Post on 05-Oct-2020
Master-Thesis
Vergleich vom Thoraxdrainage System Thopaz zu Thopaz+
in Bezug auf die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung
Verfasser: Ing. Günter Gugerell, Etzelgasse 12, 3430 Tulln
Matr. Nr.: 1465392
Universitätslehrgang: Management im Gesundheitswesen/Healthcare Management
mit der Vertiefung Technik im Gesundheitswesen
Anzahl der Wörter: 12902
Abgabedatum: 15.01.2017
zur Erlangung des akademischen Grades
Master of Science
am Zentrum für Management im Gesundheitswesen
der Donau-Universität Krems
Fachbetreuerin
Mag. Viktoria Hepp
Begutachter/Opponent
Ass.- Prof. i.R. Dr. Albin Krczal, DUK
Ich versichere:
1. dass ich die Master-Thesis selbstständig verfasst, andere als die angegebenen Quellen
und Hilfsmittel nicht benutzt und mich auch sonst keiner unerlaubten Hilfe bedient habe.
2. dass ich dieses Master-Thesis Thema bisher weder im In- noch im Ausland (einer Beur-
teilerin/einem Beurteiler zur Begutachtung) in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorge-
legt habe.
3. dass diese Arbeit mit der vom Begutachter beurteilten Arbeit übereinstimmt.
Datum der Einreichung: 15.01.2017 Unterschrift: Ing. Günter Gugerell
Seite II
Danksagung
Nach knapp 20 Jahren beruflicher Erfahrung hat dieser Kurs meine hohen Erwartun-
gen mehr als erfüllt und mir einen kompletten Überblick über die Technik in einem
Krankenhaus und im Management gegeben.
An erster Stelle möchte ich mich bei meiner Familie, speziell bei meiner Frau Martina
für die motivierenden und unterstützenden Worte das Studium zu beginnen, die ver-
ständnisvollen Tage während der zahlreichen Unterrichtswochen und die Unterstüt-
zung beim Layout dieser Masterarbeit, bedanken.
Hervorheben möchte ich meinen Arbeitgeber Herrn Markus Benesch, der meinen
Fortbildungswunsch von Anfang an unterstützt hat und die komplette Studiengebühr
seitens der Firma Medizintechnik Benesch GmbH übernommen hat.
Für die Unterstützung und Begleitung meiner wissenschaftlichen Arbeit möchte ich
mich speziell bei Frau Mag. Viktoria Hepp für ihren unermüdlichen und hilfsbereiten
Einsatz, ihre wertvollen und konstruktiven Bemerkungen und Empfehlungen bedan-
ken.
Zuletzt möchte ich mich noch bei allen Studienkollegen, Freunden und Verwandten
bedanken, welche mich durch meine Studienzeit begleitet und unterstützt haben.
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Abstract
Neu entwickelte digitale Drainagesysteme sorgten für eine Revolution bei der Be-
handlung und Therapie von Thoraxdrainagen und ermöglichen dem medizinischen
Fachpersonal, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um die Drainagezeiten zu
verkürzen und die Kosten zu minimieren. Thopaz+ ist bereits die zweite Gerätegene-
ration des Medizinprodukteherstellers Medela aus der Schweiz und wurde aufgrund
der Erfahrungen mit Thopaz und Rückmeldungen von den Kunden weiter entwickelt,
um den Trend der postoperativen Luftleckagen und gleichzeitig die geförderten Flüs-
sigkeitsmengen besser und übersichtlicher darzustellen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit
steht die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung beim digitalen Thoraxdrainagesystem
Thopaz+ im Vergleich zu Thopaz nach Einschätzung der Anwender am Beispiel des
Universitätsklinikum Krems, Abteilung Allgemein- und Thoraxchirurgie hinsichtlich der
Auswirkungen auf Zeit, Komfort und Qualität. Ziel der Arbeit ist die nähere Betrach-
tung der Zufriedenheit zwischen dem System Thopaz und Thopaz+, mit speziellem
Fokus auf die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung, welche mittels repräsentativer
Daten durch einen Fragebogen beurteilt wird. Komplettieren soll diese Auswertung
eine Expertenbefragung vom Abteilungsvorstand Frau Assoc. Prof. Prim. Dr. Elisa-
beth Stubenberger, um neben der Sichtweise des Pflegepersonals auch die Exper-
tenerfahrungen zu betrachten. Diese Arbeit soll eine Entscheidungshilfe und Hilfe-
stellung für Krankenhausbetreiber, Ärzte und Pflegepersonal beim Wechsel auf ein
digitales Thoraxdrainagesystem sein, um die Qualität und Effizienz der Behandlun-
gen auf Seiten der Anwender zu steigern, die Behandlungszeiträume für die Patien-
ten zu verkürzen und die Patientensicherheit und Effektivität zu erhöhen.
Seite IV
Inhaltsverzeichnis
Danksagung ...................................................................................................... II
Abstract ............................................................................................................ III
1. Einleitung ..................................................................................................... 1
1.1. Problemstellung .................................................................................. 1
1.2. Forschungsfrage................................................................................. 3
1.3. Ziel der Arbeit ...................................................................................... 3
2. Thoraxdrainagen ......................................................................................... 5
2.1. Die wichtigsten klinischen Begriffe ................................................... 5
2.2. Mögliche Indikationen / Kontraindikationen ..................................... 8
2.3. Unterschiedliche Thoraxdrainagesysteme ....................................... 8
2.3.1. Geschichte der Thoraxdrainagesysteme................................... 8
2.3.2. Einkammersystem..................................................................... 9
2.3.3. Zweikammersystem und Mehrkammersystem .......................... 9
2.3.4. Nachteile analoger Systeme ..................................................... 9
2.3.5. Heimlich-Ventil ........................................................................ 10
2.3.6. Mitbewerber von digitalen Systemen zu Thopaz /
Thopaz+ System ..................................................................... 10
2.4. Studienübersicht............................................................................... 11
3. Thopaz und Thopaz+................................................................................. 13
3.1. Funktionsweise ................................................................................. 14
3.2. Gegenüberstellung / Neuerungen Thopaz und Thopaz+ ............... 15
3.2.1. Neuerungen Thopaz+ ............................................................. 15
3.2.2. Zusätzliche Informationen am Display .................................... 17
3.3. Elektronische Flüssigkeitsbilanzierung bei Thopaz+ .................... 18
3.3.1. Digitale Flüssigkeitsmessung .................................................. 18
3.3.2. Technologie Flüssigkeitsmessung .......................................... 19
3.3.3. Historischer Verlauf der Flüssigkeitsverluste am Display ........ 19
3.3.4. Ausblick auf zukünftige Neuerungen ....................................... 20
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3.4. Auslesen der Daten über USB Schnittstelle ................................... 20
4. Klinische Abteilung für Allgemein- und Thoraxchirugie des Universitätsklinikums Krems ................................................................... 22
4.1. Schwerpunkte ................................................................................... 22
4.2. Team .................................................................................................. 22
4.3. Leistungen und Diagnosen der Klinischen Abteilung für
Allgemein- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikum
Krems laut Österreichischer Spitalskompass ................................ 23
4.4. Lungen- und Thoraxoperationen in Österreich laut
Österreichischer Spitalskompass ................................................... 24
4.5. Übersicht der installierten Geräte Krems ....................................... 25
5. Empirische Untersuchung ........................................................................ 26
5.1. Forschungsinteresse der empirischen Untersuchung .................. 26
5.2. Fünf Phasen des Forschungsablaufes ........................................... 27
5.3. Wahl der Erhebungsmethoden ........................................................ 27
5.4. Forschungsdesign der empirischen Untersuchung ...................... 29
5.4.1. Feststellungen und Hypothesen zur empirischen
Untersuchung .......................................................................... 30
5.4.2. Konzipierter Fragebogen für Pflegepersonal ........................... 31
5.4.3. Befragung von Experten (Ärzte) mittels E-Mail-Survey ........... 31
5.5. Auswertung und Interpretation der Ergebnisse ............................. 31
5.5.1. Fragen zur Person bzw. Erfahrung ......................................... 33
5.5.2. Durchschnittliche Bedienung pro Tag ..................................... 36
5.5.3. Frage zum Besuch der Medela Homepage ............................. 37
5.5.4. Beurteilung der Zufriedenheit der Neuerungen des
Thopaz+ im Vergleich zu Thopaz System ............................... 38
5.5.5. Zufriedenheit des Bedienkomfort der elektronischen
Flüssigkeitsbilanzierung .......................................................... 39
5.5.6. Zufriedenheit der Qualität der elektronischen
Flüssigkeitsbilanzierung beim Thopaz+ .................................. 40
Seite VI
5.5.7. Zufriedenheit des Zeitmanagement der elektronischen
Flüssigkeitsbilanzierung .......................................................... 41
5.5.8. Wichtigste Neuerung im täglichen Einsatz .............................. 42
5.5.9. Können Sie das Thopaz+ System weiterempfehlen................ 42
5.5.10. Verbesserungsvorschläge für die nächste Generation ........ 43
5.6. Überprüfung der Feststellungen und Hypothesen ........................ 45
5.6.1. Überprüfung der Hypothesen .................................................. 45
5.6.2. Bedienkomfort nach Geräteeinschulung ................................. 45
5.6.3. Bedienkomfort nach Erfahrung ............................................... 47
5.7. Auswertung der Expertenbefragung ............................................... 48
5.8. Primäre Empfehlungen ..................................................................... 50
5.9. Sekundäre Empfehlungen ................................................................ 50
6. Zusammenfassung der Ergebnisse ......................................................... 51
Literaturverzeichnis ....................................................................................... 53
Anhang I: Konzipierter Fragebogen ............................................................. 55
Anhang II: Konzipierter Expertenfragebogen .............................................. 62
Seite VII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wissenschaftlich bestätigte Vorteile ....................................................... 12
Tabelle 2: Literaturhinweis ...................................................................................... 12
Tabelle 3: Leistungen und Diagnosen (Jahresdaten 2014) ..................................... 23
Tabelle 4: Überblick aller Gemeinnützigen Krankenanstalten in Österreich............ 24
Tabelle 5: Angekaufte Thopaz und Thopaz+ Geräte im Universitätsklinikum Krems ..................................................................................................... 25
Tabelle 6: Zufriedenheit der Neuerungen des Thopaz+ im Vergleich zu Thopaz System ...................................................................................... 39
Tabelle 7: Zufriedenheit des Bedienkomforts der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung ......................................................................... 39
Tabelle 8: Zufriedenheit der Qualität der elektronischen Flüssigkeits- bilanzierung beim Thopaz+ .................................................................... 40
Tabelle 9: Zufriedenheit des Zeitmanagement der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung ......................................................................... 41
Tabelle 10: Verbesserungsvorschläge für die nächste Generation ........................... 43
Tabelle 11: Auswertung der Expertenbefragung: Die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung bei Thopaz+..................................................... 49
Seite VIII
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Gerät Thopaz Gerät Thopaz+ ..................................................... 13
Abbildung 2: Displayansicht Thopaz Displayansicht Thopaz+ ........................... 15
Abbildung 3: Flüssigkeitsstand / Elektronische Flüssigkeitsbilanzierung .............. 18
Abbildung 4: Beispiel TopEasy+ Software ............................................................ 21
Abbildung 5: Die fünf Phasen des Forschungsablaufes........................................ 27
Abbildung 6: Grundfragen der empirischen Sozialforschung ................................ 29
Abbildung 7: Geschlechterverteilung .................................................................... 33
Abbildung 8: Verteilung der Altersklassen ............................................................ 34
Abbildung 9: Geräteeinschulung der Anwender .................................................... 35
Abbildung 10: Erfahrung mit Thopaz und Thopaz+ System .................................... 36
Abbildung 11: Durchschnittliche Bedienung pro Tag .............................................. 37
Abbildung 12: Besuch der Medela Homepage ........................................................ 38
Abbildung 13: Ergebnisse Zufriedenheit der Genauigkeit ....................................... 40
Abbildung 14: Die wichtigsten Neuerungen im täglichen Einsatz ........................... 42
Abbildung 15: Können Sie das Thopaz+ System weiterempfehlen......................... 43
Abbildung 16: Bedienkomfort nach Geräteeinschulung .......................................... 46
Abbildung 17: Bedienkomfort nach Erfahrung ........................................................ 47
Seite 1
1. Einleitung
1.1. Problemstellung
Thoraxdrainagen werden eingesetzt, um Luft, Blut, Eiter oder Flüssigkeiten aus dem
intrathorakalen Raum mittels Unterdruck zu entfernen, die sich dort nach Verletzun-
gen, Erkrankungen oder chirurgischen Eingriffen angesammelt haben.
Wir unterscheiden zwischen einfachen und kostengünstigen Kammersystemen aus
Kunststoff in den unterschiedlichsten Formen bzw. Preisklassen und elektronischen
Geräten, die je nach Ausführung zusätzliche Funktionen und Parameter abbilden
können. Die Firma Medela aus der Schweiz war eine der ersten Firmen, die elektri-
sche Absauggeräte für das Einsatzgebiet der Thoraxchirurgie auf den Markt gebracht
hat und ist mittlerweile weltweit eines der meist verwendeten Systeme.
Die erste Generation Thopaz sorgte für eine Revolution bei den Thoraxdrainagesys-
temen. Durch eine patientennahe Messung ist eine präzise Regelung der erforderli-
chen Unterdrücke möglich. Am Display wird die exakte Leckage bzw. wie viel Milliliter
Luft pro Minute gefördert werden angezeigt. Die integrierte Pumpe mit einem Lithium-
Ionen-Akku, der vier Stunden Laufzeit garantiert, ermöglicht dem Patienten die Un-
abhängigkeit von der zentralen Gasversorgung. Der Patient kann schneller mobili-
siert werden, es werden weniger Kontrollröntgen benötigt und daher können, wie
durch einige Studien bereits wissenschaftlich belegt ist, erhebliche Kosten eingespart
werden, da die Patienten mindestens einen Tag früher aus dem Krankenhaus ent-
lassen werden können1. Bei Systemen ohne elektronische Flüssigkeitsmessung
müssen die Flüssigkeiten vom Anwender manuell abgelesen und dokumentiert wer-
den. Meist werden die Behälter beschriftet, um so eine einfachere Übersicht zu erhal-
ten. Das benötigt Zeit und es können immer wieder Ablese- und Übertragungsfehler
passieren.
Im Herbst 2014 wurde die zweite Generation der Thopaz Pumpe mit dem Namen
Thopaz+ präsentiert und erfolgreich in den Markt eingeführt. Eine der wesentlichen
Neuerungen ist die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung. Die Pumpe zeigt am
zweigeteilten Display die aktuell geförderte Luftmenge in Milliliter, inklusive einen
zwölf Stunden Trend und die gesamte geförderte Flüssigkeitsmenge an.
1 Aktuelle Forschungsergebnisse © Medela AG/ref. master doc. 200.8885/2015-02/A, 2015, S 3f
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Zusätzlich werden noch je nach Konfiguration die Flüssigkeiten der letzten vierund-
zwanzig und der letzten Stunde angezeigt. Für das medizinische Personal ist eine
Verlaufsbeobachtung bzw. Bilanzierung der Flüssigkeiten wichtig, um den Therapie-
verlauf effizienter und schneller kontrollieren zu können, um jederzeit Anpassungen
bzw. Veränderungen vornehmen zu können. Gerade dieses Flüssigkeitsmanagement
benötigte bisher viel Zeit, war fehleranfällig und ungenau. Da es bei diesen digitalen
Systemen nur Studien zu diversen klinischen Parametern und nicht zu der neuen
Technologie und dem Vergleich beider Systeme der elektronischen Flüssigkeitsbi-
lanzierung gibt, soll diese Arbeit eine Rückmeldung vom Anwender sein, der beide
Systeme im täglichen Einsatz verwendet und beurteilen kann.
Die chirurgische Abteilung des Universitätsklinikums Krems bietet neben der chirur-
gischen Basisversorgung Spezialbereiche der Allgemein- und Viszeralchirurgie
(Schilddrüse, Speiseröhre, Magen, Dick- und Enddarm) sowie der Lungenchirurgie
an. Das Team der Chirurgie Krems gewährleistet optimale Patientenversorgung. Sei
es bei Standardoperationen oder bei zusätzlichen Spezialgebieten, die Patienten
werden auf dem neuesten wissenschaftlichen und medizinischen Stand betreut.2
Einer der Schwerpunkte ist die Chirurgische Therapie gut- und bösartiger Lungener-
krankungen, inklusive minimal invasiver Techniken (Thoraxchirurgie). Die Chirurgie in
Krems ist das Schwerpunktkrankenhaus in Niederösterreich im Bereich der
Thoraxchirurgie und verwendet bereits seit 2007 digitale Thoraxdrainagesysteme von
Medela. Durch die Bestellung von Frau Prim. Assoc. Prof. Dr. Elisabeth Stubenber-
ger als Abteilungsleiterin wurden zusätzliche Thopaz+ Geräte angeschafft, um mo-
dernste Behandlungsmethoden zu gewährleisten. Die Abteilung verwendet derzeit
beide Systeme und kann somit die Unterschiede der beiden Geräte subjektiv beurtei-
len.
