nasalen Obstruktion rechtsseitig vorstellig

wurde. Weitere Symptome wie Exophthalmus oder Sinusitis konnten bei der Patientin weder

anamnestisch erhoben noch beobachtet werden. Im HNO-Status konnte ein, aus dem mittleren

Nasengang rechts kommendes, glasiges diffus-blutendes Gewebe inspiziert werden. Ein CT der

Nasennebenhöhlen wurde daraufhin veranlasst. Hier zeigte sich eine ausgedehnte

Raumforderung in der rechten Kieferhöhle mit zum Teil beträchtlicher Destruktion der

Kieferhöhlenwände. Der Tumor zeigte sich bis in den mittleren und oberen Nasengang

ausgedehnt.

In weiterer Folge wurde an unserer Klinik ein chirurgisches Tumordebulking durchgeführt. Die

histologische Aufarbeitung der entnommenen Gewebeproben ergab ein malignes Melanom der

rechten Kieferhöhle im Stadium pT3. Die Tumorzellen zeigten ein positives Reaktionsmuster in

der immunhistochemischen Färbung S-100 und MelanA. Im interdisziplinären Tumorboard

wurde sodann aufgrund des fortgeschrittenen Tumorstadiums der Beschluss zur

Strahlentherapie mit anschließender PD1-Antikörpertherapie gefasst.

Unter dieser Therapie zeigte sich bisher ein deutlicher Rückgang der Tumormasse. In unserer

onkologischen Ambulanz werden regelmäßige Kontrollen durchgeführt. Zur Symptomreduktion

und Lebensqualitätsoptimierung werden chirurgische Verkleinerungen der Tumormasse bei

Bedarf palliativ durchgeführt.

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PN 25

Ohrmuschelrekonstruktionen - die plastische und

funktionelle Rekonstruktion

Dr.med.univ. David Prejban1, Dr.med.univ. Natalie Fischer1, Priv.Doz.Dr.med.univ. Petra Pülzl2,

Univ.Prof.Dr.med.univ. Herbert Riechelmann1, Univ.Prof.Dr.med.univ. Joachim Schmutzhard1

1HNO-Universitätsklinik Innsbruck, Innsbruck 2Universitätsklinik für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie Innsbruck, Innsbruck

Einleitung u. Fragestellung: Angeborene Ohrmuschelfehlbildungen können negative soziale

Auswirkungen haben und gehen mit eingeschränktem Hörvermögen einher. In den meisten

Fällen zeigt aufgrund der Fehlbildung eine ausgeprägte Schallleitungsschwerhörigkeit. Die

plastische Rekonstruktion kann mittels Medpor oder Rippenknorpel erfolgen. Die bevorzugte

Technik an der Innsbrucker Universitätsklinik ist die Rekonstruktion mittels Rippenknorpel. Zur

Wiederherstellung des Hörvermögens werden implantierbare Hörsysteme (Vibrant

Soundbridge, Bone-Bridge) verwendet.

Methode/Material: 4 Patienten (2m, 2w) im Alter von 10 bis 18 Jahren erhielten im Zeitraum

von 2015-2016 in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für plastische Chirurgie im

Rahmen einer 2-zeitigen Operation eine plastische Ohrmuschelrekonstruktion und anschließend

eine funktionelle Rekonstruktion des Hörvermögens mittels aktivem Mittelohrimplantat

(Bonebridge, Soundbridge). Präoperative und postoperative Patientenfotos, audiometrische

Hörtests (Reintonaudiometrie, Oldenburger Kindersatztest, Freiburger Einsilbersatztest) sowie

postoperative Komplikationen wurden evaluiert.

Ergebnisse: 3 Patienten erhielten eine Versorgung mittels Bone-Bridge und 1 Patient wurde

mittels Sound-Bridge versorgt. Präoperativ zeigte sich bei allen Patienten auf der Seite der

Fehlbildung eine hochgradige Schallleitungsschwerhörigkeit. Postoperativ zeigte sich bei allen

Patienten in den audiometrischen Hörtests eine deutliche Verbesserung des Hörvermögens im

Vergleich zur präoperativen Situation. Die subjektive Zufriedenheit mit dem kosmetischen

Ergebnis war sehr gut. Es zeigten sich keine relevanten postoperativen Komplikationen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Zusätzlich zur ästhetischen Komponente sollte bei

Ohrmuschelrekonstruktionen auch immer eine funktionelle Rekonstruktion des Hörvermögens

erfolgen. Die Wahl des Hörimplantates richtet sich nach audiologischen und radiologischen

Kriterien. Die präoperative Planung sollte interdisziplinär erfolgen und auf jeden Patienten

individuell angepasst sein. Insgesamt zeigte sich bei allen Patienten postoperativ eine deutliche

Verbesserung des Hörvermögens.

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PN 26

Sezernierte Faktoren von humanen vestibulären Schwannomen

können cochleären Schaden verursachen

Dr. Lukas Landegger1,2, Dr. Sonam Dilwali2, Dr. Vitor Soares2, Professor Daniel Deschler2,

Professor Konstantina Stankovic2

1Universitätsklinik für HNO‐Krankheiten, AKH Wien, MedUni Wien, Wien, Österreich, 2Universitätsklinik für HNO‐Krankheiten, Massachusetts Eye and Ear, Harvard Medical School,

Boston, USA

Einleitung u. Fragestellung: Vestibuläre Schwannome (VS) sind die häufigsten Tumoren des

Kleinhirnbrückenwinkels. Neunzig Prozent der Menschen mit VS leiden an einer

Schallempfindungsschwerhörigkeit (SES), jedoch ist der auslösende Mechanismus hierfür

derzeit nicht bekannt.

Methode/Material: Um das erste Modell zur Untersuchung der Rolle der von VS sezernierten

Faktoren bei der Entstehung der SES zu etablieren, wurden cochleäre Explant-Kulturen von

Mäusen mit menschlichen Tumor-Sekretionen von dreizehn verschiedenen einseitigen,

sporadischen VS von Patienten mit vielfältigen Graden an ipsilateraler SES behandelt.

Ergebnisse: Das Ausmaß des Schadens durch die Anwendung der Sekretionen in den

cochleären Explant-Kulturen korrelierte grob mit dem Grad der SES der Patienten. Sekretionen

der Tumoren, die mit der massivsten SES assoziiert waren, führten zu den signifikantesten

Haarzellverlusten und starker Desorganisation neuronaler Fasern. Sekretionen von VS, die nur

minimale Beeinträchtigungen des Hörvermögens von Patienten ausgelöst hatten oder von

gesunden menschlichen Nerven, zeigten im Explant-Modell entweder keine Wirkung oder

resultierten ausschließlich in Faser-Desorganisation. Unsere Ergebnisse können erstmals

nachweisen, dass sezernierte Faktoren von VS zu cochleären Schäden führen können. Des

Weiteren identifizierten wir Tumor Nekrose Faktor alpha (TNFα) als ototoxisches Molekül, das

mit dem Grad der SES aufgrund von VS korreliert und Fibroblast Growth Factor 2 (FGF2) als

otoprotektives Element, das positiv mit dem Niveau des Hörvermögens in VS-Patienten

korreliert. Antikörper-vermittelte Neutralisierung von TNFα in VS-Sekretionen konnte partiell

einen Haarzellverlust durch die Sekrete vermeiden.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Insgesamt haben wir einen neuen Mechanismus für SES

durch VS identifiziert.

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Freie Vorträge – Neurolaryngologie

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Freie Vorträge – Neurolaryngologie

PN 27

Kehlkopfschrittmacher zur Behandlung der bilateralen Stimmlippenparese: Vorläufige Langzeit-Ergebnisse

einer prospektiven First-In-Human Studie

Univ.-doz. Dr. Med. M.sc. Claus Pototschnig1, Prof. Dr. med. Andreas Müller2, Professor Dr.

med. Dr. h. c Rudolf Hagen3, Dr. med. Katrin Baumbusch1, Dr. med. Gerhard Förster2,

Dipl. Ing. Dr. med. Wilma Harnisch3

1Universitätsklinik für Hals -, Nasen- U. Ohrenheilkunde, Medizinische Universität Innsbruck,

Innsbruck, Österreich 2Klinik für HNO/Plastische Operationen, SRH Wald-Klinikum Gera, Gera, Deutschland 3Klinik und Poliklinik für HNO, Plastische und Ästhetische Operationen, Universität Würzburg,

Würzburg, Deutschland

Einleitung: Endoskopische Glottiserweiterungen sind seit Jahrzehnten als Standardtherapie zur

Behandlung der BVFP anerkannt. Der Kehlkopfschrittmacher stellt eine potentielle

Behandlungsmethode dar, die auf der elektrischen Stimulation des Musculus cricoarytaenoideus

posterior (PCA) basiert. Wir präsentieren hier die ersten Langzeitergebnisse des

Kehlkopfschrittmacher (LP)-Systems, das seit 24 Monaten in 5 Patienten implantiert ist.

Methoden: In einer prospektiven multizentrischen Studie wurden 9 Patienten unilateral mit

dem LP-System implantiert. 2 Patienten verließen die Studie vorzeitig. Von den 7 Patienten, die

die Studie abschlossen, haben 5 das 24-monatige Follow-up erfolgreich beendet.

Atmungskapazität, Schluckvermögen, Lebensqualität (SF-36 und GBI), 6 Minuten Gehtest

(6MWT), Jitter, Maximale Phonationszeit (MPT), Stimmfeld (VRP), Dysphonie Schweregrad

Index (DSI), Voice Handicap Index-12 (VHI-12) und Rauheit-Behauchtheit-Heiserkeit (RBH)

wurden präoperativ und 6, 12, und 24 Monate postoperativ evaluiert.

Ergebnisse: Atmungskapazität, Stimm- und Lebensqualität haben sich 6 Monate nach der

Implantation allgemein verbessert und blieben zwischen 6 und 24 Monaten stabil.

Die Fragebögen zur Lebensqualität ergaben12 Monate nach der Implantation die besten

Ergebnisse. Das Schluckvermögen zeigte keine Veränderung.

Schlussfolgerungen: Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass das LP-System die BVFP-

Symptome mittel-, sowie langfristig wirksam reduziert. Insbesondere ging die LP-Implantation

mit einer verbesserten Atem-, Stimm- und Lebensqualität einher. Um diese vorläufigen

Ergebnisse zu bestätigen, sind größere Kohortenstudien in Planung.

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Freie Vorträge – Neurolaryngologie

28

PN 28

Laryngeale Botulinumtoxin-Anwendung unter EMG-Kontrolle

Univ.-Prof. Dr. med. Berit Schneider-Stickler1

1Akh Wien Univ. Klinik für Hals-, Nasen-u. Ohrenkrankheiten, Wien, Österreich

Einleitung: Die therapeutische Verwendung von Botulinumtoxin ist aufgrund seiner

anticholinergen Wirkung aus der Behandlung muskulärer Dysfunktionen und Störungen des

autonomen Nervensystems nicht mehr aus der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde wegzudenken.

Material und Methoden: Obwohl das Botulinumtoxin A nur für 3 Indikationen (essentieller

Blepharospasmus, Spasmus facialis und cervikale Dystonie) zugelassen ist, wird es mittlerweile

für die Behandlung ausgewählter off-Label-Indikationen eingesetzt. Auf laryngealer Ebene

können spasmodische Dystonien, Voice Tremor und synkinetische Reinnervationen bei ein- und

beidseitigen Stimmlippenparesen erfolgreich mit Botulinumtoxin behandelt werden.

Das Larynx-EMG bietet den Vorteil, das Botulinumtoxin transkutan oder endolaryngeal unter

elektromyografischer Kontrolle gezielt in die betroffenen Muskeln zu injizieren.

Ergebnisse: Die transkutane Botulinumtoxin-Injektion unter EMG-Kontrolle soll an einigen

Beispielen vorgestellt und Wirkungen bzw. Nebenwirkungen diskutiert werden.

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Freie Vorträge – Neurolaryngologie

29

PN 29

Chronische Elektrostimulation zur Therapie altersbedingter laryngealer

Muskelatrophie

Dr. Markus Gugatschka1, DI Dr. Michael Karbiener1, DI Claus Gerstenberger1, DI Dr. Hermann

Lanmüller2, PhD Justin Perkins3, PhD Jonathan Jarvis4

1HNO Univ. Klinik Graz, Graz, Österreich 2Zentrum Medizinische Physik, Wien, Österreich 3Royal Veterinary College, London, Großbritannien 4John Moores University, Liverpool , Großbritannien

Einleitung u. Fragestellung: Die Muskelatrophie des m. thyroarytenoideus (TA) ist eine

wesentliche Voraussetzung für eine Presbyphonie. Bisher existieren keine kausalen

Therapieverfahren um altersbedingte Stimmveränderungen zu beheben, chirurgische und

konservativ-logopädische Verfahren zielen primär auf eine Behandlung der Symptome ab.

Chronische Elektrostimulation der laryngealen Muskulatur kann hier eine neue Therapieoption

eröffnen.

Methode/Material: An fünf alten Schafen (Alter 9 Jahre) wurde der n. laryngeus recurrens

unilateral über 29 Tage einmal täglich elektrisch stimuliert (F: 100 Hz, Amplitude: 0.3-2 mA, 5

Zyklen [1 Zyklus = 8 bursts: 3s EIN/ 0.5s AUS]). Dem voraus lief eine Bestimmung der

Ermüdungsschwelle des TA um gezielt eine Hypertrophie der Muskelfasern zu provozieren.

Während der Operation wurde eine spezielle Cuff-Elektrode um den Nerven gewickelt, der

Schrittmacher wurde unter der Halshaut fixiert. Nach Aktivierung lief das Trainingspattern

automatisch ab, einmal pro Woche erfolgten endoskopische laryngeale Kontrollen. Alle Tiere

durchliefen das gesamte Programm, es kam zu keinerlei Beeinträchtigung im Verhalten.

Ergebnisse: Wir konnten eine signifikante Dickenzunahme der Muskelfasern (Typ I&II)

feststellen (p<0.001). Des Weiteren kam es zu einem Anstieg der Menge an RNA in

Muskelfasern der stimulierten Seite. Dies traf aber nur für den TA und nicht den m. crico-

arytenoideus post. zu.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Chronische Elektrostimulation ist eine effiziente

Therapieoption um altersbedingte laryngeale Sarkopenie umzukehren. Bereits nach einem

kurzen Trainingszeitraum von 29 Tagen kam es auf der stimulierten Seite zu signifikanten

Dickenzunahme der Muskelfasern.

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Freie Vorträge – Neurolaryngologie

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PN 30

Transorale elektrische Stimulation zur Auslösung

des Schluckreflexes im Schlaf

Prof. Dr. med. Ulrich Sommer1, Dr. med. Joachim T. Maurer1, Hr. Mohammed Mousa2,

Hr. Wondi Tesfayesus3, Hr. Willard Wilson3

1Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim, Deutschland 2Hochschule für Angewandte Wissenschaften Mannheim, Mannheim, Deutschland 3MED-EL Medical Electronics, Innsbruck, Österreich

Einleitung: Verengungen der oberen Atemwege und Atemstillstände bei schlafenden Patienten

mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) gehen oftmals mit einer verringerten Sensibilität der

pharyngealen Schleimhaut einher. Wir untersuchten diese Sensibilität der Rachenschleimhaut,

deren elektrische Stimulation bei wachen und schlafenden OSA-Patienten den Schluckreflex

auslöst.

Material und Methoden: Im Vorfeld der Polysomnographie wurde den Patienten ein

Dreikanal-Katheter zur Ösophagusdruckmessung über die Nase bis in den oberen Bereich der

Speiseröhre eingeführt. Der Katheter verfügte über 10 gleichmäßig über die Speiseröhre

verteilte Elektrodenringe, um den Schluckreflex auszulösen. Schwellenwerte und Latenzzeiten

beim elektrisch evozierten Schluckreflex wurden anschließend bei wachen und schlafenden

Patienten verglichen.

Ergebnisse: In der noch laufenden Studie nahmen bisher 6 OSA-Patienten (5m, Alter 33-67,

BMI 25-39) teil. Die durchschnittlichen Schwellenwerte bei wachen Patienten lagen zwischen

2,2 und 3,9 mA. Das Schlafstadium hatte ferner einen signifikanten Einfluss auf

Erfolgswahrscheinlichkeit der Reflexauslösung. Folgende Erfolgswahrscheinlichkeiten ergaben

sich: N1: 23,2%, N2: 12,5%, N3: 8,8%, REM: 22% (der Stimulationen). Obwohl die Mehrheit

der Schluckakte nur während atmungsbedingten Arousals hervorgerufen werden konnte,

konnte Schlucken dennoch auch im normalen Schlaf ausgelöst werden.

Diskussion: Diese ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass während des Schlafes der

Schluckreflex im Leichtschlaf am einfachsten ausgelöst werden kann, im Tiefschlaf allerdings

kaum. Die Abhängigkeit vom Schlafstadium könnte auf veränderte Schwellenwerte der

Rachenschleimhaut und/oder veränderte zentrale Reflexmuster zurückzuführen sein.

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Freie Vorträge – Neurolaryngologie

31

PN 31

Klinische Wertigkeit des PCA-EMG’s und Unterschiede zwischen

iatrogenen und nicht-iatrogenen Recurresparesen im Larynx-EMG

Dr. med. Gerhard Förster1, Dr. med. Kathleen Klinge1, Prof. Dr. med. Andreas Müller1

1HNO-Klinik, SRH Wald-Klinikum Gera, Gera, Deutschland

Einleitung u. Fragestellung: Eine EMG-Ableitung vom Musculus vocalis (TA) allein beweist

nicht in jedem Fall eine Recurrensparese. Ein EMG des M. cricoarytenoideus posterior (PCA)

kann zusätzliche Informationen liefern. Dies wurde genauer untersucht auch im Hinblick auf

unterschiedliche Ätiologien.

Methode/Material: Zwischen Januar 2008 und Dezember 2015 wurden bei 287 Patienten

Larynx-EMG-Untersuchungen durchgeführt. Bei 328 EMG Untersuchungen erfolgten auch

insgesamt 144 PCA-EMG’s. 136 Patienten hatten eine Parese von weniger als 4 Monaten Dauer,

86 iatrogen, 40 nicht-iatrogen und 16 durch Malignome im Nervenverlauf bedingt. Die EMG’s

wurden nach den Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft Neurolaryngologie der Europäischen

Laryngologischen Gesellschaft (ELS) bewertet.

Ergebnisse: In 42,6% zeigte das TA-EMG bei vollständig gelähmter Stimmlippe keine

schwerwiegenden Schäden, mit normaler oder nur gering gelichteter Interferenz und ohne

pathologische Reinnervation. Bei 55,8% dieser Patienten konnte ein PCA-EMG abgeleitet

werden und bestätigte eine höhergradige Recurrensläsion in 93,8%. Bei 75% der frischen

iatrogenen Paresen zeigte sich eine vorrangige Schädigung der Innervation des PCA. Bei nicht

iatrogenen Paresen war dies weniger ausgeprägt (42,9%). Bei den wenigen Tumorfällen waren

die Schädigungen von TA und PCA gleich.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Das PCA-EMG erhöht die diagnostische Wertigkeit einer

Larynx-EMG-Untersuchung. Tendenziell zeigen sich Unterschiede im Schädigungsmuster

TA/PCA zwischen den verschiedenen Ätiologien. Um dies besser zu belegen sind größere

Patientenzahlen erforderlich, wie sie im Rahmen einer europäischen LEMG-Registry erhoben

werden könnten.

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Freie Vorträge – Assistenzarzttreffen

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Freie Vorträge – Assistenzarzttreffen

PN 32

Fortbildung an österreichischen HNO-Abteilungen – eine Umfrage

Professor Dietmar Thurnher1, PD Eva Braun1, Dr. Ulrike Nemetz1, Dr Thomas Weiland1,

Prof. Doris Lang-Loidolt2

1Univ. Klinik für HNO, Graz, Österreich 2Vizerektorat für Studium und Lehre der MUG, Graz, Österreich

Einleitung

Die kontinuierliche berufsbegleitende Fortbildung gehört zum ärztlichen Selbstverständnis und

zu den ärztlichen Berufspflichten.

Methoden

Zur Erhebung des Fortbildungsangebotes haben wir 2009 und 2016 einen online-survey an alle

österreichischen HNO-Abteilungen ausgesendet und ausgewertet.

Ergebnisse

Bei beiden Umfragen lag die Antwortrate bei knapp über 30%. Es haben sich alle erhobenen

Parameter, insbesondere Dauer, Zeitpunkt und Art des Angebotes über die Jahre verschoben.

Diskussion

Ziel der Fortbildung ist eine kontinuierliche Verbesserung der Behandlungsqualität und somit

die Gewährleistung einer hohen Versorgungssicherheit für die Patienten. Regelmäßige

Fortbildung trägt in hohem Maße zur Qualitätssicherung bei. Die Ergebnisse unserer Umfragen

werden in diesem Kontext diskutiert.

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Freie Vorträge – CI I

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Freie Vorträge – CI I

PN 33

Audiologische Ergebnisse bei Erwachsenen und Kindern mit dem aktiven Knochenleitungsimplantat Bone Bridge

Dr. Thomas Keintzel1, Dr. Thomas Rasse1, Dipl.Log. Tina Moser1, Dipl.Log. Agnes Koller1

1Klinikum Wels Grieskirchen, Wels, Österreich

Einleitung: Ziel unserer retrospektiven Studie war es den audiologischen Benefit mit dem

aktiven transcutanen Knochenleitungsimplantat Bonedridge bei Verwendung in den

Indikationen Schalleitungsschwerhörigkeit, kombinierte Schwerhörigkeit und einseitige

Ertaubung zu evaluieren.

Methode: Es wurden 2012 -2016 insgesamt 42 Patienten im Alter von 5a bis 76a mit dem

aktiven transcutanen Knochenleitungsimplantat Bonedridge versorgt. Das Sprachverstehen in

Ruhe und im Störlärm wurde mit dem OLSA Satztest und dem HSM Satztest geprüft.

Weiters wurde der Benefit für das Richtungshören evaluiert. Die Verbesserung der

Lebensqualität wurde mit dem SSQ abgefragt.

Ergebnisse: Alle Patienten zeigten eine deutliche Verbesserung Ihres Sprachverstehens bei

geringem rehabiltativem Aufwand. Bei Patienten mit kombinierter Schwerhörigkeit sollte die

Knochenleitung nicht schlechter als 35 dB sein um einen optimalen Hörerfolg zu erzielen.

Der SSQ zeigte einen deutlichen Benefit der subjektiv empfunden Lebensqualität.

Conclusio: Das aktive transcutane Knochenleitungsimplantat Bonedridge ist eine

ausgezeichnete Therapieoption für Patienten mit Schallleitungs- Kombinierter Schwerhörigkeit

als Alternative zu einem konventionell chirurgischen Vorgehen und eine Therapieoption für

einseitig Taube Patienten die für eine Cochleaimplantation nicht geeignet sind.

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Freie Vorträge – CI I

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PN 34

Cochlea-Implantation im höheren Lebensalter –

Überblick über aktuelle Aspekte

Dr. Bernhard Gradl1, Dr. Barbara Stanek1, Dr. Astrid Wolf-Magele1, Univ.-Prof. Dr. Georg

Mathias Sprinzl1

1HNO-Abteilung, Universitätsklinikum St. Pölten, St. Pölten, Österreich

Hintergrund:

Die Zahl der Cochlea-Implantationen bei älteren Hörgeschädigten ist im Steigen begriffen.

In erster Linie ist dies auf eine Erweiterung der Einschlusskriterien in den letzten Jahren

zurückzuführen. Diese basiert auf den zahlreich dokumentierten guten audiologischen

Ergebnissen und Verbesserungen der Lebensqualität, sowie auf technische und chirurgische

Weiterentwicklungen. Letztere haben die Effektivität und Sicherheit einer Implantation erhöht,

das Lebensalter per se wird nicht mehr als Kontraindikation angesehen.

