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Wirtschaft IN BREMEN 2/2008 04835 Logistik GVZ ist absolut Spitze Hofmeister & Meincke Spezialist auf Wachstumskurs Bildung und Demografie Etwas stimmt im System nicht Corporate Social Responsibilty Kraft Foods: Im Zeichen des Frosches BALance Technology Innovation als Balance-Akt Ausstellungen Vom dekadenten Paradies in die reizvolle Hölle Januarrede 2008 MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de »Wir leben in einer starken Region Wirtschaft IN BREMEN MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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WirtschaftIN BREMEN

2/2008 04835

LogistikGVZ ist absolut Spitze

Hofmeister & MeinckeSpezialist auf Wachstumskurs

Bildung und DemografieEtwas stimmt im System nicht

Corporate Social ResponsibiltyKraft Foods: Im Zeichen des Frosches

BALance TechnologyInnovation als Balance-Akt

Ausstellungen Vom dekadenten Paradies in die reizvolle Hölle

Januarrede2008

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

»Wir leben in einer starken Region

WirtschaftIN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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Die Chancen Bremens, als Logistikstandort ander Schnittstelle der globalen Warenströmeweiter zu wachsen, liegen vor allem im Ausbauder Verkehrsinfrastruktur. Für die Metropol-region Bremen-Oldenburg gehört dies zu den

Kernaufgaben – vom Ausbau der Umschlagskapazitäten inden Häfen über die Vertiefung der Außen- und Unterweserbis zur überregionalen Verkehrsanbindung durch die Küstenautobahn oder die ausgebaute Hansalinie A 1.

Ebenso wichtig ist aber auch eine gute Anbindung Bremens im Luftver-kehr an die wichtigen europäischen Wirtschaftszentren.

Die aktuellen Wachstumsraten des Airports Bremen, die den Flug-hafen auf dem Neuenlander Feld zum Spitzenreiter unter den inter-nationalen deutschen Verkehrsflughäfen machen, weisen in die richtigeRichtung. An der Entwicklung der von Bremen bedienten Ziele zeigt sich,dass die starken Zuwächse der von Ryanair angeflogenen Regionen nichtnur zu erheblichen Steigerungen im Städtetourismus führen, auch Geschäftsreisende nutzen verstärkt diese Verbindungen.

Passagierzuwächse werden auch von den etablierten Linienfluggesell-schaften, an erster Stelle die Lufthansa, realisiert. So hat sich die Zahl derim Linienverkehr angeflogenen innereuropäischen Ziele innerhalb einesJahres mehr als verdoppelt. Diese Verbesserung der Anbindung Bremensim Flugverkehr ist für die gesamte Bremer Wirtschaft, insbesondere aberfür die stark vernetzte Logistikbranche, ein wichtiger Standortfaktor fürBremen. Für die weitere erfolgreiche Entwicklung muss nun auch die Infrastruktur für die Luftfracht am Flughafen weiter ausgebaut werden.

Diese Entwicklung ist für den Logistikstandort Nordwest eine Chance,sein gutes Image überregional weiter zu profilieren. In diesem Sinne soll-ten wir gemeinsam beherzt gegen unser hanseatisches Naturell handeln:Bremen ist einer der wichtigen europäischen Logistikstandorte, und darüber sollten wir laut und deutlich sprechen!

Thomas W. Herwig (Vizepräses)

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KAMMERSTANDPUNKT

MIT DEM LUFTVERKEHR WEITER WACHSEN

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4 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

2/2008 04835

LogistikGVZ ist absolut Spitze

Hofmeister & MeinckeSpezialist auf Wachstumskurs

Bildung und DemografieEtwas stimmt im System nicht

Corporate Social ResponsibiltyKraft Foods: Im Zeichen des Frosches

BAlance TechnologyInnovation als Balance-Akt

Ausstellungen Vom dekadenten Paradies in die reizvolle Hölle

Januarrede2008

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

»Wir leben in einer starken Region

WirtschaftIN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER

» Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEJanuarrede 2008 – Wir leben in einer starken Region Im Wortlaut: Rede von Präses Lutz H. Peper vor der Januar--gesellschaft der Wittwen- und Statutenkasse der Handels-kammer Bremen am 7. Januar 2008

KAMMERREPORTHandelskammer Plenarsitzung vom 21. Januar Pressekonferenz Jahresbericht der Öffentlichkeit vorgestellt

STANDORTBREMENLogistik Güterverkehrszentrum bleibt Spitze, Markt für mittelständische Logistiker, Logistikreport von BAW und ISL Automotive-Wirtschaft Spezialist auf Wachstumskurs: Hofmeister & Meincke Corporate Social Responsibility Im Zeichen des Frosches:Kraft Foods und der nachhaltige KaffeeanbauNRZ Friedehorst Bausteine für das Leben: Neue SpendenaktionAusstellungen Das müssen Sie sehen! Ausstellungen imFocke-Museum und im Überseemuseum

METROPOLREGIONGesundheitswirtschaft Größte Krankenkasse im NordwestenNachrichten Umweltpreis, InnovationspolitikUni Oldenburg siegt im Profilwettbewerb, Schiffahrtsmu-seum, Meeresforschungsverbund, Großauftrag für Lloyd

RUBRIKEN

KAMMERSTANDPUNKTVizepräses Thomas W. Herwig: Mit dem Luftverkehr weiter wachsen

BREMENKOMPAKTKurznachrichten, Unternehmen Persönlich, Angelesen

INFOTHEKFirmenjubiläenVeranstaltungen

WIRTSCHAFTSTERMINE

ImpressumAnzeigenregister

BÖRSENExistenzgründungen, KooperationenRecycling

WAGENUNWINNENAirport im Aufwind: Im Wachstum spitze

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Januarrede 2008Seite 10 Wir leben in einer starken Region Titelbild Frank Pusch

Automotive-Wirtschaft Seite 26Spezialist auf Wachstumskurs Wer H&M hört, denkt vielleicht zuerst an eine schwedische Mode-Kette. Wer jedoch mit Fahrzeugteilen und Metallen zu tun hat, weiß, dass es dabei um das Bremer Unternehmen Hofmeister & Meincke geht: ein renommierter Spezialist für Fahrzeugteile sowie Metall- und Kunststoff-Halbzeuge. Foto Hofmeister & Meincke

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 5

Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält folgende Beilagen:Jahresbericht 2007 der Handelskammer Bremen und der IHK Bremerhaven

ZUKUNFTBILDUNGBildung und Demografie Da stimmt etwas im System nicht:Interview mit dem Bildungsforscher Dr. Dieter Dohmen

WIRTSCHAFTGLOBALNachrichten Praktika für Chinesen, AHK in Moskaugegründet, Auslandsmessen 2008Auslandshandelskammern Wer ins Ausland will

NEUECHANCENPersonaldienstleistung Von vier auf 40 Standorte: Partner-UnternehmensgruppeNachrichten IFAM-Workshop, Batterien-Lösung, Videokonferenz-AngebotNeue Technologien Innovation als Balance-Akt: BALance Technology

SERVICE&PRAXISUmweltnotizen VeranstaltungenNachrichten

KAMMEROFFIZIELLNachtragswirtschaftssatzung 2007, Wirtschaftssatzung2008, Gebührentarif, Beitragsordnung der Handelskammer

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Logistik Seite 24Güterverkehrszentrum bleibt Spitze Es hat eine Superlage und ist ein deutsches Vorzeigeprojekt: das GVZ in Bremen. In einem Ranking hat es jetzt seine Spitzenposition eindrücklich behauptet. Foto GVZ

Ausstellungen Seite 30Das müssen Sie sehen! Vom dekadenten Paradies in die reizvolle Hölle: Bremen zeigt zweifaszinierende Ausstellungen (Focke-Museum, Über-seemuseum) und gibt Einblick in die WeltreicheRoms und des Bösen. Foto Focke-Museum

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Vier neue Containerbrücken für MSC GateDas Transportschiff Zhen Hua 14 hatvier neue Containerbrücken aus Chinazu MSC Gate in Bremerhaven gebracht.Die vier Containerriesen wiegen ge-meinsam mehr als 8.000 Tonnen. EineContainerbrücke verfügt über einenAusleger von 62,5 Meter über Kaikanteund kann eine Last von 97 Tonnen beigrößter Auslage an den Seilen heben.

„Wir benötigen die neuen Container-brücken dringend", sagt Harry Mohns,Geschäftsführer von MSC Gate. DieMSC-Mediterranean Shipping Compa-ny, zweitgrößte Reederei der Welt, läuftwie alle anderen Reedereien auch Bre-merhaven mit zunehmend größerenSchiffen an. Die neuen Brücken sind inder Lage, Containerschiffe der nächs-ten Generation mit 22 Containerreihenzu überspannen. Seit dem 1. Januar hatder Terminal am CT I einen dritten Lie-geplatz für die Schiffsabfertigung. MSCGate ist ein Joint-Venture von Eurogateund MSC-Mediterranean Shipping Com-pany und fertigt ausschließlich MSC-Schiffe ab. �

Waterfront: General-unternehmer beauftragtDer Waterfront-Betreiber, die LNC Pro-perty Group, hat die Firmengruppe MaxBögl mit sämtlichen Neu- und Umbau-arbeiten an der Waterfront beauftragt.Das geplante Vorhaben hat einer Mit-teilung zufolge ein Volumen von rund

6 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

BREMENKOMPAKT

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EADS kooperiert mit Bremer DLR-Institut EADS Astrium und das neue BremerDLR-Institut für Raumfahrtsystemewollen auf dem Gebiet der Explora-tionssysteme enger zusammenarbei-ten. Diese Kooperation stärkt langfris-tig den Luft- und RaumfahrtstandortBremen. Das DLR hat Technologien fürdie Planetenerkundung intensiv er-forscht und verfügt über Expertisen inplanetaren Landesystemen, Rovernund Bohrsystemen. EADS Astrium wie-derum besitzt langjährige Erfahrungenund Know-how auf dem Gebiet der be-

Stellplätzen bauen sowie die Freizeit-und Shoppingflächen neu organisierenund ausstatten. LNC will bis zu 100 Mil-lionen Euro in das Freizeit- und Ein-kaufszentrum Waterfront investieren.Zu den Einzelhändlern, die dort einenLaden eröffnen wollen, gehören Tom-my Hilfiger, Esprit, C & A, Douglas undChrist. �

Flughafenbus verkehrt zwischen Hamburg und BremenMit bus2fly gibt es jetzt einen Airport-Shuttle zwischen Hamburg City unddem Bremer Flughafen. Der Flughafen-bus bedient die Abflüge und Ankünftevon Ryanair fünfmal täglich mit moder-nen Reisebussen; die Fahrt dauert zwi-schen 90 und 105 Minuten. �

www.bus2fly.de

85 Millionen Euro. Max Bögl ist dasgrößte deutsche Bauunternehmen inPrivatbesitz und hat rund 4.500 eigeneMitarbeiter. Zu den Referenzprojektendes Unternehmens im Hochbaubereichzählen neben der Neue Messe Stuttgartu. a. das Einkaufszentrum City-Galeriein Augsburg und die Gläserne Manu-faktur der Volkswagen AG in Dresden.

Die Eröffnung des Shopping- undFreizeitkomplexes ist für September ge-plant. Bis dahin soll Max Bögl die Fas-sade des ehemaligen Space Centerskomplett erneuern, die Außenwandparallel zum Weserufer durch Fenster-fronten ersetzen, Holzterrassen für diean der Promenade vorgesehenen Re-staurant- und Cafébetriebe errichten,den Food Court und die großen Außen-anlagenflächen neu gestalten, dreimehrstöckige Parkhäuser mit 2.500

mannten Raumfahrt sowie bei Raum-fahrtinfrastrukturen. Im Mittelpunkt dergemeinsamen Arbeit steht eine Studieüber die Aufsetzdynamik von planeta-ren Landern. Ziel der Untersuchung ist,Schlüsseltechnologien für zukünftigePlanetenmissionen zu entwickeln undpraktisch in Lande- und Mobilitätstestszu erproben. Das DLR-Institut undEADS Astrium entwerfen gemeinsameine Roadmap, um den technischenNutzen des Projektes und die Einbin-dung der Studie in das Europäische Ex-plorationsprogramm aufzuzeigen. �

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 7

UNTERNEHMEN

Dirk Braun in der Geschäfts-leitung der Deutschen Bank Dirk Braun (43) ist der neue dritteMann in der Geschäftsleitung derDeutschen Bank in Bremen/RegionWeser-Ems. Er verantwortet das Privat-und Geschäftskundengeschäft und ar-beitet mit Ludwig Blomeyer-Barten-stein und Dr. Martin Klinkhammer imVorstand zusammen. �

CHS Container Handel übernimmt Uniteam Die Bremer ContainerhandelsfirmaCHS Container Handel GmbH hat zum1. Januar das Hamburger Tochterunter-nehmen Uniteam Container ServiceGmbH und deren Bremer Niederlas-sung ganz übernommen. Die Gesell-schafter beider Unternehmen einigtensich zum Jahresende 2007 auf denÜbergang aller Geschäfte von Uniteamauf CHS. Alle Mitarbeiter des Hambur-ger und des Bremer Hauses würden indie Firmenstruktur von CHS eingeglie-dert. „Mit diesem Schritt weitet CHSseine bundesweite Repräsentanz ausund möchte damit sein Leistungsbildnoch weiter verbessern", teilte das Un-ternehmen mit. Weitere Standorte ne-ben Bremen und Hamburg liegen inBremerhaven und Wilhelmshaven so-wie in Worms. �

euro engineering AG setzt auf BremenDie euro engineering AG, eines der füh-renden Ingenieurunternehmen inDeutschland, setzt auf den StandortBremen und hat hier eine neue Nieder-lassung eröffnet. Fortan wird der Engi-neering-Dienstleister Unternehmen fürKunden in nahezu allen Branchen be-darfsgerechte, individuelle Lösungenund Produktentwicklungen zur Verfü-gung stellen. Seitdem die Schwesterge-sellschaft, die euro engineering Aero-space GmbH, mit ihrem Bremer Haupt-sitz bereits erfolgreich in der Luft- undRaumfahrtindustrie arbeitet, reagiertdas Unternehmen mit dem neuen Büronun auf die auch in anderen Branchensteigende Nachfrage nach externem In-genieur-Know-how.

„Es bewegt sich was in Bremen: Obim Automobilbau, im Sondermaschi-nenbau oder bei den neuen Energien –die Auftragsbücher der Unternehmensind gefüllt und sie haben viele neueProjekte in der Pipeline“, sagte Chris-toph Rüsch, Leiter der neuen BremerNiederlassung. �

Universität beteiligt sich an msg GmbHDie Universität Bremen ist neue Mehr-heitsgesellschafterin der mobile solu-tion group GmbH. Damit haben Profes-sor Otto-Heinrich Herzog und Wolf-gang Martin Böttjer vor kurzem die Ge-schäftsführung der Gesellschaft über-nommen. Unter anderem soll der ge-meinsame Vertrieb der Anwendungendurch die beteiligten Wirtschafts-und Wissenschaftspartner gestärktwerden. Als unabhängiges Beratungsun-ternehmen bündelt die mobile solutiongroup zurzeit die Kompetenz von mehrals 30 Technologieanbietern und inter-national führenden Forschungsinstitu-ten aus Bremen. �

messerknecht übernimmt Corporate Express Deutschland Die messerknecht informationssystemeGmbH (mis) mit Sitz in Bremen hat zum1. Dezember 2007 den Bereich IT-Lö-sungen der Corporate Express Deutsch-land (CE) übernommen. Die beidenStandorte in Bentwisch/Rostock undSchwerin gehen mit ihren 22 Mitarbei-tern in der mis auf und werden als Nie-derlassungen weiterhin selbstständigam Markt tätig sein. Unternehmens-hauptsitz ist Bremen. Die übernomme-nen Betriebsteile der CE bieten IT-Pro-dukte und -Dienstleistungen vor allemim Bereich Managed Services an.„Durch den Geschäftsübergang gehörtdie messerknecht informationssystemeGmbH zu einem der stärksten IT-Sys-temhäuser im norddeutschen Raum“,so Geschäftsführer Olaf Timm. Die mes-serknecht informationssysteme GmbHist ein Tochterunternehmen der Data-group IT Service mit Sitz in Pliezhau-sen/Stuttgart. �

Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt (l.) trägt sich im Beisein von Kammerpräses Lutz H. Peper ins Gästebuch der Handelskammer Bremen ein. Der BDA-Chef war zum 179. Stiftungsfest der Eiswette in die Hansestadt gekommen. Dort hielt er die Deutschland- und Bremen-Rede. Im Schütting trafer zuvor mit Peper, Vizepräses Dr. Patrick Wendisch, Kammer-Hauptgeschäfts-führer Dr. Matthias Fonger, Eiswett-Präsident Peter Braun, Nordmetall-Präsident Ingo Kramer und Ortwin Baum, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Land Bremen, zusammen.

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8 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

BREMENKOMPAKT

Neuer Geschäftsführer am Klinikum Bremen-MitteDas Klinikum Bremen-Mitte hat seit 1. Januar einen neuen kaufmännischenGeschäftsführer: Jürgen Finsterbusch.Er sammelte seine ersten beruflichenErfahrungen in der Autoindustrie.1994 stieg er in den Gesundheitssektorein und war bis zum Jahr 2000 kauf-männischer Geschäftsführer des Allge-meinen Krankenhauses Harburg. Zwi-schen 2000 und 2003 führte Finster-busch das Allgemeine Krankenhaus inSt. Georg, einem Akutkrankenhaus derMaximalversorgung mit ca. 1.200 Be-schäftigten. Von 2003 bis 2005 war erin der Geschäftsführung der Inhouse-Beratung CONSIG des LBK Hamburgtätig, die zum Ziel hatte, die Erfahrun-gen der sieben Hamburger Kranken-häuser zu bündeln und die Serviceein-heiten zu harmonisieren. Nach 2005übernahm Finsterbusch den Vorsitz derGeschäftsführung eines Logistikdienst-leisters für das Gesundheitswesen (Han-setrans Holding GmbH) und warschließlich Senior Consultant bei Elige-hausen, einem Beratungsunternehmender Gesundheitswirtschaft. �

Kunstpreis des Freundeskreisesder HfK für dilettantinnenDen diesjährigen Kunstpreis des Freun-deskreises der Hochschule für Künstehat das dilettantin produktionsbüro

von Anneli Käsmayr und Jenny Kroppfür ihre Arbeit „Hotel“ erhalten. Mitdaran beteiligt waren auch AnnaJandt, Alberta Niemann und ClaudioHeidorn. Der von der Karin und UweHollweg Stiftung geförderte Preis istmit insgesamt 15.000 Euro dotiert undwurde Anfang Februar auf einem Festdes Freundeskreises der HfK offiziellüberreicht. Die preisgekrönte Arbeit„Hotel“ fand vom 9. bis 11. September2006 in der ehemaligen Zollabferti-gung am Hansator in Bremen statt. Eshandelte sich dabei um die Installationeines Hotelbetriebs – eine begehbareRauminstallation zwischen Realität undFiktion. Anneli Käsmayr und JennyKropp interessiert die Grenze zwischenKunst und Alltag; ihr dilettantin pro-

duktionsbüro gründeten sie 2003. �

www.dilettantin.de/hotel

PERSÖNLICH

Neuer Chefvolkswirt beim DIHKDer bisherige Chefvolkswirt des Deut-schen Industrie- und Handelskammer-

tages (DIHK), Axel Nitschke(Bild oben), hat die Leitung desDIHK-AußenwirtschaftsbereichesInternational übernommen. Der48-Jährige folgt damit MichaelPfeiffer nach, der als Geschäfts-führer zu Invest in Germany ge-wechselt ist. Nitschke, zugleichstellvertretender Hauptgeschäfts-führer des DIHK, wird damitauch verantwortlich für dasNetz der rund 120 deutschenAuslandshandelskammern, Re-präsentanzen und Delegierten-büros sein. Neuer Chefvolkswirtdes DIHK ist Volker Treier (Bildunten). Der 39-jährige Konjunk-

turexperte war zuletzt stellvertretenderLeiter des Bereiches Bildung im DIHK. �

Hohe Auszeichnung für Professor BrinksmeierHohe Ehre für Ekkard Brinksmeier, Pro-fessor im Fachbereich Produktionstech-nik der Universität Bremen: Der Leibniz-preisträger von 1999 wurde von deramerikanischen Society of Manufactu-ring Engineers (SME) zum „Fellow Mem-ber“ ernannt. Die SME ist eine weltweitbekannte Organisation zur Förderungund Verbreitung produktionstechnischerForschungserkenntnisse, Lehre und Ko-operationen. Gegründet vor 75 Jahrenist die Gesellschaft heute für mehr alseine halbe Million Ingenieure aus rund70 Ländern die InformationsquelleNummer 1, wenn es um laufendeTrends in der Produktionstechnik geht.Die Mitglieder kommen u. a. aus denBereichen Luft- und Raumfahrt, Auto-mobilindustrie, Transportwesen oderauch dem medizinischen Sektor. Die Er-nennung zum Fellow ist einer der höchsten Auszeichnungen, die die Ge-sellschaft vergibt. In 2007 wurden nurneun Produktionstechniker aus der gan-zen Welt auf diese Weise geehrt. �

ANGELESEN

Knapp 1,4 Milliarden KubikkilometerWie viel Wasser ist im Meer? Na, genaueine Milliarde dreihundertsiebzig Mil-lionen dreihundertdreiundzwanzig Tau-send Kubikkilometer. Solche und vieleandere Informationen rund um Meer,Klima und Umwelt finden sich im ma-

rebuch des Fischer Tachenbuchverlagesmit dem Titel „Wie viel Wasser hat dasMeer?“ Hier lässt sich auch nachschla-gen, warum man seekrank wird, Eisbä-ren eine blaue Zunge haben oder wo-her das Kap Hoorn seinen Namen hat.

Seit mehr als zehn Jahren könnenNeugierige ihren Wissensdurst bei derMarum-Hotline „Wissenschaft am Tele-fon“ stillen. Jetzt sind die ersten rund220 Fragen und Antworten als Buch er-schienen und laden ein zu einer unter-haltsamen Wissensexpedition durchdie Weiten und Tiefen der Ozeane. DieMarum-Wissenschaftshotline ist bun-desweit kostenlos unter 0800 218 218 1oder unter [email protected] zu erreichen.Wie lang sind die Küsten dieser Welt?Warum verstärkt sich beim Baden imMeer der Harndrang? Die Antwortendarauf erfordern oft aufwändige Re-cherchen. Nicht nur Meeresforscher,auch Historiker, Sprachforscher undweitere Experten halfen dabei. Für dieBuchausgabe haben die Autoren Al-bert Gerdes und Kirsten Achenbachviele Antworten überarbeitet und ak-tualisiert. �

Kirsten Achenbach/Albert Gerdes: Wie viel Wasser hat das Meer? Frankfurt/Main,November 2007, 205 Seiten, Euro 7,95

WIEVIEL WASSERHAT DAS MEER?

Albert Gerdes und Kirsten Achenbach (Hg.)

Die wichtigsten Fragen und Antwortenaus einem unbekannten Universum

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 9

16. Jahrhundert. Pünktlich zum „Sai-sonauftakt“ erscheint nun ein Buch,das die sechs großen historischenGesellschaften erstmals in einenGesamtkontext stellt, Unterschie-de und Gemeinsamkeiten be-leuchtet. Professor Klaus Bert-hold, bis 2002 Chef der BremerDesign GmbH, hat es geschrie-ben, die Handelskammer hates herausgegeben. Es sind der Januar und Febru-

ar, die wie keine andere Zeit des Jahresganz im Zeichen dieser Traditionen ste-hen. Eiswette und Schaffermahlzeit, dasStiftungsfest des Ostasiatischen Ver-eins, die Januargesellschaft und dieSchmeckemahlzeit werden in diesen ers-ten Wochen des Jahres zelebriert – undlassen keinen Gast unbeeindruckt.

Die Schaffermahlzeit ist sicherlichdas bekannteste und repräsentativsteFest Bremens. Schon wegen der Ehren-gäste kommt diesem Mahl jeweils amzweiten Freitag im Februar eine beson-dere öffentliche Aufmerksamkeit zu.Ob Ole von Beust oder Edmund Stoiber,Bundeskanzlerin Angela Merkel oder indiesem Jahr Günther Oettinger: Sie sit-zen dann an der festlich gedecktenTafel in der Oberen Halle des Rathau-ses und erliegen einer bremischenCharmeoffensive der besonderen Art.Nicht ganz so bekannt sein dürften die

anderen Feste, die Januargesellschaftund die Schmeckemahlzeit im HausSchütting, die Eiswette von 1829, dasStiftungsfest des Ostasiatischen Ver-eins und das Tabak-Collegium.

Es ist die Kontinuität, die heraus-ragt: In anderen Hansestädten sindnach der Besetzung durch Napoleonviele Bräuche aufgegeben worden. InBremen freilich konnten die ehrwürdi-gen Kaufmannsfeste an die sich wech-selnden Zeiten angepasst, zum Teil neubelebt werden. Heute, in den globalenZeiten, sind sie so wichtig wie ehedem:„Wir laden Freunde und Geschäftspart-ner aus der ganzen Welt ein“, sagteKammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Mat-thias Fonger, „um ihnen Dank zu sagenund ihnen unsere Referenz zu erwei-sen.“ Es werden Kontakte nach drau-ßen geknüpft, aber auch die innere Ver-bundenheit der Kaufleute gestärktund, nicht zu vergessen, die Feste ha-ben einen karikativen Zweck. Bei allerUnterschiedlichkeit im Detail – daslässt sich hier nachlesen – verfolgen sieeinen Kerngedanken: die Verbunden-heit Bremens mit der Welt zu fördernund das Gemeinschaftsgefühl in Stadtund Region zu stärken. Auch sind eskeine verschworenen männlichen Ri-tuale mehr. Immer mehr Frauen neh-men teil – und sichern so das Überle-ben der Traditionen. (cb) �

Wenn bremische Kaufleutezum Essen laden Nicht nur Liebe geht durch den Magen.Auch Freundschaften, Partnerschaften,ja die Politik! Mahlzeiten sind iden-titätsstiftend, gemeinschafts- und ge-schäftsfördernd. Bremer Kaufleute wis-sen das seit Jahrhunderten und pfle-gen diesen Grundsatz noch heute miteiner Inbrunst, wie es sie in Europakaum ein zweites Mal gibt. Die bremi-schen Kaufmannsfeste sind in ihrenRiten, ihrem Gestus einzigartig; sie sindkein Relikt vergangener Tage, als manwährend des Eisgangs zu Jahresanfangnoch an die heimatliche Scholle gefes-selt war. Sie legen vielmehr die Wurzelnbloß des heute so modern gewordenen„Netzwerkens“ – und verorten sie ins

Klaus Berthold, „Bremer Kaufmanns-feste. Rituale, Gebräu-che und Tischsitten derbremischen Kaufmann-schaft“ (148 Seiten) istim Bremer Carl Schüne-mann Verlag erschienenund kostet 29,80 Euro.

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10 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

TITELGESCHICHTE

WIR LEBEN IN EINERSTARKEN REGIONRede von Präses Lutz H. Peper vor der Januargesellschaft der Wittwen- und Statutenkasse der Handelskammer Bremen am 7. Januar 2008

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„2.2008 Wirtschaft in Bremen | 11

Die Probleme sind geblieben – im Großen wie im Kleinen.Dies gilt leider auch für die gesamtwirtschaftliche Situation:Die schleichende Finanzmarktkrise, die Schwäche des Dollar,der hohe Ölpreis und unübersehbare inflationäre Tendenzenergeben an der Nahtstelle beider Jahre ein diffuses Bild. Si-cher ist nur, dass 2007 für Deutschland ein gutes Jahr war.Zum fünften Mal in Folge wurden wir Exportweltmeister. Wirprofitierten von der hohen Nachfrage der boomenden Schwel-lenländer nach Investitionsgütern.

Und bis auf die Finanzdebakel zweier Kreditinstitute, diesich mit ihren Investitionen im US-Hypothekenmarkt gründ-lich verhoben haben, ist Deutschland von direkten Aus-wirkungen der amerikanischen Immobilienkrise bisher ver-schont geblieben.

Außenwirtschaft: Anlass für vorsichtigen Optimismus

2008 wird anders werden.Nach fünf Jahren ununterbroche-nen Wachstums wird sich die Weltkonjunktur abkühlen. Derschwache Dollar und der hohe Ölpreis machen Europa undauch Deutschland zunehmend zu schaffen. Die USA stehenam Rande einer Rezession, und die „Subprime“-Krise ist nochlängst nicht ausgestanden. All dies macht jedwede Progno-se zu einer Rechnung mit vielen Unbekannten.

In den vergangenen Wochen haben die meisten Wirt-schaftsinstitute und jüngst auch die Bundesregierung ihreWirtschaftsprognosen deutlich nach unten revidiert. Gingensie Mitte 2007 noch davon aus, dass die deutsche Wirtschaftin diesem Jahr mit deutlich über zwei Prozent wachsenwerde, so liegen ihre Prognosen derzeit im Schnitt nur nochbei 1,8 Prozent. Dennoch gibt es Anlass zu einem vorsichti-gen Optimismus für unsere außenwirtschaftlichen Chancen:In den Schwellenländern China, Indien, Russland und Brasi-lien läuft die Wirtschaft nach wie vor auf Hochtouren. Daswird auch in diesem Jahr so sein.

Die vier genannten Staaten sorgen mittlerweile für dieHälfte des Wachstums der Weltwirtschaft und kompensierensomit zu einem beträchtlichen Teil die Konjunkturschwächeder USA. Hinzu kommt, dass nur 13 Prozent der deutschenAusfuhren in den Dollarraum gehen. Der 7. Deutsche Außen-wirtschaftstag – auch dies übrigens ein Instrument, mit demwir uns als Bremer weltweit als Außenhandelsplatz positio-nieren– hat kürzlich nochmals eindrucksvoll gezeigt, dassweltweit immer mehr Regionen und Länder, die bisher amRand der Weltmärkte standen, ihren Anteil am Wohlstand er-greifen wollen. Nicht nur die erwähnten BRIC-Länder, son-dern auch andere Regionen wie der Nahe Osten.

Blick auf die traditionelle Januargesellschaft im Kamin-saal des Hauses Schütting:Präses Peper (stehend) hält dieJanuarrede. Sie hat eine großeTradition und ist die wichtigsteGrundsatzrede des Präses.

Meine sehr verehrten Damen,meine Herren,ich begrüße Sie zu Beginn des Jahres sehr herzlich in diesertraditionellen und festlichen Runde. Silvesterappelle, Neu-jahrsbotschaften und sonstige Politrituale zum Jahreswech-sel liegen hinter uns. Auch die erste Woche 2008 ist bereitsvorüber – und man kann nur sagen: Das neue Jahr hat so be-gonnen, wie das alte zu Ende gegangen ist. Frieden undWohlstand bleiben in vielen Teilen der Welt nur Hoffnung.Kriege, Katastrophen und Gewalt sind nicht weniger gewor-den. Der weltpolitische Spannungsbogen reicht von Afghani-stan und Pakistan über Iran, Irak und Nahost bis hin zum Ko-sovo in unserer europäischen Nachbarschaft.

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12 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

TITELGESCHICHTE

Globalisierung macht uns keine Angst – Wir können zu den Gewinnern zählen

Meine sehr verehrten Damen,meine Herren,muss uns diese Entwicklung in Deutschland und in BremenAngst machen – Globalisierungsangst? Ganz klar: Nein, dasmuss sie nicht! Gerade unsere Region als Schnittstelle derglobalisierten Warenströme kann hier zu den Gewinnern zählen:• Wir haben leistungsfähige Häfen• Wir verfügen in unseren Unternehmen – unterstützt von

hoher wissenschaftlicher Kompetenz – über logistischesKnow-how.

