159. Ausgabe, ET 17.05.2014

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den Links und Kurztexte zu löschen. Dies gilt nicht nur für Gerüchte, sondern auch für jene Ergebnisse, die korrekt sind, aber lange zurück- liegen. Der spanische Kläger, der jetzt Recht bekommen hat, wollte nicht länger bei „Google“ in Zusam- menhang mit einer 15 Jahre alten Zwangsversteigerung gefunden werden. Der Europäische Gerichtshof hat mit diesem Urteil also ein Recht auf „Vergessenwerden“ eingeräumt. Und er setzt den Hebel dort an, wo die größte Wirkung erzielt wird. „Goo- gle“ muss auf Antrag auch dann Links löschen, wenn auf der ent- sprechenden Webseite (im Falle des Klägers die einer spanischen Zei- tung) der Inhalt rechtmäßig ist und weiterhin öffentlich bleibt. Das ist schlau und schlüssig. Denn wer von „Google“ nicht mehr „gefunden“ wird, entgeht einem ihm womöglich unangemessenen „Pro- fil“. Es ist nämlich auch die Summe der Informationen über eine Person, die den Eingriff in die Privatsphäre A lso, der Nachbar eines Freundes von einem Freund der Schwägerin hat gesagt, dass ... – so flüstert es seit jeher in der Gerüchteküche. Am liebsten wird dabei natürlich über jemanden hergezogen, der exponiert ist. Über Stars und Sternchen, Fußballtrainer und Unternehmer, die Gattin des Politikers oder den Reichen nebenan. Solange dies flüsternd von Mund zu Mund eilt, bleibt es ein Raunen, das nur so lange anhält wie der Wind es trägt. Denn die Menschen sind ja vergesslich und nix ist langweiliger als die Gerüchte von gestern. Seit jedoch das Internet mehr und mehr als unverzichtbarer Teil des Menschseins und des „Wissens“ daher kommt, ist es vorbei mit dem „Vergessen.“ Unauslöschlich bleibt dort gespeichert, was auch immer über einen Menschen jemals ver- breitet wurde. Suchmaschinen wie „Google“ sorgen dafür, dass auch al- les wiedergefunden wird, sei es auch noch so lange her. Dies ist umso gravierender, weil sich eine naive Gutgläubigkeit in Hinsicht der „Neutralität des Netzes“ breit macht, die schlicht übersieht, dass schon allein das Vorhandensein der Maschine ein Faktor ist, der in menschliches Miteinander eingreift. Und dies nicht nur inhaltlich. Um dies zu begreifen, schaue man nur auf die Generation all jener Kids, die ihre Daumen niemals still halten können, egal in welcher Interaktion sie sich mit real anwesenden Leuten gerade befinden. Die virtuelle Welt ist für sie sozusagen schon immer da. Und sie ist sogar der Leitfaden, an dem sich viele orientieren. Mit einem Grundsatzurteil hat nun der Europäische Gerichtshof dem Suchmaschinenbetreiber „Goo- gle“ völlig überraschend einen Riegel vorgeschoben. Ab sofort ist „Google“ (und entsprechend auch andere Suchmaschinenbetreiber) dafür ver- antwortlich, was in seinen Sucher- gebnissen erscheint. Wird dabei das Recht auf Privatsphäre von EU-Bür- gern verletzt, können diese von Google verlangen, die entsprechen- ausmacht. Potenziell zahlreiche Aspekte des Privatlebens, so die Richter, könnten bei einer „Goo- gle“-Suche herauskommen, womit die Intensität des Eingriffs noch steige. Nach dem Urteil fürchten nun manche, dass dies einer Zensur des Netzes gleichkomme. Doch das trifft nicht den Kern der Sache. Eher ist es doch so, dass sich bisher im Netz niemand ums Aufräumen alter Spinnweben gekümmert hat. Alles blieb immer da, egal wie verstaubt und daher auch für Suchende wenig hilfreich es war. Wenn nun veraltete, missverständliche oder gar falsche Informationen über eine Person auf deren Antrag hin gelöscht werden müssen, gewinnt am Ende sogar die Qualität der Suchergebnisse. Und wer sollte sich effektiv um solche Aufräumarbeiten kümmern, wenn nicht die Betroffenen selbst? Da bekommt das alte Sprichwort: „Jeder kehre vor seiner Tür“ eine ganz neue Bedeutung. Ausgabe 159 am 17. Mai 2014 Jeder kehre vor seiner Tür Für den Austausch Themen statt Kopfplakate Bloß nicht die Wahllaune ver- derben lassen von all den öden Kopfplakaten und den inhalts- entleerten Sprüchen darauf! Sowohl bei der Europawahl als auch bei der Kommunalwahl sollte man die großen Anliegen im Auge behalten. Beispiels- weise das Thema Freihandels- abkommen zwischen USA und EU: Wer ist im Europaparla- ment dafür und wer ohne wenn und aber dagegen? Thema Fracking, den Gasbohrungen, bei denen Chemikalien in den Boden gepumpt werden: Gera- de hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die vormals klare, ablehnende Li- nie der Bundesregierung aufge- weicht. „Eine Abwägung be- züglich Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit“ gelte es zu treffen, verlautet es aus dem Ministerium von SPD-Mann Sigmar Gabriel. Welche Partei- en sind entschiedene Gegner von Fracking – und wer gehört zu den „Umfallern“? Diese und viele weitere Fragen lassen sich klar beantworten, ohne Wahl- plakate am besten. Die persön- liche Konsequenz kann dann jeder mit seiner Stimme ins EU-Par- lament und bis in den Gemeinderat hineintragen. Barbara Breitsprecher HALLO ZUSAMMEN In einem Grundsatzurteil hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass die Suchmaschine „Google“ die Verantwortung dafür trägt, was in ihren Suchergebnissen erscheint. Das ist schlüssig und schlau. Von Michael Zäh Appetitanreger Sicherer Strich Interplast-Einsatz Der Freiburger Chirurg Dr. Martin Schwarz erzählt von seinem jüngsten Interplast-Einsatz in Bolivien, bei dem er 63 Operationen in acht Tagen durchführte. Seite 13 Und die Welt Zurück im alten Atelier: Im Geiges-Turm in der Wiehre sind noch bis 25. Mai Skizzen und Aqua- relle des Freiburger Künstlers Fritz Geiges zu sehen. Seite 2 DFB-Pokalfinale Im Pokalfinale zwischen Dortmund und den Bayern stehen jene Qualitätskicker auf dem Platz, die dem Nationalteam gegen Polen fehlten. Ein Appetitan- reger vor der WM. Seite 9

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Jeder kehre vor seiner Türe. In einem Grundsatzurteil hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass die Suchmaschine „Google“ die Verantwortung dafür trägt, was in ihren Suchergebnissen erscheint. Das ist schlüssig und schlau. Von Michael Zäh

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den Links und Kurztexte zu löschen.Dies gilt nicht nur für Gerüchte,sondern auch für jene Ergebnisse,die korrekt sind, aber lange zurück-liegen. Der spanische Kläger, derjetzt Recht bekommen hat, wolltenicht länger bei „Google“ in Zusam-menhang mit einer 15 Jahre altenZwangsversteigerung gefundenwerden.

Der Europäische Gerichtshof hatmit diesem Urteil also ein Recht auf„Vergessenwerden“ eingeräumt. Under setzt den Hebel dort an, wo diegrößte Wirkung erzielt wird. „Goo-gle“ muss auf Antrag auch dannLinks löschen, wenn auf der ent-sprechenden Webseite (im Falle desKlägers die einer spanischen Zei-tung) der Inhalt rechtmäßig ist undweiterhin öffentlich bleibt.

Das ist schlau und schlüssig.Denn wer von „Google“ nicht mehr„gefunden“ wird, entgeht einem ihmwomöglich unangemessenen „Pro-fil“. Es ist nämlich auch die Summeder Informationen über eine Person,die den Eingriff in die Privatsphäre

Also, der Nachbar einesFreundes von einem Freundder Schwägerin hat gesagt,

dass ... – so flüstert es seit jeher inder Gerüchteküche. Am liebstenwird dabei natürlich über jemandenhergezogen, der exponiert ist. ÜberStars und Sternchen, Fußballtrainerund Unternehmer, die Gattin desPolitikers oder den Reichen nebenan.Solange dies flüsternd von Mund zuMund eilt, bleibt es ein Raunen, dasnur so lange anhält wie der Wind esträgt. Denn die Menschen sind javergesslich und nix ist langweiligerals die Gerüchte von gestern.

Seit jedoch das Internet mehrund mehr als unverzichtbarer Teildes Menschseins und des „Wissens“daher kommt, ist es vorbei mit dem„Vergessen.“ Unauslöschlich bleibtdort gespeichert, was auch immerüber einen Menschen jemals ver-breitet wurde. Suchmaschinen wie„Google“ sorgen dafür, dass auch al-les wiedergefunden wird, sei es auchnoch so lange her.

Dies ist umso gravierender, weil

sich eine naive Gutgläubigkeit inHinsicht der „Neutralität des Netzes“breit macht, die schlicht übersieht,dass schon allein das Vorhandenseinder Maschine ein Faktor ist, der inmenschliches Miteinander eingreift.Und dies nicht nur inhaltlich. Umdies zu begreifen, schaue man nurauf die Generation all jener Kids, dieihre Daumen niemals still haltenkönnen, egal in welcher Interaktionsie sich mit real anwesenden Leutengerade befinden. Die virtuelle Weltist für sie sozusagen schon immerda. Und sie ist sogar der Leitfaden,an dem sich viele orientieren.