Des Weiteren steigt die Prävalenz altersbedingter Beeinträchtigungen durch die zunehmende

Überalterung der Bevölkerung. Hochgradige Hörverluste haben bei ausbleibender Versorgung

besonders weitreichende Konsequenzen am Individuum. Unter diesen erfährt die starke

Assoziation mit beschleunigtem kognitivem Abbau bzw. erhöhtem Demenzrisiko derzeit

besondere Aufmerksamkeit.

Fragestellung und Methodik:

Ziel dieses Mini-Reviews war es anhand der derzeit verfügbaren Literatur aktuelle Aspekte

bei der Versorgung hochgradig Hörgeschädigter höheren Lebensalters darzustellen.

Der Schwerpunkt lag hierbei auf die Zusammenhänge zwischen Schwerhörigkeit im Alter und

kognitivem Abbau bzw. erhöhtem Demenzrisiko und die mögliche Beeinflussung durch

ein Cochlea-Implantat.

Ergebnis:

27 rezente Artikel wurden unmittelbar für diesen Überblick berücksichtigt.

Diskussion:

Der Nutzen einer Cochlea-Implantation bei älteren Patienten ist in Bezug auf das gebesserte

Sprachverstehen und die höhere Lebensqualität gut dokumentiert. Der mögliche positive Effekt

auf den Verlauf der kognitiven Leistungsfähigkeit ist noch nicht ausreichend untersucht.

Es besteht jedenfalls eine starke jedoch nicht direkte Assoziation zwischen hochgradiger

Schwerhörigkeit im Alter und beschleunigtem kognitiven Abbau bzw. erhöhtem Risiko an einer

Demenz zu erkranken.

In Anbetracht des zu erwartenden drastischen Anstiegs Demenzkranker kommt der Klärung

dieser Zusammenhänge bzw. Beeinflussbarkeit besondere Bedeutung zu.

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Freie Vorträge – CI I

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PN 35

Vibrant Soundbridge, Implantationserfahrungen der letzten 5 Jahre

Dr Thomas Keintzel1

1Hno Klinik Wels, Wels, Österreich

Seit 2010 wurden an der HNO Abteilung des Klinikum Wels 119 aktive Mittelohrimplantate in

Form der Vibrant Soundbridge implantiert. 89 Patienten erhielten eine Versorgung mit dem

Model 502, 30 Patienten mit dem Model 503. Es zeigte sich im Verlauf des

Implantationsprogrammes eine deutliche Veränderung bezüglich der favorisierten

Ankoppelungstechnik des FMT sowie des Zugangsweges.

Es werden die audiologischen Ergebnisse der beiden Modele sowie die Ergebnisse der

verschiedenen Ankoppelungen präsentiert.

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Freie Vorträge – CI I

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PN 36

Hörimplantatversorgung bei einseitiger Ertaubung;

Cochleaimplantat versus Bonebridge

Dr Thomas Keintzel1, Dr Thomas Rasse1, Tina Moser1

1Hno Klinik Wels, Wels, Österreich

Die operative Versorgung einseitig tauber Patienten stellt eine besondere Herausforderung dar.

Zum einen vergleicht der Patient sein physiologisches akustisches Hören der gesunden Seite

mit dem elektrischen der Gegenseite.

Zum anderen zeigen sich wesentliche Unterschiede im Richtungs- sowie Tiefenhören, je nach

gewähltem Implantattyp.

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Freie Vorträge – CI I

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PN 37

Simultane Cochleosacculotomie und Cochlea-Implantation zur Therapie

des fortgeschrittenen Morbus Menière

Dr. med. Justus Ilgner1, Univ.-Prof. Dr. med. Martin Westhofen1

1Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie

der RWTH Aachen, Aachen, Deutschland

Einleitung u. Fragestellung: In fortgeschrittenen Stadien des Morbus Menière besteht oft

kein ausreichendes Resthörvermögen für ein nutzbringendes Sprachverstehen mit Hörgeräten

mehr. Dennoch kommt es bei einer Restfunktion des betroffenen Vestibularorgans weiterhin zu

den krankheitstypischen Drehschwindelanfällen über Stunden. Wir untersuchten die Frage, ob

durch eine Cochleosacculotomie mit gleichzeitiger CI-Versorgung Patienten anfallsfrei werden

und von einer CI-Versorgung profitieren.

Methode/Material: Bei 18 Patienten führten wir im Zeitraum eine Cochleosacculotomie mit

dem Ziel der Labyrinthausschaltung über einen Rundfenster-Zugang (Schuknecht 1982) durch.

14 Patienten erhielten ein Cochlea-Implantat ipsilateral im selben Eingriff. Wir führten eine

umfangreiche Labyrinth-Funktionsdiagnostik präoperativ zur Diagnosesicherung und

postoperativ (oVEMP, cVEMP, Kopfimpulstest, Kalorik und Spontannystagmus) zur

Therapiekontrolle durch. Ferner verglichen wir die Hörergebnisse präoperativ und postoperativ

per Reinton- und Sprachaudiometrie, Richtungshörtest und Richtungshören im Störgeräusch.

Ergebnisse: Die gemittelte Reintonhörschwelle aus 0,5, 1 2 und 4kHz lag präoperativ

zwischen 39 und 96 dB (unversorgt), postoperativ zwischen 24 und 41 dB (mit CI). Das

maximale Eisilberverstehen lag präoperativ zwischen 0 und 90% bei 85 bis 110 dB;

postoperativ zwischen 20 und 95% bei 75 bis 85dB. Bei 5 Patienten zeigte sich postoperativ

keine Restfunktion des Labyrinths, bei 8 eine Restfunktion in mindestens einer der

5 Untersuchungen. Jedoch berichteten alle Patienten über ein Ausbleiben der

Drehschwindelanfälle postoperativ.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse ermutigen zu einem weiteren Ausbau des

Therapiekonzepts. Wichtig ist nach unseren Erfahrungen eine Vorbereitung des Patienten auf

die postoperativ zu erwartende vestibuläre Kompensationsphase, die mit der Hörrehabilitation

zusammen eine Herausforderung für den Patienten und das therapeutische Team darstellen

kann.

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Freie Vorträge – Vestibularis

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Freie Vorträge – Vestibularis

PN 38

Thermische Prüfung und Video-Kopfimpulstest in der Verlaufsbeurteilung des Mb. Méniére

Dr. Anton Kugler1, Dr. Sebastian Rösch1, Univ. Prof. Dr. Gerd Rasp1

1Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten der Paracelsus Medizinischen

Privatuniversität Salzburg, Salzburg, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Die Konstellation einer Untererregbarkeit bei thermischer

Prüfung des Vestibularorgans bei gleichzeitig normalem Gain, respektive Funktion,

bei Kopfimpulstest (KIT) im Anfall eines Morbus Méniére ist bereits länger bekannt.

In einer kürzlich erschienenen Arbeit von McGarvie et al. (2015) wird ein neuer

Erklärungsversuch für die unterschiedlichen Ergebnisse der beiden Untersuchungen im Falle

eines Morbus Menière beschrieben. Laut den Ergebnissen handelt es sich um eine physikalische

(hydrodynamische) Genese im Gegensatz zu einer wie bisher beschrieben, direkten Schädigung

des Vestibularorgans.

Um die Funktion des Vestibularorgans zu überprüfen besteht die Möglichkeit zweier

Untersuchungen – die der kalorischen Reizung sowie die eines Video-KIT.

Um die Wertigkeit beider Untersuchungsmethoden in Kombination bei Morbus Meniere zu

überprüfen stellt sich die Frage ob, es im Verlauf der Erkrankung zu signifikanten

Unterschieden bei den Testergebnissen kommt, insbesondere in Anfalls-freien Intervallen.

Methode/Material: Untersuchung von Patienten unserer Klinik mit definitiver Diagnose eines

Morbus Menière im Anfalls-freien Intervall mittels thermischer Prüfung und Video-KIT.

Ergebnisse: Präsentation von Ergebnissen von mindestens 5 Patienten. Untersuchungen

laufend.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Eine mögliche vollständige Erholung im Intervall, welche

sich durch einen Video-KIT sowie die thermische Prüfung nachvollziehen lässt, unterstützt

die physikalische Theorie eines “turbulent flow” von McGarvie et al.

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Freie Vorträge – Vestibularis

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PN 39

Funktion der einzelnen Bogengänge nach intratympanaler

Gentamicintherapie bei Morbus Menière

1Priv. Doz. Dr. Bela Büki1, Assoc.Prof. Dr. Heinz Jünger1

1Hno-abt., Universitätsklinikum Krems, Karl Landsteiner Univ., Krems

Einleitung u. Fragestellung: Seit 2003 wurden in unserer Ambulanz 117 Patienten wegen

Morbus Menière mittels „single shot“ intratympanaler Gentamicintherapie (ITPG) behandelt

(laut Empfehlungen der Johns Hopkins Universität 2002). Seit 2011 verwenden wir den video-

Kopfimpulstest zur Beurteilung der Wirksamkeit dieser Therapie. Ziel unserer Studie war die

retrospektive Analyse des vestibulookulären Reflexes anhand der Funktion einzelner

Bogengänge mittels Kopfimpulstests nach ITPG.

Methode/Material: 32 Patienten zwischen 2011 und 2015 (17 Frauen, 15 Männer,

11 rechtsseitig, 21 linksseitig behandelt). In 13 Fällen war eine Injektion notwendig,

in 11 Fällen 2 Injektionen, in 4 Fällen 3, in 2 Fällen 4, in einem Fall 5, in einem weiteren Fall

6 Injektionen über die Jahre. Zwischen den Injektionen konnte in jedem Fall ein “AAO-HNS

Class A vertigo control” erreicht warden. Die Erregbarkeit der einzelnen Bogengänge wurde vor

und zwei Monate nach der ersten ITPG mittels ICS Impulse (GN Otometrics) gemessen.

Ergebnisse: Die Erregbarkeit vor der ITPG war in allen Bogengängen normal und ist nach der

Therapie hoch signifikant, im Durchschnitt um 40 % gesunken. Alle Bogengänge waren davon

betroffen und es konnte eine signifikante Korrelation der Hemmung zwischen den einzelnen

Bogengängen gefunden werden. Es gab keine prognostische Korrelation zwischen den Grad der

Hemmung des lateralen Bogangenges nach der ersten Injektion und der Notwendigkeit der

weiteren Injektionen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: In unserer Erfahrung die ITPG-Therapie ist gut geeignet

für eine effektive Therapie der menierschen Erkrankung falls die häufigen, schweren Anfälle die

normale Lebensführung unmöglich machen.

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Freie Vorträge – Technische Innovationen – Gutachten

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Freie Vorträge – Technische Innovationen – Gutachten

PN 40

Gutachtenserstellung im fachlichen Graubereich – was bedeutet die OGH Entscheidung 10Ob50/15y für die gutachterliche Praxis?

Mag. Dr. Wolfgang W. Kuchler1

1Ordination, Graz

Gutachter eines Sonderfaches sind in der Gutachtenstätigkeit auf jenes Sonderfach beschränkt,

dessen Ausbildung sie nachweisen können und in dem sie in die Ärzteliste eingetragen sind.

Die Grenzlinie zwischen den einzelnen Sonderfächern ist nicht scharf, sodass einzelne Entitäten

mehrere Sonderfächer tangieren können und sohin auch von unterschiedlichen Sonderfächern

aufgearbeitet werden dürfen.

Fällt eine Tätigkeit eindeutig in den Bereich eines Sonderfaches ist es trotzdem notwendig zu

erkennen, dass je nach Anlassfall vertiefende Spezialkenntnisse in diesem Sonderfach

notwendig sein können. Der Sachverständige ist angehalten, die Grenzen seiner Kompetenz

nicht nur zu erkennen, sondern auch unmissverständlich aufzuzeigen.

Bei fachüberschreitender Tätigkeit oder bei Tätigkeiten in einem Sonderfach mit der

Voraussetzung spezieller Subkenntnisse in diesem Sonderfach hat der Gutachter auch für

fachfremde Kenntnisse und/oder fehlende Fertigkeiten einzustehen.

Der Sachverständige hat nicht für die „Richtigkeit“ seines Gutachtens einzustehen, sondern für

die nach Maßgabe der ärztlichen Wissenschaft und Erfahrung entsprechende Wahl der

anerkannten Untersuchungsmethoden nach dem durchschnittlichen Wissenstand zum aktuellen

Tätigkeitszeitpunkt, um einen „richtigen“ Gutachtensschluss erstellen zu können.

Die Grundsätze dieses OGH Erkenntnisses werden skizziert.

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Freie Vorträge – Technische Innovationen – Gutachten

41

PN 41

Der Terminus „Krankheitswert“ in der medizinischen Begutachtung

Mag. Dr. Wolfgang W. Kuchler1

1Ordination, Graz

Um Ansprüche in kontradiktorischen Verfahren einerseits zu untermauern und andererseits

einen ungünstigen Verfahrensverlauf noch teilweise zu retten, wird von den Rechtsvertretern

der Parteien oft die Anerkennung des Krankheitswertes eines anlassfallbezogenen

Körperschadens eingefordert. Was ist jedoch ein „Krankheitswert“?

In diesem Referat wird die Definition des Begriffes „Krankheit“ aus medizinischer und

rechtlicher Sicht kurz dargestellt. Krankheitswertigkeit kann nur bei Vorliegen und Erfüllung

von verschiedenen Kriterien angenommen werden. Diese Kriterien sind ein Beispiel von

sinnhafter und praxisrelevanter Verflechtung von Medizin und Recht. Sie werden in diesem

Referat zur Diskussion gestellt.

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Freie Vorträge – Technische Innovationen – Gutachten

42

PN 42

Rhinospider – Die Kunst der Registrierung

Prim. Ass.Prof. PD Dr. Florian Kral1, Mag.a Luzi Katamay2, Mag.art. Michael Wirtig3,

Dr. Andre Zogholy3, ao.Univ.Prof.Mag.Dr. Wolfgang Freysinger4

1Kardinal Schwarzenberg´sches Krankenhaus, Schwarzach im Pongau, Österreich 2Las Gafas Films, Linz, Österreich 3Kunstuniversität Linz, Linz, Österreich 4Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Fragestellung: Wissenschaftliche Arbeiten sind oftmals für ein breites Publikum schwer

verständlich und ein Nutzen für die Gesellschaft daher oft nicht erkennbar. Im Rahmen eines

Projektes des Wirtschaftsministeriums soll ein Patent einer österreichischen Universität filmisch

aufgearbeitet werden und durch Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft verständlich

gemacht werden.

Methode: Aus allen Patentanmeldungen von österreichischen Universitäten wurde die

Rhinospider ausgewählt, eine Vorrichtung für eine vollautomatische, genaue Navigation bei

Eingriffen am Kopf. Aus verschiedenen Filmgenres wurde das Tanzvideo ausgewählt und im

Deep Space des Ars Electronica Centers in Linz gedreht. Die Registrierung von radiologischem

Bildmaterial zu den Patientenkoordinaten mit und ohne Rhinospider wurden dargestellt und die

Vorteile der Registrierung mit Rhinospider visuell aufgearbeitet.

Ergebnisse: Bei Verwendung der Rhinospider spannt sich virtuell ein engmaschiges und

großes Netz über das gesamte Operationsgebiet und ermöglicht dadurch eine genaue

Lokalisation von tief im Schädelinneren gelegenen Zielstrukturen.

Diskussion: Der Film zeigt auf verständliche Weise komplexe Zusammenhänge bei

grundlegenden Prinzipien der computerunterstützen Chirurgie und wurde als Kunstfilm auf

internationalen Filmfestivals präsentiert.

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Freie Vorträge – Technische Innovationen – Gutachten

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PN 43

Templatebasierte Navigation mit graphischem Mikroskopoverlay

bei Implantationen an der Laterobasis

Prim. Ass.Prof. PD Dr. Florian Kral1, Dr. Clemens Huber1

1Kardinal Schwarzenberg´sches Krankenhaus, Schwarzach im Pongau, Österreich

Fragestellung: Navigation ist bei Eingriffen an der Frontobasis klinische Routine, der Einsatz

an der Laterobasis stellt nach wie vor eine Herausforderung dar – insbesondere mit

submillimetrischer Anwendungsgenauigkeit.

Methode: In einem Volumsdatensatz erfolgt die Planung der Implantation entweder mit open

source Software oder in der Software des Navigationsgerätes. Dafür werden die templates des

Implantates eingeladen und entweder manuell oder teilautomatisiert (d.h. das System schlägt

eine Position vor) in die Patientenanatomie eingepasst. Danach werden die Koordinaten auf das

Navigationsgerät übertragen bzw. der Zugangspfad geplant. Nach der Registrierung erfolgt die

Einblendung des Templates und des Zugangspfades in das Mikroskop und die geplante Position

des Implantates ist bereits vor dem Hautschnitt submillimetrisch genau definiert.

Ergebnisse: Die Kombination von elektromagnetischem Tracking mit graphischem overlay im

Mikroskop der templatebasierten OP Planung ermöglicht optimale intraoperative

Datenvisualisierung bei minimal invasiven Zugängen.

Diskussion: Der zusätzliche zeitliche Aufwand der präoperativen Planung und der

intraoperativen Registrierung wird bei komplexeren Eingriffen wie z.b. retrosigmoidalen

Zugängen nach Radikalhöhle etc. möglicherweise durch die raschere OP Zeit kompensiert.

Durch das genaue Lokalisieren des Implantatlagers von Beginn der Operation an ist eine

Hautschnitt von unter 3 cm möglich.

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Freie Vorträge – Technische Innovationen – Gutachten

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PN 44

TORS – Transoral Robotic Surgery: Eine chirurgische Bereicherung

bei minimalinvasiven transoralen Eingriffen

Dr. Andreas Strobl1, Dr. Maximilian Hartl1, Prof. Dr. Martin Burian1

1Kh Bhs Linz, Linz, Österreich

Einleitung und Fragestellung: Die Abteilung für HNO Heilkunde im Krankenhaus der

Barmherzigen Schwestern Linz führt seit 2 Jahren die transorale Roboterchirurgie bei Kopf-

Hals-Tumoren im Oropharynx sowie bei frühen supraglottischen Larynxcarcinomen durch.

Methode/Material: Vorgestellt werden bisherige Erfahrungen an einem Patientenkollektiv von

20 Personen. Es werden die Vor- und Nachteile gegenüber anderen minimalinvasiven Verfahren

wie etwa der transoralen Laserchirurgie beleuchtet.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Roboterchirurgie ist in der Abdominalchirurgie und bei

Eingriffen im kleinen Becken etabliert. Sie bereichert auch das chirurgische Betätigungsfeld bei

transoralen Eingriffen, wenn auch Limitationen beachtet werden müssen. Gezielt sollen die

Einsatzmöglichkeiten in diesem Bereich diskutiert werden.

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Freie Vorträge – Kopf-Hals-Chirurgie

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Freie Vorträge – Kopf-Hals-Chirurgie

PN 45

MONTGOMERY SPEICHEL BYPASS TUBEN FÜR HYPOPHARYNGEALE REKONSTRUKTIONEN

Dr. med. univ. Georg Haymerle1, Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. MBA Boban Erovic1

1Medizinische Universität Wien / Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten,

Wien, Österreich

Hintergrund. Die Rekonstruktion nach Salvage Laryngopharyngektomien ist eine

anspruchsvolle Operation mit hoher intra- und postoperativer Morbidität.

Patienten. Wir führten daher eine retrospektive Analyse von 20 konsekutiven Patienten durch,

die mit primärer oder Salvage Laryngektomie oder Laryngopharyngektomie im AKH Wien

zwischen 2012 und 2015 behandelt wurden. Die Rekonstruktion erfolgte mit M. serratus

anterior Lappen (n=2), Pectoralis major Lappen (n=8) oder in Kombination mit einem freien

Radialislappen (n=4). Ein Montgomery Speichel-Bypass-Tuben (MSBT) wurde in 16 Patienten

verwendet. Zum Zeitpunkt der Entnahme des MSBT wurden bakterielle Abstriche entnommen.

Die bakterielle Kolonisation wurde in Bezug auf das funktionelle Ergebnis, die Fistelrate und die

Aufenthaltsdauer im Krankenhaus analysiert.

Ergebnisse. Bei 15 Patienten wurde eine Salvage Operation durchgeführt. Alle Patienten

erhielten eine intravenöse Antibiotika Therapie. In 6 Fällen wurde ein Primärverschluss ohne

freien Lappen erreicht. Pharyngokutane Fisteln traten bei 6 Patienten (30%) auf (4 (25%)

Patienten mit MSBT, 2 (50%) Patienten ohne MSBT). Alle MSBT waren zwar bakteriell besiedelt

aber es konnte keine Korrelation mit einer höheren Fistelrate oder längerem

Krankenhausaufenthalt hergestellt werden.

Schlussfolgerung. Die bakterielle Besiedlung von Montgomery Speichel Bypass Tuben nach

hypopharyngealer Rekonstruktionen steht nicht im Zusammenhang mit einer erhöhten

Fistelrate bei Patienten nach einer primären oder Salvage-Laryngektomie.

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Freie Vorträge – Kopf-Hals-Chirurgie

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PN 46

SERRATUS ANTERIOR FREE FLAP (SAFF) FÜR KOMPLEXE KOPF-HALS

REKONSTRUKTIONEN

Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. MBA Boban M. Erovic1, Dr. med. univ. Georg Haymerle1

1Medizinische Universität Wien / Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten,

Wien, Österreich

Einleitung: Der Einsatz des SAFF nach komplexer und/oder postradiogener Defektdeckung bei

Kopf-Hals Karzinomen wurde evaluiert.

Patienten: 15 Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der Zunge (n=5), des Larynx (n=4),

Unterlippe (n=1), Hypopharynx (n=3) und Ösophagus (n=2) wurden im Zeitraum Jänner 2014

bis April 2016 mit einer SAFF Rekonstruktion behandelt.

Ergebnisse: Bei einem von 5 Zungenkarzinom Patienten trat eine Nekrose der Hautinsel auf.

Nach operativem Debridement waren trotz guter Wundheilung Schlucken und Sprache deutlich

gestört. Bei 4 Patienten wurde nach Salvagelaryngektomie der SAFF als Patch verwendet. Bei

der Patientin, wo ein kombinierter SAFF mit Rippe und Hautinsel zur Rekonstruktion der

Unterlippe, des Mundbodens und der Mandibula verwendet wurde, konnte aufgrund eines

Gefässspasmus der A. thoracodorsalis keine arterielle Anastomosierung erreicht werden.

Intraoperativ wurde der mandibuläre Defekt mir einer Rippe gedeckt, sowie die Unterlippe und

der Mundboden mit einem Radialislappen rekonstruiert. Bei 2 Patienten wurde nach

Laryngopharyngoösophagektomie die Rekonstruktion mit einem SAFF und Hautinsel

durchgeführt. Bei einer Patientin musste eine Wundheilungsstörung im Bereich der kaudalen

Lappen-Ösophagusanastomose revidiert werden. Bei 3 Patienten wurde ebenfalls ein

myokutaner SAFF für die Defektdeckung nach Hypopharynxresektion eingesetzt. Bei einem

Patienten musste ein nekrotischer SAFF Lappen durch einen gestielten myokutanen

Pectoralislappen ersetzt werden.

Diskussion: Der SAFF ist ein sehr vielseitig einsetzbarer Lappen, der als myogener, aber auch

mit Hautinsel und Rippenknorpel für einfache aber auch komplexe Rekonstruktionen im Kopf-

Hals Bereich eingesetzt werden kann. Die hohe Komplikationsrate mit dem Auftreten von

Fisteln und Lappenausfällen sind einerseits auf den postradiogenen Zustand des primären

Tumorgebietes, aber auch auf die Komplexität der Resektionen und Rekonstruktionen

zurückzuführen.

