10 MUST-READS

DER PHANTASTIK-LITERATUR

James M. Barrie – Peter Pan

Die Geschichte des Jungen, der nie erwachsen werden will, begeistert seit über 100 Jahren Menschen aller Generationen. Auch Hollywood inszeniert den Stoff regelmäßig auf der großen Leinwand. Ein Grund mehr, sich dem Klassiker von James Barrie so zu nähern, wie er gedacht war: Als Geschichte zum Lesen und Vorlesen. Bei genauem Zuhören werden auch die Schattenseiten von Nimmerland deutlich, die Barrie jedoch nur andeutet und der Leser selbst interpretieren muss.

Übrigens: Die Rechte an seinem Werk vermachte der Autor einem Londoner Kinderkrankenhaus, das bis heute Lizenzgebühren für jedes verkaufte Buch erhält.

Das literarische Genre der Phantastik begeistert seit Jahrhunderten die Leser. Edgar Allan Poe, J. R. R. Tolkien oder Stephen King sind selbst denen bekannt, die kaum mit dieser Art der Literatur in Berührung kommen. Wer tiefer in die fantasievollen Reiche der phantastischen Literatur hinabsteigen möchte, dem haben wir hier – mit Hilfe des Autoren-Netzwerks PAN – zehn lesenswerte Bücher zusammengestellt. Von alten Klassikern bis zu unbekannten Geheimtipps ist für jeden etwas dabei.

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Bildnachweise: - Cover Michael Ende: Die unendliche Geschichte © Thienemann- Cover James M. Barrie: Peter Pan Cover © Knesebeck

Michael Ende – Die unendliche Geschichte

Mit „Die unendliche Geschichte“ schuf Michael Ende ein Kultbuch, das Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen begeistert. Kaum ein Auge bleibt trocken, wenn Bastian und Atréju das Land Phantásien und die kindliche Kaiserin retten und dabei die Grenzen zwischen Realität und Fantasie überschreiten.

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Bildnachweise: - Alice in Wonderland (Illustrator: Hudson, 1922?) Cover von Special Collections Toronto Public Library, CC BY-SA 2.0- Cover Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße © Bastei Lübbe- Cover Patrick Rothfuss: Der Name des Windes Cover © Klett-Cotta

Neil Gaiman – Der Ozean am Ende der Straße

Ganz ohne Elfen, Zauberer oder andere klassische Figuren der Phantastik entwirft Neil Gaiman in seinem Roman eine märchenhafte und doch düstere Welt, in der nichts ist, wie es scheint und selbst ein Ententeich zum Ozean wird. Dabei vermeidet es Gaiman die Dinge allzu offensichtlich auszusprechen und überlässt die Interpretation der Fantasie seinen Lesern. Mit nur 240 Seiten ist das Buch auch ein außergewöhnlich guter Tipp für Phantastik-Neulinge.

Patrick Rothfuss – Die Königsmörder-Chronik

Die Königsmörder-Chronik von Patrick Rothfuss gilt als legitimer Nachfolger von Tolkiens „Der Herr der Ringe“. Die Suche des magisch begabten Jungen Kvothe nach den Mördern seiner Eltern begeisterte Kritiker und Leser 2007 so sehr, dass zum Start des dritten Bandes ein regelrechter Ansturm auf die Bücherläden erwartet wird. Da ein Erscheinungstermin noch nicht feststeht, haben Neueinsteiger genug Zeit, das Lesen der schon erschienenen Bände nachzuholen.

Lewis Carrol – Alice im Wunderland

Über 150 Jahre sind die Abenteuer der kleinen Alice schon alt, die von einem sprechenden, weißen Kaninchen in eine verwunschene Welt gelockt wird. Der Märzhase, die Grinsekatze oder der verrückte Hutmacher gelten heute als Idole der Popkultur und das Buch als zeitloser Klassiker. Selbst wenn die Geschichte bekannt ist, lohnt sich das Lesen des Originals immer.

