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  • Service Training

    Selbststudienprogramm 443

    Der 1,2l-77kW-TSI-Motor mit TurboaufladungKonstruktion und Funktion

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    Dieser 1,2l-77kW-TSI-Motor ersetzt den 1,6l-75kW-Motor mit Saugrohreinspritzung. Ihm gegenber erzielt er wesentlich verbesserte Fahrleistungen, bei deutlich reduziertem Kraftstoffverbrauch und dadurch geringerem CO2-Aussto. Der Aspekt der CO2-Emission ist mittlerweile zu einem wichtigen Faktor gewor-den, der zu der Kaufentscheidung des Kunden beitrgt.

    Konsequent verfolgt Volkswagen seine TSI-Strategie und setzt mit dem neuen 1,2l-TSI-Motor die Erfolgsstory dieser Motorenfamilie fort. Die Weiterentwicklung der Motorentechnik dieser kleinen aber kraftvollen Motorenbaureihe setzt auf konsequente Leistungsoptimierung und Leichtbau. Der Motor mit neuem Aluminium-Zylinderblock und einem neu entwickelten Brennverfahren kombiniert Ansprechverhalten, Verbrauch und Kosten fr die Volumenmotorisierung von Volkswagen.

    Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die Konstruktion und Funktion des neuen 1,2l-77kW-TSI-Motors mitTurboaufladung vor.

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    Das Selbststudienprogramm stellt die Konstruktion und Funktion von Neuentwicklungen dar!Die Inhalte werden nicht aktualisiert.

    Aktuelle Prf-, Einstell- und Reparaturanweisungen entnehmen Sie bitte der dafr vorgesehenen Service-Literatur.

    AchtungHinweis

    Weitere Informationen zu Motormechanik und Motormanagement finden Sie im Selbststudienprogramm 405 Der 1,4l-90kW-TSI-Motor mit Turboaufladung.

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    Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Der 1,2 l-77 kW-Motor mit Turboaufladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

    Motormechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Der Motor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Das zweiteilige Steuergehuse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Der Zylinderblock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Der Ventil- und Kurbeltrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Der Zylinderkopf mit Zwei-Ventiltechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Die Einfachaufladung mit Abgas-Turbolader . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Die Kurbelgehusebe- und entlftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Die lversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17Die Khlsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

    Motormanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Die Systembersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Das Motorsteuergert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Die Aktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    Funktionsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

    Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Die Spezialwerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

    Prfen Sie Ihr Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

    Auf einen Blick

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    Einleitung

    Der 1,2l-77kW-Motor mit Turboaufladung

    Die Grundlage fr diesen Motor ist der 1,4l-90kW-TSI-Motor mit Turboaufladung.Bei der Entwicklung des 1,2l-77kW-TSI-Motors standen drei Ziele im Vordergrund:

    - das Gewicht gegenber dem 1,4l-90kW-TSI-Motor zu verringern,

    - die innere Reibung zu reduzieren und- ein Drall-Brennverfahren zu entwickeln

    Die technischen Merkmale

    Ein neu entwickelter Aluminium-Zylinderblock mit innovativen Zylinderlaufbuchsen aus Grauguss

    Der 2V-Zylinderkopf mit schrg hngenden Venti-len und Rollenschlepphebel-Ventiltrieb mit Steuer-kette (Ventilwinkel 12, Dachbrennraum)

    Eine Stahlkurbelwelle mit auf 42mm reduzierten Pleuel- und Hauptlager-Durchmessern

    Eine reibungsarme Leichtbau-Kolbengruppe mit einem Ringpaket mit reduzierten Tangentialkrften

    Ein lkreislauf mit verringertem ldurchsatz und einer lpumpe mit optimiertem Wirkungsgrad

    Eine abschaltbare Khlmittelpumpe

    Ein geteiltes, servicefreundliches Leichtbau-Steuer-gehuse mit Abdeckungen aus Kunststoff und Magnesium

    Ein Abgas-Turboladermodul mit elektrischem Ladedrucksteller

    Eine im Zylinderblock und Zylinderkopf integrierte Kurbelgehuseentlftung mit labscheidung

    Ein Zndtrafo

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    Drehmoment- und Leistungsdiagramm

    Das maximale Drehmoment von 175Nm wird bei einer Drehzahl von 1550 bis 4100 1/min erreicht. Somit liegt das Drehmoment bei 1550 1/min um ca. 45% ber dem des Vorgngermotors.Die maximale Leistung von 77kW erzielt der Motor bei einer Drehzahl von 5000 1/min.

    Motorkennbuchstaben CBZB

    Bauart 4-Zylinder-Reihenmotor

    Hubraum 1197cm3

    Bohrung 71mm

    Hub 75,6mm

    Ventile pro Zylinder 2

    Verdichtungsverhltnis 10 : 1

    max. Leistung 77kW bei 5000 1/min

    max. Drehmoment 175Nm bei 1550-4100 1/min

    Motormanagement Continental Simos 10

    Kraftstoff Super bleifrei mit ROZ 95

    Abgasnachbehandlung Drei-Wege-Katalysator mit Lambdaregelung

    Abgasnorm EU5

    185

    165

    145

    125

    105

    85

    65

    45

    25

    [Nm]

    70

    60

    50

    40

    30

    20

    10

    0

    [kW]

    1000 2000 3000 4000 5000 [1/min]

    Leistung [kW]Drehmoment [Nm]

    80

    90205

    Die technischen Daten

    6000

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    Motormechanik

    Das zweiteilige SteuergehuseDas Steuergehuse besteht aus zwei Einzelteilen.Die obere Abdeckung besteht aus Kunststoff und lsst sich einzeln abbauen.Die untere Abdeckung besteht aus Magnesium-Druckguss. Sie wird mit speziellen Schrauben aus einer Aluminiumlegierung befestigt und kann ohne Abnahme des Zylinderkopfes abgebaut werden.

    Der MotorMit konstruktiven Manahmen zur Gewichts-reduzierung konnte das Motorgewicht des 1,2l-77kW -TSI-Motors gegenber dem des 1,4l-90kW-TSI-Motors um 24,5kg gesenkt werden. Aber auch die Verringerung der Reibung und das neue Brennverfahren tragen zum Erreichen der Entwicklungsziele bei.