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Freie Vorträge – Kopf-Hals-Chirurgie

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PN 47

Defektdeckung eines ausgedehnten Plattenepithelkarzinoms

der Kieferhöhle

Dr. Edda Menke1, Dr. Otto Braumandl1, Dr. Bernhard Gradl1, Dr. Georg Sprinzl1

1Universitätsklinik St Pölten, HNO, St. Pölten, Österreich

Einleitung:

Der Radialislappen ist ein fasziokutaner Lappen. Er ist zur Defektdeckung im HNO Bereich bei

ausgedehnten Malignomen besonders geeignet, sowohl zur Rekonstruktion des Larynx, des

Pharynx, der Mundhöhle als auch des äußeren Halses. Der Lappen besteht aus dem Hautareal

mit der darunter liegenden Faszie. Als ernährendes Gefäß dient die Arteria radialis.

Fallbeispiel:

53-jähriger Mann wurde mit einer derben Resistenz paranasal rechts in unserer Ambulanz

vorstellig. Eine Biopsie ergab ein Plattenepithelkarzinom G3. Die Bildgebung (MRT, CT) zeigte

eine Destruktion und Infiltration der rechten Kieferhöhle. Das Staging zeigte keine

Fernmetastasierung.

Das operative Vorgehen wurde zweiseitig angelegt. Bei der Erstoperation wurde der Tumor

entfernt. Die Defektdeckung mit der Neck Dissektion wurde in einer zweiten Sitzung

durchgeführt. Der ausgedehnte Defekt im Bereich der rechten Wange wurde mit einem

Radialislappen gedeckt. Die definitive Histologie ergab ein Invasiv wachsendes nicht

verhornendes Plattenepithelkarzinom G3 pT3 L1 V0 pN0 M0 R0. Der Patient erhielt postoperativ

eine Strahlentherapie.

Diskussion:

Bei dem Patienten besteht ein ästhetisch und funktionell gutes Ergebnis bei Tumorfreiheit.

Der Radialislappen bietet eine gute Möglichkeit Defekte bei ausgedehnten HNO Tumoren zu

decken. Er ist in seiner Größe variabel und gut modellierbar. Die Hebung des Lappens benötigt

jedoch ein Team von Spezialisten und eine längere OP Dauer.

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PN 48

Poröses Polyethylen Implantat und Rippenknorpel

für die Ohrmuschelrekonstruktion – ein Vergleich

Univ. Prof. Dr. Sasan Hamzavi1, Univ. Doz. Dominik Riss, Dr. Med. Erich Vyskocil

1Univ. HNO Klinik, Wien

Einleitung u. Fragestellung: Die Ohrmuschelrekonstruktion, bekannt als “chirurgische

Kunst”, ist eine der schwierigsten und komplexesten chirurgischen Verfahren in der Medizin. Es

gibt derzeit 2 gängige Methoden die zum Einsatz kommen. Einerseits die Verwendung von

künstlichem Material wie poröses Polyethylen und andererseits die Verwendung von autologem

Rippenknorpel. Die Auswahl des Verfahrens wird durch Indikationen, Alter, Voroperationen und

der chirurgischen Erfahrung bestimmt.

Methode/Material: Zwischen 2012 und 2015 wurden insgesamt 31 Rekonstruktionen an der

Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten Wien durchgeführt. Von diesen

31 Rekonstruktionen, erhielten 8 Patienten poröses Polyethylen und

23 Rippenknorpeltransplantate. Während bei porösem Polyethylen ein einzeitiges operatives

Vorgehen möglich ist, muss beim Rippenknorpel ein mehrstufiges chirurgisches Verfahren

angewandt werden.

Ergebnisse: Anfangs traten mehr Komplikationen bei der Verwendung von porösem

Polyethylen auf, weil dieses Verfahren lange chirurgische Erfahrungen erfordert (n=4).

Bei einem Patient musste das Implantat nach 2 Revionsoperationen entfernt werden.

Mit autologem Rippenknorpel traten lediglich 2 leichte und gut beherrschbare Komplikationen

auf.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Beide Verfahren erzielen sehr gute ästhetische Ergebnisse.

Vorteile der Verwendung von porösem Polyethylen, wie Einstufenchirurgie, die Verwendung bei

älteren Patienten, ästethischere Erscheinung (Definition und Projektion) und die Möglichkeit,

diese Chirurgie mit knochenverankerten Hörgeräten oder aktiven Mittelohrimplantaten

zu kombinieren, stehen dem Nachteil einer höheren Komplikationsrate gegenu ber. Beide

Techniken sind chirurgisch äußerst anspruchsvoll und erfordern daher große chirurgische

Erfahrung. Die Ausbildung der nächsten Generation sollte daher von erfahrenen Chirurgen

erfolgen.

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PN 49

Rekonstruktionstechniken des Ohrläppchens

nach kosmetischer Aufdehnung

Dr.med.univ. Alexandru Tuca2, Dr.med.univ. Martin Grohmann2, Dr.med.univ. Raimund

Winter2, Cand.med. Julia Maria Wimbauer2, Dr.med.univ. Thomas Weiland1, Dr.med.univ.

Georg Philipp Hammer1

1HNO-Universitätsklinik Graz, Graz, Österreich 2Klinische Abteilung für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirgurgie Graz, Graz,

Österreich

Einleitung: Die kosmetische Aufdehnung des Ohrläppchens bzw. der sogenannte

„Fleischtunnel“ hat in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen und sich

besonders bei Jugendlichen als modischer Trend etabliert. Einige PatientInnen ändern jedoch

im Laufe der Jahre ihre Meinung und äußern den Wunsch nach einer plastischen Korrektur -

die einst modische Modifikation des Ohrläppchens wird dann als störendes Stigma angesehen,

welches auch zu gesellschaftlich-sozialen Problemen führen kann. Diese Tatsache stellt die

plastische Kopf-Hals-Chirurgie vor neue operative Herausforderungen.

Methoden: Eine Literaturrecherche wurde mit Hilfe der Online-Datenbanken “MEDLINE” und

“PubMed” mit folgendem “Such-Term” durchgeführt: (repair[Title/Abstract] OR

correction[Title/Abstract] OR reconstruction[Title/Abstract]) AND (earlobe[Title/Abstract] OR

earlobes[Title/Abstract] OR ear lobe[Title/Abstract] OR ear lobes[Title/Abstract]).

Anschließend wurden die gefundenen Arbeiten anhand vordefinierter Ein- und

Ausschlusskriterien evaluiert. Zusätzlich wurden entsprechende schematische Zeichnungen

angefertigt um die beschriebenen Methoden ausführlich und illustrativ erklären zu können.

Ergebnisse und Diskussion: Wir präsentieren eine illustrierte Zusammenfassung der in der

einschlägigen Literatur beschriebenen Methoden zur Rekonstruktion des aufgedehnten

Ohrläppchens. Zusätzlich werden mögliche Schwächen und Probleme einzelner Methoden

erläutert. Die vorliegende Präsentation soll einen Überblick über die derzeit verfügbaren und

gängigen Methoden verschaffen und einen Leitfaden aufzeigen, um für die PatientInnen die

individuell geeignetste Methode anwenden zu können.

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Freie Vorträge – International Forum: Laryngology

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PN 50

Risikofaktoren für akute ungeplante Tracheotomien während

Panendoskopie bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom des Kopf-Halsbereiches

Friederike Eißner1, Dr. med. univ. Georg Haymerle1, Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. med. univ.

Markus Brunner1

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Allgemeines Krankenhaus Wien,

Wien, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Trotz präoperativer Risikoevaluierung kommt es bei

Panendoskopien zu ungeplanten Tracheotomien. Wir führten daher eine retrospektive

Datenanalyse durch, um diese Risikofaktoren besser zu definieren.

Methode/Material: Die Hauptfragestellung untersucht den Unterschied zwischen den

Tumorlokalisationen (Oropharynx, Hypopharynx oder Larynx) in Bezug auf die

Wahrscheinlichkeit einer ungeplanten Tracheotomie. Folgende Risikofaktoren wurden weiter

untersucht: Alter, Geschlecht, Tumorstaging, Erstdiagnose vs. Rezidiv, Body Mass Index (BMI),

Blutgerinnungsstörung, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Radiotherapie. In

unsere Studie wurden insgesamt 212 Patienten inkludiert, welche alle ein

Plattenepithelkarzinom im Oropharynx, Hypopharynx oder Larynx aufwiesen und eine

Panendoskopie im Zeitraum von 2000 bis 2014 erhielten. Die Fall-Gruppe (32 Patienten)

umfasst all jene Patienten, welche im Zuge der Panendoskopie eine ungeplante Tracheotomie

erhielten. Für die Kontrollgruppe (180 Patienten), wurden jeweils die ersten

12 Panendoskopiepatienten des Monats herangezogen.

Ergebnisse: Patienten mit Larynxkarzinom (p = 0.001) oder einer Blutgerinnungsstörung

(p = 0.03) wiesen ein signifikant höheres Risiko für eine ungeplante Tracheotomie auf. In der

Regressionsanalyse zeigten Patienten mit einem fortgeschrittenem Larynxkarzinom ein fast

6-fach höheres Risiko für eine ungeplante Tracheotomie, als Patienten mit einem

Oropharynxkarzinom im frühen Stadium.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Unsere Studie konnte Patienten mit Larynxkarzinom aber

auch das Vorhandensein einer Blutgerinnungsstörung als signifikante Risikofaktoren für das

Auftreten einer ungeplanten Tracheotomie während einer Panendoskopie identifizieren.

Patienten mit einem fortgeschrittenem Larynxkarzinom sollten daher hinsichtlich auf das

intraoperative Management gesondert evaluiert und eine Tracheotomie in Lokalanästhesie

durchgeführt werden.

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Freie Vorträge – International Forum: Laryngology

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PN 51

Der schwierige Atemweg – Internationale Guidelines im Vergleich

Martin Merl1

1Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Österreich

Atemwegsmanagement gehört zu den zentralen Aufgaben der Anästhesiologie und

Notfallmedizin. Treten ernsthafte Probleme bei der Atemwegssicherung und Beatmung eines

Patienten mit Atemnot, bei Bewusstlosigkeit oder in Narkose auf, so können durch die

resultierende Hypoxie rasch lebensbedrohende Zustände für den Patienten resultieren.

Seit mehr als Zehn Jahren bestehen seitens der anästhesiologischen Fachgesellschaften

Leitlinien zur Beherrschung der schwierigen Atemwege. Im Zuge von technischen

Neuentwicklungen in der Anästhesie im Sinne von Intubationshilfen (z.B. Videolaryngoskopie)

oder supraglottische Beatmungshilfen (z.B. . Larynxmaske) wurden die unterschiedlichen

internationalen Leitlinien kürzlich adaptiert. Die Implementierung von Leitlinien und Strategien

zur Versorgung des schwierigen Atemwegs haben wesentlich zu einer Reduktion von Morbidität

und Letalität betroffener Patienten beigetragen.

Im Fach Hals-Nasen und Ohrenerkrankungen besteht eine deutlich erhöhte Inzidenz von zu

erwartenden und unerwarteten Atemwegsproblemen allein durch gehäuft auftretende

stenotische Erkrankungen der endolaryngealen Strukturen.

Daher schränken sich die Anwendungsgebiete der von anästhesiologischen Fachgesellschaften

erstellten Leitlinien für unser Fach etwas ein, der HNO-Facharzt kann durch seine Ihm zur

Verfügung stehenden Techniken der Atemwegssicherung zur Sicherung von schwierigen

Atemwegen diese jedoch erweitern.

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Freie Vorträge – International Forum: Laryngology

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Freie Vorträge – International Forum: Laryngology

PN 52

Bessere Prognose bei Larynx-Plattenepithelkarzinomen mit hohem BAX/BCL2 mRNA Verhältnis

MD, PhD Aristeidis Giotakis1, PhD Christos Kontos2, Professor, PhD Andreas Skorilas2

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Medizinische Universität Innsbruck,

Österreich, Innsbruck, Österreich 2Abteilung für Biochemie und Molekularbiologie, Kapodistrian Universität Athen, GR-15701,

Griechenland, Athen, Griechenland

Einleitung u. Fragestellung: Die Hemmung der Apoptose ist ein wichtiger Mechanismus bei

der Immortalisierung maligner Zellen. Das Protein Bax wird durch p53 induziert und

beschleunigt die Einleitung der Apoptose. Bcl-2 wirkt als Gegenspieler antiapoptotisch. Ziel

dieser Untersuchung war der prognostische Wert des BAX/BCL2 mRNA Verhältnisses bei

Larynx-Plattenepithelkarzinomen (LSCC).

Methode/Material: Bei 105 Patienten mit primärem LSCC wurde Tumor-RNA isoliert. Die

Quantifizierung von BAX und BCL2 mRNA erfolgte mittels quantitativer Echtzeit-PCR (qPCR)

und die Kalibrierung mittels der Zelllinie UM-SCC-11A. Mit Hilfe von X-tile Software wurde ein

Cutoff Wert (0,10 Relative Quantifizierungseinheiten oder RQU) gestellt und die Patienten mit

LSCC dementsprechend in 2 Gruppen eingeteilt: hohe und niedrige BAX/BCL2 mRNA

Verhältnisse.

Ergebnisse: Das BAX/BCL2 mRNA Verhältnis variierte von -3,00 bis 1,64 und betrug im Mittel

-1,57 RQU. Für Patienten mit einem hohem BAX/BCL2 mRNA Verhältnis ergab eine Kaplan-

Meier Analyse ein statistisch signifikant längeres krankheitsfreies (p=0,011) und längeres

Gesamtüberleben (p=0,014). Entsprechend ergab ein univariates Cox-Regressionsmodel ein

niedrigeres Risiko für Rezidiv (hazard ratio [HR] = 0,32, 95% CI = 0,13-0,82, p=0,018) und

Todesfall (hazard ratio [HR] = 0,12, 95% CI = 0,017-0,91, p=0,040). In einem multivariaten

Cox-Regressionsmodell war der prognostische Vorteil des BAX/BCL2 mRNA Quotienten

unabhängig vom TNM Stadium, bezüglich des Risikos für Rezidiv (hazard ratio [HR] = 0,30,

95% CI = 0,11-0,84, p=0,022) und Todesfall (hazard ratio [HR] = 0,13, 95% CI = 0,017-

0,97, p=0,047).

Diskussion/Schlussfolgerungen: Das BAX/BCL2 mRNA Verhältnis ist ein möglicher

molekularer Tumormarker für Patienten mit LSCC und deutet auf eine Rolle der Apoptose-

Regulation für das Überleben bei Patienten mit LSCC hin.

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Freie Vorträge – Komplikationen der NNH-Chirurgie

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Freie Vorträge – Komplikationen der NNH-Chirurgie

PN 53

Frontobasale Fraktur mit Dissektion der Carotis interna

Martin Dejaco1, Marcela Henn1, Dr. Gerhard Moser1, Dr. Gerd Rasp1

1Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten der PMU Landeskrankenhaus Salzburg,

Salzburg, Österreich

Einleitung:

27 Jähriger Patient wird nach einem Sturz aus 5 Meter Höhe notfallmäßig vorgestellt. Bei der

Aufnahme zeigte sich ein Monokelhämatom der rechten Seite, radiologisch eine frontobasale

Fraktur mit subduralen Lufteinschlüssen im Bereich des Siebbeindaches sowie ein disloziertes

Knochenfragment der rechten Keilbeinhinter-/Seitenwand unmittelbar am Carotiskanal.

Material und Methoden: Fallbericht: Die klinischen Inspektion des rechten Auges ergibt eine

Ophthalmoplegie mit totaler Einschränkung der Hebung, Senkung und Adduktion des Augapfels

sowie einer totalen Oberlidptose mit lichtstarrer Pupille ohne Visusminderung. Weiterführende

Diagnostik mittels Magnetresonaztomographie des Carotiskanals und interventionelle

Angiographie zeigte eine Dissektion der Carotis in der Pars cavernosa als auch eine fragliche

low-flow AV-Fistel im Sinus cavernosus . Eine ß-Trace Diagnostik bestätigte eine rechtsseitige

Rhinoliquorrhoe.

Die fragliche AV-Fistel sowie die Dissektion der Carotis bedurften zunächst keiner Intervention.

Somit führten wir die endoskopische Deckung der Liquorfistel im Siebbein mittels Faszial lata

sowie eine Obliteration der Keilbeinhöhle mittels Musculus Vastus lateralis durch. Postoperativ

sistierte die Rhinoliquorrhoe. In der Kontrollangiographie stellte sich ein Fortschreiten der

Carotisdissektion bei fehlender Klinik heraus, sodass die Notwendigkeit einer Intervention

mittels Stenting bestand. Es erfolgte eine orale Antikoagulation mittels Clopidogrel und

Acetylsalicylsäure

Diskussion:

Bei Verletzungen des Keilbeines mit Beteiligung der Arteria Carotis bedarf es einer weiteren

Diagnostik mittels Schnittbildverfahren mit Darstellung des entsprechenden Gefäßabschnittes

oder eine arterielle Angiographie um eine Dissektion oder AV-Fistel zu detektieren. Bei der

Deckung traumatischer Liquorfisteln in Carotisnähe im Keilbeinbereich ist eine weitere

Manipulation der Frakturstücke zu unterlassen, um lebensbedrohliche Blutungen zu Vermeiden.

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen HNO-Arzt und interventionellen Radiologen/

Neurologen ist für die exakte Diagnostik und Intervention im Bereich der Arteria Carotis für die

optimale Versorgung des Patienten unabdingbar.

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Freie Vorträge – ARGE Psychosomatik – Neues in Diagnostik und Therapie

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ARGE Psychosomatik – Neues in Diagnostik und Therapie

PN 54

Soziale Unterstützung als relevanter Einflussfaktor bei älteren Erwachsenen mit Altersschwerhörigkeit

MSc, BSc Sarah Moser1, PD Dr Wolfgang Luxenberger2

1Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Graz, Österreich 2HNO Praxis, Frohnleiten, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Die Konsequenzen von Altersschwerhörigkeit im alltäglichen

Leben können zu einer reduzierten individuellen Lebensqualität führen. Die Lebensqualität

könnte jedoch durch wahrgenommene soziale Unterstützung beeinflusst werden. Hierbei stellt

sich die Frage, welche Prädiktorkraft die soziale Unterstützung auf die Lebensqualität der

altersschwerhörigen Menschen besitzt. Zudem ist es Ziel, subjektive Deutungen bezüglich der

Rolle sozialer Unterstützung in diesem Kontext zu erfahren.

Methode/Material: In einer in Österreich durchgeführten Mixed-Methods-Studie

beantworteten 67 altersschwerhörige Menschen den quantitativen Fragebogen, welcher Fragen

bezüglich Hörhandicap (HHIE), Lebensqualität (WHOQOL-BREF), wahrgenommene soziale

Unterstützung (F-SozU-14) und Copingstrategien (FLB) beinhaltete. Darüber hinaus wurden mit

16 weiteren älteren Menschen mit altersbezogenem Hörverlust qualitative Leitfadeninterviews

geführt.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der multiplen hierarchischen Regressionsanalysen zeigen, dass der

Prädiktor ‘wahrgenommene soziale Unterstützung’, auch nach Kontrolle von Störvariablen

(soziodemografische Variablen und Multimorbidität), zur Vorhersage der psychologischen

(R2=48.7% [p < .001], Beta=.545 [p < .001]) und sozialen Lebensqualität (R2=21.9% [p <

.032], Beta=.354 [p < .011]) signifikant beiträgt.

Einige der befragten Betroffenen erzählten in ihren Interviews, dass soziale Unterstützung

durch ihre Angehörigen in von Hörproblemen beeinflussten Situationen äußerst hilfreich war

und sich dadurch ihr Wohlbefinden verbesserte. Andere Betroffene wiederum berichteten kaum

von wahrgenommener stattdessen eher von negativer sozialer Unterstützung und deren

negativen Effekt auf das Wohlbefinden.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Soziale Unterstützung kann einen Einfluss auf

Lebensqualität altersschwerhöriger Menschen haben. Forschungsergebnisse aus Kanada und

Australien bestätigen diese Ergebnisse und empfehlen, Angehörige in umfassende

psychosoziale Beratung über hörrelevante Aspekte und Bedürfnisse der Betroffenen

miteinzubeziehen. Dadurch könnte angemessene soziale Unterstützung für Betroffene

angeboten und folglich das Alltagsleben beider Parteien erleichtert werden.

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Freie Vorträge – Hals

55

Freie Vorträge – Hals

PN 55

ULTRASCHALL DES NERVUS HYPOGLOSSUS – VISUALISIERUNG UND ERSTE KLINISCHE ERFAHRUNGEN

Dr. Stefan Meng1, Dr. Lukas F. Reissig3, Prof. Chieh-han John Tzou4, Dr. Katharina Meng2,

Prof. Wolfgang Grisold5, Prof. Wolfgang Weninger3

1KFJ Spital / Radiologie, Wien, Österreic 2KFJ Spital / HNO, Wien, Österreich 3MUW / Anatomie, Wien, Österreich 4MUW / Plastische Chirurgie, Wien, Österreich 5KFJ Spital / Neurologie, Wien, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Der Nervus hypoglossus ist bei vielen Erkrankungen

der Schädelbasis und des Halses betroffen. Eine Affektion kann zu Dysarthrie, Dysphagie und

letztlich auch zu Atrophie der Zunge führen. Bislang gab es für den Nerv nur bildgebende

Untersuchungsalgorithmen mit Einbeziehung des vermeintlichen anatomischen Verlaufs.

In dieser Studie wurde die direkte Visualisierung des N. hypoglossus untersucht sowie an

Probanden und Patienten evaluiert.

Methode/Material: Erstens wurde an 24 Halsseiten von 12 Leichen der N. hypoglossus

ultraschallgezielt mit Tinte markiert und daran anschließend in einer Sektion dargestellt.

Zweitens wurde die Nerven an Probanden vermessen. Drittens wurde an weiteren Probanden

die Reproduzierbarkeit der Darstellung anhand von 2 wenig erfahrenen Ärzten in Ausbildung

untersucht. Viertens wurden Patienten mit motorischen Symptomen der Zunge untersucht.

Ergebnisse: Der N. hypoglossus wurde in allen Leichenpräparaten (24/24) und Probanden

(33/33) korrekt mit Ultraschall aufgefunden. Der Nerv hatte eine Nervenquerschnittsfläche von

ca.1,9 - 2,1 cm². Die Ärzte in Ausbildung konnten den Nerv in 19 von 22 mit Ultraschall

lokalisieren. Pathologische Strukturalterationen des N. hypoglossus konnte in Patienten

dargestellt werden.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Eine direkte, verläßliche und reproduzierbare

Visualisierung des N. hypoglossus ist mit Ultraschall technisch möglich. Dies ermöglicht eine

genaue Lokalisierung und Charakterisierung einer etwaigen Läsion und kann so die operative

Therapieplanung verbessern.

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Freie Vorträge – Hals

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PN 56

Kosmetisches Ergebnis nach Thyreoidektomie in den Jahren 2012-2015

Dr. Elisabeth Enzenhofer1, Dr. Axel Wolf2, Dr. Boban Erovic1

1Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich 2Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Einleitung und Fragestellung:

hyreoidektomien zählen zu den häufigsten Halsoperationen. Studien zeigen, dass mehr als

10 % der Patienten postoperativ zu einer unzufrieden stellenden Narbenbildung neigen. Ziel

der vorliegenden Studie war es, die Wundheilung nach Thyreoidektomien zu evaluieren um so

das kosmetische Outcome besser einschätzen zu können

Methode/Material:

32 Patienten nach Thyreoidektomie wurden ca. 14 Monate nach erfolgter Operation klinisch

untersucht. Die Narbenbildung wurde mittels Vancouver-Scar-Scale (VSS) und Patient-and-

Observer-Assessment-Scale (POSAS) erhoben. Zusätzlich wurde der BMI, die Narbenlänge

sowie der Halsumfang dokumentiert.

