Post on 09-Jul-2020
Inhalt5 Prolog
6 Vorwort des Präsidenten
8 Vorwort der Geschäftsführerin
10 OTC-Markt im Plus
14 Tour durch Österreich – im Dialog mit den IGEPHA Mitgliedern
18 Stoffliche Medizinprodukte: Was bringt die Zukunft?
20 Auf der Agenda des Jahres 2016
24 IGEPHA steht für Service
26 Vorstand und Neuwahlen
28 Die Fachausschüsse der IGEPHA
32 IGEPHA Mitgliedsunternehmen
JAHRESBERICHT2016
> Die Gründung
Am 12. Oktober 1967 versammeln sich im Wiener Hotel Imperial die Vertreter von elf pharmazeutischen Unterneh-men, um eine Interessengemeinschaft zu gründen, die den Bereich der rezeptfreien Arzneimittel abdecken soll.
> Drohendes Werbeverbot
Ein Gesetzesentwurf aus dem Jahr 1972 sieht ein gene-relles Verbot der Laienwerbung für Medikamente vor. Die IGEPHA engagiert sich für Rahmenbedingungen, die Raum für verantwortungsvolle Werbemaßnahmen bieten.
> Der Warnhinweis
Durch die Zusammenarbeit der IGEPHA mit den zuständi-gen Ministerialbeamten gelingt es, einen allgemein gehal-tenen Warnhinweis für die Bewerbung rezeptfreier Medika-mente zu formulieren. Dieser Satz hält 1983 Einzug in die Arzneimittel-Werbespots und ist seitdem festes Bestandteil aller Laienwerbung für frei erwerbliche Arzneimittel: „Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informie-ren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.“
> Erstattung für OTC
Erfolgreich trägt die IGEPHA im Jahr 2004 dazu bei, dass OTC-Produkte nicht aus der Kassenvergütung gestrichen werden.
> Eigenverantwortung stärken
Ebenfalls im Jahr 2004 soll der Warnhinweis durch den Zu-satz erweitert werden, dass OTC-Produkte nur unter Aufsicht eines Arztes eingenommen werden dürfen. Erneut greift die IGEPHA erfolgreich ein und verhindert dieses Vorhaben.
> Stellenwert von OTC-Präparaten
Die von der IGEPHA in Auftrag gegebene wissenschaftli-che Studie „Der gesundheitsökonomische Stellenwert von OTC-Präparaten in Österreich“ belegt 2013 eindeutig, dass die österreichische Bevölkerung bereit für Self Care ist. Weitere Studien sind für die nahe Zukunft geplant.
Die IGEPHA feiert Jubiläum2017 blickt die IGEPHA auf 50 bewegte Jahre für noch bessere Self Care in Österreich zurück. Seit der Gründung derInteressengemeinschaft im Jahr 1967 konnten zahlreiche wichtige Erfolge für die Mitglieder erzielt werden.
IMPRESSUM:IGEPHA Jahresbericht 2016 Verantwortlich für den Inhalt: IGEPHA – The Austrian Self Care Association, Interessengemeinschaft österreichischer Heilmittelhersteller und Depositeure | Dornbacher Straße 49/1, 1170 Wien I Tel.: +43 1 914 95 12 I Fax: +43 1 914 95 12-12 | E-Mail: office@igepha.at I www.igepha.at Redaktion: Mag. Christina Nageler I Fotos: IGEPHA, Fotolia sowie Bilder mit freundlicher Unterstützung von Bayer Austria Ges.m.b.H., GSK – Gebro Consumer Health GmbH, Dr. A. & L. Schmidgall GmbH & Co KG, Merck GesmbH, Österreichische Apothekerkammer, Österreichischer Apothekerverband, sanofi-aventis GmbH Österreich, Stada Arzneimittel GmbH, Takeda Pharma Ges.m.b.H. | Gestaltung: Renate Majer HIGHDESIGN, www.highdesign.at | Druck: NP Druck, www.np-druck.at | Die in dieser Publikation verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen treten der besseren Lesbarkeit halber nur in der männlichen Form auf, sind aber natürlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen.
Meilensteine:
Mag. Aleks JovanovicMITGlIED DES VORSTAnDS
Kwizda Pharma
Mag. Alfred GrünMITGlIED DES VORSTAnDS
Schülke & Mayr
Prok. Diethelm PreißerMITGlIED DES VORSTAnDS
Jacoby – GM Pharma
Mag. Manfred SchaflerMITGlIED DES VORSTAnDS
Dr. A. & L. Schmidgall
Dr. Heinz JelinekRECHnUnGSPRÜFER
Mag. Wolfgang LindingerRECHnUnGSPRÜFER
Mag. Christina Nageler GESCHäFTSFÜHRERIn
Dr. Gerhard LötschPRäSIDEnT
GSK – Gebro Consumer Healthcare Vorsitz im FA Regulatory Affairs
Ulrich GrottenthalerVIZEPRäSIDEnT
sanofi Vorsitz im FA Werbecodex
Mag. Susanne EibeggerVIZEPRäSIDEnTIn
Bayer Austria Vorsitz im FA
Kommunikation und Wirtschaft
Dr. Rudolf MadKASSIER
Boso
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PROLOG
Impulse für denOTC-Markt der Zukunft
aus dazu bereit, Geld in ihre Gesundheit
zu investieren. Gesundheit gilt laut ei-
ner Trendstudie der Forscherin aktuell
als wichtigster Wert, der gleichzeitig den
stärksten Branchenmotor der Zukunft dar-
stellt. Diesen zentralen Lebensstil einer
alternden und zugleich individualisierten
Gesellschaft bezeichnet Corinna Mühlhau-
sen als „Healthstyle“.
Mündige Patienten, Selbstoptimierer,
Junge und bei stabiler Vitalität Alternde
organisieren ihr individuelles Gesund-
heitsprogramm zunehmend selbst. Sie
nutzen dazu innovative Kommunika-
tions- wie auch neue Vertriebskanäle. Die
Rahmenbedingungen für die Vermarktung
von OTC-Präparaten unterliegen einem
globalen Wandel. Zusätzlich zu inter-
national tätigen Versandapotheken
haben seit Mitte 2015 auch rund 30
österreichische Apotheken den Internet-
handel mit rezeptfreien Arzneimitteln
aufgenommen.
Experten gehen davon aus, dass grund-
sätzlich weitere Veränderungen bei den
Vertriebskanälen für rezeptfreie Arznei-
mittel zu erwarten seien. Gleichzeitig ist
aber der Zeitpunkt der Liberalisierungs-
schritte noch unklar. Eine Drogeriemarkt-
kette zog 2016 vor den Verfassungsge-
richtshof, um das Apothekenmonopol zu
Fall zu bringen.
Aus formalen Gründen wiesen die Ver-
fassungsrichter dieses Ansinnen zurück.
Die Drogeriemarktkette stellte jedoch
unmissverständlich klar, dass sie gewillt
sei, ihr Sortiment auf alle nicht der
Rezeptpflicht unterliegenden Arzneimittel
auszudehnen.
Doch was auch immer geschieht: Die
IGEPHA ist auf jegliche Entwicklung kon-
zeptionell bestens vorbereitet und wird
so die österreichische Self Care-Industrie
auch weiterhin mit Rat und Tat unterstützen.
Wandel geschieht, heute
mehr denn je
Die Entwicklung zum „mündigen Verbrau-
cher“ ist bereits weit fortgeschritten; im-
mer mehr Menschen werden zugunsten
ihrer eigenverantwortlichen Gesundheits-
vorsorge selbst aktiv und entscheiden
souverän über Fragen der Self Care.
Zu dieser Bereitschaft der Verbraucher,
mehr Verantwortung für die eigene Ge-
sundheit zu übernehmen, trägt ganz
wesentlich die technologische Weiter-
entwicklung des Internets bei. Patien-
ten tauschen sich inzwischen vielfach in
Blogs und sozialen Medien über Krank-
heiten und Therapien aus; sie befragen
„Dr. Google“ und nutzen Apps und Tools,
um ihren Gesundheitszustand selbst zu
optimieren. Diese sogenannten „Selbstop-
timierer“ sind, wie es die Trendforsche-
rin Corinna Mühlhausen im Rahmen der
Jahrestagung der IGEPHA im Oktober 2016
so treffend darstellte, eine anspruchsvolle
Zielgruppe geworden. Sie sind durch-
Werbung hieß zu Beginn
der 1960er-Jahre noch Reklame und
bezog sich vor allem auf Anzeigen in Zeitschriften
oder Romanheften.
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Die Arbeit der vergangenen Jahre hat sehr
viel dazu beigetragen, die IGEPHA als DIE Self
Care-Organisation im österreichischen und
europäischen Netzwerk zu positionieren. Für
die österreichische Self Care-Industrie ist die
IGEPHA die erste und kompetenteste Anlauf-
stelle in vielen relevanten Marktfragen.
IGEPHA erfolgreich positioniert
Unser Gesundheitssystem befindet sich nach wie vor im Um-
bruch und leidet unter hohem Kosten- und Reformdruck. Self
Care kann einen wichtigen Beitrag zur Finanzierbarkeit des öf-
fentlichen Gesundheitssystems leisten. Dies wurde durch die
IGEPHA Studie über den gesundheitsökonomischen Stellenwert
von OTC-Präparaten in Österreich wissenschaftlich untermauert.
