Post on 11-Feb-2016
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Auf ein Wort
Sie haben sein Bild möglicher Weise schon einmal gesehen:
Fr. Samson Shukardin, Franziskaner in Pakistan. Er ist uns
ans Herz gewachsen: ein Kämpfer für die Menschenrechte,
vor allem im Blick auf seine Christen im Süden des Landes.
Zugleich hat auch ihn die Flutkatastrophe wachgerüttelt.
Mit seinen Pfarrangehörigen setzt er sich für die Notleiden-
den ein. Dazu braucht er Nahrungsmittel, Medikamente.
Tausende sind auch heute noch darauf angewiesen.
Der Franziskaner Samson weiß es. Er ist ganz für sie da.
Aber er braucht Unterstützung! Denn um die Hilfe von
außen ist es still geworden, aber das Leiden der Opfer der
Flutkatastrophe geht weiter. Darum bitten wir Sie: Helfen
Sie, damit er weiter helfen kann!
Mit dem Kind in der Krippe grüßen wir Sie und wünschen
Ihnen ein gesegnetes Fest der Liebe Gottes zu uns.
Ihre Franziskaner
Br. Klaus-Dieter Diedershagen
Br. Peter Amendt
Anliegen • Projekte • Informationen • Advent 2010
vision:teilen Infobrief
vision teilenEine franziskanischeInitiative gegenArmut und Not e.V.
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Projekt
„Laßt uns nicht allein!“
Gestern klopfte ein junger Iraker bei uns an die Klosterpfor-
te und bat um Hilfe. Er ist überzeugter Christ und musste
bei Übergriffen, die seiner christlichen Gemeinde galten,
aus seinem Heimatland fl iehen. Er war und ist als Christ
gefährdet. Als wir ihn fragten, warum er gerade bei uns
Franziskanern Hilfe gesucht hat, bekamen wir eine über-
raschende, sehr ehrliche Antwort. „Ich bin Christ und Sie
auch. Wir als Christen sind eine Gemeinde“, unabhängig
von unserer Herkunft. Er hat Recht. Wir sind einander ver-
pfl ichtet, füreinander da. Und nicht nur für Christen. Aber
ganz besonders für sie.
Über einen anderen, in der Sorge um Menschen in Not
engagierten Christen haben wir in einem unserer letzten
Projektbriefe geschrieben, Pater Samson Shukardin aus
Pakistan. Er steht seinen von der Jahrhundertfl ut heimge-
suchten Landsleuten mit all seiner Kraft und nahezu unend-
licher Geduld bei. Er lässt „seine“ Christen in seiner Pfarrei
nicht im Stich. Im Gegenteil. Er hilft Menschen aller Religio-
nen – weil die Not so groß ist. Er sieht Christus in ihnen, der
um Hilfe bittet. Seine Nachrichten erschüttern – und fordern
uns ohne Worte auf, es ihm durch unsere Hilfe gleich zu
tun. „Gestern haben wir“, d.h. seine oftmals geächteten
und verachteten Christen der Pfarrei und er, „hundert Nah-
rungsmittelpakete verteilt. An einem anderen Platz haben
die Hayat-e-Nau- und die Elisabeth-Pfarrei gemeinsam ein
mobiles medizinisches Camp eingerichtet. Gestern wurden
zweihundertsechzig Patienten behandelt und heute ein-
hundertneunzig. Du kannst auf den Fotos das kleine Camp
sehen. Der Arzt sitzt auf dem Boden und behandelt sie“
(12.10.10). Und: „Morgen früh werden wir in Thatta Nah-
rungsmittelpakete an hundert Familien verteilen.“(10.10.10).
Am 30. September: „Heute haben wir dreißig Sack Trocken-
nahrung an dreißig Hindufamilien verteilt. Es besteht noch
eine Menge Bedarf
an Notrationen an
Nahrung, Wasser,
Medikamente“ (30.9.).