• In Bremen und der Region gibt es zahlreiche Unternehmen, für die der Weltmarkt eine tagtägliche Selbstverständlichkeit ist.

Wer, wenn nicht wir, könnte den Wettbewerb der globalisier-ten Märkte nicht nur bestehen, sondern vor allem auch ge-winnen? Was wir dafür aber brauchen,• ist mehr Flexibilität statt Bürokratie,• sind offene Märkte statt Protektionismus.Ich bin sicher, dass wir uns in dieser Runde darüber einigsind, dass wir gerade in dieser Hinsicht in Europa und inDeutschland noch erheblichen Nachholbedarf haben. LassenSie mich daher zunächst über die Europa- und Deutschland-politik sprechen – so wie das gute Tradition in dieser Runde ist.

Zunächst zu Europa: Helmut Schmidt hat einmal gesagt:„Märkte sind wie Fallschirme: sie funktionieren nur, wenn sieoffen sind.“ Sie funktionieren, wenn die Länder und Unter-nehmen flexibel agieren können, anstatt sich mit bürokrati-schen Lasten herumzuschlagen.

Europa profitiert von der weltweiten Öffnung der Märkte.Die Integration der Märkte macht aber gleichzeitig dieSchwächen der einzelnen Wirtschaftsstandorte transparent:Sie erzeugt Globalisierungsdruck auf Unternehmen und Ar-beitnehmer. Die damit verbundenen, teils schmerzhaftenVeränderungsprozesse führen zu Ängsten und Sorgen. DerRuf nach Eingriffen und Abschottung bleibt nicht aus.

Solche Ängste dürfen aber nicht zum Maßstab politischenHandelns werden – bekanntlich ist Angst der schlechtesteBerater. Wenn wir in dem verschärften globalen Wettbe-werbsumfeld erfolgreich wirtschaften wollen – und dass wirdas wollen, steht außer Zweifel –, müssen alle europäischenPartner auf ihre Stärken setzen und lernen, intensiver als bis-her neue Produkte und Verfahren zu entwickeln und diesemarktfähig zu machen.

Dazu gehört, dass wir mit der Erkenntnis ernst machen,dass Europa im Wesentlichen vom Transfer über die Köpfelebt. Wir müssen als Gesellschaft daher Forschung und Ent-wicklung ein deutlich größeres Gewicht beimessen. Viele sol-cher Einsichten bleiben aber seit Jahren stecken. Die Rede istallgemein von einem Reformstau. Was sich hier aber staut,sind ganz konkrete Veränderungszwänge, wie ich sie ebenangeschnitten habe.

Ein Kernthema ist dabei der Bürokratieabbau. Dass dieEU-Bürokratie die unübersehbare Tendenz hat, gegen jedenVersuch der Deregulierung und des Abbaus von Bürokratiedoch bis in die letzten regionalpolitischen Verästelungen hin-einzuwirken, belegen viele Beispiele. Ich denke dabei an Dis-kussionen wie die FFH-Anmeldung weiter Teile der Weser, dieErrichtung sündhaft teurer Schutzzäune für wenige Rohr-dommel-Pärchen in der Nähe des künftigen JadeWeserPortsoder auch – ganz aktuell – an die Einrichtung einer Umwelt-zone in der Bremer Innenstadt, die letztlich auf der übereifri-gen Umsetzung einer EU-Richtlinie fußt.

Die Politik will zwar Überregulierung unbedingt abbauen, beschneidet aber unsere Flexibilität

Zweifellos: Aus der individuellen Perspektive lässt sich jedesdieser Beispiele nachvollziehen. Ich sage aber ganz offen,dass ich das Gefühl nicht los werde, dass wir über das Detaildie Realitäten – den großen Zusammenhang – aus dem Blickverlieren. Einerseits bekennt sich die Politik rückhaltlos zumAbbau von Überregulierung. Andererseits beschneidet sieunsere Flexibilität – unsere unternehmerische Beweglichkeitwie die der Gesellschaft insgesamt– durch immer neue Direk-tiven: von Feinstaubregelungen über Chemikalienverordnun-gen bis zu Ökosteuern.

Solche Debatten blenden gerne aus, dass wir uns auch alseuropäischer Wirtschaftsstandort gegen dynamische Märktein der Welt behaupten müssen. Ein konstruktiver Umgangmit Globalisierung und Brüsseler Europapolitik passt aber lei-der nicht immer zusammen. Wenn beispielsweise in BrüsselRichtlinien für die Feinstaubbelastung erarbeitet werden,heißt das noch lange nicht, dass in Deutschland ganze Städ-te für einen großen Teil des Pkw- und Lkw-Verkehrs gesperrtwerden müssen. In der Richtlinie ist von „geeigneten Maß-nahmen“ die Rede, um die Höchstwerte nicht zu überschrei-ten. Unter dieser Perspektive wären auch andere Reaktions-muster denkbar als die Einrichtung von Umweltzonen.

Wir dürfen unseren Perfektionismus nicht übertreiben.Denn sicher ist: Mit überzogenen FFH-Richtlinien und Fein-staubregelungen werden wir den globalisierten Wettbewerbnicht gewinnen können – in Europa nicht und auch inDeutschland nicht. Wenn wir den aktiven Weg der Stärkungmoderner Umwelttechnologie wählen, können wir inDeutschland in vielen Bereichen nur gewinnen. Dazu müssenwir aber bereit sein, unseren weltweiten technologischen Vor-sprung in der Umwelttechnik zu nutzen: in der Windenergie,der Solartechnik, in der Kraft-Wärme-Kopplung, aber – unddas möchte ich betonen – auch in moderner Atom- und Koh-lekraftwerkstechnologie.

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Meine sehr verehrten Damen,meine Herren,Europa ist die Klammer, die 500 Millionen Bürger in 27 Mit-gliedsstaaten der Europäischen Union zusammenhält. Euro-pa ist daher auch der Ort, an dem sich die Mitgliedsländergemeinsam für den Wettbewerb der Weltmärkte positionie-ren müssen und können. Die Erfahrung lehrt uns, dass diesnicht durch überbordendes Reglement verwirklicht werdenkann. Europa muss noch stärker nach dem Leitsatz gestaltetwerden: „Brüssel muss tun, was Brüssel besser tun kann; dieMitgliedstaaten müssen tun, was die Mitgliedstaaten bessertun können.“

Europapolitik wird auch von Berlin aus gemacht. Durchihre Mitwirkung im europäischen Rat sind die Mitgliedstaa-ten für politische Entscheidungen auf EU-Ebene mitverant-wortlich. Ein generelles Problem besteht allerdings darin,dass Unternehmen und Bürger die Auswirkungen europäi-scher Politik in aller Regel erst nach der Umsetzung in natio-nales Recht spüren. Die Verwunderung ist dann häufig groß,weil man an sich davon ausgehen sollte, dass der deutscheGesetzgeber europäische Regelungen nicht zu Lasten der Un-ternehmen oder der Bürger verschärft. Der deutsche behörd-liche Perfektionismus weist leider häufig in eine andere Richtung!

Da wir wissen, dass solche Forderungen im deutschen Ver-waltungsdschungel leicht verhallen, haben wir hier in derHandelskammer nach Möglichkeiten gesucht, wie wir die Un-ternehmen frühzeitig auf Entwicklungen in Brüssel aufmerk-sam machen können. Herausgekommen ist u. a. eine Europa-Runde, die gemeinsam mit dem Brüsseler Büro der Arbeits-gemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskam-mern – der IHK Nord – regelmäßig prüft, wo sich für dieUnternehmen Gefahren entwickeln könnten. Diese Punktewerden mit Unternehmen diskutiert.

Die Ergebnisse dieser Gespräche werden in das BrüsselerBüro zurückgespiegelt, damit dort die entsprechende Lobby-arbeit stattfinden kann. Das ist – wie ich finde – eine prag-matische Vorgehensweise, die sich bisher auch bewährt hat.Und sie zeigt, dass der neuralgische Punkt häufig an derSchnittstelle „EU-Richtlinie und Umsetzung durch die Bun-despolitik“ liegt.

Meine sehr verehrten Damen,meine Herren,damit bin ich mitten in der Bundespolitik angelangt. An sichhätten wir in Deutschland mit der Großen Koalition die Vor-aussetzung dafür, dass die dringend erforderlichen Reformenin der Arbeitsmarkt-, der Sozial- oder Steuerpolitik energischangepackt werden. Der Erfolg am Arbeitsmarkt, z. B. den dieReformen der Vorgängerkoalition ausgelöst haben, solltedoch eigentlich mutiger machen!

Mit zunehmender Dauer der Legislaturperiode kann mansich des Eindrucks aber nicht erwehren, dass der „Reform-Tiger Rot-Schwarz“ immer zahnloser wird. Hinzu kommt, dasswir seit einiger Zeit in unserer Gesellschaft einen spürbarenWandel wahrnehmen können, den ich als Linksruck bezeich-nen möchte.

Die Mindestlohn-Debatte: Wie viel Regulierungverträgt unser vermachteter Arbeitsmarkt noch?

Auch die in der politischen Mitte angesiedelten Parteien ent-decken ihre Leidenschaft für soziale Themen. Dagegen istgrundsätzlich nichts einzuwenden – vorausgesetzt, die Partei-en verlieren den entscheidenden Zusammenhang nicht ausdem Blick: Zunächst müssen in Deutschland Wachstum undWettbewerbsfähigkeit gestärkt werden, und erst daraus kön-nen dann die sozialen Ausgaben finanziert werden, oder kurzgesagt: Es kann nur das verteilt werden, was zuvor erwirt-schaftet wurde! Wie weit sich die politische Diskussion vondiesen einfachen Grundsätzen entfernt, sei an drei Beispie-len verdeutlicht.

Erstens die Mindestlohndebatte: Nach wie vor wird in Ber-lin erbittert über die Einführung von Mindestlöhnen disku-tiert. Für mich stellt sich hier die Frage, wie viel Regulierungkann unser vermachteter Arbeitsmarkt noch vertragen? Auchhier überwiegt offensichtlich die irrige Annahme, der Staatmüsse und könne alles regulieren. Und auch hier wird sichdiese Debatte gewiss nicht positiv auf die weltweite Wettbe-werbsfähigkeit des Standortes Deutschland auswirken. ImDezember hat die Tageszeitung DIE WELT auf der erstenSeite mit Bezug auf eine Studie des Ifo-Instituts Dresden ge-titelt: „Mindestlohn gefährdet eine Million Arbeitsplätze“.

Wie wir als Handelskammer schon lange argumentierthaben, führt ein zu hoch angesetzter Mindestlohn dazu, dassalle Arbeitsplätze entfallen, deren Produktivität unter demangesetzten Mindestlohn liegt. Damit schaden wir geradejenen Menschen, denen durch den Mindestlohn angeblichgeholfen werden soll.

Doch nicht nur die Mindestlöhne, sondern auch die Maxi-malgehälter sollen nun künftig staatlich reglementiert wer-den – zumindest wenn es nach Vorstellungen von Teilen derSPD geht. Um es klar zu sagen: Wer erfolgreich Unternehmenweiterentwickelt und damit Werte und Arbeitsplätze schafft,hat ein hohes Gehalt verdient. Nicht akzeptabel finde ich al-lerdings Spitzenabfindungen und exorbitante Versorgungs-leistungen für erfolgloses Management. Nur, wer glaubt,dass der Staat durch Gesetze und Verordnungen hier regulie-rend eingreifen kann, streut den Menschen Sand in die Au-gen. Treffen werden solche Regulierungen nicht die schwar-zen Schafe, sondern – wieder einmal – die Anständigen.

Vor allem wünsche ich mir aber mutige Politiker, die deut-lich sagen, dass diese schwarzen Schafe eben völlig unty-

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(oben)Die neuen Plenarmitglieder und die Gäste tragen der Tradition gemäß stets eine weiße Fliege.v.l.: Christoph Weiss (Bremen), Michael Stark (IHK Bremerhaven), Jörg Orlemann (IHK Stade), Dr. Joachim Peters (Oldenburgische IHK), Dr. Hans PeterKolzen (IHK Stade), Dr. Karl Harms (OldenburgischeIHK), Kurt Zech, Dr. Reinhard Ahlers

(links) Präses Peper (Mitte) im Gespräch mit Vizepräses Matthias Claussen und Hauptgeschäftsführer Dr. Fonger

(links unten)Senator a. D. und Antepräses Josef Hattig und Friedrich-Wilhelm Bracht

Impressionen von der Januargesellschaft

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pisch für die deutsche Wirtschaft und insbesondere den deut-schen Mittelstand sind.Wir, die wir mit eigenem Kapital undeigenem Risiko arbeiten, wissen, wovon wir sprechen.

Die Steuerreform: Der große Wurf ist nicht gelungen

Mein zweites Beispiel ist die Unternehmenssteuerreform:Hier ist die Politik mit dem Ziel angetreten, durch die deutli-che Senkung der nominalen Steuersätze die Wettbewerbsfä-higkeit der Unternehmen in Deutschland zu stärken. Steuer-induzierte Verlagerungstendenzen ins benachbarte Auslandsollen dadurch unattraktiver und Ansiedelungen für auslän-dische Investoren attraktiver werden. Fraglos alles richtigeund wichtige Ziele. Der große Wurf ist aber nicht gelungen.Das Steuerrecht wurde weiter verkompliziert, und – was nochstärker zählt: Die Reform ist für viele mittelständische Betrie-be mit steuerlichen Mehrbelastungen verbunden. Aus „gutgemeint“ wurde „schlecht gemacht“!

Und Beispiel drei – die Erbschaftsteuerreform: Risiken beider Erbschaftsteuer sind für jede fünfte Unternehmensnach-folge eine Hürde für den erhofften reibungslosen Genera-tionswechsel in mittelständischen Unternehmen. Folgerich-tig sieht die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag vor,den Generationenübergang von Unternehmen zu erleichtern.

Leider verfehlt auch dieser Gesetzentwurf sein Ziel. Fürgroße Familiengesellschaften führen die höhere Bewertungdes Betriebsvermögens und die langen Haltefristen in vielenFällen zu einem Nachteil gegenüber dem geltenden Recht.Notwendig wäre, die Steuersätze zu reduzieren, für die stren-gen Fortführungsbedingungen und Fristen für den Erhalt vonArbeitsplätzen einen wesentlich kürzeren Zeitraum anzuset-zen und von einer Indexierung der Lohnsumme abzusehen.Die Handelskammer hat in allen drei aufgeführten Themenmassiv versucht, über den DIHK Einfluss zu nehmen, um zuvernünftigen Lösungen zu kommen.

Allerdings glaube ich, wenn ich auf das Zusammenspielunserer Spitzenverbände in Berlin blicke, dass beim Durchset-zen dieser von uns angemahnten Positionen – vorsichtig ge-sagt – noch Optimierungspotenzial besteht. Debatten wiediese passen – leider – in die allgemeine bundespolitischePerspektivlosigkeit. Diese Beispiele zeigen: In Deutschlandwerden nach wie vor die Symptome behandelt, statt dieKrankheiten zu bekämpfen!

Auch wenn die Politik die Zusammenhänge gerne andersdarstellt, Fakt ist doch: Deutschland ist nicht durch voraus-schauende Politik wieder erstarkt. Wir haben wieder Wachs-tum, weil die Unternehmen ihre Hausaufgaben gemachthaben. Dies gilt übrigens auch für die Frage der Ausbildung.Ich habe nicht den Eindruck, dass die Politik in den vergan-genen Jahren maßgeblich zur Steigerung der Zahl von Aus-

bildungsplätzen beigetragen hat. Es war vielmehr die Wirt-schaft in unserem Land, die sich hier mit viel Engagementhinter die Zusagen im Pakt für Ausbildung geklemmt hat.

Von der Politik müssen wir aber erwarten können, dass sieAusbildung nicht nur als statistische Fragestellung behan-delt. Was wir darüber hinaus in Deutschland brauchen, isteine Diskussion über soziale Werte. Wir wissen aus unsererunternehmerischen Praxis, dass es zum Teil erhebliche Män-gel in der Ausbildungsfähigkeit von Jugendlichen gibt. Aberallein den Schulen die Verantwortung zuzuschieben, wäreaus meiner Sicht unredlich. Bildung und Ausbildung sindeine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – sie betrifft Schüler,Eltern, Schulen und Unternehmen gleichermaßen. Wir wissenaus unseren Unternehmen aber auch, dass es auf dem Aus-bildungsmarkt kreative, leistungswillige junge Leute gibt, diewissen, welchen Wert eine gute betriebliche Ausbildung fürsie hat.

Aber zurück zum wieder erstarkten Deutschland: Weil dieWirtschaft strategisch nach vorne blickt – und nicht aufgrundder Bundespolitik – glaube ich fest an den Erfolg der Bundes-republik in einer globalisierten Welt:• Wir verfügen über erhebliches technologisches

Know-how,• wir besitzen in vielen Wachstumsbereichen

Technologieführerschaft, • wir haben in Deutschland starke Konzerne und

einen starken Mittelstand.Damit haben wir prinzipiell bessere Ausgangsbedingungenals jede andere europäische Wirtschaft. Aber: Wir dürfennicht nur davon reden, wir müssen den Mehltau aus Bürokra-tie und Inflexibilität endlich abschütteln!

Die Metropolregion: Die Zusammenarbeit derKammern hat eine neue Dimension erlangt

Meine sehr verehrten Damen,meine Herren,mit der vor gut einem Jahr gegründeten Metropolregion Bre-men-Oldenburg haben wir im Nordwesten Deutschlands da-mit begonnen, jenseits aller administrativen Trennungsliniengemeinsame Ziele zu definieren und zu verfolgen. Vor allemdie Zusammenarbeit und Verbundenheit der beteiligtenKammern hat eine neue Dimension erlangt. Die Teilnahmeder Herren Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der Indus-trie- und Handelskammern Oldenburg und Stade an unsererheutigen Zusammenkunft dokumentiert dies in eindrucksvol-ler Weise. Seien Sie aufs herzlichste willkommen, sehr geehr-ter Herr Präsident Dr. Harms, und Herr Dr. Peters, sehr geehr-ter Herr Präsident Dr. Kolzen, und Herr Orlemann! Und inalter Verbundenheit: Seien auch Sie sehr herzlich begrüßt,Herr Präsident Brüggemann, und Herr Stark!Für uns ist eseine große Freude, dass wir die traditionsreiche Januargesell-schaft in Bremen dafür nutzen können, auch symbolisch zu

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16 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

TITELGESCHICHTE

zeigen, dass wir uns als eine gemeinsame Region verstehen.Seien Sie uns nicht nur als Gäste, sondern vor allem auch alsFreunde willkommen!

Lange vor der Metropolregion Bremen-Oldenburg imNordwesten war es für die Kammern längst Realität und Nor-malität, sich ohne Rivalitäten mit Kraft und Stärke gemein-sam für die zentralen überregionalen Infrastrukturvorhabeneinzusetzen. Dazu gehören Projekte wie der Ausbau der Han-salinie A 1, das Forcieren der Küstenautobahn, der Bau desJadeWeserPorts, der Einsatz für einen neuen Finanzausgleichzwischen Bund und Ländern und vieles andere mehr. Nochnie in seiner Geschichte hatte der deutsche Nordwesten sogute Chancen, sich als Wirtschaftsstandort national und in-ternational zu positionieren. Es ist nun an uns, die neue Or-ganisationsform mit Leben zu erfüllen!

Gerade in der Aufbauphase ist es wichtig, dass wir uns alsUnternehmer – als die Stimme der Wirtschaft in dieser Re-gion für die weitere Entwicklung im Nordwesten stark ma-chen. Und hier sind wir bereits hervorragend aufgestellt, wiewir bei zwei Parlamentarischen Abenden am 8. Oktober2007 in der Bremer Landesvertretung in Berlin und am 28.November 2007 in Brüssel eindrucksvoll unter Beweis ge-stellt haben. Der Zielorientierung der Unternehmensvertreterin den Gremien der Metropolregion ist es im Wesentlichen zuverdanken, dass sich die Region gut ein Jahr nach ihrer Grün-dung zum Impulsgeber und wichtigen Lobbyisten für denNordwesten entwickelt hat.

Aktuell konzentriert sich die Arbeit auf sieben Schwer-punkte. Erstens: Die Themen Außenwirkung und Marketinggehören zu den vordringlichen Aufgaben. So wurden im ver-gangenen Jahr erste Imageprodukte wie die Broschüre„Drehscheibe-Nordwest“ präsentiert. Ein Metropolregion-Ma-gazin ist in Planung. Und die beiden ParlamentarischenAbende haben insbesondere die bundes- und europapoliti-schen Entscheidungsträger angesprochen und – wie manfesthalten darf – auch erreicht.

Zweitens geht es – wie schon erwähnt – um die Unterstüt-zung der großen regionalen Infrastrukturvorhaben. Drittens profiliert sich der Nordwesten weiter als Logistikregion undherausragender Standort der maritimen Wirtschaft. Viertens soll mit dem Clusternetzwerk Automotive-Nordwest unserRaum als Automobilstandort vorangebracht werden. Fünf-tens wird es um eine spürbare Stärkung der Ernährungswirt-schaft in unserer Region gehen. Hierzu wird im Frühjahr einegesonderte Regionalversammlung stattfinden. Sechstenssetzt die Metropolregion – völlig zu Recht– darauf, die wis-senschaftlichen Potenziale in Nordwestdeutschland noch in-tensiver für die Standortstärkung und -profilierung einzuset-zen. Den beiden großen Universitäten in Bremen und Olden-burg kommt hierbei eine Vorreiterrolle zu, die sie mit der Ein-richtung einer gemeinsamen Koordinationsstelle auch aktivwahrnehmen. Und siebtens muss es uns um die Weiterent-wicklung und regionale Vernetzung der touristischen Anzie-hungskraft des Nordwestens gehen. Noch fehlt es allerdings

an Abstimmung und Ausrichtung auf konkrete Ziele. DieKammern haben daher die Federführung übernommen undbinden alle relevanten Akteure ein. Als Region sind wir damitauf einen guten Weg, uns den Herausforderungen der Glo-balisierung zu stellen: aktiv und nicht reaktiv, flexibel undnicht regulierend.

Meine sehr verehrten Damen,meine Herren,verehrte Gäste,in diesem Zusammenhang muss die Frage erlaubt sein, wiewir uns in Bremen auf den globalen Wettbewerb einstellen?Werden wir uns als Bundesland mit schier endlosen Diskus-sionen um Umweltzonen, um Baumnasen – allein diesesWort lässt schon den Blutdruck steigen –, um Kürzungen imBildungssystem oder um Runde Tische langfristig und zu-kunftsorientiert positionieren? Die Antwort liegt auf derHand: wohl kaum!

Der Bau der A 281: Die Verzögerung zeigteinen Systemfehler der Bremer Landespolitik

Lassen Sie mich das grundsätzliche Problem der Bremer Lan-despolitik nur an einem Beispiel illustrieren – an der A 281: Seit mittlerweile 30 Jahren ist Bremen dabei, durchdie Autobahn A 281 den Autobahnring um Bremen zu schlie-ßen und das Güterverkehrszentrum und die Neustädter Hä-fen vernünftig anzubinden. Selbst eingefleischte Autobahn-gegner werfen diesem Projekt nicht vor, dass es unsinnigwäre. Im Grunde sieht jeder die Entlastungswirkung für deninnerstädtischen Verkehr und damit auch die ökologischenVorteile dieser Trasse. Da werden aufwändige Brückenbau-werke vollendet und geeignete Lösungen gefunden, wie fürden Anschluss an die A 27 die Weser überquert werden kann.Doch kaum steht das Planfeststellungsverfahren des Teil-stücks für die Anbindung an die A 1 vor dem Abschluss, wirddas Ganze in einem „Runden Tisch“ erneut grundsätzlich dis-kutiert – und damit weiter verzögert.

Auch das Angebot des Bundes, die Finanzierung des fünf-ten Bauabschnitts vorzuziehen, führt hier zu keiner nennens-werten Beschleunigung des Bremer Meinungsbildungspro-zesses. Niemand wird bei einem Projekt dieses Ausmaßesetwas gegen die Beteiligung der Betroffenen einwenden. Wirmüssen aber sehen, dass solche Einwände in einem Planfest-stellungsverfahren umfangreich und intensiv abgearbeitetwerden. Nicht nur uns geht es so, dass man den Eindruck ein-fach nicht los wird, dass hier Ideologien wichtiger sind als dieEntwicklung des Standortes insgesamt. Diesen Befürchtun-gen kann man seit Monaten argumentativ schwerlich etwasentgegensetzen!

Wie ist es zu erklären, dass die Sozialausgaben im LandBremen kontinuierlich steigen, wenn die gute Konjunktur zueinem erheblichen Abbau der Arbeitslosigkeit führt? Um es

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deutlich zu sagen: Solche Fragen können nicht als MäkeleiEinzelner abgetan werden. Es sind immerhin die zentralenFragen für die Zukunft unseres Landes. Denn ganz offensicht-lich liegen hier Systemfehler vor, die sich zu verfestigen dro-hen, wenn die Landespolitik nicht schleunigst umsteuert.Hinzu kommt, dass Bremen bei den konsumtiven Ausgabendringend zu Veränderungen kommen muss. Der quer durchalle Parteien gehende Aufschrei der Deputierten, als im No-vember 2007 – beispielsweise – die Sparvorschläge der Sozi-alsenatorin diskutiert wurden, hat deutlich gemacht: Esscheint in unserem Land politischer Wille zu sein, dass weiternach dem Prinzip verfahren wird: „Wasch’ mich, aber mach’mich nicht nass!“.

Die Position der bremischen Wirtschaftin sechs Kernpunkten

In zahlreichen Gesprächen und Veröffentlichungen habenwir als Handelskammer die grundsätzlichen Positionen derbremischen Wirtschaft deutlich gemacht. Ich will daher nocheinmal deutlich sagen: Aus unserer Sicht müssen in der lau-fenden Legislaturperiode folgende sechs Kernpunkte leitendsein.

1) Im Interesse des weiteren wirtschaftlichen Wachstumsmüssen ausreichend Mittel für Investitionen in die Wachs-tumsmotoren des Landes wie Häfen, Logistik, Industrie oderTourismus zur Verfügung stehen. Der Investitionshaushaltdarf nicht zum „Steinbruch“ für wachsende Sozialausgabenwerden. Ein Großteil der noch verbleibenden Investitionsmit-tel in den öffentlichen Haushalten ist bereits gebunden. DerSpielraum freier Mittel ist ohnehin gering. Wenn Bremenseine Wettbewerbsfähigkeit als Wirtschaftsstandort nichtnachhaltig gefährden möchte, dürfen diese verbleibendenfreien Investitionsmittel nicht noch weiter zusammengestri-chen werden. Außerdem muss darauf geachtet werden, dasskeine konsumtiven Ausgaben oder Zinslasten als Investitions-ausgaben umdefiniert werden.

2) Prinzipiell sieht es auch die bremische Wirtschaft positiv,wenn die bestehenden Förderprogramme schlank und trans-parent gestaltet sind. Es wäre allerdings fatal, wenn es in derbremischen Förderpolitik zu einem abrupten Wechsel käme –etwa durch Umstellung der Existenzgründungsförderung aufKreditfinanzierung. Dies würde in der Konkurrenz zum Um-land dazu führen, dass junge Unternehmen tendenziell au-ßerhalb Bremens gegründet werden.

3) Bremen ist in den zurückliegenden Jahren durch eine ge-zielte Innovationspolitik erheblich im Strukturwandel voran-gekommen. Um diese Entwicklung nicht dramatisch abrei-ßen zu lassen, ist es unabdingbar, dass hier konsequent wei-ter investiert wird.

4) Durch das Sonderinvestitionsprogramm ist es gelungen,Bremens Funktion als Oberzentrum spürbar auszubauen.Über die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt als Ein-zelhandelsstandort hinaus wird es in der Konkurrenz zumUmland nun entscheidend darauf ankommen, dass auch derEinzelhandel in den Stadtteilzentren gestärkt wird. Wirhaben auf diese Zusammenhänge auch in unserem Positions-papier zum Einzelhandelsstandort Bremen hingewiesen.

5) Angesichts der Tatsache, dass in Bremen künftig wenigerMittel in neue touristische Anziehungspunkte fließen kön-nen, ist es umso wichtiger, dass die bestehenden Stärken undAngebote Bremens deutlicher kommuniziert werden. Es wäredaher ein großer Fehler für den Standort insgesamt, wennausgerechnet bei den Mitteln für das Marketing gespartwürde. Das bisherige Marketing muss eher noch ausgebautwerden.

6) In der Koalitionsvereinbarung wird ausdrücklich gesagt –ich zitiere: „Mit zusätzlichen Mitteln soll der Umstrukturie-rungsprozess der Hochschulen unterstützt werden, um dieQualität der Lehre zu verbessern und die Wettbewerbsfähig-keit der Bremer Hochschulen und Forschungsinstitute zu er-halten.“ Diese generelle Zusage darf nicht durch Mittelkür-zungen in Frage gestellt werden. Bremen sollte sich zur Stär-kung der finanziellen Basis der Hochschulen auch dazu ent-scheiden, wie andere Bundesländer Studiengebühren zuerheben, die den Haushalten der Hochschulen zufließen.

Masterplan 2020: Die wirtschaftspolitischenLeitlinien der Zukunft

Doch vor allem brauchen wir für das Bundesland Bremeneines dringend: Wir brauchen Visionen für die Zukunft unse-res Landes. Wir brauchen Antworten auf die Frage, wofür Bre-men zukünftig stehen will und wie sich unser Zwei-Städte-Staat in dem immer heftigeren Wettbewerb der globalenWeltwirtschaft behaupten will. An sich sollte man meinen,dass eine Landesregierung selbst Interesse daran hat, diegroßen Zukunftsprojekte in Bremen und der Metropolregionzu definieren, die im nächsten Jahrzehnt angegangen wer-den müssen.

Leider bleiben wir hier im Konjunktiv. Ich habe die Han-delskammer daher veranlasst, aktiv zu werden und in diesemJahr einen „Masterplan Bremen 2020“ zu erarbeiten. Wirwerden alle konstruktiv denkenden Kräfte in diesem Landdazu einladen, an diesem Entwicklungsprozess teilzunehmen.Und wir wollen mit diesem Masterplan, der ja immerhin diewirtschaftspolitischen Leitlinien für die Zukunft unseres Lan-des benennen soll, keine Nabelschau betreiben. Daher wer-den wir Fachwissen auch von außerhalb dazu holen – Fach-leute, die solide die globalen Zukunftstrends aufzeigen unduns dadurch neue Aspekte vermitteln können.

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(oben) Die Tischgesellschaft;(links) Norbert Schmelzle und Kay Christian Hillmann;(unten) Antepräses Friedo Berninghausen, Hans-Jürgen Blöcker, Hans-G. Schumacherund Karl Wark;(ganz unten) Kurt Zech, Dr. Reinhard Ahlers und Dr. Matthias Fonger

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Wir haben auch mit dem Wirtschaftsressort Kontakt auf-genommen. Dort wurde unser Vorhaben positiv gesehen.Das Ressort wird sich aktiv beteiligen. Eines ist gerade unsals Unternehmern klar: Nur wer weiß, wo er hin will, kannsein Ziel auch erreichen. Daher müssen wir – die Unterneh-men, die Handelskammer – hier die Richtung weisen!

Meine sehr verehrten Damen,meine Herren,verehrte Gäste, in diesen Zusammenhang gehört auch dieFöderalismusreform. Sie ist aktuell die existenzielle Großbau-stelle zur Sicherung der Zukunft unseres Bundeslandes –eines starken Wirtschaftsstandortes, der die Früchte seinerStärke leider nicht einfahren kann. Auch hier haben wir alsHandelskammer einen entscheidenden Impuls gegeben.