Mit einem Grundsatzurteil hatnun der Europäische Gerichtshofdem Suchmaschinenbetreiber „Goo-gle“ völlig überraschend einen Riegelvorgeschoben. Ab sofort ist „Google“(und entsprechend auch andereSuchmaschinenbetreiber) dafür ver-antwortlich, was in seinen Sucher-gebnissen erscheint. Wird dabei dasRecht auf Privatsphäre von EU-Bür-gern verletzt, können diese vonGoogle verlangen, die entsprechen-

ausmacht. Potenziell zahlreicheAspekte des Privatlebens, so dieRichter, könnten bei einer „Goo-gle“-Suche herauskommen, womitdie Intensität des Eingriffs nochsteige.

Nach dem Urteil fürchten nunmanche, dass dies einer Zensur desNetzes gleichkomme. Doch das trifftnicht den Kern der Sache. Eher ist esdoch so, dass sich bisher im Netzniemand ums Aufräumen alterSpinnweben gekümmert hat. Allesblieb immer da, egal wie verstaubtund daher auch für Suchende wenighilfreich es war. Wenn nun veraltete,missverständliche oder gar falscheInformationen über eine Person aufderen Antrag hin gelöscht werdenmüssen, gewinnt am Ende sogar dieQualität der Suchergebnisse. Undwer sollte sich effektiv um solcheAufräumarbeiten kümmern,wenn nicht die Betroffenenselbst? Da bekommt das alteSprichwort: „Jeder kehre vorseiner Tür“ eine ganz neueBedeutung.

Ausgabe 159 am 17. Mai 2014

Jeder kehre vor seiner Tür

Für den Austausch

Themen stattKopfplakateBloß nicht die Wahllaune ver-derben lassen von all den ödenKopfplakaten und den inhalts -entleerten Sprüchen darauf!Sowohl bei der Europawahl alsauch bei der Kommunalwahlsollte man die großen Anliegenim Auge behalten. Beispiels-weise das Thema Freihandels-abkommen zwischen USA undEU: Wer ist im Europaparla-ment dafür und wer ohne wennund aber dagegen? ThemaFracking, den Gasbohrungen,bei denen Chemikalien in denBoden gepumpt werden: Gera-de hat das Bundesministeriumfür Wirtschaft und Energie dievormals klare, ablehnende Li-nie der Bundesregierung aufge-weicht. „Eine Abwägung be-züglich Umweltverträglichkeitund Wirtschaftlichkeit“ gelte eszu treffen, verlautet es aus demMinisterium von SPD-MannSigmar Gabriel. Welche Partei-en sind entschiedene Gegnervon Fracking – und wer gehörtzu den „Umfallern“? Diese undviele weitere Fragen lassen sichklar beantworten, ohne Wahl-plakate am besten. Die persön-liche Konsequenz kann dann

jeder mit seinerStimme ins EU-Par-

lament und bis in denGemeinderat hineintragen.

Barbara Breitsprecher

H A L L O Z U S A M M E N

In einem Grundsatzurteil hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass die Suchmaschine „Google“ die Verantwortungdafür trägt, was in ihren Suchergebnissen erscheint. Das ist schlüssig und schlau. Von Michael Zäh

AppetitanregerSicherer Strich

Interplast-EinsatzDer Freiburger Chirurg Dr. MartinSchwarz erzählt von seinem jüngsten Interplast-Einsatz in Bolivien, bei dem er63 Operationen in acht Tagen durchführte.Seite 13

Und die WeltZurück im alten Atelier: Im

Geiges-Turm in der Wiehre sindnoch bis 25. Mai Skizzen und Aqua-relle des Freiburger Künstlers FritzGeiges zu sehen. Seite 2

DFB-PokalfinaleIm Pokalfinale zwischen Dortmund und

den Bayern stehen jene Qualitätskickerauf dem Platz, die dem Nationalteam

gegen Polen fehlten. Ein Appetitan-reger vor der WM. Seite 9

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Samstag, 17. März 2012Samstag, 17. Mai 2014F R E I B U R G UND DIE WELT2

Sicherer Strich, verspielte FreiheitRaus aus den Schubladen, zurück ins Atelier: Im Geiges-Turm sind noch bis 25. Mai Skizzen und Aquarelle nach

Münster-Vorbildern des Freiburger Künstlers Fritz Geiges zu sehen. Von Barbara Breitsprecher

Es sind die kleinen Elemente,die feinen Details, die so großeGeschichten erzählen können.

Doch manches Kleinod versteckt sichin dunklen Winkeln oder schlechteinsehbaren Stellen, beispielsweiseauch im Münster. Der FreiburgerKünstler Fritz Geiges (1853 bis 1935)hat von unzähligen dieser kleinenund größeren Figuren des MünstersAquarelle angefertigt, die damals alskunstgeschichtliches Dokument undals Vorlage für eine Restaurierungdienten, die dann 1889 ausgeführtwurde. Eine Auswahl dieser bemer-kenswerten, aussagekräftigen Werkeist noch bis zum 25. Mai im Geiges-Turm des T66 Kulturwerks in derWiehre zu sehen.

Diesen heute denkmalgeschütztenTurm, der einigermaßen versteckthinter alten Bäumen Ecke Talstra-ße/Schwarzwaldstraße empor ragtund den tatsächlich viele Freiburgernicht kennen, hatte sich Fritz Geigesvon seinem Vater, dem StadtplanerOskar Geiges, nach eigenen Wün-schen als Atelier bauen lassen. Mitseiner hohen Glasfront (die Origi-nalscheiben sind noch eingebaut!)eignete er perfekt um großformatige

Werke aufzuhängen, die als Vorla-gen für seine Glasmalereien dienten,die ihn in ganz Europa berühmtmachten. Gleich nebenan steht bisheute die Villa in der er damalswohnte, seinem Sohn ließ er zuranderen Seite hin ein Haus erbauen,in dem dieser eine Privatklinik er-öffnete. Die Schuppen und Scheune,die sich nach hinten raus an den

Seine Aquarelle haben nicht nur do-kumentatorische Kraft, sondern aucheine große erzählerische Sogwir-kung. Aus ihnen blitzt der Schalkhervor, sie vereinen Kunstfertigkeit,den sicheren Strich und verspielteFreiheit. Und sie bieten eine wun-derbare Fläche für Interpretationen.So zeigt die Münster-Figur der „Syn-agoge“, das Gegenstück zur „Eccle-sia“, die klugerweise in der Ausstel-lung auch als Gipsfigur präsent ist,was die Katholiken des Mittelaltersvom Judentum hielten. Die verbun-denen Augen der „Synagoge“ solltenreligiöse Blindheit signalisieren, diezebrochene Thorarolle die verloreneMacht. Die Krone sitzt schräg, derGesichtsausdruck wirkt beschämt.Und bei Fritz Geiges? Sein kleinesAquarell zeigt genau jene Figur unddoch ist da etwas anders. Es ist derGesichtsausdruck: Seine „Synagoge“wirkt geradezu trotzig, keinesfallsdemütig oder gebrochen.Es macht große Freude, auf Feinhei-ten wie diese bei den Skizzen undAquarellen zu achten. So bleibt dieZeit stehen beim Betrachten desWerkes „Selige und Verdammte“,das in seiner detailreichen Vielsei-tigkeit und seinem Geschichten-

reichtum an die Figuren des Grune-wald-Altars in Colmar erinnert. Je-des noch so kleine Gesichtchen hateinen Charakter und eine ganz eige-ne, große Ausdruckskraft.Es ist dem Freiburger Münsterbau-verein und seinen Kuratorinnen An-drea Hess und Johanna Quatmannsowie dem Verein T66 Kulturwerkdes Berufsverbandes BildenderKünstlerinnen und Künstler Südba-den zu verdanken, dass diese Zeich-nungen und Malereien in diesem hi-storisch so passenden Rahmen ge-zeigt werden können. Lohnend isteine persönliche Führung durch dieKuratorin Andrea Hess, die Freibur-ger Zusammenhänge so lebhaft vorAugen zu führen vermag und denBlick dabei auf die kleinsten Detailslenkt. (Führungen kann man beimMünsterbauverein unter Tel.0761/2140270 buchen.)

Fritz Geiges, Gotik im Atelier, Aus-stellung noch bis 25. Mai, geöffnetDonnerstag, Freitag, Sonntag 14 bis18 Uhr, Talstraße 66/Ecke Schwarz-waldstraße, Eintritt frei;Finissage-Fest am 25. 5. ab 17 Uhrfür alle Bürger und Bürgerinnen imGeiges-Turm und angrenzenden Park.

Turm anschlossen und in denenFritz Geiges Dutzende von Mitar-beitern in der eigenen Glasherstel-lung beschäftigte, wurden zwi-schenzeitlich abgerissen. An ihrerStelle ist ein interessantes modernesWohnprojekt entstanden, das Fa-milien mit Kindern viel Luft undRaum gibt und sie gleichzeitig indie Pflicht der Turmerhaltung miteinbindet. Trotz der neuen Bebau-ung lässt sich noch viel vom einst-mals herrschaftlichen Anwesenerahnen, das die wohlhabende Fa-milie Geiges besaß. Alte Zeitzeugensind auch die mächtigen Bäume,die dem Areal nach wie vor seinenParkcharakter geben. Und man magsich gerne vorstellen, wie es genaudiese alte Eiche vor dem Turm war,unter der sich Fritz Geiges im Altervon 82 Jahren einst nach dem Mit-tagessen ausruhte und dann nichtmehr erwachte.

