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SCM630Lagerverwaltung
SAP ERP - Procurement and Logistics Execution
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TeilnehmerhandbuchVersion der Schulung: 95Dauer der Schulung: 5 Tag(e)Materialnummer: 50099710
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Über dieses Handbuch SCM630
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Symbol Bedeutung
Für mehr Information, Hinweise oder Hintergründe
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Ausnahme oder Gefahr
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InhaltsverzeichnisÜberblick über die Schulung .......................................... vii
Ziele der Schulung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .viiLernziele der Schulung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .vii
Kapitel 1: Das Lagerverwaltungssystem als Teil von LogisticsExecution .................................................................... 1
Logistics Execution ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2Grundzüge der Lagerverwaltung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Kapitel 2: Strukturelemente ........................................... 19Organisationseinheiten... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Lagerplätze als Stammdaten der Lagerverwaltung ... . . . . . . . . . . . 33Organisatorische Anbindung an die Bestandsführung... . . . . . . . . 46Das Quant .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Kapitel 3: Die Schnittstelle zwischen Bestandsführung undLagerverwaltung ......................................................... 69
Bewegungsarten ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Transportauftragserstellung im Hintergrund ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85Bewegungssonderkennzeichen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96Lagerortsteuerung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .108
Kapitel 4: Einlagerungssteuerung .................................. 127Ablauf der Einlagerung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .129Lagerplatzfindung bei der Einlagerung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139Einfluss der Materialstammdaten auf die Einlagerung ... . . . . . . .150Formen der Kapazitätsprüfung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .164Qualitätsprüfung im Lager .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .177
Kapitel 5: Auslagerungssteuerung ................................. 195Ablauf der Auslagerung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .196Lagerplatzfindung bei der Auslagerung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .205Auslagerungsrelevante Einstellungen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .214Chargenfindung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .224
Kapitel 6: Lieferprozesse mit Lagerverwaltung.................. 239Einlagerung zur Anlieferung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .240Auslagerung zur Auslieferung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .252Spezialverfahren bei der Auslagerung zur Auslieferung... . . . . .267
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Inhaltsverzeichnis SCM630
Kapitel 7: Umbuchungen und Umlagerungen.................... 289Umbuchungen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .290Umlagerungen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .305Nachschubsteuerung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .313
Kapitel 8: Interne Beschaffungsprozesse mit Lagerverwal-tung......................................................................... 325
Ablauf.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .326Prozesssteuerung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .332
Kapitel 9: Der Lagerleitstand......................................... 349Konfiguration ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .350Verwendung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .359
Kapitel 10: Inventur..................................................... 371Inventurverfahren ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .372Buchungstechnischer Ablauf .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .382
Kapitel 11: Abschlussaufgabe ....................................... 399Strukturelle Grundlagen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .400Prozesse ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .426
Index ....................................................................... 461
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Überblick über dieSchulung
Dieser Kurs gibt einen Überblick über die Funktionen der Lagerverwaltung in SAPERP Central Component (SAP ECC). Schwerpunkte sind die organisatorischenGrundlagen und die wesentlichen prozesssteuernden Einstellungen.
ZielgruppeDiese Schulung richtet sich an die folgenden Zielgruppen:
• Mitglieder des Projektteams• Berater
Voraussetzungen für die TeilnahmeErforderliche Vorkenntnisse
• SCM601 (Prozesse in Logistics Execution)
Empfohlene Vorkenntnisse
• SCM510 (Bestandsführung)• SCM610 (Lieferprozesse)
Ziele der SchulungDiese Schulung ermöglicht es Ihnen,
• die organisatorischen Strukturen der Lagerverwaltung zu verstehen und ihreElemente zur Abbildung realer räumlicher Verhältnisse zu nutzen
• die Steuerung von Ein-, Aus- und Umlagerungsvorgängen auf Stammdaten-und Customizingebene zu konfigurieren
• die Lagerverwaltung in die Logistik in SAP ECC zu integrieren
Lernziele der SchulungAm Ende dieser Schulung können Sie
• die Organisationseinheiten der Lagerverwaltung anlegen und einanderzuordnen
• alle relevanten Stammdatenfelder nutzen
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Überblick über die Schulung SCM630
• die Schnittstelle zwischen Bestandsführung und Lagerverwaltungkonfigurieren
• Ein- und Auslagerungsstrategien einsetzen• Chargenverwaltung und Qualitätsmanagement im Lager berücksichtigen• die Lagerverwaltung in Lieferprozesse einbeziehen• Komponenten für die Produktion aus dem Lager bereitstellen• den Lagerleitstand als Kontrollinstrument einrichten• die Inventur auf Lagerplatzebene durchführen
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Kapitel 1Das Lagerverwaltungssystem als Teil
von Logistics Execution
Überblick über das KapitelDiese Kapitel erläutert Ihnen, in welchem Zusammenhang SAP Business Suite,SAP Supply Chain Management (SAP SCM) und Logistics Execution zueinanderstehen. Anschließend erhalten Sie einen Überblick über die Grundfunktionen derLagerverwaltung in SAP ECC.
Lernziele des KapitelsAm Ende dieses Kapitels können Sie
• die Bestandteile von Logistics Execution benennen• die Funktion von Logistics Execution innerhalb von SAP ECC beschreiben• die Lagerverwaltung in Logistics Execution einordnen• ihre Grundfunktionen beschreiben• Schnittstellen zu Fremdsystemen und zu anderen Anwendungen des SAP
ECC benennen
Inhalt des KapitelsLektion: Logistics Execution... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2
Übung 1: Logistics Execution (optional) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Lektion: Grundzüge der Lagerverwaltung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
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Kapitel 1: Das Lagerverwaltungssystem als Teil von Logistics Execution SCM630
Lektion: Logistics Execution
Überblick über die LektionIm Rahmen der Lösungen SAP Enterprise Resource Planning (SAP ERP) undSAP Supply Chain Management (SAP SCM) steht Ihnen mit Logistics Executionein Funktionspaket für die gesamte ausführende Logistik, also Lagerverwaltung,Versand- und Transportabwicklung, zur Verfügung. Diese Lektion gibt einenÜberblick über die Bestandteile und die Einsatzbereiche von Logistics Execution.
Lernziele der LektionAm Ende dieser Lektion können Sie
• die Bestandteile von Logistics Execution benennen• die Funktion von Logistics Execution innerhalb von SAP ECC beschreiben
UnternehmensszenarioDas Modellunternehmen nutzt bereits das SAP-ECC-System für Beschaffung,Vertrieb und Bestandsführung. Um alle Vorteile der Prozessintegration zu nutzenund die zunehmend komplexer gewordenen Verhältnisse im Lager wirksam zukontrollieren, soll nun auch die Lagerverwaltung als Teil von Logistics Executioneingesetzt werden.
Bestandteile und QuellenLogistics Execution ist die Bündelung von Systemfunktionen für die ausführendeLogistik im engeren Sinne. Sie steht in Verbindung mit Produktionsplanung und-steuerung, Materialwirtschaft und Vertrieb. Mit SAP R/3 4.5A wurde LogisticsExecution neu in die Systemlandschaft aufgenommen, um bereits vorhandeneTeilfunktionen der ausführenden Logistik zusammenzuführen und in diesemVerbund weiterzuentwickeln.
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SCM630 Lektion: Logistics Execution
Abbildung 1: Logistics Execution: Bestandteile und Quellen
Die Lagerverwaltung wurde aus der Materialwirtschaft (MaterialsManagement) übernommen; Versand- und Transportabwicklung aus demVertrieb (Sales and Distribution). Diese organisatorischen Änderungen schlagensich sowohl im Anwendungsmenü als auch im Aufbau des Customizings nieder:In beiden Menüs wurden mit SAP R/3 4.5A eigene Unterpunkte für LogisticsExecution eingerichtet. Das Customizing der Lagerverwaltung wurde dabeivollständig aus dem Customizing der Materialwirtschaft herausgelöst. Teile desVersand- und Transportcustomizings finden sich sowohl unter Vertrieb als auchunter Logistics Execution.
FunktionsumfangLogistics Execution stellt Ihnen weitgehend branchenunabhängig alle zurAbbildung der Ausführung logistischer Prozesse erforderlichen Funktionen zurVerfügung. Im Kern geht es dabei immer um mehr oder weniger komplexeWareneingangs- undWarenausgangsprozesse.
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Kapitel 1: Das Lagerverwaltungssystem als Teil von Logistics Execution SCM630
Abbildung 2: Logistics Execution: Funktion in SAP ECC
Logistics Execution ist also in SAP ECC das Bindeglied zwischen Beschaffungund Distribution, unabhängig davon, ob es sich um unternehmensinterne Prozessehandelt oder ob Dritte (Lieferanten, Kunden, Dienstleister) miteinbezogen werden.Eigengefertigtes Material wird ebenso wie fremdbeschaffte Ware mit den Mittelnder Lagerverwaltung ein- und wieder ausgelagert, um entweder die eigeneProduktion zu versorgen oder Handel bzw. Endverbraucher zu beliefern. Dabeikönnen die zugrundeliegenden Organisationsstrukturen durchaus komplex sein:Logistics Execution nutzt eigene Organisationseinheiten und Stammdaten, die indas System der Organisationsstrukturen in SAP ECC eingebunden sind. Mit diesenStrukturelementen können Sie betriebliche Situationen differenziert abbilden.
Grundformen der ProzessabbildungFür Warenein- und Warenausgänge stehen Ihnen in Logistics Execution jeweilszwei Grundformen der Prozessabbildung zur Verfügung: Sie können entwederdas Anlegen einer Lieferung oder eine Bestandsführungsbuchung (in der Regeljeweils mit Bezug zu einem Vorgängerbeleg) an den Anfang des Prozesses stellen.Die untenstehende Abbildung stellt Belegfluss und buchungstechnischen Ablaufbeider Grundformen nebeneinander.
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SCM630 Lektion: Logistics Execution
Abbildung 3: Prozessübersicht
Wirdmit Lieferungen gearbeitet, werden die Lagerverwaltungsaktivitäten (Anlegenund Quittieren eines Transportauftrags) vor der Bestandsführungsbuchungerledigt. Diese bezieht sich stets auf die Lieferung.
Notiz: Der Transportauftrag ist der Beleg, mit dem alleMaterialbewegungen im Lager durchgeführt werden.
Die Bestandsführungsbuchung kann jedoch auch am Anfang des Prozesses stehen.Sie erzeugt dann einen Transportbedarf, der Planungs- und Buchungsgrundlage derLagerverwaltungsaktivitäten ist. Die Ein- bzw. Auslagerung mit Transportauftragschließt den Prozess ab.
Notiz: Die Darstellung der Prozessabläufe in der obigen Grafik orientiertsich am jeweiligen Anwendungsmenü.