Den Trend zu mehr Eigenverantwortung in der Gesundheitsvor-
sorge und aktivem Gesundheitsmanagement unterstützen die
IGEPHA Mitglieder mit einer ständig wachsenden Palette an
rezeptfrei erhältlichen Arzneimitteln, Medizinprodukten, Nah-
rungsergänzungsmitteln und gesundheitlich relevanten Kosme-
tikprodukten.
Das Konzept der Self Care sieht vor, dass Kunden selbst die Initi-
ative ergreifen und sich für Pflege und Erhaltung ihrer Gesund-
heit, Fitness und Attraktivität engagieren. Studien haben gezeigt,
dass die Verbraucher durchaus bereit dazu sind, Arzneimittel und
Gesundheitsprodukte privat zu bezahlen. In Zukunft wird es noch
mehr darum gehen, Vorteile und Nutzen der Self Care publik zu
machen und auch die für gesundheitliche Fragen zuständigen
Behörden und Sozialversicherungsträger noch mehr in die Ver-
besserung der Rahmenbedingungen für Self Care und Self Care-
Produkte einzubinden.
Es wird auch darum gehen, noch mehr Arzneimittel rezeptfrei
verfügbar zu machen. Eines meiner wichtigsten Anliegen war
und ist eine europaweite Harmonisierung des Katalogs der
OTC-Präparate. Das Wachstumspotenzial des OTC-Marktes ist
groß – besonders wenn man berücksichtigt, wie viele Präparate
in Österreich noch der Rezeptpflicht unterliegen, die in ande-
ren europäischen Ländern bereits verschreibungsfrei abgegeben
werden.
OTC-Switches stellen darüber hinaus eine beträchtliche Chance
für Apotheken dar, sich als pharmazeutische Experten mit einer
aktiven Beratung und Empfehlung zu innovativen, oftmals auch
komplexen Produkten zu profilieren. Aus meiner Sicht ist die
Apotheke der beste Ort, wenn es um die kompetente Beratung
zu Produkten der Self Care-Industrie geht. Ich sehe daher keiner-
lei vernünftige Gründe, warum der OTC-Verkauf signifikant zum
Versandhandel oder in den Mass-Market abwandern sollte.
Zum Vorstoß einer Drogeriemarktkette, das Apothekenmonopol
in Österreich zu Fall zu bringen, hat die IGEPHA klar Stellung be-
zogen: Wohl und Sicherheit der Patienten müssen stets im Vor-
dergrund stehen. Eine entscheidende Rolle spielt beim Abwägen
aller Pro- und Kontra-Argumente die professionelle Beratung zu
Verwendung und Anwendung von rezeptfreien Arzneimitteln.
Einen wichtigen Beitrag zu dieser fachlichen Beratung leistet
die Self Care-Industrie mit ihren Informationsangeboten. Die
IGEPHA und ihre Mitglieder setzen sich für Transparenz, offene
Kommunikation und breite Vernetzung mit allen Stakeholdern
des Gesundheitswesens ein. Dadurch wird die Basis gesichert für
eine nachhaltige, zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung.
Wir laden Sie ein, sich gemeinsam mit uns für hohe Gesund-
heitsstandards und eine nachhaltige Gesundheitspolitik zu en-
gagieren und so das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung
zu stärken.
Ziehen Sie mit uns an einem Strang – ebnen wir gemeinsam den
Weg für eine gesündere Zukunft!
Dr. Gerhard Lötsch
Präsident der IGEPHA
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Die IGEPHA ist national und international bes-
tens vernetzt. Als besonders wertvoll stellen
sich sicherlich hier vor allem die Kontakte zu
den Mitgliedsfirmen dar. Um diesen einen her-
vorragenden, maßgeschneiderten Support
bieten zu können, pflegt die IGEPHA einen
intensiven Wissensaustausch mit den OTC-
Firmen in Österreich.
Immer am Puls der Zeit
Indem die IGEPHA ihre Standpunkte zum Thema „Self Care-
Politik“ klar kommuniziert und in Gesprächen mit Stakeholdern
immer wieder unmissverständlich artikuliert, wird die mit der
Gründung der Interessenvertretung im Jahr 1967 begonnene
Meinungsbildungsarbeit zur Verbesserung der Rahmenbedin-
gungen für Self Care systematisch fortgesetzt.
Es hat sich in den vergangenen 50 Jahren dahingehend viel zum
Positiven verändert. Die IGEPHA Mitgliedsbetriebe tragen mit
ihren sicheren, wirksamen und qualitativ hochwertigen OTC-Prä-
paraten ganz wesentlich zur Gesundheit und zum Wohlbefinden
der österreichischen Bevölkerung bei. Darauf darf man mit Recht
stolz sein und auf viele gemeinsam erreichte Teilziele am Weg zu
einer breit zugänglichen Self Care für alle Bevölkerungsgruppen
zurückblicken. Im Jubiläumsjahr 2017 werden diese gemeinsa-
men Erfolge in den Mittelpunkt gerückt und zum Anlass genom-
men werden, auch wieder den Scheinwerfer der Öffentlichkeit
auf die Relevanz der Self Care zu richten. Ich freue mich schon
sehr darauf, das Jubiläum gemeinsam mit unseren Mitgliedern
und den Partnern der OTC-Branche zu feiern. Heute stehen wir
bereits an der Schwelle der nächsten erfolgreichen 50 Jahre für
eine noch nachhaltigere Verankerung der Self Care im österrei-
chischen Gesundheitswesen.
Die vergangenen fünf Jahrzehnte waren spannend und her-
ausfordernd. Prognosen wie die der Trendforscherin Corinna
Mühlhausen zeigen, dass die Zukunft nicht minder dynamisch
aussehen wird. Ich bin stolz darauf, mit der Self Care-Industrie
gemeinsam die nächsten Schritte gehen zu dürfen!
Mag. Christina Nageler
Geschäftsführerin der IGEPHA
2015 fand eine zweistufige Mitgliederbefragung statt, die ein
sehr positives Feedback zur Arbeit der IGEPHA sowie konstruk-
tive Anregungen erbrachte, von denen wir einige bereits in die
Projekte des Jahres 2016 einfließen lassen konnten. Zahlreiche
weitere interessante Erkenntnisse vermittelte mir meine letzt-
jährige „Tour durch Österreich“, in deren Verlauf ich eine Vielzahl
der IGEPHA Mitgliedsfirmen besuchen durfte.
Aus den in diesem Zusammenhang geführten Gesprächen konn-
te ich eine Fülle an wichtigen Inputs mitnehmen, die richtungs-
weisend für die Arbeit unserer Interessenvertretung sind. Gro-
ße Einigkeit herrschte auch bei der Feedbackrunde hinsichtlich
der Qualität der von der IGEPHA gebotenen Unterstützung, die
allgemein überaus positiv beurteilt wurde. Gelobt wurden ins-
besondere die erstklassigen Weiterbildungsveranstaltungen mit
namhaften Vortragenden.
Dank unseres internationalen Networkings gelingt es der
IGEPHA stets, kompetente Experten für die praxisorientierte
Wissensvermittlung zu gewinnen, die nicht selten den entschei-
denden Beitrag zur Bewältigung regulativer, logistischer und or-
ganisatorischer Hürden liefern.
Oftmals wurde seitens der Mitglieder der Wunsch geäußert, in
heiklen Fragen des Online-Marketings Unterstützung zu bekom-
men. 2016 stand daher das Thema „Social Media Marketing“ be-
reits auf unserer Weiterbildungsagenda. Wir werden diesbezüg-
lich auch weiter am Ball bleiben. Für ein Update 2017 konnte
neuerlich die Berliner Top-Agentur „Torben, Lucie und die gelbe
Gefahr“ gewonnen werden, die mit maßgeschneiderten Praxis-
Tipps die Konzeption von tragfähigen Social Media-Strategien
unserer Mitglieder unterstützen wird.
Eine weitere wichtige Leistung der IGEPHA betrifft die For-
schungsarbeit, die mit der Marktforschung im Jahr 2010
begonnen und 2013 mit einer großangelegten wissenschaftli-
chen Studie zum gesundheitsökonomischen Stellenwert von
OTC-Präparaten in Österreich fortgesetzt wurde. Die Ergebnisse
beider Studien leisteten in der Öffentlichkeitsarbeit und Positi-
onierung der IGEPHA zum Thema „Self Care“ eine wertvolle Un-
terstützung und trugen dazu bei, den Stellenwert der eigenver-
antwortlichen Gesundheitspflege mit wissenschaftlichen Daten
und Fakten zu untermauern. Für die nahe Zukunft sind weitere
Forschungsprojekte geplant.
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OTC-Markt im Plus
Innovative, wirksame Produkte
– sowohl Arzneimittel als auch
Nahrungsergänzungsmittel,
Medizinprodukte und Präpa-
rate anderer OTC-Kategorien
– stoßen bei den Kunden und
Patienten auf großes Interesse.