Den Geiges-Turm, derdenkmalgeschützt ist undin der Wiehre, Ecke Tal-straße/Schwarzwaldstra-ße, steht, kennen vieleFreiburger nicht.

Ein Zwickel voller Schalk: FritzGeiges kleine Aquarelle zeigen De-tails und Feinheiten, die beimMünsterbesuch kaum auffallen.

Die „Synagoge“ aus dem Münster als Gipssta-tue und als kleines Aquarell an der Wand. Derunterschiedliche Gesichtsausdruck macht’s.

Aquarelle, Skizzen und Fotos geben einen Einblick in das (unbe kann - tere) Werk und Leben von Fritz Geiges.

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L E B E NTIPPSSamstag, 17. Mai 2014 3

GReeeN: Früher war der Mannheimer PasqualeDenefleh mit einem Freund als „dieZwei“ unter-wegs, dann begann er es allein als Solo-Rapper„GReeeN“ zu versuchen und was zunächst wie einGeheimtipp begann, wuchs in Nullkommanix zueiner großen Schar Fans an. Millionen an Youtou-be-Klicks und zigtausende von Downloads seinesvor knapp einem Jahr veröffentlichten „AllesGrün“-Albums sind Zeichen seine Erfolgs. DerNewcomer überzeugt mit frischen, lebensbejahen-den Texten und kombiniert gut gelaunten Rap auchdurchaus mal mit Reggae oder Pop. Sein schlagen-des Argument: „Ich mach genau die Musik, die ich

selbst gerne hören würde, die aber keiner macht.“Aggressiver oder weinerlicher Hip Hop, der einenrunterzieht, ist nicht sein Ding. Stattdessen machter Musik, die munter macht und motiviert.

GReeeN, Alles Grün Tour 2014, 29. Mai, 20Uhr, Schmitz Katze Freiburg, Tickets: Tel.07531/908844; www.koko.de

Wir verlosen 3 x 2 Tickets für das Konzert, außer-dem verlosen wir zwei „Alles Grün“-Alben vonGReeeN. Einfach Mail bis 23. Mai an [email protected], Stichwort: GReeeN

K O N Z E R TAusstellung

Warmes Licht, dassich verfängt Die Künstlerin Lydia Leigh Clarke,deren Bilder „Just wait and listen“nun in der Freiburger Galerie Claeysausgestellt werden, stammt aus demsonnigen Kalifornien, lebt aber be-reits seit 1983 in Deutschland. Hierhat sie bei Paul Pollock in FreiburgMalerei studiert und sich anschlie-ßend als selbstständige Malerin nie-dergelassen. Seit 1995 ist sie zudemLeiterin des Freiburger Ateliers für

Malerei in den „Räumen für Kunstund Therapie e.V.“. In ihren Werkensetzt sie sich mit den Gegensätzenund den Korrespondenzen von Formund Farbe auseinander. Sie lässt dieBeziehung von Raum und Flächespielen, wobei das Licht höchsteWichtigkeit hat. Es verfängt sich inden dargestellten Objekten und ver-leiht ihnen dadurch eine spürbareAusstrahlung. Die Bilder von LydiaLeigh Clarke leben von ihren erdfar-benen, warmen Tönen und weichen,ausdrucksstarken Konturen. Unter-schiedliche Oberflächenstrukturenverbindet die Künstlerin zu einemkraftvollen Bildgestus. „Just waitand listen“ hat sie ihre Ausstellunggenannt – Warte einfach und hör zu.Zuhören mag man auch bei ihrenTexten, den Erinnerungen und Ge-danken, die sich so poetisch undschön auf ihrer Homepage unterwww.lydia-leigh-clarke.com lesen.

Lydia Leigh Clarke, „Just wait andlisten“, Ausstellung 18. Mai bis 25.Juli, Galerie Claeys, Kirchstr. 37,Freiburg, Vernissage: 18. 5., 11 Uhr

Konzert

Erlesenes, virtuosesKammerkonzert Werke von Salvatore Sciarrino undvon Domenico Scarlatti spielen Mit-glieder des SWR Sinfonieorchestersim Konzerthaus. Der Faszinationvon Scarlattis Musik kann sichkaum ein Musikliebhaber entziehen.Der schnelle Wechsel der Gefühlelässt einen an Pulcinella, die Come-dia dell' Arte, oder an die Pikto-gramme der Theater (das weinendeund lachende Auge) denken. EineBesonderheit des Konzertes ist auchdie Wiederholungen zweier Sonatenin verschiedenen Besetzungen.

SWR Kammerkonzert, Scarlattia-na, 25. Mai, 11 Uhr, KonzerthausFreiburg, Tickets: 12/8 Euro, Tel.0761/380835333

Theater

Lustvoll-lustigesStück über die Liebe Die komische Oper „Boccaccio“ vonFranz von Suppé, die das Ensemble„Die kleine Operette“ im Bürgerhausaufführt, spielt im Florenz des 14.Jahrhunderts. Der Dichter Boccacciosucht in diesem lustvollen und lusti-gen Stück über die Liebe nach Inspi-rationen für seine Schriften. DieFrauen sind ihm zugetan, derenMänner weniger. Doch dann verliebter sich tatsächlich – in die jungeAdelige Fiametta und alles kommtanders als gedacht und endet turbu-lent musikalisch.

„Boccaccio“, Ensemble „Die klei-ne Operette“, 24./25. Mai, 19.30Uhr, Bürgerhaus Seepark Freiburg,Tickets: 15/12 Euro,l.7641/931342

Konzert

„Opus ultimum“ derMusikgeschichte Im Bach-Konzert des FreiburgerOratorienchores unter der Leitungvon Bernhard Gärtner sind die Ge-sangssolisten Katrin Müller (Sopran),Seda Amir-Karayan (Alt), PhilippNicklaus (Tenor) und Armin Ko-larczyk (Bass) zu hören. Es musiziertdas Orchester l‘arpa festante ausMünchen. Das Phänomen von Bachsh-moll-Messe zeigt sich unter ande-rem in der Komplexität, in der eineVielzahl an verschiedenen Gattun-gen und Stilrichtungen zu einerEinheit geführt werden.

Freiburger Oratorienchor, BachMesse h-moll, 1. Juni, 20 Uhr, Kir-che St. Martin, Rathausplatz Frei-burg, Tickets: 12 bis 32 Euro

Konzert

Fünf Holländerlassen es krachen De Staat gilt als beste Live-Band derNiederlande und das aktuelle Albumdes Quintetts um Sänger, Gitarristund Produzent Torre Florim „I_CON“wurde just mit dem Edison Awardfürs „Best Rock Album“ ausgezeich-net. Es war ursprünglich sein Ein-Mann-Projekt, bei dem er alle In-strumente zunächst selbst gespieltund aufgenommen hat und mit demer seinen Abschluss im Musikpro-

duktiuonsstudium machte. Die Mu-sik der Alternative-Rock-Band ausNijmegen wird durchaus auch malmit Queens Of The Stone Age, NickCave und Tom Waits verglichen. Sieist rhythmusstark, eingängig undauthentisch. Und noch bevor dieBand einen Plattenvertrag unter-schrieben hatte, konnte sich DeStaat aus Nijmegen in den Nieder-landen einen ausgezeichneten Ruferspielen. Inzwischen werden TorreFlorim, Vedran Mircetic (Gitarre),Jop van Summeren (Bass, Gitarre),Rocco Bell (Keyboard, Gitarre) undTim van Delft (Schlagzeug) auchaußerhalb Hollands von Kritikernund Fans gleichermaßen euphorischgefeiert. Und live geben die fünfJungs ihr Bestes und lassen es or-dentlich krachen. Dann klingen siedreckig, verrückt, sexy, mancheskommt einem bekannt vor, im näch-sten Moment ist alles neu.

Konzert mit der niederländischenBand De Staat, 18. Mai, 20 Uhr,Waldsee Freiburg, Tickets: Tel.07531/908844; www.koko.de

TICKETVERLOSUNG

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Umdenken ist angesagt

den geforderten Werklohn dienenkönne, dass aber der Kunde um diegeleistete Arbeit bereichert sei. Erhabe dem Handwerker Wertersatzfür das Erlangte zu leisten. In zwei Urteilen vom 01.08.2013und 10.04.2014 hat der BGH nun-mehr konsequent den Rechtsgedan-ken des Schwarzarbeitsgesetzes um-gesetzt. Im August vergangenenJahres ist entschieden worden, dassGewährleistungsansprüche bei einer„ohne-Rechnung-Abrede“ ohneWenn und Aber verloren gehen, imApril wurde - konsequent – geurteilt,dass der Handwerker bei einer sol-chen Abrede ebenso wenig eine Be-zahlung seiner Arbeit durchsetzenkönne. Das ist auch richtig so. Nach diesenUrteilen des BGH sollte von den Be-troffenen am Bau ein Umdenkenstattfinden!

Einerseits verboten – andererseitsaber selbst im großen Stil gangund gäbe sind sogenannte „oh-

ne-Rechnung-Abreden“ zwischenHandwerkern und Kunden, nach denenfür eine Werkleistung keine Rechnunggestellt und damit keine Umsatzsteuerabgeführt werden soll.