Ergebnisse:

Nach Evaluation von Narbenlänge, Halsumfang, Schmerzempfindung, Farbe, Erhabenheit,

Pigmentierung und Dicke der Narbe zeigte sich beim Großteil der Patienten ein zufrieden

stellendes kosmetisches Outcome. Bei 30 Patienten wurde die Hautinzision mit der

monopolaren Elektronadel durchgeführt (94%). Die durchschnittliche Zufriedenheit der

Patienten mit dem Gesamteindruck betrug 2.1 (Skala 1-10), der durchschnittliche PAS-Score

(Patient Assessment-Scale) lag bei 13.3 (Skala 6-60), der mittlere OSAS-Score (Observer

Assessment-Scale) betrug 23.6 (Skala 8-80). Der durchschnittliche VSS-Score betrug 2.6

(Skala 0-16). Die durchschnittliche Narbenlänge lag bei 5.4 cm.

Diskussion/Schlussfolgerung:

Unsere Daten zeigen, dass Patienten nach Thyreoidektomie keine wesentlichen postoperatien

Einschränkungen davontragen und somit das funktionelle und kosmetische Outcome

ausgezeichnet ist.

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Freie Vorträge – Hals

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PN 57

Kopf/Hals Bildgebung: US versus CT + MR

Dr. Stefan Meng1

1KFJ Spital / Radiologie, Wien, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Der Bildgebungsalgorithmus pathologischer Prozesse in den

Weichteilen im Kopf/Hals Bereich ist geprägt von Leitlinien, Review Artikeln, den lokalen

technischen Gegebenheiten und auch von eigenen Erfahrungen. Die zunehmende Verfügbarkeit

von CT und MR führt zu einer Veränderung dieses Algorithmus. Oft ist der Ultraschall nur die

First-Line-Modalität, während CT und MR als die Problemlöser gelten. Ziel der Präsentation ist

es, die Möglichkeiten des Ultraschalls differenziert darzustellen und anhand von Beispielen zu

veranschaulichen.

Methode/Material: Konkrete Fälle aus dem Kopf und Hals werden mit vergleichendem

Bildmaterial anderer Modalitäten präsentiert. Aktuelle Guidelines werden auch mit

Berücksichtigung unterschiedlicher Settings (z.B. Universitätsklinik versus Ordination)

diskutiert. Moderne Techniken des Ultraschalls werden vorgestellt.

Ergebnisse: Sowohl in der Zuordnung vieler pathologischer Entitäten als auch mit der

unmittelbar anschließenden erweiterten Abklärung (z.B. ultraschallgezielte Biopsie) kann der

Ultraschall durch die hohe räumliche Auflösung und die Möglichkeit in Echtzeit dynamisch zu

untersuchen die Entscheidung zur Therapierichtung vereinfachen. Durch die physikalischen

Grenzen des Ultraschalls (z.B. Luft /Knochen, Detektion einer Tumor -Diffusionsstörung), durch

spezielle Fragestellungen (z.B. perineurale Tumorausbreitung) und durch den präoperativen

Bildeindruck sind CT und MR weiterhin unerläßlich.

Diskussion/Schlußfolgerungen: Mit Ultraschall können viele Pathologien der Weichteile im

Kopf/Hals Bereich bis zur Therapieentscheidung abgeklärt werden. CT und MR sind weiterhin

wichtige Methoden, teilweise zusätzlich, teilweise alternativ. Neben den physikalischen Grenzen

ist aber letztlich die Untersucherabhängigkeit das größte Problem des Ultraschalls. Der

Schlüssel ist hier ausschließlich eine gute Ausbildung.

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Freie Vorträge – CI II

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PN 58

Aktuelle chirurgische Verfahren in der Schilddrüsenchirurgie

T.Caric1

1 Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck,

Österreich

Detaillierte Anatomiekenntnisse, feinere chirurgische Techniken, verbesserte Instrumente und

Interdisziplinarität sind die Säulen moderner Schilddrüsenchirurgie. Minimal-invasive Chirurgie

über minimierte Zugänge, Verwendung von Luppenbrillen, Ultraschallmesser und

Neuromonitoring bringen zusätzliche Sicherheit für unsere PatientInnen.

Offen minimal-invasive Schilddrüsenchirurgie (OMIT) und die minimalinvasive video-assistierte

Thyreoidektomie (MIVAT) sind weitere Möglichkeiten bei entsprechender Indikation. Adäquates

Management von Halsmetastasen bei Schilddrüsenmalignomen sind ein weiterer wesentlicher

Aspekt moderner Schilddrüsenchirurgie. Standardisierte Nachsorge durch das interdisziplinäre

Team und modernes Komplikationsmanagement runden das Bild ab.

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Freie Vorträge – CI II

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Freie Vorträge – CI II

PN 59

Vibrant Soundbridge Implantation-Erfahrungen / Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz

Dr. Magdalena Margoc1, Dr. Anita Marksteiner-Redl1

1KH-BHS-Linz, Linz, Österreich

Erfahrung des Mittelohrimplantats: Vibrant Soundbridge unseres differenzierten Patientengutes

wie: Status post Cholesteatom/sezernierende Radikalhöhle/chronische Otitis externa bei HdO-

Hörgeräte-Träger, Gehörgangsatresie mit Missbildung des Mittelohres, fortgeschrittene

Innenohrläsion.

Es sind nicht nur die Indikation und die erschwerten Operationsverhältnisse bei chronisch

erkrankten Patienten zu bedenken, sondern eine intensivierte Nachbehandlung íst postoperativ

erforderlich um ein stabiles gutes Ergebnis zu erhalten.

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Freie Vorträge – CI II

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PN 60

Spracherwerb und Sprachdiagnostik bei Kindern

mit Cochlea Implantat (CI) unter besonderer Berücksichtigung des frühen Wortschatzes

Anna Steiner1, Bsc MA

1KH der Elisabethinen GmbH, Graz, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Kinder mit CI stellen eine Risikogruppe für

Sprachentwicklungsauffälligkeiten dar. Es wird diskutiert, ob Kinder mit CI die Zeit des

fehlenden auditiven Inputs aufholen können und somit ihre Sprachentwicklung mit jener von

normalhörenden Kindern vergleichbar ist.

Im Bereich der Rehabilitation von Kindern mit CI wird die Sprachentwicklung oftmals anhand

des Höralters beurteilt. Dafür wird das Höralter von gehörlos geborenen Kindern mit dem

chronologischen Alter normalhörender Kinder gleichgesetzt. Durch dieses Vorgehen kann es zu

Ergebnissen kommen, die den Sprachentwicklungsstand nicht realistisch wiedergeben und

in Folge zu Fehleinschätzungen bezüglich der Therapiebedürftigkeit führen.

Methode/Material: In der Arbeit wurden sieben gehörlos geborene beziehungsweise

prälexikal ertaubte Kinder anhand eines Elternfragebogens untersucht. Zudem wurden bei

einem Probanden eine Spontansprachanalyse und ein produktiver Wortschatztest durchgeführt.

Es sollte der Frage nachgegangen werden, wie der Spracherwerb im Deutschen nach einer

CI-Implantation, die bis zum 30. Lebensmonat durchgeführt wurde, erfolgt.

Ergebnisse: Die Analysen des Lexikonumfanges und der Wortartenverteilung sowie die

Betrachtung flexionsmorphologischer und morphosyntaktischer Aspekte zeigten, dass in dieser

Untersuchung drei von sieben Kindern eine sehr langsame und somit auffällige

Sprachentwicklung aufwiesen.

Somit kann bei prälexikal ertaubten Kindern nicht davon ausgegangen werden, dass es trotz

CI-Implantation zu einem unauffälligen Spracherwerb kommt.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Im Rahmen dieser Arbeit wurde bestätigt, dass ab einem

gewissen Zeitraum nach der Erstanpassung des CIs der Sprachentwicklungsstand gemessen

anhand des chronologischen Alters genauere Aussagen über die Therapiebedürftigkeit geben

kann, als eine Beurteilung anhand des Höralters.

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Freie Vorträge – CI II

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PN 61

Evaluierung der Langzeitergebnisse von Aktiven Mittelohrimplantaten

bei älteren Patienten

Dr.med.univ Astrid Wolf-Magele1, Dr.med.univ. Barbara Stanek1, Dr.med.univ. Bernhard

Gradl1, BSc. Philipp Schörg1, Dipl.-Ing. univ Viktor Koci2, Univ.-Prof. Dr. Patrick Zorowka2,

Univ.-Prof. Dr. Georg Mathias Sprinzl1

1Universitätsklinik St.Pölten, Karl Landsteiner Privatuniversität, Abteilung für Hals-,Nasen- und

Ohrenheilkunde, St.Pölten, Österreich 2Universitätsklinik Innsbruck, Abteilung für Hör-,Sprach- und Stimmstörungen, Innsbruck,

Österreich

Einleitung: Aktive Mittelohrimplantate (AMOI) haben seit ca. 20 Jahren einen festen

Stellenwert in der Versorgung von Patienten mit mittel- bis hochgradigen Schwerhörigkeiten.

Vor allem bei den sensineuralen Schwerhörigkeiten ist die Zahl der älteren Patienten

(>65 Jahre) zunehmend.

Ziel der Studie ist es, Langzeitergebnisse der älteren Patienten, die mittels AMOI versorgt

wurden, zu präsentieren.

Methode: Alle älteren Patienten, die am Universitätsklinikum St. Pölten und am

Universitätsklinikum Innsbruck im Zeitraum zwischen 2008 und 2013 versorgt wurden, wurden

mittels Tonaudiogramm und Sprachtests evaluiert.

Ergebnisse: 25 Patienten (davon 12 bilateral) wurden mittels AMOI versorgt. Somit konnten

37 Ohren in die Studie mit eingeschlossen werden. Das mittlere Alter der Patienten betrug

70,6 Jahre. Der follow-up Zeitraum beträgt im Schnitt 4,8 Jahre. Audiologische Daten werden

mittels Aufblähkurve und Sprachtest präsentiert. Um die natürliche Verlust des Hörvermögens

im Rahmen der fortschreitenden Alterschwerhörigkeit aufzuzeigen, wurde die präoperative

Knochenleitung mit der Knochenleitung zum follow-up Zeitpunkt verglichen.

Schlussfolgerung: Beim Großteil der Patienten konnte eine zufriedenstellende

Hörrehabilitation im Verlauf der Jahre dargestellt werden. Bei Patienten die zum Zeitpunkt der

Operation bereits eine Hörkurve im Grenzbereich der Indikation aufweisen, kann nach einem

gewissen Zeitraum eine Versorgung aufgrund der natürlich vorschreitenden Presbyacusis nicht

mehr gewährleistet werden. Da dies aber nur bei einem geringen Anteil der Patienten auftritt,

kann auf jeden Fall, eine Versorgung mittels AMOI auch bei älteren Menschen empfohlen

werden.

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Freie Vorträge – CI II

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PN 62

Zur Notwendigkeit von psychologischen Interventionen

bei CI-Anpassungen von Erwachsenen mit einem psychopathologischen Befund – eine Falldarstellung

Dr. Maria Huber1, Mag. Martin Leyrer1, Univ. Prof. Dr. Gerd Rasp1

1Universitätsklinikum für Hals- Nasen-Ohren-Krankheiten der PMU, Salzburg, Salzburg,

Österreich

Nach der CI-Erstanpassung leidet eine 47-jährige Patientin unter Schwindel, starkem Stress

wegen Tinnitus sowie idiopathischer Schmerzen am implantierten Ohr. Die ungewohnten

Hörenidrücke verunsichern zusätzlich und sind für die Patientin enttäuschend und

unbefriedigend. Zudem entwickelt sich in den ersten 6 Monaten nach EA eine (irrationale)

Angst vor der Elektrostimulation. Die Patientin reagiert zunehmend mit Kopfschmerzen, die auf

das CI zurück geführt werden, so dass sie das CI immer weniger verwendet, zuletzt nur mehr

wenige Stunden während der Arbeit. Schließlich wird die hörtherapeutische Nachsorge

verändert und die klinische Psychologin des CI Teams neuerlich hinzugezogen. Bereits vor der

Implantation wurden folgende Diagnosen (ICD 10) gestellt: F34.1 (Dysthymia), überlagert von

F33.0 (Depression), F45 (Somatisierungsstörung).

Durch eine verhaltenstherapeutisch orientierte Kurztherapie soll die Angst vor dem CI reduziert

werden und sich stattdessen eine positive Einstellung zum CI entwickeln. Bei der

hörtherapeutischen Behandlung geht es schrittweise um das Erreichen der CI-Akzeptanz und

einer sanften und vorsichtigen Weiterentwicklung der Elektrostimulation. Die allgemeine

Lebenssituation belastende Probleme werden in den Psychotherapiestunden behandelt, die

unmittelbar nach der Hörtherapie stattfinden.

Verhaltenstherapeutische und hörtherapeutische Therapieeinheiten konnten wie geplant

durchgeführt werden. Die subjektiven Belastungen haben sich 18 Monate später deutlich

verringert, Schmerzen und Tinnitus sind nicht mehr vorhanden. Das CI wird 14 Stunden/Tag

getragen. Die Patientin ist viel selbstsicherer und selbständiger geworden und kommuniziert

mit den Kollegen am Arbeitsplatz. Eine audiologisch indizierte bilaterale CI-Versorgung wird

von der Patientin mittlerweile in Erwägung gezogen.

Klinisch-psychologische bzw. psychotherapeutische Interventionen sind bei Patienten mit einem

psychopathologischen Hintergrund für eine erfolgversprechende Hörrehabilitation nicht nur

hilfreich, viel mehr dringend erforderlich.

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Freie Vorträge – CI II

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PN 63

Effekte der Sprachmaskierung auf die Sprachverständlichkeit

bei elektro-akustischer Stimulation

Dr.med.univ. Alice Auinger1, DI Rudolfs Liepins1, Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Dominik Riss1,

ao. Univ.-Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner1, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Gstöttner1,

Assoc. Prof. PD Dr. Christoph Arnoldner1

1Medizinische Universität Wien - Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Wien,

Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, die Mechanismen zu beleuchten,

weshalb Patienten mit elektroakustischer Stimulation (EAS) superiore Sprachergebnisse

gegenüber klassischen Cochlea Implantat (CI) Patienten erzielen indem in einem Sprachtest die

Grundfrequenz (F0) zwischen Maskierungs- und Zielsatz verändert wurde.

Methode/Material: Drei Gruppen mit insgesamt 29 Probanden wurden untersucht: EAS, CI

und Normalhörende (NH). Alle CI und EAS Probanden waren mit einem Med-El Cochlea

Implantat versorgt und hatten zumindest 12 Monate Erfahrung mit einem OPUS2 oder DUET2

Prozessor.

Zur Prüfung der Sprachverständlichkeit wurde der Oldenburger Satztest (OlSa) verwendet. F0

des Maskierungssatzes wurde um jeweils 4, 8 und 12 Halbtöne erhöht und die

Sprachverständlichkeitsschwelle (SRT) in den jeweiligen Konditionen gemessen.

Ergebnisse: Mit zunehmender F0-Differenz zwischen Ziel- und Maskierungssatz zeigte sich

eine Verbesserung der Sprachverständlichkeit in NH als auch in EAS Patienten. CI und EAS

Probanden mit alleiniger elektrischer Stimulation zeigten hingegen keinen Nutzen durch die

Erhöhung von F0.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Ein sogenannter “masking release” war nur in NH und EAS

Probanden vorhanden. Durch die zentrale Weiterverarbeitung der akustischen und elektrischen

Information können EAS Nutzer auch komplexere Schallinformationen nutzen. Damit wird

verdeutlicht, dass vor allem die Erhaltung der akustischen Feinstruktur in den niederen

Frequenzen wesentlich ist, um CI Patienten bestmögliches Sprachverständnis, vor allem im

Störlärm, zu ermöglichen.

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Freie Vorträge – CI II

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PN 64

Cochlea-Implantate bei Älteren

Dr.med.univ. David Prejban1, Dr.med.univ. Natalie Fischer1, Armina Kreutzer-Simonyan2,

Univ.-Prof. Dr.med. Herbert Riechelmann1, Univ.-Prof. Dr.med.univ. Joachim Schmutzhard1

1HNO-Universitätsklinik Innsbruck, Innsbruck 2HSS-Universitätsklinik Innsbruck, Innsbruck

Einleitung u. Fragestellung: Ältere Patienten mit hochgradiger Schallempfindungs-

schwerhörigkeit können oft mittels Hörgerät nur unzureichend versorgt werden. Wir wollten

untersuchen ob eine CI-Versorgung bei Patienten über 70 Jahren ein besseres Sprachverstehen

im Vergleich zur konventionellen Hörgeräteversorgung ermöglicht.

Methode/Material: Die Auswertung umfasste 29 Patienten im Alter von 70 Jahren oder älter,

die im Zeitraum von 2008 bis 2016 an der HNO-Universitätsklinik Innsbruck mit einem

Cochlea-Implantat versorgt wurden. Das maximale Einsilberverstehen wurde präoperativ mit

Hörgerät und postoperativ mit Cochlea-Implantat miteinander verglichen.

Ergebnisse: Das maximale Einsilberverständnis im Freiburger-Satztest verbesserte sich im

Mittel von 18% (+/- 9%) präoperativ mit Hörgerät auf 70% (+/- 9%) postoperativ mit

Cochlea-Implantat. Der Hörverlust für Zahlen (A1-Wert) zeigte im Mittel ebenso eine

Verbesserung von 81,25 dB präoperativ mit HG auf 35,54 dB postoperativ mit CI. Ebenso

verbesserte sich auf der präoperative Mittelwert der Reintonaudionaudiomertrie (PTA) von

101,12 dB auf 36,06 dB postoperativ. 14 Patienten hatten postoperativ eine maximale

Einsilberdiskrimination von über 70% (gemessen bei 65 und 75 dB). 22 von 28 Patienten

zeigten sich zum Zeitpunkt der Auswertung als aktive User.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse stehen in Einklang mit der aktuellen

Studienlage. Insgesamt zeigte sich in allen Hörtests eine Verbesserung durch das CI im

Vergleich zur präoperativen Hörsituation mit Hörgerät. Schlechtere Ergebnisse zeigten sich bei

relativ gutem Hören mit Hörgerät. Bei entsprechender Indikationsstellung, sollte auch Patienten

im höheren Lebensalter eine Cochlea-Implantation angeboten werden.

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65

Freie Vorträge – International Forum: International Free Papers

PN 65

ELMO 3 indicates poor prognosis in head and neck squamous cell carcinoma patients

Dr. Lorenz Kadletz1, Dr. Robert Wiebringhaus2, BMA Elisabeth Gurnhofer2, Dr. Ulana Kotowski1,

Dr. Georg Haymerle1, Dr. Conor Barry3, Prof. Dr. Lukas Kenner2, Prof. Dr. Gregor Heiduschka1

1HNO, Medizinische Universität Wien, Wien 2Pathologie, Medizinische Universität Wien 3MKG, Trinity College Dublin

Background: Engulfment and cell motility protein 3 (ELMO3) is involved in cell migration and

promotes cytoskeletal remodeling. So far, nothing is known about the role of ELMO3 in head

and neck squamous cell carcinoma (HNSCC). The purpose of this study was to evaluate ELMO3

in HNSCC patients, and to determine whether a possible correlation with patients’ survival

exists.

Methods: 125 patients with HNSCC were included in this study. All patients underwent surgery

and postoperative radiotherapy. We assessed the expression of ELMO3 using

immunohistochemistry. Expression in HNSCC and in lymph node metastases was correlated

with patient survival using Kaplan-Meier statistical estimates.

Results: ELMO3 expression was detected in 71.2% of the patients. We found an significantly

increased overall survival and disease free survival and a decreased recurrence rate in patients

expressing no ELMO3.

Conclusion: In our cohort of surgically treated and postoperatively irradiated patients, ELMO3

is a predictive marker for reduced survival.

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PN 66

Overexpression of DCLK1 is predictive for recurrent disease

in major salivary gland malignancies

Dr. Lorenz Kadletz1, Dr. Klaus Aumayr1, PD Dr. Gregor Heiduschka1, Dr. Sven Schneider1,

Dr. Elisabeth Enzenhofer1, PD Dr. Claudia Lill1

1Medizinische Universität Wien, Wien

Background: Salivary gland carcinomas are a rare malignancy. Therefore, little is known

about biomarkers and cancer-stem cells in salivary gland malignancies. Double cortin-like

kinase 1 (DCLK1) is a promising therapeutic target and cancer-stem cell marker, predominantly

investigated in pancreatic and colorectal cancer. The purpose of this study was to investigate

the expression of DCLK1 in major and minor salivary gland carcinomas and its influence on

survival.

Material and methods: We examined a total of 80 patients with major or minor salivary gland

cancer in this retrospective study. Immunohistochemistry with anti-DCLK1 antibody was

applied to assess the expression of DCLK1. Moreover, we evaluated the impact of DCLK1 on

overall and disease-free survival.

Results: DCLK1 expression could be detected in 66.3% of all examined cases. Overexpression

of DCLK1 was associated with reduced overall and disease-free survival in patients with major

salivary gland cancer. Disease-free survival reached statistical significance (p =0.0107).

However, expression of DCLK1 had no influence on survival in patients with minor salivary

gland cancer.

Conclusion: Since treatment of recurrent disease in oncologic patients is utterly challenging,

DCLK1 may be a promising prognostic biomarker that helps to identify patients with a high risk

for recurrence of major salivary gland carcinoma.

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PN 67

Tumor-associated fibroblast-conditioned medium induces CDDP

resistance in HNSCC cells

Dr.med Teresa Bernadette Steinbichler1, PD Dr. Jozsef Dudas1, Prof. Dr.med Herbert

Riechelmann1

1Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Objective: EMT contributes to tumor progression and metastasis. We aimed to investigate the

effects of EMT on Cisplatin resistance in HNSCC (head and neck squamous cell carcinoma)-

cells.

Methods: EMT was induced in HNSCC cells using conditioned medium from a tumor

cell/fibroblast coculture and confirmed with vimentin and Ecadherin expression analysis at RNA

and protein level. The tumor cells were alternatively treated with 1 ng/ml TGF-β1.

The response to Cisplatin was evaluated with viability and clonogenic assays.

Results: Treatment with conditioned medium induced a mesenchymal phenotype and

increased the viability of the tumor cells. Moreover, it doubled the IC50 of Cisplatin of SCC-25

cells from 6.2 μM to 13.1 μM (p<0.001). The IC50 of Cisplatin of Detroit 562 cells was increased

following treatment with conditioned medium from 13.1 μM to 26.8 μM (p<0.01). Treatment

with TGF-β1 induced similar phenotypic changes as co-culture conditioned medium, but

decreased tumor cell viability and did not alter Cisplatin resistance.

Conclusion: Cell free medium from an epithelial tumor cell/fibroblast co-culture was able to

induce EMT in HNSCC cells. Co-culture treated HNSCC cells revealed increased viability and

were less sensitive to Cisplatin treatment. TGF-β1 also induced a mesenchymal phenotype, but

decreased tumor cell viability and did not alter resistance to CDDP in HNSCC cells.

Funding: This work was supported by Austrian Science Fund [FWF P 25869-B13]. Role of the

Funding Source: The funding source has no influence on the direction and the outcome of the

study, it is an independent granting.