Der Self Care-Markt in den öffentlichen Apotheken entwickelte
sich auch im Jahr 2016 positiv – nicht zuletzt dank einer markan-
ten Erkältungswelle im November und Dezember.
Kennzahlen für 2016
• Umsatz mit Consumer Health: 1,09 Milliarden Euro
• Anzahl der verkauften Einheiten: 99,9 Millionen Packungen
Wertmäßig verzeichnete der Consumer Health-Markt in der Apo-
theke 2016 ein Plus von 1,4 %, während der Apothekenmarkt
insgesamt wertmäßig um 0,3 % minimal schrumpfte und der
Umsatz mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln ebenfalls um 0,8 %
zurückging. Das für die Apotheke wirtschaftlich so wichtige
Segment der Consumer Health-Produkte umfasst die folgenden
Produktgruppen: OTC, Homöopathie, Personal Care sowie Patient
Care.
Zuwächse waren 2016 wertmäßig vor allem im Bereich „OTC“
zu verzeichnen: Der Umsatz stieg um 2,2 % auf 821,3 Millio-
nen Euro. Der OTC-Anteil am gesamten Apothekengeschäft lag
2016 bei 15,7 %. Dies entspricht im Vergleich zu 2015 einem
geringfügigen Wachstum um 0,4 Prozentpunkte. Die Produktgrup-
pe der OTC-Präparate setzt sich aus registrierten und nicht-
registrierten Produkten zusammen. Beide Teilbereiche sind 2016
wertmäßig gewachsen – die registrierten OTC-Präparate um 2,1 %,
die nicht-registrierten um 2,4 %. Der Umsatz der nicht-registrier-
ten OTC-Präparate näherte sich 2016 mit 386,7 Millionen Euro
weiter an den Umsatz mit registrierten OTC-Präparaten in Höhe
von 434,7 Millionen Euro an.
Der Consumer Health-Markt in der öffentlichen Apotheke um-
fasste 2016 knapp 100 Millionen Einheiten. Damit lag der Anteil
der Consumer Health am gesamten Apothekenmarkt bei 41,4 %.
Drei von vier Packungen im Consumer Health-Markt bzw. jede
dritte in der Apotheke insgesamt verkaufte Einheit waren
OTC-Präparate. Insgesamt gingen 73 Millionen OTC-Einheiten
über den Ladentisch.
Mengenmäßig ging der gesamte Apothekenmarkt
2016 allerdings zurück. Ein minimaler mengen-
mäßiger Zuwachs war einzig bei den nicht-
registrierten OTC-Präparaten zu verzeichnen.
DER OTC-WERTANTEIL AM GESAMTEN ÖFFENTLICHEN APOTHEKENMARKT LAG BEI 15,7 %.
ErläUtErUnGEn █ Nach Wert schrumpfte der Apothekenmarkt im Jahr 2016
leicht.
█ Dieser Prozess war allein auf wertmäßige Rückgänge im Bereich der rezeptpflichtigen Medikamente sowie im Bereich HOM, PAC, PEC zurückzuführen.
█ Die wertmäßigen Zuwächse vor allem im Bereich „OTC“ unterstreichen den Stellenwert der Self Care.
OTC-Wertanteil am öffentlichen Apothekenmarkt[in Mio. Euro AVP, Marktanteile und Wachstum in %, MAT 2016/12]
-0,3 % -0,8 % -1,1 %1,4 % 2,2 % 2,1 % 2,4 %
öffentlicher Apotheken-
markt
Rx HOM,PAC, PEC
ConsumerHealth
OTC registriert nichtregistriert
2016 vs.2015
15,7 %20,9 % 5,2 % 8,3 % 7,4 %
5.225,0 4.134,4
269,21.090,6 821,3 434,7386,7
Quelle: Quintiles IMS Pharmatrend – Verkaufszahlen der öffentlichenösterreichischen Apotheken, Februar 2017
CH-Anteil
OTC-Anteil
HOM,PAC,PEC-
Anteil
OTC-reg.
Anteil
OTC-n. reg.Anteil
Messestand im Jahre 1957
Während in den 1950er-Jahren Universalmessen dominierten, wurden diese in den 1960er- und 1970er-Jahren durch Branchen- bzw. Mehrbran-chenmessen abgelöst.
1312
Top 10-OTC-Märkte
Die Marktzahlen zeigen, dass die Österreicher durchaus dazu bereit sind, sich für ihre eigene Gesundheit zu engagieren.
Innerhalb des OTC-Marktes mit einem Gesamtumsatz von
821.336 Millionen Euro (AVP) nimmt das Segment der Husten-
und Erkältungsmittel traditionell einen Spitzenplatz ein. 2016
wurde ein Fünftel des gesamten OTC-Umsatzes mit Husten-
und Erkältungsmitteln erzielt. Auf Platz zwei rangierten die
Magen- und Verdauungsmittel mit einem wertmäßigen Anteil
am OTC-Markt von 13,1 %, Schmerz- und Rheumamittel mit
einem Anteil von 12,7 % und Vitamine, Mineralstoffe und Nah-
rungsergänzungsmittel mit 11,4 %.
Fast alle Top 10-OTC-Märkte sind 2016 gewachsen. Besonders
deutlich fiel die Zunahme bei den Produktgruppen der Magen-
und Verdauungsmittel mit einem Plus von 8,3 % und bei den
Schmerz- und Rheumamitteln mit einem Plus von 5,5 % aus.
Bei den Top 10-Marken kletterte Omni-Biotic von Platz drei
auf Platz zwei. Ebenfalls verbessern konnte sich Voltadol (von
Platz sechs auf Platz vier). Aspirin rutschte hingegen von Platz
vier auf Platz sechs.
Wachstumssieger war 2016 sowohl wert- als auch mengen-
mäßig Voltadol, gefolgt von Kijimea Reizdarm (wertmäßig)
bzw. Aspirin Express (nach verkauften Einheiten) und Ibero-
gast (sowohl nach Wert wie auch nach Menge).
Quelle: QuintilesIMS PharmaTrend – Verkaufszahlen der öffentlichenösterreichischen Apotheken, Februar 2017
Hersteller
APOMEDICA
ALLERGOSAN INST.
BAYER AUSTRIA
GSK-GEBRO
PRO MEDICO
BAYER AUSTRIA
JOHNSON & JOHNSON
MERCK
KWIZDA
BAYER AUSTRIA
DR. BOEHM
OMNI-BIOTIC
BEPANTHEN/-OL
VOLTADOL
PURE ENCAPSUL.
ASPIRIN
NICORETTE
NASIVIN
BRONCHOSTOP
SUPRADYN
TOP 10 OTC-Marken nachWert MAT 2016/12,Euro AVP
Hersteller
BAYER AUSTRIA
RATIOPHARM
KOTTAS-HELDENBERG
BAYER AUSTRIA
APOMEDICA
ACRAF
GSK-GEBRO
MERCK
KWIZDA
RATIOPHARM/BANO
BEPANTHEN/-OL
MEXALEN
DR. KOTTAS
ASPIRIN
DR. BOEHM
TANTUM VERDE
VOLTADOL
NASIVIN
BRONCHOSTOP
WICK
TOP 10 OTC-Markennach Einheiten
Selbstmedikationsmarkt gesamt 821,3 2,2 100,0
HUSTEN- U. ERKÄLTUNGSMITTEL 170,3 1,2 20,7
MAGEN- U. VERDAUUNGSMITTEL 107,8 8,3 13,1
SCHMERZ- U. RHEUMAMITTEL 104,0 5,5 12,7
VITAM/MINERALST/NAHR. ZUS. 93,7 1,5 11,4
HAUT- U. SCHLEIMHAUTMITTEL 76,7 -1,7 9,3
MITT. BLASE + FORTPFL. ORGANE 44,0 3,6 5,4
TONIKA/GERIATR/MELISS/IMM 41,0 0,1 5,0
AUGENPRÄPARATE 38,8 3,3 4,7
HERZ- U. KREISLAUFMITTEL 36,9 0,6 4,5
BERUH + SCHLAF + STIMM. AUFH 25,8 6,0 3,1
REST 82,3 -2,8 10,0
Quelle: QuintilesIMS PharmaTrend – Verkaufszahlen der öffentlichen österreichischen Apotheken, Februar 2017
Wert (in Mio. Euro, AVP) +/- % %TOP 10 OTC-Märkte, MAT 2016/12
Nicht nur die Fort-bewegungsmittel
wurden mit den Jahren immer flotter – auch die von
ihnen transportierte Werbung.
1514
Erfreulicherweise gab es dabei viele positive Reaktionen zu
den Kernaktivitäten der IGEPHA. Speziell wurde das stets
an aktuellen Marktfragen orientierte Informations- und
Weiterbildungsangebot gelobt, doch auch für den wöchentli-
chen Newsletter und die kompetente fachliche Beratung der
IGEPHA Experten gab es positive Rückmeldungen.
Ein häufig geäußertes Anliegen der IGEPHA Mitglieder betrifft
die unsichere und ständigen Veränderungen unterworfene
Rechtslage. Um hierzu maximalen Support anbieten zu kön-
nen, lud die IGEPHA schon bisher laufend zu Fach-Updates mit
nationalen und internationalen Top-Experten ein und wird
dieses intensive Training weiter fortführen. Diskutiert wurden
bei den Besuchen der Mitgliedsbetriebe auch die erforderli-
chen Maßnahmen im Zusammenhang mit der EU-Fälschungs-
schutzrichtlinie.
