Post on 20-Aug-2020
BÜRGERSCHAFTDER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13304
05. 06. 1821. Wahlperiode
Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft
Bericht über die Arbeit des Aktionsbündnisses für Bildung und Beschäftigung Hamburg
– Hamburger Fachkräftenetzwerk – Bewertung der strategischen Ansätze der Fachkräftestrategie
und der Arbeit des Fachkräftenetzwerks gemäß Drucksache 20/8154
1
A.
Anlass
Der Senat hat im Jahr 2013 unter Federführung der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) und im engen Dialog mit der Agentur für Arbeit Hamburg, Jobcenter team.arbeit.hamburg, der Han-delskammer Hamburg, der Handwerkskammer Ham-burg, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Hamburg, dem Unternehmensverband Nord e.V. sowie allen von der Thematik betroffenen Hamburger Fachbehörden eine Fachkräftestrategie entwickelt und verabschie-det. Ziel der Fachkräftestrategie ist es, kurzfristig Stel-lenbesetzungsengpässe abzufedern, mittelfristig die Strukturen im Aus-, Weiterbildungs- und Hochschul-bereich auf geänderte Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft anzupassen und langfristig für die Stadt und die Metropolregion ein hohes Erwerbspersonen-potenzial zu sichern und dieses voll auszuschöpfen.
Um diese Ziele zu erreichen, sind in Abstimmung mit allen Partnerinnen und Partnern des Fachkräfte-netzwerkes vier Handlungsfelder (sog. Säulen der Fachkräftestrategie) definiert worden: Die erste Säule zielt auf die bedarfsgerechte Qualifizierung von und zu Fachkräften ab, während die zweite Säule zum Ziel hat, das Erwerbspersonenpotenzial von Jugendlichen, Frauen, Älteren, Menschen mit Behinderung und Menschen mit Migrationshintergrund zu sichern und
auszuschöpfen. Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu gewinnen und bei Hamburger Unternehmen für attraktive Arbeitsbedingungen zu werben, sind die Ziele der dritten und vierten Säule der Fachkräftestra-tegie.
Da eine Institution allein die erforderlichen fach-politischen Anpassungen zur Fachkräftesicherung nicht leisten kann, war es notwendig, Strukturen für eine neue Qualität der Zusammenarbeit zu schaffen. Parallel zur Entwicklung der Fachkräftestrategie wurde daher das bereits auf dem Gebiet „Übergang Schule – Beruf“ tätige Aktionsbündnis für Bildung und Be-schäftigung Hamburg zum Fachkräftenetzwerk weiter-entwickelt. Die oben genannten Partnerinnen und Partner arbeiten im Netzwerk fachpolitikübergreifend zusammen. Jede Partnerin und jeder Partner des Fachkräftenetzwerkes (Staat, Wirtschaft, Sozialpart-nerinnen und Sozialpartner) bringt in das Netzwerk seine Kompetenzen und Fragestellungen ein, um Lösungen und Instrumente zur Fachkräftesicherung zu entwickeln, Handlungsbedarfe für die Änderung gesetzlicher Rahmenbedingungen aufzuzeigen sowie den Wissenstransfer und die Abstimmung von Maß-nahmen zu sichern.
Die Arbeit im Fachkräftenetzwerk ist ergänzend zu der (fach-)politischen Verantwortung aller staatlichen und nicht-staatlichen Akteurinnen und Akteure zu ver-
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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. WahlperiodeDrucksache 21/13304
stehen. So verantwortet beispielsweise die Agentur für Arbeit Hamburg die Berufsberatung und Arbeitsmarkt-förderung, die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) den Masterplan Handwerk, die Be-hörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) die „ArbeitsschutzPartnerschaft Hamburg“, die Be-hörde für Schule und Berufsbildung (BSB) den Über-gang Schule – Beruf einschließlich der Berufs- und Studienorientierung und die Kammern sowie UVNord die Beratung und Unterstützung der in ihnen organi-sierten Unternehmen.
In Drucksache 20/8154 wurde für das Jahr 2017 eine Bewertung der strategischen Ansätze der Fach-kräftestrategie und der Arbeit des Fachkräftenetz-werks angekündigt. Die vorgelegte Drucksache be-richtet über wesentliche Arbeitsergebnisse des Fach-kräftenetzwerks der Jahre 2013 bis 2017 und benennt zukünftige Handlungsfelder.