    Gewichtsbilanz im Vergleich

    1,4l-90kW-

    TSI-Motor

    Gesamt -24,5kg

    Zylinderblock

    Kurbelwelle

    Zylinderkopf mitVentiltrieb

    Steuergehuse

    Nebenaggregate

    obere Steuergehuseabdeckung

    untere Steuergehuseabdeckung

    Beachten Sie, dass Sie fr die Montage des unteren Steuergehuses ausschlielich die hierfr erforderlichen Aluminium-schrauben verwenden.

    unbeschichtete Aluminiumschrauben

    114kg 89,5kg

    -14,5kg

    -2,0kg

    -3,5kg

    -2,0kg

    -2,5kg

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    Der Zylinderblock

    Der Zylinderblock besteht aus Aluminium-Druckguss. Dadurch ist sein Gewicht gegenber dem des Zylinderblocks aus Grauguss mit Lamellengraphit, wie er beim 1,4l-90kW-TSI-Motors eingesetzt wird, um 14,5kg leichter.Wie schon bei dem 1,4l-90kW-TSI-Motor ist der Zylinderblock als Open-Deck-Konstruktion ausgefhrt. Das bedeutet, dass es keine Stege zwischen der ueren Wand und den Zylinderrohren gibt.

    Dies hat zwei Vorteile:

    - Es knnen sich in diesem Bereich keine Luftblasen bilden, die besonders beim Zweikreis-Khlsystem zu Entlftungs- und Khlungsproblemen fhren wrden.

    - Bei der Verschraubung des Zylinderkopfes mit dem Zylinderblock ist die Zylinderverformung durch die Entkopplung von Zylinderrohr und Zylinderblock geringer und gleichmiger als bei einer Closed-Deck-Bauweise mit Stegen. Das fhrt zu einem geringeren lverbrauch, da die Kolbenringe diese verminderte Verformung besser ausgleichen knnen.

    Die Grauguss-Zylinderlaufbuchsen

    Die eingegossenen Grauguss-Zylinderlaufbuchsen haben zum Zylinderblock hin ein Rillenprofil mit Hinterschnitt. Dieses Profil sorgt fr eine feste, unlsbare Verbindung (Verklammerung) zwischen dem Zylinderblock und den Zylinderlaufbuchsen. Das fhrt zu einem geringeren Verzug des Zylinderblocks. Zustzlich wird eine ungleichmige Wrmeverteilung, wie sie bei Grauguss-Zylinderlaufbuchsen ohne Hinterschnitt durch Spaltbildung vorkommt, vermieden.

    Zylinderlaufbuchse mit Rillenprofil

    Zylinderblock

    Zylinderrohruere Wand

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    Hinterschnitt

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    Motormechanik

    Der Ventiltrieb

    - Der Ventiltrieb ist von der 4-Ventil- auf die 2-Ventiltechnik umgestellt.

    - Die Nockenwellenlagerung ist zur weiteren Rei-bungsreduzierung und Gewichtseinsparung ver-kleinert.

    - Die Spann- und Gleitschienen konnten aufgrund der 2-Ventiltechnik mit reibungsarmen, groen Radien ausgefhrt werden.

    Die Nockenwelle wird ber einen wartungsfreien Kettentrieb angetrieben. Die Spannung der Kette erfolgt durch einen hydraulischen Kettenspanner. Er drckt unterhalb des Nockenwellenrades die Spannschiene gegen die Kette. Die der Spannschiene gegenberliegende Gleitschiene verhindert, dass die Kette zu stark schwingt.

    Nockenwelle in2-Ventiltechnik

    Kettenrad Nockenwelle

    Gleitschiene

    hydraulischer Kettenspanner

    Spannschiene

    Kettenrad Kurbelwelle

    Zahnkette Ventiltrieb

    Der Ventil- und KurbeltriebAm Kurbel- und Ventiltrieb wurden eine Reihe von Manahmen umgesetzt, um die Reibung und das Gewicht zu verringern sowie die Steifigkeit der Kurbelwelle zu erhhen.

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    Der Kurbeltrieb

    - Die Durchmesser der Kurbelwellen- und der Pleuellager sind auf 42mm reduziert.

    - Um die Steifigkeit der Kurbelwelle zu erhhen, sind die Breiten der Kurbelwellen- und Pleuellager verkleinert.

    - Im biegekritischen Bereich der Kurbelwelle sind die Wangen breiter ausgefhrt.

    - Die Kolbenringe besitzen eine geringere Tangentialspannung.

    Die lpumpe wird ebenfalls ber eine wartungsfreie Zahnkette angetrieben.

    Kolbenringe

    Kurbelwelle

    Kurbelwellenlager

    Pleuellager

    lpumpe

    Zahnkette lpumpenantrieb

    Wange

    Kettenrad lpumpe

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    Motormechanik

    Der Zylinderkopf mit Zwei-VentiltechnikDie Umstellung von Vier- auf Zwei-Ventiltechnik verringert die Reibung und das Gewicht. Allerdings ist dadurch auch eine neue Anordnung der Einspritzventile und der Zndkerzen erforderlich. Durch die Erfahrungen mit der Direkteinspritzung in der TSI-Motorenfamilie konnten die Anforderungen fr diesen Motor bezglich Gemischauf-bereitung, Ladungsbewegung und Brenngeschwindigkeit festgelegt und auf die Auslegung eines Zwei-Ventil-Brennverfahrens mit festen Steuerzeiten bertragen werden.

    Die technischen Merkmale des Zylinderkopfes sind:

    - Ventile sind in einem Winkel von jeweils 12 gegenber der senkrechten Motorachse geneigt

    - Ventiltellerdurchmesser der Einlassventile 35,5mm und der Auslassventile 30mm

    - langhubige Auslegung der Kolben mit einem Hub von 75,6mm und einem Bohrungsdurchmesser von 71mm erhht die Ladungsbewegung bei Ein- und Auslasstakt

    - natriumgefllte Auslassventile

    Die Hochdruck-Einspritzventile sind einlassseitig und die Zndkerzen auslassseitig verbaut.