Der Leser dieser Arbeit soll einen Überblick über das Thema Thoraxdrainagen und
die aktuell verwendeten Systeme erhalten. Die empirischen Untersuchung des For-
schungsinteresses, die Wahl der Erhebungsmethode und der Fragebogen inklusive
Hypothesen, Auswertung und Interpretation der Ergebnisse bilden den Hauptteil die-
ser Arbeit. Die verwendete Methode wird im Detail beschrieben und im Anhang fin-
den Sie den verwendeten Fragebogen.
2 http://www.krems.lknoe.at/fuer-patienten/klinische-abteilungen/allgemein-und-thoraxchirurgie.html
Seite 3
Hier werden die beiden Thoraxdrainagesysteme Thopaz und Thopaz+, mit Hauptau-
genmerk auf die digitale Flüssigkeitsbilanzierung, miteinander verglichen.
Mithilfe dieses Fragebogens der Anwender auf der Chirurgie Station 5A unter der
Leitung von Frau DGKS Ilona Bergmann sollen die Auswirkungen, mit speziellem
Fokus auf die neuen Technologien wie die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung auf
Zeit, Komfort und Qualität, bei den Pflegefachkräften im täglichen Einsatz evaluiert
werden. Zusätzlich wird der Abteilungsvorstand Frau Assoc. Prof. Prim. Dr. Elisabeth
Stubenberger als Medizinische Expertin mittels E-Mail-Survey befragt, um die Sicht-
weise seitens der behandelnden Ärzte zu berücksichtigen.
1.2. Forschungsfrage
Welche Auswirkungen auf Zeit, Komfort und Qualität hat die elektronische Flüssig-
keitsbilanzierung beim digitalen Thoraxdrainagesystem Thopaz+ im Vergleich zu
Thopaz nach Einschätzung der Anwender am Beispiel des Universitätsklinikums
Krems Abteilung Allgemein- und Thoraxchirurgie?
Inwieweit resultieren aufgrund der Neuerungen bzw. Umstellung des
Thoraxdrainagesystem Thopaz zu Thopaz+ Verbesserungen in Bezug auf den Bedi-
enkomfort, das Zeitmanagement und die Qualität der Ergebnisse für das Pflegeper-
sonal und Ärzteteam?
1.3. Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit ist die nähere Betrachtung der Zufriedenheit zwischen dem System
Thopaz und Thopaz+ mit speziellem Fokus auf die Elektronische Flüssigkeitsbilan-
zierung mittels repräsentativer Daten unter Berücksichtigung des Bedienkomforts,
Zeitmanagement und Produktqualität, welches durch das Pflegepersonal mittels Fra-
gebogen beurteilt wird. Der Fragebogen, eines der Standardinstrumente der empiri-
schen Sozialforschung um Fakten, Meinungen, Einstellungen oder Bewertungen zu
ermitteln, soll mittels offenen und geschlossenen Fragen alle wesentlichen Aspekte
der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung beinhalten, um für den Leser alle positi-
ven und negativen Aspekte dieser neuen Technologie aufzuzeigen und zu hinterfra-
gen.
Seite 4
Komplettieren soll diese Auswertung eine Expertenbefragung des Abteilungsvor-
stands Frau Assoc. Prof. Prim. Dr. Elisabeth Stubenberger mittels E-Mail-Survey, um
neben der Sichtweise vom Pflegepersonal auch die Expertenerfahrungen zu betrach-
ten.
Diese Arbeit soll eine Entscheidungshilfe und Hilfestellung für Krankenhausbetreiber,
Ärzte und Pflege beim Wechsel auf ein digitales Thoraxdrainagesystem sein, um die
Qualität und Effizienz der Behandlungen auf Seiten der Anwender zu steigern, die
Behandlungszeiträume für die Patienten zu verkürzen und die Patientensicherheit
und Effektivität zu erhöhen.
Seite 5
2. Thoraxdrainagen
2.1. Die wichtigsten klinischen Begriffe
Im Anhang stehen die wichtigsten Begriffe bei der Verwendung von Thoraxdrainagen
in alphabetischer Reihenfolge. Die Grundlagenrecherche baut hauptsächlich auf dem
im November 2015 erschienenen Expertise Buch Thoraxchirurgie von Herrn Michael
Rolf Müller und Herrn Stefan B. Watzka auf. Herr Rolf G. C. Inderbitzi, Herr Thomas
Kiefer und Frau Elisabeth Stubenberger sind unter Mitarbeit am Buchcover vermerkt.
Dieses Buch ist derzeit das aktuellste Werk in deutscher Sprache zum Thema Tho-
raxchirurgie. Bisher waren zwei umfangreiche Werke von Jaroslaw Kuzdzal unter
dem Titel ESTS Textbook of Thoracic Surgery Volume 1 und Volume 2 aus dem Jah-
re 1993 verfügbar.
Thoraxdrainage
Die Thoraxdrainage dient der Entfernung von Luft und Flüssigkeit aus der Pleurahöh-
le oder dem Mediastinum im Fall von Verletzung, Krankheit oder nach Operationen.
Sie hat die Aufgabe den Unterdruck in der Pleurahöhle wiederherzustellen, um die
Lunge wieder auszudehnen, Rückströmungen von Luft und Flüssigkeiten in den be-
reits entleerten Raum zu verhindern und die Beurteilung der Leckage und einer etwa-
igen Blutung zu ermöglichen.3
Emphysem
Ein Emphysem ist eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung auch COPD ge-
nannt und ist häufig mit einer Bronchitis verbunden. Die Wände zwischen den Lun-
genbläschen, auch Alveolen genannt, verlieren ihre Elastizität. Das führt dazu, dass
die Alveolen brüchig werden und sich überblähen, sodass unnatürlich viel Luft in den
Lungen zurückbleibt und das Atmen zunehmend schwierig wird. Die chirurgische
Lungenvolumenreduktion kann die Lebensqualität verbessern. Die Teile der Lunge,
die besonders geschädigt sind, werden entfernt, wodurch der verbliebene, relativ gu-
te Lungenrest sich ausdehnen und besser arbeiten kann.4
3 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 161f 4 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 390f
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Empyem
Ein Empyem ist eine Ansammlung von Eiter im Pleuraraum. Ein chirurgischer Eingriff
mit Dekortikation könnte erforderlich sein. Dies umfasst die Öffnung des Thorax, die
Entfernung der Flüssigkeit, das Abschälen der dicken Schicht infektiösen Materials
aus der Lunge und danach das Einsetzen einer Thoraxdrainage, während die Infek-
tion abheilt. Drainageschläuche beim Empyem tendieren zur Verstopfung und kön-
nen zu einer erneuten Ansammlung von Eiter und infektiösem Material, einer Ver-
schlechterung des klinischen Bildes, zu Organversagen und sogar zum Tod führen.
Deshalb sind nach der Behandlung eines Empyems das Management der Drainage-
schläuche und die Überwachung von Verstopfungen besonders wichtig.5
Hämatopneumothorax
Die Luft neigt dazu, sich im oberen Teil der Lunge anzusammeln, wodurch ein Zu-
stand entsteht, der Pneumothorax genannt wird. Blut und Flüssigkeiten sammeln sich
hingegen im unteren Teil der Lunge an, was als Hämatothorax bezeichnet wird. Die
Kombination dieser beiden Zustände wird „Hämatopneumothorax“ genannt.6
Lobektomie
Ist ein operatives Verfahren zur Entfernung eines Organlappens.7
Lymphadenektomie
Die Lymphadenektomie besteht aus der operativen Entfernung einer oder mehrerer
Gruppen von Lymphknoten. Sie wird fast immer als Teil der operativen Krebsbehand-
lung durchgeführt.8
Pleuraerguss
Der Pleuraerguss wird als abnorme Flüssigkeitsansammlung im Pleuraraum definiert.
Er ist ein Anzeichen für einen pathologischen Prozess, der primär pulmonalen Ur-
sprungs sein, von einem anderen Organsystem oder einer systemischen Krankheit
verursacht werden kann. Kongestives Herzversagen, Lungenentzündung, maligne
Erkrankungen und Lungenembolie sind die Hauptursachen für Pleuraergüsse. Die
Behandlung ist abhängig von der zugrundeliegenden Ursache für den Pleuraerguss.
Therapeutische Aspiration kann genügen, größere Ergüsse zu erzeugen und eine
Thoraxdrainage erforderlich machen.
5 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 347f 6 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 159f 7 Reuter Peter: Springer Klinisches Wörterbuch, Heidelberg, 2007/2008, S. 1074 8 Reuter Peter: Springer Klinisches Wörterbuch, Heidelberg, 2007/2008, S. 1094
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Bei wiederholten Ergüssen ist eventuell eine chemische oder operative Pleurodese
erforderlich, bei der die beiden Pleuraflächen miteinander vernarbt werden, so dass
sich keine Flüssigkeit mehr dazwischen ansammeln kann.9
Pleuraraum
Die beiden Lungenflügel sind umgeben von zwei Membranen, die als Pleura be-
zeichnet werden. Die Pleura parietalis oder auch das Brustfell genannt, ist an der
Brustwand befestigt. Die Pleura visceralis bedeckt die Lunge. Pleura parietalis und
Pleura visceralis werden durch die Pleuraflüssigkeit voneinander getrennt. Diese
Flüssigkeit verringert die Reibung, sodass die Pleura beim Ein- und Ausatmen leicht
gleiten kann.10
Pneumektomie
Ist ein operatives Verfahren zur Entfernung eines Lungenflügels.11
Pneumothorax
Der Pneumothorax ist ein potenzieller medizinischer Notfall, bei dem Luft oder Gas in
die Pleurahöhle gelangt ist. Ein Pneumothorax kann spontan auftreten. Er kann
ebenfalls als Folge einer Krankheit oder Verletzung der Lunge oder durch eine Punk-
tur der Brustwand auftreten. Ein Pneumothorax kann zu einem Lungenkollaps führen
oder therapeutisch zum Herbeiführen eines Lungenkollapses eingesetzt werden.12
Spannungspneumothorax
Dieser Zustand entsteht, wenn sich Luft rasch in der Pleurahöhle ansammelt und
nicht entweichen kann. Druck baut sich auf, die Lunge kollabiert und das Mediasti-
num kann verschoben werden, was den venösen Rückfluss und die Herzleistung
ernsthaft behindert. Besonders gefährdet sind Patienten, die eine Überdruckbeat-
mung erhalten.13
Thorakotomie
Eine Thorakotomie ist ein Schnitt in die Brust. Sie wird durch einen Chirurgen oder
Notfallmediziner durchgeführt, um Zugang zu den Thoraxorganen zu bekommen14.
9 Reuter Peter: Springer Klinisches Wörterbuch, Heidelberg, 2007/2008, S. 1468 10 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 30 11 Reuter Peter: Springer Klinisches Wörterbuch, Heidelberg, 2007/2008, S. 1476 12 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 383 13 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 447 14 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 101
Seite 8
2.2. Mögliche Indikationen / Kontraindikationen
Das System wird eingesetzt, um an einem liegenden Thoraxdrainagekatheter einen
Unterdruck nach thorax- und herzchirurgischen Eingriffen wie bei Pneumothorax,
Hämatothorax, Pleuraempyem und Pleuraerguss anzulegen.
Kontraindikationen:
Für das digitale Thoraxdrainagesystem Thopaz+ sind keine Kontraindikationen be-
kannt.15 Es ergeben sich jedoch Einschränkungen hinsichtlich der technischen Spezi-
fikationen. Falls ein Unterdruck von mehr als minus 100 cm H2O angelegt werden
soll, oder ein Flow von mehr als fünf Liter pro Minute erforderlich ist, können
Thopaz+ Geräte nicht eingesetzt werden.
Medela empfiehlt auf keinen Fall bilaterale Thoraxdrainagen an nur ein Gerät anzu-
schließen. In diesem Fall wird die Benutzung von zwei Thopaz+ Geräten empfohlen.
Zwei Systeme erlauben die getrennte Regelung, erhöhen die Sicherheit, garantieren
eine unabhängige Therapieverlaufsbeobachtung und ermöglichen die getrennte
Bilanzierung. Sollten mehrere Drainagen auf einer Lungenseite liegen, empfiehlt
Medela die Drainagetherapie mit einer Pumpe und die Verwendung des Doppel-
Konnektors. Sollten auf Kundenwunsch mehrere Pumpen angeschlossen werden,
muss auf eine gleiche Vakuumeinstellung bei allen Pumpen geachtet werden.
2.3. Unterschiedliche Thoraxdrainagesysteme
2.3.1. Geschichte der Thoraxdrainagesysteme
Die Grundkonzeption der Thoraxdrainagesysteme wurde von Gotthard Bülau
(1835 - 1900) entwickelt und erstmals 1875 bei einer Pleuraempyem angewendet.
Auch heute wird der Ausdruck Bülau Drainage häufig verwendet, auch wenn die mo-
dernen Systeme wenig mit dem ursprünglichen System gemein haben.16
15 Gebrauchsanweisung THOPAZ+ © Medela AG200.68412016-01C, 2016, S 63 16 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 164f
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2.3.2. Einkammersystem
Das Einkammersystem besteht aus einem Auffangbehälter, der bei konventionellen
Systemen gleichzeitig der Sekret Behälter ist, dem Wasserschloss und der Einstell-
möglichkeit der Sogstärke17. Bei geförderten Flüssigkeiten steigt der Flüssigkeitslevel
im Behälter und führt automatisch zu höheren Sogeinstellungen, welche ein manuel-
les Eingreifen und Nachjustieren der Sogstärke erfordern. Beim Einkammersystem
kommt es vermehrt zu Schaumbildungen im Gefäß und erschwert dadurch das Able-
sen der Flüssigkeitsverluste, um die Einschätzung des Therapieverlaufes zu ermögli-
chen.
2.3.3. Zweikammersystem und Mehrkammersystem
Aus den obig genannten Nachteilen werden die Drainagesysteme in zwei, drei oder
mehr Kammern geteilt. Das Zweikammersystem wird in das Wasserschloss inklusive
Sogregelung und eine getrennte Sekretflasche unterteilt. Um die Regelung zu verein-
fachen, werden auch die Vakuumregelung und das Wasserschloss getrennt, um
konstante Eigenschaften zu erhalten. Erfolgt die Vakuumregulierung über ein Steig-
rohr in der dritten Flasche, dann wird ein Manometer angeschlossen. Ohne Steigrohr
wird die dritte Flasche direkt an das zentrale Vakuum angeschlossen.
Bei Mehrkammersystemen kann der Sekretbehälter auf mindestens zwei Kammern
aufteilt sein, um getrennt bilanzieren zu können oder um in mehreren Kammern mit
Überlauf, mit unterschiedlicher Skalierung, genauer zu bilanzieren.
2.3.4. Nachteile analoger Systeme
Analoge Systeme erschweren die Mobilisierung der Patienten, da das System mit
dem Wandvakuum verbunden sein muss. Im Vergleich zur patientennahen Messung
kann es bei analogen Systemen durch Siphoneffekt, Veränderungen der Luftleckage
und Flüssigkeitsansammlungen oberhalb des Wasserschlosses zu unkontrollierbaren
und unterschiedlichen Sogstärken bei der Drainage führen. Diese Systeme erzeugen
keine Alarme und bieten daher eine wesentlich geringere Sicherheit. Laut Studien
tritt hier auch eine hohe Fehlerquote bei unsicheren Anwendern auf.
17 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 164f
Seite 10
Eine Einschätzung des Therapieverlaufes basiert auf einer subjektiven Einschätzung
und Momentaufnahme des Wasserschlosses. Daher ist die Drainagetherapie von der
Erfahrung und dem Geschick des Anwenders und kaum von Evidenz abhängig.
2.3.5. Heimlich-Ventil
Das Heimlich-Ventil wurde nach dem amerikanischen Arzt Henry Heimlich, geboren
1920, benannt und stellt ebenfalls ein Rückschlag- oder Einwegventil dar. Durch die
integrierte Gummilippe ist der Sekret- und Luftstrom nur in eine Richtung möglich und
verhindert dadurch einen Pneumothorax.18
2.3.6. Mitbewerber von digitalen Systemen zu Thopaz / Thopaz+ System
In Österreich, Deutschland und der Schweiz sind die digitalen Systeme von Medela
sehr verbreitet und werden in den meisten Quellen als Marktführer bezeichnet.