In vielen Fällen gibt der Anlass der Ein- und Auslagerung bereits die Form derProzessabbildung vor. So steht bei Wareneingängen aus der Produktion imStandard nur die Wareneingangsbuchung zum Werksauftrag mit anschließenderEinlagerung zur Verfügung. Bei der Kundenauftragsabwicklung dagegen beziehtsich die Auslagerung in der Regel auf die Auslieferung.
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Kapitel 1: Das Lagerverwaltungssystem als Teil von Logistics Execution SCM630
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SCM630 Lektion: Logistics Execution
Übung 1: Logistics Execution (optional)
Lernziele der ÜbungAm Ende dieser Übung können Sie• sich im Logistics-Execution-Bereichsmenü orientieren
UnternehmensszenarioDas Modellunternehmen nutzt bereits das SAP-ECC-System für Beschaffung,Vertrieb und Bestandsführung. Um alle Vorteile der Prozessintegration zu nutzenund die zunehmend komplexer gewordenen Verhältnisse im Lager wirksam zukontrollieren, soll nun auch die Lagerverwaltung als Teil von Logistics Executioneingesetzt werden.
Aufgabe:Melden Sie sich am SAP-ECC-System an und verschaffen Sie sich einenÜberblick über den Aufbau des Bereichsmenüs der AnwendungskomponenteLogistics Execution.
1. Melden Sie sich mit Ihrem Benutzernamen SCM630-## am Schulungssysteman. (Das Symbol ## steht in den Übungen jeweils für Ihre Gruppennummer.)Die Systemkennung, den Schlüssel des Schulungsmandanten und dasInitialpassword teilt Ihnen der Kursleiter mit.
2. Im Einstiegsbild sehen Sie das SAP-ECC-Standardmenü. Verzweigen Sie indas Logistics Execution-Bereichsmenü und öffnen Sie die Unterabschnittefür den Wareneingangs- und den Warenausgangsprozess.
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Kapitel 1: Das Lagerverwaltungssystem als Teil von Logistics Execution SCM630
Lösung 1: Logistics Execution (optional)Aufgabe:Melden Sie sich am SAP-ECC-System an und verschaffen Sie sich einenÜberblick über den Aufbau des Bereichsmenüs der AnwendungskomponenteLogistics Execution.
1. Melden Sie sich mit Ihrem Benutzernamen SCM630-## am Schulungssysteman. (Das Symbol ## steht in den Übungen jeweils für Ihre Gruppennummer.)Die Systemkennung, den Schlüssel des Schulungsmandanten und dasInitialpassword teilt Ihnen der Kursleiter mit.
a) Wählen Sie in der unteren Bildschirmleiste Start und anschließendTraining. Von dort gelangen Sie direkt zur Anmeldung am zugeteiltenSystem. Wählen Sie die Schaltfläche Logon.
Hinweis: Falls Sie auf Ihr System nicht direkt zugreifenkönnen, gehen Sie zum SAPLogonPad. Im SAPLogonPadkönnen Sie Ihr System auswählen.
b) Geben Sie den Schlüssel des zugeteilten Mandanten, IhrenBenutzernamen SCM630-##, das Initialpassword und den Schlüsselder gewünschten Anmeldesprache ein und bestätigen Sie dieseEingaben mit Enter.
c) Bei der erstmaligen Anmeldung werden Sie aufgefordert, einindividuelles Password zu vergeben und zur Kontrolle einmal zuwiederholen.
2. Im Einstiegsbild sehen Sie das SAP-ECC-Standardmenü. Verzweigen Sie indas Logistics Execution-Bereichsmenü und öffnen Sie die Unterabschnittefür den Wareneingangs- und den Warenausgangsprozess.
a) Wählen Sie Logistik → Logistics Execution → Wareneingangsprozess.
b) Wählen Sie Logistik → Logistics Execution → Wareneingangsprozess.
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SCM630 Lektion: Logistics Execution
Zusammenfassung der Lektion
Nun können Sie• die Bestandteile von Logistics Execution benennen• die Funktion von Logistics Execution innerhalb von SAP ECC beschreiben
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Kapitel 1: Das Lagerverwaltungssystem als Teil von Logistics Execution SCM630
Lektion: Grundzüge der Lagerverwaltung
Überblick über die LektionIn dieser Lektion werden Ihnen die Grundfunktionen der Lagerverwaltung in SAPECC vorgestellt. Außerdem erfahren Sie, welche Schnittstellen zur Anbindungder Lagerverwaltung an SAP-ECC-Anwendungskomponenten und FremdsystemeIhnen zur Verfügung stehen.
Lernziele der LektionAm Ende dieser Lektion können Sie
• die Lagerverwaltung in Logistics Execution einordnen• ihre Grundfunktionen beschreiben• Schnittstellen zu Fremdsystemen und zu anderen Anwendungen des SAP
ECC benennen
UnternehmensszenarioDie Entscheidungsträger des Modellunternehmens verschaffen sich zunächst einenÜberblick über den Funktionsumfang der Lagerverwaltung.
Lagerverwaltung in Logistics ExecutionDie Lagerverwaltung ist seit SAP R/3 4.5 Teil von Logistics Execution. DieseTeillösung bündelt alle wesentlichen Funktionen der ausführenden Logistik,die bis SAP R/3 4.0 einschließlich den Anwendungskomponenten Vertrieb(SD) und Materialwirtschaft (MM) zugeordnet waren. Ob Kundenaufträgebeliefert oder die Produktion mit Komponenten versorgt werden muss, ob vomLieferanten angelieferte Ware oder Endprodukte der eigenen Fertigung eingelagertwerden müssen - die Lagerverwaltung ermöglicht die vollständige Abbildungaller Prozesse der ausführenden Logistik und stellt dem Anwender die jeweilserforderlichen Instrumente zur Verfügung.
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SCM630 Lektion: Grundzüge der Lagerverwaltung
Grundfunktionen der LagerverwaltungDie Lagerverwaltung in SAP ECC umfasst die folgenden fünf Grundfunktionen:
• lagerplatzgenaue Bestandsführung• Abbildung und Steuerung aller Warenbewegungen• Überwachung der Abwicklung dieser Warenbewegungen• Anbindung mobiler Datenerfassung im Rahmen der integrierten
Radio-Frequency-Lösung• Anbindung von spezialisierten Fremdsystemen über eine Schnittstelle
Während die Bestandsführung innerhalb der Materialwirtschaft nur Auskunftdarüber erteilen kann, welche Menge eines Materials sich in Summe im Bestandbefindet, ermöglicht die Lagerverwaltung eine präzise Angabe des genauenAufenthaltsorts einer bestimmten Materialmenge im Lager und informiertaußerdem darüber, ob sich diese Menge zum Zeitpunkt der Abfrage in Ruhe amPlatz oder aber in Bewegung befindet.
DieseBewegungen von Lagerplatzbeständen werden in der Regel durchWarenein-und Warenausgänge oder Umlagerungen verursacht. Die Lagerverwaltung in SAPECC nutzt einen eigenen Beleg, den Transportauftrag, um Lagerbewegungenabzubilden und zu steuern. Beim Anlegen eines Transportauftrags prüft dasSystem alle relevanten Einstellungen auf Stammdaten- bzw. Customizingebeneund ermittelt aus diesen Vorgaben geeignete Lagerplätze für die Einlagerung bzw.Lagerplatzbestände für die Auslagerung. Es ist jedoch auch möglich, dem Systemmanuell Plätze und Platzbestände vorzugeben.
Abbildung 4: Bewegungssteuerung mit Transportauftrag
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Kapitel 1: Das Lagerverwaltungssystem als Teil von Logistics Execution SCM630
Da in der Prozesssteuerung auch bei vollständiger Systemkonfigurationgelegentlich Fehler auftreten können oder die Abarbeitung offener Belegevergessen werden kann, ist die Lagerverwaltung mitÜberwachungsinstrumentenausgestattet.
Notiz: Das für den Alltag wichtigste dieser Instrumente ist derLagerleitstand, der ein zeitnahes Aufdecken und Beheben von Fehlernermöglicht.
Seit SAP R/3 4.6B steht Ihnen eine Lösung zur direkten Anbindung mobilerDatenerfassungsgeräte an die Lagerverwaltung zur Verfügung. Diese basiert aufder Radio-Frequency-(RF)-Funktechnologie und ist hardwareneutral. Die imSAP-ECC-Standard ausgelieferten Transaktionen für die Nutzung der RF-Lösungdecken nahezu alle Ein- und Auslagerungsvorgänge ab. Außerdem könnenBestände verpackt, verladen und inventarisiert werden.
Notiz:
Spezielle Anforderungen im Bereich der Lagerhaltung werden oft durchFremdsysteme wie Lagersteuerrechner (LSR) oder Staplerleitsysteme (SLS)abgedeckt. Solche Systeme spezialisierter Anbieter können Sie über dieSchnittstelleWMS-LSR an das SAP-ECC-System anbinden.
Schnittstellen zu anderen SAP-ECC-AnwendungenDie Lagerverwaltung in SAP ECC kann auch mit anderen Anwendungskom-ponenten über Schnittstellen Daten austauschen. Anbindung besteht zu denfolgenden Komponenten:
• Bestandsführung (MM-IM)• Lieferabwicklung (LE-SHP)• Produktionsplanung und -steuerung (PP bzw. PP-PI)• Qualitätsmanagement (QM)
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SCM630 Lektion: Grundzüge der Lagerverwaltung
Abbildung 5: Schnittstellen zu anderen Anwendungskomponenten
Die Schnittstelle zur Bestandsführung hat die größte Bedeutung für die Nutzungder Lagerverwaltung in SAP ECC: Bei der Abbildung von Warenein- undWarenausgangsprozessen bilden Bestandsführungsbuchungen entweder denAuslöser oder den Abschluss von Lagerverwaltungsaktivitäten.
Insbesondere bei der Kundenauftragsabwicklung spielt aber auch die Anbindungan die Lieferungsbearbeitung innerhalb von Logistics Execution eine großeRolle: In der Regel wird Ware mit Bezug zur Auslieferung kommissioniert. Solldie Produktion regelmäßig mit Komponenten aus dem Lager versorgt werden,können Sie die Schnittstelle zur Produktionssteuerung nutzen.
Ist schließlich die Anwendungskomponente Qualitätsmanagement im Einsatz,kann über die Konfiguration der Schnittstelle zur Lagerverwaltung geregeltwerden, wie mit Ware, die einer Qualitätsprüfung unterzogen werden soll, imLager zu verfahren ist.