Föderalismusreform: die existenzielle Groß-baustelle zur Sicherung der Zukunft Bremens

In einer engagierten Diskussionsrunde Mitte November2007 im Haus Schütting hat der Kölner Finanzwissenschaft-ler Prof. Wolfgang Kitterer ein Gutachten vorgestellt, das erst-mals ein komplettes, in sich schlüssiges Reformmodell für dasFinanzsystem zwischen Bund und Ländern nennt und die fi-nanziellen Auswirkungen auf die Bundesländer vollständigdurchgerechnet hat. Dieses Gutachten wurde aus der BremerWirtschaft heraus finanziert.

Mittlerweile wird sicherlich niemand mehr in Deutschlandbestreiten, dass das bestehende System des Bund-Länder-Fi-nanzausgleichs intransparent, widersprüchlich und leistungs-feindlich ist und einer grundlegenden Reform bedarf. Natür-lich drängen wir in Bremen angesichts der Situation der öf-fentlichen Haushalte in besonderem Maße auf Veränderun-gen. Aber wir müssen auch sehen, dass uns diese Rolle alsSchnittstelle der globalisierten Warenströme – als Hafen fürden Exportweltmeister Deutschland – auch in besonderemMaße zusteht. Stadtstaaten wie Hamburg oder Bremen, dieals Hafenstandorte erheblich in das Funktionieren des Wirt-schaftsstandortes Deutschland investieren, brauchen ein leis-tungsgerechteres Finanzsystem, wenn sie ihre wichtige über-geordnete Funktion weiterhin erfüllen wollen.

Es muss zukünftig in weit stärkerem Maße als heute gel-ten, dass dort, wo Wirtschaftskraft erzeugt wird, auch dieSteuerkraft verbleibt. Prof. Kitterer macht in seinem Gutach-ten zwei Reformvorschläge, die sich in ihrem Kern auf folgen-de Grundgedanken konzentrieren:• auf Wirtschaftskraftorientierung der Steuerverteilung• auf maßvollen Steuerwettbewerb• auf Standortgerechtigkeit durch Teilentschuldung –und:• auf Anreize für mehr Wirtschaftswachstum für

alle Bundesländer.

Alles in allem geht er davon aus, dass es unter diesen Prämis-sen mittelfristig für alle Bundesländer in Deutschland zueiner win-win-Situation kommen würde. Der Grund für diesewin-win-Situation ist klar: Wenn jeder Finanzminister das In-teresse hat, die Wirtschaftskraft seines Bundeslandes zu stär-ken, wird er auch danach handeln. Selbst bei der ausgespro-chen vorsichtigen Annahme, dass sich durch die Finanzaus-gleichsreform ein zusätzliches Wachstum von 0,5Prozent desBruttoinlandsprodukts ergibt, erhalten die Länder in ihrer Ge-samtheit ein zusätzliches Steueraufkommen von gut einerMilliarde Euro per annum.

Daran sind mit mehr als einem Drittel dieses Betragesauch die Länder beteiligt, die zunächst durch die Reform fi-nanzielle Nachteile hinnehmen. Mittel- und langfristig wür-den also alle Länder von der Reform profitieren. Vieles vondem, was Prof. Kitterer in diesem Gutachten formuliert, ent-spricht ziemlich genau dem, was wir als Handelskammer seitJahren fordern und in unseren Positionierungen auch gut be-gründet haben. Gerade der Bürgermeister hätte hier eine her-vorragende Steilvorlage, die er in die Föderalismuskommis-sion einbringen könnte.

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren,verehrte Gäste,lassen Sie mich zum Abschluss noch einmal an den Anfangmeiner Rede anknüpfen: Unsere Chancen als Bundeslandund als Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwestenliegen eindeutig darin, dass wir uns als ein starker Spieler aufden Weltmärkten aufstellen. Globalisierung ist für BremerKaufleute seit vielen Jahrhunderten Selbstverständlichkeitund positive Herausforderung! Die Metropolregion und ihreTriebfeder – die Wirtschaft in dieser Region – haben hier dierichtige Richtung eingeschlagen.

Ich freue mich daher, dass wir als nordwestdeutsche Kam-mern früher als viele andere – als Kommunen, Landkreiseoder Gebietskörperschaften – erkannt haben, wie wichtig esist, überörtliche Interessen mit gemeinsamer Kraft voranzu-bringen. Wer – wenn nicht wir – sollte der Garant dafür sein,dass sich die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwes-ten auch weiterhin positiv entwickelt? Wir leben in einer star-ken Region. Und wir sollten diese Stärke auch angemessenpräsentieren: selbstbewusst, innovativ, zukunftsorientiert,aber auch fest mit der großen Geschichte dieser Region ver-bunden!

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren,lassen Sie uns mit Mut und Optimismus in das neue Jahr2008 gehen. Wir, die wir hier zusammensitzen, sind Unter-nehmer und keine Unterlasser. Daher liegt es an uns, mitKreativität und Engagement Bremen und die Region ineinem starken Deutschland voranzubringen. Es lohnt sich!In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen guten und er-folgreichen Start in das Jahr 2008!

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Aktuelles Präses Lutz H. Peper begrüßte Pe-

ter Schabert (Daimler AG, Mercedes-Werk Bremen) zu dessen erster Plenar-sitzung sowie den neuen Sprecher desJuniorenkreises, Andreas Teufel. Er in-formierte darüber, dass mit ArcelorMit-tal für die Internationale MathematikOlympiade 2009 ein Hauptsponsor ge-funden worden sei und dankte Hans-Jürgen Blöcker für dessen Engagement.

Bremer Theaterball Der Generalintendant des Theater Bre-men, Hans-Joachim Frey, stellte seinePlanungen für einen Bremer Theater-ball vor, der voraussichtlich im Jahr2009 erstmals stattfinden wird. Vorge-sehen sei ein gesellschaftliches Ereig-nis, das die gesamte MetropolregionBremen-Oldenburg im Nordwesten ein-beziehe. Der Theaterball habe das Po-tenzial, für die Nordwestregion zu einereigenen Marke zu werden.

Volkmar Herr, Leiter des Geschäfts-bereichs International, berichtete überdie Sitzung des Außenwirtschaftsaus-schusses am 21. November 2007, inderen Mittelpunkt die Auswirkungeneiner sich verschärfenden US-Justiz fürden Welthandel standen.

Themenschwerpunkte der KammerPräses Peper und Hauptgeschäftsfüh-rer Dr. Matthias Fonger stellten die The-menschwerpunkte der Handelskammerfür das Jahr 2008 vor. So wies PräsesPeper darauf hin, dass die Kammereine Strategie „Perspektive 2020“ erar-beiten werde, in der die wirtschaftspo-litischen Weichenstellungen für die Zu-kunft des Wirtschaftsstandortes Bre-men beschrieben würden. Ebenso wer-de die Zusammenarbeit in der Metro-polregion Bremen-Oldenburg im Nord-

westen intensiviert. Als Zukunftsaufga-be bleibe die Aus- und Weiterbildungeines der wichtigen Themenfelder. Zuden Schwerpunkten gehöre unverän-dert auch der Ausbau der Verkehrsin-frastruktur. Operativ werde die Han-delskammer, so Dr. Fonger, die Zusam-menarbeit mit der OldenburgischenIHK weiter vertiefen. Gemeinsam mitweiteren mittelständischen Unterneh-men sei vorgesehen, dass sich die Han-delskammer dem Audit „Beruf und Fa-milie“ unterzieht. Als mögliche neueHandelskammer-Aufgabe nannte erdie Servicefunktion des „EinheitlichenAnsprechpartners“ als Auswirkung derEU-Dienstleistungsrichtlinie. So sollenUnternehmen ab Ende 2009 sämtlicheFormalitäten bei einer einzigen Stelleerledigen können, wofür sich die Indus-trie- und Handelskammern anböten.Ein entsprechender Antrag sei beim Se-nator für Wirtschaft gestellt. Ein weite-rer Schwerpunkt sei der Umbau des Erd-geschosses im Haus Hinter dem Schüt-ting zur Erweiterung des Service Centers.

Das Plenum stimmte der Benen-nung von Günther Lübbe für den Ver-waltungsrat der Bürgschaftsbank Bre-men GmbH für die laufende Amtsperi-ode zu. Seine Zustimmung gab das Gre-mium auch der Berufung von MarcoFuchs (OHB Technology AG) in denAusschuss für Industrie, Umwelt- undEnergiefragen.

„Dual mit Wahl“Sybille von Obernitz, beim DIHK Leite-rin des Bereichs Berufliche Bildung,stellte das vom DIHK vorgeschlageneReformmodell „Dual mit Wahl“ vor, mitdem der Zuschnitt von Ausbildungsbe-rufen besser auf die Bedarfe der Wirt-schaft abgestimmt und die Verzah-nung von Aus- und Weiterbildung

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 21. Januar mit den Themen:

Aktuelles, Bremer Theaterball, Berichte aus den Ausschüssen, Themen-schwerpunkte der Handelskammer 2008,

Benennung und Ergänzung, „Dual mit Wahl“

enger werden sollen. Die duale Ausbil-dung sei seit Jahrzehnten eine bewähr-te Quelle für den Fachkräftenach-wuchs. Sie garantiere eine qualitativhochwertige, bundesweit einheitlicheberufliche Qualifizierung.

Das Reformmodell gliedere sich imWesentlichen in zwei Ausbildungsab-schnitte, in denen die Berufsschule alsdualer Partner über die gesamte Aus-bildungsdauer eingebunden sei. In ei-nem ersten Abschnitt, der zwischeneinem Jahr und zwei Jahren dauere,würden grundlegende Qualifikationeneiner Branche oder Berufsgruppe ver-mittelt. Dadurch könne ein Teil der Re-gelausbildungszeit bei verwandten Be-rufen inhaltlich gleich gestaltet wer-den. In einem zweiten Ausbildungsab-schnitt, der bis zum Abschluss derBerufsausbildung dauere, entwickeltendie Jugendlichen jene Kompetenzen,die zu einer Berufsausübung in einemeinzelnen Beruf befähigten. Der Be-trieb wähle aus einer – je nach Berufunterschiedlichen und bundesweit fest-gelegten – Anzahl an Modulen aus.Dies ermögliche eine größere Flexibili-tät und Passgenauigkeit und sicheredie berufliche Mobilität. Auch werdedas duale Ausbildungssystem für leis-tungsstärkere Jugendliche attraktiver,indem es durch die Vermittlung von Zu-satzqualifikationen frühzeitig Perspek-tiven für die Weiterbildung in der be-trieblichen Praxis biete.

Gemeinsam mit Karlheinz Heide-meyer, dem Leiter des Geschäftsbe-reichs Aus- und Weiterbildung der Han-delskammer, stellte Sybille von Ober-nitz auch die Projekte der IHK-Organi-sation sowie der Handelskammer Bre-men im DIHK-Schwerpunktjahr 2008„Wirtschaft bildet – unsere Zukunft!“vor. So sei in Berlin beispielsweise einegroße Veranstaltung mit Bundeswirt-schaftsminister Michael Glos undDIHK-Präsident Ludwig-Georg Braunvorgesehen. In Bremen wird es 2008neben zahlreichen weiteren Aktivitätenerstmals eine Veranstaltung zur Aus-zeichnung besonderen Engagementsvon Auszubildenden und Ausbildungs-betrieben geben. �

KAMMERREPORT

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 21

Jahresbericht der Öffentlichkeit vorgestelltDer Export- und Hafenstandort Bremenhat 2007 erheblich von der guten Glo-balkonjunktur profitiert. Auch die überJahre hinweg schleppend verlaufendeBinnenkonjunktur hat sich wieder spür-bar gefestigt. Für viele Unternehmen inBremen und Bremerhaven stiegen dieErträge und verbesserten sich die Ei-genfinanzierungsmöglichkeiten, wassich an wachsenden Investitionen able-sen lässt. Die Zahl der sozialversiche-rungspflichtig Beschäfigten hat um gutzwei Prozent zu-, die Arbeitslosenzahlum 13 Prozent abgenommen.

Dies betonten Handelskammer-Prä-ses Lutz H. Peper und Claus Brügge-mann, Präsident der IHK Bremerhaven,sowie die Hauptgeschäftsführer Dr.Matthias Fonger (Bremen) und Micha-el Stark (Bremerhaven) bei der Vorstel-lung des gemeinsamen Jahresberichts

2007 der beiden Kammern (er liegt die-ser Ausgabe bei). Bremen müsse sich,so Peper, auf seine Stärken besinnenund dies auch bundesweit zum Aus-druck bringen. „Wir sind nicht arm, wirwerden arm gerechnet“, sagte er. ImKampf um die weitere Eigenständigkeitmüsse Bremen seinen eigenen Beitragleisten und sich „starke Verbündete“ su-chen. Peper zufolge wird die Handels-kammer das von ihr mitinitiierte Gut-achten von Professor Wolfgang Kittererzur Reform der föderalen Finanzbezie-hungen Ende April der politischen Öf-fentlichkeit in Berlin vorstellen. Das seikeine „lex Bremen“ sagte Peper udnpropagiere keine bremische Sonderrol-le. Es gehe um ein „Stück Normalisie-rung“. Ein Schwerpunkt werde imneuen Jahr, das der DIHK unter dasJahresmotto „Wirtschaft bildet – unse-re Zukunft!“ gestellt hat, das ThemaAusbildung bleiben. �

Nachbarschaftsfest:SpendenübergabeDer Erlös des 13. Nachbarschaftsfestes,zu dem der Wirtschaftssenator, dieHandelskammer, die BIG, die Böttcher-straßen GmbH, das Casino Bremen, dieGaststätten Ständige Vertretung undfreitags sowie das Weinkontor St. Pe-trus im August 2007 eingeladen hat-ten, ging wieder an hilfsbedürftige Bre-mer Kinder. Die Spende in Höhe von7.300 Euro wurde jetzt im WeinkontorSt. Petrus zu gleichen Teilen an diese In-stitutionen übergeben: Hospiz Horn,die Nachtwanderer, Arche West - Sozial-werk der Freien Christengemeinde undden Freundeskreis Bremer Kinder inNot. �

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22 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

KAMMERREPORT

INFOTHEK

� Deutschland und China – gemeinsam in Bewegung Deutsch-Chinesisches Netzwerk –14. Feb., 16:00 Uhr

� Sichere Abläufe durch Arbeitsmanagement-systeme ASI aktiv – 19. Feb., 13:00 Uhr

� Gebäudeenergieausweis für Gewerbeobjekte Energieberatung – 21. Feb., 14:00 Uhr

� Normentag 2008 Informationsveranstaltung –26. Feb., 9:00 Uhr

� Audio PR – Wohin steuert das Radio?Kurzseminar – 26. Feb., 16:00 Uhr

� Effektives Forderungsmanagement Mittelstandstreff – 27. Feb., 12:30 Uhr

� Der Zugelassene Wirtschaftsbeteiligte (ZWB)Zoll-Seminar – 28. Feb., 9:00 Uhr

� Mobile IT-Systeme in der LogistikInformationsveranstaltung – 28. Feb., 16:00 Uhr

� Grundlagen des LohnsteuerrechtsWorkshop – 29. Feb., 9:00 Uhr

� Sind Sie sicher, dass Sie sicher sind?Vortrag – 3. März, 17:00 Uhr

� Achtung: Euro-FalschgeldVortrag – 4. März, 17:00 Uhr

� Rechtlicher und strategischer MarkenschutzInformationsveranstaltung – 4. März, 17:00 Uhr

� Wie finde ich den richtigen Preis?Workshop zur Existenzgründung – 5. März, 18:00 Uhr

� EcoStep: Profitieren durch gesicherte AbläufeUmweltberatung – 6. März, 15:00 Uhr

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER IM FEBRUARUND IM MÄRZ

Ausführliche Infos mit einem Online-Anmeldeformular finden Sie in der Veranstaltungs-datenbank unter www.handels-kammer-bremen.de

75-jähriges Bestehen� Sandstedt GmbH & Co. KG,

gegründet am 3. Februar 1933

50-jähriges Bestehen� TS Investitions-GmbH & Co. KG,

gegründet am 1. Februar 1958

25-jähriges Bestehen� Ingrid Pracht, gegründet am 4. Februar 1983� CO-LO-TRANS GmbH Internationale Spedition,

gegründet am 8. Februar 1983� Peter Riedel, gegründet am 16. Februar 1983� VSK Vereinigtes Seefrachtenkontor GmbH,

gegründet am 16. Februar 1983� Joachim Desens, gegründet am 21. Februar 1983� Lechner und Niendorf Gesellschaft mit beschränkter

Haftung, gegründet am 23. Februar 1983

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

FIRMENJUBILÄEN

DIHK NEWS

Verpackungsnovelle:deutlich nachgebessertGute Nachricht für 30.000 Unterneh-men, die nach der neuen Verpackungs-verordnung künftig verpflichtet wären,eine Vollständigkeitserklärung (VE) zuerstellen! Auf Druck der IHK-Organisa-tion hat der Bundesrat die Gesetzesvor-lage in zwei wesentlichen Punkten ver-bessert. So muss jetzt unterhalb einerneuen Bagatellgrenze – z. B. 80 Tonnenbei Glas und 50 Tonnen bei Papier –gar keine VE abgegeben werden. Be-freit sind dadurch rund 25.500 Unter-nehmen, die zusammen nur ca. dreiProzent der Tonnage verursachen. Und:Ganz entfallen ist das vormals „mittle-re VE-Segment“ mit einer Vollständig-keitserklärung alle drei Jahre ohne Tes-tat, von der rund 13.500 Unternehmenbetroffen gewesen wären. Was bleibt,ist eine jährliche VE mit Testat für rund4.500 Unternehmen, die für ca. 97 Pro-zent der Tonnage verantwortlich sind.

Die Zustimmung von Kabinett undBundestag gilt als sicher. Die Verord-nung kann dann im Frühjahr in Krafttreten. Die VEs müssen zum 1. Mai2009 bei den zuständigen IHKn hinter-legt werden. �

Unternehmen investie-ren mehr in SicherheitDeutsche Unternehmen investierenimmer mehr in ihre Sicherheit. Dasergab eine DIHK-Umfrage. Die Gründe:Industriespionage, Absicherung vonGebäuden und Geländen sowie die Ab-wehr von Vandalismus. Folge: Die Si-cherheitsbranche boomt, 30 Prozentder Unternehmen wollen ihre Kapazitä-ten 2008 erweitern. Jeder fünfte Be-trieb will zusätzlich Leute einstellen,Wachleute, Techniker und Experten, dieSicherheitslücken aufspüren und schlie-ßen sowie Sicherheitskonzepte entwer-fen und umsetzen. �

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24 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

STANDORTBREMEN

vor allem davon ab, ob sie ihre spezifi-schen Stärken weiter ausbauen kön-nen. Dazu zählt Nobel unter anderemdie exponierte Lage am Schnittpunktüberregionaler Verkehrsachsen, diehäufig trimodale Ausrichtung, die Mög-lichkeit zum 24-Stunden-Betrieb unddas Potenzial für logistische Großan-siedlungen. Auch die Drittverwen-dungsmöglichkeiten der Logistikimmo-bilien in den Güterverkehrszentren sei-en sehr gut. Aber auch die GVZ müss-ten künftig verstärkt den Nachweiserbringen, „welche konkreten ökonomi-schen, verkehrlichen und ökologischenWirkungen" sie haben, unterstreichtNobel. Und: Sie müssten an ihrenSchwächen arbeiten. So seien in eini-gen Fällen die Grundstückspreise rechthoch, in anderen dauerten die Geneh-migungsverfahren noch zu lange. �

www.gvz-org.eu

Das GVZ Bremen hat im aktuellenRanking der Deutschen GVZ-Gesell-

schaft (DGG) mit deutlichem Abstandseine Spitzenposition aus dem Jahre2004 verteidigt. Verbessert haben sichdie Standorte in Nürnberg (von Platz 6auf 2), Leipzig (5 auf 4), Emsland-Dör-pen (12 auf 6) und Dresden (11 auf 5).Platz 3 belegt wie schon im ersten Ran-king Berlin-Süd. Die DGG hat die Stand-orte nach 34 Kriterien bewertet. Dabeiflossen ökonomische, verkehrliche undökologische Aspekte mit ein. Immerwichtiger wird das Thema Nachhaltig-keit. Bremen erreichte 280 von 300möglichen Leistungspunkten, das zweit-platzierte Nürnberg 265.

Wirtschaftssenator Ralf Nagel wer-tete die neuerliche Auszeichnung alsBeleg für die hervorragenden Bedin-gungen, die Bremen der Logistikwirt-schaft geschaffen habe: „Die Kombina-tion von Straße, Schiene, Wasser undeinem Flughafen in unmittelbarer Nä-he ist ein fast unschlagbarer Wettbe-werbsvorteil, der sich mit Freigabe derA 281 noch erhöhen wird.“

Das GVZ ist derzeit 200 Hektar großund verfügt über 960.000 Quadratme-tern an Hallenflächen. Dort sind rund140 Unternehmen mit 5.500 Beschäf-tigten angesiedelt. Das 1985 gegrün-dete Zentrum ist nicht nur das Pilot-GVZ in Deutschland. Auch die Perspek-tiven sind angesichts der geologisti-schen Ideallage gut: Wenn nach 2010

der JadeWeserPort eröffnet sein wird,wird Bremen im Mittelpunkt dreier be-deutender Häfen (Bremerhaven, Wil-helmshaven, Hamburg) stehen. Damitwird die Bedeutung des GVZ Bremenals Logistikdrehscheibe ebenso dras-tisch steigen wie das Volumen der Wa-renströme, zeigen sich die Bremer Wirt-schaftsförderer überzeugt.

Das neuerliche Ranking belegt dieandauernde Erfolgsgeschichte der deut-schen GVZ, schreibt DGG-Geschäftsfüh-rer Thomas Nobel in der Deutschen Ver-kehrszeitung. Die Standorte profitier-ten vom hohen Wachstum in der Logis-tik. So steige die Nachfrage nach leis-tungsfähigen intermodalen Logistik-flächen, wie sie GVZ „in idealtypischerWeise bieten". Vor allen internationaleLogistikimmobilienentwickler setzten zu-nehmend auf GVZ-Standorte.

Ob sich die GVZ auch weiterhin dy-namisch entwickeln, hängt für die DGG

Datenbank mit 500 Logistik-BildungsangebotenEine neue Online-Datenbank des bestLog-Portals (www.bestlog.org) listet rund 500 logistische Studien- und Ausbildungsangebote aus ganz Europa auf.Bildungshungrige können hier das für sie passende Programm auswählen.Auch Unternehmen finden Hinweise und Angebote für ihre Rekrutierung undWeiterbildung. Die Datenbank ist Teil einer europäischen Wissensplattformder Logistik (Logistics Best Practice) und wird von der EU finanziert. Das Pro-jektteam besteht aus neun Forschungsinstituten aus ganz Europa und wirdvon Professor Frank Straube vom Fachgebiet Logistik der TU Berlin geleitet.

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Güterverkehrszentrum (GVZ) bleibt Spitze

Eine Superlage:Das GVZ (links

im Bild) in Bremen ist ein

deutsches Vorzeigeprojekt.

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Mittelständische Logistiker: Da bewegt sich was! Die wirtschaftliche Situation der Transport- und Logistikdienstleister inDeutschland hat sich weiter verbessert. Bei kräftig steigenden Umsät-zen haben die mittelständischen Unternehmen der Branche ihre Er-tragssituation stabilisieren können. Allerdings ist die Nachhaltigkeitder Aufwärtsentwicklung durch steigende Transportkosten gefährdet.Zu diesen Ergebnissen kommt die IKB Deutsche Industriebank AG inihrem jüngsten Branchenbericht.

Demnach erreichte die deutsche Transport- und Logistikbranche in2007 ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.Auch in 2008 wird die Branche mit etwa fünf Prozent spürbar zulegen;in den Folgejahren dürfte sich das Wachstum auf etwa drei Prozent ab-schwächen. Das erfolgreichste Segment im Logistikbereich ist die Kon-traktlogistik, größtes Problem sind die steigenden Transportkosten auf-grund der Kraftstoffpreise und des neuen EU-Fahrpersonalrechts.

„Der Konzentrationsprozess im deutschen Transport- und Logistik-sektor wird weiter voranschreiten; jedoch wird die Branche auch in Zu-kunft überwiegend mittelständisch geprägt sein“, so der IKB-Bericht.Die besonderen Erfolgsfaktoren für den Mittelstand seien Fokussierungund Spezialisierung. Ein höherer Spezialisierungs- und Individualisie-rungsgrad schaffe größere Ertragsmöglichkeiten. „Selbst mit großenWeltkonzernen können mittelständische Firmen durchaus mithalten“,heißt es in dem Bericht. �

BAW und ISL erstellen großen LogistikreportDie Logistikregion Nordwest steht im Mittelpunkt einer aktuellen Stu-die, die das BAW Institut für regionale Wirtschaftsforschung GmbHund das ISL Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (beide Bre-men) gemeinsam mit LNC Logistic Network Consultants GmbH (Han-nover) erstellen. Darin geht es um die gesamtwirtschaftliche Bedeu-tung der Logistik im Nordwesten, die Position der Nordwest-Region beider weiteren Entwicklung des Logistikstandorts Deutschland und umdie Umsetzung des Masterplans Güterverkehr und Logistik der Bundes-regierung. Auftraggeber sind die Bremer Kieserling-Stiftung, die Metro-polregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e. V. und das Bundesmi-nisterium für Wirtschaft und Technologie.

Geprüft werden soll die Innovationsstärke der Logistikunternehmenund ihrer Zulieferer, die Vernetzung zwischen Standorten, Unterneh-men und wissenschaftlichen Einrichtungen, der Infrastrukturausbauund die Leistungsfähigkeit der Hinterlandanbindungen, der Ausbau re-gionaler Wertschöpfungsketten sowie das damit entstehende Arbeits-platzangebot und wirtschaftliche Wachstumspotenzial. Für die Bearbei-tung sind zwei Jahre angesetzt. In dieser Zeit soll die Untersuchung lau-fend mit einem Projektbeirat abgestimmt werden, deren Vorsitz Han-delskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger hat.

Unternehmen der Logistikwirtschaft im Einzugsbereich der Metro-polregion Bremen-Oldenburg beschäftigen mehr als 60.000 Arbeitneh-mer. Mindestens noch einmal so viele Beschäftigte sind mit logisti-schen Aufgaben in der Industrie und im Handel befasst. Die wirtschaft-lichen Potenziale in Zulieferbereichen der Logistik sind bisher nochwenig bekannt. �

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STANDORTBREMEN

26 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

Hans-Dieter Kölling das Geschäftsfüh-rungs-Trio von H&M. Als bundesweiterLieferant von Nutzfahrzeug-Werkstät-ten und Erstausrüster mit hochwerti-gen Fahrzeugteilen aller bedeutendenAnbieter gehört Hofmeister & Meinckemittlerweile zu den drei größten deut-schen Unternehmen dieser Branche.Auch mit Spezialaufbauten für Trans-portfahrzeuge hat sich H&M einenNamen gemacht.

H&M liefert nicht nur, sondernbearbeitet die Produkte auch

Damit nicht genug: In der Metallindus-trie hat das mittelständische Unterneh-men ebenfalls einen guten Klang. FürMaschinenbauer sowie Metall undKunststoff verarbeitende Betriebe lie-fert H & M Metall- und Kunststoffhalb-zeuge „just-in-time“, bietet aber amStandort Weyhe auch die Bearbeitung

Das weiß jeder Spediteur: Nur einfahrender Lkw verdient auchGeld. Wenn plötzlich ein Schein-

werfer, eine Anhängerkupplung oderein Stoßdämpfer defekt sind, spielt Zeiteine große Rolle. Der Termin bei derWerkstatt wird meist schon klar ge-macht, wenn das Fahrzeug noch unter-wegs ist. Die Werkstatt selbst hat aller-dings nur selten die richtigen Ersatztei-le auf Lager – also müssen sie schnellbesorgt werden. Und wo?

Bei Hofmeister & Meincke. Der Spe-zialist für Fahrzeugteile und Fahrzeug-bau kann fast jedes gängige Fahrzeug-teil liefern. Ähnlich wie bei der Medi-kamenten-Belieferung von Apothekenwerden die Bestellungen zweimal täg-lich zum Kunden gefahren. „Auch Son-derfälle oder Extratouren sind für unskein Problem – wichtig ist nur, dass derKunde zufrieden ist“, sagt Frank Stüm-pel. Er bildet mit Malte M. Bugs und Dr.

von Halbzeugen an, bis zum fertigenProdukt. Und wenn es um das Schwei-ßen geht, ist der Kunde bei Hofmeister& Meincke ebenfalls gut aufgehoben:Die Firma hat hier jahrzehntelange Er-fahrung.

Bis zum seinem Tode 1998 hatteHinrich Löhmann rund 40 Jahre dasUnternehmen geführt. Nach der Jahr-tausendwende kam es zum Umbruch –mit neuer Führungsmannschaft, neuenStrukturen, einer Fokussierung auf dieaktuellen Bereiche und einer gezieltenExpansion durch Zukäufe. So wurdenunter anderem die Firmen Wessel Fahr-zeugteile (Braunschweig), Bremsen-haus Fischer (Koblenz) und SieprathFahrzeugteile (Aachen) samt Vertretun-gen übernommen – aus fünf Standor-ten 1998 wurden so mittlerweile 19.„Und wir wollen und müssen weiter

wachsen“, kündigt Malte M. Bugs an.„Der Markt konsolidiert sich. Geradekleinere Firmen können die Erwartun-gen der Kunden heute nicht mehr erfül-len, weil sie nicht über moderne Tech-nologien und das nötige Wissen verfü-gen.“ Er beobachtet daher sehr genau,welche regional starken Partner er mitins Boot der H&M-Gruppe nehmenkönne.

Doch das Management hat nicht al-lein den numerischen Zuwachs imAuge. Vor allem sind es Personen, Ser-vice und Know-how, die bei der Zu-kunftsstrategie eine große Rolle spie-len. „Die Teile, die wir verkaufen, kön-nen unsere Wettbewerber auch verkau-fen – der Markt ist heute sehr offen, diePreise sehr transparent“, sagt Hans-Die-ter Kölling. „Wir müssen uns also da-durch qualifizieren, dass wir uns stän-dig überlegen, wie wir unseren Job bes-ser machen.“ So hat H&M vor kurzem

SPEZIALIST AUF WACHSTUMSKURSWer H&M hört, denkt vielleicht zuerst an eine schwedische Mode-Kette. Wer jedoch mit Fahrzeugteilen und Metallen zu tun hat, weiß, dass dahinter das Bremer Unternehmen Hofmeister & Meincke steckt: ein renommierterSpezialist für Fahrzeugteile sowie Metall- und Kunststoffhalbzeuge. Von KAI UWE BOHN

200.000 Artikelhält H&M vor, wie hier Bremstrommeln

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einen Personalentwickler eingestellt.Ständiges Coaching auf den entschei-denden Ebenen – von den Führungs-kräften bis zum Außendienstler – sindebenso Unternehmensphilosophie wieeine EDV auf dem neuesten Stand derTechnik, die alle Möglichkeiten nutzt,um noch schneller und besser zu sein.Gute Leute sind beim kontrolliertenWachstum gefragt. „Wir sind ständigauf der Suche nach geeigneter Verstär-kung“, sagt Frank Stümpel. Für 2008nimmt er schon mal die 700-Mitarbei-ter-Grenze ins Visier. �

INFORMATION

Hofmeister & Meincke GmbH & Co. KG, Frank Stümpel, Telefon 0421 8405-273, E-Mail: [email protected], www.hofmei.de

Das Handelshaus Hofmeister &Meincke ist eine Erfolgsstory, die soeben 100 Jahre alt geworden ist. 1908von Friedrich Hofmeister und RichardMeincke in Bremen gegründet, hat sich dasUnternehmen im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt – doch der Kerngedankeder Gründer schimmert bis heute durch: Qualitätsprodukte von namhaften Indus-trieunternehmen zu einem intelligenten Sortiment zusammenzustellen und sie mitguter Beratung und erstklassigem Service zu vertreiben. Nach einer Neuausrichtungfußt die Firma heute auf den beiden Berei-chen Fahrzeugteile/Fahrzeugbau sowie Metall- und Kunst-stoffhalbzeuge. Das Sortiment umfasst rund 200.000 Artikel, aus dem mehr als 25.000 Kunden beliefert werden.Als Hofmeister & Meincke Gruppe ist das Unternehmenmittlerweile mit 19 Verkaufsstellen in ganz Deutschlandpräsent; die Zentrale ist in Bremen-Arsten angesiedelt.2007 erwirtschafteten 656 Mitarbeiter einen Umsatz von165 Millionen Euro.