Stärkster Mitbewerber ist sicher die Firma ATMOS aus Freiburg im Breisgau in
Deutschland, die zwei unterschiedliche Varianten anbietet. Der Kunde kann zwi-
schen einem kompakten Gerät ATMOS C051 Thorax mit 800ml Behälter und der
größeren Variante ATMOS S oder E 201 mit einem zwei Liter Behälter wählen.19
Die Firma REDAX aus Poggio Rusco in Italien ist Spezialist für analoge Kammersys-
teme und bietet mittlerweile auch ein Modul an, welches auf dem Einwegkammersys-
tem befestigt wird und den benötigten Sog beim Drainagesystem erzeugt. Im Ver-
gleich zu ATMOS und Medela verzichtet der Hersteller auf die Vorteile einer patien-
tennahen Messung. Redax bietet ebenfalls zwei Modelle, DRENTECH PALM EVO
und das einfachere Model DRENTECH MOBILE an. 20
18 Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015, S. 165 19 http://atmos-thorax.de/ 20 http://www.redax.it/en-en/drentechchest-drains/product-list/5#29
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2.4. Studienübersicht
Die Tabellen 1 und 2 zeigen eine Übersicht der wichtigsten Klinischen Studien von
Thopaz Systemen allgemein im Vergleich zu analogen Systemen hinsichtlich ihrer
wissenschaftlich, bestätigten Vorteile. Daher definiert Thopaz und Thopaz+ ein neu-
es Versorgungsniveau im Thoraxdrainage Management. Im Gegensatz zu analog
verwendeten Systemen, regulieren beide Thopaz Systeme zuverlässig den vom be-
handelten Arzt therapeutisch gewollten Unterdruck am Patienten und überwachen
die wesentlichen Parameter. Elektronische Systeme arbeiten zuverlässig, genau und
leise. Der Behandlungserfolg wird verbessert und die Pflege optimiert und erleichtert.
Schnellere Patientenmobilisierung:
Durch die integrierte Sogquelle ist der Patient unabhängig von der Wand-
Vakuumversorgung und somit einfacher und schneller zu mobilisieren.
Verkürzte Drainagezeiten / Frühere Entlassung:
Diese schnellere, effektivere Mobilisierung und die verbesserte Verlaufsbeobachtung
der Thoraxtherapie ermöglichen es, die Drainagen früher zu entfernen und dadurch
die Klinikaufenthaltsdauer um durchschnittlich mindestens einen Tag zu verkürzen.
Weniger Komplikationen:
Einfachere Systeme, ein geführtes Alarmmanagementsystem und eine patientenna-
he Messung des Unterdrucks, welche eine permanente Überwachung des eingestell-
ten Unterdrucks ermöglicht, führen durch die daraus erzielte Früherkennung auch
nachweislich zu weniger Störungen und Komplikationen.
Kostensenkung: Die erzielten kürzeren Drainagezeiten bedeuten gleichzeitig auch
kürzere Spitalsaufenthalte. Kürzere Aufenthaltszeiten bedeuten einerseits weniger
Kosten und andererseits erhöhte Ressourcen, welche der Abteilung mehr Operatio-
nen ermöglichen, sodass dadurch höhere Einnahmen generiert werden können.
Hohe Zufriedenheit bei Patienten und Personal:
Die Mobilität der Patienten ermöglicht zum Beispiel eine einfachere Mobilisierung am
Gang, einen Spaziergang in den Park oder unter bestimmten Voraussetzungen eine
Dusche und bringt mehr Lebensqualität.
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Das vereinfachte Handling, die hygienischere Handhabung und der objektive Be-
handlungsverlauf unterstützen die Pflegefachkräfte im täglichen Einsatz, erhöhen die
Sicherheit durch das integrierte Monitoring und Alarmsystem und haben sich über
Jahre im täglichen Einsatz bewährt.21
Die Tabelle zeigt die wichtigsten Vorteile inklusive der benutzen Studien im Über-
blick.
Tabelle 1: Wissenschaftlich bestätigte Vorteile
Wissenschaftlich bestätigte Vorteile Benutzte Studie
schnellere Patientenmobilisierung 1,2,4,9
verkürzte Drainagezeit 1,2,4,5,6,7,9
weniger Komplikationen 4,8,9
frühere Entlassung 1,3,4,5,6,7
Kostensenkung 1,3
hohe Zufriedenheit bei Patienten (Lebensqualität, Mobilität…) und Personal (Hygiene, Vereinfachung, Objektivierung…)
1,2,4,5,7,8,9
Quelle: Aktuelle Forschungsergebnisse © Medela AG/ref. master doc. 200.8885/2015-02/A
Die Tabelle zeigt die wichtigsten Thopaz Studien im Überblick22.
Tabelle 2: Literaturhinweis
Literaturhinweis
1 K. Papagiannopoulos. St. James’s University Hospital, Leeds, UK, 2010
2 S. Rathinam, A. Bradley, D. Mondel, P. Keogh, T. Cantlin, PB. Rajesh, Birmingham Heartlands Hospital, Birmingham, UK, 2010
3 CHP. Arts, HJAA. Van Geffen, JG. Olsen, RJ Bolhius, Jeroen Bosch Hospital,
Herogenbosch. Niederlande, 2010
4 A.D.L. Sihoe, Universität Hong Kong, Queen Mary Hospital, Hong Kong, China, 2009
5 RJ. Cerfolio, AS. Bryant, University of Alabama, Alabama, USA, 2009
6 MB. De Jong, A. Huijbers, WH. Steup. Haga Hospital, Den Haag, Niederlande, 2009
7 JM Mier, L. Molins, JJ. Fibla. Hospital Universitari Sagrat Cor, Barcelona, Spanien, 2010
8 Michael Klimatsidas, Apostolos Nakas, David Waller, Thoracic Surgery Department, Glenfield Hospital, University Hospitals of Leicester, UK, 2009 (TDS-5l)
9 Maryline Simon (Medela Healthcare, Baar, Schweiz), Albert Linder (Lungenfachklinik Hemer, D), Robert J. Cerfolio (University of Alabama, Birmingham, USA), John C. Wain (Massachus-sets General Hospital, Boston, USA), Godehard Friedel (Klinik Schillerhöhe, D), 2008 (TDS-5l)
Quelle: Aktuelle Forschungsergebnisse © Medela AG/ref. master doc. 200.8885/2015-02/A
21 http://www.medela.com/CH/de/healthcare/research/thoracic-drainage.html 22 Aktuelle Forschungsergebnisse © Medela AG/ref. master doc. 200.8885/2015-02/A
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3. Thopaz und Thopaz+
Einleitung laut Thopaz+ Gebrauchsanweisung:
Thopaz+ ist ein hochwertiges, digitales Thoraxdrainagesystem. Das kompakte Sys-
tem erzeugt einen kontrollierten Unterdruck bis zur Konnektionsstelle vom Drainage-
katheter des Patienten. Es überwacht die Luftleckage und die aufgefangene Flüssig-
keit. Thopaz+ generiert nur so viel Vakuum wie nötig, um den vom behandelnden
Arzt gewünschten und eingestellten Unterdruck aufrechtzuerhalten. Das farbige Digi-
taldisplay zeigt objektive Daten in Echtzeit und in Form eines Verlaufsdiagramms an,
was eine einfache Verfolgung des Therapieverlaufs ermöglicht. Das Gerät verbindet
einfache Handhabung und Reinigung mit besonderen Sicherheitsmerkmalen, um
einen optimalen Betrieb sicherzustellen.23
Abbildung 1: Gerät Thopaz Gerät Thopaz+
(Quelle: http://www.medela.com)
Beide Geräte haben eine ähnliche Bauweise. Die wesentlichen äußerlichen Unter-
schiede betreffen das Display, den Tragegriff mit integrierter Bettenhalterung und die
Geräterückseite. Das gerätebezogene Verbrauchsmaterial und Gerätezubehör, wie
Dockingstation und Normschienenhalterung, sind unverändert bzw. kompatibel zu
beiden Systemen.
23 Gebrauchsanweisung THOPAZ+ © Medela AG200.68412016-01C
Seite 14
3.1. Funktionsweise
Thopaz bzw. Thopaz+ misst und regelt im Vergleich zu herkömmlichen analogen
Systemen den Unterdruck nahe am Patienten. Ein doppellumiger Schlauch erlaubt
die laufende Überwachung und den permanenten Vergleich von gemessenen und
eingestellten Werten und ermöglicht einen konstanten Sog bei der Konnektionsstelle
beim Thoraxdrainagekatheter des Patienten. Dieser besteht aus einem dickeren
Schlauch, um das Sekret abzuführen, und einem dünnen Messschlauch.
Dadurch kann das Gerät frei auf Patientenhöhe, unterhalb oder über Patientenniveau
positioniert werden. Die Pumpe bemerkt die Druckunterschiede und passt ihre Leis-
tung selbstständig an. Im Fall einer Luftleckage oder einer Flüssigkeitsansammlung
wird der physiologische Pleuradruck beeinträchtigt. Das Gerät gleicht diesen Druck-
unterschied aus und saugt Luft und Flüssigkeit ab, sobald es erforderlich ist. Die Luft-
leckage wird digital auf dem Display in Echtzeit abgebildet und kann bis zu 72 Stun-
den nachverfolgt werden. Dies erlaubt eine objektive und standardisierte Entschei-
dungsfindung. Die Flüssigkeit ist bei beiden Systemen am Behälter in Millilitern abzu-
lesen bzw. wird beim Thopaz+ elektronisch gemessen und am Display, je nach Ein-
stellung, total oder im gewünschten Stundenintervall angezeigt.
Durch den integrierten Akku ist der Patient unabhängig und kann ohne Einschrän-
kungen mobilisiert oder zu einer Untersuchung transportiert werden. Laut Hersteller-
angaben wird im Akkubetrieb bei Dauerbetrieb eine Mindestlaufzeit von vier Stunden
garantiert. Im tatsächlichen Betrieb beträgt die Akkulaufzeit jedoch mehr als 10 Stun-
den, im Extremfall sogar bis 24 Stunden, wenn die Pumpe nur mehr überwacht und
der Stromverbrauch minimal ist.
Egal wo die Drainage gestochen wird, hat der behandelnde Arzt sofort einen Unter-
druck zur Verfügung, kann die Therapie umgehend starten und den Verlauf der ge-
förderten Luft und Flüssigkeiten klinisch beurteilen.
Durch das geführte Alarmmanagement ist eine optimierte und sichere Behandlung
des Patienten möglich. Beim Thopaz Plus sind diese Alarme auch farblich getrennt
und für den Anwender in gelbe und rote Alarme unterteilt.
Seite 15
3.2. Gegenüberstellung / Neuerungen Thopaz und Thopaz+
Medela hat versucht die Erfahrungen der ersten Gerätegeneration bzw. die Rück-
meldung und Wünsche der Anwender in die Entwicklung der zweiten Generation
einfliesen zu lassen und dabei aber die wesentliche Bedienphilosophie, das geräte-
bezogene Verbrauchsmaterial sowie das Gerätezubehör unverändert und kompatibel
belassen.
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Thopaz und Thopaz+ sind somit die ver-
besserte Bettenhalterung, das Farbdisplay mit Lichtsensor, ein modifiziertes Alarm-
management und die elektronische Flüssigkleitsmessung.
Abbildung 2: Displayansicht Thopaz Displayansicht Thopaz+
(Quelle: http://www.medela.com)
Das farbige Display des Thopaz+ zeigt laut Abbildung die wichtigsten Informationen
auf einen Blick:
3.2.1. Neuerungen Thopaz+
In diesem Absatz werden die wichtigsten Thopaz+ Neuerungen beschrieben. Der
Tragegriff wurde um eine integrierte, ausklappbare und universelle Bettenhalterung
erweitert und gewährleistet eine Befestigung an den handelsüblichen Krankenhaus-
betten. Dadurch wurde auch die Sicht auf das Display erleichtert.
Der Schlauchanschluss wurde modifiziert, um ein einfacheres Einsetzen des Schlau-
ches für den Anwender zu ermöglichen. Der Dichtungsring wurde von farbneutral auf
Seite 16
orange, für eine einfachere Sichtkontrolle geändert und sitzt fest am Vakuuman-
schluss.
Thopaz+ verfügt über eine neue elastische Dichtung beim Gehäuse, um eine
zweckmäßige, anwenderfreundliche und leichtere Reinigungsmöglichkeit aus hygie-
nischer Sicht zu ermöglichen und erhöht den Schutz vor Flüssigkeitseintritt.
Die Displaytechnologie wurde auf ein Farbdisplay geändert und zeigt alle wesentli-
chen und wichtigen Informationen übersichtlich auf einen Blick an.
Thopaz+ ist mit einem integrierten Lichtsensor versehen, welcher die Helligkeit des
Displays den herrschenden Lichtverhältnissen anpasst. So wird der Patient beim
Schlafen nicht durch ein hell leuchtendes Display gestört. Bei Kontrollen des Nacht-
dienstes reicht es aus, mit der Taschenlampe auf den Lichtsensor zu leuchten, um
das Display automatisch zu erhellen, um auch nachts ein hell erleuchtetes, gut ab-
lesbares Display zu gewährleisten.
Medela hat die beiden Hauptparameter Leckage und Flüssigkeitsmenge durch zwei
neue Symbole ergänzt, um eine einfachere Handhabung und Navigation zu ermögli-
chen. Die Standarddisplayanzeige wurde, um eine optionale Grafik, welche die Luft-
leckage in Echtzeit der letzten 12 Stunden anzeigt, erweitert. Diese Grafik zeigt auf
einen Blick den Verlauf der geförderten Luftmenge der Drainage, um die Entschei-
dung über eine Entfernung der Drainage zu unterstützen.
Die Flüssigkeitsbilanzierung ist einer der wesentlichen Änderungen, um den Anwen-
der die Bilanzierung zu erleichtern. Das geförderte gesamte Volumen in Milliliter wird
während der Therapie immer als „Total“ angezeigt. Je nach Konfiguration der Anzei-
ge kann die zuletzt geförderte Menge der letzten Stunde bzw. der letzten 24 Stunden
zusätzlich angezeigt werden. Für den Anwender besteht die Möglichkeit, die Flüssig-
keitsmenge über eine Taste auf null zu setzen und über einen bestimmten Zeitraum
zu bilanzieren. Der Verlauf der Flüssigkeitsmenge beim Luftleckage Trend wurde auf
6, 24 und 72 Stunden Grafiken geändert.
Bei der Katheterprüfung sollte der Patient im Idealfall aufrecht sitzen und drei Mal tief
ein- und ausatmen. Bei einen Druckunterschied von mindestens drei cmH2O zwi-
schen den Atemzyklen wird für die Inspiration [▲] und Expiration [▼] ein entspre-
chender Pfeil angezeigt und so die Durchgängigkeit des Drainagekatheters geprüft
und bestätigt. Bei einem waagrechten Balken kann kein entsprechender Druckunter-
schied gemessen werden und der Katheter ist möglicherweise verstopft. Diese Ka-
Seite 17
theterprüfung funktioniert nur, wenn die Luftleckage null ml/min beträgt und der Drai-
nagekatheter des Patienten im interpleuralen Bereich angebracht ist.
Das überarbeitete intelligente Alarmsystem unterscheidet zwischen gelb gekenn-
zeichneten Warnungen und rot gekennzeichneten Alarmen. Warnungen in Gelb im-
plizieren, der Patient wird weiter druckreguliert, mit einziger Ausnahme der Standby
Warnung. Alarme in Rot implizieren, der Patient wird, mit Ausnahme der Flüssig-
keitswarnung, nicht mehr druckreguliert und die Pumpe stoppt.
Alle Warnungen und Alarme können für eine Minute, mit Ausnahmen, wenn ein neu-
er Kanister, Schlauch oder ein neues Gerät gefordert sind, akustisch unterdrückt
werden. Nur der Alarm „Schlauch verstopft“, „Behälter voll“, „Filter verstopft“, und
„Thopaz+ überhitzt“ kann für fünf Minuten pausiert werden.
Die Dokumentationssoftware wurde adaptiert, weiterentwickelt und ist unter dem
Namen TopEasy+ Software kostenlos bei jedem ausgeliefertem Gerät oder im Inter-
net als Download verfügbar.