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Kapitel 1: Das Lagerverwaltungssystem als Teil von Logistics Execution SCM630
Zusammenfassung der Lektion
Nun können Sie• die Lagerverwaltung in Logistics Execution einordnen• ihre Grundfunktionen beschreiben• Schnittstellen zu Fremdsystemen und zu anderen Anwendungen des SAP
ECC benennen
Weiterführende InformationenDie RF-Lösung für die Lagerverwaltung in SAP ECC wird im Kurs SCM631behandelt. Die Konfiguration der WMS-WCU-Schnittstelle ist ebenfallsGegenstand des Kurses SCM631.
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SCM630 Zusammenfassung des Kapitels
Zusammenfassung des KapitelsNun können Sie• die Bestandteile von Logistics Execution benennen• die Funktion von Logistics Execution innerhalb von SAP ECC beschreiben• die Lagerverwaltung in Logistics Execution einordnen• ihre Grundfunktionen beschreiben• Schnittstellen zu Fremdsystemen und zu anderen Anwendungen des SAP
ECC benennen
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Zusammenfassung des Kapitels SCM630
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SCM630 Überprüfen Sie Ihr Wissen
Überprüfen Sie Ihr Wissen
1. Logistics Execution ist Teil vonWählen Sie die richtige(n) Antwort(en).□ A SAP ECC□ B SAP SCM□ C SAP APO□ D SAP SRM
2. Zu welchen der unten aufgelisteten Anwendungskomponenten hat dieLagerverwaltung Schnittstellen?Wählen Sie die richtige(n) Antwort(en).□ A Bestandsführung□ B Instandhaltung□ C Qualitätsmanagement□ D Lieferabwicklung□ E Finanzwesen□ F Produktionssteuerung
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Überprüfen Sie Ihr Wissen SCM630
Antworten
1. Logistics Execution ist Teil von
Antwort: A, B
Logistics Execution ist Teil der Lösungen SAP ECC und SAP SCM.
2. Zu welchen der unten aufgelisteten Anwendungskomponenten hat dieLagerverwaltung Schnittstellen?
Antwort: A, C, D, F
Die Lagerverwaltung hat Schnittstellen zu Bestandsführung,Lieferabwicklung, Produktionssteuerung und Qualitätsmanagement.
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Kapitel 2Strukturelemente
Überblick über das KapitelUm Ein-, Aus- und Umlagerungsvorgänge im System abbilden zu können, müssenSie zunächst einige organisatorische Voraussetzungen schaffen. In diesem Kapitellernen Sie alle erforderlichen Organisationseinheiten und Stammdaten kennen.
Lernziele des KapitelsAm Ende dieses Kapitels können Sie
• die Hierarchie der Organisationseinheiten der Lagerverwaltung beschreiben• die Grundfunktionen dieser Organisationseinheiten benennen• diese Organisationseinheiten im Customizing anlegen• die Bedeutung von Stammdaten in der Lagerverwaltung erläutern• Lagerplätze maschinell anlegen• mit Lagerplatzsortiervariablen arbeiten• die Bedeutung des Lagerorts für die Lagerverwaltung erklären• verschiedene Möglichkeiten der Abbildung realer räumlicher Situationen
benennen• die erforderlichen Zuordnungen im Customizing vornehmen• die Bedeutung des Begriffs “Quant” erklären• die für Zulagerung und Mischbelegung erforderlichen Einstellungen
vornehmen• Lagerbestände auf Quantebene prüfen
Inhalt des KapitelsLektion: Organisationseinheiten ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Vorgehensweise: Anlegen einer neuen Lagernummer durch Kopierenvon einer Vorlage ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Übung 2: Grundlegendes Lagerverwaltungscustomizing ... . . . . . . . . . . . 27
Lektion: Lagerplätze als Stammdaten der Lagerverwaltung ... . . . . . . . . . . . . 33Vorgehensweise: Maschinelles Anlegen von Lagerplätzen... . . . . . . . . . 39Übung 3: Maschinelles Anlegen von Lagerplätzen ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Lektion: Organisatorische Anbindung an die Bestandsführung ... . . . . . . . . 46Übung 4: Anbindung der Lagerverwaltung an die Bestandsführung . 53
Lektion: Das Quant .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56Übung 5: Anzeige von Lagerplatzbeständen ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
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SCM630 Lektion: Organisationseinheiten
Lektion: Organisationseinheiten
Überblick über die LektionUm die Funktionen der Lagerverwaltung nutzen zu können, müssen Sie einigespezifische Organisationseinheiten angelegen. In dieser Lektion lernen Sie dieseOrganisationseinheiten und ihre Verankerung im Customizing kennen.
Lernziele der LektionAm Ende dieser Lektion können Sie
• die Hierarchie der Organisationseinheiten der Lagerverwaltung beschreiben• die Grundfunktionen dieser Organisationseinheiten benennen• diese Organisationseinheiten im Customizing anlegen
UnternehmensszenarioUm Ein- und Auslagerungsprozesse in der Lagerverwaltung abbilden zu können,müssen zunächst die relevanten räumlichen Gegebenheiten in SAP ECC erfasstwerden.
Die Lagernummer und ihre UnterstrukturDie Lagernummer ist die übergeordnete Organisationseinheit derLagerverwaltung in SAP ECC. Sie dient zur Abbildung eines Lagerkomplexes.In der Praxis entspricht ihr oft eine Lagerhalle bzw. ein Lagergebäude. JedeLagernummer hat eine Unterstruktur, die zur detaillierten Erfassung derräumlichen Verhältnisse in diesem Komplex dient.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Abbildung 6: Unterstruktur der Lagernummer
Jede Lagernummer umfasst eine von Customizingeinstellungen abhängige Anzahluntergeordneter Organisationseinheiten, die Lagertypen und die Lagerbereichebzw. die Kommissionierbereiche.
Mit Hilfe des Lagertyps wird eine Lagerfläche erfasst, die innerhalb einerLagernummer räumlich und organisatorisch eine separate Einheit bildet. EinStandardsystem enthält bereits ein bestimmtes Set von vorkonfiguriertenLagertypen, z. B. ein Hochregal-, ein Fixplatz- und ein Blocklager. DieseVorlagen können bei Bedarf abgeändert oder durch neu angelegte Lagertypenergänzt bzw. ersetzt werden. Ein wesentlicher Teil der Customizingeinstellungender Lagerverwaltung ist lagertypbezogen.
Eine Sonderrolle spielen die Schnittstellenlagertypen, die in einemStandardsystem in der Regel auf den ersten Blick an ihrem Schlüssel (mit einer9 beginnend) zu erkennen sind. Diese Lagertypen bilden eine Art Brücke zurBestandsführung. Typische Beispiele für solche Schnittstellenlagertypen sindWarenein- und Warenausgangszonen.
Notiz: Eine Ausnahme von dieser Konvention bildet derSchnittstellenlagertyp 100, der für die Anbindung der Lagerverwaltungan die Produktionssteuerung über die so genannte WM-PP-Schnittstellegenutzt wird.
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SCM630 Lektion: Organisationseinheiten
Abbildung 7: Schnittstellenlagertypen
Jede Warenbewegung, die sowohl die Lagerverwaltung als auch dieBestandsführung betrifft, wird also über einen Schnittstellenlagertyp abgewickelt.Ein alltägliches Beispiel ist ein Wareneingang zur Bestellung, der zunächstin der Bestandsführung gebucht wird. Über einen SchnittstellenlagertypWareneingangszone wird dann die Ware ins Lagerinnere gebracht.
Jedem Lagertyp ist im Customizing eine Art Stammsatz zugeordnet. Nach Ein-und Auslagerung getrennt werden hier grundlegende Einstellungen zur Steuerungvon Warenein- und Warenausgangsprozessen vorgenommen.
Lagerbereiche werden innerhalb von Lagertypen zur weiterenFlächenunterteilung angelegt. Dabei sind unterschiedliche Kriterien zurAbgrenzung von Lagerbereichen denkbar. Oft spielt das jeweils im Lagertypeinzulagernde Material eine entscheidende Rolle, weil z. B. Schnelldreher inbesser zugänglichen vorderen Lagerbereichen untergebracht werden sollen oderweil leicht verderbliche Ware in einem Kühlbereich aufbewahrt werden muss.Lagerbereiche berücksichtigt das System nur bei der Einlagerung.
Achtung: Auch wenn eine weitere Unterteilung der Fläche einesLagertyps nicht erforderlich ist, muss dennoch je Lagertyp mindestensein Lagerbereich angelegt werden.
Auf derselben hierarchischen Ebene wie der Lagerbereich befindet sich derKommissionierbereich, der zur Unterteilung der Fläche eines Lagertyps zuauslagerungssteuernden Zwecken genutzt werden kann. Anders als derLagerbereich ist der Kommissionierbereich eine optionale Organisationseinheit.
Lagerplätze sind Stammdaten, die jeweils innerhalb eines Lagerbereichs angelegtwerden.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Anlegen einer neuen LagernummerEin Standardsystem wird mit einer bereits in Teilen vorkonfiguriertenLagernummer ausgeliefert. Diese Lagernummer hat den Schlüssel 001. Sie dientIhnen als Vorlage für beliebig viele eigene Kopien, zunächst zu Testzwecken,später für den Produktivbetrieb.
Abbildung 8: Anlegen einer neuen Lagernummer
Eine neue Lagernummer wird wie einige andere Organisationseinheiten auch durchKopieren von einem bereits vorhandenen gleichartigen Objekt angelegt. Derdreistellige Schlüssel, der eine Lagernummer im Mandanten eindeutig identifiziert,kann in alphanumerischer Form frei vergeben werden. Beim Kopieren werdenalle Customizingeinstellungen zur Vorlage in die Kopie übernommen. Es ist alsonicht erforderlich, die im vorangegangenen Abschnitt vorgestellte Unterstrukturder Lagernummer in der Kopie neu anzulegen. Wenn Sie den Umfang derDatenübernahme aus der Vorlage im Einzelnen prüfen möchten, steht Ihnen in derentsprechenden Transaktion (EC09 eine Protokollabfrage zur Verfügung.
Anlegen neuer Lagertypen und neuer LagerbereicheEine neu angelegte Lagernummer enthält zunächst alle aus der Vorlageübernommenen Lagertypen mit deren jeweiligen Customizingeinstellungen.Diese können nun angepasst oder um weitere Lagertypen ergänzt werden. WollenSie neue Lagertypen hinzufügen, können Sie bereits vorhandene Lagertypen mitannähernd vergleichbaren Einstellungen kopieren, um nur noch die abweichendenDetails zu pflegen. Ein vollständiges Neuanlegen ohne Vorlage ist jedoch auchmöglich.