Kurz zuvor wurden
400 große Nahrungs-
mittelpakete verteilt,
die sie durch die
Caritas bekommen
haben. Und wie-
derum: „Bitte, bete
darum, dass alles gut
geht, denn an vielen
Orten kämpfen die
Leute mit Gewalt“ um
In diesem einfachen Zelt, sitzt der Doktor am
Boden, die restlichen Patienten darum herum.
Und in der Zwischenzeit wird behandelt.
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Projekt
die Hilfsgüter. Dabei kommen gerade ethnische und andere
Minderheiten bei der Verteilung oft zu kurz. Er bemüht sich,
allen Hilfe zu bringen, die sie brauchen. Aber er kann es
nur, wenn er selbst Hilfe erfährt. Denn er selbst ist arm, wie
seine Mitchristen, oft von der Elite behandelt als Menschen
zweiter Klasse.
Auch heute noch erreichen uns Emails von Ihm mit Bildern,
auf welchen er dokumentiert was er mit den von uns für
Ihn besorgten Hilfsgütern macht. Ein kleiner Videofi lm zeigt
uns Details. In ihm wurde das Ausladen eines LKW voller
Nahrungsmittel, Wasser und anderen lebensnotwendigen
Dingen so präzise aufgenommen dass jeder Sack Mehl
oder Reis einzeln aufs Bild gebannt wurde, als würde der
Schatz der Inkas abgeladen werden. Das berührt.
Auf den Bildern im Video sehen wir ihn, Samson der wohl
seinen Namen zu Recht trägt, wie er schuftet.
Er weiß anzupacken und hat zugleich das Lachen bei der
anstrengenden Arbeit nicht verlernt. Er arbeitet meist mit
seinen jungen Helfern und versucht, die größte Not zu
lindern.
Inzwischen sind viele durch die Flut Vertriebene in ihre Orte
zurückgekehrt. Aber dort haben sie nichts, womit sie sich
helfen können. Die Unterstützung wird noch dringender als
unter den Scheinwerfern der Fotografen und Journalisten
vor wenigen Monaten, als die Flut alles unter sich begrub.
In dieser Situation kann auch der Stärkste schwach wer-
den. Pater Samson bittet uns, ihn und seine Christen nicht
allein mit dieser Riesennot zu lassen. „Bitte helft! Überlasst
uns nicht unserem Schicksal!“.
Zugleich müssen wir uns immer wieder mit der Frage kon-
frontiert sehen, „Gibt es den nicht genug Armut in unserer
Heimat“? Klare Antwort „Ja“. Aber dass uns dieses „Ja“
den Blick für andere verstellt, können wir als Christen nicht
akzeptieren. Sollen wir uns abwenden und sie ihrem unge-
wissen Schicksal überlassen?
Oder anders gefragt, Wie wäre es, wenn wir die Opfer
wären?!
Wir in vision:teilen können und wollen unsere Mitmenschen
in Pakistan nicht im Stich lassen. Denn das Kind der Krippe
ist für alle geboren-auch für sie.
Rollt dieser Kleinbus ins Medizinische
Lager ist die Freude gross.
Medikamente und der Doktor kommen.
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Vorblick & Rückblick - Die Info-Ecke
Benefi zkonzert für vision:teilenAm 25.2.2011 fi ndet ein Klavierkonzert mit Herrn Dr. Mat-
thias Steinbacher in der Klosterkirche statt. Er spielt Werke
von Chopin, Brahms und Bach. Der Eintritt ist frei. Um
Spenden wird gebeten.
PersonalwechselBruder Klaus-Dieter Diedershagen, der Gründer und lang-
jährige Leiter der Bruder Firminus-Klause, hat von seinen
Oberen aus Rekonvaleszenzgründen eine längere Auszeit
erlaubt bekommen. Wir danken ihm von Herzen für sein
unermüdliches Engagement für die Armen. – An Stelle von
P. Clemens Banse hat Mitte November P. Tobias Ewald das
Amt des Hausoberen (Guardian) im Franziskanerkloster
übernommen. Zugleich ist er auch der neue Leiter der Bru-
der Firminus-Klause. Ihm gilt unser herzliches Willkommen.