Obwohl OTC-Präparate von der Kennzeichnungspflicht
ausdrücklich ausgenommen sind, befassen sich dennoch
einige IGEPHA Mitgliedsbetriebe in Bezug auf ihr rezept-
freies Sortiment mit Überlegungen, welche Konsequenzen
aus der Fälschungsschutzrichtlinie zu ziehen sein werden.
Eine Serialisierung der OTC-Präparate darf nicht stattfinden,
jedoch wird es möglich sein, den QRD-Code auch nicht-ver-
schreibungspflichtiger Arzneimittel mit Chargennummer und/
oder Ablaufdatum auszustatten. Sowohl die IGEPHA als auch
die europäische Dachorganisation der Self Care-Industrie, die
AESGP, vertreten in Absprache mit der Industrie den Stand-
punkt, dass OTC-Präparate auch künftig nicht in die für rezept-
pflichtige Arzneimittel vorgesehenen Maßnahmen zur Seriali-
sierung und Verifizierung einbezogen werden sollten.
Unter anderem sprechen wirtschaftliche Gründe gegen
Bestrebungen, die Fälschungsschutzrichtlinie auch auf
rezeptfreie Arzneimittel auszudehnen: Die für die Serialisie-
rung und Verifizierung notwendigen technischen und logisti-
schen Investitionen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis
zu den vorgebrachten Sicherheitsaspekten.
Das direkte Feedback der IGEPHA Mitglieder ist für die Weiterentwicklung der Interessenvertretung wich-tig und wertvoll, weil die in der IGEPHA engagierten Her-steller am besten wissen, in welchen Bereichen Bedarf an fachlicher Unterstützung, Vernetzung, Know-how und Weiterbildung besteht. Um mehr über die aktuel-len Bedürfnisse der IGEPHA Mitglieder zu erfahren, un-ternahm Mag. Christina Nageler in ihrer Funktion als Geschäftsführerin der Interessenvertretung im Sommer 2016 eine „tour durch Österreich“ und besuchte eine Vielzahl von Mitgliedsbetrieben.
Tour durch Österreich –im Dialog mit denIGEPHA Mitgliedern
Aus 261 Entwürfen wurde das noch heute
gültige A, das aus der züngelnden Schlan-
ge und der auf einer Säule stehenden
Schale gebildet wird, von einer Jury aus-
gewählt. So erhielten die unterschiedli-
chen Erscheinungsformen der Apotheken
in Österreich ein einendes Element.
Im Frühjahr 1950 befasste sich der
damalige Apothekerverein, der heutige
Apothekerverband, mit der Werbung für
Apotheken und damit auch mit der Frage
nach einem einheitlichen Logo. Die Öster-
reichische Apothekerzeitung schrieb in
der Folge einen Wettbewerb unter allen
österreichischen Apotheken aus.
1716
Was bringt die marKtöffnung?
Großes Interesse seitens der Mitglieder herrscht an Informati-
onen zum Thema „Vertriebskanalmanagement“. Die Folgen der
Legalisierung des Arzneimittel-Versandhandels auch für öster-
reichische Internetapotheken werden ebenso genau beobachtet
wie die Bemühungen einer Drogeriemarktkette um eine Freiga-
be des Handels mit rezeptfreien Arzneimitteln für Drogerien.
Wie in den 2016 geführten Gesprächen immer wieder zu ver-
nehmen war, stehen viele IGEPHA Mitglieder der Marktöffnung
in Richtung Mass Market und Drogeriemärkte eher vorsichtig
abwartend gegenüber. Ansätze zur Verbesserung sehen die
Mitgliedsunternehmen vor allem bei der Click & Collect-Platt-
form APOdirekt, die vom Österreichischen Apothekerverband
betrieben wird.
Eher reserviert reagierte die Industrie dagegen auf die
Ankündigung des Apothekerverbandes, mit der eigenen Arznei-
mittelserie APOsort selbst als Hersteller am Markt aktiv werden
zu wollen.
mitglieder-Wunsch: dachmarKen-leitlinie
Dachmarken-Konzepte zählen für die Industrie zu den zu-
kunftsrelevanten Themen. Unter den IGEPHA Mitgliedsfirmen
wurde daher der dringende Wunsch nach klar nachvollziehbaren
Kriterien laut. Diese sollen künftig bei der Zulassung von
Dachmarken für mehr Transparenz sorgen.
Die IGEPHA bemüht sich bereits seit geraumer Zeit um praxis-
taugliche Vorgaben, bereitete auch schon Vorschläge für eine
verbindliche Leitlinie vor und trat diesbezüglich mit der zustän-
digen Behörde in Kontakt.
Weitere angebote zum digitalen
marKeting geplant
Zu den zentralen Herausforderungen im Bereich des OTC-
Marketing zählen technisch und inhaltlich zeitgemä-
ße Social Media-Auftritte. Es verwundert nicht, dass Wei-
terbildungsveranstaltungen zum Thema „digitales Mar-
keting“ ganz oben auf der „Wunschliste“ der IGEPHA
Mitglieder stehen, ein Bedarf, auf den die IGEPHA 2016
mit maßgeschneiderten Fachinformationen zu den Mög-
lichkeiten und Grenzen von Social Media-Aktivitäten
bereits reagierte.
Auch für die Zukunft sind dazu hochkarätig besetzte Weiter-
bildungsveranstaltungen geplant.
plattform fürs netWorKing
Eine weitere wichtige Botschaft der Mitglieder, die bei der Tour
durch Österreich laut wurde: Das Interesse an Vernetzung ist
groß und mündet in den Wunsch nach entsprechenden Gele-
genheiten, mit anderen Mitgliedern in Kontakt zu treten, sich
aber auch mit den Vertretern der Apothekerschaft und anderer
Interessenvertretungen auszutauschen.
Mit ihren Networkingveranstaltungen, die innerhalb der
Branche bereits als jährliche Fixtermine gelten, kann
die IGEPHA wertvolle Beiträge zu einer solchen Vernet-
zung leisten. Entsprechend gut besucht und zum Wissens-
und Erfahrungsaustausch genutzt werden unsere jährlich
stattfindenden Events wie das Come Together, das Open
House und die Jahrestagung.
Seit jeher zielt Werbung für Kin-
derprodukte auf die Emotion der
Eltern ab, denen das Wohl ihrer
Kinder am Herzen liegt.
1918
Die gute Nachricht nach Bekanntwerden der Konsenslösung
für die MDR lautete: Es gibt eine Zukunft für stoffliche Medi-
zinprodukte. Dies war im Verlauf des zähen Ringens um eine
EU-weite Regelung für Medizinprodukte nicht immer ganz
sicher gewesen, da die Existenzberechtigung der Produktgrup-
pe bisweilen in Zweifel gezogen wurde. Auch die diskutierte
generelle Einstufung stofflicher Medizinprodukte in die höchste
Risikoklasse III und somit eine Gleichstellung mit beispielsweise
Herzschrittmachern wurde im Zuge des Meinungsbildungs-
prozesses fallengelassen. Jedoch kam es auch nicht, wie vom
EU-Parlament bei der ersten Lesung zur neuen Medizinpro-
dukteverordnung im April 2014 vorgeschlagen, zu einer ersatz-
losen Streichung der umstrittenen Klassifizierungsregel 21.
Diese legt fest, dass stoffliche Medizinprodukte der Risikoklasse
IIa oder höheren Risikoklassen zugerechnet werden.
KritiK an regel 21
Sowohl IGEPHA als auch AESGP als europäische Dachorgani-
sation der OTC-Hersteller hatten sich dafür eingesetzt, für die
Klassifizierung der stofflichen Medizinprodukte den bewährten
Status quo beizubehalten, zumal keinerlei negative Vorkomm-
nisse mit stofflichen Medizinprodukten bekannt sind.
Dieser Position schlossen sich allerdings die anderen europä-
ischen Gremien nicht an, was bedeutet, dass für stoffliche Me-
dizinprodukte wie zum Beispiel Lutschtabletten, Nasensprays,
Ohrentropfen oder Feuchtigkeitscremes, die bislang als der
niedrigsten Risikoklasse I zugeordnet in Verkehr gebracht wur-
den, künftig eine Zertifizierung in den Klassen IIa, IIb oder III
erforderlich sein wird. Das dafür erforderliche Konformitätsbe-
wertungsverfahren ist jedoch nur mithilfe einer Benannten Stel-
le möglich, weshalb sich betroffene Hersteller nun nach einer
solchen Institution umsehen werden müssen. Die Suche nach
einer Benannten Stelle mit freien Kapazitäten könnte jedoch,
wie sich 2016 deutlich abzeichnete, zum Problem werden, weil
die Anforderungen für diese Prüfstellen massiv verschärft wur-
den. In weiterer Folge ging die Zahl der Benannten Stellen in
Europa drastisch zurück. In Österreich steht mittlerweile keine
einzige Benannte Stelle mehr zur Verfügung, die die Zertifizie-
rung von stofflichen Medizinprodukten in ihrem Leistungsspek-
trum anbietet.
