Sabine Schmölzer-Eibinger
Das Projekt „Languages of Schooling - Languages across the curriculum“. Ein Werkstattbericht
Sabine Schmölzer-Eibinger
Europaratsprojekt: Languages of Schooling
• Europaratsprojekt• Beschreibung schulsprachlicher
Kompetenzen• sprachen-, bildungssystemübergreifend• Einstufung schulsprachlicher Kompetenzen• Ziele
– sprachliche Voraussetzungen benennen– sprachliches Lehren/Lernen koordinieren– RisikoschülerInnen ermitteln und fördern
Sabine Schmölzer-Eibinger
Europaratsprojekt: Languages of Schooling
• „Schulsprache“• Sprache als kognitives Werkzeug in
fachlich geprägten Unterrichtskontexten• Defizite in der Beherrschung der
Schulsprache• Förderung schulsprachlicher Kompetenzen• Subgruppe/Dt.: Sprache im Fach
(„language across the curriculum“)• fächerübergreifende sprachlich-diskursive
Praktiken• Lehrplananalysen (Biologie, Geschichte,
Mathematik)
Sabine Schmölzer-Eibinger
Handlungsfelder im Sachunterricht
• Teilnahme an fachbezogener Interaktion• Informationsgewinnung und Verarbeitung
von Wissen• Strukturierung und Erweiterung von
Wissen• Präsentation und Diskussion von
Lernergebnissen• Evaluation von Lernwegen und
Lernergebnissen
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Kommunikation und Interaktion im Unterricht
10-11 Jahre:kann klar strukturierte und in einfacher Umgangs-sprache formulierte Arbeitsanweisungen, Aufgaben, Verstehensimpulse und Zusammenfassungen von Unterrichtsergebnissen (z.B. Tafelbild) verstehenist in der Lage, auf Fragen und Impulse mit einzel-nen Wörtern und kurzen Sätzen so zu reagieren, dass Lehrkraft und Mitschüler ihn/sie verstehen
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12 Jahre:kann im Großen und Ganzen dem Unterrichtsablauf folgen und die wesentlichen Rahmenbedingungen für die Bewältigung von Lernaufgaben verstehenist in der Lage, elementare Lernbedürfnisse zu formulieren, auf Fragen und Impulse mit wenigen, einfach strukturierten Sätzen zu reagieren
Kommunikation und Interaktion im Unterricht
Sabine Schmölzer-Eibinger
14 Jahre:kann die mündlich oder schriftlich vorgegebenen Rahmenbedingungen für die Bewältigung von Lernaufgaben auch in Einzelheiten verstehenkann sich am fachbezogenen Unterrichtsgespräch beteiligen und dabei grundlegende Redeabsichten verwirklichen
kann in der Wahl sprachlicher Mittel unterscheiden, ob er/sie sich an die Lehrkraft oder an Mitschüler richtet
Kommunikation und Interaktion im Unterricht
Sabine Schmölzer-Eibinger
15/16 Jahre:kann in angemessener und differenzierter Form Vor- schläge zur Unterrichtsgestaltung diskutieren und aushandeln und dabei eigene Bedürfnisse und Interessen einbringenkann in zusammenhängenden mündlichen Beiträgen in differenzierter Weise Redeabsichten verwirklichen und die fachunterrichtliche Begrifflichkeit verwendenkann in Team- und Gruppenarbeit Funktionen über-nehmen und Lehrwerke und Unterrichtsmaterialien ohne wesentliche Einschränkungen im intendierten Sinne nutzen
Kommunikation und Interaktion im Unterricht
Sabine Schmölzer-Eibinger
18 Jahre:kann Unterrichtsabläufen ohne Mühe auch mit vertieftem Verständnis folgen und sich in differenzierter Weise über Ablauf und Ergebnisse von Lehr- und Lernprozessen mit anderen verständigen und dabei eigene Vorschläge, Bedürfnisse und Interesse in sprachlich differenzierter Weise einbringenkann in längeren und komplexeren Unterrichtsbeiträgen Merkmale des allgemeinen akademischen und fachbezogenen Registers verwenden und mit großer Geläufigkeit und differenziert die fachbezogene Begrifflichkeit nutzenkann in Team- und Gruppenarbeit soziale Prozesse des Wissenserwerbs beeinflussen und steuern
Kommunikation und Interaktion im Unterricht
Sabine Schmölzer-Eibinger
Analyse von Lehrplänen
• Zerlegung curricularer Einheiten in Komponenten– sprachliche Aktivitäten– kognitive Operationen– fachspezifische Inhalte