„Ohne-Rechnung-Abreden“ stelltenschon immer eine verbotene Steuer-hinterziehung dar. Kam es in einemsolchen Vertragsverhältnis zu Aus-einandersetzungen zwischen Hand-werker und Kunden über die Qualitätder Arbeit oder die Zahlung desWerklohns, so scheuten sich die Be-teiligten vielfach nicht, trotz derrechtswidrigen Abrede für dieDurchsetzung Ihrer Ansprüche dieZivilgerichte einzuschalten. Selbstwenn dem Gericht klar oder einiger-maßen klar war, dass in dem zu ent-

scheidenden Fall eine „ohne-Rech-nung-Abrede“ vorlag, erhielten dieParteien eine Entscheidung überdas, was ihr Anliegen war. Die Ge-richte entschieden regelmäßig, dassder Vertrag zwar wegen der „ohne-Rechnung-Abrede“ nichtig sei, dassdem Kunden jedoch ein Gewährlei-stungsanspruch aus dem Grundsatzvon „Treu und Glauben“ zusteht.Der Handwerker, der einerseits eineEntlohnung für seine Arbeit erwarteoder bereits erhalten habe, verhaltesich widersprüchlich, wenn er ande-rerseits nicht für die Mangelfreiheitseiner Arbeit einstehe. Genauso wur-de umgekehrt dem Handwerker wirt-schaftlich zu seinem Werklohn ver-holfen. Die Gerichte argumentierten,dass zwar der Werkvertrag wegender „ohne-Rechnung-Abrede“ nich-tig sei und das Werkvertragsrechtnicht als Anspruchsgrundlage für

Neueste Rechtsprechung des BGH versagt bei Schwarzarbeit konsequentSchutz der Beteiligten durch die Rechtsordnung Von Dr. Julia Maurer

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F R E I B U R G RECHT / ARBEIT4 Samstag, 17. Mai 2014

ZaS-Leserin Melinda T fragt:In wenigen Tagen werde ich bei mei-nem neuen Arbeitgeber anfangenund mache mir schon jetzt Gedan-ken darüber, was ich am erstenArbeitstag anziehen soll. Es istmeine erste Stelle und bin ich ver-unsichert und möchte nicht gleichin das erste Fettnäpfchen treten.Zwar kenne ich den Dresscode desUnternehmens ungefähr und wardort in Vorstellungsgesprächen, trotz-dem möchte ich am ersten Tag nichtsfalsch machen. Ich möchte aber aufkeinen Fall vorher meine künftigeChefin anrufen und fragen, was icham besten anziehen soll. Das macht,finde ich, keinen guten Eindruck.Was meinen Sie?

Jobcoach Alexandra Feder:Liebe Frau T., Sie gehen den absolutrichtigen Weg, in dem Sie sich in-tensiv darüber Gedanken machen,wie Sie sich am ersten Arbeitstagverhalten sollen. Schließlich hatman nur einmal die Chance, den be-rühmten ersten Eindruck zu hinter-lassen. Diesen Moment sollte manfür sich nutzen und nichts falschmachen. Der erste Auftritt, der ebenauch die gepflegte und korrekteKleidung beinhaltet wird sehr oftunterschätzt. Fakt ist, dass Kleidungzur Kommunikation gehört und mandadurch etwas zum Ausdruck bringt.Auch der berühmte Kommunikati-

Dresscode in der Abteilung gilt, inder Sie arbeiten, wählen Sie dengoldenen Mittelweg. Versuchen Sienicht zu elegant und overdressed zuwirken, meiden Sie aber ein zu lok-keres Outfit. Ich denke, es gibt heuteeine Fülle an Möglichkeiten, um ei-nen professionellen Eindruck zuhinterlassen.

An dieser Stelle können Leserkostenlos Fragen zu

Berufswahl, Bewerbung, Vorstellungsgespräch usw.

an Jobcoach Alexandra Feder richten.

Zuschriften an:[email protected].

Die Namen werden von der Redaktion geändert.

Mein erster Arbeitstag

Streitüber Pfusch am Bau?

Ihr Anwalt hilft!

Rechtsanwältin Dr. Julia Maurer

onswissenschaftler Paul Watzlawicksagte: „Sie können Ihre Kleidungnicht daran hindern, nicht zu kom-munizieren.“ Das bedeutet, es pas-siert automatisch etwas in IhremGegenüber je nachdem wie Sie ge-kleidet sind. Umso mehr sollte mandiesem Thema Beachtung schenken.Wenn Sie sich unsicher sind, welcher

Herausgeber: Michael Zäh und Christopher KunzVerlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH,Benzstraße 22, 79232 March. Tel. 076 65/9 34 58-0, Fax -286, e-mail: [email protected]äftsführer: Christopher Kunz, Rüdiger van der VlietChefredakteur: Michael Zäh (visdp), Tel.: 0170 / 739 17 87, [email protected]: Barbara Breitsprecher, [email protected]:Michael Metzger, Tel. 076 65/9 34 58-21,0179/739 6639, [email protected], Layout & Herstellung:Sebastian Schampera; Tel: 0761 / 429 63 97Adrian Kempf, www.dtpwork.deTel. 07643 / 39 42 65 00Druck: Bechtle Druck&ServiceZeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Vertrieb:Boris Koch, Tel. 0170 / 834 25 28,[email protected]

I M P R E S S U MDreisamtäler Service-Dienst e.K.

Telefon 0761 - 77123www.dsd-gebaeudereinigung.deSauberkeit für Innen und Außen

„Wieder glasklare Aussichten!“

Page 5: 159. Ausgabe, ET 17.05.2014

Samstag, 17. Mai 2014 F R E I B U R GSTADT 5

So viele Jungs in der Klasse, daswird schwierig.“ Eine solchePrognose bekommen Eltern

mindestens einmal im Schulleben ihrerKinder zu hören. Sind Jungen also perse besonders schwierig (geworden)?Sind sie vom Naturell her auffälliger,lauter, unkonzentrierter und unkon-trollierbarer als Mädchen?

Oft wirken Lehrerinnen und Lehrerüberfordert, wenn sich Jungen vorihren Freunden inszenieren. Kommtein Migrationshintergrund hinzu,scheinen oftmals noch mehr Proble-me auf. Der perfekte Körper, dercoole Typ, das hippe Outfit – Äußer-lichkeiten überdecken die Innenwel-ten von Jungen. Das Rollenverständ-nis hat sich verändert, als Vorbilderfungieren inzwischen meist unreali-stische Werbe- und Filmbilder.

Was das für Auswirkungen habenkann und wie es vielleicht doch mög-lich ist, dass sich Jungen behaglich inihren Körpern und mit ihren Empfin-dungen fühlen, darüber wird an ei-nem Fachtag über Jungenarbeit ge-sprochen, der am 19. Mai im Haus derJugend in Freiburg stattfindet. Es isteine Veranstaltung, die sich an alleMenschen richtet, die pädagogischmit Jungen arbeiten. Dabei werdenauch die Vorträge von zwei externenReferenten zu hören sein. Zum einen

wird Olaf Jantz mit dabei sein, der alsfreier Bildungsreferent und Ge-schäftsführer am Institut für Jungen-und Männerarbeit mannigfaltig e.V.,einer Fach- und Beratungsstelle fürJungen in Hannover arbeitet.

Viele Jahre forschte und lehrte erals Dozent und wissenschaftlicherMitarbeiter an der Leibnitz Universi-tät Hannover. Er ist Fachbuchautor,Evaluator und ausgewiesener Prakti-ker der transkulturellen Jungenarbeitsowie Gründungsmitglied und Spre-cher der LandesarbeitsgemeinschaftJungenarbeit Niedersachsen.

Olaf Jantz hat die Erfahrung ge-macht, dass Jungen häufig nicht ler-nen wollen, weil sie unmittelbarkönnen wollen. Das kommt, weil siesich an mystifizierten Männerphan-tasien orientieren statt an realenMännerbildern. Er zeigt sich unteranderem in seinem 2006 erschiene-nen Buch „GeschlechterbezogenePädagogik an Grundschulen“ über-zeugt: Eine Pädagogik, die das Ge-schlecht der Lernenden nicht be-

Mit Jungen arbeitenFachtag zu „Jungen – Mythen, Rollen, Körperbilder“. Pädagogik muss das

Geschlecht der Lernenden berücksichtigen. Von Barbara Breitsprecher

Schlossbergturm baldwieder geöffnet

Ab Pfingsten soll der Schlossbergturmwieder geöffnet werden. Seit Februarist er wegen Pilz- und Insektenbefallgesperrt. Stahlseile sollen nun den 35Meter hohen Turm sichern, was abernur übergangsweise genügt. Offen-sichtlich sind die sechs Douglasien-stämme, die den inneren Stahlturmstützen, so stark von Pilzen und Insek-ten befallen, dass der Turm ab Herbstwieder geschlossen und dann grundle-gend saniert werden muss. Wie einesolche Sanierung aussehen soll undwas sie kosten wird, ist derzeit nochnicht klar, die Stadtverwaltung erwägtden Austausch der Stämme zugunstenvon Stahlstützen. Letztlich wird derGemeinderat hierüber entscheiden.

Spritztour zumMuttertag Um ein Geschenk zum Muttertag zukaufen, machte sich ein Jugendlicheraus Hartheim kurzerhand mit dem Au-to seines Vaters auf den Weg zum Su-permarkt. Guter Anlass, schlechte Vor-aussetzung: Leider fehlte ihm nämlichsowohl Führerschein als auch Fahrpra-xis und so endete die Fahrt an derHauswand des Ladens.