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PN 68

Cold thermal irrigation decreases the ipsilateral gain of the vestibulo-

ocular reflex measured by the video head impulse test

Dr László.T. Tamás1, Dr. K.P. Weber2, Dr. Ch.J. Bockisch3, Dr. D. Straumann4,

Dr. A.A. Tartnutzer5, Dr. D.M. Lasker6, Dr. B. Büki7

1 Department of Otolaryngology, Petz Aladár County Hospital, Győr, Hungary 2Department of Neurology, University Hospital Zurich, University of Zurich, Zurich, Switzerland 3Department of Ophthalmology, University Hospital Zurich, University of Zurich, Zurich,

Switzerland 4Department of Neurology, University Hospital Zurich, University of Zurich, Zurich, Switzerland 5Department of Neurology, University Hospital Zurich, University of Zurich, Zurich, Switzerland 6Department of Otolaryngology - Head and Neck Surgery, Johns Hopkins University School of

Medicine, Baltimore, USA 7Department of Otolaryngology, Karl Landsteiner University Hospital Krems, Krems, Austria

During high angular accelerations of the head, the inhibitory contribution from the contralateral

labyrinth is driven into inhibitory cut-off. An additional excitatory signal from the ipsilateral

labyrinth is required to keep the gain of the vestibulo-ocular reflex (VOR) close to one. This

mechanism of stronger ipsilateral excitation than contralateral inhibition during high-

acceleration head rotation, known as Ewald’s second law, is implemented within the non-linear

pathways from both labyrinths to the brainstem and cerebellum. We asked whether caloric

stimulation could provide an acceleration signal high enough to influence the contribution of the

non-linear pathway to the rotational VOR gain (rVOR-gain) during head impulses. Caloric warm

(44°C) and cold (24, 27, 30°C) water irrigations of the left ear were performed in seven

healthy human subjects with the lateral semicircular canals oriented approximately earth-

vertical (head inclined by 30° from supine) and approximately earth-horizontal (head inclined

by 30° from upright). With the lateral semicircular canal oriented earth-vertical, the strongest

cold caloric stimulus (24°C) decreased the rVOR-gain during ipsilateral head impulses

significantly, while all other irrigations, irrespective of head position, had no significant effect

on the rVOR-gain during head impulses to either side. Thus, strong caloric irrigation is able to

simulate the effect of an acute unilateral vestibular loss on the high-acceleration VOR in healthy

subjects. Unilateral reduction of the rVOR-gain during head impulses suggests a suppression of

the ipsilateral non-linear pathway by the caloric acceleration signal, whereby some of the

irregular afferents are driven into inhibitory cut-off.

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PN 69

Effects of Neratinib and combination with irradiation and

chemotherapy in Head Neck Squamous Cell Carcinoma Cells

Dr. Sven Schneider1, Prof. Dr. Dietmar Thurnher2, Prof. DDr. DI Rudolf Seemann1,

Dr. Lorenz Kadletz1, Dr. Ulana Kotowski1, Dr. Rainer Schmid1, Prof. Dr. Claudia Lill1,

PD Dr. Gregor Heiduschka1

1Medizinische Universität Wien, Wien 2Medizinische Universität Graz, Graz

Background: Radiochemotherapy is often administered either as primary therapy, adjuvant

therapy or in a palliative setting in patients with HNSCC. Novel therapeutic approaches are of

great interest to improve the effects of radiotherapy and decrease its side effects through dose

reduction. We evaluated the effects of neratinib, a novel EGFR and HER2 inhibitor, on HNSCC

cell lines Cal27, SCC25 and Fadu as a single agent and in combination with irradiation and

chemotherapy.

Methods: Effects of neratinib as a single agent and in combination with cisplatin and

irradiation were evaluated in 3 HPV negative HNSCC cell lines CAL27, SCC25 and Fadu.

Western blot analysis was performed to distinguish the effect on p-EGFR and p-HER2

expression. Effect on cell viability was measured using cck8 assays. Apoptosis was evaluated

by flow cytometry analysis. Effects on long term survival of neratinib as a single agent and in

combination with 2, 4, 6 and 8 Gray irradiation were evaluated using colony forming assays.

Results: Neratinib showed significant inhibition of p-EGFR in CAL 27, SCC25 and FaDu cells

lines. Growth inhibition was achieved in all cell lines, whereas combination of cisplatin and

neratinib showed greater inhibition than each agent alone. Apoptosis was induced in all cell

lines. Furthermore, combination of neratinib with irradiation or cisplatin showed significantly

increased apoptosis. In colony forming assays, additive and synergistic effects were detected.

Conclusion: Neratinib, as a single agent or in combination with chemo-irradiation may be a

promising treatment option for patients with head and neck cancer.

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PN 70

VSB – Alternative fixation of the floating mass transducer

on the short incus process – a retrospective analysis

Dr.med.univ. Stefan Edlinger1, Dr.med.univ. Astrid Wolf-Magele1, Dr.med.univ. Philipp

Wimmer1, Dr.med.univ. Bernhard Gradl1, Prof. Prim. Dr.med.univ. Barbara Stanek1,

Prof. Prim. Dr.med.univ. Georg Sprinzl1

1Universitätsklinikum St. Pölten, St. Pölten, Österreich

Introduction: The VIBRANT SOUNDBRIDGE (MED-EL) is an active middle ear implant intended

for individuals with mild to severe sensorineural, conductive or mixed hearing losses. In cases

of normal anatomy the preferred surgical approach is a mastoidectomy with posterior

tympanotomy and fixation of the floating mass transducer (FMT) to the long process of the

incus using the long process (LP) coupler. The aim of this study was to show the effectiveness

of an alternative coupling method using the short process – (SP) coupler.

Materials and Methods: The study reports a retrospective analysis of 30 Vibrant Soundbridge

cases. The FMT was coupled to the long incus process using the LP coupler and to the short

incus process using the SP coupler in 15 patients each. Preoperative and postoperative aided

and unaided pure-tone audiometry and speech testing was done in both groups.

Results: Audiological and speechoutcomes were comparable. No significant differences

between the coupling methods were seen. Further results will be presented.

Conclusion: The VIBRANT SOUNDBRIDGE is a safe and effective active middle-ear implant to

treat mild-to-severe hearing losses. Fixation of the floating mass transducer to the short incus

process is a good option with comparable clinical and audiological outcomes. This alternative

method is viable when the long process is anatomically inaccessible or approach is limited due

to anatomical reasons.

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PN 71

Direct Acoustic Cochlear Stimulation

Doz. Janez Rebol1

1UKC Maribor, Maribor, Slowenien

Objective: direct acoustic cochlear implants enable acoustic stimulation with higher energies,

which cannot be achieved with conventinal hearing aids. The device stimulates inner ear fluids

through the stapedial piston, which is attached to the artificial incus on the actuator. Candidats

for the surgery are adults with severe to profound mixed hearing loss. They have compromised

functional hearing or limited benefit with hearing devices. Patients usually have fixed stapes

because of otosclerosis or tympanosclerosis. Some of the were already operated in the past

with no success.

Methods: in pure tone audiogram the candidates may have severe to profound air conduction

and moderate to severe bone conduction. These patients suffer or do not use hearing aids due

to gain limitations mainly in higher frequencies, high amplification is often leading to feedback

and distortion, patients complain on un-natural hearing. The device has a sound processor,

which captures sound and converts it into digital code, which is then transmitted through the

coil to the implant. The implant converts the sound to an analog signal and sends it to the

actuator, which converts the analog signal to mechanic vibrations of the artificial incus, which

stimulate the cochlea via the stapes prosthesis.

The surgical approach is combined (transmastoid and transcanal).

Results: in the presentation the surgical technique and our experience with 3 patients will be

presented. In all bone conduction remained the same and significant improvement of speech

understanding was achieved.

Conclusion: Direct acoustic stimulation is providing gain over a wide frequency range resulting

with the real benefit for the correctly selected patients.

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PN 72

Elucidating the effects of sustained release steroid-hydrogels on noise-

induced hearing loss

Dr. Chengjing Zhu1, Dr. Hanna Schöpper2, Mag. Julia Clara Gausterer3, Michael Nieratschker1,

Dr. Nodir Saidov1, Dr. Clemens Honeder1, Prof. Dr. Franz Gabor3, Prof. Dr. Christoph Arnoldner1

1Department of Otorhinolaryngology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2Department of Pathobiology, Institute of Anatomy, Histology and Embryology, University

of Veterinary Medicine Vienna, Vienna, Austria 3Department of Pharmaceutical Technology and Biopharmaceutics, University of Vienna,

Vienna, Austria

Introduction and question: The effectiveness of systemic glucocorticoid application is limited

due to low drug concentrations in perilymph and concomitant side effects. It has been

demonstrated that thermoreversible poloxamer407 hydrogels prolong the delivery of

dexamethasone (Dex) into perilymph. Triamcinolone-acetonide (TAAC), another glucocorticoid,

is clinically used in hearing preservation cochlear implantation surgeries. However, the

potential otoprotective effects of glucocorticoid-loaded poloxamer407-hydrogels have not been

investigated in noise-induced inner ear disorders. Therefore, we directly compared the effects

of topical application of Dex or TAAC-loaded hydrogels on noise-induced hearing loss.

Methods: 44 pigmented guinea pigs were exposed to broadband-noise (120dB, 3h). Various

hydrogels (6% Dex, 6% TAAC, 30% TAAC and control) were intratympanically applied

immediately after exposure. Hearing thresholds were regularly recorded by auditory brainstem

responses (ABRs) for a period of 28 days. After euthanasia, ears were extracted for histological

evaluation.

Results: The 6% Dex and the 6% TAAC groups showed otopretective effect against noise-

induced hearing loss at 8-32 KHz. Hearing threshold shifts at 16 KHz were significantly reduced

in the 6% Dex group at day1, 3 and 28 and in the 6% TAAC group at day 1,respectively. No

otoprotective effect of the 30%TAAC-hydrogel was found. Further histological analyses will be

performed to better understand the otoprotective effects of the glucocorticoid hydrogels.

Conclusion: Our data suggests that sustained topical glucocorticoid delivery improves hearing

after noise exposure and demonstrates the versatility of drug-loaded hydrogels in the

treatment of inner ear disorders.

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Freie Vorträge – Otologie

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Freie Vorträge – Otologie

PN 73

Neue verifizierbare Ursache für eine plötzliche einseitige Ertaubung

Sebastian Rösch1, Miklós Tóth2

1Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten der Paracelsus Medizinischen

Privatuniversität Salzburg, Salzburg, Österreich 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, HNO-Abteilung, Hamburg, Deutschland

Einleitung u. Fragestellung:

Eine plötzliche einseitige Ertaubung kann meist, mit Ausnahme von traumatischen Ereignissen,

keiner Ursache zugeordnet werden. Eine häufig diskutierte Ursache ist ein plötzliches Austreten

von Perilymphe aus dem Innenohr.

Methode/Material:

Datenanalyse von klinischen und audiologischen Verläufen.

Ergebnisse:

Wir konnten in 10 Fällen einer akuten, primär idiopathischen Ertaubung, eine Perilymphfistel

durch eine Fissula ante fenestram als klinische Ursache verifizieren und diese zielgerecht

behandeln.

Diskussion/Schlussfolgerungen:

Das Vorhandensein einer Perilymphfistel als Ursache einer plötzlichen Ertaubung ohne

vorheriges Trauma, wurde bisher viel diskutiert und vielfach in Frage gestellt. Anhand unserer

Untersuchungen können wir die Fissula ante fenestram als konkrete Stelle für einen

Perilymphaustritt definieren. Zusätzlich konnten wir retrospektiv, in allen Fällen eine Cochlear

Cleft als radiologisches Zeichen im Sinne eines diagnostischen Hinweises vor Operation

nachvollziehen.

Wir empfehlen daher in Fällen einer plötzlichen Ertaubung eine frühzeitige Computertomograhie

des Felsenbeins. Bei vorhandener Cochlear Cleft auf der betroffenen Seite empfehlen wir eine

Tympanoskopie unter besonderer Berücksichtigung der Region unmittelbar vor dem ovalen

Fenster. Bei sichtbarem Perilymphfluss erfolgt zur kausalen Therapie eine Fisteldeckung mit

Bindegewebe.

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Freie Vorträge – Otologie

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PN 74

Auswirkungen der Sepsis auf das Innenohr im Mausmodell

Dr. med. Natalie Fischer1, Nina Maria Mathonia1, Georges Hoellerich1, Julian Veser1,

Dr. med. Leyla Pinggera1, Dr. med. Daniel Dejaco1, Dr. rer. nat. Rudolf Glueckert1,

Ao. Univ.-Prof. Dr. Anneliese Schrott-Fischer1, Assoz.Prof.Priv.Doz. Dr. Peter Lackner2,

Univ.-Prof. Dr. med. Herbert Riechelmann1, Ass. Prof. Dr. med. Joachim Schmutzhard1

1Klinik für HNO, Innsbruck, Österreich, 2Klinik für Neurologie, Innsbruck, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Die Sepsis kann zu anhaltenden neurologischen Defiziten beim

Menschen führen. Bei einer schweren Verlaufsform der Sepsis konnte im Mausmodell eine

Hörverschlechterung beobachtet werden. In dieser Untersuchung werden Hörprüfungen und

histologische Veränderungen im Innenohr bei Mäusen überprüft, welche eine Sepsis überlebten.

Methode/Material: An 63 Mäusen wurde die Hörschwelle mittels Hirnstammableitung (ABR)

gemessen. Durch Cecal Ligation Puncture (CLP) wurde bei 35 Mäusen eine Sepsis indiziert. An

Tag 7 wurde die Hörschwelle erneut mittels ABR kontrolliert. Die pathophysiologischen

Veränderungen wurden mittels Immunhistochemie an histologischen Schnitten der Cochlea

untersucht.

Ergebnisse: Bei den Mäusen mit Sepsis konnte ein statistisch signifikanter Hörverlust

gegenüber den Kontroll-Mäusen gemessen werden. Die immunhistochemische Reaktion der

Apoptosemarker BAX und Cleaved-Caspase 3 korrelierte mit den ABR-Ergebnissen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Untersuchung ergab, dass eine nicht letale Sepsis bei

Mäusen zu erhöhten Hörschwellen führt, welche auf eine Induktion der Apoptose in cochleären

Zellen zurückgeführt werden kann.

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Freie Vorträge – Otologie

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PN 75

Vergleich der postoperativen Hörleistung zwischen

der Incusinterpostion und der PORP-Prothesenrekonstruktion in der Mittelohrchirurgie

Dr. Elisabeth Sterrer1, Dr. Benjamin Loader1

1Abteilung für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien, Wien,

Österreich

Einleitung: In dieser Studie wurden die audiologischen Ergebnisse von Incus-Interponaten im

Vergleich zu PORPs (partial ossicular replacement prostheses) bei Patienten mit chronischer

otitis media untersucht.

Methode: Es handelt sich um eine retrospektive Studie mit 117 Patienten die sich im Zeitraum

zwischen 2010 und 2014 einer Gehörknöchelchenkettenrekonstruktion unterzogen haben. 64

Patienten wurden mit einem Incus-Interponat versorgt 53 Patienten erhielten eine PORP

(partial ossicular replacement prostheses). Die Daten wurden anhand von prä- und

postoperativen Audiogrammen ausgewertet. Es wurde eine homogene Gruppe von Patienten

mit idealer Fallzahl behandelt.

Ergebnisse: Bei Patienten die mit Incus-Interponaten versorgt wurden, kam es im Vergleich

zu PORPs zu einer signifikant verbesserten Hörleistung im Bereich von 250Hz (Knochenleitung

p=.042), 2000Hz (Knochenleitung p=.035, Luftleitung p=.001, Schallleitung p=.011) sowie

bei 1000Hz (Luftleitung p=.004; Schallleitung p=.014) und 3000Hz (Luftleitung p=.005,

Schallleitungsstörung p=.004). In Bezug auf das Lebensalter der Patienten und die

Zugangstechnik konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Operationsmethoden

beobachtet werden.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Wenn es die Operationsbedingungen zulassen ist eine

Rekonstruktion mittels Incus-Interponaten einer Rekonstruktion mittels PORP vorzuziehen.

Während bei Patienten mit PORP in der Knochenleitung sogar eine tendenzielle

Verschlechterung zu beobachten war, verbesserte sich die die Hörleistung in der

Knochenleitung der Patienten mit Incus-Interponaten im Vergleich zu den Patienten mit PORP

signifikant.

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Freie Vorträge – Otologie

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PN 76

Effekte eines präoperativ verabreichten Dexamethason-Hydrogels

in einem Cochlea-Implantat-Modell

Clemens Honeder1, Chengjing Zhu1, Hanna Schöpper2, Julia Clara Gausterer3, Manuel Walter1,

Lukas David Landegger1, Nodir Saidov1, Dominik Riss1, Roberto Plasenzotti4, Franz Gabor3,

Christoph Arnoldner1

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Medizinische Universität Wien,

Wien, Österreich 2Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie, Veterinärmedizinische Universität Wien,

Wien, Österreich 3Department für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Universität Wien, Wien,

Österreich 4Department für Biomedizinische Forschung, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Durch die Erweiterung der Indikationskriterien für die Cochlea-

Implantation wurde der Restgehörerhalt zu einem wichtigen Thema. Zusätzlich zur

Verfeinerung der chirurgischen Techniken erwiesen sich pharmakologische Ansätze - und hier

insbesondere die Verwendung von Glucocortikoiden - als hilfreich zur Verbesserung der

Hörergebnisse. Bisher unklar ist jedoch welcher Applikationszeitpunkt und welche Art der

Verabreichung am besten geeignet sind. Das Ziel dieser Studie war es daher die präoperative

lokale Verabreichung eines Dexamethason/Poloxamer407 Hydrogels auf otoprotektive

Eigenschaften zu testen.

Methode/Material: 30 Meerschweinchen wurden in unterschiedliche Gruppen randomisiert,

die entweder einen oder sieben Tage vor der geplanten Cochlea-Implantation ein 6%

Dexamethason/Poloxamer407- oder ein Kontroll-Hydrogel in das Mittelohr verabreicht

bekamen. Hörschwellenbestimmungen (Klicks und frequenzspezifische Messungen) mittels

sogenannter Compound Action Potentials (CAPs) erfolgten direkt vor und nach der

Elektrodeninsertion, sowie an den Tagen 3,7,14,21 und 28. Am Ende des Versuches wurden die

Felsenbeine der Tiere entnommen und zu sogenannten „Organ of Corti whole mounts“ oder zu

histologischen Schnitten, welche mit Hämatoxilin & Eosin gefärbt wurden, weiterverarbeitet.

Ergebnisse: Die Applikation des 6% Dexamethason-Hydrogels einen Tag vor der geplanten

Cochlea-Implantation führte in allen Frequenzbereichen zu einer Reduktion der „CAP-threshold

shifts“ an Tag 28. Zusätzlich zeigte sich in dieser Gruppe eine höhere Anzahl an äußeren

Haarzellen im Bereich der Schneckenspitze. Es zeigte sich aber auch ein relativ ausgeprägtes

histologisches Elektroden-Insertionstrauma und eine verringerte Anzahl an Spiralganglienzellen

in dieser Gruppe.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Applikation des Dexamethason/Poloxamer407-

Hydrogels einen Tag vor der Cochlea-Implantation hatte in diesem Modell einen positiven Effekt

auf den Restgehörerhalt und sollte daher auch in klinischen Studien getestet werden.

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Freie Vorträge – Otologie

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PN 77

Pantonaler Hörsturz – ist operativer Verschluss

des Runden Fensters sinnvoll?

Dr Christoph Balber1, Prim. Prof. Dr. Martin Burian1, Dr Katharina Etmajer1

1Krankenheus der Barmherzige Schwestern Linz, Linz, Österreich

Neben der Cortison-Therapie (systemisch, intratympanal) und rheologischen Infusionstherapie

wird die operative Tympanotomie mit Verschluss des runden Fensters bei Verdacht auf Ruptur

der Rundfenster-Membran therapeutisch eingesetzt.

Fragestellung: Wie wirksam ist diese Therapie und sollte sie auch in Zukunft noch ihren

Stellenwert behalten? Welche Faktoren sind für die Prognose günstig?

Methode: Vergleich der Audiogrammergebnisse prä- und postoperativ in unserem

Patientengut, Vergleich mit der Literatur, Suche nach Faktoren für günstige Prognose.

Schlussfolgerung: In unserem Patientengut zeigt eine große Gruppe an Patienten deutliche

Verbesserungen der Hörleistung nach dem Eingriff. Deutlichster Faktor für eine günstige

Prognose ist das Alter.

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PN 78

Classic Vibroplasty - different methods of coupling

Stefan Edlinger1, A. Wolf-Magele1, P. Wimmer1, B. Gradl1, B. Stanek1, G. Sprinzl1

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten des Universitätsklinikums St. Pölten,

St. Pölten, Österreich

Introduction: The Vibrant Soundbridge (VSB) is an active semi-implantable middle ear

implant. Semi-implantable hearing devices are an option for patients with moderate-to-severe

sensorineural, conductive or mixed hearing loss who cannot benefit from a conventional

hearing aid. Primary the indications for the VSB were limited to patients with sensorineural

hearing loss and normal middle ear function, due to new coupling methods these have been

extended to include patients with conductive or mixed hearing loss also. These techniques

enable the intraoperative assessment of the mechanical coupling of the FMT in nearly each

anatomical situation.

Materials and Methods: This paper reports a retrospective analysis of Vibrant Soundbridge

cases which were performed by our senior author. Thereby the point of view was on the

different coupling methods and the individual benefits of each technique.

Technique: The standard surgical approach for incus vibroplasty is a mastoidectomy and a

posterior tympanotomy and crimping the FMT to the long incus process using the Incus-LP-

Coupler. In the modified coupling approaches the vibrant floating mass transducer was

attached to the short incus process using the Incus-SP-Coupler, the stapes or stapes

superstructures using the Vibroplasty-Clip-Coupler or to the round window using the RW-Soft-

Coupler. Even using a VSB in combination with a TORP/PORP is possible.

Conclusion: The VSB is a safe and effective semi-implantable system to treat mild-to-severe

conductive, sensorineural and mixed hearing loss with oval-window, round window and Clip-

Coupler vibroplasty or with using a FMT combined with a partial or total ossicular replacement

prothesis. Comparable audiological and clinical results were seen.

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Freie Vorträge – Onkologie I

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Freie Vorträge – Onkologie I

PN 79

Eine seltene Differentialdiagnose von oralen Leukoplakien

Dr.med Teresa Bernadette Steinbichler1, PD Dr. Jozsef Dudas1, Prof. Dr. Herbert Riechelmann1

1Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck

Einleitung u. Fragestellung: Berichtet wir über eine 55-jährige Frau die sich mit

flächenhaften Leukoplakien, z.T. auch mit verruköser Oberfläche, der Wangenschleimhaut in

unserer Ambulanz vorstellte. Die histologische Untersuchung zeigte ein hochdifferenziertes

Plattenepithelkarzinom im Bereich der rechten Wangenschleimhaut ansonsten nur unspezifische

entzündliche Veränderungen. Aufgrund der ungewöhnlichen klinischen Präsentation und

insbesondere den generalisierten Leukoplakien mit verruköser Oberfläche, wurde die Diagnose

einer proliferativen, verrukösen Leukoplakie (PVL) gestellt. Die PVL bedarf besondere

Beachtung in der onkologischen Nachsorge und sollte daher dem onkologisch tätigen HNO Arzt

bekannt sein.

Methode/Material: Die PVL wird anhand eines Fallberichts präsentiert sowie eine

Zusammenfassung der aktuelle Literatur und Diagnosekriterien dargestellt. Ebenso wird auf die

Besonderheiten in der Nachsorge eingegangen.

Ergebnisse: In dem dargestellten klinischen Fall konnte die Diagnose einer PVL aufgrund der

klinischen und histologischen Präsentation, der Lokalisation, des Alters und Geschlechts der

Patientin gestellt werden. Entsprechende Diagnosekriterien wurden 2010 von Cerero-Lapiedra

et al. vorgeschlagen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die proliferative, verruköse Leukoplakie ist eine seltene

Differentialdiagnose diffuser oraler Leukoplakien, die aufgrund des aggressiven klinischen

Verlaufs, der hohen malignen Entartungsrate und der Rezidivneigung besonderer

Aufmerksamkeit in der klinischen, onkologischen Nachsorge bedarf.

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Freie Vorträge – Onkologie I

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PN 80

Diagnostischer Wert der Feinnadelaspirationsbiopsie nach

vorangegangener Strahlentherapie bei Patienten mit Raumforderungen im Kopf-Halsbereich

Dr.med.univ. Ulana Kotowski1, Assoc.Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Oskar Koperek1,

Assoc.Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ., MBA Boban M. Erovic1

1Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

Einleitung: Aufgrund der einfachen Durchführbarkeit, der Kosteneffizienz und der hohen

Treffsicherheit hat sich die Feinnadelaspirationszytologie (FNA) als wichtiges Mittel zur

Diagnostik von Raumforderungen im Kopf-Halsbereich entwickelt. Dennoch ist wenig über die

Effizienz dieser Methode bei Patienten mit vorangegangener Strahlentherapie und neu

aufgetretenen cervikalen Lymphknoten bekannt.