B.
Bewertung der Arbeit im Fachkräftenetzwerk (2013 bis 2017)
Das Aktionsbündnis für Bildung und Beschäfti-gung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk
dient dazu, zum einen eine gemeinsame Analyse zum Angebot und zur Nachfrage nach Fachkräften für Hamburg zu erreichen und zu diesem Thema den erforderlichen Wissenstransfer zu gewährleisten, zum anderen Lösungen zur Fachkräftesicherung zu ent-wickeln und das gemeinsame Vorgehen abzustim-men.
I.
Vernetzung, Kooperation, Wissenstransfer
Das Fachkräftenetzwerk arbeitet in vier verschie-denen Teilprojektgruppen, die regelmäßig in Abstim-mung mit den federführenden Behörden tagen. Die Projektgruppe (Amtsleitungsebene bzw. entspre-chende Vertretung) tagt vierteljährlich, die Lenkungs-gruppe (Staatsrätinnenebene und Staatsräteebene bzw. entsprechende Vertretung) zweimal jährlich. Das Gästehausgespräch auf Ebene der Präsidinnen und Präsides findet einmal jährlich statt. Die Geschäfts-stelle organisiert das Fachkräftenetzwerk, erstellt Ana-lyseberichte, organisiert den jährlichen Fachkongress und hat die Aufgabe für die interne und externe Kom-munikation zu sorgen.
Abbildung 1 Aktionsbündnis für Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräfte-netzwerk
Abb. 1 Aktionsbündnis für Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk
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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13304
Die BASFI hat zur Bewertung der Zusammenarbeit mit allen Partnerinnen und Partnern des Fachkräfte-netzwerks Ende 2016/Anfang 2017 einen strukturier-ten Dialog geführt.
Die Partnerinnen und Partner sind übereinstim-mend der Auffassung, dass die enge und vertrauens-volle Zusammenarbeit aller Partnerinnen und Partner in den Gremien des Netzwerks (siehe Abbildung 1) dazu beigetragen hat, dass sich Vernetzung, Koopera-tion und Wissenstransfer auf allen Ebenen des Fach-kräftenetzwerks etabliert bzw. verbessert haben.
Die neue Qualität der Zusammenarbeit wird im Detail auch an folgenden Beispielen sichtbar: Um den Wissenstransfer zu befördern und eine Verständigung zur Einschätzung der Fachkräftesituation in Hamburg zu erreichen, wurden regelmäßig Analyseberichte zu verschiedenen Themen erstellt und Fachtage zu aus-gewählten Handlungsfeldern veranstaltet (siehe Ta-belle 1, Anhang). Zudem haben die Partnerinnen und Partner das Netzwerk zur Diskussion wichtiger struk-tureller Fragestellungen genutzt (zum Beispiel zur An-erkennung non-formal und informell erworbener Kom-petenzen, zur Durchlässigkeit der Bildungssysteme). Darüber hinaus zeigt sich die Qualität der Zusammen-arbeit darin, dass auch größere und schwierige The-menkomplexe gemeinsam bearbeitet werden konnten – mit den Partnerinnen und Partnern des Netzwerks, aber zum Teil in eigenen formalen Strukturen. Dies gilt insbesondere für den Aufbau bzw. die Begleitung der Jugendberufsagentur. Auch bei der Arbeitsmarkinte-gration von Geflüchteten wurde bereits Ende 2015 mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern das Vorha-ben „W.I.R – work and integration for refugees“ (siehe Drucksache 21/5832) initiiert.
Zu weiteren konkreten Arbeitsergebnissen siehe Tabelle 2 (Anhang).