„Tag der offenenGärten“ in Haslach

Mit einem „Tag der offenen Gär-ten“ startet die Gartenstadt Frei-burg-Haslach in ihr hundertstesJahr. Am Samstag, 24. Mai, wer-den ab 12 Uhr über 20 Gärten ge-öffnet sein. Es werden Aquarelleausgestellt, es wird über Bienen-und Hühnerhaltung informiert, esgibt Lyriklesungen, Gartenstadt-marmelade und eine Gartenralleyfür Kinder. Infos: www.garten-stadt-freiburg.de

Turmgespräch überArmutsbekämpfung Zum Turmgespräch im Turenneam 20. Mai, 19.30 Uhr, hat derFörderkreis des Walter-Eucken-Gymnasiums Professor StefanSelke aus Furtwangen ins LycéeTurenne, Schützenallee 31 einge-laden. Er referiert über „Scham-land Deutschland? Armutsbe-kämpfung zwischen inszenierterSolidarität und politischer Not-wendigkeit“. Seine Forschungsge-biete sind Tafeln, soziale Nachhal-tigkeit, ehrenamtliches Engage-ment. Eintritt frei, Anmeldung:[email protected]

T I C K E R

rücksichtigt, verfehlt einen großenTeil ihrer Ziele.

Zum anderen wird am FachtagAllan Guggenbühl aus der Schweizsprechen. Er ist Leiter der Abteilungfür Gruppenpsychotherapie für Kin-der und Jugendliche an der kantona-len Erziehungsberatung der StadtBern und Direktor des Instituts fürKonfliktmanagement in Zürich. Da-neben arbeitet er als analytischerPsychotherapeut mit eigener Praxisund seit 2002 als Professor an der PHZürich.

Von ihm wurde das „Mythodra-ma“ entwickelt, das bei der Behand-lung kriegstraumatisierter Kinder ein-gesetzt wird. Er ist außerdem Refe-rent, Ausbilder und Autor zahlreicherFachbücher und Artikel zu den The-men Konfliktmanagement, Gewalt-prävention Bildung sowie Jungen-und Männerarbeit.

Allan Guggenbühl ist überzeugt,dass Jungen einfach anders als Mäd-chen sind. „Vielleicht haben wir nurvergessen, was eigentlich ein Jungeist und wie wir mit ihm umgehenmüssen“, vermutet er in seinem 2006erschienen Buch „Kleine Machos inder Krise“.

Fachtag „Jungen – Mythen, Rol-len, Körperbilder“, 19. Mai, 8.30 bis13 Uhr, Haus der Jugend Freiburg

Page 6: 159. Ausgabe, ET 17.05.2014

Samstag, 17. Mai 2014

Bis zu 18750 Euro Zuschuss kanndie KfW-Bank als Zuschuss für pri-vate Eigentümer vergeben, dieWohnraum energetisch sanierenoder sanierten Wohnraum kaufenwollen. Ein solcher Zuschuss ist mitanderen Fördermitteln flexibel kom-binierbar.Im Zusammenhang mit der energe-tischen Wärmedämmung von Dä-chern können bei der Sanierungund im Neubau Dachbegrünungenmitfinanziert werden. Hauseigentü-mer könnten so zukünftig für eineneue Dachbegrünung als Wärme-dämmung einen Zuschuss von min-destens 10 Prozent der Kosten oderein zinsgünstiges Förderdarlehennutzen. Durch die energetische Sa-nierung von Gebäudehüllen könnenaußerdem Nistplätze für Vögel undandere Tiere verloren gehen. Dafürstehen Lösungsmöglichkeiten zur

Ab dem 1. Juni gilt bei denKfW-Förderprogrammen eineneue Bemessungsgrundlage

für energieeffizientes Sanieren. Wernoch einen Vertrag zu den bisherigenKonditionen abschließen möchte, musseinen Antrag spätestens am 31. Mai(Posteingang) bei der KfW einreichen.

Künftig gilt als Bemessungsgrund-lage für den Zuschussbetrag die An-zahl der Wohneinheiten nach derSanierung. Wohneinheiten, diedurch Erweiterung, Umbau oderAusbau bestehender Gebäude neuentstehen, werden nur im KfW-Pro-gramm Energieeffizient Bauen ge-fördert. Außerdem muss der sach-verständige Energieberater zudemin der Energieeffizienz-Expertenlistefür Förderprogramme des Bundesgelistet sein (www.energie-effizienz-experten.de).

Verfügung. Die Kosten, die dafür so-wohl bei der Sanierung als auchbeim Bauen entstehen, sind förder-fähig.Wer bei Hauskauf oder SanierungFördergelder nutzt, kann mehreretausend Euro sparen. Doch einenautomatischen Anspruch auf Förde-rung gibt es nicht. Hier liegt es amHauseigentümer, die für ihn bereit-stehenden Fördertöpfe aufzutun. In der Fördermittel-Datenbankwww.foerderdata.de sind über 6.000aktuelle Förderungen gelistet. Nebenden Förderprogrammen von Bundund Ländern legt foerderdata.de denFokus auch auf die regionalen För-derangebote der Landkreise, Städte,Gemeinden und Energieversorger.

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energieeffizientes Sanieren gelten künftig andere Bemessungsgrundlagen.

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Samstag, 17. Mai 2014

Besondere Rolle: Bayerns Mario Götzespielt in Berlin gegenseine langjährigen Kol-legen in gelben Trikots

Wieviel Qualität im DFB-Pokalfinale in Berlin (amSamstag, 20 Uhr) auf dem

Rasen steht, konnte man umgekehrtbeim 0:0 der Nationalmannschaft amDienstag gegen Polen sehen. Alle dortfehlenden deutschen Spitzenkickersind in Berlin dabei. Und dann wärenda ja noch ein paar Könner, die nichtzum Löw-Team gehören, wie Robben,Dante, Ribery, Lewandowski, Sahin.

etwa eines Bastian Schweinsteiger,ermessen können, wenn es beimGipfel auf Topniveau hin und hergeht.

Natürlich wäre das Pokalfinalezwischen Dortmund und den Bayernnur halb so schön, wenn es nichtsolch markige Sprüche wie vonSportvorstand Matthias Sammer,dem ganz speziellen „Freund“ vonDortmunds Jürgen Klopp gäbe. Der

hat vor der Partie gefordert, dass beiden Bayern „eine Gruppe auf demPlatz steht, in der jeder einzelne sagt:Ich sterbe für meinen Mitspieler.“

Solche Parolen gab es früherschon im Amateurfußball: „Sieg oderBlut am Pfosten!“ Ob sie freilichunter Top-Profis noch angesagt sind,darf bezweifelt werden. Und genaugenommen steckt in dieser Rhetorikauch ein klitzekleiner Fehler: Wenn

nämlich alle Bayernspieler für denjeweils anderen „gestorben“ sind,heißt das ja, dass sie verloren haben.Denn im Fußballjargon steht „Tod“ja für „Ausscheiden“, wie zuletzt inder Champions-League gegen RealMadrid.

Jenseits von Sammer freuen sichDeutschlands Fußball-Fans jedochauf einen leckeren Appetitanregervor dem großen WM-Ausflug.

Dieser potenzielle Genussgipfelzum Abschluss der Saison ist schonauch der Startschuss für die WM inBrasilien. Bundestrainer JoachimLöw kann auf der Tribüne in Berlineinen ganz anderen Leistungstest alszuletzt bei seiner Perspektiove-Elfgegen Polen verfolgen. Er sagte dennauch, dass ruhig „die Fetzen fliegen“sollen. Und umgekehrt wird er wohlauch den Rückstand von Spielern,

DFB-Pokalfinale. Beim Gipfeltreffen zwischen Dortmund und den Bayern stehen jene deutschen Spitzenkicker auf dem Rasen,die zuletzt in der Nationalmannschaft gegen Polen gefehlt haben. Und noch: Robben, Ribery, Lewandowski. Von Michael Zäh

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Page 8: 159. Ausgabe, ET 17.05.2014

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Nachdem der SC Freiburg den Klassenerhalt durch einebeeindruckende Rückrunde gesichert hat, geht derKampf des ewigen Freiburger David gegen die Goliaths

der Branche quasi nahtlos weiter. Denn es zeichnet sich erneutab, dass Leistungsträger des Teams von größeren Vereinen mitdem dickeren Geldbeutel abgeworben werden. Es ist noch frühin der anstehenden Wechselperiode. Klar scheint aber zu sein,dass dieses Mal mit Oliver Baumann und Matthias Ginter zweiEckpfeiler der SC-Defensive vakant sind. Man wird sicherinnern, wie hoch emotional Trainer Christian Streich vornicht allzu langer Zeit auf die Vertragsverlängerung vonTorhüter Baumann reagierte. Er sah darin ein Zeichen, dass einSpieler auch mal zum SC Freiburg steht, solange nicht das ganzgroße Angebot ins Haus segelt. Er nahm es als Bestätigung derArbeit beim SC, dass nicht immer das erstbeste monitäreAngebot gleich zum Weggang verführt. Vor dem Hintergrunddes enormen Aderlasses nach der letzten Saison, der die Arbeitvon Streich doch erheblich erschwert hat, war es damals wieBalsam auf die geschundene Trainer-Seele. Denn zu diesemZeitpunkt lief vieles nicht zusammen, zwischen Europa-League,der Integration der Neuverpflichtungen und dem Abstiegskampfin der Bundesliga.

Und jetzt soll es Hoffenheim sein. Das ist sicher nicht das,was Christian Streich damals meinte, als er von einem „ganzgroßen Verein“ sprach. Zwar verfügen die Hoffenheimer nichtnur über einen etwas dickeren Geldbeutel des Mäzens Hopp,sondern auch über ein junges, talentiertes Team, etwa mit einemRoberto Firmino (22 Jahre) und einem Kevin Volland (21), vondenen Trainer Gisdol jüngst via Bild verkündete, dass sie selbstdann bleiben würden, wenn Dortmung „40 Millionen auf denTisch legen sollte.“

So etwas würde Christian Streich gerne auch mal verkündenkönnen. Bei Oliver Baumann wird eine Ablösesumme von sechsMillionen und bei Matthias Ginter eine von sieben Millionenkolportiert. Letzerer ginge dann nach Dortmund, einem derwirklich großen Vereine in Deutschland. Aber vielleicht zu früh.Sowohl für ihn wie auch für den SC, der später womöglich nochmehr Geld bekäme. Der Weggang der beiden Eigengewächsewirft jedenfalls vom Zielverein (Baumann) und von Zeitpunkther (Ginter) Fragen auf. Und ist bitter für Trainer Streich.