Die bestimmungsgemäße Verwendung von Thopaz+ wurde laut Gebrauchsanwei-
sung wie folgt erweitert:
Thopaz+ eignet sich für alle Situationen, in denen Thoraxdrainagen angewendet
werden – insbesondere für Pleura- und Mediastinaldrainagen, beispielsweise bei
Pneumothorax, nach herz- und thoraxchirurgischen Eingriffen (postoperativ), bei
Thoraxverletzungen, Pleuraerguss, Pleuraempyem und ähnlichen Krankheitsbildern.
Thopaz+ ist für die Anwendung an Patienten in einer angemessenen Behandlungs-
umgebung vorgesehen.24
3.2.2. Zusätzliche Informationen am Display
Folgende zusätzliche Informationen sind am Thopaz+ Display im Vergleich zum
Thopaz Display angezeigt:
• Therapiedauer in Tagen und Stunden
• Luftleckage inklusive Verlaufstrend der letzten zwölf Stunden
• geförderte Flüssigkeiten (Total, der letzten 24 Stunden, der letzten Stunde)
• Flüssigkeitsmenge über letzten Zeitraum mit Null Taste
• gewünschter Unterdruck in cmH2O oder kPa
24 Gebrauchsanweisung THOPAZ+ © Medela AG200.68412016-01C
Seite 18
• ermittelte verwendete Behältergröße (Behälter 0,3l / 0,8l / 2,0l)
• Akkulaufzeit (garantierte vier Stunden)
• Betriebsart (Pumpe läuft oder Standby)
• Status der Flüssigkeitsanzeige (orange oder grau)
• Symbol für Mindestfüllstand noch nicht erreicht
• Symbol für Thopaz+ wird bewegt
• Patientennummer mit Grafik
• Lichtsensor steuert die Helligkeit des Displays
• Navigationstasten mit passenden Symbolen
3.3. Elektronische Flüssigkeitsbilanzierung bei Thopaz+
Die Grafik zeigt ein Thopaz+, mit einem 800 Milliliter Behälter, welcher beim Patien-
tenbett auf Patientenniveau montiert ist und zu einem Drittel gefüllt ist.
Abbildung 3: Flüssigkeitsstand / Elektronische Flüssigkeitsbilanzierung
(Quelle: http://www.medela.com)
3.3.1. Digitale Flüssigkeitsmessung
Über einen Niveausensor im Gerät erkennt Thopaz+ die Flüssigkeitsmenge im Be-
hälter. Deshalb muss Thopaz+ aufrecht stehen und darf nicht um mehr als einen
Winkel von 10° von der Senkrechten abweichen.
Seite 19
Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, wird der Flüssigkeitswert grau und mit einem
durchgestrichenen Flüssigkeitssymbol angezeigt. Zudem erscheint in der Aktionsleis-
te das Symbol „Thopaz+ in Bewegung“. In diesem Zustand kann keine weitere Flüs-
sigkeit gemessen werden. Die grauen Zahlen zeigen die zuletzt gemessenen Flüs-
sigkeitswerte an. Sobald sich Thopaz+ wieder in einer senkrechten Position befindet,
werden automatisch die Flüssigkeitsmengen seit der letzten Messung errechnet und
hinzugefügt.
Die Anzeige und Messung der Flüssigkeitsmenge ist daher erst ab einem Mindest-
füllstand von 30 ml im 0,3 Liter Behälter, 50 ml im 0,8 Liter Behälter und 150 ml im 2
Liter Behälter möglich.
Die Flüssigkeitsmessungen erfolgen in 1ml-Schritten im 0.3L Behälter, 5ml-Schritten
im 0.8L Behälter und 10-ml Schritten im 2.0L Behälter und bieten eine Messgenauig-
keit der Flüssigkeitsbilanzierung von +/- 5 % des Behältervolumens.
Limitationen in klinischer Anwendung bei der Flüssigkeitsmessung gibt es bei der
Bildung von Schaum im Behälter. Die Messung ist durch die Schaumbildung irritiert
und das Ergebnis ist daher ungenau oder falsch. Bei Mobilität des Patienten wird die
Flüssigkeitsmenge nach einem Transport zunächst höher angezeigt, bis sich die
Flüssigkeit wieder setzt und sich der Flüssigkeitsstand normalisiert. Ist die Flüssigkeit
dickflüssig, kann es länger dauern bis der Flüssigkeitsfilm wieder von der Wand des
Behälters auf ein einheitliches Niveau gesunken ist.
3.3.2. Technologie Flüssigkeitsmessung
Elektromagnetische Wellen (4MHz) werden von einem Sender durch den Behälter
hindurch auf mehrere Empfängerflächen gesendet. Die Messung des Füllstandes im
Behälter basiert auf einer Berechnung der Differenz dieser kapazitiven Kopplungs-
werte. Dies ist dadurch möglich, dass Flüssigkeiten bessere Kopplungswerte senden
als Luft. Der Vorteil dieser Messmethode ist, dass das Ergebnis der Messung unab-
hängig vom Flüssigkeitstyp, kontaktlos und kontaminationsfrei berechnet wird. Die
Behältergröße wird über ein Etikett am Behälter bestimmt.
3.3.3. Historischer Verlauf der Flüssigkeitsverluste am Display
Die Standard Ansicht des Displays zeigt die aktuelle Luftleckage (ml/min) auf der lin-
ken Seite sowie die Gesamtmenge der während der Therapie abgesaugten Flüssig-
Seite 20
keit (ml) auf der rechten Seite. Neben der Gesamtmenge können zwei weitere benut-
zerdefinierte Parameter auf dem Display angezeigt werden. Diese können über das
Menü eingeblendet und ausgewählt werden.
Die Grafik der Flüssigkeitsverluste ist in den Zeitintervallen 72h / 24 h und 6 h über
die Trendtaste Display abrufbar. Es erfolgt eine automatische Anpassung der Skalie-
rung an die größte gemessene Flüssigkeitsmenge im jeweiligen Zeitintervall.
3.3.4. Ausblick auf zukünftige Neuerungen
Medela hat mit September 2016 neue Behälter angekündet, die eine kleine Tablette
beinhalten, welche auf Heparin Basis die Flüssigkeit verdünnt, um Fehlmessungen
und eine Schaumbildung zu vermeiden. Beim Transport der Geräte besteht die Ge-
fahr, dass dickflüssige Sekrete an der Behälterwand haften bleiben, nur sehr lang-
sam ablaufen und so die Messung verfälschen.
3.4. Auslesen der Daten über USB Schnittstelle
Die Dokumentationssoftware TopEasy wurde weiterentwickelt und ist unter dem Na-
men TopEasy+ Software kostenlos verfügbar und mit beiden Geräten kompatibel.
Die Daten des gesamten Behandlungsverlaufs können auf einen PC mittels Standard
USB Kabel übertragen werden. Das Programm erlaubt die therapeutische Nachver-
folgung der kompletten Therapiedauer. TopEasy+ kann auch zur Dokumentation, zu
Forschungszwecken und zum Erlernen, mit dem therapeutischen Ansatz über das
Entfernen von Drainagen dienen.
Während der Thoraxdrainagetherapie misst Thopaz die Luftleckage sowie den Intra-
pleuraldruck des Patienten und zeichnet die zehnminütigen Durchschnittswerte auf.
Der gesamte Therapieverlauf hinsichtlich Luftleckage und gemessenen Intrapleural-
druck kann über das Programm dargestellt werden. Diese Grafik zeigt auf der y-
Achse links den negativen Druck in der gewählten Einheit (in Österreich meist
cmH2O), rechts den Flow in Millilitern pro Minute und beim Thopaz+ auch die geför-
derten Flüssigkeiten in Milliliter. Auf der x-Achse ist die komplette Therapiezeit inklu-
sive Datum abgebildet. Ist die Kurve unterbrochen, wurde Thopaz während der The-
rapie ausgeschaltet und die Frage „Neuer Patient?“ beim Einschalten mit nein bestä-
tigt. Über der Grafik findet man den Namen des Krankenhauses. Diese Eingabe ist
nur einmalig notwendig. Im Eingabefeld können zur Patientennummer der Vor- und
Seite 21
Nachname, das Geschlecht, das Geburtsdatum sowie zusätzliche Daten und Infor-
mationen zum Patienten und zur Therapie im Feld Bemerkungen eingegeben wer-
den. Im rechten seitlichen Datenfeld findet man alle statistischen Daten zur komplet-
ten Therapie, wie Start, Ende und Dauer der Drainage mit Angabe von Datum und
Uhrzeit, der minimale und maximale Druck inklusive Anzahl der Änderungen und der
minimale und maximale gemessene Flow in Millimeter pro Minute mit Datum und
Uhrzeit. Diese Eingaben können geändert, ausgedruckt und als Datei gespeichert
werden.
Die Abbildung zeigt den Therapieverlauf eines Patienten über die gesamte Draina-
gezeit. Durch die farbliche Trennung von der geförderten Flüssigkeitsmenge in oran-
ge, der Luftmenge in blau und der eingestellten Druckverhältnisse in grau, ist über
die Zeitachse ein rascher Überblick und die Beurteilung für den Mediziner einfach
möglich. Dieses System eignet sich auch hervorragend zur Dokumentation oder für
Studienzwecke.
Abbildung 4: Beispiel TopEasy+ Software (Quelle: http://www.medela.com)
Seite 22
4. Klinische Abteilung für Allgemein- und Thoraxchirugie
des Universitätsklinikums Krems
Die chirurgische Abteilung des Universitätsklinikums Krems bietet neben der chirur-
gischen Basisversorgung, Spezialbereiche der Allgemein- und Viszeralchirurgie
(Schilddrüse, Speiseröhre, Magen, Dick- und Enddarm) sowie der Lungenchirurgie
an.25
4.1. Schwerpunkte
Chirurgische Therapie gut- und bösartiger Lungenerkrankungen inkl. minimal
invasiver Techniken (Thoraxchirurgie)
Abklärung und chirurgische Behandlung bei Rückfluss von saurem Magen-
inhalt in die Speiseröhre (gastroösophageale Refluxkrankheit)
Chirurgische Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen (Struma)
Chirurgische Therapie des Leistenbruchs
Onkologische Chirurgie (in Kooperation mit anderen Abteilungen)
Chirurgische Therapie der weiblichen Brustdrüse (insbesondere bei Brust-
krebs)
Laparoskopische Chirurgie (inkl. Magen-, Milz- und Dickdarmoperationen)
Chirurgische Endoskopie (Magen- und Darmspiegelung)
bestimmte Eingriffe werden auf der Abteilung auch tagesklinisch durchgeführt
4.2. Team
Das Team der Klinische Abteilung für Allgemein- und Thoraxchirugie des Universi-
tätsklinikums Krems besteht aus folgenden Personen:
Leitung Frau Prim. Assoc. Prof. Dr. Elisabeth Stubenberger
1. Oberarzt Herr Oa Dr. Elmar Haiden
Leitung Pflege
Bereichsleitung Station/Ambulanz Frau DGKS Elisabeth Groiss, MSc
Station 5A Stationsleitung Frau DGKS Ilona Bergmann
Station 5B Stationsleitung Frau DGKS Maria Öttl
25 http://www.krems.lknoe.at/fuer-patienten/klinische-abteilungen/allgemein-und-thoraxchirurgie.html
Seite 23
4.3. Leistungen und Diagnosen der Klinischen Abteilung für Allgemein- und
Thoraxchirurgie des Universitätsklinikum Krems laut Österreichischer
Spitalskompass
Die statistischen Daten wurden zuletzt am 20.07.2016 aktualisiert und beinhalten die
Leistungen und Diagnosen aus dem Jahr 2014. Laut dieser Unterlagen ist eine Bet-
ten- und Tagesklinik vorhanden, in der immer ein Facharzt anwesend ist.
Die Anzahl der stationären Aufenthalte betrug 3572 bei einer durchschnittlichen Auf-
enthaltsdauer von 3,17 Tagen.26
Liste der häufigsten Leistungen und Diagnosen des Universitätsklinikum
Krems
Thoraxchirurgie
komplizierte Affektionen Ösophagus, Magen und Duodenum
Erkrankungen von Leber, Galle, Pankreas
Appendicitis und Darmdivertikel
Affektionen der Venen
Chirurgische Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen
Symptome und Zustände betreffend Verdauungssystem
Maligne Neoplasien der Mamma
Maligne Neoplasien des Gastrointestinums
Chronisch entzündliche Darmerkrankung
Tabelle 3: Leistungen und Diagnosen (Jahresdaten 2014)
Atmungssystem-Aufenthalte Aufenthalte (Ʃ 1624)
Lungenentzündung 497
Lungen-, Thoraxoperationen 302
Emphysem & chronische Lungenerkrankungen 253
Schlafatemstillstand, Atmungsorgankrankheiten 218
Lungengewebs-, Lungenhöhlenerkrankungen 211
Akute Atemwegserkrankungen 114
Tuberkulose 18
gutartige Geschwulst der Atemwege 11
Quelle: www.spitalskompass.at
26 http://www.spitalskompass.at/Spital/Details/326#tabs-3
Seite 24
4.4. Lungen- und Thoraxoperationen in Österreich laut Österreichischer Spi-
talskompass
Die Anzahl der Lungen- und Thoraxoperationen in Österreich unter Berücksichtigung
aller gemeinnützigen Krankenanstalten beträgt 5106, bei einer durchschnittlichen
Verweildauer von 14 Tagen und einem durchschnittlichen Patientenalter von 58 Jah-
ren.27
Für die privaten Krankenanstalten wurden keine Leistungen und Diagnosen hinsicht-
lich Lungen und Thoraxoperationen genannt.
Im Österreichvergleich liegt das Universitätsklinikum Krems bei der Anzahl der Lun-
gen und Thoraxoperationen an fünfter Stelle.
Tabelle 4: Überblick aller Gemeinnützigen Krankenanstalten in Österreich
Gemeinnützige Krankenanstalten Aufnahmen
Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien 855
Landeskrankenhaus – Universitätsklinikum Graz 638
SMZ Baumgartner Höhe – Otto Wagner Spital 599
A.Ö. Landeskrankenhaus – Universitätskliniken Innsbruck 370
Universitätsklinikum Krems 302
Landeskrankenhaus Salzburg – Universitätsklinikum PMU 292
Klinikum Klagenfurt am Wörthersee 286
Kepler Universitätsklinikum; Med Campus III. 204
A.Ö. Krankenhaus der Elisabethinen Linz 202
Klinikum Wels-Grieskirchen 171
A.Ö. Landeskrankenhaus Feldkirch 97
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz 95
Universitätsklinikum St. Pölten-Lilienfeld 82
Salzkammergut-Klinikum 74
A.Ö. Landeskrankenhaus Hochsteiermark Standort Leoben 73
Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel 51
Die restlichen Krankenhäuser liegen unter 50 Aufnahmen pro Jahr
Quelle: www.spitalskompass.at
27 http://www.spitalskompass.at/LeistungenUndDiagnosen/Spitaeler
Seite 25
4.5. Übersicht der installierten Geräte Krems
In der angeführten Tabelle sind die angekauften Thopaz und Thopaz+ Geräte des
Universitätsklinikum in Krems aufgelistet. Im Dezember 2012 wurde das erste
Thopaz Gerät auf der Chirurgischen Station 5A unter der damaligen Leitung von
Herrn Primarius Michael Gadenstätter, der überraschend im Alter von nur 50 Jahren
im Juli 2013 an einem Herzinfarkt verstarb, angekauft. Nach erfolgreichem Start der
neun Stück Thopaz wurden danach weitere neun Thopaz+ der neuen Gerätegenera-
tion angekauft. Daher eignet sich diese Abteilung ideal zur Befragung mittels Frage-
bogen, um die Unterschiede beider Systeme objektiv beurteilen zu können.