II.Lösungen zur Fachkräftesicherung und zukünftige Handlungsfelder
Aus Sicht der Partnerinnen und Partner soll der strategische Ansatz der Fachkräftestrategie mit den vier Säulen „Qualifizierung“, „Sicherung des Erwerbs-personenpotenzials“, „Zuwanderung“ und „attraktive Arbeitsbedingungen“ fortgesetzt werden. Zur Säule „Zuwanderung“ ist anzumerken, dass die stark gestie-gene Zuwanderung von Geflüchteten im Jahr 2015 zurzeit der Strategieentwicklung nicht absehbar war, die sich hieraus ergebenden Handlungsbedarfe (wie z.B. Arbeitsmarktintegration) aber gleichwohl rasch von den Gremien des Fachkräftenetzwerks sowie den neu entstandenen Gremien von W.I.R aufgegriffen werden konnten.
Die Arbeit im Netzwerk hat bestätigt, dass für die Fachkräftesicherung verschiedene Akteurinnen und
Akteure im Zusammenspiel von Wirtschaft und Staat verantwortlich sind. Jede Akteurin und jeder Akteur verfügt dabei über unterschiedliche Handlungsmög-lichkeiten, die vielfach erst im Zusammenspiel ihre volle Wirkungskraft entfalten können. Zur Fachkräfte-sicherung in der Pflege ist beispielsweise ein abge-stimmtes Vorgehen auf verschiedenen Handlungsfel-dern erforderlich: von der Berufsorientierung bei den Schülerinnen und Schülern (BSB) und Agentur für Ar-beit Hamburg) über den Erhalt der Erwerbsfähigkeit von Beschäftigten (BASFI und (BGV) bis zur Verbesse-rung der Arbeitsbedingungen in den Pflegeeinrichtun-gen (BGV und Wirtschafts- und Sozialpartner und -partnerinnen) sowie der Erfordernisse zur Umsetzung des Pflegeberufe-Reformgesetztes (BGV, BSB, BWFG).
Im Rahmen dieser Drucksache werden nur die we-sentliche Ergebnisse der Arbeit des Fachkräftenetz-werks aus den Jahren 2013 bis 2017 dargestellt (siehe hierzu Tabelle 2, Anhang).
Im Rahmen des bereits unter Abschnitt I. erwähn-ten strukturierten Dialogs wurden mit den Partnerin-nen und Partnern zudem Verabredungen zu zukünfti-gen Handlungsfeldern getroffen. Das Thema Digitali-sierung mit seinen verschiedenen Ausprägungen Ar-beit 4.0, Industrie 4.0 und Bildung 4.0 wird in den nächsten Jahren einen der zentralen Arbeitsschwer-punkte bilden. Fragen des Erhalts der Attraktivität der dualen Ausbildung, die Verbesserung der Durchläs-sigkeit der Bildungssysteme, die Arbeitsmarktintegra-tion von Geflüchteten und die aktive Gestaltung von Zuwanderung sind auch weiterhin prioritär.
Darüber hinaus wurde vereinbart, die Öffentlich-keitsarbeit des Fachkräftenetzwerks zu verbessern.1)
III. Stellungnahmen der Partnerinnen und Partner
des Fachkräftenetzwerks
Den externen Partnerinnen und Partnern wurde die Möglichkeit einer Stellungnahme gegeben. Die Rückäußerungen der Agentur für Arbeit Hamburg, des Jobcenters team.arbeit.hamburg, der Handelskam-mer, der Handwerkskammer sowie des Deutschen Ge-werkschaftsbundes sind als Anlage beigefügt. Der Unternehmensverband Nord e.V. hat mit Hinweis auf die bereits im Vorfeld erfolgte Beteiligung auf eine wei-tere Kommentierung verzichtet.
IV. Fazit
Der Senat hat mit der Entwicklung der Fachkräf-testrategie und des Hamburger Fachkräftenetzwerks
1) Zur Internetseite siehe www.hamburg.de/fachkraefte. Ein Re-launch wurde im 2. Halbjahr 2017 umgesetzt.
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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. WahlperiodeDrucksache 21/13304
im Jahre 2013 unter Einbindung der Wirtschafts- und Sozialpartner und -partnerinnen, der Arbeitsverwal-tung und weiterer Fachbehörden einen wichtigen Weg eingeschlagen. Während die Fachkräftestrategie mit ihren vier strategischen Säulen einen geeigneten fachlichen Rahmen darstellt, um fachpolitikübergrei-fende Handlungsansätze zur Fachkräftesicherung zu initiieren und weiterzuentwickeln, bietet das im Juni
2013 gegründete Fachkräftenetzwerk hierfür einen ge-eigneten organisatorischen Rahmen.
