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Arbeitswissenschaften SS 2009Vorlesung vom 27. April 2009
Vorlesung Arbeitswissenschaften im SS09 von Dipl-Ing.(FH) Weisbrod Folie: 2
� Feedback und Fragen zur letzten Vorlesung
� Ergonomie
� „gleiche Arbeit“
� BBMDas Belastungs-Beanspruchungs-Modell der Arbeitswissenschaft
� Kommunikation
Überblick Vorlesung
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Vorlesung Arbeitswissenschaften im SS09 von Dipl-Ing.(FH) Weisbrod Folie: 3
F E E D B A C K – F R A G E N – A N R E G U N G E N
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letzte Vorlesung
„kritische Einstellung zum Umgang der Unternehmen mit der Ressource Mensch“
menschlicher Faktor
„besser und sicherer“ durch Unterweisung
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Ergonomie (Definitionen)
-> Vorstellung der Studenten
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Ergonomie (Definitionen)
1. Lehre von der optimalen Gestaltung der Arbeitsbedingungen./Lexikon der Fremdwörter, Serges Medien/
2. Zweig der Arbeitswissenschaft, der sich mit der Anpassung der Technik an den Menschen (Zur Erleichterung der Arbeit) befasst /Knaurs Fremdwörterbuch/
3. Wissenschaft von den Leistungen und Belastungen des Menschen am Arbeitsplatz /Kluge – Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Sprache/
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Ergonomie (Def. 4)
Der Begriff Ergonomie setzt sich aus den griechischen Wörtern ergon (Arbeit, Werk) und nomos (Gesetz, Regel) zusammen.
Die Ergonomie ist die Wissenschaft von der Gesetzmäßigkeit menschlicher Arbeit.
Zentrale Bedeutung hat dabei die Verbesserung der
Mensch-Maschine-Schnittstelle
zwischen
Benutzer (= Mensch) und Objekt (= Maschine)
in einem
Mensch-Maschine-System.
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Ziel der Ergonomie/Arbeitswissenschaft
Ein wesentlicher Aspekt ist die
ergonomische und menschengerechte Arbeitsplatzgestaltung,
bei der es darauf ankommt, das Personal vor körperlichen Schäden auch bei langfristiger Ausübung ihrer Tätigkeit zu schützen.
Die Planung soll sich grundsätzlich an dem Prozess- bzw. Materialfluss orientieren und muss wirtschaftlichen Aspekten folgen.
In der Produktion sind in dem Arbeitsumfeld gute Bewegungsabläufe für den Mitarbeiter zu planen. Diese sollen z.B. Gelenk schonend sein, müssen aber zügig und schnell ausgeführt werden können.
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Ziel der Ergonomie/Arbeitswissenschaft
Ein Ziel der Ergonomie ist es, handhabbare und komfortabel zu benutzende Produkte herzustellen.
Fälschlicherweise wird im Alltag immer wieder von ergonomischen Gegenständen gesprochen, z.B. ergonomische Tastatur, ergonomischer Arbeitsplatz. Besser hieße es z.B. ergonomische Tastaturkonstruktion, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung.
Ergonomische Systeme bestehen aus Menschen und ihrer Umwelt.
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Gestaltung von Arbeitsplätzen
• Bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen und technischen Produkten sind die Eigenschaften des Menschen zu berücksichtigen.
► Körperliche Merkmale: Größe, Abmessungen, Gewicht (Anthropometrie)
► Körperliche Fähigkeiten: Leistungsfähigkeit, Geschicklichkeit, Ertragen von Umgebungseinflüssen
► Geistige Fähigkeiten:Wissen, Bildung, Aufmerksamkeit, logisches und kreatives Denken
► Individuelle Gegebenheiten:Geschlecht, Alter, Erfahrung, Kultur, Sprache, Gesundheitszustand
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Gestaltung von Arbeitsplätzen
• Die Gestaltung von Arbeitsplätzen und technischen Produkten umfasst folgende Bereiche.
► Aufgabe des Menschen: z.B.: Informationsumsetzung, Bewegungsablauf, Umfang und Dauer
► Körpereinsatz: z.B.: Stellung, Haltung, Bewegung
► Umgebungseinflüsse:z.B.: Lärm, Klima, Strahlung,
► Gefährdung:z.B.: mechanisch, elektrisch, chemisch, biologisch
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„ Gleiche Arbeit „
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Belastung und Beanspruchung
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B E L A S T U N G u n d B E A N S P R U C H U N G
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Belastung und Beanspruchung
Belastung und Beanspruchungentstehen
bei körperlicher Arbeit
- statische Muskelarbeit- dynamische Muskelarbeit
bei geistiger Arbeit
- Qualifikation- Fertigkeiten - Alter- Befinden
durch die Arbeitsumgebung
- Klima- Lärm- mechanische Schwingungen- Staub, Gase, Dämpfe- Licht, Beleuchtung- Farben
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Objektive Belastung
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Objektive Belastung durch verschiedene Anforderungen führt zu subjektiver (individuell unterschiedlicher) Beanspruchung.
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Subjektive Beanspruchung
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Text
Beanspruchung
Objektive Belastung durch verschiedene Anforderungen führt zu subjektiver
(individuell unterschiedlicher) Beanspruchung.
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Belastungs-Beanspruchungs-Modell
aus „Handbuch der Arbeitsgestaltung und Arbeitorganisation“ VDI-Verlag
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Die Belastung kann beeinflusst bzw. gestaltet werden.