Tabelle 5: Angekaufte Thopaz und Thopaz+ Geräte im Universitätsklinikum Krems
Nummer Type Serien-
nummer Ankauf- datum
Station Software-revision
1 Thopaz 1210388 02.2012 Chirurgie Station 5A 1.22
2 Thopaz 1247271 02.2012 Chirurgie Station 5A 1.22
3 Thopaz 1358871 12.2011 Chirurgie Station 5A 1.22
4 Thopaz 1358874 01.2012 Chirurgie Station 5A 1.22
5 Thopaz 1377570 09.2012 Pulmologie 4C / Chir. Stat 5A 1.22
6 Thopaz 1377572 12.2012 Pulmologie 4C / Chir. Stat 5A 1.22
7 Thopaz 1392549 12.2012 Chirurgie Station 5A 1.22
8 Thopaz 1410620 06.2013 Chirurgie Station 5A 1.22
9 Thopaz 1395403 11.2013 Chirurgie Station 5A 1.22
10 Thopaz+ 1525220 12.2014 Chirurgie Station 5A 1.01
11 Thopaz+ 1525221 12.2014 Chirurgie Station 5A 1.01
12 Thopaz+ 1548280 04.2015 Chirurgie Station 5A 1.01
13 Thopaz+ 1548281 04.2015 Chirurgie Station 5A 1.01
14 Thopaz+ 1548282 04.2015 Chirurgie Station 5A 1.01
15 Thopaz+ 1548283 04.2015 Pulmologie 4C / Chir. Stat 5A 1.01
16 Thopaz+ 1548285 04.2015 Pulmologie 4C / Chir. Stat 5A 1.01
17 Thopaz+ 1592581 12.2015 Chirurgie Station 5A 1.01
18 Thopaz+ 1592599 12.2015 Chirurgie Station 5A 1.01
Quelle: Gerätestatistik Medizintechnik Benesch 16.10.2016
Seite 26
5. Empirische Untersuchung
Die Empirische Sozialforschung kann nach Schnell, Hill und Esser als „eine Samm-
lung von Techniken und Methoden zur korrekten Durchführung der wissenschaftli-
chen Untersuchung menschlichen Verhaltens und gesellschaftlicher Phänomene“
angesehen werden und dient der systematischen Überprüfung der Theorien. Folgt
man einer analytischen grundsätzlichen Denkweise, dann wird die empirische Sozial-
forschung in einen zunächst deduktiven Ansatz eingebunden, um aus allgemeinen
Theorien auf spezielle Einzelerkenntnisse zu schließen.
Die prinzipielle Aufgabe der empirischen Sozialforschung ist es, soziale Ereignisse
bzw. Tatsachen zu erklären und zu begründen.28
5.1. Forschungsinteresse der empirischen Untersuchung
Das Interesse an modernen Thoraxdrainagesystemen hat die Herstellerfirma Medela
AG aus der Schweiz in ihren Entscheidungen bestärkt, in diese Systeme zu investie-
ren und diese weiter zu entwickeln. Nach den Erfahrungen mit der ersten Gerätege-
neration Thopaz wurde mit den Rückmeldungen der Anwender die zweite Gerätege-
neration Thopaz+ entwickelt und auf dem Markt etabliert. Eine Neuerung und ein Al-
leinstellungsmerkmal im Vergleich zu den anderen Herstellern ist die elektronische
Flüssigkeitsmessung inklusive Bilanzierung, die für den Anwender weitere Erleichte-
rungen bringt.
Ob diese neuen Entwicklungen von den Anwendern positiv beurteilt werden, ist Fo-
kus des Forschungsinteresses der vorliegenden Arbeit. Ein weiterer Schwerpunkt der
Befragung zielt auf die Erfassung der Zufriedenheit hinsichtlich Bedienkomfort, Zeit-
management und Produktqualität. Diese Erkenntnisse sollen mit weiteren Fragen in
Hinblick auf die Erfahrung, Bedienhäufigkeit der Geräte, Onlineauftreten bzw. Marke-
tingmaterialien des Herstellers, Verbesserungen und Fragen zur Person verknüpft
werden, um die Aussagekraft des Fragebogens zu erweitern. Eine Befragung von
Abteilungsvorstand Frau Assoc. Prof. Prim. Dr. Elisabeth Stubenberger als Expertin
mittels E-Mail-Survey soll die Erkenntnisse dieser Analyse komplettieren.
28 Schnell, Rainer; Hill Paul B.; Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung.- Oldenbourg,2005 ,S. 5-7
Seite 27
5.2. Fünf Phasen des Forschungsablaufes
Der Forschungsablauf wird in Anlehnung an Atteslander in fünf Phasen eingeteilt und
durchgeführt. Zu Beginn in der ersten Phase steht die primäre Problemstellung im
Vordergrund. In der zweiten Phase spielt die Gegenstandsbenennung eine wichtige
Rolle. Hier behandelt man Abgrenzungsfragen, welcher Zeitabschnitt und welche
Gruppen von Menschen erfasst werden sollen bzw. wo die Analyse durchgeführt
werden soll. Diese beiden Phasen sind miteinander verbunden und bedürfen einer
Erfüllung hinsichtlich Widerspruchsfreiheit, Vollständigkeit und Ausschließlichkeit. In
der dritten Phase wird die Durchführung und Anwendung von den verwendeten For-
schungsmethoden genau erläutert. Die Wahl der Erhebungsmethode wird im nächs-
ten Kapitel genau beschrieben. Die vierte Phase beschäftigt sich mit der genauen
Analyse und Auswertung der Untersuchungsergebnisse, während in der fünften Pha-
se die Ergebnisse präsentiert und interpretiert werden.29
Abbildung 5: Die fünf Phasen des Forschungsablaufes (Quelle: Atteslander 2008)
5.3. Wahl der Erhebungsmethoden
In diesem Kapitel soll die erkenntnisbezogene Grundlagenforschung für die gewählte
Analyse dargestellt werden. Die Wahl der eingesetzten Erhebungsmethoden ist zur
Erfüllung der Forschungsfrage besonders wichtig, um aussagekräftige Daten und
Ergebnisse zu erlangen.
Unter den Methoden der empirischen Sozialforschung „verstehen wir die geregelte
und nachvollziehbare Anwendung von Erfassungsinstrumenten wie Befragung, Be-
obachtung, Inhaltsanalyse. Je nach Grad der Kontrolle des Forschungsablaufes
spricht man von Experimenten.“30 Daher suchen wir Methoden, welche uns brauch-
bare Ergebnisse liefern können. Die Beobachtung wurde aus Zeitgründen und die
Inhaltsanalyse aufgrund fehlender Daten ausgeschlossen. Die Befragung ist nach
29 Attenslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, 2008, S. 17ff 30 Attenslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, 2008, S. 5
Seite 28
wie vor das Standardinstrument der empirischen Sozialforschung bei der Ermittlung
von Fakten, Meinungen, Einstellungen oder Bewertungen und ist somit sehr gut für
diese Untersuchung geeignet.31 Diese Befragung kann mündlich, schriftlich, internet-
gestützt oder per Telefoninterview erfolgen.
Als Methode zur Erhebung der Auswirkungen auf Zeit, Komfort und Qualität der
elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung beim digitalen Thoraxdrainage System
Thopaz+ im Vergleich zu Thopaz hat sich der Autor für eine schriftliche Befragung
mittels standardisiertem Fragebogen entschieden, um eine unabhängige empirische
Sozialforschung zu entwickeln.
Der Fragebogen selbst wurde im Zuge einer Fortbildung, im Rahmen einer Teambe-
sprechung, ohne Erklärung der einzelnen Fragen, allen 24 Mitarbeitern der Station,
bestehend aus 22 Frauen und zwei Männer, ausgeteilt und ein Monat später wieder
eingesammelt. Bei der Entwicklung des Fragebogens wurde auf die Verwendung von
offenen und geschlossenen Fragen geachtet. Die offene Frage enthält keine festen
vorgegebenen Antwortkategorien, damit die befragte Person ihre Antwort völlig frei
und selbstständig formulieren kann.32 Bei der geschlossenen Frage kann der Pro-
band nur zwischen den angegebenen Möglichkeiten auswählen und ist an die Vor-
gaben gebunden.
Die Fragen des erstellten Fragebogens sollen kurz und einfach zu lesen, übersicht-
lich und neutral formuliert sein. Die Anwender, die den Fragebogen ausfüllen, sollen
nicht überfordert werden, um das vollständige Ausfüllen bis zum Schluss zu ermögli-
chen. „Wissenschaft beruht auf systematischer Zielgerichtetheit und Theorie.“33
Einerseits muss eine wissenschaftliche Methode gewährleistet sein und auf der an-
deren Seite, muss man die Bedingungen der Befragung immer wieder kontrollieren,
um gleiche Rahmenbedingungen zu sichern.
Der Fragebogen ist einfach und übersichtlich aufgebaut, damit dieser selbstständig
und ohne fremde Hilfe auszufüllen ist. Die Einleitungsfragen des Fragebogens sollten
leicht verständlich sein, um Ängste über eventuelle Schwierigkeiten abzubauen34.
31 Schnell, Rainer; Hill Paul B.; Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg, 2005, S. 321 32 Attenslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, 2008, S. 134ff 33 Attenslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, 2008, S..103 34 Schnell, Rainer, Hill Paul B., Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, Oldenbourg, 2005, S. 343
Seite 29
Auf ein Interview wurde verzichtet, um eine Beeinflussung zu verhindern und die
Anonymität zu gewährleisten. Lediglich Erfahrung, Alter und Geschlecht wurden ab-
gefragt. Die Probanden hatten einen Monat Zeit, um den Fragebogen in Ruhe und
ohne jeglichen Stress auszufüllen, um einen höheren Wahrheitsgehalt zu erzielen.
Abbildung 6: Grundfragen der empirischen Sozialforschung (Quelle: Eigene Darstellung nach Atteslander 2008)
5.4. Forschungsdesign der empirischen Untersuchung
In diesem Kapitel wird das verwendete Forschungsdesign bei der Befragung mittels
Fragebogen genauer erklärt. Mit dem Ausdruck Forschungsdesign wird in der Fachli-
teratur der Vorgang empirischer Überprüfung theoretischer Hypothesen bezeichnet.35
Das Ziel der konkreten Ausarbeitung und Auswahl des Untersuchungsdesign besteht
darin, dass möglichst viele alternative Erklärungen durch die Wahl des Designs aus-
geschlossen werden können.36
35 Attenslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, 2008, S. 44 36 Schnell, Rainer, Hill Paul B., Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung - Oldenbourg, 2005, Seite S.211
Seite 30
Ziel: Betrachtung der Zufriedenheit zwischen dem System Thopaz
und Thopaz+, mit speziellem Fokus auf die elektronische Flüs-
sigkeitsbilanzierung unter Berücksichtigung des Bedienkom-
forts, Zeitmanagement und der Produktqualität.
Bereich: Erhebung eingegrenzter Daten
Methoden: Querschnittsanalyse mittels standardisiertem Fragebogen
Zeitliche Dimension: Momentaufnahme
Ein standardisierter Fragebogen mit einem Umfang von drei A4 Seiten wurde nach
den beschrieben Vorgaben generiert und von Kollegen auf Formalfehler und Ver-
ständnisfehler geprüft und danach pro Proband gedruckt. Die Fragebogen wurden
zusammengeheftet, um lose Zettel zu vermeiden. Jeder Fragebogen wurde mit einer
Identifikationsnummer kurz ID versehen, um bei der Dateneingabe Fehler zu vermei-
den und eine reproduzierbare Datenbank zu erhalten. Der Fragebogen beinhaltet 30
geschlossene und zwei offene Fragen.
5.4.1. Feststellungen und Hypothesen zur empirischen Untersuchung
Ganz bestimmte Vorstellungen oder Bilder über den zu untersuchenden Gegenstand
sind bei der Erarbeitung und Feststellung von Hypothesen, die zur empirischen Sozi-
alforschung führen, äußerst wichtig. Dieses Bild muss systematisch analysiert und
formuliert werden, um anschließend in der empirischen Wirklichkeit überprüft werden
zu können. Hypothesen müssen sich nicht nur auf einzelne Fragen, sondern können
sich auch auf ganze Fragenkomplexe beziehen.37
Forschungsleitende Hypothesen zur empirischen Untersuchung
Ziel ist es, bestimmte Zusammenhänge zwischen bestimmten Aussagen und Vorstel-
lungen der einzelnen Variablen herauszuarbeiten.38 Als Hypothesen werden Aussa-
gen bezeichnet, die einen Zusammenhang zwischen mindestens zwei Variablen pos-
tulieren. Diese können sowohl „Wenn-Dann-Aussagen“ als auch „Je-Desto-
Aussagen“ enthalten.39
37 Attenslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, 2008, S. 38 38 Attenslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, 2008, S. 38 39 Schnell, Rainer, Hill Paul B., Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung - Oldenbourg, 2005, Seite S.53
Seite 31
Einteilung der Geräteeinschulung in externe und interne Schulungen
Gut geschulte Firmenmitarbeiter des Herstellers, welchen qualitativ hochwertiges
Schulungsmaterial zur Verfügung steht, können ausgezeichnete Schulungen über
das komplette Spektrum anbieten. Kollegen hingegen kennen alle Arbeitsabläufe auf
der Station, wissen genau, was der Anwender im täglichen Betrieb benötigt und kön-
nen daher die Schulungen auf das Wesentliche reduzieren. Daher wurde folgende
Hypothese H1 angenommen:
H1: Es gibt einen Unterschied zwischen extern und intern geschulten Perso-
nen hinsichtlich des wahrgenommenen Bedienkomforts.
Einteilung nach Erfahrung
Personen mit mehr Erfahrung haben bereits länger mit den Systemen gearbeitet,
besitzen Routine mit den Geräten und haben keine Ängste hinsichtlich Bedienung
und Alarme. Daher wurde folgende Hypothese H2 angenommen:
H2: Erfahrene Personen bewerten unterschiedlich als unerfahrene Personen.
5.4.2. Konzipierter Fragebogen für Pflegepersonal
Den verwendeten, konzipierten Fragebogen finden Sie im Anhang I dieser Arbeit.
5.4.3. Befragung von Experten (Ärzte) mittels E-Mail-Survey
Um die Ergebnisse dieser schriftlichen Befragung zu komplettieren, ist es wichtig,
auch die Sichtweise der behandelnden Ärzte stellvertretend durch den Abteilungs-
vorstand Frau Assoc. Prof. Prim. Dr. Elisabeth Stubenberger zu betrachten.
Dieser verkürzte Fragebogen mit neun geschlossenen und vier offenen Fragen wur-
de per Mail versendet und als zusätzliche Expertenmeinung bei der Interpretation der
Ergebnisse eingefügt.
Den verwendeten, konzipierten Fragebogen finden Sie im Anhang II dieser Arbeit.
5.5. Auswertung und Interpretation der Ergebnisse
In der vierten Phase des Forschungsprozesses steht die Analyse der Ergebnisse im
Vordergrund. Die Fragebögen wurden im Zuge einer Teambesprechung ausgeteilt
und ein Monat später wieder auf der Station abgeholt. Die erhobenen Daten wurden
Seite 32
per Hand in eine Excel Liste eingepflegt und danach mittels SPSS aufbereitet und
ausgewertet. Erst diese Analyse ermöglicht Aussagen über die Annahme bzw. Ver-
werfung der Hypothesen.40
Themenschwerpunkt ist die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung in Bezug auf den
Bedienkomfort, das Zeitmanagement und die Qualität der Ergebnisse für das Pflege-
personal. Darauf folgt eine graphische Darstellung der allgemeinen Neuerungen so-
wie der drei wichtigsten Kenngrößen der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung.
Zur Analyse wurden 24 Fragebögen, das entspricht einer Teilnehmerquote von
100 %, herangezogen.
Die Kernfragen wurden in einer Übersichttabelle, die in vier Kapitel unterteilt ist, im
Schulnotensystem von 1 bis 5 abgebildet. 1 entspricht sehr zufrieden und 5 gar nicht
zufrieden. Mit 0 konnte eine nicht genutzte Funktion gekennzeichnet werden.
Ausgewertet wurden diese Kernfragen mittels Mittelwertbildung. Das arithmetische
Mittel ist das bekannteste Lagemaß und wird oft als synonym für Mittelwert ge-
braucht. Alltagssprachlich spricht man oft vom Durchschnittswert.41
Um eine Aussagekraft über das Streuungsmaß und die Varianz der Ergebnisse zu
erhalten, wurde zusätzlich die Standardabweichung berechnet. Die Standardabwei-
chung ist ein Maß für die Streuung der Messwerte, sie ist die Quadratwurzel aus der
Varianz und hat die ursprüngliche Einheit der Variablen.42 Wenn die Standardabwei-
chung klein ist, so liegen alle Antworten nahe am Mittelwert.
Bei der Auswertung, mit Augenmerk auf die Standardabweichung, wurden speziell
bei der Befragung hinsichtlich des Bedienkomforts, die größten Abweichungen,
sprich die unterschiedlichsten Meinungen festgestellt. Daher wurden diese drei Fra-
gen mit der größten Standardabweichung hinsichtlich des Bedienkomforts bei der
Anzeige, des integrierten Flüssigkeitstrends und der Rückstellfunktion nochmals neu
betrachtet. Hier stellte sich die Frage, ob die verschiedenen Anwender nach Alters-
gruppe, Geräteschulung oder nach Erfahrung unterschiedlich bewerten.