Zu den zukünftigen Handlungsfeldern siehe Ta-belle 3 (Anhang).
C.Petitum
Der Senat beantragt, die Bürgerschaft wolle Kennt-nis nehmen.
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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. WahlperiodeDrucksache 21/13304
Anlage 2
Stellungnahme der Agentur für Arbeit Hamburg zum Hamburger Fachkräftenetzwerk
Ein wichtiges Ziel der Arbeitsmarktpolitik ist es, jedem einzelnen Menschen in Hamburg beruf-liche Perspektiven zu eröffnen. Vorhandene Potenziale noch besser zu erkennen und zu mo-bilisieren, Fachkräfteengpässe zu identifizieren und sich der verändernden Arbeitswelt durch attraktive Arbeitsbedingungen zu begegnen, stehen weiterhin im Fokus des Fachkräftenetz-werks.
Seit dem 5-jährigen Bestehen des Fachkräftenetzwerkes hat sich die Zusammenarbeit zwi-schen den Partnern immer mehr verstetigt. Die definierten Handlungsfelder, die in den vier Säulen der Fachkräftestrategie festgelegt wurden, bilden weiterhin die Schwerpunkte. Durch die transparente Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren, konnten Ursachen erkannt und Lösungswege angestoßen werden. Den Akteuren ist es gelungen, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen aufeinander abzustimmen, um Lücken zu schließen und Doppel-förderungen zu vermeiden.
Durch die Kooperation der Netzwerkpartner sind wichtige Schritte zur Integration von Geflüch-teten in den Arbeitsmarkt gelungen. Die Zusammenarbeit der Partner hat dazu beigetragen, dass Strukturen für eine schnelle praxisorientierte Unterstützung geschaffen wurden.
Zusätzlich konnten zukünftige Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und dem demografischen Wandel festgestellt und geclustert werden.
Es ist uns ein Anliegen, die gute Zusammenarbeit im Fachkräftenetzwerk weiter zu verbessern und die Weiterentwicklung des Fachkräftenetzwerks regelmäßig zu überprüfen.
13
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13304
Anlage 3
1
Konzept zur Einrichtung eines spezialisierten, temporären Teams für die Bearbeitung von EU Bürgern im Leistungsbezug SGB II von EU Bürgern im Leistungsbezug SGB II
Stellungnahme von
Jobcenter team.arbeit.hamburg
zum Bericht über die Arbeit des Aktionsbündnisses für Bildung und Beschäftigung Hamburg
– Hamburger Fachkräftenetzwerk –
Bewertung der strategischen Ansätze der Fachkräftestrategie und der Arbeit des
Fachkräftenetzwerks gemäß DrS 20/8154
Dirk Heyden, Geschäftsführer
14
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. WahlperiodeDrucksache 21/13304
noch Anlage 3
2
Jobcenter team.arbeit.hamburg ist als gemeinsame Einrichtung von den beiden Trägern - die Freie und
Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration,– und
die Agentur für Arbeit Hamburg, beauftragt, die Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitssuchende
nach dem SGB II zu gewährleisten. Jobcenter team.arbeit.hamburg kommt diesem vielfältigen Auftrag
mit rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 18 Standorten im gesamten Hamburger Stadtgebiet
nach. Diese sorgen dafür, dass rund 180.000 Menschen in etwa 100.000 Haushalten (sogenannte
Bedarfsgemeinschaften) mit SGB II-Leistungen bedarfsgerecht unterstützt werden. Von den rund
129.000 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind rund 44.000 arbeitslos, davon rund 18.000
langzeitarbeitslos. Jährlich bringt Jobcenter team.arbeit.hamburg über 30.000 Kundinnen und Kunden
in Ausbildung und Arbeit.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jobcenter team.arbeit.hamburg stellen eine wesentliche Stütze
des sozialen Ausgleichs in der Freien und Hansestadt Hamburg dar und bekennen angesichts ihres
enormen Beitrags für den regionalen Arbeitsmarkt und die Wirtschaftskraft der Stadt: „Ich arbeite für
Hamburg“.
