Post on 05-Apr-2015
Wiss. Mitarbeiter Dr. Markus Junker
Rechtsfragen rund um das elektronische Publizierenwissenschaftlicher Texte
IuK 2002
Ulm, 13. März 2002
Institut für Rechtsinformatik
- Universität des Saarlandes -
I. Rechtliche Probleme
II. Urheberrecht
III. Urhebervertragsrecht
Institut für Rechtsinformatik
- Universität des Saarlandes -
[Folie Nr. 2]
I. Rechtliche Probleme
Institut für Rechtsinformatik
- Universität des Saarlandes -
[Folie Nr. 3]
1. Rechtlicher Schutz?
=> Urheber- und Urhebervertragsrecht
2. Technischer Schutz?
=> z.B. elektronische Signaturen => Signaturgesetz
3. Digital = Print?
- Pflichtexemplare bei Online-Dissertationen?
- VG WORT-Tantieme für Online-Texte?
- Ermäßigter Steuersatz für digitale Literatur?
I. Rechtliche Probleme
II. Urheberrecht
III. Urhebervertragsrecht
Institut für Rechtsinformatik
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[Folie Nr. 4]
1. Das Werk
2. Der Urheber
3. Rechte und Schranken
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[Folie Nr. 5]
II. 1. Das Werk
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[Folie Nr. 6]
a) Entstehung des Schutzes
- Werkarten: „Schriftwerk“, ggf. „wissenschaftliche
Darstellungen“, „Lichtbildwerke“ und „Lichtbilder“
sowie „Übersetzungen“ und „Sammelwerke“
- „Schöpferische Eigentümlichkeit“
(<> durchschnittliches, handwerksmäßiges
Schaffen ohne individuelle Eigenheiten)
- Keine formellen Schutzvoraussetzungen!
II. 1. Das Werk
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[Folie Nr. 7]
b) Umfang des Schutzes
- Schutz der äußeren Form
(sprachliche Gestaltung)
- Schutz der inneren Form
(Auswahl und Anordnung der Inhalte)
- Kein Schutz der Idee, der technischen Lehre,
des Algorithmus
II. 1. Das Werk
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[Folie Nr. 8]
c) Ende des Schutzes
- „70 Jahre nach dem Tode des Urhebers“
- Frist international verschieden (Bsp.: Projekt
Gutenberg), aber Harmonisierung in EU und
USA
- Rechtsnachfolge im Todesfall
1. Das Werk
2. Der Urheber
3. Rechte und Schranken
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[Folie Nr. 9]
II. 2. Der Urheber
a) „Urheber ist der Schöpfer des Werkes.“ (z.B. Professor, wiss. Mitarbeiter, Doktorand) (siehe Dublin Core: „Creator“)
b) Nicht: eine juristische Person, der Arbeitgeber (z.B. Uni) oder der Verleger (DC: „Publisher“)
Aber: u.U. Einräumung von Nutzungsrechten!
c) Nicht: Ideengeber oder Gehilfen (DC: „Contributor“)
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[Folie Nr. 10]
1. Das Werk
2. Der Urheber
3. Rechte und Schranken
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[Folie Nr. 11]
II. 3. Rechte und Schranken
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[Folie Nr. 12]
Urheberpersönlichkeits-rechte (§§ 12ff. UrhG)
Verwertungsrechte (§§ 15ff. UrhG)
II. 3. Rechte und Schranken
a) Urheberpersönlichkeitsrechte
Insbesondere:
- Veröffentlichungsrecht
- Anerkennung der Urheberschaft
- Schutz vor Entstellung des Werkes
auch: Rückrufsrecht wegen gewandelter Überzeugung
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[Folie Nr. 13]
II. 3. Rechte und Schranken
b) Verwertungsrechte
aa) Verwertung in körperlicher und in unkörperlicher Form, z.B.:
(1) Vervielfältigungsrecht (z.B. Druck, Kopie auf CD-ROM, Upload auf Server)
(2) Verbreitungsrecht (z.B. Buch, CD-ROM)bzw. Recht der öffentlichen Wiedergabe (z.B. Internet)
(3) Recht zur Bearbeitung
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[Folie Nr. 14]
II. 3. Rechte und Schranken
bb) Schranken
(1) z.T. statt Verbotsrecht nur Anspruch auf Vergütung (z.B. Verleihen und Kopieren zum eigenen Gebrauch => VG WORT-Tantieme)
(2) z.T. auch kein Anspruch auf Vergütung (z.B. Zitatrecht (aber Änderungsverbot und Gebot der Quellenangabe))
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[Folie Nr. 15]
I. Rechtliche Probleme
II. Urheberrecht
III. Urhebervertragsrecht
Institut für Rechtsinformatik
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Copyright Markus Junker 2001 [Folie Nr. 16]
II. 5. Urhebervertragsrecht
Fall: „Die Online-Bibliothek“
D hat ein Buch und zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften im V-Verlag veröffentlicht.
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[Folie Nr. 17]
Er möchte das Buch und die Aufsätze nun im Internet zum Download anbieten.
Ist er dazu berechtigt?
III. Urhebervertragsrecht
1. Rechtsquellen in Deutschland
a) Bürgerliches Gesetzbuch
b) Urheberrechtsgesetz (Reform; insbesondere „angemessene Vergütung“)
c) Verlagsgesetz (nicht zwingend; in Praxis z.B. Empfehlungen der Verbände; Bsp.: Vereinbarung über Vertragsnormen bei wissenschaftlichen Verlagswerken)
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[Folie Nr. 18]
III. Urhebervertragsrecht
2. Einräumung von Nutzungsrechten
a) einfache ./. ausschließliche Nutzungsrechte
b) Beschränkung:- räumlich (DC: „Coverage“; Internet-gemäß: weltweit)
- zeitlich (DC: „Coverage“)
- inhaltlich (DC: „Rights Management“)
=> Alternative Lösungsmodelle: „Open Source“
c) Neue Nutzungsarten: CD-ROM und Internet!
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[Folie Nr. 19]
III. Urhebervertragsrecht
3. Zum Fall:
D darf Buch und Aufsätze im Internet veröffentlichen, wenn kein Dritter ein ausschließliches Nutzungsrecht hat.
a) V-Verlag?
b) VG WORT?
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[Folie Nr. 20]
III. Urhebervertragsrecht
a) V-Verlag
aa) Buch
(1) Regelung im Vertrag über Nutzungsart Internet?
(2) Im Zweifel: Zweckübertragungstheorie (siehe § 31 Abs. 5 UrhG) => Internet als neue Nutzungsart bekannt seit 1995
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[Folie Nr. 21]
III. Urhebervertragsrecht
bb) Zeitschriftenartikel
(1) Regelung im Vertrag über Nutzungsart Internet?
(2) Im Zweifel: Zweckübertragungstheorie (siehe § 31 Abs. 5 UrhG) => Internet als neue Nutzungsart bekannt seit 1995
(3) Beiträge zu Sammelwerken (siehe § 38 Abs. 1 S. 2 UrhG) => Einfaches Nutzungsrecht nach einem Jahr!
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[Folie Nr. 22]
III. Urhebervertragsrecht
b) VG WORT?
Regelungen im Wahrnehmungsvertrag:
aa) für CD-ROM-Verwertung
bb) für Online-Verwertung
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[Folie Nr. 23]
Projekt remus
(„Rechtsfragen von Multimedia und Internet in Schulen und Hochschulen“)
http://remus.jura.uni-sb.de/
Institut für Rechtsinformatik
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[Folie Nr. 24]