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SCM630 Lektion: Organisationseinheiten
Für jeden neu hinzugefügten Lagertyp muss auch mindestens ein Lagerbereichangelegt werden, selbst wenn die Abbildung einer weiteren Unterteilung derFläche dieses Lagertyps nicht erforderlich oder nicht erwünscht ist. Auch hierkönnen Sie vorhandene Daten kopieren. Dasselbe gilt für Kommissionierbereiche,auf die Sie jedoch auch ganz verzichten können.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Anlegen einer neuen Lagernummer durch Kopierenvon einer Vorlage
1. Gehen Sie im Customizing zur Unternehmensstruktur, um eine neueLagernummer durch Kopieren einer Vorlage anzulegen. Sie gelangen ausdem Anwendungsmenü über folgenden Pfad zur entsprechenden Tabelle:Werkzeuge → Customizing → IMG → Projektbearbeitung. Wählen Siedie Schaltfläche SAP Referenz-IMG und im Customizing den MenüeintragUnternehmensstruktur. Wählen Sie anschließend Definition → LogisticsExecution → Lagernummer definieren, kopieren, löschen, prüfen undselektieren Sie den Eintrag Lagernummer kopieren, löschen, prüfen.
2. Kopieren Sie eine geeignete Lagernummer (im Zweifelsfall dieMusterlagernummer 001). Im Bild Organisationsobjekt Lagernummerwählen Sie Organisationsobjekt kopieren . Im anschließend erscheinendenBildschirmfenster Kopieren geben Sie im Feld von Lagernummer denSchlüssel der Vorlage und unter nach Lagernummer den Schlüssel Ihrerneuen Lagernummer ein. Bestätigen Sie Ihre Eingabe mit Enter. Das Systemkopiert alle Customizingeinstellungen der Vorlage in die neue Lagernummer.
Notiz: Das Protokoll des Kopiervorgangs können Sie über denMenüeintrag Hilfsmittel → Protokollauswertung oder Zusätze→ Techn. Protokolle aufrufen. Sie können sich außerdem alledem Organisationsobjekt „Lagernummer“ zugeordneten Tabellenanzeigen lassen. Wählen Sie dazu im Menü Zusätze → Zugehör.Tabellen.
3. Wenn Sie die Bezeichnung der neu angelegten Lagernummer ändernmöchten, wählen Sie Unternehmensstruktur → Definition → LogisticsExecution → Lagernummer definieren, kopieren, löschen, prüfen →Lagernummer definieren. Selektieren Sie den Tabelleneintrag für Ihreneue Lagernummer und überschreiben Sie die aus der Kopiervorlageübernommene Bezeichnung mit einem Text Ihrer Wahl. Sichern Sie IhreEingaben.
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SCM630 Lektion: Organisationseinheiten
Übung 2: Grundlegendes Lagerverwal-tungscustomizing
Lernziele der ÜbungAm Ende dieser Übung können Sie• Lagertypen und Lagerbereiche neu anlegen
UnternehmensszenarioSie haben ein neues Hochregallager bauen lassen und möchten dieses jetzt auchsystemtechnisch in Ihr Lager integrieren.
Aufgabe:Legen Sie ein neues Hochregallager unter dem Schlüssel 015 als Lagertyp inIhrer Lagernummer 1## an. Anschließend unterteilen Sie die Fläche dieses neuenLagertyps in Lagerbereiche für Schnell- und Langsamdreher. Außerdem legen Sienoch eine neue Wareneingangszone mit Schlüssel 802 an.
Achtung: Bitte achten Sie darauf, dass Sie immer nur in Ihrergruppenspezifischen Lagernummer 1## (und nicht versehentlich in derMusterlagernummer 001) arbeiten.
1. Gehen Sie im Customizing der Lagerverwaltung zunächst zu denLagertypstammdaten.
2. Verwenden Sie als Kopiervorlage für den neuen Lagertyp den in IhrerLagernummer 1## bereits vorhandenen Lagertyp 001, ebenfalls einHochregallager. Sie können zunächst die Voreinstellungen unverändertübernehmen.
Hinweis: Die Kopierfunktion rufen Sie über Kopieren als auf.
3. Legen Sie nun noch die beiden Lagerbereiche für „Schnell-“ bzw.„Langsamdreher“ im neuen Lagertyp 015 in der Lagernummer 1## an. Siekönnen beliebige dreistellige alphanumerische Schlüssel, z.B. 001 und 002,verwenden.
Hinweis: Ihr neuer Lagertyp wird nicht automatisch in die Tabelleder Lagerbereiche aufgenommen. Sie müssen diese Einträge vonHand ergänzen. Dabei können Sie auch einen vorhandenen Eintragkopieren.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
4. Legen Sie zusätzlich in Ihrer Lagernummer 1## einen neuen Lagertyp„Wareneingangszone“ als Kopie des Lagertyps 902 an. Verwenden Sieden Schlüssel 802 zur Kennzeichnung des neuen Lagertyps. LegenSie auch einen Lagerbereich (z.B. mit Schlüssel 001 und Bezeichnung„Gesamtbereich“) in diesem Lagertyp an.
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SCM630 Lektion: Organisationseinheiten
Lösung 2: GrundlegendesLagerverwaltungscustomizingAufgabe:Legen Sie ein neues Hochregallager unter dem Schlüssel 015 als Lagertyp inIhrer Lagernummer 1## an. Anschließend unterteilen Sie die Fläche dieses neuenLagertyps in Lagerbereiche für Schnell- und Langsamdreher. Außerdem legen Sienoch eine neue Wareneingangszone mit Schlüssel 802 an.
Achtung: Bitte achten Sie darauf, dass Sie immer nur in Ihrergruppenspezifischen Lagernummer 1## (und nicht versehentlich in derMusterlagernummer 001) arbeiten.
1. Gehen Sie im Customizing der Lagerverwaltung zunächst zu denLagertypstammdaten.
a) Wählen Sie Werkzeuge → Customizing → IMG→ Projektbearbeitungund anschließend die Schaltfläche SAP Referenz-IMG, um zumCustomizing zu gelangen.
b) Wählen Sie Logistics Execution → Lagerverwaltung → Stammdaten→ Lagertyp definieren.
2. Verwenden Sie als Kopiervorlage für den neuen Lagertyp den in IhrerLagernummer 1## bereits vorhandenen Lagertyp 001, ebenfalls einHochregallager. Sie können zunächst die Voreinstellungen unverändertübernehmen.
Hinweis: Die Kopierfunktion rufen Sie über Kopieren als auf.
a) Selektieren Sie den Lagertyp 001 in Ihrer Lagernummer 1## undwählen Sie Kopieren als .
b) Überschreiben Sie im Feld Lagertyp den Schlüssel der Kopiervorlage(001) mit dem Schlüssel Ihres neuen Lagertyps (015) und ändern Siedie Lagertypbezeichnung nach Belieben ab. Deaktivieren Sie dieEinstellung LET-Prüfung aktiv. Bestätigen Sie Ihre Eingabe mitEnter und legen Sie den neuen Lagertyp durch Sichern an.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
3. Legen Sie nun noch die beiden Lagerbereiche für „Schnell-“ bzw.„Langsamdreher“ im neuen Lagertyp 015 in der Lagernummer 1## an. Siekönnen beliebige dreistellige alphanumerische Schlüssel, z.B. 001 und 002,verwenden.
Hinweis: Ihr neuer Lagertyp wird nicht automatisch in die Tabelleder Lagerbereiche aufgenommen. Sie müssen diese Einträge vonHand ergänzen. Dabei können Sie auch einen vorhandenen Eintragkopieren.
a) Wählen Sie Logistics Execution → Lagerverwaltung → Stammdaten→ Lagerbereiche definieren und anschließend die Schaltfläche NeueEinträge.
b) Geben Sie die Daten für den ersten Lagerbereich 001 wie folgt ein:
Lagernummer 1##
Lagertyp 015
Lagerbereich 001
Lagerbereichsbezeichnung Schnelldreher
Für den zweiten Lagerbereich 002 („Langsamdreher“) verfahren Siegenauso. Sichern Sie Ihre Eingaben.
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SCM630 Lektion: Organisationseinheiten
4. Legen Sie zusätzlich in Ihrer Lagernummer 1## einen neuen Lagertyp„Wareneingangszone“ als Kopie des Lagertyps 902 an. Verwenden Sieden Schlüssel 802 zur Kennzeichnung des neuen Lagertyps. LegenSie auch einen Lagerbereich (z.B. mit Schlüssel 001 und Bezeichnung„Gesamtbereich“) in diesem Lagertyp an.
a) Wählen Sie Logistics Execution → Lagerverwaltung → Stammdaten→ Lagertyp definieren. Selektieren Sie den Lagertyp 902 in IhrerLagernummer 1## und wählen Sie Kopieren als... .
b) Überschreiben Sie den Schlüssel der Kopiervorlage (902) mitdem Schlüssel Ihres neuen Lagertyps (802) und ändern Sie dieLagertypbezeichnung nach Belieben ab. Bestätigen Sie Ihre Eingabemit Enter und legen Sie den neuen Lagertyp durch Sichern an.
c) Wählen Sie Logistics Execution → Lagerverwaltung → Stammdaten→ Lagerbereiche definieren und anschließend die Schaltfläche NeueEinträge.
d) Geben Sie die Daten für den Lagerbereich 001 wie folgt ein:
Lagernummer 1##
Lagertyp 802
Lagerbereich z. B. 001
Lagerbereichsbezeichnung z.B. Gesamtbereich
Sichern Sie Ihre Eingaben.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Zusammenfassung der Lektion
Nun können Sie• die Hierarchie der Organisationseinheiten der Lagerverwaltung beschreiben• die Grundfunktionen dieser Organisationseinheiten benennen• diese Organisationseinheiten im Customizing anlegen
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SCM630 Lektion: Lagerplätze als Stammdaten der Lagerverwaltung
Lektion: Lagerplätze als Stammdaten derLagerverwaltung
Überblick über die LektionIn der Lagerverwaltung sind Lagerplätze Stammdaten, die entweder aus demAnwendungsmenü oder aus dem Customizing heraus angelegt werden. DieBestandsübersicht der Lagerverwaltung weist auf der Basis dieser Stammdatenden genauen Aufenthaltsort einer Materialmenge im Lager aus.
Lernziele der LektionAm Ende dieser Lektion können Sie
• die Bedeutung von Stammdaten in der Lagerverwaltung erläutern• Lagerplätze maschinell anlegen• mit Lagerplatzsortiervariablen arbeiten
UnternehmensszenarioDie Materialbestände des Modellunternehmens sollen platzgenau geführt werden.Daher müssen, nachdem Lagernummer, Lagertypen und Lagerbereiche definiertund konfiguriert wurden, Lagerplätze als Stammdaten in allen Lagerbereichenangelegt werden.