Viele fragen offen
Hinsichtlich der Umsetzung der neuen Medizinprodukteverord-
nung sind noch viele Fragen offen. Die Rechtslage ist laut Exper-
ten in mehreren Punkten unklar. Die IGEPHA steht bezüglich einer
Umsetzung mit Augenmaß mit der zuständigen Behörde im Ge-
spräch. Den Herstellern stofflicher Medizinprodukte wird seitens
der Interessenvertretung professionelle Hilfestellung in Form
von praxisbezogenen Weiterbildungsmaßnahmen angeboten.
Die finale EU-Medizinprodukteverordnung wird mit ihrer Veröf-
fentlichung im europäischen Amtsblatt voraussichtlich im April
2017 in Kraft treten. Nach Ablauf einer Dreijahresfrist ist mit
dem Geltungsbeginn im April 2020 zur rechnen. Für Hersteller
gelten unterschiedliche Übergangs- und Abverkaufsfristen. Die
IGEPHA hält ihre Mitglieder diesbezüglich selbstverständlich
auf dem Laufenden.
Stoffliche Medizinprodukte: Was bringt die Zukunft?
Nach langjährigem Ringen konnten sich die europäischen
Institutionen Ministerrat, Parlament und Kommission 2016
endlich auf ein Konsenspapier für die neue Verordnung
über Medizinprodukte („medical device regulation“ –
MDr) einigen. Stoffliche Medizinprodukte werden
darin in ihrer Existenz bestätigt. Allerdings zeichnet sich
eine Verschiebung der meisten stofflichen Medizinpro-
dukte in höhere Risikoklassen ab. Dies führt dazu, dass
sich die Hersteller mit einer Reihe neuer regulatorischer
Anforderungen auseinandersetzen müssen.
Wortlaut der regel 21:
Produkte, die aus Stoffen oder Kombinationen von Stoffen be-
stehen, die dazu bestimmt sind, durch eine Körperöffnung in den
menschlichen Körper eingeführt oder auf die Haut aufgetragen
zu werden, und die vom Körper aufgenommen oder lokal im
Körper verteilt werden, werden wie folgt zugeordnet:
• der Klasse III, wenn sie oder ihre Metaboliten systemisch vom
menschlichen Körper aufgenommen werden, um ihre Zweckbe-
stimmung zu erfüllen;
• der Klasse III, wenn sie ihre Zweckbestimmung im Magen oder
im unteren Magen-Darm-Trakt erfüllen und wenn sie oder ihre
Metaboliten systemisch vom menschlichen Körper
aufgenommen werden;
• der Klasse IIb in allen anderen Fällen, es sei denn, sie werden
auf die Haut aufgetragen; in diesem Fall werden sie der Klasse
IIa zugeordnet, oder
• der Klasse IIa, wenn sie in der Nasenhöhle oder der Mundhöhle
bis zum Rachen angewandt werden und ihre Zweckbestimmung
in diesen Höhlen erfüllen.
Wer kennt das nicht?
Gerade noch sportlich im
Schnee unterwegs und
schon eine unbedachte
Bewegung gemacht. Da
ist rasche Hilfe gefragt.
Wintersportler – immer
schon eine wichtige
Zielgruppe für den OTC-
Bereich, wie diese Anzei-
ge der Österreichischen
Apothekerkammer aus
den 1980er-Jahren zeigt.
2120
Quo Vadis, medizinproduKte?
Die EU-Medizinprodukteverordnung, die voraussichtlich 2017
in Kraft treten wird, konfrontiert die betroffenen OTC-Herstel-
ler mit massiven Veränderungen. Ab 2020 gelten voraussichtlich
für fast alle stofflichen Medizinprodukte höhere Risikoklassen.
Die IGEPHA hat 2016 angesichts dieser prekären Situation die
AGES-Medizinmarktaufsicht und das Gesundheitsministerium
auf diese Problematik aufmerksam gemacht und hofft auf einen
zufriedenstellenden Lösungsvorschlag.
Auch mit der Hürde der unangekündigten Audits, die den Kos-
tendruck für kleine und mittlere Unternehmen in Österreich
erhöhen, beschäftigte sich die IGEPHA im vergangenen Jahr. Zu
vielen stofflichen Medizinprodukten werden künftig eigene kli-
nische Studien vorgelegt werden müssen, was einen weiteren
großen Aufwand darstellt.
Kritisch betrachtet: aKtiVitäten des apo-
theKerVerbandes
Auch 2016 pflegte die IGEPHA regelmäßig Kontakt mit dem
Apothekerverband in Form offener und konstruktiver Gesprä-
che. Diese bezogen sich unter anderem darauf, die Effizienz der
vom Apothekerverband betriebenen Click & Collect-Plattform
APOdirekt zu steigern.
Verwundert musste die Self Care-Industrie den Vorstoß des
Apothekerverbandes zur Kenntnis nehmen, selbst mit OTC-Prä-
paraten unter der Dachmarke APOsort am Markt Präsenz zu zei-
gen. 2016 wurde Ibuprofen APOsort als „erstes Produkt“ dieser
Dachmarke lanciert. Die IGEPHA wies darauf hin, dass die Be-
strebungen der Apothekerschaft, eine eigene OTC-Produktserie
anzubieten, als wenig hilfreich für die Verfolgung gemeinsamer
Ziele interpretiert werden müsse, zumal die Industrie immer
zuverlässig die Apothekerschaft bei der Erhaltung vernünftiger
Vertriebskanalstrukturen unterstützt habe.
Auf der Agenda desJahres 2016
Die IGEPHA blickt auf ein arbeitsreiches Jahr
zurück: Endlich zeichneten sich die klaren Umrisse
der EU-Medizinprodukteverordnung und ihrer Auswir-
kungen auf die Produktgruppe der stofflichen Medizin-
produkte ab, der österreichische Apothekerverband löste
mit der Präsentation eines eigenen Schmerzmittels unter
den OtC-Herstellern Verwunderung aus, die Fälschungs-
schutzrichtlinie warf ihre Schatten voraus …
herausforderung fälschungsschutz
Viele Fragen gab es 2016 zur EU-Fälschungsschutzrichtlinie
zu beantworten. Als hilfreich erwies sich dabei ein Q & A-
Dokument der Europäischen Kommission, welches Auskunft
über die Anwendung der Fälschungsrichtlinie auf OTC-Präparate
gibt. Betont wurde darin, dass eine freiwillige Verwendung von
Sicherheitsmerkmalen für OTC-Präparate nicht gestattet sei.
Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang betrifft Präparate
mit Öffnungsschutz. Eine Weiterverwendung dieses Öffnungs-
schutzes sei, so heißt es in den Erläuterungen der Europäischen
Kommission, nur dann möglich, wenn die nationale Behörde den
Geltungsbereich für die Verwendung des Öffnungsschutzes aus-
dehne.
drogeriemarKtKetten lassen nicht locKer
Am 29. Februar 2016 brachte eine Drogeriemarktkette einen
Individualantrag beim österreichischen Verfassungsgerichtshof
ein. Dieser zielte darauf ab, den Apothekenvorbehalt für nicht-re-
zeptpflichtige Arzneimittel zu Fall zu bringen. Man beabsichtige,
so hieß es in dem Antrag, das Sortiment auf alle nicht der
Rezeptpflicht unterliegenden Arzneimittel auszudehnen. Der
Verfassungsgerichtshof wies allerdings einen einschlägigen In-
dividualantrag auf Aufhebung des § 59 Arzneimittelgesetz und
des § 5 Apothekengesetz als nicht zulässig zurück. Der Aufhe-
bungsantrag sei, so argumentierten die Verfassungsrichter, zu
eng gefasst bzw. es sei die Aufhebung weiterer Bestimmun-
gen, die etwa im § 57 des AMG enthalten sind, nicht beantragt
worden.
Für die IGEPHA steht in der Debatte um eine mögliche Aufhe-
bung des Apothekenvorbehalts die Sicherheit der Patienten im
Vordergrund. Beim Verkauf rezeptfreier Arzneimittel und Medi-
zinprodukte außerhalb der Apotheke muss weiterhin jederzeit
die Möglichkeit bestehen, sich professionell über die sachge-
rechte Verwendung der Produkte umfassend von pharmazeuti-
schen Fachkräften beraten zu lassen.
Die Apotheken Umschau ist ein
deutsches, nach eigenen An-
gaben populärwissenschaftli-
ches Gesundheitsmagazin, das
in Apotheken als Kundenzeit-
schrift ausliegt und seit 1956
vom Wort & Bild-Verlag herausgegeben wird. Gründer war
der 2014 verstorbene Verleger rolf Becker.
22
23
arzneimittelVersand in österreich
Im Zuge der Novellierung des AMG erfolgte mit Beschlussfas-
sung des österreichischen Nationalrates im Dezember 2012 die
Freigabe des Versandhandels mit rezeptfreien Arzneimitteln.
Seit Juni 2015 ist der Versand von nicht-verschreibungspflich-
tigen Medikamenten durch österreichische Apotheken gelebte
Praxis. Anzuerkennen war das Bestreben des Gesetzgebers, die
in der Vergangenheit vorhandene Ungleichheit zwischen inlän-
dischen und ausländischen Versandapotheken auszugleichen.