Die Beanspruchung resultiert aus der Belastung.
Belastung =f (Belastungshöhe, Belastungsdauer)
Beanspruchung = f (Belastung, individuelle Leistungsfähigkeit)
Gleiche Belastungen oder Aufgaben führen zu unterschiedlicher Beanspruchung.
Belastungen können belästigend sein, aber auch schädigend.
Wird die Dauerbeanspruchungsgrenze überschritten führt dies zur Schädigung.
Der MA kann geschult/trainiert werden um eine bessere Leistung zu erbringen.
Belastungs-Beanspruchungs-Modell
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Kommunikation
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Grundgesetz der Kommunikation
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nach Paul Watzlawick
Watzlawick´s Standardwerk „Menschliche Kommunikation“ erschien 1960 und legte die Grundlage für eine Theorie der Kommunikation,
deren Kernsätze zu geflügelten Worten wurden:
Auch der Versuch sich einer Kommunikation zu entziehen, ist bereits Kommunikation!“
„Man kann nicht, nicht kommunizieren!“
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(Un)glücks-Schmied Paul Watzlawick ist im April 2007 gestorben.Der Psychologe war davon überzeugt,
dass sich jeder seine eigene Wirklichkeit, sein eigenes Glück
schafft.
"Anleitung zum Unglücklichsein", hieß sein bekanntestes Werk: Eine Ratgeberparodie voller trocken humoriger Beispiele, wie man es besser nicht macht.
Paul Watzlawick
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Was ist Kommunikation?
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„Kommunikation besteht zu
7% aus Worten,
38% aus dem Tonfall und ist zu
55% nonverbal“.
Paul Watzlawick
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Reden ist Silber ……
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Quelle: Umfrage bei leitenden Angestellten
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Was ist Kommunikation?
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Bandbreite der Kommunikation
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Text
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Nonverbale Kommunikation
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Informationsverlusttreppe
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Modell zur Beschreibung zwischenmenschlicher Kommunikation
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Anatomie der Nachricht
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Die 4 Seiten einer Nachricht nach Schulz von Thun.
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Anatomie der Nachricht
•
•
Die 4 Seiten einer Nachricht nach Schulz von Thun.
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Anatomie der Nachricht
•oder: Wenn einer etwas von sich gibt ….
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Die 4 Münder einer Nachricht
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Text
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Die 4 Ohren einer Nachricht
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Text
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Feedback einer Nachricht
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Wahrnehmungsüberprüfung durch Feedback. -> Aber:
Feedback geben und Feedback fordern sind zwei Seiten einer Medaille.
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Feedback als Kommunikationsinstrument
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Ich –Botschaften
Ich –Botschaften
GesprächsstörerGesprächsstörer
Gesprächs-förderer
Gesprächs-förderer
FragetechnikenFragetechniken
Aktives Zuhören
Aktives Zuhören
Ziele formulieren
Ziele formulieren
FEEDBACKFEEDBACK
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Was ist Kommunikation?
Streng genommen wird erst dann von Kommunikation gesprochen,
wenn der Empfänger einer Nachricht
auch in irgendeiner Form Gelegenheit hatte
„FEEDBACK“ zu geben.
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Kommunikationsstörungen
?? !! ??
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Kommunikationsstörungen
Vier Hauptursachen
1. Kommunikationsmangel
2. Sendefehler
3. Empfangsfehler
4. Inkongruenz
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Kommunikationsstörungen
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Kommunikationsmangel
Die Beteiligten kommunizieren zu wenig. Oder sie vermeiden konfliktträchtige Themen: Probleme werden unter den Teppich gekehrt. Dadurch bestehen die Probleme weiterhin. Die Chancen, die im Konflikt liegen, bleiben ungenutzt.
Im betrieblichen Alltag zeigt sich beispielsweise, dass Führungskräfte die nach unten gesendeten Informationen für umfangreicher halten, als dies aus Sicht der Mitarbeiter der Fall ist.
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Kommunikationsstörungen
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Sendefehler
Nachrichten werden nicht empfängergerecht gesendet. Sie sind nicht auf den Zuhörer zugeschnitten (Wortwahl, Fachtermini).
Der Sender holt sich kein Feedback, ob seine Nachricht korrekt angekommen ist.
Senden von „Kommunikationsblockaden“: •vorschnelle Urteile,•lange Vorträge statt Zuhören,•parallel „die Post sortieren“,•Killerphrasen
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Kommunikationsstörungen
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Empfangsfehler
Wir alle nehmen selektiv wahr.
lnformationslücken werden gefüllt.
Informationen werden verdichtet und vereinfacht.
Widersprüchliche Informationen werden überhört.
In Situationen emotionaler Beteiligung werden Nachrichten „gezielt“ falsch verstanden.
Der Sinn einer Nachricht entsteht beim Empfänger!
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Kommunikationsstörungen
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Inkongruenz
Diskrepanz zwischen der verbalen und der nonverbalen Aussage einer Nachricht.
Der Vorgesetzte, der sagt: „Sie können mir jetzt alles sagen. Ich bin ganz offen für Kritik‘ und dabei böse in die Runde schaut und sich verspannt — wehe es wagt einer!
Bei solch inkongruenten Nachrichten richten wir uns eher nach dem „Wie“ der Nachricht als nach dem sachlichen Inhalt.