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    Ventilwinkel

    senkrechte Motorachse

    AuslassseiteEinlassseite

    Durchmesser Auslassventil: 30mmDurchmesser Einlassventil: 35,5mm

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    09Die Einlassventile

    Die Ventilsitze der Einlassventile besitzen eine spezielle Ausformung (Ventilmaskierung). Sie sorgt dafr, dass die Luft bei geringen Ventilhben nur in einem bestimmten Bereich in den Zylinder einstrmen kann. Dabei wird sie so in Richtung Zylinderwand gefhrt, dass ein strkerer Drall und eine hhere Strmungsgeschwindigkeit entstehen. Die Bildung eines homogenen Kraftstoff-Luft-Gemisches im Brennraum wird untersttzt.

    Der Drallkanal

    Aufgrund der Zwei-Ventiltechnik wurde fr eine sehr gute Gemischbildung ein neues Drall-Brennverfahren entwickelt. Dabei ist der Ansaugkanal so gestaltet, dass die Frischluft mit einer rotierenden Bewegung in den Zylinder einstrmt. Zusammen mit der Ventilmaskie-rung ergibt sich so eine ausgeprgte Drallbewegung der einstrmenden Luft im gesamten Brennraum zwi-schen Kolbenmulde und Brennraumdach. Daraus resultiert eine effiziente Gemischbildung und -aus-breitung im Brennraum, ein geringer Zndverzug, eine hohe Brenngeschwindigkeit sowie eine hohe Klopffestigkeit.

    Einlasskanal

    Einlassventil

    Drallkanal

    Drallbewegung der einstrmenden Luft

    Strmungsverhalten ohne Maskierung

    Strmungsverhalten mit Maskierung

    einstrmendeLuft

    Brennraum

    Einlassventil

    Drallbewegung wird durchMaskierung verstrkt

    Ventilsitz

    Ventilmaskierung

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    Motormechanik

    Die Steuerzeiten

    Bei der Auslegung der Steuerzeiten wurde auf folgende Ziele geachtet:

    - hohe Laufruhe im Leerlauf

    - gute Volllastbeschleunigung bei niedrigen Dreh-zahlen

    - geringe Ladungswechselverluste

    Die Manahmen

    - Fr eine gute Laufruhe im Leerlauf und whrend der Doppeleinspritzung beim Katheizen ist eine geringe Ventilberschneidung erforderlich. Dadurch wird vermieden, dass die ausgestoenen Abgase wieder angesaugt werden und die Gemischbildung verschlechtern.

    - Um zu verhindern, dass ausgestoenes Abgas vom gerade im Ansaugtakt befindlichen Zylinder angesaugt wird, werden die Auslassventile ber einen Bereich von 180 KW geffnet. Dadurch sind die Auslasseventile des ausschiebenden Zylin-ders rechtzeitig geschlossen und die Restgase im ansaugenden Zylinder werden weiter verringert.

    - Fr eine gute Volllastbeschleunigung bei niedri-gen Drehzahlen werden die Einlassventile ber einen Bereich von ca. 175 geffnet. Damit ist sichergestellt, dass das Einlassventil geschlossen ist, bevor das Frischgas durch den aufsteigenden Kolben wieder heraus geschoben wird.

    - Um mglichst viel Frischgas in die Zylinder zu bekommen, wurde der Ventilhub gegenber dem des 1,4l-90kW-TSI-Motors von 9mm auf 9,5mm erhht.

    * Die Steuerzeiten beziehen sich auf 1mm Ventilffnung.

    1*

    2

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    99,5

    Vent

    ilff

    nung

    [m

    m]

    Kurbelwinkel []

    AuslassventilEinlassventil

    8 vor UT 8 vor OT 19 nach OT 13 nach UT

    UTUT OT

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    Die Hochdruck-Einspritzventile

    Auch die Hochdruck-Einspritzventile haben einen mageblichen Einfluss auf die Gemischbildung.Je kleiner zum Beispiel die Trpfchengre des eingespritzten Kraftstoffes ist, umso schneller vermischt er sich mit der einstrmenden Frischluft.Der Einspritzdruck liegt zwischen 40bar und 125bar.

    Einflussgren auf die Gemischbildung sind:

    - Anzahl und Strahlausrichtung der Einspritzstrahlen

    - Einspritzdruck

    - Einspritzzeit

    - Trpfchengre

    Die sechs Einzelstrahlen eines jeden Einspritzventils sind so angeordnet, dass sich eine optimale rum-liche Ausrichtung ergibt.

    Damit wird eine schnelle und effiziente Durch-mischung mit der aus dem Drallkanal einstrmenden Luft gewhrleistet.

    Hochdruck-Einspritzventil mit6 Einzelstrahlen

    KolbenZylinderblock

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    Motormechanik

    Die Einfachaufladung mit Abgas-Turbolader

    Die Ladeluftstrecke

    Da der Fahreindruck bei einem Aufladekonzept ganz wesentlich vom Ansprechverhalten des Abgas-Turboladers abhngt, wurde das Saugrohrvolumen verkleinert. Dadurch muss der Abgas-Turbolader ein geringeres Volumen verdichten und der erforderliche Ladedruck wird schneller erreicht.Wie beim 1,4l-90kW-TSI-Motor wird auch bei diesem Motor eine flssigkeitsgekhlte Ladeluftkhlung eingesetzt. Dabei wird die Ladeluft von einem mit Khlmittel durchstrmten Ladeluftkhler im Saugrohr gekhlt.

    Unterschiede zum 1,4l-90kW-TSI-Motor

    Die Regelung des Ladedruckes erfolgt ber einen elektrischen Ladedrucksteller. Das Magnetventil fr Ladedruckbegrenzung N75, die Druckdose und das Umluftventil fr Turbolader N249 sind entfallen.

    Durch das schnelle Ansprechverhalten des elektrischen Ladedruckstellers wird das Wastegate im Schubbetrieb schnell geffnet und so das Lader-pumpen reduziert.