Dadurch wurde inländischen Vertreibern die Möglichkeit ein-
geräumt, eventuell fraglichen Geschäftspraktiken von ausländi-
schen Anbietern entgegenzutreten. Die von IGEPHA Mitgliedern
produzierten Arzneimittel sind sensible Güter, die einer verant-
wortungsvollen Logistik bedürfen. Um zu gewährleisten, dass
diese hochwertigen Produkte in unverminderter Qualität beim
Endverbraucher ankommen, muss die Einhaltung der gesetzli-
chen Bestimmungen streng kontrolliert werden.
Mit Jahresende 2016 waren bei der AGES Medizinmarktaufsicht
36 österreichische Versandapotheken registriert, die meisten
hatten ihren Versandbetrieb bereits aufgenommen. Der wirt-
schaftliche Erfolg der österreichischen Versandapotheken lässt
sich nur schwer beurteilen, zumal dazu bislang kaum Zahlen
veröffentlicht wurden.
sWitch-potenziale Werden beleuchtet
Im Rahmen der sogenannten Tajani-Initiative hat die EU-Kom-
mission die Mitgliedsstaaten aufgefordert zu prüfen, inwieweit
Arzneimittel-Switches vom rezeptpflichtigen zum rezeptfreien
Status durchgeführt werden können. Die IGEPHA befasst sich
seit Jahren mit den Potenzialen und Chancen, die sich aus ver-
stärkten Switch-Aktivitäten ergeben könnten.
Eine europaweite Harmonisierung des Katalogs der OTC-Prä-
parate zählt zu den wichtigsten Anliegen der IGEPHA. Nur fünf
Wirkstoffe waren im Jahre 2016 in allen Ländern der Europä-
ischen Union gleichzeitig rezeptfrei erhältlich. Diese Zahl, die
von der Dachorganisation der europäischen Self Care-Industrie,
der AESGP, in der Self Care-Agenda 2020 veröffentlicht wurde,
unterstreicht klar, wie groß der Handlungsbedarf ist: Bürokrati-
sche Hürden müssen beseitigt, Verfahren vereinfacht werden. In
Österreich sind viele Präparate noch verschreibungspflichtig, die
in anderen europäischen Ländern bereits rezeptfrei abgegeben
werden.
Zu ermitteln ist, welche neuen freierwerblichen Wirkstoffe und
Anwendungsbereiche für Österreich denkbar wären und wo
Maßnahmen erforderlich sind, um das Switch-Klima hierzulande
zu verbessern.
Die IGEPHA sieht ihre Aufgabe darin, Vorteile und Nutzenpoten-
ziale, die sich aus Switches ergeben können, zu ermitteln und
in Kooperation mit der zuständigen Behörde Szenarien zu ent-
wickeln, die der Entwicklung des Gesundheitssystems nützen.
Wesentliche Vorarbeiten dafür wurden 2016 bereits geleistet.
Klare rahmenbedingungen für dachmarKen
schaffen
Was für Produkte des täglichen Bedarfs gilt, kann mit noch grö-
ßerem Nachdruck auf den sensiblen Bereich der rezeptfreien
Arzneimittel übertragen werden: Markennamen transportieren
ein Versprechen hinsichtlich Qualität und Wirksamkeit – ein Ver-
sprechen, das auf gleichlautende Erwartungen der Verbraucher
trifft. Gerade bei Gesundheitsprodukten kann ein aussagekräf-
tiger Markenname dabei helfen, aus einem großen Angebot die
richtige Auswahl zu treffen. In diesem Zusammenhang setzt sich
die IGEPHA seit geraumer Zeit für die Formulierung von eindeu-
tigen, für alle Beteiligten gültigen Regeln im Zusammenhang
mit der Entwicklung von Bezeichnungen für Arzneimittel ein. Die
bereits geleistete Vorarbeit ist 2016 in einen Leitlinien-Entwurf
eingeflossen, der mittlerweile als Diskussionsgrundlage in der
Kommunikation mit der Behörde dient. Ziel ist ein praxisorien-
tiertes Regelwerk, dessen Entwicklung durch das Know-how der
Industrie gestützt wurde.
Die IGEPHA möchte mit ihrem Engagement sowohl konsumen-
tenfreundliche Effekte als auch den Nutzen von Dachmarken-
konzepten aufzeigen und steht daher bereits in regem Austausch
mit der zuständigen Behörde. Für 2017 wird eine gute Lösung für
alle Beteiligten in diesem Prozess erwartet – nicht zuletzt zum
Wohle der Konsumenten.
informationsKampagne über pyrrolizidin-
alKaloide
Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind Pflanzeninhaltsstoffe, die von
manchen Pflanzen zum Schutz gegen Fressfeinde gebildet wer-
den und im Verdacht stehen, beim Menschen die Leber zu schä-
digen. Nicht nur einige weit verbreitete, oftmals gemeinsam mit
Arzneipflanzen wachsende Unkräuter, sondern auch verschiede-
ne traditionelle Arzneipflanzen (beispielsweise Huflattich oder
Beinwell) synthetisieren diese Stoffe. 2013 sorgte eine vom
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Deutschland veröf-
fentlichte Analyse für Aufregung: Durch nun erst zur Verfügung
stehende feinere Messmethoden konnte ermittelt werden, dass
221 aus Lebensmittel- und Arzneitees entnommene Proben PA
enthielten.
Da vorerst Erfahrungswerten gesammelt werden sollen, ersuchte
die IGEPHA im Laufe des Jahres 2016 betroffene Hersteller um
die Weitergabe von Messdaten an die Behörde. Die Interessen-
gemeinschaft selbst steht im engen Kontakt mit Experten der
AGES Marktaufsicht für pflanzliche, homöopathische und Vete-
rinärarzneimittel. Basierend auf diesem Austausch startete die
IGEPHA 2016 eine neue, auf Hersteller pflanzlicher Arzneimittel
zugeschnittene Informationskampagne, um betroffene Firmen
optimal bei den nun erforderlichen Schritten zu unterstützen.
Eine europaweite Lösung dieser Problematik wird vor 2019 nicht
erwartet, da verschiedene Fragen noch zu klären sind, etwa hin-
sichtlich der Analytik, der tatsächlichen Krankheitsbilder beim
Menschen und der Zuverlässigkeit von Toxizitätsstudien. Das
Thema „Pyrrolizidinalkaloide“ wird die IGEPHA und ihre Mitglie-
der also noch längere Zeit beschäftigen.
Eine vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG)
veröffentlichte Liste umfasste bisher zehn im Fokus stehende
Arzneipflanzen; im Laufe des Jahres 2017 werden drei weitere
Pflanzen hinzukommen (hier mit NEU gekennzeichnet):
█ Brennnesselkraut und -blätter (Urticae herba, Urticae
folium) NEU
█ Brennnesselwurzel (Urticae radix) NEU
█ Frauenmantelkraut (Alchemillae herba)
█ Johanniskraut (Hyperici herba),
█ Kamille (Matricariae flos)
█ Löwenzahnkraut mit Wurzel (Taraxaci herba cum radice)
█ Melisse (Melissae folium)
█ Passionsblumenkraut (Passiflorae herba)
█ Pfefferminze (Menthae piperitae folium)
█ Salbei (Salviae folium)
█ Schachtelhalmkraut (Equiseti herba) NEU
█ Süßholzwurzel (Liquiritiae radix)
█ Thymian (Thymi herba)
Humor – sicherlich eine
der wirkungsvollsten
Methoden der Werbung.
Worüber man herzhaft
lacht, das bleibt im Ge-
dächtnis. Und der klas-
sische „Männerschnup-
fen“ wird zumindest
dem weiblichen Anteil
der Bevölkerung ein
Schmunzeln entlocken ...
und der fühlt sich nach-
weislich für die Gesund-
heit der Familie zustän-
dig.
2524
Gerade hat man sich mit den sperri-
gen Health Claims angefreundet, schon
tauchen neue Diskussionen um pflanzli-
che Inhaltsstoffe auf. Am Horizont ballen
sich Gewitterwolken zusammen, die hef-
tige Turbulenzen rund um die künftige
Verkehrsfähigkeit der stofflichen Medi-
zinprodukte ankündigen. Eine Benannte
Stelle zu finden, die für stoffliche Medizin-
produkte Zertifikate ausstellt, wird zuneh-
mend zum Problem.
Die Rahmenbedingungen, innerhalb derer
sich Hersteller von rezeptfreien Arznei-
mitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Me-
dizinprodukten und gesundheitsrelevan-
ten Kosmetika bewegen, werden immer
anspruchsvoller. Es gilt, eine Vielzahl an
Verordnungen, Gesetzen und Richtlini-
en zu beachten, belastbare Lösungswege
einzuschlagen und dazu noch die aktuelle
Rechtsprechung im Auge zu behalten.
Doch auch und gerade in schwierigen Zei-
ten steht die IGEPHA ihren Mitgliedern
mit Rat und Tat zur Seite – und dies inzwi-
schen seit fünf Jahrzehnten.