David gegendie Goliaths

SC Freiburg. Der Weggang von Baumann und Ginter wäre bitter

Von Michael Zäh

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F U S S B A L LS C F R E I B U R G 7. Mai 2014 9

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M E D I Z I NINTERPLAST-E INSATZSamstag, 17. Mai 2014 11

Seit vielen Jahren opfert derFreiburger Chirurg Dr. MartinSchwarz einen großen Teil von

seiner Freizeit, um unentgeldlich fürdie „Interplast e.V.“ Einsätze in jenenGegenden der Welt zu leiten, in denenHilfe dringend erforderlich ist. Geradejüngst kam Dr. Schwarz von seinemzehnten Auslandseinsatz in Bolivienzurück, auf dem er von Dr. Pius Weisser(Zahn-Mund-KieferChirurg), Dr. DirkDunkelberg (Anaestesist), Anke Win-dischmann (Anaestesie-Pflege), JudithKosmowski (OP-Pflege, PJ) und BastianBonaventura (OP-Pflege) begleitetwurde. Dieses Mal war der EinsatzortSan Jose de Chiquitos, an der Grenze zuParaguay und Brasilien. Im dortigenkleinen Krankenhaus operierte dasTeam unter der Leitung von Dr. MartinSchwarz in acht Tagen 54 Patientenund führte dabei 63 Operationendurch. Michael Zäh sprach mit Dr.Martin Schwarz über die Erfahrungenund Erlebnisse bei diesem Einsatz.

Martin Schwarz wirkt noch immererfüllt von seinen Erlebnissen jüngstin Bolivien. Er erzählt.

Lateinamerika hat mehrere Kolo-nisierungswellen hinter sich. Eine dereinflussreichsten waren die Jesuiten-Missionen im Zeitraum von 1669 bisbis 1790. Manche Missionen warenso erfolgreich, dass gar ein eigenerStaat gegründet wurde. Dieser lag indem Dreieck des heutigen Bolivien,Paraguay und Brasilien. Die Organi-sation unseres Einsatzes erfolgte wie-der über einen lokalen Freundeskreisund führte uns ins AmazonasSchwemmgebiet -und da sind ebendiese Jesuiten-Missionen Heute sindsie nicht mehr missionarisch tätig,sondern nur noch als geographische

Lokalisation zu verstehen. Das warabsolut weit ab vom Schuss, 250 Ki-lometer weit auf einer teilweise nichtasphaltierten Straße von Santa Cruzentfernt. Als wir dann am Einsatzortin San Jose de Chiquitos ankamen,einer kleinen Stadt mit einem riesigenEinzugsgebiet - ungefähr 200.000Menschen auf einer Fläche, die sogroß ist wie Baden - wurden wir vonden lokalen Politikern extrem gutunterstützt. Sowohl der Bürgermeisterwie auch der Klinikdirektor haben

sich dahinter geklemmt und geschaut,was wir vielleicht noch brauchenkönnen für unsere OPs.

Das ist bei Interplast-Einsätzennicht typisch. Denn normalerweisewerden wir immer etwas argwöhnischbeäugt. Das ist auch logisch, wenn ei-ne Gruppe Fremder in ein Landkommt und bei manchen den Ein-druck erweckt, dass sie es besser kön-nen. Dieses mal war es jedoch keinProblem, vielleicht auch, weil der Ortso von der Welt abgelegen ist. Da gibtes nur einen Schmalspur-Zug, dervon Santa Cruz nach Brasilien durch-fährt und für die 250 Kilometer unge-fähr acht Stunden braucht. Das ist

Interplast-Einsatz in Bolivien. Der Freiburger Chirurg Dr. Martin Schwarz leitete seinen bereits zehnten Einsatz und operierte mitseinem Team in San Jose de Chiquitos 63 Mal in acht Tagen. Mitten im Busch traf er auch auf eine Mennoniten-Kolonie.

nen alles als Teufelszeug gilt. Selbstdas Radio ist nur Stundenweise zurErbauung erlaubt. Sie legen einedoch unglaubliche Strenge an denTag, die mir sehr fremd ist. Alle Män-ner müssen diese Latzhosen tragen,fast wie eine Uniform, und die Frauentragen ein Kleid,für das es immerhinzwei Blumenmuster zur Auswahlgibt. Sie sind Außenstehenden ge-genüber äußerst verschlossen unduntereinander sehr restriktiv. Wersich nicht nach den Regeln der Ge-

meinschaft verhält, dem droht schnellder Ausschluss.

In ihrer Kolonie sind sie absoluteSelbstversorger und lehnen bisher so-gar die Schule ab. Das macht den Ein-druck, dass alles westliche Wissen vonihrer Gemeinschaft fern gehalten wer-den soll. Auch ein Besuch von uns inihrer Kolonie, bei dem man sich trotzder gemeinsamen Sprache nicht wirk-lich näher kam, bestätigte diesen Ein-druck. So wie ich vielleicht das Gefühlhatte, dies ist Mittelalter, denken die,dass wir Teufelswerk oder Aliens sind,mit Handy und bunt angezogen. DieBegegnung mit den Mennoniten hatbei mir jedoch einen bleibenden Ein-

druck hinterlassen, denn das hatte ichwirklich nicht erwartet, mitten imBusch. Übrigens habe ich an einemTag im Radio der Mennoniten, in demein Herr Kehler missioniert, auch Sen-dezeit bekommen. Und ab diesemZeitpunkt kamen auch recht vieleMennoniten als Patienten zu uns.

Was motiviert und erfüllt Dr. MartinSchwarz bei den Interplast-Einsät-zen, wo jetzt 63 Operationen in achtTagen durchgeführt wurden?

Das sind mehrere Dinge. ZumEinen glaube ich, dass man ebenüber solche Einsätze etwas für denAutausch in der Welt machen kann.Also: Bolivianer sind jetzt für michkeine reinen Drogendealer mehr.Und ich hoffe, dass sie Deutschlandnun auch nicht mehr nur mit Nazisund Hitler verbinden.

Die zweite Motivation ist dasLosgelöstsein von so strikter Büro-kratie, wie man das hier in Deutsch-land erlebt. Die dritte Motivation istauch die Zusammenarbeit in unserenTeams, deren Zusammensetzungsich ja immer ändert.

außer der Schotterstraße die einzigeFernverbindung.

Die Bahn ist sehr wacklig, abersie transportiert die Leute. Was michdann fasziniert hat,war der Moment,als uns eine Kutsche mit Pferden ent-gegen kam. Kurz darauf kam im Au-toradio plötzlich ein Sender in deut-scher Sprache. Das war mitten im Ur-wald. Ich fragte also, was das dennsei. Man erklärte mir daraufhin, dassdies der Mennonitensender sei. DasRadio sendete in deutscher Sprache

lauter kirchliche Gesänge. Die Pfer-dekutschen mit weißen Männern inLatzhosen wurden auch immer mehr.Ich erfuhr, dass es sich um eine Ge-meinde von ungefähr 9.000 Menno-niten handelt, die vor rund 40 Jahrenaus Kanada ins Land kamen und die-ses für sich urbar gemacht haben. Sieleben direkt neben den 20.000 Ur-Bolivianern in San Jose, mit denensie gut klarkommen. Die Mennonitenhaben ein sehr eigenes Weltbild.Wenn man als westlicher Menschhinkommt, dann staunt man schon.Sie dürfen keinen Strom haben, alsonatürlich auch kein Fernsehen, keinTelefon oder andere Technik, was ih-

63 Operationen in acht Tagen: Neben klassischen Lippen- und Gaumen-spalten wurde hauptsächlich an Verbrennungskontrakturen sowie an Ohr-missbildungen gearbeitet

Für den Austausch in der Welt

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Page 12: 159. Ausgabe, ET 17.05.2014

Samstag, 17. Mai 201412

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Dienstag, 17. Juni 2014

Dienstag, 1. Juli 2014

Dienstag, 26. August 2014

Dienstag, 23. September 2014

Dienstag, 28. Oktober 2014

Dienstag, 18. November 2014

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Montag, 22. September 2014

Montag, 27. Oktober 2014

Montag, 17. November 2014

Montag, 15. Dezember 2014

Am Dienstag, 3. Juni,19 Uhr stellt Dr.Frank Hassel, Chef-

arzt der Wirbelsäulenchirur-gie im Freiburger Loretto-Krankenhaus (Mercystraße6-14) erstmals eine neueOP-Methode in der "Schlüs-sellochtechnik" vor. Bei demGesundheitsforum "Minima-linvasive Therapie bei Band-scheibenvorfall" des RKK Kli-nikums haben Interessiertedie Möglichkeit sich aus er-ster Hand über Ursachen,moderne Diagnostik und mo-dernste Behandlungsmetho-den bei einem Bandschei-benvorfall zu informieren.