    Saugrohr mit Ladeluftkhler

    Abgas-Turbolader mit elektrischem Ladedrucksteller V465

    AbgaskrmmerLuftfilter

    Drosselklappen-steuereinheit J338

    Ladedruckrohr

    Ladedruckgeber G31 mitAnsauglufttemperatur-

    geber G299

    Saugrohrdruckgeber G71 mitAnsauglufttemperaturgeber G42

    Wastegate

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    Der Abgas-Turboladermodul mit elektrischem Ladedrucksteller

    Die Anforderungen an den Abgas-Turbolader sind bei diesem Motor besonders hoch, da er TSI-typische Fahrleistungen, wie das frhe Ansprechverhalten und ein hohes Drehmoment bei niedrigen Motordrehzahlen ermglichen soll.

    Um die geforderte Fahrleistung zu erreichen, wurden neben der Verkleinerung des Saugrohres weitere Manahmen am Abgas-Turbolader durchgefhrt:

    - Der Anstrmwinkel des Abgases auf das Turbinenrad wurde so gewhlt, dass das Trgheitsmoment des Turbinenrades mglichst leicht berwunden wird und das Turbinenrad dadurch schneller eine hohe Drehzahl erreicht.

    - Das Wastegate wird ber einen elektrischen Ladedrucksteller verstellt, der ein sehr schnelles Ansprechverhalten und eine hohe Bettigungskraft hat.

    Verdichterrad

    elektrischer Ladedrucksteller V465

    Wastegate

    Turbinenrad

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    Motormechanik

    Die Kurbelgehusebe- und entlftung

    Kurbelgehusebelftung

    Mit der Kurbelgehusebelftung wird das Kurbel-gehuse durchgesplt und die Wasserbildungim l verringert. Die Belftung erfolgt ber einen Schlauch vom Luftfilter zum Nockenwellengehuse.

    Ein Rckschlagventil gewhrleistet eine kontinuierliche Luftzufuhr und es knnen keine Blow-by-Gase direkt und ungefiltert abgesaugt werden. Weiterhin ist das Rckschlagventil so konstruiert, dass es bei einem berdruck im Kurbelgehuse ffnet. Dadurch sind Beschdigungen an Dichtungen aufgrund von berdruck ausgeschlossen.

    Kurbelgehuseentlftung

    Anders als beim 1,4l-90kW-TSI-Motor kommt eine intern gefhrte Kurbelgehuseentlftung zum Einsatz. Am Zylinderblock ist ein labscheider aus Kunststoff angeschraubt. In ihm wird das l von den Gasen getrennt und tropft zurck in die lwanne. Die Gase strmen nun vom Zylinderblock zum Zylinderkopf. Je nachdem, wo der grte Unterdruck herrscht, werden sie direkt in das Saugrohr eingeleitet oder sie strmen weiter zur Zylinderkopfhaube, bis hin vor das Verdichterrad des Abgas-Turboladers. Die interne Fhrung der Gase verhindert, dass die Kurbelgehu-seentlftung einfriert.

    die interne Fhrung der Gase durch Zylinderblock, Zylinderkopf und Zylinderkopfhaube

    Luftzufhrung vom Luftfilter

    Einleitung vor dem Verdichterrad des Abgas-Turboladers

    Rckschlagventil

    Rckschlag-ventil

    Einleitung in dasSaugrohr mitRckschlagventil

    Rckschlagventil

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    lkreislauf

    Die verkleinerten Haupt- und Pleuellager-abmessungen sowie der 2V-Ventiltrieb mit nur einer Nockenwelle fhren zu einem deutlich abgesenkten lbedarf des Motors. Dadurch kann eine kleinere lpumpe verbaut und die durchschnittliche Arbeitsleistung gegenber der geregelten lpumpe um ca. 50% reduziert werden.

    Die Druckregelung erfolgt ber ein Druckregelventil hinter dem lfilter. Damit wird sicher gestellt, dass unabhngig von der Beladung des lfilters immer ein ausreichender ldruck im Motor vorhanden ist.

    lpumpenantrieb

    Die Duo-Centric-lpumpe ist unten am Zylinderblock angeschraubt und wird ber einen wartungsfreien Zahnkettentrieb von der Kurbelwelle angetrieben. Um die Reibung gering zu halten, ist sie als Sumpfl-pumpe ausgefhrt und wird mit einer niedrigen Dreh-zahl (bersetzungsverhltnis = 0,6) angetrieben.

    Die lversorgung

    lfilter

    Sumpflpumpe

    Kettenrad Kurbelwelle

    Kettenrad lpumpe

    SumpflpumpeZahnkette

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    Motormechanik

    Die KhlsystemeWie beim 1,4l-90kW-TSI-Motor besitzt auch dieser Motor bis auf zwei Verbindungsstellen zwei voneinander unabhngige Khlsysteme. Ein System, um wie bisher den Motor zu khlen und ein Zweites, um die Ladeluft zu khlen. Durch die beiden Verbindungsstellen kann ein gemeinsamer Ausgleichsbehlter verwendet werden. Die Temperaturdifferenz zwischen dem Motor-Khlsystem und dem Ladeluft-Khlsystem kann bis zu 100 C betragen.

    Besonderheiten Motor-Khlsystem

    - abschaltbare, mechanische Khlmittelpumpe- Zweikreis-Khlsystem fr unterschiedliche Khlmit-

    teltemperaturen im Zylinderkopf und Zylinderblock

    Besonderheiten Ladeluft-Khlsystem

    - elektrische Pumpe fr Khlmittelumlauf- flssigkeitsdurchstrmter Ladeluftkhler im

    Saugrohr

    Um die Khlleistung des Ladeluft-Khlkreises sicherzustellen, muss er nach jedem ffnen entlftet werden. Die Entlftung erfolgt entweder mit dem Khlsystem-Befllgert -VAS 6096- oder ber die Gefhrte Funktion Khlsystem auffllen und entlften. Beachten Sie bitte die Hinweise im ELSA.

    Legendea Ausgleichsbehlterb Wrmetauscher fr Heizungc Pumpe fr

    Khlmittelumlauf V50d abschaltbare, mechanische

    Khlmittelpumpee Ladeluftkhler im Saugrohrf Thermostat 1

    vom Zylinderkopfg Thermostat 2

    vom Zylinderblockh lkhleri Abgas-Turboladerj Zusatzkhler Ladeluftsystemk Khlerl Rckschlagventilm Drossel

    a

    b

    n

    l

    c

    d e f

    g

    h

    j

    im

    Motor-KhlsystemLadeluft-Khlsystem

    k S443_095

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    Das Motor-Khlsystem

    Auch bei diesem Motor kommt die bewhrte Zweikreiskhlung zum Einsatz. Die getrennte Fhrung des Khlmittels im Zylinderkopf und im Zylinderkurbelgehuse ermglicht einen unterschiedlichen Beginn der Khlung in beiden Bauteilen. Gesteuert wird die Khlmittelfhrung durch zwei Thermostate im Khlmittel-Verteilergehuse. Ein Thermostat fr den Zylinderkopf, das andere fr den Zylinderblock.