Aufbau eines LagerplatzstammsatzesLagerplätze werden stets innerhalb eines Lagerbereichs angelegt. Sie könnenzusätzlich einem Kommissionierbereich und bei Bedarf einem Brandabschnitt fürdie Gefahrgutverwaltung zuordnen. Jeder Lagerplatz ist durch eineKoordinate imLagertyp eindeutig gekennzeichnet. Für den Aufbau von Lagerplatzkoordinatenstehen bis zu zehn Stellen zur Verfügung, die mit alphanumerischen und einerAuswahl sonstiger Zeichen (z. B. Bindestrichen) weitgehend beliebig gefülltwerden können.
Lagerplätze können zusätzlich einem Lagerplatztyp zugeordnet werden.Lagerplatztypen sind (optionale) Kategorien, die Sie im Customizing derLagerverwaltung je Lagernummer frei definieren, um die Dimension IhrerLagerplätze grob anzugeben.
Notiz: Im Schulungssystem finden Sie Beispiele wie „Block Größe1“ oder „Platz Breite 2 m“. Es geht also nur um eine allgemeineKennzeichnung einer bestimmten Gruppe von Lagerplätzen.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Die Verwendung von Lagerplatztypen ist insbesondere dann sinnvoll, wenndie Lagerplätze eines Lagertyps oder gar eines Lagerbereichs innerhalb einesLagertyps unterschiedliche Abmessungen haben.
Abbildung 9: Lagerplatztypen
Das System kann mit Hilfe der Lagerplatztypen im Rahmen der so genanntenLagereinheitentypprüfung feststellen, ob der im aktuellen Vorgang für dieEinlagerung vorgesehene Ladungsträger für den entweder aufgrund vonCustomizingeinstellungen vom System ermittelten oder vom Anwender manuellvorgegebenen Lagerplatz geeignet ist. Im Customizing werden zu diesem ZweckLagerplatztypen (also Gruppen von Lagerplätzen) Gruppen von (erlaubten)Ladungsträgern, den Lagereinheitentypen, zugeordnet.
Ebenfalls optional sind Angaben zur Gewichtsgrenze für die Belastbarkeit bzw.Angaben zur Gesamtkapazität eines Lagerplatzes. Sie werden vom System nurberücksichtigt, wenn auf Lagertypebene die Kapazitätsprüfung mit der jeweilspassenden Methode aktiviert wurde.
Ist ein Lagerplatz belegt, werden seine Bestände auch auf Lagerplatzstammsatz-ebene detailliert angezeigt. Ebenso ist dem Stammsatz zu entnehmen, ob undmit welchem Ergebnis der Lagerplatzbestand im laufenden Geschäftsjahr schoneinmal inventarisiert wurde. Ein Lagerplatz kann direkt aus seinem Stammsatzheraus für die Ein- oder Auslagerung gesperrt werden. Zum Sperren einergrößeren Anzahl von Lagerplätzen steht Ihnen jedoch eine eigene TransaktionLagerplätze massenweise sperren/entsperren (Transaktionscode LS06) zurVerfügung. Auf einen gesperrten Lagerplatz kann das System bei Ein-, Aus- oderUmlagerungsvorgängen nicht zugreifen.
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SCM630 Lektion: Lagerplätze als Stammdaten der Lagerverwaltung
Anlegen von LagerplätzenIn der Praxis kommt das manuelle Anlegen einzelner Lagerplätze oft schon wegender Menge der insgesamt benötigten Plätze nicht in Frage. Soll also eine größereAnzahl gleichartiger Lagerplätze angelegt werden, empfiehlt sich die Verwendungder Massenpflege-Transaktion zum maschinellen Anlegen von Lagerplätzen(Transaktionscode LS10).
Notiz: Sie finden die Transaktion auch im Customizing unter LogisticsExecution → Lagerverwaltung → Stammdaten → Lagerplätze →Lagerplatzstruktur definieren.
Voraussetzung für diese Massenpflege ist die Definition eines Rasters, das demSystem Aufbau und Struktur der Lagerplatzkoordinaten sowie Start- und Endwertevorgibt. Das eigentliche Anlegen der Lagerplätze kann dann entweder sofort oderzu einem späteren Zeitpunkt im Batch-Input-Verfahren erfolgen.
Abbildung 10: Raster für das Anlegen von Lagerplätzen
Am Ende der Lektion finden Sie eine Beschreibung des Vorgehens beimmaschinellen Anlegen von Lagerplätzen.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Verwendung von SortiervariablenBeim Einlagern auf einen leeren Lagerplatz nutzt das System einenLeerplatzindex, der im Regelfall auf der Basis der vollständigen Platzkoordinategebildet wird. Wird ein Lagerplatz durch eine Auslagerung leer oder ein bisherleerer Platz durch eine Einlagerung gefüllt, aktualisiert das System diesenLeerplatzindex. Entspricht der Koordinatenaufbau einer Struktur „Regal – Säule –Ebene“, wie sie für Regallager typisch ist, wird das System regelmäßig zunächstalle Ebenen einer Säule von unten nach oben und die Säulen regalweise von vornenach hinten befüllen. Dieses Verfahren kann zu einer einseitigen Auslastungdes Lagers führen: Einzelne Regale sind (weitgehend) gefüllt, andere dagegen(weitgehend) leer.
Abbildung 11: Einlagerung ohne Sortiervariablen
Mit Hilfe von Sortiervariablen, die im Customizing einem Lagertyp zugeordnetwerden, kann dagegen eine Quereinlagerung, also eine Einlagerung quer zurRegal- bzw. Gangrichtung erreicht werden.
Notiz: In einem Standardsystem finden Sie einen Vorschlag für dieNutzung einer Sortiervariable bei der Einlagerung, konfiguriert fürLagertyp 001 in Musterlagernummer 001.
Je nach Ausgestaltung der Sortiervariablen werden bestimmte Teile derGesamtkoordinate bei der Erstellung des Leerplatzindex nicht berücksichtigt.Das vorkonfigurierte Beispiel sieht bei einer insgesamt achtstelligenKoordinatenstruktur vor, dass der Index nur auf der Basis von Ebenen und Säulengebildet wird, wobei der Ebenenanteil an die erste Stelle rückt:
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SCM630 Lektion: Lagerplätze als Stammdaten der Lagerverwaltung
Lagernummer Lagertyp 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
001 001 3 4 1 2
Bei Anlegen von Lagerplätzen im Lagertyp 001 werden nun aufgrunddieser Customizingeinstellung zusätzlich Sortierfelder generiert und in dieLagerplatzstammsätze geschrieben. Der Lagerplatz mit Koordinate 01-04-02hat also ein Sortierfeld 0204.
Notiz: Sie können sich die Sortierfelder zu Ihren Lagerplätzen entwederin den einzelnen Stammsätzen selbst (in Sicht Lagerplatz) oder in denmeisten Bestandsanzeigen bzw. Sammeländerungstransaktionen derLagerverwaltung anzeigen lassen. Eine Änderung ist mit der TransaktionLagerplätze massenweise ändern (Transaktionscode LS11) möglich.
Die Verwendung der oben dargestellten Sortiervariable hat nun zur Folge,dass (in einem noch vollständig leeren Lagertyp) das System beim Einlagernzunächst die erste Ebene in der jeweils ersten Säule über alle Regale hinweg füllt.Anschließend werden die zweiten Säulen aller Regale ebenfalls auf der erstenEbene gefüllt. Ist die erste Ebene vollständig belegt, verfährt das System mit derzweiten Ebene genauso. Auf diese Weise wird das gesamte Lager von unten nachoben und von vorne nach hinten quer zur Gangrichtung befüllt. Die untenstehendeAbbildung stellt ein Regallager schematisch aus der „Vogelperspektive“ dar. Jededer Säulen eines Regals (S 01, S02 usw.) hat eine bestimmte Anzahl hier jedochnicht eingezeichneter Ebenen:
Abbildung 12: Quereinlagerung
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Um Sortiervariablen für Lagertypen zu definieren, wählen Sie im CustomizingLogistics Execution → Lagerverwaltung → Strategien → Sortierung Einlagerungdefinieren (Quereinlagerung) bzw. Sortierung Auslagerung definieren(Kommissionierung) und anschließend Definition des Sortierfeldes im Lagerplatzbzw. Definition des Reihenfolgefeldes (Auslagerung) im Lagerplatz.
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SCM630 Lektion: Lagerplätze als Stammdaten der Lagerverwaltung
Maschinelles Anlegen von Lagerplätzen
1. Wählen Sie im Anwendungsmenü Logistik → Logistics Execution →Stammdaten → Lager → Lagerplatz → Anlegen → Maschinell undanschließend die Schaltfläche Neue Einträge, um ein neues Raster zudefinieren. Sie können jedoch auch ein bereits vorhandenes Raster kopierenoder ändern.
2. Geben Sie zunächst Lagernummer und Lagertyp sowie eine laufendeNummer vor. Anhand der laufenden Nummer können Sie später Ihr Rasterwiederfinden, um erneut Lagerplätze auf der Basis dieses Rasters anzulegen.
3. Als nächstes definieren Sie im Bereich Platzdefinition das eigentliche Rasterfür die Lagerplatzgenerierung. Dabei ist es sinnvoll, zunächst im FeldStartwert die gewünschte Koordinate für den ersten neu anzulegendenLagerplatz einzugeben. Im nächsten Schritt kann dann im Feld Schablonedie Struktur der Zeichenfolge dieser Koordinate festgehalten werden. Dabeiwerden Kennzeichen für alphabetische (A), numerische (N) und sonstige,beim Inkrementieren des Startwerts unverändert bleibende Zeichen (C)verwendet. Zum Beispiel basiert die Koordinate A-01-01 auf der SchabloneACNNCNNCCC.
Achtung: Sie müssen stets alle zehn Stellen des Feldes ausfüllen.Werden einige Stellen nicht genutzt, verwenden Sie das KennzeichenC.
Geben Sie dem System nun im Feld Struktur mit Buchstaben oder Zahlenvor, welche Bestandteile der Koordinate es jeweils unabhängig voneinanderinkrementieren soll. In unserem Beispiel sollen die KoordinatenelementeA (z.B. für das Regal), 01 (für die Säule) und 01 (für die Ebene) separathochgezählt werden. Es wird daher eine Koordinatenstruktur A BB CCvorgegeben.
Hinweis: Die F1-Hilfe zum Feld Struktur enthält weitere Beispiele,die Ihnen helfen, das Feld richtig zu füllen.
Nun tragen Sie im Feld Endwert noch die Koordinate des letzten geplantenLagerplatzes nach demMuster des Startwerts ein. Abschließend geben Sie imFeld Inkrement die Werte vor, um die die einzelnen Koordinatenbestandteilejeweils inkrementiert werden sollen.
Achtung: Achten Sie bitte darauf, dass diese Werte genau unterhalbder jeweils hochzuzählenden Elemente stehen.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
4. Im letzten Teilschritt der Rasterdefinition legen Sie im Bereich WeitereDaten fest, in welchem Lagerbereich die Lagerplätze angelegt und - fallserforderlich - welchem Kommissionierbereich und/oder Brandabschnittsie zugeordnet werden sollen. Je nach Einstellungen auf Lagertypebenesind auch noch Angaben zum Lagerplatztyp und zu den Kapazitätsgrenzennotwendig.
