cd booklet festland

8
welt verbrennt

description

festland welt verbrennt

Transcript of cd booklet festland

welt verbrennt

IRRE GLEISE

Ich irre über die Geleise,Züge rollen vorbei.Rot brennen die Signaleund Schilder klappen herab.Hell leuchtet‘s in den Wagen,Passagiere schaukeln sanft in den Schlaf.Im Bahnhof klopf‘ ich tapfer an Scheiben,doch nichts regt sich im Abteil.

Und so reise ich auf Güterzügendurch das ganze Land.Und besuche lauter Städte,die mir bis dahin unbekannt.

Ich kratze an den Scheiben,getrieben von der Suche nach dir.Wann erreicht mich endlich ein Zeichen,damit ich dich finden kann?Ich hab‘ inzwischen viel gesehen,hier und dort und dann und wann.Glaubst Du, wir haben eine Zukunft?Sag‘ mir bitte, ja, und wenn, dann wann?

Und so reisen wir auf Güterzügendurch das ganze Land.Und besuchen lauter Städte,die uns bis dahin unbekannt.

WELT VERBRENNT

Die Welt verbrennt in Liebe -zu Asche, zu Staub, zu Kohle!

01

02

03

04

WARUM?

Warum?Niemand sagt, warum.Niemand weiß, warum.

Warum müssen alle Blumen sterben?Warum müssen wir Menschen sterben?Ich hab‘ noch nicht genug gesehen!

Warum?Niemand sagt, warum.Niemand weiß, warum.

Wir leben an einem schwarzen Teich,aus dem kein Leben entweicht.Nur Tod!

Die welken Blätter fallen dort hineinund treiben an uns vorbei,bis sie versinken.

UNSERE STADT

Schwarzer Dunst am Boden der Gassen, die Bewohner tappen langsam in langen Schlangen. Die Mauern sind morsch und der Atem stockt und Feuer brennen auf offener Straße.

Am Firmament wühlt es wie ein dunkles Gedärm,die Füße versinken im tiefen Morast. Die Wahrzeichen sind zerbrochen, die Utopien erloschen.

Die Lichter brennen Tag und Nachtin dieser Stadt, in unserer Stadt!

Die Stadt ist an einem Hang gebaut, der langsam,unaufhörlich in den Fluten versinkt.

So ist es, denn du kennst diese Stadt, denn diese Stadtist auch deine Stadt!

VEREIST

Die Straße ist vereist, die Häuser sind vereist, der Park ist vereist, alle Bäume sind voll Eis. An den Bänken ist Eis und auch die Haltestelle ist vereist, alle Autos sind voll Eis und auch die Bahn trägt Eis.

Und ich geh‘ dahin, durch Eis und Wind, ich geh‘ dahin, wohin du mich bringst, Winter!

Die Geschäfte sind vereist, die Taschen sind vereist, die Laternen sind vereist, meine Füße sind vereist, meine Hände sind vereist, mein Kopf ist vereist, ich bin voll Eis.

Und ich geh‘ dahin, durch Eis und Wind, ich geh‘ dahin, wohin du mich bringst, Winter!

MENSCHEN REDEN

Menschen reden, sie schauen an mir vorbei, ich verstehe ihre Worte, doch der Sinn, der liegt mir fern. Hände greifen, befühlen Gegenstände, klammern sich an Dinge, die letztlich wertlos sind. Das alles nennt sich Zukunft, ein Konstrukt für Hirn und Hand. Ich lebe davon abseits, von diesem Glück verbannt. Mein Blick läuft die Gebäude entlang und Regen fällt in mein Gesicht.

Ich sehe blau-grün flackerndes Licht...

ES GIBT KEINEN WEG

Es gibt keinen Weg heraus aus meinem Kopf.Was ich auch seh‘, ist alles in meinem Kopf.Ich möchte so gern mit and‘ren Augen seh‘n,die Welt wär‘ dann sicher viel schöner anzuseh‘n.Doch keiner kann aus seinem Leib herausund so bin auch ich gefangen in meinem Traum,in meinem dunklen Traum, in deinem Traum.

TANNHÄUSER TOR(Instrumental)

WINTERTIME

It‘s wintertime and I go allein,the snow is falling and my ears are frozen.

Oh wintertime! Snow makes me blind,my heart is cold and my head feels so old.

So wintertime and I go allein,for all nice things I‘m looking for.

Es ist so kalt, so schrecklich kaltund du weißt nicht, wohin du gehst.

It‘s always cold and I always go alleinthrough this world of madness, so cold, so bad.

WEG VON DER STADT

Du ziehst mich durch die Tür in ein anderes Zimmer,wir fallen auf etwas Weiches und ich spüre deinen Atem. Deine Arme zerren mich empor und tragen mich von hier fort, wir kreisen über der Stadt und stürzen in die Stras-sen. Was uns zusammen hält, macht uns so leicht, was uns gefangen hält, macht uns so schwach. Die Fenster leuchten gelb und für das Abendessen ist gedeckt. Die Stadt ist voller Lichter und sommerlich schwül. Doch et-was hält uns fest und zieht uns von hier fort, von diesem wunderschönen Bild.

Weg von der Stadt, hin zu den Sternen,die am Morgenhimmel langsam vergehen.Weg von der Stadt, hin zu den Sternen,die am Morgenhimmel langsam verglüh‘n.Weg von der Stadt, hin zu den Sternen,die am Morgenhimmel leuchtenund dann langsam vergehen.

05

06

07

08

09

10

11 EINES MORGENS

Eines Morgens, die Stadt war noch nicht wach, glaubte ich zu träumen, etwas erfasste mich sehr rasch. Zwei kräftige Arme zerrten mich empor und zeigten mir ein Leuchten, blitzend durch die Fassaden der Häuser hin-durch. Ich fühlte mich getragen, fast eine Ewigkeit, und plötzlich wurd‘ es wärmer, ich hatte nichts zum Anziehen dabei. Man reichte mir ein Weinglas und lud‘ mich ein zum Trank. Kaum, dass ich mich gelabet, da führte man mich schon in das Himmelreich. Hier gab es schöne Klänge, ich war auch nicht allein, ich dacht‘, hier könnt’st du bleiben, doch da war alles schon vorbei.

Texte: WeineckeMusik: Feldmann/Geier/Schaefer

DDFM: BassThomas Geier: Schlagzeug und GesangYoshino: Klangzeug und Gesang

Es spielten bei:MENSCHEN REDENVioloncello: Holger HahnTrompete: Martin CzastrauTenor Saxophon: Nils PowilleitPosaune: Martin Damerau

WELT VERBRENNTGitarre: Daniel Düring

Alle Stücke aufgenommen und abgemischtin der Villa Qrella in Berlin von Norman Nitzsche.

Malerei: Fabian Weinecke Fotografie: Sascha KreklauGestaltung: ersteliga.de - büro für gestaltung

festland.tv - myspace.com/festlandschoenemusik