    Das Zweikreis-Khlsystem hat folgende Vorteile:

    - Der Zylinderblock wird schneller erwrmt, weil das Khlmittel bis zum Erreichen von 87C im Zylinder-block verbleibt. Die schnellere Erwrmung der Zylinderwnde reduziert die Emissionen an Kohlenwasserstoffen.

    - Der getrennte Khlkreislauf fr den Zylinderkopf ermglicht eine frhzeitige Khlung der Brenn-rume. Dadurch werden eine bessere Fllung, eine geringere Klopfgefahr und weniger Stickoxi-demissionen erreicht.

    Besondere Merkmale am Motorkhlsystem:

    Um den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen weiter zu senken, kommt eine abschaltbare, mechanische Khlmittelpumpe zum Einsatz, die whrend der Warmlaufphase kein Khlmittel frdert. Dazu wird der Khlmittelzufluss in den Zylinderblock und Zylinderkopf unterdruckgesteuert mit einer Blende versperrt.

    Thermostat 2 Zylinderblock

    87C

    Thermostat 1Zylinderkopf

    87C

    Unterdruckanschluss

    abschaltbareKhlmittelpumpe

    S443_011

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    Motormechanik

    Die abschaltbare Khlmittelpumpe

    Damit der Motor mglichst schnell seine Betriebstem-peratur erreicht, wird die Frderung des Khlmittels bis zu einer Khlmitteltemperatur von 90C abge-schaltet. Dadurch steht das Khlmittel im Motor und wird schneller erwrmt.Der Kraftstoffverbrauch, die CO2- und die Abgasemissionen sinken.

    Die Khlmittelfrderung wird abgeschaltet:

    - bei Heizung aus, bis die Khlmitteltemperatur 90C betrgt und

    - bei Heizung ein, fr eine Dauer von bis zu zwei Minuten.

    So funktioniert es

    Ventil fr Khlmittelregelung N513

    KhlmittelpumpeS443_053

    Die Khlmittelpumpe ist eingeschaltet:

    Wird der Motor bei einer Khlmitteltemperatur von 30C oder mehr gestartet, ist die Khlmittelpumpe von Anfang an eingeschaltet. Das Khlmittel wird wie bei einer herkmmlichen Khlmittelpumpe zum Zylinderblock und Zylinderkopf gefrdert.

    Flgelrad frdert

    Khlmittel-Frderstrom zum Zylinderblock und Zylinderkopf

    S443_082

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    Khlmittelpumpe ist abgeschaltet:

    Das Ventil fr Khlmittelregelung wird vom Motor-steuergert angesteuert und gibt den Weg zum Saug-rohr frei. Durch den Unterdruck im Saugrohr wird die Membran nach links gezogen. Dadurch, dass die Blende und die Membran ber ein Gestnge mitein-ander verbunden sind, wird die Blende ber das Fl-gelrad geschoben bis sie am Anschlag anliegt.Es wird kein Khlmittel mehr gefrdert.

    Die Khlmittelpumpe wird wieder eingeschaltet:

    Zum Wiedereinschalten wird das Ventil fr Khlmittel-regelung mehrmals fr eine Sekunde im Abstand von ca. 7 Sekunden ein- und ausgeschaltet.Dadurch wird sichergestellt, dass sich das warme Khlmittel aus dem Motor nur langsam mit dem kalten Khlmittel vermischt.Bei einer Heizanforderung wird die Khlmittelpumpe sofort eingeschaltet.Das Ventil fr Khlmittelregelung wird nicht mehr angesteuert, der Unterdruck abgebaut und die Feder drckt die Blende in die Ausgangslage zurck.Das Flgelrad ist wieder frei und frdert das Khlmit-tel in Richtung Motor.

    Anschlag

    Der Khlmittel-Frderstrom wird durch die Blende abgeblockt.

    Unterdruckleitung vom Ventil fr Khlmittelregelung N513

    Membran

    Gestnge

    Blende

    Flgelrad

    S443_083

    Betrgt die Khlmitteltemperaturbeim Motorstart weniger als 30C, wird die Khlmittelpumpe ber das Ventil fr Khlmittelregelung abgeshaltet.

    Flgelrad frdert

    voller Khlmittel-Frderstrom

    Blende wird von der Feder zurckgedrckt

    FederS443_115

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    Motormanagement

    Die SystembersichtSaugrohrdruckgeber G71 mitAnsauglufttemperaturgeber G42

    Ladedruckgeber G31 mitAnsauglufttemperaturgeber G299

    Motordrehzahlgeber G28

    Hallgeber G40

    Drosselklappen-Steuereinheit J338 mitWinkelgeber 1 und 2 fr Drosselklappenantrieb bei elektrischer Gasbettigung G187 und G188

    Gaspedalstellungsgeber G79 undGaspedalstellungsgeber 2 G185

    Kupplungspositionsgeber G476

    Bremspedalstellungsgeber G100

    Kraftstoffdruckgeber G247

    Klopfsensor G61

    Khlmitteltemperaturgeber G62

    Khlmitteltemperaturgeber am Khlerausgang G83

    Lambdasonde G39

    Lambdasonde nach Katalysator G130

    Drucksensor fr Bremskraftverstrkung G294

    Zusatz-Eingangssignale

    Diagnose-Interface fr DatenbusJ533

    Diagnoseanschluss

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    Steuergert fr Kraftstoffpumpe J538Kraftstoffpumpe G6

    Einspritzventil fr Zylinder 1 bis Zylinder 4 N30 - N33

    Zndtrafo N152

    Drosselklappen-Steuereinheit J338 mitDrosselklappenantrieb fr elektrische Gasbettigung G186

    Stromversorgungsrelais fr Motronic J271

    Regelventil fr Kraftstoffdruck N276

    Ladedrucksteller V465

    Ventil fr Khlmittelregelung N515

    Relais fr Khlmittelzusatzpumpe J496Pumpe fr Khlmittelumlauf V50

    Magnetventil fr Aktivkohlebehlter N80

    Heizung fr Lambdasonde Z19

    Heizung fr Lambdasonde nach Katalysator Z29

    Steuergert im Schalttafeleinsatz J285 mitFehlerlampe fr elektrische Gasbettigung K132 undAbgas-Warnleuchte K83

    Motorsteuergert J623mit Geber fr Umgebungsdruck

    Zusatz-AusgangssignaleS443_097

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    Motormanagement

    Das Motorsteuergert J623Das Motormanagement ist die Simos 10. Es beinhaltet die gleichen Funktionen, wie beim 1,4l-90kW-TSI-Motor.