5. Um auf der Basis des so definierten Rasters Lagerplätze anzulegen, wählenSie im Menü der Transaktion Umfeld → Plätze anlegen. Prüfen Sie dasErgebnis der Simulation des Anlegens (X zu generierende Lagerplätze) undentscheiden Sie sich dann für ein sofortiges Anlegen (Schaltfläche AnlegenOnline) oder für ein Anlegen zu einem späteren Zeitpunkt (SchaltflächeAnlegen Batch Input). Bei Bedarf können Sie abschließend Ihr Raster für dieWiederverwendung sichern.
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Übung 3: Maschinelles Anlegen vonLagerplätzen
Lernziele der ÜbungAm Ende dieser Übung können Sie• Lagerplätze massenweise anlegen
UnternehmensszenarioFür Ihr neu angelegtes Hochregallager benötigen Sie im System noch Lagerplätze.
Aufgabe:Legen Sie im Lagertyp 015 in Ihrer Lagernummer 1## in den beidenLagerbereichen 001 und 002 Lagerplätze im maschinellen Verfahren an. DiePlätze im ersten Lagerbereich haben unterschiedliche Abmessungen: Es gibtbreitere und weniger breite Plätze.
1. Legen Sie zunächst ein Raster für Lagerplätze im Lagerbereich 001 IhresLagertyps 015 an. Der Startwert Ihrer Platzkoordinaten soll A-01-01, derEndwert B-05-05 lauten. Alle drei Koordinatenbestandteile sollen beimAnlegen getrennt um jeweils 1 inkrementiert werden. Die Lagerplätze habenalle eine Breite von einem Metern.
Hinweis: Um die unterschiedlichen Abmessungen von Lagerplätzenin Lagerbereichen abzubilden, nutzen Sie Lagerplatztypen.
2. Legen Sie nun die neuen Plätze an. Prüfen Sie zunächst Anzahlund Koordinatenfolge in der Simulation: Wieviele Plätze werdengeneriert werden? Sichern Sie abschließend Ihr Raster für die spätereWiederverwendung.
3. Legen Sie anschließend eine zweite Serie Lagerplätze im Lagerbereich 001an. Der Startwert soll C-01-01, der Endwert D-05-05 lauten. Die Plätzehaben eine Breite von zwei Metern.
Hinweis: Kopieren Sie Ihr erstes Raster und ändern Sie nur dielaufende Nummer, Start- und Endwert sowie den Lagerplatztyp ab.
4. Für den zweiten Lagerbereich 002 verfahren Sie genauso. Allerdings sollin diesem Lagerbereich der Startwert der Platzkoordinaten E-01-01 undder Endwert F-05-05 lauten. Diese Lagerplätze haben ebenfalls eine Breitevon zwei Metern.
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Lösung 3: Maschinelles Anlegen vonLagerplätzenAufgabe:Legen Sie im Lagertyp 015 in Ihrer Lagernummer 1## in den beidenLagerbereichen 001 und 002 Lagerplätze im maschinellen Verfahren an. DiePlätze im ersten Lagerbereich haben unterschiedliche Abmessungen: Es gibtbreitere und weniger breite Plätze.
1. Legen Sie zunächst ein Raster für Lagerplätze im Lagerbereich 001 IhresLagertyps 015 an. Der Startwert Ihrer Platzkoordinaten soll A-01-01, derEndwert B-05-05 lauten. Alle drei Koordinatenbestandteile sollen beimAnlegen getrennt um jeweils 1 inkrementiert werden. Die Lagerplätze habenalle eine Breite von einem Metern.
Hinweis: Um die unterschiedlichen Abmessungen von Lagerplätzenin Lagerbereichen abzubilden, nutzen Sie Lagerplatztypen.
a) Wählen Sie im Anwendungsmenü Logistik → Logistics Execution →Stammdaten → Lager → Lagerplatz → Anlegen → Maschinell undanschließend die Schaltfläche Neue Einträge.
b) Geben Sie zunächst Ihre Lagernummer 1##, Ihren Lagertyp 015 unddie laufende Nummer 1 ein.
c) Füllen Sie die Felder im Bereich Platzdefinition wie folgt aus:
Schablone ACNNCNNCCC
Struktur A BB CC
Startwert A-01-01
Endwert B-05-05
Inkrement 1 1 1
Achtung: Tragen Sie bitte die Inkrementwerte genau unterhalbder hochzuzählenden Koordinatenbestandteile ein.
d) Füllen Sie im Bereich Weitere Daten die Felder mit folgenden Wertenund bestätigen Sie die Eingaben mit Enter:
Lagerbereich 001
Lagerplatztyp P1
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SCM630 Lektion: Lagerplätze als Stammdaten der Lagerverwaltung
2. Legen Sie nun die neuen Plätze an. Prüfen Sie zunächst Anzahlund Koordinatenfolge in der Simulation: Wieviele Plätze werdengeneriert werden? Sichern Sie abschließend Ihr Raster für die spätereWiederverwendung.
a) Wählen Sie im Menü der Transaktion Umfeld → Plätze anlegen. Eswerden 50 neue Plätze angelegt werden.
b) Wählen Sie die Schaltfläche Anlegen Lagerplätze Online, um die Plätzeauf der Datenbank zu erzeugen.
c) Bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage (Möchten Sie die Plätzeanlegen?) mit Ja. Verlassen Sie anschließend die Transaktion undsichern Sie Ihre Eingaben.
3. Legen Sie anschließend eine zweite Serie Lagerplätze im Lagerbereich 001an. Der Startwert soll C-01-01, der Endwert D-05-05 lauten. Die Plätzehaben eine Breite von zwei Metern.
Hinweis: Kopieren Sie Ihr erstes Raster und ändern Sie nur dielaufende Nummer, Start- und Endwert sowie den Lagerplatztyp ab.
a) Selektieren Sie in der Tabelle der Lagerplatzstrukturen den in denersten beiden Übungsschritten angelegten Eintrag für Ihren Lagertyp015 in der Lagernummer 1## und wählen Sie Kopieren als .
b) Überschreiben Sie nun die laufende Nummer mit 2, den Startwert mitC-01-01, den Endwert mit D-05-05 und den Lagerplatztyp mit P2.Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit Enter.
c) Selektieren Sie den neu angelegten Tabelleneintrag und wählen SieDetail .
d) Wählen Sie im Menü der Transaktion Umfeld → Plätze anlegen. DieSimulation ergibt wieder 50 neue Plätze.
e) Wählen Sie die Schaltfläche Anlegen Lagerplätze Online, um die Plätzeauf der Datenbank zu erzeugen.
f) Bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage mit Ja, verlassen Sie dieTransaktion und sichern Sie Ihr zweites Raster.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
4. Für den zweiten Lagerbereich 002 verfahren Sie genauso. Allerdings sollin diesem Lagerbereich der Startwert der Platzkoordinaten E-01-01 undder Endwert F-05-05 lauten. Diese Lagerplätze haben ebenfalls eine Breitevon zwei Metern.
a) Selektieren Sie den Eintrag für Ihre Lagernummer 1## und Lagertyp015 mit laufender Nummer 1. Wählen Sie Kopieren als .
b) Überschreiben Sie nun die laufende Nummer mit 3, den Startwert mitE-01-01, den Endwert mit F-05-05, den Lagerbereich mit 002 undden Lagerplatztyp mit P2. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit Enter.
c) Selektieren Sie den neu angelegten Tabelleneintrag und wählen SieDetail .
d) Wählen Sie im Menü Umfeld → Plätze anlegen. Die Simulation ergibtwieder 50 neue Plätze.
e) Wählen Sie die Schaltfläche Anlegen Lagerplätze Online, um die Plätzeauf der Datenbank zu erzeugen.
f) Bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage mit Ja, verlassen Sie dieTransaktion und sichern Sie Ihr drittes Raster.
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SCM630 Lektion: Lagerplätze als Stammdaten der Lagerverwaltung
Zusammenfassung der Lektion
Nun können Sie• die Bedeutung von Stammdaten in der Lagerverwaltung erläutern• Lagerplätze maschinell anlegen• mit Lagerplatzsortiervariablen arbeiten
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Lektion: Organisatorische Anbindung an dieBestandsführung
Überblick über die LektionUm die Lagerverwaltung in SAP ECC nutzen zu können, müssen Sie für eineVerknüpfung mit der Bestandsführung sorgen. Diese Lektion behandelt möglicheFormen dieser Verknüpfung.
Lernziele der LektionAm Ende dieser Lektion können Sie
• die Bedeutung des Lagerorts für die Lagerverwaltung erklären• verschiedene Möglichkeiten der Abbildung realer räumlicher Situationen
benennen• die erforderlichen Zuordnungen im Customizing vornehmen
UnternehmensszenarioDie neu eingerichtete Lagerverwaltung muss, damit sie produktiv genutzt werdenkann, an die bereits vorhandene Bestandsführung angebunden werden. MöglicheAlternativen der Anbindung werden geprüft und miteinander verglichen.
Lagerort und LagernummerSie müssen eine Lagernummer, damit sie genutzt werden kann, immer mitmindestens einer Kombination von Werk und Lagerort verknüpfen. Auf dieseWeise wird die für die Abbildung von Wareneingangs-, Warenausgangs- undUmbuchungsvorgängen notwendige Anbindung der Lagerverwaltung an dieBestandsführung hergestellt.
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SCM630 Lektion: Organisatorische Anbindung an die Bestandsführung
Abbildung 13: Anbindung der Lagerverwaltung an die Bestandsführung
Der Lagerort ist die Organisationseinheit der mengenmäßigen Bestandsführung.
Notiz: Die wertmäßige Bestandsführung erfolgt auf der Ebene desBewertungskreises, der entweder einem Werk oder einem Buchungskreisentspricht.
Ist nur die Bestandsführung im Einsatz, wird die Organisationseinheit Lagerortin der Regel zur Abbildung von Lagerflächen im System verwendet. DieAngabe des Lagerortes kennzeichnet also - wie es der Begriff ja auch nahelegt -den Aufenthaltsort eines Materials im Unternehmen. Mit der Einführung derLagerverwaltung in SAP ECC ändert sich diese Situation grundlegend: ZurAbbildung der räumlichen Verhältnisse werden nun die Lagernummer und ihreUnterstruktur (Lagertypen, Lager- bzw. Kommissionierbereiche und Lagerplätze)genutzt. Die Lagernummer steht dabei für das Ganze, also in der Regel dasLagergebäude; die Lagertypen erfassen die jeweils vorhandenen Lagerflächen(z. B. Hochregal- oder Fixplatzlager, Wareneingangszone) im System. Mit Hilfevon Lager- und Kommissionierbereichen können diese noch unterteilt werden.Der Lagerort wird so zu einer virtuellen Größe. Er ist als Organisationseinheitzwar weiterhin erforderlich, eben um die Bestände eines Materials mengenmäßigführen zu können; mit den tatsächlichen räumlichen Gegebenheiten hat er jedochnichts mehr zu tun.