Durch eine Expertenbefragung per Mail mittels eines eigenen Expertenfragebogens
sollen die Ergebnisse dieser Befragung komplettiert und ergänzt werden.
40 Schnell, Rainer, Hill Paul B., Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung - Oldenbourg, 2005, S.441 41 Raab-Steiner-Elisabeth/Benesch Michael: Der Fragebogen, Wien 2015, S. 102 42 Raab-Steiner Elisabeth/Benesch Michael: Der Fragebogen, Wien 2015, S. 107
Seite 33
5.5.1. Fragen zur Person bzw. Erfahrung
In diesem Abschnitt sollen die demographischen Merkmale, die Geräteeinschulung
und die Erfahrungen ausgewertet werden. Unter demographischen Merkmalen ver-
steht man primär die Angaben über Geschlecht und Alter einer Bevölkerung, welche
auch als „natürliche demographische Merkmale" bezeichnet werden können.
Geschlecht
Die diplomierte Pflegefachkraft gehört zu den Berufsgruppen, welche fast ausschließ-
lich von Frauen ausgeübt wird. Die geschlechterspezifische Verteilung ist daher eine
nicht überraschende Frauendominanz von 22 der 24 Probanden, was einem Frauen-
anteil von 92 % entspricht.
8%
92%
Geschlechterverteilung
Männlich Weiblich
Abbildung 7: Geschlechterverteilung (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
Verteilung der Altersklassen
Wenn man die Verteilung nach Altersklassen betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:
Es arbeiten keine Personen unter 20 bzw. älter als 60 Jahre auf der Station. Die Al-
tersgruppe der 21 bis 30-Jährigen ist mit 11 Personen, das entspricht 46 %, über-
durchschnittlich stark vertreten. Die anderen drei Altersgruppen sind gleichmäßig, zu
je vier, fünf und vier Personen aufgeteilt. Eine getrennte Betrachtung hinsichtlich der
Geschlechter macht aufgrund der geringen Anzahl an Personen keinen Sinn.
Seite 34
11
4
5
4
0
2
4
6
8
10
12
bis 20 Jahre 21 - 30 Jahre 31 - 40 Jahre 41 bis 50Jahre
51 bis 60Jahre
älter als 60Jahre
An
zah
l d
er
Be
fra
gte
n
Altersklassen
Verteilung der Altersklassen
Abbildung 8: Verteilung der Altersklassen (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
Geräteeinschulung der Anwender
Bei jedem gelieferten Medizinprodukt ist laut den derzeit gültigen Gesetzesbestim-
mungen zumindest eine Anwenderschulung inklusive Einweisungsprotokoll vorge-
schrieben. Die kompletten AGBs der Niederösterreichischen Landesklinkenholding
sind auf der Homepage unter dem Reiter B2B und Medizintechnik abzurufen.43
Diese Einweisung erfolgt im Zuge der Geräteauslieferung oder im Rahmen eines mit
dem Kunden fixierten Einschulungstermins. Alle geschulten Personen müssen ihre
Anwesenheit und das Erreichen der notwendigen Anwenderkenntnisse am Einwei-
sungsprotokoll bestätigen. Erst nach erfolgreicher und bestätigter Einweisung gibt die
Abteilung Medizintechnik die Rechnung frei. Jede Station sollte über einen Geräte-
beauftragten verfügen, welcher durch seine vertieften Kenntnisse fehlende Mitarbei-
ter nachschulen kann. Zusätzlich gibt es die Möglichkeiten der Fortbildung bei Kon-
gressen oder Firmenveranstaltungen.
Bei diesem Fragebogen wurde nach den genutzten Möglichkeiten dieser Einschu-
lungen unter der Berücksichtigung von Mehrfachnennungen gefragt.
Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung der Einweisung, hat keine Person angege-
ben, noch keine Einweisung erhalten zu haben. Unter Berücksichtigung von Doppel-
43 http://www.lknoe.at/fileadmin/media_data/Dateien/Holding/Abteilungen/Recht/AGB-N%C3%96LKH-MT_Fassung_2014-05-
01.pdf
Seite 35
nennungen haben nur 14 Personen (entspricht 58 %) eine Einschulung durch die
zuständige Vertriebsfirma oder durch den Hersteller erhalten. Diese geringe Anzahl
sollte durch zusätzliche Geräteschulungen im Rahmen von Teambesprechungen
erhöht werden. Je höher das Gerätewissen ist, desto vertrauter ist das Personal mit
den Geräten, die Anzahl der Störungen sinkt und die allgemeine Zufriedenheit steigt.
Der überwiegende Teil des Personals von 17 Personen wurde von einem/r Kolle-
gen/in eingeschult. Diese Geräteschulung ist stets auf die eigene Station abgestimmt
und berücksichtigt die wesentlichen Handgriffe die auf der Station benötigt werden.
Ein geringer Teil von drei Teilnehmern wurde von einem Arzt eingeschult.
11
5
17
30
4
8
12
16
20
24
keine Lieferfirma Medela Kollege Arzt
An
zah
l d
er
Ne
nn
un
ge
n
Einschulung durch
Geräteeinschulung der Anwender
Abbildung 9: Geräteeinschulung der Anwender (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
Seite 36
Erfahrung mit Thopaz und Thopaz+ System
Bei der Untersuchung der Erfahrung mit den beiden Systemen stellte sich heraus,
dass nur zwei Personen mehr als vier Jahre Erfahrung haben. Genau zwölf Perso-
nen, das sind exakt die Hälfte der Befragten, können auf eine zwei bis vier-jährige
Erfahrung zurückgreifen. Der Rest der zehn Personen gibt eine geringe Erfahrung
von null bis zwei Jahren an.
10
12
20
4
8
12
16
20
24
Keine Erfahrung 0 bis 2 Jahre 2 bis 4 Jahre mehr als 4 Jahre
An
zah
l d
er
Be
fra
gte
n
Erfahrung in Jahren
Erfahrung mit Thopaz bzw. Thopaz+
Abbildung 10: Erfahrung mit Thopaz und Thopaz+ System (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
5.5.2. Durchschnittliche Bedienung pro Tag
Die durchschnittliche Bedienung pro Tag beträgt 3,2 Mal pro Tag. Diese Angaben
stimmen exakt mit den Erzählungen der Stationsleitung Frau DGKP Ilona Bergman
überein, welche von durchschnittlichen drei bis vier Bedienungen pro Tag gespro-
chen hat. Diese setzten sich aus dem Bilanzieren bei Dienstübergabe, ein bis zwei
Mal „melken“ der Drainageleitung und zur Visite gegen Mittag zusammen.
Seite 37
9
11
1
3
0 2 4 6 8 10 12
Keine Bedienung
1 -2 Mal pro Tag
3 - 4 Mal pro Tag
5 - 6 Mal pro Tag
öfter als 6 Mal pro Tag
Anzahl der Nennungen
Be
die
nu
ng
pro
Ta
gDurchschnittliche Bedienung pro Tag
Abbildung 11: Durchschnittliche Bedienung pro Tag (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
5.5.3. Frage zum Besuch der Medela Homepage
Ein eindeutiges Bild ergibt sich bei der Frage nach dem Besuch der Medela Home-
page. In Anbetracht der hohen Kosten, die Medela in die Gestaltung dieser Internet-
seiten steckt, ist die Anzahl der Besucher sehr gering. Nur eine Person hat die Seite
besucht und war mit dieser Seite sehr zufrieden.
Medela Healthcare findet man im Internet unter https://www.medela.de/healthcare.
Unter Produkte und Herz- / Thoraxdrainagen sieht man die beiden Systeme Thopaz,
Thopaz+ und deren Halterungen. Hier findet man alle entsprechenden Unterlagen
wie zum Beispiel Prospekte, Forschungsunterlagen, Gebrauchsanweisungen,
Schnellbedienungsanleitungen, Abbildungen und Videos, die die Systeme erklären
und leichter verständlich machen.
Zusätzliche Informationen unter Thopaz+ University:
Link: https://www.medela.de/healthcare/university/thopaz-plus
Zusätzliche Informationen zu Studien und Forschungsergebnissen:
Link: https://www.medela.de/healthcare/forschung/thoraxdrainage
Seite 38
Die Grafik zeigt das unerwartet schlechte Ergebnis bei der Frage nach dem Besuch
der Medela Homepage und die Verwendung der Online Unterlagen.
1
23
Ja
Nein
0 5 10 15 20 25
An
two
rt
Anzahl der Nennungen
Besuch der Medela Homepage
Abbildung 12: Besuch der Medela Homepage (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
5.5.4. Beurteilung der Zufriedenheit der Neuerungen des Thopaz+ im Vergleich
zu Thopaz System
Wie erwartet wurde die Zufriedenheit der Thopaz+ Neuerungen im Vergleich zum
Thopaz äußerst positiv im Schulnotensystem bewertet. Der Hersteller versuchte, bei
diesen Neuerungen die Erfahrungen von Thopaz und die Rückmeldungen und Wün-
sche der Anwender zu berücksichtigen und umzusetzen. Der Mittelwert aller Neue-
rungen hat den hervorragenden Wert von 1,47. Mit eher sehr zufrieden wurden das
neue Farbdisplay, die geteilte Standardansicht des Displays und der überarbeitete
Schlauchanschluss beurteilt. Die neue Benutzeroberfläche, die neue Bettenhalte-
rung, das Alarmmanagement und die neue Quickcard wurden zwischen 1,54 und 1,7
ebenfalls mit einer hohen Zufriedenheit eingeordnet.
Bei der Betrachtung der Standardabweichung zeigt die Bettenhalterung und die Fra-
ge nach der Quickcard erhöhte Werte. Dies deutet aufgrund der niedrigen Mittelwerte
der Ergebnisse auf einzelne Ausreißer hin.
Seite 39
Tabelle 6: Zufriedenheit der Neuerungen des Thopaz+ im Vergleich zu Thopaz System
Neuerungen Thopaz+ im Vergleich zu Thopaz System
Mittelwert Standardabweichung
Farbdisplay 1,33 0,47
Geteiltes Display 1,25 0,43
Benutzeroberfläche 1,54 0,64
Bettenhalterung 1,70 0,91
Schlauchanschluss 1,38 0,56
Alarmmanagement 1,58 0,57
Quickcard 1,54 0,84
Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016)
5.5.5. Zufriedenheit des Bedienkomfort der elektronischen Flüssigkeitsbilan-
zierung
Die Zufriedenheit des Bedienkomforts der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung
wurde nach Schulnoten im Durchschnitt zwischen 1,61 und 2 gut bewertet.
Der Behälterwechsel wurde mit einer geringen Standardabweichung und einem Wert
von 1,29 überdurchschnittlich gut und einstimmig bewertet. Das Ergebnis zeigt, dass
der Behälterwechsel mit beiden Systemen einwandfrei funktioniert und das Personal
sichtlich keinerlei Probleme hat.
Bei der Anzeige der integrierten Flüssigkeitstrends sowie der Rückstellfunktion zeig-
ten sich verhältnismäßig große Standardabweichungen. Daher ist eine zusätzliche
Betrachtung hinsichtlich Alter, Schulung und Erfahrung erforderlich.
Siehe 5.6. Überprüfung der Feststellungen und Hypothesen.
Tabelle 7: Zufriedenheit des Bedienkomforts der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung
Bedienkomfort
Mittelwert Standardabweichung
Anzeige 1,83 1,11
Integrierte Flüssigkeitstrends 2,00 1,03
Rückstellfunktion 1,67 1,03
Flüssigkeitswarnung 1,61 0,71
Behälterwechsel 1,29 0,54
Katheterprüfung 1,61 0,82
Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016)
Seite 40
5.5.6. Zufriedenheit der Qualität der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung
beim Thopaz+
Bei der Frage nach der Zufriedenheit der Qualität der elektronischen Flüssigkeitsbi-
lanzierung zeigte sich bis auf die Genauigkeit, die erwartete sehr gute durchschnittli-
che Benotung von 1,17 bis 1,58. Die Schweizer Medela Healthcare Produkte sind
bekannt für die hervorragende Qualität und ihre lange Lebensdauer. Speziell die
Displaylesbarkeit bei Tag und Nacht wurden überdurchschnittlich und einheitlich mit
sehr gut bewertet.
Tabelle 8: Zufriedenheit der Qualität der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung beim Thopaz+
Qualität
Mittelwert Standardabweichung
Verfügbarkeit 1,58 0,67
Genauigkeit 2,55 1,03
Behälteridentifizierung 1,50 0,74
Displaylesbarkeit bei Tag 1,17 0,38
Displaylesbarkeit bei Nacht 1,17 0,38
Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016)
Die Qualität der Genauigkeit erzielte mit 2,55 den schlechtesten Mittelwert, eine sehr
hohe Standardabweichung von 1,03, somit das schlechteste Ergebnis aller Fragen.
Daher ist es besonders interessant, diese Frage im Detail zu betrachten.
Abbildung 13: Ergebnisse Zufriedenheit der Genauigkeit (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
3 3
1
4
2
4
3
1
4
2
1
3
2
1
2
4
2 2
3 3
4
2
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
Schu
lnot
ensy
stem
Einzelnen Nennungen
Ergebnisse Zufriedenheit der Genauigkeit
Seite 41
Die Abbildung 13 zeigt sehr unterschiedliche Ergebnisse bei der Betrachtung der
Genauigkeit. Diese Bewertung deutet auf einen unterschiedlichen Wissenstand der
Anwender hin.
Laut Herstellerangaben gibt es zwei Faktoren, durch die Ungenauigkeiten entstehen
können. Entweder irritieren ein Flüssigkeitsfilm an der Behälterwand oder die
Schaumbildung im Behälter die kapazitive Messung und verursachen Fehlmessun-
gen.
5.5.7. Zufriedenheit des Zeitmanagement der elektronischen Flüssigkeitsbilan-
zierung
Die Auswertung der Zufriedenheit des Zeitmanagement der elektronischen Flüssig-
keitsbilanzierung bei Verwendung von Thopaz+ zeigt sehr gute bis gute Mittelwerte
der Benotung zwischen 1,59 und 1,75. Die Standardabweichungen von 0,83 und
0,98 lassen sich auf einige Ausreißer bei der Benotung zurückführen.
Das Ergebnis zeigt aber eindeutig, dass das Bedienpersonal mit der Zeitersparnis bei
der elektronischen Messung im Vergleich zur manuellen Messung sehr zufrieden ist
und die zeitliche Ersparnis wesentlich ist.
Bei der manuellen Messung wird der Behälter meist mit einem Stift beschriftet und
mit Datum und Menge versehen. Bei dieser Methode muss sich der Anwender bü-
cken bzw. auf das gleiche Niveau begeben, um die Werte exakt ablesen zu können.
In der Nacht muss dazu das Licht aufgedreht werden, um die genauen Mengen zu
bestimmen. Aus organisatorischen Gründen war eine exakte, zeitliche Messung und
quantitative Betrachtung nicht möglich.
Tabelle 9: Zufriedenheit des Zeitmanagement der elektronischen Flüssigkeitsbilanzierung
Zeitmanagement
Mittelwert Standardabweichung
manuelle Bilanzierung 1,71 0,98
Ablesen Flüssigkeit 1,63 0,90
Kalkulieren Flüssigkeit 1,75 0,83
Integrierter Flüssigkeitstrend 1,59 0,83
Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016)
Seite 42
5.5.8. Wichtigste Neuerung im täglichen Einsatz
Bei der Frage zu den wichtigsten Neuerungen waren Mehrfachnennungen zulässig.
Zur Auswahl waren die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung, das geteilte Farbdis-
play, die Bettenhalterung und das Alarmmanagement.
Die wichtigste und auffälligste Neuerung war die elektronische Flüssigkeitsbilanzie-
rung mit 15 Nennungen. Das geteilte Farbdisplay punktete bei fast der Hälfte von
zehn Nennungen. Die Bettenhalterung und das Alarmmanagement wurden mit fünf
bzw. drei Nennungen eher unwichtig bewertet.
15
10
5
3
0
2
4
6
8
10
12
14
16
ElektronischeFlüssigkeits-bilanzierung
geteilterFarbdisplay
Betten-halterung
Alarm-management
An
zah
l d
er
Ne
nn
un
ge
n
Neuerungen
Wichtigste Neuerungen
Abbildung 14: Die wichtigsten Neuerungen im täglichen Einsatz (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
5.5.9. Können Sie das Thopaz+ System weiterempfehlen
Alle Befragten würden das Thopaz+ weiterempfehlen. Diese 100 % spiegeln die
überdurchschnittlich guten Ergebnisse der gesamten Befragung wider und belegen
die vielen Vorteile eines modernen digitalen Thoraxdrainagesystem im Vergleich zu
einem herkömmlichen Drainagesystem.