Das Geschäftsführer-Trio: (v.l.) Dr. Hans-

Dieter Kölling, Malte M.Bugs und Frank Stümpel

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28 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

STANDORTBREMEN

K affee als „Brotfrucht“ der Tropen ist nach Erdöl dieweltweit wichtigste Handelsware – und gerade in derKaffeestadt Bremen von besonderer Bedeutung. 25

Millionen Bauern und Landarbeiter ernten jährlich mehr als100 Millionen Sack. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen

möglichst vieler von ihnen nach-haltig zu verbessern und ihreUmwelt zu bewahren, hat sichKraft Foods zum Ziel gesetzt – ge-meinsam mit der Umweltschutz-organisation Rainforest Alliance.Für den Gründer der peruani-

schen Bauernorganisation Pro-natur, Jan Bernhard (40), war derRaubbau an der Natur durchBrandrodungen, den er in seinerHeimatregion erlebte, ein Schlüs-selerlebnis. „Wenn es keine Bäu-me mehr gibt, dann funktioniertauch die menschliche Gesell-schaft nicht mehr“, sagt der Kaf-

feefarmer. Denn Brandrodung habe schlimme Folgen: Bo-denerosion, Artenschwund, Umweltverschmutzung, zu wenigWasser für Mensch, Tier und Pflanze. Heute kämpft Bernhardfür eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft.

Auf einem Workshop in Hamburg informierte er jüngstMedienvertreter über Kaffee aus nachhaltiger Erzeugung.Auf Bernhards Reiseprogramm stand auch die Deutschland-Zentrale von Kraft Foods in Bremen – das Unternehmen zähltzu den größten Partnern der Rainforest Alliance. Mit den für2007 angepeilten 20.000 Tonnen an zertifiziertem Kaffeeverkauft Kraft Foods fast die Hälfte der unter dem Zeichendes Frosches geernteten Bohnen – und nimmt in Sachennachhaltiger Kaffeeanbau unter den Röstern weltweit denSpitzenplatz ein. Es gibt verschiedene Varianten – JacobsMilea für den Endverbraucher, Jacobs Nachhaltige Entwick-lung für die Gastronomie oder die exklusiv für McCafé beiMcDonald’s produzierte Espressomischung. Weltweit tragenbereits acht Kaffeesorten von Kraft Foods das Rainforest Alliance-Siegel.

Die Pronatur-Bauern aus Peru tragen ihren Teil dazu bei.Unter der Ägide von Jan Bernhard, der als Spross europäi-scher Eltern als Kind mit der Familie nach Peru gekommenwar, schlossen sich bis heute mehr als 1.600 bäuerliche Pro-

duzenten in Genossenschaften unter dem Pronatur-Dach zu-sammen. In vier Regionen im Norden Perus bauen sie Kaffeeund Südfrüchte an – und lassen dies entsprechend der Nach-haltigkeitskriterien der Rainforest Alliance zertifizieren.

Im Dreiklang: Umwelt, Ökonomie und Soziales

„Nachhaltigkeit umfasst für uns Umwelt, Ökonomie und So-ziales“, so Bernhard. Das bedeutet etwa den Verzicht aufBrandrodung. Stattdessen pflanzten die Bauern tausendeneuer Bäume; der Kaffee gedeiht im Schatten des Waldes.Die Wasserläufe werden gegen Verunreinigung geschützt,der Wasserverbrauch verringert. Arbeitsschutz, gesichertemedizinische Versorgung, Bildung für die Familien, eine Ver-besserung der alltäglichen Lebensbedingungen – all dieszählt zu den sozialen Initiativen. Schon kleine Veränderun-gen könnten viel bewirken, so der Pronatur-Mann. „Jedes Jahrstatten wir zum Beispiel 100 Küchen mit besseren Öfen aus,die weniger Holz brauchen und viel weniger rußen – was gutfür den Wald ist und für die Gesundheit der Menschen.“

Voraussetzung für alle Fortschritte sei jedoch, dass dieBauern angemessen verdienen würden – etwa durch Prämi-en für nachhaltiges Wirtschaften. Das Rainforest-Alliance-Zertifikat verbessere den Marktzugang, betont Bernhard.Hinzu kämen ein höheres Know-how; es würden Anreize ge-schaffen, Ernte, Produktionsbedingungen und Qualität zuverbessern. Ein Vorteil des Siegels mit dem Frosch sei außer-dem, dass es passgenau auf die Situation in unterschiedli-chen Erzeugerländern anwendbar sei. „Ein Kleinbauer hatandere Bedürfnisse als ein Plantagenarbeiter“, sagt Bern-hard. Beide profitieren indes von der immer größeren Verbrei-tung des Frosch-Siegels: So hat sich der Verkauf von Rainfo-rest Alliance-zertifiziertem Kaffee seit 2003 jährlich verdop-pelt. In diesem Jahr sollen 85 bis 90 Millionen Pfund abge-setzt werden. Und auch Kraft Foods hilft dem Frosch auf dieSprünge: Seit September wird in allen 300 McCafés vonMcDonald's nachhaltig zertifizierter Kaffee ausgeschenkt;ab Februar 2008 soll es diesen Kaffee auch in den 1.300McDonald’s Filialen geben. �

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IM ZEICHEN DES FROSCHES

Kraft Foods setzt sich für nachhaltigen Kaffee-anbau ein. 2007 wurde eine Rekordmenge von

20.000 Tonnen verkauft.

Von MILKO HAASE

links: Kaffee-farmer undUmweltschützerJan Bernhard,oben: Prona-tur-Bauer inPeru

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 29

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B ewegung ist Leben. Bewegungmacht Freude. Bewegung machtgesund und erhält gesund.“ Un-

ter dieses Motto hat der Fördervereinfür das Neurologische Rehabilitations-zentrum (NRZ) in Friedehorst eine neueSpendenaktion ins Leben gerufen. DasNRZ plant ein medizinisches Trainings-zentrum, wo Kinder und Erwachsenemit chronischen Erkrankungen und Be-hinderungen mit therapeutischer Un-terstützung Sport treiben können. DieKosten belaufen sich auf rund 1,2 Mil-lionen Euro.

„Bausteine für das Leben“ nennt In-ge Sandstedt, die 1. Vorsitzende des För-dervereins, die Aktion. „Wer unser Vor-haben unterstützt, erwirbt symbolischeinen Baustein oder auch mehrere Bau-steine im Wert von je 100 Euro.“ Darinwerde auf Wunsch der Name des Spen-ders oder seines Unternehmens eingra-viert. „Die Steine werden an einer Eh-rentafel am Eingang des MTZ verbaut“,so Sandstedt. Baubeginn sei Anfang2008. Mit dem Erwerb dokumentiereder Spender sein Engagement für dieRehabilitation neurologisch erkrankterbzw. verletzter Kinder und Jugendli-cher. „Helfen Sie mit! Denn der Schlagkann jeden treffen! Auch Ihr Kind!“, soder Appell des Fördervereins.

1995 haben ihn engagierte Breme-rinnen und Bremer gegründet. Er hatschon zahlreiche Projekte auf den Weg

gebracht – in einer großen Spendenak-tion zum Beispiel das 2005 eröffneteElternhaus. Dort können Eltern vonReha-Patienten ganz in der Nähe ihrerKinder wohnen und den Heilungspro-zess durch ihre Anwesenheit fördern.

Chefarzt Dr. Matthias Spranger be-tont, wie wichtig und notwendig einmedizinisches Trainingszentrum ist.Trotz erfolgreicher medizinischer Reha-bilitation blieben nach einem Schlag-anfall, einem Schädel-Hirntrauma odereiner anderen Schädigung des Gehirnsoft funktionelle Einschränkungen (z. B.

Lähmungen, Gleichgewichts- und Gang-störungen). „Sie erfordern eine dauer-hafte Behandlung“, so Spranger. „Daskann je nach individuellen Einschrän-kungen eine therapeutische Anwen-dung (Physiotherapie, Ergotherapie)oder Rehabilitationssport sein.“ Sportsteigere die Lebensfreude und dasSelbstvertrauen, er sorge für ein gutesKörpergefühl. Durch ihn könnten zu-dem Folgeschäden der Behinderung,aber auch Übergewicht mit all seinenGefahren verhindert werden. Insbeson-dere Kinder und Jugendliche – und ihreEltern – fragten immer wieder nach ge-eigneten Sportarten – auch um derkrankheitsbedingten sozialen Isolie-rung zu entfliehen.

Neben dem traditionellen Rehabili-tationssport in Sportvereinen steige dieNachfrage nach Kraft- und Ausdauer-

training. Konventionelle Fitnessstudiosseien aber für Menschen mit einer hö-hergradigen Behinderung ungeeignet,denn die Studios seien nicht barriere-frei, die Geräte nicht behindertenge-recht und es mangele an medizinisch-therapeutischer Kompetenz. Diese Ver-sorgungslücke will das NRZ, deutsch-landweit führend in der Entwicklungder neurologischen Rehabilitation, jetztschließen.

Das Rehazentrum soll nun um einbarrierefreies medizinisches Trainings-zentrum (MTZ) mit behindertengerech-ten Trainingsgeräten erweitert werden.Dadurch können insbesondere für Pa-tienten mit neurologischen, aber auchorthopädischen und anderen Erkran-kungen unter Nutzung der therapeuti-schen Möglichkeiten des Rehazen-trums ambulante Trainings- und Bewe-gungsangebote konzipiert und bereit-

gestellt werden. Das MTZ kann auchvon Senioren genutzt werden – zur Be-handlung und Vorbeugung funktionel-ler Einschränkungen (zum Beispiel Rü-ckenprobleme), zum Wiederaufbautrai-ning (zum Beispiel nach Operationen)oder zur Prophylaxe von altersbeding-ten Einschränkungen. (cb) �

BAUSTEINE FÜR DAS LEBENDer Förderverein für das Neurologische Rehabilitationszentrum (NRZ) in Friedehorst startet

eine neue Spendenaktion: Gebaut werden soll ein medizinisches Trainingszentrum.

Information

Matthias Müller, Förderverein Neurologisches Rehabilitations-

zentrum in Friedehorst e. V., Rotdornallee 64, 28717 Bremen,

Telefon 0421 6381-506. Dort ist auch ein Zeichnungsschein

erhältlich. Weitere Infos im internet (www.foerderverein-nrz-

friedehorst.de) oder bei der 1. Vorsitzenden Inge Sandstedt,

Telefon 0172 9532226, und der 2. Vorsitzenden Heide Lutz,

Telefon 0421 230554; Spendenkonto 7058001,

Sparkasse Bremen (BLZ 29050101)

(Die Spende ist steuerlich abzugsfähig).

NRZ-Patientin: Das Zentrum hat Modellcharakter in Deutschland. Hier wurden viele innovative und moderneTherapieverfahren entwickelt, so das Ganglabor mit Gangtrainer (im Bild)oder die Vibrationstherapie mit Galileo.

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STANDORTBREMEN

Hier wohnt das Glück", befandeinst Axel Munthe beim atem-beraubenden Blick über das

thyrrenische Meer. Der schwedischeArzt kam als Student das erste Malnach Anacapri. Dieser atemberauben-de Blick eröffnet sich auch dem Wande-rer, der nicht nach Rom, sondern insFocke-Museum kommt. Denn das Bre-mer Landesmuseum hat sich in eine De-pendence des römischen Weltreichesverwandelt. Bis zum 8. Juni ist dort dieungemein sinnlich und theatral insze-nierte Schau „Luxus und Dekadenz –Römisches Leben am Golf von Neapel“zu bestaunen.

Das Ausstellungsereignis beschert den Besucherneinen „wolkenlosen Tag des Glücks", wie Axel Munthe in seinem „Buch von San Michele“ schreibt. DieSchau wurde nur möglich, weil dasMuseo Archeologico Nazionale di Na-poli auf Vermittlung des Bremer Profes-sors Dieter Richter seine Schatzkam-mern öffnete. Viele Exponate waren

noch nie zuvor zu sehen und wurdenaufwändig restauriert. „Mein

Haus soll offen sein für Wind und Sonneund die Stimme des

Meeres, wie ein Griechentempel - undLicht, Licht, Licht überall!" Axel Mun-thes schwärmerischer Ausbruch fängtauch den Zauber der Schau „Luxus undDekadenz“ ein, die im Vergleich zu dervor zwei Jahren im Focke-Museum ge-zeigten, ebenfalls von Dieter Richter initiierten Ausstellung „Die letztenStunden von Herculaneum“ einenQuantensprung markiert.

Immer wieder eröffnen sich gleißen-de Ausblicke auf die „Inseln des Lichts"wie Capri, die an der divina costiera,der göttlichen Küste der Amalfitanaaus einem Meer auftauchen, das nach

Brecht, „so blau wiealle Illusion" ist.Hinter opalschim--mernden, transpa-renten Stoffbahnen zeichnet sich sche-

menhaft die Kontur des Vesuvs ab, dermit Feuer, Ascheregen und Lavaströ-men bei dem verheerenden Ausbruchim Jahr 79 nach Chr. Pompeji und Her-culaneum verschlang. „In einer Art Göt-terdämmerung versinkt die alte Welt inden Flammen des Vesuv. Sodom undGomorra", kommentiert der Kulturwis-senschaftler und Historiker Dieter Rich-ter. „In den 1880er Jahren kam bei denAusgrabungen in Pompeji eine Wand-inschrift mit den beiden Worten Sodo-ma Gomorra ans Licht". Eine Anspie-lung auf das himmlische Strafgerichtgegen die der Dekadenz verfallenen ka-naanäischen Städte. Denn Luxus undDekadenz ist gleichbedeutend mit Lichtund Schatten, wie die Ausstellung ver-mittelt.

Auf mitternachtsblauen Wändenwerden kostbare Fresken mit Darstel-lungen von Meeresvillen in Szene ge-setzt. In Vitrinen schimmern raffiniertgestaltete Perlen- und Goldschmuck-Pre-ziosen, mit denen sich die römischenDamen von Welt und die Hetären der

DAS MÜSSEN SIE SEHEN!Vom dekadenten Paradies in die reizvolle Hölle: Bremen zeigt

zwei faszinierende Ausstellungen im Focke-Museum und im Übersee-museum. Sie geben Einblick in die Weltreiche Roms und des Bösen.

Von SIGRID SCHUER

Halbwelt zu schmücken liebten. DieMarmorstatuette der nach hellinisti-schem Schönheitsideal wohl geformtenVenus scheint geradewegs schaumge-boren opalesk irisierenden Wasserkas-kaden zu entsteigen. „Überall rauschtdie Flut vom verströmenden Wasser"beschrieb der römische Dichter Martialdie prachtvoll mit Muscheln und Mosai-ken verzierten Nymphäen. Nicht nurSpeisen von exotischer Dekadenz, diebei den berühmt-berüchtigten Gelagenserviert wurden, sondern auch diese lu-xuriösen Badetempel beflügelten denerotischen Einfallsreichtum der begü-terten Römer, die in Meeresvillen ander göttlichen Küste residierten.

„Nachdem man piekfeine Bäder ein-geführt hatte, sind die Leute schmutzi-ger geworden", konstatierte der römi-sche Dichter und Philosoph Seneca mitscharfzüngiger Ironie. Aber sei's drum:Pecunia non olet, Geld stinkt ebennicht. „Heutzutage fließt Reichtum nurden Reichen zu", kritisierte der DichterMartial das „süße Gift des Luxus“, dasoft in dekadente Auswüchse kippte.Denn die römische Gesellschaft warzweigeteilt: in Arm und Reich. Nur etwaein Prozent der geschätzten 50 bis 80Millionen Einwohner des ImperiumsRomanum bildete die Oberschicht. „Ar-mut galt als Schande", so der Histori-ker Sallust. Die Oberschicht zählteschon vor Christi Geburt zu den Gewin-nern des globalisierten Welthandels.Der heutige Fährhafen Neapels Puzzuo-li, war damals als Puteoli mit „seinenbeeindruckenden Hafenanlagen", soder Alt-Historiker Professor Hans Kloft,die wichtigste Drehscheibe des Han-dels mit aller Welt.

„Hier wohnt das Glück": Diese Devi-se galt allerdings weder für Sklavennoch für Gladiatoren, deren Lebensbe-dingungen die Ausstellung auch deut-lich macht. „Menschen, die im Alltag in

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 31

Armut von der Hand in den Mundleben mussten, bekamen ein perfekt in-szeniertes, teuer finanziertes Todes-spiel mit Schaugenuss-Garantie gebo-ten", resümiert der Historiker Karl-Wil-helm Weeber. Bei der grausamen Mas-senunterhaltung mit Brot und Spielenkonnte die vox populi Allmachtsfan-tasien und Voyeurismus ausleben. DieGladiatorenkämpfe entwickelten sichzu einer riesigen Wahlkampfmaschine-rie. Ein Schelm, der Böses dabei denktund etwa Parallelen zur Gegenwartzieht ...

A propos Dekadenz, es konnteschon mal vorkommen, dass ein römi-scher Patrizier einen Sklaven an seineLieblingsmuräne verfütterte. Ein sol-ches, mit einem Perlenohrring ge-schmücktes, computeranimiertes Tier-chen lässt sich in der Schau in einemvirtuellen Teich handzahm kraulen.Gastmahl-Gefühle wie einst beim neu-reichen Parvenu Trimalchio kommenauf, wenn die Besucher in riesigen, be-quemen Sitzkissen versinken, um sichvia Computeranimation in das luxuriö-se Interieur der Villa San Marco in Sta-biae versetzen zu lassen. Ein wohligerSchauer läuft einem auch beim Anblickder virtuell rekonstruierten Villa Jovisauf Capri über den Rücken. Denn diegrüne „isola bella" war einst Zufluchts-und Sehnsuchtsort des regierungsmü-den Kaisers Tiberius. Von ihm ist über-liefert, dass er nur so „zum Zeitvertreib“Capreser Bauern über die der Villa Jovisvorgelagerten Steilklippen in den Todspringen ließ. „Wie konnte seine Seelenur so finster sein, bei so strahlendemGlanz über Himmel und Erde", fragtesich Axel Munthe.

Den finsteren Abgründen dermenschlichen Seele widmet sichdie Ausstellung „Das Böse - all

about Evil", die bis zum 18. Mai imÜberseemuseum gezeigt wird. Miteinem Kombi-Ticket können Kultur-In-teressierte für 13 Euro sozusagen vomdekadenten Paradies in die reizvolleHölle hinabsteigen. Kuratorin Silke Sey-boldt hat darauf verzichtet, elementareNaturkatastrophen wie den Vesuvaus-bruch Revue passieren zu lassen. Sie

thematisiert unter anderem auch dieSpielart des Bösen, die Eingang ins All-tagsleben gefunden hat. Von der PizzaDiavolo bis zum Früchtetee mit Him-beer-Chili-Aroma „Süßer Teufel". Aberder Flirt mit „Fra Diavolo", dem BruderTeufel, ist nicht nur in Kulinaria prä-sent, sondern auch etwa in der Rock-Re-bellion der Stones: „"Sympathy for thedevil". Besonders spannend ist das Ka-binett, in dem die Interpretation des Ur-sprungs des Bösen in verschiedenen Re-ligionen sehr anschaulich gemachtwird.

So erkannte Buddha, dass das Leidin der Welt durch drei Grundübel verur-sacht wird: Unwissenheit, Hass undGier. Dennoch kennen Hinduismus undBuddhismus per se keinen Ursprungdes Bösen, sondern lediglich die Vor-stellung von der Wiedergeburt unddem Lohn der Taten (Karma). Nachdem Gesetz des Karma wirken sich dieTaten eines Menschen auf sein näch-stes Leben aus. Wer Gutes oder Böseserfährt, spürt damit die Folge frühererHandlungen. Hier schließt sich derKreis zum himmlischen Strafgericht,das einst Sodom und Gomorrha traf. �

Eine künstlerische „Heimat“ für KinderProjekt der International Academy of Artswill Integration durch Kunst fördernDie International Academy of Arts (IAA) in Bremen-Nordhat ein neues künstlerisches stadtteilbezogenes Ange-bot für rund 80 Kinder und Jugendliche auf den Weg ge-bracht. Mit Fantasie und Kreativität sollen Integrationund Lernfähigkeit von Kindern vor allem aus Zuwande-rerfamilien gefördert werden. Dabei geht es auch umPrävention gegen Kriminalität, die Veränderung derNullbock-Mentalität und um eine gute Vorbereitung aufdie Berufswahl.

Die Initiatoren haben das Projekt „Neue Heimat“ ge-nannt. „Kinder unterschiedlichster Herkunft werden zu-sammengeführt, ohne Konkurrenzverhalten, Mobbingund Diskriminierung, um miteinander etwas zu schaf-fen“, sagt der Initiator, Professor Jürgen Waller. „Dabeiwird soziale und kulturelle Kompetenz vermittelt. Fanta-sievolle, kreative Menschen haben wesentlich mehr Auf-stiegschancen und ein höheres Selbstwertgefühl.“ AlleSchulzentren in Bremen-Nord beteiligten sich an diesemProjekt. Angeboten würden Malen/Zeichnen, Skulp-tur/Keramik, Fotografie, Video, Percussion, Tanz, Bewe-gung, Rhythmus und Singen.

„Eine nachhaltige Integrationspolitik braucht Kunstund Kultur“, so Waller. „Kunst und Kultur, soziale Verant-wortung sind ebenso wichtig wie Essen und Trinken.“Ziel sei es, allen Jugendlichen künstlerische Angebote zumachen, nicht nur in Bremen-Nord. Dafür werden nochBremer Unternehmen als Paten gesucht.

Professor Waller erläutert das Anliegen: „Ein Unter-nehmen (Pate) fordert von seinen Patenkindern Leistun-gen ein. Auf dem Betriebsfest, der Jahreshauptversamm-lung kann die Musikgruppe musizieren, die Fotogruppekann den Jahreskalender gestalten, um nur zwei Beispie-le zu nennen. Viele Möglichkeiten zum gegenseitigenNutzen sind denkbar. Einmal im Jahr werden alle Grup-penergebnisse in einem Großereignis (Theater, Musical,Spektakel) zusammengefasst. Hier werden die Paten ge-nannt und in besonderer Weise gewürdigt.“

Die Academy ist eine kleine private Kunstakademiemit Sitz in der Villa Lesmona. Sie bietet Kurzstudien undMappenvorbereitung an. Die IAA ist eine gGmbH undstellt Spendenbescheinigungen aus. Jürgen Waller istMaler und Objektemacher. 13 Jahre lang war er Rektorder Hochschule für Künste. �

INFORMATION

André Büscher, Telefon 0421 4319130,E-Mail: [email protected], www.academy-of-arts.com

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Bild links: die Venus mit Zitrone; Bild oben: das Reich des Bösen herrscht zurzeit imÜberseemuseum.

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Jetzt ist sie offiziell: die neue hkk.Mit einem Festakt im Haus Schüt-ting Mitte Januar wurde die Fusion

der Bremer Handelskrankenkasse mitder IKK Weser-Ems aus Oldenburg ab-geschlossen. Symbolisch wurde einrotes Band durchtrennt, um den Tages-betrieb des neuen, fusionierten Unter-nehmens freizugeben. Zum Festaktwaren neben der Bremer Gesundheits-senatorin Ingelore Rosenkötter aus Ber-lin die Chefin des neu gegründetenSpitzenverbandes, dem Bund der Kran-

kenkassen, Dr. Doris Pfeiffer, und die Vizepräsidentin des Bundesversiche-rungsamtes, Sylvia Bohlen-Schöning,gekommen.

Rechtlich hatte die Fusion bereitszum 1. Januar stattgefunden, nachdemdie Verwaltungsräte der beiden Ur-sprungskassen im Juni 2007 dies be-schlossen hatten. Die neue hkk hatihren Hauptsitz in Bremen und ist mitmehr als 315.000 Versicherten diegrößte Krankenkasse in der Region Nord-west-Niedersachsen.

METROPOLREGION

Größte Krankenkasse im NordwestenFestakt zum Abschluss der Fusion der Bremer Handelskrankenkasse mit derIKK Weser-Ems aus Oldenburg – Best-Practice-Beispiel und Leuchtturmprojekt

Acht Finalisten beimUmweltpreis NordwestBeim preis umwelt unternehmen: Nord-

west 2007 haben acht Unternehmendie Endrunde erreicht. Die Finalistendes mit insgesamt 50.000 Euro dotier-ten Preises kommen aus Bremen, Ol-denburg, Twistringen und Barnstorfund haben sich gegen 42 Bewerberdurchgesetzt. Wer schließlich gewinnt,entscheidet sich am 28. Februar: Dannstellen die Bewerber ihr Projekt der Jurypersönlich vor. Am Abend wird der Preisdann in der Überseestadt verliehen.

Gründungsfestakt in der Handelskammer: (v.l.) Michael Lempe, GesundheitssenatorinIngelore Rosenkötter undTorsten Dette

„In der neuen hkk haben zwei quali-tätsorientierte Krankenkassen fusio-niert, die attraktive Beitragssätze undein kontinuierliches Mitgliederwachs-tum aufweisen,“ sagte hkk-VorstandMichael Lempe. „Zudem ergänzen sichdie Geschäftsstellengebiete und die Or-ganisationsstrukturen ideal.“ Co-Vor-stand Torsten Dette, verwies auf dieniedrigen Verwaltungskosten, die rund20 Prozent unter dem Branchendurch-schnitt lägen. Daher können die durchdie Fusion gewonnenen Synergienüberwiegend in zusätzliche Beratungs-und Gesundheitsleistungen investiertwerden.

„Das ist ein Zusammenschluss, dersich mit Sicherheit positiv auf unsereRegion auswirken wird“, sagte Kam-mer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthi-as Fonger und sprach von einem Best-Practice-Beispiel und einem Leucht-turmprojekt für den Nordwesten.„Schließlich geht es uns in der Metro-polregion Bremen-Oldenburg insbeson-dere darum, die Leistungs- und Innova-tionsfähigkeit unserer Region nachaußen und innen darzustellen sowiesynergieträchtige Kooperationen anzu-stoßen.“ Unter dem Dach der Metropol-region setzten sich viele Partner fürgute regionale Standortbedingungen,für Wachstum und wirtschaftliche Dy-namik ein. Eine besondere Rolle spieleauch die Gesundheitswirtschaft. Siehabe beträchtliches Potenzial. �

„Die Unterschiedlichkeit der Projek-te spiegelt die Vielseitigkeit der insge-samt eingegangenen Bewerbungenwider“, sagte Harm Wurthmann, Leiterder Koordinierungsstelle partnerschaft

umwelt unternehmen beim RKW Bre-men e. V. „Sie steht aber auch beispiel-haft für die Bandbreite der Möglichkei-ten, Umweltlösungen unternehmerischerfolgreich umzusetzen.“

Bei den Finalteilnehmern handelt essich um die Barnstorfer LR Gebäuderei-nigung GmbH, die Meyer Gemüsebear-beitung GmbH aus Twistringen, dasProjekt HyWindBalance eines Olden-

burger Konsortiums aus Wissenschaftund Wirtschaft, die Bremer Dino Anla-gen- und Maschinenbau GmbH, dieEgestorff-Stiftung Altenheim GmbH,OptoPrecision GmbH, Beluga ShippingGmbH und die Reederei E & B GmbH.

Der frühere Bremer Umweltpreis, ini-tiiert vom Senator für Umwelt, Bau, Ver-kehr und Europa, wurde 2006 auf dieMetropolregion Bremen-Oldenburg aus-geweitet. Bewerbungen sind jetzt ausfast allen Landkreisen der Metropolre-gion eingegangen. Künftig soll die Aus-zeichnung im zweijährigen Rhythmusvergeben werden. �

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des Bremer Wirtschaftssenators undder Metropolregion Bremen-Oldenburgerstellt hat. Dieser Bericht stellt erstma-lig die Innovationsleistungen und Inno-vationspotenziale der Metropolregionim bundesweiten Vergleich dar.

Kernbotschaften der Studie sind:• Die Investitionen in die fachliche Er-gänzung und Qualitätsverbesserungder Hochschulen zahlen sich aus. BeimWachstum der FuE-Ausgaben und desFuE-Personals von Hochschulen belegtdie Metropolregion Spitzenplätze.• Bei den Unternehmensgründungenin Branchen der Spitzentechnik bewegtsich die Metropolregion Bremen-Olden-burg im Nordwesten im Mittelfeld derVergleichsregionen.• Die FuE-Intensität der Wirtschaftliegt hier klar unter dem Bundesdurch-schnitt.

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Innovationspolitik in der MetropolregionIn der Metropolregion Bremen-Olden-burg im Nordwesten sind weiterhingroße innovationspolitische Anstren-gungen notwendig, um im Wettbewerbder deutschen Verdichtungsräume zubestehen. Während der Wissenschafts-sektor von einem deutlichen Auf-schwung geprägt ist, gibt es einenNachholbedarf beim Einsatz der Indus-trie für Forschung und Entwicklung, beider Ausprägung des wissensintensivenDienstleistungssektors und bei der Qua-lifikation der Beschäftigten. Relativ ge-ring sind zudem die Gründungstätig-keiten in Branchen der höherwertigenTechnik und die Patentanmeldungsin-tensität.

Dies sind Ergebnisse einer Studie,die das BAW Institut für regionale Wirt-schaftsforschung GmbH im Auftrag

• Patentanmeldungen sind eine fastschon klassische Schwäche der Wirt-schaft Nordwestdeutschlands. Die Me-tropolregion Bremen-Oldenburg belegtbei diesem Indikator nur einen der hin-teren Plätze.

Wirtschaftssenator Ralf Nagel siehtin der Förderung einer abgestimmtenInnovationspolitik eine zentrale Aufga-be der Metropolregion: „Innovationspo-litik braucht einen langen Atem. Mitden insgesamt guten Werten im Be-reich der Wissenschaft ist eine Grundla-ge geschaffen, die in Kooperation mitder Wirtschaft noch intensiver genutztwerden kann. Die allgemeine Motiva-tion regionaler Unternehmen, innova-tiv tätig zu sein, muss weiter erhöhtwerden.“ �

Die Zusammenfassung der Studie ist alsDownload unter www.wirtschaft.bremen.deerhältlich.

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METROPOLREGION

Uni Oldenburg: Erfolgim ProfilwettbewerbEs ist „ein Exzellenzwettbewerb der et-was anderen Art“, schrieb die Wochen-zeitung DIE ZEIT: Fünf kleine Hoch-schulen wurden für ihre Überlebens-und Exzellenzstrategien ausgezeichnet.Dazu gehört auch die Universität Ol-denburg. Den vom Stifterverband fürdie Deutsche Wissenschaft ausge-schriebenen Wettbewerb „Profil undKooperation“ für kleine und mittlereHochschulen hat sie zusammen mit derUniversität Lüneburg und den Fach-hochschulen Kiel, Nordhausen und Rot-tenburg gewonnen. Der Stifterverbandund die Heinz Nixdorf Stiftung förderndie prämierten Hochschulentwicklungs-und Kooperationskonzepte mit jeweils400.000 Euro. Das Finale hatten u. a.auch die Universität Bayreuth, die Ha-fenCity Universität Hamburg, die TUHamburg-Harburg und die Bauhaus-Universität Weimar erreicht.