Aus der Perspektive der Lagerverwaltung ist also ein einziger Lagerortausreichend. Die Bestandsführung mag allerdings ganz unabhängig davonGründe für die Nutzung mehrerer Lagerorte haben, z. B. den Wunsch nachTrennung der Bestände verschiedener Produktsparten oder Sonderbestände.Möglicherweise sollen auch Sperr- oder Qualitätsprüfbestände über eigeneLagerorte buchungstechnisch von frei verfügbaren Beständen getrennt werden.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Anbindung der Lagerverwaltung an dieBestandsführungUm die Lagerverwaltung in SAP ECC nutzen zu können, ist es notwendig, jededer im Customizing vorab definierten Lagernummern mit mindestens einerWerk-Lagerort-Kombination zu verknüpfen. Dabei müssen Sie keineswegs alleLagerorte, die von der Bestandsführung innerhalb eines Werks angelegt wurden,an eine Lagernummer anbinden. Bestimmte Bestände, z. B. Packmittel oder aufwenigen Festplätzen gelagerte Verbrauchsmaterialien, erfordern möglicherweisekeine Lagerplatzverwaltung.
Mehrere Werk-Lagerort-Kombinationen können mit derselben Lagernummerverknüpft werden - hier ist wieder die räumliche Situation das ausschlaggebendeKriterium. Eine gleichzeitige Zuordnung einer Werk-Lagerort-Kombination zumehreren Lagernummern ist dagegen nicht möglich. Die folgenden Abbildungenzeigen Ihnen Beispielszenarien:
Abbildung 14: Beispiel 1: Trennung der Bestände auch in derLagerverwaltung
Im ersten Beispiel werden die Bestände von Werk 1000 und Werk 1200 in eigenenLagernummern lagerverwaltet. Diese Form der Abbildung ist typisch für Fälle,in denen verschiedene Produktions- oder Vertriebsstandorte jeweils eigeneLagergebäude nutzen.
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SCM630 Lektion: Organisatorische Anbindung an die Bestandsführung
Abbildung 15: Beispiel 2a: Gemeinsame Lagerung unterschiedlicherBestände
Im zweiten Beispiel sind zwei Werk-Lagerort-Kombinationen (Werk1000/Lagerort 0120 und Werk 1200/Lagerort 0140) mit derselben Lagernummerverknüpft. Hier greifen also verschiedene Produktionsstätten oder Vertriebszentrenauf ein Zentrallager zu. Die Bestände des Lagerorts 0001 im Werk 1200 sindnicht lagerverwaltet.
Notiz: Es ist also nicht erforderlich, alle Bestände in die Lagerverwaltungmiteinzubeziehen. Wollen Sie Bestände ausnehmen, binden Sie denbetreffenden Lagerort nicht an eine Lagernummer an.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Abbildung 16: Beispiel 2b: Gemeinsame Lagerung unterschiedlicherBestände
Auch in der zweiten Variante dieses Beispiels ist dieselbe Lagernummerverschiedenen Werk-Lagerort-Kombinationen zugeordnet. Es gibt jedoch nur einWerk, dessen Bestände für die Zwecke der mengenmäßigen Bestandsführungauf drei Lagerorte verteilt wurden, möglicherweise, weil die Materialien zuunterschiedlichen Sparten gehören oder verschiedene Eigentümer haben.
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SCM630 Lektion: Organisatorische Anbindung an die Bestandsführung
Abbildung 17: Beispiel 3: Getrennte Lagerung von Beständen ausunterschiedlichen Lagerorten
Es ist schließlich auch möglich, die verschiedenen Lagerorte eines Werks mitjeweils eigenen Lagernummern zu verknüpfen. Im Schulungssystem finden Sieeine solche Situation für Ihre gruppenspezifischen Organisationsdaten vor.
Die Anbindung einer Werk-Lagerort-Kombination an eine Lagernummer nehmenSie im Customizing der Unternehmensstruktur unter Zuordnung im BereichLogistics Execution vor (Lagernummer zu Werk/Lagerort zuordnen).
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
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SCM630 Lektion: Organisatorische Anbindung an die Bestandsführung
Übung 4: Anbindung der Lagerverwaltungan die Bestandsführung
Lernziele der ÜbungAm Ende dieser Übung können Sie• eine Lagernummer einer Werk-Lagerort-Kombination zuordnen
UnternehmensszenarioDie Bestandsführung benötigt einen zusätzlichen Lagerort, dessen Bestände auchin der neu eingerichteten Lagernummer verwaltet werden sollen.
Aufgabe:Prüfen Sie zunächst die bisherige Anbindung Ihrer Lagernummer 1## an dieBestandsführung.
1. Rufen Sie im Customizing die Tabelle zur Zuordnung von Lagernummernzu Werk-Lagerort-Kombinationen auf und suchen Sie den Eintrag für IhreLagernummer 1##. Welcher Kombination von Werk und Lagerort ist IhreLagernummer zugeordnet?
2. Legen Sie im Customizing der Unternehmensstruktur im Werk 1000 einenneuen Lagerort 02## an und ordnen Sie diese Kombination von Werk undLagerort ebenfalls Ihrer Lagernummer 1## zu.
Hinweis: Neue Lagerorte legen Sie in der Unternehmensstrukturüber Definition → Materialwirtschaft → Lagerort pflegen an.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Lösung 4: Anbindung derLagerverwaltung an die BestandsführungAufgabe:Prüfen Sie zunächst die bisherige Anbindung Ihrer Lagernummer 1## an dieBestandsführung.
1. Rufen Sie im Customizing die Tabelle zur Zuordnung von Lagernummernzu Werk-Lagerort-Kombinationen auf und suchen Sie den Eintrag für IhreLagernummer 1##. Welcher Kombination von Werk und Lagerort ist IhreLagernummer zugeordnet?
a) Wählen Sie Unternehmensstruktur → Zuordnung → LogisticsExecution → Lagernummer zu Werk/Lagerort zuordnen.
b) Ihre Lagernummer 1## ist der Kombination von Werk 1000 undLagerort 01## zugeordnet.
2. Legen Sie im Customizing der Unternehmensstruktur im Werk 1000 einenneuen Lagerort 02## an und ordnen Sie diese Kombination von Werk undLagerort ebenfalls Ihrer Lagernummer 1## zu.
Hinweis: Neue Lagerorte legen Sie in der Unternehmensstrukturüber Definition → Materialwirtschaft → Lagerort pflegen an.
a) Wählen Sie Unternehmensstruktur → Definition → Materialwirtschaft→ Lagerort pflegen und geben Sie im anschließend erscheinendenBildschirmfenster zur Selektion des Arbeitsbereichs das Werk 1000ein. Bestätigen Sie die Eingabe mit Enter.
b) Wählen Sie Neue Einträge. Geben Sie den neuen Lagerortschlüssel02## und eine Bezeichnung Ihrer Wahl ein. Sichern Sie Ihre Eingaben.
c) Wählen Sie Unternehmensstruktur → Zuordnung → LogisticsExecution → Lagernummer zu Werk/Lagerort zuordnen undanschließend die Schaltfläche Neue Einträge. Ergänzen Sie einenEintrag für die Kombination von Werk 1000, Lagerort 02## undLagernummer 1##. Sichern Sie Ihre Eingaben.
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SCM630 Lektion: Organisatorische Anbindung an die Bestandsführung
Zusammenfassung der Lektion
Nun können Sie• die Bedeutung des Lagerorts für die Lagerverwaltung erklären• verschiedene Möglichkeiten der Abbildung realer räumlicher Situationen
benennen• die erforderlichen Zuordnungen im Customizing vornehmen
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Lektion: Das Quant
Überblick über die LektionDiese Lektion behandelt die Details der Verwaltung von Materialbeständen aufLagerplatzebene.
Lernziele der LektionAm Ende dieser Lektion können Sie
• die Bedeutung des Begriffs “Quant” erklären• die für Zulagerung und Mischbelegung erforderlichen Einstellungen
vornehmen• Lagerbestände auf Quantebene prüfen
UnternehmensszenarioDie Materialbestände des Modellunternehmens sollen platzgenau geführt werden.In diesem Zusammenhang ist auch zu entscheiden, ob die Platzbestände artikelreinoder gemischt sein werden und ob vorhandener Platzbestand erhöht werden darf.
Das QuantDie Befüllung eines Lagerplatzes wird in SAP ECC als Quant bezeichnet.Ein Quant ist eine Materialmenge auf einem Lagerplatz. Materialien könnenin der Lagerverwaltung in SAP ECC nur in Quantform betrachtet und bewegtwerden. Dabei ist die konkrete Anzahl der Materialien ebenso unerheblich wieihre Mengeneinheit(en):
Ein Quant eines Materials kann aus einem oder aus x Stück, Kilogramm oderLitern bestehen. Vorgegeben sind jedoch die Kriterien, an Hand derer das Systembei Ein- und Auslagerungen entscheidet, welche Materialmenge ein Quantoder mehrere Quants auf einem oder mehreren Lagerplätzen bildet. Diesequantbildenden bzw. -trennenden Kriterien sind:
• Materialnummer• Bestandsart oder -qualifikation• Sonderbestandszugehörigkeit• Werks- und Lagerortzugehörigkeit
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SCM630 Lektion: Das Quant
des Materials sowie gegebenenfalls seine
• Chargennummer• Lagereinheitennummer
Abbildung 18: Das Quant
Die Kriterien Bestandsart, Sonderbestandszugehörigkeit sowie Werk- undLagerortzugehörigkeit sind Bestandsführungsinformationen zum Material. Inder Regel entscheidet die Bestandsführung bei ihren Buchungen, zu welcherBestandsart eine Materialmenge gehört. So kann sie bei einem Wareneingangeinen Teil der Materialmenge in den frei verfügbaren, einen anderen inden Qualitätsprüf- oder in den Sperrbestand buchen. Ähnliches gilt für dieSonderbestandszugehörigkeit: Teilmengen eines Materials können z. B. alsProjektbestand, andere als Kundenkonsignationsbestand gekennzeichnet sein.Wird ein Material schließlich in verschiedenen Lagerorten bestandsgeführt,z.B. um die Eigentumsverhältnisse im Unternehmen abzubilden, ist auch dieWerks-/Lagerortzugehörigkeit einer bestimmten Materialmenge von Bedeutung.Wie auch immer hier die Bestandsführung durch ihre Buchungen entscheidet -in der Lagerverwaltung müssen diese Kriterien jeweils für eine Materialmengeübereinstimmen, wenn diese ein Quant auf einem Lagerplatz bilden soll. Wirdalso ein Material eingelagert, das beim Wareneingang zum Teil in den freiverfügbaren, zum Teil in den Qualitätsprüfbestand gebucht wurde, entstehenimmer mindestens zwei Quants.