Seite 43
24
0
5
10
15
20
25
30
Ja Nein
An
zah
l d
er
Be
fra
gte
nWeiterempfehlung Thopaz+
Abbildung 15: Können Sie das Thopaz+ System weiterempfehlen (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
5.5.10. Verbesserungsvorschläge für die nächste Generation
Die abschließende offene Frage zu Verbesserungsvorschlägen wurde von fünf Be-
fragten genutzt. Die Tabelle 10 zeigt die gewünschten Verbesserungsvorschläge.
Tabelle 10: Verbesserungsvorschläge für die nächste Generation
Verbesserungsvorschläge laut Fragebogen
genauere Flüssigkeitsbilanzierung
wasserfest - Patienten können damit duschen
Alarm Ton bei Thopaz+ zu leise, Display durch neues Update unübersichtlich und ungenau
bei uns dürfen Patienten mit Thopaz nicht duschen - Defekte wegen Nässe
Genauigkeit der Werte (zwischen Display und Behälter)
Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016)
Seite 44
Die fünf Nennungen der Tabelle können auf folgende drei Forderungen reduziert
werden.
Genauigkeit der Flüssigkeitsbilanzierung
Die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung ist ein neuer Parameter für den Hersteller
und wird über eine neue patentierte Technologie gemessen. Daher wird diese Tech-
nologie permanent weiter entwickelt. Die Entwicklungsabteilung analysiert defekte
Geräte und untersucht Probleme direkt beim Kunden, um ausreichend Erfahrung und
Feedback zu erlangen. Die Geräte können über die seitliche USB Schnittstelle am
Gerät, auf den neuesten Softwarestand mittels USB Kabel aktualisiert werden. Wei-
terentwicklungen, wie eine im Behälter enthaltene Tablette zur Reduzierung von
Schaumbildung und zur Verdünnung der Flüssigkeiten im Behälter, sind bereits in
der Umsetzung.
Die aktuellste Software ist mit Stand 11/2016 die Version V 1.01. Der aktuelle Soft-
warestand wird bei beiden Geräten beim Einschalten am Startschirm angezeigt.
Wasserfest – Duschen mit Gerät – Defekte wegen Nässe
Der Hersteller versucht, durch diverse Weiterentwicklungen und Materialverbesse-
rungen die Geräte immer besser gegen Feuchtigkeit zu schützen. Die Geräte müs-
sen während des Duschens außerhalb der Nasszelle zum Beispiel auf einem Sessel
platziert werden, ohne Schaden zu nehmen. Die derzeit verwendeten Komponenten
erlauben keine Mitnahme, da die geförderte Luft über einen Ausgang am Gerätebo-
den ins Freie geblasen wird. Weitere Öffnungen wie der Stromversorgunganschluss,
die USB Schnittstelle und der Schlauch inklusive Behälteranschluss sind derzeit nicht
entsprechend gegen Feuchtigkeitseintritt geschützt.
Alarm Ton bei Thopaz+ zu leise
Der derzeitige Alarmton ist sehr laut und kann nur durch eine Doppeltastenfunktion
quittiert werden. Die Lautstärke kann nicht im Systemmenü verstellt werden und wur-
de bis dato eher als zu laut kritisiert als zu leise empfunden. Der Patient hat im
Alarmfall meist auch die Möglichkeit, über ein hauseigenes Schwesternrufsystem,
eine rote Alarmtaste zu betätigen um so rasch Hilfe zu erhalten. Herkömmliche ana-
loge Behältersysteme sind ohne jeglichen Alarm ausgestattet.
Seite 45
5.6. Überprüfung der Feststellungen und Hypothesen
5.6.1. Überprüfung der Hypothesen
Im Zuge der Auswertungen stellte sich die Frage, ob die verschiedenen Anwender je
nach Geräteschulung oder je nach Erfahrung auch unterschiedlich bewerten. Da bei
der Befragung hinsichtlich des Bedienkomforts bei der Anzeige, des integrierten
Flüssigkeitstrends und der Rückstellfunktion die größten Standardabweichungen auf-
traten, wurde diese Gruppe erneut analysiert und hinsichtlich der zwei genannten
Faktoren neu betrachtet.
5.6.2. Bedienkomfort nach Geräteeinschulung
H1: Es gibt einen Unterschied zwischen extern und intern geschulten Personen hin-sichtlich des wahrgenommenen Bedienkomforts.
Bilddiagnostik mit Mittelwertberechnung in Form eines Balkendiagramms
Zunächst wurden unter Berücksichtigung von Mehrfachnennungen die Probanden in
zwei Gruppen von extern und intern geschulten Personen geteilt, getrennt analysiert
und in Form eines Balkendiagramms zur Bilddiagnostik in Abbildung 16 mit einer Mit-
telwertberechnung abgebildet.
Gegen die Erwartungen fiel das Ergebnis bei der getrennten Analyse nach einer ex-
ternen und internen Geräteschulung aus.
Hier bewerteten Nutzer, welche durch den Hersteller Medela oder die Vertriebsfirma
Benesch geschult wurden, eindeutig schlechter, als bei internen Schulungen durch
Kollegen oder Ärzte. Signifikant schlechter fiel das Ergebnis bei der Display Anzeige
(-0,4) und bei den integrierten Flüssigkeitstrends (-0,7) aus.
Seite 46
2,2
2,5
1,91,8 1,7 1,7
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
Anzeige integrierteFlüssigkeitstrends
Rückstellfunktion
Sch
uln
ote
ns
yste
mBedienkomfort nach Geräteeinschulung
Geräteschulung Extern (Benesch/Medela) Geräteschulung Intern (Kollege/Arzt)
Abbildung 16: Bedienkomfort nach Geräteeinschulung (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
Zur Prüfung, ob diese Bilddiagnostik und die damit verbundene Hypothese statistisch
relevant sind, müssen die Daten und Voraussetzungen geprüft und mit einer ent-
sprechenden Unterschiedstestung neu analysiert werden.
Signifikanztestung
Bei der Auswahl des Verfahrens ist zunächst darauf zu achten, ob die Stichproben
unabhängig oder verbunden sind. Danach ist die Frage zu klären, wie viele verschie-
dene Variablen untersucht werden sollen. Die Verfahren unterscheiden sich auch
darin, ob die untersuchten Variablen normalverteilt sein sollen oder nicht.44
Es werden unterschiedliche statistische Tests eingesetzt, um Entscheidungen zwi-
schen einer Null und einer Alternativhypothese zu treffen.45
Die häufigsten Testverfahren sind der T-Test für unabhängige oder abhängige Stich-
proben, der U-Test nach Mann & Whitney, der Wilcoxon-Test, der Friedman-Test
oder der Vierfelder-Chi-Quadrat-Test.
Da die Daten nicht normal verteilt sind und die Stichprobe sehr gering ist, wurde der
U-Test zur Relevanzprüfung angewendet.
44 Raab-Steiner Elisabeth/Benesch Michael: Der Fragebogen, Wien, 2015, S 121 45 Raab-Steiner Elisabeth/Benesch Michael: Der Fragebogen, Wien, 2015, S 138
Seite 47
Die unabhängigen Variablen der beiden Gruppen nach extern und intern geschulten
Anwendern und die abhängige Variable des wahrgenommenen Bedienkomforts wur-
den mit Hilfe des statistischen Datenanalyseprogramms R berechnet.
Ergebnis Teststatistik
W=1220,5 p-Value=.073
Das Ergebnis ist daher nicht signifikant, da die Irrtumswahrscheinlichkeit p>.05 ist.
Daraus folgt, dass sich, was den Bedienkomfort nach Geräteeinschulungen betrifft,
extern geschulte Personen nicht systematisch von intern geschulten Personen unter-
scheiden. Die Unterschiede sind nicht überzufällig.
5.6.3. Bedienkomfort nach Erfahrung
H2: Erfahrene Personen bewerten unterschiedlich als unerfahrene Personen.
Bilddiagnostik mit Mittelwertberechnung in Form eines Balkendiagramms
Die graphische Auswertung des Bedienkomforts hinsichtlich der Erfahrung mit den
beiden Geräten ergab, je mehr Erfahrung die Anwender haben, desto schlechter
wurden die drei Parameter bewertet. Bei den integrierten Flüssigkeitstrends betrug
dieser Unterschied der Mittelwertberechnung 1,0 und bei der Rückstellfunktion 0,8.
1,6
2,0 2,0
1,5
2,32,5
1,2
2,0 2,0
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
keine Erfahrung bis 2 Jahre 2 bis 4 Jahre mehr als 4 Jahre
Sch
uln
ote
ns
yste
m
Erfahrung
Bedienkomfort nach Erfahrung
Anzeige integrierte Flüssigkeitstrends Rückstellfunktion
Abbildung 17: Bedienkomfort nach Erfahrung (Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016))
Seite 48
Signifikanztestung
Aufgrund der ähnlichen Datenverteilung wie bei H1 wurde auch hier der U-Test an-
gewendet. Die unabhängigen Variablen nach Erfahrung wurden mit dem wahrge-
nommen Bedienkomfort analysiert.
Ergebnis Teststatistik
W=1131,5 p-Value=.001
Das Ergebnis ist daher hoch signifikant, da die Irrtumswahrscheinlichkeit p <.05 ist.
Hinsichtlich des wahrgenommenen Bedienkomforts zeigen sich deutliche, überzufäl-
lige Unterschiede bei den Gruppen nach Erfahrung. Die beobachteten Unterschiede
sind nicht mehr zufällig, sondern systematisch zustande gekommen.
5.7. Auswertung der Expertenbefragung
In diesem Kapitel finden Sie die Ergebnisse des Fragebogens, der an Frau Assoc.
Prof. Prim. Dr. Elisabeth Stubenberger per E-Mail versendet wurde. (7.12.2016)
Den verwendeten, konzipierten Fragebogen finden Sie im Anhang II dieser Arbeit.
Stimmen die Medela Studien von Thopaz/Thopaz+ hinsichtlich verkürzter Therapie-zeiten im Vergleich zu einem herkömmlichen Drainagesystem von mindestens einem Tag mit Ihren Erfahrungen aus der Praxis überein?
Diese Frage wurde mit Ja beantwortet und folgende Erfahrungen beschrieben:
Aus unserer Erfahrung hat sich gezeigt, dass durch die objektivierbare Bilanzierung
über das Thopaz/Thopaz+ arztunabhängig eine standardisierte Drainageentfernung
stattfindet und sich damit die Liegezeit des Drains verkürzt.
Das neue Farbdisplay beim Thopaz+ ist in Luftleckage und Flüssigkeit geteilt. Zu-sätzlich wird eine Grafik der Luftleckage der letzten 12 Stunden angezeigt. Verwen-den Sie diesen Verlauf um Ihre Therapie anzupassen oder die Drainage zu entfer-nen?
Diese Frage wurde mit Ja beantwortet und folgende Erfahrungen beschrieben:
Erst durch Nutzung der Grafik und den damit dargestellten Verlauf der Luftleckage
kann in vielen Fällen über eine Drainageentfernung entschieden werden. In anderen
Worten: für uns zählt nicht der momentane Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt,
sondern der Verlauf wie in der Grafik dargestellt.
Seite 49
Auf der rechten Seite des Displays ist eine Übersicht der geförderten Flüssigkeiten in abgestimmten Zeiträumen über die komplette Therapiedauer abgebildet. Benutzen Sie die elektronische Bilanzierung im täglichen Betrieb?
Diese Frage wurde mit Ja beantwortet und folgende Erfahrungen beschrieben:
Es kann auch im Tagesverlauf entschieden werden, ob ein Drain entfernt werden
kann. Für uns zählt nicht nur die 24 Stundenmenge, sondern zum Beispiel die Menge
der Flüssigkeit über die letzten fünf Stunden.
Auswertung der Expertenbefragung hinsichtlich Bedienkomfort, Qualität und Zeitma-nagement bei Thopaz+?
Tabelle 11: Auswertung der Expertenbefragung: Die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung bei Thopaz+
Die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung beim Thopaz+
Wie zufrieden sind Sie mit … Ergebnis
Bedienkomfort
der Übersicht der Anzeige der geförderten Flüssigkeiten 2
der Nutzung der Möglichkeit der integrierten Flüssigkeitstrends 1
Qualität
der Genauigkeit der Werte (Display stimmt mit Behälter überein) 3
der Displaylesbarkeit bei Tag und Nacht 1
Zeitmanagement
der zeitlichen Ersparnis im Vergleich zur manuellen Bilanzierung 1
der zeitlichen Ersparnis durch die Verwendung der integrierten Flüssigkeitstrends 1
Quelle: Erhebung Günter Gugerell (2016)
Verbesserungsvorschläge der Experten für die nächste Generation
Genauigkeit der Übereinstimmung der Werte am Display und am Behälter.
Seite 50
5.8. Primäre Empfehlungen
In der fünften und letzten Phase des Forschungsprozesses steht die Verwendung
der Ergebnisse im Vordergrund, welche bei dieser Arbeit in primäre und sekundäre
Empfehlungen und einer finalen Zusammenfassung unterteilt wird. Unter primären
Empfehlungen versteht man Maßnahmen mit akutem Handlungsbedarf.
Die grundsätzlich sehr hohe Zufriedenheit der Befragung mittels Fragebogen erfor-
dert daher keine akuten Maßnahmen.
5.9. Sekundäre Empfehlungen
Unter sekundären Empfehlungen fließen alle langfristigen Aktivitäten ein, um eine
dauerhafte Partnerschaft zu erzielen und die Produktzufriedenheit zu erhöhen. Gera-
de in Bezug auf längere Marketingaktivitäten können diese Empfehlungen hilfreich
sein.
Bei der Entwicklung der digitalen Thoarxdrainagesysteme Thopaz und Thopaz+ wur-
de auf eine einfache und intuitive Bedienführung geachtet. Durch eine folierte
Schnellbedienungsanleitung hat der Anwender die wichtigsten Bedienschritte griffbe-
reit, um auch ohne Einweisung oder bei seltener Verwendung die geforderten Ar-
beitsschritte durchführen zu können. Trotzdem müssen beide Systeme geschult wer-
den. Zumindest eine Initialschulung der Firma und regelmäßige Folgeschulungen
durch Kollegen für neue Mitarbeiter sowie bei auftretenden Problemen sind erforder-
lich. Der Vertriebsfirma wird empfohlen, zumindest halbjährlich ihre Kunden zu besu-
chen und sich bezüglich der Zufriedenheit und Fehleranfälligkeit zu erkundigen.
Die Auswertung hat nur bei der Genauigkeit der elektronischen Flüssigkeitsbilanzie-
rung mit der Schulnote 2,55 ein zufrieden bis befriedigendes Ergebnis gebracht. Hier
ist es wichtig, dass die Vertriebsfirma alle Kundenanfragen zum Hersteller weiterlei-
tet, um die Weiterentwicklung zu fördern und den Hersteller auf bestimmte Probleme
zu fokussieren.
Seite 51
6. Zusammenfassung der Ergebnisse
In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass Thopaz und Thopaz+ den Anforderungen an ein
modernes Thoraxdrainagesystem entsprechen und wurden überzeugend von den
befragten Anwendern und Experten zu 100 Prozent weiterempfohlen. Neben der kli-
nischen Studien seitens des Herstellers zeigt auch der Erfahrungsbericht von Frau
Assoc. Prof. Prim. Dr. Elisabeth Stubenberger, dass bei Verwendung von Thopaz
und Thopaz+, durch die objektive Beurteilung arztunabhängig eine standardisierte
Drainagenentfernung möglich ist und dadurch die Liegezeiten verkürzt werden. Kür-
zere Liegezeiten ermöglichen der Abteilung mehr Patienten zu operieren und ein
besseres wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen. Speziell bei Vergleichen mit anderen
Krankenhäusern werden die Kennzahlen der Abteilungen immer wichtiger und trans-
parenter.
Die neue Gerätegeneration Thopaz+ wurde bei allen Neuerungen im Vergleich zu
Thopaz überdurchschnittlich gut bewertet. Thopaz+ stellt die gelungene Weiterent-
wicklung unter Berücksichtigung der Kundenwünsche dar. Die wichtigste Neuerung
laut Auswertung ist das geteilte Display mit der neuen 12 Stunden Grafik des Luft-
leckageverlaufs. Laut Expertenbefragung stellt der dargestellte Verlauf dieser Grafik
eine wichtige Hilfestellung für den behandelnden Arzt dar, um über eine Drainageent-
fernung zu entscheiden.
Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung bei
Thopaz+ hinsichtlich der Auswirkungen auf Zeit, Komfort und Qualität.