Die Siegerhochschulen setzten klarestrategische Schwerpunkte, entwickel-ten eine starke Markenidentität, tragfä-hige Ideen für die Zusammenarbeit mitPartnern aus Wirtschaft und Wissen-schaft und überzeugten durch ein un-verwechselbares Hochschulprofil inForschung und Lehre, sagte AndreasSchlüter, Generalsekretär des Stifterver-bands. Die Universität Oldenburg be-greift die Kooperation mit Unterneh-men, Hochschulen und außeruniversi-tären Institutionen in der Region Nord-West als zentrales Element der eigenenProfilbildung. Basis dafür soll die nochzu gründende Nowetas-Stiftung wer-den, mit der die Verbindlichkeit derNord-West-Hochschulkooperation wei-ter erhöht werden soll.

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Nowetas steht für Nord West Univer-sitas. Ein Fonds soll mittels Anschubfi-nanzierung weitere Kooperationen inder Küstenregion anbahnen und denWeg zu einem länderübergreifendenHochschulsystem ebnen. Oldenburg ar-beitet schon lange eng mit den Univer-sitäten Bremen und Groningen sowieder Jacobs University zusammen. �

Schiffahrtsmuseum auf der „Blauen Liste“Das Deutsche Schiffahrtsmuseum(DSM) in Bremerhaven nimmt eine ein-zigartige Position unter den Schiff-fahrtsmuseen in Deutschland ein. Dieshat jetzt kein geringerer als der Senatder Leibniz-Gesellschaft dem Museumbescheinigt und dessen überregionaleBedeutung hervorgehoben. Zugleichwird die weitere gemeinsame Förde-rung durch Bund und Länder empfoh-len. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören83 außeruniversitäre Forschungsinsti-tute und Serviceeinrichtungen für dieWissenschaft. „Das DSM erbringt exzel-lente Leistungen in der Nassholzkonser-vierung; die übrigen Projekte sind über-wiegend gut bis sehr gut“, heißt es inder Stellungnahme der Leibniz-Gemein-schaft. Das Archiv des DSM gehöre zuden führenden Spezialarchiven zurSchifffahrtsgeschichte Europas undstelle der Forschung einzigartige Quel-len zur Verfügung.

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaftevaluiert in einem Zeitraum von maxi-mal sieben Jahren die Einrichtungender Leibniz-Gemeinschaft. Auf derGrundlage seiner Stellungnahmenüberprüfen Bund und Länder die weite-re gemeinschaftliche Förderung der

Leibniz-Einrichtungen. In der Vergan-genheit ist das Deutsche Schiffahrts-museum bereits zweimal, 1987 und1999, erfolgreich evaluiert worden. Auf-grund der seinerzeitigen Förderempfeh-lungen verblieb das DSM als eines dergemeinsam von Bund und Ländern ge-förderten Forschungsmuseen auf dersogenannten „Blauen Liste“. �

Nordwest-Verbund zurMeeresforschung Neun bremische und niedersächsischeForschungseinrichtungen haben denNordwest-Verbund Meeresforschunggegründet. Ziel ist es, die Meeresfor-schungseinrichtungen der Region lang-fristig besser als bislang miteinander zuverzahnen. Gleichzeitig versteht sichder Verbund als Ansprechpartner derMeereswissenschaften auf politischerEbene. Dabei wollen die Meeresfor-scher insbesondere auch Transferpro-jekte mit der Wirtschaft anstoßen. Alsersten konkreten Schritt wollen sie einKompetenzzentrum Nordsee bilden. Eswird sich mit dem globalen Wandelund dessen bereits heute absehbarenFolgen im Nordseeraum befassen.Hierbestehe dringender Forschungsbedarf.

„Mit dem neuen Netzwerk haben wirdie Meeresforschungsinstitute an denUniversitäten Oldenburg und Bremensowie den außeruniversitären Einrich-tungen in Wilhelmshaven, Bremerha-ven und Bremen in einem Boot“, sagtProfessor Michael Schulz, neuer ersterVorsitzender des Verbundes. „Damitbietet dieser regionale Verbund einefachliche Kompetenz und inhaltlicheBreite, die bundesweit einzigartig istund in Europa eine Spitzenposition ein-nimmt.“ Es handelt sich um die Univer-sität Bremen, die Jacobs University, dasMax-Planck-Institut für Marine Mikro-biologie, das Zentrum für Marine Tro-penökologie, das Alfred-Wegener-Insti-tut für Polar- und Meeresforschung, dieHochschule Bremerhaven, das Deut-sche Schiffahrtsmuseum, die Universi-tät Oldenburg und das Senckenberg In-stitut Wilhelmshaven. �

Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg mit Mahnmal

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Neuer Großauftrag für die Lloyd Werft

Was für ein Weihnachtsgeschenk: ZurTaufe des Dock- und Ro/Ro-Spezial-frachters MS Combi Dock I am 22. De-zember kündigte der Bremer ReederPeter Harren an, er wolle mit der LloydWerft ein viertes Schiff bauen. Damitwird die Lloyd Werft in Bremerhavenbis Anfang 2010 insgesamt vier Spezi-alschiffe an die deutsch-dänische Ge-meinschaftsreederei K/S Combi Lift(Korsör) und Harren & Partner (Bre-men) abliefern.

Zuvor war an der Ausrüstungspierder Lloyd Werft das erste der vier Dock-schiffe mit fast 400 internationalenGästen feierlich getauft worden (sieheBild). Während MS Combi Dock I MitteJanuar in Charter und Fahrt ging, ent-steht in Gdansk (Polen) bereits derKasko für den Nachbau, der Combi

Dock II. Er wird Anfang März 2008 andie Lloyd Werft zum Fertigbau ge-schickt. MS Combi Dock II wird im Juli2008 ausgeliefert, MS Combi Dock III

im Januar 2009 und Combi Dock IV imJanuar 2010.

„Das ist der größte Auftrag, den wirje von einem deutschen Reeder erhal-ten haben“, sagte Rüdiger Pallentin,Geschäftsführer der Lloyd Werft. Er sichere die Grundbeschäftigung der

Werft bis Anfang 2010 bei einer ohne-hin sehr guten Auslastung. Mit demNeubau-Quartett will die deutsch-däni-sche Combi Lift eine marktbeherr-schende Stellung einnehmen, zumal esderzeit keine Schiffe gebe, die über dasgleiche universelle Einsatzprofil undhohe Tragkraft verfügten, hieß es. DieLaderaumlänge von 130 Metern ma-che es möglich, dass gewöhnliche La-dung wie z. B. Container ebenso trans-portiert werden können wie hochkom-plizierte schwere Projektladung (Wind-kraftanlagen, Space-Shuttles, Turbinen,Eisenbahnwaggons oder ganze Schiffe).

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Harren & Partner wird alle vierDockschiffe künftig bereedern und indie junge Flotte von inzwischen 46Schiffen aus den Segmenten Bulk Car-rier, Container Feeder, Tanker undHeavy Lift Carrier eingliedern. ZehnHeavy Lift Carrier gehören heute schondazu. Mit den vier Dockschiffen wirdHarren & Partner eigenen Angaben zu-folge zu einer der führenden europäi-schen Reedereien für Schwergut. �

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Neue OECD-Bildungsstudien (PISA,IGLU zeigen: Deutschland ist – zumindest bei der schulischen Bil-dung – auf dem richtigen Weg unddie Reformen wirken. Ist das so?Von wirklichen Verbesserungen kannman allenfalls in den Naturwissen-schaften reden. Auch wenn sich in denvergangenen Jahren einiges bewegthat, auf einem nachweisbaren Erfolgs-weg sind wir damit noch nicht. Hierzumüsste zum Beispiel über die Einfüh-rung einer dual orientierten Lehreraus-bildung und die Aufhebung des nachwie vor extrem starken Zusammen-hangs zwischen sozialer Herkunft undBildungskarrieren diskutiert werden.Solange die Lehrerausbildung nichtentsprechend reformiert ist, ist die Zu-sammenlegung von Schulformen ris-kant. Denn: Derzeit lernen die Lehrerden Umgang mit heterogenen Klassennur begrenzt. Genauso wichtig ist dieerfolgreiche „Integration“ und Unter-richtung von Kindern mit Migrations-hintergrund bzw. mit einer anderenHerkunftssprache. Hier müssen auchdie Eltern viel stärker eingebunden undunterstützt werden.

Nach einer aktuellen DIHK-Studiemangelt es Unternehmen erheblichan Fachkräften. Sind das bereitsAuswirkungen der Demografie?Der vielfach beklagte Fachkräfteman-gel bezieht sich vor allem auf bestimm-

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Im Gespräch: Dr. Dieter Dohmen, Direktor des Forschungsinstituts für

Bildungs- und Sozialökonomie (Berlin),über Bildung und Demografie

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die wachsenden Anforderungen bewäl-tigen zu können. Ein ganz wichtigerEckpfeiler ist auf jeden Fall eine Verbes-serung des Bildungsniveaus der jungenMenschen und die Integration heutenoch eher bildungsferner Bevölkerungs-gruppen und Benachteiligter.

Welche Auswirkungen hat das auf den Arbeitsmarkt?Ein ganz wesentlicher Punkt ist die He-raufsetzung des Rentenalters. Wennman aber mehr als 50 Jahre arbeitensoll, müssen auch die Arbeitsbedingun-gen stimmen. Und die stimmen viel-fach nicht mehr. Der Arbeitsdruck, oderwie es so schön heißt, die Arbeitsver-dichtung ist für viele extrem. Das hältman nicht lange durch. Der Prozess derArbeit muss daher mittelfristig andersorganisiert werden – abwechselnd Be-lastungs- und Entlastungsspitzen müs-sen möglich sein. Nur dann kann manauch Beruf, Familie und Weiterbildungmiteinander kombinieren. 50 Jahre ar-beiten bedeutet auch, dass man sichweiterbilden muss – hier ist noch erheb-licher Nachholbedarf bei Unternehmenund Beschäftigten festzustellen.

te Qualifikationsgruppen, insbesonde-re Ingenieure. Dies liegt aber wenigeram demografischen Wandel, sondernam Ausbildungs- und Studierverhaltenjunger Menschen. Zu wenige Schulab-gänger wählen Natur- und Ingenieur-wissenschaften und von den wenigen,die sich dafür entscheiden, schließt nurein Teil das Studium erfolgreich ab –trotz recht guter Studienbedingungen.Da stimmt etwas im System nicht. Esgelingt auch nicht, Frauen für techni-sche Fächer und Berufe zu gewinnenoder die wenigen dort zu halten – auchdies liegt zu einem gewissen Teil an derStudienorganisation – mehr Interdiszi-plinarität, andere Lernformate und Me-thoden wären sicherlich hilfreich; dasist aber mit vielen männlichen Profes-soren wohl nicht zu machen.

Die deutsche Angst hat ein neuesThema gefunden: Die Deutschensterben aus. Ist es bereits so schlimm?Natürlich sterben die Deutschen aus –schätzungsweise in einigen tausendJahren oder weil sie sich mit anderenNationalitäten verheiraten. Aber imErnst: Die nachwachsenden Generatio-nen müssen besser qualifiziert sein, um

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Was können wir tun, um gegenzusteuern?Zunächst sollten wir uns der positivenHerausforderung Zukunft wirklich stel-len und alte Zöpfe abschneiden. Zwei-tens: Wir verschleudern viel zu viele Po-tenziale junger Menschen; wenn sienicht ins Bild passen – oder sich nichteinpassen wollen, dann können wir da-mit nicht umgehen und lassen sie lie-gen. Im schlimmsten Fall schicken wirsie weg. Hierzu gehört eine Umorientie-rung im Bildungswesen, weg vom aka-demisch-theoretischen Ansatz von Schu-len und Hochschulen hin zur Lebens-weltorientierung und Verbindung vonpraktischen und theoretischen Teilen.Duale Studiengänge werden ebensodeutlich an Bedeutung gewinnen – undzwar nicht nur an Berufsakademien –wie duale Bildungsgänge an Gymna-sien oder anderen Schulformen.

Wo sehen Sie Beschäftigungs-potenziale, die uns helfen, denErsatzbedarf auszugleichen?Wir werden sicherlich mehr qualifizier-te Fachkräfte aus anderen Ländern ha-ben, allerdings sehe ich noch nicht,dass Deutschland auf den Wettbewerbmit anderen Ländern um ausländischeFachkräfte ausreichend vorbereitet ist,schließlich haben alle Länder um unsherum das gleiche Problem. Fernermuss man auch sehen, dass das denje-nigen schwer zu vermitteln ist, dieselbst seit Jahren arbeitslos sind. Au-ßerdem besteht bei der Frauenerwerbs-

tätigkeit, insbesondere bei mittlerenund geringeren Qualifikationen, nochNachholbedarf. Wir haben aber zu vieleRegelungen, durch die Erwerbsarbeitfür Frauen unattraktiv wird. Denken Sieetwa an Mini-Jobs oder die hohen Ab-züge bei der Steuerklasse V; auch dasBetreuungsgeld wird diesen Effekt wei-ter verstärken. Des Weiteren: Bei denhochqualifizierten Frauen sind die Po-tenziale im Hinblick auf die Erhöhungder Erwerbsbeteiligung begrenzt. Hiergeht es eher um gerechtere Karriere-chancen. Eine bessere Vereinbarkeitvon Familie und Beruf betrifft zudemFrauen und Männer.

Welche Auswirkungen hat das aufdie Bildung? Was kann die Bildungs-politik tun?Zunächst wird die Weiterbildung einewesentlich größere Rolle bekommen,als sie heute hat. Wer länger arbeitet,muss sich auch länger fit und auf demaktuellen Stand halten. Ferner werdenwir mehr Menschen haben, die mehre-re Ausbildungen haben und dabei auchnicht immer in der gleichen Regionoder Studienrichtung verbleiben. Gleich-zeitig wird es noch stärker darum ge-hen, Bildung mit der Arbeitswelt zukoppeln.

Auch auf die Hochschulen kommenandere Herausforderungen zu. Sie wer-den einerseits in der Weiterbildungeine größere Rolle spielen – was bisherdurch unzureichende Rahmenbedin-gungen verhindert wurde. Andererseits

werden sie mehr Menschen mit einerberuflichen Ausbildung adäquate Stu-dienangebote machen müssen. Alsozum Beispiel spezielle Masterangebotefür Meister, die auf deren Vorqualifika-tionen aufbauen und ausgerichtet sind.Die derzeitige Praxis, Meister mit Abitu-rienten gleichzusetzen, ist absurd.

Grundsätzlich besteht die Aufgabedes Bildungssystems darin, alle jungenMenschen zu einem möglichst gutenSchul- und Berufsabschluss zu führen.Dieses Ziel wird derzeit vielfach nichterreicht, aus unterschiedlichen Grün-den, die auch nicht alle im Schulsystemliegen. Daher wird es in Zukunft auchzu einer deutlich stärkeren Kooperationmit Jugendhilfe und/oder Sozialarbeitkommen müssen. www.fibs.eu �

Zu wenige Schulabgänger wählen Natur-und Ingenieurwissenschaften – ein Grundfür den Fachkräftemangel.

Dr. Dieter Dohmen:Duale Studiengänge werden deutlich an Bedeutung gewinnen

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Ressourcen (z. B. Edelsteine, Edelmetal-le, Öl, Gas, Kohle, Eisenerz, Industriemi-neralien). Tansania hat seit 1986 denÜbergang zu marktwirtschaftlichenVerhältnissen nach zwei ruinösen Deka-den des „Afrikanischen Sozialismus“weitestgehend vollzogen, heißt es imAuswärtigen Amt. www.TIC.co.tz �

Rund 230 Auslands-messen in 2008China, Russland, Indien und die Verei-nigten Arabischen Emirate stehen imZentrum des Engagements deutscherMesseveranstalter im Ausland. Fastzwei Drittel der Messen in 2008 sinddort geplant. Eine Übersicht der Veran-staltungen bietet der Terminkalender„German Trade Fair Quality Abroad2008“, den der AUMA-Ausstellungs-und Messe-Ausschuss der DeutschenWirtschaft jetzt veröffentlicht hat.

Von den zurzeit geplanten 232 Ver-anstaltungen in 31 Ländern finden 119in Süd-, Südost-, Ost- und Zentral-Asienstatt, gefolgt von den europäischenLändern außerhalb der EU (53), demNahen und Mittleren Osten (18), La-teinamerika (18), Nordamerika (12),der EU (9) sowie Australien (2) undAfrika (1). Zum Vergleich: Im Herbst2006 waren 203 Messen für 2007 an-gekündigt.

In der aktuellen Ausgabe informiertdie Broschüre „German Trade Fair Qua-lity Abroad“ über Veranstaltungsort,Angebotsschwerpunkte sowie Grün-dungsjahr und Turnus in deutscher undenglischer Sprache. Sie richtet sich an exportorientierte Unternehmen inDeutschland und im Ausland. Der Ka-lender ist kostenlos erhältlich beimAUMA. �

Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA), Telefon 030 240000, E-Mail: [email protected]

38 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

WIRTSCHAFTGLOBAL

Bremenports suchtPraktika für ChinesenDie Hafengesellschaft bremenportsführt zurzeit das Fachseminar „Logistikund Transportplanung im Wirtschafts-verkehr der VR China" im Auftrag derInternationalen Weiterbildung undEntwicklung (InWEnt) gGmbH durch.Dabei werden noch bis August 26 chi-nesische Nachwuchsführungskräfte ausverschiedenen staatlichen und priva-ten Verkehrsunternehmen in Deutsch-land weitergebildet. Neben bremen-ports gehören dem Konsortium alsFachpartner das Institut für Seever-kehrswirtschaft und Logistik (ISL), dieHafenfachschule Bremen (hfs) und dieFirma ITECO Consulting GmbH an.

Das Seminar wird durch ein Be-triebspraktikum ergänzt, das den Sti-pendiaten praktische Erfahrungen indeutschen Logistikunternehmen ver-mitteln soll. Diese Praktika sind für dieZeit vom 11. Februar bis 24. Mai vorge-sehen. Als Praktikumsbetrieb könnenUnternehmen über den Teilnehmer Lo-gistikprojekte in China entwickeln undsomit mittelfristig interessante Ge-schäftsbeziehungen nach China auf-bauen. Wer Interesse an einem Prakti-kanten hat, melde sich bitte bei UlrichFilbrandt (Telefon 0421 30901-477, E-Mail: [email protected])oder Patricia Kison (Telefon 042130901-791, E-Mail: [email protected]). �

Neu: Deutsch-RussischeAuslandshandelskammer Mit einem Festakt ist Mitte Dezemberim World Trade Center in Moskau dieDeutsch-Russische Auslandshandels-kammer (AHK) offiziell gegründet wor-den. Der frühere Verband der Deut-schen Wirtschaft in der Russischen Fö-deration geht in der AHK auf. Dashatte die Mitgliederversammlung be-

schlossen. DIHK-Präsident Ludwig GeorgBraun würdigte die Gründung der bila-teralen AHK als „einen Meilenstein inden deutsch-russischen Wirtschaftsbe-ziehungen.“ Mit der Kammergründungwerde eine neue Etappe der Außenwirt-schaftsförderung und wirtschaftspoliti-schen Interessenvertretung in Russlandeingeleitet. Als bilaterale Kammer solldie AHK künftig stärker auch russischeUnternehmen integrieren und deren In-teressen vertreten.

Die AHK wird die erste Anlaufstellefür alle geschäftlichen Aktivitätendeutscher und russischer Firmen mitBezug zum jeweils anderen Land sein.Der gewachsenen Bedeutung steht eingeschärftes Profil gegenüber, das inder neuen Business-Mission „Impuls.Lobby.Service.“ zum Ausdruck kommt.Damit werden die drei wesentlichenElemente der erweiterten Tätigkeit – In-formation, Networking und Kontaktver-mittlung für die deutsche und die russi-sche Wirtschaft – verdeutlicht. �

Tansanias Botschafterim SchüttingTansanias Botschafter in Deutschland,Ahmada Rweyemamu Ngemera, hatsich in Bremen im Haus Schütting mitVertretern der Deutsch-TansanischenFreundschaftsgesellschaft getroffen.Die DETAF setzt sich seit mehr als 20Jahren für einen Ausbau der deutsch-tansanischen Beziehungen ein und för-dert die kulturellen, wissenschaftli-chen, intellektuellen, wirtschaftlichenund sozialen Verbindungen. Sie unter-stützt auch verschiedene Projekte inTansania. Ngemera erläuterte bei demTreffen die neuen, deutlich vereinfach-ten Bedingungen, unter denen in die-sem ostafrikanischen Land investiertwerden kann. Zu diesem Zweck wurdedas Tanzania Investment Centre (TIC)als „one stop shop“ zur Beratung undUnterstützung von Investoren geschaf-fen. Hier werden alle notwendigen Re-gularien wie Visa, Erlaubnisse, Verträgeusw. zentral abgewickelt. Tansania ge-hört zu den ärmsten Ländern der Welt,verfügt aber über enorme natürliche

NACHRICHTEN

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 39

Wer als Deutscher im Ausland oderals Ausländer in Deutschland arbeitenwill, ob als Fachkraft oder als Azubi,steht vor einem Berg von Problemen.Die Industrie- und Handelskammernhelfen weiter. 400.000 öffentlich-recht-liche Aus- und Weiterbildungsprüfun-gen pro Jahr machen sie zu Experten,wenn es um die Anerkennung von Prü-fungen und Abschlüssen geht.

Die Kammern übersetzen die Ab-schlüsse von Aus- und Weiterbildungenins Englische oder Französische – fürAzubis sogar umsonst. Das macht esleichter, sich im Ausland zu bewerben.Unter Nachwuchskräften ist vor allemGroßbritannien begehrt. Denn wer Eng-lisch flüssig parliert, hat heute bessereKarrierechancen. Viele erwerben des-halb noch während ihrer Ausbildung dieZusatzqualifikation Wirtschaftsenglisch.

Bis zu neun Monaten kann laut Be-rufsbildungsgesetz ein Azubi im Aus-land verbringen, ohne dass sich dieAusbildungszeit verlängert. Die Unter-nehmen profitieren von dem, was ihrmobiler Nachwuchs im Ausland lernt.Die IHKn helfen deshalb den Unterneh-men gerne, einen ausländischen Part-ner für die Ausbildung ihrer Azubis zufinden. Auch wissen die Kammern, wofinanzielle Hilfe zu bekommen ist, etwabei der EU oder einem bilateralen Aus-tauschprogramm. In der Broschüre

„Auslandsaufenthalte während der be-trieblichen Ausbildung – Ein Leitfadenfür Ausbilderinnen und Ausbilder“ (www.dihk.de/publikationen) steht alles Wis-senswerte rund um ein Praktikum imAusland.

Mit dem „EU-Projekttag an Berufs-schulen“ versucht die IHK-Organisationdie Auszubildenden zusätzlich zu moti-vieren. Zahlreiche Kammern vermittelnnicht nur Auslandsaufenthalte, son-dern bieten auch binationale Berufsab-schlüsse an. Die AHKn organisieren inzwischen weltweit in mehr als zwan-zig kaufmännischen, gewerblich-techni-schen und Dienstleistungsberufen eineduale Ausbildung nach deutschem Vor-bild. Die Kammern attestieren die Ver-gleichbarkeit dieser ausländischen mitden entsprechenden deutschen Ab-schlüssen.

Renner sind die von der AHK Por-tugal an der Algarve durchgeführte Ho-telkaufleute-Ausbildung und die vonder AHK Spanien organisierte Indus-triekaufleute-Ausbildung. Auch die in-ternationale kaufmännische Berufsaus-bildung der AHK in Hongkong ziehtjunge Deutsche an. Die Absolventenhaben hier wie dort gute Chancen.

Aber auch Ausländern, die inDeutschland arbeiten möchten, stehendie Kammern zur Seite. Um ihre Berufs-chancen in Deutschland zu verbessern,

bewerten sie ausländische Abschlüsseund bieten ggf. eine Externenprüfungan oder sorgen für spezielle Fortbil-dungs- und Prüfungsangebote. Auslän-dische Unternehmer klärt man wieder-um über die Vorteile des dualen Sys-tems auf und versucht sie, als Ausbilderzu gewinnen.

Die Kammern sind gesetzlich ver-pflichtet, einige ausländische berufli-che Abschlüsse auf ihre Vergleichbar-keit mit IHK-Berufen zu überprüfen. Siebescheinigen dem Antragsteller dannoffiziell – also durch Verwaltungsakt –,dass sein Abschluss einem bestimmtendeutschen Abschluss gleichwertig ist.Mit Österreich und Frankreich gibt eszum Beispiel Vereinbarungen über diegegenseitige Anerkennung von Ausbil-dungsabschlüssen. Zwar gibt es diesePflicht bei vielen anderen Ländernnicht. Aber über die Hälfte aller Kam-mern geben gutachterliche Stellung-nahmen dazu ab, ob ein ausländischerAbschluss einem deutschen IHK-Ab-schluss entspricht.

Was früher der Europass-Berufsbil-dung war, heißt seit 2006 Europass-Mobilität. Er wird von den Kammernausgegeben, um die im Ausland erwor-bene Qualifikation in einem europa-weit einheitlichen Dokument anzuer-kennen. Weitere Informationen hierzusind im Internet unter www.wis.ihk.deerhältlich. �

WER INS AUSLAND WILLAuslandsaufenthalt: Handelskammern sind die erste Anlaufstelle, auch für ausländische Fachkräfte in Deutschland Von DR. BETTINA WURSTER und BARBARA FABIAN (DIHK)

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Wegen der Internationalisierungder Arbeitsmärkte wird die Kompetenz der Kammern in allenBereichen der Berufsbildung immerstärker nachgefragt.

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40 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

Ein Bremer Unternehmen hat sich in-nerhalb kürzester Zeit als bundesweiteAdresse auf dem deutschen Markt fürqualifizierte Zeitarbeit etabliert: diePartner Unternehmensgruppe. Bishervor allem für seine Fachkräfte unter der

Firmierung Partner Industriemontagebekannt, hat das Unternehmen mit Sitzin Vegesack allein im vergangenen Jahrseinen Aktionsradius und den Personal-stamm vervielfacht. Waren Ende 2006noch 350 Mitarbeiter für Partner aktiv,so waren es Ende 2007 bereits 1.200.Parallel wurde das Netz von ehedemvier auf inzwischen fast 40 Standorteerweitert – Tendenz weiter steigend.

Viele Spezialisten sind über 50 Anfangs war das Geschäft ausschließ-lich auf die Überlassung qualifiziertergewerblicher Kräfte ausgerichtet. Einwichtiger Erfolgsfaktor sind gut ausge-bildete und erfahrene Mitarbeiter.Nach der Devise „Alles ein bisschenbesser können als andere“ überlässtPartner hoch qualifizierte Fachkräftefür mehr als 20 Industriebranchen.

„Ein erheblicher Anteil unserer Spe-zialisten ist über 50 Jahre alt. Ihre Er-fahrung ist für uns ebenso wertvoll wiefür unsere Kunden“, so Rudolf Ga-brielczyk, gemeinsam mit Rainer Bin-dan geschäftsführender Gesellschafterder Partner Holding. Vor allem in denBranchen Schiffbau, Bahntechnik undKraftwerksbau ist das Unternehmendabei, seine Branchenkompetenz und

Personalkapazität stark zu erweitern.Die noch junge Sparte für den kauf-männischen Bereich – also Organisati-on, Administration, Vertrieb, Control-ling, Finanz- und Rechnungswesen, Ein-kauf, Beschaffung, Personalwesen –wird Zug um Zug ausgebaut undwächst inzwischen ebenfalls kräftig.

Wurzeln in den 70er JahrenDie Partner-Unternehmensgruppe ent-stand in den 70er Jahren auf Initiativedes Zeitarbeitspioniers Günter Bindan.Sein Sohn Rainer war von Anfang andabei und führt die Geschäfte seit nun-mehr 30 Jahren. Anfang 2007 stieß Ru-dolf Gabrielczyk dazu.

„Das Erfolgsgeheimnis liegt wie sooft in der richtigen Kombination meh-rerer Faktoren“, sagt Gabrielczyk. „Wirkonnten mit der Partner Industriemon-tage auf einer bereits seit 30 Jahren imMarkt bekannten Basis aufsetzen. Fürdas Management der Holding und unserer Regionalgesellschaften undStandorte haben wir sehr profilierteund branchenerfahrene Manager ge-wonnen. Außerdem zahlen wir überta-rifliche Löhne und bieten unseren Mit-arbeitern abwechslungsreiche Tätigkei-ten bei renommierten Unternehmen –Karriereplanung und gezielte Aus- undWeiterbildung inklusive.“ Umfassendesoziale Absicherung einer unbefriste-ten Stelle mit allen tariflichen und ge-setzlichen Leistungen ist bei Partner alsIGZ-Mitglied und DGB-Tarifpartner oh-nehin selbstverständlich.

Ehrgeizige Ziele für 2008Unterhalb der Partner Holding mana-gen fünf Regionalgesellschaften dasGeschäft in der Fläche. Auch sie haben– mit einer Ausnahme – ihren Sitz in derHansestadt. Die Ziele für das neue Jahrsind ehrgeizig: Der Personalstamm sollauf 2.000 Mitarbeiter gesteigert wer-den. In zwei Jahren sollen es bereits3.500 Fachkräfte und 60 Standortesein. www.partner-personaldienste.de �

NEUECHANCEN

IFAM-Workshop: Printable ElectronicsFunctional Printing wird 2008 erstma-lig auf einem Workshop am FraunhoferIFAM in Bremen vorgestellt. Er findetam 4. und 5. März statt. In nahezu al-len Branchen werden einzelne Kompo-nenten immer kleiner, übernehmen zu-gleich aber immer mehr Funktionen.Die Möglichkeiten der Funktionalisie-rung von Bauteilen oder Substratenmittels berührungsfreier, digitaler Druck-technologien unter Verwendung vonneuen, nanoskaligen Funktionsmate-rialien sind dafür die Basis. Der Work-shop zeigt den Stand der Technik, dasPotenzial sowie Produktbeispiele desFunctional Printings als Kombinationneuer Funktionswerkstoffe und eta-blierter Druckverfahren. Der Fokus liegtauf der Materialentwicklung sowie derApplikation für Anwendungen aus demBereich der Elektronik (Printable Elec-tronics). Den Teilnehmern wird vor Ortdie Möglichkeit geboten, die wirt-schaftlichen Chancen, die sich speziellfür ihr Unternehmen ergeben, zu disku-tieren und Kontakte zu knüpfen. �

INFORMATION

Petra Theile, Telefon 0421 2246 -101E-Mail: [email protected]

Von vier auf 40 Standorte Partner-Unternehmensgruppe: Bremer Personaldienstleister erlebt dynamisches Wachstum

(v.l.) Rainer Bindan und Rudolf Gabrielczyk

NACHRICHTEN

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Videokonferenz perMausklick Die Vivicom International GmbH hateine Videokonferenzsoftware vor allemfür kleine und mittlere Unternehmenentwickelt. Jetzt bietet sie die SoftwareBremer Unternehmen kostenlos zumTesten an. Die Kommunikationssoftwa-re V2C-50 eignet sich Firmenangabenzufolge für Online-Meetings, -Konferen-zen und –Seminare. Sie verbindet bis zu100 Personen live und zeigtmaximal 43 gleichzeitig perVideo auf dem Bildschirman. So können sich die Kon-ferenzteilnehmer sehen undhören, gemeinsam Websei-ten oder Präsentationen an-sehen und Dokumente be-arbeiten. Mit der Chat- undMeldungsfunktion tauschensie zusätzlich Nachrichtenuntereinander aus.