Wird die Chargenverwaltung als komponentenübergreifende Funktion eingesetzt,ist auch die Chargennummer einer Materialmenge ein Quantkriterium.Wurde die Chargenpflicht auf Materialstammebene aktiviert, muss bei jeder
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Warenbewegung die betroffene Charge des Materials angegeben werden. Auchin der Lagerverwaltung soll jederzeit erkennbar sein, zu welcher Charge eineMaterialmenge gehört. Daher ist ein Quant immer chargenrein.
Wurde in einem Lagertyp die Lagereinheitenverwaltung aktiviert, spieltschließlich auch die Lagereinheitennummer die Rolle eines quanttrennendenKriteriums. Bei Nutzung der Lagereinheitenverwaltung betrachtet das SystemMaterialmenge und Ladungsträger, z.B. Palette oder Gitterbox, als Einheit undnummeriert diese Einheit bei der Einlagerung an Hand eines im Customizingfestgelegten Nummernkreises. Die Lagereinheit wird mit Hilfe dieser Nummerim Lager identifiziert und bewegt. Materialien werden weiterhin in Quantformein- und ausgelagert; die Quants sind jedoch Bestandteile von Lagereinheiten.Dabei kann sich ein Quant jeweils nur in einer Lagereinheit befinden. Wird alsodie einzulagernde Materialmenge auf mehrere Lagereinheiten verteilt, entstehenentsprechend viele Quants.
Jedes Quant hat zeit seines Bestehens einen eigenen Datensatz, der entwederdirekt oder aus den Bestandsübersichten der Lagerverwaltung zur Anzeigeaufgerufen werden kann. Dieser Datensatz enthält neben den Quantkriterienund den Angaben zur Lagerung auch das Wareneingangsdatum und - fallserforderlich - das Mindesthaltbarkeitsdatum des Quants. Außerdem wird derZeitpunkt der jeweils letzten Bewegung zusammen mit der Belegnummerangegeben. Jedes Quant wird vom System nach einem Nummernkreis mit einerNummer versehen, die ebenfalls dem Datensatz zu entnehmen ist. Diese Nummerdient ausschließlich der Fortschreibung der Quants auf der Datenbank; derAnwender benötigt sie nicht.
Zulagerung und MischbelegungEin Lagerplatz, auf dem bereits ein Quant eines Materials liegt, kannweitere Materialmengen desselben Materials aufnehmen, wenn die übrigenQuantkriterien (Werks-/Lagerortzugehörigkeit, Bestandsart sowie gegebenenfallsSonderbestandszugehörigkeit und Chargennummer) übereinstimmen.Voraussetzung ist, dass der Lagertyp, im dem sich der Lagerplatz befindet,Zulagerung erlaubt.
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SCM630 Lektion: Das Quant
Abbildung 19: Zulagerung
Auf einem Lagerplatz in einem Lagertyp, der Zulagerung erlaubt, befindet sich alsoimmer nur ein Quant. Dieses kann jedoch durch Ein- und Auslagerungsvorgängevergrößert und verkleinert werden.
Achtung: Wird zugelagert, geht bei der Quantverschmelzung dasWareneingangsdatum des hinzukommenden Quants verloren. Das Quantweist in solchen Fällen also stets das Wareneingangsdatum der erstenEinlagerung aus.
Soll mehr als ein Quant auf einem Lagerplatz gelagert werden, mussMischbelegung im Lagertyp erlaubt sein.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Abbildung 20: Mischbelegung
Bei Mischbelegung können also mehrere Materialien, aber z. B. auch mehrereChargen desselben Materials auf einem Lagerplatz gelagert werden. VerschiedeneVerfahren der Kapazitätsprüfung stehen je Lagertyp und Einlagerungssteuerungzur Auswahl, um sicherzustellen, dass Lagerplätze bei Zulagerung und/oderMischbelegung nicht überladen werden.
Die Entscheidung über Zulagerung und Mischbelegung wird für jeden Lagertypim Bereich der Einlagerungssteuerung getroffen. Sie nehmen die gewünschtenEinstellungen im Customizing der Lagerverwaltung unter dem EintragStammdaten → Lagertyp definieren für Mischbelegung und Zulagerung separatvor. Ein leeres Feld bedeutet dabei jeweils ein generelles Verbot, ein X jeweilseine generelle Erlaubnis. Zulagerung kann auch materialabhängig erlaubt werden(Kennzeichen M).
Notiz: Dem KennzeichenM im Customizing des Lagertyps entsprichtein Kennzeichen im Materialstamm. Ist dieses in einem Stammsatzaktiviert, erlaubt das System die Zulagerung für dieses Material, abereben nur für dieses.
Für die Kombination von Mischbelegung und Lagereinheitenverwaltung bestehenspezielle Optionen (Kennzeichen A, C und P).
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SCM630 Lektion: Das Quant
Übung 5: Anzeige von Lagerplatzbestän-den
Lernziele der ÜbungAm Ende dieser Übung können Sie• Lagerplatzbestände in der Bestandsübersicht der Lagerverwaltung prüfen
UnternehmensszenarioSie möchten die Lagerplatzbestände eines Materials in Ihrem Lager überprüfen.
Aufgabe:Lassen Sie sich die Bestände Ihres Materials T-BW02-## in Ihrer Lagernummer1## anzeigen.
1. Rufen Sie die Bestandsübersicht zu Ihrem Material in Ihrer Lagernummerauf. In welchem Lagertyp liegt das Material? Auf wie viele Lagerplätzeverteilt sich die Gesamtmenge?
2. Rufen Sie über den Stammsatz eines der Lagerplätze den Datensatz desQuants, das auf diesem Platz liegt, zur Anzeige auf.
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Kapitel 2: Strukturelemente SCM630
Lösung 5: Anzeige von Lagerplatzbestän-denAufgabe:Lassen Sie sich die Bestände Ihres Materials T-BW02-## in Ihrer Lagernummer1## anzeigen.
1. Rufen Sie die Bestandsübersicht zu Ihrem Material in Ihrer Lagernummerauf. In welchem Lagertyp liegt das Material? Auf wie viele Lagerplätzeverteilt sich die Gesamtmenge?
a) Wählen Sie im Anwendungsmenü Logistik → Logistics Execution→ Lagerinterne Prozesse → Plätze und Bestände → Anzeigen →Gesamtbestand pro Material (Lagerverwaltung). Geben Sie IhreLagernummer 1## sowie Ihre Materialnummer T-BW02-## einund bestätigen Sie die Auswahl mit Enter: Das Material liegt imHochregallager (Lagertyp 001).
b) Stellen Sie den Cursor auf die weiß hinterlegte Zeile desWerks-/Lagerortbestands und wählen Sie die SchaltflächePlatzbestände: Die Gesamtmenge ist gleichmäßig auf insgesamt zehnLagerplätze verteilt.
2. Rufen Sie über den Stammsatz eines der Lagerplätze den Datensatz desQuants, das auf diesem Platz liegt, zur Anzeige auf.
a) Stellen Sie den Cursor auf eine der Lagerplatzkoordinaten und wählenSie die primäre Maustaste, um zum Stammsatz des ausgewähltenLagerplatzes zu gelangen.
b) Markieren Sie im Bereich Bestände pro Lagerplatz die Materialzeileund wählen Sie die Schaltfläche Quant.
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SCM630 Lektion: Das Quant
Zusammenfassung der Lektion
Nun können Sie• die Bedeutung des Begriffs “Quant” erklären• die für Zulagerung und Mischbelegung erforderlichen Einstellungen
vornehmen• Lagerbestände auf Quantebene prüfen
Weiterführende InformationenWeitere Informationen zur Lagereinheitenverwaltung erhalten Sie im KursSCM631.
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Zusammenfassung des Kapitels SCM630
Zusammenfassung des KapitelsNun können Sie• die Hierarchie der Organisationseinheiten der Lagerverwaltung beschreiben• die Grundfunktionen dieser Organisationseinheiten benennen• diese Organisationseinheiten im Customizing anlegen• die Bedeutung von Stammdaten in der Lagerverwaltung erläutern• Lagerplätze maschinell anlegen• mit Lagerplatzsortiervariablen arbeiten• die Bedeutung des Lagerorts für die Lagerverwaltung erklären• verschiedene Möglichkeiten der Abbildung realer räumlicher Situationen
benennen• die erforderlichen Zuordnungen im Customizing vornehmen• die Bedeutung des Begriffs “Quant” erklären• die für Zulagerung und Mischbelegung erforderlichen Einstellungen
vornehmen• Lagerbestände auf Quantebene prüfen
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SCM630 Überprüfen Sie Ihr Wissen
Überprüfen Sie Ihr Wissen
1. Benennen Sie die vier Organisationseinheiten der Lagerverwaltung.
2. Zu welcher Kategorie gehören dagegen die Lagerplätze?
3. Welche Organisationseinheiten bilden die räumlichen Verhältnisse im Lagerab?Wählen Sie die richtige(n) Antwort(en).□ A Lagernummer□ B Werk□ C Lagerort□ D Lagertyp
4. Lagernummern werden im Customizing mit Werk-Lagerort-Kombinationenverbunden. Welche der unten aufgeführten Zuordnungen sind möglich?Wählen Sie die richtige(n) Antwort(en).□ A mehrere unterschiedliche Werk-Lagerort-Kombinationen zu einer
Lagernummer□ B ein Werk und mehrere seiner Lagerorte zu einer Lagernummer□ C eine Werk-Lagerort-Kombination zu zwei Lagernummern□ D ein Werk und jeder seiner Lagerorte zu einer jeweils anderen
Lagernummer
5. Ein Quant ist eine nach bestimmten Kriterien gebildete Materialmenge aufeinem Lagerplatz.Geben Sie an, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.□ Richtig□ Falsch
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Überprüfen Sie Ihr Wissen SCM630
6. Die Chargennummer ist ein Quantkriterium.Geben Sie an, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.□ Richtig□ Falsch
7. Zulagerung und Mischbelegung werden je Lagernummer erlaubt oderverboten.Geben Sie an, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.□ Richtig□ Falsch
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SCM630 Überprüfen Sie Ihr Wissen
Antworten
1. Benennen Sie die vier Organisationseinheiten der Lagerverwaltung.
Antwort: Antwort: Lagernummer, Lagertyp, Lagerbereich,Kommissionierbereich