Das Ergebnis der Zufriedenheit des Zeitmanagement der elektronischen Flüssig-
keitsbilanzierung zeigt eindeutig, dass die Zeitersparnis bei der elektronischen Mes-
sung im Vergleich zur manuellen Messung wesentlich ist und daher die zeitliche Er-
sparnis mit sehr zufrieden bewertet wurde.
Der Bedienkomfort wurde ebenfalls mit sehr gut bis gut bewertet und zeigt die einfa-
che und intuitive Benutzeroberfläche der neuen Gerätegeneration. Die geringe Stan-
dardabweichung von 1,29 beim Behälterwechsel deutet eindeutig auf eine einstim-
mige Meinung hin und zeigt, dass das Personal mit dem Bedienkomfort sehr zufrie-
den ist. Bei der Anzeige, den integrierten Flüssigkeitstrends und der Rückstellfunkti-
on zeigten sich verhältnismäßig große Standardabweichungen. Daher wurden zu-
sätzliche Betrachtungen hinsichtlich Alter, Schulung und Erfahrung ausgewertet und
analysiert. Beim Alter konnte festgestellt werden, je älter der Befragte ist, desto bes-
Seite 52
ser sind auch die Bewertungen. Entgegen den Erwartungen ist die getrennte Aus-
wertung und Betrachtung nach extern und intern geschulten Personen ausgefallen.
Extern geschulte Anwender durch die Vertriebsfirma oder den Hersteller Medela be-
urteilten signifikant schlechter als intern geschulte Personen durch Kollegen oder
Ärzte. Daher werden als konkrete Maßnahme regelmäßige Schulungen durch die
Vertriebsfirma empfohlen. Die Auswertung des Bedienkomforts hinsichtlich der Erfah-
rung ergab ein genau gegenteiliges Ergebnis. Je mehr Erfahrung die Anwender ha-
ben, desto schlechter wurden die drei Fragen bewertet.
Bei der Frage nach der Zufriedenheit der Qualität der elektronischen Flüssigkeitsbi-
lanzierung zeigte sich bis auf die Genauigkeit das erwartete sehr gute Ergebnis und
bestätigte die Marketingstrategie des Herstellers mit Schweizer Qualitätsprodukten.
Speziell die Displaylesbarkeit bei Tag und bei Nacht wurde einheitlich und über-
durchschnittlich mit sehr gut bewertet.
Nicht zufriedenstellend war das Feedback bei der Frage nach dem Besuch der
Medela Homepage. Nur eine Person hat die Internetseite bereits besucht und war mit
ihr sehr zufrieden. In Anbetracht der hohen Geldsumme, die die Firma für die Gestal-
tung ausgibt, ist dieses Ergebnis nicht zufriedenstellend. Hier müssen die Vertriebs-
partner und der Hersteller eindeutig mehr in die Werbung investieren, um auch den
Endkunden zu erreichen.
Thopaz und Thopaz+ überzeugen, wie die Ergebnisse der vorliegenden Analyse zei-
gen, durch Ihre Vorteile für Patient, Pflegefachkraft und behandelnden Arzt und erfül-
len die Aufgaben eines modernen digitalen Thoraxdrainagesystem. Die zweite Gerä-
tegeneration Thopaz+ wurde überdurchschnittlich gut bewertet und die wichtigsten
Neuerungen, wie etwa die Leckagegrafik und die Flüssigkeitstrends als entscheiden-
de Zusatzinformation zur Therapieanpassung von Experten beschrieben. Die elekt-
ronische Flüssigkeitsbilanzierung komplettiert das System und kann ebenfalls als
entscheidendes Instrument zur Beurteilung der Drainagenentfernung herangezogen
werden.
Medela verpflichtet sich zu kontinuierlicher Weiterbildung und ist überzeugt, dass
Fort- und Weiterbildung den Schlüssel für dauerhaften Erfolg und Qualität in der Pa-
tientenversorgung darstellen.46
46 https://www.medela.ch/healthcare/university
Seite 53
Literaturverzeichnis
Attenslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, 2008
Schnell, Rainer/Hill Paul B./Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung,
Oldenbourg, 2005
Raab-Steiner Elisabeth/Benesch Michael: Der Fragebogen, Wien, 2015
Karmasin, Matthias/Ribing Rainer: Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten,
Wien, 2014
Reuter Peter: Springer Klinisches Wörterbuch, Heidelberg, 2007/2008
Müller, Michael, Rolf/Watzka Stefan: Expertise Thoraxchirurgie, Wien, 2015
Jaroslaw Kuzdzal: ESTS Textbook of Thoracic Surgery Volume 1, Liszki, 2014
Jaroslaw Kuzdzal: ESTS Textbook of Thoracic Surgery Volume 2, Liszki, 2014
Prospekt Thopaz © Medela AG/200.0771/2013-09/D
Gebrauchsanweisung Thopaz © Medela AG/200.0685/2015-08/N
Prospekt Thopaz+ © Medela AG/200.8196/2014-08/A
Flyer Thopaz+ © Medela AG/201.1019/2016-08/A
Gebrauchsanweisung THOPAZ+ © Medela AG200.68412016-01C
Aktuelle Forschungsergebnisse © Medela AG/ref. master doc. 200.8885/2015-02/A
Online
Seite 54
Thopaz
http://www.medela.com/CH/de/healthcare/products/thoracic-drainage/thopaz.html (15.10.2016)
Thopaz+
http://www.medela.com/CH/de/healthcare/products/thoracic-drainage/thopaz-plus.html (15.10.2016)
Zusammenfassung der Forschungsergebnisse zu Thopaz
http://www.medela.com/CH/de/healthcare/research/thoracic-drainage.html (15.10.2016)
Thopaz University
https://www.medela.com/healthcare/university/thopaz (15.10.2016)
Thopaz+ University
https://www.medela.com/healthcare/university/thopaz-plus (15.10.2016)
LKH Krems
http://www.krems.lknoe.at/fuer-patienten/klinische-abteilungen/allgemein-und-thoraxchirurgie.html
(01.10.2016)
Österreichischer Spitalskompass
http://www.spitalskompass.at/Spital/Details/326#tabs-3 (1.10.2016)
http://www.spitalskompass.at/LeistungenUndDiagnosen/Spitaeler (1.10.2016)
Allgemeine Geschäftsbedingungen für Medizintechnik AGB-NÖLKH-MT Fassung
01.05.2014
http://www.lknoe.at/fileadmin/media_data/Dateien/Holding/Abteilungen/Recht/AGB-N %C3 %96LKH-
MT_Fassung_2014-05-01.pdf (29.10.2016)
Mitbewerber ATMOS
http://atmos-thorax.de/ (10.12.2016)
Mitbewerber Redax
http://www.redax.it/en-en/drentechchest-drains/product-list/5#29 (10.12.2016)
Seite 55
Anhang I: Konzipierter Fragebogen
F r a ge b o ge n im Ra hm e n de r M as te r - T h e s i s
V e r f a s s e r : I n g . G ü n t e r G u g e r e l l
V e r g l e i c h v o m T h o r a x d r a i n a g e S y s t e m T h o p a z z u T h o p a z + i n B e z u g a u f d i e e l e k t r o n i s c h e F l ü s s i g k e i t s b i l a n z i e r u n g
Seite I
Welche Auswirkungen auf Zeit, Komfort und Qualität hat die elektronische Flüssig-
keitsbilanzierung beim digitalen Thoraxdrainage System Thopaz+ im Vergleich zu
Thopaz nach Einschätzung der Anwender am Beispiel des Universitätsklinikum
Krems auf der Allgemein- und Thoraxchirurgie.
Ihre Angaben und Antworten bleiben selbstverständlich anonym und werden nur für
statistische Auswertungen im Rahmen dieser Master Thesis verwendet.
Wie lange arbeiten Sie bereits mit dem Thopaz bzw. Thopaz+ System?
o keine Erfahrung o bis 2 Jahre
o 2 bis 4 Jahre o mehr als 4 Jahre
Wer hat die Geräteeinschulung durchgeführt? (Mehrfachnennungen möglich)
o keine Einschulung o Lieferfirma (Benesch) o Medela (Kongress)
o Kollege / in o Arzt
Haben Sie die Medela University Homepage für Thopaz+ besucht?
o Ja o Nein
Wenn “Ja”, wie zufrieden waren Sie mit der Seite:
o sehr zufrieden o eher zufrieden
o eher nicht zufrieden o gar nicht zufrieden
Wie oft pro Tag müssen Sie im Durchschnitt ein Topaz/Thopaz+ Gerät bedienen?
o keine Bedienung o 1 - 2 Mal pro Tag o 3 - 4 Mal pro Tag
o 5 – 6 Mal pro Tag o öfter als 6 Mal pro Tag
F r a ge b o ge n im Ra hm e n de r M as te r - T h e s i s
V e r f a s s e r : I n g . G ü n t e r G u g e r e l l
V e r g l e i c h v o m T h o r a x d r a i n a g e S y s t e m T h o p a z z u T h o p a z + i n B e z u g a u f d i e e l e k t r o n i s c h e F l ü s s i g k e i t s b i l a n z i e r u n g
Seite II
Bitte benoten Sie nach Schulnotensystem
(1 = Sehr zufrieden, 5 = Überhaupt nicht zufrieden, 0 = Nicht genutzt)
Beurteilen Sie die Neuerungen des Thopaz+ im Vergleich zu Thopaz System?
Wie zufrieden sind Sie mit …
dem Farbdisplay im Vergleich zum Monochromdisplay 1 2 3 4 5 0
dem geteilten Display in Luftleckage und Flüssigkeit 1 2 3 4 5 0
der überarbeiteten Benutzeroberfläche 1 2 3 4 5 0
der im Tragegriff integrierten universellen Bettenhalterung 1 2 3 4 5 0
dem veränderten Schlauchanschluss 1 2 3 4 5 0
dem geführten Alarmmanagement 1 2 3 4 5 0
der neuen Quickcard 1 2 3 4 5 0
Die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung beim Thopaz+
Wie zufrieden sind Sie mit …
Bedienkomfort
der Anzeige der Flüssigkeiten der Standard Anzeige 1 2 3 4 5 0
der Nutzung der Möglichkeit der integrierten Flüssig-keitstrends auf Seite 1 bis 3
1 2 3 4 5 0
der Rückstellfunktion zur Tagesbilanz 1 2 3 4 5 0
der Verwendung des Alarms Flüssigkeitswarnung 1 2 3 4 5 0
dem Behälterwechsel 1 2 3 4 5 0
der Katheterprüfung (Luftleckage Trend Seite 4/4) 1 2 3 4 5 0
Qualität
der Verfügbarkeit der Freigabe des Displays (orange bzw. grau)
1 2 3 4 5 0
der Genauigkeit der Werte (Display stimmt mit Behälter überein)
1 2 3 4 5 0
der automatischen Behälteridentifizierung (0,3 und 0,8 Liter) 1 2 3 4 5 0
der Displaylesbarkeit bei Tag 1 2 3 4 5 0
der Displaylesbarkeit bei Nacht (Nachmodus über Lichtsensor)
1 2 3 4 5 0
Zeitmanagement
der zeitlichen Ersparnis im Vergleich zur manuellen Bilanzie-rung von Thopaz allgemein
1 2 3 4 5 0
der zeitlichen Ersparnis beim Ablesen der Flüssigkeiten. 1 2 3 4 5 0
der zeitlichen Ersparnis beim Kalkulieren der Flüssigkeiten 1 2 3 4 5 0
der zeitlichen Ersparnis durch die Verwendung der integrier-ten Flüssigkeitstrends
1 2 3 4 5 0
F r a ge b o ge n im Ra hm e n de r M as te r - T h e s i s
V e r f a s s e r : I n g . G ü n t e r G u g e r e l l
V e r g l e i c h v o m T h o r a x d r a i n a g e S y s t e m T h o p a z z u T h o p a z + i n B e z u g a u f d i e e l e k t r o n i s c h e F l ü s s i g k e i t s b i l a n z i e r u n g
Seite III
Welche Neuerung ist für Sie die Wichtigste im täglichen Einsatz?
o Elektronische Flüssigkeitsbilanzierung
o Geteilte Farbdisplay in Luftleckage und Flüssigkeit
o Tragegriff mit Bettenhalterung
o Geführte Alarmmanagement
Können Sie das Thopaz+ System weiterempfehlen?
o Ja o Nein
Wenn “Nein”, warum nicht:______________________________________________
Welche Verbesserungsvorschläge würden Sie sich bei der nächsten Gerätegenerati-
on wünschen?
___________________________________________________________________
Zum Abschluss noch einige Fragen zur Person.
Geschlecht:
o männlich o weiblich
Alter:
o bis 20 Jahre o 21 bis 30 Jahre o 31 bis 40 Jahre
o 41 bis 50 Jahre o 51 bis 60 Jahre o älter als 60 Jahre
Datum:_________________
Seite 62
Anhang II: Konzipierter Expertenfragebogen
E x p e r t e n f r a g e b o g e n i m R a h m e n d e r M a s t e r - T h e s i s
V e r f a s s e r : I n g . G ü n t e r G u g e r e l l
V e r g l e i c h v o m T h o r a x d r a i n a g e S y s t e m T h o p a z z u T h o p a z + i n B e z u g a u f d i e e l e k t r o n i s c h e F l ü s s i g k e i t s b i l a n z i e r u n g
Seite I
Welche Auswirkungen auf Zeit, Komfort und Qualität hat die elektronische Flüssig-
keitsbilanzierung beim digitalen Thoraxdrainage System Thopaz+ im Vergleich zu
Thopaz nach Einschätzung der Anwender am Beispiel des Universitätsklinikum
Krems auf der Allgemein- und Thoraxchirurgie.
Ihre Angaben dienen im Zuge dieser Master Thesis zur Ergänzung der Ergebnisse
der Anwenderbefragung der Pflegemitarbeiter /-innen auf der Station 5A und werden
als Expertenmeinung angeführt.
Stimmen die Medela Studien von Thopaz/Thopaz+ hinsichtlich verkürzter Therapie-
zeiten im Vergleich zu einem herkömmlichen Drainagesystem von mindestens einem
Tag mit Ihren Erfahrungen aus der Praxis überein?
o Ja o Nein
Wenn “Ja”, welche Erfahrungen haben Sie gemacht:
Das neue Farbdisplay beim Thopaz+ ist in Luftleckage und Flüssigkeit geteilt. Zu-
sätzlich wird eine Grafik der Luftleckage der letzten 12 Stunden angezeigt. Verwen-
den Sie diesen Verlauf (Grafik) um Ihre Therapie anzupassen oder die Drainage zu
entfernen?
o Ja o Nein
Wenn “Ja”, welche Erfahrungen haben Sie gemacht:
E x p e r t e n f r a g e b o g e n i m R a h m e n d e r M a s t e r - T h e s i s
V e r f a s s e r : I n g . G ü n t e r G u g e r e l l
V e r g l e i c h v o m T h o r a x d r a i n a g e S y s t e m T h o p a z z u T h o p a z + i n B e z u g a u f d i e e l e k t r o n i s c h e F l ü s s i g k e i t s b i l a n z i e r u n g
Seite II
Auf der rechten Seite des Displays ist eine Übersicht der geförderten Flüssigkeiten in
abgestimmten Zeiträumen über die komplette Therapiedauer abgebildet. Benutzen
Sie die elektronische Bilanzierung im täglichen Betrieb?
o Ja o Nein
Wenn “Ja”, welche Erfahrungen haben Sie gemacht:
Bitte benoten Sie nach Schulnotensystem
(1 = Sehr zufrieden, 5 = Überhaupt nicht zufrieden, 0 = Nicht genutzt)
Welche Verbesserungsvorschläge würden Sie sich bei der nächsten Gerätegenera-
tion wünschen?
___________________________________________________________________
Name: _________________ Datum: _________________
Die elektronische Flüssigkeitsbilanzierung bei Thopaz+
Wie zufrieden sind Sie mit …
Bedienkomfort
der Übersicht der Anzeige der geförderten Flüssigkeiten 1 2 3 4 5 0
der Nutzung der Möglichkeit der integrierten Flüssigkeitstrends 1 2 3 4 5 0
Qualität
der Genauigkeit der Werte (Display stimmt mit Behälter überein) 1 2 3 4 5 0
der Displaylesbarkeit bei Tag und Nacht 1 2 3 4 5 0
Zeitmanagement
der zeitlichen Ersparnis im Vergleich zur manuellen Bilanzie-rung
1 2 3 4 5 0
der zeitlichen Ersparnis durch die Verwendung der integrierten Flüssigkeitstrends
1 2 3 4 5 0