Gemeinsam mit den beiden Trägern wird unter anderem über das Arbeitsmarkt- und
Integrationsprogramm entschieden. Dieses stellt die Maßnahmen zur Sicherung, Gewinnung und
Ausschöpfung von Fachkräften für den Hamburger Arbeitsmarkt in den Vordergrund.
Seit 2008 ist Jobcenter team.arbeit.hamburg zudem Mitglied in ABBH - Aktionsbündnisses für Bildung
und Beschäftigung Hamburg. Die sog. Fachkräftestrategie der Freien und Hansestadt Hamburg ist ein
tragendes Element der Aufgabenerledigung von Jobcenter team.arbeit.hamburg.
Jobcenter team.arbeit.hamburg ist darüber hinaus Partner und wesentlicher Bestandteil von W.I.R und
der Jugendberufsagentur Hamburg.
Die Instrumentarien von Jobcenter team.arbeit.hamburg im Rahmen der Fachkräftesicherung sind
vielfältig und reichen von guter individueller Beratung, beruflicher Orientierung und gezielter Vermittlung
über den passenden Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie abschlussorientierten
Qualifizierungsmaßnahmen, Weiterbildungen, Coachings, Lohnkostenzuschüssen bis hin zu den
vielfältigen vorbildlichen flankierenden kommunalen Leistungen.
Darüber hinaus agiert unser gemeinsamer Arbeitgeberservice mit der Agentur für Arbeit Hamburg nah
und kompetent an Arbeitsmarkt und Wirtschaft. Flankiert wird dieser durch spezialisierte
Organisationseinheiten (sog. ibv-Teams und seit 2018 sog. ASK), die die Suche nach passenden
Bewerbern für den Hamburger Arbeitsmarkt intensivieren und auf der anderen Seite für diesen im
besonderen Maße fit machen.
15
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13304
noch Anlage 3
3
Die Kundenstruktur von Jobcenter team.arbeit.hamburg bietet ein enormes Potential an vorhandenen
oder noch zu entwickelnden Fachkräften: Immerhin rund 20 % der erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten verfügen mindestens über eine abgeschlossene berufliche Ausbildung. Rund
73 % fehlt diese noch. Zwar ist nicht jede und jeder darunter sogleich persönlich in der Lage, eine
Umschulung oder betriebliche Ausbildung beginnen zu können oder zu wollen, jedoch ist dies ein
Schwerpunkt unserer persönlichen Beratung und Förderung. Der Erfolg zeigt sich in einer seit Jahren
im Vergleich mit anderen gemeinsamen Einrichtungen sehr hohen Inanspruchnahme von
abschlussorientierten Qualifizierungen.
Als besondere Personengruppen, auf die ein besonderes Augenmerk gerichtet wird, hat Jobcenter
team.arbeit.hamburg gemeinsam mit den Trägern neben Langzeitarbeitslosen vor allem Menschen mit
Migrationshintergrund, Jugendliche und Jungerwachsene, Menschen mit Behinderung, Frauen und
Erziehende identifiziert. Dies entspricht den Säulen 1 und 2 des Fachkräftenetzwerks, hat sich vor allem
in den Hamburger Initiativen Jugendberufsagentur, W.I.R, aber im spezialisierten Standort für
schwerbehinderte Menschen oder des Gesundheitsförderungsprojektes niedergeschlagen, in Zukunft
auch in der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes.
Insofern ist der stetige Austausch und die Zusammenarbeit mit den Partnern des Netzwerks unerlässlich
und erfolgreich. Die in den Teilprojektgruppen erarbeiteten Schwerpunkte und Strategien (Anhang 2
und 3) unterstützen die erfolgreiche Aufgabenerledigung von Jobcenter team.arbeit.hamburg
unmittelbar oder mittelbar.
Jobcenter team.arbeit.hamburg trägt die weitere strategische Ausrichtung des Fachkräftenetzwerks,
auch im Hinblick auf die Herausforderungen der Digitalisierung, uneingeschränkt mit und wird sich in
die Netzwerkarbeit weiter aktiv einbringen.