RückblickDank der großzügigen Hilfe unserer Spender konnten wir
verschiedene Vorhaben zu einem guten Abschluss bringen.
So z.B. die Bestreitung des Schulgeldes für fünf Aids-Wai-
sen (s.Photo) in Kenia, denen es damit möglich wurde, die
Schule zu besuchen. Seinen Ausbildungsabschluss schaffte
mit unserer Hilfe Oscar Omondi in Maseno, Kenia. In Sega/
Kenia konnten wir mit Spendengeldern einen Krankenwa-
gen kaufen. Dieser ist nun im Umfeld von Sega täglich im
Einsatz.
Vorblick Zugleich warten noch viele sehnsüchtig auf Hilfe. So der
sechsjährige Erick Nyakundi, Kisii, Kenia, der mit einer
schweren Kehlkopferkrankung auf eine Operation ange-
wiesen ist, wofür den arbeitslosen Eltern das Geld fehlt.
500,- EUR können dieses junge Leben retten. Jacinta aus
Ruiru, ebenfalls Kenia, droht mit 13 Jahren am Grauen
Star zu erblinden. Ohne Operation geht es nicht. Auch hier
scheitert es bisher am Geld. Angesichts erschwerender
Umstände, die die Operation komplizierter als gewöhnlich
machen, werden insgesamt 1.400,- EUR benötigt. Ihr Leben
hängt davon ab. Donald Wafula kommt aus Bungoma. Zeit
seines Lebens Waise, fehlt auch ihm das Geld, um die Exa-
menskosten und das letzte Schuljahr zu bezahlen. Benötigt
werden 300,- EUR. Ohne diesen Schulabschluss war seine
ganze bisherige Ausbildung umsonst und steht sein Leben
vor dem Ruin. Auch er braucht unsere Hilfe. Schwester
Maria Antonios Tinka in Metahara, Äthiopien, schickt uns
ihr SOS. Sie ist allein als medizinische Kraft in einer Bevöl-
kerung von 25.000 Menschen, die derzeit recht hilfl os in der
schwülheißen Regenzeit einer besonders heftigen Malaria-
Epidemie ausgeliefert sind. Hinzu kommt das Anschwellen
von zwei Vulkanseen ganz in der Nähe, die über die Ufer
getreten sind und Teile eines Dorfes einschließlich der
Schule mitgerissen haben. Auf dieser vervielfachten Fläche
stehenden Wassers fi nden die die Krankheit übertragenden
Moskitos eine ideale Brutstätte. Es braucht die Moskitobe-
kämpfung und zugleich gute Medikamente. Aber dazu fehlt
das Geld; was die Schwester an Medikamenten hatte, hat
sie ausgegeben. Auch hier liegt das Leben von Menschen
in unserer gemeinsamen Hand. Insgesamt werden 40 x 100
EUR bis zum Ende des Jahres benötigt, um in der Gesund-
heitsstation den Mindestbestand an Medikamenten und
damit die Rettung vieler Menschenleben sicherzustellen.
ImpressumHerausgeber:vision:teilen - eine franziskanische Initiative gegen Armut und Not e.V.Immermannstraße 20, 40210 DüsseldorfPostfach 240139, 40090 Düsseldorf
Telefon (0211) 6 68 33 73, Telefax (0211) 9 06 90 32E-Mail: info@vision-teilen.org, www.vision-teilen.org
Der Infobrief wendet sich an unsere Interessenten, Freunde und Förderer von vision:teilen.
Bankverbindung:Stadtsparkasse DüsseldorfKontonummer: 101 79 026BLZ: 300 501 10
Verantwortlich für die Redaktion:Br. Peter Amendt OFM und Br. Klaus-Dieter Diedershagen OFM. Mitarbeit: Markus Miniböck.
Layout und Design:Kuhrt Kommunikation GmbHKönigsberger Straße 1, 40231 Düsseldorfwww.kuhrt.de
Diesen Kindern konnte
geholfen werden, heute
gehen sie zur Schule.
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