    Die Doppeleinspritzung

    Doppeleinspritzung bis 3000 1/min

    Die Doppeleinspritzung vom Leerlauf bis zur Volllast bei bis zu 3000 1/min dient der gleichmigeren Gemischaufbereitung.

    Die erste Einspritzung erfolgt vor Znd- OT whrend des Ansaugtaktes. Dabei wird kennfeldabhngig 50 - 80% des insgesamt einzuspritzenden Kraftstoffes eingespritzt.

    Bei der zweiten Einspritzung wird die restliche Kraft-stoffmenge zu Beginn des Verdichtungstakes einge-spritzt. Dadurch lagert sich weniger Kraftstoff an der Zylinderwand ab. Der Kraftstoff verdampft fast voll-stndig und die Gemischbildung wird verbessert. Des Weiteren entsteht im Bereich der Zndkerzen ein etwas fetteres Gemisch als im Rest des Brennraumes. Das verbessert den Verbrennungsablauf und verringert die Klopfneigung.

    Doppeleinspritzung beim Katheizen

    Beim Katheizen mit Doppeleinspritzung wird der Katalysator schneller aufgeheizt als mit Einzeleinsprit-zung. Die Doppeleinspritzung ermglicht einen stabilen Motorlauf bei spten Zndwinkeln. Durch die spte Verbrennung wird der Katalysator mit erhhten Abgastemperaturen und -massenstrmen beauf-schlagt.Alles zusammen trgt zur Abgasemissions- und Verbrauchssenkung bei.

    Der erste Teil der Einspritzung mit 80% der Gesamt-kraftstoffmenge erfolgt whrend des Ansaugtaktes. Dadurch wird eine gleichmige Aufbereitung des Kraftstoff-Luft-Gemisches herbeigefhrt.

    Bei der zweiten Einspritzung wird eine geringe Kraft-stoffmenge vor Znd- OT eingespritzt.

    Kraftstoff-Hochdruckpumpe

    Kraftstoffzufuhr

    Motorsteuergert

    Hochdruck-Einspritzventile

    N30-N33

    Doppeleinspritzung bei Leerlauf bis Volllastbis zu 3000 1/min

    Katheizen

    Kraftstoff-Verteilerrohr

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    Die Ladedruckregelung

    Die Ladedruckregelung bestimmt die Luftmasse, die vom Abgas-Turbolader verdichtet und in die Zylinder gepumpt wird. Fr eine mglichst genaue Regelung sind zwei Druckgeber mit jeweils einem Ansauglufttemperaturgeber verbaut.

    Saugrohrdruckgeber G71 mit Ansauglufttemperaturgeber G42

    Aus den Signalen von Saugrohrdruckgeber und Ansauglufttemperaturgeber wird vom Motorsteuergert die Luftmasse im Saugrohr hinter dem Ladeluftkhler berechnet. Je nach berechneter Luftmasse wird der Ladedruck kennfeldabhngig angepasst und auf bis zu 2,1bar (absolut) erhht.Das Signal des Ansauglufttemperaturgebers dient als Korrekturwert fr den Ladedruck, da die Temperatur Einfluss auf die Dichte der Ladeluft hat.

    Ladedrucksteller V465 mitintegriertem Wegsensor

    Ladedruckgeber G31mit Ansauglufttemperatur-

    geber G299

    Saugrohr-druckgeber G71 mit Ansaugluft-temperatur-geber G42

    Geber fr Umge-bungsdruck im

    Motorsteuergert

    Geber fr Umgebungsdruck

    Der Geber fr Umgebungsdruck im Steuergert misst den Umgebungsluftdruck. Dieser dient als Korrekturwert fr die Ladedruckregelung, da die Dichte der angesaugten Luft mit zunehmender Hhe abnimmt.

    Ladedruckgeber G31 mit Ansauglufttemperaturgeber G299

    Das Signal des Ladedruckgebers wird zur Regelung und berwachung des Ladedruckes bentigt. Anahnd des Signals des Ansauglufttemperaturgebers wird der Ladedruck bei zu hoher Temperatur zum Schutz der Bauteile heruntergeregelt.

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    Motormanagement

    Der Ladedrucksteller V465

    Der Ladedrucksteller ist ein Bestandteil des Abgas-Turboladers.

    Aufgabe

    Er dient zur Regelung des Ladedruckes

    Die Vorteile des elektrischen Ladedruckstellers gegen-ber dem pneumatischen Magnetventil fr Lade-druckbegrenzung sind:

    - Eine schnelle Verstellzeit und damit ein schnellerer Ladedruckaufbau

    - Eine hohe Bettigungskraft, wodurch das Wastegate auch bei hohen Abgasmassenstrmen sicher geschlossen bleibt, um den Soll-Ladedruck zu erreichen.

    - Das Wastegate kann unabhngig vom Ladedruck bettigt werden. Dadurch kann das Wastegate im unteren Last-/Drehzahlbereich geffnet werden. Der Grundladedruck sinkt und der Motor muss eine geringere Ladungswechselarbeit verrichten.

    Auswirkung bei Ausfall

    Bei einem elektrischen Ausfall wird das Wastegate ber den Abgasmassenstrom aufgedrckt.Bei einem mechanischen Ausfall wird das Wastegate vom elektrischen Ladedrucksteller geffnet, bzw. die Drosselklappe entsprechend geschlossen.Es erfolgt in beiden Fllen kein Ladedruckaufbau.