Wer V2C-50 einsetzenwill, braucht lediglich einenPC mit Windows und Inter-netanschluss sowie eineWebkamera und ein Head-set oder alternativ ein Blue-tooth- oder Konferenzraum-mikrofon mit Lautsprecher.Unternehmen können dieSoftware entweder im eige-nen Netzwerk installierenoder im Internet über denVivicom-Server darauf zu-greifen. Dann muss sich derBenutzer nur auf der Vivi-com-Webseite anmelden

2.2008 Wirtschaft in Bremen | 41

Wenn Batterien Probleme machen Selbst der modernste Elektrostapler istnutzlos, wenn er nicht bei Bedarf mitseiner vollen Leistungskraft zur Verfü-gung steht. Dass die Batterie ausge-rechnet dann schlapp macht, wennschnell mal eben ein paar Paletten zuverladen sind, musste schon mancherBetrieb bitter erfahren. Abhilfe ver-spricht hier das junge UnternehmenSTV Batterietechnik mittels einer inno-vativen Technik.

Das von STV gemeinsam mit demPartner LPB entwickelte System EBC(Electronic Battery Controller) stellt aufKnopfdruck umfangreiche Informatio-nen über den aktuellen Zustand von In-dustriebatterien zur Verfügung. STV-Geschäftsführer Harald Störring zufol-ge lässt sich das EBC-Modul über einehandelsübliche Steckverbindung (Euro-oder Flachkontaktstecker) an die Batte-rie anschließen und zeichnet fortanderen komplette Legende auf.

Mit einem robusten und für den har-ten Industrieeinsatz entwickelten Aus-lesegerät (EBC Communicator) könnendie gesammelten Daten über eine ein-gebaute Infrarotschnittstelle abgeru-fen werden. Innerhalb weniger Sekun-den stehen so alle wichtigen Statusda-ten zur Verfügung, darunter die aktuel-le Gesamtspannung, die mittlereZellspannung, die Säuredichte, die Bat-terienummer (Batterie ID), die Anzahlaller vollständigen Ladezyklen, Tiefent-ladungen und Ladeunterbrechungenseit Inbetriebnahme (Lebensdauer)sowie last but not least die letzte voll-ständige Ladung, die letzte Tiefentla-dung und die letzte Ladeunterbre-chung – jeweils mit Datum und Uhrzeit.

Für die Verwaltung der Batterieda-ten kann sowohl das Auslesegerät alsauch ein gewöhnlicher PC genutzt wer-den. „Auf diese Weise erkennen unsereKunden frühzeitig, welche Batterien inKürze Probleme aufwerfen könnten. Sokönnen sie Ausfällen vorbeugen undkostspielige Reparaturen vermeiden“,sagt Störring. Der Einsatz von EBCmache sich schnell bezahlt. �www.stv-batterietechnik.de

und kann anschlie-ßend sofort seine Ge-sprächspartner überStandort- und Länder-grenzen hinweg per E-Mail in den virtuellen

Konferenzraum einladen – mit einemMausklick. Der Vivicom-Geschäftsfüh-rer Günter Schlagowski sieht den Vor-teil der Videokonferenzen vor allemdarin, dass Unternehmen Zeit und Rei-sekosten sparen. Wer die Software kos-tenlos 240 Minuten lang auf dem Vivi-com-Internetserver oder 30 Tage langim firmeneigenen Netzwerk ausprobie-ren möchte, erhält weitere Informatio-nen unter www.vivicom.de oder per Te-lefon (0421 16512904). �

Die Kommunikationssoftwarevon Vivicom macht standortüber-greifende Konferenzen möglich.

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NEUECHANCEN

42 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

dere dabei: Die Software erkennt nichtnur Stichwörter, sondern auch sprachli-che Zusammenhänge, so dass die Rele-vanz der Suchergebnisse deutlichsteigt. Angezeigt werden die Ergebnis-se als Kombination aus Netzwerk undBaumstruktur. Das schafft eine schnel-le Übersicht.

Darüber hinaus bietet BALance eineReihe weiterer Softwareprodukte sowiedie Entwicklung von spezieller Soft-ware im Kundenauftrag an. Zum Bei-spiel automatisiert ein digitaler Kugel-schreiber die Übertragung von hand-schriftlich ausgefüllten Formularen indie EDV, ein Programm dient der Ab-wicklung von EU-Projekten und ein wei-teres unterstützt Firmen bei der Opti-mierung logistischer Abläufe. Die In-formatiker von BALance konfigurierenaußerdem so genannte EDI-Lösungen,die den reibungslosen elektronischenAustausch von Dokumenten zwischenLieferanten und Kunden ermöglichen.Große Unternehmen machen dies oftzur Bedingung für die Auftragsverga-be, während viele mittelständische Zu-lieferer technisch noch nicht darauf vor-bereitet sind.

Neben dem Innovationsmanage-ment, der Innovationsentwicklung unddem Kooperationsmanagement berätBALance Landesregierungen und dieEuropäische Kommission über Studienoder Dienstleistungsaufträge. Dabeigeht es in der Regel um Industriesektor-analysen, wirtschaftliche Veränderun-gen und technologischen Wandel so-wie die Konsequenzen, die daraus ge-zogen werden müssen, aber auch umdie Harmonisierung von europäischenZertifizierungsprozessen. Die Kundenkommen nicht nur aus Deutschland,sondern unter anderem auch aus Spa-nien, Frankreich, Italien, Finnland undden Niederlanden. �

www.bal.eu

Um erfolgreich Innovationen zuentwickeln, reicht isoliertes Wis-sen allein nicht aus. Die Kunst

besteht darin, verschiedene Wissens-quellen sinnvoll miteinander zu ver-knüpfen. Wenn das gelingt, könnenneue Produkte oder Produktionsmetho-den entstehen, an die zunächst nochgar nicht gedacht wurde.

Bereits seit 1996 beschäftigt sichdie Bremer BALance Technology Con-sulting GmbH auf diese Weise mit demManagement von Wissen. Wie es funk-

tionieren kann, zeigt ein Beispiel vonder Meyer Werft in Papenburg: Gesuchtwurde eine Technologie zur Verbesse-rung von Paneelen, die unter anderemfür Schiffsdecks auf Kreuzfahrtschiffenbenötigt werden. In einem EU-Projektbrachte BALance verschiedene Partnerzusammen, die mittels neuartigerSchweißtechnologie und Berechnungs-methoden besonders leichte undgleichzeitig stabile Paneele entwickel-ten. Diese werden inzwischen nichtmehr nur auf Schiffen eingesetzt, son-dern auch im Hochbau (Fertigbalkone,Decken, Brücken, Parkhäuser), im Ma-schinenbau und im Waggonbau.

Die Wurzeln von BALance, das sichselbst als „Beratungshaus zur Erschlie-ßung von Innovationspotenzialen“ be-zeichnet, liegen in der maritimen Wirt-schaft. Dort waren die drei Gesellschaf-

ter und Geschäftsführer Dr. ReinhardAhlers, Joachim Brodda und MarkusLehne vor der Unternehmensgründungtätig. Mittlerweile wickelt das 20-köpfi-ge Team jedoch auch Projekte in derAutomobilindustrie, Luftfahrt, im Ma-schinenbau und in der Bauindustrie ab.

„Unsere Hauptklientel sind Einzel-und Kleinserienfertiger“, erläutert Rein-hard Ahlers. „Die Firmen kommen zuuns, wenn sie das Gefühl haben, siemüssten etwas verbessern.“ Die wenigs-ten mittelständischen Unternehmen

haben aber die Möglichkeit, ständig zubeobachten, welche neuen Technolo-gien verfügbar sind und vielleichtschon in anderen Branchen eingesetztwerden. BALance hilft diesen Firmennicht nur bei der Analyse ihrer Innova-tionspotenziale, sondern entwickelt mitihnen auch die notwendige Strategieund unterstützt die Umsetzung durchCoaching oder Projektmanagement.

In vielen Fällen stellt das Beratungs-haus auch Softwarelösungen zur Verfü-gung, die Unternehmensprozesse ver-schlanken und effizienter machen. Sowurde in Projekten ein Wissensma-nagementsystem entwickelt, das jetztvermarktet und von BALance selbst ge-nutzt wird. Das System analysiert Do-kumente automatisch und ordnet siebestimmten Themengruppen zu, diezuvor eingerichtet werden. Das beson-

INNOVATION ALS BALANCE-AKTBALance Technology erschließt Unternehmen neue Technologien und macht sie damit fit für denWettbewerb. Die Kunden kommen aus weiten Teilen der EU. Von AXEL KÖLLING

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Meyer Werft in Papenburg:Hier waren dieBremer Innova-tionsspezialistentätig.

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Preis für Internetseite:Meichau & Aepler Die Meichau & Aepler KG hat die besteInternetseite Bremens. Das ist das Er-gebnis des ersten Bremer Landeswett-bewerbs des bundesweiten „WebsiteAward 2007“. Ausgelobt wurde derPreis vom Netzwerk Elektronischer Ge-schäftsverkehr (NEG), einer Fördermaß-nahme des Bundesministeriums fürWirtschaft und Technologie, teilte dieBremer Investitions-Gesellschaft mit.

Meichau & Aepler arbeitet im Be-reich Produktdesign. Die Unternehmerentwerfen das Layout ihrer Produkte(Bekleidung, Poster, Accessoires) selbstund kooperieren bei der Herstellungmit freiberuflichen Modedesignern.Laut Jury ist www.stylesucks.com„keine gewöhnliche Unternehmensprä-sentation mit Online-Shop“. Sie seijung, provokativ und innovativ undspreche damit ihre Zielgruppe in he-

rausragender Weise an. Der Landessie-ger hat sich für die Teilnahme am Bun-deswettbewerb des NEG qualifiziert,bei dem ein Preisgeld von insgesamt6.000 Euro winkt.

„Mit dem aktuellen Wettbewerbwollen wir bremische Unternehmen aufdie vielfältigen Einsatzmöglichkeitenund Vorteile von elektronischen Ge-schäftsprozessen aufmerksam machen“,sagt Kai Stührenberg von der BIG Bre-men. e.biz ist eine Initiative der BIG, dieUnternehmen bei der Planung, Umset-zung und Einführung von innovativenE- und M-Business-Projekten berät undbegleitet. e.biz wird durch das Bundes-ministerium für Wirtschaft und Techno-logie über das Netzwerk ElektronischerGeschäftsverkehr gefördert. �

www.ebiz-bremen.de, www.ec-net.de

mediaclipping auf Erfolgskurs Ein Hightech-Service aus Bremen ist be-sonders begehrt geworden: Die media-clipping GmbH, die seit April 2007eine einzigartige TV-, Audio- und Video-Suchmaschine anbietet, entwickelt sichrasant. Das IT-Unternehmen meldet imersten Geschäftsjahr renommierte Neu-kunden und plant, seine Mitarbeiter-zahl von 15 auf 30 zu verdoppeln. DieGeschäftsbank WestLB AG und dieDeutsche Bahn AG vertrauen seit No-vember ihre TV- und Hörfunkbeobach-tung dem Suchdienst an. Setze sich derWachstumsprozess im bisherigen Tem-po fort, werde das Unternehmen seineerst im Oktober bezogene Niederlas-sung in der Überseestadt bald erwei-tern müssen, heißt es in einer Mittei-lung. Das Geschäftskonzept hat imJahr 2007 mehrere Preise gewonnen. �

www.mediaclipping.de

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NACHRICHTEN

Sichere Abläufe durch Arbeitsmanagementsysteme Vorsorgliche Maßnahmen im Betriebverhüten Unfall und Erkrankung derBeschäftigten durch die Arbeit. Der Ge-setzgeber fordert vom Arbeitgeber, denSchutz von Sicherheit und Gesundheitfest in der betrieblichen Führung zu ver-ankern und zu organisieren. Dabei sinddie Mitwirkungspflichten der Beschäf-tigten zu beachten. Welches Arbeitsma-nagementsystem passt zu welchem Be-trieb? Welche Systeme gibt es? Wielässt sich der Arbeitsschutz betrieblichumsetzen und kontinuierlich verbes-sern? Diese und andere Fragen werden

44 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

SERVICE&PRAXIS

anhand von Best-Practice-Beispielendargelegt und mit den Referenten(Wirtschafts- und Behördernvertreter)diskutiert.

Dienstag, 19. Februar , 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr,Handelskammer Bremen

Der Energieausweis:Infos für ImmobilienbesitzerDie EU-Gebäuderichtlinie (2002/91/EG) schreibt Gebäudeenergieausweisefür Immobilien vor. Sie müssen bei derVermietung und dem Verkauf vonWohn-, Büro- und Industriegebäuden.vorgelegt werden. Die Ausweise infor-

mieren Mieter, Käufer und Eigentümerüber den energetischen Zustand ihresGebäudes und machen Gebäude hin-sichtlich ihres Energiebedarfs vergleich-bar. Durch die Novelle der Energieein-sparverordnung (EnEV) wurde dieRichtlinie in nationales Recht umge-setzt. In Deutschland werden die Ge-bäudeenergieausweise für Bestandsge-bäude schrittweise ab Mitte 2008 zurPflicht. Was Immobilienbesitzer zu be-achten haben, erfahren sie in dieserVeranstaltung.

Donnerstag, 21. Februar, 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr,Handelskammer Bremen

Haftung und Verantwortung:Betriebsbeauftragter für AbfallUnternehmer werden durch eine Reihevon Umweltgesetzen in die Haftungund Verantwortung genommen. Miteiner entsprechenden Betriebsorgani-sation können Schäden verhindert undHaftungsansprüche vermieden wer-den. Betroffene sind sich häufig nichtüber Konsequenzen aus ihrer betriebli-chen Position und über ihre Rechte fürden Fall von ordnungsbehördlichenoder staatsanwaltlichen Ermittlungenbewusst. Rechtsanwalt Jörg ten Eickeführt in seinem Vortrag zur Haftungund Verantwortung im Umweltschutz

UMWELTNOTIZEN

Veranstaltungen: Arbeitssicherheit, Energie, Umwelt

Information und Anmeldung

Handelskammer Bremen

Heike Fehr-HarmsTelefon

0421 3637-417E-Mail:

[email protected]

Statistisches JahrbuchBremen 2007 erschienenDas Statistische Landesamt Bremenhat sein neues Jahrbuch veröffentlicht.In zahlreichen Tabellen, Karten undDiagrammen werden die statistischenVerhältnisse von der Bevölkerung bis zuIndikatoren über die Umwelt in 24 Ka-piteln abgebildet. Zeitreihen bietenVergleiche mit früheren Jahren an. DenAbschluss des tief gegliederten Tabel-lenmaterials stellen Städte- und Län-dervergleiche dar. Das Jahrbuch kostet17,00 Euro. Es kann bestellt werdenbeim Statistischen Landesamt Bremen,

An der Weide 14-16, 28195 Bremen, Te-lefon 0421 361-6070, Telefax 0421361-6168, E-Mail: [email protected]. �

Medienexperten für dieGesundheitswirtschaftMit dem Bremer KompetenznetzMedia4med hat sich erstmals im Nord-westen eine Gruppe von Medienexper-ten zusammengeschlossen, um speziellUnternehmen der Gesundheitswirt-schaft bei ihrer Außendarstellung zuunterstützen. Agenturen und Freiberuf-

ler – z. B. auch der WiB-Autor Axel Köl-ling – aus den Bereichen Public Rela-tions, Grafik, Fotografie, Internet undDruck stellen dafür ihr gebündeltesKnow-how und ihre umfangreiche Er-fahrung im medizinischen Bereich zurVerfügung. Zu den Referenzen derMedia- 4med-Partner zählen verschie-dene Krankenhäuser, Gesundheits-einrichtungen und ein großes Pharma-Unternehmen. Besonderheiten sindeine Foto-Datenbank speziell für denGesundheitsbereich und ein internet-basiertes System für die Abwicklungvon gemeinsamen Print-Projekten. �www.media4med.de

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Praxisbeispiele an und gibt Verhaltens-empfehlungen.

Mittwoch, 27. Februar,14:00 – 16:30 UhrHandelskammer Bremen

EcoStep – Profitieren durch gesicherte AbläufeEcoStep ist ein integriertes Manage-mentsystem, das sich an den Inhaltender Qualitäts-, der Arbeitsschutz- undder Umweltmanagementsysteme orien-tiert. Es wurde speziell für die Bedürf-nisse von Unternehmen bis 100 Mitar-beitern entwickelt. Transparenz von Ab-läufen wird immer wichtiger. DurchEcoStep werden die Anforderungenvon Unternehmen an Zulieferer undDienstleister in den Bereichen des Um-welt- und Arbeitsschutzes sowie desQualitätsmanagements in einem kos-tengünstigen System umgesetzt. Einigeder großen Unternehmen im Land Bre-men fordern bereits EcoStep von ihrenLieferanten. Kleine Unternehmen kön-nen Förderprogramme des Senators fürUmwelt, Bau, Verkehr und Europa beider Umsetzung in Anspruch nehmen.

Donnerstag, 6. März, 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr,Handelskammer Bremen

Risikomanagement vonRohstoffpreisen Für das operative Geschäft gerade mit-telständisch geprägter Unternehmenin Deutschland haben die Risiken durchstark steigende bzw. volatile Rohstoff-märkte erheblich zugenommen. Dahergewinnt das Risikomanagement hieran Bedeutung. Ergänzend zur physi-schen Beschaffung ist eine Absiche-rung von Preisänderungsrisiken überderivative Instrumente möglich. Dar-über informiert Michael Frerichs vonder Commerzbank Bremen in einemVortrag in der Bremen Business School.Die Teilnahme ist kostenlos. �

Termin: 14. Februar, 18:00 Uhr, in der Bremen Business School, Gründerzentrum Airport, Hermann-Köhl-Straße 7;Anmeldungen erbetenunter: [email protected]

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46 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

SERVICE&PRAXIS

Samstagsseminar: 30.08.08-23.04.11Technischer Betriebswirt IHKTagesseminar: 31.03.08-10.10.08Abendseminar: 01.09.08-08.10.09Qualitätsmanager IHKTagesseminar: 15.09.08-10.10.08Samstagsseminar: 19.04.08-11.10.08Fachkaufmann für Büromanagement IHKTagesseminar. 21.04.08-05.09.08Abendseminar: 15.04.08-10.09.09Samstagsseminar: 30.08.08-06.02.10Fachkaufmann Einkauf/Logistik IHKTagesseminar: 28.07.08-17.10.08Abendseminar. 06.05.08-08.10.09Samstagsseminar: 03.05.08-10.10.09Handelsfachwirt IHKTagesseminar: 19.04.08-29.08.08Abendseminar: 04.03.08-10.09.09Samstagsseminar: 08.03.08-12.09.09

Veranstalter Fortbildung direkt

Birgit Schöning, Nicole Bätjer,

Telefon 0421 579966-0,

www.fortbildungdirekt.de,

E-Mail: [email protected]

GAUSSGrundlehrgang „Sicherheit auf See“ für Personalin Offshore-Windparks (Offshore-Training): 18.-20.2., 17.-19.3., 7.-9.4., 26.-28.5., 2.-4.6.Kombinierter Öl- und Chemikalientanker-Fortbildungs-Lehrgang, 17.-25.4., Medizinischer Wiederholungslehrgang für Nautiker, 3.-6.3., 23.-26.6. Ladungssicherung für Sachverständige, Modul Straße, 10.-12.3., Modul Schiff 5.-7.5.

Veranstalter

Gauss, gem. Gesellschaft für angewandten

Umweltschutz und Sicherheit im Seeverkehr mbH,

Ute Hannemann, Telefon 0421 5905-4850,

www.gauss.org, E-Mail:[email protected]

IfWSeminare Qualitätsmanagement 13./14.2., Training Interne Auditoren: Typischeund kritische Auditsituationen bewältigen29.2., Produkthaftung: Möglichkeiten und Grenzen, das Haftungsrisiko durch QM zuminimierenSeminare Betriebswirtschaft13.2., Forderungsmanagement – Effektiver Einsatz von Frühwarnindikatoren26.3., Kundenrating und Debitorenmanagement– Forderungsausfälle begrenzenSeminare Personalentwicklung25./26.2., Personalführung für Meisterinnenund MeisterSeminare Assistenz & Sekretariat13./14.2., Office Communication – Englischsprechen, schreiben und telefonieren im Büroalltag22.2., Moderne Geschäftskorrespondenz: Kundenorientierter Briefstil – zeitgemäß undindividuellSeminare Druck + Medienwww.printpartner.orgSeminare Informationstechnik3.– 5.3., MS SQL Server17.– 19.3., Active Directory unter Windows 2003

25/26.3. Web 2.0 für Entwickler27/28.3., WebServices

Veranstalter IfW – Institut für Wissenstransfer

an der Universität Bremen GmbH

Jürgen Eritt , Telefon 0421 244 55-22,

E-Mail: [email protected],

www.ifw.uni-bremen.de

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge Qualitätsmanager IHK04.02.08 – 29.02.08, Tageslehrgang09.02.08 – 21.06.08, Samstagslehrgang19.02.08 – 26.06.08, AbendlehrgangBerufsausbilder AEVO IHK11.02.08 – 23.02.08, TageslehrgangMeister für Lagerwirtschaft IHK11.02.08– 17.10.08, TageslehrgangIndustriemeister Lebensmittel IHK11.02.08– 17.10.08, TageslehrgangIHK-Fachkraft für CNC-Technik13.02.08 – 04.08.08, TageslehrgangProzessmanager IQ19.02.08 – 26.06.08, AbendlehrgangIndustriefachwirt IHK26.02.08 – 14.02.09, AbendlehrgangBetriebswirtschaft für Nichtökonomen03.03.08 – 21.08.08, TageslehrgangTechnischer Betriebswirt IHK03.03.08 – 07.03.09, AbendlehrgangIndustriemeister Mechatronik IHK08.03.08 – 24.04.10, SamstagslehrgangIndustriemeister Metall IHK08.03.08 – 24.04.10, SamstagslehrgangIndustriemeister Elektrotechnik IHK08.03.08 – 24.04.10, SamstagslehrgangEnergieManager IHK14.04.08 – 20.06.08, TageslehrgangPrüfungen professionell gestalten21.02.08 – 22.02.08, 17.04.08 – 18.04.08Gewerblich-Technische Berufe06.03.08 – 07.03.08, 07.04.08 – 08.04.08,Kaufmännische Berufe31.03.08 – 01.04.08, Fortbildung

Veranstalter IQ Bremen e. V. Intelligente

Qualifizierung, Sabine Spyrka,

Telefon 0421 17481- 20,

E-Mail: [email protected], www.iq-bremen.de

RKWMitarbeiter führen, motivieren und deren Engagement steigern, 26.+27.2.Betriebswirtschaftliches Basiswissen für Führungskräfte, 28.2.Erfolgreich telefonieren, 28.2.Das aktuelle Reisekosten- und Bewirtungsrecht2008, 29.2.Gestern Kollege – Heute Vorgesetzter, 12.4.Crashkurs: Buchführung, 14.+15.4.Erfolgreich verkaufen mit dem Telefon, 15.4.Bilanzen lesen und gestalten, 16.4.

Veranstalter RKW Bremen

Grazyna Renzelmann, Telefon 0421 323464-11,

www.rkw-bremen.de

BPW Business and Professional Women20. Februar, Clubabend: Entrée der Neuen5. März, 19:30 Uhr, im Club zu Bremen, FiF Frauen in Führungspositionen: Monika Mehr-tens, Centermanagerin WeserparkVeranstalter: BPW, Claudia Bölling,

Telefon 0421 3339846,

www.bpw-bremen.de, E-Mail: [email protected]

bregau21.-22.2., Nachweisführung – Abfälle richtigklassifizieren und dokumentieren, Fortbildunggem. EfbV/TgV/Abfallbeauftragte28.2., Sichere Schadstoffklassifizierung, Verpackung und Kennzeichnung nach Ausnah-me 20 GGAV, ADR 2007 – KombilehrgangFortbildung in Anlehnung an die TRGS 52029.2., Rechtsgrundlagen und Arbeitssicherheitfür Mitarbeiter von SchadstoffannahmestellenFortbildung in Anlehnung an die TRGS 5205.3., Das neue Umweltschadensgesetz –Chancen und Risiken für das UnternehmenInformationsveranstaltung6.-7.3., Abfalltransporte und ContainerwartungFortbildung gem. EfbV/TgV/Abfallbeauftragte

Veranstalter: bregau GmbH & Co. KG,

Stefanie Schmidt, Telefon 0421 22097-526,

www.bregau.de, E-Mail: [email protected]

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Seminare4.3., Erfolgreiche Personalsuche – Fehlgriffe vermeiden5.3., Nachfassen von Angeboten und Preisver-handlungen am Telefon, aktiv telefonieren6.3., Der GmbH–Geschäftsführer, Verantwortung– Haftung – Anstellungsvertrag6.3., Serviceorientierte Kundenbetreuung„Mehr unternehmerischen Erfolg durch konsequente Kundenorientierung“10.-11.3., Rechnungswesen-Buchführung,Kaufmännische Auszubildende im 1.+2. Ausbil-dungsjahr11.3., Auftritt und Etikette, Auszubildende trainieren die „Spielregeln“ der Berufswelt12.3., Lohn- und Gehaltsabrechnung für Auszubildende13.3., Telefontraining für Auszubildende – Der gute Ton am Telefon13.-14.3., Kosten- und Leistungsrechnung,Kaufmännische Auszubildende im 2. + 3. Ausbil-dungsjahr14.3., Empfangspersonal im Umgang mit Besuchern, Anrufern und Mitarbeitern

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft

im Unterwesergebiet, Roswitha Preißing,

Rolf Behrens, Telefon 0421 36325-12/16,

www.bwu-bremen.de

fortbildung direkt (Auswahl)Meister für Rohr-, Kanal -und Industrieservice IHKSamstagsseminar: 16.02.08-06.11.10Meister für Schutz und Sicherheit IHKTagesseminar: 18.08.08-08.05.09Abendseminar: 26.08.08-19.11.10Samstagsseminar: 16.02.08-06.11.10

WIRTSCHAFTSTERMINE

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 47

SVG Straßenverkehrs-GenossenschaftSeminareAuswirkungen der neuen EU-Arbeitszeit-regelungen , 12.2. Kunden finden, binden, begeistern, 14.2.Neue Sozialvorschriften – Auswirkungen auf Kosten und Kalkulation, 21.2.Praxistipps zu Fahrer-Arbeitsverträgen undZeugnissen, 6.3.Vorfahrt Kreativität: von der Idee zum Erfolg,13.3.Gefahrgutbeauftragter: Allgemeiner Teil, 11.2., Besonderer Teil See12.-13.2., Besonderer Teil Straße, 14.2., Besonderer Teil Schiene, 15.2.;Unterweisung beauftragter Personen, 21.-22.2.ADR-Fortbildung Stück-, Schüttgut, Tank undKl1/7, 22.-23.2.ADR-Basiskurs, 25.-27.2.ADR-Aufbaukurs, Tank, 27.-28.2.ADR-Aufbaukurs Kl 2, 29.2.

Veranstalter

Straßenverkehrs-Genossenschaft Bremen eG

Rebecca-Maria Seehafer, Telefon 0421 3497715

E-Mail: [email protected],

www.svg-bremen.de

UNION von 1801Union-Treff „Bremer Sessel“, zu Gast: Peter Noltenius (Brepark GmbH), 12.2., 19:00 Uhr, im Bremer Geschichtenhaus, Stavendamm 8

Union-Treff „Bremer Sessel“, zu Gast: Frank Menke (Menke Menue GmbH), 6.3., 19:00 Uhr, im Hause Menke Menue, Paul-Feller-Str. 9

Veranstalter Union von 1801, Kaufmännischer

Verein Bremen, Angelika Metje, Telefon 0421

320532, E-Mail: [email protected]

VdU Verband deutscher Unternehmerinnen12. Februar, 13:00 Uhr, Business Lunchim Club zu Bremen27. Februar, 19:00 Uhr, Club zu Bremen,Vortrag über Pressearbeit in Unternehmen

Veranstalter: Verband deutscher Unternehmerinnen

(VdU) Bremen Weser Ems, Cornelia Hopp,

Telefon 0421 51432-0, www.vdu.de

E-Mail: [email protected]

Wirtschafts- und Sozialakademieder Arbeitnehmerkammer Bremen Seminare (Auswahl)Staatl. Gepr. Betriebswirt/in, berufsbegleitend,Beginn 1.4.Gepr. Finanzbuchhalter/in, Beginn 12.2.Gepr. Personalfachkauffrau/mann, Beginn 27.2.Personalsachbearbeiter/in, Beginn 3.3.

Fachwirt/in im Sozial- und GesundheitswesenIHK, Beginn 13.3.Tourismusfachwirt/in (IHK), Beginn 6.3.Fachberater/in für Finanzdienstleistungen, Beginn 27.3.Gepr. Controller/in, Beginn 9.4.Controlling kompakt, Beginn 31.3.Sekretärin, Beginn 17.4.Kaufmännisches Grundwissen, Beginn 31.3.Marketing-Fachkraft, Beginn 31.3.Internationale Rechnungslegung IAS/IFRS, Beginn 25.2.Gewerblich-technische BerufeCNC-Fräsen, Grundlagen, Beginn 18.2.CNC-Fräsen, Aufbaukurs, Beginn 10.3.SPS-Grundlagen, Beginn 7.4.SPS-Aufbaukurs, Beginn 14.4.VorankündigungenGepr. Fachkauffrau/mann für Marketing, Beginn 1.4. Gepr. Webmaster/in, Beginn 21.5.Gepr. Medienfachwirt/in, Beginn 21.5.

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie

der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH,

Information: Telefon 0421 4499-

629/653/639/642/615/672,

www.wisoak.de

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Nur wenige arbeiten bis 65 JahreEnde 2004 waren nur rund fünf Pro-zent aller 64-jährigen Männer sozialver-sicherungspflichtig beschäftigt. Bei den64-jährigen Frauen lag die Beschäfti-gungsquote mit drei Prozent im Westenund einem Prozent im Osten sogarnoch erheblich darunter. Wer die Regel-altersrente erreicht, ist demnach meistgar nicht mehr erwerbstätig, zeigt eineStudie des Instituts für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (IAB). Bereits ab55 sinken die Beschäftigungsquoten,ab 60 Jahren sogar rapide. „Ein Aus-scheiden vor dem 65. Lebensjahr istimmer noch die Regel. 64-Jährige ste-hen so gut wie nicht mehr im Erwerbs-leben“, so die Autorin der Studie, Fran-ziska Hirschenauer.

Trotz der ungünstigen konjunkturel-len Entwicklung sind zwischen 2000und 2004 die Beschäftigungsquotender Menschen über 60 gestiegen.Gleichzeitig ist aber auch die verdeckteArbeitslosigkeit gewachsen. Die Ar-beitslosenstatistik spiegelt die Beschäf-tigungsprobleme Älterer nur teilweisewider. So waren im Jahr 2004 beispiels-weise zwölf Prozent der westdeutschenund 21 Prozent der ostdeutschen Män-ner im Alter von 59 arbeitslos, ohne inder Statistik registriert zu sein. Bei denab 60-Jährigen sinken diese Anteile, siebleiben jedoch deutlich über denjeni-gen der registrierten Arbeitslosen. Da-mit war Ende 2004 die Zahl der nichtregistrierten Arbeitslosen in allen Al-tersgruppen ab 58 größer als die Zahlder registrierten Arbeitslosen.