Dirk Heyden
Hamburg, den 16.5.2018
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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. WahlperiodeDrucksache 21/13304
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Handwerkskammer Hamburg · Holstenwall 12 · 20355 Hamburg Seite 1 von 2
Stellungnahme der Handwerkskammer Hamburg zum Bericht über die Arbeit des Aktionsbündnisses für Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk
In den fünf Jahren seines Bestehens ist das Hamburger Fachkräftenetzwerk zu einer etablierten Plattform geworden, auf der die Partner sehr systematisch und mit hohem fachlichem Anspruch an den in der Hamburger Fachkräftestrategie festgelegten Themen arbeiten. Es spricht für sich, dass die Struktur, die anfangs nur ein Angebot zur Beteiligung und zum Zusammenwirken sein konnte, inzwischen so viel Gewicht gewonnen hat, dass sie von den Partnern zunehmend initiativ genutzt wird, um relevante Fragestellungen einzubringen, problematische Entwicklungen auf dem Fachkräftemarkt aufzuzeigen und eigene Handlungsansätze oder Projekte vorzustellen.
Der große Nutzen eines Informations- und Abstimmungs-Netzwerks, das die jeweilige institutionelle fachliche Verantwortung bei den einzelnen Partnern belässt, aber gemeinsame Interessen bündelt und konzertiertes Handeln ermöglicht, zeigte sich exemplarisch bei der Bewältigung der Herausforderungen, die ab 2015 mit der verstärkten Zuwanderung von Flüchtlingen entstanden. Zwar wurde W.I.R selbst eher neben als in den Strukturen des Fachkräftenetzwerks entwickelt, was dem enormen Handlungsdruck der verantwortlichen Fachbehörden und der Komplexität der erforderlichen Prozessintegration geschuldet sein dürfte. Die praktische Kooperation der W.I.R-Partner und die gemeinsame Integration von Flüchtlingen in den Hamburger Arbeitsmarkt wurde und wird aber stark von der Zusammenarbeit im Fachkräftenetzwerk vorangetrieben. Aus Sicht der Handwerkskammer ist hier vor allem der W.I.R-Unternehmensservice zu nennen, von dem Handwerksbetriebe bei der Beschäftigung von Flüchtlingen vielfach profitieren. Auch die Abstimmung einer spezifisch hamburgischen Umsetzungsvereinbarung für die „3+2-Regelung“ zwischen Sozial- und Innenbehörde unter Beteiligung von Handels- und Handwerkskammer ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, weil sie über die bundesgesetzliche Regelung hinaus auch die wichtigsten Ausbildungsvorbereitungsmaßnahmen in den Geltungsbereich von „3+2“ hineinnimmt.
Ausdrücklich unterstrichen sei weiter ein nur vermeintlich „weicher“ Nutzen des Fachkräftenetzwerks, der im Bericht wie folgt beschrieben wird: „Die Partner sind übereinstimmend der Auffassung, dass die engen und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Partner in den Gremien des Netzwerks dazu beigetragen hat, dass sich Vernetzung, Kooperation und Wissenstransfer auf allen Ebenen des Fachkräftenetzwerks etabliert bzw. verbessert haben.“ Von diesem nicht zu unterschätzenden Effekt profitiert die Arbeit des Fachkräftenetzwerks gerade dort, wo die Partner sich mit solchen Problemen beschäftigen, die nicht ein für alle Mal zu lösen sind, sondern als Dauerthemen kontinuierlich bearbeitet werden müssen (wie etwa der Übergang Schule-Beruf oder die Integration von Menschen mit Behinderungen in betriebliche Beschäftigung). Denn in der Regel führt die multiperspektivische Erfassung von Problemständen zu qualitativ besseren und nachhaltigeren Lösungsansätzen und Ergebnissen, als sie aus der Sicht und mit den Möglichkeiten eines einzelnen Partners erreicht werden könnten.
In diesem Sinn wird das Fachkräftenetzwerk auch bei der anstehenden Weiterentwicklung der Weiterbildung in Hamburg dazu beitragen, dass Hamburg eine betriebs- und marktnahe Perspektive bei der Ermittlung künftiger Weiterbildungsbedarfe und der Entwicklung entsprechender Angebote einnimmt.