Dabei wird auch kritisch diskutiert, inwelchen Fällen die sehr einschrän-kenden, nicht selten in die Arme oderBeine ausstrahlenden und mit einemTaubheitsgefühl verbundenenSchmerzen ohne einen operativenEingriff therapiert werden können.Der Eintritt ist frei; aufgrund der be-grenzten Kapazität ist eine Anmel-dung erforderlich unter Telefon0761/7084-2001 oder per E-Mail an

[email protected] Entwicklung der minimal-inva-siven Chirurgie nimmt Operationenbei Bandscheibenvorfällen ihrenSchrecken und sorgt für eine beson-ders schonende Behandlung mittelsEndoskopie. Während der Patient inSeiten- oder Bauchlage liegt, wirddas OP-Einsatzfeld durch einen rundeinen Zentimeter kleinen Hautschnittüber das Zwischenwirbelloch er-

reicht. Mit Hilfe von präzisenendoskopisch steuerbarenWerkzeugen wird von außendie Entfernung des ausge-tretenen Bandscheibenma-terials durchgeführt. Über-wacht wird der Vorgang aufeinem Flachbildschirm inHD-Technik. Die Vorteile derMethode sind überragend:Die Wirbelsäulenoperationmittels Endoskopie beseitigtden Bandscheibenvorfallund die damit verbundenenSchmerzen schnell undschonend, in den meistenFällen ist nur ein kurzer sta-tionärer Aufenthalt von zweibis drei Tagen notwendig.Während andere Methoden

einen Genesungsprozess von drei bissechs Monaten erfordern, sind diePatienten in der Regel bereits nachdrei bis sechs Wochen beschwerde-frei.

Minimalinvasive TherapieModernste Methoden beim Bandscheibenvorfall. Gesundheitsforum im

Loretto-Krankenhaus am Dienstag, 03. Juni um 19 Uhr

Das Schulterzentrum im Frei-burger Loretto-Krankenhauslädt Interessierte am Dienstag,

27. Mai, 19 Uhr zum Gesundheitsfo-rum "Aktuelle Therapie von Schulter-schmerzen" in den Saal St. Josef ein.Schulterspezialist Dr. Jörg Halbge-wachs referiert über Ursachen, Dia-gnostik und moderne Therapieoptio-nen von Schulterproblemen. Dabeiwird auch kritisch diskutiert, in wel-chen Fällen Operationen vermeidbarsind. Der Eintritt ist frei; aufgrund derbegrenzten Kapazität ist eine Anmel-dung erforderlich unter Telefon0761/7084-2001 oder per E-Mail [email protected]

Die am Aufbau des Schultergelenksbeteiligten Strukturen werden bei je-der Schulter-Arm-Bewegung bean-sprucht - und zwar tagaus, tagein,unser ganzes Leben lang. So verwun-dert es nicht, dass die Häufigkeitchronischer Schulterschmerzen inden vergangenen Jahren deutlich zu-genommen hat.Dank modernster Möglichkeiten inder Diagnostik können heute auchWeichteilstrukturen sehr gut darge-stellt werden. Die Arthroskopie (=Ge-

lenkspiegelung) ermöglicht Opera-tionen minimal-invasiv durchzufüh-ren und dadurch den Heilungsprozessenorm zu beschleunigen. Da auch beiSchultererkrankungen die Früher-kennung entscheidend ist ,empfiehltDr. Jörg Halbgewachs: "Erste Schul-terschmerz-Anzeichen sind wichtigeAlarmsignale, die man in keinem Fallignorieren sollte".

SchulterschmerzenAktuelle Therapie. Gesundheitsforum im Loret-to-Krankenhaus am Dienstag, 27. Mai, 19 Uhr

Dr. Jörg Halbgewachs

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Gesundheitsforum " Minimalin-vasive Therapie bei Bandscheiben-vorfall" Dienstag, 03. Juni 2014, 19Uhr Loretto-Krankenhaus (Saal St.Josef), Mercystaße 6-14, Freiburg

Gesundheitsforum "Aktuelle The-rapie von Schulterschmerzen"Dienstag, 27. Mai 2014, 19 UhrLoretto-Krankenhaus (Saal St. Jo-sef), Mercystaße 6-14, Freiburg

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: RKK

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Chefarzt Dr. Frank Hassel: Neue OP-Methode in derSchlüssellochtechnik

Page 13: 159. Ausgabe, ET 17.05.2014

Samstag, 17. Mai 2014

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durch schwere Arbeit starken Bela-stungen ausgesetzt. Eine hieraus ent-standene Beckenbodenschwäche kannmit vielfältigen Problemen verbundensein. Hierzu zählen die sehr häufigeBlasenschwäche, aber auch Rücken-schmerzen oder Probleme beim Ein-halten von Blähungen und Stuhl. Vie-len Frauen ist es peinlich über dieseProbleme zu sprechen, so dass eineBehandlung oft über lange Zeit unter-bleibt. Dies ist sehr bedauerlich, weiles heute Verfahren gibt, die ohne eineOperation oder mit minimal invasivenTechniken die Beschwerden heilenkönnen.

Am Anfang der Behandlung stehtimmer ein Gespräch mit dem Arzt. ImAnschluss sind dann eine frauenärzt-liche Untersuchung und ein Ultra-schall erforderlich. Manchmal mussauch eine (schmerzfreie) Blasendruck-messung durchgeführt werden.In den meisten Fällen sind Behand-lungen wie Beckenboden- und Bla-sentraining sowie Krankengymnastik

die ersten Maßnahmen. In manchenFällen können auch Medikamentedie Beschwerden lindern. Sollte aufdiesem Wege keine Verbesserung zuerzielen sein, kann eine Operation dieBeschwerden beheben. Bei den Ope-rationstechniken haben sich in denletzten Jahren enorme Verbesserun-gen ergeben. In praktisch allen Fällenkann heute minimal invasiv durchdie Scheide oder mit einer Bauch-spiegelung operiert werden. Im Dia-koniekrankenhaus werden hierzu oftbesondere Netze oder Bänder ver-wendet, die den Heilungserfolg lang-fristig sichern und sich durch einegute Verträglichkeit auszeichnen. Da-neben gibt es aber auch noch einigeandere Verfahren, die je nach Krank-heitsbild zur Anwendung kommen.So kann bei einer Blasenschwächemit einem besonderen Gel, das imBereich der Harnröhre in lokaler Be-täubung eingebracht wird, besondersschonend geholfen werden. Bei star-ker Drangsymptomatik kann mit einerBehandlung mit Botox oder durch ei-nen Blasenschrittmacher auch in ver-zweifelten Fällen eine deutliche Lin-derung erreicht werden.

Am Diakoniekrankenhaus besteht seitvielen Jahren ein Kontinenzzentrum,in dem sich Ärzte verschiedenerFachrichtungen zusammengefundenhaben. Das Zentrum ist von der Deut-schen Gesellschaft für Kontinenzhilfeals Beratungszentrum anerkannt. Mitüber tausend Patientenkontakten undmehr als 500 Operationen pro Jahrgehört es zu den größten und erfah-rensten Zentren in Deutschland. Re-gelmäßig werden Kurse angeboten,bei denen sich Ärzte aus dem In- undAusland über die aktuellen Technikeninformieren.Gut informiert zu sein ist wichtig.Deshalb veranstaltet das Ev. Diako-niekrankenhaus zusammen mit derKontinenz-Selbsthilfegruppe Freiburganlässlich der Weltkontinenzwocheam 25. Juni um 19 Uhr in den Hörsä-len des Evangelischen Diakoniekran-kenhauses in der Wirthstr. 11 eine In-formationsveranstaltung für alle Be-troffenen und Interessierten.

BeckenbodenproblemeKontinenzzentrum am Diakoniekrankenhaus. Es gibt heute viele moderne

Behandlungsmethoden, um eine Blasenschwäche zu heilen

Evangelisches Diakoniekrankenhaus Wirthstraße 11 79110 Freiburgwww.diakoniekrankenhaus.de

Beckenbodenschwäche und Inkontinenz, ein weit verbreitetes LeidenFormen der InkontinenzKonservative Behandlungsmöglichkeiten Operative TherapieFragen aus dem Publikum

NaheAM MENSCHEN

Infoveranstaltung

am 25.06.2014, ab 19:00 Uhr

Hörsaal A/B des Ev. Diakonie-

krankenhauses, 3. Obergeschoss

Wirthstr. 11, 79110 Freiburg

Jede fünfte Frau und jeder zehnte Mann sind davon betroffen, aber kaum einer spricht darüber. Dabei stehen die Heilungschancen bei Harn- und Stuhlinkontinenz sehr gut. Im Rahmen der weltweiten Kontinenz-woche informieren Experten im Evangelischen Diakoniekrankenhaus über neue Methoden der Heilung eines verschwiegenen Problems.

Podiumsdiskussion zu aktuellen Aspekten:

Wer darüber spricht, hat gute Heilungschancen!

Blasenschwäche? Inkontinent ?

Evangelisches DiakoniekrankenhausWirthstraße 11, 79110 Freiburgwww.diakoniekrankenhaus.de

Die Klinikleitung dankte Seidel für diegute und vertrauensvolle Zusammen-arbeit in den letzten Jahren. Seidelhinterlässt ihrem Nachfolger ein gutaufgestelltes Ärzte- und Therapeuten-team.

Der 40jährige Facharzt für Innere Me-dizin, mit den Schwerpunkten Angio-logie und Kardiologie, blickt auf viel-fältige Erfahrungen in großen deut-schen und internationalen Klinikenzurück. Er freue sich auf die neuen Lei-tungsaufgaben, die für ihn eine span-nende Herausforderung darstellen unddie Möglichkeiten zur fachlichen undpersönlichen Weiterentwicklung. Niel-sen war zuletzt im Universitäts-Herz-zentrum in Bad Krozingen tätig, wo-durch ihm die Theresienklinik bereitsbestens bekannt ist.