Grund dafür ist zum einen die so ge-nannte „58er Regelung“, nach der bis2007 die Betroffenen Arbeitslosengeldbeziehen konnten, ohne dem Arbeits-markt zur Verfügung zu stehen. Sie tau-chen dann aber auch in den Arbeitslo-

NACHRICHTEN

48 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

SERVICE&PRAXIS

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER

89. Jahrgang, Februar 2008

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13, 28195 Bremen, Telefon 0421 3637-0, www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG ZeitschriftenverlagSchünemannhaus, 28174 Bremen, www.schuenemann-verlag.deVerlags- und Anzeigenleitung:Hermann Schünemann, Telefon 0421 36903-72,[email protected]: Karin Wachendorf, Telefon 0421 36903-26, [email protected] und Leserservice: Ingrid Schwarze, Telefon 0421 36903-25,[email protected]

ChefredaktionDr. Stefan Offenhäuser, [email protected],Dr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected] und HerstellungDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected]

DruckDruckerei Asendorf, Hastedter Heerstraße 196, 28207 Bremen, Telefon 0421 440244

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen erhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfrage kostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Es gilt die Anzeigenpreis-liste Nr. 33 vom 1. Januar 2008. Für unverlangt eingesandteManuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet.Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinung der Handelskammer wieder. Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

Programm: Demografie-Fitness für UnternehmenMit älter werdenden Belegschaftensich erfolgreich im Wettbewerb be-haupten: Hier setzt ein neues, bundes-weites Programm für Unternehmen an.Verbundpartner von rebequa (Regiona-le Qualifizierung und Beratung) in Bre-men ist das RKW. Unter seiner Feder-führung wurden sechs Fachleute zu De-mografie-Beratern qualifiziert, die jetztkleinen und mittleren Unternehmen miteiner kostenfreien sogenannten Demo-Fit-Erstberatung zur Seite stehen. ImMittelpunkt dieser Beratung steheneine Bestandsaufahme, das Identifizie-ren erster Handlungsfelder und eineeinfache Altersstrukturanalyse. Am 21.Februar findet das rebequa-Regional-treffen in der Handelskammer statt: Esgeht um die wirtschaftlichen Perspekti-ven und den demografischen Wandelin Bremen. Auch können Unternehmenhier die Demografie-Berater und die kos-tenfreie Erstberatung kennenlernen.

„Erfahrene Kräfte binden, jungeFachleute finden“ heißt eine der Her-ausforderungen für Unternehmen imZuge des demografischen Wandels. Erbietet Gelegenheit für eine Standortbe-stimmung: Wo steht der Betrieb in dennächsten fünf bis zehn Jahren? Wo lie-gen Herausforderungen und Chancenfür die Region? Welche Personalstrate-gie ist Erfolg versprechend? Und wiekönnen Produkte und Dienstleistungenan sich verändernde Kundenstrukturenangepasst werden? rebequa unter-stützt Betriebe somit bei der nachhalti-gen Unternehmensplanung.

Das Programm wird von der Initiati-ve Neue Qualität der Arbeit und demBundesministerium für Arbeit und So-ziales gefördert. Es startete 2005 inMecklenburg-Vorpommern und wirdjetzt im gesamten Bundesgebiet ange-boten. �

INFORMATION

Torsten Stadler, RKW Bremen, Telefon 0421 323464-22, E-Mail: [email protected]

Tradition trifft ModerneUnter dem Motto „Traditiontrifft Moderne“ präsentierenhanseatische Unternehmerin-nen und Unternehmer zum dritten Mal Edles, Verführeri-

sches, Sinnliches und Extravagantes in den Räumendes Atlantic Hotels Airport: Am Sonntag, den 2.März (11.00 bis 18:00 Uhr), findet dort die Messenot only for women statt. Der Eintritt kostet 18,- Europro Person. Neben der Vorführung exklusiver Produk-te gibt es ein vielfältiges Begleitprogramm. Der Erlösder Tombola kommt dem Verein Schattenriss zugute. Lassen Sie sich verwöhnen und genießen Sie diesenaußergewöhnlichen Tag!

Bitte melden Sie sich telefonisch an bis zum 24. Februar im Atlantic Hotel Airport bei Isabel Obeng, Telefon 0421-5571-123.

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 49

ANZEIGENREGISTER

Banane Design GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . .27Bartram GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4Bundesagentur für Arbeit . . . . . . . . . . . . . .21Car Cleaner GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . .37ePhilos AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Europa-Center AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Euro-Tresor GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Gewerbebau Nord GmbH . . . . . . . . . . . . . .49Goldbeck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . .51Helios Lubeoil KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50Hochschule Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49KPS Verlagsges. mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . .35Künneke GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50Dr. Mittag & Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . .35Philharmonische Ges. . . . . . . . . . . . . . . . . .45RBB GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . .27,41,49Renault Nissan Deutschland AG . . . . . . . . .43Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Shell Marine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2Spies, Robert C. Immobilien . . . . . . . . . . . . .5Strauß GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33swb AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3

senstatistiken nicht mehr auf. Auch diegestiegene Inanspruchnahme der Al-tersteilzeit hat bei den über 58-Jähri-gen die Arbeitslosenrate gesenkt. �

Gewinnbeteiligung gibt esin vielen UnternehmenWährend die Politik noch recht kompli-zierte Modelle diskutiert, wie Mitarbei-ter am Kapital und damit indirekt amErfolg ihrer Unternehmen beteiligt wer-den können, gehen viele Firmen bereitseinen erheblich einfacheren Weg. Rundein Viertel der deutschen Industriefir-men und industriellen Dienstleisterkoppelt Entgeltbestandteile an die Ge-schäftslage – wie das Zukunftspaneldes Instituts der deutschen WirtschaftKöln (IW) Consult in einer Befragungermittelt hat. In Großunternehmen mitmehr als 2.000 Mitarbeitern sind Ge-winnbeteiligungen sogar nahezu Stan-dard, und auch von den Betrieben mit100 bis 500 Beschäftigten setzt fastjeder zweite auf dieses variable Vergü-tungsinstrument.

Allerdings kommt nur injedem neunten Unterneh-men mehr als die Hälfteder Belegschaft in den Ge-nuss einer derartigen Er-folgsbeteiligung. Dabeispricht vieles dafür, denKreis der Beteiligten zu ver-größern. Jedenfalls erhof-fen sich rund 85 Prozentaller Unternehmen, dieihre Beschäftigten am Ge-winn beteiligen, von die-sen mehr Einsatzbereit-schaft und Kreativität. Ei-nem Viertel der Unterneh-men hilft die Gewinn-beteiligung auch dabei, be-sonders qualifizierte Kräfteanzulocken. �

Hagen Lesch, Oliver Stettes: Gewinnbeteiligung – Eine theore-tische und empirische Analyseauf Basis des IW-Zukunftspanels,IW-Analysen Nr. 35, Köln 2008,92 Seiten, 19,80 Euro, www.divkoeln.de

Beispielhaft: Familienfreundliche Betriebe

Das Bremer Verbundprojekt Beruf und Familieund die Arbeitnehmerkammer Bremen habeneine Broschüre herausgegeben, in der sie erfolg-reiche Beispiele familienbewusster Personalpolitikzeigen. Unter dem Titel „Auf dem Weg zum familienfreundlichen Betrieb – Gute Praxis ausBremerhaven und Bremen“ stellen 20 kleine,mittlere und große Unternehmen und Institutio-nen jeweils zwei bis drei besonders erfolgreicheAngebote vor. Konkret sind das beispielsweise finanzielle Entlastungsmöglichkeiten für Beschäf-tigte, Eltern-Kind-Arbeitszimmer im Betrieb, gemeinsame Ferienbetreuung mehrerer Unter-nehmen, Arbeiten von zu Hause, Führungskräfte-seminare und Personalentwicklung während derElternzeit.

Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden bei der Arbeitnehmerkammer Bremen, Telefon 0421 36301-979, E-Mail: [email protected].

Page 48: 01 Titel FEB 2008 - handelskammer-bremen.de · Automotive-Wirtschaft Seite 26 Spezialist auf Wachstumskurs Wer H&M hört, denkt vielleicht zuerst an eine schwedische Mode-Kette. Wer

zeuge, Pumpen, Schweißtechnik mit Ser-vicewerkstatt zu verkaufen. Marken-Ver-tretungen. Das Unternehmen bestehtseit ca. 40 Jahren, Rechtsform GmbH mit6 Mitarbeitern.

HB-A-34-2007Institut tätig in der chinesischen Heil-kunde und im Gesundheitswesen suchtTeilhaber oder Nachfolger auch in denStädten Hamburg und München.

HB-A-35-2007Gesucht werden Partner für die Vermark-tungssteigerung und für die Weiterent-wicklung von rückstandsfrei abbaubarenProdukten für den Haushalts- und Gar-tenbereich. Zitat: „Die gesamte Palette

ist eine der wenigen lang erprobten,fundierten und bereits zum Teil reali-sierten Ideen, um dem wachsendenUmweltbewusstsein und der Forde-rung nach Schonung nicht erneuer-barer Ressourcen real, erfolgverspre-chend und ökonomisch gerecht zuwerden"; Startup-Phase ist bereits erfolgreich abgeschlossen.

HB-A-36-2007Auf dem nordamerikanischen Konti-nent werden vermehrt ökologischeTechniken – bei steigender Tendenz –nachgefragt und angewendet; z. B.Einschränkungen der chemischenKeule (Herbizide) zu Gunsten mecha-nischer Methoden im Zierpflanzen-,Baumschul- und Forstbereich sowiein Teilgebieten des Gartenbaus.Zitat: „Systemwechsel im Pflanzen-schutz.“ Geboten wird die Übernah-me eines Verfahrens mechanischerUnkrautbekämpfung für den US-Markt und Kanada, das über U.S.-Pa-tent und registriertes Warenzeichen(trade mark) geschützt ist.

� NACHFRAGEN

HB-G-24-2007Erfolgreiches mittelständisches Un-ternehmen sucht im Bereich Maschi-nen-, Metall-, Anlagenbau o. ä. Pro-dukte, Serien oder Unternehmen zur Übernahme.

50 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabeder Chiffrenummer an:

Handelskammer BremenGeschäftsbereich II, Jutta Deharde Postfach 105107, 28051 Bremen oder per E-Mail: [email protected]

KOOPERATIONSBÖRSE

HB-D-6-2007Gesucht werden Geschäftspartnermit dem Schwerpunkt IT-Lösung mitoffshore-outsourcing. Eine gute Konstellation ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aus China und die markt-bewusste Qualitätskontrolle inDeutschland.

küche, begehbaren Kühlzellen und hoch-wertigem Inventar wird auch eine mehrals 100 qm große Einliegerwohnung mitveräußert. Das Unternehmen ist hervor-ragend am Markt bei privaten sowie gewerblichen Kunden etabliert undweist konstant gute Betriebsergebnisseaus. Die jetzigen Inhaber stehen für eineEinarbeitung zur Verfügung.

HB-A-32-2007Tiernahrungsfachhandel, modernes Unternehmen, 1a Lage/kostenlose Park-plätze.

HB-A-33-2007Fachhandel für Motorgeräte, Stromerzeu-gersysteme, Generatoren, Elektrowerk-

� ANGEBOTE

HB-A-29-2007Internethandelsunternehmen mit eige-ner Internetplattform, tätig im Non-Food-Bereich mit stabilem Wachstum, aus persönlichen Gründen abzugeben.

HB-A-30-2007Hotelmanagement GmbH zu verkaufen.Gründungsjahr 2000. Stammkapital25.000,00 Euro, Verkaufspreis VB

HB-A-31-2007Ein Party-Service, seit mehr als 30 Jah-ren vom Inhaber geführt, steht inkl. derattraktiven Immobilie zum Verkauf.Neben dem Produktionsbereich mit Voll-

HB-G-25-2007Kaufmann, 46 Jahre, mit langjährigerErfahrung im Import und Vertrieb vonNonfoodartikeln aus Fernost, sucht Her-ausforderung mit Perspektive als Unter-nehmensnachfolger.

HB-G-1-2008Wir sind ein mittelständischer Ver-packungsmittelgroßhandel und möchtenkurz- oder mittelfristig einen gleichgela-gerten Betrieb übernehmen. Wir vertrei-ben Transportverpackungen wie Karto-nagen, Verpackungsfolien, Packpapiere,Klebebänder an Industriebetriebe inNorddeutschland und Sachsen.

HB-G-2-2008Für unser erfolgreiches internationalesund konkurrenzloses Projekt mit mehre-ren Komponenten im Bereich Produktion,Handel und Dienstleistung suchen wireinen seriösen Partner für eine aktiveoder passive Beteiligung. Sicherheitensind vorhanden. Die Umsatzrendite istunglaublich hoch. Umsatzsicherung istin mehrstelliger Millionenhöhe ohne Risiko durch neue Märkte garantiert.Von unserem o. g. Projekt können mehre-re Unternehmen profitieren, wie z. B.rund um den Automotivbereich, interna-tionale Bauunternehmen, internationaleLeasinggesellschaften und Speditionen,Rettungsdienstunternehmen bzw. Liefe-rer von Rettungsfahrzeugen, Verbren-nungsanlagen und Stahlbauunterneh-men bzw. Hotelgewerbe mit einem konti-nuierlichen Kundenstamm für ausländi-sche Mitarbeiter; auch Banken undVersicherungen können von unseren gesicherten Umsätzen profitieren. Durchunser Projekt und das Know-how habenSie gesicherte Zukunfts- und Marktchan-cen sowie Vorteile: garantierte Absatz-märkte für mehrere Jahre im Voraus,keine Werbung und Marketingkosten;nach kurzer Zeit ist ihr Unternehmenweltweit vertreten, Marktführer für dieneuen Märkte und Zielgruppen.

HB-D-1-2008 Selbstständige und Gründer gesucht, die mit uns Telefonservice, Fax, Schreib-service und Büroadresse in Bremen(Schwachhausen) nutzen möchten. AufWunsch mit Buchführung, Management-,Gründungs- und Personalberatung.

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� ANGEBOTE

BI-A-1107-02, Drehspäne aus POM schwarz,POM natur und PVC hart grau, sauber u. sorten-rein, unregelmäßig, n. Absprache,EngerBI-A-1110-02, HDPE Mahlgüter, Spritzguss undExtrusion; PP/ERDM; Mahlgut aus Kfz-Zuliefer-bereich, grau; PS Mahlgut aus Kühlschränken,hell, vierteljährlich, Sack Lkw, BielefeldBI-A-1109-02, Lagerwannen aus schwarzem PE-Kunststoff, Größen 10x10x30, 20x30x30,30x30x30, einmalig, die Wannen sind auf Euro-paletten gestapelt, Abholung, BielefeldBI-A-1106-05, Holz-Reststücke in den HolzartenAhorn, Buche, Eiche, Erle, Nussbaum, regel-mäßig, Absprache, BürenBI-A-1100-0, Kunststoffe Polyeurethanabfall, bestehend aus einem Gemisch aus Weichform-schaum und mit Schwerspat gefüllten RIM-Polyerurethanschwerfolien, nicht gemahlen oderzerkleinert, sortenrein, 50 t wöchentlich, Abholung, BielefeldBI-A-1111-06, hochwertiges italienisches Polar-fleece; trendige Farben; ganze und halbe Rollen;2.000 kg, einmalig, Verpackung nach Abspra-che, Abholung, BielefeldH-A-367, PES/PVC-Randstreifen, 40 % Polyester-träger und 60 % PVC-Paste, 20 t wöchentlich,Ballen, Lkw, StolzenauH-A-368, Silikonpapier, 500 t jährlich, Ballen,Lkw, Anlieferung der Ware ist möglich, GöttingenH-A-369, Kokosläufer, braun, 2 m breit, variableLängen, Kokosfaser, 6.000 qm, einmalig, auchTeilmengen möglich, Ballen, Lkw, Hannover/NiedersachsenH-A-370, Entsorgung von gebrauchten Fritier-fetten, Preis nach Verhandlung, Häufigkeit n.Absprache, Fass, Container, lose Tankzuware,Transport n. Absprache, Anfallstelle KreiensenOL-A-3245, Waschfolie, transparent u. bunt gemischt, ladungsweise, alle 2-3 Monate, Lkw,Landkreis VechtaOL-A-3246, Altreifen, jährlich etwa 10-1.500 Alt-reifen, 15.000 Stck, jährlich, Lkw LandkreisVechtaOL-A-3244, Stahlbeton-Eisenbahnschwellen inweitestgehend intaktem Zustand (als Schwellenwegen defekten Schienenbefestigungen abernicht mehr verwendbar), Gewicht 225 kg proStück, 300 Stck. einmalig, Container, SchortensHH-A-08-02, Verpackungen Fahrradkartons undUmweltverpackungen aus Pappe, 5 cbm regel-mäßig, HamburgHH-A-04-15, Elektronik Switches, Platinen EDV,15 Stck, einmalig, Verpackung n. Absprache,Transportmittel n. Absprache, HamburgLG-A-912-18, Fässer, 204 l Fassungsvermögen,Durchmesser außen 575 mm, innen 560 mm,Höhe außen 875 mm, Höhe innen 823 mm,Mantel: Kraftliner mit PE-Sperrschicht, spiral gewickelt, geleimt, Kopfband: Bandeisen verzinkt, Boden: Stahlblech verzinkt, Deckel:Stahlblech verzinkt, Dichtung eingegossen,Spannring: Bandeisen verzinkt, Hebelverschlussplombierbar, 2.000 Stck., regelmäßig, lose oderzu 4 Stck. auf einer Einwegpalette, Selbstabho-ler oder frei Haus geliefert, LeunaLG-A-913-02, 1.000 l IBC, ungereinigt, mit Auslasshähnen, 30 Stck, einmalig, Abholung,Soltau-Fallingbostel

2.2008 Wirtschaft in Bremen | 51

RECYCLINGBÖRSE� NACHFRAGEN

OL-N-1307, saubere Produktionsabfälle aus PEund PP in Folienqualität, regelmäßig, Container,Boxen oder Ballen, Lkw, Landkreis VechtaOL-N-1308, Altreifen, Autoverwertungsbetriebhat noch Kapazitäten zur Altreifenannahme frei,regelmäßigBI-N-298-11, Verbundabfälle mit PUR-Hart-schaumkern m. Aluminium-, Stahl- oder PVC-Be-schichtung. Verbundabfälle m. Steinwolleeinla-ge; Verbundabfälle aus Klinkerriemchen m. PUR-Hartschaumisolierung; reine Produktionsabfälle

aus Polyurethan-Hartschaum (PUR); reine Pro-duktionsabfälle aus Polystyrol XPS-Hartschaum,10 t, monatlich, Container, lose, TransportmittelContainerfahrzeug, Anfallstelle HerzebrockH-N-371, gebrauchte Altspeisefette, Frittierfette,Preis n. Verhandlung, Häufigkeit n. Absprache,Fass Container, lose Tankzugware, Transport n.Absprache, Abholung d. Ware ist möglich, An-fallstelle KreiensenHH-N-06-02, polefine Polypropylen und Poly-ethylen, auch Gemische, 20 t regelmäßig, Ballenware, Big Bags, auch Gitterbox oder Container, Lkw bevorzugt, bundesweit

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52 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

KAMMEROFFIZIELL

Nachtragswirtschaftssatzung der Handelskammer Bremen für das Geschäftsjahr 2007

In Ergänzung seines Wirtschaftsbeschlusses vom 11. Dezember 2006 hat das Plenum der Handelskammer am 10. Dezember 2007 eine Nachtragswirtschaftssatzung verabschiedet. Sie enthält die Nachträge, die mit folgenden Endsummen festgestellt wurden:

I. WirtschaftsplanDer Wirtschaftsplan wird:

1. im Erfolgsplanmit der Summe der Erträge von EUR 11.634.308mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von EUR 10.971.670mit dem Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von EUR 662.638

2. im Finanzplanmit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhe von EUR 0mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhe von EUR 339.900mit der Summe der Einzahlungen in Höhe von EUR 872.098(Abschreibungen/Veränderungen der Rückstellungen)mit der Summe der Auszahlungen in Höhe von EUR 339.900

festgestellt.

Hinsichtlich der Abschnitte II. (Beitrag) und III. (Kredite) wurden keine Änderungen beschlossen.

Bremen, den 10. Dezember 2007Handelskammer Bremen

Lutz H. Peper Dr. Matthias Fonger Otto Lamotte Präses I. Syndicus Rechnungsführer

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 53

Wirtschaftssatzung der Handelskammer Bremenfür das Geschäftsjahr 2008

Das Plenum der Handelskammer Bremen hat in seiner Sitzung am 10. Dezember 2007 gemäß den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I, S. 920 ff.), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Zweiten Gesetzes zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in der mittelständischen Wirtschaft vom 7. September 2007 (BGBl. I, S. 2246), und der Beitragsordnung vom10. Dezember 2007, gültig ab 1. Januar 2008, folgende Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2008 (1. Januar 2008bis 31. Dezember 2008) beschlossen:

I. WirtschaftsplanDer Wirtschaftsplan wird:1. im Erfolgsplan

mit der Summe der Erträge in Höhe von EUR 10.733.225mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von EUR 10.657.110

mit dem Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von EUR 76.115

2. im Finanzplanmit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhe von EUR 0mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhe von EUR 210.000

mit der Summe der Einzahlungen in Höhe von EUR 264.015(Abschreibungen/Veränderungen der Rückstellungen)mit der Summe der Auszahlungen in Höhe von EUR 210.000

festgestellt.

II. Beitrag1. Nicht in das Handelsregister eingetragene natürliche Personen und Personengesellschaften, deren Gewerbeertrag,

hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, EUR 5.200,-- nicht übersteigt, sind vom Beitrag freigestellt.Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewerbe nach dem 31.12.2003 angezeigt und in den letzten fünf Wirtschaftsjahren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe-betrieb oder selbstständiger Arbeit erzielt haben noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der Kammer, in dem die Betriebseröffnung erfolgt, und fürdas darauf folgende Jahr von Grundbeitrag und Umlage sowie für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb EUR 25.000,-- nicht übersteigt.

2. Als Grundbeiträge sind zu erheben von 2.1 Kammerzugehörigen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind und

deren Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert,a) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, bisEUR 7.800,--, soweit nicht die Befreiung nach Ziff. 1 eingreift EUR 35,--b) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von überEUR 7.800,-- bis EUR 24.500,--, EUR 90,--c) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von überEUR 24.500,-- bis EUR 76.800,-- EUR 200,--

2.2 Kammerzugehörigen, die im Handelsregister eingetragen sind oder deren Gewerbebetrieb nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichtetenGeschäftsbetrieb erfordert, mit einem Verlust oder Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, bis EUR 76.800,-- EUR 200,--

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54 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

KAMMEROFFIZIELL

2.3 allen Kammerzugehörigen mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbe--betrieb, von über EUR 76.800,-- oder großen Unternehmen im Sinne des § 267 HGB EUR 450,--Für Kapitalgesellschaften, die nach Ziff. II. 2.2 zum Grundbeitrag veranlagt werden und deren gewerbliche Tätigkeit sich in der Funktion eines persönlich haftenden Gesellschafters in nicht mehr als einer ebenfalls der Kammer zugehörigen Personenhandelsgesellschaft erschöpft (persönlich haftende Gesellschafter i.S.v. § 161Abs. 1 HGB), wird auf Antrag der zu veranlagende Grundbeitrag um 50 % ermäßigt.

3. Als Umlagen sind zu erheben 0,394 % des Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage einmal um einen Freibetrag von EUR 15.340,-- für das Unternehmen zu kürzen.

4. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2008.5. Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb des Bemessungsjahres nicht bekannt ist, wird eine

Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des der Kammer zum Zeitpunkt des Erlasses desBeitragsbescheides vorliegenden Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb des jüngsten Kalenderjahres erhoben.Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb nicht bekannt ist, der Kammer jedoch Gewerbesteuermess-beträge vorliegen und der letzte Gewerbesteuermessbetrag größer als „EUR 0,--“ ist, wird eine Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des Gewerbeertrages, der mit der Formela) einheitlicher Gewerbesteuermessbetrag für Jahre bis einschließlich 1997: Messbetrag x 0,865 x 20 (+ EUR 24.542,01 [DM 48.000,--] bei natürlichen Personen und Personengesellschaften)b) Gewerbesteuermessbetrag für Jahre ab 1998: Messbetrag x 20 (+ EUR 24.542,01 [DM 48.000,--] bei natürlichen Personen und Personengesellschaften)c) Gewerbesteuermessbetrag für Jahre ab 2002:Messbetrag x 20 (+ EUR 24.500,-- bei natürlichen Personen und Personengesellschaften)aus dem letzten der Kammer vorliegenden Gewerbesteuermessbetrag ermittelt wird, erhoben.

Soweit keine Gewerbesteuermessbeträge größer als „EUR 0,--" vorliegen, der Kammerzugehörige jedoch seinen Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb mitgeteilt hat, wird eine Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des mitgeteilten Betrages erhoben.

Soweit ein Kammerzugehöriger, der nicht im Handelsregister eingetragen ist und dessen Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert, die Anfrage der Kammer nach der Höhe des Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb nicht beantwortet hat, kann die Kammer die Bemes-sungsgrundlagen entsprechend § 162 AO schätzen oder eine Veranlagung nur des Grundbeitrages gem. Ziff. II. 2. durchführen.

III.Kredite

Investitions- und Kassenkredite sind nicht vorgesehen.

Bremen, den 10. Dezember 2007Handelskammer Bremen

Lutz H. Peper Dr. Matthias Fonger Otto LamottePräses I. Syndicus Rechnungsführer

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 55

A. Verwaltungsgebühren

EURO1. Gebühr für die Ausstellung von Ursprungszeugnissen,

für die Bescheinigung von Handelsrechnungen/Zoll-fakturen, Original einschl. Kopien 5,00Für jede ab der sechsten Kopie im händischen Verfahren 0,50

2. Für sonstige für den Außenhandel erforderliche Bescheinigungen, Original einschl. Kopien 5,00 Für jede ab der sechsten Kopie im händischen Verfahren 0,50

3. Gebühr für die Ausstellung von Carnets A.T.A.3.1 für Kammerzugehörige 15,00 3.2 für Nichtkammerzugehörige 25,00

4. Gebühr für nicht ordnungsgemäß abgewickelte Carnets A.T.A. 15,00

5. Gebühr für die Eintragung eines Umschulungs-verhältnisses 25,00

6. Gebühr für die Eintragung eines Praktikanten-verhältnisses 25,00

7. Gebühr für die Eintragung eines Ausbildungsverhält-nisses (einschließl. Anschlussverträge bei Stufenaus-bildungsberufen). Die Eintragungsgebühr entfällt für den Ausbildungsvertrag, mit dem ein Ausbildungsplatz wiederbesetzt wird, der durch eine vorzeitige Lösung(Rücktritt vom Vertrag vor Ausbildungsbeginn oderLösung in der Probezeit) im selben Jahr frei geworden ist. 25,00

8. Gebühr für die Zwischenprüfung8.1 kaufm. Berufe ohne Fertigkeitsteil 45,00 8.2 kaufm. Berufe mit Fertigkeitsteil 75,00 8.2.1 zzgl. Materialkosten in Höhe von 0,50 bis 255,00

für Prüfungen nach 8.2 bei Bedarf8.3 gewerblich-technische Berufe 90,00

9. Gebühr für Abschlussprüfungen9.1 von Bewerbern mit Eintragung in das Verzeichnis der

Berufsausbildungsverhältnisse bei der Handelskammer Bremen

9.1.1 kaufm. Berufe ohne Fertigkeitsteil 90,00 9.1.2 kaufm. Berufe mit Fertigkeitsteil 130,00 9.1.2.1 zzgl. Materialkosten in Höhe von 0,50 bis 255,00

für Prüfungen nach 9.1.2 bei Bedarf9.1.3 gewerblich-technische Berufe 180,00 9.1.4 in zweigestuften Berufen bei Abschluss9.1.4.1 der ersten Stufe 180,00 9.1.4.2 der zweiten Stufe 180,00 9.1.5 in dreigestuften Berufen bei Abschluss9.1.5.1 der ersten Stufe 90,00 9.1.5.2 jeder weiteren Stufe 90,00 9.1.6 Berufe mit gestreckter Prüfung 360,00

EURO9.2 von Bewerbern ohne Eintragung in das Verzeichnis

der Berufsausbildungsverhältnisse bei der Handelskammer Bremen sowie von Bewerbern mit Zulassung gemäß § 43 Abs. 2 und § 45 Abs. 2 und 3 BBiG

9.2.1 kaufm. Berufe ohne Fertigkeitsteil 135,009.2.2 kaufm. Berufe mit Fertigkeitsteil 195,00 9.2.2.1 zzgl. Materialkosten in Höhe von 0,50 bis 255,00

für Prüfungen nach 9.2.2 bei Bedarf9.2.3 gewerblich-technische Berufe 275,00 9.2.4 in zweigestuften Berufen bei Abschluss9.2.4.1 der ersten Stufe 275,00 9.2.4.2 der zweiten Stufe 275,00 9.2.5 in dreigestuften Berufen bei Abschluss9.2.5.1 der ersten Stufe 135,00 9.2.5.2 jeder weiteren Stufe 135,00 9.2.6 Berufe mit gestreckter Prüfung 550,00

10. Gebühr für Umschulungsprüfungen10.1 Geprüfte/r Flugzeugabfertiger/-in 230,00

11. Gebühr für Ausbildereignungsprüfungen 170,00 11.1 je Prüfungsteil 85,00

12. Gebühr für Meisterprüfungen (ohne Prüfung gemäß AEVO)12.1 Geprüfte/r Industriemeister/in Metall12.1.1 Teil Basisqualifikation 150,00 12.1.2 Teil Handlungsspezifische Qualifikation 300,00 12.2 Geprüfte/r Meister/in für Veranstaltungstechnik 450,00 12.3 Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik12.3.1 Teil Basisqualifikation 150,00 12.3.2 Teil Handlungsspezifische Qualifikation 300,00 12.4 Geprüfte/r Küchenmeister/in 490,00 12.5 Geprüfte/r Floristmeister/in 450,00 12.6. Geprüfte/r Industriemeister Mechtaronik12.6.1 Teil Basisqualifikation 150,0012.6.2 Teil Handlungsspezifische Qualifikation 300,00 12.7 andere/r Meister/in 365,00

13. Gebühr für Fachwirteprüfungen (ohne Prüfung gem. AEVO)13.1 Geprüfte/r Bankfachwirt/in 380,00 13.2 Geprüfte/r Immobilienfachwirt/in 380,00 13.3 Geprüfte/r Industriefachwirt/in 380,00 13.4 Geprüfte/r Verkehrsfachwirt/in 380,00 13.4.1 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,00 13.5 Geprüfte/r Versicherungsfachwirt/in13.5.1 Teil 1 150,00 13.5.2 Teil 2 230,00 13.5.3 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,00 13.6. Geprüfte/r Handelsfachwirt/in 380,0013.6.1 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,0013.7 Technische/r Fachwirt/in (alte VO) 380,00 13.8 Geprüfte/r Medienfachwirt/in13.8.1 Grundlegende Qualifikation 150,00 13.8.2 Handlungsspezifische Qualifikation 300,00 13.8.3 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,00

Gebührentarif der Handelskammer Bremen(gemäß § 1 Abs. 1 der Gebührenordnung)Das Plenum der Handelskammer Bremen hat in seiner Sitzung vom 10. Dezember 2007 den Gebührentarif mit Wirkung vom 1. Januar 2008 wie folgt beschlossen:

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56 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

KAMMEROFFIZIELL

13.9 Andere/r Fachwirt/in (alte VO) 295,00 13.10 Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in13.10.1 Betriebswirtschaftliche Qualifikationen 150,00 13.10.2 Technische Qualifikationen 150,00 13.10.3 Handlungsspezifische Qualifikationen 200,0013.10.4 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,00

14. Gebühr für Fachkaufleuteprüfungen (ohne Prüfung gemäß AEVO)

14.1 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in 380,00 14.2 Geprüfte/r Personalfachkaufmann/frau 380,00 14.3 Geprüfte/r Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik 400,00 14.4 Andere Fachkaufleute 320,00

15. Gebühr für „Andere Fortbildungsprüfungen“15.1 Betriebswirt/in IHK 535,00 15.2 Controller/in IHK 535,00 15.3 Techn. Betriebswirt/in IHK (alte VO) 535,00 15.4 Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in15.4.1 Teil Wirtschaftliches Handeln und betrieblicher

Leistungsprozess 150,00 15.4.2 Teil Management und Führung 220,0015.4.3 Fachübergreifender technikbezogener Prüfungsteil 150,00 15.5. Geprüfte/r Betriebswirt/in15.5.1 Teil Wirtschaftliches Handeln und betrieblicher

Leistungsprozess 150,00 15.5.2 Teil Management und Führung im Unternehmen 220,0015.5.3 Teil Projektarbeit und projektarbeitsbezogenes

Fachgespräch 150,0015.6 Diätköchin/koch 250,00 15.7 Hafenfacharbeiter/in 230,00 15.8 Servicemonteur/in für Windenergieanlagentechnik 500,00 15.9 Geprüfte/r Pharmareferent/in (alte VO) 200,00 15.10 Geprüfte/r Pharmareferent/in 350,00

16. Fälligkeit von Prüfungsgebühren nach Ziffern 8. bis 15. Die Gebühren nach Ziffern 8. bis 15. werden mit Prüfungs-zulassung fälig, bei Zulassung zu einem Prüfungsteil wirddie Gebühr für diesen fällig.