Methode: Es wurde eine retrospektive Analyse der durchgeführten Feinnadel-

aspirationszytologien an der Wiener Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

durchgeführt.

Ergebnisse: Es zeigen sich eine hohe Sensitivität, eine hohe Spezifität und ein hoher positiver

prädiktiver Wert für Feinnadelaspirationszytologien welche bei Patienten nach Strahlentherapie

durchgeführt werden. Der negativ prädiktive Wert ist jedoch niedrig.

Schlussfolgerungen: Sensitivität, Spezifität und positiver prädiktiver Wert der

Feinnadelaspirationszytologie nach Strahlentherapie sind vergleichbar mit in der Literatur

beschriebenen Ergebnissen für Patienten ohne vorausgegangener Strahlentherapie. Der

negative prädiktive Wert zeigt allerdings deutlich schlechtere Ergebnisse. Daher ist ein positiver

FNA-Befund eine verlässliche Information die Zeit und weitere, invasivere Eingriffe ersparen

kann. Bei einem negativen FNA-Befund müssen jedoch weitere diagnostische Maßnahmen

getroffen werden.

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PN 81

Onkologische Zertifizierung einer HNO-Abteilung

am Beispiel von Onkozert: Ist es die Mühe wert?

Univ.-Prof. Dr. Martin Burian1, Dr. Andreas Strobl1, Dr. Veronika Wimmer1, Dr. Michael Hubich1

1HNO, Barmherzige Schwestern Linz, Linz, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Die Abteilung für HNO-Heilkunde im Krankenhaus der

Barmherzigen Schwestern Linz ist als erste HNO-Abteilung in Österreich vom Zertifikatsanbieter

Onkozert als Kopf-Hals-Tumorzentrum zertifiziert worden. Voraussetzung dafür ist ein

Onkologisches Zentrum, in das das Modul Kopf-Hals-Tumore eingebunden wird.

Methode/Material: Die einzelnen Schritte, die für eine Zertifizierung notwendig sind, werden

vorgestellt. Der Zertifizierungsprozess soll näher beleuchtet werden und der Zeitaufwand

sowie der personelle Aufwand für die Erstzertifizierung und die Re-Zertifizierungen werden

dargestellt. Änderungen von abteilungsüblichen und eingefahrenen Abläufen in der

Tumorbehandlung auf Grund des Zertifizierungsprozesses werden aufgezeigt.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Ein onkologischer Zertifizierungsprozess ist ohne

zusätzliche Personalressourcen aus dem Bereich des Verwaltungspersonals kaum vorstellbar.

Der Mehraufwand in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen und

Gesundheitseinrichtungen ist beträchtlich. Dagegen abgewogen werden müssen die Vorteile

eines klar strukturierten und dokumentierten Vorgehens in Diagnostik und Therapie und deren

positive Auswirkung auf die Ausbildung. Ob daraus letztlich eine Qualitätssteigerung im

klinischen Alltag resultieren kann, soll diskutiert werden.

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Freie Vorträge – Onkologie I

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PN 82

Das sinonasale Adenokarzinom des Tischlers –

Was haben wir in den letzten 15 Jahren gelernt

Dr. Magdalena Margoc1, Dr. Martin Bruch1

1KH-BHS-Linz, Linz, Österreich

Fragestellung: Wir versuchen, einerseits unser Behandlungskonzept und andererseits

Weiterentwicklungen in unserer Therapiestrategie darzustellen.

Methode: Retrospektive Analyse von Patientendaten einer kleinen Gruppe (22 Patienten)

von an unserer Abteilung behandelten Tischlern mit sinonasalem Adenokarzinom.

Ergebnisse: Die präoperative Abklärung, Indikationsstellung, chirurgische Techniken,

das postoperative Management und survival-Daten werden präsentiert und analysiert.

Diskussion: Die endoskopisch endonasale Chirurgie ist heutzutage in der Behandlung

von sinonasalen Adenokarzinomen etabliert.

Ein eingespieltes chirurgisches Team, eine exakte Indikationsstellung und eine regelmäßige

Nachsorge sind essentiell für das Outcome dieser Patienten

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PN 83

Aktivierung der Schläfer – Spätmetastasen bei Kopf Hals Karzinomen

Priv-doz. Jozsef Dudas1, Angela Romani1, Raphaela Tuertscher1,

Univ.-Prof. Herbert Riechelmann1

1Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Einleitung und Fragestellung: Der Phänotyp von Karzinomzellen wird durch 2 Faktoren

bestimmt. Ein Faktor sind DNA Defekte, die während der Karzinogenese entstehen. Der andere

Faktor ist das Mikroenvironment, das unterschiedliche Phänotypen von Tumorzellen induzieren

kann. Diese Phänotyp-Veränderungen spielen bei der Fernmetastasierung eine wesentliche

Rolle.

Methode / Material: In SCC-25 und Detroit 562 Zellen wurde eine epithelial- mesenchymale

Transition (EMT) und die reverse mesenchymal- epitheliale Transition (MET) mit konditionierten

Medien induziert. Als Zielparameter wurden Zellproliferation, Zellmigration und mesenchymale

bzw. epitheliale Differenzierung untersucht.

Ergebnisse: Kopf-Hals-Karzinomzellen entwickeln auf Signale von mesenchymalen

Fibroblasten einen mesenchymalen Phänotyp. Wesentlich hierfür ist die Aktivierung des STAT-3

Signalweges. Dies führt zur Auslösung aus dem epithelialen Zellverband und Zellmigration. Wir

konnten proliferationsstimulierende und die pro-migratorische Einflüsse trennen. Migratorische

Zellen zeigen mesenchymale Eigenschaften mit erhöhter Chemoresistenz, während die

proliferierenden Zellen wieder einen epithelialen Phänotyp annehmen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Epitheliale und mesenchymale Gen-Expressionsmuster

bewirken 2 Phänotypen derselben Tumorzellen. Im mesenchymalen Phänotyp migrieren und

zirkulieren die Zellen und es kann zur distanten Nidation kommen. Sie verhalten sich dann wie

Schläfer. Durch distante Wachstums-Signale können sie geweckt werden, epithelial

redifferenzieren und proliferieren. Sie können so noch nach Jahren zu einer distanten Metastase

führen.

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Freie Vorträge – Onkologie I

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PN 84

Prognostische Bedeutung von retropharyngealen Lymphknoten

beim sinonasalen Karzinom: eine retrospektive, exploratorische Studie

DDr. Katharina Gangl1, Univ.-Prof. Stefan Nemec2, Univ.-Prof. Gabriela Altorjai3,

Univ.-Prof. Johannes Pammer4, Univ.-Prof. Matthaeus Ch. Grasl1, Univ.-Prof. Boban M. Erovic1

1Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Medizinische Universität Wien, Wien 2Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, klinische Abteilung für Neuroradiologie und

muskuloskeletale Radiologie, Medizinische Universität Wien, Wien 3Klinik für Strahlentherapie, Medizinische Universität Wien, Wien 4Klinisches Institut für Pathologie, Medizinische Universität Wien, Wien

Einleitung u. Fragestellung: Sinonasale Karzinome der Nase und Nasennebenhöhlen sind

selten. Ziel dieser Untersuchung war es, den Einfluss des Befalles der retropharyngealen

Lymphknoten zum Zeitpunkt der Erstdiagnose auf das Überleben der Patienten zu untersuchen.

Methode/Material: Der Befall der retropharyngealen Lymphknoten bei der Erstdiagnose von

36 Patienten mit sinonasalem Karzinom wurde radiologisch (CT oder MRT) ermittelt. Das

Gesamtüberleben und die loko-regionäre Kontrolle der Patienten wurden mit der Kaplan-Meier-

Methode und dem log-rank Test analysiert.

Ergebnisse: Der Befall der retropharyngealen Lymphknoten war im gesamten

Patientenkollektiv mit statistisch signifikantem kürzerem Gesamtüberleben assoziiert

(p=0,0066). In der Untergruppe der Patienten mit Plattenepithelkarzinom (n=23), zeigte sich

ein kürzeres Gesamtüberleben (p=0,0046) und schlechtere loko-regionäre Kontrolle

(p=0,0065). Bei dieser Untergruppe wurde bei retropharyngealem Lymphknotenbefall auch ein

kürzeres Gesamtüberleben (p=0,0423) und schlechtere loko-regionäre Kontrolle (p=0,0315)

der Patienten mit fortgeschrittenem Tumorstadium gesehen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Beim sinonasalen Karzinom ist der Befall der

retropharyngealen Lymphknoten zum Zeitpunkt der Diagnose ein signifikanter prognostischer

Faktor für kürzeres Gesamtüberleben und schlechtere loko-regionäre Kontrolle.

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Freie Vorträge – Onkologie I

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PN 85

Die Wirkung von FH535 auf die Kopf- und Halstumorzelllinien SCC25,

CAL27 und FaDu in Kombination mit Cisplatin und Bestrahlung

Dr. Isabella Stanisz1, Dr. Ulana Kotowski1, Dr. Georg Haymerle1, Dr. Lorenz Kadletz1,

Dr. Rainer Schmid1, PD Dr. Gregor Heiduschka1

1Medizinische Universität Wien, Wien

Einleitung u. Fragestellung: Die Dysregulation des Wnt/β-catenin Pfades und die Effekte des

β-catenin/TCF Inhibitors FH535 auf das Tumorwachstum wurden bei verschiedenen

Tumorzelllinien erforscht, jedoch noch nicht bei Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Halsregion.

Das Ziel dieser Studie ist es mögliche wachstumsinhibierende Effekte von FH535 zu finden und

die Auswirkung auf die Expression des Wnt/β-catenin Pfades in Kupf-Hals-Tumorzelllinien zu

untersuchen.

Methode/Material: Die Zytotoxizität von FH535 wurden in Zellproliferationsassays in den

Kopf – Halstumorzelllinien SCC25, CAL27 und FaDu getestet. Zur Untersuchung einer potenziell

synergistischen Wirkung wurde die Substanz mit Cisplatin und in einer Kombinationsindex

Analyse nach Chou et al. ausgewertet. Zum Nachweis von Apoptose wird eine FACS

(=fluorescence-activated cell sorting) Analyse durchgeführt. In weiterer Folge wird FH535 mit

Bestrahlung kombiniert und mittels Kolonieformungsassays ausgewertet. Die Expression von

Wnt, -catenin, TCF and e-cadherin wird mittels Western Blot analysiert.

Ergebnisse: In den Zellproliferationsassays zeigte FH535 eine dosisabhängige

Wachstumsinhibition und in der FACS Analyse konnte die Induktion von Apoptose

nachgewiesen werden.

Synergistische und zunehmende zytotoxische Effekte in Kombination von FH535 mit Cisplatin

zeigten sich in allen behandelten Zellenlinien.

Diskussion/Schlussfolgerungen: FH535 ist in Plattenepithelkarzinomzelllinien der Kopf-

Halsregion in bereits klinisch anwendbaren Dosen zytotoxisch. Die Resultate sollen aufzeigen,

ob FH535 als mögliche zukünftige Therapie von Kopf – und Halstumoren in Betracht gezogen

werden könnte.

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Freie Vorträge – Onkologie I

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PN 86

Die Wirkung des PI3K-Inhibitors HS-173

auf Plattenepithelkarzinomzelllinien der Kopf- Halsregion

Dr. Elisabeth Enzenhofer1, Dr. Lorenz Kadletz1, Dr. Isabella Stanisz1, Dr. Ulana Kotowski1,

PD Dr. Gregor Heiduschka1

1Medizinische Universität Wien, Wien

Einleitung und Fragestellung:

Plattenepithelkarzinome der Kopf- Halsregion sind die 6. häufigste Krebsart weltweit. Leider hat

sich die 5- Jahresüberlebensrate in den letzten 20 Jahren kaum gebessert, so dass dringend

neue, effektive Therapeutika im Kampf gegen diese Tumore benötigt werden. PI3K- Inhibitoren

sind vielversprechende Substanzen im Kampf gegen Kopf-Halskarzinome, die bis dato jedoch

noch nicht Einzug in den klinischen Alltag gefunden haben. HS-173 ist ein neuer PI3K inhibitor,

der vielversprechende Wirkung in NSCLC und Pankreastumoren gezeigt hat. Ziel der

vorliegenden Studie ist es, die Wirkung von HS-173 in Kopf-Hals-Plattenepithel-

karzinomzelllinien zu evaluieren.

Methode/Material:

Die Zelllinien Cal 27, FaDu, SCC25 wurden mit absteigenden Konzentrationen von HS-173

gegiftet. Dosis-Wirkungskurven wurden kalkuliert. Außerdem wurde Apoptose mittels FACS

nachgewiesen. Weiters wurde der Effekt von HS-173 in Kombination mit Cisplatin oder

Bestrahlung berechnet.

Ergebnisse:

Es konnte eine dosis-abhängige Proliferationshemmung der Zelllinien nachgewiesen werden.

Apoptose bestätigte sich in der FACS- Analyse. Außerdem konnte eine Steigerung der

Bestrahlungswirkung sowie ein synergistischer Effekt von Cisplatin und HS-173 auf

Plattenepithelkarzinomzelllinien nachgewiesen werden.

Diskussion/Schlussfolgerung:

Unsere Daten zeigen, dass HS-173 vielversprechenden Wirkstoff im Kampf gegen

Plattenepithelkarzinome der Kopf-Halsregion darstellt.

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PN 87

Die Wirkung von Zerumbone in Kombination mit Bestrahlung

auf Kopf-Hals-Tumorzelllinien

Julia Schnöll1, Prof. Dr. Markus Brunner1, Dr. Sven Schneider1, Dr. Lorenz Kadletz1,

Dr. Isabella Stanisz1, Helga Martinek1, Dr. Ulana Kotowski1

1Medizinische Universität Wien, Wien

Einleitung: Zerumbone ist ein Sesquiterpen welches aus dem Ingwergewächs Zingiber

zerumbet extrahiert wird. Neben seiner antiproliferativen Wirkung zeigt Zerumbone auch

antiinflammatorische, antioxidative, antinozizeptive Wirkungen. Auf normale Zellen zeigt sich

erst in hohen Dosen ein geringer Effekt. Die Wirkung von Zerumbone auf Kopf-Hals-Tumore ist

noch wenig erforscht. Daher ist das Ziel dieser Studie die Wirkung in Kopf-Hals-Tumorzelllinien

zu untersuchen.

Methoden: Die drei Kopf-Hals-Tumorzelllinien SCC25, Cal27 und FaDu wurden mit steigenden

Konzentrationen Zerumbone behandelt. Das Ausmaß der Apoptose wurde mittels

Durchflusszytometrie bestimmt. Weiters wurden Kombinationsexperimente mit Zerumbone und

Bestrahlung (2, 4, 6 und 8 Gy) durchgeführt. Die Interaktion wurde mittels Zytotoxizitätsstest

und Koloniebildungsstest bestimmt.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse der Durchflusszytometrie zeigen eine gesteigerte Apoptoserate

durch die Behandlung mit Zerumbone. Die Resultate der Kombinationsversuche mit

Bestrahlung sind derzeit noch ausständig.

Diskussion: Zerumbone ist ein natürlich vorkommender Wirkstoff und zeigt eine gesteigerte

Apoptoserate auf Kopf-Hals-Tumorzelllinien. Die ausständigen Ergebnisse sollen zeigen ob eine

Kombination mit Bestrahlung sinnvoll erscheint.

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Freie Vorträge – Onkologie I

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PN 88

Das Mikrobiom von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen

der Mundhöhle und des Oropharynx unterscheidet sich signifikant von gesunden Probanden

Dr.med.univ.et scient.med. Axel Wolf1, Univ.-Prof. Dr.habil.rer.nat. Christine Moissl-Eichinger2,

Dr. Sarah Vasicek1, Dr. Thomas Weiland1, Ass. Prof. Dr. Peter Valentin Tomazic1,

Univ.-Prof. Dr.med.univ. Dietmar Thurnher1

1Abteilung für Allgemeine HNO, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich 2Universitätsklinik für Innere Medizin, Zentrum für Medizinische Forschung, Graz, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Den Speichel besiedelnden Mikroorganismen werden als dessen

‚Mikrobiom‘ bezeichnet. Veränderungen der Zusammensetzung des Mikrobioms des

menschlichen Speichels wurden schon bei Patienten mit unterschiedlichen malignen

Erkrankungen wie z.b. im Colon und der in der Lunge nachgewiesen. Im Rahmen dieser Studie

wurde der Speichel von Patienten, die an Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle bzw. des

Oropharynx leiden, untersucht und dessen Zusammensetzung mit dem Mikrobiom der

Mundhöhle und des Oropharynx gesunder Probanden verglichen. Ziel der Studie war es,

Unterschiede in der Zusammensetzung des Mikrobioms bei gesunden Probanden und

Tumorpatienten zu definieren.

Methode/Material: Im Rahmen dieser Pilotstudie wurde das Mikrobiom des Speichels bei

11 Patienten, die ein Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle bzw. des Oropharynx haben,

untersucht und mit einer Kontrollgruppe bestehend aus 11 gesunden Probanden verglichen.

Die gewonnene DNA wurde einer PCR zur Amplifizierung der archaeellen und bakteriellen 16S

rRNA Gene unterzogen, sequenziert und klassifiziert.

Ergebnisse: Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede in der bakteriellen und archaellen

Zusammensetzung des Mikrobioms des Speichels zwischen Patienten und gesunden Kontrollen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Veränderungen des Mikrobioms im Speichel können mit

neuen Techniken exakt untersucht werden. Diese Veränderungen könnten zukünftig einerseits

als diagnostisches Tool in der Früherkennung bzw. in der Nachsorge unserer Tumorpatienten

dienen, andererseits neue therapeutische Ansätze der Behandlung der Erkrankungen bieten,

wenn es gelänge das Mikrobiom erkrankter Patienten zu modifizieren.

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Freie Vorträge – Onkologie I

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PN 89

Die Low-Level Lasertherapie im Einsatz bei Radiochemotherapie

induzierter Mucositis und Dermatitis von HNO Tumorpatienten

Dr. Michaela Friedrich1

1Hno Uni Klinik Med Uni Graz, Graz, Österreich

Einleitung: Die radiogen und chemo/immuntherapie induzierte Dermatits und Mucositis sind

häufige und teilweise schwere Nebenwirkungen, welche die Lebensqualität von HNO-

Tumorpatienten stark beeinträchtigen. Die Patienten leiden unter Schmerzen, Dysphagie und

Gewichtsverlust, was in manchen Fällen zu einer Therapieverzögerung oder gar Abbruch führen

kann.

Zahlreiche Studien belegen den analgetischen, antiinflammatorischen, antiödematösen und

biostimulatorischen Effekt der Behandlung mit der Low Level Lasertherapie. Im Vorjahr konnten

wir dies in einer 3 monatigen Testphase ebenfalls bestätigen, die Ergebnisse wurden im

Rahmen der ARGE Onkologie am österreichischen HNO Kongress in Innsbruck 2015 präsentiert.

Technische Daten: Wir verwenden nun routinemäßig an unserer Abteilung einen Flächenlaser

der Klasse 3R, mit einer Ausgangsleistung von 3500mW und einer Wellenlänge von 660nm.

Durch Eingabe von Wundabmessung und der Dosis wird die Bestrahlungszeit automatisch

berechnet. Die spezielle Konstruktion des Laserkopfes und die hohe Ausgangsleistung bieten

auch bei großflächigen Behandlungen kurze Bestrahlungszeiten.

Methode und Ergebnisse: Seit Ende Februar 2016 verwenden wir die Low Level

Lasertherapie bei onkologischen Patienten. Unsere HNO Tumorpatienten, die unter einer

Radiatio oder Chemo/immuntherapie stehen, werden sowohl im ambulanten als auch

stationären Bereich damit therapiert. Die verwendete Behandlungsstärke betrug 6J/qcm, mit

einer Bestrahlungsdauer von ca 25 Minuten pro Patient und Sitzung. Wir führten die

Lasertherapie zumindest 1x täglich durch, bei stationären Patienten mit höhergradiger

Mucositis oder Dermatitis auch 2x am Tag. Um den Effekt der Behandlung zu objektivieren,

wurde dies anhand einer Schmerzskala (0-10), einer Fotodokumentation und der individuellen

Befindlichkeit des Patienten dokumentiert, die Ergebnisse und Behandlungserfolge werden

präsentiert.

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Freie Vorträge – OSAS – Rhinologie – Speicheldrüsen

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PN 90

Selektive Halslymphknotendissektion –

Therapie-Deeskalation und Salvage

Dr. Volker H. Schartinger1, Dr. Daniel Dejaco1, Prof. Dr. Herbert Riechelmann1

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innsbruck, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Fortgeschrittene Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereich

(engl. HNSCC) werden üblicherweise mit einem multimodalen Therapieansatz behandelt, wobei

der Halslymphknotenausräumung (engl. Neck dissection) eine wesentliche Rolle in der primär

operativ behandelten Patientengruppe zukommt. Wird nach primärer Radiochemotherapie eine

Tumorpersistenz im Bereich des Halses beobachtet stellt die Neck dissection (ND) den einzigen

kurativen Ansatz dar. Zeitpunkt und Ausmaß der ND ist nach wie vor Gegenstand der

Forschung.

Methode/Material: Literaturstudium und Auswertung des Tumorregisters der Univ.-Klinik für

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Innsbruck.

Ergebnisse: Der Umfang der ND im Rahmen der Primärtherapie wird tendenziell

zurückhaltender ohne dabei die Prognose der Patienten zu verschlechtern. Die selektive ND

kann hierbei zur Entdeckung okkulter Metastase beitragen, aber auch bei selektionierten

Patienten mit klinischem Lymphknotenbefall angewandt werden. Gerade bei jenen Patienten ist

auch ein „Downstaging“ zu beobachten, in dem sich der Lymphkotenbefall in der histologischen

Aufarbeitung nicht bestätigt. Das Ausmaß der ND im Falle einer Salvage-Therapie ist im

Einzelfall zu entscheiden. Eine selektive ND ist hierbei häufig ausreichend.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die selektive ND hat einen festen Stellenwert sowohl in

der Primärbehandlung als auch in der Salvage-Therapie von Kopf-Hals-Karzinomen.

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Freie Vorträge – OSAS – Rhinologie – Speicheldrüsen

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Freie Vorträge – OSAS – Rhinologie – Speicheldrüsen

PN 91

Die Stimulation der oberen Atemwege als Therapie der obstruktiven Schlafapnoe - Erfahrungen eines Implantationszentrums

Dr. med. univ. Benedikt Hofauer1, Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Knopf1, Priv.-Doz. Dr. med.

Murat Bas1, Dr. med. Constanze Gahleitner1, Dr. med. Clemens Heiser1

1Klinikum Rechts Der Isar / Hals-nasen-ohrenklinik und Poliklinik, München, Deutschland

Einleitung: Die Stimulation der oberen Atemwege stellt eine neue Therapie für Patienten mit

einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) dar. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der

Stimulation der oberen Atemwege bei Patienten mit einer mittel- bis hochgradigen OSA im

klinischen Einsatz an einem der größten deutschen Implantationszentren.

Material und Methoden: Es wurden 31 Patienten eingeschlossen, die mit einem Stimulator

der oberen Atemwege (Inspire Medical Systems, Maple Grove, USA) versorgt wurden. Der

Therapieerfolg wurde 2, 3, 6 und 12 Monate nach der Implantation überprüft. Die

Datenerhebung beinhaltete demographische Daten, Body mass index (BMI), Apnoe-Hypopnoe

Index (AHI), periphere Sauerstoffsättigung und Entsättigungsindex (EI), Epworth Sleepiness

Score (ESS), postoperative Komplikationen und Therapie-Adhärenz. Der Therapieerfolg wurde

anhand der Sher-Kriterien beurteilt.

