Zur Dynamik von Öffentlichkeiten in Kneipen und Weblogs, auf Facebook und Twitter.
Von kleinen Gesprächen zu großen Öffentlichkeiten?
���1
Christian Katzenbach
ExpertInnen-Tagung "Das 3-Ebenen-Modell von Öffentlichkeit“
Salzburg, 12.-13. Dezember 2013
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!3
Ausgangspunkt:
Dichotomie von Euphorie und Skepsis
!4
„Medienrevolution, die zu völlig neuen
demokratische Strukturen führt“
!5
„tiefgreifendste publizistische Revolution
seit Erfindung des Buchdrucks“
„Neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit“
Möller 2005
Sullivan 202
Neuberger 2006
!6
„99 % der Weblogs einfach nur Müll“
„Klowände des Internet“
„auch in der Phase des Web 2.0 das
Engagement der Bürger nicht verändert hat“
Müller von Blumencron 2004
von Matt 2006
Bräuer et al. 2008
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Theoretischer Rahmen:
Das 3-Ebenen-Modell von Öffentlichkeit
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Komplexe Öffentlichkeiten
Mittlere Öffentlichkeiten
Einfache Öffentlichkeiten
keine
Begrenzungeinfach
gleichberechtigt,
wechselnd
Alltagsrelevanz, Bedeutung und
Wirkung von Themen
direkt,
flüchtig
direktKompetenz /
Status
Themen/Meinungen bündeln und bereitstellen
mitteldirekt,
Rollendifferen-zierung
Profession medialkomplex
Selektion, Verarbeitung,
Verbreitung von Themen
indirekt und einseitig
MedialitätFunktionKommunikation
/ RollenZugang
Ebene von Öffentlichkeit
!10
Anwendung in Studie 2007/2008:
Weblogs und ihre Öffentlichkeiten
!11
Weblogs als Publikationsform
Einfache Veröffentlichung
Kommentare
Links und Trackbacks
Kontinuität
!12
Weblogs als Publikationsform
Links und Trackbacks
Link
?
Link
Link
Trackback
Trackback (Ping)
Trackback (Link)
!13
Weblogs als Publikationsform
Links und Trackbacks
Links
Trackbacks
!14
Weblogs als Publikationsform
Einfache Veröffentlichung
Kommentare
Links und Trackbacks
Kontinuität
!15
Weblogs als Publikationsform
Einfache Veröffentlichung
Kommentare
Links und Trackbacks
Kontinuität
!‣ Anschluss-Kommunikation
und Vernetzung
Aus anderen Gründen 6,6 %
Aus beruflichen Gründen 16,3 %
Um neue Kontakte zu knüpfen 30,5 %
Um mich selbst im Internet darzustellen 36,4 %
Um mein Wissen zu einem Thema anderen zugänglich zu machen 39,1 %
39,2 %Um mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben
41 %Um mir Gefühle von der Seele zu schreiben
48,8 %Um mich mit anderen über Ideen/Erlebnisse auszutauschen
65,5 %Um eigene Ideen und Erlebnisse für mich festzuhalten
68,4 %Weil ich gerne schreibe
74,4 %Zum Spaß
(N=1236)
Um mich mit anderen über Ideen/Erlebnisse auszutauschen
!16
Weblogs und ihre Öffentlichkeiten
Schmidt et al. 2006
!17
Weblogs und ihre Öffentlichkeiten
Berichte, Episoden, Anekdoten aus Studium oder Schulea) 30,8 %
Gedichte, Liedtexte, Kurzgeschichten 31,6 %
Artikel zu aktuellen politischen Themen 35,7 %
Artikel zu beruflichen, schulischen oder studienbezogenen Themen 41,4 %
Artikel über Ereignisse oder Themen aus meiner Stadt/meiner Region 41,5 %
45,1 %Berichte, Episoden, Anekdoten aus meinem Arbeitsleben
49,3 %Artikel zu meinen Hobbies
49,4 %Artikel zu Filmen, Büchern und/oder Musik
70 %Links zu „Fundstücken“ im Netz mit eigenem Kommentar
73,9 %Eigene Bilder oder Fotos
76 %Berichte, Episoden, Anekdoten aus meinem Privatleben
(N=1236)
49,3 %Artikel zu meinen Hobbies
Artikel zu Filmen, Büchern und/oder Musik 49,4 %
76 %
73,9 %Eigene Bilder oder Fotos
Berichte, Episoden, Anekdoten aus meinem Privatleben
Schmidt et al. 2006
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Weblogs und ihre Öffentlichkeiten
keine
Begrenzungeinfach
gleichberechtigt,
wechselnd
Alltagsrelevanz, Bedeutung und
Wirkung von Themen
direkt,
flüchtig
direktKompetenz /
Status
Themen/Meinungen bündeln und bereitstellen
mitteldirekt,
Rollendifferen-zierung
Profession medialkomplex
Selektion, Verarbeitung,
Verbreitung von Themen
indirekt und einseitig
MedialitätFunktionKommunikation
/ RollenZugang
Ebene von Öffentlichkeit
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Weblogs und ihre Öffentlichkeiten
MassenmedienWeblogs
Relevanz
direkt, flüchtig
medial, manifest
persönlich gesellschaftlich
EncounterCafés, Büros
Veranstaltungen
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Mediatisierung von Einfachen Öffentlichkeiten
„jeweilige alltagsweltliche Relevanz und damit letztlich [um] die gesellschaftliche Wirkung von Wirklichkeitskonstruktionen, gesellschaftlichen
Normen und kulturellen Zielen“
Was uns medial begegnet, hat immer seltener die Routinen und Strukturen der journalistischen
Medienproduktion durchlaufen und ist immer öfter individueller Ausdruck von Meinungen und
Sichtweisen des vormaligen Publikums.
Klaus 2001: 24
!21
Mediatisierung von Einfachen Öffentlichkeiten
Sichtbarkeit
Von isolierten Episoden zu vernetzen
Gesprächen?
Von individuellen Erlebnissen zur
Gruppenwahrnemung?
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Weblogs und komplexe Öffentlichkeiten?
!23
Weblogs und komplexe Öffentlichkeiten?
keine
Begrenzungeinfach
gleichberechtigt,
wechselnd
Alltagsrelevanz, Bedeutung und
Wirkung von Themen
direkt,
flüchtig
direktKompetenz /
Status
Themen/Meinungen bündeln und bereitstellen
mitteldirekt,
Rollendifferen-zierung
Profession medialkomplex
Selektion, Verarbeitung,
Verbreitung von Themen
indirekt und einseitig
MedialitätFunktionKommunikation
/ RollenZugang
Ebene von Öffentlichkeit
!24
Aktualisierung: !
Von Weblogs zu Plattformen
!25
Von Weblogs zu Plattformen
!26
Von Weblogs zu Plattformen
Gel
egen
tlich
e N
utzu
ng (%
)
0
20
40
60
80
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Wikipedia Videoportale (z. B. YouTube) private Netzwerke u. Communitys Weblogs
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Von Weblogs zu Plattformen
!28
Von Weblogs zu Plattformen: #Aufschrei
!29
Von Weblogs zu Plattformen: #Aufschrei
Maireder 2013
!30
Politics of Platforms
Annany 2012
!31
Fazit
Medialisierung von Alltagsgesprächen
Verknüpfung verteilter Gespräche
3-Ebenen-Modell?
historyofinformation.com
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