17. Gebühr für die Bestätigung der Gleichwertigkeit im Prüfungszeugnis 90,00

18. Gebühr für Freistellungsbescheinigung gem. AEVO und Gaststättengesetz 15,00

19. Gebühr für die Unterrichtung und Bescheinigung nach§ 4 Abs. 1 des Gaststättengesetzes 70,00

20. Gebühr für den Nachweis der fachlichen Eignung zur Führung von Güterkraftverkehrsunternehmen

20.1 Gebühr für die Vorbereitung/Durchführung der Fachkundeprüfung 180,00

20.2 Gebühr für die Anerkennung leitender Tätigkeit gemäß § 7 BZVO GüKG 50 % der unter 20.1 genannten Gebühren

20.3 Gebühr für die Ausstellung einer Fachkundebescheinigung auf Grund gleichwertiger Abschlussprüfung 30,00

20.4 Gebühr für die Umschreibung einer beschränkten Fachkundebescheinigung 30,00

21. Gebühr für die Ausfertigung von Zweitschriften, IHK-Zertifikaten und Bescheinigungen

21.1 Gebühr für die Ausfertigung einer Zweitschrift nach demBerufsbildungsgesetz 50,00

21.1.2 Gebühr für die Ausfertigung sonstiger Zweitschriften 20,0021.2 DIHK-Zertifikat „Schlankes Konzept“ 100,00

21.2.1 Qualifizierungskonzept „Praxistraining mit IHK-Zertifikat“ 210,00

21.3 Gebühr für die Ausfertigung einer Bescheinigung über Ausbildungszeiten für die Versicherungsträger 20,00

22. Gebühr für den Nachweis der fachlichen Eignung zur Führung von Unternehmen des Straßenpersonenverkehrs(Taxen und Mietwagen)

22.1 Gebühr für die Vorbereitung/Durchführung derFachkundeprüfung 150,00

22.2 Gebühr für die Anerkennung leitender Tätigkeit gem.§ 7 PBZugV 50 % der unter 22.1 genannten Gebühren

22.3 Gebühr für die Ausstellung einer Fachkundebeschei-nigung auf Grund gleichwertiger Abschlussprüfung 30,00

23. Gebühr für Prüfungen über den Nachweis der Sach-kenntnis im Einzelhandel mit freiverkäuflichenArzneimitteln 100,00

24. Gebühr auf Grund § 6 Abs. 11 der Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahnen (GGVSE)

24.1 Bearbeitung von Anträgen auf Anerkennung zur Durchführung von Schulungen

24.1.1 1. Kurs 355,00 24.1.2 je weiterer Kurs 175,00 24.2 Wiedererteilung der Anerkennung24.2.1 1. Kurs 175,00 24.2.2 je weiterer Kurs 85,00 24.3 Bearbeitung von Anträgen auf Modifikation der

Anerkennung (nach Aufwand) 50,00 bis 255,0024.4 Lehrgangsabschlussprüfungsgebühr 40,00 24.4.1 Ersatzausstellung 25,00

25. Gebühr auf Grund § 2 Abs. 2 der Gefahrgutbeauftragten-verordnung (GbV) für die Bearbeitung von Anträgen auf Anerkennung zur Durchführung von Schulungen

25.1 1. Teil 510,00 25.2 je weiterer Teil 330,00 25.3 Wiedererteilung der Anerkennung zur Durchführung

von Lehrgängen ohne wesentliche Änderung 50 % der unter 25.1 und 25.2 genannten Gebühren

25.4 Bearbeitung von Anträgen auf Modifikation der Anerkennung (nach Aufwand) 50,00 bis 255,00

25.5 Gebühr für die Vorbereitung/Durchführung einer Gefahrgutbeauftragtenprüfung 105,00

25.6 Gebühr für die Ausstellung/Verlängerung des Schulungsnachweises ohne Prüfung gem. GbV 35,00

26. Gebühr für Prüfungen zum Nachweis der Sachkenntnis nach § 5 Abs. 2 Chemikalienverbotsverordnung 70,00

27. Wiederholungen von Prüfungen. Bei Wiederholung der gesamten Prüfung wird die jeweilige volle Gebühr, d. h. 100 % , bei Wiederholung von Prüfungsteilen wird die jeweilige Teilgebühr zu 100 %, bei Wiederholung vonPrüfungsfächern werden 50 % der jeweiligen Gebühr erhoben.

28. Rücktritt von Prüfungen. Bei Rücktritt von der Prüfung nach erfolgter Zulassung werden 50 % der jeweiligen Gebühr, bei Rücktritt von der Prüfung nach der Einladungwird der volle Satz der jeweiligen Gebühr, 100 %, erhoben.

29. Erfolglose Rechtsbehelfsverfahren 25,00 bis 250,00

30. Gebühren für Maßnahmen nach der Verordnung (EG)Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des

EURO EURO

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Gültig ab 1. Januar 2008

Bremen, den 10. Dezember 2007Handelskammer Bremen

Lutz H. Peper Dr. Matthias Fonger Otto LamottePräses I. Syndicus Rechnungsführer

32.2.2 Bei Wiederbestellung 70,0032.3 Anerkennung von Sachverständigen nach § 18

Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG)32.3.1 Bei Erstanerkennung 400,00 32.3.2 Bei Wiederanerkennung 200,00

33. Gebühr für die Stellungnahme gegenüber der Bundesagentur für Arbeit zum Nachweis der

33.1 Tragfähigkeit eines Existenzgründungsvorhabens zur Erlangung eines Gründungszuschusses (SGB III, § 57) 50,00

33.2 weiteren Geschäftstätigkeit zur Fortgewährung eines Gründungszuschusses (SGB III, § 58), soweit nicht für die gleiche Geschäftstätigkeit bereits eine Gebühr nach Ziffer 33.1 entrichtet wurde 50,00

33.3 Tragfähigkeit für die beabsichtigte Aufnahme einerErwerbstätigkeit zur Erlangung von Einstiegsgeld(SGB II, § 29) 50,00

34. Beitreibungsgebühr 20,00

B. Benutzungsgebühren

Großer Saal 300,00Gesellschaftsräume 600,00Plenarsaal 200,00 Mittelsaal 200,00Landschaftszimmer 200,00Vizepräseszimmer 125,00Börsensaal 175,00 Zimmer 1 125,00Zimmer 2 50,00 Schwarzhäupterzimmer 75,00 Zimmer 301 – 310 je Raum 35,00

2.2008 Wirtschaft in Bremen | 57

Rates über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagementund die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) und des Umwelt-auditgesetzes

30.1 Erstmalige Eintragung einer Organisation in das Register 230,00 bis 880,00

30.2 Ablehnung der erstmaligen Eintragung 230,00 bis 880,0030.3 Prüfung der Voraussetzungen für den Bestand

der Eintragung nach Ablauf der Fristzur Vorlage einer neuen Umwelterklärung 75,00 bis 450,00

30.4 Eintragung nach vorangegangener Ablehnung 75,00 30.5 Vorübergehende Aufhebung der Eintragung 50,00 bis 880,0030.6 Streichung der Eintragung gem. Art. 6 Nr. 4

der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 150,00 bis 880,0030.7 Abweichend von Ziffer 29. beträgt die Gebühr für ein

erfolgloses Widerspruchsverfahren das Eineinhalbfache der jeweiligen vollen Amtshandlungsgebühr

30.8 Besteht eine einzutragende Organisation aus einer Vielzahlvon Standorten unterschiedlicher Behördenzuständigkeit, kann die registerführende Stelle wegen des daraus resultierenden Mehraufwandes eine höhere Gebühr, als im Gebührenrahmen vorgesehen, festsetzen.

31. Gebühr für das Bewachungsgewerbe 31.1 Unterrichtung für Selbstständige, Geschäftsführer

und Betriebsleiter – 80 Std. – 880,00 31.2 Unterrichtung für Mitarbeiter – 40 Std. – 440,00 31.3 Prüfungsgebühr 150,00 31.4 Prüfungsgebühr für die Wiederholungsprüfung 75,00

32. Entscheidungen über die öffentliche Bestellung und Vereidigung; Anerkennung von Sachverständigen

32.1 Sachverständige, Versteigerer32.1.1 Bei Erstbestellung 400,00 32.1.2 Bei Wiederbestellung 200,00 32.2 Messer, Zähler, Wäger, Probenehmer, Eichaufnehmer u.ä.32.2.1 Bei Erstbestellung 150,00

EURO EURO

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58 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

KAMMEROFFIZIELL

§ 1 Beitragspflicht1. Die Kammer erhebt von den Kammerzugehörigen Beiträge nach Maßgabe des IHKG und der folgenden Vorschriften; die Beiträge sind öffentliche Abgaben.2. Die Beiträge werden als Grundbeiträge und Umlagen erhoben.3. Das Plenum setzt jährlich in der Wirtschaftssatzung dieGrundbeiträge, den Hebesatz der Umlage und die Freistel-lungsgrenze (§ 5) fest.

§ 2 Organgesellschaften und Betriebsstätten1. Verbundene Unternehmen (Organgesellschaften) werden nach den Bestimmungen des § 2 Abs. 1 IHKG alseigenständige Kammerzugehörige zum Beitrag veranlagt.2. Hat ein Kammerzugehöriger mehrere Betriebsstätten imSinne von § 12 der Abgabenordnung (AO) im Kammerbe-zirk, so wird der Grundbeitrag nur einmal erhoben.

§ 3 Beginn und Ende der Beitragspflicht1. Die Beitragspflicht entsteht mit Beginn des Geschäftsjahres, erstmalig mit dem Beginn der Kammer-zugehörigkeit.2. Erhebungszeitraum für den Beitrag ist das Geschäftsjahr(§ 14 der Satzung der Handelskammer Bremen).3. Die Beitragspflicht endet mit dem Ablauf des Monats, indem die Gewerbesteuerpflicht erlischt. Sie wird durch dieEröffnung eines Liquidations- oder Insolvenzverfahrensnicht berührt.

§ 4 Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb1. Der Gewerbeertrag wird nach § 7 Gewerbesteuergesetz(GewStG) unter Berücksichtigung von § 10 a GewStG ermittelt.2. Falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermess-betrag nicht festgesetzt worden ist, tritt an die Stelle desGewerbeertrags der nach dem Einkommen- oder Körper-schaftsteuergesetz ermittelte Gewinn aus Gewerbebetrieb.

§ 5 Beitragsfreistellung nach § 3 Abs. 3 Sätze 3bis 5 IHKG1. Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen und Personengesellschaften, deren Gewerbeer-trag oder Gewinn aus Gewerbebetrieb 5.200 Euro nichtübersteigt, sind vorbehaltlich eines Beschlusses nach Absatz 3 vom Beitrag freigestellt. 2. Die in Absatz 1 genannten, natürlichen Personen sind,soweit sie in den letzten fünf Wirtschaftsjahren vor ihrerBetriebseröffnung weder Einkünfte aus Land- und Forstwirt-schaft, Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit erzielthaben, noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, fürdas Geschäftsjahr der Kammer, in dem die Betriebseröff-nung erfolgt, und für das darauf folgende Jahr von der Umlage und vom Grundbeitrag sowie für das dritte undvierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertragoder Gewinn aus Gewerbebetrieb 25.000 Euro nicht übersteigt. 3. Wenn nach dem Stand der zum Zeitpunkt der Verab-schiedung der Wirtschaftssatzung vorliegenden Bemes-sungsgrundlagen zu besorgen ist, dass bei der Kammer dieZahl der Beitragspflichtigen, die einen Beitrag entrichten,durch die in den Absätzen 1 und 2 genannten Freistel-lungsregelungen auf weniger als 55 vom Hundert aller ihrzugehörigen Gewerbetreibenden sinkt, kann das Plenum für das betreffende Geschäftsjahr eine entsprechende Herabsetzung der dort genannten Grenzen für den Gewerbeertrag oder den Gewinn aus Gewerbebetriebbeschließen.

§ 6 Berechnung des Grundbeitrags1. Der Grundbeitrag kann gestaffelt werden. Zu den Staffe-lungskriterien gehören insbesondere Art und Umfang sowiedie Leistungskraft des Gewerbebetriebes. Berücksichtigtwerden können dabei der Gewerbeertrag, die Handels-registereintragung, das Erfordernis eines in kaufmännischerWeise eingerichteten Geschäftsbetriebs, der Umsatz, die Bilanzsumme und die Arbeitnehmerzahl. Die Staffelungund die Höhe der Grundbeiträge legt das Plenum in derWirtschaftssatzung fest.

Beitragsordnung der Handelskammer BremenDas Plenum der Handelskammer Bremen hat am 10. Dezember 2007 gemäß den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956 (BGBI. I, S. 920 ff.),zuletzt geändert durch Artikel 7 des Zweiten Gesetzes zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in der mittel-ständischen Wirtschaft vom 7. September 2007 (BGBl. I, S. 2246), folgende Beitragsordnung beschlossen:

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2. Der Grundbeitrag wird als Jahresbeitrag erhoben. Er istauch dann in voller Höhe zu entrichten, wenn der gewerb-liche Betrieb oder seine Betriebsstätten nicht im ganzen Erhebungszeitraum oder nur mit einem Betriebsteil bei-tragspflichtig sind. Besteht die Beitragspflicht im Erhe-bungszeitraum nicht länger als drei Monate, so kann aufAntrag von der Erhebung des Grundbeitrages ganz oderteilweise abgesehen werden.

§ 7 Berechnung der Umlage1. Bemessungsgrundlage für die Umlage ist der Gewerbeertrag.2. Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage für die Umlage einmal umeinen Freibetrag gemäß § 3 Abs. 3 Satz 7 IHKG für das Unternehmen zu kürzen; bei Unternehmen mit mehreren Betriebsstätten wird der Freibetrag vor Ermittlung der Zerlegungsanteile von der Bemessungsgrundlage des ganzen Unternehmens abgezogen.

§ 8 Zerlegung1. Bei einer Zerlegung des Gewerbeertrags sind nur die auf den Kammerbezirk entfallenden Zerlegungsanteile derUmlagebemessung und, soweit der Gewerbeertrag für dieBemessung des Grundbeitrags oder die Freistellung (§ 5)herangezogen wird, auch dabei zu Grunde zu legen. Satz 1gilt entsprechend für die Bemessungsgrundlage Gewinnaus Gewerbebetrieb und für den Umsatz, die Bilanzsummeoder die Arbeitnehmerzahl, wenn diese für die Bemessungdes Grundbeitrags herangezogen werden.2. Die Zerlegung erfolgt auf der Grundlage der von der Finanzverwaltung festgestellten gewerbesteuerlichenZerlegungsanteile. Liegt keine gewerbesteuerliche Zerle-gung durch die Finanzverwaltung vor, kann die Zerlegungnach entsprechender Anwendung der §§ 28 ff. GewStG(gewerbesteuerliche Zerlegung) durch die Kammer erfolgen.

§ 9 Bemessungsjahr1. Soweit die Beitragsordnung auf den Gewerbeertrag, denGewinn aus Gewerbebetrieb, den Umsatz, die Bilanzsummeoder die Arbeitnehmerzahl Bezug nimmt, sind die Wertedes Bemessungsjahres maßgebend.2. Das Bemessungsjahr wird in der jährlichen Wirtschafts-satzung festgesetzt.

§ 10Umsatz, Bilanzsumme, Arbeitnehmerzahl1. Der Umsatz wird – vorbehaltlich der Fälle des Absatzes 2– nach den für die Ermittlung der Buchführungspflicht gewerblicher Unternehmer in § 141 Abs. 1 Nr. 1 AO genannten Grundsätzen bestimmt. Bei umsatzsteuerlichenOrganschaften wird für den gesamten Organkreis der umsatzsteuerrechtliche Umsatz der Organträgerin zugrundegelegt.2. Als Umsatz gilt für a) Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute dieSumme der Posten 1 – 5 der Erträge des Formblattes 2bzw. der Posten 1, 3, 4, 5, 7 des Formblattes 3 der Verord-nung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute vom 11.12.1998 (BGBl. I, S.3658) in der jeweils geltenden Fassung;b) Versicherungsunternehmen die Summe der Posten 1 - 3des Formblattes 2 Abschnitt I bzw. der Posten 1, 3, 5 desFormblattes 3 Abschnitt I der Verordnung über die Rech-nungslegung von Versicherungsunternehmen vom08.11.1994 (BGBI. I, S. 3378) in der jeweils geltendenFassung.3. Die Bilanzsumme wird nach § 266 HGB und die Zahlder Arbeitnehmer nach § 267 Abs. 5 HGB ermittelt.

§ 11 Registereintragung1. Soweit die Beitragsordnung Rechtsfolgen an die Eintra-gung im Handelsregister knüpft, ist dieses Kriterium erfüllt,wenn der Kammerzugehörige zu irgendeinem Zeitpunkt desGeschäftsjahres im Register eingetragen ist. Dieses Kriteri-um ist ebenfalls erfüllt, wenn der Kammerzugehörige ineinem Register eines anderen Staates eingetragen ist, soweit dieses Register eine dem deutschen Handelsregistervergleichbare Funktion hat.2. Abs. 1 gilt entsprechend, soweit die BeitragsordnungRechtsfolgen daran knüpft, dass der Gewerbebetrieb desKammerzugehörigen nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieberfordert.

§ 12 Besondere Regelungen für gemischtgewerblicheBetriebe1. Die Kammer erhebt von Kammerzugehörigen, die in derHandwerksrolle oder in dem Verzeichnis nach § 19 derHandwerksordnung eingetragen sind (gemischtgewerblicheBetriebe) den Beitrag für den Betriebsteil, der weder hand-werklich (Anlage A und Anlage B Abschnitt 1 der HwO)noch handwerksähnlich (Anlage B Abschnitt 2 der HwO)ist, sofern der Gewerbebetrieb nach Art und Umfang einen

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60 | Wirtschaft in Bremen 2.2008

KAMMEROFFIZIELL

in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieberfordert und mit dem weder handwerklichen noch hand-werksähnlichen Betriebsteil einen Umsatz von mehr als130.000 Euro erzielt hat.2. Nur der Gewerbeertrag, der auf den Betriebsteil entfällt,der weder handwerklich noch handwerksähnlich ist, wirdder Umlagebemessung und, soweit der Gewerbeertrag fürdie Bemessung des Grundbeitrags oder die Beitragsfrei-stellung (§ 5) herangezogen wird, auch dabei zu Grundegelegt. Satz 1 gilt entsprechend für die Bemessungsgrund-lage Gewinn aus Gewerbebetrieb und für den Umsatz, dieBilanzsumme oder die Arbeitnehmerzahl, wenn diese fürdie Bemessung des Grundbeitrags oder die Beitragsfrei-stellung nach § 5 herangezogen werden.3. Im Rahmen der nach dieser Vorschrift vorzunehmendenZuordnungen findet § 8 Abs. 2 keine Anwendung.

§ 13 Besondere Regelungen für Inhaber von Apotheken, Angehörige von freien Berufen undder Land- und Forstwirtschaft1. Inhaber einer Apotheke werden mit einem Viertel ihresGewerbeertrages zur Umlage veranlagt. Satz 1 gilt entspre-chend, soweit der Gewerbeertrag für die Bemessung desGrundbeitrags oder die Beitragsfreistellung herangezogenwird.2. Abs. 1 findet auch Anwendung auf Kammerzugehörige,die oder deren sämtliche Gesellschafter vorwiegend a) einen freien Beruf ausüben oderb) Land- oder Forstwirtschaft auf einem im Bezirk der Kammer belegenen Grundstück oder c) als Betrieb der Binnenfischerei Fischfang in einem im Bezirk der Kammer belegenen Gewässer betreiben und Beiträge an eine oder mehrere andere Kammern ent-richten, mit der Maßgabe, dass statt eines Viertels einZehntel der dort genannten Bemessungsgrundlage bei derVeranlagung zu Grunde gelegt wird. Die Kammerzuge-hörigen haben das Vorliegen der Voraussetzungen für dieHerabsetzung der Bemessungsgrundlage nachzuweisen.

§ 14Besondere Regelung für Komplementär-gesellschaften1. Kammerzugehörigen in der Rechtsform einer Kapital-gesellschaft, deren gewerbliche Tätigkeit sich in der Funktion eines persönlich haftenden Gesellschafters innicht mehr als einer Personenhandelsgesellschaft erschöpft,kann in der jährlichen Wirtschaftssatzung ein ermäßigterGrundbeitrag eingeräumt werden, sofern beide Gesellschaf-ten der Kammer zugehören.

2. Die Wirtschaftssatzung kann vorsehen, dass die Ermäßi-gung des Grundbeitrags nur auf Antrag gewährt wird.

§ 15 Beitragsveranlagung1. Die Beitragsveranlagung erfolgt durch schriftlichen Bescheid. Dieser ist dem Kammerzugehörigen in einem verschlossenen Umschlag zu übersenden.2. Im Beitragsbescheid ist auf die für die Beitragserhebungmaßgeblichen Rechtsvorschriften hinzuweisen; die Bemes-sungsgrundlage und das Bemessungsjahr sind anzugeben.Ferner ist eine angemessene Zahlungsfrist zu bestimmen,gerechnet vom Zeitpunkt des Zugangs. Der Bescheid ist miteiner Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen.3. Sofern der Gewerbeertrag oder der Zerlegungsanteil fürdas Bemessungsjahr noch nicht vorliegt, kann der Kammer-zugehörige aufgrund des letzten vorliegenden Gewerbe-ertrages oder – soweit ein solcher nicht vorliegt – aufgrundeiner Schätzung in entsprechender Anwendung des § 162AO vorläufig veranlagt werden. Satz 1 findet entsprechendeAnwendung auf den Gewinn aus Gewerbebetrieb und aufden Umsatz, die Bilanzsumme und die Arbeitnehmerzahl,soweit diese für die Veranlagung von Bedeutung sind.4. Ändert sich die Bemessungsgrundlage nach Erteilungdes Beitragsbescheides, so erlässt die Kammer einen berich-tigten Bescheid. Zu viel gezahlte Beiträge werden erstattet,zu wenig erhobene Beiträge werden nachgefordert. Voneiner Nachforderung kann abgesehen werden, wenn die Kosten der Nachforderung in einem Missverhältnis zu demzu fordernden Beitrag stehen.5. Der Kammerzugehörige ist verpflichtet, der KammerAuskunft über die zur Festsetzung des Beitrages erforder-lichen Grundlagen zu geben; die Kammer ist berechtigt, diesich hierauf beziehenden Geschäftsunterlagen einzusehen.Werden von dem Kammerzugehörigen Angaben, die zurFeststellung seiner Beitragspflicht oder zur Beitragsfest-setzung erforderlich sind, nicht gemacht, kann die Kammerdie Beitragsbemessungsgrundlagen entsprechend § 162AO schätzen; dabei sind alle Umstände zu berücksichtigen,die für die Schätzung von Bedeutung sind.

§ 16VorauszahlungenFür die Fälle des § 15 Abs. 3 kann die Wirtschaftssatzungregeln, dass die Kammerzugehörigen Vorauszahlungen aufihre Beitragsschuld zu entrichten haben. Die Vorauszahlungist auf der Grundlage der §§ 6 und 7 nach pflichtgemäßemErmessen zu bestimmen. Die Erhebung erfolgt durch Vor-auszahlungsbescheid. §§ 15 und 17 gelten entsprechend.

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2.2008 Wirtschaft in Bremen | 61

§ 17 Fälligkeit des BeitragsanspruchesDer Beitrag wird fällig mit Zugang des Beitragsbescheides;er ist innerhalb der gesetzten Zahlungsfrist zu entrichten.

§ 18Mahnung und Beitreibung1. Beiträge, die nach Ablauf der Zahlungsfrist nicht beglichen sind, werden mit Festsetzung einer neuenZahlungsfrist angemahnt. Die Erhebung einer Mahngebühr(Beitreibungsgebühr, Auslagen) richtet sich nach der Gebührenordnung der Kammer.2. In der Mahnung ist der Beitragspflichtige darauf hinzuweisen, dass im Falle der Nichtzahlung innerhalb derMahnfrist die Beitreibung der geschuldeten Beträge eingeleitet werden kann.3. Die Einziehung und Beitreibung ausstehender Beiträgerichtet sich nach § 3 Abs. 8 IHKG in Verbindung mit demBremischen Gesetz über die Vollstreckung von Geldforde-rungen im Verwaltungswege vom 15. Dezember 1981(BremGBI. S. 283) sowie der Verordnung über Erstattungvon Vollstreckungskosten vom 11. September 1984(BremGBI. S. 229) in der jeweils geltenden Fassung.

§ 19 Stundung; Erlass; Niederschlagung1. Beiträge können auf Antrag gestundet werden, wenn die Einziehung bei Fälligkeit eine erhebliche Härte für denBeitragspflichtigen bedeuten würde und der Beitrags-anspruch durch die Stundung nicht gefährdet erscheint.2. Beiträge können auf Antrag im Falle einer unbilligenHärte ganz oder teilweise erlassen werden. Im Interesseeiner gleichmäßigen Behandlung aller Kammerzugehörigenist an den Begriff der unbilligen Härte ein strenger Maß-stab anzulegen.3. Beiträge können niedergeschlagen werden, wenn ihreBeitreibung keinen Erfolg verspricht oder wenn die Kostender Beitreibung in einem Missverhältnis zur Beitragsschuldstehen. 4. Von der Beitragsfestsetzung kann in entsprechenderAnwendung von § 156 Abs. 2 AO abgesehen werden, wennbereits vorher feststeht, dass die Beitreibung keinen Erfolghaben wird oder die Kosten der Festsetzung und der Bei-treibung in einem Missverhältnis zur Beitragshöhe stehen.

§ 20 VerjährungFür die Verjährung der Beitragsansprüche gelten dieVorschriften der Abgabenordnung über die Verjährung derSteuern vom Einkommen und vom Vermögen entsprechend.

§ 21 Rechtsbehelfe1. Gegen den Beitragsbescheid ist der Widerspruch nachden Bestimmungen der Verwaltungsgerichtsordnung gegeben. Über den Widerspruch entscheidet die Kammer.2. Gegen den Beitragsbescheid in Gestalt des Wider-spruchsbescheids kann innerhalb eines Monats nach Zustellung vor dem zuständigen Verwaltungsgericht Klageerhoben werden. Die Klage ist gegen die Kammer zu richten.3. Rechtsbehelfe gegen Beitragsbescheide haben keineaufschiebende Wirkung (§ 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 Verwal-tungsgerichtsordnung).

§ 22 InkrafttretenDie Beitragsordnung tritt am 1. Januar 2008 in Kraft. § 5 Abs. 2 ist nur auf Kammerzugehörige anzuwenden,deren Gewerbeanzeige nach dem 31. Dezember 2003 erfolgte. Gleichzeitig tritt die Beitragsordnung vom 12. Dezember 2005 (gültig seit 1. Januar 2005) außer Kraft.Für die Festsetzung beziehungsweise Berichtigung von Beiträgen aus Geschäftsjahren vor dem 1. Januar 2008 giltdie Beitragsordnung in der vor dem 1. Januar 2008 geltenden Fassung.

Bremen, den 10. Dezember 2007Handelskammer Bremen

Lutz H. Peper Dr. Matthias Fonger Otto LamottePräses I. Syndicus Rechnungsführer

Neue SachverständigeDie Handelskammer Bremen hat folgende Sachverständige nach §36 Gewerbeordnung öffentlich bestellt und vereidigt: • Martin Brozaitis, Stader Landstraße 41, 28719 Bremen,

Telefon 0174 9971941 Schiffsbesichtiger

• Dipl.-Ing. Carsten Höhn, c/o Sudhop & Höhn GmbH, Elsasser Straße 4,28211 Bremen, Telefon 0421 45424 Bestellungsgebiet: Krane und Fördertechnik

• Dipl.-Ing. Dipl.-Phys. Jörg Klimasch, c/o Battermann & Tillery GmbH Lloydstraße 1, 28217 Bremen, Telefon 0421 3898637 Bestellungsgebiet: Schäden an Gebäuden

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WAGENUNWINNEN

Bremens Flughafen hat im Geschäfts-jahr 2007 die höchste Wachstumsratealler internationalen deutschen Ver-kehrsflughäfen erzielt. Der Zuwachslag bei 31,5 Prozent. Das entsprichteinem Plus von 534.047 Fluggästen,teilte der Airport Bremen mit. Insge-samt waren es 2.232.018 Passagiere,die in Bremen 2007 aus- und eingestie-gen sind. Im Schnitt nutzten im Jahr2007 pro Tag 6.115 Fluggäste den Air-port gegenüber 5.241 im Vorjahr. ImRanking der deutschen Verkehrsflughä-fen verbesserte sich Bremen um zweiPlätze und schob sich noch vor Dresdenund Dortmund auf Platz 12.

Hauptziel war erstmals München. Indie bayrische Metropole flogen knapp400.000 Fluggäste, Frankfurt landetemit rund 340.000 auf Platz zwei, ge-folgt von London (184.000) und Palmade Mallorca (165.000). Auf den weite-ren Plätzen folgen Stuttgart mit130.000, Antalya mit 120.000 undAmsterdam mit 104.000 Fluggästen.Hervorragend entwickelten sich auchdie neuen Ziele wie beispielsweise Bar-celona-Girona, Tampere, Dublin oder

Oslo-Torp mit jeweils rund 40.000 bis45.000 Passagieren. Insgesamt warenim Sommerflugplan 50 Ziele im euro-päischen Raum und den kanarischenInseln erreichbar. Und es gab eine Pre-miere: Erstmals in der Geschichte desBremer Flughafens flog ein von einerBremer Firma gecharterter Airbus A330der Lufthansa mit mehr als 200 Flug-gästen nonstop über den Atlantik nachOrlando. Die historischen Transatlan-tikflüge der fünfziger und sechzigerJahre von Bremen aus waren immerFlüge mit meist mehreren Zwischenlan-dungen.

Dreh- und Angelpunkt der positivenEntwicklung ist die irische Fluggesell-schaft Ryanair. Sie steuert heute 18Ziele in Europa meist mehrmals wö-chentlich an. Jeder vierte Fluggast desBremer Flughafens flog im Jahr 2007mit Ryanair. Für 2008 hat der irischeBilligflieger mit Manchester und Edin-burgh zwei neue Ziele angekündigt, diebereits buchbar sind. Verona, das imWinterhalbjahr nicht auf dem Flugplanstand, wird ab März 2008 wieder mehr-mals wöchentlich angeflogen. �

AIRPORT IM AUFWIND:IM WACHSTUM SPITZE

TERMIN

Airport Bremen Reise-Shopping

Die Messe findet statt am10. Februar, 11:00 - 18.00Uhr.

Nonstop in die USA: Das gab es von Bremen aus noch nie.

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