Ergebnisse: Das Alter der dreißig männlichen und einer weiblichen Patientin betrug

durchschnittlich 59,6 Jahre (BMI 28,8kg/m2). Der AHI von 32,9/h präoperativ konnte nach

12 Monaten auf 7,0/h gesenkt werden (p<0,001). Der EI von 30,7/h präoperativ konnte nach

12 Monaten auf 9,9/h reduziert werden (p=0,004). Analog zu den objektiven Messungen

konnte der ESS von 12,6 präoperativ auf einen Wert von 5,9 nach 12 Monaten verbessert

werden (p=0,006). Es kam zu keinen postoperativen Komplikationen. Die Therapie-Adhärenz

betrug über den Beobachtungszeitraum durchschnittlich 6,6 h/Nacht. Der BMI blieb über den

Beobachtungszeitraum stabil.

Schlussfolgerung: Der Schweregrad der obstruktiven Schlafapnoe sowie die subjektiven

Symptome konnten während des Beobachtungszeitraumes durch den Einsatz der Stimulation

der oberen Atemwege signifikant und dauerhaft reduziert werden. Die Stimulationstherapie

konnte erfolgreich in den klinischen Routineeinsatz überführt werden.

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Freie Vorträge – OSAS – Rhinologie – Speicheldrüsen

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PN 92

Tränenwegschirurgie in einem Belegspital (LKH-Villach) –

Fallzahlen, Methoden, Ergebnisse

OA Dr. Armin Schön1, OA Dr. Andreas Neuhuber1

1Lkh- Villach, Villach, Österreich

Einleitung und Fragestellung: Verschiedene Methoden der Tränenwegschirurgie in einem

Zeitraum von 10 Jahren an einem unterschiedlichen Patientengut werden dargestellt und an

Beispielen präsentiert (Fotos/ Videos).

Methode/Material: Verschiedene Ursachen von Dacryostenosen, sowie deren operative

Behandlungsmethoden- von der TRW-Sondierung und Spülung(in Sedoanalgesie bei

Säuglingen), über endoskopische Dacryocystorhinostomie (DCR) (mit und ohne intraoperative

Mitomycin C(0,02%)Applikation) und Ballondilatation mit TRW-Intubation, werden erläutert

und auch mittels intraoperativen Bildern und Videosequenzen, sowie postoperativen Bildern

dargestellt.

Ergebnisse: Bei den 225 Patienten-innen kam es zu 21 Rezidiven, welche in 13 Fällen mittels

Ballondilatation und in 8 Fällen mittels zweiter DCR (meist mit intraop. MMC-Applikation)

erfolgreich behandelt wurden. Bei den congenitalen Stenosen zeigte sich eine Sondierung und

Überdruckspülung in Sedoanalgesie (gemeinsam mit der Kinderabteilung) als sichere, für die

kleinen Patienten-innen weinig belastende und erfolgreiche Vorgehensweise.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Anhand von 225 Patienten-innen in einem

Beobachtungszeitraum von 10 Jahren kann gezeigt werden, dass auch in einem Belegspital wie

dem LKH-Villach eine vielseitige Tränenwegschirurgie mit international vergleichbaren

Ergebnissen durchgeführt werden kann. Die endoskopische DCR (nach West) unter

nasenendoskopischer Kontrolle durch den HNO-Arzt mit TRW-Intubation (Monoka/Bika) ist eine

sichere, schnelle und effektive OP-Technik. Bei Rezidiven erweist sich die Ballondilatation mit

dem Lacri-Cath-System® oder die Re-DCR mit MMC(0,02%) in unseren Händen als Methode

der Wahl.

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Freie Vorträge – OSAS – Rhinologie – Speicheldrüsen

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PN 93

Lifestyle-Erkrankung Warthin Tumor: Eine Folge des Metabolischen

Syndroms?

Dr. Lorenz Kadletz1, Stefan Grasl1, Prof. Dr. Matthäus C. Grasl1, Prof. Dr. Boban M. Erovic1

1Medizinische Universität Wien, Wien

Hintergrund: Bis dato gilt der Warthin Tumor als die zweithäufigste gutartige Neubildung der

Ohrspeicheldrüse. Ein bekannter Risikofaktor für das Entstehen dieser Erkrankung ist

Zigarettenkonsum. Die Anzahl an Warthin Tumoren scheint jedoch trotz eines stabilen Anteils

von Rauchern an der Gesamtbevölkerung anzusteigen. Ziel dieser Studie ist es die Inzidenz

und mögliche weitere Risikofaktoren für das Entstehen dieser Erkrankung zu evaluieren.

Methodik: Es werden 380 Patienten untersucht, welche aufgrund eines Warthin Tumors im

Zeitraum zwischen 1960 und 2015 operiert wurden. Es wird die jährliche Inzidenz ermittelt und

ihr Anteil an gutartigen Neubildungen der Parotis ermittelt. Zusätzlich werden potentielle

Risikofaktoren, wie Rauchen, Alkoholkonsum, Begleiterkrankungen und Adipositas evaluiert.

Als Kontrollgruppe dienen Patienten mit anderen gutartigen Neubildungen der

Ohrspeicheldrüse.

Resultate: Der Anteil von Warthin Tumoren an gutartigen Neubildungen der Ohrspeicheldrüse

zeigt eine steigende Inzidenz. Seit 2001 ist der Warthin Tumor der am häufigsten

diagnostizierte Tumor der Ohrspeicheldrüse. Erste Analysen zeigen, dass wie erwartet der

Anteil an Rauchern deutlich über dem Durschnitt der Gesamtbevölkerung liegt. Es kann

vorläufig ein erhöhter Body-Mass-Index (BMI) bei Warthin Tumor Patienten festgestellt werden.

Die Rate an weiteren Erkrankungen, welche dem metabolischen Syndrom zugeordnet werden,

ist bei diesem Patientenkollektiv ebenfalls erhöht.

Schlussfolgerung: Zigarettenkonsum gilt als ein bekannter Risikofaktor für das Entstehen

eines Warthin Tumors. Die steigenden Inzidenzraten lassen sich aber nicht vollends durch

Zigarettenkonsum bei einem gleichbleibenden Gesamtbevölkerungsanteil an Rauchern erklären.

Es zeigt sich zusätzlich eine Assoziation mit Erkrankungen des metabolischen Syndroms,

welches weitere Rückschlüsse auf die Ätiologie des Warthin Tumors geben könnte.

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Freie Vorträge – OSAS – Rhinologie – Speicheldrüsen

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PN 94

Extrakapsuläre Dissektion versus laterale Parotidektomie:

55 Jahre Erfahrung in der Ohrspeicheldrüsenchirurgie

Dr. Lorenz Kadletz1, Dr. Stefan Grasl1, Prof. Dr. Matthäus C. Grasl1, Prof. Dr. Boban M. Erovic1

1Medizinische Universität Wien, Wien

Hintergrund: Der optimale chirurgische Zugang in der Ohrspeicheldrüsenchirurgie wird aktuell

strittig diskutiert. Es gibt einerseits Verfechter eines minimal invasiven Zuganges, der

extrakapsulären Dissektion (EKD). Dem gegenüber steht die laterale Parotidektomie (LP) mit

sorgfältiger Darstellung des Nervus facialis. Ziel dieser Studie ist es Unterschiede bezüglich der

Operationsmethodik und der postoperativen Komplikationsraten zu untersuchen.

Methodik: 894 PatientInnen wurden in diese retrospektive Studie eingeschlossen.

Alle PatientInnen wurden aufgrund eines pleomorphen Adenoms oder eines Warthin Tumors an

der Medizinischen Universität Wien im Zeitraum zwischen 1960 und 2015 behandelt. Es wurden

Art der Operation, ihre Dauer, Tumorgröße, Status des Resektionsrandes und postoperative

Komplikationsraten erfasst und statistisch ausgewertet.

Resultate: Es wurden 395 EKD und 499 LP durchgeführt. Die durchschnittliche

Operationsdauer war signifikant kürzer im Fall einer EKD (EKD 94 min versus LP 146 min,

p<0.0001). Die Resektionsränder waren signifikant häufiger positiv nach einer EKD (EKD

29,4% versus LP 10,2%, p<0,0001). Bezüglich postoperativ aufgetretener Komplikationen kam

es zu einer signifikant höheren Inzidenz von Rezidiven (EKD 7,2% versus LP 2,2%, p=0,0003)

und permanenter Facialisparesen (EKD 2,2% versus LP 0,6%, p=0,0396) nach EKD.

Diskussion: Da es im Fall einer EKD postoperativ zu einer erhöhten Rate von dauerhaften

Gesichtsnervlähmungen sowie einem vermehrten Rezidivauftreten kam, kann anhand dieser

Daten eine Empfehlung für die LP ausgesprochen werden.

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Freie Vorträge – OSAS – Rhinologie – Speicheldrüsen

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PN 95

ELMO 3 als potentieller prognostischer Marker

in kleinen Speicheldrüsentumoren

Dr. Ulana Kotowski1, Dr. Lorenz Kadletz1, PD. Dr. Gregor Heiduschka1,Prof. Dr. Claudia Lill1

1Medizinische Universität Wien, Wien

Einleitung u. Fragestellung: Maligne Tumoren der kleinen Speicheldrüsen sind selten und

eine heterogene Erkrankung mit einer Vielzahl an möglichen histopathologischen Diagnosen.

Aufgrund der Seltenheit ist es schwierig, den klinischen Verlauf vorherzusagen, weshalb

prognostische Marker dringend benötigt werden. ELMO 3 (engulfment and cell motility protein

3) ist ein Protein, das in der Zellmigration beteiligt ist und den Umbau des Zytoskeletts fördert.

Darüber hinaus ist es als prognostischer Marker bei Lungenkrebs beschrieben. Ziel dieser

Studie ist es, die Expression von ELMO 3 in Tumoren der kleinen Speicheldrüsen zu

untersuchen.

Methode/Material: Die Expression von ELMO 3 in malignen Tumoren der kleinen

Speicheldrüsen wird mittels Immunhistochemie untersucht.

Ergebnisse: Die Ergebnisse sind zum Zeitpunkt der Einreichung noch ausständig.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Durch die vielfältigen Histopathologien bei malignen

Tumoren der kleinen Speicheldrüsen ist die Diagnostik und die Vorhersage des klinischen

Verlaufs schwierig. Die ausständigen Resultate sollen zeigen, ob ELMO 3 sich als prognostischer

Marker für diese Tumoren eignet.

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Freie Vorträge – Pädiatrische HNO

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Freie Vorträge – Pädiatrische HNO

PN 96

Otoakustische Emissionen bei Kindern mit Sichelzellanämie

Ass. Prof. PD.Dr. Joachim Schmutzhard1, Dr. Josua Kegele2, Prof. Herbert Riechelmann1,

Prof. Patrick Zorowka3, Prof. Tsiri Agbenyega4, Prof. Peter Kremsner5

1Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- Und Ohrenheilkunde,

Innsbruck, Österreich 2Division für Neurologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland 3Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörung, Medizinische Universität Innsbruck,

Innsbruck, Österreich 4Komfo Anokye Teaching Hospital & Kwama Nkrumah University of Science and Technology,

Kumasi, Ghana 5Institut für Tropenmedizin, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland

Einleitung:

Sichelzellanämie ist die in Afrika am häufigsten auftretende autosomal rezessiv vererbte

Erkrankung des Hämoglobins. Bei Deoxygenierung kommt es zur Polymerisation des

Hämoglobins im Erythrozyten mit typischer Sichelbildung und mit erhöhter vaskulärer Adhäsion

und resultierender Beeinträchtigung der Mikroperfusion. Diese Durchblutungsstörungen

können im gesamten Körper, so auch im Innenohr, auftreten. Bei erwachsenen

Sichelzellpatienten wurden bereits sensoneurale Hörstörungen berichtet. Mit welchem Alter die

Hörstörung auftritt, ist noch nicht geklärt. Ziel dieser Studie ist mittels otoakustischen

Emissionen ein pädiatrisches Kollektiv auf das Auftreten von Innenohrstörungen zu

untersuchen.

Material und Methoden:

Im Rahmen der Sichelzellanämie- Sprechstunde am Komfo Anokye Teaching Hospital in Kumasi

Ghana wurden homozygote Kinder rekrutiert. Als Kontrollgruppe dienten gleichaltrige Kinder

aus Kindergärten in Kumasi. Alle Studienteilnehmer wurden einer einmaligen Messung von

transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen unterzogen.

Ergebnisse:

35 Kinder mit Sichelzellanämie und 115 Kontrollkinder konnten für die Studie rekrutiert

werden. Negative Emissionen wurden in der Sichelzellanämiegruppe bei einem Patienten und in

der Kontrollgruppe bei 13 Patienten gemessen.

Conclusion:

Sichelzellanämie führt in der Kindheit nicht zu einer Beeinträchtigung der Innenohrfunktion.

Der Zeitpunkt der Innenohrmitbeteiligung ist weiterhin unklar.

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Freie Vorträge – Pädiatrische HNO

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PN 97

“To stent or not to stent?” – Chirurgische Sanierung

von Choanalatresien im Kindesalter

Dr. med. univ. et. scient. med. Axel Wolf1, Univ.-Prof. Dr.med.univ. Dietmar Thurnher1,

Ass. Prof. Dr. Peter Valentin Tomazic1

1Abteilung für Allgemeine HNO, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Die Anwendung von Stents nach endoskopischer, endonasaler

Sanierung von Choanalatresien ist weit verbreitet, deren therapeutischer Vorteil jedoch nicht

eindeutig definiert. Ziel dieser Studie war die Evaluation der choanalen Durchlässigkeit nach

endoskopischer Choanalatresie-Sanierung bei Neugeborenen und Kindern mit und ohne

Anwendung von Stents im Kontext einer Literaturreview.

Methode/Material: Im Rahmen dieser Studie wurde eine ausführliche Literaturrecherche

durchgeführt und bereits berichtete Fälle in Zusammenschau mit den eigenen Erfahrungen

ausgewertet.

Zwischen 2001 und 2012 wurden bei 11 Patienten unter 18 Jahren (1.5±2.5 Jahre; 6=w, 5=m)

die an symptomatischen Choanalstenosen bzw. Choanalatresiesen litten eine endoskopische

Sanierung der Malformationen nach demselben chirurgischen Prozedere in unserem Haus

durchgeführt. Die Durchlässigkeit der Atresien bzw. Stenosen wurde retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: In 50% der sanierten Malformationen wurden intraoperativ Stents in den

Neochoanen appliziert, während in den anderen 50% keine Stents verwendet wurden. In allen

Patienten wurde nach den primären Eingriffen funktionell zufriedenstellende Neochoanae

geschaffen.

In der Literatur veröffentlichte Fälle zeigten sehr große Unterschiede in der Erfolgsrate primärer

Eingriffe, ein eindeutiger Vorteil durch eine Stentapplikation konnte jedoch nicht nachgewiesen

werden.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Ausgezeichnete Ergebnisse nach endoskopischer

Sanierung von Choanalstenosen bzw. Choanalatresien können unserer Erfahrung nach und in

Zusammenschau mit bereits publizierten Ergebnissen mit und ohne Applikation von Stents

erzielt werden. Die Verwendung von Stents sollte aufgrund potentiell lebensbedrohlicher

Komplikationen (z.b. Restenosen) bei Neugeborenen mit bilateralen Malformationen angedacht

werden, wird jedoch bei einseitigen Malformation und älteren Patienten mit milden klinischen

Beschwerden nicht generell empfohlen.

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Freie Vorträge – Onkologie II

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Freie Vorträge – Onkologie II

PN 98

Trichoblastisches Karzinosarkom am Hals – ein Fallbericht

Dr. Thomas Weiland1, Dr. Georg Hammer1, Dr. Axel Wolf1, Dr. Sarah M. Vasicek1,

Dr. Matthias Graupp1, Dr. Prisca Pondorfer1, Prof. Dr. Dietmar Thurnher1

1HNO-Universitätsklinik Graz, Graz, Österreich

Einleitung: Sarkome sind maligne Tumore ausgehend von mesenchymalen Gewebe.

Sie machen nur etwa 1% aller malignen Tumore beim Menschen aus und neigen zur

hämatogenen Metastasierung. Nach der aktuellen WHO-Klassifikation werden etwa 100

verschiedene Entitäten unterschieden, wobei eine genaue Spezifizierung oftmals nicht ganz

einfach erscheint.

Fallbericht: Unter der Primärdiagnose „Epidermiszyste“ wurde bei einem 82-jährigen

männlichen Patienten im April 2015 an der Universitätsklinik für Dermatologie Graz eine

Exzision eines Hauttumors am Hals links durchgeführt. Aufgrund der inkonklusiven Histologie

wurde die Expertise der Onko-Pathologie des Dana-Farber Cancer Institutes in Boston

eingeholt. Dort wurde die Diagnose eines sarkomatoiden Karzinoms vom trichoblastären Typ

gestellt. Aufgrund der initialen R1-Resektion erfolgte an der HNO-Universitätsklinik Graz die

Nachresektion inklusive funktioneller Neck Dissection links. Der histologische Befund ergab eine

RO-Resektion, sämtliche entnommenen Halslymphknoten waren tumorfrei. Die empfohlene

postoperative Radiatio wurde vom Patienten abgelehnt.

Im Frühjahr 2016 wurde der Patient im Rahmen der onkologischen Nachsorge mit einer

subjektiv seit etwa drei Wochen bestehenden Schwellung im Bereich der OP Narbe vorstellig.

Es erfolgte erneut die komplikationslose Exzision des Tumors, der diesmal jedoch eine

Infiltration in die umgebende Halsmuskulatur zeigte. Histopathologisch bestätigte sich der

Verdacht des Rezidivs. Die postoperative Radiatio wird nach nunmehriger Einwilligung des

Patienten derzeit geplant.

Diskussion: Bei einem trichoblastischen Karzinosarkom handelt es sich um einen äußerst

seltenen malignen Tumor mit überwiegender Haarfollikeldifferenzierung. Er besteht aus zwei

Komponenten: epithelialen Zellkomplexen mit Merkmalen eines Basalioms und sarkomatoiden

Anteilen. Möglicherweise entsteht das trichoblastäre Karzinosarkom durch maligne

Transformation eines Trichoblastoms. Die spärliche Weltliteratur wird anhand des Fallberichts

diskutiert.

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Freie Vorträge – Onkologie II

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PN 99

Einfluss des Tumorvolumens auf Überleben und R-Status

Dr. med. univ. Daniel Dejaco1, Dr. med. Volker Schartinger1, Priv. Doz. Dr. med. PhD Gerlig

Widman2, Assoz. Prof. Priv. Doz. Mag. Dr. rer. nat. Georg Göbel3, Univ. Prof. Dr. med. Herbert

Riechelmann1

1Univ. Klinik HNO Innsbruck, Innsbruck, Österreich 2Univ. Klinik Radiologie Innsbruck, Innsbruck, Österreich 3Department Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie Innsbruck,

Innsbruck, Österreich

Hintergrund: Über eine einfache Näherungsformel kann das Tumorvolumen aus

prätherapeutischen Kontrast-CTs abgeschätzt werden. Wir haben die prognostische Wertigkeit

des Tumorvolumens mit dem UICC-T-Stadium verglichen und den Einfluss des Tumorvolumens

auf das Überleben und das Erzielen einer R0-Resektion bei chirurgischer Therapie von Kopf-

Halskarzinomen untersucht.

Methoden: Bei 253 Patienten mit Plattenepithelkarzinom von Mundhöhle, Mundrachen, Larynx

und Hypopharynx wurden die Tumorvolumina aus prätherapeutischen Kontrast-CTs berechnet

und in ≤2ml, 2-12ml und >12ml gruppiert. Als prognostische Qualitätsindikatoren wurden

Diskrimination und Kalibration dieser 3 Volumengruppen mit den T-Stadien nach UICC

verglichen. Es wurde das Volumen berechnet, mit dem eine R0-Resektion mit einer

Wahrscheinlichkeit ≥80% erreicht wird.

Resultate: Das Tumorvolumen war erwartungsgemäß mit Überleben assoziiert (p<0,001). Pro

ml Tumorvolumen stieg das Sterberisiko um 1.4% (95% CI 0.8%-2.0%). Die prognostische

Aussagekraft der 3 Volumenkategorien und des UICC-T-Stadiums war ähnlich (Harrel’s C 0.67

vs. 0.64; p>0.5). Von 96 chirurgisch behandelten Patienten waren 81 R0-Resektionen. Bis zu

einem Tumorvolumen von 17ml war die Wahrscheinlichkeit einer R0-Resektion ≥80%.

Diskussion: Das Tumorvolumen war als Überlebens-Prädiktor den UICC-T-Stadien

gleichwertig. Der wesentliche Vorteil ist das höhere Skalenniveau (kardinal statt ordinal). Die

Volumina lassen sich in eine normalverteilte Größe transformieren. Sie sind einfach und in allen

Bezirken der Kopf-Hals-Region ident zu bestimmen. Manche UICC-T-Stadien sind sehr häufig

(z.B. T4), andere (z.B. T3) eher selten. Die vorgestellten 3 Größenklassen der Tumorvolumina

waren hingegen gleich stark frequentiert.

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Freie Vorträge – Onkologie II

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PN 100

Neck dissection, pathologischer Lymphknotenstatus und

die Indikation zur postoperativen Radiotherapie

Dr. med. univ. Volker Hans Schartinger1, Dr. med. univ. Anna Katharina Lettenbichler-Haug1,

Dr. med. univ. Daniel Dejaco1, Maria Anegg1, Prof. Dr. Herbert Riechelmann1

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen- Und Ohrenheilkunde, Innsbruck, Österreich

Einleitung u. Fragestellung:

Fortgeschrittene Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereich (engl. HNSCC) werden

üblicherweise mit einem multimodalen Therapieansatz behandelt, wobei der

Halslymphknotenausräumung (engl. Neck dissection) eine wesentliche Rolle in der primär

operativ behandelten Patientengruppe zukommt.

Die Diskussion über die Notwendigkeit bzw. das Ausmaß einer Halslymphknotenausräumung ist

dominiert von den falsch negativen präoperativen Untersuchungen und der Entdeckung

okkulter Metastasen im pathologischen Präparat. Im Gegensatz dazu, führen falsch positive

präoperative Untersuchungsbefunde möglicherweise zu einer Überbehandlung.

Methode/Material: Bei Patienten mit der Erstdiagnose eines HNSSC, die zwischen 2007 und

2016 eine Neck dissektion als Teil der chirurgischen Erstlinientherapie erhielten, wurden

retrospektiv untersucht. Der mittels Computertomographie bestimmte klinische

Lymphknotenstatus wurde mit dem pathologischen Präparat verglichen und nach allfälligen

Stadienveränderungen untersucht.

Ergebnisse:

Eine Neck dissection wurde bei gesamt 234 Patienten durchgeführt, wobei 79 (33,8%)

Patienten klinisch ein lokales Tumorstadien zeigten. In den fortgeschrittenen Tumorstadien

wurden 132/155 (85%) präoperativ als Lymphknoten positiv eingeschätzt. Die präoperative

Einschätzung stimmte mit der histopathologischen Aufarbeitung in 193/234 (82,5%) überein.

Eine okkulte Metastasierung trat in 9/234 (3,8%) der Fälle auf. Unauffällige Lymphknoten bei

initial suspektem radiologischen Befund wurden in 32/234 (13,7%) beobachtet. Bei 14

Patienten konnte dadurch eine postoperative Bestrahlung tatsächlich vermieden werden,

zumeist ohne den onkologischen Verlauf negativ zu beeinflussen.

Diskussion/Schlussfolgerungen:

In dieser retrospektiven Auswertung wurde bei routinemäßiger pathologischer Aufarbeitung ein

“Downstaging” häufiger beobachtet als eine okkulte Metastasierung. Eine postoperative

Bestrahlung kann durch die Durchführung einer Neck dissection potentiell vermieden werden.