• zentrales Element = Operatoren („Informationen einholen“, „Daten interpretieren“)
• 1.319 curriculare Einheiten• Biologie, Geschichte, Mathematik
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Curriculare Einheiten
Biologie
Geschichte
Mathematik Total
Berlin 136 0 0 136
Hamburg 104 36 23 163
Nordrh.-W. 129 48 48 225
Saxen 128 141 161 430
Thüringen 112 48 205 365
Total 609 244 438 1319
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Operatoren
• 286 Typen• 50 Typen mehrfach verwendet• unscharfe Begriffe (Passe Partout-Verben)
– „diskutieren“ – „anwenden“– „nutzen“– „entwickeln“– „herausarbeiten“
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Operatoren
Passe-partout Begriffe
z.B. anwenden, verwenden
keine klare Aussage über erwartete Denk- und Sprachleistungen
Begriffe die sich auf Wissen/ Bewusstsein beziehen
z.B. wissen,sich darüber bewusst sein
Fokus auf deklaratives Wissen; keine Spezifikation hinsichtlich des Erwerbs, der Anwendung bzw. Vermittlung dieses Wissens
Begriffe, die sich auf generelle kognitive Prozesse beziehen
z.B. entdecken, untersuchen, analysieren
fokussieren auf Prozesse des Wissenserwerbs; kein Information über die Verfahren der Wissens-aneignung und die Art der erforder-lichen sprachlichen Leistungen
Sabine Schmölzer-Eibinger
Begriffe die sich auf non-verbale Aktivitäten beziehen
z.B. konstruieren, rechnen
die erwartete Aktivität ist nicht primär abhängig von verbalen Komponenten
Begriffe, die allgemeine sprachliche Aktivitäten bezeichnen
z.B. sagen, reden, lesen
keine Spezifikation über die Art der erwarteten Sprachhandlungen
Begriffe, die sich auf verbale + kognitive Aktivitä-ten beziehen
z.B. beschreiben, erklären, benennen
Bezeichnung einer spezifischen kognitiven Operation und einer bestimmten sprachlichen Handlung (=Diskursfunktion)
Operatoren
Sabine Schmölzer-Eibinger
Diskursfunktionen
Sabine Schmölzer-Eibinger
„beschreiben“
Komplexe HandlungenDatenbank Kategorien / Felder
Beispiele für möglichen Datenbank Inhalt
Die Schüler sind in der Lage, biologische Fakten zu beschreiben (z.B. Speicherung und Übertragung von genetischer Information, strukturelle und funktionale Zusammenhänge, dynamische Prozesse innerhalb eines bestimmten ökologischen Systems), indem sie die passende Terminologie verwenden, ein adäquates Modell und eine entsprechende Art der Darstellung wählen.
(Biologie – Gymnasium, NRW)
Operator beschreiben
Diskursfunktion, Makro ERKLÄREN (BENENNEN)
Diskursfunktion, Mikro -
Spezifizierung des Inhalts
Speicherung und Übertragung genetischer Information, strukturelle und funktionale Zusammenhänge, dynamische Prozesse innerhalb eines bestimmten ökologischen Systems
Fach Biologie
Art der Schule Gymnasium
Sabine Schmölzer-Eibinger
Ergebnisse
Biologie Geschichte Mathematik Total
ARGU 49 8,1% 27 10,2% 13 3,0% 89 7,1%
DESC 119 19,6% 11 4,2% 15 3,4% 145 11,0
%
EVAL 87 14,3% 46 17,4
% 24 5,5% 157 11,9%
EXPL 130 21,4% 31 11,7
% 16 3,7% 177 13,4%
FUZZ 118 19,4% 123 46,6
% 154 37,2% 395 29,9
%
NEGO 13 2,1% 11 4,2% 4 0,9% 28 2,1%
NOCF 60 9,9% 3 1,1% 186 42,5% 249 19,6
%
POIN 31 5,1% 12 4,5% 26 5,9% 69 5,2%
Total 607 100% 264 100% 438 100% 1309 100%
Sabine Schmölzer-Eibinger
Fächerprofile
Sabine Schmölzer-Eibinger
Stufungen
• Stufe I = 7/8 Jahre, Ende der Eingangsphase der
Primarstufe
• Stufe II = 10/11 Jahre, Ende der Primarstufe in vielen
Bildungssystemen, Beginn der unteren
Sekundarstufe
• Stufe III = 12 Jahre
• Stufe IV = 14 Jahre, differenziertes Fächerangebot im
Bildungsgang
• Stufe V = 15/16 Jahre, Ende der allgemeinbildenden
Pflichtschulzeit
• Stufe VI = 18 Jahre, Ende der oberen Sekundarstufe.
Sabine Schmölzer-Eibinger
Projektfortsetzung
?
Sabine Schmölzer-Eibinger
Danke.
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