    Ladedrucksteller V465

    Wastegate

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    Die Aktoren

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    09Abgaskrmmer

    Ladedrucksteller V465

    Wastegate geschlossen

    So funktioniert es

    Das Motorsteuergert berechnet je nach Drehmo-mentanforderung den erforderlichen Soll-Ladedruck, um die notwendige Luftmasse in den Zylinder zu frdern.Bis dieser Soll-Ladedruck erreicht ist, bleibt das Wastegate geschlossen. So wird der gesamte Abgas-strom in Richtung Turbinenrad geleitet und treibt die-ses an. Das Turbinenrad ist ber eine gemeinsame Welle mit dem Verdichterrad der Frischluftseite ver-bunden. Dieses verdichtet die angesaugte Luft bis der Soll-Ladedruck erreicht ist.

    Abgasseite des Turboladers mit Wastegate

    Ist der Soll-Ladedruck erreicht, wird das Wastegate auf die fr den Soll-/Ist-Ladedruck bentigte Position geregelt.Wird zum Beispiel das Wastegate weiter geffnet, strmt ein Teil des Abgasstromes am Turbinenrad vor-bei. Damit sinkt die Drehzahl des Turbinen- und des Verdichterrades. Die angesaugte Luft wird nicht mehr so stark verdichtet und der Ladedruck sinkt.Den erforderlichen Verstellweg des Wastegate ber das Gestnge berechnet das Motorsteuergert anhand des Ist- und des Soll-Ladedruckes.Mit dem Ladedruckgeber G31 wird der Ist-Ladedruck gemessen.

    Wastegate geffnet

    Turbinenrad

    Wastegate Gestnge

    Turbinenrad

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    Motormanagement

    Regelablauf

    Das Motorsteuergert berechnet aus der Drehmomentanforderung den erforderlichen Soll-Ladedruck.Weicht der Ist-Ladedruck vom Soll-Ladedruck ab, wird das Wastegate weiter geffnet (Ladedruck sinkt) bzw. weiter geschlossen (Ladedruck steigt). In der Startstellung ist das Wastegate geschlossen.

    Wastegate geschlossen/geffnet

    Um den Soll-Ladedruck zu erreichen, errechnet das Motorsteuergert die erfordrliche Wastegateposition und steuert den elelektrischen Ladedrucksteller mit einem PWM-Signal an.Um die erforderliche Wastegateposition und damit den Soll-Ladedruck einstellen zu knnen, ist im Lade-drucksteller ein Lagesensor verbaut. Es ist ein Hallsen-sor, der ber einen Hebel mit dem Verstellmechanismus verbunden ist.

    Motorsteuergert

    Gestnge zum WastegateElektromotor mit

    Verstellmechanismus

    Dauermagnete

    Hallsensor

    Durch eine Feder werden die Dauermagnete gegen einen Hebel gedrckt, der sich zusammen mit dem Gestnge bewegt. Dadurch gleiten die beiden Magnete mit jeder Verstellung des Wastegate am Hallgeber vorbei.

    Anhand der magnetischen Feldstrke erkennt die Sensorelektronik bzw. das Motorsteuergert die Stel-lung des Verstellmechanismus und damit die Position des Wastegate.

    Das Gestnge ffnet und schliet das Wastegate.

    Motorsteuergert

    Feder

    Hebel

    Hallsensor

    Dauermagnete

    Lagesensor

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    Verstell-hebel

    Hebel

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    Die Kontrollleuchte fr Khlmitteltemperatur K28 wird eingeschaltet.Befindet sich die Khlmittelpumpe im eingeschalteten Zustand, dauert es lnger, bis der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat.

    Das Ventil fr Khlmittelregelung N513

    Das Ventil ist auf der Keilrippenriemenseite des Motors seitlich an das Saugrohr abgeschraubt.

    Aufgabe

    Das Ventil fr Khlmittelreglung wird vom Motorsteu-ergert mit einem PWM-Signal angesteuert. Es gibt den Weg zum Unterdrucksystem des Motors frei. Mit Hilfe des Unterdruckes aus dem Saugrohr wird die Khlmittelpumpe an- bzw. abgeschaltet.

    Auswirkung bei Ausfall

    Fllt das Ventil aus, wird die Khlmittelpumpe nicht mehr bedarfsgerecht an- bzw. ausgeschaltet werden.

    Befindet sie sich im abgeschalteten Zustand, wird die Blende durch Federn in die Ausgangsstellung gedrckt. Ist das nicht mglich, steigt die Khlmittel-temperatur unzulssig hoch an, da die Khlmittel-pumpe nicht frdert.

    Der Zndtrafo N152

    Der Zndtrafo fr die ruhende Hochspannungs-verteilung ist auf dem Saugrohr angeschraubt.

    Aufgabe

    Der Zndtrafo hat die Aufgabe, das Kraftstoff-Luftge-misch ber die Zndkerzen zum richtigen Zeitpunkt zu entznden. Der Zndwinkel wird fr jeden Zylinder individuell gesteuert.

    Auswirkung bei Ausfall

    Fllt der Zndtrafo aus, wird der Motor abgeschaltet. Es erfolgt ein Eintrag in den Fehlerspeicher des Motorsteuergertes und die Abgas-Warnleuchte wird eingeschaltet.