17. Mai 2018
Hauptgeschäftsführer
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Anlage 6
Deutscher Gewerkschaftsbund DGB Hamburg
DGB Hamburg | Besenbinderhof 60 | 20097 Hamburg
Katja Karger Vorsitzende katja.karger@dgb.de Telefon: 040 60 77 661 15 Telefax: 040 60 77 661 41 Mobil: 0171-3599730 Besenbinderhof 60 20097 Hamburg
Name, Adresse und zur Bearbeitung notwendige Angaben werden vorübergehend gespeichert. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Material.
Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Amt für Arbeit und Integration Abteilung Arbeitsmarktpolitik – Herr Jürgen Gallenstein Hamburger Str. 47 22083 Hamburg
Stellungnahme DGB Hamburg zur Drucksache 20/8154 – Bericht ABBH 16. Mai 2018
Sehr geehrte Damen und Herren,
dem Deutschen Gewerkschaftsbund Hamburg wurde von Seiten der BASFI die Möglichkeit gegeben, eine Stellungnahme zum Berichtsentwurf über das Aktionsbündnis für Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk abzugeben. Dieser Möglich-keit kommt der DGB Hamburg gerne nach.
Der DGB Hamburg begrüßt die Mitteilung des Senates an die Bürgerschaft und stimmt grundsätzlich mit den benannten Ansätzen und Handlungsfeldern überein. Die bisherigen Aktivitäten und die Einbindung bewertet der DGB insgesamt positiv. Einige Ergebnisse und Ziele sind hervorzuheben:
PAG – Perspektive Arbeit und Gesundheit
Besonders positiv ist das Modellprojekt „PAG – Perspektive Arbeit und Gesundheit“ zu be-werten. Dies leistet insbesondere für die Beschäftigten einen großen Beitrag zum Erhalt der individuellen Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit und trägt somit zur Fachkräftesiche-rung der Unternehmen bei. Der DGB begrüßt ausdrücklich die geplante Verstetigung dieser Beratungsstelle, weist jedoch darauf hin, dass eine ausreichende Finanzierung gewährleis-tet werden muss.
Weiterentwicklung des Hamburg Welcome Center (HWC)
Hinsichtlich der Weiterentwicklung des HWC gehen die Bemühungen des Fachkräftenetz-werks grundsätzlich in die richtige Richtung. Der DGB empfiehlt, bei den Zielgruppen des HWC die bereits länger in Hamburg lebenden Migrantinnen und Migranten mit zu beach-ten.
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Fachkräftepotenzial von Minijobbenden
Die Hebung des Fachkräftepotenzials von Minijobbenden verstärkt in den Fokus zu rücken, bewertet der DGB grundsätzlich positiv. Knapp 60 Prozent aller geringfügig Beschäftigten arbeiten unterhalt ihrer Qualifikation. Die derzeitigen ESF-Projekte „Worklife“ und "Ser-vicestelle Teilzeitausbildung“ sind aus unserer Sicht jedoch zu engmaschig ausgerichtet und reichen für ein breiteres Anheben von Minijob-Beschäftigung in sozialversicherungspflich-tige Beschäftigung nicht aus. Die Gründe für die Wahl und den Verbleib in geringfügiger Beschäftigung sind vielschichtig und nicht nur über vereinzelte ESF-Projekte zu beseitigen. Ein wesentlicher Grund ist Unkenntnis - auf Seiten der Beschäftigten über die Folgen dieser Beschäftigungsform und auf Seiten der Unternehmen über die tatsächliche Qualifikation der Beschäftigten. Der DGB schlägt daher eine „Anlauf- und Beratungsstelle Minijob“ für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Unternehmen vor.