T H E R E S I E N K L I N I K

Die Abteilung für kardiologische-in-ternistische Medizin in der There-sienklinik steht ab 1. Mai unter neu-er oberärztlicher Leitung. Dr. Christo-pher Nielsen übernimmt dieOberarztposition von Dr. Hanna Sei-del, die mit diesem Tag in den Ruhe-stand tritt.

Während einer Feierstunde verab-schiedete die Theresienklinik ihrelangjährige Oberärztin in den Ruhe-stand und führt gleichzeitig ihrenNachfolger Nielsen in die neue Posi-tion ein. Nach langjähriger Tätigkeitals internistische und kardiologischeOberärztin, freut sich die 65jährgieBayerin jetzt darauf, ihren Ruhe-stand in der Nähe von Münchenund in Ihrer zweiten WahlheimatGriechenland verbringen zu können.

Oberärztin Dr. Hanna Seidel im Ruhestand

Dr. Christopher Nielsen wird Chef

Normalerweise kommen sie in vieleKrankenzimmern der Republik, um mitZaubereien und kleinen Späßen guteLaune zu verbreiten. Aktuell dienenrote Nasen und Ringelshirts allerdingseinem anderen Zweck: Klinik-Clownsund ihre Unterstützer haben in Berlindemonstriert und dabei auch um mehrAnerkennung und Unterstützung ausöffentlichen Töpfen gekämpft.Um immer mehr Patienten in Deutsch-land bei ihrem Heilungsprozess zu un-terstützen, gibt es derzeit elf regionale

Vereine, die im Dachverband „Clowns inMedizin und Pflege“ organisiert sind.Sie finanzieren die Einsätze von rund200 professionellen Clowns bundesweitbislang allein durch Spenden.Die Idee von Clown-Visiten bei krankenKindern stammt aus den VereinigtenStaaten. Seit Beginn der 1990er Jahrehat sie sich im deutschen Klinikalltagdurchgesetzt - auch erwachsene Pa-tienten sind dabei in den Fokus gerückt.Dass Humor bei ihnen ebenso wie beimKlinikpersonal stressreduzierend wirkt,

haben Studien gezeigt.Um nun die regelmäßige Aus - undWeiterbildung der Klinik-Clowns sowiederen Aufwand zu finanzieren, soll esauch Zuschüsse aus der öffentlichenHand geben, so der Wunsch des Dach-verbandes. In den Kostümen steckenmeist Schauspieler und Artisten, die oftweite Anfahrten für einen Einsatz amKrankenbett auf sich nehmen. Es istauch alles andere als leicht, Kranke zumLachen zu bewegen. Gerade bei Kindernmuss oft Angst überwunden werden.

C L O W N S I N M E D I Z I N U N D P F L E G E

Demonstration für öffentliche Zuschüsse

Kranke zum Lachen bewegen

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Ihre vertrauensvolle Hilfe im TrauerfallBestattungen

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L E B E NTRAUERSamstag, 17. Mai 2014 15

Imposant und stillFührung auf dem Freiburger Hauptfriedhof. Peter Kalchthaler weiß eineMenge Geschichtliches und über Freiburger Persönlichkeiten zu erzählen.

Freiburg, Otto Winterer und EugenKeidel.Der Hauptfriedhof wurde im Jahr1872 angelegt, nachdem der AlteFriedhof in der Nähe der Ludwigs-kirche dem raschen Bevölkerungs-wachstum nicht mehr genügte, undumfasst eine Fläche von 27 Hektar.Er lag zunächst noch weit vor denToren der Stadt. Von 1894 bis 1899wurde er auf seine heutige Größe er-weitert. 1899 wurde auch die neueEinsegnungshalle mit ihrer 33 Meterhohen Kuppel eingweiht, die nacheiner kompletten Sanierung übereineinhalb Jahre hinweg vor kurzemnun wieder eröffnet wurde.

Informationen und Anmeldungenzur Führung auf dem FreiburgerHauptfriedhof: Tel. 0761/272230oder per mail an [email protected]

Der Leiter des Freiburger Mu-seums für Stadtgeschichte,Peter Kalchthaler, bietet am

Freitag, 23. Mai, um 17.30 Uhr eineFührung auf dem Hauptfriedhof Frei-burg an. Treffpunkt ist am Hauptpor-tal, die Führung dauert etwa einein-halb Stunden.

Peter Kalchthaler wird den Weg zuGräbern von bekannten und auchweniger bekannten Freiburgern zei-gen und dort interessante Geschich-ten über historische Zusammenhän-ge oder familiäre Verwicklungen er-zählen. Unter anderem sind auf demHauptfriedhof Persönlichkeiten wiedie beiden früheren ReichskanzlerGustav Knittel und Joseph Wirt be-erdigt. Ebenso der Chemiker undNobelpreisträger Hermann Staudin-ger und der Politiker Leo Wohleb so-wie Hermann Dimmler, Pianist und

Dirigent, der ein Schüler von FranzLiszt war. Auch die Widerstands-kämpferin Getrud Luckner liegt hierbegraben und natürlich die die bei-den früheren Oberbürgermeister von

Stelen aus GranitPflegeleicht und pietätvoll: Urnengrabstelen

sind auf Friedhöfen zunehmend gefragt.

Zunehmend bieten Kommunenauch pflegeleichte Urnen-grabstätten an. Auch Bötzin-

gen am Kaiserstuhl kann demnächsteine solche vorweisen. Derzeit wirdauf dem dortigen Friedhof eine halb-rund angeordnete Urnenstelenanlageerrichtet, die sich harmonisch in dasbestehende Friedhofsbild integrierenwird. Damit wird Bürgern eine pfle-geleichte Bestattungsmöglichkeit ge-boten.

Die sich verändernde Friedhofs- undBestattungskultur zeigt auch in derheimatverbundenen Bevölkerungvon Bötzingen. Immer weniger Ver-wandte sind vor Ort, um sich umGräber und deren Pflege kümmernzu können. Die Friedhofsverwaltungvon Bötzingen zeigt sich fortschritt-lich: Sie bietet bereits seit mehrerenJahren Urnenbestattungsmöglich-keiten in einem überdachten Bereichan.Mit der neu errichten Urnenstelen-anlage mit einem Würfelsystem ausGranit der Firma Weiher aus Frei-burg entsteht nun auf einer neu er-schlossenen Fläche eine pflegeleich-te Urnengrabstätte im Außenbereich

des Friedhofs. Die Stelenanlage bie-tet den Bürgern eine edle Grabstätteohne Pflegeaufwand und einen pie-tätvollen Ort des Abschiednehmens.Das Weiher Würfelsystem aus Granitüberzeugte den Bötzinger Gemein-derat, da es filigran und nicht über-laden in das bestehende Friedhofs-bild eingepasst werden konnte. Dieüber 50 Jahre witterungsbeständigenNatursteinwürfel aus Granit in mo-dularer Bauweise, das nicht sichtbareVerschlusssystem und die farblichharmonische Einpassung riefen vielLob hervor.Tobias Weiher, Geschäftsführer derFirma Weiher, die ein Experte fürFriedhofsgesamtkonzepte ist, hat dieErfahrung gemacht, dass im ge-samten Bundesgebiet die Tendenzzu Urnenstelen und Urnenwändeaus Granit stark steigt. Die Fried-hofsverantwortlichen bekommenvon der Firma Weiher alle Leistun-gen, die höchste Ansprüche erfüllen,aus einer Hand, bei nur einem An-sprechpartner. Von der Entwurfs-planung über die Umsetzung vonUrnenwänden und Urnenstelenan-lagen bis hin zu Urnenerdgrabsyste-men und Baumgräbersystemen.

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weiher gmbh • gewerbestraße 11 • 79112 freiburg tel 07664.403447-0 • [email protected]

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Pflegeleichte Bestattungsmöglichkeiten

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gebauten Urnenwand- und stelenanlagen mit dem WEIHER Würfelsystem aus Granit sind effizient, wirtschaftlich, nahezu beliebig erweiterbar, langlebig, pflegeleicht. Interessiert? Dann fragen Sie Ihre Friedhofsverwaltung nach den WEIHER Urnengrabstätten.

Beispiel einer WEIHER Urnenstelenanlage integriert auf dem Friedhof in Horben.

Die Ansprüche an Bestattungs-formen haben sich auf Grund veränderter Lebensumstände stark gewandelt. Friedhofsver-waltungen bieten daher ihren Bürgern zunehmend pflege-leichte Bestattungsformen von WEIHER an. Die von WEIHER

Eine super Sache: Die Arbeitsge-meinschaft Freiburger Friedhofs-gärtner bietet ab sofort einen ko-stenlosen Fahrservice auf demHauptfriedhof an. Damit wird auchälteren oder gehbehinderten Men-schen der Besuch des Friedhofsund die Pflege von Gräbern er-leichtert. Bis zu drei Personen pas-sen in das Gefährt, auch Gehhilfenund kleinere Gartenutensilien kön-nen transportiert werden. Ganz-jährig montags bis freitags wirdder Fahrservice von einem der Ein-gänge bis zur gewünschten Grab-stätte angeboten. Ebenso beiTrauerfeiern und Beisetzungen. Terminvereinbarung:Tel. 0761/275288

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KostenloserFahrservice

Foto

: Wei

her

Foto: Arbeitsgemeinschaft Freiburger Friedhofsgärtner

Portal Freiburger Hauptfriedhof:Treffpunkt für eine Führung.Foto: Michael Zaschka, Mainz / Fulda

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