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Gerald Brom – Der Kinderdieb

„Der Kinderdieb“ ist eine sehr dunkle Adaption des 'Peter Pan Mythos': Peter streift durch New York und führt verlorene Kinder mit dem Versprechen auf ein besseres Leben ins ferne Avalon. Dabei ist diese Welt keinesfalls so friedlich, wie die Kinder glauben. Eine Mischung aus Peter Pan, der Avalon-Saga, antiken Naturreligionen und einer kalten und brutalen Realität.Das Buch beeindruckt jugendliche und erwachsene Phantastik-Fans, aber wie Avalon selbst ist das Buch für Kinder kaum geeignet.

Peter S. Beagle – Das Letzte Einhorn

Wer kennt sie nicht, die Geschichte des Einhorns, das auf der Suche nach seinen Artgenossen dem gefährlichen roten Stier gegenübersteht? Das Buch bietet jedoch viel mehr als die etwas verunglückte und recht pathetische Zeichentrickadaption. Obwohl die märchenhafte Geschichte sich eher an Kinder richtet, fasziniert die Entwicklung der Figuren auch Erwachsene. Mit „Zwei Herzen“ veröffentlichte Beagle 2004 eine Fortsetzung, die von der Szene gefeiert und einem renommierten Hugo Award ausgezeichnet wurde.

Ray Bradbury – Das Böse kommt auf leisen Sohlen

In Ray Bradburys „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“ hält mit dem Jahrmarkt der Horror Einzug in eine amerikanische Kleinstadt. Ein Karussell mit magischen Kräften befriedigt die Sehnsüchte der Bewohner, fordert aber einen hohen Preis. Symbolisch beschreibt Bradbury große Themen wie Zeit, Sehnsucht und Freundschaft, die sich langsam entwickeln und auf ein atemberaubendes Finale zusteuern.

Bildnachweise: - Cover Peter S.Beagle: Das letzte Einhorn © Klett-Cotta- Cover Ray Bradbury: Das Böse kommt auf leisen Sohlen © Diogenes- Cover Gerald Brom: Der Kinderdieb © Droemer Knauer

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Walter Moers – Wilde Reise durch die Nacht

Walter Moers lässt die Kunst für sich sprechen. Weder aktuelle Interviews noch Fotos des Autors existieren, dafür umso fantasievollere Bücher und unzählige, detailreiche Zeichnungen. Für „Wilde Reise durch die Nacht“ griff Moers auf die Holzstiche des französischen Künstlers Doré zurück, welche dieser ursprünglich zu Werken von Edgar Allan Poe und Miguel de Cervantes schuf. Das Ergebnis ist eine verträumte Reise durch eine fremde Welt, in der die Leser Protagonist Gustave bei seiner Reise zum Mond begleiten, um eine Wette gegen den leibhaftigen Tod zu gewinnen.

Tad Williams – Der Blumenkrieg

Nach „Otherworld“ hat Tad Williams mit „Der Blumenkrieg“ ein kleineres, aber keinesfalls unbedeutendes Buch vorgelegt, in dem der Sänger Theo in eine fantastische Welt voller Elfen, Trolle und Gnome abtaucht. Parallel zu unserer Realität existieren diese Wesen unter der Oberfläche der menschlichen Wahrnehmung und stehen kurz davor, sich in einem brutalen Krieg gegenseitig zu vernichten. Phantastik außerhalb des Mainstreams, die mit subtilen Anspielungen auf unsere Gegenwart ein echter Geheimtipp ist.

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Bildnachweise: - Cover Tad Williams: Der Blumenkrieg © Random House- Cover Walter Moers: Wilde Reise durch die Nacht © Random House

Diese Buchempfehlungen wurden mit Hilfe des Phantastik-Autoren-Netzwerks PAN e.V. zusammengestellt. PAN ist ein Verein für Autoren, die sich dem literarischen Genre der Phantastik verschrieben und bereits eigene Veröffentlichungen vorzuweisen haben. Er engagiert sich für die Förderung dieser Stilrichtung, unterstützt kulturelle Veranstaltungen und vernetzt Schriftsteller und Verlage. Vom 21. bis zum 22. April 2016 veranstaltet PAN das erste Branchentreffen der Phantastik im Odysseum in Köln, um den aktuellen Stand des Genres auszuloten und einen Ausblick in die Zukunft der phantastischen Literatur zu geben.