Wer nicht gleich beim ersten Anruf im IGEPHA Büro
direkt konkrete Hilfe erhält, wird an ein kompetentes Exper-
ten-Netzwerk weitervermittelt, das stets über die aktuellsten
und nützlichsten Informationen zu allen Segmenten des Self
Care-Marktes verfügt.
rechtsfragen Klären
Allseits geschätzt wird beispielsweise die Fachberatung in
Rechtsfragen. Je nach inhaltlichem Schwerpunkt wird die IGEPHA
dabei durch Juristen unterstützt, die den Self Care-Herstellern
bei kniffligen Rechtsfragen im Zusammenhang mit Arzneimit-
teln und anderen Gesundheitsprodukten zur Seite stehen. Auch
bei Fragestellungen zum Wettbewerbsrecht, zum Markenrecht,
zur Health Care Compliance und zum gesetzlichen Spielraum
bei der Produktgestaltung sind die Rechtsexperten die richtigen
Ansprechpartner.
WissensVorsprung sichern
Längst kein Geheimtipp mehr sind die Fortbildungsveranstal-
tungen der IGEPHA, bei denen exzellente Vortragende den Fokus
exakt auf jene Anliegen richten, die für die Self Care-Industrie
von Belang sind. Viele Seminare haben Workshop-Charakter, um
den Teilnehmern optimalen Support in Praxisfragen bieten zu
können. Buchbar sind die IGEPHA Veranstaltungen zum besten
am Markt möglichen Preis-Leistungs-Verhältnis, weshalb es rat-
sam ist, sich die Teilnahme durch frühzeitige Anmeldung zu re-
servieren.
Die IGEPHA geht bei der Themenwahl flexibel auf die Wünsche
der Mitgliedsbetriebe ein und organisiert auch kurzfristig Infor-
mationsveranstaltungen, um den Teilnehmern stets eine stabile
Wissensbasis in herausfordernden Zeiten bieten zu können.
den dialog pflegen
Ein zuverlässiges Netzwerk ist heutzutage ein wesentlicher Bei-
trag zum Erfolg. Die IGEPHA trägt mit ihren Netzwerkveranstal-
tungen – dem Come Together zu Jahresbeginn, dem Open House
im Frühsommer und der Jahrestagung im Herbst – dazu bei, dass
die Mitglieder untereinander und zu externen Partnern Kontak-
te aufbauen und pflegen können.
Mit einer informativen Website, regelmäßigen Newslettern
und der Printpublikation „Quintessence“ hält die IGEPHA
ihre Mitglieder über relevante Themen auf dem Laufenden.
Der exklusiv für Mitglieder reservierte Membersbereich
der Website www.igepha.at dient als wertvoller Wissenspool
mit Insidertipps, Leitfäden und Branchennews.
gut aufgestellt für die zuKunft
Zu Fragen der Entwicklung des Self Care-Marktes bezieht
die IGEPHA öffentlich Stellung. In Kontroversen argumentiert
die Interessenvertretung der Self Care-Hersteller für ihre Mit-
glieder und konnte dabei bereits wichtige Erfolge verbuchen.
Ein erfolgreicher Weg in die Zukunft ist somit vorgezeichnet,
auch wenn die Herausforderungen kaum kleiner zu werden
scheinen …
IGEPHA steht für Service
Die IGEPHA unterstützt ihre Mitglieder mit Informations-
angeboten, Beratungsdienstleistungen und Services, die
auf die Bedürfnisse der Self Care-Industrie
abgestimmt sind.
Selbst in der heutigen, von Facebook, Twitter und Co. dominierten
Welt hat die klassische Werbung mit Printformaten und im tV ei-
nen hohen Stellenwert. Plakate sind in diesem Zusammenhang aus
unserer Umgebung gar nicht wegzudenken.
2726
26
Vorstand & neuwahlDie Generalversammlung der IGEPHA am 6. Oktober 2016 stand
im Zeichen von Neuwahlen, bei denen ein erfolgreiches Team
im Amt bestätigt und für weitere drei Jahre mit vielen Arbeits-
aufträgen ausgestattet wurde. Dr. Gerhard Lötsch, einstimmig
wiedergewählter Präsident der IGEPHA, versprach: „Wir wer-
den uns weiterhin mit vollem Engagement für die Interessen-
gemeinschaft der österreichischen OTC-Hersteller einsetzen.“
Das Präsidium für die Funktionsperiode bis 2019 setzt sich wie
folgt zusammen:
Nach einer interimistischen Umgestaltung des Präsidiums und
des Vorstandes anlässlich der Generalversammlung im Jahr 2015
waren bei der regulären Neuwahl zu Beginn der neuen Funkti-
onsperiode großangelegte personelle Änderungen nicht erfor-
derlich.
Präsident Dr. Lötsch wurde in seiner Funktion bestätigt und zählt
weiterhin auf die bewährte Unterstützung durch die beiden Vi-
zepräsidenten Mag. Susanne Eibegger und Ulrich Grottenthaler.
Einzig die Funktion des Kassiers wurde neu besetzt: Dr. Rudolf
Mad ist nun für die Finanzen zuständig. Er folgt in dieser Funk-
tion Mag. Alfred Grün nach.
Im Rahmen der Generalversammlung zog Präsident Lötsch ein
positives Resümee über die vergangenen drei Jahre. Die IGEPHA
habe sich im österreichischen und europäischen Umfeld erfolg-
reich als renommierte Self Care-Organisation positioniert und
den Stellenwert der OTC-Industrie in einem vom wachsenden
Kostendruck betroffenen Gesundheitssystem deutlich unter Be-
weis gestellt.
„In Zukunft wird es noch mehr darum gehen, die Vorteile der Self
Care publik zu machen und attraktiv darzustellen und auch das
Gesundheitsministerium und die Sozialversicherungsträger ef-
fektiver in die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Self
Care und Self Care-Produkte einzubinden.“
Präsident: Dr. Gerhard Lötsch (GSK-Gebro Consumer Healthcare)
VizePräsidentin: Mag. Susanne Eibegger (Bayer Austria)
VizePräsident: Ulrich Grottenthaler (sanofi)
Kassier: Dr. Rudolf Mad (Boso)
Weitere Mitglieder des Vorstandes:
Mag. Alfred Grün (Schülke & Mayr)
Mag. Aleks Jovanovic (Kwizda Pharma)
Prok. Diethelm Preißer (Jacoby GM Pharma)
Mag. Manfred Schafler (Dr. A. & L. Schmidgall)
rechnungsPrüfer: Dr. Heinz Jelinek
Mag. Wolfgang Lindinger
2928
Mitglieder des
fachausschusses
█ DI Rudolf Dietrich, Sanova Pharma
█ Johanna Gugler, Dr. Peinthner
█ Mag. Theresa Hinteregger-Smoly, sanofi
█ Mag. Franz Pogatsch, Merz Consumer Care
█ Christian Schwartz, Schülke & Mayr
█ Thomas Schula, ApothekerKrone
█ Michael Stanzig, s.a.m. Pharma
█ Mag. Johanna Gugler
fachausschuss „KoMMuniKation und Wirtschaft“
Leitung des Fachausschusses
2016 lag der Fokus der Arbeit des Fachausschusses auf den
Vorbereitungen für das 53rd Annual Meeting der AESGP 2017
in Wien (30. Mai bis 1. Juni 2017). Außerdem widmete sich der
Fachausschuss den Planungen für das 50-Jahr-Jubiläum der
IGEPHA, das 2017 begangen wird. Für die Durchführung von
Studien und Forschungsprojekten wurden diverse Vorarbeiten
geleistet. Der Fachausschuss befasst sich darüber hinaus
kontinuierlich mit der Konzeption und Durchführung von Maß-
nahmen, die der Öffentlichkeitsarbeit dienen. Mit Netzwerkpart-
nern wie z. B. dem Apothekerverband steht der Fachausschuss
im Kontakt, um nützliche Kooperationen zu entwickeln. Nicht
zuletzt setzt der Fachausschuss durch ein maßgeschneidertes
Weiterbildungsprogramm wichtige thematische Schwerpunkte.
Alle Aktivitäten des Fachausschusses werden in enger Zusam-
menarbeit mit der Geschäftsführung abgewickelt.
fachausschuss „regulatory affairs“
Mitglieder des
fachausschusses
█ Dr. Siegrun Gerlach, Diapharm Austria
█ Dr. Mario Koller, Drehm Pharma
█ Mag. Tanja Konder, Sanova Pharma
█ Dr. Irene Kräutler, Bayer Austria
█ Dr. Rudolf Mad, Boso
█ Dr. Michael Rasig, Jacoby GM Pharma
█ Mag. (FH) Michael Sander, Pharmig
█ Dr. Eva Schnabl, Kwizda Pharma
█ Dipl.-Biol. Axel Struss, Pfizer
█ Mag. Helga Tieben, Pharmig
█ Dr. Carla Waßmann, Dr. Peithner
█ Dr. Dietmar Werner, Adler Pharma
Dank der Kontakte zum Dachverband AESGP und somit zu den
Entscheidungen, die auf europäischer Ebene getroffen werden,
ist der Fachausschuss in der Lage, die IGEPHA Mitglieder frühzei-
tig auf aktuelle Themen vorzubereiten und deren Auswirkungen
auf den Self Care-Markt in Österreich zu beurteilen.