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Freie Vorträge – Onkologie II

101

PN 101

Sensitivität und Spezifität von PET-CTs

vor Halslymphknoten-Dissektionen

Dr. med. univ. Daniel Dejaco1, Dr. med. Volker Schartinger1, Priv. Doz. Dr. med. PhD Gerlig

Widman2, Dr. med. Christian Uprimny3, Ao. Univ.-Prof. Dr. med. Patrizia Moser4,

Univ.-Prof. Dr. med. Herbert Riechelmann1

1Univ. Klinik HNO Innsbruck, Innsbruck, Österreich 2Univ. Klinik Radiologie Innsbruck, Innsbruck, Österreich 3Univ. Klinik Nuklearmedizin Innsbruck, Innsbruck, Österreich 4Institut Pathologie Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Hintergrund: Die Entscheidung, ob bei unsicherem N-Status bei Kopf-Hals-Karzinomen eine

Hals-Lymphknoten-Dissektion durchgeführt werden soll, kann durch PET-CTs erleichtert

werden. Wir haben retrospektiv präoperative PET-CTs vor Hals-Lymphknoten-Dissektionen mit

dem postoperativen histologischen Ergebnis verglichen.

Methoden: Bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen, radiologisch suspekten Halslymphknoten,

präoperativ durchgeführten PET-CTs und im zeitlichen Zusammenhang stehender Hals-

Lymphknoten-Dissektionen, wurden die PET-CT Befunde mit den histologische Befunden

verglichen. Sensitivität, Spezifizität und die entsprechenden Konfidenzintervalle wurde

berechnet. Mögliche Einflussfaktoren wie standardisierte Aufnahmewerte, Lymphknoten-

volumen und Nekrosevolumen, wurden untersucht.

Resultate: Von 29 Fällen waren 16 richtig-positiv und 7 richtig-negativ. 5 Fälle wurden falsch-

positiv beurteilt und ein Fall als falsch-negativ. Dies entspricht einer Sensitivität von 94% (95%

CI 71.3%-99.9%) und einer Spezifität von 41.7% (95% CI 15.2% -72.3%). Stärker

Aufnahmewerte (8.8 vs 4,9ml; p=0.2), größere Lymphknotenvolumen (9.8ml vs 2.8ml;

p=0.02) und größere Nekrosevolumen (1.9ml vs. 0.3ml; p=0.04) schienen bei richtig-positiv

diagnostizierten Hals-Lymphknoten-Metastasen häufiger zu aufzutreten. Diese Tendenzen

waren allerdings nicht signifikant. Beim einen falsch-negativen Fall kam es zu Kontrastmittel-

Paravasaten.

Diskussion: PET-CTs detektieren bei unsicherem N-Status mit hoher Sensitivität und mäßiger

Spezifität mögliche Hals-Lymphknoten-Metastasen. Zusätzliche Messungen von standartisierten

Aufnahmewerten, Lymphknotenvolumen und Nekrosevolumen scheinen bei richtig positiv

diagnostizierten Hals-Lymphknoten-Metastasen häufiger aufzutreten. Auf Grund der geringen

Fallzahl sind die Unterschiede allerdings nicht signifikant.

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Freie Vorträge – Onkologie II

102

PN 102

p53-Sequenzierung bei Patienten mit Kopf-Halskarzinom

Dr. Darja Skopljak1, Priv.Doz. Dr. Jozsef Dudas1, Dr. Teresa Steinbichler1,

Univ.Prof. Dr. Herbert Riechelmann1

1HNO Med Uni Innsbruck , Innsbruck

Hintergrund: Mutationen des p53-Gen spielen bei der Onkogenese von Kopf-Hals-Tumoren

eine Schlüsselrolle. Bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region wurde an

der Univ.-HNO-Klinik Innsbruck konsekutiv p53 in Tumorbiopsaten sequenziert.

Methoden: Aus frischen Tumorgewebeproben wurde die RNA mit Trizol (Invitrogen,

Darmstadt, Deutschland) isoliert und die p53 Protein Coding-Region mittels Polymerase-

Kettenreaktion amplifiziert. Das PCR Produkt wurde zur Sequenzierung eingeschickt

(Microsynth, Wien, Österreich). Die Auswertung der Exon-Sequenzen erfolgte mittels

Datenbankrecherche in den Gen-Datenbanken BLAST und Ensembl. Es wurde unter anderem

nach Poeta, nach Mutationen in der DNA Bindungsdomäne, im N-terminalen und C-terminalen

Bereich sowie Frameshift-Mutationen und Gain-of-function Mutationen klassifiziert. Außerdem

wurde danach klassifiziert, in welchen der Exons Mutationen aufgetreten waren.

Ergebnisse: Die häufigste Mutation war die P72R Mutation. Die Ergebnisse der Poeta-

Klassifikation korrelierten mit der Prognose. Die ebenfalls sehr aussagekräftige

immunhistochemische Klassifikation nach Ostergaard ergab ein differenzielles Mutationsmuster.

Schlussfolgerung: Neben dem p16 Status spielt sowohl der immunhistochemische Nachweis

von p53 als auch die p53 Sequenzierung eine bedeutsame prognostische Rolle bei Patienten

mit Kopf-Halskarzinomen.

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Freie Vorträge – Onkologie II

103

PN 103

Rein chirurgischer Zugang versus Resektion plus postoperative

Strahlentherapie bei Oropharynxkarzinomen in den Stadien T1N1 und T2N0: eine österreichweite retrospektive Studie

Dr. Lorenz Kadletz1, Dr. Volker Schartinger2, Dr. Axel Wolf3, Dr. Birgit Erlacher,

Prof. Dr. Markus Brunner

1Medizinische Universität Wien, Wien 2Medizinische Universität Innsbruck 3Medizinische Universität Graz 4Barmherziger Brüder Wien

Hintergrund: Bei fortgeschrittenen Oropharynxkarzinomen zeigt sich, dass eine postoperative

Strahlentherapie (PORT) zu einem verbesserten Gesamtüberleben der Patienten führt. In den

Stadien zwischen den frühen und späten Tumoren ist die Beratung der Patienten aufgrund der

ausgesprochen schlechten Evidenz deutlich schwieriger. Die Studienlage ist hauptsächlich

deshalb so schlecht da diese beiden Zwischenstadien (T1N1 und T2N0) bei

Oropharynxkarzinomen relativ selten sind.

Methodik: Diese retrospektive Studie wird österreichweit an 9 Zentren durchgeführt. Derzeit

stehen die Daten von 70 Patienten zur Verfügung. Jeweils 35 Patienten erhielten eine PORT

beziehungsweise eine rein chirurgische Therapie. Die Daten wurden bezüglich Gesamtüberleben

und rezidivfreien Überleben analysiert.

Resultate: Die Gesamtüberlebensrate zeigt derzeit keine Unterschiede zwischen den beiden

Gruppen (p=0,9657). Es besteht jedoch ein ausgeprägter, statistisch signifikanter Unterschied

bezüglich des rezidivfreien Überlebens (p=0,0017). Patienten, welche eine PORT erhielten,

zeigen hier rezidivfreie Überlebensraten von 100% (versus 77,7%) nach zwei Jahren

beziehungsweise von 90.6% (versus 50,1%) nach fünf Jahren.

Diskussion: Eine vorläufige Analyse zeigt eindeutige Vorteile in Anbetracht der lokoregionären

Kontrollraten in der Gruppe mit PORT. Ein Unterschied im Gesamtüberleben kann bis dato nicht

festgestellt werden. Weitere Ergebnisse bezüglich individueller Risikofaktoren müssen noch

abgewartet werden.

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Freie Vorträge – Larynx und HPV

104

PN 104

Das epiglottische lymphoepitheliale Karzinom (LEK):

Seltene Entität an seltener Lokalisation

Dr. Philipp Hüttinger1, Dr. Johannes Leber1, Prof. Dr. Georg Sprinzl1

1HNO - Universitästsklinikum St. Pölten, St. Pölten, Österreich

Einleitung: Das lymphoepitheliale Karzinom des Nasopharynx stellt eine seltene, meist EBV

assozierte Erkrankung in Europa dar und präsentiert sich häufig mit einer primären zervikalen

Lymphknotenschwellung im Sinne einer Metastase. In Europa rechnet man mit einer

1 Neuerkrankung pro 100000 Einwohner. Noch seltener sind sogenannte lymphoepithelial like

carcinomas an anderen Lokalisation als dem Nasopharynx.

Methode: An unserer Abteilung präsentierte sich ein 78 Jähriger Mann mit einer neu

aufgetretenen Lymphknotenschwellung am Hals links. Die durchgeführte serologisch-bakterielle

und virale Erregersuche verlief negativ weshalb im Anschluss eine Panendoskopie mit Biopsie

einer suspekten Läsion an der laryngealen Epiglottis erfolgte. Die histologische Aufarbeitung

ergab ein EBV und HPV negatives lymphoepitheliales Karzinom. Nach Besprechung mit

unserem Tumorboard wurde der Patient einer primären Radiotherapie zugeführt.

Ergebnis: Nasopharyngeale Karzinome, die histologisch einem lymphoepithelialen Karzinom

entsprechen, treten gehäuft in Südostasien als EBV positive Tumore auf. Aufgrund Ihrer

Lokalisation und Strahlensensibilität werden Sie meist einer primären Strahlentherapie

zugeführt. Außerhalb dieser Lokalisation gelegene lymphoepithelial like carcinomas (LELK)

werden teilweise sowohl chirurgisch als auch radiochemotherapeutisch behandelt.

Diskussion: Über die Therapie der lymphoepithelialen Karzinome außerhalb der

nasopharyngealen Lokalisation gibt es keine evidenzbasierte harte Therapieempfehlung. In

unserem Fall ist eine supraglottische Larynxteilresektion mit Neck dissection eine als „salvage

procedere“ offengelassene Therapieoption im Falle eines schlechten radiotherapeutischen

Ansprechens.

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Freie Vorträge – Larynx und HPV

105

Freie Vorträge – Larynx und HPV

PN 105

Tracheotomie mit Björkschen Lappen – Komplikationen und Outcome

Dr Stefan Janik1, Assoc. Prof. Priv. Doz. Dr. MBA Boban M. Erovic1

1Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf-und Halschirurgie, Medizinische

Universität Wien, Wien, Österreich

Einleitung

Im Bereich der Intensivmedizin aber auch im Rahmen der chirurgischen Therapie von Kopf-

Hals-Tumoren hat die Tracheotomie zur Atemwegssicherung einen hohen Stellenwert.

Prinzipiell kann ein Tracheostoma (TS) mittels perkutaner Dilatation oder chirurgisch als

epithelisiertes TS angelegt werden, wobei chirurgisch angelegte TS vor allem bei

Langzeitintubationen angelegt werden. Ziel der Studie ist es Komplikationen und Outcome von

Tracheotomien mit Björkschen Lappen zu analysieren.

Methoden

Im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2009 wurden an der Universitätsklinik für Hals-Nasen-

Ohrenkrankheiten, Kopf-und Halschirurgie, Wien, 172 Tracheotomien durchgeführt. Es erfolgte

eine retrospektive Auswertung der Daten hinsichtlich Indikation, Dauer, Outcome und

Komplikationen nach Anlage eines Björkschen Lappens.

Ergebnisse

Die mediane Verweildauer des TS lag bei 25 Tagen. Ein TS wurde wegen respiratorischer

Probleme (ARDS; 59.3%), Tumoren (15.7%), Verbrennungen (13.4%), neurogener Ursachen

(11.6%) durchgeführt. Ein Björk’scher Lappen unter der 1., 2., bzw. 3. Trachealspange wurde

in 28.4%, 55.8% bzw. 15.8% der Fälle angelegt. Das mittlere Follow-up aller Patienten lag bei

18.9 Monaten. Komplikationen wurden in 7.6% der Fälle (13/172) dokumentiert. Zu den

Komplikationen gehörten 3 subglottische Stenose (1.7%), 9 persistierendes Tracheostoma

(5.2%) und eine postoperative Blutung (0.6%).

Diskussion

Die chirurgische Tracheotomie mit Anlage eines Björkschen Lappens als Standardverfahren an

unsere Universitätsklinik stellt ein sicheres und komplikationsarmes Verfahren dar mit

niedrigen Raten an Spätkomplikationen.

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Freie Vorträge – Larynx und HPV

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PN 106

Akustische Detektion von Diplophonie

DI Dr.techn. Philipp Aichinger1, DI Dr.techn. Martin Hagmüller2, DI Dr.techn. Anna Fuchs2,

Dr.med.univ. Doris-Maria Denk-Linnert1, DDr. Wolfgang Bigenzahn1, Dr. Jean Schoentgen3,

Dr.med.univ. Berit Schneider-Stickler1

1Klinische Abteilung Phoniatrie-Logopädie, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und

Ohrenkrankheiten, MedUni Wien, Wien, Österreich 2Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation, Technische Universität Graz, Graz,

Österreich 3BEAMS (Bio-, Electro- And Mechanical Systems), Faculty of Applied Sciences, Université Libre

de Bruxelles, Brüssel, Belgien

Einleitung u. Fragestellung: Stimmerkrankungen (Dysphonien) können zu verminderter

Lebensqualität, Arbeitsunfähigkeit oder sozialer Isolation führen. Um dieser Problematik

gerecht zu werden, benötigt man valide Deskriptoren der Stimmqualität. Diese unterstützen die

Diagnostik von Stimmerkrankung, insbesondere die Indikation, Selektion, Evaluierung und

Optimierung medizinischer Behandlungen.

Diplophonie ist ein Heiserkeitstyp, bei dem zwei Tonhöhen simultan im Stimmklang auftreten.

Die auditive Detektion von Diplophonie in der klinischen Praxis ist aus Sicht der

wissenschaftlichen Methodik problematisch. Ein Analyse-durch-Synthese Verfahren zur

automatischen akustischen Detektion von Diplophonie wird beschrieben.

Methode/Material: Es wurden Stimmlippen-Hochgeschwindigkeitsvideos mit simultanen

Audio-Aufnahmen von insgesamt 120 ProbandInnen gemacht. 80 der ProbandInnen waren

dysphone PatientInnen, von denen 40 diplophon waren. Die 80 PatientInnen wurden aus dem

Ambulanzbetrieb der Klinischen Abteilung Phoniatrie-Logopädie, Universitätsklinik für Hals-,

Nasen- und Ohrenkrankheiten der Medizinischen Universität Wien, die 40 nicht-dysphonen

ProbandInnen wurden über öffentlichen Aushang im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien

rekrutiert.

Ein Analyse-durch-Synthese Verfahren zur automatischen Detektion von Diplophonie aus

Audiosignalen wird vorgestellt. Bei diesem Verfahren wird computerisiert und automatisch

festgestellt, ob zwei Grundfrequenzen simultan im Audiosignal auftreten. Zum Vergleich

wurden sechs konventionelle akustische Deskriptoren mit Schwellwert-Klassifikatoren getestet.

Ergebnisse: Das vorgestellte Analyse-durch-Synthese Verfahren erzielt eine Sensitivität von

80 % und eine Spezifizität von 92,9 % und ist den getesteten konventionellen Methoden

überlegen. Unter den konventionellen Deskriptoren erreicht der Grad der Subharmonischen die

beste Sensitivität (69,1 %) und Jitter die beste Spezifität (80,3 %).

Diskussion/Schlussfolgerungen: Das vorgestellte Analyse-durch-Synthese Verfahren ist das

einzige bekannte Verfahren, welches auf einem expliziten Signalmodell für Diplophonie beruht.

Es ist daher konventionellen Verfahren bei der Analyse von Diplophonie überlegen.

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Freie Vorträge – Larynx und HPV

107

PN 107

Volumetrische Bestimmung der intrinsischen Kehlkopfmuskulatur –

Vergleich zwischen Mikro-CT und 3T MRI

Claus Gerstenberger1, Hansjörg Schlager1, Beate Rinner2, Rudolf Stollberger3, Michael Karbiener1, Markus Gugatschka1

1HNO-Univ.-Klinik Graz, Medizinische Universität Graz 2Abteilung Core Facility Alternative Biomodels & Preclinical Imaging, Medizinische Universität Graz 3Institut für Medizintechnik, Technische Universität Graz

Einleitung u. Fragestellung: Die intrinsische Larynx-Muskulatur ist einer volumetrischen

Analyse nicht zugänglich, weswegen bildgebende Verfahren eine wichtige Rolle spielen. MRI

und Mikro-CT bieten die Möglichkeit einer dreidimensionalen Visualisierung der verschiedenen

Muskeln im Zusammenspiel mit dem laryngealen Skelett. Ziel des Projektes ist es, die

Unterschiede bzw. Validität in der Darstellung zwischen MRI (nativ) und Mikro-CT (nach

Kontrastmittelanreicherung) herauszuarbeiten und volumetrisch zu vergleichen.

Methode/Material: Zwei Schaf-Larynges wurden unmittelbar nach Entfernung einem 3T MRI-

Scan unterzogen. Danach erfolgte mit demselben Präparat nach Kontrastmittelanreicherung

(Iod-Kaliumiodid-Lösung für 10 Tage) eine Mikro-CT Untersuchung. Mit Hilfe der 3D-Analyse-

Software Avizo 9.1 wurden die beiden Datensätze volumetrisch rekonstruiert.

Ergebnisse: Aus den generierten Modellen wurden die Volumina des M. thyroarytaenoideus

(TA) - für linke und rechte Seite getrennt - bestimmt. Bei Larynx 1 erreicht der TA im Mikro-CT

ein Volumen von 1.523 cm3/1.504 cm3 (links/rechts); im 3T MRI 2.078 cm3/1.961 cm3

(links/rechts). Der kleinere Larynx 2 hat einen TA von 0.661 cm3/0.621 cm3 (links/rechts) im

Mikro-CT und 0.969 cm3/0.959 cm3 (links/rechts) bei MR-Bildgebung.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Kehlköpfe wurden von Schafen etwa gleichen Alters

(ca. 8 Jahre) entnommen, wobei auffällt, dass die interindividuellen Volumensunterschiede der

untersuchten Muskeln groß sind (Faktor 2), die intraindividuellen hingegen klein (ca. 1 %).

Die ermittelten Unterschiede der Muskelvolumina zwischen den beiden Bildmodalitäten ergeben

sich durch die geringere Auflösung bzw. größere Schichtdicke der MRI-Scans im Vergleich zu

den Mikro-CT-Scans, wodurch Feinstrukturen im Muskelgewebe nicht auseichend gut erkennbar

sind. Nach Kontrastmittelanreicherung bietet das Mikro-CT eine optimale Möglichkeit,

kontrastreiche und hochauflösende Bilder zu erzeugen und somit Volumina quantitativ zu

bestimmen.

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Freie Vorträge – Larynx und HPV

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PN 108

Bereinigter prognostischer Wert von p16 – eine multivariate Analyse

bei 391 Patienten mit Kopf-Hals Plattenepithelkarzinom

Dr. med. Barbara Kofler1, Dr. med. Volker Schartinger1, Priv. Doz. Dr. Jozsef Dudas1,

Univ. Prof. Dr. Herbert Riechelmann1

1Univ. HNO Klinik Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Einleitung und Fragestellung: p16 gilt als Indikator für HPV-positive Kopf-Hals-Tumore. HPV

ist häufig mit jüngerem Alter, geringerer Komorbidität und einem geringeren Alkohol- und

Nikotinkonsum vergesellschaftet. Die Fragestellung der vorliegenden Arbeit ist, ob das bessere

Überleben von Patienten mit p16-positivem Kopf-Hals-Tumor auf diese Confounder

zurückzuführen ist, oder ob p16 ein unabhängiger Prädiktor ist.

Methode/Material: Seit dem 01.01.2008 wurden im klinischen Tumorregister der Univ. HNO-

Klinik Innsbruck 781 Ersterkrankungen mit Kopf-Hals-Tumor erfasst. Bei 391 Patienten handelt

es sich um Plattenepithelkarzinome, bei denen Daten zu p16 und den unten beschriebenen

Confoundern vorlagen. Das Überleben in Abhängigkeit von p16, Geschlecht, Alter,

Tumorlokalisation, ASA Score, Krankheitsausdehnung (lokal, fortgeschritten, disseminiert),

Nikotinkonsum (>10PY oder <10PY) und Alkoholkonsum (täglich oder seltener) wurden in

einem Cox Proportional Hazard Modell ausgewertet.

Ergebnisse: Auch unter Berücksichtigung der o.g. Confounder war p16 ein unabhängiger

Prognosefaktor (OR 0,7; 95% KI 0,5-0,9, p<0.001). Weitere signifikante Prognosefaktoren

waren ASA Score (p<0,001), Tumorausdehnung (p=0,02) und Tumorlokalisation (p<0,001).

Keinen Einfluss auf das Überleben hatten Alter (p=0,5), Geschlecht (p=0,4), Nikotinkonsum

(p=0,5) und Alkoholkonsum (p=0,2).

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse stützen die gegenwärtige Datenlage, dass

HPV-positive Tumore eine eigene Tumorentität mit besserer Überlebenschance sind.

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Freie Vorträge – Larynx und HPV

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PN 109

5-Jahres Update von Patienten mit HPV positiven versus negativen

Oropharynxkarzinomen nach Radiochemotherapie in Ostösterreich

Assoc. Prof. PD Dr. Claudia Lill1, Univ.-Prof. Dr. Barbara Bachtiary2, Univ.-Prof. Dr. Martina

Mittlböck3, Univ.-Prof. Dr. Dietmar Thurnher4

1Univ. Hno Klinik, Wien, Österreich 2Rinecker Proton Therapy Center, München, Deutschland 3MUW, Abteilung für Statistik, Wien, Österreich 4Univ.Klinik für HNO, Graz, , Österreich

Einleitung u. Fragestellung: Nachdem wir 2011 vielversprechende Ergebnisse von Patienten

mit Oropharynxkarzinomen, die mit Radiochemotherapie behandelt wurden, publiziert hatten,

möchten wir hier ein Update des Gesamtüberlebens sowie des krankheitsfreien Überlebens

nach fünf Jahren präsentieren.

Methode/Material: Es wurden 29 Patienten mit einem HPV positiven (n=11) und HPV

negativen (n=18) Oropharynxkarzninom mittels Bestrahlung plus/minus Chemotherapie

(Cisplatin) oder Immuntherapie (Cetuximab) in den Jahren 2007-2009 behandelt. Zum

Zeitpunkt der nunmehrigen Analyse leben noch sechs Patienten, bei vier Patienten war der

Tumor HPV positiv und bei zwei Patienten HPV negativ, wobei 15/16 Patienten mit HPV

negativen Tumoren am Tumor selbst respektive mit evidentem Tumor verstorben waren.

Ergebnisse: Nachdem das 2 Jahres Überleben der Patienten mit HPV positivem

Oropharynxkarzinom mit 100% versus 30.4% für HPV negative Tumore angegeben wurde,

präsentieren wir jetzt das 5-Jahres Überleben nach der Behandlung mit 85.7% versus 11.1%.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Auch nach längerer Beobachtungszeit konnten die

Überlebensdaten jener Patienten, die eine Radiochemo(immuno)therapie wegen eines HPV

positiven Oropharynxkarzinoms erhalten hatten, als vielversprechend bewertert werden.

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Freie Vorträge – Larynx und HPV

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PN 110

HPV bei Kopf- Halstumoren in Österreich –

multivariate Analysen bei 450 Patienten

Univ.-Prof. Dr. Herbert Riechelmann1

1Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Medizinische Universität Innsbruck

Human Papillomavirus (HPV) induzierte Karzinome der Kopf-Hals-Region zeigen weltweit eine

steigende Inzidenz. Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede. Anhand des klinischen

Tumorregisters der Univ.- HNO-Klinik Innsbruck werden Daten eines österreichischen Kollektivs

zur relativen Häufigkeit, zu demografischen Patientendaten (Alter, Geschlecht), klinischen und

molekularen Tumorcharakteristika, zur Komorbidität sowie zum Therapieansprechen und

Überleben mit aktuellen internationalen Literaturdaten verglichen.

Mit multivariaten Modellen wird die Bedeutung von HPV auf das Überleben von Patienten mit

Kopf-Hals-Karzinomen und mögliche Konsequenzen für die Therapieempfehlung an einem

österreichischen Patientenkollektiv untersucht.