Vertragslösungen und Ausbildungsabbrüche in der Ausbildung
Der DGB hebt die konstruktive Auseinandersetzung und darauffolgende Analyse im Fach-kräftenetzwerk zum Thema Vertragslösungen hervor. Zudem begrüßt der DGB die ange-strebten Ziele zur Senkung von Vertragslösungen seitens der Handels- und Handwerkskam-mer, des Hamburger Instituts für Berufsbildung (HIBB) und der Agentur für Arbeit (BA). Dennoch merkt der DGB an, dass die Kammern bzw. entsprechenden Aufsichtsbehörden angehalten sind, Betriebe mit wiederholt erhöhter Vertragslösungsquote bei Auszubilden-den im Rahmen ihrer Überwachungspflicht nicht nur ihrer Beratungstätigkeit nachzukom-men, sondern auch ihre Sanktionsmöglichkeiten auszuschöpfen. Diejenigen Betriebe, die eine gute Ausbildung unter den oben genannten Aspekten nicht gewährleisten, gefährden nicht nur die Arbeitsmarktintegration der Beschäftigten, sondern tragen auch zur Aushöh-lung der Fachkräftesicherung bei und wirken somit den Zielen des Fachkräftenetzwerkes entgegen.
Weiterentwicklung der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung in Hamburg
Der DGB begrüßt, dass die Weiterbildung als Herausforderung und Thema des Fachkräfte-netzwerkes erkannt wurde. Die Weiterbildung ist ein wichtiges Handlungsfeld mit Blick auf die Arbeit 4.0. Eine strukturierte und organisierte Weiterbildung – auch mit der Option auf einen individuellen Rechtsanspruch auf Weiterbildung – ist wichtig, um die Beschäftigten in unserer Stadt zu halten und sie zu befähigen, in einem flexibler werdenden Arbeitsmarkt zu bestehen. Das Thema Weiterbildung muss demzufolge zukünftig einen hohen Stellenwert im Fachkräftenetzwerk einnehmen. Die ersten richtigen Schritte wurden mit der Gründung der AG „Zukunft der Weiterbildung“ und der Organisierung des Fachkongresses „Weiter-bildung in Zeiten gesellschaftlichen und technologischen Wandels“ bereits beschritten. Der DGB bewertet die bisherigen Aktivitäten positiv.
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Durchlässigkeit berufliche und akademische Bildung
Der DGB begrüßt grundsätzlich, dass die Durchlässigkeit von beruflicher und akademischer Bildung durch die Gründung einer „Beruflichen Hochschule Hamburg“ (BHH) vorangetrie-ben werden soll. In der Phase der Implementierung dieses Vorhabens mangelte es aus Sicht des DGB jedoch an einer transparenten Kommunikation und an der Möglichkeit zur Stel-lungnahme. Wichtige Fragen zur Umsetzung der Ausbildungs- bzw. Studiengänge und den zu erreichenden Abschlüssen innerhalb des Ordnungsrahmens der Beruflichen Bildung so-wie zu den Zugangsvoraussetzungen dieser Hochschule sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend geklärt. Darüber hinaus sind in dem Berichtsentwurf zum Fachkräftenetzwerk keine weiteren Schritte erläutert. Aus dem Entwurf des Einsetzungsbeschlusses vom 06.03.2018 geht hervor: „In den Gründungsprozess sind die Partner der Beruflichen Bil-dung in Hamburg einzubeziehen, die auch regelhaft in den Gremien des HIBB vertreten sind.“ Der DGB geht davon aus, dass dies die gleichwertige Beteiligung der Sozialpartner beinhaltet. Da dieses Projekt eine starke Tragweite für die Fachkräftequalifizierung in Ham-burg haben wird, empfiehlt der DGB, dass das Fachkräftenetzwerk sich mit dem Projekt BHH zeitnah ausführlich befasst und die Positionen der Hamburger Gremien der Beruflichen Bildung – insbesondere die Expertise des Landesausschusses für Berufsbildung (LAB) – hierzu eingeholt werden.
Heben des Fachkräftepotenzials von Menschen mit Behinderungen
Der DGB begrüßt, dass die Beratungsstelle „handicap“ (bisher im Bericht nicht erwähnt) weitergeführt wird. Sie leistet einen wertvollen Beitrag zur Beratung der Schwerbehinder-tenvertretungen in Betrieben, welche ihrerseits auf die Qualifikationen von schwerbehin-derten Beschäftigten aufmerksam machen und zu Möglichkeiten der Qualifizierung und der Beschäftigungssicherheit zum Vorteil für die Unternehmen und Angestellten beraten.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Karger
Gestaltung und Layout: Lütcke & Wulff, Rondenbarg 8, 22525 Hamburg, Tel. (0 40) 23 51 29-0