Tatkräftige Unterstützung erhielten die IGEPHA Mitglieder 2016
vom Fachausschuss Regulatory Affairs beispielsweise hinsicht-
lich der neu aufgetauchten Herausforderungen im Zusammen-
hang mit Pyrrolizidinalkaloiden im Bereich der Phytopharmaka.
Der Fachausschuss sorgte für den erforderlichen Know-how-
Transfer und entwickelte in Zusammenarbeit mit der zuständi-
gen Behörde Strategien für die weitere Vorgangsweise.
Zum Aufgabenbereich des Fachausschusses zählten auch die
Aktivitäten hinsichtlich der Formulierung von einheitlichen Leit-
linien zur Bezeichnung von Arzneimitteln. Ein weiterer Schwer-
punkt des Jahres 2016 betraf die Information der Mitglieder zu
Aspekten der EU-Fälschungsschutzrichtlinie. Wegen des bereits
eingetretenen Engpasses bei den Benannten Stellen nahm der
Fachausschuss Kontakt mit dem Gesundheitsministerium auf
und wies auf die Schwierigkeiten hin, die auf die Hersteller von
Medizinprodukten diesbezüglich zukommen werden.
Zu allen genannten Themenbereichen wird der Fachausschuss
selbstverständlich auch 2017 seine Expertise einfließen lassen.
Mag. Susanne Eibegger, Bayer Austria
Dr. Gerhard Lötsch, GSK-Gebro Consumer Healthcare
Leitung des Fachausschusses
3130
Stellvertreter der stimmberechtigten Mitglieder in Reihenfolge des Eintritts in die Stellvertretung
█ Dr. Carla Waßmann, Dr. Peithner
█ Dr. Hartwig Schreiber, Erwo Pharma
█ Mag. Johannes Schwertner, Easypharm
█ Mag. Mirjana Mayerhofer, Omega Pharma
█ Mag. Thomas Fellhofer, Bayer Austria
fachausschuss „Werbecodex“
Mitglieder des fachausschusses
Stimmberechtigte Mitglieder des Fachausschusses
█ Mag. Manfred Schafler, Dr. A. & L. Schmidgall
█ Dr. Albert Kompek, Apomedica
█ Dr. Rudolf Mad, Boso
█ Mag. Aleks Jovanovic, Kwizda Pharma
█ Dr. Gabriele Hartl, Stada
Der IGEPHA ist es ein großes Anliegen, transparente Abläufe
zu garantieren und in allen Geschäftsbereichen eine sachli-
che, nachvollziehbare Vorgehensweise zu pflegen. Teil dieses
Bekenntnisses zur Transparenz ist der Werbecodex, der den
Mitgliedern als internes Regulativ dient.
Im Werbecodex wird exakt definiert, welchen Grundsätzen
eine verantwortungsbewusste Werbung für Self Care-Produkte
folgen sollte. Verstöße gegen den Werbecodex können im
Zuge von internen Werbecodex-Verfahren außergerichtlich
bereinigt werden, in nahezu 100 % der Fälle konnten Konflikte
bislang einvernehmlich gelöst werden.
Trotz dieser Erfolgsgeschichte stellte es sich 2016 heraus,
dass es Zeit ist, den Werbecodex als eines der wichtigsten In-
strumente der IGEPHA einem Innovationsprozess zu unterzie-
hen und zeitgemäß zu adaptieren. Diesem Vorhaben wird sich
der Fachausschuss Werbecodex neben seiner laufenden Arbeit
in der nächsten Funktionsperiode widmen.
Im Beobachtungszeitraum 2016 wurden zwölf Beschwerdefälle registriert, in allen Fällen konnte eine Einigung erreicht werden.
Einen Überblick über die einzelnen Verstöße bietet die unten ersichtliche Grafik.
Nr. Beschwerde Vorwurf Ergebnis1 krankheitsbezogene Angaben bei NEM Verstoß gegen §§ 5 Abs. 3 LMSVG Einigung2 Angabe Marktführerschaft Verstoß gegen § 2 UWG Einigung3 Angaben, die über die FI/GI hinausgehen Verstoß gegen § 53 Abs. 1 Z 3 AMG, § 53 Abs. 1 Z 9 AMG Einigung4 Wirkungsangabe, die nicht mit GI vereinbart ist Verstoß gegen § 50a Abs. 3 AMG Einigung5 Verwendung nicht-genehmigter Claims Verstoß gegen VO EG 1924/2006 (HCVO) Einigung6 Präsentationsarzneimittel Verstoß gegen § 1 Abs. 1 Ziffer 1 AMG Werbecodex7 Angabe Marktführerschaft und Angabe Erster der speziellen
ZusammensetzungVerstoß gegen § 2 UWG Werbecodex
8 Irreführung Verstoß gegen § 2 UWG und damit unlauter i.S.d. § 1 UWG Einigung9 Abgabe von Ärztemuster Verstoß gegen § 58 AMG Einigung10 Lebensmittel Eigenschaften der Vorbeugung, Behandlung oder
Heilung einer menschlichen Krankheit zuzuschreiben oder den Eindruck dieser Eigenschaften entstehen zu lassen.
Verstoß gegen § 5 Abs. 3 LMSVG Einigung
11 Verwendung nicht-genehmigter Claims Verstoß gegen VO EG 1924/2006 (HCVO) Einigung12 Angabe Marktführerschaft Verstoß gegen § 2 UWG Einigung
Leitung des FachausschussesUlrich Grottenthaler, sanofi
Laptop, Tablet und Smartphone
– feste Bestandteile unseres All-
tags. OTC-Werbung muss daher
an die unterschiedlichen digita-
len Darstellungsformen ange-
passt sein.
32
█ S.A.M. PHARMA Handels GesmbH
█ Sanamed Import- und Handelsges.m.b.H.
█ Sandoz GmbH
█ sanofi-aventis GmbH Österreich
█ Sanova Pharma GesmbH
█ Schaerer Company
█ Schülke & Mayr GmbH
█ Sidroga Gesellschaft für Gesundheitsprodukte mbH
█ Sigmapharm Arzneimittel GmbH
█ Stada Arzneimittel GmbH
█ Takeda Pharma Ges.m.b.H.
█ Terrapharm Pharmazeutische Produktions- und
Handelsges.m.b.H
█ The Wellness Company GmbH
█ Trigal Pharma GmbH
█ Weleda Ges.m.b.H.& Co KG
█ ÄrzteKrone Verlagsgesellschaft mbH
█ Diapharm Austria GmbH
█ Drehm Pharma GmbH
█ Eblinger & Partner Personal- und
Managementberatungs GmbH
█ Eumedia Werbegesellschaft mbH
█ GfK Austria
█ Health Care Consulting GmbH
█ Herba Chemosan Apotheker-AG
█ IDS Media GmbH
█ Kwizda Pharmahandel GmbH
█ Mag. Günter Peroutka
█ MedizinMedien Austria GmbH
█ Netdoktor.at
█ Österreichische Apothekerbank reg.Gen.m.b.H.
█ Österreischische Pharmazeutische Gesellschaft
█ Pharma Time Verlags GmbH
█ Phoenix Arzneiwarengroßhandlung GesmbH
█ QuintilesIMS
█ Top Holding Trading & Consulting GmbH
█ Welldone GmbH
█ Adler Pharma
█ Almirall GmbH
█ Angelini Pharma Österreich GmbH
█ APOMEDICA
█ Austroplant Arzneimittel Ges. m. b. H.
█ Bayer Austria Ges.m.b.H.
█ Biogena Naturprodukte Gmbh & Co KG
█ BIONORICA
█ Boso GmbH u. Co.
█ C. Brady KG
█ Capsumed Pharm GmbH
█ DELTA PRONATURA Handels GmbH
█ Dr. A. & L. Schmidgall GmbH & Co KG
█ Dr. Loges Österreich GmbH
█ Dr. Peithner KG
█ Dr. Pfleger Chemische Fabrik GmbH
█ Drapal GmbH
█ Easypharm GmbH & Co KG
█ ERWO Pharma GmbH
█ Gebro Pharma GmbH
█ GSK – Gebro Consumer Healthcare GmbH
█ guterrat Gesundheitsprodukte GmbH & Co. KG
█ Institut Allergosan Pharmazeutische Produkte
█ Jacoby GM Pharma GmbH
█ Johnson & Johnson GmbH
█ Kwizda Pharma GmbH
█ Life Light
█ M. C. M Klosterfrau Healthcare GmbH
█ Meda Pharma GmbH
█ Merck GesmbH
█ Merz Consumer Care Austria GmbH
█ Pharmazeutische Fabrik Montavit Ges.m.b.H.
█ Natural Products & Drugs GmbH
█ Omega Pharma Austria Health Care GmbH
█ Ökopharm GmbH
█ Pascoe pharm. Präparate GmbH
█ Pelpharma Handels G.m.b.H.
█ Pfizer Corporation Austria GmbH
█ pro medico HandelsGmbH
█ Ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH
█ Reckitt Benckiser Austria GmbH
IGEPHA Mitgliedsunternehmen
Stand: Jänner 2017
ordentliche Mitglieder
ausserordentliche Mitglieder