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    S443_116Ventil fr Khlmittelregelung N513

    Zndtrafo N152

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    Funktionsplan

    A Batterie

    G39 LambdasondeG40 HallgeberG42 AnsauglufttemperaturgeberG71 SaugrohrdruckgeberG61 Klopfsensor 1G62 KhlmitteltemperaturgeberG100 BremspedalstellungsgeberG130 Lambdasonde nach KatalysatorG247 KraftstoffdruckgeberG476 Kupplungspositionsgeber

    J271 StromversorgungsrelaisJ496 Relais fr Khlmittelzusatzpumpe

    J519 BordnetzsteuergertJ623 Motorsteuergert

    N80 Magnetventil 1 fr AktivkohlebehlterN152 ZndtrafoN276 Regelventil fr KraftstoffdruckN513 Magnetventil fr Khlmittelkreislauf

    Q23- Zndkerzen 1 bis 4Q26

    V50 Pumpe fr Khlmittelumlauf

    Z19 Heizung fr LambdasondeZ29 Heizung fr Lambdasonde 1 nach Katalysator

    J519J271

    S S S S S S S SS

    A

    V50

    J496 N80 N276

    Z19G39 G130Z29 G100

    G476

    N152

    G61 G62 G40

    G247G42G71

    J623

    S

    N30

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    N513

    30

    87

    Q23 Q24 Q25 Q26

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    G28 MotordrehzahlgeberG31 LadedruckgeberG79 GaspedalstellungsgeberG83 Khlmitteltemperaturgeber

    am KhlerausgangG185 Gaspedalstellungsgeber 2G186 Drosselklappenantrieb fr

    elektrische GasbettigungG187 Winkelgeber 1 fr Drosselklappenantrieb

    bei elektrischer GasbettigungG188 Winkelgeber 2 fr Drosselklappenantrieb

    bei elektrischer GasbettigungG294 Drucksensor fr BremskraftverstrkungG299 Ansauglufttemperaturgeber 2

    J338 Drosselklappen-SteuereinheitJ519 BordnetzsteuergertJ533 Diagnose-Interface fr DatenbusJ538 Steuergert fr KraftstoffpumpeJ623 Motorsteuergert

    N30 - Einspritzventile fr Zylinder 1 bis 4N33

    V465 Ladedrucksteller

    V465 G31G299

    G28 G83 G294 G187 G188 G186J338

    N31 N32 N33

    J623

    J519

    J538

    PlusMasseAusgangssignalEingangssignalCAN-Datenbus

    S S

    G79 G184

    J533

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    30

    87

    J285 J285 G1

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    Service

    Die Spezialwerkzeuge

    Bezeichnung Werkzeug Verwendung

    Gegenhalter 3415 mit Adapter 3415/2

    Mit dem Gegenhalter und dem Adapter wird die Riemenscheibe festgehalten und die Befestigungsschraube der Riemenschraube gelst bzw. festgezogen.

    Drehmoment-schlssel(drehwinkelge-steuert)VAS 6583

    Der drehwinkelgesteuerte Drehmomentschlssel dient z. B. zum Anziehen der Schrauben des oberen und unteren Steuergehuses.

    AbzieherT10112A

    Mit dem Abzieher werden die Zndkerzenstecker von den Zndkerzen abgezogen.

    ArretierbolzenT10414

    Mit dem Arretierbolzen wird die Nockenwelle arretiert.

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    S443_090

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    Bezeichnung Werkzeug Verwendung

    MotorhalterT10416 Mit dem Motorhalter knnen der Motor und das Getriebe nach

    unten abgesenkt werden.

    Montage-vorrichtungT10417

    Die Montagevorrichtung dient zur Montage des Dichtringes an der Kurbelwellen-Riemenscheibeseite.

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    S443_094

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    Prfen Sie Ihr Wissen

    1. Welche Aussage zur mechanischen Khlmittelpumpe ist richtig?

    a) Die mechanische Khlmittelpumpe ist entfallen. Die elektrische Pumpe fr Khlmittelumlauf V50 hat deren Aufgabe bernommen.

    b) Die mechanische Khlmittelpumpe wurde durch eine elektrische Khlmittelpumpe ersetzt. Diese wird beim Motorstart nicht eingeschaltet, wodurch der kalte Motor schneller warm wird.

    c) Die mechanische Khlmittelpumpe wird bei kaltem Motorstart abgeschaltet, wodurch der kalte Motor schneller warm wird.

    2. Welche Aussage zur Kurbelgehuseentlftung ist richtig?

    a) Die Kurbelgehuseentlftung erfolgt vom Zylinderblock ber eine Verschlauchung in das Saugrohr.

    b) Die Kurbelgehuseentlftung erfolgt intern und die Gase werden je nach Unterdruckverhltnissen in das Saugrohr oder vor das Verdichterrad des Abgas- Turboladers eingeleitet.

    c) Die Kurbelgehuseentlftung erfolgt intern ber den Zylinderblock und wird dort in das Saugrohr eingelei-tet.

    3. Wie erfolgt die Ladedruckregelung?

    a) Die Ladedruckregelung erfolgt ber das Magnetventil fr Ladedruckbegrenzung N75 und eine Druckdose

    b) Die Ladedruckregelung erfolgt ber den elektrischen Ladedrucksteller V465.

    c) Die Ladedruckregelung erfolgt ber die Regelklappen- Steuereinheit J808.

    Welche Antwort ist richtig?

    Bei den vorgegebenen Antworten knnen eine oder auch mehrere Antworten richtig sein.

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    4. Welche Aussage zum Steuergehuse ist richtig?

    a) Das Steuergehuse ist einteilig ausgefhrt.

    b) Das Steuergehuse ist zweiteilig ausgefhrt, Steuergehuse- Oberteil und Steuergehuse- Unterteil beste-hen aus Kunststoff

    c) Das Steuergehuse ist zweiteilig ausgefhrt, das Steuergehuse- Oberteil besteht aus Kunststoff, das Steu-ergehuse- Unterteil aus Magnesium und wird mit speziellen Aluminiumschrauben befestigt.

    5. Welches sind die Vorteile des elektrischen Ladedruckstellers?

    a) schnelle Verstellzeit, dadurch schneller Druckaufbau

    b) hohe Bettigungskraft, dadurch bleibt das Wastegate auch bei hohen Druckschwankungen sicher geschlossen

    c) das Wastegate kann zu jeder Zeit bettigt werden, dadurch kann es im unteren Last-/ Drehzahlbereich geffnet werden, der Grundladedruck sinkt und der Motor muss eine geringere Ladungswechselarbeit ver-richten

    Lsungen

    1. c)

    2. b)

    3. b)

    4. c)

    5. a) , b), c)

  • VOLKSWAGEN AG, WolfsburgAlle Rechte sowie technische nderungen vorbehalten.000.2811.00.00 Technischer Stand 11/2009

    Volkswagen AG After Sales Qualifizierung Service Training VSQ-1 Brieffach 1995 D-38436 Wolfsburg

    Dieses Papier wurde aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt.

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